Auswahl des geeigneten UV-Flachbettdruckers Ein

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Auswahl des geeigneten UV-Flachbettdruckers Ein
UV-Flachbettdrucker – Wichtige Entscheidungsfaktoren
KAUFLEITFADEN
FÜR
UV-FLACHBETTDRUCKER
2 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden
INHALTSVERZEICHNIS
Leitfaden zur Auswahl des richtigen
Modells für Ihr Unternehmen
3
Materialtransport4
Echte Flachbettarchitektur
6
Gesamtbetriebskosten8
Druckkopftechnologie9
Bedienungsmerkmale10
Wichtige Aspekte für die Arbeitsumgebung
11
Service und Support
12
Härtungstechnologie13
Tinten – ist Weiß wirklich unverzichtbar?
14
Vor dem Drucken: Auswahl des RIPs
15
UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 3
LEITFADEN ZUR
AUSWAHL DES
RICHTIGEN
MODELLS
FÜR IHR
UNTERNEHMEN
Ziehen Sie den Kauf eines UV-Flachbettdruckers für Ihr
Unternehmen in Erwägung? Sind Sie von der
immensen Auswahl an Druckermodellen schier
überwältigt? Wie sollen Sie sich für ein Modell
entscheiden, das nicht nur Ihre jetzigen Anforderungen
erfüllt, sondern auch noch morgen (und übermorgen)
passt, wenn Ihr Unternehmen weiter wächst?
Hier sind Sie genau richtig. Dieser Leitfaden ist Ihre Landkarte durch den Dschungel der
UV-Flachbettdrucktechnologie. Erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl eines UVFlachbettdruckers achten sollten – unabhängig davon, ob Sie bereits großformatige
Digitaldrucke produzieren oder ob Sie den Flachbettdruck als Ergänzung für kurzfristige
oder individualisierte Aufträge, Offset-, Sieb- oder Verpackungsdruckanwendungen oder
Hausdruckereien einbinden möchten.
Druckerausführung:
Hybrid/Medientransport
oder vollwertiges Flachbett
Der Flachbettdruck wird mit zwei grundlegenden
Systemarchitekturen realisiert:
Anlagetisch
Druckschlitten
Material wird
bewegt
Zufuhrtisch
Materialtransport
Die Druckzone ist ortsfest, das
Druckmedium wird wie bei einem
Rollendrucker durch die
Druckzone transportiert. Diese
Architektur ist in Hybriddruckern
zu finden, die häufig primär für
den Rollendruck ausgelegt sind
und zusätzlich einige wenige
Möglichkeiten für den Druck auf
starren Druckmedien bieten.
Das Hybriddesign ist nicht mit einer beweglichen Druckbrücke
ausgestattet, das Druckmedium muss vielmehr während der gesamten
Bedruckungsdauer präzise durch den Drucker transportiert werden.
Feststehender Vakuumtisch Feststehendes Druckmedium
Druckschlitten
Vollwertiges Flachbett
Das Druckmedium wird ortsfest
auf dem Tisch gehalten, und das
Drucksystem bewegt sich über
das Druckmedium hinweg.
Bewegliche Druckbrücke
Auf dem Vakuumtisch des echten Flachbettdruckers wird das
Druckmedium während der gesamten Bedruckungsdauer unverrückbar
fixiert, wobei sich der Druckkopfschlitten und die Druckbrücke über das
Druckmedium hinweg bewegen.
4 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden
MATERIALTRANSPORT
(auch als „Hybriddrucker“
bezeichnet)
Die meisten kostengünstigen
Hybriddrucker mit
Medientransport sind
überwiegend als
Rollendrucker entwickelt
worden, die dann mit
einem zusätzlichen
Bandantriebssystem und/
oder mit abnehmbaren
Tischen ausgestattet
wurden, so dass auch starre
Druckmedien durch den
Druckbereich transportiert
werden können.
Bei diesem Design lassen
sich die vorhandenen
Drucktechnologien
kostengünstig nutzen, um
zusätzlich auch den Druck
auf starren Materialien
ermöglichen zu können.
UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 5
Drucker mit
bewegtem
Druckmedium –
Pro:
Drucker mit
bewegtem
Druckmedium –
Kontra:
• Niedrigere Investitionskosten. Für
die Zufuhr und Ausgabe von starren
Druckmedien sind lediglich
Anpassungen der
Medienverarbeitung und/oder
Tische als Zubehör erforderlich.
• Beim Transportieren des
Druckmediums kann sich das
Druckbild u. U. verschieben,
so dass ein Neudruck
erforderlich ist (Zeit- und
Materialverschwendung).
• Hybriddrucker bieten zwei
Funktionen in einem: Mit
demselben Drucker können auch
Rollenmedien verarbeitet werden.
• Überlicherweise verwenden
diese Drucker Andruckrollenbzw. Bandantriebsysteme, welche
Spuren auf dem Druck hinterlassen
können, und das Antriebssystem
muss häufig zwischen den
Druckläufen von Tintenrückständen
befreit werden.
• Hybriddrucker können nur relativ
leichte starre Druckmedien
verarbeiten und sie benötigen
mindestens eine rechtwinklige
Anlage, damit das Druckmedium
eingezogen wird. Unregelmäßig
geformte oder nicht viereckige
Medien (sofern diese nicht mit
einer zusätzlichen, individuell
gefertigten Aufspannvorrichtung
in Position gehalten werden),
schwere Druckmedien und
Materialien mit ungleichmäßiger
Oberfläche (z. B. Sperrholz oder
gerahmte Leinwand) lassen sich
kaum bedrucken.
• Hybriddrucker haben Probleme,
eine exakte Registerhaltigkeit beim
doppelseitigen Druck zu erreichen.
