Meakusma Festival

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Meakusma Festival
Beilage zum GrenzEcho Nr. 201 vom 30. August 2016
23 – 25
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ALTER SCHLACHTHOF
EUPEN
Layout Ina Kurthen
Meakusma
Festival
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Impressum
Ein Produkt des
Grenz-Echo Verlag,
Marktplatz 8,
B-4700 Eupen
+32 87591300
[email protected]
www.grenzecho.be
Verleger:
Alfred Küchenberg
Verantwortlicher Herausgeber:
Meakusma VoG,
Edelstraße 11, B-4700 Eupen
[email protected]
www.meakusma.org
Layout: Ina Kurthen
Druck: GrenzEcho Druckerei
G R U ßWOR TE
F R E ITAG
SAMSTAG
SO N N TAG
SPE CI ALS
PAR TNE R
G R U ßWOR T E
Meakusma ist Insidern seit langem ein Begriff, nicht nur in Ostbelgien. In der
letzten Zeit ist aber auch die breitere Öffentlichkeit auf diesen ostbelgischen
Veranstalter und Produzenten aufmerksam geworden. Die Zusammenarbeit
mit anderen ostbelgischen Kulturvereinigungen trägt Früchte. Aber
meakusma geht einen Schritt weiter und blickt weit über den ostbelgischen
Tellerrand hinaus. So ist die Zusammenarbeit mit dem renommierten GoetheInstitut mehr als nur ein Ritterschlag für das vorwiegend von Ehrenamtlichen
getragene Label, das mit viel Erfolg eine Nische besetzt. Das freut die
Kulturministerin, die sich auch dessen bewusst ist, dass die Arbeit von
meakusma selbst im nicht unmittelbaren Ausland beachtet und geschätzt
wird. Schon früh gab es Anfragen für das meakusma Festival selbst aus
Großbritannien oder Frankreich. Das freut wiederum die Tourismusministerin
der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Und der Schlachthof ist mit
Sicherheit eine spannende Location für dieses Festival, das sich seine ersten
Lorbeeren schon in der Vergangenheit erarbeitet hat – damals nur nicht in
unserer beschaulichen Hauptstadt mit einer pulsierenden Kulturszene.
Dass meakusma mit Leo Küpper einen der wichtigsten Künstler in seine
Heimat zurückbringt, die Ostbelgien je hervorgebracht hat, ist ein
willkommener Nebeneffekt. Ich gestehe, auch mir war Leo Küpper bis
dahin kein Begriff, aber inzwischen weiß ich, dass der gebürtige Nidrumer
zu den Pionieren der elektronischen Musik zählt. Küpper gründete 1967
sein „Studio de Recherches et de Structurations Electroniques Auditives“
in Brüssel und wurde vor allem mit Werken bekannt, die zwischen Poesie
Sonore, algorithmischer Komposition, phonetischer und elektronischer
Musik angesiedelt sind. Hierzu entwickelte er eigene Werkzeuge wie
das komplexe GAME-System und das KINÉPHONE. Und der Künstler hat
u.a. 1971 ein Album auf dem Traditionslabel „Deutsche Grammophon“
veröffentlicht. Ob ihn die Zusammenarbeit mit Henri Poussuer inspiriert
hatte?
Ich wünsche dem Festival, das von der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Belgiens gerne unterstützt wird, und seinen Machern viel Erfolg beim ersten
Stelldichein im Eupener Kulturzentrum Alter Schlachthof.
Isabelle Weykmans
Ministerin
Am 24. September 2016 ist es 60 Jahre her, dass die Außenminister
Paul-Henri Spaak und Heinrich von Brentano das deutsch-belgische
Kulturabkommen unterzeichneten. „Die Vertragsparteien“, notierten die
Politiker, „werden bemüht sein, ihren Staatsangehörigen die Kenntnis
der Kultur des anderen Landes zu vermitteln, insbesondere durch
Veranstaltungen und Austausch auf folgenden Gebieten:
1. Kunstausstellungen und Ausstellungen anderer Art; 2. Konzerte
und Vorträge; 3. Theateraufführungen; 4. Filme; 5. Rundfunk- und
Fernsehsendungen.“
Es nimmt nicht Wunder, dass auf dieser Liste ein Festival für elektronische
Musik fehlt. Damit man sich 1956 Meakusma hätte ausmalen können,
wären gewaltige seherische Gaben nötig gewesen. Wenn vom 23. bis
zum 25. September in Eupen Musiker, Label-Betreiber, DJs und Produzenten
für drei Tage und Nächte zusammenkommen, um Musik zu machen, über
Musik nachzudenken, Platten aufzulegen, zu tanzen und andere zum
Tanzen bringen, dann tritt zutage, wie viel sich in sechs Jahrzehnten
verändert hat. Damals war die Erinnerung an die Verheerung des von
Deutschland verschuldeten Krieges gegenwärtig, heute ist die Feindschaft
freundlichem nachbarschaftlichen Miteinander gewichen. Damals galt
es, Staatsangehörigen etwas zu vermitteln, heute bedarf es eines Zutuns
von oben umso weniger, je selbstverständlicher Musiker aus Berlin,
Brüssel, London, Detroit oder Düsseldorf zusammenarbeiten. Damals war
das Verständnis von Kultur klassisch, heute befruchten sich Party und
Experiment, Club und Kunst gegenseitig. Nicht zu vergessen: Damals
wurden Tiere geschlachtet, an einem Ort, der Teil der industriellen Lebensund Produktionsweise war. Heute bewegen sich hier die Körper zu einem
Sound, der wie ein fernes Echo von Maschinen ist.
Meakusma steht also nicht nur für experimentelle und tanzbare Musik, für
schroffe und eingängige Musik, für Musik an der Grenze zur Installation,
für stolpernde und stampfende, reduzierte und psychedelisch wuchernde
Musik, das Festival ist auch ein Indiz dafür, wie reich wir uns beschenken,
wenn wir uns über Grenzen und Unterschiede hinweg austauschen. Umso
größer ist die Freude des Goethe-Instituts Brüssel, dazu beizutragen, dass
das, was bisher als Meakusma Night auf einen Abend beschränkt war, zum
Festival anwächst. Auch die Vorfreude ist groß: auf drei Tage voller Musik,
die sich ihrer Gegenwärtigkeit bewusst ist, die Ohren herausfordert und
dabei nicht vergisst, wie gerne Körper sich Beats überlassen.
Cristina Nord
Leiterin Kulturprogramm Südwesteuropa
Goethe-Institut Brüssel
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Ben UFO (Hessle Audio - UK)
MM/KM (Kassem Mosse & Mix Mup, TTT - DE)
Der Brite Ben UFO ist ein selten gewordenes Phänomen: Er ist weltweit
einer der gefragtesten DJs, ohne dabei selber Musik zu produzieren.
Ob auf internationalen Festivals, in der Techno-Kathedrale Berghain in
Berlin oder als Resident des kleinen, aber dafür umso bedeutenderen
DIY Pudel-Clubs in Hamburg, überall wird er gleichermaßen gefeiert.
Dabei biedert der Hessle-Audio Mitbegründer sich nicht an. Dank
kompromissloser Experimentierfreude innerhalb der Tanzbarkeit ist er
einfach ein herausragender DJ! Rave ON!
Ungeschliffene, analoge Tanzmusik, die sich nicht um DancefloorFunktionalität schert. Aus einem improvisatorischen Ansatz heraus,
entlocken Mix Mup und Kassem Mosse ihren zahlreichen DrumMaschinen und Synthesizern ein ums andere Mal unerhörte,
markerschütternde und vor sich hin stolpernde Beats, die irgendwo im
Universum zwischen House, Techno, Electro und Downbeat schweben.
Oder stampfen? Psychotischer Funk der tiefe Spuren hinterlässt.
