vielfalt der verhütung
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VIELFALT DER VERHÜTUNG Verhütungsmethoden im Überblick Willkommen! Sie haben die Wahl Liebe Leserin! D Dr.in Claudia Linemayr-Wagner Aus Umfragen wissen wir, dass viele Frauen die Pille nicht gut vertragen bzw. die tägliche Einnahme einer Tablette als lästig empfinden. as Thema Verhütung ist eine sehr persönliche Sache. Heute verhüten rund 30% der Österreicherinnen mit der Pille. Damit ist die Pille die am häufigsten verwendete Methode, doch bei weitem nicht immer die beliebteste. Aus Umfragen wissen wir, dass viele Frauen die Pille nicht gut vertragen bzw. die tägliche Einnahme einer Tablette als lästig empfinden. Die Entwicklung moderner Verhütungs- methoden geht daher in Richtung mehr Komfort und zu einer immer niedrigeren Hormonbelastung. Heute gibt es mittlerweile Methoden, die nicht täglich angewendet werden müssen, aber trotzdem so sicher sind wie die Pille. Diese Informationsbroschüre soll Sie dabei unterstützen, gemeinsam mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt aus dem großen Angebot die Verhütungsmethode auszuwählen, die für Sie und Ihren individuellen Lebensstil am besten geeignet ist. Kurz & bündig I Dr.in Claudia Linemayr-Wagner Gynäkologin, Präsidentin der ÖGF Inhalt Seite Kurz und bündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Was Frauen wollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Verhütung ist Vertrauenssache . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Die Kombinationspille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Die östrogenfreie Pille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Das Hormonpflaster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Der Verhütungsring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Das Hormonimplantat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Die Hormonspirale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 n Österreich gibt es schätzungsweise 40.000 Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr – offizielle Statistiken gibt es dazu nicht. Diese besorgniserregenden Beobachtungen zeigen, dass viele Frauen immer noch Probleme damit haben, die zuverlässigen, auf dem Markt befindlichen Verhütungsmittel richtig anzuwenden. Außerdem machen sie deutlich, wie wichtig es ist, das richtige Verhütungsmittel zu wählen – nämlich eins, das zu Ihnen und Ihren Gewohnheiten passt. In den vergangenen Jahren sind einige neue Verhütungsmittel auf den Markt gekommen. Mit dieser Broschüre möchten wir Sie dabei unterstützen, sich umfassend zu informieren. Die Minipille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Impressum Herausgeber: Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF), Bastiengasse 36-38, 1180 Wien, www.oegf.at Die Hormonspritze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Mechanische Verhütungsmethoden . . . . . . . . . . . 22 Chemische und natürliche Verhütungsmethoden Tipps für das Arztgespräch 24 . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Aktuelle Verhütungsmethoden Die Einführung der Pille in den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts war ein Durchbruch in der Geschichte der Verhütung und hat das Leben der Frauen grundlegend verändert. Allerdings hat sich die hormonelle Verhütung in diesen 50 Jahren sehr weiterentwickelt. Die Pillen, die heute auf dem Markt sind, sind wesentlich niedriger dosiert und beinhalten auch unterschiedliche Hormone. Die wirkliche Neuerung seit der Einführung der Pille war jedoch die Entwicklung von anderen Formen der Hormonzufuhr – im Wesentlichen Alternativen zur Pille, die nicht täglich eingenommen werden müssen. Der wichtigste Faktor für die Entwicklung solcher Produkte war der Wunsch, anwendungsfreundliche Methoden anzubieten: Methoden, die nicht so leicht zu vergessen sind, und an die man nicht jeden Tag denken braucht. Die wirkliche Neuerung seit der Einführung der Pille war jedoch die Entwicklung von anderen Formen der Hormonzufuhr – im Wesentlichen Alternativen zur Pille, die nicht täglich eingenommen werden müssen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt! Mit freundlicher Unterstützung von: MSD 2 Vielfalt der Verhütung www.verhuetung.at 3 Sie haben die Wahl Was Frauen wollen N euere Umfragen haben gezeigt, was sich Frauen hinsichtlich Verhütung wünschen. Auf die Frage, was ihnen in Bezug auf Verhütung wichtig ist, antworteten fast alle Frauen, dass es ihnen auf einen zuverlässigen Schutz vor einer Schwangerschaft ankommt. Die Sicherheit eines Verhütungsmittels ist Immer häufiger wünschen sich Frauen auch eine einfach anzuwendende Verhütungsmethode. Sie haben viel zu tun und möchten sich nicht zusätzlich durch die Verhütung belasten. In einer Umfrage gaben neun von zehn Frauen an, dass eine einfache Handhabung eine wichtige Voraussetzung für ihre ideale Verhütungsmethode ist.1 Immer häufiger wünschen sich Frauen auch eine einfach anzuwendende Verhütungsmethode. Sie haben viel zu tun und möchten sich nicht zusätzlich durch die Verhütung belasten. In einer Umfrage gaben neun von zehn Frauen an, dass eine einfache Handhabung eine wichtige Voraussetzung für ihre ideale Verhütungsmethode ist. nicht nur abhängig von der Methode, sondern auch wie häufig es zu Anwendungsfehlern kommt. Manche Methoden – wie beispielsweise Verhütungsimplantate – wirken äußerst zuverlässig, die Versagerquote ist dementsprechend niedrig. Andere Methoden hingegen sind fehleranfälliger. So vergisst eine von fünf Frauen, die die Pille nehmen, mindestens einmal im Monat die Einnahme. Besonders problematisch ist, dass nicht alle Frauen wissen, wodurch die Sicherheit einer Methode beeinträchtigt wird. Beispielsweise kann Erbrechen kurz nach der Einnahme der Pille oder aber die Einnahme anderer Medikamente zum Versagen der Verhütungsmethode führen. 