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Ein Verlagsbeihefter der Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG
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Networking
extra
Unter neuem
Namen
Networking
Hosting für Wiederverkäufer
White Label Hosting –
der deutsche
Reseller-Markt
Wer Hosting-Services feilbieten möchte, benötigt
dafür kein eigenes Rechenzentrum. Die Branche hat
vielfältige Reseller-Modelle parat – ob auf Provisionsbasis oder für den Weiterverkauf unter geändertem
Namen, bekannt als White Label Hosting.
Hosting für Wiederverkäufer
Unter neuem Namen
Seite I
Vorschau
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Pro und contra Unified Storage –
SAN, NAS oder was?
Seite XI
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D
ank Cloud-Services gibt es
immer mehr IT-Dienstleistungen statt in Form von Programmierarbeit oder Softwarelizenzen als gehostete Services.
Systemintegratoren, Softwareentwickler und Webdesigner
treten gegenüber ihren Kunden
als Hoster auf. Nicht jeder
möchte aber Server betreiben
und Dienste konfigurieren. Für
diese Zielgruppe bieten Hoster
einen Weiterverkauf ihrer Webservices und Applikationen an.
Dies erschließt dem Serviceprovider neue Kunden. Reseller
können sich aufs Kerngeschäft
fokussieren und dennoch professionelle und hochverfügbare
Hosting Services verkaufen.
Im Rahmen traditioneller Provisionsverträge bieten Reseller
die Services des Providers unter
dessen Namen und zu von ihm
festgelegten Preisen an. Die Verträge bestehen zwischen Hoster
und Endkunden. Der Reseller
trägt kein Risiko, hat aber auch
keinen Einfluss auf die Gestaltung. Er erhält eine in der Regel
volumenabhängige Provision.
Wachsender Beliebtheit erfreut es sich hingegen, dass der
Reseller eine eigene Wertschöpfung erbringt und individuelle
Hosting-Services anbietet. Zielgruppe sind Werbeagenturen,
Webdesigner und Anwendungsentwickler, die nichts mit Ser-
vices von der Stange anfangen
können.
Das Reselling erlaubt es solchen Firmen, komplexe Dienste
anzubieten. Nutzen sie dafür
ihren eigenen Namen, nennt es
sich „White Label Hosting“. Der
eigentliche Hoster entfernt seinen Namen aus dem Service,
und der Wiederverkäufer kann
ihn ans eigene Design anpassen
und für Werbung und Marketing
nutzen. Er ist für Vertrieb, Abrechnung und First-Level-Support selbst verantwortlich und
kann die Preise frei gestalten.
Die eigene Wertschöpfung verspricht höhere Margen als ein
reines Provisionsmodell. Und
der Endkunde erhält Webhosting, Design und Content als
Paket aus einer Hand.
Einige Hoster wie Dogado
bieten ein mehrstufiges Konzept
für den Weiterverkauf über sogenannte Sub-Reseller. So kann
der Reseller seinen Kunden
selbst erlauben, das Design anzupassen und die Hosting-Dienste weiterzuverkaufen. Die Anforderungen an das Know-how und
die Infrastruktur der Reseller
sind meist gering. So kommen
selbst Privatpersonen als Reseller infrage; explizit erlaubt es
beispielsweise Webhoster.de.
Andere Anbieter sehen ihren Ruf
in Gefahr, wenn die Reseller
nicht qualifiziert sind, und gren-
I
Networking
mance eine wesentliche Rolle.
Die Hoster geben daher auf ihren
Webseiten zunehmend Auskunft
über die Details ihrer Technik
(Hersteller und Typen der Server,
Switches und Firewalls) sowie
über die Ausstattungsdetails
ihrer Rechenzentren. Diese beginnen bei Stromversorgung und
Netzwerkanbindung, gehen über
Klimatisierung und Brandschutz
und enden noch nicht bei Zugangsberechtigungen und geschultem Personal.
Allerdings handelt es sich
hier zum Teil um weiche Faktoren, die sich vorab kaum überprüfen lassen. Ob die Verfügbarkeit 99,9ˇ% beträgt oder ein
Ersatzteil binnen vier Stunden
verfügbar ist, zeigt sich oft erst
im Fehlerfall. Der Reseller sollte
mit seinem Hoster möglichst
Service Level Agreements
(SLAs) vereinbaren. Sie beziehen sich auf Verfügbarkeit und
Bandbreite des Netzwerkes,
Verfügbarkeit der Hardware,
Quelle: Dogado
zen die Nutzung ein. So fordert
UD Media die Vorlage eines Gewerbescheins oder Handelsregisterauszuges. Internet24 nennt
als Voraussetzung eine gewerbliche Tätigkeit in einem dem
Internet nahestehenden Bereich
wie Webagentur, Systemhaus
oder EDV-Dienstleister.
Ein Weiterverkauf von Hosting-Paketen unter eigenem
Namen betrifft nicht nur Äußerlichkeiten, sondern die gesamte
Vertragsgestaltung. So besteht
kein direkter Vertrag zwischen
Kunden und Hoster. Im Fehlerfall
haftet der Reseller gegenüber
dem Kunden, auch wenn er den
Ausfall gar nicht verschuldet hat
– zum Beispiel bei einem Hardwaredefekt. Deshalb ist es besonders wichtig, auf einen zuverlässigen Hoster zu setzen und
mit ihm die den Endkunden zugesicherten Leistungen sorgfältig abzustimmen. Insbesondere
für den gewerblichen Einsatz
spielen Verfügbarkeit und Perfor-
Austauschzeiten für defekte
Hardware, benötigte Zeit für den
Server-Neustart sowie Wiederherstellungszeiten für Backups
und Softwareinstallationen.
