153 XVII. Hans Sachs Turney - Kennwort FUGGERx
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153 XVII. Hans Sachs Turney - Kennwort FUGGERx
Beitrag zum XVII. Hans Sachs-Turney – Kennwort „FUGGER“ Die Fugger zur Zeit Hans Sachs Schlaraffen hört! Zu Hans Sachsens Schaffenszeit Lebten zu Augsburg d‘ Fuggersleut‘. Die zwar nicht alle kunstverständig Doch mit dem Mammon sehr behändig. Im Deutschen Reich der Renaissance Bekamen sie die große Chance, Vom Webstuhl sind sie unbeirrt Zur Hochfinanz hin avanciert. Die Fugger aus dem Schwabenland Hatten bald alle Macht in ihrer Hand. Jakob der Reiche wurde er genannt, Sein Geschäftssinn und Reichtum waren ungeahnt. Alles ging nach Jakobs Wille, Auch die Heirat mit der stolzen Sybille. Er liebte sie sehr, doch die Manneskraft versagte, worüber sich die Schöne heftig beklagte. So schenkte er ihr den Burgunderschatz von Karl dem Kühnen, Kleinodien besetzt mit Diamanten und Rubinen. Jakob Fugger der Reiche, 1459-1525, Gemälde von Albrecht Dürer um 1519 Weiskunig Maximilian, Der letzte Ritter war bettelarm. Um Großmachtpläne durchzusetzen Musste er sein Hab und Gut versetzen. Der Fugger bezahlte ihm den Kaiserthron, doch zur Krönung musste der König nach Rom, Denn Papst Julius II. wollte nicht nach Brixen, da half kein Taktieren und auch kein Tricksen. Der mächtige Doge von Venedig Wollte gegen Max den Krieg Die Republik San Marco ließ ihn nicht passieren aber der letzte Ritter wollte nicht kapitulieren. Wie so oft war der Augsburger Kaufmann sehr schlau Und so vollzog die Kaiserkrönung Melchior von Meckau. Der reiche Fuggerkunde und Brixener Fürstbischof War ein Freund Jakobs und auch vom Innsbrucker Hof. Kaiser Maximilian, 1459 - 1519 Gemälde von Albrecht Dürer, 1519 Europa um 1500 stand an einer Zeitenwende, Entdecker segelten bis an der alten Welt Ende. Humanismus, Frühkapitalismus und Reformation, Die Welt des Mittelalters verblasset schon. Die Fugger agierten wie moderne Wirtschaftspiraten, Für Geld und Macht verübten sie so manch‘ üble Taten. Vergleichbar mit den heutigen Großkonzernen der Welt, Regierte schon damals das große Geld. Das Fuggergeschlecht bestand aus mehr als einer Familie, Es gab die Fugger vom Reh und die von der Lilie. Die Fugger vom Reh die gingen pleite, Wappen der Fugger von der Lilie der Lilienclan brachte hervor die großen Kaufleute. Jakob der Reiche und Anton, seines Bruders Sohn Schufen ein Familienimperium bereits in der 3. Generation. Den Reichtum erlangten sie nicht nur durch Fleiß, viel übler noch war für die Machtfülle der Preis. Die Mittel hießen Bestechung und Korruption Damals wie heute, es klingt fast wie ein Hohn. Die Herrscherelite, der Klerus und der liebe Mammon, Dieses Triumvirat hatten wir damals schon. Schamlos bedienten sie sich an den Massen Und baten sie alle zu den Kassen. Die Phantasie der Abzocker kannte keinen Halt Und ging es nicht so, dann mit Gewalt. Der Bundschuhaufstand wurde niedergeschlagen Munter die Beute zusammengetragen. Weil das Haus Habsburg die Weltherrschaft begehrte, Jakob Fugger für diese Träume Kredite gewährte. Um die Schulden bei dem Augsburger zu refinanzieren, Musste man neue Geldquellen aufspüren. Wappen Fugger von der Lilie 1545 Der Kaiser verpfändete die Bergwerke der reichen Grafschaft Tirol, so erhielt Jakob das Erzmonopol. Münzprägung, Handel, Bergbau und Banken, dies alles hatte er der Habsburger Geldnot zu verdanken. So entstanden im Heiligen römischen Reich bereits Großkapitalisten, Trotz dem kanonischen Zinsverbot unter den Christen. Die deutschen