Ausgabe September 2014 - Ballettfreunde Dortmund
Transcription
Ausgabe September 2014 - Ballettfreunde Dortmund
Informationen der Ballettfreunde Dortmund e.V. 14. Ausgabe September 2014 Schwanensee, 3. Akt Uraufführung des Balletts „Orpheus“ von Xin Peng Wang im Stadttheater Fürth Foto: Horst Kolod Nachhall eines Donnerschlags Aktuelles ausManns dem Ballett Dortmund seines Sanatoriumaufenthalts begegnet. Wegen des Das Ballett Dortmund bringt Motive aus Thomas Bildungsroman „Der Zauberberg“ auf die Ballettbühne - ein Gespräch mit Xin Peng Wang und Tobias Ehinger Erneut setzt sich der Dortmunder Ballettchef mit einem umfangreichen Werk der Weltliteratur auseinander, das in einem engen Bezug steht zu dem Donnerschlag, der vor 100 Jahren unsere Welt veränderte. Und wie schon beim „Traum der roten Kammer“ und bei den „Geschichten aus dem Wienerwald“ drängt sich die Frage auf, wie sich die Intention des Romanautors vom Choreographen in die Ausdrucksform des Tanzes überführen lässt. Dabei ist von vornherein klar, dass es nicht um eine kapitelweise „Übersetzung“ eines - im Fall des Zauberbergs tausendseitigen Werkes gehen kann. Um aber die Antworten der Ballettdirektion auf diese Frage richtig einordnen zu können, sei der Gesprächswiedergabe ein Blick auf den literarischen Hintergrund vorangestellt, der auf sechs zentrale Akteure der Romanhandlung fokussiert ist: Die zentrale Figur des etwa 1000 Seiten umfassenden Romans ist Hans Castorp, einziges Kind einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Im Alter von 24 Jahren, nach Abschluss seines Studiums der Schiffbautechnik und vor dem Antritt als Volontär bei einer Schiffswerft, reist er in die Schweizer Alpen, um dort im Sanatorium Berghof seinen Vetter Joachim Ziemßen zu besuchen. Aus dem nur für drei Wochen geplanten Besuch wird ein siebenjähriger freiwilliger Aufenthalt, bei dem Castorp auf weltentrückte Figuren trifft, die ihn mit Politik, Philosophie, Liebe, Krankheit und Tod konfrontieren. Im Sanatorium lernt Castorp den Literaten Lodovico Settembrini kennen, einen Humanisten und Freimaurer, der engagiert die intellektuelle Aufgeklärtheit und Lebensbejahung vertritt. Er übernimmt die Rolle als Castorps Mentor und Erzieher. Er warnt den von der Begegnung mit Thomas Mann Xin Peng Wang Fotos: DPA /TE Krankheit und Tod faszinierten Castorp davor, sich von dem morbiden Reiz des Sanatoriums beeinflussen zu lassen. Eine weitere wichtige Romanfigur ist die attraktive 28jährige Russin Clawdia Chauchat, der Castorp während seines Sanatoriumaufenthalts begegnet. Wegen des ernsthaften Gesundheitszustands der Russin sieht er in ihr zunächst nur das Objekt eines flüchtigen Ferienabenteuers.. Settembrini warnt ihn eindringlich davor, den Reizen der Russin zu erliegen, deren Krankheit sei nicht nur eine Folge, sondern eine Form der Liederlichkeit. Die Verliebtheit in Clawdia, die im Roman die erotische Verführung verkörpert, ist die Ursache für Castorps hinausgezögertes Verweilen auf dem Zauberberg. Er hielt sich selbst zunächst für völlig gesund, begann dann aber an einer Erkältung zu leiden. Eine Röntgenuntersuchung ergibt als Befund eine „feuchte Stelle“ im Lungenbereich. Der Verdacht, an Tuberkulose zu leiden, veranlasst Castorp zu autodidaktischen Studien auf medizinischem und psychologischem Gebiet. Wirklich unheilbar krank ist hingegen Settembrini. Er zieht in Davos in ein Haus, in dem auch sein intellektueller Widerpart wohnt, der asketische Jesuitenschüler Naphta, ein brillanter, rhetorisch begabter Intellektueller. Settembrini versucht Castorp von ihm fernzuhalten, weil Naphta das Prinzip der Freiheit für anachronistisch hält und die Idee eines totalitären Gottesstaates verfechte. Zentrale religiöse und philosophische Werte führt Naphta mit seiner brillanten, kalten Intelligenz ad absurdum. Castorp ist fasziniert von den brillanten Disputen, aber auch von der Art und Weise, wie Naphta seinem Freund und Lehrmeister Settembrini Paroli bietet. Sein Vetter Joachim Ziemßen, Anhänger preußischer Disziplin, entscheidet sich dafür, den Berghof zu verlassen, um sich der realen Welt zu stellen und seiner militärischen Dienstpflicht nachzukommen. Er muss aber, wegen Verschlimmerung seines Leidens, kurz darauf wieder in das Sanatorium zurückkehren, wo er schließlich gefasst an seinem Leiden stirbt. In dem mit „Schneetraum“ überschriebenen Kapitel übersteht Castorp mit letzter Kraft einen Schneesturm während eines Skiausflugs. In einem Heuschober, in den er sich geflüchtet hat, verfällt er in einen Traum, der ihn in eine heitere Landschaft versetzt, in der die Menschen in voller Harmonie ihr Leben gestalten. In schrecklichem Gegensatz steht dazu das Traumbild, in dem an einem flackernden