1894 bis 1927 - Kameradschaft ehem. Soldaten Thüle
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1894 bis 1927 - Kameradschaft ehem. Soldaten Thüle
Chronik des Krieger-, Landwehr-, und Reservistenvereins Thüle Inhalt: Kapitel Titel I. II. Seite Ursprung der Kriegervereine überhaupt Zweck solcher Vereine III. Ausbau derselben IV. Gründung des Thüler Kriegervereins V. VI. Teilnahme am Pfarrer-Jubiläum Einrichtung des Krieger-Denkmals ? Entschluß ? Erwerbung des Platzes ? Grundsteinlegung ? Enthüllung des Denkmals ? Aufbringung der Kosten VII. VIII. IX. X. XI. XII. Jahrhundertfeier 1913 Weltkrieg 1914 - 1918 Kriegsteilnehmer Krieger- u. Heimkehrfest Anbringung der Heldentafel Neue Männer XIII. Übergabe des Denkmals an die Gemeinde XIV. Vereinsstärke 1925 ? Photographische Aufnahmen ? Nach Upsprunge und Verne XV. Das Jahr 1926 ? Ortsjubiläum des Hauptlehrers ? Kriegerfest ? Nach Holsen ? Veteranenehrung ? Trauerkundgebung XVI. Das Jahr 1927 ? Veteranenehrung ? Veteranenbegräbnis ? Abschied i Chronik 1894 - Sept. 1927 Chronik des Krieger-, Landwehr-, und Reservistenvereins Thüle WEIT ERE THE Vereinsjahr 1894 -Sept. 1927 I. Ursprung der Kriegervereine überhaupt. Nach den siegreichen Feldzügen von 1864, 1866 und ganz besonders 1870/71 entstanden an fast allen Orten Kriegervereine. Ausgediente Soldaten jeden Grades traten auf Grund der Waffenbrüderschaft der Kämpfe, die zur Gründung des deutschen Reiches führten, zusammen und schlossen einen Bund. In Bayern hieß man diese Vereine Veteranenvereine , in der Pfalz, in Oldenburg und Schleswig-Holstein Kampfgenossenvereine, sonst heißen sie auch noch Landwehr- oder Militärvereine . Ein Vorsteher in der Gemeinde H. Erhielt eines Tages vom Amtmann seines Bezirkes eine Anfrage nach der Zahl der dortigen Veteranen. Prompt schrieb der biedere Alte zurück: “Die fetten Hahnen sind noch nicht gut.” II. Zweck solcher Vereine Der Zweck dieser Vereine ist, das in heißen Kämpfen schwer errungene festzuhalten, die deutsche Treue zu pflegen gegen Fürst und Vaterland, gute Kameradschaft zu halten, die vaterländischen Gedenktage zu feiern, die Leichen verstorbener Mitglieder mit den üblichen militärischen Gebräuchen und drei Ehrensalven zur Gruft zu geleiten und Ihre Hinterbliebenen durch Gewährung einer Beihilfe zu den Beerdigungskosten christliche Liebe zu betätigen. Religiöse und politische Erörterungen sind in den Versammlungen grundsätzlich ausgeschlossen. MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Dazu haben sie die Berechtigung, eine Uniform, bzw. Militärische WEIT Abzeichen, bei besonderen Gelegenheiten auch Waffen zu tragen. ERE THE III. Ausbau derselben. MEN: Der 1873 gegründete deutsche Kriegerbund strebte eine Vereinigung aller deutschen Kriegervereine mit zentraler Leitung an, konnte sich aber nur auf Preußen ausdehnen. Es gehören zu ihm etwa die Hälfte aller norddeutschen Kriegervereine. Landesverbände gibt es in Süddeutschland, in Oldenburg, Meklenburg, Braunschweig u.a.. 1884 verband sich der deutsche Kriegerbund mit einzelnen alleinstehenden Verbänden zum deutschen Reichskriegerverband. Seit 1900 sind sämtliche Landesverbände im Kyffhäuserbund vereinigt. IV. Vereinsgründung. Am 1. Juli 1894 wurde der hiesige Krieger- Landwehr- und Reserveverein ins Leben gerufen. Es traten demselben sofort 36 Mitglieder bei und zwar: 1 Heinrich Klocke 19 Joseph Wecker 2 Heinrich Gerdesmeier + 20 Lorenz Klocke + 3 Martin Käuper + 21 Heinrich Engelmeier + 4 Joseph Papenkort Johannes Grundmeier + 5 Johannes Fraune + 23 Heinrich Stupeler 6 Joseph Berhorst = Stiek + 24 Bernhard Figgemeier 7 Konrad Figgemeier + 25 Franz Grundmeier 8 Klemens Rittmeister 26 Georg Küsterarent 27 Bernhard Remmert 9 Konrad Rempe 10 Joseph Rempe 11 Konrad Wulf 12 Heinrich Votsmeier 13 14 15 Martin Buschmeier 16 22 + 28 29 + Johannes Altenrichter Joseph Gerdes + + 30 Franz Klocke + Bernhard Berg + 31 Heinrich Schwerter + Martin Brink + 32 Martin Berhorst + 33 Theodor Berhorst = Stiek + Joseph Berhorst , 6 34 Joseph Benteler + 17 Joseph Lohre 