4 Eine andere Umfrage ergab, dass acht von zehn Frauen sich nicht jeden Tag um die Verhütung kümmern möchten.2 Frauen erwarten sich von ihrer Verhütungsmethode nicht nur eine einfache Anwendung, eine hohe Sicherheit und wenig Nebenwirkungen, sondern auch einen zusätzlichen Nutzen, wie reinere Haut oder leichtere Blutungen. Frauen wünschen sich außerdem eine Verhütungsmethode, die sie gleichzeitig vor Geschlechtskrankheiten schützt. In einer Umfrage, in der Frauen gefragt wurden, wie sich ihre Verhütungsmethode verbessern ließe, sagten 30%, dass der Schutz vor Geschlechtskrankheiten eine solche Verbesserung wäre.1 Vielfalt der Verhütung Einen hohen Stellenwert hat außerdem die schnelle Rückkehr der Fruchtbarkeit bei Absetzen der Verhütungsmethode, zu mal Frauen immer später eine Familie gründen möchten. Manche Methoden – wie beispielsweise Verhütungsimplantate – wirken äußerst zuverlässig, die Versagerquote ist dementsprechend niedrig. Andere Methoden hingegen sind fehleranfälliger. 1 What Women Want: Interantional survey of birth control methods http://birthcontrolresources.com 2 Women and OB/GNS Speak up. Survey released by the American Medical Women's Association and Ortho-McNeil Pharmaceutical November 2001 www.verhuetung.at 5 Sie haben die Wahl Verhütung ist Vertrauenssache H eute stehen Frauen viele verschiedene Verhütungsmethoden zur Verfügung, von denen etliche eine Sicherheit von über 99% aufweisen. Leider ist jedoch keine Verhütungsmethode zu 100% wirksam. Wenn Sie verstehen, wie und warum Verhütungsmittel versagen, können Sie besser entscheiden, welche Verhütungsmethode die richtige für Sie ist. Wenn ein Verhütungsmittel beispielsweise einen Pearl-Index von 1 hat, bedeutet das, dass eine von 100 Frauen schwanger wird, die diese Methode ein Jahr lang anwenden. Anders ausgedrückt ist die Methode zu 99% sicher. Verhütungsmittel können allgemein auf zwei Arten versagen: Zum einen kann eine Verhütungsmethode versagen, obwohl sie richtig angewandt wurde. Sie wirkt dann, einfach gesagt, nicht so, wie sie soll. Dieser Aspekt der Sicherheit wird in klinischen Studien bestimmt und als die Zahl von Schwangerschaften angegeben, die bei 100 Frauen eintreten, die diese Methode ein Jahr lang verwenden. Ärzte sprechen dabei vom PearlIndex. 6 Wenn ein Verhütungsmittel beispielsweise einen Pearl-Index von 1 hat, bedeutet das, dass eine von 100 Frauen schwanger wird, die diese Methode ein Jahr lang anwenden. Anders ausgedrückt ist die Methode zu 99% sicher. Die meisten hormonellen Verhütungsmittel haben einen Pearl-Index von weniger als 1. Sie sind also sehr sicher. Die Spirale ohne Hormone hat ebenfalls einen sehr geringen Pearl-Index. Andere nicht hormonelle Methoden sind jedoch weniger zuverlässig. Kondome haben beispielsweise einen Pearl-Index von 3,3, und zwar dann, wenn sie richtig angewendet werden! Die andere Art, wie ein Verhütungsmittel versagen kann, ist häufiger und wird durch die falsche Anwendung der Methode verursacht. So kann beispielsweise die Pille vergessen oder zu spät eingenommen werden, oder sie wird wieder erbrochen oder zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen, die ihre Wirkung einschränken. Wenn Sie also eine bestimmte Verhütungsmethode in Erwägung ziehen, finden Sie heraus, welchen Pearl-Index sie hat. Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer ist sie. Informieren Sie sich aber auch darüber, ob Sie die Methode richtig anwenden können, und ob die Methode zu Ihrem täglichen Leben passt. Vielfalt der Verhütung Verhütungsmethoden Je mehr Sie über die Verhütungsmethoden wissen, die Ihnen zur Verfügung stehen, desto besser können Sie anhand dieser Informationen entscheiden, welche am besten zu Ihnen passt. Tägli ch W ö c h e nt li c h M on atl i c h Q u ar tal s w e i se www.verhuetung.at M e hrj äh rl i c h 7 Verhütungsmethoden Die Kombinationspille Sicherheitsfaktor: T ägl i c h D ie klassische Pille wird von Ärzten als Kombinationspille bezeichnet, da sie geringe Mengen der beiden Hormone Östrogen und Gestagen enthält. Wenn jemand von „der Pille“ spricht, ist in der Regel dieses Verhütungsmittel gemeint. Anwendung Die Pille wird normalerweise täglich drei Wochen lang eingenommen. Dann folgt eine Woche ohne Pille, in der eine Abbruchblutung eintritt. Um das Vergessen zu reduzieren werden modernere Pillen durchgehend 28 Tage lang eingenommen, wobei 2 bis 7 der einzunehmenden Tabletten wirkstofffrei sind. Die Pille sollte möglichst jeden Tag zur selben Zeit eingenommen werden, aber eine Verspätung von bis zu 12 Stunden beeinträchtigt ihre Zuver- lässigkeit nicht. Wird sie jedoch mehr als 12 Stunden zu spät eingenommen, muss vorübergehend ein weiteres Verhütungsmittel verwendet werden. Wirkung Der wichtigste Wirkmechanismus besteht darin, dass sie den Eisprung verhindert. Aber sie verdickt auch den Schleim im Gebärmutterhals und reduziert die Schleimhaut der Gebärmutter. Häufig gestellte Fragen Was ist die Kombinationspille? Die Kombinationspille enthält geringe Mengen der beiden weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen. Die ersten Kombinationspillen kamen zwar schon vor über 50 Jahren auf den Markt, aber die heute erhältlichen Pillen erhalten viel weniger Östrogen und neuere und besser verträgliche Formen des Ge- Vor- und Nachteile der Kombinationspille Vorteile ^ Sehr sicher. ^ Die meisten Frauen haben schwächere und weniger schmerzhafte Blutungen. Nachteile % Muss jeden Tag eingenommen werden. % Weniger geeignet für Raucherinnen, die älter als 35 Jahre sind, für Frauen mit hohem Blutdruck, mit einer Thromboseneigung oder einer Lebererkrankung. % Die Zuverlässigkeit kann von Magen-Darm-Beschwerden beeinträchtigt werden. % Führt manchmal zu Zwischenblutungen. 