• Bei dieser Architektur fehlt die
nötige Geometrie, mit der sich
große Bilder zum Drucken auf
mehrere Platten in Kacheln
gliedern lassen (notwendig für
Anwendungen im Messebau).
• Die Stellfläche des Druckers selbst
ist relativ klein, allerdings muss an
der Zufuhr- und der Ausgabeseite
jeweils ein vergleichsweise großer
Arbeitsbereich freigehalten werden.
• Beim Drucken muss der Bediener
fortlaufend darauf achten, dass sich
die Platten nicht verschieben oder
falsch transportiert werden
(höherer Personalaufwand).
• Zur Umstellung vom Rollendruck
auf starre Druckmedien muss das
System physisch umkonfiguriert
werden.
6 | Canon UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden
ECHTE
FLACHBETTARCHITEKTUR
Formate und Stellfläche
Die Stellfläche eines typischen
Hybriddruckers (rote gestrichelte Linie)
ist in der Regel deutlich größer als die
Stellfläche eines typischen
Flachbettdruckers (grüne
durchgezogene Linie). Bei beengten
Platzverhältnissen kann dies ein
wichtiger Entscheidungsaspekt werden.
Bei der echten
Flachbettarchitektur werden
die Druckmedien wie
beim Siebdruck ortsfest
auf einem Tisch gehalten,
und das Drucksystem
bewegt sich über das starre
Druckmedium hinweg.
Meist werden Vakuumtische
verwendet, um das
Druckmaterial während
des Druckvorgangs sicher
zu fixieren.
Flachbettdrucker
Anlagetisch
200 cm
400 cm
450 cm
Vergleich der Stellfläche für die Druckproduktion mit Formaten 120 cm × 240 cm
Canon UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 7
Echter
Flachbettdrucker –
Pro:
• Die Druckqualität ist höher, da nur
der Drucker selbst bewegt wird,
während das Druckmedium
ortsfest auf einem Tisch fixiert ist.
Die einwandfreie, wiederholbare
bidirektionale Ausrichtung sorgt für
die größtmögliche Produktivität,
und die optimale Registerhaltigkeit
erzeugt Drucke in höchstmöglicher
Qualität. Dies gilt insbesondere
wenn Graustufen-Druckköpfe mit
variablen Drucktropfengrößen
verwendet werden.
• Mit der echten Flachbettarchitektur
können nicht nur starre Medien
bedruckt werden, sondern auch
andere einigermaßen flache
Objekte, wodurch sich zahlreiche
außergewöhnliche und
ausgefallene Einsatzgebiete
eröffnen.
• Der Vollflächendruck
(randloser Druck) der echten
Flachbettarchitektur verkürzt die
Verarbeitungsdauer, da das
Beschneiden entfällt. Auch das
Bedrucken vorgefertigter Objekte
spart Zeit und Geld: Es müssen
keine zusätzlichen Exemplare
bedruckt werden, die als „Reserve“
zum Einsatz kommen, falls ein
bedrucktes Objekt bei der
Endverarbeitung beschädigt wird.
• Auf dem Drucktisch finden mehrere
Platten gleichzeitig Platz, die dann
in einem einzigen Arbeitsgang
bedruckt werden können
(z. B. kleinere Objekte wie
POS-Schilder, die in großen
Mengen angefertigt werden).
Echter
Flachbettdrucker –
Kontra:
• Doppelseitige Drucke lassen sich
mühelos und in einwandfreier
Registerhaltigkeit erzielen.
•G
roße Displays, die sich auf
mehrere Platten erstrecken
(Kachelung), werden mit
makelloser Ausrichtung gedruckt,
so dass beim Zusammensetzen
keine sichtbaren Lücken durch
verschobene Bilder oder
Druckmedien entstehen.
•A
uch unregelmäßig geformte oder
nicht viereckige Medien, extrem
glatte Medien (z. B. Glas) und
Materialien mit unebener
Oberfläche (z. B. Sperrholz)
können bedruckt werden.
•D
ies gilt auch für dicke
Druckmedien wie flache
(montagefertige) Möbelstücke,
gerahmte Leinwand und andere
Erzeugnisse.
•B
ei der Standfläche muss nur auf
einer Seite ein zusätzlicher
Arbeitsbereich für das Einlegen/
Entnehmen der Druckmedien
freigehalten werden.
•N
ach Beginn des Druckvorgangs
muss der Bediener nur noch
minimal eingreifen.
•V
ollwertige Flachbettsysteme mit
Rollendruckoption lassen sich im
Handumdrehen vom Rollendruck
auf den Druck starrer Medien
umschalten. Zur Steigerung der
Produktivität können die starren
Druckmedien schon während eines
laufenden Rollendruckvorgangs auf
dem Vakuumtisch platziert werden.
• Die Investitionskosten sind u. U.
höher als bei Hybriddruckern.
• Die Rollendruckvorrichtung ist nicht
in das System integriert, sondern
erfordert eine optionale
Konfiguration.
8 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden
GESAMTBETRIEBSKOSTEN
Die Hardwarekosten eines
UV-Druckers sollten bei der
Auswahl des passenden
Systems nur eines von
mehreren Kriterien bilden.
Beachten Sie auch die
Gesamtbetriebskosten, die
Folgendes beinhalten:
• Investitionskosten für den Drucker
mit Abschreibung über 3 oder
4 Jahre
• Kosten für Tinten, Lampen, Strom
und anderes Verbrauchsmaterial
• Bodenflächenkosten für die
Druckerstandfläche und den
Arbeitsbereich
• Verbrauch pro m² von Tinten und
anderen Verbrauchsmaterialien
• Jährliche Kosten für Ersatzteile und
Service
• Geschätztes Produktionsvolumen
• Geschätzter Arbeitsaufwand für
die Bedienung
• Ausschuss (Fehldrucke)
• Zusätzliche Endverarbeitungskosten für das Beschneiden von
nicht randlosen Drucken
Die Gesamtkosten zu kennen
und zu verstehen ist eine
Grundvoraussetzung, um
Digitaldrucke gewinnbringend
verkaufen können.