35 Konrad Henke + 18 Franz Syring 36 Joseph Grundmeier + 3 Chronik 1894 - Sept. 1927 Aus ihrer Mitte erwählten sie folgende Herren in den Vorstand: WEIT ERE Heinrich Klocke sen. Vorsitzender Martin Käuper Stellvertreter THE Martin Buschmeier Schriftführer MEN: Joseph Rempe Stellvertreter Heinrich Gerdesmeier Hauptmann und Kommandeur Joseph Papenkort Fähnrich Joseph Lohre Kassierer 1899 wurde der Kreiskriegerverband gegründet. Als Delegierte fuhren nach Büren: Joseph Papenkort, Klemens Rittmeister und Joseph Lohre. Am 30. Juni 1899 bei Gelegenheit des Kriegerfestes trug Herr Joseph Papenkort Nr. 19 nach erfolgter Fahnenweihe zum ersten Mal das neue Vereinsabzeichen. Die Fahne ist hergestellt in der Mündener Fahnenfabrik (jetzt Bonner) für den Preis von 200 Mark. Als Vereinsblatt gilt die Parole. Kriegerfeste wurden gefeiert im Wechsel mit dem Schützenverein, also gewöhnlich ein ums andere Jahr. V. Jubiläum des Herrn Pfarrers Borgmeyer. Unser allbeliebter Herr Pfarrer Borgmeyer feierte am 4. Oktober 1911 sein 40 jähriges Ortsjubiläum und sein silbernes Jubiläum als Pfarrer der Gemeinde Thüle. Eingeleitet wurde das Fest durch einen großartigen Fackelzug, an dessen Spitze eine frische Husarenkapelle schritt. In diesem feenhaft wirkenden Zuge waren vertreten die Schulknaben von Thüle, der Schützen- und Kriegerverein von Scharmede, der hiesige Schützenverein und nicht zuletzt auch unser Kriegerverein. 4 Chronik 1894 - Sept. 1927 VI. Einen Merkstein in der Geschichte des Kriegervereins bildet die Errichtung des Kriegerdenkmals im Jahre 1913. 1. Entschluß. WEIT ERE THE Zum Gedächtnis der in den 3 Feldzügen gefallenen Söhne unserer Gemeinde und zur Belebung des patriotischen Gefühls für kommende Geschlechter faßtem die Mitglieder des Kriegervereins im Jahre 1912 den Entschluß, im Dorfe ein den Verhältnissen entsprechendes einfaches Denkmal zu erreichten und diese Angelegenheit soweit zu fördern, daß im Jahre 1913 mit dem glorreichen Gedenken an die vor 100 Jahren erfolgten Freiheitskriege auch die Einweihung des Denkmals vorgenommen werde. Alsbald begaben sich die Herren Fraune, Lohre und Hillker nach Neuhaus, um sich dort mit maßgebenden Persönlichkeiten des näheren zu besprechen. Sie fanden die beste Aufnahme und Unterstützung in der Denkmalsangelegenheit. 2. Erwerbung des Platzes. Dem Armenhause gegenüber war ein Gemeindeplatz, ein Gärtchen, mit einem alten Brunnen für die Ortsarmen. Um diesen Platz wurde gebeten, weil kein passender vorhanden war. Zu diesem Zweck fuhre nach Büren: Lohre, Papenkort und Buschmeier, um mit dem Herrn Landrat persönlich darüber Rücksprache zu nehmen, da sich die damalige Gemeindevertretung zunächst sehr widerwillig zeigte. Endlich siegte der gesunde Menschenverstand über alle Vorurteile, und der Platz war unser, unentgeltlich. In nächster Nähe stand noch ein Walnußbaum, ein Baum des Ärgernisses, der für das zu errichtende Denkmal die größte Gefahr bildete! Der Baum mußte fallen. Auf Antrag wurde derselbe am 23.Dezember 1912 öffentlich meistbietend an das Vereinsmitglied Franz Syring Nr. 2 zu 31 Mark verkauft und am 27.Dezember 1912 gefällt. Das Einebnen des Platzes war mit großen Schwierigkeiten verbunden. Viele Fuhren Bruchsteine mußten einen haltbaren Untergrund für das 5 MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Denkmal abgeben und zum Lobe der Betreffenden sei es gesagt, daß alle WEIT diese Fuhren unentgeltlich geleistet, während die Steine vom Verein für ERE den mäßigen Preis von 40,- Mark aus dem Steinbruch des Herrn Hecker, Oberntudorf, gekauft wurden. Die verbrauchten Ziegelsteine lieferte H. Töpker, Salzkotten zu 8,80 Mark. 3. Die Grundsteinlegung. Eine erhebende Feier fand Montag, den 10. März 1913 hir statt. Es wurde der Grundstein zu dem neuen Kriegerdenkmal gelegt. Zu diesem Zwecke waren der Herr Amtsrichter Dicke (Salzkotten) und der Herr Amtmann Albers (Salzkotten) eigens herübergekommen. Das Fundament war mit Girlanden und kleinen Fähnchen in den deutschen Farben prächtig geschmückt. Auf dem Platze selbst