8 Vielfalt der Verhütung Pearl-Index 0,1-0,9* stagens. Eine weitere innovative Entwicklung in diesem Segment stellt der Einsatz von biologisch identen anstelle von synthetischen Östrogen dar. Wie wirkt die Kombinationspille? Der wichtigste Wirkmechanismus ist die Unterdrückung des Eisprungs. Bei richtiger Anwendung ist sie deshalb sehr sicher. Zur Schwangerschaftsverhütung trägt außerdem die Verdikkung des Schleims im Gebärmutterhals bei, sowie eine Reduzierung der Gebärmutterschleimhaut. Wie zuverlässig ist die Kombinationspille? Die Kombinationspille ist zu mehr als 99% wirksam, wenn sie richtig angewandt wird. Wie wird sie eingenommen? Das ist von Pille zu Pille etwas unterschiedlich. Normalerweise wird die Kombinationspille jedoch drei Wochen lang jeden Tag eingenommen. Anschließend folgt eine Woche ohne Pil- leneinnahme, während der es bei den meisten Frauen zu einer Abbruchblutung kommt. Was passiert, wenn ich eine Pille vergesse? Lesen Sie dazu immer die Packungsbeilage, die zu Ihrer Pille gehört. Allgemein gilt jedoch, dass die Kombinationspille bedenkenlos noch bis zu 12 Stunden nach der üblichen Einnahmezeit eingenommen werden kann. Falls Sie sie jedoch mehr als 12 Stunden zu spät einnehmen, dürfen Sie entweder in den anschließenden sieben Tagen keinen Geschlechtsverkehr haben, oder Sie müssen eine zusätzliche Verhütungsmethode verwenden. Was passiert bei der Kombinationspille mit meiner Regelblutung? Die Blutungen werden oft schwächer und weniger schmerzhaft. Je geringer jedoch der Östrogengehalt der Kombinationspille ist, desto wahrscheinlicher sind Zwischen- oder Schmierblutungen. www.verhuetung.at Anja, 17 Jahre M ei n F az i t : „ O b wo h l i c h er s t B ed enk e n h at te, die Pille zu n eh m en, l äu f t es s eh r g u t f ü r mich, und ich ac h t e d ar au f , al l es r ic h ti g z u machen. Bisher habe i c h n o ch k ei n e E i nnah m e v er g es s en . “ Den vollständigen Erfahrungsbericht finden Sie unter www.verhuetung.at 9 Verhütungsmethoden Die östrogenfreie Pille Sicherheitsfaktor: T ägl i c h D ie östrogenfreie Pille, manchmal auch Gestagenpille genannt, ist so sicher wie die Kombinationspille, enthält jedoch kein Östrogen sondern nur ein Gestagen. Prinzipiell ist sie für alle Frauen geeignet, aber besonders für stillende Frauen, für Frauen, die kein Östrogen vertragen oder bei denen die Kombinationspille zu östrogenbedingten Nebenwirkungen führt. Anwendung Die östrogenfreie Pille wird täglich ohne Unterbrechung genommen und ist daher eine einfach anzuwendende Pille. Die Pille sollte möglichst jeden Tag zur selben Zeit eingenommen werden, aber eine Verspätung von bis zu 12 Stunden beeinträchtigt ihre Zuverlässigkeit nicht. Wird sie jedoch mehr als 12 Stunden verspätet eingenommen, muss vorübergehend ein weiteres Verhütungsmittel verwendet werden. Wirkung Sie ist die erste und einzige östrogenfreie Pille, die den Eisprung unterdrückt. Studien zeigen, dass sie sehr sicher ist. Sie ist dadurch wesentlich zuverlässiger als die Minipille. Beim Vergessen zur üblichen Einnahmezeit kann eine Tablette auch bis zu 12 Stunden nachgenommen werden. Im Gegensatz dazu muss die Minipille jeden Tag zur gleichen Uhrzeit mit einer Abweichung von maximal 3 Stunden eingenommen werden. Häufig gestellte Fragen Wie unterscheidet sich die östrogenfreie Pille von der Minipille? Die östrogenfreie Pille wirkt, indem sie Vor- und Nachteile der östrogenfreien Pille Vorteile ^ Sehr sicher. ^ Enthält kein Östrogen. ^ Geeignet für Frauen, die kein Östrogen nehmen können. ^ Kann in der Stillzeit eingenommen werden. Nachteile % Muss jeden Tag eingenommen werden. % Die Zuverlässigkeit kann von Magen-Darm-Beschwerden beeinträchtigt werden. % Unregelmäßige und unvorhersehbare Blutungen. 10 Vielfalt der Verhütung Pearl-Index 0,14–0,4* den Eisprung verhindert. Die herkömmlichen Minipillen beruhen auf anderen Wirkmechanismen zur Verhinderung einer Schwangerschaft und zwar nur über die Verdickung des Gebärmutterhalsschleims. Sie ist dadurch wesentlich zuverlässiger als die Minipille. Beim Vergessen zur üblichen Einnahmezeit kann eine Tablette auch bis zu 12 Stunden nachgenommen werden. Im Gegensatz dazu muss die Minipille innerhalb von drei Stunden nach dem üblichen Zeitpunkt eingenommen werden (sonst gilt sie als vergessen, und es muss eine zusätzliche Verhütungsmethode angewendet werden). Wie wirkt die östrogenfreie Pille? Die östrogenfreie Pille wirkt hauptsächlich, indem sie den Eisprung verhindert. Sie verdickt aber auch den Schleim im Gebärmutterhals und reduziert die Schleimhaut der Gebärmutter. Wie zuverlässig ist die östrogenfreie Pille? Die östrogenfreie Pille ist zu über 99% sicher. Wie wird sie eingenommen? Die östrogenfreie Pille wird täglich ohne Unterbrechung genommen – es gibt keine pillenfreie Woche. Falls Sie sie jedoch mehr als 12 Stunden zu spät einnehmen, müssen Sie in den folgenden 7 Tagen eine zusätzliche Verhütungsmethode anwenden. Was passiert bei Anwendung der östrogenfreien Pille mit dem Blutungszyklus? Die östrogenfreie Pille kann zu unregelmäßigen Blutungen führen, die selten, häufig, oder länger als sonst sein können. Nach ein paar Monaten der Einnahme werden die Blutungen im Allgemeinen jedoch seltener. Bei manchen Frauen bleiben sie sogar ganz aus. Das schadet nicht, und viele Frauen begrüßen es sogar, sofern sie darüber Bescheid wissen. www.verhuetung.at Bettina, 18 Jah re M ei n F az i t : „ Di e ö s t r og e nf r ei e P i l l e i st e in e g u te W ah l f ü r m i c h . I c h f i n d e, s ie i s t ei nf ac h