Toresch (Tolouse Low Trax, Offen - DE)
Der Salon des Amateurs in Düsseldorf – das ist
Gehorsamsverweigerung, das ist Vereinigung von Club und Kunst
bei gleichzeitigem Bruch mit Konventionen ebendieser Welten. Aus
diesem Umfeld entstammt Toresch. Fußend auf Detlef Weinrichs
wavig-industriellen Beats (Tolouse Low Trax), ergänzt durch Viktoria
Wehrmeisters Stimme (La! Neu?) und vor den Bildern von Jan
Wagner hat die Musik eine revolutionäre Energie die vor allem bei
der Live-Performance gewaltig zum Ausdruck kommt. Eine Liaison
Dangereuse...!
Don’t DJ (Diskant, Berceuse Heroique, Sexes - DE)
Roger 23 (Ilian Tape, Biorhythm, Playhouse, Mensch - DE)
Florian Meyer, Mitglied der Künstlergruppe Institut für Feinmotorik,
verschmelzt als Don´t DJ serielle Maschinenbeats mit warmen
afrikanischen Melodien zu polyrhythmischen Clubtracks, bei denen
alles in Bewegung ist. Trotz der Komplexität der Stücke ist die
Musik eingängig und sorgt für große Momente auf abenteuerlichen
Tanzflächen. Mit dem Düsseldorfer DIY-Label Diskant (Durian Brothers,
Harmonious Thelonius) hat Don´t DJ sein perfektes Zuhause gefunden.
Zuletzt veröffentlichte er dort eine Split EP mit High Wolf.
Roger 23 stammt aus Saarbrücken und legt seit Ende der Achtziger
Jahre elektronische Tanzmusik auf. Neben seiner Tätigkeit als DJ,
produzierte Roger 23 unter anderem für Labels wie Playhouse,
!K7, Baud, Bio Rhythm, Ilian Tape oder meakusma, arbeitete
gemeinsam mit der Donlon Dance Company (Ballet des Staatstheaters
Saarbrücken) und betrieb die Saarbrückener Filiale des legendären
Berliner Szene Plattenladen Hard Wax mit. Seit Ende der 90er
ist Roger 23 gern gesehener Gast in Ostbelgien, sei es bei
Klangforschung Ost oder später bei meakusma.
Resom (Option-Music - DE)
Bookerin, politische Aktivistin und DJ – Resom ist ursprünglich aus
Leipzig, lebt aber heute in Berlin. Ihre Agentur Option Music vertritt
Künstler wie Kassem Mosse, Mix Mup, Anno Stamm, Even Tuell
oder Different Fountains. Für ihren Werdegang als DJ spielt der
ausgezeichnete Berliner Club ://about blank eine zentrale Rolle,
wo sie als Resident der ersten Stunde gebucht wurde und ihren
eklektischen Stil formen konnte.
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KÜHLRAUM
Elektro Guzzi (Macro, The Tapeworm - AT)
Tomaga (The Oscillation, Hands In The Dark – UK)
Dass man Techno mit akustischen Instrumenten perfekt wiedergeben
kann, beweisen Elektro Guzzi. In klassischer Bandbesetzung mit
Gitarre, Schlagzeug und Bass interpretieren die drei Österreicher
Techno in seiner Essenz. Wie druckvoll das Ganze zur Wirkung
kommt, davon durften sich die Besucher von Festivals wie Sónar,
Mutek, Roskilde oder dem Melt! überzeugen. Das Label Macro
zeichnet sich für die meisten Releases der Band verantwortlich.
Die Multi-Instrumentalisten von Tomaga bewegen sich durch
Genres wie Jazz, Industrial, Psychedelic und Minimalismus. Das
Londoner Duo entwirft in seinem improvisatorischen Ansatz dabei
überraschenderweise weniger abstrakt-komplexe, dafür umso visuellentrücktere Musik, die einem surrealistischen Traum gleicht.
Eartheater (Guardian Alien, Hausu Mountain - USA)
Lord Tang (Alarm, Gigante Sound, meakusma - USA)
Die New Yorkerin Eartheater arbeitet mit Extremen. Ihre
Klangkonstrukte aus Vocals, Synths, Gitarren-Riffs und elektronischen
Melodien schwanken zwischen zarter Akustik und noisiger Elektronik
und driften in eine psychedelische, poetische Traumwelt ab, die
vernebelten, wie befreienden Folkesprit versprüht. Unterstrichen wird
das ganze durch ihre schamanische, extrovertierte Performance, die
konzeptuell und intuitiv zugleich ist.
Unter Anleitung der Komponisten Gordon Mumma und Peter Elsea
entwickelte Dominic Cramp an der Universität zu Kalifornien erstmals
ein Interesse an vernebelten, „ambientish“-fließenden Klängen, Dub
und abstrakten Hip Hop Strukturen. Seinen Produktionen merkt man
den Spaß an der Improvisation und den Bruch mit konventionellen
Songstrukturen an. Zusammenarbeiten gab es mit Bill Gould von Faith
No More oder Carla Bozulich bei Evangelista. Außerdem betreibt er
das Label Gigante Sound.
Monochord (meakusma - AT)
Bernhard Hammer und Jakob Schneidewind von Elektro Guzzi
fokussieren sich bei ihrem Projekt Monochord auf elektroakustische
Experimente und Soundtracks für imaginäre Filme. Gitarre, Bass und
live Electronics werden zu bewusst minimalistischen Kompositionen
verwoben, die in ihrer Verspieltheit für ein intimes Hörerlebnis sorgen.
Ihre erste EP Spatial Stereo erschien auf meakusma und ist ein Fluss
aus Electronica, Ambient, Shoe-Gazing und Drones.
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Georgia (Palto Flats, meakusma - USA)
Ssaliva (Ekster, Vlek, Leaving Records - BE)
Das New Yorker Kreativduo Brian Close und Justin Tipp alias Georgia
hat viele Spielwiesen. Als Regisseure, Motion Graphic Designer,
Filmemacher, Sound Designer, im eigenen Produktionsstudio und als
Musiker feuern die beiden unablässig Ideen raus, ob für Adidas oder
Lee „Scratch“ Perry. Entsprechend vielschichtig ist ihre Musik. Ihr
Album „Like Comment“ ist ein freies verspieltes Werk, voller Details die
sich erst durch vermehrtes aufmerksames Hören erschließen, welches
trotz aller Elektronik sehr organisch daherkommt. Im September
erscheint ihr neues Album auf dem New Yorker Palto Flats Label.
Francois Boulanger hat als Cupp Cave mit schweren Hip Hopinspirierten Rhythmen Veröffentlichungen auf Thin Consolation
und Vlek aus Brüssel vorzuweisen. Unter seinem Alias Ssaliva
hat er seine musikalische Entwicklung weitergetrieben und einen
atmosphärischeren, teils beatlosen Sound entworfen, dessen volles
Potential sich am besten live entfaltet. Seine ätherische Musik wurde
neben den belgischen Labels Vlek, Ekster und Surf Kill auch auf LA´s
Leaving Records veröffentlicht.
DSR Lines (Ultra Eczema, JJ Funhouse, Hare Akedod - BE)
Nosedrip (Stroom, 22tracks – BE)
Seit fast 2 Jahrzehnten kreiert David Edren als DSR Lines mit
Modularsynthesizern und Sequenzern kosmische Klangteppiche. In
seinem akademischen Ansatz werden die improvisierten Stücke zu
hörbaren Akupunkturen. Veröffentlichungen gab es auf Ultra Eczema.
Seit 2012 ist er Mitbetreiber des Tape Labels Hare Akedod, das
sich auf limitierte Auflagen von Kassetten mit elektro-akustischer und
analoger Synthesizer-Musik spezialisiert hat.
Begründer der Online Radio Plattform Stroom.tv, Plattenverkäufer im
Music Mania Gent, Selektor bei 22tracks, Kurator im Vooruit und
umtriebiger DJ in Flandern und darüber hinaus. Außerdem monatliche
Radioshow auf NTS in der er New Age, New Wave, Minimal Synth,
Post-Punk und vieles mehr spielt.
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Aymeric De Tapol (Angström, Vlek - FR)
Die Erfahrung als Sounddesigner für Film und zeitgenössischem Tanz
hört man auch in seinen Musikproduktionen. Aymeric de Tapol lässt
Spuren von Musique Concrète, Drones und Field Recordings in seine
experimentellen Techno-Exkursionen einfließen. Zuletzt veröffentlichte
er auf Ångström Records und dem Brüsseler Label Vlek.