Jede Zusage von Leistungsparametern und SLAs des Resellers gegenüber dem Endkunden sollte durch die Verträge
des Resellers mit dem Hoster
gedeckt sein („back to back
agreement“).
Manche Hoster stellen ihren
Resellern vorgefertigte AGB zur
Verfügung. Auch die gilt es sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Klassische
Provisionsmodelle, in deren Rahmen ein Wiederverkäufer nicht
haftet, bergen jedenfalls deutlich
weniger Risiken.
Es scheint, dass die Marktteilnehmer sehr wohl eine steigende Nachfrage nach Reselling-Angeboten erkennen, aber
zum Teil noch vorsichtig darauf
reagieren. Manche Hoster stellen Reselling-Offerten nur auf
Nachfrage und im Rahmen von
Projekten bereit. Ganz anders
die Firma Portunity, die ihnen
einen eigenen Webauftritt widmet. Das Gros der Anbieter aber
hat feste Pakete im Programm,
die sich wenig von denen des
Direktverkaufs unterscheiden.
Knifflige Registrierung
Quelle: Hosttech
White Label Hosting am Beispiel von Dogado: Der Reseller kann
hier neben dem Design Produktnamen und Produktbeschreibungen ändern (Abb. 1).
Wiederverkäufer können mithilfe des Domain-Reselling-Tools
von hosttech selbst als Registrar auftreten (Abb. 2).
II
Auch wenn der Hoster kein explizites Reseller-Programm anbietet, kann man seine Leistungen trotzdem weiterverkaufen – es sei denn, er verbietet
es. Bei Anmietung eines virtuellen oder dedizierten Servers erlauben die Administrationstools
in der Regel, weitere Accounts
anzulegen und damit eigene
Kunden auf dem Server zu hosten. Allerdings entfallen dann
Reseller-Rabatte und eine entsprechende Unterstützung
durch den Service-Provider.
Auch wer eigene Server oder
gar ein Rechenzentrum für
Collocation-Zwecke betreibt,
greift in vielen Fällen selbst auf
White-Label-Services zurück –
nämlich für die Domain-Registrierung. Es ist die deutlich einfachere Variante gegenüber dem
Betrieb eines eigenen Nameservers. Sie führt allerdings dazu,
dass der Reseller als Hoster der
Domain eingetragen ist. Viele
Hoster, die sonst kein Reselling
ihrer eigenen Produkte anbieten,
machen dennoch speziell für die
Domain-Registrierung eine Ausnahme (zum Beispiel http.net
oder McAc.net). Für das WhiteLabel-Konzept hat das eine zentrale Bedeutung, soll doch für
den Kunden der Reseller als
Hoster erscheinen und der Infrastrukturanbieter dahinter unsichtbar bleiben. Da Hoster und
Betreiber des Nameservers in
den Stammdaten der Domain
vorkommen, liegt auch hier ein
zweistufiges Konzept nahe.
Die Registrierungsdaten
einer Domain umfassen einige
Kontaktpersonen: neben dem
Besitzer der Domain (Registration Contact, kurz Reg-C genannt), den rechtlichen (Admin-C)
und einen technischen Ansprechpartner (Tech-C) sowie
einen Zonenverwalter (Zone-C),
den Administrator des Nameservers. Tech-C und – im Falle
eines eigenen Nameservers –
Zone-C verweisen auf den Service-Provider.
Beim White Label Reselling
dient der Reseller als Tech-C
und Zone-C (Abb.ˇ2). Damit der
eigentlich zuständige Hoster
verborgen bleibt, kommen oftmals neutrale Bezeichnungen
für die Nameserver zum Einsatz. Beim Nachschlagen der
Details einer Domain (etwa .de
für deutsche Domains bei der
zentralen Registrierungsstelle
DENIC unter www.denic.de –
Domainabfrage/whois) sind
dann nur der Besitzer der Domain und der Reseller als Vertragspartner sichtbar. Der Wiederverkäufer handelt also selbst
als Domain-Registrar.
Die Hoster stellen ihren Resellern Online-Tools zum Registrieren, Umziehen und Löschen
von Domains zur Verfügung. Oftmals ist eine Automatisierung
mittels sogenannter Domain Robots möglich (Abb.ˇ3). Mit deren
Hilfe können Hoster mehr und
größere Kunden gewinnen, und
die Reseller profitieren in Form
von Mengenrabatt.
Für Reseller, die kein WebInterface benötigen, stellen einige Hoster ProgrammierschnittExtra
iX extra 4/2012
2 x Intel® Xeon®*+]_3UR]HVVRUNHUQH_*%5$0_7UDIÀF)ODWUDWH*ELWV
Networking
stellen (APIs) für eine Integration
in bestehende Applikationen
bereit. So bietet Portunity an, Domains per HTTP-Request zu registrieren, zu löschen oder zu
aktualisieren. Auch die Nameserver lassen sich unmittelbar per
API konfigurieren. Damit können
Reseller Vorgänge rund um die
Domain-Registrierungen in ein
eigenes Web-Interface integrieren. Jede Registry, etwa DENIC,
verwendet eigene Schnittstellen
und Handle-Systeme zum Referenzieren der Domains, deren
Inhaber sowie der technischen
Ansprechpartner. Eine Programmierschnittstelle bietet eine
abstrahierte und einheitliche
Domain- und Kontaktverwaltung, sodass sich unterschiedliche Domain-Registry- und
Handle-Systeme auf einheitliche
Weise handhaben lassen.