Feuer zwei Hexen ein Kind zerreißen und fressen. Castorp interpretiert die beiden Traumbilder in der Weise, dass wahrhaft menschliche Gesinnung in der Bewältigung des Schrecklichen und Rohen zum Ausdruck kommt. Damit beginnt in ihm die Phase des Zweifels an seinen beiden gegensätzlichen Mentoren Settembrini und Naphta, aber auch an den Gegensatzpaaren Tod und Leben, Krankheit und Gesundheit, Geist und Natur. Castorp bekennt sich dazu, um des Guten und der Liebe willen, dem Tod keine Herrschaft über seine Gedanken mehr einzuräumen. Doch schon bald nach den überstandenen Schneesturmschrecken vergisst er diese Maxime wieder. In einer weiteren Episode des Romans kommt der vitale, dynamische Mynheer Peeperkorn ins Spiel. Er ist der neue Liebhaber von Clawdia Chauchat. Seine Persönlichkeit beeindruckt Hans Castorp so, dass seine beiden intellektuellen Mentoren Naphta und Settembrini in den Hintergrund treten. Doch das Tropenfieber, an dem der holländische Kaffeekönig leidet, verschlimmert sich derart, dass Peeperkorn sich vergiftet, um noch schlimmeren Leiden zu entgehen. Nach seinem Tod verlässt seine Geliebte, Madame Chauchat, endgültig das Sanatorium. Der Eindruck wachsender Langeweile der Sanatoriumsbewohner tritt gegen Ende des Romans in den Vordergrund. Zanksucht, Gereiztheit und Ungeduld macht sich breit. Der weltanschauliche Streit zwischen Settembrini und Naphta eskaliert so, dass es zu einem Pistolenduell zwischen beiden kommt. Dabei weigert sich Settembrini allerdings, auf Naphta zu schießen. Aus Wut und Verzweiflung erschießt der sich daraufhin selbst. Inzwischen verweilt Castorp statt der geplanten drei Wochen bereits sieben Jahre im Berghof. Der Donnerschlag des Ausbruchs des Weltkriegs lässt die Patienten des Berghofs in die verschiedenen Heimatländer zurückkehren. Auch Castorp kehrt zurück in eine inzwischen völlig veränderte, entbürgerlichte Welt. Mit Schuberts Lied vom Lindenbaum auf den Lippen zieht er als Soldat auf die Schlachtfelder der Westfront. Sein Schicksal verliert sich im Pulvernebel der Schlachten… Vor diesem Hintergrund nun die Fragen an Xin Peng Wang (XPW) und Tobias Ehinger (TE): Gab es, außer dem hundertsten Jahrestag des Ausbruchs des ersten Weltkrieges, noch andere 2 Anstöße, gerade dieses außerordentlich facettenreiche Werk der Weltliteratur einem neuen Handlungsballett zugrunde zu legen? XPW: Ja, es ist mir ein besonderes Anliegen, neue Themen, neue Komponisten und neue Werke der Literatur für den Tanz zu entdecken. Als Choreograph geht es mir, wie auch bei den genannten vorangehenden Handlungsballetten, um die Auseinandersetzung mit der großartigen Sprache, der Poesie und den Spannungsfeldern solcher Werke. Welche Poesie liegt allein im Titel „Zauberberg“ und welche Herausforderung, einen solchen Zauberberg darzustellen! Und welche weitere Herausforderung bedeutet es, die Gedankenwelt verständlich zu machen, die den jungen Schiffbauingenieur Castorp veranlasst, ohne Zwang, statt der geplanten drei Wochen, ganze sieben Jahre auf dem Berghof zu bleiben, wobei das Geschehen vom anfänglichen Zeitlupentempo in den ersten Kapiteln immer mehr in ein Zeitraffertempo in den letzten Kapiteln übergeht. In meinem Ballett drückt sich, ähnlich wie bei den Patienten des Lungensanatoriums, der Zeitablauf u.a. durch den auch akustisch wahrnehmbaren Rhythmus des Atmens und des Pulsschlags aus. Xin Peng Wang und Tobias Ehinger vor Frank Fellmanns Bühnenbildentwürfen zum „Zauberberg“ Foto: WM Im Roman tritt eine große Anzahl sehr unterschiedlicher Charaktere in einer Fülle von Episoden auf. Nur sechs sind in der vorstehenden Handlungsbeschreibung erwähnt. Welche dieser Romanfiguren sind im Ballett wiederzufinden bzw. treten zusätzlich auf? TE: Die genannten sechs Charaktere werden auch im Mittelpunkt des Ballettgeschehens stehen, ergänzt durch die Figur des schlichten, verklemmten Mädchens Nelly, das sich zu Ziemßen hingezogen fühlt. Ihr Erscheinungsbild steht in großem Gegensatz zu dem der Lebedame Clawdia Chauchat, die im Roman die erotische Verführung verkörpert. Mit den dann sieben Hauptfiguren wird auch Thomas Manns Zahlensymbolik Rechnung getragen, in der die Zahl Sieben eine große Rolle spielt. Sieben Jahre verbringt Castorp auf dem Berghof, nach sieben Monaten Aufenthalt findet die Walpurgisnacht statt, beim Suizid Peeperkorns sind sieben Personen zugegen und im Namen Settembrini ist diese Zahl auf italienisch enthalten. Castorp, der als Suchender im Berghof lebt, sieht sich weiteren völlig gegensätzlichen Menschen gegenüber, wie seinem Mentor, dem lebensbejahenden Humanisten und Freigeist Settembrini und dessen Widerpart, dem sophistischen, rhetorisch brillianten und fundamentalistischen Intellektuellen, oder