sah man ein Bild des Kaisers von Zierbäumchen umstanden und darüber ein großes Transparent: das Eisrne Kreuz. Nach dem gemeinsamen Gesange: Deutschland über alles, deklamierten frische Knabenstimmen passende Festgedichte. Darauf hielt der Herr Amtsrichter in Uniform die Weiherede. Er sprach in formvollendeten begeisternden Worten über die Freiheitskriege und jene Männer, die in der großen Zeit gelebt und schloß mit dem Appell an die Anwesenden, stets bereit zu sein, für das Vaterland Gut, Blut und Leben hinzugeben. In das Kaiserhoch, während dessen Böller krachten, stimmte die Menge begeistert ein. Nun wurde der Grundstein eingelassen mit den drei üblichen Hammeschlägen und der Devise: „Mit Gott für König und Vaterland.” Einige Wochen später fuhren die Herren H. Klocke sen., Hillker und Lohre nach Wiedenbrück, um sich von dem Stande der Arbeiten am Denkmal persönlich zu überzeugen. Sie kehrten nicht befriedigt zurück, denn der Steinkoloß, aus dem die Figur gemeißelt werden sollte, stand noch auf dem Bahnhofe Wiedenbrück. Und da 6 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 sehen wir, was eine arbeitharte Hand zu leisten vermag. Binnen einer WEIT Woche war die Figur ausgehauen. Es war aber auch die höchste Zeit! ERE THE 4. Die Enthüllung des Denkmals. Vom schönsten Sommerwetter begleitet, wurde am 8. Juni 1913 die Enthüllung des neu errichteten Kriegerdenkmals festlich begangen. Programmgemäß trat der Thüler Kriegerverein mittags 12 Uhr an um zunächst die Fahne, den Oberst und die Ehrendamen zum Kirchgang zu geleiten. Ein noch regeres Leben entwickelte sich auf den Straßen, als die auswärtigen Vereine eintrafen und große Scharen fremder Gäste sich in unseren Ort ergossen. Nachdem sich der Festzug formierte, wurde zunächst die Hauptperson des Festes, Herr Landrat Winkelmann, in Empfang genommen und zum Denkmalplatz geleitet. Daselbst angekommen, defilierten sämtliche Vereine mit ihren Fahnen unter den Klänen des Yorkschen Avanciermarsches am Denkmalplatz vorbei und nahmen Aufstellung auf der Landstraße dem Denkmal gegenüber. Die Fähnriche mit ihren Fahnen stellten sich rings um das Denkmal herum, die Ehrendamen gruppierten sich vor demselben und eine von ihnen, Frl. Anna Fraune jetzt Frau Richter (Salzkotten), trug ein eigens zu dieser Feier verfaßten wirkungsvollen Prolog anmutig vor. Nachdem “Der Trompeter an der Katzbach” verklungen, hieß der Vorsitzende des Thüler Kriegervereins, Herr Vorsteher Klocke, in seiner Begrüßungsansprache alle herzlich willkommen, gedachte in anerkennenden Worten derer, die sich um das Zustandekommen des Denkmals bemüht und bat den Herrn Landrat, daß die Hülle fallen möge. Nachdem diese Erlaubnis erteilt, sank die Hülle und im hellen Sonnenschein stand das prächtige Denkmal vor aller Augen. Von Herrn Bildhauer Spieker (Wiedenbrück) als ein Meisterwerk seines Könnens ausgeführt, erhebt sich auf einem sehr geschmackvollen 7 MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Sandsteinsockel ein Infantrist des 16. Regiments im Sturmanzug, der die, WEIT der Hand des erschossenen Fähnrichs entfallene Fahne ergreift und hoch ERE emporhält. Auf der Vorderseite finden wir ein Relief Wilhelms I. Und auf einer Granittafel stehen in Goldbuchstaben die Worte << Zur Erinnerung an die glorreichen Feldzüge 1864, 1866, 1870/71>> Weitere Granittafeln sind noch an den Seiten angebracht; mit den 5 Namen der Gefallenen namlich: Musk. Köhnhorn Regt. 16 Musk. Fraune Regt. 16 Musk. Reitemeier Regt. 16 Musk. Lange Regt. 16 Musk. König Regt. 13 Und << Errichtet vom Krieger-Landwehr- und Reservistenverein Thüle 1913>>. In seiner kernigen Festrede wies der Herr Landrat auf die Freiheitskriege hin, namentlich auf den letzten Krieg, erinnerte an die Helden beider und ließ seine Worte ausklingen in ein dreimaliges Hurra auf seine Majestät Wilhelm II. Nachdem der Veteran Konrad Figgemeier einen Lorbeerkranz für die Gefallenen am Denkmal niedergelegt hatte, wurde der Festzug durchs Dorf angetreten. In demselben bemerkten wir gleich hinter