ei n z u n eh m en. “ Den vollständigen Erfahrungsbericht finden Sie unter www.verhuetung.at 11 Verhütungsmethoden Das Hormonpflaster Sicherheitsfaktor: Wöchentlich D as Hormonpflaster ist die einzige wöchentlich angewandte Verhütungsmethode. Wie die Kombinationspille setzt das Pflaster sowohl Östrogen als auch Gestagen frei. Allerdings sollten Frauen sich bewusst sein, dass sie über das Pflaster etwas höhere Dosen an Östrogen erhalten, als mit einer niedrig dosierten Kombinationspille (mit Östrogen und Gestagen). auf Bauch, Gesäß, Oberarm oder Oberkörper geklebt werden, nicht aber auf die Brüste. Alle sieben Tage wird das Pflaster durch ein neues ersetzt. Nach drei Hormonpflastern wird eine Woche lang kein Pflaster geklebt und die Menstruation setzt ein. Anschließend beginnt ein neuer Anwendungszyklus. Wird der Zeitpunkt des Pflasterwechsels versäumt, muss eine zusätzliche Verhütungsmethode angewendet werden. Anwendung Das 4,5 cm x 4,5 cm große Pflaster klebt die Frau selbst auf die saubere und trockene Haut auf. Sie drückt das Pflaster dabei 10 Sekunden lang mit der Handfläche fest an, damit es auch an den Rändern gut haftet. Anschließend überprüft sie täglich, ob alle Ränder noch anhaften. Das Pflaster kann Wirkung Das Pflaster wirkt über die Hormone Östrogen und Gestagen, die über die Haut ins Blut aufgenommen werden. Diese Hormonkombination verhindert nicht nur den Eisprung sondern verändert auch die Dicke des Schleims im Gebärmutterhals und blockiert so den Weg für die Spermien. Vor- und Nachteile des Hormonpflasters Vorteile ^ Frauen müssen nur einmal in der Woche an Empfängnisverhütung denken. ^ So zuverlässig wie die Pille. ^ Magen-Darm-Beschwerden haben keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit. Nachteile % Weniger geeignet für Raucherinnen über 35, Frauen mit hohem Blutdruck oder einer Thromboseneigung oder Lebererkrankungen. % Es kann eine Reizung der Haut auftreten. % Das Pflaster ist sichtbar. % Weniger zuverlässig bei Frauen über 90 kg. 12 Vielfalt der Verhütung Pearl-Index 0,72–0,9* Häufig gestellte Fragen Wie funktioniert das Hormonpflaster? Das Hormonpflaster gibt die Hormone Östrogen und Gestagen über die Haut in das Blut ab. Diese Hormone verhindern Schwangerschaften genau wie die Pille, indem sie den Eisprung unterdrücken und den Schleim im Gebärmutterhals verdicken. Wie zuverlässig ist das Hormonpflaster? Studien haben gezeigt, dass das Hormonpflaster bei richtiger Anwendung genau so sicher ist wie die Pille. Es scheint jedoch etwas weniger wirksam zu sein, wenn die Frau über 90 kg wiegt. Spielt es eine Rolle, wohin das Hormonpflaster geklebt wird? Das Pflaster sollte am Gesäß, auf dem Bauch, am Oberkörper – nicht aber auf den Brüsten – oder am Oberarm getragen werden. Allerdings wird dazu geraten, das Pflaster jede Woche an einer anderen Stelle zu tragen, um das Risiko von Hautreizungen zu verringern. Was muss ich tun, wenn sich das Pflaster ablöst? Wenn das Pflaster länger als 24 Stunden abgelöst war oder Sie nicht sicher sind, wie lange es abgelöst war, sollten Sie ein neues Pflaster aufkleben und einen neuen 4-Wochen-Zyklus beginnen. Sie müssen in dieser Situation für die nächsten sieben Tage eine andere Form der Verhütung wie ein Kondom zusätzlich verwenden, um sich gegen Schwangerschaft zu schützen. Wenn das Pflaster weniger als 24 Stunden abgelöst war, kann es erneut aufgeklebt oder notfalls ein neues Pflaster aufgeklebt werden. Es ist dann kein zusätzliches Verhütungsmittel erforderlich, und das Pflaster wird an dem Tag gewechselt, der ursprünglich dafür vorgesehen war. Wie wirkt sich das Pflaster auf die Regelblutung aus? Nachdem das dritte Pflaster entfernt wurde, ist während der pflasterfreien Woche mit einer Blutung zu rechnen. Anfangs kann es zu Schmier- oder Zwischenblutungen kommen, die aber normalerweise mit der Zeit nachlassen. www.verhuetung.at P am, 22 Jahre M ei n F az i t : „ Das P f l a s t er i s t ei n e s u p er L ö s u n g f ü r m i c h : ei n f ac h u n d s i c h er . I c h v er s uc h e, es täg l i c h z u ü b er p r üf en, ab e r w ec h s el n m u s s i c h e s n u r ei n m al p r o W o c h e. “ Den vollständigen Erfahrungsbericht finden Sie unter www.verhuetung.at 13 Verhütungsmethoden Der Verhütungsring Sicherheitsfaktor: M o n at li c h D er biegsame Ring schützt Sie einen Monat lang gegen eine ungewollte Schwangerschaft. Wurde der Ring erst einmal in der Scheide platziert, gelangen die freigesetzten Hormone über die Scheidenhaut direkt in die Blutbahn, ohne erst den Magen-DarmTrakt zu durchlaufen. Daher können die Hormone im Ring niedriger dosiert werden als in der Pille, und MagenDarm-Beschwerden wirken sich nicht auf die Sicherheit dieser Verhütungsmethode aus. Anwendung Den biegsamen Ring mit 5,4 cm Durchmesser führt die Frau selbst wie einen Tampon in die Scheide ein. Dabei kommt es für die Wirkung nicht auf die genaue Position innerhalb der Scheide an. Der Ring verbleibt 3 Wochen in der Scheide und wird dann entfernt. Genau eine Woche später wird dann ein neuer Ring eingesetzt. Während der sieben Tage ohne Ring kommt es bei den meisten Frauen zu einer Blutung. Wurde der Zeitpunkt einer erneuten Ringeinlage verpasst, muss vorübergehend eine zusätzliche Verhütungsmethode angewendet werden. Wirkung In der Scheide setzt der Ring kontinuierlich Hormone frei und verhindert so den Eisprung. Außerdem verdickt er den Schleim im Gebärmutterhals und verhindert so das Vordringen der Spermien in die Gebärmutter. Vor- und Nachteile des Verhütungsrings Vorteile ^ Einmal monatliche Anwendung. ^ Einfach einzuführen und zu entfernen. ^ Genau so sicher wie die Pille. ^ Geringe Hormonbelastung. ^ Stabiler Zyklus. ^ Meistens schwächere und weniger schmerzhafte Blutungen. ^ Magen-Darm-Beschwerden haben keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit. Nachteile % Weniger geeignet für Raucherinnen über 35, Frauen mit hohem Blutdruck oder einer Thromboseneigung oder Lebererkrankungen. % Selten: Fremdkörpergefühl. 