Reichstände vollzogen eine Art Demokratie Der Fortschritt war viel zu früh, dass ist die bittere Ironie. Denn wie so oft in der Geschichte, Machte die Gier so manches zunichte. So presste man alles aus dem Volke heraus Mit einer teuflischen Phantasie, da kommt einem der Graus. Nicht nur der Adel, so auch der Klerus, Sorgte mit dem Ablass endgültig für Verdruss. Eingetrieben von den Fuggern und so manch anderem Übeltäter, Als Vorwand diente der Bau von Sankt Peter. Hans Sachs, 1494 – 1576, Holzschnitt v. Michael Ostendorfer,1545 Kirche und Kapital trieben’s so dreist, Das war bestimmt nicht der christliche Geist. So lange bis die Ungerechtigkeit der Kirche zum Himmel schrie, da kam ein Mönch und reformierte sie. Auch Hans Sachs der große Dichter War mit seinen Werken Kritiker und Richter. Der berühmte Nürnberger Schuhmachersohn War ein Anhänger der Reformation. Luthers Gedanken verfasst in 95 Thesen, In der Wittembergisch Nachtigall ist nachzulesen Des Meistersingers harsche Kritik An der kirchlichen Politik. Die Alte Welt stand an einer Zeitenwende, Es kriselte an jeder Ecke und an jedem Ende. Reformation, Bauernaufstände und Kriege Martin Luther, 1483 – 1546, Gemälde von Lucas Cranach Das Großkapital feierte überall Siege. Die Fugger finanzierten die Entdeckung von Kontinenten, Die Expansion des Konzerns schien niemals zu enden. Immer neue Schulden wurden von den Herrschern gemacht, in der goldenen Schreibstube zu Augsburg hat man anfangs gelacht. Zuerst verlangte Maximilian die Kaiserkrone, Als letzter Ritter wurde er zur Ikone. Dann wollte sein Sohn Karl V. die Welt, Das Reich jedoch innerlich zerfällt. Im Schmalkaldischen oder dem 1. Teutschen Krieg Errang Karl der Fünfte gegen die Protestanten den Sieg. Diese haben sich im Fürstenaufstand mit Frankreich verbündet Und 1555 wurde in Augsburg der Religionsfriede verkündet. Karl V. in dessen Reich die Sonne nie unterging, Sich von dieser Schmach niemals erfing. Und weil er die Chance auf ein habsburgisches Weltreich verlor, Dankte er ab, der große Imperator. Karl V., 1500 – 1558, Gemälde von Tizian Jakob war fast wie ein Freund für Maximilian, Der Anton mit Karl danach nie so gut kann. Und mit Phillip dem Zweiten war die Beziehung dann tot, denn der Nachfolger Karls erklärte Spanien für bankrott. Danach gab es auch keinen Fugger von Fuggerformat, So wie man es bei Jakob und Anton gesehen hat. Anton rettete vor den Habsburgern einen Großteil seines Vermögens, Nur bei den ausstehenden Staatsschulden war dies alles vergebens. Viele Millionen Gulden gingen verlustig im Prunk und im Kriege, Das Volk musste bluten, für des Kaisers Niederlagen und auch für die Siege. Die Einigung Europas war gescheitert, Die christliche Kirche gespalten, Das Geld verspekuliert, Was soll man davon halten? Was hat sich geändert von damals zu heute? Macht und Gier ward immer Laster der Leute. Ob der Mensch arm ist oder reich, In dieser Art sind sich viele gleich. Phillip II., 1527 – 1598, Gemälde von Tizian Wir Schlaraffen wissen warum wir trennen, Weil wir die Gefahr allzu gut kennen. Unser Spiel ist frei von profanen Schlacken, Denn dies zu vermischen hat einen Haken. Der Kulturverein Schlaraffia Ist nur zu unsrer Freude da. Die Geschichte hat schon viele Vereinigungen gesehen Wie sie wachsen, gedeihen und wieder vergehen. Und wenn wir die Regeln der Altvorderen leben, Wird es unseren Bund noch lange geben. Dazu sind wir Schlaraffen angehalten, sowohl die Jungen als auch die Alten. Punktum! Anton Fugger, 1493 –1560, Gemälde von Hans Maler zu Schwaz