Ukraine - Switzerland Global Enterprise
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Ukraine Wirtschaftszweige Zusammengestellt von: Schweizerische Botschaft in der Ukraine Kyiv, Februar 2014 Letzte politische Entwicklungen Seit Dezember 2013 ist die Ukraine in einer politischen Krise und die Protestwelle dauert an. Auslöser war die Suspendierung des Prozesses zur Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU durch den Staatspräsidenten. Russland dängt auf eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Zollunion Russland-KasachstanBelarus. Im Moment ist unklar, wie sich die Ukraine politisch und wirtschaftlich orientieren wird und wie die Beziehungen zur EU resp. zur Zollunion gestaltet werden sollen. Komparative Vorteile, vielversprechende Sektoren und Herausforderungen Die Ukraine verfügt über eine bedeutende Wirtschaft, deren Potential sich jedoch wegen tiefen Produktivität, hohen Energieverbrauchs und nicht immer marktgerechter Strukturen nicht voll entfallen kann. Es besteht ein grosser Reformbedarf, doch wurden wichtige Reformen nur zögerlich umgesetzt und aufgrund der stark von wirtschaftlichen Einzelinteressen geleiteten Politik lange nicht in Angriff genommen. Auch die Verbesserung des Investitionsklimas wurde in der Vergangenheit von der Regierung immer wieder in Aussicht gestellt, in der Realität blieben aber die notwendigen Impulse aus. Bei relativ niedrigem Lohnniveau – das sich aber gerade bei qualifizierten Arbeitnehmern in Grossstädten in den letzten Jahren stark nach oben bewegt hat – besitzt die Ukraine eine (vor allem in technischen Fächern) gut ausgebildete Bevölkerung. Ein Pluspunkt gegenüber anderen Transformationsländern ist einerseits die Nähe zur Russischen Föderation und andererseits zum zweitgrössten Absatzmarkt der Welt, der Europäischen Union. Positiv zu Buche schlägt auch die Tatsache, dass die Ukraine selbst mit 45.5 Millionen Einwohnern und einer positiven Lohnentwicklung zu einem grossen Binnen- und Absatzmarkt geworden ist. Vorteilhaft ist zudem die Tatsache, dass das Land über einen Zugang zum Meer und Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 1/8 über leistungsstarke Häfen (Odessa und Illychevsk in der Odessa Region, Sewastopol, Mariupol) verfügt. http://marine.odessa.ua/uni/index/ua_ports Zukunftsträchtig ist zweifellos die ukrainische Landwirtschaft, welcher die OECD ein grosses Wachstumspotential bescheinigt. Die IT-Branche entwickelt sich auch erfolgreich und bietet günstige Plattformen für Outsourcing. Die Gaskrisen der Vergangenheit führen zu der Entwicklung des Marktes der Umwelttechnik. Ausländische Anbieter mit Technologie und Know-how werden gefragt. Als ein vielversprechendes Betätigungsfeld für ausländische und lokale Akteure gilt weiterhin die ukrainische Nahrungsmittelindustrie. Ansässige Schweizer Unternehmen haben im Frühling 2013 die folgenden Hauptschwierigkeiten für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit genannt: Korruption und Bürokratie, Intransparenz der Prozeduren (Steuer, Zoll), mangelhafte Rechtssicherheit und unzureichende Infrastruktur. Dazu kommt selbstverständlich auch die schwächelnde Weltkonjunktur, die einen negativen Einfluss, in erster Linie, auf die ukrainische Stahl- und chemische Industrien hat. Wichtige wirtschaftliche und finanzielle Zentren sind neben der Hauptstadt