Runkkari (Vlek - BE)
Als Mitbetreiber des Brüsseler Labels Vlek bietet er belgischen
Künstlern eine wichtige Plattfrom für abseitige und anspruchsvolle
elektronische Musik. Zudem ist er verantworlich für das markante und
kreative Design der Plattencover des Labels. Vleks Katalog umfasst
Produzenten wie Bepotel, Hermutt Lobby, Cupp Cave, Ssaliva,
Lawrence Ledoux und Sagat.
Dekeizer b2b Captain Starlight
(Bepotel, Holger - BE)
Laurens Dekeizer ist langjähriger Mitstreiter der Bepotel Plattform
in Brüssel. Captain Starlight betreibt dort die äußerst erfolgreiche
Brüsseler Party-Reihe Holger. Gemeinsam werden die passionierten
Plattensammler eine mehrstündige Ode an den 90er Jahre Chill-Out
Room zum Besten geben.
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OPEN AIR*: WAX TREATMENT GUEST SHOWCASE
Mark Ernestus & Mark Ainley
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Roger Robinson & Disrupt
(Honest Jon’s, Hard Wax - UK/DE)
(Jahtari, Hyperdub, Ninja Tune - UK/DE)
Ob als Gründer des Plattenladens Hardwax, Produzent, Remixer
(Tony Allen, Tortoise, usw.) oder Labelbetreiber: Mark Ernestus
hat Musikgeschichte geschrieben. Projekte wie Basic Channel,
Maurizio, Chain Reaction oder Rhythm & Sound haben bis heute
einen spürbaren Einfluss auf unzählige Künstler. Verantwortlich für die
Hochzeit von Dub und Techno, produziert er heute die senegalesische
Band Jeri-Jeri. So sehr er sich im Hintergrund hält - Ernestus´
Bedeutung für elektronische Tanzmusik kann nicht überbewertet
werden! Mark Ainley ist Mitinhaber des Londoner Plattenladens
Honest Jon´s und seit 2001 gemeinsam mit Alan Sholefield (Soul Jazz
Records) und Damon Albarn (Blur) auch Betreiber des gleichnamigen
Musikverlags. Das Label spannt den Bogen von Musik die außerhalb
des anglo-amerikanischen Fokus liegt (sie nennen es selbst passend
Outernational Music) zu aktueller elektronischer Musik. Aus einem
reichen Plattenschatz schöpfend, wird Mark Ainley gemeinsam mit
Mark Ernestus das Killasan Soundsystem beschallen.
Dub-Poet Roger Robinson, in Trinidad aufgewachsen, seit über 20
Jahren in London wohnhaft, ist vielen mit seiner markanten Stimme
als Frontmann der Band King Midas Sound bekannt. Außerdem hat
Robinson bereits 5 Bücher veröffentlicht und ist weltweit auf Lesungen
unterwegs. Nicht von ungefähr kommen Vergleiche mit Dichter und
Reggae-Musiker Linton Kwesi Johnson. Gemeinsam mit Disrupt hat
Robinson 2015 das Album „Dis Side Ah Town“ auf dem Digi-Dub
Label Jahtari veröffentlicht, welches von den Unruhen in London 2011
erzählt. Disrupts druckvolle Produktionen harmonieren wunderbar mit
Roger Robinson, der zwischen Gesang und Spoken Word pendelt.
Live dargeboten auf dem Killasan Soundsystem!
Substance (DJ Pete, Chain Reaction, Scion Versions - DE)
Die Geschichte der Berliner Techno-Landschaft kann nicht erzählt
werden, ohne DJ Pete’s Rolle dabei zu beleuchten. Als Augenzeuge
der Stunde Null wurde er schnell zu einer treibenden Kraft der jungen
Szene, als Produzent, DJ, Remixer und Teil der Hardwax-Crew.
Der Berghain-Resident veröffentlichte unter dem Namen Substance
und als Teil des Duos Scion einige wegweisende Meilensteine der
Technogeschichte auf Chain Reaction. Remixe gab es unter anderem
für Robert Hood, Juan Atkins und Rhythm & Sound.
Fiedel (MMM, Ostgut Ton - GER)
King Fifi (45seven - TR)
Fiedel ist DJ, Produzent und Live-Performer aus Berlin. Er ist Teil
des legendären Duos MMM aka Errorsmith & Fiedel, Resident des
Berghains und Betreiber der Lables Fiedelone und Fiedeltwo. In seinem
Bestreben Stereotypen in House und Techno zu durchbrechen ist er
verantwortlich für einige der relevantesten Produktionen im Bereich der
Clubmusik der vergangenen zwei Dekaden.
Auf dem Label 45seven veröffentlicht King Fifi Half-Step Drum & Bass
angehauchte Dub-Exkursionen, die beide Stilrichtungen nicht nur
vereinen, sondern auch in die Gegenwart holen. Sowohl für Kopfhörer
als auch für die Tanzfläche geeignet, rhythmisch experimentierfreudig
und gespickt mit den richtigen Samples.
Wax Treatment Guest Showcase auf dem Killasan Soundsystem
Die Wax Treatment Crew um Hardwax-Gründer Mark Ernestus gibt
auf dem berüchtigten Killasan Soundsystem ein Gastspiel. Das
Soundsystem ist über abenteuerliche Wege in die Hände von Mark
Ernsestus gelangt. Geschätzt für ihren warmen, unvergleichlichen
Sound, wird die ursprünglich aus Japan stammende Killasan zum
ersten Mal in Belgien zum Einsatz kommen. Zudem ist es der erste
Wax Treatment Showcase außerhalb Berlins. Die Veranstaltungsreihe
ist über Berlins Grenzen hinaus bekannt als wichtige Plattform für
Bass-Musik. Samstag wird das Killasan Soundsystem ab 13 Uhr auf
dem Außengelände des Alten Schlachthofs mit DJ Sets und Live
Auftritten beschallt. Unter folgendem Link findet man weiterführende
Infos über Wax Treatment und die Geschichte des Killasan
Soundsystems: http://bit.ly/2aRTupa
*Bei schlechtem Wetter findet die Showcase in der Halle statt
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Thomas Brinkmann
(Editions Mego, Black Truffle, Max Ernst - DE)
Als Grenzgänger zwischen elektronischer Musik und Kunst avancierte
Thomas Brinkmann Ende der 90er Jahre zu einem der wichtigsten
Vertreter der damals frischen Click & Cut Szene, als Soul Center
verband er Techno mit Soul und Funk, Depeche Mode ließ ihre Hit
Single I Feel Love von Brinkmann remixen, Richie Hawtin nahm ihn auf
seinem Minus Label unter seine Fittiche. Sein Album What You Hear
(Is What You Hear) ist konzeptuelle Reduktion par excellence. Mit »A
1000 Keys« erscheint am 30. September Brinkmann’s neuestes Werk,
ebenfalls auf Editions Mego.
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KESSELHAUS: REIHE-M SHOWCASE
Marcus Schmickler (A-Musik, Editions Mego - DE)
Musikwissenschaftler, diplomierter Komponist für Film, Theater
und Hörspiel, Mitinitiator des Kölner Plattenladens A-Musik, Teil
des Elektroakustikensembles MIMEO, diplomierter Student der
Elektronischen Musik, Produzent, Kollaboration mit Twin-Peaks
Sängerin Julee Cruise, Südamerikatour im Auftrag des Goethe Instituts,
preisgekrönt durch Ars Musica und dem Land NRW, Festival-Kurator
für die Akademie der Künste Berlin, Jurymitglied des Deutschen
Musikrates. Ach ja, Autor und Dozent der Milton Avery Graduate
School of the Arts New York. Marcus Schmickler!
Yann Leguay (Phonotopy, Art Kill Art - BE)
Yann Leguay, aufgrund seiner klangkünstlerischen Praxis schon
als „Mediensaboteur“ bezeichnet, verwendet Computerhardware
ebenso wie analoge Technik (bspw. umgebaute Plattenspieler)
oder Spielzeugelektronik, um elektroakustische Hybrid-Instrumente
zu bauen, die er in Konzerten und Installationen klanglich
erforscht. Pulsierend rhythmische Patterns, Feedbackschichtungen,
Randbereiche des Hörbaren und klangliche Irritationen prägen seine
Veröffentlichungen. Er leitet das Label Phonotopy.
