Unternehmen mit
Transcription
Unternehmen mit
Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung und Transparenz – Berichtspflichten für Unternehmen Volkmar Lübke CorA – Netzwerk für Unternehmensverantwortung www.cora-netz.de Berlin, 06.12.2010 Mitglieder von CorA (Stand: Dezember 2010) Arbeitskreis Ökonomie und Kirche, Attac, BanaFair, Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER), Chemical Sensitivity Network, Christliche Initiative Romero (CIR), Coordination gegen BAYER-Gefahren, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, E4Globe, Earthlink, Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen (ENS), European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), Eine Welt Netz NRW, EPN Hessen, Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), FIAN - Deutschland, FDCL, Forschung & Kommunikation für Konsum, Umwelt und Soziales (FoKus), Germanwatch, Global Policy Forum Europe (GPF), Greenpeace Deutschland, IG Metall, INKOTAnetzwerk, Kampagne für ‚saubere’ Kleidung, Kritische AktionärInnen Daimler Chrysler, Lobbycontrol, Nord-Süd-Forum München, Oxfam Deutschland, Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN), Powershift, Pro REGENWALD, Solidaritätsfonds Demokratische Medien, Stiftung Soziale Gesellschaft - Nachhaltige Entwicklung, Südwind, terre des hommes Deutschland, Transparency International Deutschland, urgewald, Vamos, Verbraucher Initiative, Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Verbraucherzentrale Hamburg, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED), Whistleblower Netzwerk, Werkstatt Ökonomie. CorA ist Teil eines europäischen Netzwerkes 92 Group, Denmark ECCJ (European Coalition MVO Platform, Netherlands for Corporate Justice) Forum citoyen pour la RSE, France www.corporatejustice.org Observatorio de RSC, Spain Tel + 32 2 893 10 26 Manitese, Italy Rue d’Edimbourg 26, 1050 Brussels CORE Coalition, UK CorA, Germany Netzwerk Soziale Verantwortung, Austria Finnwatch, Finland Fair Trade Center, Sweden GRESEA, WSM, Belgium Environmental Law Service, Czech Republic Forum for environment and development, Norway CentrumCSR, Poland MultiWatch, Switzerland Corporate Europe Observatory fidh FoEEurope The European office of the Jesuits Stand: Dezember 2010 Karat Coalition Mitglieder der Supermarkt-Initiative (gleichzeitig (zusätzlich): CorA-Mitglied): ------------------------------------------------------------------------------------------------BUND AbL (AG bäuerliche Landwirtschaft) CIR Brot für die Welt FIAN BUKO Agrarkoordination Germanwatch Forum Umwelt und Entwicklung INKOTA Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft KLJB IG Bau Agrar Umwelt CCC misereor Oxfam Gewerkschaft NGG PAN Germany RESET Südwind Institut Weltladen Dachverband terre des hommes ver.di WEED Ziele von CorA • Intensivierung der gesellschaftliche Debatte über das wirtschaftliche und politische Handeln transnationaler Unternehmen • Schaffung und Stärkung verbindlicher Instrumente, mit denen Unternehmen verpflichtet werden, die Menschenrechte sowie international anerkannte soziale und ökologische Normen und Standards zu respektieren („Corporate Accountability“). “Corporate Social Responsibility” (CSR) als freiwillige Übernahme von Unternehmensverantwortung kann die Kluft zwischen menschenrechtlichen, sozialen sowie ökologischen Problemen einerseits und den normativen Werten unserer Zivilisation nicht überwinden. Unternehmen müssen die Menschenrechte sowie die international anerkannten sozialen und ökologischen Standards einhalten. (Siehe auch die CorA-Gründungserklärung vom Juli 2006). CorA – Forderungen (und z.T. Arbeitsgruppen) Unsere wichtigsten Forderungen an die Politik