madagascar

Transcription

madagascar
MADAGASCAR
Kinostart: 14. Juli 2005
DREAMWORKS ANIMATION
präsentiert eine
PDI/DREAMWORKS Produktion
im Verleih von UNITED INTERNATIONAL PICTURES GMBH
INHALT
Stab
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Besetzung der Originalstimmen/Zusätzliche Stimmen
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Synchronsprecher
Seite 5
Inhalt
Seite 6
Pressenotiz
Seite 7
Über die Produktion
Seite 8
Über die Besetzung
Seite 28
Die Originalstimmen
Seite 28
Die deutschen Synchronsprecher
Seite 37
Über die Filmemacher
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STAB
Regie
Eric Darnell
Tom McGrath
Produktion
Mireille Soria
Ko-Produktion
Teresa Cheng
Drehbuch
Mark Burton & Billy Frolick und
Eric Darnell & Tom McGrath
Musik
Hans Zimmer
Schnitt
H. Lee Peterson
Produktionsdesign
Kendal Cronkhite-Shaindlin
Leitung der Visuelle Effekte
Philippe Gluckman
Leitung der Figuren-Animation
Rex Grignon
Leitung des Layouts
Ewan Johnson
Art-Director
Shannon Jeffries
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SYNCHRONSPRECHER (Mitte: Original, Rechts: Deutsch)
Alex
Ben Stiller
Jan Josef Liefers
Marty
Chris Rock
Rick Kavanian
Melman
David Schwimmer
Bastian Pastewka
Gloria
Jada Pinkett Smith
Claudia Urbschat-Mingues
Julien
Sacha Baron Cohen
Stefan Gossler
Maurice
Cedric the Entertainer
Roland Hemmo
Mort
Andy Richter
Gerald Schaale
Mason
Conrad Vernon
Lothar Blumhagen
Private
Christopher Knights
Smudo
Alte Dame
Elisa Gabrielli
Heike Schrötter
Kowalski
Chris Miller
Thomas D
Polizeipferd
David Cowgill
Michael Iwannek
Journalistin
Devika Parikh
Anke Reitzenstein
Skipper
Tom McGrath
Michi Beck
Zoo-Ansager
Eric Darnell
Erick Räuker
Spinne, Lemur #2
David P. Smith
Santiago Ziesmer
Deutsches Dialogbuch:
Markus Jütte, Dr. Michael Nowka
Dialogregie:
Dr. Michael Nowka
Lauflänge:
90 min
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INHALT
Der eingebildete Löwe Alex, das vorlaute Zebra Marty, die ständig panische Giraffe Melman
und die divenhafte Nilpferddame Gloria sind die absoluten Stars im Zoo des New Yorker
Central-Parks. Ihr ganzes Leben haben sie in Gefangenschaft verbracht --- allerdings in einer
sehr sorglosen und äußerst angenehmen Gefangenschaft. Schließlich drohen keine Gefahren,
für leckere Mahlzeiten ist stets gesorgt und tagtäglich werden sie von den Zoobesuchern bestaunt und bewundert.
Doch Marty ist sehr traurig: Zu sehr beschäftigt ihn --- bei all dem Überfluss und der Alltagsroutine - der Gedanke an ein Leben außerhalb des Zoos. Und als er eines Tages zufällig hinter
den Fluchtversuch einiger hochbegabter Pinguine kommt, gewinnt seine Neugierde die Oberhand. Er macht sich auf zu einen Ausflug in die Welt da draußen, nach der er sich so sehr
sehnt --- und will eigentlich vor Tagesanbruch zurück sein. Doch mitten in der Nacht stellen
Alex, Melman und Gloria fest, dass ihr Freund verschwunden ist --- und beschließen, selbst
auszubrechen und Marty zurückzuholen, bevor irgendjemand ihr Verschwinden bemerkt hat.
Allerdings erregen ein Löwe, eine Giraffe und eine Nilpferddame, die über die Straßen wandern und U-Bahn fahren, selbst in einer Stadt wie New York ein gewisses Aufsehen. Alex,
Melman und Gloria spüren Marty schließlich in der Grand Central Station auf --- doch bevor
sie nach einer tierisch rasanten Flucht in die Bahn steigen können, die sie in den Zoo zurückbringen soll, werden sie narkotisiert, eingefangen und auf ein Schiff nach Afrika verfrachtet.