der Musik die Mitglieder des Thüler Schützenvereins (40), 12 Ehrendamen, als Ehrengäste den Herrn Landrat, den Herrn Amtmann, den Herrn Bildhauermeister, die Mitglieder der Gemeindevertretung und andere, den Thüler Kriegerverein, die Brudervereine von Upsprunge (14) Boke (23) Verne (36) Herbram (4) Scharmede (21) Salzkotten (59) Steinhausen (11) Büren (4) 8 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Auf dem Festplatze angekommen, den der Veteran Konrad Figgemeier WEIT uns für die Festtage unentgeltlich überlassen, wurde sogleich ein ERE schneidiger Parademarsch abgenommen. Die Polonaise führte und dirigierte Herr Hotelier Franz Henzen (Salzkotten) MEN: 5. Die Aufbringung der Kosten. Das nackte Denkmal kostete 1250 Mark. Woher wir das Geld genommen, das zeigt folgende Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben: Einnahmen: Aus einer Verlosung, deren Gewinne größtenteils 850,00 M gestiftet waren Zinsen dessen Gesammelt vom Hauptlehrer an milden Gaben Zinsen dessen Entree zum Feste (Tanzkarte) Versteigerung von Steinhäger Pacht der Schänke Von 49 Mitgliedern a 3,00 M 31,79 M 661,03 M 3,44 M 232,00 M 11,60 M 300,00 M 147,00 M Sa 2236,86 M Bei dieser Gelegenheit sei noch ein Schinken erwähnt, der nach amerikanischer Art versteigert wurde und schließlich zu 48 M losgeschlagen wurde. Ausgaben: 9 THE Chronik 1894 - Sept. 1927 WEIT ERE Denkmal Sonstige Ausgaben Lorbeerkranz Musik Verne Musik Paderborn Pulver Schießen Läuten Getränke für die Läuter Maurer Bentler Gitteranstrich Zelt leihen Lohre laut Rechnung 1 Sack Zement Getränke Zement Sa E. 2236,86 M A. 2151,62 M Überschuß 1250,00 M 430,87 M 5,00 M 25,00 M 274,00 M 12,00 M 6,00 M 3,00 M 1,00 M 25,80 M 14,00 M 80,00 M 11,30 M 3,10 M 1,00 M 8,85 M 2151,62 M 85,24 M , der später durch gärtnerische Anlagen von Krambrock (Salzkotten) noch überschritten wurde. VII. Jahrhundertfeier 19. Oktober 1913 Das die Thüler patriotische Leute sind, auf die das Vaterland rechnen kann, das bewies der heutige Abend der Jahrhundertfeier der Erhebung Preußens. Auf Anregung des Hauptlehrers Hillker bewegte sich durch die Straßen des Ortes ein imposanter Fackelzug zum Kriegerdenkmal an dessen Spitze der Kriegerverein schritt. Die Verner Musikkapelle blies dazu lustige Weisen. Am Denkmal angekommen, riefen uniformierte Knaben durch den Vortrag passender Gedichte die große Zeit vor hunder Jahren wach. Eine besondere Ehre war es für den Kriegerverein, daß der neue Herr Pfarrer Schulte die Festrede übernommen hatte. Ausgehend von Preußens Erniedrigung durch den Fanzosenkaiser Napoleon Bonaparte, führte er besonders die heilige Begeisterung vor 10 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Augen, die damals jeden Preußen durchglüht, dann den Freiheitskampf WEIT selbst, das gewaltige Ringen bei Leipzig und überleitend auf das deutsche ERE Kaisertum, geschmiedet 1871, brachte er das Kaiserhoch aus. Die Böller erdröhnten, die Krieger präsentierten die Gewehre, die Volksmenge schwenkte die Hüte und Hunderte von Stimmen riefen: „Heil Wilhelm Dir.“ „Die großen Gottestaten, Der Väter Werk und Wort, Das sind der Zukunft Saaten, Sie erben ewig fort. Bei Leipzig, was gewonnen Durch unsrer Väter Ruhm. Es bleibt für alle Zeiten Der Söhne Eigentum.“ VIII. Der Weltkrieg Einen zweiten Meilenstein für den Verein bildete der Weltkrieg von 1914 - 1918. Er führte folgende Vereinsmitglieder ins Treffen: 11 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 WEIT 10 Eikel, Konrad Tot 27.3.25 11 Wilmes, Johannes 12 Benteler, Heinrich 165 13 Fraune, Georg gef. 23.8.14 THE 14 Recker, Bernhard gef. 8.9.14 MEN: 15 Altenrichter, Klemens 16 Wichers, Joseph 17 Eikel, Heinrich 18 Wecker, Konrad 19 Küsterarent, Johannes 20 Grundmeier, Heinrich 21 Tüllmann, Heinrich 22 Kamp, Johannes 23 Menne, Johannes 24 Votsmeier, Joseph 131 25 Rump, Klemens 26 Tüllmann, Franz 27 Votsmeier, Heinrich 1 28 Fehring, Joseph 29 Sänger, Joseph 30 Wecker, Joseph 31 Berhorst, Johannes 32 Grundmeier, Bernhard 33 Dirks, Martin ERE EK II EK II und Landwehrdienstauszeichnung