Hans W Koch & Dirk Specht
Frank Dommert & Volker Zander
(The Earthworm Experiment - DE)
(a-Musik, ReiheM - DE)
Koch ist Dozent für Sounddesign der Kunsthochschule für Medien
Köln, Komponist, Performer und Soundkünstler und experimentiert mit
klassischen Musikinstrumenten in revolutionären Formaten. Specht
ist aktiv im Bereich der experimentellen Musik, Field Recordings,
Soundscapes und der akustischen Kunst, betreibt Klangforschung und
errichtet Soundinstallationen. Gemeinsam stellen sie ihr Projekt „The
Earthworm Experiment“ vor.
Seit über 20 Jahren ist Frank Dommert Mitarbeiter des legendären
Kölner Plattenladens a-Musik. Zudem ist er Betreiber der Labels
Entenpfuhl und sonig ( gemeinsam mit Mouse on Mars), macht
Radiofeatures für den WDR (Studio Akustische Kunst) und organisiert
als Teil der ReiheM Konzerte zeitgenössischer Musik. Volker Zander,
seines Zeichens Bassist der Band Calexico, betreibt seit 2005
Apparent Extent, ein Label mit Fokus auf Künstlerschallplatten.
Gemeinsam spielen sie das „Cologne Continuum” Reihe-M DJ-Set.
reiheM
reiheM ist eine Konzertreihe für zeitgenössische experimentelle
Musik in Köln. Entstanden aus dem Bedürfnis heraus besonderen
lokalen Künstlern ebenso wie internationelen Musikern eine Plattform
zu bieten, organisiert das Kollektiv seit 2009 mit Unterstützung der
Kulturverwaltung Kölns Konzerte im Bereich der Elektroakustik und
der zeitgenössischen experimentellen Musik in teilweise besonderen
Darbietungsformen, ebenso wie Lesungen und Filmvorführungen.
Damit führt die reihe M eine langen Tradition experimenteller
elektronischer Musik im Rheinland fort. Die Künstlerische Leitung der
reiheM liegt bei Frank Dommert, Hans W Koch, Dirk Specht und Volker
Zander.
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Babyfather (Dean Blunt, Hype Williams, Hyperdub - UK)
DJ Nigga Fox (Principe, Warp - PT)
Dean Blunt mischt seit einigen Jahren die (Pop-)Musikwelt auf. Sei es
mit Inga Copeland als Hype Williams oder mit seinen Solo-Alben.
Sein neues Projekt Babyfather ist da keine Ausnahme. Das Album
„BBF hosted by DJ Escrow“ geht konzeptuell vielleicht sogar noch
einen Schritt weiter. Auch diesmal wieder am Start ist Björk-Produzent
Arca, mit dem die Single „Meditation“ aufgenommen wurde.
Musikalisch irgendwo zwischen UK Bass und Hip Hop anzusiedeln,
inklusive DJ und MCs, ist das ganze inhaltlich mit Referenzen
gespickte Gesellschaftskritik. Was echt und was fake ist, bleibt
ungewiss. Sicher ist nur, dass Babyfather live mit allen Konventionen
der Konzertdramaturgie bricht und Grenzen auslotet!
Vertreter einer sehr spannenden Bewegung in Portugal rund um das
Label Principe, die einen polyrhythmischen Mix aus angolanischem
Kuduro, Batida und Kizomba mit westlichem House und Techno
entwickelt haben. Vergleichbar ist die Energie, die da hinter steckt mit
Stilen wie Grime aus UK, Footwork/Trap aus den USA oder Shangaan
Electro aus Südafrika. Authentische, direkte Tanzmusik. Sein Album
wird bald auf dem englischen Warp Records erscheinen, wo 2015
auch bereits eine EP-Serie mit dem frischen Sound erschienen ist.
Tropa Macaca (Trilogy Tapes, Software - PT)
soFa (Lamadameaveclechien - BE)
André Abel und Joana da Conceição aus Lissabon schaffen seit über
10 Jahren Musik aus einem freien experimentellen Ansatz heraus.
Auf ihrer aktuellen Platte Vida auf The Trilogy Tapes treffen taumelnde
Rhythmen auf bittersüße diskordante Synthesizer und geschmeidige
Gitarren. Die psychedelischen Jams werden von hölzernen Drums
getragen und ihnen hängt etwas exotisch-rituelles an.
Der in Brüssel lebende DJ soFa ist einer der umtriebigsten und
vielseitigsten DJs Belgiens. Dank intensivem Record-Digging, sind
seine Sets versetzt mit unbekannten Perlen aus aller Welt. Sein Gefühl
für abseitige wie unwiderstehliche Grooves wurde in unzähligen
Auftritten in Bars und Clubs in ganz Belgien und weit darüber hinaus
perfektioniert. Mit seinem ehemaligen Label, Partyveranstalter und
Künstlerkollektiv La Madame Avec Le Chien hat er einen wichtigen
Beitrag für abseitige elektronische Musik in unserer Region geleistet.
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KÜHLRAUM
Piero Umiliani Today
Le Cercle des Mallissimalistes
Premiere: Fünf Musiker aus dem Umfeld des italienischen Black
Sweat Labels werden zum ersten Mal einige der experimentelleren
und ethno-zentrierten Kompositionen des legendären italienischen
Filmmusikkomponisten Piero Umiliani darbieten. Der 2001 verstorbene
Umiliani erlebte unter anderem dank Black Sweat Records eine kleine
Rennaissance. Im Gefolge der Retro-Welle in neuen US-amerikanischen
Produktionen wurde der Sound Umilianis wiederentdeckt. So enthalten
Leben und Lieben in LA, Kill Bill oder Ocean’s 12 einen alten Song
von ihm.
Seit 2006 verschreibt sich das Musikerkollektiv Le Cercle
des Mallissimalistes der Suche, Bewahrung und Verbreitung
mallissimalistischer Werke. Diese musikalische Bewegung kam zu
Beginn der 50er Jahre in St. Petersburg auf und der Begriff wurde
in den 70ern von jungen Komponisten geprägt, die stark von
Tacheskys Arbeiten beeinflusst waren. Le Cercle des Mallissimalistes
versetzen ihre elektronischen Crescendo-Interpretationen mit dunklen
Intonationen.
Going (Silent Water - BE)
Silent People (Aut Records - IT)
Going ist ein zeitgenössisches, in Brüssel ansässiges Jazz-Quartett um
Pak Yan Lau, Giovanni Di Domenico, João Lobo und Matthieu Calleja.
Die Originalbesetzung bestehend aus zwei Perkussionisten sowie
zwei Keyboardern produziert polyrhythmischen Jazz, welcher Bezüge
zum Sound des norwegischen Rune Grammafon Label aufweist
und gleichzeitig ihre ganz persönliche Interpretation von Jazz in
Kombination mit elektronischer Musik heraufbeschwört.
Elektronikmusiker Stefano Meucci und Schagzeuger Gianpaolo
Camplese Formen das elektroakustische Duo Silent People. Ihre Musik
verbindet akustische Drums mit Samples und Loops. Fahrige Rhythmen
treffen auf metallische Soundflächen und kaputte Samples.
(Ethnic & experimental sounds by Piero Umiliani - IT)
(Les Potagers Natures - FR)
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rRoxymore (Macro, Human Level - FR)
Karen Gwyer (No Pain In Pop, Opal Tapes, Nous - UK)
Mit Tracks auf Samplern für Cómeme, Nachtdigital und Noise
Manifesto, Ep’s auf Human Level und Macro sowie Zusammenarbeiten
mit Planningtorock, Paula Temple oder Oni Ayhun hat die in Berlin
lebende Französin rRoxymore auf sich aufmerksam gemacht. Ihre
Live-Shows verfestigen den Eindruck: hier ist jemand am Werk, der
sich zur Aufgabe gemacht hat, innerhalb bekannter Techno- und
Housestrukturen eine zukunftsgerichtete Signatur erkennen zu lassen.
