Aufbruch in die MODERNE in Leipzig 2005 - Deutscher Fechter-Bund

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Aufbruch in die MODERNE in Leipzig 2005 - Deutscher Fechter-Bund
Offizielles Organ des Deutschen Fechter-Bundes e. V.
24. Jahrgang
•
Nr.1
•
2005
5273
in Leipzig 2005
Aufbruch in die MODERNE
INHALT & EDITORIAL
Perfekte WM in Leipzig
Da das neue Jahr gerade noch nicht so alt ist, möchte ich Ihnen auf diesem Wege noch die besten Neujahrsgrüße aussprechen und ein gesundes und segensreiches sowie allen am sportlichen Wettkampf Beteiligten
ein erfolgreiches Jahr 2005 wünschen. An dieser Stelle erlaube ich mir, auch für den
DFB selbst den Wunsch hinsichtlich einer perfekt organisierten und durchgeführten
Weltmeisterschaft mit vielen deutschen Erfolgen auszusprechen. Die Vorbereitungen
laufen auf Hochtouren. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig ist äußerst positiv.
Man spürt das dortige Know-how in der Organisation von sportlichen Großveranstaltungen. Neben der finanziellen Beteiligung durch den Bund und das Land Sachsen
engagiert sich die Sparkasse Leipzig nicht nur finanziell in außerordentlichen Maßen.
Des Weiteren konnten bereits viele lokale Sponsoren für dieses Großereignis gewonnen
werden. Der Ticketverkauf ist sehr gut angelaufen und gibt zur Hoffnung Anlass, dass
die Gefechte in einer ausverkauften Arena Leipzig stattfinden werden.
Dank der Unterstützung des Bundesfinanzministeriums und der Stiftung Deutsche
Sporthilfe wird zur Weltmeisterschaft eine Sonderbriefmarke herausgegeben werden.
Meiner Anregung folgend, wird derzeit ein Konzept zur Einbindung möglichst vieler
Breitensportveranstaltungen vor und während der Weltmeisterschaften erarbeitet und
in die WM-Vorbereitungen integriert werden. Gleiches gilt für den anlässlich der
Weltmeisterschaft stattfindenden medizinischen Kongress. Sehr gefreut hat mich die
Tatsache, dass sich innerhalb kürzester Zeit mehr als 200 freiwillige Helfer für den WMEinsatz gemeldet haben. Um den steigenden organisatorischen Aufgaben gerecht zu
werden, mussten wir die Arbeit der Geschäftsstelle des DFB umstellen. Stephan Jacoby
wird sich in erster Linie seiner Aufgabe im Organisationsteam widmen.
Das vergangene Jahr hat für die großen europäischen Fechtnationen schlecht geendet.
Zwar ist die Mehrheit der Delegierten auf dem FIE-Wahlkongress in Paris nicht den
Lockungen des großen Geldes – ich meine wohl zu Recht – erlegen, sondern hat René
Roch wiederum mit deutlicher Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Jedoch wurden die
Traditionsländer des Fechtens bei der anschließenden Besetzung der Ausschüsse und
Kommissionen regelrecht abgestraft. Dies wird, davon bin ich überzeugt, die qualitative
Entwicklung des Fechtens in der Welt sicherlich um einige Jahre zurückwerfen. Bei den
Verantwortlichen der europäischen Fechtförderation (CEE) muss schleunigst ein
Umdenken stattfinden. Die Konfrontationspolitik, die zum Teil persönlich motiviert ist,
muss ein Ende haben. Nur mit einem sinnvollen Dialog sowohl mit dem Präsidenten
der FIE als auch mit den Fechtnationen in Afrika, Asien und Amerika werden wir unseren Einfluss wieder geltend machen können. Umso mehr hat es mich bei dieser
Entwicklung gefreut, dass es unserem Vizepräsidenten Max Geuter entgegen diesem
Trend gelungen ist, auf Grund seiner weltweiten Anerkennung, unmittelbar in die
Exekutive gewählt zu werden.
Begleitet war dieser Jahresanfang auch von den schrecklichen Bildern der Katastrophe
in Südostasien. Hervorzuheben ist das beispielhafte Engagement für die Opfer dieses
Naturereignisses durch unseren ehemaligen Olympioniken Willy Kothny, dessen
Initiative wir ausdrücklich unterstützen. Ich selbst habe dem thailändischen Verband
unsere Unterstützung beim Wiederaufbau betroffener Fechtklubs in der dortigen
Region zugesagt. Leider gilt es dieser Tage auch Abschied zu nehmen von Irma
Strittmatter, Präsidentin des Südbadischen Fechtverbandes und langjährige Vorsitzende
der Deutschen Fechterjugend. Liebe Irma, du wirst uns fehlen!
Inhalt
Editorial ______________________3
Fechtforum ____________________4
Fecht-WM 2005 _______________6
fecht-ART_____________________10
FIE-Kongress __________________12
75. Geburtstag ________________14
Rücktritt Rita König-Römer ______15
Älteste Fechtschule HH ________16
Nachwuchstrainer _____________18
Landesverbände ______________21
Termine & Impressum _________34
Gordon Rapp, Präsident des DFB
Gordon Rapp
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FECHTFORUM
Es geht aufwärts
Die Bestandserhebung des Deutschen
Sportbundes (DSB) zeigt einen Aufwärtstrend im Deutschen FechterBund (DFB):
2002, 2003 und auch 2004 sind die
Mitgliederzahlen angestiegen. Im vergangenen Jahr war die Steigerung mit rund 3
% am größten. Insgesamt sind knapp
25.000 Mitglieder im DFB organisiert.
E-Weste als Tasche
Die Tasche aus der E-Weste ist der letzte Modeschrei. Unter dem Label Efa
(=Elektronischesfechtaccessoire) finden
ausrangierte Florett-E-Westen eine neue
Bestimmung. Ist
die E-Weste defekt,
landet sie letztendlich im
Müll. Zu schade zum Wegwerfen eigentlich: E-Westen, die so viele Erfolge und
Niederlagen gesehen haben, mit der zahlreiche Erlebnisse und Erfahrungen verbunden werden und denen der Schweiß harter
Arbeit anhaftet. Diese Westen werden jetzt
recycelt, - zu 100 %. Es entstehen kleine,
sportliche Taschen. Den Hauptteil bilden
auf der einen Seite der Stoffteil mit dem
Namensschriftzug des Besitzers und entsprechender Länderkennzeichnung. Auf der
anderen Seite die Turnier prüfzeichen. Das
Innenfutter der Tasche ist das der E-Weste.
Je nach Alter und Modell der Weste
erstreckt sich die Farbpalette und das
Muster von rot und blau über türkis, weiß,
beige und der bisherige Knüller:
Camouflagemuster aus den späten 80ern.
Neben diesen Faktoren überzeugt eindeutig die Gewissheit, ein Objekt zu haben,
das sonst niemand besitzt.
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Sie begleitet einen überall hin und verrät
etwas über den Lieblingssport. Dass der
Name darauf steht, kann ein erfreulicher
Nebeneffekt sein. Die Tasche von Efa Dietz
aus Heidenheim kostet e 40,- plus
Rückporto. Weitere Informationen:
www.fechten-heidenheim.de
Olympiasieger Pawlowski ist tot
Das Leben von Jerzy Pawlowski hätte
Vorlage für ein Drehbuch in Hollywood
sein können. Der Pole war einer der besten
Säbelfechter, die es auf der Welt gegeben
hat. 1956 gewann er bei seinen zweiten
Olympischen Spielen in Melbourne die
Silbermedaille - zwölf Jahre später wurde
er in Mexiko City Olympiasieger. Damit
nicht genug. 1972 in München kam er bei
seiner letzten Olympiateilnahme immerhin
noch einmal ins Halbfinale - damals war er
42 Jahre alt. Dass er sogar zwei Jahre
danach noch bei der WM in Grenoble
dabei war, wundert bei dieser Vitalität
nicht. Doch Pawlowski erlangte auch noch
auf andere Weise Berühmtheit: Der dreimalige Weltmeister war hoher Offizier im
polnischen Geheimdienst und lange Jahre
als Doppelagent auch für die amerikanische CIA tätig. Wegen Landesverrat wurde
er deshalb zu 25 Jahren Haft verurteilt,
kam nach zehn Jahren aber frei. Im Alter
von 72 Jahren ist er nun in Warschau
gestorben.
Personalveränderungen
bei DFB und PFM
Beim Deutschen FechterBund ergeben
sich auf Grund der im Oktober in Leipzig
stattfindenden Fechtweltmeisterschaft personelle Veränderungen. Als freier Mitarbeiter der WM wird Jochen Färber verpflichtet. Zudem wird Stephan Jacoby als
Projektleiter der WM gemeinsam mit Karin
Strauch auf städtischer Seite fungieren.
„Die Fecht-WM soll ein voller Erfolg werden; deshalb haben wir diese Personalentscheidungen getroffen“, so die
Verantwortlichen des Komitees. Die
Geschäfte des Spitzenverbandes werden in
dieser Zeit von Sportdirektor Claus Janka
und Internatsleiter Holger Sievert geführt.
Langfristig soll die Position des General-
sekretärs/Geschäftsführers neu besetzt
werden, da Jacoby nach der WM die
Leitung der Partner Fechtsport Marketing
GmbH von Horst Graeff übertragen werden soll, welcher Ende des Jahres in Rente
geht. Die Koordination der Aktivitäten zwischen dem neu gewonnenen Vermarktungspartner DSM (Deutsche Sport
Marketing) und dem Verband wird dann
ab 2006 die neue Aufgabe Jacobys sein.
Präsident Rapp äußert sich zu diesem
Schritt folgendermaßen: „Die WM im eigenen Land hat derzeit oberste Priorität. Mit
Holger Sievert und Claus Janka ist die
Geschäftsführung des DFB in guten
Händen.“
Fechttraining
neu aufgelegt
Das von Berndt
Barth und Emil
Beck herausgegebene Buch „Fechttraining” ist längst
ein Standardwerk.
Nun liegt eine aktualisierte und überarbeitet neue Ausgabe vor. „Fechttraining” aus dem
Meyer & MeyerVerlag ist im Buchhandel erhältlich.
Lamour in die WADA berufen
Jean-Francois Lamour, Frankreichs
Minister für Jugend und Sport, ist der neue
Vertreter des europäischen Kontinents in
der Exekutive der Welt-AntiDopingAgentur (WADA). Der Säbelolympiasieger
von 1984 löst den dänischen Kulturminister Brian Mikkelsen ab, der das Amt
seit 2002 inne hatte.
Video-Beweis im Fechten
Der Weltverband FIE wird als Reaktion
auf umstrittene Obmann-Entscheidungen
den Videobeweis einführen. Von der Saison
2005/2006 an soll das Verfahren bei
Weltmeisterschaften und Grand-Prix-
FECHTFORUM
EN GARDE
Margrit Waldmann
Erfolgreich, bescheiden
und treu
Seit über 50 Jahren ist
Margrit Waldmann
Mitglied der Fechtabteilung
im Rheydter TV 1847.
Aufgrund ihrer Fechterfolge,
die sie schon in jungen Jahren
unter ihrem Mädchennamen
Margrit Bocks errungen hat,
ist sie bei vielen Fechtern
keine Unbekannte. Ihre weiteren Erfolge nun als Seniorin
bestätigen das große
Leistungsvermögen. Sie holte
zwei Mal Silber bei SeniorenWeltmeisterschaften im Einzel,
zwei Mal den Titel bei den
Senioren-Europameisterschaften im Einzel und in der
Mannschaft sowie zwei Mal
Silber und einmal Bronze bei
deutschen Seniorenmeisterschaften.
Turnieren Standard sein. Das hat das FIEExekutivkomitee in Doha/Katar beschlossen. Der Videobeweis wird in den kommenden Monaten getestet. Bei den Weltmeisterschaften vom 8. bis 15. Oktober in Leipzig sollen strittige Treffer dann durch den
Videobeweis entschieden werden.
Bei den Olympischen Spielen in Athen
hatte das FIE-Exekutivkomitee den ungarischen Obmann Joszef Hidasi für zwei Jahre
suspendiert. Grund für das harte
Durchgreifen waren sechs Fehlentscheidungen Hidasis beim HerrenflorettMannschaftsfinale zwischen Italien und
China (45:42). Weiter wurde beschlossen,
dass die transparenten
Masken für Damen- und Herrensäbel ab
01. März 2005 obligatorisch sind bei
Grand-Prix-Turnieren und Mannschaftsweltcups, außerdem bei den Weltmeisterschaften. Ab der WM 2005 in Leipzig gilt
diese Regel für alle Kategorien.
Zwei Obleute gestorben
Die in der internationalen Fechtszene
weithin renommierten Ralph Zimmerman
(USA) und Ivo Prokop (CZE) sind tot. Beide
waren lange Jahre bekannte Obleute und
bekleideten in ihren Ländern wichtige
Positionen.
Fechten, das ist der rote
Faden, der sich durch ihr
Leben zieht. Durch diesen
Sport lernte sie auch ihren
Mann Baldur kennen, der
selbst ein guter Degenfechter
ist. Bei einem Interview sagte
sie deshalb: „Fechten steht bei
mir an der ersten Stelle in
meiner Freizeit und begleitet mich seit meinem 13. Lebensjahr.” Auf die Frage,
welchen Wert für sie sportliche Erfolge haben, erklärte sie: „Einfach
Glücksgefühle. Es macht mich glücklich, wenn meine Schüler Erfolge erringen
und wenn ich mit meiner eigenen Leistung zufrieden bin.”
Von 1992 - 2004 leitete sie die Rheyther Fechtabteilung. In dieser Zeit gründete
sie das Turnier „Zweiter Frühling”. Hierzu wurden Seniorenfechter aus vielen
Städten des Umlandes eingeladen. Daneben richtete sie Schnupperkurse ein für
die Eltern, Verwandten und Bekannten von Vereinsmitgliedern, steht seit
Jahrzehnten unzählige Stunden in der Fechthalle. Manche neue Mitglieder konnten dadurch gewonnen werden. Im Mai 2004 übergab sie die Leitung der
Abteilung an die engagierte Fechtkameradin Gabi Catiche.
Olympia-Fechtanlage
für Paderborn
Die Abteilung des TV 1876 Paderborn
trainert seit Oktober 2004 auf zehn ehemaligen Fechtbahnen der Olympischen Spiele
von Athen. Möglich wurde der Kauf der
e 79.000 teuren Aluminium-Planchen und
Melder durch die großzügige Unterstützung
der Stiftung Westfalen, vertreten durch
Martin Nixdorf, die die Hälfte des Kaufpreises spendete.
Der Hauptverein TV 1875 Paderborn beteiligte sich ebenso finanziell wie der Verein
„Pro Leistungssport” und die Stadt
Paderborn. Dabei handelt es sich um die
modernste Ausrüstung, die derzeit auf dem
Markt ist.
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der
Fechtabteilung wird in Paderborn erstmals
das Finale des Deutschlandpokals ausgetragen.
Marianne Kampka
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FECHT-WM 2005
Neues WM-Plakat - Symbol für Aufbruch
D
ie Weltmeisterschaft vom 8. bis 15. Oktober in
Leipzig wird allerlei bieten. Acht Monate vor dem
Fecht-Großereignis mit rund 1.800 Athleten aus
etwa 60 Ländern präsentierte der Deutsche Fechter
Bund (DFB) das Plakat zur WM. Es zeigt die Glocke
eines Säbels, in dem ein Fechter in Kampfposition ist,
und soll auch ein Symbol für die Modernität und den
Aufbruch dieser traditionellen Sportart darstellen.
Werbung für die WM wird auch auf andere Art gemacht.
Die Deutsche Post bringt für die Weltspiele der Fechter
eine Sonderbriefmarke mit den Werten 144 plus 56 Cent
heraus.
Das Interesse an der WM ist schon heute enorm. Allein
200 Menschen folgten dem Aufruf, als freiwillige Helfer
vor Ort beim Bahn- und Fahrdienst, als Hostessen,
Ordner, Dolmetscher oder Helfer in anderen Bereichen
mitzuwirken und zum Gelingen beizutragen.
An vorderster Front wird dies DFB-Geschäftsführer
Stephan Jacoby tun, der sich besonders intensiv um die
WM-Organisation kümmern soll. Ein Hauptsponsor
wurde mit der Sparkasse ebenfalls gefunden, ein weiterer mit der Uhrenkonzern Tissot.
Die Hauptakteure der WM in Leipzig, die deutschen
Spitzenfechter, sorgen bereits zu Beginn des Jahres mit
tollen Leistungen für Aufmerksamkeit. So schüren die
Topresultate von Imke Duplitzer und Britta Heidemann
mit dem Degen oder von Ralf Bissdorf etc. schon jetzt
die Vorfreude auf ihre Auftritte in der Arena der
Messestadt. „Den Medallenspiegel können wir für die
deutschen Fechter aber nicht organisieren”, bedauert
allerdings Leipzigs Oberbürgermeister Holger Tschense,
der sich durch die WM aber einen allgemeinen
Aufschwung des Fechtsports in seiner Region verspricht.
INTERVIEW MIT LEIPZIGS OBERBÜRGERMEISTER TSCHENSE
„Nur den Medaillenspiegel für Deutschland
können wir nicht organisieren”
D
Die Fecht-Weltmeisterschaft vom 8. bis 15. Oktober
in Leipzig ist ein weiteres sportliches Großereignis
für die Messestadt. Fechtsport sprach mit dem
Bürgermeister Holger Tschense über die Erwartungen an
die WM:
Natürlich arbeiten wir jetzt schon intensiv gemeinsam mit dem
Deutschen FechterBund an der Organisation der WM. Ein ganz
besonderes Highlight wird natürlich die Fußball-WM 2006 im
neuen Zentralstadion.
fechtsport: Hat Leipzig die Niederlage bei der Bewerbung für die
Olympischen Spiele 2012 verarbeitet?
fs: Die Messestadt bemüht sich um die Ausrichtung zahlreicher
Veranstaltungen. Was erhofft sich Leipzig von Sportgroßveranstaltungen?
Tschense: Allein die Bewerbung um die Austragung der
Olympischen Spiele 2012 und die Durchsetzung im innerdeutschen Wettbewerb war für das Image der Stadt Leipzig von großer
Bedeutung. Unsere Stadt stand im sportlichen Blickpunkt in
Deutschland. Leipzig ist eine sportbegeisterte Stadt, natürlich war
die Enttäuschung deshalb besonders groß. Aber wir blicken gerade im Sport immer nach vorne und freuen uns jetzt ganz
besonders auf die bevorstehenden Großsportereignisse in Leipzig.
So werden wir 2005 ein Austragungsort des FIFA-Confederations
Cup sein, die Europameisterschaften im Hockey der Herren und
die EM der Regionen in Karate austragen. Erstmalig findet in
Leipzig auch ein Weltcup im modernen Fünfkampf statt.
Tschense: Der Sport hat eine große Bedeutung. Neben dem großen Wirtschaftsfaktor für eine Stadt spielen soziale Komponenten,
der Imagegewinn und die Nachhaltigkeit für die einzelnen
Sportarten eine große Rolle. Der Schub in der Entwicklung der
Infrastruktur im Rahmen der Olympiabewerbung und in Vorbereitung der Fußball-WM ist nicht zu übersehen. Mit der Durchführung von solchen Ereignissen werden ganz klar Arbeitsplätze in
einer Region geschaffen bzw. erhalten. Der Bekanntheitsgrad
einer Stadt wird deutlich erhöht und dies wirkt sich auch im
Tourismusbereich positiv aus. Auch die einzelnen Sportarten profitieren von der Ausrichtung dieser Sportgroßereignisse.