II EK II EK II EK II EK II EK II EK II gef. 9.9.14 EK II gef. 20.9.14 EK II Gefangenschaft in England 34 Votsmeier, Ferdinand 58 35 Grundmeier, Joseph 69 1 2 363 4 5 376 387 Rempe, Joseph 161 Schwerter, Georg Wiechers, Jodokus Klocke, Bernhard 72 Jäger, Johannes 164 Klocke, Georg Thomsmeier, Heinrich Sallen, Georg Küsterarend, Konrad Remmert, Franz tot 39 Tüllmann, Wilhelm gef. 24.10.14 Ludwig, Fritz gef. 17.5.15 40 8 Klocke, Heinrich 168 9 Rittmeister, Franz EK II Gefangenschaft in England EK II tot Gefangenschaft in Frankreich EK II gef. 29.9.14 12 EK II Gefangenschaft in Rumänien EK II und Landwehrdienstauszeichnung II Chronik 1894 - Sept. 1927 WEIT ERE THE MEN: IX. Kriegsteilnehmer die nach dem Weltkrieg dem Verein beigetreten sind: Stoffelns, Franz 20 EK II Käuper, Theodor 109 EK II Henke, Stephan EK II Gerdesmeier, Theodor EK II Gerdesmeier, Wilhelm EK II u. Finnischer Orden Voßebürger, Wilhelm EK II u. Tapferkeitsdiplom Obergassel, Konrad 95 EK II Strunz, Heinrich EK II Berhorst, Stephan 77 EK II Votsmeier, Heinrich 61 EK II Jäger, Johannes 97 EK II Klocke, Lorenz EK II Wigge, Stephan EK II Papenkort, Anton EK II Obergassel, Konrad 78 EK II Fecke, Theodor EK II Sonntag, Heinrich 47 EK II Fecke, Heinrich EK II Klocke, Heinrich 72 Käuper, Heinrich 18 EK II Papenkort, Joseph 46 EK II Küsterarent, Heinrich 10 EK II Stoffelns, Joseph Rempe, Martin EK II Sonntag, Heinrich 80 Brockmann, Joseph 13 Chronik 1894 - Sept. 1927 Freise, Heinrich Wester, Franz EK II Dr. Figgemeier, Franz EK II WEIT ERE Benteler, Heinrich 126 THE Berhorst, Joseph 6 Sandheinrich, Heinrich EK II Epping, Karl Sonntag, Bernhard Hupe, Heinrich Schonlau, Martin Eikel, Theodor 27 EK II Käuper, Johannes 18 Votsmeier, Bernhard EK II Rump, Konrad Syring, Joseph X. Kriegerheimkehr Ein dritter Merkstein ist die Krieger-Heimkehrfeier am 21. Juni 1920, dem zweiten Kriegerfesttage. Sie gestaltete sich zu einer großartigen Kundgebung für die Heimkehrer. Sie wurden unter Vorantritt der Musikkapelle zum Zelt geleitet. Auch die Schulkinder waren in dem imposanten Festzuge. Auf der Festwiese angekommen, wurden zunächst diejenigen Mitglieder des Kriegervereins,die mit dem Verein das silberne Jubiläum ihrer Zugehörigkeit feiern konnten dekoriert. Es waren 14 Mann. 1. Joseph Lohre 8. Heinrich Klocke sen. 2. Georg Schwerter 9. Heinrich Gerdesmeier 3. Jodokus Wiechers 10. Klemens Rittmeister 4. Joseph Rempe 11. Franz Syring 5. Konrad Rempe 129 12. Johannes Altenrichter 6. Martin Käuper 13. Joseph Papenkort 19 7. Konrad Wulf 14. Johannes Fraune Der Orden trägt die Inschrift: Für Treue im Verein und die Zahl 25. Des weiteren hielt der Herr Pfarrer die Begrüßungsansprache an die Heimkehrer. Zwei der Schule entlassene Mädchen boten 14 MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Willkommensgrüße. Fünf Schulknaben der ersten Knabenklasse WEIT deklamierten Gedichte. Sie alle ernteten reichen Beifall. Nach dem ERE Gedicht: Denkmalsgedanken, das sich auf die Nichtwiedergekommenen bezog, blies die Musik den tiefernsten Choral: Jesus meine Zufersicht, wobei fast kein Auge trocken blieb. Kaffee und Kuchen bildeten den Schluß der Feier. Vom Verein wurden Kränze niedergelegt durch die Mitglieder Heinrich Thonsmeier und Wilhelm Vossebürger. Bei Gelegenheit des 50jährigen Gedächtnisses des Krieges mit Frankreich 1870/71 erhielten die Veteranen Heinrich Klocke sen. Und Joseph Papenkort 19 einen Orden mit der Zahl 50. XI. Heldentafel am Denkmal Ein letzer Merkstein - wir wollen nicht sagen der letzte - ist die Anbringung und Enthüllung der Heldentafel am Denkmal. Die Zeitumstände brachten es mit sich, daß diese erst am 18. Juni 1921 enthüllt werden konnte. Nach Vortrag eines Chorals seitens der Musizi fiel die Hülle. Die ansehnliche Tafel zeigte sich der Menge. Es folgte die Gedächtnisrede des Ortspfarrers und nachdem noch zwei Kränze niedergelegt wurden durch die Mitglieder Zranz Remmert und Stephan Schröder, sang die Volksmenge: Ich hatt’ einen Kameraden und Deutschland über alles. Sodann trat der