seinem soldatischen, preußischer Disziplin verpflichteten Vetter Joachim Ziemßen und dem vitalen, dionysischen Mynheer Peeperkorn. Diesen polarisierten Charakteren tänzerischen Ausdruck zu verleihen, stellt eine reizvolle Herausforderung dar. Welche Szenarien bzw. Kapitel des Romans finden sich im Ballett wieder? XPW und TE: Den sieben Hauptkapiteln des Romans stehen neun Szenen in zwei Ballettteilen gegenüber: Die erste Szene S.K. im ersten Teil beschreibt Castorps Ankunft im Sanatorium, Szene 2 stellt die aus vielen Charakteren bestehende Gesellschaft im Sanatorium vor, Szene 3 vermittelt einen Einblick in die Rituale des Berghofs. In der 4. Szene werden die diffusen Sehnsüchte der Sanatoriumsbewohner enthüllt und in der 5. Szene offenbart Castorp, bei einem von erotischen Begegnungen geprägten Maskenfest, der Russin Clawdia seine Liebe. Im zweiten Teil gelangt die Handlung in Szene 6 zu einem dramatischen Höhepunkt: In der für Castorp inzwischen selbstverständlich gewordenen morbid-irrationalen Welt des Sanatoriums kommt es zum Duell zwischen den Kontrahenden Settembrini und Naphta. Der Schneetraum mit seinen grausamen Gegensätzen – im Roman das 6. Hauptkapitel – scheint zunächst eine positive, lebensfreundliche Wandlung Castorps zu bewirken, aber die morbide Umgebung des Sanatoriums ist übermächtig. In der 7. Szene stirbt Castorps Vetter Ziemßen einen heroischen Tod. Der Tod und die Angst sind auch das Thema der 8. Szene und der Donnerschlag, der Ausbruch des ersten Weltkriegs, reißt in der Schlussszene die Bewohner des Berghofs aus dem inzwischen ihren Alltag prägenden Stumpfsinn. Das weitere Schicksal Castorps bleibt im Ungewissen, ganz ähnlich dem des Pao Yü im Traum der roten Kammer… XPW: Es ist mir ein Anliegen, herausragende, aber im Zusammenhang mit Ballettaufführungen noch nicht in Erscheinung getretene Komponisten, für das Ballett zu entdecken. Der am 2.Juni 2000 mit 50 Jahren viel zu früh gestorbene estnische Komponist Lepo Sumera aus Tallinn erster Kulturminister seines Landes von 1988 bis 1992 - hat 6 große Sinfonien und zahlreiche Werke der Kammermusik hinterlassen, aus denen sich die Musik des Balletts Zauberberg zusammenfügt. Sie wird von den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von Motonori Kobayashi zu Gehör gebracht. Welche Tänzerinnen und Tänzer schlüpfen in die einzelnen Rollen? XPW: In die Hauptrollen werden sich folgende Tänzerinnen und Tänzer teilen: Hans Castorp: Dmitry Semionov und Alysson da Rocha Alvez Madame Chauchat: Monica Fotescu-Uta und Emilie Nguyen Nelly: Jelena Ana Stupar und Denise Chiaroni Settembrini: Giuseppe Ragona und Francesco Nigro Naphta: Arsen Azatyan und Gal Mazor Mazari Mynheer Peeperkorn: Andrei Morariu und Harold Quintero Joachim Ziemssen: Stephen King und Dann Wilkinson Und es wird ein eindrucksvolles Bühnenbild von Frank Fellmann geben!… Herzlichen Dank dafür, dass Sie den Vorhang zum Ballett „Zauberberg“ für die Ballettfreunde schon ein wenig geöffnet haben! Wolfgang Maßberg Was gab den Ausschlag, für die Musik den estnischen Komponisten Lepo Sumera zu wählen? PREMIERE „ZAUBERBERG“ am Samstag, 08.11.2014, um 19:30 im Opernhaus DAS PORTRÄT Stephen King Kein Liebhaber schauriger Geschichten Die Frage, ob er mit seinem berühmten Namensvetter verwandt sei, muss sich Stephen King oft anhören. Er beantwortet sie mit großer Geduld. Nein, er hat nichts mit dem Bestseller-Autor und Verfasser von Horror-Romanen wie „Shining“ oder „Im Kabinett des Todes“ zu tun. „Ich habe kein Buch von Stephen King gelesen. Sie sind mir zu schaurig,“ sagt der Tänzer Stephen King, der seit der vergangenen Spielzeit dem Dortmunder Ballett angehört. Er wurde im amerikanischen Maryland geboren. Als er drei Jahre alt war, stellten die Ärzte ein Hüftproblem fest und empfahlen als Therapie Ballett-Stunden. Der kleine Stephen wurde also zum Unterricht geschickt, kam später auf die Highschool und auf die Washington School of Ballet. Denn sehr bald entdeckten seine Lehrer das Talent des Knaben, der sich inzwischen zum 1,97 Meter großen Tänzer entwickelt hat. Mit 18 Jahren tanzte er u.a. am Theater Kiew, verfolgt heute die schlimmen Nachrichten aus der Ukraine mit besonderem Interesse. Eine wichtige Station wurde für ihn das Ballet West Impressum Herausgeber: Ballettfreunde Dortmund e.V. Entwurf u. Gestaltung: Prof. Dr. Wolfgang Maßberg Redaktion: Sigrid Karhardt Fotos: Archiv Theater Dortmund u.a.. Geschäftsstelle: Ballettzentrum Westfalen Florianstr. 