So sind sie Martys Wunsch nach „Zurück in die Wildnis‘‘ unfreiwillig näher gerückt… Doch
auf der Reise sabotieren die intriganten Pinguine das Schiff, und Alex, Marty, Melman und
Gloria werden als Schiffbrüchige an die Küste der exotischen Insel Madagaskar gespült. Und
damit fängt das Abenteuer erst so richtig an!
Nun müssen die Großstadt-Tiere herausfinden, wie man in der Wildnis überlebt --- und sie
entdecken die wahre Bedeutung der Redewendung „Das ist ein Dschungel dort draußen!‘‘.
Alex, Marty, Melman und Gloria haben so seltsame Tiere wie die einheimischen Lemuren
noch nie gesehen, aber irgendwie kann man sich schon verständigen --- und nach einem ersten
Schrecken findet der Lemuren-Clan die Zugereisten eher erheiternd als gefährlich.
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Allerdings sind die Gesetze des Dschungels irgendwie anders als die Regeln, die unsere großstädtischen Zoobewohner bisher so gewohnt waren. Für New Yorker ist das definitiv zuviel
Natur! Schließlich will Löwe Alex nur noch eins: zurück in sein Leben als Zoo-Star --- auch
wenn er notfalls nach Hause schwimmen muss…
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ÜBER DIE PRODUKTION
TIERPFLEGER
Innerhalb von nur zehn Jahren hat die Computeranimation alle übrigen Animations-Genres in
den Schatten gestellt und sich als erfolgreichste Filmkunstform aller Zeiten etabliert; „Shrek 2
--- Der tollkühne Held kehrt zurück‘‘ von DreamWorks Animation ist weiterhin einer der Spitzenreiter. Die „Shrek‘‘-Filme sind bis heute das beste Beispiel dafür, wie ausgefeilt die Arbeit
der Animations- und Effekte-Spezialisten bei PDI/DreamWorks geworden ist, besonders
wenn es um Gesichtsausdrücke geht sowie darum, lebensechte Personen und realistische Welten am Computer zu erschaffen. Die Kluft zwischen diesen hochmodernen Animationen und
den klassischen Zeichentrickfilmen unserer Jugendzeit wird immer größer.
Doch die Traditionen werden immer wieder neu erfunden….
Unter der Leitung der Drehbuchautoren und Regisseure Eric Darnell und Tom McGrath haben die Teams bei DreamWorks Animation und PDI/DreamWorks die allerneueste Computer-Animationstechnik eingesetzt, um diesen altmodischen Zeichentrickfilm-Look zu erschaffen, in einer Hommage an Legenden der Branche wie Chuck Jones und Tex Avery. McGrath
erläutert: „Wir wurden von den besten klassischen Zeichnern der 30er und 40er Jahre inspiriert, als ein Großteil der Komödie durch die Bewegung und Animation der Figuren entstand.
