greif, m. , fabelthier. herkunft und form. 1) wort und begriff wurzeln im
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greif, m. , fabelthier. herkunft und form. 1) wort und begriff wurzeln im
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[Bd. 9, Sp. 6] k'rub geflügeltes fabelwesen, hebr. kerūb geflügelter engel) und steht wahrscheinlich auszer zusammenhang mit γρυπός gekrümmt. ins lat. übernommen als gryps, grypis, daneben grypus. das spätlat. bevorzugt spirantisierte formen mit ph und flectiert das wort auch consonantisch mit dem suffix -on; daher im mlat. die formen griphus, griffus, gripho, griffo (Diefenbach 270a; Du Cange 4, 112a.c), häufig auch griphes, gripes u. ä. (Diefenbach gloss. 270a; nov. gloss. 120b; Graff 4, 319). demgemäsz wird das wort ahd. sowohl vocalisch wie consonantisch flectiert: grif, acc. sg. grif neben grifo, griffo, crifo, grife, plur. grifen Graff 4, 319. auch die romanischen sprachen haben die entsprechenden doppelbildungen, z. th. mit differencierter bedeutung: ital. grifo, grifone; span. grifo, grifón; frz. griffon; provenc. grifô. in der mhd. litteratur hat sich das sw. masc. durchgesetzt; nur in der frühzeit ganz vereinzelt stark (sofern kein schreibfehler vorliegt): da (in Skythia) sint inne gerife (: uor rifen) ged. d. 11. u. 12. jhs. 366, 15 Diemer. 2) im nd. dagegen hat die starke form geherrscht: eyn dels hebben ze (die menschen) grypes houede Schiller-Lübben 2, 148; vgl. den stadtnamen Gripeswolde. deswegen hat auch das nordgerm., das das wort dem nd. entlehnt hat, das st. masc.: anord. gripr, schwed. grip, dän. grib. auch das holländ. besitzt die alte nd. form grijp, voghelgrijp Dufflaeus (1599) 161a; dazu kam durch entlehnung aus dem frz. griffoen. engl. nur das dem roman. entlehnte griffin (älter griffon, gryphon), doch altir. auch gríf. das nd. kennt auch die formen mit schlieszender spirans, die die regel bilden sollten: soe hat der Leuiacon vier voesse mit klauwen wie eyn grijff pilgerfahrt d. ritters v. Harff 137 v. Groote; Diefenbach notiert aus einem lat.-nd. vocabular grife gloss. 270a; Berghaus kennt neben griip auch die formen griif und grypf sprachschatz 1, 612b; vgl. auch dän. grif neben grib. aber die form mit p herrscht durchaus vor (vgl. noch grijp Diefenbach gloss. 270a aus der gemma gemmarum; gryp nov. gloss. 120b) und erscheint auch in modernen nd. maa. (greīp Bauer-Collitz 41a). das p erklärt sich aus secundärer anlehnung an den verbalstamm grīp. auch im gebiet des hd. hat die naive sprachanschauung älterer zeit das wort gewisz stets mit greifen in zusammenhang gebracht; so ist nach Stieler der greif avis quaedam fabulosa, dicta a greifen, quod uncis unguibus praedam surripiat stammbaum (1691) 699. noch Adelung 2, 793 und Heinsius 2, 526a stehen auf demselben standpunkt. 3) noch das nhd. läszt die ursprüngliche locale trennung der starken und schwachen form erkennen; denn das st. masc. findet sich fast ausschlieszlich bei md. und nd. autoren: die wapen ... die einen fliegenden greiff .. führten Micraelius Pommerland 2, 209; vor zeiten pflegte man auf die leichensteine greiffe ab zu bilden Ch. Weise polit. redner (1677) 572; Anthyrs bild .. hat auf dem helme einen güldenen greiff Lohenstein Arminius (1689f.) 1, 531a; es wacheten greife Herder 27, 258; säulen ..., die in den voluten greife haben Nicolai reise d. Deutschland 1, 152; die goldhütenden ungeheuer, die greife des gebirgs Voss antisymb. 