Einige Hoster bieten ihren
Resellern darüber hinaus eigene
Nameserver an. Sie sind für die
Zuordnung des Domainnamens
zur IP-Adresse per DNS (Domain Name System) und damit
für die Erreichbarkeit einer
Webseite notwendig. Beim Re-
gistrieren jeder Domain sind
zwei voneinander unabhängige
Nameserver anzugeben. Sie
verweisen in der Regel auf den
Hoster, etwa NS1.HosterName.de. Anbieter wie Symgenius
offerieren ihren Resellern eigene Nameserver, die NS1.ResellerName.de heißen können.
Dies ist zum einen Kosmetik,
da Abfragen bei der Registrierungsstelle den Domainnamen
des Resellers anzeigt, und nicht
den des Providers. Es erlaubt
dem Reseller zum anderen
mehr Kontrolle über die Domainverwaltung. So kann er
einfach Domains auf andere
Server übertragen oder den
Provider wechseln. Auch besondere Routenwünsche der Nutzer, ungewöhnliche Subdomains
oder zusätzliche MX-Records
für den Mail-Transport lassen
sich einrichten.
Um wirklich jeden Hinweis
auf den tatsächlichen Betreiber
der Services zu tilgen, betreiben
Service-Provider einigen Aufwand. So bietet IP-Projects innerhalb seines White-LabelKonzeptes die Möglichkeit, be-
Domain-Robots bei Symgenius erlauben die einfache und
automatisierte Änderung von Domain-Registrierungen (Abb. 3).
Open-Xchange war von Anfang an für den Einsatz als SoftwareService gedacht (Abb. 4).
IV
stimmte IP-Adressbereiche ausschließlich bestimmten Reseller-Kunden zuzuweisen.
Webhosting einfach
Beim gewöhnlichen „shared“
Webhosting handelt es sich
neben dem Weiterverkauf von
Domain-Services um das am
weitesten verbreitete HostingProdukt für White Label Reselling. Mehrere Hundert Webauftritte liegen bisweilen dank
leistungsfähiger Hardware und
großem Arbeits- und Plattenspeicherplatz auf einem Server.
Für viele kleinere Firmen genügt
das völlig. Zudem lässt es sich
so einfach handhaben, dass
Kunden ohne tiefere Systemkenntnisse eigene Webauftritte
verwalten können.
Shared Webhosting war aufgrund günstiger und einfach zu
verwaltender virtueller Server
bereits ein wenig in den Hintergrund getreten. Mit dem Konzept
des Veredelns und Anpassens an
die Bedürfnisse bestimmter Kundensegmente – etwa durch auf
Webdesign spezialisierte Wiederverkäufer – erlebt es derzeit seinen zweiten Frühling und trägt
zum wachsenden Angebot an
White Label Services bei.
Reservierungen eigener
Domainnamen und E-MailAdressen sind neben dem
Speicherplatz für Webseiten
die wichtigsten Komponenten
eines Webhosting-Angebotes.
Einen Grund, Domain-Spezialisten zu beauftragen, gibt es
heute kaum noch. Praktisch alle
Hoster liefern eine mehr als
ausreichende Auswahl an TopLevel-Domains – NICdirect zum
Beispiel mehr als 200. Domains,
die einem Endkunden bereits
gehören, können beim Reseller
einfach in ein neues Webhosting-Paket umziehen.
Die meisten Webhoster haben
mehrere abgestufte Reseller-Pakete im Programm, die sich vor
allem in den folgenden Parametern voneinander unterscheiden:
Festplattenplatz, Transfervolumen (von der und zur Webseite
transportierten Datenmenge),
Zahl der Domains und Auswahl
an Top-Level-Domains sowie die
Zahl der E-Mail-Postfächer.
Hinzu kommen mehr oder
weniger aufwendige SoftwareTools zum Gestalten von Websites, zur Traffic-Diagnose sowie
Datenbanken. In den Grundpreisen sind immer seltener
Domains enthalten, sodass Kunden sie einzeln hinzubuchen
müssen. Manchmal bestehen
Einschränkungen bei der Auswahl der TLDs, und der Preis
hängt oft von der Endung selbst
ab. Relativ junge generische
TLDs wie .info kosten meist
mehr als Klassiker wie .de oder
.com. Einige Leistungsparameter sind rein theoretischer
Natur. Dazu gehören die Zahl
der zubuchbaren Domains, der
möglichen Subdomains und der
E-Mail-Konten. In der Regel erhält der Kunde mehr, als er auf
sinnvolle Weise nutzen könnte.
Über die grundlegenden Webfunktionen hinaus finden immer
mehr Erweiterungen Eingang in
die Angebote, etwa Chat, Blogs,
RSS oder Streaming. Viele Webhosting-Pakete sind vornehmlich für Firmen konzipiert, mit
Designern für Anmelde-, Bestell- oder Umfrage-Formulare,
Autoresponder oder Rundschreiben. Eine Reihe von Skripten
unterstützt komplexere Funktionen per Mausklick, so das
Abonnieren eines Newsletters.
