16.02.2006 - Kreisfeuerwehrverband Landkreis Regen

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16.02.2006 - Kreisfeuerwehrverband Landkreis Regen
Der Bayerwald-Bote
ZEITUNG FÜR DEN LANDKREIS REGEN · ZWIESELER ZEITUNG
61. Jahrgang / 7.Woche / Nr. 39
Donnerstag, 16. Februar 2006
HEUTE
Merkel für Gewinnbeteiligung
Angela Merkel hat eine Idee des
Bundespräsidenten aufgegriffen.
Auch sie hält es für wichtig, die Arbeitnehmer in Zeiten deutlicher
Gewinnzuwächse am Erfolg der
Unternehmen zu beteiligen. Seite 4
Drastische Fotos aus Abu Ghoreib
Zwei Jahre nach Bekanntwerden des Folterskandals von Abu Ghoreib hat der australische Fernsehsender SBS neue Bilder der Misshandlungen in
dem US-Gefängnis bei Bagdad gezeigt.
Seite 6
Ein Niederbayer als Moslem
Franz Xaver Kroetz inszeniert in
München Jörg Grasers Geschichte
einer Multikulti-Liaison zwischen
Straubing und Ägypten: Die Farce
„Servus Kabul“ zeigt einen Niederbayern als Moslem.
Feuilleton
Schneeschäden kaum versichert
Einzelpreis 1,20 Euro
Karlsruhe kippt Luftsicherheitsgesetz
Union will jetzt die Verfassung ändern
Bundeswehr darf bei Terrorangriff keine Passagierjets abschießen − Neuer Streit um Einsatz von Soldaten im Inneren
Karlsruhe/Berlin (AP/dpa). Inneren ausgelöst. Bayern, HesDas Urteil des Bundesverfas- sen und Hamburg forderten eisungsgerichts, wonach die Bun- ne zügige Grundgesetzändedeswehr auch bei einem dro- rung. Gut drei Monate vor der
henden Terrorangriff keine Fußball-WM solle die SPD endFlugzeuge mit unbeteiligten lich ihren Widerstand gegen InPassagieren abschießen darf, landseinsätze der Armee aufgehat bei Schwarz-Rot einen neu- ben, mahnte Bayerns Regieen Streit über eine Grundge- rungschef Edmund Stoiber
setzänderung zur Erweiterung (CSU). SPD, FDP und Grüne
der Bundeswehraufgaben im lehnten dies jedoch ab. Vertei-
digungsminister Franz Josef festgelegt, nach dem Urteil zum
Jung (CDU) erklärte gestern, er Luftsicherheitsgesetz die Notwolle nun die Möglichkeit einer wendigkeit einer GrundgesetzVerfassungsänderung rechtlich änderung zu prüfen.
prüfen lassen. BundesjustizmiDas Bundesverfassungsgenisterin Brigitte Zypries (SPD) richt hatte gestern die Ermächsprach sich indes strikt gegen je- tigung im Luftsicherheitsgesetz,
de Ausweitung von Bundes- wonach die Bundeswehr bei eiwehreinsätzen im Inland aus. nem Terrorangriff kein FlugUnion und SPD haben in ihrem zeug mit unbeteiligten PassagieKoalitionsvertrag ausdrücklich ren abschießen dürfe, für nich-
Rodler holen ihre vierte Olympia-Medaille
In vielen Versicherungsbüros stehen nach der
Schneekatastrophe die Telefone nicht mehr still.
Doch nur die wenigsten beschädigten Gebäude
sind gegen Elementarschäden abgesichert. Bayern
Superzahl: 3
(Ohne Gewähr)
Ein Leben in ein paar Kisten
Fast 25 Jahre lang lebten die Kühns in ihrem Haus
in Zwiesel. Nach dem Einsturz einer angrenzenden
Gewerbehalle mussten sie jetzt ihre Sachen packen, das Haus ist irreparabel geschädigt. Seite 32
Familienanzeigen
Seite 17
Seite8
Triumphgeste an der Bahn: Die Rodler Andre Florschütz und Torsten Wustlich feiern ihre Silbermedaille im Doppelwettbewerb.(F.: dpa)
Turin (pnp). Auf die Rodler
ist Verlass: Bei den Olympischen Winterspielen in Turin
haben Andre Florschütz und
Torsten Wustlich gestern Silber
im Doppel-Wettbewerb gewonnen und damit einen Tag
nach dem Dreifach-Triumph
riten Patric Leitner/Alexander
Resch in die Bresche, die nur
Sechste wurden. Der Sieg ging
an Österreich.
(Sport)
der Frauen für die vierte deutsche Rodel-Medaille in Turin
gesorgt. Das thüringisch-sächsische Duo sprang für die Favo-
Feuerwehrmann stürzt beim Verwirrung um Schicksal
Schneeschaufeln vom Dach deutscher Geiseln im Irak
Bodenmais (igf). Gestern
Nachmittag hat der Katastrophen-Einsatz im Landkreis Regen den ersten Verletzten aus
den Reihen der organisierten
Helfer gefordert. Ein junger
Feuerwehrmann aus Hammelburg, der mit 160 Kollegen aus
Unterfranken in der Nacht zu-
vor in den Landkreis beordert
worden war, hat beim Abschaufeln eines Geschäftshauses ein
Dachfenster übersehen, ist
durchgebrochen und rund 2,50
Meter tief gestürzt. Mit Prellungen an der Hüfte und Schnittwunden kam er ins Krankenhaus.
Berlin (AP). Weiter quälende
Ungewissheit über die Lage der
deutschen Geiseln im Irak: Von
Bundeskanzlerin Angela Merkel gab es gestern Abend keine
Bestätigung für Berichte über
eine baldige Freilassung. „Spiegel“-Online hatte zuvor unter
Berufung auf Scheich Harith al-
Dhari, den Vorsitzenden des
Rats der sunnitischen Gelehrten, gemeldet, dass René Bräunlich und Thomas Nitschke bald
frei sein sollten. Ein Sprecher
des sunnitischen Rates dementierte dies. Der Scheich habe an
die Entführer nur appelliert, die
Männer schnell freizulassen.
Angst in Bayern vor Vogelgrippe − Schnappauf mahnt zur Ruhe
München (ddp/dpa). Die Vogelgrippe hat jetzt auch Deutschland erreicht. Das für den Menschen gefährliche Virus H5N1
wurde in toten Schwänen nachgewiesen, die auf der Ostseeinsel Rügen entdeckt worden waren. Gestern wurden dort weitere verendete Schwäne geborgen. Zudem gibt
es auf Rügen nach Angaben des
Landkreises einen dritten Vogelgrippefall bei einem toten Habicht.
Nun wächst auch in Bayern die
Angst vor dem Virus. Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf (CSU) rief gestern zu verstärkter Wachsamkeit auf, warnte aber
zugleich vor Panik. Er appellierte
an alle Geflügelhalter, ihre Tiere
sofort in den Stall zu bringen, und
ordnete ein ausnahmsloses Verbot
STANDPUNKT
Mehr Respekt
vor dem Gesetz!
Von Andreas Herholz
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„Super 6“: 0 8 1 7 8 3
tig erklärt, weil sie das Grundrecht auf Leben und die Menschenwürde verletze. Das gelte
selbst, wenn das Flugzeug wie
am 11. September 2001 als Terrorwaffe eingesetzt werden soll.
Nur bei unbemannten oder nur
mit Terroristen besetzten Flugzeugen würde dieser Einwand
entfallen, erläuterte das Gericht.
(Standpunkt/ Seite 2)
In voller Schutzmontur fischen Feuerwehrleute in Hamburg tote
Enten aus dem Mittelkanal im Stadtteil Hammerbrook. (Foto: dpa)
In einem Labor in Koblenz werden tote
Graugänse seziert.
(Foto: ddp)
von Geflügelmärkten im Freistaat
an. Eine Stallpflicht gilt dem Ministerium zufolge wie geplant ab
morgen.
Bei der Bekämpfung der Tierseuche dürfe es keine Kompromisse geben, sagte Schnappauf. Er
wies aber darauf hin, dass für die
Menschen von der Tierseuche unter normalen Umständen keine
Gefahr ausgehe. Verbraucher
müssten sich keine Sorgen machen. „Das Virus ist ja nur von Tier
auf Mensch übertragbar bei allerintensivstem Kontakt“, erläuterte
er. Auch beim Essen gebe es nur
die eine Empfehlung: „Beim Zubereiten erhitzen mit mindestens 70
Grad, dann besteht keinerlei Risiko.“ Die erste Bürgerpflicht sei
jetzt, Ruhe zu bewahren. Auch das
„Bunkern“ von Grippemedikamenten wie Tamiflu habe deshalb
überhaupt keinen Sinn. (Seite 3)
Nach dem Urteil ist vor
dem Urteil. Die Entscheidung
des
Bundesverfassungsgerichts ist eine weitere Ohrfeige für die Politik und entledigt
die Verantwortlichen in der
Bundesregierung nicht ihrer
Pflicht, den optimalen Schutz
gegen den organisierten Terrorismus zu gewährleisten.
Mit dem in Karlsruhe gescheiterten Luftsicherheitsgesetz hat die frühere rot-grüne
Bundesregierung quasi posthum eine weitere Niederlage
erlitten. Das Urteil zeigt einmal mehr, wie fahrlässig SPD
und Grüne in ihrer Amtszeit
mit
den
fundamentalen
Grundlagen der Verfassung
umgegangen sind. Die Herren
in den roten Roben haben
einmal mehr die Hausaufgaben der Politik erledigt und
an die Bedeutung der Menschenwürde erinnert. Eine
Abwägung Leben gegen Leben darf es nicht geben.
Schließlich ist die Würde jedes Menschen unantastbar.
Die Große Koalition muss
jetzt einen neuen Anlauf starten und nach Möglichkeiten
suchen, wie die terroristische
Gefahr aus der Luft nicht nur
wirksam, sondern auch verfassungsrechtlich einwandfrei eingedämmt werden kann
und die Sicherheitskräfte im
Ernstfall nicht auf sich allein
gestellt bleiben. Nicht nur für
die früheren Verteidigungsund Innenminister Peter
Struck und Otto Schily ist die
höchstrichterliche Entscheidung
eine
empfindliche
Watschn. Auch der amtierende
Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble, der auf
einen stärkeren Einsatz der
Bundeswehr auch im Inneren
drängt und Soldaten während
der Fußballweltmeisterschaft
als Hilfspolizisten und Wachschutz einsetzen möchte,
wurde vom Verfassungsgericht an die engen Schranken
des Grundgesetzes erinnert.
Der Einsatz der Streitkräfte
zu anderen Zwecken als zur
Verteidigung ist nach geltender Verfassungslage an sehr
strikte Voraussetzungen gebunden. Gerade von Verfassungsministern wie Schäuble
und seinem Vorgänger Schily
würde man etwas mehr Respekt vor dem Grundgesetz
erwarten.
BAYERN
Donnerstag, 16. Februar 2006
Bayernredaktion: Tel. 0851/802368 •Fax 0851/802347
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CSU-Fraktion : Keine
Pauschale für Winterdienst
/
Seite 9
Wenn der Schnee Existenzen unter sich begräbt
Halle inklusive 15 Fahrzeuge eines Landwirts wurden zerstört − Ohne Elementarversicherung kein Schadenersatz
Von Jessica Hirthe
München. Die CSU-Landtagsfraktion hat
Grattersdorf/München.
gestern den Antrag der SPD abgelehnt, die
Winterdienstpauschale wieder einzuführen. Gottfried Streicher ist am Ende:
Das teilten gestern die MdL Helga Weinber- Vergangene Woche ist die Mager und Bernd Sibler sowie Finanzstaatsse- schinenhalle des Landwirts aus
kretär Franz Meyer mit. Mit der Pauschale Renzling bei Grattersdorf (Lkr.
könne kein gerechter Ausgleich erzielt wer- Deggendorf) unter der Schneeden. Die CSU-Fraktion ist der Auffassung last zusammengebrochen und
dass die vom Schnee stark betroffenen Kom- hat seine komplette Ausrüstung
munen durch staatliche Zuwendungen im unter sich begraben. An die 15
Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs landwirtschaftliche Maschinen
wurden zum Teil schwer beentlastet werden sollten.
schädigt. Der 51-Jährige hat
keine Elementarversicherung.