Nach der Durchführung der WM der Frauen und der EM der
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FECHT-WM 2005
Fiedler und Katja Wächter, die hoffentlich auch zum Erfolg
Deutschlands bei dieser WM beitragen sollen und für die das
Leipziger Publikum besonders die Daumen drücken wird.
fs: Wie ist der Stand der Vorbereitung für die WM?
Tschense: Gemeinsam mit dem DFB haben wir
ein Organisationskomitee gebildet und
die Vorbereitung läuft auf vollen
Touren! Wir haben bereits eine
große Anzahl von Eintrittskarten
verkauft. Die Gäste werden in
Leipzig unvergessliche Tage mit vielen Überraschungen erwarten. Mehr
möchte ich dazu noch nicht verraten!
Alle Neuigkeiten können Sie auf der
Internetseite www.fencing2005.com
lesen. Das Einzige, was wir leider im
Vorfeld nicht schon organisieren können, ist der
Medaillenspiegel für
Deutschland! Hier müssen wir uns auf die
Athleten und deren gute
Vorbereitung verlassen!
fs: Was haben Sie den Gästen aus aller Welt Besonderes zu bieten?
Männer im Volleyball, hat der Leipziger Volleyballsport einen großen Zulauf bekommen. Die Qualität hat sich erheblich verbessert.
So wurde aus dem Volleyballverein Leipzig, der „Fahrstuhlmannschaft“ im Männervolleyball der Ersten Bundesliga, ein Team, das
sich jetzt im oberen Bereich der Liga fest etabliert hat. Natürlich
hoffen wir auch im Rahmen der Fecht-WM auf einen Aufschwung
dieser Sportart in der gesamten Region.
fs: Leipzig hat eine gewisse Fechttradition, ist aber keine ausgesprochene Hochburg dieses Sports. Warum haben Sie sich um die
Austragung der Fecht-WM beworben?
Tschense: Leipzig führt seit Jahren erfolgreich den Weltcup im
Damenflorett durch. Dadurch hat diese Sportart schon jetzt im
Leipziger Veranstaltungskalender einen festen Platz. Mit der
Fertigstellung der neuen Arena Leipzig, die bis zu 7.000 Zuschauern Platz bietet, war die Möglichkeit geschaffen, endlich
auch Veranstaltungen in einer Größenordnung wie der geplanten
WM durchzuführen. Die sehr gute Zusammenarbeit mit dem DFB
war neben den bereits genannten Zielen bei der Durchführung von
Großsportveranstaltungen für uns der Anlass der Bewerbung. Das
Interesse am Fechten ist in Leipzig sehr groß. Natürlich verfolgen
wir auch die Entwicklung ehemaliger Leipziger Sportler, wie Jörg
Tschense: Die Sportler und Gäste wird eine besonders schöne
Halle und ein tolles Publikum erwarten. Ganz Leipzig wird im
Zeichen der Fecht-WM stehen. Unsere Gäste sollen aber auch
Leipzig als Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten erleben.
Wir bieten dazu über den Leipzig Tourist Service besondere
Veranstaltungspakete an, die neben den Hotelunterkünften,
Eintrittskarten für die Fecht-WM viele kulturelle und gastronomische Highlights enthalten. Ich würde mich sehr freuen, wenn die
Besucher der Fecht-WM Leipzig als Stadt von Goethe und Bach,
Heimatort des Thomanerchores und des Gewandhauses,
Messestadt und natürlich eine Stadt voller Flair und Charme erleben und vielleicht Leipzig auch nach der WM wieder besuchen
werden.
fs: Wird die Fecht WM in gewisser Weise auch eine organisatorische Generalprobe für die Fußball-WM 2006 sein, bei der Leipzig
einer der 12 Spielorte ist?
Tschense: Die Bedingungen für die Organisation dieser beiden
Veranstaltungen sind doch sehr unterschiedlich und nicht zu vergleichen. Für die Organisatoren der Fußball-WM wird die
Austragung des Confederation Cup im nächsten Jahr die große
Generalprobe sein. Aber schon jetzt zeigt sich, dass viele ehrenamtliche Helfer, die zur WM im Fußball dabei sein möchten, zur WM
im Fechten ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt haben. Sport ist
für Leipzig ein Thema, dass alle interessiert und bei dem wir in
allen Bereichen Unterstützung erhalten.
7
FECHT-WM 2005
will medialen Volltreffer landen
W
enn am 8. Oktober die Fechter um die ersten
Medaillen in der Arena Leipzig kämpfen, werden
mehr Zuschauer als je zuvor die Gefechte auch von
zu Hause verfolgen können. „Wir können mit der WM in
Leipzig einen neuen Zuschauerrekord aufstellen”, meint
DFB-Geschäftsführer Stephan Jacoby.
Er peilt die 100-Millionen-Grenze alleine in Deutschland
an. Um das zu erreichen, gehen die WM-Organisatoren
neue Wege, was die mediale Umsetzung der Titelkämpfe
betrifft.
Für Leipzig wird erstmals ein Centre Court gestaltet. Dort liegen
die vier Bahnen für die Direktausscheidung und die Finalbahn.
Nicht nur die Zuschauer in der Halle sollen so die Kämpfe besser
verfolgen können, auch die Seher zu Hause. „Das teure Fernsehequipment kann so optimal genutzt werden“, weiß Jochen Färber,
Pressechef des Internationalen Fecht-Verbandes (FIE).
Zwischen sieben und elf Kameras haben in der Vergangenheit
die Finalkämpfe aufgezeichnet.
Diese konnten bisher nur für die Finals (etwa zwei Stunden täglich) verwendet werden. Durch die Neugestaltung können erstmals auch interessante Kämpfe aus dem Feld der besten 64
Athleten gefilmt werden. Ein ähnliches Prinzip wurde erfolgreich
bei den Olympischen Spielen in Athen eingesetzt. Interesse an
diesen zusätzlichen Bildern hatten Nationen, deren Fechter es
nicht ins Finale geschafft hatten und Länder, die den Weg ihrer
Athleten bis ins Finale dokumentieren wollten. „Dadurch haben
wir die Übertragungen in etwa verdreifacht“, berichtet Färber.
Auf einen ähnlichen Boom hofft der Deutsche FechterBund (DFB)
nun bei der WM in Leipzig. Gemeinsam mit ARD, ZDF und dem
Mitteldeutschen Rundfunk sollen die Erfolge der deutschen
Fechter in die Wohnzimmer transportiert werden. Nicht die langen
TV-Zuschauerzahlen WM
Millionen
Nîmes 2001: 267,60
Lissabon 2002: 174,53
Havanna 2003: 248,12
Millionen (Marktanteil)
(12,9%)
(11,2%)
(9,9%)
Welt
82,51
17,70
62,49
Deutschland
(5,6%)
(6,6%)
(7,0%)
Die Zahlen zeigen, dass Weltmeisterschaften im Herbst (2001 und 2003) und nicht im Sommer (2002) platziert sein dürfen. Da
der Marktanteil in Deutschland nicht nachgelassen hat, kann man auch nicht von einem sinkenden Interesse über die drei Jahre
sprechen. Vielmehr fanden die Übertragungen aus Kuba 2003 wegen der Zeitverschiebung zu so unattraktiven Zeiten statt, dass
man nicht mehr so viele Menschen vor den Bildschirm bekam und im Jahr 2002 waren einfach viele Menschen im Urlaub und am
Strand.
8
FECHT-WM 2005
Live-Übertragungen stehen bei den öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstakten im Vordergrund, sondern die aktuelle Kurzberichterstattung in den täglichen Sendungen, sowie HighlightProgramme mit Hintergrundinfos.
„Wir haben sogar Rücksicht auf die Fussballfans unter den
Fechtern genommen“, erklärt Karin Strauch vom Organisationsteam aus Leipzig: „Am Mittwoch gibt es keine Fechtfinals aus
Leipzig, sondern höchstens Fussball-WM-Qualifikationsspiele auf
der Großleinwand.“ An diesem Tag stehen lediglich Vorkämpfe für
die ab Donnerstag beginnenden Mannschaftswettkämpfe auf dem
Programm. Auch wer mehr Fechten im Fernsehen erwartet, kommt
nicht zu kurz. „Wir sind derzeit mit EUROSPORT in Verhandlungen
über die genauen Sendezeiten im Oktober“, so Jochen Färber.
WM-TICKETING
Der Kartenverkauf für die Fecht-WM 2005 in Leipzig ist
exzellent angelaufen und lässt auf volle Zuschauerränge in
der Leipziger Arena hoffen. Tagestickets und Dauerkarten
sind unter folgenden Bezugsquellen zu beziehen:
@
Internet: www.arena-ticket.com
Tel.: +49(0)1 80–5 14 60 00
Fax: +49(0)3 41–2 34 11 01
Auf der Internetseite finden Sie eine Übersicht der
Sitzplatzverteilung der Arena.
Nicht nur im Fernsehbereich wollen die deutschen Organisatoren
neue Meilensteine setzen, auch im Internet. „Ergebnisse von allen
Bahnen können „live“ im Internet abgerufen werden“, freut sich
Verbandspräsident Gordon Rapp. Die Vorbereitungen hierfür laufen schon auf Hochtouren.
Die Melder aller Bahnen in der Arena werden über ein RechnerNetzwerk verbunden und übermitteln die Daten in Echtzeit ins
World Wide Web. Zwar gehen damit noch keine Bewegtbilder ins
Netz, aber der Surfer zu Hause ist ständig am Ball, wie es in der
Arena Leipzig um die einzelnen Fechter steht.
Jochen Färber
Per Mausklick auf die einzelnen Sitzblöcke erhalten Sie
eine detallierte Ansicht auf die einzelne Sitzplatzverteilung.
Mitglieder des Deutschen Fechter-Bundes
Pro Tag steht für Mitglieder des DFB ein begrenztes Kontingent (500 Karten) im Finalbereich für nur e 15,- (sonst e 25,-) zur Verfügung. Zudem besteht die Möglichkeit als
DFB-Mitglied eine Dauerkarte im Wert von e 50,- (nicht im
Finalbereich) zu erwerben. Diese Karten können nur direkt
über das Sport- und Bäderamt in Leipzig gekauft werden.
Karin Strauch
Fax: +49(0)3 41–123 35 05
E-Mail: [email protected]
DFB lädt Irakerinnen zur WM ein
D
er Deutsche FechterBund (DFB) will Fechterinnen aus
dem Irak zur WM 2005 nach Leipzig einladen. „Ich bin
sehr zuversichtlich, dass das klappen wird”, hofft DFB-Präsident Gordon Rapp. Im von Terroranschlägen immer wieder
erschütterten Bagdad haben sich Fechterinnen zusammengefunden. Der Al-Wissam Fechtklub gilt als Auffangbecken für
die lange erniedrigten, sportbegeisterten Frauen des Irak. Gegründet wurde der Al-Wissam-Klub 1984 für die männlichen
Kriegsopfer des Iran-Irak-Krieges.
Seit kurzem ist der Verein offen für alle, wie Klubmanager
Khaled Rashid berichtet. Während des Regimes von Saddam
Hussein durften weibliche Athleten den Klub nicht betreten.
Auch jetzt versuchen muslimische Fundamentalisten, dem
sportlichen Treiben der Frauen auf schnellstem Wege wieder
ein Ende zu bereiten.
Sportbriefmarke zur Fecht-WM
D
ie Fecht-Weltmeisterschaft 2005 in Leipzig ist neben der
FIFA Fußball-WM 2006 (Maskottchen und WM-Globus), der
Nordischen Ski-WM in Oberstdorf und dem internationalem
Deutschen Turnfest in Berlin ein Motiv der fünf neuen
Sportbriefmarken der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Unter dem
Motto „Internationale Sportereignisse in Deutschland“ stimmen
die begehrten Sammlerstücke auf die Sporthighlights in
Deutschland ein. Ab sofort und noch bis zum 31. Mai sind die
Briefmarken im Fachhandel und bei der Post AG erhältlich.
Der Erlös aus dem Verkauf der Briefmarken kommt der Arbeit der
Stiftung Deutsche Sporthilfe zugute. Bei der offiziellen Vorstellung der Marken in Berlin überreichten Bundesfinanzminister
Hans Eichel, Bundesinnenminister Otto Schily und Sporthilfe-Vorsitzender Hans-Ludwig Grüschow die philatelistischen Meisterwerke an DFB-Präsident Gordon Rapp. „Um wieder Fahrt aufzunehmen, braucht Deutschland große internationale Sportveranstaltungen. „Die Sonderbriefmarke zur Fecht-WM erhöht unsere
Vorfreude auf die Welttitelkämpfe in Leipzig, die die Menschen
begeistern werden”, sagte Rapp. Die Sonerbriefmarken sind mit
den Werten 144 plus 56 Cent zu erwerben.
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fecht-ART
E X- F E C H T E R I N U N D M A L E R I N H e l g a E . W ü r t z
Den Punkt treffen
W
ie ein Körper geformt
ist, wenn er bei
einem Flêche nach
vorne schnellt, hat Helga E.
Würtz selbst oft gesehen
und vor allem selbst erfahren. Denn die heutige
Malerin aus Aschaffenburg
hat einst auf höchstem
Niveau gefochten.
Schließlich gehörte sie 1968
unter ihrem Mädchennamen
Helga Koch zusammen mit
Heidi Schmid, Helga Mees
und Gundi Theuerkauff der
Damenflorett-Nationalmannschaft an, die bei den
Olympischen Spielen in
Mexiko Platz fünf erreichte.
„Ich kenne mich aus in diesem Metier, ich kenne die
Schnelligkeit, ich weiß, den
Punkt zu treffen”, sagt die
gebürtige Offenbacherin, die
nach ihrer aktiven Laufbahn
lange Jahre noch Trainerin
gewesen ist.
Deshalb muss sie für ihre Fechtbilder keine Studien an der
Planche betreiben und nimmt
höchstens mal ein interessantes
Foto als anregende Vorlage.
Diese große Bewegungserfahrung spiegelt sich in ihren farbigen, dynamischen Darstellungen von Duellszenen wider.
Dabei fasziniert nicht nur die
technische Stimmigkeit der
Aktionen, sondern vor allem die
atmosphärische Dichte.
So erscheint das von Rot dominierte Bild eines Angreifers wie
ein wahres Gefühlsinferno im
Moment des Treffenwollens und
des Parierenmüssens.
10
fecht-ART
Drei Beispiele der Kunstwerke von Helga E. Würtz
Die ehemalige deutsche Vizemeisterin beschränkt sich längst
nicht darauf, Fechtmotive zu
malen. Vielmehr gehören Bilder
von Blumen („Das kann ich sehr
gut”) und Akte (l.) zu ihren
bevorzugten Themen. Künst
lerisch ausgebildet wurde Helga
Würtz an der Kunstschule in
Hamburg und in verschiedenen
Malgruppen. Ausstellungen ihrer
Werke aus Öl, Acryl sowie ihrer
Aquarelle waren bereits in
Hamburg, Saarbrücken, Langen
und Aschaffenburg zu sehen.
Vom 3. März bis 6. April wird
eine Schau mit neuen Bildern
von ihr im Kreuzgang des
Klosters Schmerlenbach in der
Diözese Würzburg zu sehen sein.
AS
Weitere Informationen:
Anzeige
@
http://people.freenet.de/Atelier_Wuertz/
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FIE-KONGRESS
FIE-KONGRESS IN PARIS
Roch setzt Gegenspieler matt
R
ené Roch, seit 1992 Präsident
des Fecht-Weltverbandes FIE,
wurde beim Wahlkongress
Anfang Dezember in Paris für vier
weitere Jahre im Präsidentenamt
bestätigt. Damit setzt er seine
internationale Karriere fort, die er
von 1984 bis 1992 als Schatzmeister der FIE begann. Sein
Gegenspieler, der russische
Millionär und Finanzmann Alisher
Usmanow, kürzlich wiedergewählter Präsident des russischen
Fechtverbandes, konnte mit 30
Stimmen (Roch 78) die Kongressteilnehmer von seinem Programm
nicht überzeugen.
25 Kandidaten standen für einen der elf
Plätze im Exekutivkomitee auf der Liste.
Max Geuter, seit 1976 in Gremien der
FIE tätig, konnte sich hier knapp
behaupten und zum vierten Mal seit
1993 in’s COMEX einziehen, als er
Nachfolger für Wolf-Günther
Dieffenbach wurde. Trotzdem blieb es
bei diesem Gremium um den 11. Platz
äußerst spannend, da drei Kandidaten
mit 35 Stimmen gleichauf lagen: Exgeneralsekretär Mario Favia (ITA),
Emmanuel Katsiadakis (GRE) und Sunil
Sabharwal (USA). Bei einer Stichwahl
siegte dann Katsiadakis, sicher auf
Grund seines Bonus der Olympischen
Spiele 2004 in Athen.
Er hatte versprochen, in eine Stiftung
vier Millionen US$ für die Entwicklung
des weltweiten Fechtsport zu geben,
außerdem weitere drei Millionen für
Trainingskurse in aller Welt zu investieren und 15.000 US$ jährlich pro Nation
für die Entwicklung in diesen Ländern.
Weiterhin sollten Gelder in den
Veteranensport fließen, die Teilnehmergebühren bei Weltmeisterschaften und
Weltcups gestrichen sowie die jährliche
FIE-Lizenz storniert werden. All dies war
bei einer Präsentation anlässlich der
Europameisterschaften der Junioren in
Espinho (POR) vorgestellt worden.
Aber die Mehrzahl der anwesenden
Präsidenten in Paris ließ sich davon
nicht überzeugen und gaben René Roch
für vier weitere Jahre ihr Vertrauen - bis
auf einige der großen Fechtnationen, die
unbedingt einen Wechsel wollten.
Sie waren der Meinung, Roch hätte sich
beim IOC nicht genügend für zwei weitere Olympiamedaillen im Fechten eingesetzt (mit Blick auf den jüngsten
Wettbewerb: Damensäbel). Die weiteren
Wahlen verliefen zwar nicht in einem
Chaos, aber für die Zukunft muss man
sich hier etwas einfallen lassen, das
einem internationalen Verband angemessen ist.
12
nach Kampfabstimmung der Amerikaner
George Kolombatovich gewählt.
Frank Vogel kandidierte als einer von 18
Dr. Wilfried
Wolfgarten wurde
wieder in die
Medizinische
Kommission gewählt,
der er seit 1985
ununterbrochen
angehört
für die Disziplinarkommission, war aber
beim ersten Versuch nicht erfolgreich.
Dies kennen wir schon von früher her,
als unsere Kandidaten Preising, Remuss,
Waltnitzki und Zwiesler ebenfalls beim
ersten Versuch sich nicht durchsetzten
konnten. Auch in dieser Wahl scheiterte
ein früheres Mitglied (Kontos/GRE)
wegen der 20 %-Damenklausel.
Präsident wurde Edoardo Mangiarotti
(ITA).
Für weitere vier Jahre im Amt bestätigt: René
Roch
Foto: Faerber
In die Kampfrichterkommission (zehn
Plätze für 26 Kandidaten) wurde Claus
Janka klar als Nachfolger von Max
Geuter gewählt. Etwas merkwürdig die
Kandidatur einer Dame aus Asien, die
selbst noch auf der Liste der zu prüfenden Kampfrichter steht und wegen der
20 %-Klausel als Frau statt des
Italieners Roberto Costanzo in dieses
Gremium einzog. Als Präsident wurde
Für die Commission Juridique (früher
Statutenkommision), der Erika Dienstl
seit 1989 angehört hatte, stellte der
DFB keinen Kandidaten. Neuer/alter
Präsident: Sam Cheris (USA). Dr. Wilfried
Wolfgarten wurde wieder in die
Medizinische Kommission gewählt, der
er seit 1985 ununterbrochen angehört.
Hier hatten sich 16 Kandidaten gemeldet, wobei besonders die Nichtwahl des
Polen Szczepanski und Dal Zotto (ITA)
auffielen. Neuer Präsident: George
Ruijsch van Dugteren (AFS).