Damit erhalten Selbstständige
und kleine Firmen umfangreiche Bürofunktionen für wenig
Geld, die sich mit wenig Knowhow nutzen lassen.
Für Shared Webspace sprechen neben dem niedrigen Preis
die einfache Handhabung und
der geringe Administrationsaufwand. Was das Rechenzentrum
leisten muss, um den Dienst am
Laufen zu halten, braucht weder
den Reseller noch den Endkunden zu interessieren: Sicherheits-Updates, Hardwaretausch
im Fehlerfall und Backup/Restore
nach einem Ausfall des Servers
laufen automatisch ab. Allerdings
sollte sich niemand darauf verlassen, dass stets der letzte
Stand der Webpräsenz gesichert
ist. Die Provider-Backups dienen
der Wiederherstellung des Gesamtsystems, und ein Kunde
kann die Intervalle normalerweise nicht beeinflussen. Deshalb sind individuelle BackupsExtra
iX extra 4/2012
Networking
Pflicht – eine Aufgabe, die der
Reseller entweder selbstständig
erledigt oder je nach Kundenwunsch konfiguriert.
Der Charme vorgefertigter
Webhosting-Pakete für Reseller
und Endkunden liegt darin, dass
sie sich um Installation, Updates
und Konfigurieren der komplexen Software keine Gedanken
machen müssen. Denn der Provider kümmert sich darum, alle
Komponenten zu installieren, zu
überwachen und aktuell zu hal-
VERGLEICH UNTERSCHIEDLICHER RESELLER-MODELLE
Aspekt
Produktvertrieb unter eigenem Namen
direktes Vertragsverhältnis mit dem Kunden
eigene Preisgestaltung gegenüber dem Kunden
einmalige Provisionszahlung
Zielgruppe
White Label Reselling
ja
ja
ja
ja
Systemhäuser, Carrier,
Distributoren
Provisionsmodell
nein
nein
nein
ja
IT-Händler, Berater,
Freiberufler
LEISTUNGSPARAMETER FÜR SHARED-WEBHOSTING-RESELLERPAKETE
Funktionen
Webspace (Speicherplatz)
Anzahl enthaltener Domains
Anzahl zubuchbarer Domains
Anzahl Subdomains
Domain-Umleitung möglich
Anzahl der E-Mail-Postfächer
Größe der Postfächer
freies Datentransfervolumen
FTP-Zugänge
File-Transfer
automatisches Backup
E-Mail-Zugang
E-Mail-Verschlüsselung möglich
Sicherheit
Skriptsprachen
CGI-Skripts
Cron-Jobs
Datenbanken
Content-Management-Systeme (CMS)
Tools zum Webpage-Design
verschlüsselter Zugang
DNS-Einstellungen
Logfiles, Statistiken
Administrationssoftware
VI
übliche Werte
10 bis 100 GByte
0 bis 10
mehrere Hundert bis unbegrenzt
mehrere Hundert bis unbegrenzt
ja/nein
mehrere Hundert
1 bis 5 GByte
20 GByte bis unbegrenzt
einer bis mehrere Hundert
SFTP, Anonymous FTP, Incoming FTP
ja/nein
POP3, IMAP4, Webmail, Forwarder, Responder
ja/nein
Filter, Anti-Spam, frei konfigurierbar
Java, TCL, PHP, Perl, Python, Ruby, ASP.NET
vorgefertigt und benutzerdefiniert
ja, ohne Einschränkungen
MySQL, PostgreSQL, MS-SQL, Oracle
Typo3, Joomla, WordPress, OpenCMS
Design-Software, Vorlagen, MS Frontpage Server Extensions
SSH, SSL, Zertifikate
vom Nutzer veränderbar
einsehbar und mit grafischer Darstellung
Plesk, Confixx, cPanel
Quelle: Hosttech
Plesk Panel ist das wohl am weitesten verbreitete Tool zum
Verwalten von Hosting-Ressourcen (Abb. 5).
ten. Der Reseller kann sie ohne
detaillierte Kenntnisse der Software bequem per Webbrowser
bedienen.
Selbst anspruchsvolle und
dynamische Webseiten lassen
sich mit Shared Webhosting
realisieren, da sowohl Datenbanken (fast immer MySQL) als
auch Skriptsprachen (häufig
CGI-Skripts, Perl, PHP, seltener
Python) zum Angebot gehören.
Allerdings können sie auf vorgefertigte Skripte beschränkt sein
oder anderen Limitierungen
unterliegen. Einige Hoster bieten neben den Basispaketen
fein abgestufte zusätzliche
Komponenten an. So können
Symgenius-Reseller im Paket
„Power-Netz“ Datenbanken,
SSL-Accounts, IMAP-Space
oder IP-Adressen hinzubuchen.
Shared Webhosting stößt an
seine Grenzen, wenn bestimmte
Betriebssysteme oder Anwendungen nötig sind. Für den größeren Bedarf gibt es dedizierte
oder virtuelle Server.
Bei aller Flexibilität gibt es
längst nicht so viele Resellerwie Endkunden-Pakete bei den
Hosting-Providern. Eine Reihe
von ihnen offeriert nur eine feste
Konfiguration. Aber auch feinere
Abstufungen bietet der Markt. So
kann ein Reseller bei Fair-Host.
de von TropiaIT aus nicht weniger als sieben Paketen wählen.
E-Mail-Accounts sind zwar
unverzichtbar, gehören aber
nicht immer zum Hosting-Paket.