Genau diese Art von Komödie musste auch „Madagascar‘‘ haben. Es sollten breit angelegte
Gags sein, es musste Slapstick sein.‘‘
Darnell fügt hinzu: „Unsere Charaktere sind sehr stilisiert und basieren nicht auf der Realität,
also konnten wir mit ihrem Aussehen und ihren Bewegungen herumspielen. Die Inspirationsquelle sind zweidimensionale Figuren, doch hier werden sie in der dreidimensionalen Welt
des Computers erschaffen. Das verlieh uns eine große Portion Freiheit, denn es ist ganz klar
ein Zeichentrickfilm.‘‘
Produzentin Mireille Soria stimmt dem zu: „Dieser Film gehört viel eher ins ZeichentrickGenre als irgendein anderer, den wir jemals realisiert haben. Genau diesen Stil haben wir für
die Figuren und das gesamte Design des Films verwendet.‘‘
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Der Zeichentrick-Komödienstil von „Madagascar“ verlangte es, dass die AnimationsSpezialisten bei PDI/DreamWorks dazu in der Lage waren, bei den Figuren einen visuellen
Trick anzuwenden, den man „squash and stretch‘‘ nennt, also „quetschen und strecken‘‘. Dieses Markenzeichen der klassischen Zeichentrickfilme ist der Vorgang, den die Zeichner benutzen, um ein Objekt zu verformen und es dann in seine ursprüngliche Form zurückschnappen zu lassen, um Bewegung oder Aufprall zu vermitteln. Mit einem Zeichenstift ist das
leicht zu bewerkstelligen --- doch am Computer gestaltet sich „squash and stretch‘‘ weitaus
schwieriger. „In der Vergangenheit war die Menge an squash und stretch, die man am Computer erzeugen konnte, ziemlich eingeschränkt --- also lag eine unserer größten Herausforderungen genau hier, um somit die Art von Komödie zu erschaffen, die wir uns vorgestellt hatten‘‘, meint McGrath. „Die Leute bei PDI/DreamWorks kreierten ein System, das diese Technik auf ein neues Niveau anhob, in dem die Spezialisten die Objekte nach Lust und Laune
verzerren und verformen können, ohne sie zu zerstören.‘‘
Jeffrey Katzenberg, CEO von DreamWorks Animation SKG, sagt dazu: „Die Technologie für
computeranimierte Filme ist weiterhin hochexplosiv und sie befähigt die Geschichtenerzähler
vor allem dazu, noch fantasievoller zu sein. Wir haben hier keine 200 verrückten Wissenschaftler, die bloß abgefahrene Geräte erfinden, die wir dann einzusetzen versuchen. Genau
das Gegenteil ist der Fall. Wir beginnen mit einer Geschichte und wissen bereits, dass wir
viele besondere Werkzeuge brauchen werden, um sie zum Leben zu erwecken… und dann
ziehen die 200 verrückten Wissenschaftler los und besorgen uns genau diese Werkzeuge‘‘,
lacht er. „Letztendlich geht es nur darum, eine tolle Geschichte zu erzählen.‘‘
Die Story von „Madagascar‘‘ entwickelte sich ausgehend von einer einzigen Frage: Was würde passieren, wenn man vier Tiere aus dem New Yorker Zoo aus der Zivilisation, in der sie
ihr ganzes Leben verbracht haben, mitten in der Wildnis des echten Dschungels aussetzen
würde?
Eric Darnell erzählt: „Es ist die klassische „Ein-Fisch-auf-dem-Trockenen“ -Prämisse, und
daraus entwickeln sich so viele witzige Ideen. Man muss nur die Ausgangssituation beschreiben, und sofort versteht jeder, worum es geht. Genau das will man erreichen, besonders bei
Animationsfilmen --- eine Idee, die man in einem Satz zusammenfassen kann, und schon
leuchten die Augen des Zuhörers. Wenn man die Augen leuchten sieht, dann weiß man, man
ist auf der richtigen Spur.‘‘
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Darnell, der bereits bei „Antz‘‘, dem ersten von DreamWorks produzierten Animationsfilm,
Regie führte, hatte anfangs an einem ganz anderen Projekt gearbeitet. Er und Produzentin
Mireille Soria entwickelten den sogenannten „Rockumentary‘‘, ein Ulk, basierend auf den
Beatles-Film „A Hard Day’s Night“ , in dem eine Gruppe von vier Pinguinen die Hauptrollen
spielen sollten. Tom McGrath kam auch bereits früh mit an Bord, doch leider erwiesen sich
die Musik-Lizenzen als unüberwindbares Hindernis, und der Pinguin-Film wurde auf Eis gelegt.
Kurz darauf entstand die Idee zu „Madagascar‘‘ und Darnell, McGrath und Soria ergriffen die
Gelegenheit beim Schopf, erneut gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten --- wenn auch mit
anderen Tieren, in diesem Fall ein Löwe, ein Zebra, eine Giraffe und ein Nilpferd. Die Autoren Mark Burton und Billy Frolick wurden zusammen mit Darnell und McGrath engagiert,
um das Drehbuch zu schreiben.