14 Vielfalt der Verhütung Pearl-Index 0,4–0,65* Häufig gestellte Fragen Wie funktioniert der Verhütungsring? Nachdem er eingesetzt wurde, gibt der Verhütungsring kontinuierlich die Hormone ab, die durch die Scheidenwand aufgenommen werden und ins Blut gelangen. Es sind die gleichen Hormone wie in der Pille, die den Eisprung unterdrücken und die den Schleim im Gebärmutterhals verdicken. gedrückt werden, aber wenn er losgelassen wird, entfaltet er sich und sitzt dann im oberen, unempfindlichen Teil der Scheide. Die Muskeln im unteren Teil der Scheide halten ihn dann mühelos an seiner Position, so dass er nicht heraus fällt. Sollte er dennoch heraus rutschen – was sehr ungewöhnlich wäre – so kann er einfach in lauwarmem Wasser abgespült und erneut eingesetzt werden. Wie wird der Ring eingesetzt? Der Ring ist sehr biegsam und lässt sich genauso leicht einführen wie ein Tampon. Die Frau drückt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand zusammen und führt ihn vorsichtig in die Scheide ein. Die genaue Position des Rings ist dabei nicht wichtig. Sobald er losgelassen wird, passt sich die Ringform dem Körper an. Der Ring bleibt dann drei Wochen lang in der Scheide. Anschließend folgt eine Woche ohne Ring, in der die meisten Frauen eine Entzugsblutung haben. Kann man den Verhütungsring spüren? Normalerweise nicht, denn der Ring ist so gestaltet, dass er im oberen, geräumigeren Teil der Scheide sitzt, der im Gegensatz zu den Bereichen um den Scheideneingang herum sehr berührungsunempfindlich ist. Das bedeutet, dass der Ring nicht zu spüren ist, wenn er hoch genug sitzt. Spürt man den Ring dennoch, so wurde er möglicherweise nicht hoch genug eingeführt. Es reicht dann für gewöhnlich aus, die Position des Rings in der Scheide leicht zu verändern. Kann der Verhütungsring herausfallen? Normalerweise nicht. Der Ring muss während des Einsetzens zusammen- www.verhuetung.at Natal y, 2 5 Jahre M ei n F az i t : „ Di e U m s tel l u n g au f d en V er h ü t un g s ri n g h at s ic h fü r m i c h w ir kl i c h g el o h n t . I c h b r au c h e nu r n oc h ei n m al i m M o nat an V er h ü t un g z u d enk en. D ab ei h ab e i c h d i e K o n t r o l l e ü b er d i e V e r hü tu n g u n d m ei n K ö r p er n i m m t wen i g er Ö str o g en au f – d as i s t m i r wi c h t ig . “ Den vollständigen Erfahrungsbericht finden Sie unter www.verhuetung.at 15 Verhütungsmethoden Das Hormonimplantat Sicherheitsfaktor: M e h r jäh r l i c h D as Hormonimplantat bietet der Frau drei Jahre Schutz vor einer Schwangerschaft. Nachdem es eingesetzt wurde, erfordert es kein tägliches Eingreifen durch die Anwenderin mehr und es ist sicher. Es enthält nur ein Gestagen und kein Östrogen. Anwendung Das Hormonimplantat ist ein Stäbchen, das etwa 4 cm lang und 2 mm dünn ist, und es besteht aus einem weichen und biegsamen Kunststoff. Es wird von einem Arzt fachgerecht unter die Haut des Oberarms eingesetzt, meist im Rahmen eines ambulanten Eingriffs in dessen Praxis. Ein leichtes Betäubungsmittel wird sowohl für das Einsetzen als auch das Entfernen verwendet. Die meisten Frauen können das Stäbchen nach dem Implantieren nicht sehen, jedoch gut ertasten. Nach dem Einsetzen kann das Stäbchen bis zu drei Jahre an Ort und Stelle bleiben. Falls erwünscht, kann es jedoch auch früher entfernt werden. Wirkung Die wichtigste Wirkung besteht darin, den Eisprung zu verhindern. Außerdem verändert es den Schleim im Gebärmutterhals, wodurch Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen können. Desweiteren reduziert es die Schleimhaut der Gebärmutter, so dass sich ein dennoch befruchtetes Ei nicht einnisten könnte. Häufig gestellte Fragen Wie wirkt das Hormonimplantat? Das Hormonimplantat wird unter die Haut in den Oberarm eingesetzt. Das Stäbchen enthält nur Gestagen und Vor- und Nachteile des Hormonimplantats Vorteile ^ Verhütung für bis zu drei Jahre. ^ Sehr sichere Methode. ^ Geeignet bei Östrogenunverträglichkeit. ^ Diskret. ^ Wirkung endet sofort nach dem Entfernen. Nachteile % Mögliche Änderungen des Blutungsrhythmus – Blutungen können unregelmäßig werden. % Muss im Rahmen eines kleinen Eingriffs unter lokaler Betäubung vom Arzt eingesetzt und wieder entfernt werden. 16 Vielfalt der Verhütung Pearl-Index 0,05* wirkt, indem es den Eisprung verhindert. Das Gestagen verdickt auch den Schleim im Gebärmutterhals, der als Barriere wirkt und Spermien daran hindert, eine Eizelle zu befruchten. Wie sicher ist das Hormonimplantat? Das Hormonimplantat verhindert sehr zuverlässig den Eisprung. Außerdem braucht sich die Anwenderin nicht mehr darum zu kümmern, sobald es implantiert ist. Deshalb gilt es als eines der sichersten Verhütungsmittel. Wie wird das Hormonimplantat eingesetzt? Das Hormonimplantat wird von Ihrem Arzt im Rahmen eines kleinen ambulanten Eingriffs eingesetzt oder entfernt. Tut das Einsetzen weh? Das Einsetzen des Stäbchens erfolgt unter lokaler Betäubung und wird daher nicht gespürt. Ein bis zwei Tage nach dem Eingriff kann die betroffene Stelle noch leicht schmerzen. Was, wenn ich es mir anders überlege? Das Hormonimplantat kann jederzeit entfernt werden, wenn Sie es wünschen. Nachdem Ihr Arzt das Stäbchen entfernt hat, können Sie normalerweise schnell schwanger werden. Manche Frauen sind innerhalb von Tagen nach der Entfernung des Stäbchens schwanger geworden. Wie wirkt sich das Hormonimplantat auf die Regelblutung aus? Die Regelblutung