Kriegerverein seinen Marsch zum Zelt an, um das Tanzbein zu schwingen. Die Marmortafel kostete 500 M, jeder vergoldete Buchstabe 2 M; es sind 700 Buchstaben daran = 1400 M + 500 = 1900 M, wozu noch die Kosten des Anbringens und Reisekosten für Spieker 31 M und die Reinigungskosten 200 M des Denkmals zu zählen sind, also in Summe 2131 M. Diese hohe Summe erklärt sich durch die Inflationszeit. Den Heldentot starben im Weltkriege: # 1914 # # 1915 # 15 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Georg Fraune Heinrich Küsterarent Konrad Grundmeier Kaspar Grundmeier Bernhard Recker Fritz Ludwig Joseph Sänger Johannes Berhorst Bernhard Berhorst Theodor Uphus THE Franz Grundmeier Joseph Jäger MEN: Wilhelm Tüllmann Klemens Gangfuß # 1916 # # 1917 # Franz Nelle Fritz Remmert Johannes Schulte Theodor Engelmeier Joseph Küsterarent Stephan Rempe Theodor Käuper Konrad Stupeler Franz Syring Heinrich Niggemeier Konrad Kalberg Johannes Sonntag Georg Thomsmeier # 1918 # # Vermißt # Joseph Obergassel Martin Fraune Joseph Reineke Stephan Thomsmeier Johannes Grundmeier Franz Haase Franz von Ketteler Bernhard Tüllmann Johannes Schrewe Anton Votsmeier Anton Nelle Georg Votsmeier Georg Benteler Ferdinand Klockenkemper Joseph Remmert # Gestorben # Philipp Figgemeier Am 20. Oktober 1921 stand unsere schöne Fahne in größter Gefahr. An diesem Tage schlug der Blitz in das Haus unseres Oberst und äscherte es vollständig ein. Die Fahne aber war glücklicherweise gerettet. XII. Neue Männer. Im Jahr 1924 traten neue Männer an die Spitze des Vereins. Aus freier Wahl und in voller Einigkeit gingen für den Vorstand hervor: Heinrich Klocke jun., Vorsitzender 16 WEIT ERE Chronik 1894 - Sept. 1927 Theodor Käuper, Kassierer WEIT Franz Remmert, Schriftführer ERE Konrad Rempe, Stellvertreter Konrad Obergassel, Fähnrich THE MEN: Heinrich Gerdesmeier, Hauptmann und Kommandeur wurde wiedergewählt. Ein besonderes Zeichen seiner Brauchbarkeit. XIII. Übergabe des Denkmals an die Gemeinde. Ein schöner Tag war es, der Dreifaltigkeitssonntag 1924, an dem Thüle sein Kriegerfest feierte. Nach der Andacht bewegte sich ein stattlicher Zug zum Denkmal, das prächtig geschmückt, jeden Anwesenden anheimelte.Dort fand die Übergabe des Denkmals an die Gemeinde statt durch die Rede des Oberst vom Verein und Gegenrede des Vorstehers der Gemeinde. Die Gedächtnisrede auf die gefallenen Helden hielt der Ortspfarrer. In manches Auge stahl sich eine Träne und als er erhobenen Blickes schloß, wurden unter Salven und dem Gesang: Ich hatt’ einen Kameraden zwei prächtige Kränze am Denkmal niedergelegt durch die beiden Kriegsveteranen Heinrich Klocke und Joseph Papenkort. „Ein treues Volk vergißt seine Toten nicht.“ - An diesen Festtagen konnten wiederum 11 Mittglieder auf ihre silberne Zugehörigkeit zum Verein zurückblicken. Klocke, Georg Menne, Georg Sallen, Georg Schröder Stephan Klocke, Heinrich Remmert, Franz Syring, Bernhard Rittmeister, Franz Eickel, Konrad 17 Chronik 1894 - Sept. 1927 Bergschneider, Heinrich WEIT Wilmes, Johannes ERE THE MEN: XIV. Vereinsstärke 1925. Ehrenvorsitzender des Verins ist Herr Heinrich Klocke sen. Ehrenmitglieder zählt der Verein zwei: Hauptlehrer Hillker und Landwirt Philipp Figgemeier. Der Schuhmacher Joseph Papenkort 19 wurde in der Sitzung am 10. Mai 1925 zum Ehrenfähnrich ernannt. Derzeit hat der Verein eine Mannschaftsstärke von 73 Mann. Von diesen sind mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet 36 Mann, mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse 1 Mann, mit der Landwehrdienstauszeichnung zweiter Klasse 2 Mann. Die Erinnerungsmedaille, die Finnische Freiheitsmedaille sowie das Tapferkeitsdiplom sind einmal in unseren Reihen vertreten. Herr Heinrich Klocke sen. Und Herr Hauptlehrer Hillker besitzen das Verdienstkreuz für Kriegshilfe. 