Mal bleepig, mal industriell, mal melodisch - Kontraste zwischen
warmen organischen und kalten synthetischen Klängen.
Die in London ansässige Amerikanerin Karen Gwyer ist bekannt für
ihre Leftfield-Erforschungen des melodischen und hypnotischen Aspekts
von Techno. Ihre Veröffentlichungen auf Labels wie No Pain in Pop,
Opal Tapes, Nous und Alien Jams haben sie zu einem der zentralen
Figuren des experimentierfreudigen Endes der House und TechnoSzene gemacht.
Daniel[i] (NoName - BE)
Galleur (100%, TamTam - DE)
Die Produktionen von NoName-Resident Daniel[i] sind in ihrer bewusst
angelegten Repetition organisch und meditativ. Neben Maurizios
Dub-Techno-Blaupausen, ist seine Musik geprägt von Minilogues
Einfluss, lebt aber auch von eingewobenen Field Recordings und
einem lebendigen Jam-Charakter, was dem ganzen einen persönlichen
Touch gibt. Seine Stücke sind immer in Bewegung und weisen eine
liebevoll ausgearbeitete Klangqualität vor, die ihn zu mehr als einem
der hoffnungsvollsten Nachwuchskünstler unserer Region macht.
Im deutsch-belgischen Grenzgebiet gibt Galleur einer neuen
Generation von Liebhabern elektronischer Tanzmusik wichtige Impulse.
Als Veranstalterin, Bloggerin, DJ und Angestellte des Plattenladens
TamTam aktiv, ist sie auf der Suche nach einem zeitgemäßen
elektronischen Sound. Ihr musikalisches Interesse ist erfrischend breit
gefächert und umfasst House und Techno ebenso wie Hip Hop, UK
Bass, R´n´B oder Garage.
Caspro (Moon Sounds - BE)
Der ostbelgische Nachwuchs-DJ, bewegt sich zwischen House,
Techno und Electro. Von familieneigener, musikalischer Frühförderung
geprägt, zeichnet sich sein Stil vor allem durch die Mischung
genreübergreifender Experimentierfreude gepaart mit ernsthafter
Auseinandersetzung aus.
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HEUBODEN - DUBLAB SPECIAL
ML (NTS, Cómeme - DE)
Rearview Radio (Themes for Great Cities - DE)
Der Kölner Michael Leuffen alias ML ist neben seinem
Journalistendasein verantwortlich für die “150 Sessions” auf Radio
Cómeme und NTS Radio. Ihn zeichnet seine eklektische Selektion
aus. Avant-Techno trifft ruralen Gesang trifft Psychedelic trifft Jazz trifft
Minimal Music.
Hinter Rearview Radio verbirgt sich der Betreiber des Labels Themes
for Great Cities, dem man Veröffentlichungen von Künstlern wie Wolf
Müller oder Tolouse Low Trax verdankt. Zudem beweist er beständig
sein Händchen für ausgesprochen feine Musikselektionen bei seiner
monatlichen Radioshow TFGC auf Dublab.de und den regelmäßigen
Labelnächten im Salon des Amateurs in Düsseldorf.
Phillip Jondo (NTS, Dublab - DE)
TBRCK (Dublab - DE)
Mit seinem variantenreichen Mix aus dadaistischen TapeExperimenten, Minimal Wave und Mutant Disco besticht er als
Resident des Salon des Amateurs und bei seiner Show für Londons
NTS Radio.
Bewaffnet mit Soul, Digital Dancehall Versions und japanischem 80s
Wave strickt TBRCK einen psychedelischen Mix bei seiner monatlichen
Show auf Dublab.de. Außerdem veröffentlicht er unter diversen
Namen eigene Produktionen und Remixe auf Labels wie Backstein und
Augenringe Unter Dem Dritten Auge.
Chilling The Do (Kassem Mosse & Mix Mup - DE)
Izabel Caligiore (Lullabies for Insomniacs – AU)
Hinter diesem Projekt verstecken sich Mix Mup und Kassem Mosse.
Als Chilling The Do verschreiben sie sich einem experimentelleren
Ambient-Sound. Collagenartig nutzen sie Platten, Field-Records
und Medienschnipsel und verweben diese zu einer persönlichen
Interpretation von Chill Out.
Die aus Melbourne stammende Izabel Caligiore lebt seit einem Jahr
in Amsterdam und betreibt von dort aus ihr Musiklabel Lullabies for
Insomniacs, welches aus der gleichnamigen nächtlichen Radioshow
bei PBS Melbourne entstanden ist, in der sie obskure und rare
Synthperlen zum Besten gab.
Joscha Creutzfeldt (UpMyAlley, Dublab - DE)
Dublab
Das in Los Angeles und Köln ansässige gemeinnützige Radio
Kollektiv Dublab wird auf dem meakusma Festival interessante
Künstlerinterviews, DJ Sets und Konzerte vom Alten Schlachthof
ausstrahlen. 1999 in LA gegründet, hat sich das Kollektiv auf die
Fahne geschrieben, seiner weltweiten Hörerschaft einen vielseitigen
Musikmix nahe zu bringen, der bei den gängigen Stationen weniger
Beachtung findet. Seit 2015 gibt es einen deutschen Ableger in Köln.
Seit über 10 Jahren ist Josha Creutzfeld aktiv als Plattensammler,
DJ, Betreiber des Labels UpMyAlley und seit einiger Zeit auch
Verantwortlicher für den deutschen Arm des Webradio-Kollektivs
Dublab aus LA. In seinen DJ-Sets verbindet er genreübergreifend
Neues mit Altem, Klassiker mit obskuren Perlen. Das Ganze wurzelt
irgendwo zwischen Ambient, exzentrischem Disco und afrikanischen
Perkussions.
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HALLE
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Leo Kupper (Deutsche Grammaphon, Sub Rosa - BE)
Nadar Ensemble (Stefan Prins 2012 - BE)
Der 1935 in Nidrum geborene Leo Kupper arbeitete bereits ab
1959(!) gemeinsam mit Henri Pousseur in Belgiens erstem Studio für
elektronische Musik und gilt deshalb zurecht, nicht nur in unserem
Land, als Pionier. Seine Werke sind zwischen Poesie Sonore,
algorithmischer Komposition, phonetischer und elektronischer Musik
angesiedelt, Hierzu entwickelte er eigene Werkzeuge wie das
komplexe Game-System und das Kinéphone. Seine Musik erschien
unter Anderem auf dem traditionsreichen „Deutsche Grammophon“
Label. Beim Festival gibt er sein erstes Konzert in der DG!
Seit ihrer Gründung 2006 haben die jungen Musiker des belgischen
Nadar Ensembles sich auf die Fahne geschrieben, neue Wege im
Bereich der Neuen Musik zu gehen. Auf dem meakusma Festival
werden sie das Werk Generation Kill darbieten, eine Komposition
für 4 Musiker, 4 Gamecontroller, 4 Videoprojektionen und LiveElektronik, das bei den Donaueschinger Musiktagen 2012 vom
Nadar Ensemble uraufgeführt wurde. Die multimediale Performance
reflektiert den Einfluss sozialer Netzwerke, Smartphones, virtueller
Realitäten und Kriegen die wie Videospiele ausgefochten werden. Ein
atemberaubendes Erlebnis für die Sinne, welches einen tieferen Dialog
zwischen Komponist, Musiker und Publikum entstehen lässt.
Ostbelgien Festival
Christian Klinkenberg Orchestra
plays Terry Riley “In C”
Der Eupener Christian Klinkenberg hat in Brüssel Jazz- und KlassikKomposition studiert, forscht im Rahmen seiner Doktorarbeit zum
Thema Mikrotonalität und wird mit seinem Orchester Terry Rileys „In
C“ (1964) interpretieren, welches als Standardwerk der Minimal
Music gilt. Charakteristisch für Minimal Music sind die reduzierten und
repetitiven Strukturen sowie Phasenverschiebungen.