Frauen beim Gebet mit Pistole Er kann nur auf Unterstützung
der Regierung hoffen, die im
überfallen − 5 Euro Beute
Sieben-Punkte-Programm für
Heroldsbach. Mitten im Gebet sind zwei solche Existenz bedrohende
Frauen in der Gnadenkapelle in Heroldsbach Fälle Hilfe aus dem Härtefonds
(Lkr. Forchheim) von einem mit einer Pistole zugesagt hat.
bewaffneten Mann überfallen worden. Wie
„Ich weiß nicht, was ich tun
die Polizei gestern mitteilte, entriss der mit ei- soll“, Gottfried Streicher ist ratner Skimütze vermummte Täter einer der bei- los. „Ich muss für mindestens
den Frauen die Handtasche und flüchtete 30 000 Euro neue Maschinen
dann. Etwa 500 Meter vom Tatort entfernt kaufen, damit ich meine Landaufrechterhalten
wurde die Handtasche der 53-Jährigen wirtschaft
schließlich gefunden. Es fehlten ein 5-Euro- kann.“ Er versucht zu retten,
was zu retten ist. Per Hand müsSchein sowie verschiedene Schlüssel.
sen der Schnee und die Trümmer abgetragen werden, denn
Haushalt: Landtags-CSU
selbst für einen Kran ist das eingestürzte Dach der 12 Meter
bekommt mehr Mitsprache
breiten und 30 Meter langen
München. Nach jahrelangen CSU-internen Halle zu schwer. „Mir kommen
Querelen um den Sparkurs der Staatsregie- die Tränen, wenn ich die kaputrung bekommt die Landtagsfraktion der Par- ten Maschinen sehe“, Streicher
tei mehr Mitsprache in der Haushaltspolitik. hätte am liebsten längst das
Eine „Zukunftskommission“ unter gemein- Handtuch geworfen. Aber er
samer Leitung von Ministerpräsident Ed- will den großen Traum seines
mund Stoiber und Fraktionschef Joachim Sohnes Thomas nicht zerstöHerrmann soll die Strukturen des Haushalts ren: Der 18-Jährige will den Hof
durchleuchten und Prioritäten setzen. Es mit 36 Hektar Fläche und fast
handle sich nicht um eine Sparkommission, 70 Stück Vieh übernehmen.
sondern um eine „Alternative zum RasenmäIn vielen Jahren hat Gottfried
her“, sagte Herrmann gestern. Die Arbeits- Streicher mit seiner Frau Annegruppe hat acht Mitglieder, die je zur Hälfte marie den Hof aufgebaut. „Die
von Staatsregierung und Landtagsfraktion Halle war das letzte Stück“, sagt
gestellt werden.
der 51-Jährige. Sie wurde erst
wicklung schnell geht“, stellt
Stadler in Aussicht. Wer jedoch
nicht abgeschaufelt habe, müsse damit rechnen, dass der Fall
auf grobe Fahrlässigkeit hin untersucht werde. „Der Versicherte hat eine Schadensminderungspflicht.“
Kurzentschlossene haben allerdings Pech: In Anbetracht
der Schneeverhältnisse kann
man sich laut Stadler momentan keine Police besorgen: „Viele Versicherungen haben ein
Zeichnungsverbot verhängt.“
Im Normalfall gebe es jedoch
keinerlei
Einschränkungen.
Wie Herbert Stadler mitteilt,
gibt es auch keine Zoneneinteilung nach Gefährdungsgrad
wie beim Hochwasser. „Bei
Schnee ist alles versicherbar“,
sagt der Versicherungsexperte.
Sind dann die zwei ersten
Punkte des Hilfspakets − Soforthilfe bei nicht versicherbarem Schaden − der Regierung
sinnlos? „So schaut’s aus“,
kommentiert Stadler. Wird es
Eine Halle von Gottfried Streicher ist eingestürzt und hat seine ganzen Maschinen unter sich begraben. also gar keine Fälle geben, bei
Die Existenz des Landwirts ist bedroht: Ohne Maschinen kann er nicht arbeiten.
(Foto: Binder) denen diese Zusage greift? Finanzstaatssekretär Franz Mey2003 fertig. Am Tag vor dem zur Verantwortung ziehen Bezirks Passau/Ostbayern im er stellt dies so klar: „Wir haben
Einsturz hat Streicher das Dach kann, hat er nicht: „Die sitzen Bundesverband Deutscher Ver- die Eckpunkte der Hochwasnoch auf jeder Seite ein Stück doch am längeren Hebel.“ Ins- sicherungskaufleute. Bei der serhilfe übernommen. Es kann
abgeschaufelt. Doch sie hielt gesamt 60 000 Euro Schaden Elementarversicherung ist man ja sein, dass etwas nicht versider verbleibenden Last nicht hat Streicher an das Landwirt- gegen Erdbeben, Hochwasser cherbar ist.“ Man wolle alle Lüstand. Sofort hat Streicher den schaftsamt gemeldet und hofft und auch Schneedruck versi- cken schließen, um den MenSchaden seiner Versicherung jetzt auf Unterstützung: „Ohne chert. „Zusätzlich kann man schen zu helfen. Das Schneegemeldet, die ihm grünes Licht schaffen wir es einfach nicht.“
den Inhalt des Gebäudes mit- chaos hat Gebäudeschäden von
bis zu 70 Millionen Euro verurgab. Der Landwirt konnte aufSo wie Gottfried Streicher versichern, bei zulassungs- sacht, bilanzieren die sechs Kaatmen. Ein Tag später der haben sich die wenigsten Haus- pflichtigen Fahrzeugen greift tastrophen-Landkreise in einer
Schock: Sie zahlt doch nicht. besitzer in Ostbayern im Rah- die Vollkasko“, erklärt Stadler. ersten Schätzung. Darin sind
„Ich bin am Ende“, Streicher ist men ihrer Gebäude- und Haus- Pausenlos klingelt in seinem nach Angaben des Innenminisverzweifelt. „Die neue Halle ratversicherung gegen Elemen- Büro in Tittling das Telefon. „In- teriums die Kosten für den
hätte den Schnee doch aushal- tarschäden abgesichert. „Eher nerhalb von 14 Tagen können Hilfseinsatz und Produktionsten müssen.“ Viel Hoffnung, fünf, als zehn Prozent“, schätzt die Geschädigten mit der Zah- ausfälle von Unternehmen
dass er die dänische Baufirma Herbert Stadler, Sprecher des lung rechnen, wenn die Ab- nicht enthalten.
Jetzt schneit es schon wieder
Die Lage in den Krisengebieten ist aber noch entspannt
In Zwiesel hatten die Einsatzkräfte gestern erneut mit Neuschnee zu kämpfen.
(Foto: Schlenz)
Zwiesel
(ism).
Die
Schnee-Krisengebiete
im
Bayerischen Wald haben
gestern wieder eine ordentliche Portion Neuschnee abbekommen. So hat es beispielsweise in Zwiesel seit
dem Nachmittag erneut
stark geschneit, die Lage ist
jedoch noch weitestgehend
entspannt. Heute und morgen werde im Bayerischen
Wald weiterhin Schnee bzw.
Schneeregen mit bis zu vier
Litern pro Quadratmeter fallen, kündigte Anna UlrichMerten vom Wetterdienst
„meteoXpress“ in Wiesbaden an. In den tieferen Lagen
regnet es.
Wildfleisch-Rückruf ausgeweitet
74 Produkte genussuntauglich − Soko steht vor Abschluss
Von Isabel Metzger
Passau/München.
Im
Wildfleisch-Skandal um die
Passauer Firma Berger Wild
hat das bayerische Verbraucherschutzministerium die
Rückholaktion erneut ausgeweitet. Die Liste der genussuntauglichen Produktchargen wurde von 53 auf 74
aufgestockt.
Weitere Probenuntersuchungen aus dem Handel in
Bayern,
Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen und
im Saarland hätten zu Beanstandungen geführt, sagte
Ministeriumssprecher
Dr.
Roland Eichhorn gestern.
„Das Fleisch hat gestunken.“
Nach den bisherigen mikrobiologischen Untersuchungen von 70 Handelsproben
aus Bayern bestehe allerdings keine Gesundheitsgefahr. Bei dem nun beanstandeten Fleisch handelt es sich
laut Ministerium u. a. um
Hirschedelgulasch, Frischlingsrücken und Hasenkeulen. Die komplette Liste
steht im Internet unter
„www.stmugv.bayern.de“.
Die Soko „Wild“ will be-
Nummer 39
„Untersuchungsausschuss
rückt näher“: Franz Maget.
„Er ist der Aufklärer“: Minister Werner Schnappauf.
reits in der kommenden Woche ihre Arbeit beenden, wie
Eichhorn gestern gegenüber
der PNP ankündigte. Am
Donnerstag, 23. Februar,
werde Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf im Umweltausschuss
den Abschlussbericht der
Soko und die Ergebnisse der
Probenahmen aus dem Berger-Kühlhaus vorlegen.
Zuvor hatte SPD-Fraktionschef Franz Maget dem
Minister vorgeworfen, die
Fragen nur schleppend zu
beantworten. „Ich habe den
Eindruck, dass das ganze
Problem dem Ministerium
über den Kopf gewachsen
ist“, sagte Maget. Die SPD
hatte ursprünglich gefordert,
Schnappauf sollte die insgesamt 33 Fragen bis heute beantworten. Dies ist nun erst
kommenden Dienstag der
Fall. „Wir lassen uns doch
nicht von der SPD jagen“, erklärte Ministeriumssprecher
Eichhorn und stellte klar:
„Schnappauf ist der Aufklärer.“ Das sieht Franz Maget
freilich nicht so: „Ein Untersuchungsausschuss
zum
Wildfleisch-Skandal rückt
näher.“
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Donnerstag, 16. Februar 2006
Regen: Redaktion: Am Sand 11, 콯 0 99 21/88 27-17
Fax: 88 27-42, E-Mail: [email protected]
Geschäftsstelle/Anzeigen: 콯 88 27-0 − Fax: 88 27-41
DER SCHNEE UND DIE FOLGEN
Katastrophen-Alarm wird
wohl heute Abend aufgehoben
REGEN
Schnee-Chaos kostet 23 Millionen Euro
Nummer 39
/
Seite 29
Landkreis schätzt Gebäudeschäden auf 20 Millionen und Einsatz-Kosten auf etwa drei Millionen Euro
Von Ingrid Frisch
Regen. Es sind keine gesicherten, sondern geschätzte Zahlen, machte
Anton Weghofer vom
Landratsamt Regen deutlich: Die Schnee-Katastrophe hat im Landkreis
Regen Kosten von rund 23
Millionen Euro verursacht.
schen Katastrophengebieten.
Alle Landkreise mit Katastrophen-Alarm meldeten der
Staatsregierung Schäden in Höhe von rund 62 Millionen Euro,
weiß Anton Weghofer. „Da liegen wir mit unseren geschätzten
23 Millionen bestimmt nicht
völlig falsch, schließlich sind
wir der am massivsten betroffene Landkreis“.
Der größte Brocken sind mit
geschätzten 20 Millionen Euro
Schäden, die die Schneemassen
an Gebäuden angerichtet haben. Die übrigen drei Millionen
Euro sind Kosten, die der Katastrophen-Einsatz
verursacht
hat − zum Beispiel für die Verköstigung, Quartiere oder Lohnersatzzahlungen für die vielen
Helfer. Der Kreisbrandrat und sind, nützt den Wenigsten. Eine weckt“, befürchtet Weghofer.
der Kreisbaumeister, die ver- solche Versicherung hat kaum Dabei seien die Hilfsmaßnahgangene Woche im ganzen ein Hausbesitzer abgeschlos- men beider Naturkatastrophen
Landkreis im Einsatz waren, sen. Deshalb will sich Landrat nicht vergleichbar: Für die
steuerten wertvolle Informatio- Heinz Wölfl mit seinen Kolle- Hochwasser-Opfer gab es vor
gen aus den anderen betroffe- allem Bundes- und Landesmitnen zur Schadens-Bilanz bei.
Gestern hat das Landratsamt nen Landkreisen am Montag tel. Die Folgekosten der
sollen
die Gemeinden im Landkreis bei Innenminister Günther Schnee-Katastrophe
angeschrieben, alle Schadens- Beckstein dafür stark machen, nach bisherigem Stand allein
diese
Regelung
zu
kippen,
oder
vom
Freistaat
bezuschusst
wermeldungen von Bürgern zu
bündeln und an die Kreisbehör- als Alternative erreichen, dass den.
die Härtefondsregelung greift.
de weiterzugeben.
Welche Größenordnung die
Auch Anton Weghofer hat Einsätze der Hilfskräfte bisher
Herbe Enttäuschungen sind
in den Augen von Weghofer vor- gestern der Staatsregierung te- hatten, zeigen zwei Beispiele:
programmiert, wenn die Staats- lefonisch klar gemacht, dass die In Lindberg waren bis gestern
regierung an der Regelung fest- bisher angebotene Hilfe unbe- früh 241 Häuser abgeschaufelt,
hält, lediglich einen Teil der friedigend sei: „Wir wollen kei- neun waren angefangen und 35
nicht versicherbaren Schäden ne Steine, sondern Brot.“
noch offen. In Frauenau hatten
„Die Finanzhilfen nach dem die Helfer 296 Gebäude abgearzu ersetzen. Dass Schäden
durch Schneelast über die Ele- Jahrhundert-Hochwasser ha- beitet, vier waren in Arbeit und
Begehrlichkeiten
ge- 143 waren noch offen.
mentarversicherung abgedeckt ben
Regen (igf). Voraussichtlich heute Abend
wird im Landkreis Regen der KatastrophenAlarm aufgehoben, hat das Landratsamt mitgeteilt. Gestern waren im Landkreis noch
rund 1500 Hilfskräfte im Einsatz. Heute werden sie auf etwa 600 Helfer zurückgefahren.
Zu ihnen gehören weiterhin auch Auswärtige
− von der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr München zum Beispiel oder
Obwohl gar nicht alle Gevom Innenministerium. Nach Aufhebung des
Katastrophenalarms werden die Einsatzzent- meinden Schäden gemeldet
ralen im Landratsamt und im Feuerwehrhaus hatten, gab das Landratsamt
Regen abgebaut. Die Zuständigkeit für Not- diese Summe am Dienstag an
einsätze fällt dann wieder an die Gemeinden die bayerischen Staatsregierung
zurück.
weiter − als Grundlage für das
Sieben-Punkte-Programm zur
Hummer für hungrige Soldaten Soforthilfe in den ostbayeriRegen (igf). Das kalt-warme Büffet beim
Uffz-Ball ist in der ganzen Region legendär.