Kyiv, Donetsk, Kharkiv, Dnipropetrowsk und Lviv. Rohstoffvorkommen Grosse wirtschaftliche Bedeutung hat das Land unter anderem durch seine reichen Rohstoffvorkommen. Die Ukraine verfügt über 5% der weltweiten Eisenerzvorkommen (Nr. 4 der Welt mit 27 Mrd. Tonnen Vorrat, nach Russland, Brasilien und Australien), Blei, Kohle (circa 56 Mrd. Tonnen), Mangan, Tonerde, Erdöl, Phosphate, Karbonat, Basalt, Kalkstein, Kristalle, Kaolin, Quarzsand, Salz, Granit, Grafit, Phosphor, Sapponit, Marmor, Fluorid, Halbedelsteine, Quecksilber, Titan, Bauxit, Schwefel, Kalisalze. Diese Rohstoffvorkommen bieten eine sehr gute Basis für die in der Ukraine angesiedelte Schwerindustrie. In der Sowjetzeit waren rohstoffgewinnende sowie Montan- und Rüstungsindustrie, Maschinen-, Fahrzeug- und Flugzeugbau in der Ukraine konzentriert. Noch zu wenig ausgeschöpft werden die Uranvorkommen sowie vor allem die Kohlenwasserstoffreserven in den Karpaten, im Donbas und im Schwarzen Meer. Landwirtschaft Die Ukraine gehört in der Landwirtschaft zu den Global Players. Das im Land herrschende günstige Agrarklima und die relativ geringe Bevölkerungsdichte in Agrarregionen führen zu guten Bedingungen für Produktion und Export von landwirtschaftlichen Gütern. Gegen 80 Mio Hektar landwirtschaftliche Fläche, von denen zirka 33 Mio Hektar kulturfähiges Ackerland ist, bilden eine gute Grundlage für den Anbau von gemäßigten Feldfrüchten und die Produktion tierischer Produkte. Zirka die Hälfte des anbaufähigen Ackerlandes der Ukraine besteht aus schwarzen Böden. Damit befindet sich annähernd ein Drittel des weltweiten Vorkommens dieser Bodensorte auf dem Gebiet der Ukraine. Die ukrainischen Schwarzmeerhäfen sind während des ganzen Jahres eisfrei und ermöglichen einen direkten Zugang zu den Weltmärkten. Der Anteil des Agrarsektors am ukrainischen Bruttoinlandsprodukt ist bedeutend: zwischen 7% bis 8 % abhängig vom Jahr. Im Jahr 2012 wurde in der Ukraine in praktisch allen Wirtschaftsbereichen eine Stagnation beobachtet. Der Agrarsektor bildete keine Ausnahme Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 2/8 und war im Vergleich zum überdurchschnittlichen Wachstum im Jahr 2011 in Höhe von 17,6% im Jahr 2012 von einer Reduzierung der Bruttoagrarproduktion um 4,3% gekennzeichnet. Nach Aussagen der Experten des Ukrainian Agribusiness Club (www.agribusiness.kiev.ua) ist die Situation in der Produktion der wichtigsten Kulturpflanzen in 2013 besser als im Jahr 2012 gewesen. Die Getreideernte in 2013 ist um 20% höher als in 2012 ausgefallen und beträgt ca. 55 Mio. t (Bunkergewicht). Obwohl oder gerade weil die ukrainische Agrarwirtschaft so floriert, steht sie auch immer wieder im Zentrum intensiver politischer Diskussionen, vor allem wenn es sich um folgende Themen handelt: Bodenmarkt, Moratorium auf Verkauf von Agrarland, Registrierungsverfahren für Rechte an Immobilien (inkl. Grundstücken), Schaffen von Rahmenkonditionen, die ein effektives Wirtschaften auf lange Sicht ermöglichen sollen und das Besteuerungssystem des Agrarsektors. Zu den aussichtsreichsten Bereichen gehören laut ukrainischen Agrarexperten: Produktion von Mais, Raps und Sojamehl, Sonnenblumen, Milchwirtschaft, Gemüse- und Obstsektoren und Getreidesektor. Getreide und Ölkulturen: In den letzten Jahren zeigte die Ukraine ein Durchschnittsvolumen von 50-55 Mio Tonnen der Getreideproduktion, was im