288; vom hagern greif bewacht Matthison schr. 1, 207; die greife der tausend und einen nacht Gutzkow säkularbilder (1846) 1, 237; Göthe kennt beide formen: Okeanus auf dem greif 47, 341 Weim.; es stehen zwei greifen an einem opfertische 20, 266; desgleichen Freiligrath: der herold aber, mit dem greife von silber stürzt, brüder, gleich dem freien greifen, euch muthig auf den süszen raub Arndt werke 3, 141; ich will den greifen, der sich an mein herz mit seinen klauen hängt, besiegen Tieck schriften 1, 46; im saum (des gewandes) .. sind nach hrn Schulz greifen zu erkennen Ed. Gerhard akad. abhandl. 1, 96; auf einem greifen Raabe Abu Telfan 2, 19. 4) das endungs-e der schw. form erscheint nhd. nicht häufig, aber noch recht spät: wie seltzam füsse hat denn er, gleich schier als er ein greiffe wer Chryseus hoffteufel d 7b; der greife, der greife must auf der hochzeit pfeifen Uhland h.- u. nd. volksl. 36; 4, 168; nicht mehr regte sich der greife (der nekromant, der) auf des greifen schwinge 1, 14. obd. ist die starke form so vereinzelt, dasz sie auffällt: durch die Sahara fliegt da mit des griffes schwayn erschuttelt sin gefider und lies sich güetlich nyder H. v. Sachsenheim spiegel (meister Altswert 198, 38); daneben schwach: [Bd. 9, Sp. 7] man spricht, in Indien dort 199, 36; vgl. 200, 4; indifferent der griff 197, 1. 11. 23; 198, 30. bei Schiller braucht die starke form nicht bodenwüchsig obd. zu sein: zwey greife halten wache an der pforte Piccolomini 1577; mit dem 19. jh. wird das st. masc. mehr und mehr zurückgedrängt, und die ursprünglich obd. da sin griffen wild schwache form wird auch bei norddeutschen schriftstellern die übliche: Tieck schriften 1, 117; wie lange die form greife lebendig blieb, geht daraus hervor, dasz noch H. Braun wb. 126b sie ausdrücklich zurückweist. obd. erscheint gelegentlich das -en der obliquen casus auch im nom.: ein greiffen Seb. Franck (s. u. sp. 8, 2). in Basel heiszt das alte local einer ehrengesellschaft nach ihrem wappenthier der grîfen, zum grîfen Staub-Tobler 2, 709; hier könnte ein erstarrter dat. zum nom. geworden sein. 5) der stammsilbenvocal zeigt die dialectgemäszen schwankungen; im alem. des 16. jhs. das alte i: volck aller handt grülich als gryffen merck mich recht Gengenbach 83; vögel mit oren, so von irem krumben schnabel gryffen genennt werdend C. Gesner vogelb. LXVIIIb; storcken, falcken, gyren und gryffen Judas Nazarei 62 neudr.; bair. gelegentlich mit gerundetem vocal: ich psorg des greuffen trueg und list H. Sachs 22, 548, 18 Keller-Götze; böhmisch (?) grief = grephes lat.-deutsches vocabular 17b Schröer (anfang 15. jh.). 6) nicht ganz selten ist die latinisierte form gryph: den vogel Phoenix, Gryph, Harpyesche raub vogel halte ich für gedichte Comenius ianua (1638) cap. 162 (im index: der vogel greiff); es ist so viel als arabesco, groteskes, arabeskes laubwerk, in dergleichen dort beim Manilli gryphe geflochten waren Lessing 11, 337 Lachmann (1839); dieselbe form nach Sanders 1, 622b bei Nicolai; gelegentlich wird wenigstens die schreibung durch das lat. bestimmt: man hat dem Plinius nicht gerne wollen glauben, dass greiphe sind, die gold aus tiefer erde rauben Logau 37 Eitner. 7) vereinzelt findet sich eine dem part. praes. von grîfen entsprechende form: was man des hordes nuisset, dar uf die griffenden wonende sint Scherz-Oberlin 570. bedeutung und gebrauch. 