und das Hammer-Video: Social-Media-Risiken für Sportler

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und das Hammer-Video: Social-Media-Risiken für Sportler
Datum: 11.03.2016
Werbewoche
8031 Zürich
044/ 250 28 30
www.werbewoche.ch
Medienart: Print
Medientyp: Fachpresse
Auflage: 3'096
Erscheinungsweise: 21x jährlich
Themen-Nr.: 375.043
Abo-Nr.: 1095925
Seite: 16
Fläche: 39'853 mm²
und das Hammer-Video:
Social-Media-Risiken für Sportler und Sponsoren
Manuel P. Nappo, Studienleiter
CAS Social Media Management
HWZ (Hochschule
für Wirtschaft Zürich).
www.fh- hwz.ch /smm
indsey Vonn ist immer gut für eine Schlagzeile. Am liebsten sieht sich die amerikani-
sche Star-Skifahrerin dabei natürlich in der
Pose der strahlenden Siegerin. Die letzte grosse
Meldung betraf aber ihre Knieverletzung und
das damit einhergehende vorzeitige Ende ihrer
Skisaison. Ab und zu ist die Athletin auch für
einen kleineren Skandal gut. Sie kennen die
Geschichte: Nach ihrem Ausfall in einem Rennen Mitte Februar stellte sie noch am selben
Tag ein Video auf ihr Facebook-Profil, in welchem sie mit einem Vorschlaghammer auf den
geschick passiert, erstaunt, agiert die mehrfache Weltmeisterin ansonsten überaus professionell auf Social Media. Sie ist auf Twitter,
Instagram oder auch Facebook präsent, wo sie über
1,2 Millionen Fans zählt. Die
Chancen und Möglichkeiten,
die solche Plattformen Sportlerinnen wie ihr bieten, nutzt
sie gekonnt. Fotos aus dem
Training, dem Arztbesuch
oder einem Fotoshooting
suggerieren Vertrautheit mit
den Fans und machen sie als
Star Athletin greifbar, sympathisch, glaubwürdig. Die so hergestellte Nähe nutzt sie gezielt, um ihre Sponsoren wie z. B. einen Sport
Ski ihres Sponsors Head eindrosch. Der Skiher-
artikelhersteller in Szene zu setzen. Viele
Sponsoringverträge enthalten heute schon
steller war verärgert, nahm den Fauxpas aber
einigermassen sportlich.
fixe Angaben darüber, wie oft die Sportlerin
eine Marke in Facebook- oder Twitter-Posts
erwähnen muss, Cristiano
Doch die Szene bleibt als
Ronaldo verdient mit einem
gesponserten Tweet gemäss
der Sportzeitschrift AS geschätzte 230 000 Euro. Ganz
so lukrativ dürften die
Tweets von Vonn nicht sein,
peinliche Episode für Sponsor und Sportlerin in Erinnerung.
Dass ausgerechnet Vonn
ein solch dümmliches Miss-
aber auch sie ist ein digitaler Sportstar aus
j
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Medienanalyse
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dem Bilderbuch - wenn da nur diese Aussetzer
ab und an nicht wären.
Doch mit diesem Problem
ist Vonn nicht allein. Auch
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andere bekannte Sportler taten sich in der Vergangenheit
schon schwer mit den Tücken
von Social Media.
Der Schweizer Fussballer
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dass Social Media nicht nur spassig und nützlich ist, sondern auch gefährlich werden kann,
wenn man zu leichtsinnig damit umgeht.
Verschiedene Sportmarken haben ihre
Kommunikationsstrategie bereits dem Social-
Michel Morganella wurde
Media-Risiko angepasst. Der australische
z.B. 2012 aus dem Schweizer
Football-Klub Brisbane Lions z. B. hat dafür die
Sportpsychologin Tracey Veivers in seinem
Olympiakader ausgeschlosTeam. Bei ihrer Arbeit muss sie bisweilen auch
sen, weil er in einem Tweet
Spieler der südkoreanischen Mannschaft als zu rudimentären Mitteln greifen. So müssen
eine «Bande von geistig Behinderten» betitelte. die Lions-Spieler mehrere Stunden vor einem
Der American-Football-Spieler Rashard wichtigen Match ihre Handys abgeben und beMendenhall äusserte nach dem Tod von Osa- kommen sie erst einige Stunden nach Spielenma Bin Laden auf Twitter Sympathien für den de wieder zurück. Dies, um impulsiven HandAl-Qaida-Anführer. Der Sportler verlor innert
lungen wie bspw. einem beleidigenStunden seinen Sponsoringverden Tweet nach einer herben Niedertrag mit dem Sportkleidungslage zuvorzukommen. Das mag trivihersteller Champion.
al erscheinen, doch bei LindseyVonn
Aktuell bleibt der Fall von
Fussballer Serge Aurier (Paris
St. Germain) in Erinnerung:
und ihrem Hammer-Vorfall hätte
diese Taktik durchaus geholfen - und
dem Sponsor Head wäre eine unangenehme
Nachdem er sich in einem Video auf der Social- Social-Media-Episode erspart geblieben.
Media-Plattform Periscope über seinen Trainer Laurent Blanc und seine Teamkollegen
ausgelassen hatte, wurde er für das anstehende
Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea suspendiert.
Die Anekdoten zeigen: Längst nicht alle
Sportlerinnen und Sportler haben begriffen,
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