Hilde Domin - Heidelberg
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Hilde Domin - Heidelberg
Seite 4 Stadt und Leute STADTBLATT Nr. 32 Zukunft fürs Rhein-Neckar-Dreieck Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen versprechen Aktualisierung des Staatsvertrags Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen wollen die Planungen für das Rhein-Neckar-Dreieck verbessern und dazu den vor 35 Jahren geschlossenen Staatsvertrag aktualisieren. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten die Ministerpräsidenten Erwin Teufel, Kurt Beck und Roland Koch bei der Veranstaltung „Region im Aufbruch“ in Ludwigshafen. Zu der Veranstaltung hatte die Initiative „Zukunft RheinNeckar-Dreieck“ eingeladen. Sie will die 2,3 Millionen Einwohner zählende Region zwischen Südhessen, Nordbaden und der Pfalz im Wettbewerb der Regionen bis 2015 zu einem der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Gebiete Europas machen. Als Nachteil für den siebtgrößten Ballungsraum in Deutschland war in der Vergangenheit immer wieder die Aufteilung „Wir werden den Staatsvertrag so gestalten, dass er der heutigen und der zukünftigen Erwartung entspricht“, versicherte Kurt Beck. Eine von Ländern und Region eingesetzte Kommission soll bis spätestens Mitte 2005 einen entsprechenden Entwurf für die Zusammenarbeit in der Region vorlegen. Mit der Änderung des Staatsvertrages werde die nötige Rechtsgrundlage geschaffen, um möglichst viel länderübergreifend regeln zu können. Die Ministerpräsidenten verwiesen darauf, dass die Region in den vergangenen Jahren von den Ländern kräftig ge- Die Ministerpräsidenten Erwin Teufel, Roland Koch und Kurt Beck (v. l.) und Gastgeber Eggert Voscherau (r). Foto: Rhein-Neckar-Dreieck fördert worden sei – zum Beispiel mit Zuschüssen zum Bau der 450 Millionen Euro teuren S-Bahn. In ihrer gemeinsamen Erklärung begrüßen die Ministerpräsidenten das große Engagement von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sowie der regionalen Verbände im Rhein-NeckarDreieck, den Wirtschaftsstandort voranzubringen. 30 Projekte hat die Initiative bereits entwickelt, um die Stärken der Region weiter auszubauen. Oberbürgermeisterin Beate Weber hat die Patenschaft übernommen für das Thema:„Das Rhein-Neckar-Dreieck zeichnet sich durch Internationalität und Weltoffenheit aus“. Drei Projekte unter diesem Motto hat sie angestoßen: das Internetportal „Wish you were here“, den Schulwettbewerb „Gelebte Vielfalt“ und einen interreligiösen und interkulturellen Dialog. Pass auch für Babys Hausnummern Neue Bestimmungen für die Einreise in die USA ...müssen immer gut lesbar sein – sonst Sicherheitsrisiko Ab dem 26. Oktober 2004 ist die visumfreie Einreise in die USA nur noch mit dem maschinenlesbaren (bordeauxfarbenen) Reisepass möglich. Alle Reisenden, auch Kinder jeglichen Alters (und sogar Babys!), benötigen einen eigenen maschinenlesbaren Pass. Deutsche Staatsangehörige können als Touristen oder Geschäftsleute im Regelfall bis zu 90 Tage ohne Visum in die USA einreisen, wenn sie eine reguläre Fluglinie oder Schifffahrtsgesellschaft benutzen und ein Rückflugticket, gültig für maximal 90 Tage, vorweisen können. Der für die Einreise benötigte Reisepass muss mindestens für die Dauer des geplanten Aufenthaltes gültig sein. Bis 25. Oktober ist die Einreise auch noch mit dem vorläufigen Reisepass (grün, nicht maschinenlesbar) gestattet. Für Kinder unter 16 Jahren werden sowohl der (nicht maschinenlesbare) Kinderausweis mit Lichtbild als auch der Eintrag im Pass eines mitreisenden Elternteils anerkannt. Auf jeden Fall sollten die Informationen der amerikanischen Botschaft in Berlin, abrufbar im Internet unter www.usembassy.de/travel/dindex.htm, be- 2004_32_04_f.indd 1 auf drei Länder genannt worden, was eine einheitliche Regionalplanung erschwere. achtet und Fragen zur Einreise rechtzeitig mit der