Fazit
Ihre Entscheidung für einen
Hybriddrucker oder einen echten
Flachbettdrucker sollte sich in erster
Linie daran orientieren, wie Sie mit
einem einzelnen Drucker abhängig
von der verfügbaren (oder kostentechnisch tragbaren) physischen
Standfläche den größtmöglichen
Gewinn erzielen. Fragen Sie nach
realistischen Kapitalrenditemodellen,
die Ihren wirtschaftlichen
Gesichtspunkten entsprechen.
UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 9
DRUCKKOPFTECHNOLOGIE:
Vor einigen Jahren führten
Tintenstrahldrucker-Hersteller den
Sechsfarbendruck (Super-CMYK) ein,
bei dem die bis dahin üblichen
Tintenfarben um Light Cyan und
Light Magenta ergänzt wurden, die
für Glanzlichter und Vierteltöne zum
Einsatz kommen. Dieses Verfahren
C 60%
wird angewandt, um die Nachteile
M 90%
Y 40%
großer Drucktropfen und
Close upfeststehender
simulation of color
C 35%
Drucktropfengröße
M 55%
vignette using a six-color ink set
ausgleichen zu können. Die
Y 40%
and fixed drop size
zusätzlichen
Farben
The use of
light magenta and
light ermöglichen
Viertel- und
cyan inksgleichmäßigere
produce smooth quarterC 10%
M 20%
tones and
highlights but
at the
Mitteltöne
und
sanftere
Y 40%
expense of using more ink to cover
Farbübergänge.
Im Lauf der Zeit hat
the media
surface to achieve the
sich diese
kostspielige
correct optical
densitykomplexe,
.
C 60%
Methode als de-facto-Standard
M 90%
Y 40%
etabliert, und nahezu alle Hersteller
C 60%
Close up
simulation
of color
C
von
Tintenstrahldruckern
mit fester
M35%
90%
M
55%
vignette using a six-color ink set
Y 40%
Drucktropfengröße
haben
seitdem
Y 40%
and fixed drop size
den
Sechsfarbendruck
The
use
of
light
magenta
and
light
Close up simulation of color
Nahansicht eines simulierten Farbverlaufs mit 6-Farben- vignette
cyan inksübernommen.
produce
smooth quarterC 10%
using
a four-color
ink set
M 20%
tonesvariable
and highlights
but at the
Tintensatz und fester Tröpfchengröße with
drop size
Angesichts
in der
Y 40%
expense of using moreder
ink toFortschritte
cover
use of smaller ink drop sizes
Light Magenta und Light Cyan erzeugen gleichmäßige Vierteltöne und The
piezoelektrischen
Tintenstrahlthe media
surface to achieve the
quarter-tones and highlights
sanfte Farbverläufe. Hierbei muss die Druckfläche jedoch mit einer produces
correct optical density. führten einige
using fartechnologie
less ink than a six-color
größeren Tintenmenge bedeckt werden, damit die richtige optische system toDruckerhersteller
achieve the same optical
dann GraustufenC 35%
Dichte entsteht. density. Druckköpfe ein, die die
M 55%
Graustufen oder feste Tröpfchengröße
C 60%
Y 40%
M 90%
Y 40%
C 10%
M 20%
CY 35%
40%
M 55%
Y 40%
Nahansicht eines simulierten Farbverlaufs mit 4-FarbenC 10%
Tintensatz und variabler Tröpfchengröße
M 20%
Durch
Y 40%die kleineren Tintentröpfchen wird deutlich weniger Tinte als
beim 6-Farben-System verbraucht, um die Vierteltöne und Fabverläufe
in derselben optischen Dichte zu erzielen.
Nahansicht eines simulierten Farbverlaufs mit 6-FarbenTintensatz und variabler Tröpfchengröße
Die Kombination der hellen Farben mit der
Tintenstrahldrucktechnologie sorgt für streifenfreie Drucke bei hohen
Produktionsdruckgeschwindigkeiten und liefert Vierteltöne mit sanften
Farbübergängen.
Tintentröpfchen in unterschiedlichen
Größen ausgeben und so variable
Drucktropfengrößen
erzielen.
Close up
simulation of color
Tröpfchen,
die enger
vignetteKleinere
using a four-color
ink set
with variable
drop sizegedruckt werden, sorgen
zueinander
The use für
of smaller
ink drop
sizesmit
scharfe
Bilder
produces quarter-tones and highlights
using fargleichmäßigeren
less ink than a six-colorÜbergängen und
system to
achieve the same
opticalTintentröpfchen
Vierteltönen.
Große
density. bewirken einheitliche, satte
Farbflächen. Und durch die
Möglichkeit, die Tröpfchengröße
zu variieren, entstehen Bilder
nahezu in Fotoqualität.
Das Volumen eines Tintentröpfchens
wird in der Regel in Pikolitern
(Billionstel Liter) gemessen. Im
Allgemeinen gilt: Je kleiner das
Tröpfchenvolumen, desto besser,
und je mehr unterschiedliche
Tröpfchengrößen ein Druckkopf
erzeugen kann, desto besser. Zum
Vergleich: Ein moderner DesktopTintenstrahldrucker für den
Heimgebrauch erzeugt eine
Tröpfchengröße von vier Pikolitern
und liefert damit Bilder in
Fotoqualität.
Beim Graustufendruck werden keine
helleren Farben benötigt, um
hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
Der Tintenverbrauch sinkt damit
schlagartig um durchschnittlich
mehr als 30 %.