Einige Anbieter offerieren sie separat. domainFACTORY erlaubt
für sein Produkt ManagedMail
eine Überbuchung der Postfächer und rechnet nur den tatsächlich benutzten Speicherplatz
ab – unabhängig von der Menge
und Maximalgröße der Accounts.
Das erleichtert es Resellern, den
Speicherplatz auf mehrere Endkunden zu verteilen.
Wie ein eigener Server
Wer nicht nur vorgefertigte Hosting-Pakete weiterverkaufen
möchte, sondern mehr Freiheit
bei der Gestaltung der Leistungsmerkmale sucht, findet bei
einigen Hostern virtuelle Reseller-Server, etwa bei Cyberwebhosting.de, hostNet oder Hostserver. Darauf können Reseller
per Browser Endkunden verwalten und Ausstattungsmerkmale
festlegen, darunter den Webspace, die E-Mail-Adressen
oder Art und Umfang von Datenbanken und Skriptsprachen.
Ein Vorteil virtueller Server besteht darin, dass sich Speicherplatz zwischen den Kunden aufteilen lässt. Alle Accounts sind
voneinander abgeschirmt und
verfügen über eigenen Speicherplatz, Logins, Passwörter et
cetera. Anders als bei festen
Webhosting-Paketen kann der
Reseller alle Leistungsparameter selbst bestimmen. Auf der
anderen Seite ist er von jeglicher Serveradministration befreit und benötigt ausschließlich
das Reseller-Interface.
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www.fair-host.de
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www.variomedia.de
www.nicdirect.de
www.verio.de
www.webconcept24.de
www.webhoster.de
www.webhostone.de
www.website4all.de
www.webspace4all.eu
www.webspace-verkauf.de
Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
VIII
Produkt
Reseller-Server in sechs Stufen
Plan A/B/C/Profi
Web L/XL/XXL/XXXL
E-Mail-Filterung
Reseller-Pakete 1/2
Hosted Exchange, diverse Branchenpakete
Reseller Start/Experte
Reseller-Webhosting-Pakete 10/30/100
Hosted Exchange/SharePoint/BlackBerry
Reseller-Pakete und -Server S/M/L
CyberReseller Basic/Profi/Xtrem
Resale-S/M/L/XL
Providerbox, Hosted Exchange
Reseller Start/Plus/Dedicated, ManagedMail
Reseller Confixx 1G/10G/100G
Linux Reseller Server
Reseller 5/10/20/50/100, MS Exchange u. a
E-Mail-Filterung
Reseller Stream-Server/Webhosting
Reseller Basic/Professional
Reseller Webhosting 3.0
Reseller Entry/Pro Server
Multidomain-Webserver
Reseller Hosting, Domain Reselling
NameServer u.a.
Whitelabel Services für Reseller
Wiederverkäufer, Agentur Server u.a.
Domain-Reseller
Root-Server, V-Server individuell
Reseller XS/XL/XXL
Reseller Bronze/Silber/Gold/Platinum
Domain-Reseller
Reseller-S/M/L/XL 2.0
Reseller Expert/Professional
Hosting Basic/Pro, Root Server u.a.
Reseller M/L/XL, vServer
Reseller Account K50/100/150/200
Reseller-Hosting R500/R1000/R5000
planet Reseller 1500/2500/3500
ISP-Reselling
Reseller Open-Xchange
White Label Reselling
Reseller 50/100
Res 5G/Res 10G
RES-Basic/Profi/Expert/Business
Reseller Beginner/Profi/Expert/Perfekt
Reseller-Server, -Domains u.a.
Webhosting Reseller
White-Labeling, Reseller-Account
Reseller-Pakete DNS, Mail, Hosting
Domain-, Hosting-, Premium-Reseller
Reseller Hosting
Reseller Account 25/50/100
Webhosting Reseller Tarif
Resellerpaket V1/V2/V3
TYPO3-Reseller-Webspaces RES-M/L/XL
ResellerX, AgenturX
Reseller-Paket 1/2/3
teile eines dedizierten Servers
mit dem günstigen Preis einer
gemeinsam genutzten Plattform. Da sich nicht Hunderte
Nutzer einen Webserver teilen
wie beim Shared Webhosting,
sondern nur etwa ein Dutzend,
steht ihnen mehr Leistung zur
Verfügung. Vor allem im Fall von
Lastspitzen gibt es immer eine
Mindestmenge an Ressourcen
(Hauptspeicher, Prozessor, Netzwerk). Die Virtualisierungssoftware auf dem Server stellt sicher, dass mehrere virtuelle
Server sich ganz so verhalten,
als nutzten sie die Hardware exklusiv: Jeder hat eine eigene IPAdresse und kann unabhängig
von den anderen booten.
Reseller mit hohen Ansprüchen an die Performance können
bei manchen Hostern dedizierte,
physische Server (Rootserver)
anmieten, beispielsweise bei InterNetX oder NetDepot. Die Server laufen meist unter Linux, was
für Reseller aber nicht relevant
ist, da die Administration auch
hier mittels Browser erfolgt.
Somit unterscheidet sich die
Arbeit mit einem dedizierten Reseller-Server nicht von einem
virtuellen, außer dass die Hardware exklusiv zur Verfügung
steht. Die Reseller-Server sind
in aller Regel als „managed“ im
Angebot. Ist es doch gerade Ziel
des Reseller-Konzeptes, den
Betrieb der Systemsoftware in
der Verantwortung des ServiceProviders zu belassen.