1925 Photographische Aufnahme. Die letzte Aufnahme des Kriegervereins fand statt im Jahre 1901. Da inzwischen beinahe ein Vierteljahrhundert verstrichen, so war der allgemeine Wunsch nach einer Neuaufnahme. Diese wurde gemacht duch den Photographen Wilhelm Köppelmann, Paderborn, Leostraße 41, am 28. Juni 1925. Der Kriegerverein nahm Aufstellung vor dem Kriegerdenkmal. Vielen Mitgliedern sagte nachher der Hintergrund nicht zu und deshalb gab es eine zweit Aufnahme im Kettelerschen Garten am 12 Juli 1925. Die Probebilder wurden zur 18 Chronik 1894 - Sept. 1927 Schau ausgelegt. Es entschieden sich für die erste Aufnahme 33 WEIT Mitglieder, für die zweite 24 = 57, a Bild 4,- M. Ein großes Bild für den ERE Verein insgesamt stiftete Herr Köppelmann gratis. THE MEN: Nach Upsprunge. Am 16. August 1925 fand in Upsprunge die Enthüllung des Kriegerdenkmals statt. Da unser Verein zu dieser Feierlichkeit geladen war, so fuhren 22 Mitglieder auf bekränztem Leiterwagen dorthin und wurden mit allen Ehren in Upsprunge empfangen. Im Festzuge hatten wir Platz 6 und langten abends zwischen 10 und 11 in fideler Stimmung wohlbehalten hier wieder an. Nach Verne. Am 20. September 1925 war in Verne die gleiche Feier. Auch dieser Einladung folgte unser Verein und 25 Mann trafen mit der Thüler Musikkapelle zur festgesetzten Zeit in Verne ein. Im Festzug hatten wir den 9. Platz. Bei Frohsinn und allgemeiner Kameradschaft verliefen die feucht - fröhlichen Stunden nur zu schnell und abends 7 Uhr waren wir wieder bei Mutteren. 1926 XV. Silbernes Ortsjubiläum des Herrn Hauptlehrers Hillker. Am 1. Juni 1926 beging unser Ehrenmitglied Herr Hauptlehrer Hillker sein silbernes Ortsjubiläum. Der Kriegerverein ließ es sich nicht nehmen denselben am Vorabend des Festtages aufs wärmste zu beglückwünschen. Er maschierte an der Spitze sämtlicher Vereine zum Ständchen auf dem Schulhofe. Als Sprecher des Vereins fungierte unser Oberst Herr Postschaffner Heinrich Klocke. Er brachte in beredten Worten dem Jubilar für uns alle die herzlichsten und aufrichtigsten Glück 19 Chronik 1894 - Sept. 1927 und Segenswünsche dar. Die Fahne wurde gesenkt, die Musik setzte ein, WEIT die Böller erdröhnten, kurz, es war ein Schauspiel für Engel und ERE Menschen, Auf dem Rückmarsch zum Vereinslokal hielt eine fidele Stimmung die Mitglieder noch lange zusammen. Am Festtage selbst war unser Oberst vom Herrn Jubilar zum Festtagskaffee geladen, der in animiertester Stimmung in großer Gesellschaft verlief. Kriegerfest 1926 Am 20. Und 21. Juni beging unser Verein sein diesjähriges Vereinsfest. Die Mitglieder mußten wohl Liebkind beim Wettergott sein, denn waren alle Feste in der Runde verregnet, so hatte unser Verein das herrlichste Sommerwetter. Deshalb konnte es nicht wunder nehmen, daß die beste Feststimmung herrschte und der Zustrom von Gästen ein großer war. Nachdem um halbzwei in der Kirche eine Andacht für die gefallenen Krieger gehalten, ging der Festzug vom Denkmal aus. Als der Choral verklungen: „Wie sie so sanft ruhen,“ bestieg unser Vereinsmitglied, Tierarzt Herr Dr. Joh. Figgemeier das Podium und hielt eine herzliche und zu Herzen gehende Gedächtnisrede auf die Gefallenen. Das Denkmal selbst prangte im schönsten Schmuck von Wimpeln und kleinen Fähnchen in den preußischen Farben. Unter dem lied vom „guten Kameraden“ wurden zwei Kränze am Denkmal niedergelegt durch die Kameraden Georg Schwerter und Franz Remmert. Ein flotter Marsch und nun gings zur Parade auf Vierfuß Wiese. Bald kam das Tanzbein zu seinem Rechte. Am zweiten Tage wurden nach dem Amt in der Kirche die üblichen musikalischen Ständchen gebracht. Auch die Lehrpersonen wurden durch ein solches geehrt. Nach Holsen 20 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Am 18.Juli war das Kriegerfest und die Enthüllung des Denkmals in WEIT Holsen. Auf Einladung nahmen etwa 25 Mann vom hiesigen ERE Kriegerverein daran teil. Im Festzug hatten wir mit unseren Tambouren und Pfeifern den 7. Platz. THE MEN: Veteranenehrung Der alte Vorsteher im Ruhestand und Kriegsveteran Heinrich Klocke konnte am 24. Oktober 1926 seinen 85. Geburtstag feiern. Der Kriegerverein ließ es sich nicht nehmen, seinen alten Oberst durch ein Ständchen zu ehren. In voller Uniform mit Orden und