Auch unser Präsident Gordon Rapp
muste bei seinem ersten Versuch für die
Propagandakommission als Nachfolger
von Claus Janka andere an sich vorbeilassen. 26 Bewerber standen hier auf
der Liste – ein guter Mittelplatz war für
FIE-KONGRESS
Rapp das Resultat. Neuer Präsident der
Kommission wurde Carl Borack (USA).
Etwas besser erging es Lutz Schirrmacher
in der Regelkommission (als Nachfolger
für Wolf Dieffenbach). 19 Kandidaten
bewarben sich um 10 Plätze. Mit je 37
Stimmen lagen Schirrmacher und der
Koreaner Jae Sung Shim gleichauf. Die
Stichwahl konnte der Deutsche mit
57:20 für sich entscheiden. Stephen
Higginson (GBR) wurde wieder
Präsident.
waren es noch 62 %; der Rest der Welt
(Asien/Ozeanien 20 %, Afrika 11 %,
Amerika 22 %) kam auf 53 %. Bei den
letzten Wahlen 2000 erhielt der Rest der
Welt nur 38 % der Plätze
(Asien/Ozeanien 11%, Afrika 5 % und
Amerika schon damals 22 %). Diskutiert
wurde dabei natürlich auch das Verhältnis der Stimmen. Länder, die ein paar
Fechter haben, erhalten das gleiche
Stimmrecht wie die starken Nationen mit
Tausenden von Mitgliedern.
Für die Technische Kommission, für die
wir seit Kurt Noé (bis 1985) außer Dr.
Preising keinen Kandidaten mehr aufbieten konnten, war auch diesmal kein
deutscher Anwärter vorhanden. Den
Vorsitz übernahm nach Kampfabstimmung Eduardo dos Santos (POR).
Bei der ersten Sitzung der Exekutive
bestimmte Präsident Roch als
Generalsekretär der FIE den
Schaut man die Gesamtliste der
Gewählten an, stellt man fest, dass viele
Ehemalige ihren Platz räumen mussten,
so z. B. Favia (ITA), Blondeau (FRA),
Kontos (GRE), Nebald (HUN), van de
Flier (NED), Dal Zotto (ITA), Gauthier
(FRA), Rousseau (FRA), Meszaros (HUN),
Kharkhaloup (RUS), De Coninck (FRA),
Abrahamson (SWE). Außerdem verzichtete Marcello Baiocco (ITA) auf seinen
Platz in der technischen Kommission,
weil man ihm dort die Präsidentschaft
verweigerte.
Entrüstet war man außerdem, als sich
später herausstellte, dass eine Liste existierte, die nur Kandidaten aus Asien,
Afrika und Amerika empfahl. Entsprechend fielen auch die Ergebnisse aus,
betrachtet man sich das Resultat: 47 %
der Plätze gingen an Europa, 2000
Erika Dienstl
wurde
FIE-Ehrenmitglied
Griechen Emmanuel Katsiadakis und
den Engländer Peter Jacobs erneut als
Schatzmeister. Die Repräsentanten der
Exekutive in den diversen Kommissionen
wurden dabei ebenso festgelegt:
Kampfrichter: Arthur Cramer (BRA);
Discipline: Max Geuter (GER); Juridique:
Peter Jacobs (GBR); Medizin: Ana Pascu
(ROM); Propaganda: Saoud Bin Abdulrahman AL-THANI (QAT); Regeln: Abdoul
Wahab Barka BA (SEN); SEMI: Rafaela
Gonzalez Ferrer (CUB).
Beim Galaabend im Rathaus von Paris
wurde Erika Dienstl neben der Rumänin
Ana Pascu, Wahab BA (SEN) und
Emmanuel Katsiadakis (GRE) zum
Ehrenmitglied der FIE ernannt.
Weitere Entscheidungen des Kongresses:
Als neue Mitglieder der FIE wurden
Barbados und der Jemen aufgenommen,
sodass die FIE nun 115 Mitgliedsverbände hat. Als Kandidaten für kommende Meisterschaften wurden akzeptiert:
JWM/KWM 2006: Izmir (TUR) und
Jeonju City (KOR); für 2007 gibt es hier
noch keinen Kandidaten. WM 2007:
Plovdiv (BUL) und St. Petersburg (RUS).
Über die Vergabe dieser Wettbewerbe
wird bei der „Assemblée Générale“
anlässlich der JWM/KWM in Linz entschieden. Zuvor hatte die Exekutive
schon die Veteranen-WM 2006
nach Bath (GBR) und 2007 nach
Sydney (AUS) vergeben.
Über alle anderen Beschlüsse
(z. B. Klingen, Organisation der
WC, WM, Grand Prix und MannschaftsWC, Antidoping) wurde von unserer
Hauptverwaltung bereits schriftlich
informiert. Wer genauere Informationen
über den Kongress will, kann diese im
Internet unter folgender Adresse in
Französisch, Englisch oder Spanisch finden: www.fie.ch - fie officiel.
Dort die Seite Lettres FIE anklicken,
dann links auf 2004 gehen und den
Informationsbrief Nr. 22 aufrufen.
Bei der Sitzung der Exekutive Anfang
Januar in Doha (Qatar), in Verbindung
mit dem dortigen Herrendegen-GrandPrix und Mannschaftsweltcup, wurden
als FIE-Vizepräsidenten gewählt: Ana
Pascu (ROM) und Saoud Al-Thani (QAT).
Max Geuter
geht online!
Das Magazin „fechtsport” geht online. Um Kosten zu sparen, wird die kommende Ausgabe des Verbandsorgans nicht mehr an
einen Großteil der Mitglieder verschickt, sondern allein auf der Website des Deutschen Fechter-Bundes (www.fechten.org) zu
finden sein. Ein Download der Onlineversion ist natürlich möglich. Der DFB spart durch diese Maßnahme die erheblichen
Versandkosten. Die Redaktion hofft dennoch, dass interessierte fechtsport-Leser dem Magazin auch im Internet treu bleiben.
13
75. GEBURTSTAG
Erika Dienstl FEIERT 75. GEBURTSTAG
„Der Sport hat mich jung gehalten!”
Der 75. Geburtstag ist für Erika Dienstl auch ein Tag der Nachdenklichkeit gewesen. „Ich spüre Dankbarkeit, dass
man dieses Alter erreicht hat, es stimmt aber auch nachdenklich, denn das Lebensfädchen wird immer dünner”,
sagte die langjährige Präsidentin des Deutschen FechterBundes (DFB), die im November 2002 nach 14 Jahren das
Amt abgab. Deshalb gelte es nun, Vorhaben, Ziele und Wünsche nicht auf die lange Bank zu schieben und zu verwirklichen.
F
it und mobil ist die einstige
„First Lady” des Sports, die als
ehemalige Vizepräsidentin des
Deutschen SportBundes (DSB) fast
zwei Jahrzehnte in einer
Schlüsselposition des deutschen
Sports war, allemal noch. Das
Sportabzeichen hat die in Stolberg
bei Aachen lebende, ehemalige
Einkäuferin eines Chemiekonzerns
bereits zum 14. Mal in Gold erhalten. Der Jungbrunnen war und ist
für sie aber immer das Tätigsein im
Sport gewesen.. "Der Sport hat mich
jung gehalten. Er hat mein Leben
geprägt", so Erika Dienstl.
Noch immer ist sie als Europabeauftragte des deutschen Sports aktiv
und viel unterwegs. „Es ist eine angenehme Aufgabe, bei der man über den
Tellerrand hinaus schauen kann.” Neben
anderen Ehrenämtern ist die resolute
Rheinländerin zudem auch noch
Vorsitzende zur Vergabe der Sportplakette
des Bundespräsidenten für 100-jährige
Vereine.
Über den deutschen Sport, seine Probleme, Krisen und Diskussionen um neue
Strukturen ist Erika Dienstl bestens informiert. Dass es im Sport heute mehr kriselt als zu ihren großen SportfunktionärsZeiten, hält sie für überzogen: „Es hat im
deutschen Sport immer Probleme und
Streit gegeben. Heute nicht mehr als früher.”
@
14
des Fecht-Weltverbandes FIE erleben
konnte. „Es hat mich sehr geschmerzt,
wie bedeutungslos Europa geworden
ist - auch durch ungeschicktes
Taktieren. Die goldenen Zeiten
Europas und des DFB im Weltsport
sind erst einmal vorbei.”
„Es hat mich sehr
geschmerzt, wie
bedeutungslos Europa
geworden ist ... Die
goldenen Zeiten
Europas und des DFB
im Weltsport sind erst
einmal vorbei.”
Mit einiger Sorge verfolgt sie allerdings
die Entwicklung im internationalen
Fechtsport, wobei die Europäer immer
mehr an Einfluss verlieren, wie die DFBEhrenpräsidentin selbst auf dem Kongress
Die Weltmeisterschaft in Leipzig
könnte dem DFB allerdings wieder
voran helfen. „Leipzig ist eine große
Chance”, hofft Erika Dienstl, unter
deren Ägide 1993 in Essen die
Welttitelkämpfe stattfanden. Der
Heimvorteil könnte einen starken
Schub bringen: „In Essen hat es
damals auch eine Leistungsexlosion
gegeben. Dies kann man wohl nicht
wiederholen, aber ein stattliches
Ergebnis kann es in Leipzig schon werden.”
Natürlich wird Erika Dienstl bei der WM
als Zaungast dabei sein. Doch vorher und
nachher will sie vor allem eines: „Ich will
das Leben genießen.” Dazu gehören
Reisen, Lesen von historischen Büchern,
Kultur und gutes Essen - und natürlich
die Auseinandersetzung mit dem Sport.
Denn das hält jung. Gefreut hat sie, dass
Bundespräsident Horst Köhler und
Bundeskanzler Gerhard Schröder ihr zum
Geburtstag geschrieben haben: „Das
wärmt einen älteren Menschen.”
www.fechten-tut-deutschland-gut.de
Andreas Schirmer
RÜCKTRITT RITA KÖNIG-RÖMER
RÜCKTRITT VON Rita König-Römer
Schöne Etappe des Lebens
D
en Tag in Sydney wird Rita KönigRömer nicht vergessen. Es war ihr
großer Tag im Convention Center der
Olympiastadt 2000, ein Katzensprung von
der berühmten Oper entfernt. Alles lief
perfekt - bis sie im Kampf um die
Goldmedaille auf die Italienerin Valentina
Vezzali traf.
Doch dass sie fünf Treffer weniger als die
Azzuri-Fechterin landen konnte, betrübte
sie nur unmittelbar nach dem Gefecht. Die
Freude über olympisches Silber brach
schnell und vehement durch, schließlich
musste Rita König bis dahin auch lange
um Anerkennung im deutschen
Damenflorett-Lager kämpfen. Dass sie
von Ex-Weltmeisterin und Vereinskollegin
Sabine Bau einst als "Küken" bezeichnet
wurde, fand sie nicht komisch.
Foto: Schreyer
Das schon früh erkannte hoffnungsvolle
Fechttalent, 1977 im rumänischen Sathmar
geboren, bewies erstmals 1993 und 1994 auf
internationalem Parkett seine Qualitäten: Rita
König kam von den Kadetten-Weltmeisterschaften in Denver und Mexico-City mit der
Bronzemedaille an die Tauber zurück, ein Jahr
später wurde sie Junioren-Weltmeisterin im
Einzel in Paris. Es folgten 1997 die
Goldmedaille mit der Mannschaft und die
Einzelbronzemedaille bei den JuniorenWeltmeisterschaften in Teneriffa, außerdem
gehörte sie im gleichen Jahr der deutschen
Aktivenmannschaft an, die bei den
Weltmeisterschaften in Kapstadt die
Bronzemedaille gewann. Die mehrfache
Deutsche Meisterin – sowohl im Einzel als auch
mit der Mannschaft – erreichte ebenfalls
Mannschaftssilber bei den Europameisterschaften 1998 in Plovdiv und Gold mit dem
deutschen Team bei der WM in Seoul 1999.
Doch im Jahr 2005 ist auch dies Legende, da
die mit dem ehemaligen Florettfechter Uwe
Römer verheiratete Tauberbischofsheimerin hat
„Ich bin stolz, eine Fechterin des FC Taubernun einen Schlussstrich unter ihre Karriere gezo- bischofsheim gewesen zu sein“, meinte Rita
gen und ihren Rücktritt erklärt.
König-Römer. Sie werde stets gern an diese Zeit
Ausschlaggebend für diese Entscheidung seien
zurückdenken, auch an jene, die sie im Teilinterpersönliche Gründe, insbesondere wolle sie sich
nat verbracht habe. Für sie gelte es jetzt, zwiintensiv und umfassend auf ihre berufliche
schen Beruf und Sport abzuwägen. Auch im
Zukunft konzentrieren, ließ
Hinblick darauf, dass die
sie über ihren Verein mitteifür die
Persönliche Gründe Perspektiven
len. Wer dieses Ziel mit
Florettfechterinnen bei den
gaben den Ausschlag Olympischen Spielen 2008
Erfolg erreichen wolle,
könne die erhebliche
Peking noch nicht klar
für das Karriereende indefiniert
Doppelbelastung von
seien, habe sie nun
Spitzensport und Ausbildung
der beruflichen Karriere den
oder Studium nicht verkraften, erklärte die 27Vorrang eingeräumt. „Natürlich könnte ich vieles
Jährige. Mitentscheidend war sicher auch, dass
mehr dazu sagen, wohl auch an mancher Stelle
sie es nach Sydney 2000 nicht immer ganz
Kritik üben, aber das ist nicht der Sinn dieses
leicht gehabt hat - sportlich wie privat.
Entschlusses. Ich habe eine wunderbare Epoche
in meinem Leben abgeschlossen, die mich
Rita König-Römer gehörte in den letzten sechs
immer mit diesem Sport verbinden wird. Nun
Jahren bei den Aktiven zur Weltelite, ihren größ- gilt es, einen neuen Lebensabschnitt zu beginten Triumph feierte sie in Sydney, wo sie auch
nen, ihm widme ich in der Zukunft meine ganze
noch mit der Mannschaft Bronze gewann. Im
Aufmerksamkeit, ohne das Schöne der vorherigleichen Jahr wurde sie im Einzel und mit dem
gen Etappe zu vergessen“, sagte Rita KönigTauberbischofsheimer Damenteam deutsche
Römer. Die Heim-WM in diesem Jahr in Leipzig
Meisterin, zudem internationale deutsche
konnte sie von ihrem Entschluss, aufzuhören,
Meisterin im Einzel in Offenbach und Mosbach.
nicht abbringen.
Jankowski/as
15
ÄLTESTE FECHTSCHULE HH
FECHTSCHULE
Tim Gerresheim führt die älteste
Fechtschule Hamburgs
G
erade dort, wo man es am
wenigsten vermutet, im ehemaligen Hamburger Arbeiter-Stadtteil Barmbek, in einem Hinterhof
neben einer Feuerwache und in
unmittelbarer Nähe des Museums
für Arbeit, befindet sich die älteste
Fechtschule Hamburgs. Gemeinsam
mit seiner Frau Ursula betreibt Tim
Gerresheim, diplomierter Sportlehrer
und Fechtmeister, dort die SportGymnastik- und Fechtschule Gerresheim. Tim Gerresheim, einst selbst
aktiver Weltklasse-Florettfechter ist
Deutschlands letzter Fechtmeister,
dem der Titel „Diplom Fechtmeister”
vom Deutschen FechterBund “ehrenhalber” verliehen wurde.
Der Eingangs- und Wartebereich der
Schule gleicht einem kleinen Museum.
16
Bilder, Urkunden und klassische
Sportwaffen zieren die Wände. Die olympischen Ringe auf einigen der Dokumente
an der den Sporthallen angrenzenden
Wand fallen einem gleich ins Auge.
Bronzemedaillengewinner mit der Florettmannschaft in Rom war Tim Gerresheim,
der damals von seinem Vater trainiert und
lektioniert wurde. Seine Eltern gründeten
in den 50er Jahren den Fechtklub
Rothenbaum, bei dem er als Einzelfechter
und mit der Mannschaft seine größten
sportlichen Erfolge erzielte. Noch heute ist
er aktiv als Vereinstrainer im FC Rothenbaum tätig und somit indirekt an unzähligen Landesmeisterschaften und überregionalen Turniererfolgen beteiligt.
Mitte der 60er Jahre begann Tim
Gerresheim sein Studium zum DiplomSportlehrer mit Sonderfach Fechten.
Während des Studiums in Köln reifte der
Gedanke, nach erfolgreichem
Studienabschluss in seiner Heimatstadt
eine Sport- und Fechtschule zu eröffnen.
Wichtig war ihm, dass in einer solchen
Schule Fechten nicht unbedingt im
Vordergrund stehen, doch aber eine tragende Rolle spielen sollte.
Ein Jahr nach ihrem Studium begannen
Tim und Ursula Gerresheim 1969 im
noblen Stadtteil Rothenbaum, in den
Räumen einer ehemaligen Tanzschule in
der Böttgerstraße, ihren Traum zu verwirklichen. Fast ein Vierteljahrhundert später,
im Oktober 1993 zog man in die jetzigen
Räumlichkeiten in der Maurienstraße in
Barmbek. In dem ehemaligen Gewerbegebäude, das zuvor als Garage für Gabelstabler und andere Nutzfahrzeuge diente,
musste für die Hallenbereiche der Boden
ÄLTESTE FECHTSCHULE HH
ausgebaggert werden. Das Ergebnis kann
sich sehen lassen: In den Sporthallen ist
genug Höhe da, um auch mal eine Runde
Volleyball spielen zu können.
Auf 300 Quadratmetern bietet sich dem
Sportler ein gemütliches Ambiente. Ein
Büro, eine Sauna, Duschen und zwei
moderne Sporthallen in denen bequem
jeweils zwei Fechtbahnen aufgebaut werden können.
Der ehemalige Florettbundestrainer bietet
Crashkurse für Fechtanfänger und er lektioniert in seinen Räumlichkeiten auch
einige norddeutsche Fechter. Doch nicht
nur Sportfechten kann in der Sport-,
Gymnastik- und Fechtschule erlernt und
trainiert werden. Einen weit aus höheren
Stellenwert hat neben Sport- und
Gymnastikunterricht mittlerweile das
Schauspielfechten.
An drei privaten Hamburger Schauspielschulen ist Tim Gerresheim Dozent für szenisches Fechten. Ende der 80er Jahre
suchte die renommierte Schauspielschule
Frese einen Nachfolger für das aus
Kostengründen nicht an allen Schauspielschulen angebotene Fach.
Seitdem bringt er jungen Nachwuchsakteuren das Fechten auf der Bühne bei.
Grundlage dafür ist die italienische Hiebund Stichfechtkunst, im Vordergrund des
praxisbezogenen Unterrichts steht das
klassische Duell.
Bühnenfechten ist sehr kreativ, es gibt
kein Korsett wie etwa beim Sportfechten
durch die Fechtbahn. Vorwärts, rückwärts,
Ausweichbewegungen zur Seite, beim szenischen Fechten ist alles möglich. Das
Grundkonzept eines Bühnengefechts enthält etwa 70 % Stich- und 30 % Hiebbzw. Stunteinlagen. Szenische Fechtchoreografien werden heutzutage am PC
in einer Kurzschrift geschrieben, die der
Stenografie ähnelt. Das Videostudium von
Fechtfilmen ist dabei für Tim Gerresheim
zur „Weiterbildung” ähnlich wichtig, wie
das Auswerten von Choreografien anderer
Theater. Zu den Fechtszenen, die in Tim
Gerresheims Fechtstudio gelehrt werden,
gehören klassische Theaterstücke wie
Romeo und Julia, die drei Musketiere oder
Hamlet.