Mit solch einem „eigenen“
Server kann ein Reseller nicht
nur Einfluss auf die Performance
nehmen, indem er Prozessor,
RAM-Ausstattung und Netzwerkanbindung auswählt. Auch die
Verfügbarkeit lässt sich beeinflussen, etwa über die Parameter
Festplattenredundanz und Backup-Frequenz. Auch wenn die
Grundausstattung und damit die
Preise dedizierter Server gut miteinander vergleichbar sind, berechnen die Anbieter doch eine
Reihe von Leistungen separat,
an die man beim Anmieten des
Servers womöglich gar nicht
denkt. Dazu kann das Rückspielen des Backups nach einem
Crash gehören, die Möglichkeit
des Neustarts aus der Ferne, das
Aktivieren von Service-Personal
Extra
iX extra 4/2012
Networking
(„remote hands“) oder eine Remote-Management-Konsole.
Was wirklich zählt
Reseller sollten jedoch nicht ausschließlich auf die Preislisten
schauen. Die Grundlage für solide White Label Services besteht
in einem hochverfügbaren, sicheren und damit teuren Rechenzentrum. Außerdem sollte
der Hoster den Aufwand für den
Wiederverkäufer so niedrig wie
möglich halten und viele Arbeiten selbst übernehmen oder optional anbieten. Dazu gehören
Softwarepflege und Backup,
aber auch die Kauf- und Zahlungsabwicklung. Außerdem ist
ein hohes Maß an Flexibilität gefordert, was Gestaltung, Verfügbarkeit und Funktionsumfang
betrifft. Je individueller ein Reseller seine Angebote gestalten
kann, desto besser kann er die
jeweilige Zielgruppe erreichen.
Up- und Downgrades zwischen
Hosting-Paketen sollten schnell
und kostenlos möglich sein. Die
meisten Hoster erlauben Tarifwechsel auch während der Vertragslaufzeit.
Befindet sich das ResellerBusiness noch im Aufbau, sollte
kein Mindestumsatz vorgeschrieben sein. Umgekehrt kann
ein Reseller von Volumentarifen
profitieren, die die meisten Provider anbieten. Zu den Selbstverständlichkeiten gehört die vollständige Neutralität des Hosters,
die gewährleistet, dass der Endkunde in allen Details des Webauftritts stets den Reseller und
nicht den Hoster als Erbringer
der Leistung wahrnimmt.
Da der Reseller in einem Vertragsverhältnis mit dem Endkunden steht, muss er nachweisen können, die Leistungen in
Umfang und Qualität wie vereinbart erbracht zu haben. Dafür
benötigt er umfangreiche Webund Traffic-Statistiken sowie
Logfiles und eigene Fehlerseiten
vom Provider. Schon Kleinigkeiten können den entscheidenden
Unterschied ausmachen. So erhält man bei Hostserver ein
komplettes, neutral gehaltenes
Kundenhandbuch im Word-Format. Damit kann der Reseller
seinen
Kunden eine mit wenig
Extra
Aufwand individualisierbare Dokumentation liefern.
Während fast alle großen
Hoster White Label Reselling als
eigenes Geschäftsmodell anbieten, sucht man es beim deutschen Branchenprimus vergebens. 1&1 bietet keinen Wiederverkauf seiner Services unter
fremdem Namen an. Vielmehr
setzt es auf die starke Position
der Eigenmarken von United In-
ternet und gewährt Provisionen
für den Wiederverkauf der Hosting-Produkte unter dem Originalnamen. Innerhalb der UnitedInternet-Gruppe, zu der 1&1
gehört, ist InterNetX auf die Domainverwaltung spezialisiert und
hat dafür auch Reseller-Services im Programm.
Auch STRATO schränkt das
Reselling ein. Dessen HostingPakete lassen keinen Weiterver-
kauf unter anderem Namen zu.
Wer aber dedizierte Server angemietet hat, kann über einen
Resellervertrag Domains auf
den eigenen Namen als Hoster
eintragen und damit zusätzliche
Services kreieren. Allerdings
bleibt STRATO für den Endkunden als Hoster sichtbar.
Neben dem Domain- und
Webhosting gibt es WhiteLabel-Services zunehmend für
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IX
iX extra 4/2012
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Networking
gehostete Applikationen (Software as a Service, SaaS) wie Groupware oder E-Mail-Filterung. Hier finden sich Spezialanwendungen wie Streaming-Server bei Enet24, zum
Beispiel für Internet-Radiosender.
SaaS von der Stange genügt meist allenfalls dem Privatgebrauch. Firmen benötigen
oft Anpassungen – ein ideales Betätigungsfeld für spezialisierte Reseller. Die am weitesten verbreiteten gehosteten Applikationen,
die auch als White-Label-Produkte existieren, sind Microsofts Exchange und SharePoint. Microsoft hat lange versucht, sein
Geschäftsmodell, den Vertrieb lokaler Lizenzen, zu verteidigen. Jetzt sind die Produkte
auf SaaS getrimmt, was den Wiederverkauf
explizit einschließt. Eine wachsende Zahl
von Service-Providern hat „Hosted Exchange“
im Programm. Aus Microsofts Produktpalette
findet sich darüber hinaus gelegentlich Dynamics CRM (Customer Relationship Management) als Reseller-Produkt.