2 44139 Dortmund Tel. 0231-5026488 Druck: Rhein-Ruhr Druck GmbH & Co. KG in Salt Lake City. An der Staatsoper Prag tanzte er den Rasputin in „Des Zaren letzte Tochter“ in der Choreographie von Youri Vamos, der mehrere Jahre Ballettchef in Dortmund war. Stephen King erinnert sich gern an die Zusammenarbeit mit ihm. Xin Peng Wang fiel Stephen King bei einer Audition in New York auf. Er holte ihn in seine Dortmunder Compagnie, wo er u.a. alternierend mit Dmitry Semionov den Alfred in „Geschichten aus dem Wiener Wald“ tanzte und einen interessanten Auftritt in der „Blogspot“-Reihe im Ballettzentrum hatte. Sein Hobby, das er auch studiert hat, ist die Jazz-Gitarre und – er betont es ausdrücklich – die Literatur. „Krieg und Frieden“ ist ihm lieber als „Shining“... S.K. www.ballettfreunde-dortmund.de Ansprechpartner und Ticketreservierungen: Detlef und Ursula Wnuck Tel. 02304-789220 E-mail: [email protected] Bankverbindung f. Beiträge u. Spenden: Sparda-Bank West eG BLZ 360 605 91 Kto.-Nr. 2762532 DE60 3606 0591 0002 7625 32 Sie helfen uns, wenn Sie uns ermächtigen, den Jahresbeitrag jeweils bis zum 31. März des Jahres im Lastschriftverfahren einzuziehen. 3 Abschied von Mark Radjapov Er verzauberte als Prinz in „Schwanensee“, tanzte ein wundervolles Porträt von „Mozart“ und brachte das Publikum mit „abgeschminkt“ zur schrillen Musik von Nina Hagen zum Staunen und Lachen. Der Auftritt von Mark Radjapov mit diesem Solo nach der Ballett-Gala zum Saisonende rührte tief an – sogar zu einigen Tränen. Es war der Abschied des Tänzers, Betroffenheit im Publikum, das zum großen Teil von dieser Nachricht überrascht wurde, und bei Xin Peng Wang, der seinen Solisten auf der Bühne verabschiedete, ihm noch einmal dankte. Mark Radjapov, der mit Worten sonst eher sparsame Künstler, findet für seine Entscheidung eine einleuchtende Erklärung, die viel über das Leben und das Schicksal eines Tänzers aussagt: „Es ist normal, dass ein Tänzer mit 37 Jahren aufhört. Ich bin glücklich, dass ich 20 Spielzeiten lang tanzen durfte, davon elf Jahre in Dortmund in großartigen Produktionen“. Es sei jetzt genug, meint er – und scheint damit die vielen Ballettfreunde, die ihn schätzen und lieben, trösten Marc tanzt „Mozart“ zu wollen. Bei einem Gespräch im Ballettzentrum erzählt er von der schönen Zeit mit Xin Peng Wang und mit Primaballerina Monica Fotescu-Uta, mit der er ein eingespieltes Team war, das nie viele Proben brauchte. Und über seine Kollegen sagt er: „Ich liebe alle...“ Über seine Zukunftspläne mag er nicht konkret reden. Wie die meisten Balletttänzer, die viele Jahre dabei sind, weiss er, mit wie viel Schmerzen und Selbstbeherrschung Auftritte verbunden sein können. Das Publikum darf davon nichts merken. Manche künftige Aufgabe kann er sich für sich vorstellen. Es müsse nicht nur Technik sein, die dem Publikum geboten werde, sagt der Tänzer, der zweifellos über pantomimisches und schauspielerisches Talent und eine große Ausstrahlung verfügt. Mark Radjapov wurde 1977 in Tashkent in Usbekistan geboren, wo er seine Ausbildung erhielt. Nach dem Studium wurde er als Solotänzer an das Opernhaus Kairo engagiert. 2001 ging er an das Theater Trier, bevor ihn Xin Peng Wang nach Dortmund holte. Er war in den Hauptrollen von Choreographien wie „Romeo und Julia“, „h.a.m.l.e.t.“, als Andrej in „Krieg und Frieden“ und zuletzt als Tod, einem elegant Polka und Walzer tanzenden Sensemann, in „Geschichten aus dem Wienerwald“ zu erleben. Marc in „Krieg und Frieden“ Fotos: Archiv Theater Dortmund Mark Radjapov wird vorerst in Dortmund wohnen bleiben und weiterhin am Balletttraining teilnehmen. Und vielleicht gibt es nach dem Abschied mit „abgeschminkt“, den er so hinreißend tanzte, doch noch ein gelegentliches Wiedersehen mit ihm. Die Ballettfreunde würd `s freuen. Sigrid Karhardt 5 JAHRE BALLETTZENTRUM WESTFALEN Es hat sich in der Öffentlichkeit weithin herumgesprochen: Das architektonisch auffällige Gebäude mit der gläsernen Kuppel, eingerahmt vom Grün des Westfalenparks, ist das Proben- und Trainingszentrum des Ballett Dortmund. Noch nicht ganz so bekannt sind jedoch viele weitere, auf den künstlerischen Tanz bezogene Funktionen unter dem Dach des Ballettzentrums. Es ist inzwischen Heimstätte der Internationalen Sommerakademie für Tanz, des NRW Juniorballetts sowie einer Reihe von Tanz- und Ballettprojekten, an denen jährlich rund 750 Bürger unterschiedlicher Altersgruppen aktiv beteiligt sind. Dazu gehören das Seniorentanztheater, die Open Classes for Dance und Schoolmotions. Darüber hinaus ist das Ballettzentrum Fort- und Weiterbildungsstandort des Berufsverbandes für Deutsche Tanzpädagogen und – nicht zuletzt – der Sitz des Ballettfreunde Dortmund e.V. NRW Juniorballett Pressekonferenz zur Eröffnung: v.l. Xin Peng Wang, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Ministerin Ute Schäfer 4 Etwa 50 Sonderveranstaltungen zum Thema Tanz finden alljährlich im Ballettzentrum statt, die auf ein