zuständigen amerikanischen Auslandsvertretung geklärt werden. Ab dem 30. September 2004 werden von allen Einreisenden (auch den nicht Visumpflichtigen) ein digitaler Abdruck der Zeigefinger und ein digitales Porträtfoto angefertigt. Deutsche Staatsangehörige, die in Irak, Iran, Kuba, Libyen, Nordkorea, Sudan, Syrien oder in Afghanistan oder Pakistan wohnen oder dort geboren sind, müssen mit einer längeren Bearbeitungszeit für ihr US-Visum und bei der Einreise mit verstärkten Kontrollen rechnen. Weitere Informationen unter www.ice.gov/ graphics/enforce/imm/imm_ sr.htm. Während des USA-Aufenthalts ist jeder Besucher verpflichtet, seinen Pass stets bei sich zu führen. Heidelberger/innen, die kurzfristig einen maschinenlesbaren Reisepass benötigen, haben die Möglichkeit, beim Bürgeramt einen Expresspass zu beantragen, der in der Regel 72 Stunden nach Antragstellung ausgehändigt werden kann. Neben den üblichen Passgebühren werden 32 Euro für die Expresslieferung erhoben. Fehlende oder schlecht erkennbare Hausnummern bilden eine Gefahr. Nicht nur, weil sie Ortsfremden das Auffinden einer gesuchten Adresse erschweren, sondern vor allem weil in solchen Fällen auch Rettungskräfte lebenswichtige Minuten verlieren können. Es liegt also im ureigenen Interesse von Hausbesitzern und Hausbewohnen, das Sicherheitsrisiko, das sich im Notfall durch fehlende, unleserliche, zugewachsene oder nicht korrekt angebrachte Hausnummern ergibt, gar nicht erst einzugehen. In Paragraph 16 der Polizeiverordnung der Stadt Heidelberg zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und gegen umweltschädli- Ist Ihre Hausnummer gut erkennbar? Im Notfall kann das entscheidend sein für rasche Hilfe durch Arzt oder Rettungsdienst. Mit diesem „Stopper“ macht das STADTBLATT in unregelmäßigen Abständen auf die Notwendigkeit, korrekt angebrachter Hausnummern aufmerksam. ches Verhalten vom 8. März 2001 ist genau vorgeschrieben, wann und wie Hausnummern angebracht werden müssen: • Die Hauseigentümer haben ihre Gebäude spätestens an dem Tag, an dem sie bezogen werden, mit der von der Stadt festgesetzten Hausnummer in arabischen Nummern zu versehen. • Die Hausnummern müssen von der Straße aus gut lesbar sein. Sie sind einer Höhe von nicht mehr als drei Metern an der der Straße zugekehrten Seite des Gebäudes unmittelbar über oder neben dem Gebäudeeingang oder wenn sich der nicht an der Straßenseite befindet, an der dem Grundstückszugang nächstgelegenen Gebäudeecke anzubringen. Wenn Gebäude von der Straße zurückliegen, können die Hausnummern am Grundstückseingang angebracht werden. Das Nichtbeachten dieser Vorschriften stellte eine Ordnungswidrigkeit dar. In BadenWürttemberg sind bereits Gemeinden dazu übergegangen, die ordnungsgemäße Anbringung von Hausnummern gezielt zu kontrollieren und bei unzureichender Kennzeichnung Bußgelder zu verhängen. br. Bauduin informiert Baustellen in dieser Woche: B 37 Neckarstaden zwischen Dreikönigstraße und St. Vincentius-Krankenhaus: Wegen Erneuerung der Fahrbahndecke bis 13. August halbseitig gesperrt. Verkehr in Richtung Bismarckplatz wird ab Karlstor über Schlossbergtunnel/Friedrich-Ebert-Anlage umgeleitet. Kirchheimer Weg zwischen Franzosengewann und IlseKrall-Straße: Sperrung der östlichen Fahrspuren wegen Bau der Straßenbahntrasse. Der Verkehr verläuft in beiden Richtungen über die westlichen Fahrspuren; keine Umleitungsempfehlung. Jahnstraße / Berliner Straße: Leitungserneuerungen/Umbau der Ampelanlage bis Ende August. Jahnstraße (westlicher Teil) auf zwei Spuren verengt, keine Abbiegemöglichkeit von Norden kommend aus der Berliner Straße nach links in die Jahnstraße; Umleitungsempfehlung: Mönchhofstraße. B 37 östlich der Orthopädie: Stützmauersanierung bis Ende August 2004, Verengung auf eine Fahrspur pro Richtung; keine Umleitungsempfehlung. Römerstraße/Schillerstraße zwischen Römerkreis und