verändert sich normalerweise nachdem das Stäbchen eingesetzt wurde. Manche Frauen bluten mehr, manche weniger oder gar nicht. Die Abstände zwischen den Blutungen können unterschiedlich sein, und es kann zu Schmierblutungen kommen. Kann man das Stäbchen fühlen? Sie werden gar nicht merken, dass Sie das Stäbchen im Arm tragen. Sie können es aber mit den Fingern ertasten, so dass Sie sich jederzeit vergewissern können, dass Ihr Verhütungsmittel „da ist“. www.verhuetung.at Marion, 2 2 Jahr e M ei n F az i t : „ Das Ho rm o n i m p l a n tat i s t ei n e g ute W ah l f ü r mich. Ich möchte m i c h au f m ei n e b er u f l i c h e L au f b ah n k o n z en tr i er en u n d h ab e m i c h d ah er f ü r ei n e V e rh ü t u n g sm et ho d e en t s ch i ed en , an d i e i c h n i c h t je d en T ag , j ed e W o c h e o d er j ed en M on at d enk en m u s s . “ Den vollständigen Erfahrungsbericht finden Sie unter www.verhuetung.at 17 Verhütungsmethoden Die Hormonspirale Sicherheitsfaktor: M e h r jäh r l i c h D ie Hormonspirale, die auch als Intrauterin-System (IUS) bezeichnet wird, beruht auf einer Kombination aus einer Spirale und dem Hormon Gestagen. Sie kann bis zu fünf Jahre vor einer Schwangerschaft schützen. Da die Hormonspirale direkt in die Gebärmutter eingesetzt wird, ist sie in erster Linie für Frauen geeignet, die bereits Kinder geboren haben. Anwendung Die Hormonspirale wird vom Gynäkologen mit Hilfe eines Applikators direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Sie kann bis zu fünf Jahre im Körper bleiben und gibt während dieser Zeit ihren Wirkstoff gleichmäßig an die Umge- bung ab. Da die Spirale so lange im Körper bleibt, sind regelmäßige ärztliche Kontrollen erforderlich, um sicherzugehen, dass die Spirale noch richtig sitzt. Wirkung Die Hormonspirale besteht aus Kunststoff, ist von einem kleinen Hormonzylinder umgeben, von dem gleichmäßig geringe Mengen des Hormons Gestagen abgegeben werden. Das führt dazu, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals verdickt und es den Spermien erschwert, bis in die Gebärmutter zu gelangen und das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut wird reduziert. Vor- und Nachteile der Hormonspirale Vorteile ^ Wirksame Verhütung für fünf Jahre. ^ Sehr sichere Methode. ^ Geeignet bei Östrogenunverträglichkeit. ^ Wird nicht durch Magen-Darm-Erkrankungen beeinträchtigt. Nachteile % Anfangs kann es zu Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus kommen. % Regelmäßige Ultraschallkontrollen empfohlen. % Bei Frauen, die noch kein Kind geboren haben, kann das Einsetzen schmerzhaft oder unmöglich sein. % Muss vom Arzt eingesetzt werden. 18 Vielfalt der Verhütung Pearl-Index 0,16* die sie in der Gebärmutter festhalten. Die Rückholfäden an der Spule werden auf eine geeignete Länge gekürzt. Häufig gestellte Fragen Wie funktioniert die Hormonspirale? Durch Verdickung des Gebärmutterhalsschleims wird das Eindringen von Spermien verhindert, der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird verringert und eine eventuell befruchtete Eizelle kann sich nicht einnisten. Wie sicher ist die Hormonspirale? Die Spirale ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, da sie unabhängig von der Anwenderin wirkt. Ist die Hormonspirale für Frauen geeignet, die noch keine Kinder geboren haben? Die Hormonspirale ist etwas größer als die herkömmliche Spirale und wird nicht als Verhütungsmittel der ersten Wahl für Frauen empfohlen, die noch keine Kinder bekommen haben. Wie häufig sind Kontrollen erforderlich? Das ist von Frau zu Frau unterschiedlich, aber meistens wird man Sie bitten, drei Monate nach dem Einsetzen und dann jährlich zur Kontrolle zu kommen, um sicher zu gehen, dass die Hormonspirale an der richtigen Stelle sitzt. Wie wird die Hormonspirale eingesetzt? Zunächst erfolgt eine gynäkologische Untersuchung um sicherzugehen, dass das Einsetzen aus medizinischer Sicht möglich ist. Dann wird die Hormonspirale mit Hilfe eines kleinen, dünnen Röhrchens eingeführt. Der Arzt führt dieses Röhrchen durch die Scheide in die Gebärmutter ein. Wenn das Röhrchen wieder entfernt wird, entfalten sich die Arme der Hormonspirale, Wie wirkt sich die Hormonspirale auf die Regelblutung aus? Manche Frauen haben in den ersten drei bis sechs Monaten nach dem Einsetzen eine unregelmäßige Regelblutung und leichtere Zwischen- oder Schmierblutungen. Bei manchen Frauen hören die Blutungen mit der Zeit ganz auf oder werden zumindest deutlich geringer. www.verhuetung.at Annett e, 39 Jahr e M ei n F az i t : „ Di e S p i r al e i s t ei n e g u te W ah l für mich. Ich b r au c h e 5 J ah r e l an g n i c h t ü b er V er h ü tu n g n ac h z u d enk en . “ Den vollständigen Erfahrungsbericht finden Sie unter www.verhuetung.at 19 Weitere hormonelle Verhütungsmethoden Die Minipille T ägl i c h D ie Minipille enthält eine sehr geringe Dosis Gestagen. Sie wird normalerweise von Frauen genommen, die Östrogen aus medizinischen Gründen nicht nehmen können – am häufigsten von Frauen, die stillen. Sie wird jedoch weniger eingesetzt, seit es die östrogenfreie Pille gibt. Anwendung Sie wird täglich eingenommen – es gibt keine pillenfreie Woche im Monat. Sie sollte möglichst jeden Tag zur selben Zeit eingenommen werden. Wird sie mit einer Verspätung von mehr als 3 Stunden genommen, muss vorübergehend eine weitere Verhütungsmethode verwendet werden. Sicherheitsfaktor: Pearl-Index 0,5–3* Wirkung Die Minipille verdickt den Schleim im Gebärmutterhals und reduziert die Schleimhaut der Gebärmutter. Sie verhindert nicht immer den Eisprung und Die Spritze ist daher etwas weniger zuverlässig als andere Pillen. Häufig gestellte Fragen Wie unterscheidet sich die