Ehrenzeichen angetan, die Musikkapelle voran, einen flotten Marsch blasend, gings gegen 5 Uhr nachmittags zur Wohnung des Gefeierten. Dort angekommen, setzte der Gesangverein mit einem 4stimmigen „Hoch“ ein, worauf das Lied: „Gott grüße Dich“ folgte. Der Ortspfarrer entrollte in längerer Rede ein Lebensbild des alten Herren und brachte die Glückwünsche des Vereins und der Gemeinde dar. Das ausgebrachte „Hoch“ auf das Geburtstagskind fand begeisterten Widerhall. Die kleinen Enkelinnen deklamierten entsprechende Festgedichte und überreichten ihrem lieben Großpapa Kränze der schönsten Herbstblumen. Nachdem Kamerad Rittmeister, der jetzige Gemeindevorsteher, Anerkennungsschreiben des Herrn Amtmanns und der Kreisverwaltung verlesen, worin Herrn Klocke der wärmsta Dank für seine amtliche Tätigkeit ausgesprochen wurde, trug der Gesangverein das Lied vor: „Das ist der Tag des Herrn.“ Als Angebinde überreichte der Kriegerverein eine Flasche Cognak und eine Flasche Wein. Sichtlich gerührt dankte der edle Greis, indem er jedem Einzelnen die Hand reichte, als sei es ein Abschied vom Leben, für alle Liebe und Ehrung. Die Musik setzte ein und unter dem Liede vom guten Kameraden gings dem Vereinslokale zu. 21 Chronik 1894 - Sept. 1927 WEIT ERE Trauerkundgebung. Am Buß- und Bettag hatte der Kriegerverein Kirchgang. In der Pfarrkirche fand um 8 Uhr für die Gefallenen des Weltkrieges das höheren Orts vorgeschriebene Requiem statt. Die Fahnendeputation nahm mit schwarzumflorter Fahne vor der Kommunionbank Aufstellung. Beim Denkmal war sodann eine Trauerkundgebung, bestehend im Abspielen einiger Choräle und Niederlegung zweier Kränze am Denkmal durch die Kameraden Papenkort und Rittmeister unter dem bekannten Liede vom guten Kameraden. „Ein treues Volk vergißt seine Toten nicht.“ 1927 Veteranenehrung. Unserm allbeliebten Kameraden Joseph Papenkort wurde am Fronleichnamstage bei Gelegenheit seines 80. Geburtstages eine seltene Ehre zuteil. Der Kriegerverein brachte ihm ein musikalisches Abendständchen. Der Festredner zeichnete Papenkort als einen guten Patrioten und frommen Christen. Seit Gründung des Kriegervereins 1894 ist Papenkort dessen Mitglied. Als dem Verein gestattet wurde, eine Fahne zu führen, trug Papenkort nach erfolgter Weihe zum ersten Mal das neue Vereinsabzeichen. 1925 wurde er Ehrenfähnrich des Vereins. Sein Hauptverdienst ist aber seine Teilnahme an dem glorreichen Feldzuge 1870/71. „Der tapf’re Thüler forcht sich nit, Ging seines Weges Schritt vor Schritt,“ Daher schmückenseine Brust viele Orden. Verwundet wurde er nicht, er hatte die Tarnkappe mitgenommen. Jeden Morgen wohnt er der hl. Messe bei. Und bei Prozessionen stellt er die Kraft seiner Lungen in den 22 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 kirchlichen Dienst. Gesang ist nun einmal sein Leben. WEIT Glückwunschdepeschen waren eingelaufen vom Herrn Landrat, Herrn ERE Amtmann und dem Kreiskriegerverband. Als Medizin für sein ferneres Wohlergehen überreichte ihm der Verein zwei Flaschen Kognak. Möge es dem biederen Alten vergönnt sein, sich noch viele Jahre in Gesundheit und Kraft seines Lebens zu freuen. Das ist der Wunsch des Kriegervereins. Veteranenbegräbnis. Von dem Turme schwer und bang Tönt die Glocke - Grabgesang. Ernst begleiten ihre Trauerschläge einen Wanderer auf dem letzten Wege. Wer war dieser Wanderer? Unser Ehrenoberst, Kamerad und Kriegsvetran Heinrich Klocke 85jährig. Im stattlichen Trauerzuge fungierte der Kriegerverein an erster Stelle mit schwarzumflorter Fahne. Ein Krieger trug die Orden und Ehrenzeichen des Verstorbenen. Krieger führten seine sterblichen Reste zu Grabe und bestatteten sie unter Kirchhofslinden. Krieger gaben ihm die üblichen Grabsalven. Krieger widmeten ihm nebenstehenden Nachruf: Abschied. 23 THE MEN: Chronik 1894 - Sept. 1927 Nach 44jähriger Schultätigkeit, davon 26 Jahre in Thüle, sage ich allen WEIT Mitgliedern des Kriegervereins ein herzliches „Lebewohl!“ ERE Thüle, den 12. September 1927. THE Hauptlehrer Georg Hillker MEN: Ehrenmitglied. 24