Vor wichtigen Prüfungsterminen kann es
schon mal vorkommen, dass seine
Schauspielschüler bis spät in die Nacht
ihre selbst ausgearbeiteten Szenen einproben. Bei den Studenten legt Tim
Gerresheim neben der sportlichen
Qualifikation vor allem Wert auf das
Erlernen von Körperbeherrschung,
Konzentrationsfähigkeit, Bewegungsgefühl, Dialogfähigkeit und die Fähigkeit
mit einem oder mehreren Partnern und
mit einer oder mehreren Waffen umzugehen. Und wenn ein angehender Schauspieler mal bei den Sportfechtern „schnuppern” möchte, nimmt er ihn mit zum
Training seines Vereins, dem FC Rothenbaum.
In vier Jahren könnten die Gerresheims
das 40-jährige Jubiläum ihrer Sport- und
Fechtschule feiern. Ganz vom Sport und
seiner Schule zurückziehen – das kann
sich Tim Gerresheim, der sein ganzes
Leben aktiv Sport getrieben hat, nicht vorstellen – seine vielen Schüler und Sportler,
von denen einige im Laufe der Zeit zu
guten Freunden geworden sind, sicher
auch nicht.
Andreas Bast
17
NACHWUCHSTRAINER
SERIE: NACHWUCHSTRAINER
Nachdenken über Lehrund Lernmethoden
Teile 2: Die erarbeitende und die aufgebende Methode
und das ideomotorische Training
1.2 Die erarbeitende Methode
Die erarbeitende Methode ist durch
gemeinsame Aktivität von Trainer und
Fechter gekennzeichnet. Auch diese
Methode weist eine Vielfalt von Formen
und Anwendungsmöglichkeiten auf:
Gespräche, Diskussionen, Mitmachen und
Helfen der Fechter, ihr selbstständiges
Üben unter Kontrolle des Trainers u. a.
Die erarbeitende Methode wird sowohl für
die Aneignung neuen Wissens und
Könnens als auch bei der Festigung
erlernten Übungsstoffes eingesetzt.
Gespräche und Diskussionen lassen sich
dann am besten führen, wenn die
Gesprächspartner selbst gefordert sind
und über Wissen verfügen.
1.3 Die aufgebende Methode
Die aufgebende Methode ist durch eine
produktive Lernhaltung der Sportler
gekennzeichnet. Das Aktivitätsverhältnis
verlagert sich bei ihrer Anwendung stark
auf den Fechter. Die Selbsttätigkeit des
Fechters erfährt mit dieser Methode die
höchste Ausprägung. Damit verbunden ist
eine höhere Lernintensität.
Die aufgebende Methode fordert die
Aktivität und die schöpferische Initiative
der Fechter heraus. Sie hat sowohl hohen
Bildungs- als auch Erziehungswert. Die
Fechter bei der Lösung von Aufgaben im
Training und Wettkampf, aber auch außerhalb von Training und Wettkampf, zur
Selbsttätigkeit anzuregen, fördert in
hohem Maße ihre Persönlichkeitsentwicklung.
Die Selbstständigkeit ist eine wesentliche
Eigenschaft und befähigt den Fechter, z.
B. im Trainingsprozess, beim Wettkampf
und außerhalb des offiziellen Trainings
18
selbst Übungs- und Trainingstätigkeiten
zu organisieren und auszuführen.
Hierzu gehören u. a. auch alle Hausaufgaben, das selbstständige Kontrollieren,
Analysieren, Bewerten und Führen von
Leistungsdiagrammen sowie Selbstbeobachtungsaufgaben. Die Darstellung der
eigenen Leistungsfähigkeit in einem Koordinatensystem ist beispielsweise eine
geeignete Form.
Folgende Aufgaben können den Fechtern
im Training oder als Hausaufgabe gestellt
werden:
Wiederholen von Technikmerkmalen:
„Stell dich zu Hause vor einen Spiegel,
konntrolliere die Arnhaltungen bei den
unterschiedlichen Parade-Positionen!
Bewegungsaufgaben: „Wer findet die
beste Lösung für den Schritt-vorwärtsAusfall? Worauf müsst ihr besonders achten?
Trainingsaufgaben: „Übe selbstständig
in einem Konditionskreis! Was müssen wir
tun, um den Bewegungsrhythmus zu verbessern?“;
Hausaufgaben: „Übe nach einem
Heimtrainingsprogramm und führe ein
Leistungsdiagramm!“
Zusammenstellen von Übungen,
Übungsverbindungen und Übungskombinationen: „Stelle ein Erwärmungs- oder
Einarbeitungsprogramm, eine Lockerungsoder Dehnungsgymnastik zusammen!“
Beobachtungsaufgaben (z. B. bei der
Demonstration einer sporttechnischen
Fertigkeit, bei der sich zwei Partner im
Wechsel beobachten)
Suche nach geeigneten taktischen
Lösungen für die Vorbereitung eines
Fintangriffes?
Einbeziehen in die Vorbereitung von
Training und Wettkampf: Die Fechter
gestalten ihr Aufwärmprogramm nach
eigenen Vorstellungen selbst
Auswerten und Einschätzen von
Trainings- und Wettkampfergebnissen
Selbstkontrolle von Teilleistungen mithilfe von Tests. Anfertigen von Tabellen und
Diagrammen und Wertung.
In der aufgebenden Methode stecken
viele Reserven, die oftmals noch ungenutzt sind. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn nicht alles gleich auf Anhieb
klappt oder die Trainingseinheit nicht so
glatt verläuft, wie bei der Anwendung der
darbietenden und erarbeitenden Methode.
Für den längerfristigen Erfolg lohnt sich
die Anfangsmühe allemal. Alle methodischen Grundformen der Bildung und
Erziehung sind in vielfältiger Weise im
Training einzusetzen. Sie bestimmen maßgeblich, ob Sie in der Trainingsarbeit mit
den Fechtern erfolgreich sind und wie Sie
bei ihnen ,,ankommen“.
1.4 Ideomotorisches Training
Eine besondere Form der aufgebenden
Methode ist das ideomotorische Training.
Damit werden alle die Übungsformen
zusammengefasst, bei denen sich die
Fechterbewegungen planmäßig wiederholt vorstellen.
Das kann, wenn die notwendige Befähigung dazu vorhanden ist, den motorischen Lernprozess erheblich unterstützen.
Diese methodische Form ist nutzbringend
im Prozess der Vervollkommnung und
NACHWUCHSTRAINER
Die räumliche Komponente der
Bewegungsvorstellung umfasst die äußeren Merkmale (Positionen, Stellungen,
Knotenpunkte, Mensur usw.)
Die zeitliche Komponente umfasst
Zeitpunkt, Dauer und Geschwindigkeit der
aufeinander folgenden oder gleichzeitigen
Bewegungen.
Die dynamische Komponente umfasst
Krafteinsatz, Muskelanspannung und
Rhythmus der Bewegungen.
Eigene Bewegungserfahrungen beeinflussen besonders die dynamischen Parameter
der Bewegungsvorstellung.
Stabilisierung von Bewegungselementen,
von Bewegungsfertigkeiten und für das
Üben von Handlungsfolgen einzusetzen.
Sie helfen besonders dann, motorische
Lerneffekte zu festigen, wenn ein Fechter
aus irgendeinem Grund nicht körperlich
aktiv trainieren kann. Ideomotorisches
Training ist darüber hinaus auch zur
psychologischen Einstimmung und
Vorbereitung auf Wettkämpfe geeignet.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der
junge Fechter wissen muss, wie die ideomotorisch zu übende Technik oder Handlungsfolge richtig ausgeführt wird und er
bereits über ausreichend motorische
Erfahrungen verfügt. Beim ideomotorischen Training wurde die Erkenntnis
genutzt, dass planmäßig wiederholtes,
bewusstes Sprechen, Denken und Vorstellen (Sich-selbst-Vorstellen) der trainierten (Nachbereitung) und zu trainierenden
(Vorbereitung) Bewegungs- bzw. Handlungsabläufe den Lern- und Trainingsprozess unterstützt. Das betrifft Fechter,
die Techniken und Handlungsabläufe
erlernen ebenso wie Fechter, die Techniken und Handlungen schon länger
beherrschen.
Bei Letzteren können sich zum einen mit
der Zeit Fehler in Vorstellung und
Ausführung einschleichen, die rechtzeitig
erkannt werden müssen. Andererseits
unterliegen Vorstellungen bekanntlich
Schwankungen.
Sie können z. B. in Phasen des verstärkten
athletischen Trainings verblassen. Durch
einfache verbale Beschreibung kann der
Fechter den Bewegungs- bzw. Handlungsverlauf erfassen. Spezifische, vor allem
zeitlich-räumliche Merkmale der Vorstellung (besonders der Mensur und des
Tempos) können und sollten mit sportartspezifischen Verfahren überprüft werden.
Bei der Bewegungsvorstellung, die beim
technisch-akzentuierten Training im
Mittelpunkt steht, ist die gedankliche
Reproduktion eines im Gedächtnis gespeicherten Abbildes einer Bewegung oder
Bewegungsfolge dominant. Sie enthält
kinästhetische, optische, taktile, staticodynamische und unter Umständen akustische Anteile, die in ihrer Komplexität die
dynamischen, zeitlichen und räumlichen
Relationen zwischen den Elementen einer
Bewegung widerspiegeln.
Die Bewegungsvorstellung ändert sich
im Verlaufe des Lernprozesses auch hinsichtlich ihrer Differenziertheit. Beim
Anfänger enthält sie vorwiegend die
Knotenpunkte des Bewegungsablaufs. Im
Verlauf des Lernens wird sie präziser und
detaillierter. Hat der Fechter sich die
Bewegungsfertigkeiten angeeignet, so
reicht ihm ein inhaltlich reduziertes, wenige Knotenpunkte enthaltendes Abbild.
Ideomotorisches Training im Zusammenhang kann vorrangig zur Lösung folgender Aufgaben eingesetzt werden:
Beschleunigung der Lernzeit bei
Neuerwerb, Umlernen und Stabilisieren
von Bewegungen bzw. Bewegungsteilen
Erhalten von motorischen Fertigkeiten
in Trainingspausen durch Krankheit bzw.
Verletzung
Verbesserung der sensomotorischen
Regulationsfähigkeit, z. B. des
Bewegungs- und Rhythmusgefühls
Erhöhung der Bewusstheit bei der
Anforderungsbewältigung im Training,
weil der Fechter den Bewegungsablauf
verbal zu beschreiben und gedanklich zu
durchdringen hat
Verbesserung der konzentrativen und
sensomotorischen Einstellung auf den
Bewegungsablauf vor der Partnerübung
oder der Lektion.
Zweckmäßig ist es, zwischen der ideomotorischen Vorbereitung und der praktischen Ausführung eine kurze Entspannungsphase einzuschieben.
Berndt Barth
19
LANDESVERBÄNDE
AMTLICHE MITTEILUNG
Der Kampfrichterausschuss informiert
Nach meiner Wahl zum Vorsitzenden des Ausschusses für Kampfrichter beim
letzten Fechtertag möchte ich an dieser Stelle das Wort ergreifen, um kurz über den
Stand der Dinge in diesem Bereich zu berichten.
Zusammensetzung des Kampfrichterausschusses
Die personelle Besetzung hat sich im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren
nicht geändert. An dieser Stelle möchte ich Jürgen Mittermaier für seine geleisteten Verdienste als Vorsitzender in der Zeit von 1996 bis 2004 herzlich danken.
Der Ausschuss gliedert sich wie folgt:
Fachbereich Florett:
Olaf Grützner (Hagen)
Dieter Lammer (TBB)
Fachbereich Degen:
Andreas Müller (Bonn)
Thomas Knobloch (Hagen)
Fachbereich Säbel:
Alexander Buhr (Hannover, Vorsitzender)
Manuel Eigner (Eislingen)
Senioren:
Jürgen Mittermaier
Informationen
Zukünftig wird es auf der Internetseite des DFB (www.fechten.org) unter der Rubrik
Kampfrichterausschuss wesentlich mehr Informationen geben als bisher:
Nach Überarbeitung der aktuellen Prüfungsfragen werden diese zum
Herunterladen bereitgestellt werden.
ebenfalls im Internet veröffentlicht werden. Pro Waffe wird es zwei
Prüfungstermine geben. Die Anmeldung erfolgt dann direkt bei einem für diesen
Fachbereich zuständigen Mitglied des Kampfrichterausschusses.
Aktuelle Regeländerungen sowie für den Geltungsbereich des DFB relevante
Beschlüsse der FIE werden ebenfalls so schnell wie möglich veröffentlicht.
Prüfungsordnung/Lehrgänge
Die theoretischen und praktischen Prüfungen für den Erwerb der nationalen
Kampfrichterlizenz erfolgen ausschließlich im Rahmen eines DFB–
Ranglistenturniers oder einer deutschen Meisterschaft der Aktiven- oder
Juniorenklasse.
Unabhängig davon können durch die Mitglieder des Ausschusses auf Anforderung
durch einzelne oder mehrere Landesverbände Lehrgänge durchgeführt werden, um
Kandidaten für die nationale Kampfrichterlizenz vorzubereiten. Ein
Zusammenschluss benachbarter Verbände bei der Durchführung solcher
Maßnahmen ist allein aus Zeit- und Kostengründen anzuraten.
Gültigkeit der Kampfrichter-Lizenz
Laut Beschluss des Deutschen Fechtertages 2004 soll zukünftig die nationale
Kampfrichterlizenz ihre Gültigkeit verlieren, wenn der betreffende Kampfrichter
über einen längeren Zeitraum nicht auf einem nationalen RanglistentTurnier des
DFB oder einem höherwertigen Wettbewerb juriert hat. Diese Regelung wird mit
dem Beginn der Saison 2005/2006 umgesetzt werden. Bis dahin wird die bestehende Liste der Kampfrichter in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden hinsichtlich etwaiger Karteileichen überarbeitet werden.
Ab der kommenden Saison wird anhand der Kampfrichtereinsatzlisten von allen
DFB-Qualifikationsturnieren für die einzelnen Obleute mit nationaler Lizenz ein
Tätigkeitsnachweis fortgeschrieben werden. Anlässlich des Deutschen
Fechtertages 2006 muss dann entschieden werden, nach welchem Zeitraum ohne
entsprechende Tätigkeit als Kampfrichter eine Lizenz verfällt.
Alexander Buhr
Ab der nächsten Saison werden die Prüfungstermine spätestens Ende Oktober
Anzeige
Der DEUTSCHE BEHINDERTENSPORTVERBAND e. V.
besetzt zum nächst möglichen Termin die Position
des
CHEFTRAINERS
für die Nationalmannschaft
Rollstuhlfechten
Erwünscht sind: A-Lizenz eines Fachverbandes (sofern
möglich), Erfahrungen in der Trainertätigkeit, frühere
Tätigkeiten im Behindertensport, Studiengang
„Rehabilitationssport“.
Die Aufgaben umfassen u. a. Betreuung der
Nationalmannschaft bei internationalen
Veranstaltungen, Planung und Durchführung zentraler
Lehrgangsmaßnahmen, Erstellung von Trainingsplänen,
Teilnahme an deutschen Meisterschaften,
Talentsichtung, Mitarbeit bei der Erstellung von
Konzeptionen sowie kooperatives Wirken in den
Gremien des Verbandes und der Abteilungsleitung.
Die Vergütung erfolgt nach der gültigen
Honorarordnung des DBS.
Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis Ende
März an:
Deutscher Behindertensportverband e. V.
Herrn Hartleb
Friedrich-Alfred-Str. 10
47055 Duisburg
Tel.: 0203/7174 171/Fax: - 178
21
LANDESVERBÄNDE
F R AU E N
Projekt „Frauen an die Spitze” - gemeinsam an die Spitze
Vortrag über unser Projekt habe ich die Auswertung
der Fragebogenaktion zur Personalentwicklung erläutert. Ein Ergebnis ist u. a., dass bei der Frage der
Unterstützung durch den DFB lediglich knapp ein
Drittel der Befragten angibt, dass sie mit der
Unterstützung durch den DFB zufrieden sind, mehr als
zwei Drittel halten diese nicht für ausreichend. Ob wir
in naher Zukunft mit einem verbesserten Ergebnis
rechnen dürfen? Warten wir es ab.
Ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig? Auch für den
Sport? Da ist die BILD-Zeitung in Deutschland führend. Die zeigen den Regionalzeitungen, wo es langgeht und was die Leute wissen wollen. Aber zunächst
der Eyecatcher (Hingucker) und dann erst die
Information. Der Sportredakteur Hans-Peter Seubert
vom „Darmstädter Echo” hat beim neunten Workshop
in Bad Wildungen vom 15.-17. Oktober 2004 aufgezeigt, worauf es ankommt, um auch die „Randsportart“ Fechten mediengerecht zu präsentieren.
Bei einem Internationalen Sportkongress in Berlin
vom 09.-11. Dezember 2004 mit dem Titel: „Sport,
Women & Leadership” haben wir unser Projekt auch
mit einem Poster präsentiert. Jetzt warten wir noch
auf das Ergebnis der wissenschaftlichen Begleitung
der Freien Universität Berlin, die die Evaluierung
unseres Projekts vornimmt.
Dank der erneuten finanziellen Unterstützung durch
das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend konnten wir Katja Adler, 1. Vorsitzende
des SSV Ulm, einladen. Ein „riesiger“ Verein mit
12.000 Mitgliedern, auf 21 Abteilungen verteilt.
Besonders bekannt ist dieser achtgrößte Sportverein
in Deutschland durch den Fußball. Konkret hat Adler
berichten können, wie der Verein mit ihrer Hilfe ein
Insolvenzverfahren über einen Zeitraum von einem
Jahr durchgestanden hat, wobei sich nach ihren
Angaben einige der Männer im Vorstand – als es zur
Sache ging – „in die Büsche geschlagen haben.”
Den Werdegang einer erfolgreichen Frau in der Politik
konnte am Beispiel von Ruth Wagner, Vizepräsidentin
des hessischen Landtages, verfolgt werden.
Beachtlich war auch ihr Beitrag zum Thema Frauen an
Hochschulen.
Beim letzten Workshop übernahm kurzfristig Bettina
Fichtel, wiss. Mitarbeiterin der Universität DuisburgEssen, die Seminarleitung. Das Wichtigste zu ihrem
Redebeitrag: Ab Sommersemester 2005 wird die
Sportart Fechten ins Lehrangebot für alle
Lehramtsstudiengänge aufgenommen und Bettina
War das nun das Ende unseres zweijährigen Projekts ?
Das so erfolgreich war! Nein, es wird von einem
Mentoringteam im Deutschen FechterBund unter der
Zuständigkeit von Vizepräsidentin Margit Budde und
der Federführung von Hannelore Hoecker und Bettina
Fichtel weitergeführt. Finanzquellen wurden von
Waltraud Nüßer bereits vorgeschlagen und „angebaggert“.
„Frauen an die Spitze”: Waltraud Nüßer und
Margit Budde (r.)
Fichtel übernimmt die Leitung der fachpraktischen
Lehrveranstaltungen im Schwimmen und Fechten.
Daher der Aufruf an interessierte Fechter:
Beteiltigt Euch beim Mentoringteam. Es lohnt sich!
Meldet euch am besten bei Margit Budde (Tel.
05251/8-12976/Fax: 05251/8-12905/
E-Mail: [email protected]
Anlässlich des Deutschen Fechtertages in Bonn am
20. November 2004 wurde das gemeinsam entwickelte Poster sowie ein Flyer vorgestellt. In meinem
Waltraud Nüßer
B AY E R N
Münchner Schwert 2004: Limbach unterliegt Olympiazweitem
Die stark vertretenen Ungarn stellten zwar Platz 1, 5
und 7 - konnten jedoch nicht verhindern, dass fünf
deutsche Fechter die Finalrunde dominierten.