Vier Tage hatten die Bundeswehr-Köche das
Büffet für rund 500 Personen vorbereitet dann wurde am Freitag entschieden, den für
Samstag geplanten Ball abzusagen. „Wir kön- Das Freiräumen der verengten Straßen erfordert ausgereifte Strategie − Flächen zum Schneelagern werden knapp
nen nicht guten Gewissens feiern, wenn die
Regen (jf). Auch gestern
Soldaten rundherum schaufeln“, so die Begründung von Alfred Rosenauer, 1. Vorsit- schaufelten in Regen und den
umliegenden Gemeinden noch
Hunderte von Helfern und Privatleuten Schnee von den Dächern. Schnee, der genauso die
Straßen verengt wie die vom
Schneepflug zur Seite geschobene weiße Pracht. Diesen
Schnee aus den Stadt- und Dorfstraßen abzutransportieren, das
ist derzeit die große Herausforderung für die Bauhöfe.
Regens Stadtbaumeister Rozender der Unteroffiziersheimgesellschaft.
Das Büffet wurde trotzdem mit großem Appe- land Kraus ist da als Stratege betit abgeräumt: Von rund 600 Soldaten aller sonders gefordert. „Man muss
Dienstgrade, die vom Schaufeleinsatz zu- eine sinnvolle Umleitung hinrückgekommen waren. Statt Gulasch aus der bringen“, sagt er. Sprich: Mal
Kanone gab es eben Pastete, Lachs, Hummer, wird ein Abschnitt der BodenKaviar und Spanferkel. Und auch die Nach- maiser Straße gesperrt und freigefräst, dann einer in der Gunspeisen aßen die erschöpften Soldaten mit
therstraße oder in der BachgasGenuss. Die gute Tat machte für die UHG
se − und zwar so im Wechsel,
auch das Minus von 4500 Euro in der Kasse dass die Durchfahrt immer frei
wett.
(Foto: Rosenauer) ist. Wichtiger Faktor ist dabei
der Schulbus-Betrieb..........
Obstbäume für hungrige Hasen
Über seinen Fuhrpark kann
Regen (mw). „Wie ein Hund einen Knochen sich Kraus nicht beklagen. Zu
abfieselt, so haben die Hasen die Obstbäume den bauhof-eigenen Fahrzeu- Fünf Meter hohe Schneegebirgs-Ketten türmen sich am Regener Freibad-Parkplatz. Die Frage, wo der geräumte Schnee abgeladen werden
(Foto: Fuchs)
abgeschält“, erzählt Winfried Ortner von der gen rollen derzeit sechs sechs- soll, ist inzwischen in allen Gemeinden ein Problem.
Firma Bayerwald Obst, der Plantagen in achsige Lkw und fünf bis sechs
Die
Kosten
hatte
StadtbauRadlader
von
Fremdfirmen.
Bemais.
Sein
Büro
wird
mit
AnfraSkibus
seinen
Betrieb
schon
fährt,
gibt
der
Untergrund
nach
Rohrbach und Oleumhütte besitzt. Wegen
gen überhäuft, vier Lastwagen, meister Kraus auch bei der Wahl
des hohen Schnees ist der ein Meter hohe denklicher ist da schon, dass die und der Laster steckt fest“, sagt eingestellt hatte.
Waren überhaupt genügend sechs Lader und bis zu 35 Mann neuer Deponieorte im Auge.
Wildschutz, der den Stamm schützen soll, zu Deponiemöglichkeiten allmäh- Kraus.
In Bodenmais kämpft man Laster und Lader zu bekom- sind im Einsatz. Die Laster zum Denn ein Trupp mit zwei Ladern
niedrig. Deshalb können die Hasen die Bäu- lich knapp werden. Die ungeme anbeißen, die Rinde fressen und kleinere heuren Schnee-Gebirge auf mit dem selben Problem: Die men? „Die Wirtschaft hat Teil in Regen, zum Teil in Bi- und zwei Lastwagen kostet die
dem Freibad-Parkplatz lassen Deponie am Recyclinghof wird schnell reagiert“, sagt Roland schofsmais, wo mittlerweile Stadt pro Stunde etwa 230 Euro.
Äste abbrechen. Hauptsächlich sind Apfeldort den Platz allmählich eng immer voller. „Wir haben dort Kraus anerkennend. Denn die schon der Parkplatz am Habi- „Wenn dann der Laster zu lange
bäume betroffen, aber auch Birnbäume und
werden. Für den Schnee aus einen Bagger stationiert, der Baufirmen mussten ihre Fahr- schrieder Sportplatz als Depo- zur Deponie unterwegs ist,
Quitten sind beschädigt. Die Niederstamm- dem Stadtteil Bürgerholz hat den Schnee zusammenschiebt“, zeuge erst aus der Winterpause nie herhalten muss.
wird’s unwirtschaftlich.“ Desbäume sind zwei bis vier Jahre alt und werden jetzt die Bundeswehr ein Wie- sagt Bürgermeister Fritz Wühr, holen und wieder anmelden.
In der Bodenmaiser Deponie halb wird am Bad-Parkplatz
bis zu drei Meter groß. „Trotzdem haben wir sengelände auf dem Übungs- „sonst ginge dort nichts mehr.“ Das Nachsehen hatte allerdings, muss nicht nur verdichtet, son- noch weiter aufgetürmt − auch
keinen Totalverlust, aber mit Sicherheit ist platz freigegeben. Dort gab es Im Urlauberort muss man beim wer sich seine Transporteure dern auch Buch geführt werden. auf die Gefahr hin, dass die Ausder Schaden sehr erheblich“, berichtet er wei- aber zunächst Probleme mit der Sperren und Ausräumen der nicht früh gesichert hatte. „Un- Denn hier können auch Privat- wirkungen bis zum Sommer reiter. Betroffen sind 50 bis 150 Bäume, die teil- Befahrbarkeit − obwohl der Bo- Straßen auch auf den Tourismus sere Wartezeit ist derzeit min- leute ihren Schnee abladen. chen. „Es kann gut sein“, meint
weise voll ertragsfähig sind. Der Schaden be- den fast einen Meter tief gefro- Rücksicht nehmen: So wurde destens zwei Tage“, sagt Bern- „Das wird aber notiert und die Kraus augenzwinkernd, „dass
läuft sich, soweit bisher sichtbar, auf einige ren ist. „Wenn so ein voll belade- die Arberseestraße gestern hard Mader vom gleichnamigen Kosten werden später aufge- dort noch Schnee liegt, wenn
ner Sechsachser in die Wiese Abend erst freigefräst, als der Bauunternehmen in Bischofs- teilt“, sagt Bürgermeister Wühr. wir das Freibad aufsperren.“
1000 Euro.
Gesucht: Große Laster und befahrbare Deponieflächen
Junger Feuerwehrmann
fällt durch Dachfenster
Helfer aus Unterfranken in Bodenmais verunglückt
MIT EINEM STARKEN AUFGEBOT sind die Feuerwehrleute aus der Patenstadt Roth und dem umliegenden Landkreis gestern in Regen zur Hilfe angetreten. 103 Männer und Frauen waren mit 19
Fahrzeugen und zwei Drehleitern angerückt, angeführt vom Rother Kreisbrandrat Hans Dess. Der
fuhr denn auch gleich zu einer ersten Besprechung
mit seinem Amtskollegen Hermann Keilhofer weiter. Zu tun gab es für sie noch genug. 60 Feuerwehr-
ler kamen in der Kaserne den Soldaten zu Hilfe −
die kamen erst jetzt dazu, auch ihre eigenen Gebäude vom Schnee zu befreien. „Do feids himmeweit“,
sagte Bürgermeister Walter Fritz gestern − da war es
für ihn selbstverständlich, dass er dem hilfsbereiten
Kommandeur jetzt seinerseits Hilfe schickt. Die
übrigen Rother schaufelten unter anderem auf dem
Dach der Stadtbücherei, dem Pfarrsaal (Bild) und
dem Freibad-Gebäude sowie auf dem Dach des
Stadtwerke-Gebäudes in Metten.
(Foto: Fuchs)
Bodenmais (igf). Er hatte das
Fenster im Dach eines Geschäftshauses an der Bahnhofstraße
selbst freigeschaufelt, war dann
mehrmals daran vorbeigegangen,
hat es schließlich übersehen und
ist durchgebrochen. Der 20-jährige Feuerwehrmann aus Hammelburg stürzte gestern gegen 15 Uhr
etwa 2,50 Meter tief in ein Badezimmer des Gebäudes und zog
sich dabei Verletzungen an der
Hüfte und Schnittwunden zu.
Vermutlich hatten Kraft und
Konzentration des jungen Feuerwehrlers nachgelassen, spekulierte nach dem Unfall der Führer des
Unterfranken-Kontingents, das
gestern mit 158 Mann im Zellertal
im Einsatz war.
Die Helfer hatten zu diesem
Zeitpunkt schon ein anspruchsvolles Pensum hinter sich. Am
Dienstag gegen 19 Uhr waren die
Unterfranken alarmiert worden,
um 1.30 Uhr fuhr die Truppe los
und war gegen 7.30 Uhr im Landkreis. Nach einem Frühstück und
einer kurzen Lagebesprechung
hieß es ab 8.30 Uhr: Rauf auf die
Dächer.
„Wir haben stundenlang voll
gepowert“, beschreibt der Truppen-Chef das Arbeitstempo im
Laufe des Mittwochs. Nach dem
Unfall bremste er seine Jungs.
„Die Wenigsten sind so schwere
körperliche Arbeit gewohnt. Da
wird man zwangsläufig irgendwann müde und unaufmerksam“,
so der Chef der Unterfranken.
Die Verletzungen des Feuerwehrmanns seien keineswegs lebensbedrohlich, hieß es gestern
Abend, als die Unterfranken sich
ohne ihren verletzten Kameraden,
der im Krankenhaus versorgt wurde, wieder auf den Heimweg
machten.
Der Feuerwehrmann ist der erste Verletzte im Landkreis aus den
Reihen der organisierten Helfer.
Wie viele Privatleute beim Dachabschaufeln verunglückt sind,
wird in keiner Einsatzzentrale erfasst. Ein prominentes Opfer ist
allerdings bekannt: Der Viechtacher Polizeichef Ludwig Weikl
war am Freitag vom Dach gefallen, als er in Bodenmais sein
Hausdach abschaufeln wollte.
Weikl hat sich ein Bein gebrochen.
Schlauchwehr bleibt
Provisorium
Regen (jf). Mit einem winterlichen Thema hat sich der Stadtrat
in seiner Sitzung am Dienstag befasst − und das Thema hatte nichts
mit der Schnee-Katastrophe zu
tun. Nein, es ging um das
Schlauchwehr im Kurpark. Genauer gesagt um den Durchlass,
wo bis zu seinem Abriss am vorvergangenen Samstag der große
Gummiwulst das Wasser aufstaute.
Wie berichtet hat der Bauhof
Mitte der vergangenen Woche aus
Holzplatten ein provisorisches
Wehr eingezogen und damit den
Fluss wieder aufgestaut. Geplant
war, dass bei brauchbarer Witterung und niedrigem Wasserstand
eine Reparatur bzw. Erneuerung
des Schlauches in Angriff genommen werden sollte. Dieses Vorhaben hat der Stadt nun vertagt.
Grund: Rechtlich ist ungeklärt,
wer für den Unterhalt desWehres
eigentlich verantwortlich ist.
Der Stadtrat hat beschlossen,
das Provisorium stehen zu lassen,
keine kostenwirksamen Maßnahmen zu ergreifen und die Klärung
der rechtlichen Lage abzuwarten.
„Wir stecken jetzt nicht 50 000
Euro in das Wehr, so lange nicht
klar ist, ob das überhaupt unsere
Aufgabe ist“, sagt Fritz.
ZWIESEL
Donnerstag, 16. Februar 2006
DAS SCHNEE-CHAOS
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DAS SCHNEE-CHAOS
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Nur in Frauenau bleibt die
Schule heute noch zu
Zwiesel. In allen Gemeinden des Zwieseler Winkels findet heute an den Schulen wieder regulärer Unterricht statt. Einzige Ausnahme: Frauenau. „Wegen der andauernden
Schneeräumarbeiten auf den Dächern ist die
Schulwegsicherheit nicht garantiert“, sagte
Schulrat Max Friedl zur Begründung. Normalen Betrieb gibt es heute auch wieder in den
drei Zwieseler Kindergärten. Von den anderen Kindergärten lagen bis zum Abend keine
Meldungen vor.
Frauenau wurde gestern
komplett abgeriegelt
Frauenau. Mit dem Auto ging gestern gar
nichts mehr im Glasmacherort. Alle Zufahrten zur Gemeinde wurden von 8 bis 18 Uhr
abgeriegelt. „Wir haben beschlossen, die
Hauptstraße einen Tag komplett zu sperren,
um die Dächer dort in einem Atemzug abzuschaufeln“, so Vize-Bürgermeister Herbert
Schreiner. Bis auf das Anwesen Schlecker ist
das auch gelungen. Heute dürfte sich die Situation auf den Gemeindestraßen etwas entspannen. Zu allem Unglück ist jetzt auch
noch die Schneefräse der Gemeinde kaputt.