Während Exchange als On-Premise-Software entstand, gilt die Public-Domain-Alternative Open-Xchange als konsequent gehostete Lösung (Abb. 4). Sie unterstützt alle
möglichen Partnermodelle: direkte Angebote
an Endkunden, Wiederverkauf durch Reseller
sowie White Label Reselling, wobei Reseller
Open-Xchange aus der Cloud beziehen und
unter eigenem Namen und mit eigenem
Branding an ihre Kunden weiterverkaufen.
Für Open-Xchange sprechen die Offenheit,
die ganz auf Hosting ausgerichtete Preisgestaltung und das auf Partner beschränkte
Vertriebsmodell. Der Hoster pro-ite konzentriert sich ganz auf Open-Xchange und bietet
White-Label-Resellern drei abgestufte Pakete
light, pro-ite und anywhere für einen, 100
oder 1000 Kunden zum Weiterverkauf unter
eigenem Namen und Branding an. Zur Administration hat pro-ite ein eigenes Webwerkzeug OXadminMaster entwickelt, das
die zweistufige Verwaltung der Accounts
durch Reseller und Endkunden unterstützt.
Viele Webhosting-Pakete enthalten eine
Reihe einfacher Anwendungen wie Formulare, Blogs, Kalender, Gästebücher oder Bildergalerien. Diese „One-Click Applications“
stehen auf Wunsch mithilfe vorgefertigter
Skripte automatisiert installiert zur Verfügung und erfordern keinerlei Vorkenntnisse.
Häufig gehören komplexere Anwendungen
wie Onlineshops (meist osCommerce und
OXID eShop) oder Content-ManagementSysteme (CMS) zum Hosting-Paket. Sie liegen in aller Regel unter Open-Source-Bedingungen vor und verursachen somit keine
Lizenzkosten.
Da Reseller die Webauftritte vieler Kunden
gestalten, spielen CMS eine große Rolle.
Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen
einer eigenen oder den Angeboten einer gehosteten Lösung der Provider. Dabei ist darauf zu achten, welche Einschränkungen es
möglicherweise gibt. So erlauben einige Anbieter keine beliebigen Layout-Vorlagen
(Templates) oder Plug-ins, sondern geben eigene Designs vor. Auch kommen nicht immer
aktuelle Versionen zum Einsatz. In vielen
Fällen genügen tatsächlich ältere Ausgaben,
solange der Provider keine sicherheitsrelevanten Updates und Patches übersieht.
Wenn die in den Standard-HostingPaketen enthaltenen Installationen an ihre
Grenzen stoßen, kann der Nutzer auf spezialisierte Hoster zurückgreifen, die CMS als
eigenen Service für Reseller anbieten. Ein
Beispiel ist Website4all mit White-LabelServices für Typo3.
Reseller mit gutem Know-how im Content Management könnten den Wunsch
nach einem selbst konfigurierten CMS verspüren. Allerdings sind sie dann komplett
für die Softwarepflege verantwortlich. Voraussetzungen für solche Anwendungen sind
ein Webhosting-Tarif mit Datenbank- und
Skript-Unterstützung, ausreichend Speicherplatz sowie eine freie Datenbank je Account.
Das Gros der heute verfügbaren CMS ist in
Parallels Confixx gilt als besonders einfach und ist vor allem im deutschsprachigen
Raum verbreitet (Abb. 6).
X
PHP geschrieben. Hierzu zählen die weit verbreiteten Joomla, Drupal, WordPress und
Typo3. Bei den darunterliegenden Datenbanken überwiegt MySQL – wie bei Linux üblich.
Da PHP und MySQL meist in WebhostingPaketen enthalten sind, genügt für einzelne
Endkunden ohne besondere Ansprüche an
das CMS in vielen Fällen ein einfaches Reseller-Hosting-Paket im mittleren Preissegment. Wer nicht selbst die Voraussetzungen
im Detail überprüfen möchte, findet als
„CMS-ready“ deklarierte Webhosting-Pakete, so bei Homepage-Hoster für Joomla
und Drupal. Reseller mit mehr Ressourcenund Performance-Bedarf können auf virtuelle oder dedizierte Server zurückgreifen.
Vielseitige Werkzeugkästen
Unabdingbar für jegliche Verwaltung von
Hosting Services sind per Webbrowser nutzbare Administrationswerkzeuge. Mit ihrer
Hilfe lassen sich Tausende Server und Millionen von Domains und Webseiten anlegen
und Änderungen automatisieren. Um den
Weiterverkauf von Webservices über die Reseller zu unterstützen, bieten diese „Control
Panels“ eine dreistufige Architektur aus
einer Provider-, einer Reseller- und einer
Endkundensicht. Als anwendungskritische
Komponenten müssen sie eine große Anzahl
paralleler Transaktionen schnell bearbeiten
und skalierbar auf Server-Farmen und
-Cluster verteilt laufen können. Außerdem
müssen sie eine Vielzahl externer Schnittstellen anbieten, etwa zu Domain-Registraren, Abrechnungs- und Zahlungssystemen
oder Onlineshops.
Per Control Panel können Hoster diverse
Dienstleistungen produzieren und automatisieren: Domain-Services, Shared Webhosting, Server-Hosting oder Hosted Exchange.
Die Resellersicht ermöglicht individuelle Anpassungen, etwa Branding, Preisgestaltung
oder Abstufung der Leistungsparameter.