Bei der instrumentalen Darbietung kommt auch die „In C“-App zum
Einsatz, die es erlaubt online Live an der Performance teilzunehmen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1993 stellt sich das Ostbelgien Festival zur
Aufgabe, die Leistungsfähigkeit der Deutschsprachigen Gemeinschaft
im Kulturbereich überregional darzustellen, indem es musikkulturelle
Veranstaltungen plant und durchführt mit dem Ziel, dem ostbelgischen
Publikum vor Ort Künstler von internationalem Rang zu präsentieren und
gleichzeitig auswärtiges Publikum für die DG zu interessieren. Ostbelgien
Festival organisiert symphonische, Kammer- und Solistenkonzerte mit
klassischer und zeitgenössischer Musik, wobei Jazz, Chanson und Folk auch
ihren Platz in der Programmierung finden. meakusma freut sich das Ostbelgien
Festival als Partner gewonnen zu haben. Gemeinsam präsentieren sie im
Rahmen des Festivals Konzerte von Leo Kupper, dem Nadar Ensamble und
eine Interpretation von Terry Riley´s „In C“ durch das Christian Klinkenberg
Orchestra.
In C-App
Bei Christian Klinkenbergs Interpretation von Terry Rileys Werk „In C“ kommt
auch die entwickelte gleichnamige App zum Einsatz. Diese ermöglicht es
einigen Festivalbesuchern aktiv an der Performance teilzunehmen.
Dank der In C-App ist es nun auch den Zuschauern möglich, Teil des Orchesters
zu werden, da sie es auch Laien erlaubt das Stück zu spielen. Bei der App
geht es vielmehr darum, welche Entscheidungen der Anwender trifft. Das
Besondere an der App ist, dass nicht nur alle Regeln, die Terry Riley für sein
Stück geschrieben hat, eingehalten und die individuelle Freiheit der Performer
innerhab dieser Regeln gewährt werden, sondern der interaktive Gedanke,
der dem Konzept zugrunde liegt auf eine neue Ebene gehoben wird. Auf
dem Festival wird ein ausführlicher Workshop der In C-App geboten, um
interessierten Besuchern die Teilnahme am Konzert des Christian Klinkenberg
Orchesters zu ermöglichen.
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KÜHLRAUM
Chris Corsano & Rodrigo Amado
Norberto Lobo (Three:Four Records, Silent Water - PT)
Seit Ende der 1990er Jahre befindet sich Chris Corsano an der
Spitze der freien Improvisation und Avant-Rock Szene. Er
arbeitete mit Künstlern wie Björk, Jim O Rourke, Paul Flaherty
und Merzbow. Rodrigo Amados ist ein Saxophonist der sich
zwischen Free Jazz und freier Improvisation bewegt und hat im
letzten Jahrzent zahlreiche Kollaborationen und Bands wie
Motion Trio und dem Wire Quartet gegründet. Gemeinsam
werden sie als Duo auftreten.
Mit seinen Kompositionen für Gitarre lässt sich der Portugiese
Norberto Lobo in keine Schule einordnen. Er durchstreift
unterschiedliche Genres und lässt sowohl Folk, American
Primitive oder Bluegrass, als auch Ambient, Drones oder Minimal
Music einfließen. Ob akustisch oder elektrisch verstärkt, gezupft oder
mit dem Geigenbogen gestrichen – seinen Stücken ist eine unkitschige
atmosphärische Dichte zu eigen, die in den Bann zieht.
(Not Two Records - PT/USA)
Al Doum & The Faryds (Black Sweat Records - IT)
Das 6-köpfige italienische Ensemble streift durch afrikanische
Rhythmen, Psychedelica, interplanetaren Jazz, indische und arabische
Musik und greifen dabei auf traditionelle Instrumente wie Sitar,
Djembes und Mbiras, aber auch auf E-Gitarre, Schlagzeug und
Electronics zurück.
Ignatz & De Stervende Honden
(Ultra Eczema, (K-RAA-K)³ - BE)
Seit 2005 hat Bram Devens als Ignatz alte Blues-, Folk- und
Ambientstimmungen akustisch-hypnotisch erkundet und auf ein neues
Level gehoben. 2014 veröffentlichte er die erste gemeinsame Platte
mit der Band De Stervende Honden auf Ultra Excema. Das Resultat ist
insgesamt geradliniger im Songrwriting und mit elektronischen Sounds
versetzt.
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KESSELHAUS
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Mike Cooper pres. White Shadows
In The South Sea
(Room40, Discrepant - UK)
Im Laufe der Jahrzehnte hat der 1942 geborene Mike Cooper einen
Wandel vom erfolgreichen Bluesmusiker hin zum Improvisator und
elektronischen Experimentalisten hingelegt. Seine Arbeit umfasst
Musik für Stummfilme, Field Recordings und Soundinstallationen. Der
leidenschaftliche Sammler von Hawaii-Hemden ist auch Begründer
des Musikgenres Ambient Electronic Exotica, einer ironisch-ernsten
Einbettung traditioneller Musik aus dem Südpazifik in elektronische
Soundscapes. Cooper wird den erst als Stummfilm konzipierten
Film “White Shadows In The South Sea” live vertonen, ein USamerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1928 der bei der zweiten
Oscarverleihung 1930 den Oscar in der Kategorie Beste Kamera
gewann.
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Yves De Mey
(Spectrum Pool, Archives Interieures, Opal Tapes - BE)
Der Antwerpener Yves De Mey arbeitet an der Schnittstelle zwischen
digitaler Computeravantgarde und analogem, modernen Techno. Als
Solo-Künstler produziert er unter verschiedenen Namen seit den 90ern
und veröffentlichte in den letzten Jahren auf Labels wie Opal Tapes,
Semantica und Sandwell District. Gemeinsam mit Peter Van Hoesen
produziert er zudem unter dem Namen Sendai.
Giraffe (Demand & Schöppner, meakusma - DE)
Björn Jauss (Gonzophone - BE)
Sascha Demand studierte Gitarre und spielte ab 1992 in
verschiedenen zeitgenössischen Improvisations-Projekten. KarlHeinz Schöppner komponierte Musik für Film, Tanz und Theater und
veröffentlichte ab 1982 zeitgenössische Musik. Unter dem Namen
Giraffe veröffentlichten sie nun das erste gemeinsame Album „Juni“
auf meakusma. Demands melodische und harmonische Impulse
schlängeln sich um Schöppners perkussive Rhythmen und bleiben
dabei in ihrer musikalischen Fülle zugänglich.
Nach einer zehnjährigen Erkundungsreise in die Welt der modularen
Synthesizer, entwarf Björn Jauss das monophone Instrument „The
Gonzophone“. Exklusiv mit analogem Feedback als primärer
Soundquelle arbeitend, sind seine Performances naturgemäß
minimalistischer Natur. Dank geringer Veränderung der Tonhöhe und
langsamer Bewegungen, gibt er dem Sound eine musikalische Form
und spielt mit der Wahrnehmung der Zeit.
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HEUBODEN - DUBLAB SPECIAL
Robert Bergman (Dekmantel - NL)
Hiele (Ekster - BE)
Der selbsternannte Disco-Devil Robert Bergman ist passionierter
Plattensammler, DJ, Produzent und studiert Musikwissenschaften.
Genretechnisch gibt es bei ihm keinerlei Beschränkungen. Der
Niederländer ist seit Jahren ein sehr aktives Mitglied der Amsterdamer
Szene, ist im Umfeld von Rush Hour ebenso zuhause wie auf dem
Dekmantel Festival, dem Trouw Club oder Red Light Radio.
Aufbauend auf einer Leidenschaft für synthetische Klangerzeugung
und einem Jazz-Studium, entwirft Hiele schwer fassbare Electronica.
Live spielt er gerne mit den Erwartungen des Publikums, konventionelle
Wege hinter sich lassend und klassisches mit Impro-Elementen
verbindend. Platten veröffentlichte er auf dem Antwerpener Label
Ekster und YYAA. Außerdem kam es zu Kollaborationen im Bereich
Mode, Dokumentarfilm, Theater und Kunst.