FranzKnauff-Straße: Gleissanierung, Erneuerung der Versorgungsleitungen und Straßenneugestaltung bis 10. September; Straße gesperrt, Umleitungsempfehlung: Rohrbacher Straße/Lessingstraße. Rohrbacher Straße / FranzKnauff-Straße: Brückensanierung und Bau der S-Bahn-Haltestelle; Fahrbahnverengung; geänderte Verkehrsführung; Umleitungsempfehlung: Lessingstraße/Römerstraße. Vangerowstraße (westlicher Teil): Erneuerung des Hauptsammelkanals Süd: Höhe Gneisenaustraße Baugrube für unterirdischen Vortrieb, Fahrbahnverengung auf eine Spur in Richtung Zentrum; in Fahrtrichtung Wieblingen Umleitungsempfehlungen: Richtung SRH/Wieblingen Süd über Mannheimer Straße; zum Wieblinger Ortskern über B 37 (früher A 656) und Umgehungsstraße. Mühlweg zwischen Peterstaler Straße und Köpfelweg: Kanalerneuerung und Straßenausbau; Straße gesperrt. Zum Sportzentrum Köpfel aus Ziegelhausen: Ortsmitte über Stiftweg bzw. Rainweg/Oberer Rainweg. 03.08.2004 09:41:07 STADTBLATT 4.8.2004 Stadt und Leute Seite 5 „Nie aufgehört Heidelberg zu lieben“ Hilde Domin wurde die Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg verliehen – OB: „Lyrikerin, die Zivilcourage und Solidarität einfordert und gibt“ „Frau Hilde Domin ist eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen. Sie bereichert das gesellschaftliche und kulturelle Leben Heidelbergs in beispielhafter Weise.“ Mit dieser Begründung verlieh der Gemeinderat einstimmig das Ehrenbürgerrecht der Stadt Heidelberg an die bekannte Dichterin. Universität Heidelberg (1992), das Große Bundesverdienstkreuz (1994) und die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg (1999). Hilde Domin zu Ehren verleiht die Stadt Heidelberg alle zwei Jahre den Preis „Literatur im Exil“, dessen erste Preisträgerin im Jahre 1992 die Dichterin selbst war. Am 27. Juli wurde Hilde Domin 95 Jahre alt. An ihrem Geburtstag überreichte Oberbürgermeisterin Beate Weber ihr die höchste Auszeichnung der Stadt. „Der Gemeinderat konnte gar nicht anders, als Ihnen diese Ehrung zuzuerkennen“, betonte sie. Mehr als 150 Gäste nahmen an dem Festakt im Großen Rathaussaal teil, darunter ein weiterer Heidelberger Ehrenbürger: Alt-Oberbürgermeister Reinhold Zundel. Der große Saal der Stadtbücherei trägt ihren Namen. Selbstverständlich, dass Hilde Domin die Reihe der Internetportraits von Heidelberger Autorinnen und Autoren auf der Webseite der Stadtbücherei (www.heidelberg.de/stadtbuecherei) anführt. Ihr Portrait ist wichtiger Bestandteil der Ausstellung „Schreiben am „Wir ehren die Dichterin in unserer Stadt, aber vor allem auch die engagierte und immer wache Bürgerin, die Zivilcourage und menschliche Solidarität einfordert und selbst in unglaublichem Ausmaß gibt“, betonte die Oberbürgermeisterin. Gerade auch vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte sei das große persönliche Engagement Hilde Domins gegen Vertreibung und Unterdrückung vorbildlich. 1909 in Köln geboren, studierte Hilde Domin in Köln, Berlin und Heidelberg Jura, poli- Hilde Domin (r.) nahm von Oberbürgermeisterin Beate Weber die Auszeichnung als Ehrenbürgerin der Stadt Heidelberg entgegen. Foto: Rothe tische Wissenschaften, Soziologie und Philosophie. Kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte sie 1932 mit ihrem späteren Ehemann Erwin Walter Palm, den sie 1936 im Exil heiratete, nach Rom. Ihre Promotion legte sie in Florenz ab. Nach 22 Jahren im Exil in Italien, England und der Dominikanischen Republik kehrte sie 1954 nach Deutschland zurück. Ihr erster Gedichtband erschien 1959. Innerhalb weniger Jahre avancierte Hilde Domin zu einer der bedeutendsten Dichterinnen Deutschlands. Ihre Werke wurden in 21 Sprachen übersetzt. Zahlreiche literarische Auszeichnungen wurden ihr zuteil. Oberbürgermeisterin Beate Weber erwähnte außerdem die Richard- Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg (1982), die Medaille der Neckar“ ab 24. September in der Stadtbücherei, die zudem für den 20. Oktober eine Veranstaltung „Hilde Domin – ein Dichterleben mit Erwin Walter Palm“ plant. Seit 1961 lebt und arbeitet Hilde Domin als freie Schriftstellerin in Heidelberg. „Das alles kommt mir vor wie ein Traum“, gestand sie anlässlich ihrer Ernennung zur Ehrenbürgerin und fügte hinzu: „Ich liebe Heidelberg seit 1929 als ich zum ersten Mal hierher kam, und ich habe nicht aufgehört es zu lieben.