Die Rahmenhandlung war relativ einfach: Vier Tiere aus dem Zoo im Central Park finden
sich als Schiffbrüchige auf der Insel Madagaskar wieder --- und müssen lernen, im Dschungel
zu überleben. Als sich die witzigen Aspekte abzuzeichnen begannen, wurde Tom McGrath
damit beauftragt, herauszufinden, wie man Alex, Marty, Melman und Gloria vom Schiff auf
die Insel bringen könnte. Der Regisseur sah hierin die perfekte Chance, um die PinguinCharaktere wieder auferstehen zu lassen, und sie mit einer neuen Mission zu betrauen. Indem
er die ehemalige ‚Band auf der Flucht’ in eine missratene Kameraden-Bande verwandelte,
erfand McGrath die aberwitzige Sequenz, in der die Pinguine dafür verantwortlich sind, dass
aus den Zoo-Insassen nun Schiffbrüchige werden.
McGrath offenbart: „Ursprünglich wurden die Käfige der Tiere von einem schweren Sturm
von Bord des Schiffes gespült, aber das fand ich so abgegriffen. Ich wollte einen interessanteren Übergang schaffen. Wir hatten doch all diese Zootiere, die zurück nach Afrika verfrachtet
werden, darunter auch die Pinguine --- und es stellte sich die Frage: Was sollen die Pinguine in
Afrika? Wir dachten, es wäre doch lustig, wenn sie da gar nicht hinwollen. Es sind doch Pinguine, sie wollen also in die Antarktis. Sie befreien sich aus ihren Käfigen, übernehmen das
Schiff und machen eine scharfe Wende, was dazu führt, dass die anderen Käfige über Bord
gehen. Das hat riesigen Spaß gemacht, die Pinguine zu einer Art Kriegsgefangenen zu machen, die aus der Gefangenschaft ausbrechen.‘‘
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Das Manöver der Pinguine führt Alex, Marty, Melman und Gloria schließlich unfreiwillig
nach Madagaskar. Darnell berichtet, dass diese Insel als Hintergrund --- und als Filmtitel --gewählt wurde, weil „wir einen Ort finden mussten, der einen völligen Kontrast zu Manhattan
bildet. Die Hauptdarsteller sind Tiere, die eigentlich in Afrika heimisch sind --- doch den afrikanischen Kontinent hat jeder schon im Fernsehen gesehen, und er vermittelt nicht ganz die
Exotik, die wir erzielen wollten. Madagaskar ist eine Insel vor der afrikanischen Küste, und
sie ist absolut einzigartig, mit Pflanzen und Tieren, die es nirgendwo anders auf der Welt gibt.
Besonders mochten wir die Lemuren, die ausschließlich dort vorkommen. Es ist ein fantastischer Ort, der uns viel Freiheit gab, um herumzuspielen und genau den richtigen Dschungel
zu erschaffen, in dem unsere Helden dann landen.‘‘
TIERISCHER INSTINKT
Jeder, der schon einmal einen Tierfilm gesehen hat, weiß, dass sich Löwen und Zebras nicht
in der gleichen Gruppe bewegen… es sei denn, einer der beiden rennt um sein Leben. Aber in
„Madagascar‘‘ gehören Beute- und Raubtiere zum gleichen Freundeskreis und leben in guter
Nachbarschaft. „Jeder weiß, dass Löwen Zebras fressen; das ist das klassische Ying
und
Yang‘‘, sagt Darnell. „Aber im Zoo des Central Park können diese beiden Tiere zu den besten
Freunden werden, ganz im Gegensatz zu ihrem angeborenen Verhalten.‘‘
McGrath ergänzt: „Die Beziehung zwischen Alex und Marty ist das Herz der Geschichte;
beide haben keine Ahnung von ihrer wahren Natur, denn sie sind in der Zivilisation aufgewachsen. Sobald sie aus dieser Umgebung herausgenommen werden und in die Wildnis zurückkehren, beginnen ihre Instinkte zu erwachen. Und ihre Freundschaft wird auf die Probe
gestellt.‘‘
Der König des Großstadtdschungels, der Löwe Alex, weiß vielleicht nicht, dass er an der
Spitze der Nahrungskette steht, ist jedoch stolz darauf, die Hauptattraktion des Zoos zu sein.