Wert etwa USD 1 Mrd. beträgt. Der Binnenmarkt der Ukraine verbraucht gemäß Einschätzung des Ukrainian Agribusiness Club jährlich etwa 26 Mio. Tonnen Getreide. Ausgehend von diesem Bedarf kann man das ukrainische Exportpotential auf 25 Mio. Tonnen schätzen. Die Rolle der Ukraine als einen mächtigen Akteur im internationalen Getreide und Ölsaaten-Handel nimmt zu. Pflanzenschutzmittel: Eine Tendenz zur Intensivierung des Pflanzenbaus lässt sich im Land beobachten. Der Jahresbedarf des Agrarsektors an Pflanzenschutzmittel beträgt nach Einschätzungen von Ukrainian Agribusiness Club gegen 22-24 Tausend Tonnen. In Jahr 2013 setzte sich das Wachstum des Marktes für Pflanzenschutzmittel fort und erreichte ein Volumen von 720 Mio. USD (Anstieg von 23% gegenüber dem Jahr 2011). Der ukrainische Pflanzenschutzmarkt wird von Importprodukten dominiert: der Anteil einheimischer Produkte beträgt nur etwa 5-10% des Marktes. Akteure des Pflanzenschutzmarktes (Syngenta, Bayer, BASF, DuPont, Monsanto) betrachten den ukrainischen Markt aufgrund des schnellen Wachstums der Agrarwirtschaft als einen der wichtigsten Märkte Osteuropas. Zusammen decken diese Firmen ca. 70% der Umsätze mit ukrainischen Agrarunternehmen ab. Organische Produktion nimmt auch zu. 164 organisch zertifizierte Operatoren bewirtschaften 272‘850 ha organisch zertifiziertes Land. Die Zahl der Firmen, welche sich der organischen Produktion widmen, nimmt rasant zu (31 Firmen in 2002 und 164 Firmen in 2012). Vorwiegend sind das Klein- und Mittelunternehmen. An der BIOFACH 2014 Messe in Nürnberg, Deutschland, wird die Ukraine zum ersten Mal mit einem eigenen Pavillon vertreten. Die Branche wird vom Kooperationsbüro DEZA/SECO unterstützt und gefördert. http://www.ukraine.fibl.org/ Landtechnik: Laut den Ergebnissen einer Untersuchung durch die Agentur AgriSurvey, entwickelt sich der Landtechnikmarkt in der Ukraine positiv. Die Wachstumsrate im Jahre 2012 beträgt 10%. Mindestens 40% der genützten Technik muss wegen Abnutzung ersetzt werden, was auch ein Marktpotenzial darstellt. Den Landtechnikmarkt teilt AgriSurvey in drei Grosssegmente ein: Traktoren 37% (in 2011: 35%), Mähdrescher 18% (in 2011: 25%) und Anhänger und Zuggeräte 45% (in 2011: 40%). Joan Deere, Claas, Cas, NewHalland, MTZ gehören zu den TOP-5 beliebtesten Brands. Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 3/8 Saatgut: das jährliche Marktvolumen beträgt etwa USD 1.8 Mio. Zu den TOP-3 wichtigsten Akteuren 2012 gehören Syngenta, Pioneer, Monsanto. Nützliche Links: Ukrainian Agribusiness Club: www.agribusiness.kiev.ua Ukrainian Agrarian Confederation: www.agroconf.org Chemische Branche Die chemische Industrie in der Ukraine macht einen erheblichen Teil des Exportvolumens des Landes aus (6-7.5% der gesamten Exporte) und wird trotz der Schwierigkeiten der letzten Jahre grundsätzlich als attraktiv für Investoren bezeichnet. Der ukrainische Markt für chemische Erzeugnisse hat die Krise 2008-2009 hinter sich gelassen. Nachdem die Umsätze bereits 2010 um 24% auf 10.8 Mrd USD zugelegt hatten, setzte sich der Trend auch 2011 mit einem Plus von 16% auf 12.6 Mrd. USD fort (Quelle: Germany Trade&Invest). Zu den Sparten mit dem stärksten Zuwachs zählen chemische Grundstoffe und Erzeugnisse der Schwerindustrie, darunter vor allem Mineraldünger. Als Schlüsselsektor der ukrainischen Chemiebranche gilt weiterhin