Man hofft, sie bis heute wieder flott zu bekommen. Auch gestern wurden weiter Dächer vom Schnee befreit. Die Einsatzleitung
betont, dass keine Scheunen, Garagen oder
Zufahrten von den Hilfskräften geräumt
werden können. Einsturzgefährdete Dächer
von Wohnhäusern und damit Menschenleben hätten absoluten Vorrang.
Sparkassen-Passage wegen
Einsturzgefahr gesperrt
Mit zwei Feuerwehr-Drehleitern wurde gestern auf dem Stadtplatz gearbeitet. Gut die Hälfte der Dächer sind mittlerweile von der schweren Schneelast befreit.
Bergwacht sichert Helfer in luftiger Höhe
Bis jetzt 5000 Arbeitsstunden geleistet − Einsatzzentrale für den Landkreis Regen seit Montag im Zwieseler Bauhof
Von Claudia Winter
Zwiesel. Seit gestern ist die SparkassenPassage am Stadtplatz gesperrt. Eine Glaskuppel über dem Durchgang war an einigen
Stellen vom Schnee eingedrückt worden. Wie
lange die Passage gesperrt bleibt, ist noch
nicht klar. Die Sparkasse ist aber von beiden
Eingängen zu betreten.
(F.: Schlenz)
Auch Stadtrat und Kirche
kapitulieren vor dem Schnee
Zwiesel. Das Schnee-Chaos bewirkt weitere Absagen: Gestern ist die für heute anberaumte Stadtratssitzung gestrichen worden;
ein Ersatztermin steht noch nicht fest. Ebenfalls abgesagt wurde das für den kommenden
Sonntag geplante Faschingskonzert der evangelischen Gemeinde. Die Kreuzkirche ist wegen der Schneemassen auf dem Dach noch
gesperrt, deshalb können die notwendigen
Vorbereitungen nicht getroffen werden. Der
Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr soll aber
wieder in der Kirche stattfinden.
Zwiesel. Kein Dach ist
ihnen zu steil und kein
Gebäude zu hoch. Die
Bergwachtmänner sind
als Sicherungskräfte bei
der
Bewältigung
der
Schneemassen gefragte
Leute im ganzen Landkreis.
Weil sich die Einsätze nun auf
den Zwieseler Winkel konzentrieren, wurde am Montag die
Einsatzzentrale in den städtischen Bauhof nach Lichtenthal
verlegt. Gerhard Horn ist dort
der Koordinator.
Zwischen 60 und 85 Bergwachtler sind täglich im Einsatz, bis gestern wurden insgesamt 5000 Einsatzstunden geSeit Donnerstag ist die hei- leistet. Auf allen großen Objekmische Bergwacht-Bereitschaft ten ist die Bergwacht dabei,
so wie alle anderen Hilfsorgani- weil die Sicherheit der Einsatzsationen im Dauereinsatz. Un- kräfte stets oberste Priorität hat.
terstützt wurden die Zwiesler Einsatzleiter Horn erhält von
der Feuerwehr die Mitteilung,
bisher von Kameraden aus inswelches Gebäude als nächstes
gesamt 33 Bergwachten aus
abgeschaufelt wird. Die BergBayern und Baden-Württem- wacht prüft, ob eine Sicherung
berg. Der Zwieseler Bereit- notwendig ist. „Auf die hohen,
schaftsleiter Alois Fuggenthaler steilen Dächer kommt man
ist als Bergwacht-Einsatzleiter meist ohne Kran gar nicht rauf“,
für den gesamten Landkreis zu- erklärt Horn. So wie am Stadtständig. Er hatte am Wochenen- platz. Die Feuerwehren Arnsde sein Quartier im Regener torf und Bad Abbach arbeiteten
Rotkreuzhaus aufgeschlagen. gestern den ganzen Tag über mit
zwei Drehleitern. Der Bergwachtler Klaus Pister machte
sich nach seiner Nachtschicht
im Polizeidienst an den Aufbau
der Sicherung auf den Dächern
am oberen Stadtplatz, Ecke an denen sich die Schaufler der
Frauenauer Straße. In luftiger Feuerwehren mit ihren SicheHöhe baute er von Kamin zu rungsgurten einklinken konnKamin ein Seilgeländer und leg- ten. Aufgabe der Bergwacht ist
te so genannte Seilspinnen an, es auch, die Helfer in die Sicherungstechnik einzuweisen, den
Einsatz zu überwachen und bei
eventuellen Umbauten zu helfen. Natürlich greifen die Bergwachtler auch zur Schneeschaufel und helfen mit, wo Not
am Mann ist.
Problematisch war der Einsatz auf dem alten Mädchenschulhaus. Dort mussten die
Schaufler vom Korb der Drehleiter aus mit Seilen gesichert
werden. Wenn keine Fixpunkte
vorhanden sind, müssen sich
die Bergwachtler etwas einfallen lassen. So hat Ragnar Theuerjahr im Gymnasium kurzerhand die Schultische vor den
Fenstern verkeilt und von dort
aus das Sicherungsseil zum
Dach verlegt.
Von Kamin zu Kamin baut Klaus Pister ein Seilgeländer auf den Dächern am Stadtplatz.
(Fotos: Winter)
Das Ehepaar Kühn muss 24 Jahre Leben in Kisten verpacken
Neben ihrer Wohnung stürzte eine Halle ein und sie mussten fluchtartig ihr Zuhause verlassen − Zurück können sie nicht mehr
Von Christina Hackl
Zwiesel. Fast ein Viertel
Jahrhundert haben Siegward und Irmgard Kühn in
ihrer Wohnung in der Röckkellerstraße gelebt. Am
Samstagabend wurden sie
evakuiert, nachdem die an
ihr Haus angrenzende Halle
unter der Schneelast zusammengebrochen war. Zurück
können sie nicht mehr. Jetzt
müssen sie ihre Sachen packen − 24 Jahre Leben in ein
paar Umzugskisten.
Der Schock über das Erlebte
sitzt dem Ehepaar Kühn auch vier
Tage nach der Evakuierung noch
in den Knochen. Die beiden hatten es sich gerade vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Es sah
nach einem ganz normalen Samstagabend aus, doch alles sollte
ganz anders kommen.
„Um halb acht hat es das erste
Mal gescheppert“, berichtet Irm-
gard Kühn. Sie ist in der Wohnung
umhergelaufen, konnte aber
nichts Ungewöhnliches finden.
Ihr Mann erinnert sich ganz genau, was dann passierte: „Um fünf
vor halb neun hat es einen riesen
Knall gegeben. Wir saßen plötzlich im Dunkeln. Der Strom war
weg und das ganze Haus hat gezittert“. Der Schock war groß. Was
war passiert, was sollten sie tun?
Sie mussten Hilfe holen, das stand
fest. Das Telefon funktionierte
nicht. „Gott sei Dank hat mein
Mann ein Handy. Damit haben
wir dann die Polizei verständigt“,
so Irmgard Kühn.
Dann ging alles ganz schnell,
Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen rückten vor dem Haus an.
Die riesige Lagerhalle, die direkt
an das Haus angrenzt, war unter
der Schneelast zusammengebrochen. Bald stand fest, dass das
Ehepaar nicht in dem Haus bleiben kann. Zu groß die Gefahr,
dass auch in der Wohnung die Decke herunter stürzt.
„Wir sind so gegangen, wie wir
waren. Nur die Zahnbürste haben
wir noch mitgenommen“ − Irmgard Kühn graut es immer noch,
wenn sie von dieser Flucht erzählt. Die erste Nacht haben die
Eheleute bei ihrer Tochter in
Zwiesel verbracht. Jetzt sind sie in
Der Wohnzimmerschrank ist schon leer. Irmgard Kühn und ihr Mann
Siegward wurden am Samstag evakuiert und müssen jetzt ihre alte Wohnung ausräumen.
(Foto: Hackl)
einer Ferienwohnung der Familie
Brunner in der Prälat-Neun-Straße untergekommen. Dort können
sie bleiben, bis sie eine neue Wohnung gefunden haben. Zurück
können sie nicht, wahrscheinlich
wird die Wohnung zusammen mit
den Resten der Lagerhalle abgerissen.
Seit Anfang der Woche müssen
sie die Wohnung ausräumen. 130
Quadratmeter, 24 Jahre Leben. Alles muss raus: Möbel, Kleidung,
Fotos. Irmgard Kühn, ihre Tochter und ihre zwei Söhne verpacken alles in Kisten. Siegward
Kühn kann ihnen dabei nicht helfen. Der 64-Jährige ist schwer gehbehindert, hat mehrere Bypässe.
Von der neuen Unterkunft aus
managt er am Telefon den Umzug.
„Alles können wir nicht mitnehmen, das bringen wir in der
neuen Wohnung nicht unter.“
Man merkt, dass es Irmgard Kühn
schwer fällt, etwas zurückzulassen. Aber sie weiß selbst, dass
Jammern nicht hilft. „Mein Mann
und ich können froh sein, dass
uns nichts passiert ist. Das ist jetzt
das Allerwichtigste.“
Trotzdem fällt es schwer, Abschied zu nehmen. In dieser Wohnung sind die Kinder aufgewachsen, viele Erinnerungen werden
jetzt beim Ausräumen wieder
wach. Die Kühns sind froh, dass
sie in der Ferienwohnung eine
Bleibe gefunden haben. Und sie
sind dankbar für die Hilfe, die ihnen von vielen Seiten zukommt.
Die Kristallglas AG bezahlt den
Möbelwagen, überall bietet man
den Eheleuten Unterstützung an.
Ein ungutes Gefühl bleibt. 42
Jahre sind Irmgard und Siegward
Kühn verheiratet. Jetzt beginnt für
sie noch einmal ein neuer Lebensabschnitt. Sie müssen sich erst
einrichten darauf, dass sie nicht
wieder zurück können in ihre alte
Wohnung. „Woanders kann es
auch schön sein“, es hört sich an,
als würde sich Irmgard Kühn
selbst Mut zusprechen. Dann aber
fügt sie nachdenklich noch einen
Satz hinzu: „Aber eine Heimat ist
das halt noch nicht.“
LOKALES
Donnerstag, 16. Februar 2006
DAS SCHNEE-CHAOS
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DAS SCHNEE-CHAOS
Buchenau versinkt im Schnee
Schloss-Ensemble von Last befreit − Rekord-Schneehöhe: 2,30 Meter
Von Claudia Winter
Buchenau. 165 Zentimeter Neuschnee in vier Tagen
− das ist selbst für das
„Schneeloch“ Buchenau an
der östlichen Landkreisgrenze eine harte Bewährungsprobe. Auf den Dächern türmten sich die
Schneemassen über zwei
Meter hoch. 70 Mann rückten gestern im Dorf an und
befreiten das prägende Gebäude, das Schloss, von seiner tonnenschweren Last.
Landrat Heinz Wölfl persönlich
hatte am Dienstagabend angeordnet, das gesamte Ensemble zu räumen. Das Schloss Buchenau war
1840 von Benedikt von Poschinger zu Oberzwieselau als Wohnsitz für seinen Sohn Ferdinand,
den künftigen Gutsherrn, gebaut
worden. Der Landrat machte sich
ein Bild von der Lage in Buchenau
und erklärte, das Schloss mit Palmenhaus, Gewächshaus, Kegelbahn und Nebengebäuden müsse
in seiner Gesamtheit erhalten werden. Dieser Komplex sei historisch einmalig.
Die einzige Bewohnerin, die 87jährige Emilie Meislinger-Arndt,
atmete erleichtert auf, als sie Kreisbrandmeister Hans Richter am
Morgen informierte, dass das
Schloss bis zum Abend vom
Schnee befreit werde. Emilie
Meislinger-Arndt, die seit 1942 auf
Schloss Buchenau wohnt, hat
schon viele schlimme Winter erlebt, im Jahr 1944/45 reichte der
Schnee bis zum ersten Stock. Dass
jemals das Dach abgeschaufelt
werden musste, daran kann sich
die Schlossherrin aber nicht erinnern.
30 Feuerwehrleute, 30 Bundes-
„Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen“. Die 87-jährige Emilie MeislingerArndt dankte KBM Hans Richter für die Organisation des Schaufeleinsatzes am Schloss und lud ihn zu einem Spaziergang im Sommer ein.
wehr-Soldaten und zehn Spezialisten von der Höhenrettungsgruppe des technischen Einsatzdienstes der Bundespolizei Rosenheim nahmen sich den Komplex
vor. Eine Drehleiter konnte man
wegen der beengten Verhältnisse
rund um das Schloss nicht einsetzen. Deshalb stiegen die Höhenretter gut gesichert von den ehemaligen Bediensteten-Zimmern
im Obergeschoss aufs Dach. Im
Die Höhenrettungsgruppe der Bundespolizei Rosenheim befreit das Schlossdach von der schweren Last.
Durch den völlig verschneiten Schlossgarten kämpfen sich die Feuerwehrler zum Palmenhaus vor.
(Fotos: Winter)
polizeilichen Alltag gehört es bei- stand. Hauptmann Axel Niemann hohen Schneemauern begrenzt.