„Alex steht gerne im Mittelpunkt‘‘, erzählt Darnell. „Er betritt gerne seine „Bühne‘‘ und mag
die Bewunderung der Menschenmassen. Er kann sich gar nicht vorstellen, irgendwo anders zu
sein. Für Alex ist New York der Mittelpunkt der Welt.‘‘
Ben Stiller, der die Originalstimme von Alex spricht, kann sich als gebürtiger New Yorker
mit Alex identifizieren: „Ich bin selbst in New York aufgewachsen und kenne diesen gewis10
sen angeborenen Stolz. Alex ist in seiner Welt im Zoo des Central Park sehr glücklich. Er
wird verwöhnt, lebt ein gemütliches Leben und liebt die Bewunderung der Menschen. Wie
Alex es sagen würde: „Da sind die Fans, das Essen, der Luxus… was will man mehr?‘‘ Seine
Steaks werden ihm serviert, und für ihn sind Steaks einfach Steaks, sie sind einfach da --- portioniert, zubereitet und genau richtig gewürzt. Niemals würde er auf die Idee kommen, dass
seine Freunde eigentlich seine Nahrung sein könnten. Als er dann jedoch die wirkliche Welt
betritt, beginnen seine Instinkte zu erwachen, und das ist beängstigend --- denn er ist eben sein
bester Freund, den er gerade im Traum verspeist.‘‘
„Ben Stiller ist ein großartiger Alex‘‘, meint Darnell. „Alex ist der Kerl, der Selbstvertrauen
hat, solange alles in Ordnung ist --- doch sobald es Probleme gibt, bricht auch Alex zusammen.
Ben hat die Fähigkeit, so zu klingen, als sei er zu allem bereit, doch wenn man ihn sich genauer anschaut, stellt man fest, dass er sich viel größere Sorgen macht als die anderen. Seine
Brauen sind gerunzelt, und die Art, wie er spielt, ist sehr anrührend, denn er macht uns auch
Alex’ Verletzlichkeit bewusst. Es war toll, dass Ben dies in die Figur mit einbringen konnte,
und er inspirierte auch die Zeichner sehr.‘‘
Stiller erzählt: „Alex ist ziemlich festgefahren. Er hat Angst, etwas zu riskieren und sich außerhalb seiner Bequemlichkeits-Zone zu wagen. Sein bester Freund Marty ist viel abenteuerlustiger, will hinaus und die Welt sehen, was Alex wiederum verrückt macht, denn Marty
bringt den Status quo durcheinander --- er „beißt die Hand“ . Obwohl Alex und Marty Freunde
sind, regen sie sich auch übereinander auf, wie es bei allen Freunden der Fall ist. Sie machen
auch schwere Zeiten durch --- aber genau in den harten Zeiten findet man heraus, wer die wahren Freunde sind.‘‘
Ko-Produzentin Teresa Chang stellt fest: „Marty und Alex sind beste Freunde, obwohl der
eine fast das genaue Gegenteil des anderen ist. Alex fühlt sich wohl im Zoo und will keine
Veränderungen, während Marty ständig nach neuen und aufregenden Erlebnissen Ausschau
hält.‘‘
McGrath sagt: „Alex und Marty waren ihr ganzes Leben lang Nachbarn, und sie unterstützen
sich gegenseitig. Doch Marty hatte gerade seinen zehnten Geburtstag. Er stellt fest, dass sein
halbes Leben vorüber ist, und beginnt darüber zu grübeln, was es auf der Welt wohl noch so
gibt. Ich glaube, Marty macht so etwas wie eine Midlife-Crisis durch.“
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Chris Rock spricht die Originalstimme von Marty, dessen Abenteuerlust ihm und seinen
Freunden einen „Walk on the Wild Side‘‘ beschert. „Marty langweilt sich in der Routine des
Zooalltags, und will daher ausbrechen und die Wildnis erleben --- obwohl er gar nicht weiß,
was das bedeutet‘‘, gibt Rock zu. „Als sie nach Madagaskar kommen, erleiden alle einen Kulturschock. Sie sehen sich Hindernissen gegenüber, die sie nie erwartet hätten --- zum Beispiel