Eine Reihe von Parametern am Betriebssystem – meist Linux – und zugehörigen Tools
und Anwendungen lässt sich ohne spezielles Know-how einstellen.
Das am weitesten verbreitete Web-Administrationstool für Hosting-Services ist
Plesk von Parallels, Inc. (Abb.ˇ5). Es unterstützt sowohl Linux- als auch WindowsServer und erlaubt, dass Hoster und Rechenzentrumsbetreiber nicht identisch
sind. In einem solchen Betriebsmodell
müssen auf unterschiedlichen Ebenen
(Nutzer, Reseller, Hoster) ManagementFunktionen zur Verfügung stehen und gegeneinander abgeschottet sein. Plesk ist
mandantenfähig und erlaubt es den Resellern, mandantenfähige Dienste anzubieten.
Plesk kann kaufmännische und operative
Prozesse automatisieren und alle Aufgaben
Extra
iX extra 4/2012
Networking
und Berechtigungen zwischen Hoster, Reseller und Endkunden aufteilen. Reseller
und Kunden erhalten individuelle (neudeutsch: customized) Oberflächen. Neben
der festen Menüstruktur kennt Plesk einen
frei konfigurierbaren Desktop für einen direkten Zugang zu den häufigsten Aufgaben
und wichtigsten Informationen. Plesk kann
Ausstattungsmerkmale wie E-Mail-Konten,
Skriptsprachen oder Server-Extensions
festlegen. So können Reseller für jeden
Kunden ein eigenes Hosting-Paket generieren und sich von den Massenhostern
abheben und ihren Endkunden ein flexibles Web-Interface an die Hand geben.
Der enorme Funktionsumfang macht
Plesk zu einem Universalwerkzeug. So
deckt es sowohl für Shared Webhosting
als auch für virtuelle und dedizierte Server alles Nötige ab – von reinen Anwenderfunktionen bis zur Hardware- und Betriebssystem-Steuerung. Damit lassen
sich E-Mail-Accounts, IP-Adressen, Domains, Datenbanken und Applikationen
verwalten sowie Backups, Updates oder
die regelmäßige Abarbeitung von Skripten
einstellen. Darüber hinaus unterstützen
dokumentierte Schnittstellen, weitere vorgefertigte oder selbst entwickelte Komponenten zu integrieren, etwa Verzeichnisdienste oder eigene Bestellsysteme.
Hosting-Kunden kommt es entgegen,
dass sie inzwischen praktisch überall auf
Plesk treffen: Beim Anbieterwechsel oder
bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer Hoster entfällt das Umlernen.
Außer Plesk steht häufig Confixx zur
Auswahl, das ebenfalls zu Parallels gehört
(Abb.ˇ6). Es lässt sich besonders einfach
verwalten und bietet eine gute deutschsprachige Lokalisierung. Reseller, die
ihren Kunden verschiedene StandardLeistungspakete anbieten, können diese
als Vorlagen speichern. Dies umfasst bestimmte Limits und Rechte für den Nutzer,
zum Beispiel maximaler Speicherplatz
und Traffic, E-Mail-Adressen oder FTP-Accounts. Als eigenständiges Produkt wird
es wohl dennoch nicht mehr lange bestehen. Für seine Anwender dürfte sich dann
aber ein einfacher Migrationspfad zu
Plesk ergeben, das nach und nach Confixx-Funktionen übernimmt.
Seltener sind cPanel und DirectAdmin
für Linux-Server, die ebenfalls zweistufige
Administrationskonzepte und damit Reselling unterstützen. Für Windows-Server
gibt es Enkompass. Wenn es eine Wahl
gibt, dann meist zwischen Plesk und Confixx. Wer mehr benötigt, wird zum Beispiel
bei Basic Networks fündig, mit Plesk, cPanel und DirectAdmin. Einige Hoster setzen
auf Eigenentwicklungen, etwa hostNet mit
easyTECCˇ3. Sie können Vorteile aufweisen, erschweren allerdings einen Umstieg.
(un)
Uwe Schulze
ist Fachautor in Berlin.
In iX extra 5/2012
Storage: Pro und contra Unified Storage –
SAN, NAS oder was?
Storage-Installationen in den Unternehmen sind in der Regel heterogen, besonders nach den so beliebten Firmenübernahmen und -zusammenschlüssen.
Spätestens dann gibt es statt einem SAN
zwei oder mehr, neben Fibre Channel und
iSCSI finden sich DAS, NAS oder FCoE
sowie mal Block-, mal File-Storage. Das
hält Administratoren auf Trab, und der Ruf
nach einer schönen, leicht zu verwalten-
den Storage-Gemeinschaft will nicht verstummen. Aber ist Unified Storage wirklich das Nonplusultra? Wie kommen die
unterschiedlichen Applikationen damit
zurecht? Was bieten die Hersteller an?
Lohnt sich das Ganze wirklich, auch
pekuniär? Etwas Aufklärung im iX extra
in der Mai-Ausgabe der iX.
Erscheinungstermin: 26. April 2012
DIE WEITEREN IX EXTRAS:
Ausgabe
Thema
Erscheinungstermin
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Security
Sicheres Mobile Computing:
„Bring Your Own Device“ ohne Reue
31.ˇ05.ˇ12
7/12
Networking
802.11n-Access-Points mit
Power over Ethernet
28.ˇ06.ˇ12
8/12
Storage
Mehrstufige Speicherlösungen
zur Archivierung
26.ˇ07.ˇ12
iX extra 4/2012