östrogenfreie von der Minipille? Die östrogenfreie Pille wirkt, indem sie den Eisprung verhindert. Die herkömmlichen Minipillen beruhen auf anderen Wirkmechanismen zur Verhinderung einer Schwangerschaft und zwar nur über die Verdickung des Gebärmutterhalsschleims. Sie ist dadurch wesentlich zuverlässiger als die Minipille. Beim Vergessen zur üblichen Einnahmezeit kann eine Tablette auch bis zu 12 Stunden nachgenommen werden. Im Gegensatz dazu muss die Minipille innerhalb von drei Stunden nach dem üblichen Zeitpunkt eingenommen werden (sonst gilt sie als vergessen, und es muss eine zusätzliche Verhütungsmethode angewendet werden). Vor- und Nachteile der Minipille Vorteile ^ Enthält kein Östrogen. ^ Kann in der Stillzeit eingenommen werden. Nachteile % Nicht so sicher wie andere Pillen. % Darf nicht mehr als 3 Stunden verspätet eingenommen werden. % Die Zuverlässigkeit kann von Magen-Darm-Beschwerden beeinträchtigt werden. % Unregelmäßige Blutungen. 20 Vielfalt der Verhütung V erhütungsspritzen enthalten eine ziemlich hohe Dosis eines Gestagenhormons, das dem natürlichen Gestagen ähnlich ist, welches von den Eierstöcken produziert wird. Da das Hormon in den Körper injiziert wird, können Nebenwirkungen so lange anhalten wie die Wirkung der Spritze – und unter Umständen sogar länger. Anwendung Das Hormon wird in einen Muskel gespritzt, meistens ins Gesäß, oder auch in den Oberarm oder den Oberschenkel. Nach der Injektion wird das Gestagen nach und nach in das Blut abgegeben. Die Spritze muss alle drei Monate wiederholt werden. Wirkung Die Spritze wirkt hauptsächlich, indem sie den Eisprung verhindert. Aber sie verdickt auch den Schleim im Gebärmutterhals und reduziert die Schleimhaut in der Gebärmutter. Q u ar tal sw ei se Häufig gestellte Fragen Wie funktioniert die Hormonspritze? Bei der so genannten Dreimonatsspritze wird ein hoch dosiertes Gestagenpräparat injiziert. Dieses Hormon sorgt für eine Unterdrückung des Eisprungs, behindert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und verdickt den Schleim im Gebärmutterhals, so dass Spermien nur erschwert eindringen können. Somit ist eine Befruchtung unwahrscheinlich. Sicherheitsfaktor: Vor- und Nachteile der Hormonspritze Pearl-Index 0,3–1,4* Vorteile ^ Kein Gedanke an Verhütung nötig, solange die Wirkung der Spritze anhält. ^ Kann in der Stillzeit angewendet werden. ^ Geeignet für Frauen, die kein Östrogen nehmen können. ^ Magen-Darm-Beschwerden haben keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit. Nachteile % Die Spritze muss von einem Arzt verabreicht werden. % Nach dem Absetzen der Spritzen kann es bis zu einem Jahr dauern, bis die Fruchtbarkeit wiederhergestellt ist. % Unregelmäßige und unvorhersehbare Blutungen. % Eine mögliche reversierbare Reduktion der Knochendichte bei jüngeren Anwenderinnen. www.verhuetung.at 21 Verhütungsmethoden Mechanisch Anwendung Vorteile Kondom Verhütungskappe Diaphragma Kupferspirale Wird vor dem Geschlechtsverkehr über den erigierten Penis geschoben und verhindert, dass Spermien in den Körper der Frau gelangen. Eine kleine Kappe wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und über den Gebärmuttermund gestülpt, so dass Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen können. Ähnlich wie die Kappe, allerdings kuppelförmig und mit biegsamem Rand. Eine T-förmige Vorrichtung aus Kunststoff und Kupfer, die von einem Frauenarzt/einer Frauenärztin in die Gebärmutter eingesetzt wird. Sie hat einen oder zwei weiche Rückholfäden, die durch die Gebärmutteröffnung in die Scheide reichen. Je nach Art der Spirale kann sie 3 bis 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben. ^ Schützt vor Geschlechtskrankheiten. ^ Ohne Hormone. ^ Kann in der Stillzeit verwendet ^ Ohne Hormone. ^ Kann in der Stillzeit angewendet ^ Ohne Hormone. ^ Kann in der Stillzeit angewendet werden. ^ Ohne Rezept erhältlich. ^ Muss nur verwendet werden, wenn ^ Ohne Hormone. ^ Sehr sicher. ^ Keine Anwendungsfehler. ^ Kann in der Stillzeit angewendet werden. man Geschlechtsverkehr hat. werden. ^ Muss nur verwendet werden, wenn man Geschlechtsverkehr hat. ^ Muss nur verwendet werden, wenn Mechanische Verhütungsmethoden wirken, indem sie den Weg der Spermien zur Eizelle blockieren. So wird verhindert, dass ein Spermium die Eizelle befruchtet. werden. ^ Stört nicht beim Sex. man Geschlechtsverkehr hat. Nachteile % Sicherheit hängt von der richtigen % Sollte zusammen mit einem Spermi- % Sollte zusammen mit einem Spermi- Anwendung ab. % Kann beim Sex stören. % Bei einer Latexallergie nicht anwendbar. % Kann das Empfinden beeinträchtigen. % Es muss zur richtigen Zeit griffbereit sein. zid eingesetzt werden (ansonsten nicht sicher genug). % Muss nach dem Geschlechtsverkehr 6 Stunden in der Scheide bleiben. % Muss ärztlich angepasst werden. % Muss richtig positioniert werden und kann leicht von der Gebärmutteröffnung abrutschen. zid eingesetzt werden (ansonsten nicht sicher genug). % Muss nach dem Geschlechtsverkehr 6 Stunden in der Scheide bleiben. % Muss ärztlich angepasst werden. % Muss richtig positioniert werden und kann leicht beim Geschlechtsverkehr verrutschen. % Macht die Regelblutung oft stärker, länger oder schmerzhafter. % Spontane Ausstoßung selten, aber möglich. % Muss vom Arzt eingesetzt und entfernt werden. % Regelmäßige Ultraschallkontrollen empfohlen. % Einsetzen kann unangenehm bis schmerzhaft sein. Pearl-Index 22 2–12* 4–8* (bei Gebrauch mit Spermizid) Vielfalt der Verhütung 1–20* (bei Gebrauch mit Spermizid) 0,9–3,0* www.verhuetung.at 23 Verhütungsmethoden Schaum, Spray, Gel, Salbe oder Zäpfchen: Chemische Verhütungsmittel sind in Apotheken und Drogerien erhältlich. Anwendung Vorteile Chemisch Natürlich