wachsendes Publikumsinteresse stoßen. Vortanzen beim NRW Juniorballett mit Zoltan Ravacz Zu nennen sind hier insbesondere die durchschnittlich viermal jährlich stattfindenden Vernissagen und Ausstellungen regionaler und internationaler Künstler, die Ballettmatineen, die Ballettvorstellungen – erinnert sei an das Gastspiel des Chamber Ballet New York -, die Werkstattgespräche der Ballettfreunde, die Bewegungs- und Talentworkshops mit Schülerinnen und Schülern, sowie an Blogspot, die kreative Plattform für junge Tänzer/innen und Musiker. Kammerkonzerte, Vorträge und Charity-Veranstaltungen runden das Angebot ab, das immer mehr Besucher anzieht im Jahr 2013 waren es mehr als 2500. Noch ganz frisch in Vernissage Espiranza oben: Andrés Mérida malt eine Tanzszene unten: Die Fußballstars Weidenfeller und Kehl Erinnerung ist die Vernissage zur Ausstellung „“Esperanza“ der spanischen Künstler Andrés Mérida und Nicoletta Tomas im Mai dieses Jahres, die zugleich mit dem guten Zweck verbunden war, die Stiftung „roter Keil“ zu unterstützen, die sich für missbrauchte Kinder einsetzt. Engagiert für diese Stiftung sind auch BVB-Spieler, wie die an diesem Abend im Ballettzentrum teilnehmenden Roman Weidenfeller und Sebastian Kehl. Fazit: Das Ballettzentrum hat sich nicht nur zu einer Talentschmiede, sondern auch zu einem Zentrum vielfältigen Engagements rund um den Tanz entwickelt. WM alle Fotos: Rudolf Kubicko oben: Blogspot oben: internationale Sommerakademie unten: Jugendprojekt „mitten drin“ unten: Gastspiel Chamber-Ballet New York Juniorballett trifft Seniorentanztheater Werkstattgespräch im Juli 2014: Wie vielfältig das Ballettzentrum im Westfalenpark genutzt wird, zeigte das letzte Werkstattgespräch zum Saisonende. Trotz hochsommerlicher Temperaturen war auch diese Veranstaltung der beliebten Reihe, die jeweils am Sonntagnachmittag stattfindet, wieder gut besucht. Neben dem tollen Kuchenbuffet gab es Informationen über das Ballett und seine Aktivitäten. Ballettmanager Tobias Ehinger stellte das NRW-Juniorballett vor, auf das man sich ab der neuen Saison freuen kann. Zwölf junge Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt erhalten zwei Jahre die Gelegenheit, nach der Ausbildung in Tanzakademien Berufserfahrung an einem Theater sammeln zu können. Sie werden vorwiegend im Ballettzentrum arbeiten, ohne das – wie Ehinger betonte – kaum Platz für solche Projekte sei. Für das Dortmunder Ballett ist es eine besondere Auszeichnung, dass diese vom Land unterstützte Einrichtung nach Dortmund kommt. Das erste Bundesjugendballett wurde 2011 von John Neumeier gegründet. In Dortmund wird man das NRWJuniorballett in Produktionen von Xin Peng Wangs Compagnie und bei eigenen Choreographien erleben können. Es wird außerdem Gastspiele im Umland geben. Eine Art „Heimat“ ist das Ballett-Zentrum auch für das Seniorentanztheater, das vor fünf Jahren gegründet wurde. Barbara Huber, verantwortlich für Organisation und Leitung, berichtete beim Werkstattgespräch über die Entstehung und Arbeit dieser Einrichtung, deren Ziel die Förderung von Kreativität im Alter ist. Den Teilnehmern macht sie, trotz harten Trainings – fast jeden Montag stehen rund acht Stunden an – vor allem auch eines: viel Freude. Das ging aus dem Bericht von Barbara Huber hervor, die schon als langjährige Leiterin der „Schule im Opernhaus“ Theatererfahrung sammelte. 24 Mitglieder zwischen 55 und 78 Jahren hat das Seniorentanztheater. In der vergangenen Saison trat es mit seiner viel beachteten Aufführung „Macbeth“, die mit Choreograph Marcus Grolle erarbeitet wurde, im Schauspielhaus auf. SK. Ein Hilferuf des Vorstands des Ballettfreunde e.V.: Die Aktualisierung unserer Webseite leidet darunter, dass unserem Förderverein ein Webmaster fehlt. Die Inanspruchnahme eines einschlägigen kommerziellen Unternehmens können wir uns leider nicht leisten. Wer kann uns in dieser wichtigen Angelegenheit ehrenamtlich zur Seite stehen? 5 Unter Freunden… …der Ballettfreunde e.V. Dortmund geht in sein zehntes Lebensjahr Mit der Berufung des durch seine Choreografie „Die rote Laterne“ weltbekannt gewordenen Xin Peng Wang im Jahr 2003 auf die Position des Ballettdirektors am Theater Dortmund begann der Aufstieg der Westfalenmetropole zu einer renommierten Heimstatt der internationalen Tanzszene und insbesondere des innovativen Handlungsballetts, mit dem er die Menschheit bewegende Themen aufgreift. Die tanzinteressierten Menschen der Region erkannten schnell, dass der neue Ballettchef, mit seinem hochtalentierten Manager Tobias Ehinger und einer kreativen Compagnie, auf dem Weg war, die Kunstform Tanz am Theater Dortmund in eine glanzvolle neue Ära zu führen. Sie erkannten aber auch, dass der Zuspruch des