“ Sie fühle große Dankbarkeit gegenüber der Stadt und ihren Menschen: „Deshalb nehme ich die Ehrung gerne an.“ br. Ein Stützpunkt für Alabama Troy University und Alabama Development Office eröffneten Dependance am Neckar Eine neue amerikanische Universität hat sich in Heidelberg etabliert. le Bildungseinrichtung. Sie ist zugleich die Heidelberger Niederlassung des Alabama- Entwicklungsbüros zur Wirtschaftsförderung des US-Bundesstaates. br. Im Gebäude Vangerowstraße 18/1 (westlich des Marriott-Hotels) eröffnete der Gouverneur von Alabama, Bob Riley, eine Dependance der Troy Universität von Alabama (deren Präsident er von Amts wegen ist). Kanzler der Troy Universität ist Dr. Jack Hawkins. Oberbürgermeisterin Beate Weber begrüßte ebenso wie der Leiter der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (HWE), Dr. Klaus Plate, die neue internationa- Eröffnung der Troy University: Gouverneur Bob Riley und Oberbürgermeisterin Beate Weber Foto: Rothe Summer Science School Abiturienten/innen aus den Partnerstädten sammeln wissenschaftliche Erfahrungen Zum neunten Mal findet in diesem Jahr – bis 14. August – die International Summer Science School Heidelberg (ISH) statt. bekommen und gleichzeitig etwas über die Stadt Heidelberg und das Gastgeberland Deutschland zu erfahren. Sie bietet besonders naturwissenschaftlich begabten Abiturientinnen und Abiturienten aus den Partnerstädten Bautzen (Deutschland), Montpellier (Frankreich), Kumamoto (Japan) und Rehovot (Israel) die Möglichkeit, während eines vierwöchigen Praktikums in Heidelberg unter der Anleitung von renommierten Wissenschaftlern erste Einblicke in die Welt der Forschung zu Dafür hat die Stadt Heidelberg wieder zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen wie Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Europäisches Laboratorium für Molekulare Biologie (EMBL), Max-Planck-Institute für medizinische Forschung und für Kernphysik, Zentrum für molekulare Biologie (ZMBH), Biochemie Zentrum Heidelberg (BZH) sowie verschiedene Institute der Univer- Versenkbarer Poller. Vergangenen Mittwoch nahm das Tiefbau- amt den versenkbaren Poller auf der Nordseite der Alten Brücke in Betrieb. Damit ist die Brücke zu bestimmten Zeiten für den Kraftfahrzeugverkehr frei. Die Fahrt über das historische Bauwerk, das als verkehrsberuhigter Bereich nur mit Schrittgeschwindigkeit (höchstens 7 Kilometer pro Stunde) befahren werden darf, ist werktags in der Zeit von 6 bis 10 Uhr, also in der Zeit der Öffnung des Fußgängerbereiches, für Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen möglich. Rettungsfahrzeuge und Polizei erhalten die Möglichkeit, im Notfall den Poller zu versenken. „Ich bin froh darüber, dass diese Maßnahme zugunsten des Einzelhandels und der Anwohner nun funktioniert“, sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber aus Anlass der Inbetriebnahme. Foto: Stadt Heidelberg 2004_32_05_f.indd 1 sität und andere wissenschaftliche Einrichtungen zur Zusammenarbeit gewonnen. Die Idee der International Summer Science School Heidelberg geht auf das International Summer Science Institute des Weizmann-Instituts in Rehovot zurück und dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und des internationalen Austausches. Die ISH wird finanziell von der Stadt Heidelberg getragen und sowohl personell als auch materiell durch die beteiligten Institute unterstützt. 03.08.2004 09:43:20