sind: 1. Rechenschafts- und Publizitätspflichten für Unternehmen 2. Gesellschaftliche Anforderungen für die Vergabe öffentlicher Aufträge 3. Verankerung von Unternehmenspflichten in internationalen Wirtschaftsabkommen und bei der Wirtschaftsförderung 4. Gerechte Unternehmensbesteuerung zum Nutzen der Gesellschaft 5. Wirksame Sanktionen und Haftungsregeln für Unternehmen 6. Stärkung der Produktverantwortung und Förderung zukunftsfähiger Konsum- und Produktionsmuster Unternehmen / Unternehmensinformationen Reporting / Disclosure Berichte / Offenlegung Berichtspflichten Whistleblowing freiwillig verpflichtend Behörden Auskunftsansprüche (Wirtschaftsaufsicht) Aktivinfo UIG – Umweltinformationsgesetze IFG – Informationsfreiheitsgesetze VIG – Verbraucherinformationsgesetze kommt ein „Bürgerinformationsgesetz“? Auskunftsansprüche (Right to know) Informationsansprüche (Freedom of Information) Interessierte Öffentlichkeit(en) Kursiv-Schrift: Im Koalitionsvertrag als Projekt angekündigt! Volkmar Lübke, CorA 2010 Wie lassen sich Transparenz–Forderungen begründen? •„Grundrecht auf Information“ „The Right to Know“ • Art 32 (1) der Südafrikanischen Verfassung: Everyone has the right of access to – a) any information that is held by the state; and b) any information that is held by another person and that is required for the exercise or protection of any rights. • Das Recht auf eine gesellschaftliche Kontrolle von Unternehmensverhalten • Das Recht auf Risiko-Abschätzung durch Stakeholder (Analog zur finanziellen Rechnungslegung) • Das Recht von Nachfragern in Märkten auf vollständige Information (Nachhaltiger Konsum, „faire“ öffentliche Beschaffung, usw. ) Gesellschaftliche Kontrolle von Unternehmensverhalten Arbeitnehmerorganisationen als Gegenmacht Gesetzlicher Rahmen / Staatliche Wirtschaftsaufsicht Kritische (Medien-)Öffentlichkeit Unabhängige Justiz „Nachfragemacht“ Verbraucher / Privathaushalte Institutionelle / öffentliche Beschaffung Wieso genügt Freiwilligkeit nicht? Erfahrungen aus 8 Jahren „Unternehmenstest“: Unternehmen mit: Null Verantwortung 100% Verantwortung Bandbreite der freiwilligen Antworten Probleme: • Keine komplette Markttransparenz • Bestrafung der Ehrlichen, Belohnung der „Schweiger“ • Missverständnisse bei der Info-Verarbeitung • Ggf. sogar irreführende Verbraucherinformation! Deshalb: * verpflichtende Regeln für ein „level playing field“! * sanktions-bewehrt! Wie realistisch sind diese Forderungen? Innerhalb der EU: Umsetzung der Modernisierungs-Richtlinie (2003/51/EG) mit der Pflicht zur Veröffentlichung nicht-finanzieller Leistungsindikatoren in der Lageberichterstattung – HGB §§289 und 315 Weitergehende Umsetzungen in: Frankreich, Dänemark, Schweden, Großbritannien, Spanien Kalifornien, Sept 2010: The California Transparency in Supply Chains Act requires retail sellers and manufacturers doing business in CA to publicly disclose their efforts to eradicate slavery and human trafficking from their direct supply chains EU-Kommission: Stakeholder-Workshops zu ESG-Reporting (Sept. 09 bis Feb. 10) Gegenwärtig: Konsultation dazu (5 Szenarien) Stellungnahme dazu in der nächsten CSR-Mitteilung ist angekündigt Zentrale Umsetzungsfragen Welche Unternehmen sollen von der Verpflichtung betroffen sein? Kriterium „Größe“ Kriterium „Relevanz“ (Der Missbrauch des KMU-Arguments in der politischen Debatte!) Welche Daten sollen die Unternehmen offenlegen? Beispiele für freiwillige Ansätze (für Berichterstattung, bzw. Unternehmensverantwortung) in dieser Veranstaltung: • Multistakeholder-Dialog • Stakeholder-Konzept • Branchen- und Verbands-Initiative • Einzelunternehmen (GRI) (DVFA) (BSCI) (Puma) Danke für die Aufmerksamkeit !