Publikums sich nicht nur im stürmischen Beifall nach den Ballettaufführungen ausdrücken dufte, sondern dass die Nachhaltigkeit des Erfolgs der tatkräftigen Unterstützung durch einen Förderverein bedurfte. So kam es am 14. Dezember 2004 zur Gründungsversammlung des Ballettfreunde Dortmund e.V., in der als vornehmste Aufgabe des Vereins „die Förderung und Unterstützung des Balletts des Theaters Dortmund in materieller und immaterieller Hinsicht“ satzungsmäßig festgeschrieben wurde. Der Verein gab sich die Aufgabe, das Theater Dortmund beim weiteren Auf- und Ausbau einer künstlerisch auf internationalem Niveau konkurrenzfähigen Ballettcompagnie zu unterstützen sowie die Kommunikation zwischen Ballettschaffenden und Ballettinteressierten und die Verbundenheit der Einwohner unserer Region mit dem Ballett des Theater Dortmund, nachhaltig zu fördern. In den knapp zehn Entwicklung der Jahren seines BesteMitgliederzahl hens ist die Zahl 500 derer, die sich diese Zielsetzung zueigen gemacht haben, in der 0 Mitgliederliste unseres Fördervereins auf über 2005 2007 2009 2011 2013 440 angestiegen. Dieser Erfolg ist natürlich in erster Linie der großartigen künstlerischen Entwicklung unseres Balletts zu verdanken, die die Menschen unserer Region motiviert, sich als engagierte Freunde dieser Compagnie zu bekennen und dazu beizutragen, dass deren Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden kann. Seit seiner Gründung konnte der Ballettfreunde Dortmund e.V. aus dem Beitrags- und Spendenaufkommen, sowie aus sonstigen Einnahmen, dem Ballett Zuwendungen in Höhe von € 260.370,74 zukommen lassen. Aufgrund der ausschließlich ehrenamtlichen Tätigkeit des Vereinsvorstandes steht diesem Betrag nur ein außerordentlich geringer Sachmittel- und Gebührenaufwand in Höhe von € 13.680.70 gegenüber, das sind gerade einmal 4,98% (!) der Gesamteinnahmen. Der Grafik ist zu entnehmen, dass proportional zur wachsenden Mitgliederzahl das Beitragsvolumen erfreulich gewachsen ist. Seine Summe belief sich bis Ende 2013 auf € 84.230,00. Es wird jedoch auch deutlich, wie stark das Spendenaufkommen die Mittelzuwendungen für das Ballett beeinflusst und wie sehr wir deshalb nach wie vor an die Spendenbereitschaft, vor allem auch von Unternehmen, appellieren müssen. Die in der Satzung verankerte intensive Kommunikation der Ballettfreunde untereinander und mit der Ballettcompagnie 6 bekam im August 2008 ein Gesicht mit dem Erscheinen der ersten Ausgabe unserer Vereinsbroschüre „pro Dortmund Ballett“. Zwischen ihren Erscheinungsterminen im Frühjahr und im Herbst jeden Jahres erhalten die Ballettfreunde zusätzlich - über per E-Mail versandte Mitgliederbriefe - aktuelle Informationen zum Ballettgeschehen in Dortmund. 70.000,00 € Beiträge 60.000,00 € Stand bis Ende Juli 2014 50.000,00 € Spenden 40.000,00 € 30.000,00 € Spenden u. Sonstige Einnahmen 20.000,00 € 10.000,00 € 0,00 € 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Mittelzuwendung Ballett 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Außerordentlich erfreulich ist die wachsende Beliebtheit der Werkstattgespräche, die kurz nach der Eröffnung des Ballettzentrums am 17. Januar 2010 ins Leben gerufen wurden. Seither ist die drei- bis viermal jährlich stattfindende, zwanglose sonntägliche Kaffeerunde mit der Ballettdirektion, mit Akteuren der Compagnie und des Theaters Dortmund, in der schönen „zweiten Heimat“ des Balletts am Westfalenpark nicht mehr wegzudenken. Werkstattgespräche bleiben in Erinnerung… …mit Xin Peng Wang und Monica Fotescu-Uta 2014, …mit Ute Werner 2013 …und mit neuen Mitgliedern der Compagnie… Fotos: Rudolf Kubicko Die erstmals im Herbst 2013 in Kooperation mit Viator Reisen ins Leben gerufene Initiative „Ballettfreunde unterwegs“ war ein weiterer Schritt zur Stärkung der Kommunikation und des freundschaftlichen Kontaktes mit der Dortmunder Compagnie. Darüber berichtet der Beitrag der folgenden Seite. Reiseziele sollen, neben Gastspielorten unseres Balletts, auch Compagnien sein, mit denen es besondere Kontakte pflegt. Für das Jahr 2015 ist eine Reise zum Ballett der Opéra National de Paris angedacht. WM Stadtdirektor Jörg Stüdemann: Grußwort zum 10-jährigen Bestehen Liebe Mitglieder des Ballettfreunde Dortmund e.V., verehrter Vorstand, es hätte nicht anders ausfallen können, als dass ein Spitzenensemble wie unser Ballett auch einen SpitzenFörderverein erhalten hat. Mit großem Dank und großer Bewunderung gratuliert die Stadt Dortmund Ihnen zum 10-jährigen Jubiläum! Sie können sich rühmen, in Deutschland einer der mitgliederstärksten Fördervereine für ein Ballettensemble zu sein, mehr noch, Sie sind zugleich einer der aktivsten Unterstützerkreise. Es verdient hervorgehoben zu werden, wie