Panzergrenadierbataillon
spielsweise zu den Aufgaben die- vom
Max Drexler, der seit 25 Jahren
ser speziell ausgebildeten Truppe, 112 in Regen, der gestern mit hun- in Buchenau das Wetter beobachDemonstranten von Dächern zu dert Soldaten in der Gemeinde tet, hat am 11. Februar die neue
holen. Im Katastrophenfall rü- Lindberg tätig war, staunte nicht Rekord-Schneehöhe von 2,30 Mecken sie aber auch zum Schnee- schlecht. „Das ist ja unglaublich, ter gemessen. Von 7. bis 11. Februschaufeln aus. Über zwei Meter so viel Schnee hab ich noch nie gear sind 165 Zentimeter Neuschnee
hoch hatte sich der Schnee auf sehen. So ein Unterschied innergefallen. Mittlerweile ist die
dem Schlossdach aufgetürmt. Die halb weniger Kilometer, in TeisRosenheimer arbeiteten sich in nach fast nichts, in Zwiesel enorm Schneedecke auf 180 Zentimeter
zusammengefallen,
dafür aber entflottem Tempo mit Schneehexen viel, aber das in Buchenau überund Schaufeln von unten nach trifft alles“, sagte Niemann. Die sprechend schwerer geworden.
oben durch. Es wurde auf beiden freigefrästen Gänge zu den einzel- Die bisherige Rekord-SchneehöSeiten des Daches gearbeitet, da- nen Gebäuden im großzügigen he von 190 Zentimeter hat Max
mit kein ungleicher Druck ent- Schlossgarten waren von manns- Drexler im Jahr 1988 gemessen.
Schlossklinik wird jetzt auch vom Schnee befreit
Auch der Pfarrer
muss schaufeln
Rabenstein (chr). Bis zu zwei
Meter hoch liegt der Schnee auf
den Gebäuden der insolventen
Schlossklinik in Rabenstein. Jetzt
wird auch hier auf dem Dach kräftig geschaufelt.
Zwangsverwalter der Schlosskli- wegs, wo Menschenleben benik und zuständig für den Erhalt droht sind.
des Gebäudes. Lange bemühte
„Das verstehe ich auch, aber ich
sich der Rechtsanwalt vergeblich. mache mir Sorgen, vor allem um
Problem: Da der Klinikbetrieb das alte Schloss“, so Holzapfel.
eingestellt ist und niemand in den Der Zwangsverwalter zeigte sich
„Tagelang habe ich versucht, je- Gebäuden wohnt, konnte Holz- erleichtert, dass er jetzt Hilfe gemanden zu bekommen, der den apfel nicht mit der Hilfe der Ein- funden hat und dass so ein mögliSchnee vom Dach holt“, erzählte satzkräfte rechnen. Die Helfer cher Schaden von dem Gebäude
gestern Dr. Helmut Holzapfel, sind jetzt erst einmal dort unter- abgewendet werden konnte.
Zwiesel (rz). Stadtpfarrer Martin Prellinger bleibt Körpereinsatz im Schnee nicht erspart. Am
Dienstag bahnte er sich mit der
Schaufel den Weg zum Pfarrhof.
Die Räumung der Flachdächer
von Pfarrzentrum und Bücherei
übernahm die Feuerwehr Innenried.
(F.: Marx)
„Zu wenige bieten ihre Hilfe an“
Bürgermeister Müller hofft auf mehr freiwillige Helfer
B. Eisenstein (chr/rz).
Der erneute Schneefall, der
gestern im Raum Eisenstein
bereits am Morgen eingesetzt hatte, hat viele Bürger
zusätzlich beunruhigt.
PS-starke Hilfe aus Kärnten
Bayer. Eisenstein (rz). Nachbarschaftshilfe aus passierbar und sie schaffte Zugang zu Wehren und
Österreich haben die Einsatzkräfte am Wochenen- anderen für ein befürchtetes Hochwasser wichtide bekommen: Das Land Kärnten stellte schnell gen Punkten. Gestern Vormittag war die Maschine
und unbürokratisch eine Hochleistungsfräse zur beim Tiermuseum in Regenhütte im Einsatz, um
Verfügung, die ansonsten vor allem im Gebirge ein- auf dem Parkplatz eine Abstellfläche für die vergesetzt wird. Mit einem Tieflader brachten zwei ös- schiedenen Einsatzfahrzeuge frei zu machen. Dort
terreichische Straßenmeisterei-Mitarbeiter die Ma- bekamen die Fräser Ernst Cencic und Walter Jost
schine 530 Kilometer weit nach Regen. Seit Sonn- (v. r.) hohen Besuch: Gerhard Dörfler (m.), Landestagmorgen ist sie im Krisengebiet im Einsatz. In Ei- rat in Kärnten (vergleichbar einem Minister in Baysenstein bahnte sich das 260 PS starke Gerät unter ern), schaute sich, österreichische Presseleute im
anderem einen Weg zum völlig verschneiten Hoch- Schlepptau, den Einsatz vor Ort an. Mit dabei wabehälter im Wald, wo die Gemeinde einer vorüber- ren Landrat Heinz Wölfl und Bürgermeister Thogehenden Wasserknappheit auf den Grund gehen mas Müller (v. l.), die sich nachdrücklich für die
wollte. Etliche seit Tagen ungeräumte Nebenstra- wertvolle Unterstützung aus dem Nachbarland beßen im Zwieseler Winkel machte die Fräse wieder dankten.
(F.: Schlenz)
„Mein Handy klingelt ständig“,
berichtet Bürgermeister Thomas
Müller und bedauert: „Die meisten Leute fordern Hilfe an, aber
leider bieten viel zu wenig ihrerseits Hilfe an. Ich bin mir sicher,
dass es noch viele Bürger gäbe, die
mitschaufeln könnten“. Umso
deutlicher lobt Müller die Einsatzkräfte vor Ort: Der Eisensteiner
Feuerwehr-Kommandant Edwin
Grünert und Einsatzleiter Hans
Richter „leisten seit Tagen phänomenale Arbeit“, schwärmt der
Bürgermeister. Und auch von den
Firmen Kiendl und Mandl habe es
große Unterstützung gegeben.
Bis Dienstagabend wurden 184
Dächer in Eisenstein vom Schnee
befreit. Vor allem deshalb beeindruckend, weil es im Grenzort
überdurchschnittlich viele hohe
und große Gebäude abzuschaufeln galt. Einen Spezialeinsatz
hatten die Helfer gestern in der
Bahnhofstraße. Dort musste, um
der Hochwassergefahr vorzubeugen, der mitten zwischen den
Häusern verlaufende Kuhnbach
freigelegt werden, der vom
Schnee von den abgeschaufelten
Dächern verschüttet worden war.
Der Abtransport des Schnees aus
dem schlecht zugänglichen Bereich erfolgte mit Containern, die
ein Großkran der Berufsfeuerwehr München einsetzte.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr legte am Mittwoch den von Dachschnee verschütteten Kuhnbach frei.
(Foto: Schlenz)
VIECHTACH
Donnerstag, 16. Februar 2006
Viechtach: Redaktion: 콯 0 99 42/94 72 21
Fax: 94 72 42, E-Mail: [email protected]
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Stadtrat nächste Woche:
Wichtige Entscheidungen
Nummer 39
Seite 37
„Luftlöcher“ im Eis − ist das die Lösung? Lehrer-Kabarett
AUS DEM VIECHTREICH
Bagger auf dem zugefrorenen Schwarzen Regen im Einsatz − „Bei dem Eis hod’s eh gfeid“
Viechtach (hl). Wegen dringender Entscheidungen hat Bürgermeister Bruckner eine weitere Stadtratssitzung im Februar angesetzt.
Sie findet am kommenden Montag, 20. Februar, um 18 Uhr im Rathaus statt. Tagesordnungspunkt eins ist die Beschlussfassung
über den Abschnitt „Stadthallenumfeld“ im
Rahmen des Grüngürtelkonzepts. Ebenso
von großer Bedeutung sind Planung, Antragstellung und Umsetzung des Projekts „Sporer-Quetsch“, das von Stadtrat Heinrich
Schmidt in den letzten Wochen forciert worden ist. Weiter auf der Tagesordnung: Änderung des Bebauungsplanes „Hafnerhöhe“ sowie Durchführungsbeschluss für den Bau eines Rad- und Inlineskaterweges auf dem Sporergleis.
Nach letzterem hatte sich in der Sitzung
vergangene Woche Stadtrat Edwin Schedlbauer unter „Wünsche und Anfragen“ erkundigt und zur Antwort bekommen, dass die
Ausschreibung vorbereitet werde. Weitere
Anfragen der Stadträte betrafen die Abwässerpläne für Pirka/Lammerbach (Heinrich
Schmidt), die Ausweisung von Bauplätzen in
Gestern Vormittag am Schwarzen Regen: der Bagger steht auf der Überfahrt zur Regeninsel und zertrümmert die Eisdecke. (Fotos: Hackl)
Schönau (Belinda Kufner), die Einsprüche
gegen die Wasserbescheide (Monika Müller)
Viechtach (hl). Restlos über- Regeninsel aus. Neben dem
und die Planungen der Einkaufsmärkte Plus
zeugt von der Arbeit, die er ges- Fußgängersteg, am Wehr des so
und Lidl (Erich Muhr). Bürgermeister Georg
tern im Auftrag des städtischen genannten SchmausmühlkaBruckner sprach bei dieser Gelegenheit allen
Bauhofs zu erledigen hatte, war nals, schlug er mit der BaggerFeuerwehren besonderen Dank für ihren
Baggerführer Josef Peter nicht. schaufel ein etwa 30 Meter lan„hervorragenden Einsatz“ beim Brand am
„Aber einen Versuch ist’s wert“, ges und vier Meter breites Loch
Danzerhof in Schönau aus.
räumte er ein; entscheidend sei in die Eisdecke und beförderte
die Entwicklung der Wetterlage die bis zu einem halben Meter
Aktuelle Meldungen
dicken Eisbrocken auf die gein den nächsten Tagen.
Wie schon berichtet, hatte genüberliegende Seite. Nach
zum Wintersport
der „städtische Krisenstab“ am zwei Stunden war dies erledigt
Drachselsried/Arnbruck (ip). Ab heute, Dienstag unter Vorsitz von Bür- und der Bagger fuhr flussaufDonnerstag, nimmt der Skibus Zellertal-Ar- germeister Georg Bruckner wärts zur alten Badeanstalt.
rach seinen Betrieb auf der kompletten Stre- über vorbeugende Maßnahmen
Baggerführer Peter blieb
cke wieder auf. Ab sofort fährt auch der Ski- gegen ein drohendes Hochwas- skeptisch. „Wenn’s Wasser
bus Eck-Bodenmais (Abfahrt 15.30 Uhr ab ser beraten. Dabei kam man − wirklich kimmt, nutz’d des gar
Eck) wieder. Die Zufahrtsstraße nach Schar- auf Anraten der Kreisbehörden nix. Bei dem dicken Eis hod’s
eben ist tagsüber von Schönbach bis Schar- − zu dem Entschluss, an beson- dann eh gfeid!“
eben für den Verkehr gesperrt, ab 17 Uhr ist ders kritischen Stellen die EisBis gestern Nachmittag blieb
die Straße auf eigene Gefahr befahrbar.
decke des Schwarzen Regens zu alles ruhig, bei Temperaturen
Skibuskarten sind in den Tourist-Informa- öffnen, um den nachdrängen- um null Grad tat sich noch
tionen und an den bekannten Vorverkaufs- den Wassermassen „Luft“ zu nichts. Die große Hoffnung:
stellen erhältlich. Nicht geöffnet ist am Sonn- verschaffen.
Das Wasser kommt von oben
tag die Verkaufshütte in Oberried. Die AuerSo rückte Josef Peter gestern und überschwemmt die Eisdehahn-Höhenloipe ist durchgehend befahrbar. früh mit seinem 15 Tonnen cke, so dass der „Eisstoß erDie Berghütte Schareben ist geöffnet und der schweren Bagger zunächst zur säuft“.
Winterwanderweg auf Schareben präpariert.
Ab Donnerstag sind die Loipen Frath, Oberried/Unterried, die Loipenanbindung nach
Bodenmais und zum Riedlberg sowie die Loipen Drachselsried weitgehendst gespurt.
Noch nicht präpariert werden die Rodelbahnen von Schareben nach Oberried und
Blachendorf sowie die Winterwanderwege im
Gemeindebereich Drachselsried. Im Gemeindebereich Arnbruck sind alle Tal-Loipen gespurt und die Wanderwege geräumt.
In Betrieb ist täglich der Skilift Eck-Riedelstein und im Gemeindebereich Drachselsried
der Skilift Riedlberg. Flutlichtfahren ist am
Eck/Riedelstein jeden Dienstag, Donnerstag
und Freitag und am Riedlberg jeden Dienstag,
Donnerstag, Freitag und Samstag ab 19 Uhr
möglich. Tagsüber sind die Skilifte auch mit
Nach zweistündiger Arbeit türmt sich dieser Berg von bläulichDer Meterstab lügt nicht: Baggerführer Josef Peter misst 51 cm.
dem Skibus Zellertal erreichbar.
grauen Eisblöcken auf der anderen Seite des Steges.