die Tatsache, dass Jagen nicht so ihr Ding ist. Aber man weiß nie, wer die wahren Freunde
sind, bis eben Probleme auftreten. Freundschaft ist einfach, wenn die Dinge glatt gehen --- aber
wenn alles auseinander bricht, stellt man fest, wer wirklich zu einem hält.‘‘
Rock fügt hinzu, dass seine Freundschaft mit Stiller auch zur Leinwandbeziehung zwischen
Alex und Marty beigetragen hat: „Die Tatsache, dass Ben und ich bereits befreundet sind, hat
geholfen. Es gibt so einen Rhythmus, wenn sich Freunde unterhalten, und obwohl wir nicht
im gleichen Raum zusammen waren, haben die Animations-Spezialisten das genau richtig
aufgegriffen. So funktioniert es gut.‘‘
Mireille Soria fügt hinzu: „Chris Rock ist einfach irre witzig in allem, was er sagt und tut. Er
brachte diese unglaubliche Energie und Begeisterung in Marty ein, und er ist von Natur aus so
lustig, was auch das Drehbuch bereichert hat.‘‘ Darnell meint: „Marty ist ein Charakter, der
einfach das Leben liebt. Er ist überschwänglich, clever, witzig und an seiner Umwelt interessiert. Chris Rock war für diese Rolle einfach perfekt; er ist ja bekannt für seine scharfe, bissige Comedy, die jedoch niemals niederträchtig wird. Auf seinem Gesicht spielt immer ein verschmitztes Grinsen, und genau das wollten wir für Marty haben.‘‘
Während Marty neugierig auf die Welt da draußen ist, zieht sein Freund Melman, die Giraffe,
die kontrollierte Umgebung des Zoos vor, wo er Zugang zu all den Wundern der modernen
Medizin hat. McGrath bestätigt: „Melman ist ein echter Hypochonder; er hat gerne über die
Woche hinweg Termine beim Tierarzt und hat sich an die Dinge gewöhnt, die die Zivilisation
zu bieten hat --- in seinem Fall medizinische Behandlung. Er hat auch keine Ahnung, wie er
jemals ohne Nasenspray überleben soll.‘‘
David Schwimmer spricht die Originalstimme von Melman, der in der Wildnis auf Madagaskar unter Umständen eine ganzheitlichere Herangehensweise an seine medizinischen Probleme finden werden muss. „Melman hat viele Ängste und Phobien, aber im Zoo hat er zumindest seine Routine und wird regelmäßig von den jeweiligen Fachärzten versorgt‘‘, erzählt
Schwimmer. „Melman braucht einen geregelten Tagesablauf, um sich geborgen und sicher zu
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fühlen. Als er also in der Wildnis landet --- oder auch nur kurz das Zoogelände verlässt --- ist er
vollständig entsetzt und verängstigt. Seine Reise besteht darin, zu begreifen, dass er überleben
kann… mit ein wenig Hilfe von seinen Freunden.‘‘
McGrath sagt, dass die Filmemacher von Anfang an genau wussten, dass Schwimmer für die
Rolle des Melman die perfekte Besetzung sein würde. „Die Stimmen mancher Schauspieler
bieten sich einfach für animierte Figuren an, und Davids Stimme ist genau richtig. Man
braucht ihn nur zu hören, und weiß, es ist der perfekte Melman. Die Giraffe sollte sowohl der
Comic Relief als auch wirklich liebenswert sein, und David verfügt über diesen Charme und
diese Aufrichtigkeit, die in jeder Zeile spürbar wird. Außerdem ist er ein sehr pflichtbewusster Schauspieler und ist vollständig in seiner Rolle aufgegangen.‘‘
Schwimmer fügt hinzu: „Ich bin ein großer Fan von Animations-Filmen, also war ich total