nah Sie unserem Ballett stehen, den persönlichen Umgang, die persönliche Freundschaft zu Ensemblemitgliedern pflegen, wie Sie außerdem in vielfacher Hinsicht logistische Hilfe bei besonderen Projekten des Balletts leisten. Diese bürgerschaftliche intensive Begleitung - von Empathie für die Handelnden und von der Begeisterung für den Tanz getragen - überragt sogar noch die jährlich von Ihnen geleisteten finanziellen Förderungen bei weitem. Ein künstlerisches Ensemble kann sich mehr als glücklich schätzen, wenn es durch seine Tanzkunst einen solchen Widerhall in der Stadtgesellschaft findet. Sie haben den Aufbau des vor fünf Jahren geschaffenen Ballettzentrums befördert, Sie haben manches Handlungsballett massiv unterstützt und es vermocht, unser Ballett auf Tourneen zu begleiten. Überdies verfügen Verein und Ensemble mit der Broschüre „pro Dortmund Ballett" über ein eigenes Kommunikationsmedium, das zweimal in der Spielzeit erscheint. Jetzt fehlt nur noch, dass Sie als Elevinnen und Eleven in die Tanzkunst selbst einsteigen - wir werden sehen. Es gratuliert herzlich und mit besten Grüßen Ihr Jörg Stüdemann Auf den Spuren Glucks und Frankens Schätzen „Ballettfreunde unterwegs“ zu den Internationalen Gluck-Festspielen und Xin Peng Wangs Uraufführung „Orpheus“ „Von so schönen Furien möchte ich auch gern verfolgt werden,“ formulierte es Christian Baier nach der umjubelten Uraufführung „Orpheus“, als die Dortmunder Tänzerinnen und Tänzer zur Premierenfeier auf dem Theatervorplatz in Fürth erschienen. Der stimmungsvolle Abend war Höhepunkt einer Reise des Ballettfreunde e.V., an der 16 Mitglieder teilnahmen. Die Idee zu dieser Reise zu den Internationalen GluckFestspielen, zu den Kunstschätzen des Frankenlandes und seinen angenehmen Freizeitangeboten war entstanden, als Xin Peng Wang eingeladen wurde, einen Beitrag zu diesem vom Staatstheater Nürnberg getragenen Festival zu leisten. Die künstlerische Leitung hat im Jahr des 300. Geburtstages von Christoph Willibald Gluck, in dem der Komponist als Reformer der Oper im Mittelpunkt stehen soll, der Chefdramaturg des Dortmunder Balletts, Dr. Christian Baier. Schon im Vorjahr hieß es „Ballettfreunde unterwegs“, als Xin Peng Wang in Hongkong „Der Traum der roten Kammer“ herausbrachte und zur Premiere eine Dortmunder Delegation begrüßen konnte. In Fürth nahmen sich der Dortmunder Ballettchef und Tobias Ehinger einen Tag vor der Premiere „Orpheus“ am 18. Juli Zeit, die angereisten Dortmunder Ballettfreunde hinter die Kulissen des wunderschönen Neobarock-Theaters zu führen, das um die vorletzte Jahrhundertwende gebaut wurde. Wang verbindet in seiner Choreographie den europäischen und den asiatischen Mythos um den Sänger Orpheus, der ins Reich der Toten aufbricht, um seine ermordete Geliebte Eurydike wiederzufinden. Von Tang Xianzu (1550-1616) stammt die Version „Der Päonienpavillon“, die als eine Vorläuferin der Peking-Oper heute zu den kulturellen Nationalheiligtümern Chinas zählt. In gut einer Stunde lässt Xin Peng Wang zwölf Tänzerinnen und Tänzer diese Geschichten um die unerschütterliche Liebe des Orpheus erzählen, der sich auch durch Dämonen und Furien nicht abhalten lässt, die Geliebte zu suchen. Die Kunst ihres Tanzes von klassischer Klarheit führte in eine jenseitige Welt, in der Orpheus (Dmitry Semionov) und Eurydike (Monica Fotescu-Uta) schließlich zueinander finden. Beeindruckend auch die Kostüme und symbolträchtige Maske der Tänzer und die Lichtregie. Musik von Igor Strawinsky, gespielt von der Prague Philharmonia, und aus Ballettfreunde auf der Bühne des Stadttheaters Fürth Foto WM der chinesischen Ming-Zeit (vom Band) waren eine weitere interessante Verbindung europäischer und asiatischer Kultur. In der übernächsten Spielzeit kann man Xin Peng Wangs „Orpheus“ im Dortmunder Opernhaus sehen. Das älteste bespielte Barocktheater Süddeutschlands und eine wenig bekannte Opernfassung „Iphigenie auf Tauris“ erlebten die Teilnehmer der Ballettreise im 1719 eröffneten Markgrafentheater Erlangen. Der italienische Komponist Tommaso Traetta (1727-1779) schrieb die Musik, die von der „Lautten Compagney Berlin“ und dem musikalischen Leiter Wolfgang Katschner wiederentdeckt wurde – eine glückliche Idee bei so viel barockem Wohlklang. Dazu eine moderne Inszenierung von Rudolf Frey, bei der zum Schluss viel Theaterblut floss. Bei der fünftägigen Reise fanden die „Ballettfreunde unterwegs“ auch Zeit, die kulturellen und kulinarischen Schätze Frankens und der Fränkischen Schweiz zu erkunden. In dem Romanisten Hans Georg Bauner hatten sie einen kundigen Führer, der gotische und barocke Kunstwerke, wie sie in den Kirchen Nürnbergs zu finden sind, erläuterte und humorvoll fränkische Sprach- und