Zahlreiche Druckerhersteller nutzen
mittlerweile eine Graustufendrucktechnologie aufgrund ihrer
überragenden Bildqualität und der
zu erwartenden Kostensenkungen
für den Endanwender.
6-Farben-Graustufentechnologie
Vor Kurzem wurde die nächste Stufe
der Tintenstrahldrucktechnologie
vorgestellt, die einen wahren
Durchbruch beim hochwertigen
Tintenstrahl-Produktionsdruck
bedeutet. Diese neue 6-FarbenGraustufen-Tintenstrahldrucktechnologie vereint helle Farben
(Light Cyan und Light Magenta) mit
variablen Tröpfchengrößen und
erhöht somit die ohnehin hohe
Druckqualität von UV-Tintenstrahldruckern mit GraustufenTintenstrahldrucktechnologie noch
weiter. Die Kombination der hellen
Farben mit der Tintenstrahldrucktechnologie sorgt für streifenfreie
Drucke bei hohen Produktionsdruckgeschwindigkeiten, die sich
zudem durch sanftere
Farbübergänge der Vierteltöne
auszeichnen, beispielsweise bei
Hauttönen. Der Tintenverbrauch
dieser 6-Farben-Graustufentechnologie ist etwas höher als bei
der 4-Farben-Graustufentechnologie,
jedoch immer noch deutlich
niedriger als bei der 6-FarbenTintenstrahldrucktechnologie mit
fester Drucktropfengröße.
Fazit
Die Graustufendrucktechnologie
setzt sich aufgrund ihrer höheren
Druckqualität bei niedrigerem
Tintenverbrauch immer weiter durch,
was Ihre Entscheidung in diesem
Aspekt um einiges erleichtern dürfte.
Wählen Sie die Drucktechnologie,
mit der Sie den Großteil Ihrer
Druckarbeiten zuverlässig erledigen.
Eine Anordnung größerer Tröpfchen
ist ideal, wenn Sie überwiegend
satte Farben drucken. Sollen
dagegen eher Bilder in Fotoqualität
produziert werden, ist eine
Anordnung kleinerer Tröpfchen
besser geeignet. Im Idealfall sollte
der Drucker für alle Ihre
Einsatzgebiete eine hohe Qualität
liefern.
10 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden
BETRIEBLICHE
GESICHTSPUNKTE
Kosten für Tinte
Energieverbrauch
Tintenkosten bedeuten nicht nur den
Preis pro Liter; vielmehr muss auch
der Tintenverbrauch pro Druck
berücksichtigt werden. Nur aus
beiden Faktoren gemeinsam
erhalten Sie eine klare Vorstellung
von den voraussichtlichen Kosten
pro Quadratmeter. Wie bereits
erwähnt wurde, ist der
Tintenverbrauch eines Vier-FarbenGraustufendruckers niedriger als der
eines Tintenstrahldruckers mit sechs
(oder mehr) Farben und fester
Tröpfchengröße.
Die steigenden Stromkosten sind am
heutigen wettbewerbsorientierten
Markt ein nicht zu unterschätzender
Faktor. Ihre Gewinne sollen
schließlich nicht „durch die
Steckdose“ wieder entschwinden.
Informieren Sie sich daher über die
Watt- und Amperezahl der Modelle,
für die Sie sich interessieren.
UV-Tinten gelten landläufig als
teurer als Tinten auf Lösungsmittelbasis – eine häufige
Fehleinschätzung. Rein nach dem
Volumen gerechnet liegt der Preis
für UV-Tinten höher; lösungsmittelbasierte Farben bestehen
jedoch zum größten Teil aus
Lösungsmitteln mit einem geringen
Anteil an Farbpigmenten. Das
flüchtige Lösungsmittel verdampft
beim Trocknen und lässt dabei die
Farbpigmente auf dem Druckmedium zurück. UV-Tinten
enthalten dagegen eine höhere
Konzentration an Farbpigmenten,
da sie nicht verdampfen, sondern
unter hochintensivem UV-Licht
„aushärten“. Damit wird deutlich
weniger UV-Tinte pro Quadratmeter
auf das Druckmedium aufgebracht,
so dass diese Tinten pro Liter
erheblich ergiebiger sind als
Lösungsmitteltinten.
Neben dem Stromverbrauch fallen
ggf. auch Kosten für Druckluft an, da
bei einigen Druckermodellen
verschiedene Teilsysteme mit
Druckluft betrieben werden.
Berücksichtigen Sie diese
Möglichkeit, und rechnen Sie die
entsprechenden laufenden
Betriebskosten mit ein.
Die UV-Tintenstrahltechnologie ist
weniger fehleranfällig als die
Tintenstrahldrucktechnologie mit
lösungsmittelbasierten Tinten:
UV-Tinten trocknen nicht, sondern
sie bleiben so lange flüssig, bis sie
mit hochintensivem UV-Licht
ausgehärtet werden. Das
Tintenzufuhrsystem verstopft daher
weniger häufig und ist somit
zuverlässiger. Dennoch sind einige
Wartungsarbeiten durch den
Anwender erforderlich, vom
täglichen Durchspülen und Reinigen
bis hin zum regelmäßigen
Austausch der Tintenfilter,
UV-Lampen und Luftfilter.
Die meisten Druckerhersteller bieten
eine Checkliste zur Überprüfung des
Standortes an, aus der die
Standfläche, die Druckeraufstellung,
eventuell nötige Elektroarbeiten und
vieles mehr hervorgehen. Hiermit
können Sie die laufenden Kosten
und die potenziellen
Installationskosten noch vor dem
Kauf eines Druckers berechnen.