Different Fountains
plays Vexations In Dub
(DF Editions, meakusma - AT/VEN)
Der Inbegriff von Vielseitigkeit: zwischen Clubtrack, Popsong und
atmosphärischem Experiment. Bernardo Risquez und Michael
Langeder verarbeiten ihre zahlreichen Einflüsse zu Musik, die sich
nicht in Schubladen stecken lässt. Moderne Leftfield-Electronics, die
sowohl auf Platte gepresst, als auch live Grenzen ausloten – in Form
und Inhalt. Nach mehreren selbstveröffentlichten Platten erschien
2014 das Album Shrimp That Sleeps auf meakusma. Auf dem Festival
werden sie mit ihrer mehrstündigen Interpretation von Eric Satie’s
Vexations den Abschluss im Dublab-Raum bestreiten.
Sensu (Discontent, Testtoon - BE)
Mattis
Seit Jahren ist DJ Sensu aktiver Protagonist in Belgiens elektronischer
Musikszene, abseits des Mainstreams. Als Resident-DJ für meakusma,
dem Recyclart, Café Belga und des Wax Clubs in Brüssel, Gründer
des Manna-Kollektivs, Mitbegründer von Testtoon Records, aber auch
als unabhängiger Autor hat Sensu ein ums andere Mal sein tieferes
Verständnis im Bereich der elektronischen Musik bewiesen. Seine
Bandbreite umfasst dabei Avantgarde, moderne Klassik, abseitigen
Disco, Industrial und moderne Clubmusik.
Den Franzosen Mattis traf man früher als Verkäufer im legendären
Plattenladen Honest Jon´s in London an. Seit 5 Jahren spielt er in
seiner NTS Radioshow Knee Deep Drones, elektronische Tanzmusik,
Field Recordings und alles was sich irgendwo dazwischen befindet.
Stefano Meucci pres
Aut/Otrano records
Stefano Meucci wird die Labels Aut Records und Oltrarno Records
anhand von Interview und Musikbeispielen vorstellen. Beide Labels
haben sich zur Aufgabe gemacht ein Umfeld zu erschaffen für Musik,
die keiner spezifischen musikalischen Sprache einzuordnen ist und
Projekte zu unterstützen, die ungewöhnliche Klangwelten erforschen.
(NTS - UK)
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Self-performative Audio-Guide – Konzept
und Komposition von David Helbich
Der in Brüssel wohnhafte Künstler David Helbich (Belgian Solutions)
bewegt sich in seinem Werk zwischen konzeptueller Kunst und aktiver
Beteiligung. Die Komposition für den eigens konzipierten „Audio
Guide“ setzt eine ca. 45 Minuten dauernde Wanderung durch die
Natur hinter dem Alten Schlachthof voraus. Das Stück spielt mit
teilweise vor Ort gesammelten Feldaufnahmen und sprachlichen
Anweisungen, die das individuelle Publikum nach und nach aus der
passiven Hörerposition zu einer aktiven, mit-performenden Rolle
begleiten sollen.
Moondog’s Continuum Eine Lesung von Volker Zander
Moondog Hamburg 1974 | Photo: Beatrice Frehn, 1974
Volker Zander ist Musiker und Verleger, wohnhaft in Köln. Er schreibt
und komponiert für Theater und Radio und ist Teil des Kuratorenteams
der reiheM. Seit 2005 betreibt er das Künstlerlabel Apparent Extent.
Der amerikanische Komponist und Dichter Louis Hardin alias
Moondog, geboren am 26. Mai 1916 in Marysville, Kansas, war
zwischen 1950 und 1970 im New Yorker Stadtbild eine feste
Institution als blinder, langbärtiger Straßenkünstler im auffallenden
Wikingerkostüm. Moondog, der sich selbst gerne als „Europäer
im Exil“ bezeichnete, wurde 1974 zu seinem ersten europäischen
Konzert nach Frankfurt eingeladen und fasste den Entschluss nicht
mehr in die USA zurückzukehren. Hier begann er seine Arbeit an
einer fundamentalen Musiksprache zu vertiefen. Möglich wurde dieses
Spätwerk durch gastfreundliche und solidarische Stadtgesellschaften
in Marl, Recklinghausen und Oer-Erkenschwick in der Peripherie des
Ruhrgebiets. Moondog starb 1999 in Münster.
In der Lesung unternimmt Volker Zander eine Neukontextualisierung
der Werke von Moondog (1916–1999) zwischen zeitgenössischer
Kunst, Literatur und neo-klassischer Musik.
A-Musik Shop
Als Plattenladen, Vertrieb und Label, ist A-Musik seit seiner Gründung
1995 durch Georg Odijk im Zentrum der alternativen Musikszene
Kölns. Die Bedeutung und Einfluss von A-Musik sind schwer zu fassen,
aber ein Blick auf ihre Tätigkeiten und einige ihrer Gefährten gibt
einen kleinen Hinweis. Als Label veröffentlichten sie Musik von Marcus
Schmickler, Felix Kubin, Schlammpeitziger, Mouse on Mars, Lithops,
F.S.K., F.X. Randomiz, Terre Thaemlitz und viele mehr. Als Distributor
haben sie Labels wie 12K, Black Truffle Records, Dekorder, Editions
Mego, Die Schachtel, Klangbad, Raster-Noton, Vinyl-On-Demand
in ihrem etwa 100 Labels umfassenden Sortiment. Viele Mitarbeiter
von A-Musik machen selber Musik, betreiben eigene Labels oder
organisieren Veranstaltungen experimenteller elektronischer Musik in
und um Köln.
Die angenehme Atmosphäre und das unfassbare Angebot des A-Musik
Plattenladens machen ihn zu einer der wichtigsten Adressen Europas
für Liebhaber experimenteller Musik.
Während den drei Tagen des Festivals wird A-Musik sein
breitgefächertes Angebot sowie Platten der auftretenden Künstler
anbieten
I don’t feel at home in this world anymore
– Filmaufnahmen, Geschichten und
Bilder aus dem Mississippi Records und
Alan Lomax Archiv
Im Zentrum der Vorführung steht Videomaterial aus dem 400 Stunden
umfassenden Filmarchiv von Alan Lomax, entstanden zwischen
1978 und 1985. In dieser Zeit hat Lomax die florierende Folk-Szene
dokumentiert, der damals wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Die Aufnahmen der pulsierenden Blues-, Country-, Folk- und JazzBewegung zeigen eine Seite der Kultur der 70er und frühen 80er,
die in der allgemeinein Wahrnehmung wenig bekannt ist. Zu sehen
sind R.L. Burnside, Jack Owens, Otha Turner and the Rising Star Fife
& Drum Band, die Pretty White Eagle Mardi Gras Indians, Ernie
K-Doe im Winnie’s in New Orleans und vieles mehr. Zudem gibt
es Filmaufnahmen und kurze Vorstellungen von Musikern aus dem
Mississippi Records Umfeld, wie Abner Jay, Bishop Perry Tillis, Rev.
Louis Overstreet und seine vier Söhne, den legendären Folksänger
Michael Hurley und viele mehr. Außerdem zeichnet eine Diashow
die Geschichte der Underground Musikindustrie und von Mississippi
Records nach.
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A Cosmic and Earthly History
präsentiert von Eric Isaacson
Anhand von Film, Diashow, Lesung und Soundscapes erzählt Eric
Isaacson die Geschichte aufgezeichneter Musik, mit einem Fokus
auf Nord-Amerika. Diese Wanderausstellung möchte das Publikum
ins Staunen versetzen und ihm zeigen, dass Alles möglich und Kunst
wertvoll ist. Auf leichte und unterhaltsame Art werden innerhalb
von 90 Minuten einige der wichtigsten Etappen der Geschichte in
der Entwicklung von Tonaufnahmen nachgezeichnet. Dabei macht
Isaacson einen Ausflug ins Universum, untersucht musikalische
Muster in der Natur, beschreibt erste Aufnahmetechniken, erzählt die
Geschichte von Blues, Rock & Roll und anderen Musikgenres und
wagt einen Blick in die Zukunft.
Playground
PlayGround ist eine mobile Musik-App für iPhone & iPad. Sie
erlaubt den Nutzern in Echtzeit interaktive Songs zu interpretieren.