begeistert, als sie mich angerufen haben. Als ich hörte, dass ich eine Giraffe spielen sollte,
war ich noch aufgeregter. Giraffen habe ich schon immer geliebt; sie haben wegen ihrer Größe etwas Komisches an sich, und sie sehen so freundlich und lieb aus… das machen vielleicht
die langen Wimpern. Von diesen vier Tieren war die Giraffe für mich die beste Rolle: Das
größte und coolste unter allen Hauptdarstellern im Film… OK, nicht wirklich… Aber er ist
der Größte!‘‘
Das Prädikat „hippstes Tier der Gruppe‘‘ würde natürlich Gloria, die Nilpferddame, bekommen. „Gloria ist das Fundament der Clique, und bei Weitem auch die Vernünftigste‘‘, berichtet McGrath. „Während sich die anderen wie die Teenager aufführen, ist Gloria der Katalysator.‘‘
Jada Pinkett Smith, die Originalstimme von Gloria, meint: „Ich mag Gloria wirklich. Sie ist
die einzige Frau und verhält sich dadurch sehr mütterlich, nimmt die Dinge in die Hand. Sie
hat das Gefühl, die Verantwortung für die Jungs übernehmen zu müssen und sicherzustellen,
dass die sich nicht verletzen… Und eine Figur zu spielen, die sich um all die Jungs kümmert,
ist ja nicht so verschieden von dem, was ich im wirklichen Leben tue. Gloria setzt sich jedenfalls mit ihrem ganzen Gewicht ein‘‘, lacht die Schauspielerin, „ist jedoch ihren Freunden
gegenüber sehr loyal, was mir besonders gefällt. Das macht sie für mich von Innen und von
Außen schön.‘‘
Auf den ersten Blick mag die kleine, schlanke Schauspielerin nicht wie die geeignete Verkörperung einer Nilpferddame wirken, doch Darnell verrät, dass alles von der Art und Weise
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abhing, wie sie spricht: „Gloria ist eine üppige Nilpferddame, die kräftig und stark ist --- also
könnte man meinen, wir müssten genau so jemanden in dieser Rolle besetzen. Dabei ist Jada
eine der kräftigsten und stärksten Frauen, die mir jemals begegnet ist. Sie lässt sich nichts
gefallen und weiß ganz genau, was sie will; genau das ist eben Gloria. Gloria mag zwar dick
sein --- man könnte sogar sagen, fett -, aber Nilpferde sind von Natur aus dick und fett, also hat
sie wegen ihrer ausladenden Figur auch keine Komplexe. Sie ist groß und schön, Jada ist
klein und schön, und für diesen Film passte das perfekt zusammen.‘‘
„Ich fand Gloria wunderbar, obwohl es sehr lustig ist, eine mehr als vollschlanke Nilpferddame mit meiner Stimme sprechen zu hören‘‘, sagt Jada Pinkett Smith. „Die Filmemacher
sagten mir, dass ihnen mein Auftreten und meine Haltung imponierten, und genau diesen
Aspekt meiner Persönlichkeit sollte ich mit Gloria vermitteln. Darauf sagte ich, sie sollten
damit vorsichtig sein, was sie sich wünschten‘‘, lacht die Schauspielerin. „Meiner Meinung
nach ist aber genau das so interessant an Animationsfilmen: Normalerweise wird von Schauspielern verlangt, ihre eigene Persönlichkeit abzustreifen, um in bestimmte Rollen zu schlüpfen --- hier aber dauert es nur eine Minute, man darf so sein, wie man eben ist, und den Animationscharakter genau so verkörpern.‘‘
Die Tiere mögen zwar jeweils verschiedene Formen und Größen haben, doch als sie auf der
Insel Madagaskar ankommen, entdecken sie andere Tiere, die keinem der Bewohner des Zoos
im Central Park ähneln. Als erstes treffen sie auf den Lemuren-Clan, angeführt vom selbsternannten König Julien XIII., ein ringelschwänziger Lemur, der als echtes Party-Tier glänzt.