Verstopfte Düsen
Nahansicht eines
Düsentestdrucks
Wartung durch
den Anwender
Der „Düsentestdruck“ gibt rasch
Aufschluss, ob an den Druckköpfen der
unterschiedichen Farben Düsen
verstopft sind. Wenn Sie bei einem
Gerät individuell festlegen können,
wann der Druckkopf für welche Farbe
durchgespült werden soll, wird der
dabei auftretende Verlust an Tinte auf
ein Minimum reduziert.
UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 11
WICHTIGE
ASPEKTE FÜR DIE
ARBEITSUMGEBUNG
Stromversorgung
Stellfläche
• Wechselstrom oder Drehstrom
• Flachbettdrucker sind größer,
benötigen jedoch keinen
zusätzlichen Platz für das Einlegen/
Entnehmen der Druckmedien.
• Maximale Dauerbelastbarkeit
• Muss das Gerät ständig
eingeschaltet bleiben?
Temperaturanforderungen
Für den Tintenstrahldruck unter
Umgebungstemperatur wird die
Umgebung selbst zum
ausschlaggebenden Faktor für die
einheitliche Druckqualität. Eine
gleich bleibende Umgebungstemperatur lässt sich insbesondere
in einer weitläufigen, betriebsamen
Arbeitsumgebung nur mit hohem
Aufwand und zu hohen Kosten
aufrecht erhalten, insbesondere
wenn kostspielige HLK-Systeme
erforderlich sind.
Lüftung
Die Anforderungen reichen von
normaler Büroraumlüftung bis zu
zwanzig und mehr Raumluftwechselvorgängen pro Stunde.
Relative
Luftfeuchtigkeit
• Eine ungeregelte relative
Luftfeuchtigkeit von 30 % oder
weniger führt zu einer deutlich
erhöhten elektrostatischen
Aufladung starrer Druckmedien.
• Eine niedrige relative
Luftfeuchtigkeit kann außerdem
Artefakte verursachen und die
Zuverlässigkeit beeinträchtigen.
• Einige Produkte sind mit aktiven
Vorrichtungen ausgestattet, die
eine elektrostatische Aufladung
und damit die genannten
Konsequenzen verhindern.
• Bei Bandantriebs-/Andruckrollensystemen ist beidseitig eine
Platte für die transportierten
Druckmedien erforderlich
(bis zu rund sechs Quadratmeter
zusätzlicher Platzbedarf).
Physische
Umgebung
Sehr schwere Drucker sowie Drucker
mit mehreren Komponenten
müssen unter Umständen
auf einem festen Untergrund
(z. B. Beton) aufgestellt werden.
Beschränkungen
beim Aufbau
Messen Sie aus, ob der Drucker in
den Druckraum transportiert werden
kann, nach Möglichkeit ohne den
Ausbau von Fenstern oder den
Abriss von Wänden oder
Wandteilen.
Sauberkeit
Staub, Schmutz oder Fingerabdrücke
auf den Druckmedien können weiße
Flecken und andere unerwünschte
Artefakte auf den Drucken
verursachen. Eine saubere
Umgebung ohne Flugstaub und
sonstigem Schmutz verringert daher
den Ausschuss und verlängert die
Betriebsdauer der Druckköpfe.
Teppiche sind zu vermeiden, ebenso
das Aufstellen des Druckers in der
Nähe von Kontaminationsquellen
(z. B. Plattenfräsapparate oder
Holzbearbeitungsmaschinen).
Fazit
Machen Sie ausgiebig Gebrauch
von den Planungsunterlagen
der Druckerhersteller.
12 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden
SERVICE UND
SUPPORT
Der Drucker, für den Sie sich
entscheiden, ist ein wertvolles
Werkzeug für Ihr Unternehmen.
Das Gerät muss stets in
Bestform bleiben, daher ist
es für Sie ein entscheidender
Vorteil, auf Fachleute
zurückgreifen zu können, die
Ihnen in den (hoffentlich)
wenigen Fällen weiterhelfen
können, in denen der Drucker
nicht ordnungsgemäß
funktioniert. Mit einem nicht
oder nicht richtig arbeitenden
Drucker können Sie schließlich
kein Geld verdienen, im
Gegenteil – unter Umständen
fallen Kosten für Sie an, weil
Sie Termine nicht einhalten,
die Kunden verärgern und
zusätzliche Druckmedien oder
Tinten für Wiederholungsdrucke
benötigen.
Ebenso wichtig wie die Auswahl des
richtigen Druckers ist die Auswahl
des richtigen Serviceunternehmens.
Viele namhafte Hersteller von
UV-Flachbettdruckern bieten nur
einen eingeschränkten direkten
Service oder Support an. Erkundigen
Sie sich daher, welche Unternehmen
ihre Techniker im Werk schulen und
ob die Techniker mit fortlaufenden
Schulungsprogrammen stets auf
dem neuesten Stand gehalten
werden.
Einige Unternehmen übernehmen
lediglich Service und Support für die
Drucker, die Sie bei ihnen erworben
haben, und sie können oder wollen
keine Schulungen und
Supportleistungen für Ihre
gewünschten Anwendungen oder
für die im Workflow verwendete
Software anbieten. Wenn die Farben
nicht einwandfrei wiedergegeben
werden oder der Druck aufgrund
eines ungeeigneten Druckmediums
unbrauchbar ist, kann dies zu
Enttäuschungen und nicht zuletzt zu
Zusatzkosten führen. Im Idealfall
bietet Ihr Gerätehersteller
hochwertige Schulungen für
sämtliche Produktionsbereiche an,
von der Dateieinrichtung über die
Farbverwaltung und sogar bis hin zur
Hilfe beim Auswählen der optimalen
Druckmedien für Ihre Anwendung.
Stellen Sie die folgenden
Fragen:
1. Wie lange ist der Garantiezeitraum,
und was fällt unter die Garantie?