Die Hausapotheke ersetzt nicht den Gang zum Arzt
Vortrag von Elfriede Hartling-Reisinger beim Gartenbauverein über die Homöopathie − Heuer viele Ausflüge geplant
Viechtach (vbb). Die homöoptische Hausapotheke beschäftigte
den Viechtacher Gartenbauverein
in seiner Jahreshauptversammlung, die im Gasthaus „Zum Peter“
stattfand.
Vorsitzende Brigitte Baueregger
begrüßte dazu 40 Mitglieder und
berichtete eingangs von den Veranstaltungen des letzten Jahres.
Neben den zahlreichen Vorträgen waren es vor allem die Ausflüge, die gut besucht waren, zum
Beispiel ins Vidratal, nach Prag
und zur BUGA nach München.
Deshalb werden in diesem Jahr
noch mehr Ausflüge stattfinden.
So will man Wanderungen durch
das Ilztal, zum Zwieslerwaldhaus
und an der Buchberger Leite unternehmen. Als Ziel für den Jahresausflug wurden die Lichtenfelser Korbtage ausgewählt.
Kassier Willi Kernbichl gab Einblick in die Finanzlage und wurde
einstimmig entlastet. Es wurde um
die Mithilfe beim Pflanzentauschmarkt und beim Bürgerfest gebeten.
Im Mittelpunkt der Hauptversammlung stand der Vortrag von
Elfriede
Hartling-Reisinger
(Viechtach) zum Thema „Die homöopathische
Hausapotheke“.
Die Referentin lernte dieses Fach
/
vier Jahre lang in
München.
Die Homöopathie wurde von
Samuel Hahnemann begründet,
der auch zahlreiche Fachbücher
übersetzte. Der
Auslöser für die
Entwicklung dieser Heilmethoden war die Entdeckung der Chinarinde. Grundsatz der Homöopathie ist es, dass
Ähnliches
mit
Ähnlichem geheilt wird. Die Vorsitzende Brigitte Baueregger (links) und ReferenGrundsubstantin Elfriede Hartling-Reisinger.
(F.: Zeitlhöfler)
zen werden aus
Mineralien, Pflanzen oder Tieren Schlüsselsymptome so aussagegewonnen. Danach werden diese kräftig, dass nicht selten schon eiso weit verdünnt, dass sie immer nes ausreicht, um das geeignete
mehr Energie, aber immer weniger Heilmittel zu finden. Die Auswirkungen des Heilmittels können
Materie enthalten.
Da diese Heilmethode wie in deshalb auch von Patient zu Patider chinesischen Medizin eine ent unterschiedlich sein. Erst
ganzheitliche ist, wird eine Ver- wenn die Wirkung des Mittels abstimmung der Lebenskraft als geklungen ist, erfolgt eine erneute
Krankheitsursache
angesehen. Gabe.
Erwachsene müssen oft mehr
Deshalb muss der Patient zu Beginn der Diagnose einen ganzen als ein Mittel einnehmen. Auch laFragebogen ausfüllen. Oft sind die tent vererbte Einflüsse der Patien-
ten müssen berücksichtigt werden. Homöopathische Mittel verbessern auch oft die Ausscheidung
von Giftstoffen über die Haut,
Urin oder Stuhl. So wird bei einer
Schädigung der Haut die Ausscheidung über andere Wege verbessert. Als Trägersubstanzen für
die Wirkstoffe werden Wasser, Alkohol oder Milchzucker verwendet. Globoli (Streukügelchen) enthalten vor allem Rohrzucker. Für
die Dosierung der Wirkstoffe gibt
es unterschiedliche Methoden,
zum Beispiel 1:10 oder 1:100.
Elfriede Hartling-Reisinger wies
darauf hin, dass die Homöopathie
im Vergleich zur herkömmlichen
Schulmedizin in Deutschland
noch immer einen schweren Stand
hat. In England habe sich diese
Heilmethode jedoch erfolgreich
durchsetzen können, wodurch
dem Gesundheitssystem dort sogar eine Kostenersparnis beschert
wurde. Laut Stiftung Warentest
gibt es über 1000 homöopathische
Medikamente, die sich in ihrer Anwendung bewährt haben.
Die Referentin sprach zwar dafür, sich eine eigene, kleine Hausapotheke zuzulegen, diese ersetze
jedoch nicht den Gang zum Arzt.
Zugleich gab sie den Zuhörern als
guten Ratschlag mit, „jedes Jahr
was Neues anzufangen, um das
Gehirn fit zu halten“. Eine andere
alte Weisheit besage, dass gute Taten dreimal auf einen selbst zurückfallen, während schlechte Taten sieben Mal auf einen zurückfallen.
Anschließend wurden noch verschiedene Heilmittel und ihre Wirkungen genannt. Am meisten
Energie hat der Eisenhut, der auch
unsere stärkste Giftpflanze ist.
Dieser wird nur bei akuten Erkrankungen verabreicht, zum Beispiel bei außerordentlicher Ruhelosigkeit. Auch Notärzte, die an
der Unfallstelle einen kühlen Kopf
bewahren müssen, bekommen ihn
verabreicht. Gegen Wasseransammlungen aller Art wird Apis
gegeben, wobei die ganze Biene als
Wirkstoff angewendet wird. Bei
Entzündungen und Verletzungen
wirken die Heilmittel oft sehr spezifisch, so dass eine genaue Diagnose notwendig ist. Auch sollte
man bei der Einnahme von homöopathischen Mitteln auf den
Genuss von Tee verzichten, da
dessen Inhaltsstoffe oft die Wirkung dieser Mittel beeinträchtigen.
Zum Schluss beantwortete Elfriede Hartling-Reisinger noch einige Fragen. Vorsitzende Brigitte
Baueregger bedankte sich bei der
Referentin für den interessanten
Vortrag mit einem Blumenstrauß.
Viechtach. Die Lehrer werden
aufs Korn genommen bei einem
Kabarett-Abend am Samstag,
18. Februar, in der Pausenhalle
der Hauptschule Viechtach. Zu
Gast sind die „PISAker“ aus
dem Landkreis Traunstein unter der musikalischen Leitung
des gebürtigen Viechtachers Uli
Rothe. Beginn ist um 19.30 Uhr,
nähere Informationen unter 콯
09942/8782.
Neuwahlen
Schlatzendorf. Die Vorstandschaft des Veteranen- und Reservistenvereins lädt alle aktiven und passiven Mitglieder zur
Generalversammlung mit Neuwahlen ins Vereinslokal Sonnenblick am morgigen Freitag,
um 19 Uhr ein. Vorsitzender
Helmuth Grabmeier erwartet
zahlreiche Teilnahme, um satzungsgemäß eine neue Vorstandschaft wählen zu können.
Preisgrasoberln
Blossersberg. Für morgen Freitag, 17. Februar, lädt die Sektion Blossersberg im Bayerischen
Wald-Verein ihre Mitglieder
wieder zum Preisgrasoberln
ein. Gekartelt wird ab 19 Uhr im
Gasthaus „Zum Peter“, den Siegern winken schöne Preise.
Heute: Gemeinderat
Kollnburg. Die am letzten Donnerstag kurzfristig abgesagte
Gemeinderatssitzung wird am
heutigen Donnerstag nachgeholt. Sie beginnt um 19 Uhr im
Rathaus. Auch die Tagesordnung hat sich geändert. Im öffentlichen Teil werden behandelt: Bauangelegenheiten, Anschaffungen für die Feuerwehr
Ayrhof, Satzungsbeschluss für
den Bebauungsplan AllersdorfErweiterung, überörtliche Kassen- und Rechnungsprüfung für
die Jahre 1998 bis 2004, Informationen des Bürgermeisters
über Mobilfunk, Büchergeld
und staatliche Förderung von
Feuerwehrfahrzeugen.
Bebauungspläne
Patersdorf. Bebauungspläne
stehen im Mittelpunkt der heutigen Gemeinderatssitzung, die
um 19 Uhr im Rathaus beginnt.
Sowohl der Bebauungsplan Gewerbegebiet Patersdorf als auch
der Bebauungsplan Au sollen
geändert werden. Weiter auf der
Tagesordnung stehen Baugesuche, die Anträge der Ruheständler Schön (Zuschuss für
die 10-Jahresfeier), der AdamsFamily Ruhmannsfelden auf
Genehmigung des Opel-Treffens 2006 in Mooshof und der
Teilnehmergemeinschaft
Prünst und Patersdorf auf Kostenübernahme der Abschlussfeier. Beraten werden soll über
die künftigen Kindergartengebühren ab September, die Gastgeberdatenbank für den Tourismus und eine Zuschussrückforderung der TG Prünst für den
Kreuzweg. Der Bürgermeisterbericht, Wünsche und Anfragen beschließen die öffentliche
Sitzung.
Der Marktrat tagt
Teisnach. Die nächste Sitzung
des Marktgemeinderates findet
heute, Donnerstag, statt, Beginn ist um 18.30 Uhr im Rathaus. Wichtigster Punkt sind
die Auftragsvergaben für Straßenausbau und Straßensanierung, insgesamt sieben Maßnahmen wurden öffentlich ausgeschrieben. Aufträge sind
auch für die Renovierung des
Sitzungssaales zu vergeben
(Trockenbaumaßnahmen und
Elektroarbeiten) und die Bürgermeisterin berichtet über aktuelle Angelegenheiten.
Für die Bauern
Böbrach. Im Gasthaus Denk in
Weghof findet am heutigen
Donnerstag die Informationsversammlung des Bayerischen
Bauernverbandes für die Ortsverbände Böbrach, Teisnach,
Geiersthal und Patersdorf statt.
Beginn ist um 19.30 Uhr.
38
Donnerstag, 16. Februar 2006
Landjugend unter neuer Führung
Matthias Weindl löst Martin Weindl im Vorsitz ab
Die neue Vorstandschaft der KLJB mit Ehrengästen: vorne Andrea Obermeier und Matthias Weindl; (Mitte von links) Franziska Wittenzellner,
Stefan Weindl, Tobias Fischer und BDKJ-Vertreterin Claudia Bratek;
(hinten von links) Bürgermeister Alfons Fleischmann, Marina Amesberger, Michael Weindl, Sebastian Steer und Anton Obermeier. (F.: Iglhaut)
Altnußberg (gi). In den nächs- fons Fleischmann wünschte den
ten zwei Jahren führen Matthias gewählten Führungskräften „ein
Weindl und Andrea Obermeier als gutes Gelingen“. Die Landjugend
Vorsitzende die Landjugend Alt- werde sicherlich auch künftig
nußberg. Zentrales Thema der wieder rege am Dorfgeschehen
Generalversammlung im Jugend- teilhaben und viele Aktivitäten
heim war die Neuwahl der kom- anstoßen, sagte er. Für „regelmäpletten Führungsmannschaft war. ßige thematische GruppenstunNeben den beiden Vorsitzenden den“ plädierte der Vorsitzende
wählten die Jugendlichen Stefan des gemeindlichen JugendausWeindl und Marina Amesberger schusses Anton Obermeier.
Vor der Neuwahl ging der scheizu Stellvertretern, Schriftführer
Tobias Fischer und die Kassiere dende Vorsitzende Martin Weindl
Sebastian Steer und Franziska in seinem Rechenschaftsbericht
Wittenzellner. Als Kassenprüfer auf die letzten Monate ein. Herwurden Andreas Weindl und Ale- ausragend war sicherlich die Zeltxander Iglhaut bestimmt, Fahnen- party im Vorfeld der Feuerwehrjunker sind Michael Weindl und hauseinweihung. Die neue VorMartin Fischer. Alle Vorstand- standschaft wünschte sich abschaftsmitglieder wurden einstim- schließend, dass die Mitglieder
wieder alle Aktivitäten eifrig unmig gewählt.
Geiersthals Bürgermeister Al- terstützen.
LOKALES
BBV
Nummer 39
Umstürzender Baum fällt massiven Strommast
Stromausfall rund um Baumgarten − Leitung von Haselbach nach Wiesing wird unterirdisch verlegt
Viechtach (eik). Punkt 16.09 Hülle des Mastes auf einer Länge
Uhr gingen alle Lichter aus: Er- von gut drei Metern regelrecht
drückende Schneemassen hatten bersten lassen. Wie an Bindfäden
sich in den letzten Wochen auf hängt jetzt die Mastspitze an den
den Bäumen angesammelt − zu 15 eingelassenen Metallstreben
viel für ein Exemplar, das ausge- am schneebedeckten Abhang.
rechnet direkt neben der Strom- Nach rund einer Stunde hatte das
leitung von Haselbach nach Wie- Störungsteam die Stromversorsing stand. Krachend stürzte er am gung wieder hergestellt. Die Leivergangenen Samstag in die 20 Ki- tung ist aber noch immer außer
lovolt-Leitung und riss einen mas- Betrieb. „Durch die Ringleitungen
siven Betonmast mit sich. Eine können die Haushalte aus beiden
Stunde waren die Ortschaften Richtungen versorgt werden“, errund um Baumgarten vom Strom- klärt EON-Pressesprecher Michanetz abgekoppelt. Die EON Bay- el Schaller.
ern kündigte jetzt an, die „störan„Wir werden kurzfristig ein Profällige Leitung“ noch in diesem visorium bauen, um die VersorJahr unterirdisch zu verlegen.
gungssichergeit zu gewährleisRund um den Betonmast liegen ten“, erklärt EON-Pressesprecher
hunderte Splitter. Die Wucht des Michael Schaller. Denn sollte es
umstürzenden Baumes hatte die zu einem ähnlichen Vorfall in die-
sem Gebiet kommen, könnte die
Stromversorgung nicht wieder so
einfach hergestellt werden, sagt er.