Insgesamt waren 100 Teilnehmer nach München
gereist, darunter Säbelfechter aus den Niederlanden,
Belgien, der Tschechischen Republik, der Türkei,
Frankreich und Österreich.
Junioreneuropameister Nicolas Limbach (links im
Bild) musste sich im Finale beim Säbel-Turnier
„Münchner Schwert” nur ganz knapp dem ungarischen Olympiazweiten Zsolt Nemcsik geschlagen
geben. Der Fechter vom TSV Bayer Dormagen unterlag Nemcsik bei diesem internationalen Aktiventurnier mit 13:15. Bundestrainer Joachim Rieg freute
sich dennoch und meinte zuversichtlich: „Hier zeigt
sich sehr deutlich, dass die jungen deutschen Säbelfechter ganz stark nach vorn drängen.”
Auf Platz drei folgten ebenfalls zwei Deutsche: Philipp
Kruck (FC Tauberbischofsheim) und Philipp Grimm
(TSG Eislingen). Grimm unterlag im Halbfinale
Limbach mit 5:15. Kruck setzte in der Runde der letzten Vier immerhin sieben Treffer gegen den späteren
Turniersieger Nemcsik.
Limbach unterliegt im Finale
Über 1.000 Sportbücher im Programm - Die Kompetenz im Sport!
22
Ergebnisse:
1. Zsolt Nemcsik (HUN)
2. Nicolas Limbach (GER, TSV Bayer Dormagen)
3. Philipp Kruck (GER, FC Tauberbischofsheim)
3. Philipp Grimm (GER, TSG Eislingen)
5. Gregely Sarközi (HUN)
6. Martin Kindt (GER, FC Tauberbischofsheim)
7. Kende Fodor (HUN)
8. Christian Kraus (GER, TSG Eislingen)
www.m-m-sports.com
LANDESVERBÄNDE
HAMBURG
Oberalster hielt alle in Schach
Fechter des VfW Oberalster dominierten die
Hamburger Florett-Meisterschaften der Aktiven.
23 Teilnehmer bei den er im Herrent- und zwölf
Damenf sorgten für eine ähnliche Beteiligung wie in
den Vorjahren. Im Herrenflorett errang Jörg Vetter
ungefährdet seinen vierten Einzeltitel in Folge. Bei
den Damen sah es lange Zeit so aus, als könnte die
Ranglistenerste, Christine Zoppke-Donaldson, ihren
ersten Floretteinzeltitel gewinnen. Das Finale konnte
jedoch Laya Moghaddam knapp für sich entscheiden.
Im Vorjahr belegte sie noch den sechsten Platz.
Ergebnisse:
1. Laya Moghaddam (Oberalster)
2. Christine Zoppke-D. (ETV)
3. Leonie Karstens (Oberalster)
3. Jannika Schulz (WSV)
Herrenflorett:
1. Jörg Vetter
2. Stephan Pless
3. Helge Servatius
3, Sebastian Pless (alle Oberalster)
Andreas Bast
HESSEN
„Gießener Neujahrsturnier 2005“
Spitzenfechter am Start. Für den MTV
Gießen gingen Sylvain Broyer, Christoph
Schulz, Tilman Nöske und Andreas Stomps
auf die Planche.
Im Finale standen sich Norman Hirzmann
vom TV Alsfeld und Sylvain Broyer vom ausrichtenden Verein gegenüber. Broyer hatte
vorher Marlon Hirzmann mit 14:15 besiegt,
Norman Hirzmann war mit einem 15:10Erfolg gegen Christoph Schulz ins Finale eingezogen.
Der Alsfelder focht sich einen deutlichen
Siegerehrung der Säbelfechter
Vorsprung heraus, doch in einer
Obere Reihe: Norman Hirzmann, Astrid Sineux , Jasmin Gerau,
Kraftanstrengung kämpfte sich Broyer heran
Bärbel Fraatz, Katja Schaake, Annike Boeder, Gaufechtwart
und beim Stand von 13:14 aus Gießener
Alexander Novikov, Christine Schiwek, Davina Hirzmann, Markus
Sicht lag sogar der Ausgleich in der Luft.
Am ersten Wettkampftag standen die
Busjan (v. l. n. r.)
Doch der erfahrene Alsfelder machte den
Florettwettbewerbe auf dem Programm. Den
Untere Reihe: Sylvain Broyer, Marlon Hirzmann, Christoph Schulz,
Sack zu und sicherte sich nach 2004 erneut
Auftakt machten die Herren, die mit 33 AthleAndreas Stomps, Stefan Köhler, Tilman Nöske, Jens Peters,
den Titel.
ten auch das größte Teilnehmerfeld stellten.
Alexander Kshevinski, Marc Ansorge, Jürgen Kiel (v. l. n. r.)
Den dritten Platz teilten sich Marlon
Nach
zwei
Vorrunden
und
den
Hirzmann und Christoph Schulz. Andreas
Ausscheidungsgefechten gewann Nikolaus
Stomps erreichte Rang 5, Nöske folgte auf
Katharina Seeger (ETUF Essen) und Vorjahressiegerin
Wawra vom TV Neu-Isenburg. Er verwies
Christine Stoppel (FC Offenbach) gegenüber. Nach dem 7. Platz.
Vorjahressieger Claudio Aderjahn (Königsbacher SC)
mit einem 15:9-Erfolg auf Platz zwei. Den dritten Zeitablauf und Gleichstand behielt die Westfalin die Im Damensäbel ließ Davina Hirzmann (TV Alsfeld)
Rang teilten sich Norman Hoppen und Ulrich Tafel Nerven. In der Verlängerung setzte Seeger den ent- nichts anbrennen. Nachdem sie sich noch am Vortag
(beide HTG Bad Homburg). Als einziger MTVler reih- scheidenden Treffer zum 6:5. Auf den dritten Platz bei einem Weltcupturnier in Budapest als beste
te sich Kevin Schäfer auf Platz 28 im kamen Julia Ishchenko vom FC Mannheim und Julia Deutsche unter die letzten 16 gefochten hatte, dominierte sie auch in Gießen. Die Titelverteidigerin ließ
Engel vom FC Offenbach.
Gesamtklassement ein.
ihren Gegnerinnen keine Chance und gewann ohne
Niederlage. Auf Platz zwei folgten Katja Schaake (FC
Die Damenkonkurrenz lief ohne Gießener Beteiligung Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der
ab. In einem hochklassigen Finale standen sich hier Säbelwettkämpfe. Traditionell zahlenmäßig geringer Kassel) sowie Annike Boeder (TV Wetzlar) und
Christine Schiwek (FC Kassel) auf dem dritten Platz.
besetzt als im Florett, waren auch hier hessische
Das erste hessische Fechtturnier im Jahr
2005 fand in Gießen statt. Nach der
Premiere im vergangenen Jahr lud die
Fechtabteilung des MTV Gießen wieder
Fechter der Aktiven ein, um in Säbel und
Florett die Sieger auszufechten. Dabei freuten sich die Veranstalter über ein deutlich
größeres Teilnehmerfeld als 2004 mit
Athleten aus Hessen und den angrenzenden
Landesverbänden. Von besonderem Interesse
für die heimischen Fechter war dieses Turnier
auch, weil sie durch die Aufwertung zum Q-C
Turnier Punkte für ihre Rangliste sammeln
konnten.
HOCHSCHULFECHTEN
Deutsche Hochschuleinzelmeisterschaften 2005
Mit
über 400 Startern waren die
Hochschulmeisterschaften wieder ein großes Ereignis
im deutschen Fechtsport. Schon früh hatten sich der
Königsbacher SC und die Universität Koblenz-Landau
um die Ausrichtung bemüht und professionelle Arbeit
geleistet. Die Kombination zwischen Hochschule und
Verein zur Ausrichtung wurde in den letzten Jahren
mehrfach praktiziert und es zeigte sich auch in
Koblenz ein gutes Zusammenwirken mit entsprechender Arbeitsteilung.
Da die DHEM Teilnahmekriterium für die im August
2005 stattfindende Universiade in Izmir ist, waren
alle interessierten Fechter am Start – darunter auch
bekannte Gesichter wie Lokalmatador und Florettweltmeister Peter Joppich.
Der für die Uni Hagen startende Joppich wurde seiner
Favoritenrolle gerecht und setzte sich im Finale gegen
Dominik Behr (FH Würzburg) durch. Die beiden
Jenaer Michael Stanek und Robert Scholz teilten sich
den dritten Platz. Für die Florettexperten war das
Turnier eine gute Gelegenheit, die geänderte
Zeiteinstellung der Melder zu testen – nicht alle fanden sich auf Anhieb damit zurecht. Im Damenflorett
war dies weniger problematisch. Katja Wächter (Uni
Würzburg) verteidigte ihren Titel souverän mit einem
Finalsieg gegen Larissa Merkl (RWTH Aachen). Auf
dem dritten Platz landeten Pia Klauck (DSHS Köln)
und Anna Dünhölter (Uni Bochum).
Vielleicht noch stärker als im Florett war die
Konkurrenz im Degen. Bei den Herren gewann zwar
mit Norman Ackermann (Uni Würzburg) ebenfalls der
Favorit, doch der Nationalfechter musste nach einem
9:14-Rückstand im Halbfinale gegen Henning Wirth
(WG Heidelberg) sein ganzes Können aufbieten, um
23
LANDESVERBÄNDE
Die Fechter des adh
das
Gefecht
noch
umzubiegen.
Wirths
Mannschaftskollege David Epp leistete im Finale
ebenfalls lange Widerstand, musste sich aber letztlich
doch geschlagen geben. Epp hatte schon beim 15:14
im Halbfinale gegen Georg Hartmann (DSHS Köln)
seine Kräfte gelassen. Ganz eng war es auch im
Damendegen. Besonders im Finale: Katrin Holz (Uni
Würzburg) lag bereits 14:13 vorne, als der Strom mitten im Gefecht ausfiel. Beate Christmann (Uni
Mannheim) behielt nach der ungewollten Pause die
Nerven und holte sich mit zwei Treffern in Folge noch
den Titel. Dritte wurden Lisa Wollinsky (Uni
Augsburg) und Annett Crustewitz (Uni Leipzig).
Mit deutlich weniger Teilnehmern mussten sich die
Säbelfechter messen – dafür waren die Gegner fast
allesamt Hochkaräter. Steven Bauer (Uni Koblenz)
besiegte im Finale Harald Stehr (Uni Tübingen),
Norman Hirzmann (Uni Gießen) und Philipp Grimm
(Uni Stuttgart) gewannen Bronze. Bei den Damen
dominierten die Mainzerinnen ihre Konkurrentinnen,
Sabine
Thieltges
holte
sich
vor
ihrer
Mannschaftskollegin Nicole Thomé den Titel.
Christine Frießem (Uni Bochum) und Diana Maier (PH
Schwäbisch Gmünd) belegten den dritten Platz.
Das klassische Sie und Er sowie das neu eingeführte
Staffettenturnier wird im März in Karlsruhe stattfinden. Die Mannschaftsmeisterschaften werden im Juni
in Osnabrück ausgetragen. Für die Einzelmeisterschaften im November liegen bereits zwei
Bewerbungen vor. Die Vergabe ist jedoch noch nicht
entschieden.
Die Ergebnislisten
einzusehen.
sind
unter
www.adh.de
Michael Mahler
Sieben-Nationen-Turnier in Bern
Zum 23. Mal war der adh beim internationalen
Sieben-Nationen-Turnier im Degen vertreten. Bei
den Herren gingen David Epp (WG Heidelberg),
Michael Tichy und Alexander Bachmann (beide Uni
Würzburg) an den Start.
Wie im Vorjahr hatten wir wieder die Option bei
Ausfall einer Nation eine zweite Mannschaft zu stellen. Und auch dieses Jahr zog Frankreich seine
Meldung zurück, so dass der deutsche Hochschulmeister die Chance hatte, nachzurücken.
Im Damendegen fand gleichzeitig ein Kaderlehrgang in Bonn statt und eine Freistellung für Bern
war nicht möglich, sodass auch hier die Uni
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24
Heidelberg als deutscher Hochschulmeister am Start
war. Dem guten Start der Damen mit einem Sieg
über die ungarische Mannschaft (45:43) folgten
zwei Niederlagen gegen Polen (42:45) und Österreich. (21:45) Mit einem zweiten Sieg gegen die
Berner Damen mit (45:41) konnte man sich dem
gesellschaftlichen Abend widmen.
Die adh-Herrenauswahl konnte mit Siegen über die
ungarische Auswahl (45:31) gegen Bern (45:30),
Heidelberg (45:28) und die äußerst starken Österreicher hervorragend vorlegen, wurden aber durch
eine kämpferisch starke tschechische Mannschaft
mit 33:45 gestoppt.
Nach dem gemeinsamen Abendessen ging der
Wettkampf am zweiten Tag zunächst mit dem
Herrendegen weiter. Gegen die Budapester
Mannschaft war die Konzentration noch nicht ganz
wiederhergestellt. Nach einer Rücklage von 25:15
schafften die Herren den Anschluss nicht mehr und
mussten sich 45:31geschlagen geben.
Der mit Spannung erwartete Kampf gegen die
Schweiz konnte mit 45:43 für den adh entschieden
werden. Die Damen holten noch zwei Siege gegen
die Schweiz (45:41) und Budapest (45:42), wurden
im letzten Kampf jedoch von Tschechien gebremst
LANDESVERBÄNDE
M E C K L E N B U R G -VO R P O M M E R N
Landesmeisterschaft und „Pokal des Präsidenten" in Greifswald
Fünf Stunden lang ging es in Greifswald auf den
Fechtbahnen hin und her, bis endlich alle Gefechte
ausgetragen waren und die Sieger feststanden. Fast
30 Teilnehmer waren in Greifswald zusammengekommen, um bei den offenen Landesmeisterschaften der
Aktiven (18-40 Jahre) im Florett- und Degenfechten
in zum Teil sehenswerten Duellen die Sieger auszumachen. Gekommen waren nicht nur Fechter aus
Greifswald, Rostock und Schwerin, Frankfurt/Oder
und Potsdam, sondern erstmals auch aus Hamm,
Hannover und Wiesbaden.
Im Damenflorett konnte Sabrina Tyransky
(Fechtgesellschaft Schwerin) hinter Julia Possin und
vor Svenja Krist (beide Fechtclub Greifswald) den
zweiten Platz erzielen. Im Herrenflorett gewann
Mathias Becker (Fechtclub Greifswald) vor seinen beiden Vereinskollegen Georg Breitsprecher und Lars
Reinholz.
Bei den Degenfechtern siegte Jan Mundt (FC
Greifswald) vor Becker und Reinholz. Bei den Damen
holte Regina von Loeper den Titel ebenfalls nach
Greifswald.
Parallel zu den Landesmeisterschaften der Aktiven
traten 16 Senioren (ab 40 Jahren) aus Schwerin,
Greifswald, Berlin, Schwedt und Kleinmachnow um
den „Pokal des Präsidenten" des Landesfechtverbandes im Degen gegeneinander an. Die
Leistungsunterschiede waren zum Teil sehr deutlich.
Dennoch gab es einige Überraschungen. So besiegte
Joachim Janke von der Fechtgesellschaft Schwerin
(Platz 7) nicht nur den Drittplazierten, sondern auch
den Zweiten, den er bis an das Ende der Bahn trieb.
Es war auch nicht etwa einer der jüngeren Teilnehmer,
sondern mit Lothar Hempelmann (FC Rotation Berlin)
einer der ältesten Teilnehmer, der mit beeindruckenden Attacken und Paraden 12 von 15 Gefechten für
sich entschied und Ralf Gretzler (SSV PCK Schwedt)
und Gerhard Martin (Fechtgesellschaft Schwerin) auf
die Plätze zwei und drei verwies.
Gerhard Martin
Auf der heimischen Planche erfolgreich:
Julia Possin
N I E D E R S AC H S E N
39. „Rüstringer Friese”
Zum 39. Mal ging das seit 1965 vom WSC Frisia
alljährlich ausgetragene internationale Degenfechtturnier um den Wanderpokal „Rüstringer Friese“
erfolgreich und harmonisch über die Bühne. Für den
Fechtverband Niedersachsen war das Turnier mit rund
60 Startern ein Qualifikationsturnier für Aktive im
Damendegen. In der Region ist es schon etwas
Besonderes, dass ein Turnier wie der „Rüstringer
Friese“ aktuell und lebendig geblieben ist und unter
den Fechtern einen hohen Stellenwert genießt.
Auf acht Bahnen wurde gefochten und es reichten
von der Teilnehmerzahl aus, denn die angereisten
Fechter sollen durch eine Vielzahl von Gefechten auf
ihre Kosten kommen, indem jeder gegen jeden ficht.
Ein Stichkampf um den Sieg zwischen Sven Iwersen
und dem Senior Klaus Neumann vom FC Reemtsma
brachte die Entscheidung zu Gunsten des Frisiafechters. So konnte der Gastgeber und Ausrichter zum
ersten Mal im Einzel den Wanderpokal gewinnen.. Der
Sieger bei den Senioren wurde wieder einmal Klaus
Neumann (FC Reemsma), der sich wie 2004 im
Stichkampf mit 5:4 Treffern dem Gesamtsieger beugen musste.
Der handgeschnitzte Wanderpokal stellt ein Stück
Wilhelmshavener Fechtgeschichte dar, und in den
Turnieranfängen zum „Rüstringer Friese“, als noch in
einer Dreiermannschaft, bestehend aus Damen- und
Herrenflorett sowie Herrendegen gefochten wurde,
konnte der WSC Frisia 1979 mit Heidrun West,
Hartmut Fleischhauer und Thomas Müller den Titel
gewinnen, den jetzt Sven Iwersen sich erfochten hat
mit dem gleichzeitigen Gewinn des Ehrenpokals der
Stadt Wilhelmshaven sowie einem Degen als
Turnierpreis. Der Sieger in der Seniorenklasse, Klaus
Neumann, freute sich über den Ehrenpokal des WSC
Frisia. Bei den Junioren wurde Mario Onken vom WSC
Frisia Zweiter hinter Philip Saalmann (MTV Soltau).
Das Turnier erhält einen weiteren Glanzpunkt durch
die Einbindung der Damendegenfechterinnen aus
den Junioren-, Aktiven- und Seniorenjahrgängen, die
um den Ehrenpokal des Stadtsportbundes kämpften.
Dieser wurde vom ersten Vorsitzenden des SSB, Horst
Heitmann, der Gesamtsiegerin Hilke Noffz vom FC
Soltau überreicht, die das Turnier 2002 schon einmal
gewinnen konnte. Mit der Siegerin bei den
Seniorinnen, die auch nur eine Niederlage mit 3:5
Treffern hatte, musste sie um den Ehrenpokal stechen.
Die im Seniorennationalteam erfolgreiche Gudrun
Somborn (Bayer 04 Leverkusen) hatte in den
Rundengefechten zwar gegen Hilke Noffz gewonnen,
aber in dem spannenden Stichkampf behielt die
Gesamtsiegerin die Oberhand und gewann mit 5:3.
Bei den Juniorinnen war die jüngste Fechterin, Ingrun
Schönberg vom FC Soltau, auch die Erfolgreichste und
erkämpfte sich den ersten Platz. Bei den starken
Senioreninnen aus dem Nationalkader, die sich untereinander allzu gut kennen und ihre Routine mit technischem Können gegen alle Altersklassen im Degen
vorteilhaft einzusetzen verstanden, war Gudrun
Somborn die beste Fechterin, die im Gesamtklassement nur von ihrer erfahrenen und bekannten
Gegnerin Marianne Hempelmann von Rotation Berlin
eine Niederlage hinnehmen musste. Im nächsten Jahr
soll der „Rüstringer Friese“ seine Jubiläumsausgabe
erhalten. Dann wird er 40 Jahre alt.