6. Wie lange dauert es, ein
erforderliches Ersatzteil zu
beschaffen, das dem Techniker
nicht direkt zur Verfügung steht?
Wo sind die Ersatzteile gelagert,
und wie lange dauert es, sie zu
beschaffen?
2. Wer übernimmt den Service für
den Drucker? Techniker, die beim
Hersteller angestellt sind? Ein
externes Serviceunternehmen?
Ein Techniker, der für den lokalen
Händler tätig ist?
3. Wie werden die Techniker
geschult und von wem? Werden
fortlaufende Schulungen
abgehalten, mit denen sie auf
dem neuesten Stand bleiben?
4. Wie lang ist die normale
Reaktionszeit auf einen Anruf
beim Service?
5. Wie gut ist der Second-LevelSupport, wenn beim Beheben
des Problems eine Verzögerung
eintritt?
7. Wenn das Gerät während der
Garantiezeit einwandfrei
funktioniert, möchte ich kein Geld
für eine Verlängerung des
Servicevertrags ausgeben. Welche
Vor- und Nachteile bestehen
dabei?
8. Kann ich selbst den Service für
den Drucker übernehmen?
Fazit
Informieren Sie sich, ob die
Techniker, die für den Service Ihres
Druckers zuständig sind, in allen
Aspekten des Druck-Workflows
umfassend geschult sind. Nutzen Sie
die obigen Fragen für die Bewertung
jedes Druckerherstellers, den Sie für
Ihr Unternehmen in Betracht ziehen.
UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 13
HÄRTUNGSTECHNOLOGIE
UV-LED versus Mercury Vapour Lamp
0.025
Spectral Intensity (W/cm2/nm)
UV-LED
Mercury Vapor
0.020
0.015
0.010
0.005
0.000
230
280
330
380
430
Wavelength (nm)
Quelle: Characterizing the Output and Curing Capabilities of
Solid-State UV LED Sources, Paul Mills, Phoseon Technology
Aushärtbare UV-Flüssigtinten
müssen mit hochintensivem
UV-Licht bestrahlt werden, damit die
Tinte fest wird. Dieser
Härtungsvorgang wird durch das
UV-Licht angeregt, das mit
chemischen Fotoinitiatoren in der
Tinte reagiert. Hierbei wird die
Polymerisation ausgelöst, die die
Tinte erstarren lässt, und das alles im
Bruchteil einer Sekunde.
Quecksilberdampfhärtung
Flachbettdrucker waren bislang
meist mit Quecksilberdampflampen
als UV-Lichtquelle ausgestattet. Die
Quecksilberdampflampen bieten
einen breiten Spektralbereich mit
zahlreichen UV-Energiespitzen.
UV-Tinten mit freien radikalen
Formeln reagieren auf diese
mehrfachen Spitzen, die
zusammengenommen genügend
Energie besitzen, um den
Härtungsvorgang auszulösen.
Die Fotoinitiatoren in den UV-Tinten müssen auf die von der UV-Lichtquelle
im Härtungssystem erzeugten Spitzenwellenlängen abgestimmt sein.
Herkömmliche Quecksilberdampflampen bieten im Vergleich zu UV-LED
deutlich mehr nutzbare Frequenzen, so dass die Tintenhersteller bei der
Entwicklung geeigneter UV-Tintenformeln flexibler sind.
Vor- und
Nachteile von
Härtungstechnologien
im Vergleich:
Quecksilberdampf –Vorteile :
• Niedrigere Kosten für Einzelteile
und damit ggf. ein niedrigerer
Einkaufspreis für den Drucker
• Bewährte Lampentechnologie und
Tintenformeln für hochwertige
Ergebnisse
• Hohe Effizienz der Aushärtungsenergie, dadurch sofortiges
vollständiges Aushärten und
optimierte Produktivität
Quecksilberdampf – Nachteile:
• Höherer Stromverbrauch pro
Quadratmeter UV-Ausgabe als
bei UV-LED
• Höhere Wärmeentwicklung an der
Oberfläche des Druckmediums,
wodurch sich besonders
wärmeempfindliche Medien
verziehen können
• Aufwärmzeit von 30 bis
60 Sekunden nach dem
Einschalten bis zum Erreichen der
optimalen Ausgangsintensität;
mechanische Blenden zum Ausund Einschalten des Lichts
während des Druckvorgangs
• Niedrige Anschaffungskosten,
jedoch Austausch nach 500 bis
1000 Betriebsstunden erforderlich
UV-LED – Vorteile:
• Deutlich niedrigerer
Stromverbrauch im Vergleich zu
Quecksilberdampflampen (in der
Regel 50 % bis 75 % niedriger)
• Geringere Wärmeentwicklung an
der Oberfläche des Druckmediums,
so dass auch besonders
wärmeempfindliche Medien
einfacher bedruckt werden können
UV-LED-Aushärtung
Mittlerweile findet mit UV-LED eine
neue Technologie den Eingang in
den Flachbettdruckermarkt. Diese
Technologie zeigt einige
vielversprechende Ansätze: Das
UV-Licht wird mit deutlich geringerer
Wärmeentwicklung erzeugt, so dass
auch besonders wärmeempfindliche
Druckmedien behandelt werden
können. Im Vergleich zu
Quecksilberdampflampen geben
UV-LED-Lampen allerdings ein
deutlich schmaleres UVEnergiespektrum mit nur wenigen
Spitzen ab. Die Tintenformeln
müssen daher sorgfältig abgestimmt
werden, damit sie auf diese
speziellen UV-Wellenlängen
reagieren. Die Tintensätze weisen
u. U. ein erheblich kleineres
Farbspektrum auf als Tinten für
Quecksilberdampfhärtungssysteme.