1) die mittelalterlichen vorstellungen vom greifen: swarz was ime (Alexander) daz ander (auge), nâh einem grîfen getân Straszb. Alexander 165; wer könde grôz wunder grôzer grîfen mit kleinen worten wol begrîfen, .. daz zwêne künige offenbâr, hinden lewen, vorn adelar, gemischet sint in einer hiute H. v. Trimberg renner 19497 Ehrismann; der vogel (sc. greif) ist vierfüezig und ist dem adlarn gleich an dem haupt und an den flügeln, iedoch ist er verr grœzer. daz ander tail seines leibes ist ainem lewen geleich. und wont auf den pergen, die dâ haizent [Bd. 9, Sp. 8] hyperborei K. v. Megenberg buch d. natur 190, 2; de ghryp, de is vor eyn arne unde achter eyn louwe Schiller-Lübben 2, 148 aus Loccumer bibl. erzähl.; die anschauung ist also nicht fest; neben der antiken vorstellung eines löwenleibes mit flügeln und vogelkopf (vgl. Furtwängler in Roschers mytholog. lex. 1, 1742 ff.) entwickelt sich frühzeitig das bild, das in der heraldik fest geworden ist: ein thier, dessen ganzer vorderleib einschlieszlich der vorderbeine vogelartig gestaltet ist; smaracde sint in Cithia (Scythien); die grifen wonent ouch da, die der gimmen huten H. v. Hesler apoc. 21646; es schreiben auch vil von dem greiffen, den man in India soll finden Seb. Münster cosmogr. 1156; dasz in morenland vögel mit oren, so von irem krumben schnabel gryffen genennt werdend, wonind, halt Plinius für ein fabel C. Gesner vogelbuch 18b; erstlich nennt die Arimaspos, welche haben ein aug sehr gross mitten an irer stiren breyt, sie haben mit den greiffen streyt, die das golt aus den bergen holn H. Sachs 14, 201 Keller-Götze; all das ist schon antike fabelei; vgl. Paulys realencycl. d. klass. alterthums 7, 1902 ff. 2) gern mit anderen ungeheuern zusammengestellt, namentlich im mittelalter: er (Achilles) hât die kraft an sich genomen, daz er mit tracken strîtet, kein grîfe sîn erbîtet noch kein löuwe noch kein ber K. v. Würzburg troj. 13578; vgl. 14334; ausserhalben desz landes zil ist greyffen und tracken vil H. v. Neustadt Apollonius 10949; da waren auch köstliche opfer käntlin, etlich gemacht wie ein löwe, etlich wie ein drack, etlich wie ein greiffen Seb. Franck Germ. chron. 171; es liesz sich sehen als wann ob dem circkel ein greiff oder drach schwebet volksb. von dr. Faust 14 neudr.; Rom were das rechte Babylon ... und die officialen oder hofdiener des römischen hofes weren teufelische harpeyen, raubvögel oder greiffen Fischart binenkorb 4b; die undurchdringlichen forste, der drachen und greifen horste Rückert 12, 46; vereinzelt wird drache und greif gleichgesetzt: ir (Helchen) troumte wie ein wilder tracke wære gevlogen alsô balde durch ir kemenâten dach, und nam ir mit gewalde ... owê! ir liebe süne beide. er vuort si hin ûf eine breite heide. si hete in ir goume waz den kinden geschach. si sach in ir troume, Rabenschlacht 125, 4; jünger ist die zusammenstellung mit dem adler: daz si der grîfe zebrach der adler aber wie ein greiff die schlangen fasset grimmig steiff Spreng Äneis 237a; da wir doch weder adler noch greiffen sind Moscherosch gesichte 25; wenn der römische adler seine flügel aus Europa strecket, so vermögen die asischen und africanischen greiffen nicht sicher für ihme sein Prätorius catastrophe muhammetica 180; ein adler schwebt im himmelhohen, ein greif ihm nach mit wildem drohen Göthe 151, 271 Weim. 3) während das mittelalter den greifen nur als wildes raubthier kennt, wie ihn namentlich die sagen von herzog Ernst und von Alexander schildern (vgl. über die mittelalterl. greifensagen Bartsch herzog Ernst CLII ff.), erscheint er seit der zeit des classicismus auch in anderen functio- nen, die unmittelbar