Gruppenbild mit zwei Damen
Ergebnisse:
Aktive Herren:
1. Sven Iwersen, WSC Frisia
2. Michael Inter, SV Athletik Oranienburg
3. Arvid Riemer, MTV Soltau
25
LANDESVERBÄNDE
Junioren, Herren:
1. Philip Saalmann, MTV Soltau
2. Mario Onken, WSC Frisia
3. Björn Schönberg, FC Soltau
Senioren, Männer AK IV:
1. Gerhard Jarnuszak, Fechtclub Reemtsma
2. Werner Sibbert, VFL Pinneberg
3. Horst Duden, Grün-Weiß Delmenhorst
Senioren, Männer AK II:
1. Norbert Müller, Blau-Weiß Buchholz
Aktive, Damen:
1. Hilke Noffz, FC Soltau
2. Ines Möhlenbrock, Fechtclub Bremen Nord
3. Henrike Noffz, FC Soltau
Senioren, Männer AK III:
1. Klaus Neumann, Fechtclub Reemtsma
2. Günther Brähler, TUS Erkrath
3. Dr. Lothar Hempelmann, Rotation Berlin
3. Anika Lippert, MTV Soltau
Seniorinnen, Damen:
AK I
1. Kathrin Müller, Blau-Weiß Buchholz
AK III
1. Gudrun Somborn, TSV Bayer 04 Leverkusen
2. Marianne Hempelmann, Rotation Berlin
3. Trude Justen, Pulheimer SC
Juniorinnen, Damen:
1. Ingrun Schönberg, FC Soltau
2. Sandra Schwenen, OS Osnabrück
Heidrun West
NORDBADEN
Bergstrassen-Turnier in Weinheim
Zum achten landesoffenen Florettranglistenturnier für die C- und B- Jugend des
Nordbadischen Fechterbundes (NFB) hatte die TSG
1862 Weinheim für den 15./16. Januar eingeladen.
Insgesamt 230 Teilnehmer gingen auf die
Wettkampfbahnen. Fechter von Hamburg bis München und den Niederlanden nahmen die Gelegenheit
zum Leistungsvergleich mit den Vereinen des NFB
wahr.
Ergebnisse:
Damenflorett 1993/Herrenflorett 1993
1. Carolin Sulzer, TSG 1862 Weinheim
1. Nikolaus Bodoczi, FC Offenbach
2. Anna-Lena Kuhn, FC TBB
2. Ulf Schäfer, TSG Friesenheim
3. Akpene Gbogbo, VT Zweibrücken
3. Pascal Braun, FC TBB
Damenflorett 1996/Herrenflorett 1996
1. Sabrina Hasemann, FA Rastatt
1. Fabian Schroer, TSG 1862 Weinheim
2. Vanessa Schiff, FC Ravenstein
2. Dimitrij Marchukov TSV Mannheim
2. Solange Haase, Etuf Essen
2. Yannic Assssgeirson, Heidelberger FC
3. Nike Stichnoth, TV Neckargemünd
3. Ciaran Veitenheimer, TSG 1862 Weinheim
3. Martina Birthelmer, FC TBB
3. Leon Wolf, Königsbacher
B- Jugend;
Damenflorett 1994/Herrenflorett 1994
1. Olga Ehler, SV Waldkirch
1. Mark Perelman, Fg Mannheim- Neckarau
2. Inken Opiolka, FC Offenbach
2. Georg Dörr, TSG 1862 Weinheim
3. Ilva Woeste, Etuf Essen
3. Manuel Sieber, FC TBB
Damenflorett 1991/Herrenflorett 1991
1. Anne Sauer, FC TBB
1. Julian Gärtner, Mannheimer FC
2. Lisa Voß, FC Moers
2.. Jan Kaufmann, FC TBB
3. Jannika Horray, FC TBB
3. Philipp Stremlau, C TBB
3. Christina Honeck, FC TBB
3. Björn Wey, C TBB
Carolin Sulzer, TSG 1862 Weinheim, belegte den
ersten Platz bei den Schülerinnen des Jahrgangs
1993
2. Kristin Behr, FC TBB
2. Marc Ortmann, MTV München
Damenflorett 1994/Herrenflorett 1994
Damenflorett 1995/Herrenflorett 1995
1. Alexandra Ehler, SV Waldkirch
1. Mortz Müller, FC Hardheim
1. Sarah Linsler, FC Hardheim
1. Steffen Thalmann, MTV München
3. Stefanie Linsler, FC Hardheim
3. Laurin Fichtel-Mauritz, FC TBB
3. Jerry Malandain, MTV München
Hartmut Ellwanger
Defensive Kampfweise führt zum Sieg
Die ersten vier Plätze der deutschen JuniorenEinzelmeisterschaften im Damenflorett um den fünften CH-Alpha®-Cup in Neckarelz belegten
Fechterinnen des FC Tauberbi-schofsheim. Die 17-jährige Sandra Bingenheimer setzte sich in einem spannenden Finale um die „Meisterkrone“ gegen ihre zwei
Jahre ältere Mannschaftskameradin Maria Bartkowski
26
durch. Auf ihrem Weg zum Titel musste sie sich nur
einmal geschlagen geben. Die beiden Verliererinnen
aus den Halbfinals, Anna Schäfer und Viola Haenlein,
erklommen kampflos gemeinsam den „Bronzeplatz”.
Erst die Fünftplatzierte war nicht mehr aus den
Reihen der Franken. Katharina Schult vom SC Berlin
platzierte sich vor einer weiteren Tauberbischofsheimerin: Hannah Roden.
Als eine würdige Meisterin bezeichnete Peter Proske,
Damenflorettfachwart des DFB, Sandra Bingenheimer, obwohl die vermeintliche Favoritin und
Junioreneuropameisterin Carolin Wutz aus gesundheitlichen Gründen passen musste. „Für die nächsten
Olympischen Spiele in Peking sind diese Talente fest
eingeplant“, meinte er. Trotz oder gerade wegen der
LANDESVERBÄNDE
verpasst. Bei einer
Ausfallquote von 90
% vom Junioren- zum
Seniorenbereich sei es
besonders wichtig,
mögliche Talente früh
zu erkennen und in
Leistungszentren nicht
nur
in
Tauberbischeisheim auszubilden. „Hätte
Sandra Bingenbeimer
auf dem Weg ins
Finale nicht ein paar
ihrer
Teamgefährtinnen aus dem
Turnier
geworfen,
wäre das Ergebnis
womöglich noch drastischer ausgefallen“,
meint der Damenflorettfachwart und
hofft gleichzeitig auf
Die Siegermannschaft im Hintergrund
Dominanz der Tauberbischofsheimer hält der
Fachmann die Entwicklung im Damenflorett für nicht
zufriedenstellend.
Die Kluft zwischen der Fechthochburg aus Franken
und dem Rest sei effektiv zu groß. Mangelnde
Grundausbildung und schlechte Talentsichtung seien,
laut Proske, die Gründe für eine derartige Überlegenheit. Durch die unzureichende Talentsichtung würden
Talente verloren gehen und eine frühe Förderung wird
Besserung.
Ob Proske damit gerechnet hat? Am Sonntag gewann
fast schon sensationell die Mannschaft des SC Berlin
mit Katharina Schult, Alexandra Remus, Sonja
Staudenmayer und Beatrice Brockmann das Finale
um die Mannschaftsmeisterschaft gegen den FC TBB:
die Einzelergebnisse und die Art und Weise, wie der
FC TBB die Gegner bis ins Finale teilweise deklassiert
hat, betrachtet. Aber dank einer defensiven
Kampfweise konnten die Hauptstädter die Franken
über weite Strecken des Finales fast einlullen, was bei
Sandra Bingenheimer und Maria Bartkowski ungewohnte Konzentrationsschwächen offenbarte.
Vor allem den beiden starken Fechterinnen Katharina
Schult und Alexandra Remus hatten es die Berliner zu
verdanken, dass sie vor dem neunten und letzten
Gefecht mit zwölf Treffern in Front lagen. Aber auch
13 Treffer von Maria Bartkowski, angetrieben von den
unzufriedenen Tauberbischofsheimer Trainern, im letzten Gefecht halfen nichts. Der Vorsprung war zu groß:
Am Ende setzten sich die Berliner Fechterinnen mit
45:37 durch.
Ergebnisse:
Einzel
1. Bingenheimer, Sandra
2. Bartkowski, Maria
3. Schäfer, Anna
3. Haenlein, Viola (alle FC TBB
5. Schult, Katharina (SC Berlin)
Mannschaft:
1. SC Berlin
2. FC Tauberbischofsheim
3. OFC Bonn
4. PSV Stuttgart
Mit diesem Erfolg war nicht zu rechnen, wenn man
Katja Wächter holt sechsten CH-Alpha®-Cup
Die internationale Fechtelite im Damenflorett
traf sich bereits zum 13. Mal in Mosbach.
82 Fechterinnen aus fünf Nationen traten beim sechsten CH-Alpha® an, um wichtige Ranglistenpunkte zu
sammeln und sich für die Weltmeisterschaft 2005 in
Leipzig zu qualifizieren. Fast ausnahmslos war die
Spitze des deutschen Damenflorett zugegen, denn
darüber hinaus ist das bei den Sportlerinnen sehr
beliebte Turnier des Fechtklub Mosbach mit entscheidend für die Besetzung der deutschen
Weltcupmannschaft in der neuen Saison.
Ihren Titel verteidigte bei der sechsten Auflage des
CH-Alpha®-Cup die Tauberbischofsheimerin Katja
Wächter, die im Finale Edina Knapek aus Ungarn klar
mit 15:10 besiegte. Erfreulich aus Mosbacher Sicht
bahnte sich Verena Latty den Weg unter die letzten
Vier.
Die Mosbacherin überstand die Vorrundenwettkämpfe als Dritte und setzte sich danach unter
anderem auch gegen die Weltranglisten-Achte
Gabriella Varga aus Ungarn sowie gegen die Vierte
der Weltrangliste, Roxana Scarlat aus Rumänen,
durch. Im Einzug ins Finale scheiterte sie an der späteren Siegerin Katja Wächter mit 10:15. Nach hohem
Rückstand (1:8) steigerte sich die 26-jährige
Mosbacher Damenflorettfechterin und verkürzte
gegen Wächter einen scheinbar unaufholbaren
Vorsprung auf 8:11, musste sich aber am Ende der
Tauberbischofsheimerin geschlagen geben. Dieser
sportliche Erfolg überraschte sogar ihren Trainer
Jürgen Poerschke, da Verena Latty das letzte halbe
Jahr in Australien verbrachte und nur wenig Zeit zum
Trainieren hatte.
Turnierfavoritin und Olympiateilnehmerin Simone
Bauer aus Tauberbischofsheim scheiterte nach eindrucksvoller Vorrunde, in der sie kein Gefecht verlor,
an ihrer Vereinskollegin Carolin Neckermann. Auch
die Siegerin von 2002, Anja Müller, kam über einen
13. Platz nicht hinaus.
Katja Wächter, die Siegerin von Mosbach, präsentierte sich in überragender Verfassung. Im zweiten
Halbfinale unterlag Carolin Neckermann klar gegen
Edina Knapek aus Budapest. Das Finale zwischen
Edina Knapek und Katja Wächter war eine recht eindeutige Angelegenheit für die Deutsche. Ihr 15:10Sieg war eigentlich nie gefährdet..
Katja Wächter verteidigte erfolgreich ihren Titel.
Joachim Pfisterer
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27
LANDESVERBÄNDE
NORDRHEIN
OFC Bonn verteidigt Mannschaftstitel - Favorit Benjamin Kleibrink unterliegt
Bei den deutschen Juniorenmeisterschaften im
Herrenflorett am 4./5. Dezember in Bonn konnte der
OFC nur den Mannschaftstitel verteidigen. Im Einzelviertelfinale unterlag Favorit Benjamin Kleibrink seinem Clubkameraden Thierry Mittelfarwick und wurde
Fünfter. Der im ersten Jahr als Junior startende
Mittelfarwick wuchs dagegen über sich hinaus und
gewann die Bronzemedaille. Der Titel im Einzel ging
an Sebastian Bachmann aus Tauberbischofsheim.
Im 32er k.o. lief es für Benjamin Kleibrink zunächst
bestens. Als Erster gesetzt, gewann er seine Gefechte
souverän 15:5 gegen Jan Losert (TSG Halle-Neustadt)
und 15:7 gegen Stefan Lomberg (TB Burgsteinfurt).
Damit hatte er bereits das Finale der besten Acht im
Direktlauf erreicht. Mittelfarwick dagegen musste
sich nach einem Sieg 15:8 gegen Patric Czycholl (OSC
Potsdam) und einer Niederlage 5:15 gegen den späteren Sieger Bachmann durch den Hoffnungslauf
quälen und erreichte nach drei weiteren Gefechten
ebenfalls das Finale.
Hier war es das Pech der Bonner Fechter, dass sie
gleich im Viertelfinale aufeinander trafen.
Mittelfarwick schlug Kleibrink mit 15:8, unterlag aber
im Halbfinale zum zweiten Mal dem späteren
Turnierersten Sebastian Bachmann. Viel mehr zählte
jedoch für ihn der Gewinn der Bronzemedaille und die
Berechtigung, nun auch international auf
Weltcupturnieren starten zu dürfen.
Am zweiten Turniertag ging die Mannschaft des OFC
mit Mittelfarwick, Istvan Takats, Kay Weltring und
Kleibrink an den Start und verteidigte ihren
Meistertitel durch einen Finalsieg 45:40 gegen den
FC Tauberbischofsheim.
Ergebnisse:
1. Sebastian Bachmann (FC Tauberbischofsheim)
2. Thomas Stanek (TUS Jena)
3. Maximilian Kummer (TSG Halle-Neustadt)
3. Thierry Mittelfarwick (OFC Bonn)
5. Benjamin Kleibrink (OFC Bonn)
Emanuel Flierl neuer deutscher A-Jugend-Meister
Bei den deutschen A-Jugendmeisterschaften der
Degenfechter am 4./5. Dezember in Bad Segeberg
gewann Emanuel Flierl aus dem Bonner Sportinternat
den Titel.. Der für die TG Rohrbach startende und
beim OFC Bonn trainierende Jugendliche setzte sich
im Halbfinale mit 15:10-Treffern gegen Stephan Rein
(Heidenheimer SB) durch. Im Endkampf stand Flierl
mit Niklas Multerer einem weiteren Heidenheimer
gegenüber und zeigte sich erneut mit 15:8 überlegen.
Vom OFC Bonn konnten mit Julien Bickelmann (21.)
und Jonas Hesse (23.) zwei Fechter in ihrem ersten AJugendjahr für die deutsche Rangliste punkten.
Martin Schäfer und Christoph Tänzer belegten die
Plätze 49 und 78. Die beiden Internatsfechter Dirk
Harder (FG Segeberg) und Jan Wronski (MTV
Braunschweig) kamen auf die Plätze 38 und 59. Im
Mannschaftswettbewerb wurde der OFC 10. mit
Robert Treter, Julien Bickelmann, Martin Schäfer und
Jonas Hesse.
Petra M. Koeplin
RHEINL AND
Aljoscha Gollan darf von der WM träumen
„Heute komme ich ins Finale", sagte Aljoscha
Gollan vom FC Moers am Morgen vor dem Turnier, der
sich mental bärenstark fühlte. Und so ging er mit starkem Willen und unglaublichem Kampfgeist die
Gefechte an. Trotz neuer Meldeanlagen, die „Bingos"
nicht mehr so leicht anzeigen sollten, focht Gollan wie
immer.
Knapp 200 Nachwuchsfechter aus 10 europäischen
Nationen kämpften in der Saalestadt Halle um den
„Internationalen Händel-Cup", einem von drei in
Deutschland ausgetragenen Qualifikationsturnieren.
Neben Vertretungen aus Belgien, Großbritannien,
Moldawien, Schweden, Dänemark und Tschechien
nahm auch die traditionelle Fechtnation Frankreich
teil.
Nach gut durchlaufenen Vorrunden gelangte der
Moerser in die 64er-Direktausscheidung, wo er den
Schweizer Samuel Campiche 15:9 besiegte. Einen
Abstecher in den Hoffnungslauf bescherte ihm
Bertrand Colin aus Belgien (12:15). Dort besiegte
Gollan Jonas Pfisterer (FC Mosbach), Thomas
Dombard (Belgien, beide 15:10) und den
Heidenheimer Julian Hein mit 15:5. Somit erreichte
der Moerser das Finale. Gollan, der inzwischen zur
Hochform aufgelaufen war, fegte zum wiederholten
Male den deutschen B-Jugendmeister Rasmus
Jacubowski 15:11 von der Planche und sodann im
Halbfinale
dessen
Vereinskameraden
aus
Tauberbischofsheim, Max Hartmann, mit 15:12. Im
Gefecht um Platz eins besiegelte Gollan gegen den
Berliner Christian Kischa mit 15:11 seine glänzende
28
Form und feierte anschließend mit seinem Trainer und
den Vereinskameraden seinen Sieg.
„Aljoschas Sieg kam für mich völlig überraschend”,
gestand der mitgereiste Coach Herbert Wagner, der
auch im Hinblick auf eine damit verbundene mögliche WM-Teilnahme stolz auf seinen Schützling ist. 20
wertvolle Punkte in der deutschen Kadettenrangliste
sackte der Moerser Aljoscha Gollan ein und wird nun
auf Platz eins der deutschen Rangliste geführt. Fast
ein Drittel vom Ticket zur WM hat er mit dem Sieg in
der Tasche.
Keine schlechte Figur machte Dominic Struck, der auf
dem 20. Rang landete. Eine gute Mittelfeldplatzierung erreichte Sven Bode (90.), während sich
Tobias Süß und Felix Baas im unteren Drittel der
Gesamtplatzierung wieder fanden.
Zeitgleich besuchte Florettass Beate Lauter das
Juniorenweltcupturnier in Bochum und belegte Platz
45. Lauter qualifizierte sich bei der nationalen
Ausscheidung am Vortag als Sechste souverän für dieses Turnier, während ihre Vereinskameradinnen Katrin
Kappler und Christiane Stricker dies nicht schafften.
Lauter behauptete sich in einem Teilnehmerfeld mit
Fechterinnen aus Russland, Frankreich und Italien
und gelangte in den 128er-K.o. Der Weltcupmodus
bescherte ihr in der 64er-Direktausscheidung die spätere Zweitplatzierte Sandra Bingenheimer aus
Tauberbischofsheim, der sie unterlag.
Britta Voss
Aljoscha Gollan kämpfte erfolgreich.
LANDESVERBÄNDE
ROLLSTUHLFECHTEN
Viele kleine Tropfen
Jahresrück- und -ausblicke sind ein allgemeiner
Trend, dem sich auch der Fachbereich Fechten nicht
verschließen möchte:
Das paralympische Jahr 2004 stand natürlich im
Zeichen der Vorbereitungen auf Athen. „Der Weg
dorthin war für alle Beteiligten nicht immer sehr einfach - Rollifechten macht Spaß, ist aber nun mal
Hobby und nicht unsere Haupterwerbstätigkeit. Diese
Tatsache hat es dem ein oder anderen erschwert, sich
vernünftig in die Saison einzufinden, als Leistungsoder Freizeitsportler zu trainieren oder erfolgreich bei
Turnieren zu punkten. “Trotzdem haben sich einige
durchgebissen und die 'Quali' für Athen geschafft,”
reflektiert die erste Vorsitzende und Bundestrainerin
Stefanija Jurisic.
Auch wenn es keine Medaillen für die deutschen
Rollifechter regnete, so kehrte man doch mit dem
Eindruck aus Griechenland zurück, dass für Peking
gute Chancen bestehen, wenn die Vorbereitung eines
jeden Einzelnen stimmt. Und so erhofft sich die
Bundestrainerin Ende der Saison 2004/2005
Näheres zu potentiellen Peking-Teilnehmern sagen zu
können.
