Licht- und Displaytechnik Einführung
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Licht- und Displaytechnik Einführung
Lichttechnisches Institut Licht- und Displaytechnik Einführung von Karsten Klinger Wintersemester 2008/2009 Vorlesung Licht- und Displaytechnik Allgemeine Informationen Vorlesungen Prof. Dr. Lemmer Dr. Klinger Dr. Manz Dipl.-Ing. Domhardt Übungen Dr. Kooß Fragen Lichttechnisches Institut, Geb. 30.34, Raum 223 Telefon: 0721-608-2531 E-Mail: [email protected] [email protected] [email protected] Unterlagen Folien als PDF-Dateien auf der LTI-Homepage www.lti.uni-karlsruhe.de, Login und Passwort „licht2008“ Prüfung mündlich, Termin nach Vereinbarung Administratives • Teilnehmerliste für kurzfristige Änderungen Vorlesungsinhalt • Das Auge • Lichtbeschreibung • Physikalische Strahlungsbewertung • Lichttechnische Strahlungsbewertung • Grundgrößen • Lichttechnisches Maßsystem • Messtechnik • Visuelle Leistungsfähigkeit • Licht und Farbe • Psychophysik Vorlesungsinhalt • Lichtquellen • Betriebs- und Steuergeräte • Wirkungsgrade • Leuchten und Scheinwerfer • B- und C-Ebenen • Displaytechnik • Simulation / Optik-Design Literatur Licht und Beleuchtung, Hans-Jürgen Hentschel Hüthig Buch Verlag GmbH, 2002 Handbuch der Beleuchtung, Horst Lange ecomed Verlagsgesellschaft, 5. Auflage, 1992 Grundlagen der Photometrie, Otto Reeb Verlag G. Braun, Karlsruhe, 1962 Grundlagen der Lichttechnik, E. Helbig 1972 Grundlagen der Lichttechnik, Siegfried Kokoschka http://www.lti.uni-karlsruhe.de, Karlsruhe, 2003 Grundlagen der Lichttechnik aus fahrzeugtechnischer Sicht, Karsten Klinger, http://www.lti.uni-karlsruhe.de, Karlsruhe, 2003 DIN 5031, Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik Literatur Lichttechnik und optische Wahrnehmungssicherheit im Straßenverkehr, Eckert Verlag Technik, 1993 Sehen und Verkehr, B. Gramberg-Danielsen Springer-Verlag,1967; Grundlagen der Lichttechnik - Kompendium, Dietrich Gall Richard Pflaum Verlag, 2004 Auge und Gehirn - Neurobiologie des Sehens, David H. Hubel Spektrum der Wissenschaft, 1989 Systemtheorie der visuellen Wahrnehmung, G. Hauske B.G. Teubner Stuttgart, 1994 Auge Brille Auto, Werner D. Bockelmann Springer-Verlag, 1987 Literatur Das Auge, Trotter DOZ-Verlag, Heidelberg, 2004 Grundlagen Beleuchtungstechnik, Baer Huss-Verlag, 3. vollständig überarbeitete Auflage ISBN 10: 3-314-01497-7 ISBN 13: 978-3-314-01497-4 Elektromagnetische Strahlung Strahlungsphysikalische ! Lichttechnische Größen Radiometrie Photometrie Wie viele Photonen? Wie viel Energie? Wie viel Licht? Wie hell? Sichtbar Mikrowellen Radiowellen 10 7 10 8 10 9 10 10 “THz” 10 11 10 Infrarot 12 10 13 10 Ultraviolett Röntgen 14 10 15 10 16 10 17 Frequenz (Hz) Licht: emittierte Strahlung zwischen 380 nm und 780 nm Sichtbare Strahlung - Licht Licht • Elektromagnetische Strahlung • Ausbreitungsgeschwindigkeit c = 3!108 m/s • Wellenlänge " = 380 nm ... 780 nm Charakterisierung • Wellenlänge oder Frequenz • Intensität Monochromatische Strahlung • Eng begrenzter Wellenlängenbereich • Spektralfarbe c = "!# Bewertung der Strahlung • Der Detektor entscheidet über die Bewertung der Strahlung. • Im Falle von Beleuchtungs- und Displayanwendungen ist dies das menschliche Auge. • Ansonsten ist die spektrale Charakteristik des Detektors entscheidend. Radiometrie vs. Photometrie Radiometrie vs. Photometrie Beleuchtungstechnik Radiometrie • Belastung von Ausstellungsstücken (Schaufenster, Museum) durch UV-Strahlung • Wärmeeintrag in Räume du auf Ausstellungsstücke (z.B. Dimensionierung der Kühlleistung, Beleuchtung von Schokolade) Photometrie • Wirkung des Lichtes auf den Menschen Lichttechnische Optik Berücksichtigt Gesetzmäßigkeiten aus: • Wellenoptik • Quantenoptik • Geometrische Optik Psychophysikalische Untersuchungen • Erforschen Wirkung des Lichtes auf den Menschen Lichttechnische Größen • Beschreiben Wirkung des Lichtes auf den Menschen Lichttechnische Systeme Lichttechnische Systeme • Lichterzeugung • Lichtsteuerung • Lichtlenkung • Lichtwirkung Das Auge [Quelle: David H. Hubel, Auge und Gehirn] Aufbau des Augapfels • Kugelige Gestalt • In knöchernen Augenhöhle in Fettpolstern gelagert • Durchmesser: 24-26 mm • Frei beweglich • Wird von 2 Muskelpaaren (oben/unten und rechts/links) gesteuert • Horizontale und vertikale Bewegungen sehr schnell • Schräge Bewegungen sehr langsam Querschnitt durch das Auge Gelber Fleck Blinder Fleck Brechkraftanpassung Trübung der Linse mit fortschreitendem Alter Die Katarakt betrifft rund 99 Prozent aller Menschen über 65 Jahre. In Deutschland werden pro Jahr etwa 600.000 Personen an diesem Leiden operiert. Linsentrübung im Auge [Quelle: W. Adrian] Augfehler [Quelle: W.D. Bockelmann] Netzhaut Schnitt durch die Netzhaut • Dicke: 0,2 - 0,4 mm • Liegt lose auf Aderhaut • Nur an Ziliarkörper und am Sehnerveneintritt verwachsen • Netzhautablösung möglich Empfängertypen Nachtsehen • Stäbchen • Anzahl: 100.000.000 Zapfenarten • L-Typ rot 570 nm • M-Typ grün 540 nm • S-Typ blau 430 nm Skotopisch Dunkel Mesopisch 10-3 cd/m! Tagsehen • Zapfen • Anzahl: 5.000.000 • Rot : Grün : Blau 4 : 16 : 1 Photopisch 10 cd/m! Hell Adaption, Leuchtdichtebereich Anpassung des Auges über extremen Leuchtdichtebereich: " Änderung der Pupillenöffnung $ Variation um Faktor 16 " Übergang von Zapfen- auf Stäbchensehen " Änderung der Sehstoffkonzentration in den Empfängern " Verschaltung der Sehzellen " Absolutblendung bei 106 cd/m2 10-3 cd/m! 10 cd/m! 106 cd/m! Adaption Ordinate: Adaption durch Variation des Pupillendurchmessers Notwendiger Leuchtdichteunterschied zur Erkennung eines Sehobjektes („gerade erkannt“) Dichteverteilung von Stäbchen und Zapfen • Höchste Zapfendichte Netzhautgrube (Fovea Centralis / Mitte gelber Fleck) • Blinder Fleck: Sehnerv verlässt Auge Blinder Fleck Elektrische Signale beim Sehvorgang Sehvorgang " Absorption von Licht in Zapfen/Stäbchen " Komplexe photochemische und elektrochemische Prozesse " Vorverarbeitung (Komprimierung) in Schaltzellen " Elektrische Impulse zum Sehnerv Elektrische Signale beim Sehvorgang Hellempfindlichkeit bestimmen Bei gleicher physikalischer Strahldichte erscheinen andersfarbige Bereiche unterschiedlich hell. Aus Messungen mit vielen farbnormalsichtigen Beobachtern entstand 1924 die spektrale Hellempfindlichkeitskurve. V(") - Funktion 1 V(") 0,5 555 nm 0 380 420 460 500 540 580 620 Wellenlänge [nm] 660 700 740 780 380 390 400 410 420 430 440 450 460 470 480 490 500 510 520 530 540 550 560 570 580 590 600 610 620 0,000039 0,000120 0,000396 0,001210 0,004000 0,011600 0,023000 0,038000 0,060000 0,090980 0,139020 0,208020 0,323000 0,503000 0,710000 0,862000 0,954000 0,994950 0,995000 0,952000 0,870000 0,757000 0,631000 0,503000 0,381000 630 640 650 660 670 680 690 700 710 720 0,265000 0,175000 0,107000 0,061000 0,032000 0,017000 0,008210 0,004102 0,002091 0,001047 730 740 750 760 0,000520 0,000249 0,000120 0,000060 770 780 0,000030 0,000015 Lineare vs. Logarithmische Aufteilung Abhängig von: 1. Messmethode 2. Leuchtdichte 3. Testfeldgröße 4. Ort des Reizes auf der Netzhaut Bestimmung der Unterschiedsempfindlichkeit Unterschiedsempfindlichkeit Unterschiedsempfindlichkeit, Beispiel Sehschärfeverteilung Landoltring Abhängigkeit der Sehschärfe vom Netzhautort Sehschärfe in Abhängigkeit der Adaptionsleuchtdichte Sehschärfe, Beispielsimulation Sehschärfe 1 Sehschärfe 0.3 Sehschärfe im Alter [Quelle: W. Adrian]