Gleichzeitig kündigt er an, dass
die betreffende Leitung noch in
diesem Jahr unter die Erde verlegt
wird. „Wir haben seit Jahren ein
Sonderprogramm, mit dem solche
Verlegungen von störanfälligen
Leitungen bestritten wird“, berichtet Schaller. Um die Stromleitung hatte sich in den letzten Tagen und Wochen ein armdicker
Eispanzer gelegt, der zusätzliche
Kraft auf den geborstenen Strommast ausübte. Zwar würden regelmäßige Kontrollgänge gemacht,
bei denen mit Isolierstangen die
Leitungen vom Eis befreit würden, berichtet Schaller, in diesem
Fall jedoch nicht.
Die Betonhülle des Strommastes ist durch die Wucht des umstürzenden Baumes einfach geborsten. Auch die eingelassenen Metallstreben konnten den Bruch nicht verhindern.
Ein armdicker Eispanzer hatte sich
um die Stromleitungen von Haselbach nach Wiesing gelegt.
Beton und Stahl: Der Strommast ist nur noch
Schrott.
(Fotos: Eikhorst (2)/Haimerl)
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Elektronische
Steuererklärung
Tennisclub im
„wilden Westen“
Viechtach.
In
der
Finanzamtsaußenstelle
Viechtach findet am Freitag,
17. Februar, von 12 bis 17
Uhr ein Informationstag zur
elektronischen Steuererklärung − kurz ELSTER − statt.
Den Interessierten wird alles
rund um diese besondere
Form der Erklärungsabgabe
dargestellt und erläutert. Zudem wird über die nun erstmals mögliche Beantragung
eines Zertifikats informiert,
das in Zukunft die Unterschrift ersetzt. Aber auch
wer bisher Probleme im Umgang mit ELSTER hatte,
dem wird von Johann Eiber,
dem EDV-Fachmann des Finanzamts, weitergeholfen.
Drachselsried. Der Tennisclub führt am Samstagabend im Hotel Falter den
traditionellen
Tennisball
durch, der diesmal unter
dem Motto „Im wilden Westen“ steht. Vorsitzender Alfons Geiger hofft, dass recht
viele Indianer, Westernmänner, wilde Cowboys und
tapfere Pionierinnen kommen. Es gibt auch eine Tombola und geboten werden
Glücksspiele. Für gute Unterhaltung sorgen „Die
Nachtschwärmer“.
Nicht
nur die Mitglieder des Vereins mit Partnern sind willkommen, sondern auch die
Gesamtbevölkerung ist dazu
eingeladen.
Frauen: Fasching und Weltgebetstag
Kirchaitnach (hg). Der
Frauenbund gibt die nächsten Termine bekannt. Morgen, Freitag, geht’s nach
Kollnburg zum Weiberball.
Am „Unsinnigen Donnerstag“, 23. Februar, steigt der
Bunte Abend im Gasthaus
Schaupp-Fischer in Einweging. Beim Kehraus in
Viechtach beteiligt man sich
am Faschingsdienstag, 28.
Februar. Ebenfalls am Faschingsdienstag findet die
Teenie-Party im Gasthaus
Treimer in Händlern statt.
Zu den jeweiligen Veranstaltungen werden Fahrgemeinschaften gebildet. Abfahrt
nach Kollnburg ist um 19
Uhr beim Pfarrheim (Info
unter 09942/8134). Die Vorstandschaft bittet, dass die
Sach- und Tortenspenden
für die Tombola am Unsinnigen Donnerstag bis 12 Uhr
im Gasthaus Schaupp-Fischer abgegeben werden.
Der Weltgebetstag der Frauen am 3. März wird gemeinsam mit dem Frauenbund
Kollnburg begangen.
Von einem Schlaganfall hat sie
sich noch immer nicht erholt
Anneliese Rosenow feierte ihren 85. Geburtstag
Arnbruck (er). Anneliese Irmgard Rosenow in der Scharebenstraße konnte ihren 85.
Geburtstag
feiern.
Auch
Bürgermeister
Hermann Brandl kam
zum Gratulieren und
freute sich, dass die Jubilarin trotz gesundheitlicher Probleme ihren Humor und ihre
Herzlichkeit nicht verloren hat.
Anneliese Rosenow mit BürgerAnneliese Rosenow meister Hermann Brandl.
wurde als zweitältestes
(Foto: Reith)
Kind der Familie Neuendorf in Woltersdorf im wesen in der ScharebenstraKreis Fürstenwalde geboren ße kauften. Aber schon nach
und wuchs mit einem Bru- fünf Jahren verstarb der Eheder und zwei Schwestern mann. Seither lebt die Jubilaauf. Ab dem 14. Lebensjahr rin dort mit ihrem Sohn Joahat sie bei verschiedenen Ar- chim und dessen Frau. Sie
beitgebern im Büro und in hat sich gut eingelebt, wenn
der Küche gearbeitet und sie auch immer noch gerne
dann als Krankenschwester an ihre alte Heimat denkt.
in den schweren KriegszeiLeider kann sie ihren
ten mitgeholfen.
Lieblingsbeschäftigungen
Im Jahre 1949 hat sie ge- wie Waldspaziergänge mit
heiratet und vier Kinder Pilzesuchen und Beerengroßgezogen. Ihr Ehemann sammeln nicht mehr nachmusste im Jahre 1956 beruf- gehen. Sie erlitt vor zwei Jahlich nach München wech- ren einen Schlaganfall und
seln und nahm seine Familie kann die Wohnung nicht
mit. Den Ruhestand wollten mehr verlassen. Gepflegt
beide in Arnbruck verbrin- wird sie sehr liebevoll von
gen, wo sie sich 1979 ein An- ihrem Sohn Joachim.
Fasching der Spielleute
Zwei gelungene Feste im Vereinsheim
Viechtach (vbb). Die Jugendleitung des Stadtspielmannszuges Viechtach hatte am vergangenen Samstag
zu einer Faschingsparty eingeladen.
Am Nachmittag trafen
sich die Nachwuchsmusiker zu einer fröhlichen und
lustigen Feier im Vereinsheim des Stadtspielmannszuges. Die verschiedensten
Masken und Verkleidungen
schwirrten in den Räumen
herum. Besonders aufgefallen ist die komplette
Trommlergruppe, die sich
als „Wilde Fußballkerle“
präsentierte. Die Mädchen
hatten einen Tanz einstudiert, der im Verlauf der Feier aufgeführt wurde. Bei gu-
ter Verpflegung und vielen
Spielen hatten alle großen
Spaß.
Am Abend trafen sich
dann die ältern Mitglieder
zu ihrer Party, für die das
Motto „Hawaii“ ausgewählt
wurde. Das gesamte Vereinsheim war entsprechend
dem Motto toll dekoriert
worden, von den HawaiiMädchen hinter der Theke
wurden leckere Cocktails
gemixt.
Die neue Jugendleitung
des Stadtspielmannszuges
mit Florian Ochsenbauer,
Marina Eckl und Steffi Ochsenbauer hatte mit vielen
fleißigen Helfern diese
schöne Veranstaltung auf
die Beine gestellt.
Die „Wilden Fußballkerle“ und die „Tanzgruppe“ des Stadtspielmannszuges vor dem Vereinsheim.
(Foto: Stern)
LOKALES
Donnerstag, 16. Februar 2006
Mit 80 ist sie noch viel „im Berg“
POLIZEI IM EINSATZ
Jubilarin Barbara Sperl ist täglich unterwegs
Hund überfahren
Kollnburg (ewi). Mit dem Gedächtnis klappt nicht immer alles
mehr, aber körperlich ist Barbara
Sperl voll fit: Am Sonntag feierte
sie im Kreis ihrer Familie ihren 80.
Geburtstag. Zu den Gratulanten
gesellte sich Bürgermeister Gust
Wittenzellner im Namen der Gemeinde.
Beinahe täglich sieht man die
Jubilarin von ihrem Haus in der
Pröllerstraße in Kollnburg Richtung Windsprach spazieren und
selten kommt sie von ihren Ausflügen mit leeren Händen zurück.
Ein Büscherl Palmzweige, die ersten Frühlingsblumen, Zweige
zum Schmücken der Stube, im
Herbst Schwammerl und Fichtenzapfen sind ihre Sammelleidenschaft. Gern steigt sie dabei ein
paar Schritte „in den Berg“, denn
wenn Reisig im Wald verrottet,
das kann sie nicht sehen. Da holt
sie es sich lieber zum Anheizen ihres Ofens in der Stube.
BBV
Nummer 39
39
Viechtach. Einem 38-jährigen
Autofahrer aus der Gemeinde
Arnbruck lief am Montagabend
auf der Fahrt von Blossersberg
nach Wiesing, kurz vor der „Grünen Ecke“ ein großer Hund
(schwarz, weiße Brust) ins Auto.
Der Hund war auf der Stelle tot.
Der Eigentümer sollte sich mit der
Polizei in Verbindung zu setzen.
Weiterfahrt gestoppt
Jubilarin Barbara Sperl mit Enkelin Dominique. (F.: Wittenzellner)
landwirtschaftlichen
Anwesen
der Eltern mit, bis sie 1946 Anton
Sperl heiratete und bald selbst
zwei Söhne und eine Tochter zu
versorgen hatte. Auf vier Enkel
darf sie heute stolz sein. Leider
verstarb der Ehemann bereits
1993.
Zum Friedhof, in die Kirche
Gebürtig ist Barbara Sperl aus oder zum Einkaufen geht Barbara
Sperl
noch gerne alleine. Doch ist
dem „Holz-Gierl“-Anwesen, gar
nicht weit von ihrem heutigen Zu- sie dankbar, dass ansonsten
hause entfernt. Dort wuchs sie mit Schwiegertochter Michaela das
vier Brüdern und einer Schwester Kochen und die übrigen Arbeiten
auf. Nach der Schulzeit half sie im im Haus übernimmt.
Kollnburg. Am Montagabend
wurde ein 31-jähriger Landwirt
aus der Gemeinde Kollnburg bei
Händlern von einer Polizeistreife
kontrolliert. Ein Alcotest beim
Pkw-Fahrer ergab einen Grenzwert, die Weiterfahrt wurde unterbunden.
Stadel eingefallen
Teisnach. Unter der Last der
Schneemassen ist am Montag ein
etwa zehn mal zehn Meter großer
Stadel im Ortsteil Busmannsried
eingestürzt. Gefährdet wurde niemand, auch Tiere befanden sich
nicht in dem Gebäude. Beschädigt wurden aber einige ältere
landwirtschaftliche Geräte bzw.
Maschinen.
(vbb)
Die berühmte Schneewehe „auf der Hochstraß“
Viechtach/Kollnburg
(hl). Abschnitt Hochstraß (Gemeinde
Leichter, flockiger Schnee und Kollnburg).
Die Autofahrer wissen um die
ein scharfer Wind dazu − und die
Schneewehe ist fertig. Nicht viele gefährliche Höhenlage, wo der
Straßen sind allerdings so Westwind den Schnee oft bis zu
schneegefährdet und windanfäl- einem Meter hoch in die Fahrlig wie die Straße zwischen bahn treibt und dann nur noch
Viechtach und Markbuchen im die Fräse hilft. Sie und der Wind
haben wiederum diese fast schon
berühmte Schneewehe an der
Einfahrt zu einem Gehöft entstehen lassen. Und nach den
Schneefällen der letzten Woche
ist sie an der vordersten Kante
fast vier Meter hoch geworden.
(Foto: Hackl)
Freispruch nach Disko-Schlägerei
Wer war der Mann mit der Kappe? Zehn Zeugen und zwei Verhandlungstage bringen keine Klarheit
Der Schnee-Einsatz dauert an
Geiersthal (gi). Die beiden Feu- Bild zeigt, wurde dabei auf die
erwehren der Gemeinde Geiers- Sicherung der Feuerwehrleute
thalt, Altnußberg und Linden, größter Wert gelegt.
Darüber hinaus leisteten die
sind seit Mittwoch im Einsatz,
um in vielen Orten der Gemein- beiden Feuerwehren unermüdde Hausdächer von den Schnee- lich Unterstützung in anderen
Gemeinden. So waren sie bereits
massen zu erleichtern.
Zunächst wurden die Mehr- mehrfach in Böbrach sowie in
zweckhalle in Geiersthal und die Ruhmannsfelden und Frauenau
Tennishalle in Hartmannsgrub im Einsatz.
Weitere Informationen gibt es
vom Schnee befreit. Am meisten
Schnee gab es bei den Gebäuden bei den beiden Feuerwehrkomin Frankenried, aber auch in mandanten: Anton ZitzelsberFurthof, Linden, Altnußberg, ger, 콯 0175/4727557 und HelFernsdorf, Piflitz und Geiersthal mut Peter, 콯 0170/4706331.