die Herstellung von Ammoniak und stickstoffhaltigen Düngemitteln. Das ist mit der wichtigen Rolle der ukrainischen Landwirtschaft zu verbinden. Die Wettbewerbsfähigkeit der ukrainischen Chemischen Industrie ist stark vom inländischen Gaspreis abhängig. Der Erdgas-Anteil an den Produktionskosten für Düngemittel soll zwischen 50 und 80% liegen. Die Industrie steht unter einem Wettbewerbs- und Modernisierungsdruck, was zu einer zunehmenden Konsolidierung innerhalb der Branche und grossem Bedarf an Direktinvestitionen geführt hat. Zu den umsatzstärksten Chemiebetrieben der Ukraine gehören: - Azot Cherkassy: Ammoniumnutrat, Harnstoff, Ammoniak, Caprolactam, Ionenaustauscherharze Odesky Pryportovy Zavod (Odessa): Ammoniak, Harnstoff Azot Severodonetsk (Severodonetsk, Lugansk Region): Ammoniumnutrat, Harnstoff, Ammoniak,Säure Konzern Stirol (Horlivka / Donetsk Region): Polystyrol und Copolymere, Ammoniak, Laken und Farben u.a. Dnipro Azot (Dniprodzerzhynsk): Ammoniak, Harnstoff, kastische Soda, Salzsäure u.a. Krymskiy Titan (AR Krym): Titandioxid, Aluminiumsulfat, Schwefelsäure, u.a. Rivne Azot (Rivne): Ammonsalpeter, Ammoniak, Salpetersäure, Adipinsäure u.a. Nützliche Links: Chemiker Verband: www.chemunion.org.ua Branchenportal Chemie: www.ukrchem.dp.ua Branchenportal Medikamente: www.ukrmed.org.ua Rüstungsindustrie Nach einer kurzen Pause gehört die Ukraine wieder zum Club der TOP-10-Expeurteure von Kampfmitteln, besagt der Bericht von Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI). In der SIPRI-Studie 2012 besitzt die Ukraine Platz Nr. 4. Nach Angaben der Experten hat die Ukraine in 2012 Kampfmittel für 1,3 Mrd. USD exportiert. Der militärisch-industrielle Komplex ist ein starker Bereich innerhalb der ukrainischen Wirtschaft. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine erbte das Land etwa 25 bis 30 Prozent des Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 4/8 gesamten sowjetischen militärisch-industriellen Komplexes und erwirtschaftete ein Drittel des BIPs. Das Exportgeschäft bleibt ein wichtiger Stützpfeiler für einige Unternehmen. Insgesamt sind etwa 90 Prozent der Rüstungsbetriebe Staatseigentum. Etwa 50 Prozent der Ausfuhren gehen nach Südostasien und in den Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika. Ukrainische Rüstungsfirmen können sich regelmäßig große Aufträge weltweit sichern. Dabei umfassen die Geschäfte neben der Lieferung von Militärgütern und -technik aus Arsenalen der ukrainischen Streitkräfte auch die Lieferungen von Teilen zur Endproduktion im Empfängerland sowie Wartungs- und Modernisierungsarbeiten. Das Überleben vieler Unternehmen ist aber nicht nur vom Export, sondern auch von der Nachfrage der eigenen Armee abhängig. Die ukrainische Armee ist aber aus Finanzgründen kein bedeutender Abnehmer der eigenen Rüstungsindustrie. Nützliche Links: Grösstes Unternehmen und grösster Rüstungsexporteur ist das staatseigene Unternehmen Ukrspetseksport. Der Katalog auf der web-page von Ukrspetsexpotr: www.ukrspetsexport.com enthält detaillierte Beschreibung der Rüstungsguter auf Englisch, die die Ukraine zum Export anbietet. Nützlich für die Suche nach praktisch allen ukrainischen Unternehmen der Rüstungsindustrie ist auch die web-page von „Ukroboronprom“, wo man unter „Unternehmen“ Links zu den einzelnen Firmen findet. http://www.ukroboronprom.com.ua/ru/ Strombranche Die Strom- und Wärmeerzeugung der Ukraine basiert auf der primären Nutzung von Kohle, Kernkraft und Erdgas. Jährlich wird gegen 190-195 Mrd. kWh Strom erzeugt. Auf Ökostrom entfällt davon nur 0.15% der gesamten Erzeugung. In der Stromerzeugung spielt die Kernkraft mit über 47% die erste Geige. Strom wird von vier Kernraftwerken (Chmelnitski, Jushno-Ukrainska, Rivne, Zaporishya) mit 15 Blöcken erzeugt. Die Hauptverbraucher des Stroms sind: Industrie (Anteil von 55.6%), Bevölkerung (38,5%), Kommunalwirtschaft (16.5%) und Landwirtschaft (2.4%). Besonders hoch ist der Stromverbrauch in den Regionen mit der entwickelten Kohleindustrie und Metallurgie (Dnipropetrovsk, Donetsk, Lugansk, Zaporiozhjya). Die „Energiestrategie der Ukraine bis 2030“ setzt in erster Linie auf den Ausbau der Kohleund Nuklearnutzung. Eigene Kohle und Uranvorkommen könnten somit helfen, die Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten zu senken. Man prognostiziert, dass die Stromnachfrage in 2030 gegenüber heute verdoppeln wird (Quelle: Energiestrategie Ukraine 2006) Die meisten ukrainischen Energieerzeugungs- und Übertragungskapazitäten wurden in der Ukraine in den 70er und 80er Jahren gebaut. Der Umwälzungsprozess der Branche dauert seit 1991 an und es ist die höchste Zeit für eine lange auf Eis gelegte Strommarktreform. Die Energieversorgung des Landes muss an die Anforderungen einer modernen Industriegesellschaft angepasst werden, dabei soll die Effizienz in Verwendung, Erzeugung und Zulieferung erhöht, internationale Abhängigkeit reduziert und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Der Bau von elf weiteren Kernkraftreaktoren bis 2030 ist geplant. Eine Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 5/8 Erhöhung der Investitionen in den ukrainischen Stromsektor ist dringend notwendig. So sieht die Energiestrategie für 2030 einen Gesamtinvestitionsbedarf von 74 Mrd. EUR vor. Die Nutzung erneuerbarer Energien hat ein umfangreiches Potential im Land: Windenergie im Süden des Landes, auf der Krim und in Karpaten, Nutzung von Bioenergie in der landwirtschaftlichen Regionen, Solar- und Geothermie. Der Anteil der erneuerbaren Energien in 2030 soll laut Energiestrategie einen Anteil von 6% erreichen. Die Ukraine exportierte im Jahre 2011 gegen 6433 Mio. kWh, in 2012 9745 Mio. kWh, was etwa 4-5% der gesamten Stromproduktion entspricht. Es bestehen Überkapazitäten bei den Kraftwerken. Der wichtigste Abnehmer des ukrainischen Stroms ist Rumänien. Metallurgie Laut „World Steel Association“ gehörte die Ukraine 2012 zu den TOP-10 Stahlproduzenten der Welt. Die Metallurgie ist für die ukrainische Wirtschaft von grosser Bedeutung. Sie trägt gemäss Aussagen von Experten von 27 bis 33.% zum Bruttosozialprodukt des Landes bei und ihre Exporte erbringen bis 30% der gesamten Deviseneinnahmen des Landes. Die Ukraine verfügt über die viergrössten Eisenerzvorkommen der Welt (nach Russland, Brasilien und Australien). Das Herz der Industrie bilden die metallurgischen Kombinate (Link zu einzelnen Webseiten der Stahlwerke: http://www.ukrfer.org.ua/Enterprises_eng.php), die gegenwärtig alle privatisiert sind. Die meisten Unternehmen, welche vorwiegend in Dnipropetrovsk, Lugansk, Donetsk und Zaporizhia domiziliert sind, werden von grossen ukrainischen vertikal integrierten Unternehmensgruppen kontrolliert. Laut „Ukrpromvneshexpertisa“ wurde 2012 in der Ukraine 32.7 Mio Tonnen Stahl produziert. Dabei konsumiert der Innenmarkt nur gegen 8.4 Mio. Tonnen. D.h. die Stahlindustrie in der Ukraine exportiert bis ¾ ihrer Produktion. Die ukrainischen Produzenten liefern in hohem Masse Rohstahl, Halbzeuge und weniger hochpreisige Fertigwaren. Der Grossteil der Exporte geht in die Länder Asiens, Afrikas und des Nahen Ostens. Die Industrie leidet heutzutage einerseits stark unter der schwachen Weltkonjunktur, andererseits unter den gestiegenen Produktions-, Transport- und Energiekosten. Im Zusammenhang mit der Steigerung der Gaspreise sind die alten Verfahren nicht mehr rentabel. Die Industrie hat einen grossen Nachholbedarf an modernen Technologien. Dies bedeutet sowohl die Chance auf einen Technologiesprung und eine dynamische Entwicklung in der Zukunft, als auch eine gute Chance für ausländische Lieferanten von diesen modernen Technologien und Ausrüstungen. Die Vorteile ukrainischer Stahlproduzenten gegenüber der Konkurrenz sind die niedrigen Produktionskosten und der gute Zugang dank geografischer Lage. Nützliche Links: www.ukrmet.com.ua mit einem Link zu einzelnen Unternehmen http://ukrmet.com.ua/minisite www.iron.com.ua Promotionsmöglichkeiten Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 6/8 Zu den wichtigsten Promotionsmöglichkeiten in der Ukraine gehört der Besuch von internationalen TOP-Branchenmessen, sei es als Aussteller oder in einer ersten Phase der Markerschliessung als Fachbesucher. Als wichtigster Messestandort hat sich in der Ukraine die Hauptstadt Kyiv etabliert. Für die Kohlenindustrie eignet sich Donetsk/Expodonbas besser. Messenveranstalter: Kyiv Expo Plaza Internationales Messezentrum Kyiv International Contract Fair JSC Primus Ukraine ACCO Expodonbas www.expoplaza.kiev.ua www.iec-expo.com.ua www.kmkya.kiev.ua www.primus-exhibitions.com www.acco.com.ua www.expodon.dn.ua Weitere Promotionsmöglichkeiten bieten Branchenfachzeitschriften. Nützliche Links: Handelskammern und Interessensverbände Ukrainian Chamber of Commerce and Industry International Chamber of Commerce ICC Ukraine Ukrainian League of Industrialists and Entrepreneurs American Chamber of Commerce in Ukraine ACC European Business Association EBA Joint Chamber of Commerce Switzerland-CIS Analyse der Geschäftsbedingungen in der Ukraine: IFC/WB Doing Business Ukraine Analysen Statistiken: IWF Weltbank Transparency International Staatliches Statistikkomitee der Ukraine Nationalbank der Ukraine www.ucci.org.ua www.iccua.org www.uspp.org.ua www.chamber.ua www.eba.com.ua www.jointchambers.ch www.doingbusiness.org www.laender-analysen.de/ukraine www.imf.org www.worldbank.org www.transparency.org www.ukrstat.gov.ua www.bank.gov.ua Presse (englisch) Ukrainian Journal Interfax-Ukraine BBC Monitoring Kyiv Post www.ukrainianjournal.com www.interfax.kiev.ua www.bbc.co.uk www.kyivpost.com Diese Basisinformationen stammen aus verschiedenen Quellen. Die Botschaft kann keine Gewähr für die Aktualität und Vollständigkeit der Angaben übernehmen. Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 7/8 Datum: 03. Februar 2014 Adresse des Autors: Schweizerische Botschaft in der Ukraine vul. Kozyatynska, 12 01015 Kyiv Phone: 0038 044 28 161 28 Fax: 0038 044 280 14 48 [email protected] www.eda.admin.ch/kiev Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige 8/8