Das letzte Jahr war aber auch geprägt von einer
Restrukturierung der Fechtabteilung „Wir haben den
Laden organisatorisch umgestaltet," so die
Vorsitzende, „und werden ihn nun auch sportlich wieder auf Vordermann bringen.”
Dies soll durch die gleichmäßige Förderung des
Breiten-, Leistungs- und Nachwuchssports gewährleistet werden, indem z. B. jeder dieser Gruppen im Jahr
2005 mindestens eine Veranstaltung angeboten
bekommt (Daten unter www.rollstuhlfechten.de),
Turniere im Inland initiiert und ausgebaut werden,
neue Rollstuhlfechtgruppen ins Leben gerufen sowie
Engpässe im Trainer- und Betreuerbereich beseitigt
werden.
Um die Defizite in der Nachwuchsarbeit vergangener
Jahre zu bereinigen, sollen in Zukunft nicht nur die
bisherigen Nachwuchslehrgänge, Jugendturniere und
deutsch-französische Jugendlager stattfinden, sondern der Fachbereich will sich zudem verstärkt dafür
einsetzen, dass auch bei der Ausbildung von Übungsleitern und Trainern Präsentationen von und
Unterrichtseinheiten über Rollstuhlfechten zum
Programm dazugehören.
„Wir brauchen erfolgreichen Nachwuchs, wenn wir an
die Erfolge früherer Jahre anknüpfen wollen,” heißt es
hierzu aus den Reihen des Vorstands. Und so hofft
man im Fachbereich, dass die vielen kleinen Tropfen,
die jetzt auf den Weg geschickt werden, irgendwann
einmal zu einem Fluss heranwachsen.
Katja Rohde
SA ARL AND
Fechtlehrgang für Senioren im Saarland
Endlich ging ein langjähriger Wunsch der saarländischen Fechtsenioren in Erfüllung:
Der Fechterring Hochwald-Wadern veranstaltete den
ersten Lehrgang für Senioren. Unterstützt wurde der
Fechterring von der Kaserne Lebach, in der die Fechter
bestens versorgt wurden und freundlich aufgenommen wurden. Unter der Leitung der Trainer Peter
Molter und Dieter Bottler wurde zunächst ein zweistündiges fechtspezifisches Aufwärmprogramm absolviert. Da die Übungen sehr abwechslungsreich waren,
hielten alle durch bis zum Schluss, Auch wenn das
T-shirt immer feuchter und die Arme nach dem
Training an den Seilen immer länger wurden. Danach
standen Partnerübungen, Lektionen und Freigefechte
auf dem Programm. Ziemlich geschafft trafen wir uns
nach dem Abendessen im gemütlichen Keller der
Kaserne zum „Gedankenaustausch“. Am zweiten
Lehrgangstag ging es nach einem ausgiebigen
Frühstück im Kraftraum der Kaserne weiter. Mit
Ergometer, Bankdrücken, Rudern, Seilzug und was
weiß ich noch alles, wurden noch einmal alle
Reserven mobilisiert. Im Flug ging auch dieser
Vormittag zu Ende und der erste saarländische
Fechtlehrgang für Senioren war zu Ende.
Fazit: Es hat Riesenspaß gemacht, alte
Bekanntschaften wurden wieder aufgefrischt, viele
neue kamen hinzu. Auch hat es dem Lehrgang gut
getan, dass die freien Plätze durch junge Fechter aufgefüllt wurden. Vielleicht sind beim nächsten
Lehrgang ja auch ein paar „ausländische“
Seniorenfechter dabei. Prädikat: sehr empfehlenswert!
Birgit Uder
S Ü DW E S T
„Fechten für den Dom” - das Pokalturnier um die Salierkrone in Speyer
Internationales Flair gab es beim Pokalturnier
„Um die Salierkrone“ in Speyer. Fast 90 Fechter im
Alter von 8-16 Jahren aus 27 verschiedenen Vereinen
reisten an, um sich in der vierte Auflage des Turniers
auf der Planche zu messen. Die Starter aus den am
weitesten entfernten Regionen kamen aus Bordeaux
und Umland (Frankreich) und aus Ankara (Türkei). Die
jungen Fechter lieferten sich engagierte und packende Gefechte auf teilweise sehr hohem Niveau in einer
harmonischen Atmosphäre. Am Ende der Turniertage
gab es die wohlverdiente Preisverleihung durch Katja
Nass, die über eine Dekade zur Weltklasse im
Damendegen zählte.
Die begehrten Wanderpokale der A-Jugend sicherten
sich Anne Sauer (TBB) und die türkische
Nationalkaderkadetten Utku Ulusahin (FC Ankara).
Der Wanderpreis für die beste Vereinsleistung im
Bereich Schüler ging wieder an den TSG Friesenheim.
Den Preis für die beste
Gesamtleistung im Bereich
B-Jugend verdienten sich
zum wiederholten Mal die
Fechter des TSV Speyer. Jana
Marschner erhielt den
Wanderpreis als beste
Speyerer Fechterin der AJugend (fünfter Platz).
Dank einer einwandfreien
Leistung des technischen
Direktoriums mit Marco
Bernhard, Ralf und Christian
Plechinger, der Obleute
sowie der Hallentechnik
unter Leitung von Karl-Heinz
Henninger war ein reibungsloser
Ablauf
des
Spannend und athletisch: Utku Ulusahin (FC Ankara) gewinnt gegen
Rasmus Jacubowski (TBB Buchen) 15:11 im Halbfinale.
29
LANDESVERBÄNDE
Turniergeschehens gewährleistet. Das Turnier war mit
seinem diesjährigen Motto „Fechten in Speyer für den
Dom“ Teil einer großen Spendenaktion für den Dom.
So hatten sich auch viele prominente Gäste für die
offizielle Eröffnung des Wettbewerbs eingefunden:
Bürgermeister Hanspeter Brohm betonte die lange
Tradition des Fechtsports in Speyer und Karl-Markus
Ritter von der “Europäischen Stiftung Kaiserdom zu
Speyer” entsandte einen Gruß vom Dom an alle
Sportler. Der Präsident des Südwestdeutschen
Fechtverbands, Rüdiger Volb, bemerkte zum Einsatz
der Fechter für den Dom, dass auch Dombegründer
Kaiser Konrad II. in seinem Leben viel gefochten
habe. Auch Manfred Hüskes vom Hauptverein TSV
Speyer, die Vizepräsidentin Jutta Kopf vom Sportbund
Pfalz sowie Margarethe Zehfuß und Alfred
Zimmermann vom Stadtsportverband zeigten ihre
Verbundenheit mit der anspruchsvollen Sportart.
Die Ergebnisse der Einzelwertungen sind unter
www.fechten-in-speyer.de zu finden.
Die fünfte. Auflage des Pokalturniers um die
Salierkrone ist für den 17./18. September 2005
geplant.
Raphael Mosbach
Härtetest vor den Junioren-WM in Linz
Zwei Kadettenweltmeisterinnen drückten dem
Waldkircher Florett-Weltcupturnier der Juniorinnen
den Stempel auf. Die letztjährige Titelträgerin,
Arianna Errigo (Italien), besiegte mit 15:11 ihre
Vorgängerin Emily Cross (USA), die ein Jahr zuvor
2003 den Kadettentitel gewann. Das Turnier in
Waldkirch war neben Budapest das am stärksten
besetzte Turnier und als Vorbereitung und letzter
Härtetest für die Ende März stattfindende
Weltmeisterschaften im österreichischen Linz. Nicht
ganz unzufrieden war das deutsche Team, so Sven
Todt. Immerhin erreichten mit Anna Schäfer und Viola
Haenlein zwei deutsche Florettjuniorinnen den
Finalkampf der besten Acht.
Rang 17 und Sandra
Bingenheimer gar auf Platz
23.
Dafür drängten sich zwei
andere in den Vordergrund:
Viola Haenlein und Anna
Schäfer (beide FC TBB), die
erst im Viertelfinale ausschieden und die sehr guten
Plätze fünf und sechs belegten. Haenlein war mit 13:15
-Treffern knapp dran und
hätte gegen die spätere
Siegerin Errigo sogar gewinnen können, so Sven Todt,
der für den Juniorenbereich
verantwortliche Trainer.
Die ersten vier Platzierten
Klar dagegen war die 3:15-Niederlage von Anna
Schäfer gegen die spätere Zweite Cross aus den USA.
Dennoch haben sich durch ihren sechsten Platz die
Chancen auf eine WM-Fahrkarte stark erhöht. Neben
den bereits nominierten Bartkowski und
Bingenheimer sind noch zwei Plätze frei. Wird die
ebenfalls gesetzte aber erkrankte zweifache JuniorenEuropameisterin Carolin Wutz nicht rechtzeitig
gesund wäre dies für das deutsche Team ein herber
Verlust. Immerhin holte die Juniorenmannschaft bei
der letztjährigen EM und WM jeweils Silber und strebt
in Linz wieder eine Medaille an. „In der Breite fehle
aber die Masse im Florettfechten für einen guten
Aufbau”, erklärte Todt.
Nicht die ganz großen Favoriten standen ganz vorne
beim 25. Weltcupturnier. Dafür schoben sich andere
in den Vordergrund. Typisch hierzu die in der deutschen Rangliste führenden Maria Bartkowski und
Sandra Bingenheimer. Die auf der Weltrangliste auf
Platz vier und fünf stehenden und bereits für die WM
qualifizierten Tauberbischofsheimerinnen hatten
nicht ihren großen Tag. Maria Bartkowski landete auf
Anzeige
30
Dafür stand am zweiten Tag alles auf der Planche,
was Rang und Name hatte. Die gesamten
Spitzenfechterinnen mit Ausnahme der Ungarinnen
waren am Start. Fechter aus 14 Ländern waren angereist. Deutschland stellte in der Runde der letzten 32
acht Fechterinnen, was sich sehen lassen kann. Sehr
stark war Italien und vor allem die Russen, die vor
einem Jahr mit der Mannschaft den WM-Titel holten.
Im Finale stellten sie gleich vier Fechterinnen und unterstrichen damit ihre Ambitionen für Linz. In der
Form von Waldkirch sind aber die beiden
Finalistinnen nicht zu unterschätzen.
Die zwei Kadettenweltmeisterinnen der beiden
Vorjahre, Arianna Errigo (2004) und Emily Cross
(2003), lieferten sich einen starken Kampf, den nach
einem anfänglichen Rückstand die Linkshänderin aus
Italien mit 15:11 für sich entscheiden konnte. Die erst
16-jährige Errigo übernahm damit die Führung in der
Weltrangwertung und stürzte ihre Landsmännin
Carolina Erba auf den zweiten Platz vor der weiteren
Italienerin Olimpia Troili. Die Dritte von Waldkirch,
Aida Chanaeva (Russland) nimmt den vierten Rang
ein. Durch ihren großartigen zweiten Platz schob sich
Emily Cross auf den fünften Platz der FIE-Rangliste
vor. Die Freude der amerikanerischen Medizinstudentin war groß. Immerhin flog sie eigens nur zum
Waldkircher Turnier nach Europa, um sich den letzten
Schliff für die WM zu holen.
Ergebnisse:
1. Errigo Arianna (I)
2. Cross Emily (USA)
3. Repina Polina (Rus)
3. Chanaeva Aida (Rus)
Hubert Bleyer
LANDESVERBÄNDE
W E S T FA L E N
VfL holt beim Schlägel-und-Eisen-Turnier 2 x Gold
Traditionell trafen sich zum Jahresauftakt die AJugendfechter zum Schlägel- und Eisen-Turnier.Fast
250 Fechter kämpften um wichtige Ranglistenpunkte.
Dieses Mal ging es jedoch um mehr: "Treffen für
Asien” -unter diesem Motto stellte der ausrichtende
VfL Bochum die Veranstaltung in den Dienst der
guten Sache. Mit Erfolg: e 703,10 kamen für die
Flutopfer in Südostasien zusammen.
Die Fechter waren aufgerufen worden, sich Sponsoren
zu suchen, die für jeden Treffer eine bestimmte
Summe für Flutopfer spenden. Einige Mitglieder des
VfL gingen mit gutem Beispiel voran und übernahmen die Patenschaft für alle Bochumer Starter.
Insgesamt 1.401 Treffer wurden für die Spendenaktion von 25 Fechtern, die sich beteiligt haben,
erzielt. "Ich möchte allen Paten, die sich an dieser
Aktion beteiligt und zu dieser schönen Summe beigetragen haben, herzlich danken”, sagt Vorsitzender
Peter Abts.
Auch sportlich war das Turnier ein voller Erfolg. Die
Teilnehmerzahl bewies einmal mehr, welch hohen
Stellenwert das Turnier nicht nur in Westfalen
genießt. Auch aus den Niederlanden und Bremen
waren A-Jugendliche angereist.
Gewohnt leistungsstark präsentierten sich die
Bochumer Fabian Herzberg startete in der
Degenkonkurrenz und triumphierte am Ende über
Falk Spautz (WMTV Solingen) und gewann Gold und
zusätzlich eine Bronzemedaille mit dem Florett.
Katharina Ellersiek besiegte im Finalkampf Lena
Niehoff (Quernheimer FC) in der Florettdisziplin und
gewann ebenfalls Gold.
Die weiteren Sieger:
Herrenflorett:
Henning Lang (Quernheimer FC)
Damendegen:
Sina Dostert (SFG Krefeld)
Damensäbel:
Anna Müller (TSC Eintracht Dortmund)
Herrensäbel:
Maciek Chojnaki (Solinger TB)
Weitere Ergebnisse können unter:
www.vflbochum-fechten.de eingesehen werden.
Anna Dünhölter erhielt Hannelore-Wilhelm-Preis
Anna Dünhölter vom Fecht- und Sportclub
Bochum ist am 5. Dezember durch die
Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum mit dem
Hannelore-Wilhelm-Preis ausgezeichnet worden.
Hannelore Wilhelm, ehemalige Lehrerin aus BochumWeitmar, unterstrich in ihrer Widmung, dass sie mit
diesem Preis zur Förderung der Ehrenamtlichkeit in
der Bochumer Kinder- und Jugendarbeit dem
Ehrenamt die Aufmerksamkeit zukommen lassen
wolle, die sie während ihres eigenen, jahrzehntelangen Engagements für Jugendliche – z. B. im
Bochumer Kinder- und Jugendring, der auch die jährliche Preisvergabe betreut und begleitet – in der
Öffentlichkeit vermisst hat.
Die Preisträgerin Anna Dünhölter freute sich sehr,
dass ihr stellvertretend für alle in der Sportjugend
Bochum tätigen Ehrenamtler die mit dem HanneloreWilhem-Preis in der Bochumer Öffentlichkeit verbundene Anerkennung zuteil wird, kann sie doch die
damit verbundene Aufmerksamkeit auf den
Jugendsport in Bochum im Allgemeinen und die
Randsportart Fechten im Besonderen lenken.
In ihrer Laudatio hob Oberbürgermeisterin Scholz aus
den zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten und
Jugendaktionen der Preisträgerin die rundum gelungene Ausrichtung der Fechtwettbewerbe der
Ruhrolympiade in Bochum im Jahr 2002 hervor, bei
der Anna Dünhölter „nebenbei“ als selbst noch aktive
Sportlerin im Damenflorett den Sieg für die Bochumer
Sportjugend erringen konnte.
Besondere Erwähnung fand auch, dass Anna
Dünhölter bereits mit 17 Jahren das Amt der
Jugendfachschaftsleiterin Fechten bei der Bochumer
Sportjugend übernahm und ihre ehrenamtlichen
Tätigkeiten, wie beispielsweise Jugendwartin und
Jugendtrainerin beim FSC Bochum sowie
Kampfrichterin
und
Aktivensprecherin
des
Rheinischen FechterBundes, trotz Studium weiterhin
voll ausübt.
Im Rahmenprogramm der Preisverleihung präsentierte unter der Leitung von Anja Fischedick eine von ihr
mit der Preisträgerin gemeinsam trainierte
Jugendgruppe des FSC Bochum eine Fechtvorführung.
Stolz präsentiert sich Anna Dünhölter.
WÜRTTEMBERG
SV Böblingen schafft die Sensation
Eigentlich hatten alle Fachleute bei den württembergischen Meisterschaften der Degenfechter in
Ditzingen mit einem Finale der Teams aus
Heidenheim und Ditzingen gerechnet. Unversehens
begegneten sich die beiden Favoriten nur im Kampf
um Platz drei. Unter großem Jubel klatschten sich die
Ditzinger Fechterinnen Melanie Auracher, Marion
Weis, Pia Paul und Uschi Willrett ab. Denn der
Halbfinalsieg gegen die SV Böblingen kam nicht nur
völlig unerwartet, sondern war mit 45:38 auch noch
deutlich ausgefallen. Gleichzeitig freuten sich die
TSF-Damen auch über das mit dem Finaleinzug
gebuchte Ticket zu den deutschen Meisterschaften im
April. Dass die gegen Böblingen überragende Marion
Weis im anschließenden Finale gegen den
Heidenheimer SB wegen Kopfschmerzen passen musste und Ersatzfrau Uschi Willrett einsprang, konnten
die TSF-Damen verschmerzen. „Das hat am Ausgang
letztlich nichts geändert”, bemerkte Pia Paul völlig zu
Recht. Denn die HSB-Damen ließen den TSF nicht den
Hauch einer Chance.
Was die Damen geschafft hatten, verpassten die
Herren tags zuvor. Dank ihrer Spitzenplätze im Einzel
für den Teamwettbewerb an Nummer eins gesetzt,
unterlagen die TSF-Herren mit Oleksandr
Maksymenko, Klaus Schäfer, Ingo Grausam und
Michael Flegler dem TSV Laupheim verdient. Vor
allem den letzten beiden fehlte in diesem
Mannschaftskampf sichtlich die Kondition.
Die Sensation aber vollzog sich auf der Bahn nebenan, wo die SV Böblingen mit Achim Schneider, Steffen
Launer, Sebastian Küchler und Sebastian Happ den
Heidenheimer SB mit 45:44 aus dem Rennen warfen.
Keiner in der Halle konnte sich erinnern, dass je der
HSB an einem württembergischen Degenfinale nicht
beteiligt war oder ein solches auch nur verloren hatte.
Knapp war es indes bereits 1999. Damals schrammten die Böblinger, damals noch mit dem
Bronzemedaillengewinner von Athen, Sven Schmid,
gegen den HSB mit 44:45 nur um einen Treffer am
Titel vorbei.
Sowohl Heidenheim als auch Ditzingen können das
31
LANDESVERBÄNDE
Halbfinalaus verschmerzen. Als Dritte und Vierte der
vergangenen deutschen Meisterschaften hatten sie
das Ticket für 2005 schon in der Tasche. Zusammen
mit dem neuen Landesmeister SV Böblingen und dem
TSV Laupheim sind im Herrendegen somit vier
Vereine aus Württemberg qualifiziert. Die völlig ausgepumpten Ditzinger und die nicht minder geschafft
wirkenden Heidenheimer lieferten sich stattdessen
einen verhalten geführten Kampf um Platz drei, den
letztlich der Heidenheimer SB gewann.
Steffen Eigner
Sieg für Ricarda Multerer
Die württembergischen Meisterschaften der AJugend im Damendegen trug der Heidenheimer
Sportbund aus. Von den 36 Teilnehmerinnen kamen
22 aus Heidenheim. Es siegte die Heidenheimerin
Ricarda Multerer vor der für Ditzingen startenden
Marion Weiss. Im Mannschaftskampf entschied der
Heidenheimer Sportbund erneut die Meisterschaften
für sich.