Aufgrund der niedrigeren Leistung
und der besonderen Wellenlänge
von UV-LED-Systemen wird die Tinte
im Bereich des Druckes außerdem
u. U. nicht vollständig ausgehärtet,
weshalb einige Hersteller sekundäre
(offline) Härtungssysteme für ihre
Drucker anbieten.
UV-LED – Nachteile:
• Höhere Lampenkosten, dadurch
deutlich höherer Anschaffungspreis
für den Drucker
• Entwicklung guter Tintenformeln
deutlich schwieriger, Farbgamut
daher häufig kleiner
• Risiko klebriger Resultate nach der
Aushärtung, bedingt durch höhere
UV-B- und UV-C-Wellenlängen
•K
eine Aufwärmzeit, Aus- und
Einschalten in wenigen
Millisekunden, dadurch keine
mechanischen Blenden erforderlich
• Mehrere Tausend Stunden
Betriebszeit; UV-LED-Lampen sind
allerdings meist in einem
Lampenfeld angeordnet, das bei
einem Ausfall sehr hohe
Servicekosten verursacht
Fazit
Beachten Sie bei Ihrer Entscheidung
nicht nur die derzeitigen
Anwendungen, sondern auch
mögliche Anwendungen für
morgen. Wählen Sie eine
Technologie aus, die Ihre
Anforderungen auch in Zukunft
noch erfüllen kann.
14 | UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden
TINTEN – IST
WEISS WIRKLICH
UNVERZICHTBAR?
Weißdruck
Die meisten Druckmedien, die mit
Tintenstrahldruckern mit UV-Härtung
bedruckt werden, sind zunächst
weiß. Der Weißdruck beschränkt
sich also auf einige wenige
Sonderanwendungen. Für einen Teil
dieser besonderen Anwendungen
eröffnet der Weißdruck tatsächlich
einige Vorteile, bei anderen
Anwendungen lässt sich die Farbe
Weiß dagegen kostengünstiger
realisieren. Stellen Sie sich selbst
einige Fragen, bevor Sie sich für den
Kauf eines UV-Druckers mit
Weißdruck entscheiden.
Wie groß ist der Anteil meiner
derzeitigen Arbeiten, für die ich
weiße Tinte gebrauchen könnte?
Beim Druck von hinterleuchteten
Grafiken auf der zweiten Oberfläche
eines Druckmediums ist es meist
günstiger und produktiver, die
fraglichen Bereiche mit Weiß
überzulackieren oder eine
selbstklebende weiße Vinylfolie
aufzubringen, als einen
weißdruckfähigen Drucker
einzusetzen. Wenn Sie die Farbe
Weiß per Siebdruck oder Vinylschnitt
aufbringen, kann dies insbesondere
bei kleineren Druckserien zu einem
hohen Kosten- und Zeitaufwand
führen. Beim Digitaldruck entstehen
für den ersten bis zum letzten Druck
in der Regel dieselben Kosten. Wenn
Sie die weißen Flächen im
Digitaldruck produzieren, können Sie
damit u. U. die Kosten senken und
die Durchlaufzeiten verkürzen.
Stellen Sie vor dem Kauf
eines weißdruckfähigen
Flachbettdruckers unter
anderem die folgenden
Fragen:
Kann ich mit dem Weißdruck
neue Geschäftsfelder erschließen?
Ja. Je nach Anwendung kann der
Weißdruck neue Geschäftsfelder
ermöglichen, beispielsweise auf
nicht weißem Material wie
handelsübliche Baustoffe, Stoffe,
Verpackungsmaterial,
Fertigerzeugnisse und vieles mehr.
Auch Anwendungen auf
transparenten Druckmedien sind
verbreitet, z. B. hinterleuchtete
Displays, Fensterfolien und sogar
Spiegel.
Viele Einsatzmöglichkeiten für den
Weißdruck sind schlicht durch die
Vorstellungskraft und die Kenntnisse
des Designers beschränkt. Wenn Sie
Ihre Kunden ansprechen und sie
über diese neuen Möglichkeiten
Ihres Unternehmens informieren,
können diese ihr Design auf das
Gerät abstimmen und Ihnen so
einen Wettbewerbsvorteil vor Ihren
Mitbewerbern mit Vier-Farben-Druck
verschaffen.
1.Ist der Weißdruck „on Demand“
verfügbar, ohne dass
vorhandene Farbkänäle wie
Light Cyan und/oder Light
Magenta herangezogen werden
müssen?
2.Wie lange dauert die
Umrüstung auf den Weißdruck,
und wie viel Tinte/Spüllösung
wird dabei verschwendet?
3.Kann ich Weiß gleichzeitig mit
den anderen Farben drucken,
oder fällt dafür ein separater
Druckdurchlauf an?
Wohin geht der Trend?
In den letzten Jahren ist die
Verwendung der Farbe Weiß stetig
gestiegen. Daher sollten Sie also
Systeme mit Weißdruckoption in
Erwägung ziehen. Die Systeme
unterscheiden sich jedoch oft
erheblich voneinander. Bei einigen
Druckern müssen Sie einen
vorhandenen Farbkanal für den
Weißdruck verwenden, zum Beispiel
Light Magenta oder Light Cyan.
So können Sie zwar Weiß drucken,
allerdings nur mit minderer
CMYK-Qualität und mit Zusatzkosten
für das Durchspülen der hellen
Farbkanäle. Des Weiteren nimmt
das Umrüsten der Tinten mehrere
Stunden teurer Produktionszeit in
Anspruch.
4.Kann ich die Weißschicht und
die Farbschichten in beliebiger
Reihenfolge anordnen, und
wenn ja, in wie vielen
Schichten?
5.Wie stark deckt eine einzige
Weißschicht?
6.Welche Endqualität bietet der
Weißdruck?