aus antiker kunst geschöpft sind: ihr (Apollos leier) horcht der schwan, oder greif zu seinen füszen Herder 17, 355; ein wagen, von zwei greifen gezogen, deren einer vor sich hin, der andre rück- und aufwärts blickte 23, 19; bei der 'eleganten zeitung' schlug er vor, den buben, der die greifen zügelt (auf der vignette), umzukehren Göthe gespräche [Bd. 9, Sp. 9] 1, 255; der Tieckische Apollo auf seinem von greifen gezogenen wagen Hegel 102, 440; greifen und rosse zusammenspannen, wird sich immer schlimm verlohnen Gutzkow ges. werke 12, 164 (jungentur iam grypes equis Vergil bucol. ecl. 8, 27). 4) ebenfalls zur zeit des classicismus wird auch der pegasus, der hippogryph, bisweilen greif genannt: unwillig steigt der greif Schiller 11, 21; es war ein groszer zuwachs seiner schmerzen, dasz er nunmehr den greifen auch vermiszt A. W. Schlegel Athenäum 2, 253; vgl. ein greif erzeugt's (das flügelpferd) mit einem mutterpferd Gries Ariostos ras. Roland 1, 91; die alten sagen vom greifenritt mögen die bedeutungsübertragung erleichtert haben: ich fur vil tougenlichen j. Titurel 4792; es glaubt ihnen niemand mehr, dasz sie auf einem greifen oder dem vogel Roch nach Nippenburg geritten seien W. Raabe Abu Telfan 2, 19. 5) zu bildern und vergleichen dienen namentlich die klauen des greifen: da her uf ewern griffen ouch het der vil unsüeze (der drache) als ein grîfe füeze Wigalois 132, 3 Pfeiffer; als ein grîfe het si (das weibsbild) klâ an den vingern allen 163, 13; scherpfer, dann seind desz greiffen klawen Wickram 8, 189 Bolte-Scheel (nach Albr. v. Halberstadt); so wenig das kind klauen, wie ein greif, und eine löwenmähne hat: so wenig kann es, wie greif und löwe, denken Herder 5, 32; für das mittelalter war der greif symbol des geizes (vgl. Roethe Reinm. v. Zweter anm. zu 100, 9); das wirkt in vergleichen lange nach: wir beschlossen eine fahrt nach ihm, der wie ein geheimniszvoller greif über ... schätzen waltete Göthe 35, 206 Weim.; da haust ein alter schwarzer magier, ein astrologe, und brütet wie der greif über schätzen Immermann 16, 20; vgl.: wer mit gott und vaterland sein liebstes nicht theilt, den erwürget, der auf den schätzen verweilt, der hagere greif mit der hungerkette Brentano 7, 319; bildlich auch für personen: ach sünder, fliuch, dir jaget nâch ein grîfe, ein freislîch bilde (der teufel) Kolmarer hs. 116, 95 Bartsch; nu aber kan für den greiffen und lewen niemand bleiben, reissen alle hendel zu sich Luther 32, 451 Weim.; landrauber, andere tyrannen, wahrfälscher, amptleut, kaufleut, fürkäufer, wcherer, falsche propheten ... dise greiffen müssen sein, und sind gottes geissel und rt schöne weise klugreden (1548) 106a; vom vormund eines mädchens: der schatz .., da ihn bei tag und nacht ein alter greif, der selten schläft, bewacht Wieland nach Sanders 1, 622b; lothr. ist greif verächtliche bezeichnung für eine grosze, magere person Follmann 214b (offenbar nach der heraldischen gestalt des thieres); sprichwörtlich: bei hofe weisz ein greif zur taube sich zu machen Lohenstein hyacinthen 70; die fabel kehrt sich um. Apollo flieht, und Daphne setzt ihm nach. die taube jagt den greif; die sanfte hindin Shakespeare 1, 207. 6) eine grosze rolle spielt der greif in der heraldik: stürzt auf den tiger sich gelîcher baniere man gein im fuorte viere, .. an ieslîcher eins grîfen zagel Parz. 72, 21; .. ainen schwartzen greyffen, von rotem golde was das velt H. v. Neustadt Apoll. 