Ergebnisse:
Einzel:
Damendegen:
1. Ricarda Multerer (Heidenheimer SB)
2. Marion Weis (TSF Ditzingen)
3. Leila Kummer und Melinda Kövecs (beide
Heidenheimer SB
Mannschaft:
Damendegen:
1. Heidenheimer SB
2. TSG Reutlingen
3. SV Böblingen
Schlappe für Heidenheimer Herren - Favoritin Sozanska siegt bei den Damen
Noch nie standen drei Ditzinger Fechter bei württembergischen Meisterschaften unter den besten
Acht. Und dass bei den Degentitelkämpfen in
Ditzingen niemand vom Leistungszentrum
Heidenheim das Halbfinale erreichte, ist ebenfalls ein
Novum. Neuer Titelträger ist Achim Schneider (SV
Böblingen).
Es war ein Finale der ganz Großen, denn Achim
Schneider überragte den ohnehin schon 1,96 m gro-
ßen Ditzinger Michael Flegler nochmals um ein paar
Zentimeter.
Gleich zu Beginn des Gefechts erarbeitete sich der
Böblinger einen Vorsprung von drei Treffern, profitierte davon, dass Flegler das Finale etwas zu verhalten
angegangen war. In der Folge gelang es dem
Ditzinger nicht mehr, diesen Vorsprung noch entscheidend aufzuholen. Der 23-jährige Schneider trat
somit am Ende als neuer württembergischer Meister
die Nachfolge von Ingo Grausam an.
Dieser hatte sich als Titelverteidiger zuvor in einem
packenden Halbfinale seinem Vereinskollegen Flegler
ebenfalls mit 12:15 Treffern beugen müssen und
zusammen mit Stefan Braun vom TSV Laupheim Platz
drei belegt. Bereits in der Direktausscheidung waren
Grausam und Flegler aufeinander getroffen, ebenfalls
mit dem besseren Ende für Flegler, der damit den
Einzug ins Viertelfinale schaffte. Grausam folgte ihm
später über den Hoffnungslauf. Das hervorragende
Abschneiden der TSF Ditzingen komplettierte
Oleksandr Maksymenko, der im Viertelfinale gegen
Flegler unterlegen war.
Am Olympiastützpunkt des Heidenheimer SB wird
dieser
Meisterschaftstag
wohl
noch
für
Gesprächsstoff sorgen. 11 Fechter von der Ostalb
waren ins 41-köpfige Feld gestartet. Doch als deren
Beste blieben der Mannschaftsvizeweltmeister von
2003, Wolfgang Reich, sowie Markus Prax und
Florian Ernst im Viertelfinale hängen. Die Schlappe
für den HSB war komplett, als deren Equipe im
anschließenden Mannschaftswettbewerb den Einzug
ins Finale verpasste; auch dies ein Novum in der württembergischen Fechthistorie.
Packendes Finale zwischen Achim Schneider (li.) und Michael Flegler
Im Einzel der Damen setzte sich die Runde der besten
Acht aus sieben Heidenheimerinnen zusammen, zwischen die sich allein noch Felicitas Bechter (TS
Göppingen) auf Platz sieben schieben konnte. Bis zu
Platz 15 zeigt die Liste 13 Damen von der Ostalb. Den
Titel holte sich Monika Sozanska vom Heidenheimer
SB. Die 21-Jährige gilt als eine der deutschen
Nachwuchshoffnungen für die Olympischen Spiele in
Peking 2008. Überhaupt stand der Damenwettbewerb unter dem Motto Jugend forscht.
Lediglich die Vorjahressiegerin und neue
Vizemeisterin Lisa Wollinsky (HSB) sowie drei weitere
Damen der TSF Ditzingen waren in einem 28er-Feld
vor 1980 geboren.
Steffen Eigner
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MENSCHEN IM SPORT
MENSCHEN DES SPORTS
Elmar Waterloh zum 80. Geburtstag: Ein Mann der ersten Stunde
Der frühere Präsident des Deutschen FechterBundes (DFB), Dr. Elmar Waterloh, wurde am
12. Februar 80 Jahre alt. Er gehört zu den „Männern
der ersten Stunde" nach der Neugründung des DFB
1949. Über viele Jahre erfolgreicher aktiver Fechter
beim Olympischen Fechtclub Bonn begann er nach
Kriegsende bereits wieder mit dem Fechten, als es
noch als „Kampfsport" durch die Besatzungsbehörden verboten war. Mit Kontakten zum damaligen französischen Hochkommissar François-Poncet
wurde es möglich, das Verbot aufzuheben und es
kam zur Gründung des heutigen DFB.
Von Beginn an war Waterloh in führenden Positionen
des Verbandes tätig, Jugendwart, Schatzmeister und
schließlich von 1970 bis 1978 als Präsident – um nur
einige seiner Positionen zu nennen. Das
Leistungszentrum in Bonn und die dazu gehörige
Verwaltung sind auf seine Initiative zurückzuführen.
Auch die Gründung des Fechtinternats in Bonn ist
seinem Weitblick zu verdanken.
Dass der viel beschäftigte damalige Hochschularzt
sich daneben auch noch der Arbeit innerhalb des
Sprechergremiums der Spitzenverbände im
Deutschen SportBund widmete, hat sicher zum
Ansehen des DFB im Bereich der Verbände mit beigetragen.
Bis heute nimmt das Ehrenmitglied des Deutschen
Fechter-Bundes Anteil am Geschehen des Verbandes,
den er mit geprägt hat.
Seinen Geburtstag konnte er bei guter Gesundheit im
Freundes- und Familienkreis feiern.
Die Fechter gratulieren sehr herzlich.
Erika Dienstl
Südbadische Fechter trauern um Präsidentin Irma Strittmatter
Ihren letzten großen Kampf konnte
sie nicht gewinnen.
Nach einer langen
und
schweren
Krankheit ist Irma
Strittmatter, Präsidentin des Südbadischen
Fechterbundes , am 17.
Januar im Alter von
nur 53 Jahren gestorben. Die aus Rheinfelden stammende Irma Strittmatter führte seit 1997 acht Jahre
die Geschicke des Verbandes. Ihr Engagement galt
stets - und das ohne jegliche Einschränkungen - den
Belangen des Fechtsports. Der Südbadische
Fechterbund verdankt ihr sehr viel. Energisch und
kämpferisch verfolgte sie ihre Ziele. Noch im
Dezember leitete sie wie gewohnt mit Optimismus
und Tatendrang ihre letzte Vorstandssitzung. Irma
Strittmatter war in den 70er und 80er Jahren selbst
auch auf der Fechtbahn erfolgreich und machte eine
Kampfleiterausbildung.
Engagiert war sie aber nicht für ihren Heimatverein,
sondern auch für den Landesverband Südbaden.
Neben der Leitung der Fechtabteilung Rheinfelden,
die Irma Strittmatter 1995 übernahm, lag ihr
besonders die Jugendarbeit am Herzen. So ist es
nicht verwunderlich, dass sich Irma Strittmatter bei
der Deutschen Fechterjugend einbrachte. Von 1986
bis 1994 war sie deren stellvertretende Vorsitzende
und anschließend bis zum Jahr 2004 übte sie das
das Amt der ersten Vorsitzenden aus.
Federführend organisierte sie über viele Jahre hinweg europäische Jugendsportwochen und war mit
Jugendlichen anlässlich von Weltmeisterschaften im
In- und Ausland präsent. Frauen an die Spitze, hieß
eine Kampagne, die der Deutsche Fechter-Bund
(DFB) 2002 ins Leben rief. Ganz wie es ihrem
Naturell entsprach, leitete sie mit großem Erfolg
mehrere Workshops. Auf Grund ihres überaus großen
Engagements und ihrer Arbeit für den DDFB erhielt
Irma Strittmatter beim letzten Fechtertag in Bonn im
November 2004 aus den Händen des DFBPräsidenten Gordon Rapp die Ehrenplakette in Gold.
Der Vorstand des Südbadischen Fechterbundes wird
versuchen, den von Irma Strittmatter eingeschlagenen Weg in ihrem Sinne weiterzugehen. Unser tiefes
Mitgefühl gehört ihrem Ehemann Marko und ihrem
Sohn Swen, die sich ebenfalls mit voller Hingabe
beim Fechten engagieren. Ihre Krankheit machte die
Verstorbene nicht zum Thema. Bewundernswert trat
sie noch bis vor kurzem in ihrer gewohnt positiven
und lebensbejahenden Art auf. Ein Gespräch mit
ihrem Arzt spiegelte Irma Strittmatters Einstellung
zum Leben wider. Als ihr die erschütternde Diagnose
mitgeteilt wurde, erwiderte sie „Ich kämpfe gegen
jede Krankheit, ich bin schließlich Fechterin.”
Rainer Göhringer,
Vizepräsident in Südbaden
DFB und dfj nehmen Abschied von Irma Strittmatter
Die
Präsidentin
des
Südbadischen
Fechterbundes und langjährige Vorsitzende der
Deutschen Fechterjugend verstarb am 17. Januar im
Alter von nur 53 Jahren an den Folgen eines
Krebsleidens. Mit ihr verliert der Deutsche FechterBund eine Persönlichkeit, für die der Fechtsport seit
Jahrzehnten Lebensinhalt war.
Irma Strittmatter hat sich über viele Jahre in ihrem
Heimverein, der FA Rheinfelden, und in ihrem
Landesverband – seit 1997 war sie dort Präsidentin
– für das Wohl der Fechterinnen und Fechter engagiert. In der Deutschen Sportjugend war sie lange im
Fachausschuss internationale Jugendarbeit tätig.
International geprägt war auch ihr großes
Engagement, mit dem sie ihre langjährige Arbeit für
die Deutsche Fechterjugend begonnen hat. In den
Jahren 1986 bis 1997 war Irma Strittmatter als stellvertretende Jugendausschussvorsitzende bei zahlreichen internationalen Maßnahmen im In- und
Ausland für Organisation und Leitung verantwortlich
– so z. B. bei den internationalen Jugendlagern
anläßlich der Weltmeisterschaften in Stuttgart, Bonn,
Essen, Athen, Den Haag und Kapstadt und europäischen Jugendwochen in Herrischried und München.
1994 wurde Irma Strittmatter zur Vorsitzenden der
Deutschen Fechterjugend gewählt. Mit scharfem
Sachverstand und großem Herzen leitete sie über
lange Jahre die Geschicke der Fechterjugend. Mit
ganzer Kraft und vielen neuen Ideen hat sie sich hier
eingebracht, um ihr einen neuen Stellenwert innerhalb des DFB zu geben. Darüber hinaus arbeitete sie
in den letzten Jahren verstärkt im Projekt
„Gemeinsam an die Spitze” und brachte hier ihre
Ideen und Erfahrungen ein und an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Workshops weiter.
Gemeinsam mit ihrem Mann Marko erhielt Irma
Strittmatter bereits 1988 die bronzene Ehrenplakette
des Deutschen Fechter-Bundes. Auf dem Fechtertag
2004 wurde sie vom DFB-Präsidium mit der
Ehrenplakette in Gold für ihre besonderen Verdienste
um den deutschen Fechtsport ausgezeichnet. Irma
Strittmatter hat an vielen Fronten gekämpft.
Couragiert und entschlossen setzte sie sich für die
Dinge ein, die ihr wichtig waren. Dabei war sie nicht
immer und für alle bequem, aber stets fair und offen,
und wusste bei allem, was sie tat, immer die Sache
von der Person zu trennen.
Offen ging Irma auch mit ihrer Krankheit um. So fiel
es leicht, ihr in dieser schweren Zeit zu begegnen. Sie
gab sich von Beginn an kämpferisch und entschlossen, diese Krankheit zu besiegen, und hat den Kampf
am Ende doch – viel zu früh – verloren.
Wir werden ihr stets ein ehrenvolles Andenken
bewahren.
Gordon Rapp, DFB-Präsident
Marcel Abts, dfj-Vorsitzender
33
Impressum
TERMINE & IMPRESSUM
DAT.
ORT
NAT.
Shanghai
Shanghai
Madrid
Shanghai
Friedrichshafen
Luxembourg
Augsburg
Orleans
Leganes-Madrid
Bad Segeberg
Bern
London
Tauberbischofsheim
Foggia
Foggia
Stockhom
Stockhom
Ashkelon
Viano de Castello
Tokyo
Heidenheim
Wroclaw
Hannover
Homburg
Edinburgh
Athen
Duisburg
Duisburg
Zagreb
Moskau
Moskau
Moskau
Kairo
Kairo
Paris
Paris
Elmshorn
Elmshorn
Kopenhagen
Orleans
St.Petersburg
St.Petersburg
St.Petersburg
Birmigham
Algier
Linz
CHN
CHN
ESP
CHN
GER
LUX
GER
FRA
ESP
GER
SUI
GBR
GER
ITA
ITA
SWE
SWE
ISR
ESP
JPN
GER
POL
GER
GER
GBR
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GER
GER
CRO
RUS
RUS
RUS
EGY
EGY
FRA
FRA
GER
GER
DAN
FRA
RUS
RUS
RUS
GBR
ALG
AUT
Grosetto
Marburg
Eislingen
Neuss
Eislingen
Tauberbischofsheim
Hamburg
Weinstadt
Dresden
Hamburg
Duisburg
Esslingen
Koblenz
Moers
Heidenheim
Heidenheim
Tauberbischofsheim
Gdansk
Gdansk
Algier
Algier
ITA
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
GER
POL
POL
ALG
ALG
FIE/KAT.
NAME
Offizielles Organ des Deutschen
Fechter-Bundes e. V.
WAFFE, AK/KAT.
E/M
DFB
E
M
E
QA
März
4./5.
6.
5.
5./6.
5./6.
5./6.
5./6.
5./6.
5.
5./6.
5./6.
5./6.
6.
11./12.
13.
11./12.
13.
12.
12.
12./13.
12./13.
12./13.
12./13.
12./13.
12./13.
12./13.
19.
19.
19.
18./19.
18./19.
20.
18./19.
20.
18./19.
20.
19./20.
19./20.
19./20.
25./26.
25./26.
27.
26./27.
26./27.
26./27.
23.-30.
WC-GP
MWC
JWC
WC
WC
JWC
WC
WC
JWC
WC-GP
MWC
WC-GP
MWC
JWC
JWC
WC
ST
WC
JWC-C
WC
WC-GP
MWC
WC-GP
MWC
WC-GP
MWC
ST
WC
WC-GP
MWC
WC
WC-C
Internat. Turnier
Internat. Turnier
Ciudat de la Ville
Internat. Turnier
Zeppelin-Turnier
Challenge J.Nowara
11.Internat Zirbelnuss-Turnier
Trophee Taillandier 2005
Villa de Leganes-Madrid
XX.Internat. Frühlingsturnier
Grand Prix de Bern
Internat. Turnier
Möbel-Schott/Dunlopillo-Cup
Internat. Turnier
Internat. Turnier
Bernadotte
Bernadotte
Coupe de la Paix
Internat. Turnier
Internat. Turnier
XXIV. Mini-Marathon
Vitti-Challenge
15.Off.Nordt. Sen.-Meistersch.
9.Erich-Grub-Turnier
Internat. Turnier
Coupe d´Athenes
Offene Gau-Meisterschaft
Duisburger Degen-Cup
Internat. Turnier
Sabre de Moscou
Sabre de Moscou
Sabre de Moscou
Vodafone-Cup
Vodafone-Cup
Challenge R.Monal
Challenge R.Monal
Challenge (fechten.com)
Challenge (fechten.com)
Internat. Turnier
Internat. Turnier
Fleuret de St.Peterbourg
Fleuret de St.Peterbourg
Fleuret de St.Peterbourg
Internat. Turnier
Internat. Turnier
JWM/KWM
Hf
Hf
Ds Jun
Df
Hd Jgd
Dd
Df/Hf Sch
Dd/Hd
Ds Jun
Df/Hf/Dd/Hd
Hd
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Ds
Ds
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Hd
Hd/Dd Jun
Hf Jun
Df/Hf
Df/Hf Sch
Dd/Hd/Df/Hf/Ds/Hs Sch
Ds/Hs/Df/Hf
Df/Sd/Hf/Hd Sch/B-Jgd
Ds/Dd
Dd/Hs
Friesenkampf
Dd/Hd Sen.
Df Jun
Hs
Ds
Ds
Hf
Hf
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Hd
Dd/Hd
Df/Hf Sch/Jgd
Df
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Df
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a.W.
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a.W.
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M
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E/M
CISM-Meisterschaft
2.Hessische Fechtertage
Toto-Lotto-Cup
19.Internat. Florett-Turnier
Eislinger Schüler-/Jgd-Turnier
DEM / DMM
Degenmarathon
DAJEM / DAJMM
DSenMM
Jugendpokal
118.Kaiserbergfest
DEM / DMM
DEM / DMM
DAJEM / DAJMM
Europa-Pokal
Heidenheimer-Pokal
Mercedes-Cup
Internat. Turnier
Internat. Turnier
Internat. Turnier
Internat. Turnier
a.W.
Dd/Hd
Ds/Hs Sch Jgd
Df/Hf Sch./B-Jgd
Ds/Hs Jgd.
Df/Hf
Dd/Hd
Dd Jgd
a.W.
Df/Hf Sch./Jgd
Friesenkampf
Dd/Hd
Ds/Hs
Hf Jgd
Hd
Hd
Hd
Df
Df
Ds
Ds
E/M
E
E
E
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E/M
E
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M
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E/M
E/M
E/M
M
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M
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M
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E
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E
E
E
QAJgd
QA
QA
QA
QAJ
QA
CEE
WC-GP
MWC
WC-GP
MWC
WC-GP
MWC
Mai
5.
5.
5.
5.-8.
7.-8.
Elmshorn
Duisburg
Duisburg
Vöcklabruck
Salzburg
Zeichenerklärung:
JWC
Junioren-Weltcup F.I.E.
ST
Satelliten-Turnier F.I.E.
MWV
Mannschafts-Weltcup
GP
Grand Prix
34
GER
GER
GER
AUT
AUT
WC
Flora Games
Astro-Turnier 2005
Spätleseturnier 1/2005
Veteranen-EM
Internat. Turnier
Dd/Hd/Dd/Hf Sch.
Df/Hf/Dd/Hd Sch/Jgd
Df/Hf/Dd/Hd
a.W.
Ds
E
E
E
E
E
Redaktion:
Andreas Schirmer (verantwortlich)
Hans-Sachs-Str. 55, 40237 Düsseldorf
Telefon: (02 11) 23 96 170
Fax: (02 11) 23 96 171
E-Mail: [email protected]
Max W. F. Geuter (Fachredaktion)
Hainbuchenweg 21, 82194 Gröbenzell
Telefon: (0 81 42) 59 70 77, Fax: 59 70 79
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Druck:
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QA
Verlag:
Meyer & Meyer Verlag GmbH
Von-Coels-Straße 390, 52080 Aachen
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QA
Schlussredaktion, Satz & Gestaltung:
Kai Faltin
E-Mail: [email protected]
QA
April
1.-10
8./9.
9./10.
9./10.
9./10.
15.-17.
16.
16./17.
16./17.
17.
23.
22.-24.
23./24.
23./24.
28.
29./30
1.
29./30.
1.
30./1.
2.
Herausgeber:
Deutscher Fechter-Bund e. V.
53117 Bonn
Am Neuen Lindenhof 2
Telefon: (02 28) 98 90 50, Fax: 67 94 30
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QA
Anzeigen:
Lutz Lungwitz (030 / 8 18 73 118)
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fechtsport erscheint 6 x jährlich; der Abopreis
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Anfrage). Für die Lizenznehmer des DFB ist der
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zum Jahresende erfolgen. Einzelheft e 4,Redaktionsschluss ist ca. vier Wochen vor Erscheinen
und wird in der jeweils vorherigen Ausgabe bekanntgegeben. Die Zeitschrift und alle Beiträge und
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Die
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Herausgebers wieder. Wir behalten uns vor, Manuskripte und Leserbriefe zu kürzen.
Nächster Erscheinungstermin: 10 Mai 2005
ISSN 0720-2229
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