andere Eigenheiten vorstellte. Ein Lob gebührt dem Reiseveranstalter Viator Reisen auch für die Wahl des Hotels, das an einem der schönsten und berühmtesten Plätze Europas liegt: dem Hauptmarkt, auf dem der Nürnberger Christkindl-Markt stattfindet. Der Platz und die Umgebung laden auch im Sommer zu einer lohnenswerten Reise ein. Vor dem Hotel steht der „Schöne Brunnen“, ein gotisches Kunstwerk aus dem 14. Jahrhundert. Wer einen am filigranen Gitterwerk befestigten Ring berührt, darf sich etwas wünschen. Da konnte man auf die Idee kommen, sich noch viele Fortsetzungen von „Ballettfreunde unterwegs“ zu wünschen. SK 7 Ihr Ballettkalender bis 1. März 2015 Exklusiv für Mitglieder Ballettfreunde e.V. WERKSTATTGESPRÄCH *) Sept. 2014 So. 07. Sa. 20 15:00 19:00 Sa. 27. 19:30 So. 28 18:00 Im Dialog mit der Ballettleitung: Vorstellung der neuen Compagniemitglieder und Einführung in „Zauberberg“ ZAUBERWELT Zauberberg! Teil 1: Lesungen, Vorträge, Live-Musik aus der Zeit und Einblicke in die Probenarbeit zu Xin Peng Wangs Ballett nach dem Roman von Thomas Mann **) INTERNATIONALE BALLETTGALA XX mit Solistinnen und Solisten aus aller Welt INTERNATIONALE BALLETTGALA XX mit Solistinnen und Solisten aus aller Welt ZAUBERWELT Zauberberg! Teil 2: Lesungen, Vorträge, Live-Musik aus der Zeit und Einblicke in die Probenarbeit zu Okt. Xin Peng Wangs Ballett nach dem Roman von 2014 Sa. 11. 19:00 Thomas Mann **) Matinee Nov. 2014 So. 02. ZAUBERBERG nach Motiven aus dem Roman von Thomas 11:15 Mann, Musik von Lepo Sumera ***) Premiere Dez. 2014 Sa. 14 15:00 und 19:00 Do.18. 19:30 Sa. 20. 19:30 Fr. 26. 18:00 Sa. 22. ZAUBERBERG So.28. 18:00 Jan. 2015 Sa. 03. 19:30 Fr. 28. So.04. 18:00 Mi. 07. 19:30 So.18. Feb. 15 15:00 Und 19:00 So.01. 18:00 nach Motiven aus dem Roman von Thomas Sa. 06. 19:30 Mann, Musik von Lepo Sumera Fr. 06. 19:30 Fr. 12. nach Motiven aus dem Roman von Thomas Mann, Musik von Lepo Sumera SCHWANENSEE (Neufassung 2012) Musik Peter I. Tschailowsky nach Motiven aus dem Roman von Thomas Mann, Musik von Lepo Sumera nach Motiven aus dem Roman von Thomas Mann, Musik von Lepo Sumera Matinee DREI STREIFEN: TANZ So.08. 11:15 Choreographien von Benjamin Millepied, Demis Volpi und Jiři Bubeniček ***) Premiere DREI STREIFEN: TANZ Sa. 14. 19:30 Choreographien von B.Millepied, Demis Volpi und Jiři Bubeniček SCHWANENSEE Fr. 20. 19:30 ZAUBERBERG nach Motiven aus dem Roman von Thomas 19:30 Mann, Musik von Lepo Sumera nach Motiven aus dem Roman von Thomas Mann, Musik von Lepo Sumera ZAUBERBERG Wiederaufnahme SCHWANENSEE Dez. (Neufassung 2012) 2014 Do. 04. 19:30 Musik Peter I. Tschailowsky ZAUBERBERG (Neufassung 2012) Musik Peter I. Tschailowsky ZAUBERBERG WERKSTATTGESPRÄCH *) So. 30. SCHWANENSEE ZAUBERBERG Exklusiv für Mitglieder Ballettfreunde e.V. Dialog mit der Ballettleitung: 15:00 Das aktuelle Programm wird zeitnah mitgeteilt nach Motiven aus dem Roman von Thomas Mann, Musik von Lepo Sumera ZAUBERBERG ZAUBERBERG nach Motiven aus dem Roman von Thomas 19:30 Mann, Musik von Lepo Sumera (Neufassung 2012) Musik Peter I. Tschailowsky Frühjahrstermine z. Veranstaltungsreihe im HCC folgen im Januar nach Motiven aus dem Roman von Thomas 19:30 Mann, Musik von Lepo Sumera ZAUBERWELT Zauberberg! Teil 3: Lesungen, Vorträge, Live-Musik aus der Zeit und Einblicke in die Probenarbeit zu Xin Peng Wangs Ballett nach dem Roman von 19:00 Thomas Mann **) nach Motiven aus dem Roman von Thomas 19:30 Mann, Musik von Lepo Sumera (Neufassung 2012) Musik Peter I. Tschailowsky SCHWANENSEE ZAUBERBERG ZAUBERBERG (Neufassung 2012) Musik Peter I. Tschailowsky SCHWANENSEE ZAUBERBERG Sa. 15. (Neufassung 2012) Musik Peter I. Tschailowsky SCHWANENSEE nach Motiven aus dem Roman von Thomas Sa. 08. 19:30 Mann, Musik von Lepo Sumera Fr. 14. SCHWANENSEE (Neufassung 2012) Musik Peter I. Tschailowsky DREI STREIFEN: TANZ Mrz.15 So.01. 18:00 Choreographien von B. Millepied, Demis Volpi und Jiři Bubeniček *) Veranstaltung des Ballettfreunde e.V. im Ballettzentrum Westfalen, Florianstr. 2 **) Veranstaltung im Harenberg City Center (HCC) im Rahmen der Kooperation Ballet Dortmund, HCC und Ballettfreunde e.V. ***) Veranstaltung im Ballettzentrum Westfalen, Florianstr. 2 Einführungen zu allen Ballettaufführungen lm Opernhaus finden 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Foyer statt. Terminänderungen sind vorbehalten. Bitte beachten Sie auch die monatlichen Theaterspielpläne und unser Internetportal. Als Mitglied können Sie schon jetzt für die gesamte Spielzeit Ihre Karten für Ballettvorstellungen, mit einem Nachlass von 10%, beim Service Mitglieder vorbestellen: Tel. 02304-789220; E-Mail: [email protected] Wir danken allen Sponsoren und Spendern, die das Ballett Dortmund unterstützen: 8