17928; der kunig furt den greyffen: 18852; den schild ziert ein goldner greif Klinger werke 4, 18; da steckte er die grosze herrschaftsfahne mit dem springenden greifen auf den wimperg der burg G. Keller 6, 225; auf dem helm stund ein greif mit offenem rachen Bucholtz Herkuliskus 24; des Anthyrs bild .. so furt ener den dracken [Bd. 9, Sp. 10] hat auf dem helme einen güldenen greiff Lohenstein Arminius 531a; die heraldische bedeutung ist: weiszheit, geschwind und tapfer zugleich, aufmercksamer rath Schumacher wapen-kunst 61; vgl. welche (sc. schilderbilder) keiner nicht verstund, er verstünd dann auch die natur, kraft und eygenschaft der vorfigurirten ... natürlichen sachen. als der helfant ein keyser: ein grosz ohr ein weyser .. greiff schnelligkeit Fischart geschichtklitt. 188/9 neudr.; von einem orden: den gelben greifen umgehangen Pückler nach Sanders 1, 622b; häufig als münzzeichen, vgl. Halke 117; 'der greif war das wappenbild des .. pommerschen fürstenhauses. die fürsten nannten sich selbst nach demselben de gripen, wie aus vielen urkunden erhellt. de under den grypfen beseeten sint heiszt es u. a. in dem der stadt Olden-Stettin .. 1449 ertheilten privile- gium' Berghaus 1, 613. aus der heraldik ist der greif seit dem 12. jh. in die ortsnamengebung eingedrungen; obd. und md. meist burgen: Greifenstein an der Donau, bei Zabern, auf dem Eichsfeld u. ö., nd. städte: Greifswald, Greifenberg, Greifenhagen. 7) in der magie und alchymie: dann oft bedeut ... ein königin, oder greiff, den planeten Lunam, oder das metall silber Paracelsus opera 2, 304 b; greiff ist bey den alchymisten ein sehr starckes allgemeines menstruum, welches alle cörper auflösen, sonderlich aber das gold ihrer liebhaber in ein nil, nihil, und nihilum, oder in ein pures nichts verwandeln kan Chomel öcon. u. physic. lex. 4, 1339. 8) in jüngerer zeit dient greif auch als ornithologische bezeichnung; nach Adelung 2, 793 bei neueren schriftstellern ebenso wie greifgeier für den condor; desgl. bei Heinsius 2, 526a und Sanders 1, 622b; vgl.: ob übrigens Ludolffs muthmassung zutreffe, dasz der alten greiff unser casuarius sey .., stellet man dahin Chomel öcon. u. physic. lex. 4, 1339. merkwürdig ist die vermengung mit der giraffe: geyraff quasi geiziger, gieriger raff, der, camelopardalis, ... alii exponunt camelopardalim, den vogel greif Stieler 1479; greif ... gryps, gryphus, camelopardalis Steinbach 1, 637. 9) vogel greif scheint erst seit dem 16. jh. vorzukommen; hier bleibt greif als eigenname stets unflectiert: voghel-grijp Dufflaeus (1599) 161a; der vogel greiff Comenius janua (1638) im index; wie etwan von dem schwanen-gesange also redet der Libarius .. vom vogel greyf J. Prätorius winter flucht 21; metallspiegel aus silber mit der getriebenen figur des vogel greif Ritter erdkunde 3, 330; dann schau dich um und du siehst den vogel greif am rothen meer sitzen Grimm kinder- u. hausmärchen 2, 12; der geyer wird sich mit der hyäne paaren, und madame Mollia wird den vogel greif besitzen Holtei 2, 158; flügelschläge hört er schallen, rauschen langen federschweif, und er ruht in eisenkrallen, und ihn trägt der vogel greif Jul. Mosen werke 1, 233. auch auf menschen übertragen (vgl. oben 5): das ist ein rechter vogel greif heiszt es von einem diebischen koch theater der Deutschen 13, 520; dat es en rèchten vuəgelgrîp wird von kleinen kindern gesagt, die nach allem greifen Woeste 85b; auch das waldeckische kennt den viugel griep Bauer-Collitz 220a; 'vagel grip' titel einer gedichtsammlung von J. Brinckmann.