Spermizide Temperaturmethode Billings-Methode Alle Spermizide werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und wirken, indem sie Spermien abtöten Ermöglicht es, das Ende der fruchtbaren Tage des Zyklus durch Körpertemperaturmessung zu erkennen. Die Frau muss jeden Morgen zur selben Zeit ihre Temperatur messen, bevor sie aufsteht. Sie muss dazu immer dasselbe Thermometer und dieselbe Messstelle (im Mund oder After) verwenden. Nutzt die Änderung des Schleims im Gebärmutterhals, um die fruchtbaren Tage zu erkennen. Zum Zeitpunkt des Eisprungs ist dieser Schleim sehr flüssig, durchsichtig, und kann mit den Fingern in Fäden gezogen werden. An den anderen Zyklustagen ist er eher milchig und zäh. ^ Ohne Hormone. ^ Ohne Rezept erhältlich. ^ Muss nur verwendet werden, wenn ^ Ohne Hormone. ^ Keine chemischen oder mechani- ^ Ohne Hormone. ^ Keine chemischen oder mechani- schen Produkte. Symptothermale Methode Kombination aus der Temperatur- und der Billings-Methode ^ Steigert die Effektivität der natürlichen Familienplanung. schen Produkte. Die natürliche Familienplanung funktioniert, indem man täglich die körperlichen Anzeichen des Menstruationszyklus beobachtet und aufschreibt. Es gehören keine mechanischen oder chemischen Produkte dazu, und es gibt keine körperlichen Nebenwirkungen. Allerdings sind diese Methoden deutlich weniger sicher als hormonelle Verhütungsmethoden, und sie erfordern relativ viel Zeit und echtes Engagement. man Geschlechtsverkehr hat. Nachteile % Nicht sicher. % Kann zu Brennen und Reizungen innerhalb der Scheide führen. % Muss bei wiederholtem Geschlechtsverkehr jedes Mal neu angewendet werden. % Unterbricht den Sex. % Kann umständlich und schmierig sein. % Alleinige Anwendung ist nicht zu empfehlen. % Wenig sicher – die Temperatur allein reicht nicht, um den Beginn der fruchtbaren Tage zu bestimmen, nur das Ende. % Zeitraubend und erfordert viel Selbstdisziplin. % Sehr unsichere Methode, da die Körpertemperatur auch durch Stress und Krankheiten beeinflusst wird. % Kein Sex während eines Großteils des Monats. % Nicht sehr sicher. % Erfordert Zeit und Übung zum % Erfordert Zeit und Übung zum Erlernen. % Die Untersuchung erfordert viel Erfahrung. % Kein Sex während der fruchtbaren Tage (8 bis 9 Tage in jedem Zyklus). % Erfordert sehr viel Disziplin in der Sexualität. % Die Untersuchung ist zeitraubend und Erlernen. erfordert viel Erfahrung. % Kein Sex während der fruchtbaren Tage (8 bis 9 Tage in jedem Zyklus). * Quelle: Rabe T, Brucker C; Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin e.V. (DGGEF e.V.) in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Frauenärzte e.V.:Empfängnisverhütung – Familienplanung in Deutschland. J. Reproduktionsmed. Endokrinol. Pearl-Index 24 3-21* (bei alleinigem Gebrauch, ohne Kombination mit einem anderen Verhütungsmittel) 0,8-3* Vielfalt der Verhütung 5* 0,3* www.verhuetung.at 2004;1(3), 202-221 25 Beim Arzt/bei der Ärztin Checkliste für das Arztgespräch Folgende Fragen sollten Sie sich vor dem Arztbesuch überlegen: Allgemeine Überlegungen Zu Ihrem Sexualleben: Leben Sie in einer dauerhaften Beziehung oder sind Sie Single? Haben Sie regelmäßig Sex? Wollen Sie sich gegen Geschlechtskrankheiten schützen? Zu Ihren Zukunftsplänen: Sind Kinder für Sie noch in weiter Ferne, oder möchten Sie bald eine Familie gründen? Denken Sie über ein weiteres Kind nach, oder ist Ihre Familienplanung abgeschlossen? Zu Ihrem Alltag: Sind Sie sehr beschäftigt, reisen Sie viel oder arbeiten Sie zu unregelmäßi- 26 gen Zeiten? Fällt es Ihnen leicht, jeden Tag die Pille zu nehmen, oder wäre es Ihnen lieber, wenn Sie nicht so oft an die Verhütung denken müssten und würden Sie daher eine Methode bevorzugen, um die Sie sich nicht so oft kümmern müssen? Wünschen Sie sich eine Methode, die Sie selbst anwenden – und auch absetzen – können, oder eine, die in größeren zeitlichen Abständen von Ihrem Arzt eingesetzt wird? Möchten Sie möglichst genau wissen, wann Sie Ihre Regelblutung haben werden, oder möchten Sie Ihre Blutung auch verschieben oder auslassen können? Vielfalt der Verhütung Was sollten Sie Ihren Arzt fragen? Was wird Ihr Arzt Sie möglicherweise fragen? ■ Welche Verhütungsmittel – insbesondere neuere Methoden – gibt es, die für meine Bedürfnisse geeignet sind? ■ Wie leicht sind sie im Vergleich zur Pille anzuwenden? ■ Welche Formen der hormonellen Verhütung gibt es? ■ Was bedeutet „richtige Anwendung“? Was könnte schiefgehen? ■ Wie gut werden diese Methoden vertragen? Welche Nebenwirkungen sind am häufigsten? ■ Wie wirkt sich die Methode auf meine Regelblutung aus? ■ Wie einfach wäre es, von meiner aktuellen Verhütungsmethode zu einer anderen zu wechseln? ■ Kann ich nach dem Absetzen der Methode sofort schwanger werden? ■ Wie häufig und stark ist Ihre Regelblutung? ■ Welche Verhütungsmittel haben Sie bisher angewendet? ■ Welche Erfahrungen haben Sie mit diesen Verhütungsmitteln gemacht? ■ Haben Sie oder Ihre Familie Krankheiten oder gesundheitliche Probleme? ■ Müssen Sie regelmäßig Medikamente einnehmen und wenn ja, welche? www.verhuetung.at 27 Weitere Informationen über die vielfältigen Verhütungsmöglichkeiten. Bestellen Sie (kostenlos!) den Flirtguide für Frauen und für Männer und/oder das Verhütungsquartett. Alles unter: www.verhuetung.at FLIRT GUIDE FÜR FRAUEN FL GUIRT ID ÄNN E E FÜR M R t rtet Qua t ein ng is l? ie hütu Ver dersp Kin issen tt. W uarte dein Teste rhütungsq Ve it dem m Tipps und Tricks fürs erste Date und danach plus VERHÜTUNGSGUIDE plu s Tipp s un d Tri fürs cks ers te D und VER dana ate HÜ ch TUN GS GU IDE Österr. Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF), www.oegf.at Mit freundlicher Unterstützung von MSD