2012 Wirtschaftsingenieurwesen - Campus Horb
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2012 Wirtschaftsingenieurwesen - Campus Horb
Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der University of Economics in Katowice 5. Semesters im Studienbereich Technik des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen der Dualen Hochschule Stuttgart, Campus Horb Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule): Die Vorbereitung im Rahmen des Auslandssemesters an der University of Katowice ist in meinem Falle umfangreicher als angenommen ausgefallen. Der Grund hierfür war, dass zunächst eine ERASMUS-Kooperation zwischen Gast- und Heimathochschule erstellt werden musste. Dies geschah parallel zu den standardgemäßen Planungs- und Organisationstätigkeiten und wurde meinerseits sehr gerne durchgeführt, da ich so die Vorzüge eines ERASMUS- Auslandssemesters – entgegen eines Semesters als Free Mover – genießen konnte. Die Planung bestand zunächst darin, sich für eine Gasthochschule zu entscheiden. Hierfür schrieb ich per Mail ca. sechs Universitäten in Polen (das Gastland war für mich bereits beschlossen) an und informierte mich über die Möglichkeiten eines Auslandssemesters mit den jeweiligen Studieninhalten. Hierbei fiel dann ziemlich rasch die Wahl auf die University of Economics in Katowice, da sich mir zum einen das ERASMUS-Auslandssemester erschloss, aber eben auch die Studieninhalte sehr gut mit denen der Heimathochschule übereinstimmten. Die Organisation im Zusammenhang mit dem Schriftverkehr wurde meinerseits als überschaubar und nicht sehr zeitintensiv empfunden. Dies lag womöglich auch daran, dass die Bewerbung über eine Onlineplattform stattgefunden hat. Diese ist sehr sauber strukturiert und intuitiv zu bedienen. Hat man also alle Unterlagen zusammen, besteht die Bewerbung lediglich aus einigen Angaben und Mausklicks in der sogenannten online application form. Unterkunft: In Punkto Unterkunft während des Auslandssemesters in Katowice stehen hauptsächlich drei Möglichkeiten zur Verfügung, wobei man sich für eine Variante vor Antritt entscheiden sollte. Hierbei besteht die Möglichkeit im Studentenhotel, Studentenwohnheim oder einer Mietwohnung zu wohnen. Die von mir gewählte Unterkunft war das Studentenwohnheim, welches in Katowice Ligota liegt. Dieses ist je nach Verkehrslage und Uhrzeit ca. 20 bis 30 Minuten von der UE Katowice entfernt, wenn man beispielsweise den Bus oder die Tram nimmt. Zu erwähnen ist, dass das Gebäude bei weitem nicht so modern wie das Studentenhotel ist. Jedoch sind die Räume ebenfalls voll ausgestattet. So ist man mit der Studentenwohnheimes Wahl mitten des im studentischen Geschehen (es wird also auch mal etwas lauter) und wohnt gemeinsam mit weiteren ERASMUS-Studenten, als auch einheimischen Studenten, in einem Gebäude. Mit einem monatlichen Mietpreis von ca.120 € für das Doppelzimmern und ca. 90 € für das Dreibettzimmer ist dies auch die günstigste Möglichkeit einer Unterkunft in Katowice. Vor Ankunft ist jedoch noch eine Kaution in Höhe von 250 € zu leisten. Auch ist zu berücksichtigen, dass das Studentenwohnheim eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung hat. So gilt folgendes Prinzip: Wer sich zuerst anmeldet und die Kaution leistet, erhält auch zuerst ein Zimmer. Die Anmeldung findet über die genannte online application vor der Anreise statt. Studium an der Gasthochschule: Die UE Katowice besteht aus vier Fakultäten. Internationalen Studenten ist es erlaubt, Kurse aus unterschiedlichen Fakultäten zu wählen und somit an den Vorlesungen teilzunehmen. Eine Auswahl der Kurse fand gemäß dem Bologna-Prozess und dem damit einhergehenden einheitlichem ECTS-System statt und bestand aus folgenden Kursen: Operations Management (5 ECTS, Faculty of Informatics and Comm.) Leadership skills training (5 ECTS, Faculty of Economics) International Supply Chain Management (3 ECTS, Faculty of Management) Management training (2 ECTS, Faculty of Management) Methods & techniques of selling (3 ECTS, Faculty of Management) Polish language course (5 ECTS, Faculty of Finance and Insurance) Besonders positiv hervorzuheben ist hierbei die Unterrichtsform des Trainings. Hierbei wurde speziell auf gewählte Theorien und Tools eingegangen und an praktischen Beispielen aktiv angewendet. Alltag und Freizeit: Eine Regelmäßigkeit im Alltag waren die Vorlesungen, welche man selbst nach bestimmten Vorlieben einplanen konnte. So begann der Alltag in der Regel mit der Zubereitung eines Frühstücks und den anschließenden Vorlesungen nach einer Anfahrt von ca. 20/30 Minuten bis zur Universität. Nach den Vorlesungen wurde dann oftmals gemeinsam ein Mittagessen zu sich genommen. Hierbei wichen wir gemeinsam mit weiteren Studenten oft auf die Kantine der UE Katowice aus, die ein sehr günstiges und gutes Essen anbot, oder besuchten eines der zahlreichen Restaurants o.ä. um gemütlich zu essen. Nach sportlichen Aktivitäten mit meinen Mitbewohnern und Mitstudenten bot sich dann oftmals die Gelegenheit gemeinsam etwas in der Wohnheimküche zuzubereiten. Hierbei wurde dann im Anschluss die Gelegenheit genutzt den Abend in einer geselligen Atmosphäre gemeinsam zu verbringen und sich auszutauschen. Da an den Wochenenden die Terminkalender eher leer waren, nahmen wir innerhalb der ERASMUS-Gruppe an von der ESN (Erasmus Student Network) organisierten Ausflügen teil. Diese waren sehr günstig, super organisiert und boten weiterhin die Möglichkeit sich innerhalb der Gruppe kennen zu lernen. Auch wurden Ausflüge (Beispielsweise nach Prag, Bratislava, Krakau, Warschau) selbst organisiert und in kleinen Gruppen gereist. An planlosen Wochenenden bot sich dann für mich – als gebürtiger Pole, dessen Familie teilweise noch dort lebt – die Möglichkeit Bekannte und Familie im Umkreis zu besuchen. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung): Die mit Abstand beste Erfahrung ergab sich für mich aus den neu gewonnenen Freunden weltweit. Ebenfalls sehr positiv wurde die Erweiterung der Sprachkompetenz in Englisch und Polnisch empfunden. Nicht zuletzt war dies ein weiterer Schritt in die Selbstständigkeit und das machen von sehr vielen neuen Erfahrungen. Weniger positiv war das Wohnen im Studentenwohnheim. Die Ausstattung hierbei war etwas veraltet und der Geräuschpegel war hoch. Jedoch war man immer mitten im Geschehen und schließlich sollte es nicht das Ziel sein, sich ständig nur im Wohnheim aufzuhalten sondern dieses zu verlassen und etwas Neues zu erleben.