Dabei können alle Instrumente gleichzeitig und sehr intuitiv auf
dem Touchscreen gespielt werden. PlayGround wurde von Hermutt
Lobby entwickelt, die bereits verantwortlich für die BeatsurfingApp waren. Hermutt Lobby ist ein Kollektiv belgischer Musiker und
Entwickler, welches seit 2006 Software und Hardware nach dem
Prinzip der systemischen Musik entwickelt. Die live Performance
steht bei ihren Überlegungen immer im Mittelpunkt. Hermutt Lobby´s
Ziel mit PlayGround ist es Menschen ohne musikalische Ausbildung
Freude am Musizieren zu geben und zudem ein neues und faires
Vergütungssystem für Künstler zu entwickeln. Hermutt Lobby wird
neben einem Vortrag auch Workshops zu PlayGround anbieten.
In C-App
Röhren hören
Bei Christian Klinkenbergs Interpretation von Terry Rileys Werk „In
C“ kommt auch die in Antwerpen entwickelte gleichnamige App zum
Einsatz. Diese ermöglicht es einigen Festivalbesuchern aktiv an der
Performance teilzunehmen.
Ab Mitte September findet in unseren Breitengraden die Brunftzeit
der Hirsche statt. Das typische Röhren der Hirsche ist Teil des
Paarungsrituals oder wird zum Vertreiben von Rivalen genutzt.
Die Stimmhöhe und Stimmfärbung sind von Hirsch zu Hirsch
unterschiedlich wodurch man die einzelnen Tiere voneinander
unterscheiden kann. Die beeindruckenden Rufe, die besondere
Akustik der Wälder und die einfallende Dunkelheit sorgen für eine
einzigartige Atmosphäre. Bei passendem Wetter werden Fahrten vom
Festivalgelände aus zu einer Stelle im Hohen Venn angeboten, wo
dieses Naturkonzert zu belauschen ist. Weiterführende Informationen
kann man dem Programmheft des Festivals entnehmen.
Das Stück In C besteht aus 53 musikalischen Phrasen, die beliebig
oft wiederholt werden können. Riley ging davon aus, dass jeder
Musiker gleichzeitig Komponist sein kann und schrieb sein Stück
so, dass die Musiker innerhalb festgelegter Regeln einen gewissen
Handlungsspielraum haben. So kommt es, dass jede Darbietung
des Stücks einmalig klingt. Dank der In C-App ist es nun auch den
Zuschauern möglich, Teil des Orchesters zu werden, da sie es
auch Laien erlaubt das Stück zu spielen. Man muss kein Instrument
beherrschen können. Bei der App geht es vielmehr darum, welche
Entscheidungen der Anwender trifft. Das Besondere an der App ist,
dass nicht nur alle Regeln, die Terry Riley für sein Stück geschrieben
hat, eingehalten und die individuelle Freiheit der Performer innerhab
dieser Regeln gewährt werden, sondern der interaktive Gedanke, der
dem Konzept zugrunde liegt auf eine neue Ebene gehoben wird. Es
bedarf nur aufmerksamen Hörens und ein wenig Geduld zur Erlernung
der Anwendung. Dank seiner einfachen Handhabung macht die In
C-App somit das Musikstück einem neuen Publikum zugänglich. Auf
dem Festival wird ein ausführlicher Workshop der In C-App geboten,
um interessierten Besuchern die Teilnahme am Konzert des Christian
Klinkenberg Orchesters zu ermöglichen.
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2016
GERMAN FILM FESTIVALS
ON TOUR IN BRUSSELS
Berlinale Forum
14.09.2016, 20:00
DIE GETRÄUMTEN
Alex Ross Perry (USA 2015, 90‘)
neue Strömungen des Weltkinos und
innovative Erzählformen. Die formalen Beschränkungen bei der Filmauswahl sind gering, die Freiheiten umso
größer. Die Filme des Forums bewegen sich im Grenzbereich von Kunst
und Kino.
Im September präsentieren wir die
belgischen Premieren von vier besonders beeindruckenden Filmen.
Birgit Kohler, eine der drei Leiterinnen von Arsenal — Institut für Film
und Videokunst e.V. und Mitglied im
Auswahlgremium des Forums, reist
nach Brüssel und spricht im Anschluss an die Filmvorführungen mit
den Regisseurinnen Ruth Beckermann und Salomé Lamas.
Das Goethe-Institut Brüssel und BOZAR
Cinéma stellen wichtige deutsche Filmfestivals vor: die Duisburger Filmwoche, DOK Leipzig und jetzt das
Berlinale Forum, eine besonders experimentierfreudige Sektion der Berlinale. Avantgarde, Experiment, Essay,
Langzeitbeobachtungen, politische
Reportagen und noch unbekannte Kinematografien: Das Forum steht für
Het Brusselse Goethe-Institut en
BOZAR Cinema laten je een aantal
van de belangrijkste Duitse filmfestivals ontdekken: de Duisburger
Filmwoche, DOK Leipzig en nu het
boeiendste luik van de Berlinale, het
Berlinale Forum. Avant-garde, experiment, stilistische vernieuwing,
essay en politieke reportage: het
Forum is demeest gedurfde sectie
van de Berlinale. De formele beper-
Ruth Beckermann (AT 2016, 89‘)
Q&A Ruth Beckermann &
Birgit Kohler
16.09.2016, 20:00
ELDORADO XXI
Salomé Lamas (P/F 2016, 125‘)
Q&A Salomé Lamas &
Birgit Kohler
17.09.2016, 19:00
HISTOIRE DE JUDAS
Rabah Ameur-Zaïmeche (F 2015, 99‘)
17.09.2016, 21:00
QUEEN OF EARTH
V.H. V.U. E.R.: Susanne Höhn — Avenue des arts 58 Kunstlaan — 1000 Brüssel
kingen bij de filmselectie zijn minimaal, de vrijheid des te groter. De
films van het Forum bewegen zich op
de grens tussen hedendaagse kunst
en cinema.
In september brengen we u de Belgische première van vier zeer indruk
wekkende films. Birgit Kohler staat
samen met twee collega’s aan het
hoofd van Arsenal — Institut für Film
und Videokunst e.V. en is lid van het
selectiecomité van het Forum. Zij komt
naar Brussel en spreekt na afloop van
de filmvertoningen met regisseuses
Ruth Beckermann en Salomé Lamas.
graphiques. Peu de restrictions dans
la sélection, autant de libertés que
possible. Les films du Forum se définissent à la frontière entre cinéma
et art contemporain.
En septembre, place à la première belge de quatre films particulièrement
marquants. Birgit Kohler, une des
trois directrices d‘Arsenal – Institut
für Film und Videokunst e.V. et membre du jury du Forum, se déplacera
à Bruxelles et s’entretiendra avec les
réalisatrices Ruth Beckermann et
Salomé Lamas après les projections.
Le Goethe-Institut à Bruxelles et BOZAR
Cinema vous invitent à la découverte
de grands festivals de cinéma allemands : la Duisburger Filmwoche,
DOK Leipzig et à présent le Berlinale
Forum, une section particulièrement
expérimentale et pertinente du Festival de Berlin. Avant-garde, cinéma
expérimental ou d’observation, films
d’art et d’essai, reportages politiques
ou nouvelles formes de cinéma : le
Forum est consacré aux nouvelles
tendances dans le monde du cinéma
et aux nouvelles narrations cinemato
PRAKTISCHE INFOS PRAKTISCHE
INFO INFOS PRATIQUES
Ort plaats lieu: BOZAR,
Rue Ravensteinstraat 23, 1000 BXL
Sprache taal langue: VO/OV, Untertitel ondertiteling sous-titres: FR/EN
Preis Prijs Prix: 4-6 €
6-8€ (14.09.) / Pass: 15 €
www.goethe.de/ bruessel
www.bozar.be
www.arsenal-berlin.de/berlinale-forum
Anja Plaschg, Laurence Rupp © Ruth Beckermann Filmproduktion
PARTNER:
INSTITUTIONAL PARTNERS
31
CREATIVE PARTNERS
MEDIA PARTNERS