(Foto: Gierl)
war man im Einsatz. Wie unser
Musikzug kommt
in die Schulen
lend. So hatten die Zeugen einer- zweiten
Verhandlungstermin hört“, meinte der andere. Dieser
seits wenig wirklich sicher gese- aber nicht wahr machen. Doch zweite Zeuge meinte darüber hinhen, und was sie gesehen zu ha- auch die neuen Zeugen des Ne- aus, dass der Angeklagte mit dem
ben glaubten, wich von Zeuge zu benklägers konnten keinen über- Fuß zu einem Tritt gegen das am
Zeuge recht stark voneinander ab. zeugenden Beweis für die Schuld Boden liegende Opfer ausgeholt
habe, wusste aber nicht mit BeKlar war eigentlich nur, dass der des Angeklagten liefern.
stimmtheit zu sagen, ob er auch
Täter eine auffällige KopfbedeEine junge Frau, die sich da- wirklich zugetreten und ihn geckung trug: eine Kappe und dar- mals in der Disko mit einem der troffen habe.
unter noch ein
Zeugen
vom
Zwar forderte der Anwalt des
Kopftuch.
ersten
Ver- Nebenklägers, den Angeklagten
Doch ob der
handlungstag
wegen gefährlicher KörperverletMann auf der
unterhaltenhat- zung zu verurteilen, doch selbst
Anklagebank
te, hatte zwar Staatsanwältin Gisela Schwack
tatsächlich der
die Rangelei ge- plädierte auf Freispruch. „ObjekMann mit der
sehen und sagte tive Beweismittel haben wir
Kappe aus der
aus, dass der nicht“, räumte sie ein. Die BeweisDisko war, ließ
Angeklagte zu aufnahme sei an beiden Verhandsich nicht mit
einer Gruppe lungstagen nicht sehr ergiebig geSicherheit festvon vier bis fünf wesen, die Zeugen hätten nur
stellen.
Leuten gehörte, höchst widersprüchliche AngaRichter Johann Zankl wäre bei die damals auf den Geschädigten ben gemacht.
Richter Johann Zankl schloss
dieser Beweislage wohl auch am losgegangen seien. Nur: Sie wollte
ersten Verhandlungstag nichts an- gesehen haben, dass das Glas sich weitgehend ihren Ausführungen
an und ergänzte, dass sogar
deres übrig geblieben, als im nach dem Verletzten geworfen
Zweifelsfalle für den Angeklagten wurde, während alle anderen der Geschädigte selbst bei einer
zu entscheiden. Doch damit Zeugen bisher ausgesagt hatten, Gegenüberstellung noch in der
mochten sich der Geschädigte, es sei ihm gegen die Schläfe ge- Tatnacht den Angeklagten nicht
der als Nebenkläger auftrat, und schlagen worden. Und auch die als Täter identifizieren konnte.
sein Anwalt nicht abfinden. Sie beiden Arbeitskollegen des Ver- „Ich bin nicht überzeugt, es bleibt
beantragten daher eine Vertagung letzten, mit denen er damals das ein ungutes Gefühl“, sagte Zankl
des Prozesses und die Ladung Lokal besucht hatte, trugen nur in seiner Urteilsbegründung. Dies
gelte aber in beide Richtungen. Es
weiterer Zeugen.
wenig zur Aufklärung bei. „Wer es spreche einiges dafür, dass der 24Und auch der Beschuldigte letztendlich war, kann ich nicht jährige Deggendorfer der Schuldikündigte seinerzeit an, zwei Ent- sagen“, sagte der eine aus, „das ge sei, doch einen eindeutigen
lastungszeugen zu präsentieren, mit dem Glas habe ich nicht gese- Nachweis mit hinreichender Sikonnte diese Ankündigung beim hen, sondern nur das Klirren ge- cherheit gebe es eben nicht.
Bayerwald-Bote
Viechtacher Bayerwald-Bote
VEREINE UND TERMINE
VIECHTACH
Ruhmannsfelden. Am Freitag
TV: Rhythmische Gymnastik 17
ist der Musikzug Ruhmannsfelbis 18 Uhr Förderschulturnhalle;
den auf Vorstellungstour in den
Karate (Erwachsene fortgeschritGrundschulen von Ruhmannsfel- ten) 19 bis 20.30 Uhr Förderschulden und Gotteszell. Sieben Musi- turnhalle; Tischtennis 18 bis
ker um den Dirigenten Andreas 19.30 Uhr Grundschulturnhalle.
Stich werden die verschiedenen Mutter-Kind-Singen ab Februar
Instrumente in der Praxis vorstel- 2006. Info: 09942/2307.
len. Auch die Kinder können sich Kinderchor I: Heute, Donnersselbst am Musizieren ausprobie- tag, 16.45 Uhr, Singstunde im Anren. Über Ausbildungsmöglich- toniussaal. Info: 09942/2307.
keiten und entstehende Kosten Orff-Gruppe I: Heute, Donnerskönnen sich die Eltern bei einem tag, 17.15 Uhr, Musizieren im AnTreffen in der kommenden Woche toniussaal. Info: 09942/2307.
informieren.
Evangelische Gemeinde: Heute,
Donnerstag, ab 15 Uhr treffen sich
die verschiedenen Blockflötengruppen und um 17.45 Uhr die
Bläsergruppe Erwachsene im
evangelischen Gemeindezenrum.
Viechtach/Regen. Das Amt für Das Cafe Milchbart trifft sich
Landwirtschaft und Forsten Re- heute, Donnerstag, um 14 Uhr, im
gen bietet vom 14. März bis 4. evang. Gemeindezentrum.
April für Landwirte und deren Fa- Kneippverein: Heute, Donnersmilienangehörige ein EDV-Semi- tag, 18.15 Uhr, Anti-Osteoporose;
nar in Regen an. Die Qualifizie- 19.30 Uhr yoga intensiv; 20 Uhr
rungsmaßnahme gliedert sich in Faschingsgaudi in der Bürgerstudrei Bausteine: EDV-Grundlagen, be.
Textverarbeitung und Tabellenkalkulation sowie Einführung ins WETTZELL
Internet. Das Seminar findet an Hubertusschützen: Morgen, Freisieben ganzen Tagen statt. Das Se- tag, ab 19.30 Uhr, Vereinsschieminar wird mit Mitteln des Euro- ßen.
päischen Sozialfonds und des
Freistaates Bayern gefördert. Info ARNBRUCK
und Anmeldung bis 23. Februar Sportverein: Immer donnerstags
beim Amt für Landwirtschaft und um 19.30 Uhr Damen-Gymnastik
Forsten, 콯 09921/608-0.
(Schwerpunkt Bauch-Beine-Po)
EDV-Seminar
für Landwirte
Viechtach (ps). Schon vor drei
Wochen hatte Strafrichter Johann
Zankl versucht, Licht in eine Diskothekenschlägerei zu bringen.
Wenig erfolgreich, trotz der Aussagen von insgesamt sieben Zeugen. Die Verhandlung vor dem
Viechtacher Amtsgericht wurde
vertagt, um weitere Augenzeugen
zu laden. Diese machten jetzt vor
dem Richter ihre Aussagen, doch
auch am Ende des zweiten Verhandlungstages konnte eine Frage
nicht zweifelsfrei geklärt werden:
Wer war der Mann mit der Kappe?
Johann Zankl sprach den Angeklagten wegen mangelnder Beweise frei.
Am 12. Oktober vergangenen
Jahres hatte ein Gast aus dem
Landkreis Straubing-Bogen in einer Diskothek in Geiersthal einen
Schlag mit einem Bierglas an den
Kopf bekommen und war dabei
am Ohr verletzt worden. Die Türsteher des Lokals hatten damals
einen Verdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten,
doch der 24-jährige Türke aus
Deggendorf hatte schon in der
Tatnacht die Vorwürfe vehement
bestritten.
Auch vor Gericht blieb er standhaft dabei: „Ich habe nix gemacht“. Was die sieben Zeugen
am ersten Verhandlungstag zur
Aufklärung des Geschehens beizutragen hatten, war wenig erhel-
im Leseraum der Gemeinde Arn- ALLERSDORF
bruck; Neueinsteiger willkom- Spvgg: Morgen, Freitag, um 19.30
men.
Uhr, wichtige SpielerversammKLJB: Heute, Donnerstag, um lung im Vereinslokal wegen Fa18.30 Uhr Treffpunkt beim Dorf- schingsball, Trainingslager und
wirt zum Herrichten des Saales. Saisonvorbereitung.
Die Vorstandschaft bittet um zahlreiches Erscheinen.
PRACKENBACH
Der Garten-und Kulturverein
DRACHSELSRIED
lädt für morgen, Freitag, zum
Gemeinde: Alle Schäden an Pri- Schnittkurs für Weinstöcke ein.
vateigentum durch die Schneeka- Die praktische Vorführung findet
tastrophe sind bis morgen, Frei- um 14.30 Uhr bei Elisabeth Hötag, 10 Uhr, an die Gemeinde zu gerl, Tafertsbergstraße 11 statt.
melden, Telefon 09945/941614.
Gemeindebücherei: Heute, Donnerstag, von 16 bis 18.30 Uhr, geApothekendienst
öffnet.
Den Apothekendienst übernimmt
am
Donnerstag: Sonnen-ApotheTEISNACH
Teisnach
(Telefon
Spvgg: Heute, Donnerstag, Aus- ke
schusssitzung. Beginn ist um 19 09923/80080).
Uhr in Gitta’s Brotzeitstüberl.
ALTNUSSBERG
KLJB: Heute, Donnerstag, 19.30
Uhr, Gruppenstunde wegen Fußballturnier im Jugendheim.
PATERSDORF
Stammtisch Kargl: Morgen, Freitag, Stammtischabend.
RUHMANNSFELDEN
Schützenverein Deutsche Eiche:
Morgen, Freitag, um 19 Uhr, Wertungsschießen
im
Gasthaus
Zachskorn.
Kino - Kino
Neue Postlichtspiele Viechtach:
„Dick und Jane“, Vorstellung täglich um 20 Uhr, am Sonntag um 16
und 20 Uhr.
Cine-World-Cham: „Casanova“
(14, 16.45, 19.30, 22.15 Uhr), „Felix 2 - Der Hase und die verflixte
Zeitmaschine“ (14, 17 Uhr), „Saw
2“ (20, 22.15 Uhr), „Lord of War Händler des Todes“ (14, 16.45,
19.45, 22.15 Uhr), „Himmel und
Huhn“ (14, 17, 20 Uhr), „The Descent“ (22.15 Uhr), „Get Ritch or
die Tryin“ (14, 22.15 Uhr), „München“ (16.15, 19.30 Uhr), „Die
wilden Hühner“ (14, 16.45, 19.45,
22.15 Uhr), „Eine zauberhafte
Nanny“ (14, 17 Uhr), „Couchgeflüster“ (19.45, 22.15 Uhr), „Herr
der Diebe“ (14, 17 Uhr), „Dick
und Jane“ (19.45, 22.15 Uhr).
Tipps für Feriengäste
DRACHSELSRIED
Pferdekutschfahrt durchs Zellertal am Freitag, um 14 Uhr. Anmeldung bis Donnerstag, 16 Uhr,
in den Tourist-Informationen
Drachselsried oder Arnbruck.
Treffpunkt bei Johann Geiger,
Oberried/Schusterhöhe.
Wochenmarkt: Morgen, Freitag
von 7 bis 12 Uhr gegenüber der
Falterbrauerei.
Flutlichtfahren am Skilift Riedlberg von 19 bis 21.30 Uhr.
Glasmekka Herrmann Drachselsried: täglich geöffnet von 9 bis
12 Uhr und nach telefonischer
Vereinbarung unter 09945/395.
Zusätzlich jeden Samstag und
Sonntag, von 9 bis 12 Uhr offenes
Haus, Sammlung und Galerie geöffnet. Kostenlose Führungen
durch das Haus.
ARNBRUCK
Panoramabad: Heute, Donnerstag, 14 bis 21 Uhr geöffnet; Herren-Sauna und Warmbadetag bis
30 Grad ohne Aufpreis.
Lokalredaktionen und Geschäftsstellen:
Bayerwald-Presse-GmbH, vertreten durch
Geschäftsführer Hans-Peter Dietl, Am Sand
11, 94209 Regen, Tel. 09921/8827-0.
Redaktionsleitung: Michael Lukaschik.
Lokalredaktion 94209 Regen, Am Sand 11,
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09921/8827-41. Verantw. für den lokalen Teil
Regen: Michael Lukaschik. Lokalredaktion
und Geschäftsstelle 94227 Zwiesel, Angerstraße 33, Redaktion Tel. 09922/847521; Telefax: 09922/847542; Geschäftsstelle Tel.
09922/84750, Telefax 09922/847541. Verantw. für den lokalen Teil Zwiesel: Rainer
Schlenz. Lokalredaktion und Geschäftsstelle
94234 Viechtach, Mönchshofstraße 9. Redaktion
Tel.
09942/947221;
Telefax:
09942/947242,
Geschäftsstelle
Tel.
09942/94720; Telefax 09942/947241.Verantw. für den lokalen Teil Viechtach: Franz
Hackl.
Heimatsport: Michael Kramhöller.
Monats-Bezugspreis frei Haus (durch Post
oder Träger) 21,90 Euro einschließl. Zustellgebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer. Abbestellungen können nur zum Monatsende ausgesprochen werden und müssen vier Wochen
vorher schriftlich im Verlag vorliegen. Während einer vereinbarten Bezugszeit bleiben
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