Fazit
Die Weißdruckoption kann dazu
beitragen, neue Geschäftsfelder
neben weißem Papier und weißen
Druckplatten zu erschließen. Wenn
Sie noch unsicher sind, fragen Sie
bei den Herstellern der
verschiedenen Drucker nach; einige
Modelle können auch später noch
vor Ort mit Weißdruck nachgerüstet
werden.
UV-Flachbettdrucker: Kaufleitfaden | 15
VOR DEM
DRUCKEN:
AUSWAHL
DES RIPS
Der RIP (Raster Image Processor,
Rasterbildprozessor) ist ein
wesentlicher Bestandteil im
Flachbettdruck-Workflow. In der
einfachsten Ausführung übersetzt
ein RIP den Computercode der Grafik
in eine Sprache, die der Drucker
verarbeiten kann. Jedes Pixel in der
JPG-Datei und alle Vektorkoordinaten
in der PDF-Datei werden in ein
entsprechendes Tintentröpfchen im
Druck umgewandelt.
Ein moderner, technisch
höherentwickelter RIP arbeitet mit
Adobe-Technologien (z. B. Adobe
PDF Print Engine und Adobe
Normalizer), die die Präzision der
kreativen Absicht wahren und
unliebsame Überraschungen in
späteren Druckstadien verhindern.
Auch die Farbinformationen in der
Datei werden hiermit verarbeitet, so
dass die Farbverwaltung für den
gesamten Druckvorgang mit einem
ICC-Workflow (International Colour
Consortium) erfolgen kann.
Einige Aspekte
für eingutes RIP:
Im ICC-Workflow werden
„Geräteprofile“ herangezogen, in
denen die verschiedenen Geräte und
Hilfsmittel in der Verarbeitungskette
definiert sind, von der Digitalkamera
über die BildnachbearbeitungsSoftware und den Computermonitor
bis schließlich hin zum Drucker.
Diese Profile können Sie selbst
anlegen, werden jedoch häufig auch
kostenlos von den Drucker- und/
oder Druckmedienherstellern
bereitgestellt. Die richtige
Verwendung der ICC-Profile sorgt für
die bestmögliche Farbabstimmung
zwischen den verschiedenen
Geräten, Druckern und Standorten
und vor allem für die Konsistenz von
Tag zu Tag und von Bediener zu
Bediener.
Einige RIPs sind mit einer
integrierten Pantone®-Bibliothek für
die Schmuckfarbenabstimmung im
Rahmen des leistungsfähigen
ICC-Workflows ausgestattet, so dass
der RIP automatisch die genaue
Farbabstimmung für die
Schmuckfarben in der Datei
auswählt.
1.Kompatibilität mit dem
Flachbettdrucker sowie
Unterstützung für weitere
(bereits vorhandene oder
künftig eingeplante) Drucker
5.Kompatibilität mit den
verwendeten Grafikdateitypen
2.Konsistenz, Vorhersagbarkeit
und Skalierbarkeit; RIPs mit
Adobe-Technologien zeichnen
sich durch ihre hohe
Vorhersagbarkeit aus und
verhindern unliebsame
Überraschungen beim späteren
Druck
3.ICC-Farbverwaltung und
Unterstützung für
Schmuckfarben (auch Weiß)
4.Kompatibilität mit digitalen
Zuschnittlösungen
Mit einem guten RIP können Sie
außerdem den Druck-Workflow
steuern, also Aufträge aus dem
Netzwerk annehmen und an den
richtigen Drucker weiterleiten. Die
Aufträge können vor dem Absenden
an den Drucker abgefangen und im
Hinblick auf Größe, Zuschnitt,
Kachelung usw. bearbeitet werden.
Zusätzlich können die Druckdateien
für den späteren Gebrauch archiviert
werden.
6.Netzwerkanbindung, so dass
auch andere Benutzer
Druckaufträge über Hot Folder
oder virtuelle Drucker senden
können
7.Möglichkeit zum Speichern
der Einstellungen und zum
Übernehmen dieser
Einstellungen für spätere
Druckaufträge. Dadurch ist
weniger Eingreifen durch den
Bediener nötig.
8. Verarbeitungsgeschwindigkeit
bei RIP- Dateien
9.Unterstützung für mehrere
Drucker
10.Skalierbarkeit
11.Support
Nicht zuletzt ist ein RIP häufig in der
Lage, die Daten zu verarbeiten und
an digitale Endverarbeitungslösungen im Workflow zu
übermitteln, z. B. an
Zuschnittsysteme für flexible oder
starre Druckmedien. Informieren
Sie sich eingehend über die
Funktionen des RIP, damit das
Gerät uneingeschränkt in ihren
bestehenden Workflow
eingebunden werden kann.
Fazit
Einige Drucker sind auf einen
bestimmten RIP abgestimmt, und
der Funktionsumfang ist auf die vom
Hersteller festgelegten RIP-SoftwareOptionen beschränkt. Der Vorteil
hierbei: Diese RIPs sind meist
deutlich stärker auf den jeweiligen
Drucker abgestimmt, als dies mit
einem generischen RIP möglich
wäre. Erkundigen Sie sich auch, ob
die Servicetechniker oder
Anwendungsexperten für den
ausgewählten Drucker eingehend
für den RIP geschult sind und Ihre
Fragen zum Workflow beantworten
können.
Bei Canon finden Sie eine große
Auswahl an UV-Flachbettdruckern.
Informieren Sie sich im Internet unter
canon.de/arizona
Canon Inc.
canon.com
Canon Europe
canon-europe.com
German edition
© Canon Europa N.V., 2014
Canon Deutschland GmbH
Europark Fichtenhain A10
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Tel.: +49 2151 3450
Fax: +49 2151 345 102
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Stand: November 2014
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