König Julien wird im Original von Sacha Baron Cohen aus der „Da Ali G Show‘‘ gesprochen;
McGrath sagt, dass sein bemerkenswertes Talent für Akzente und Dialekte ausschlaggebend
war, um die Figur zu gestalten. „Er spielt viele Figuren mit verschiedenen Akzenten, also
haben wir ihn engagiert und er entwickelte diese Sprechweise, die zum Teil indisch, zum Teil
französisch, und außerdem nach wer weiß was noch klingt. König Julien war eine so witzige
Figur, und die Zusammenarbeit mit Sacha war toll. Er kam zur Aufnahme ins Studio und
musste eigentlich nur einen Satz sprechen, aber er machte daraus acht Minuten reinste Comedy. Er hat uns so viel Material gegeben, es war umwerfend.‘‘
Mireille Soria fügt hinzu: „Sacha kann erstaunliche Charaktere erschaffen, und wenn er in
eine Rolle schlüpft, dann wird er zu dieser Figur. Als er König Julien gesprochen hat, lagen
wir alle am Boden und haben uns vor Lachen gewälzt, denn er war nicht mehr zu stoppen.‘‘
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König Juliens rechte Hand ist Maurice, eine andere Lemuren-Art, auch bekannt als „aye
aye‘‘, was gut zu seinem Job passt. Die Originalstimme spricht Cedric the Entertainer, und
Eric Darnell merkt an, dass es hier ebenfalls eine untypische Rollenbesetzung war, was die
Figur des Maurice so bereicherte: „Cedric hat diese große, tiefe und kraftvolle Stimme, und
der Kontrast zwischen dem spindeldürren König Julien, der ja ein totaler Trottel ist, und Maurice --- der untersetzter, massiger, eindeutig intelligenter, aber doch nur der Gehilfe ist --- macht
das Duo richtig witzig. Jeder weiß, dass eigentlich Maurice der Chef sein sollte, doch Julien
ist nun mal König - und Maurice akzeptiert das, ist sogar glücklich dabei, Julien zu unterstützen.‘‘
Cedric stimmt dem zu: „Maurice hat Achtung vor seinem Job und möchte, dass jedermann
versteht, wie wichtig es ist, der zweite Mann an der Spitze zu sein. Maurice muss auf König
Julien aufpassen und ihn vor der eigenen Dummheit beschützen; es ist wirklich gut, dass
Maurice da ist, denn der König würde ohne ihn in Teufels Küche landen.‘‘
Der kleinste und niedlichste der Lemuren ist Mort, ein Mäuse-Lemur, der seine Ausstrahlung
wohl zu nutzen weiß. Mort wird im Original von Andy Richter gesprochen, der meint: „Mort
ist ein ziemlich umgänglicher kleiner Kerl, solange er bekommt, was er will --- denn wie alle
niedlichen Wesen ist er auch recht manipulativ. Es hängt wahrscheinlich mit dem runden
Kopf zusammen, der Knopfnase, den großen Kulleraugen und auch mit der Stimme. Denn
Mort hat die zurzeit niedlichste Stimme in Hollywood.‘‘
Darnell sagt: „Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber Andy hat diese großartige Kindchen-Stimme eingesetzt, die ganz natürlich klingt --- das war umwerfend lustig. Aus Andys
Beiträgen für Mort haben wir die Rolle schließlich ausgeweitet und ihn in mehreren Szenen
eingesetzt. Wir wollten aus Mort den verdammt süßesten Lemuren weit und breit machen,
und wenn es seine Kulleraugen einsetzt und das Publikum entzückt seufzt, dann wissen wir,
dass wir einen guten Job gemacht haben.‘‘
Abgesehen von flauschigen kleinen Lemuren sind es jedoch die vier ausgefuchsten Pinguine,
die es meisterlich verstehen, durch ihr „niedliches und goldiges‘‘ Wesen zu manipulieren;
durch ihren Fluchtplan setzen sie auch die gesamte Story in Bewegung. Und in Animationsfilmen ist es praktisch bereits Tradition, dass manche Filmemacher sich während der Vorbereitungsarbeit so sehr mit manchen Figuren identifizieren, dass sie schließlich auch die Stimme der Figuren sprechen.
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Ganz vorne dabei ist hier Regisseur Tom McGrath, der im Original die Stimme von Skipper
spricht, der pragmatische Pinguin-Anführer, der plant, seine Truppe in die „offenen Weiten
der Antarktis zu führen‘‘. McGrath erzählt: „Ich hatte mit dieser Figur schon so viel herumexperimentiert, dass wir uns einfach an die Stimme gewöhnt haben. Die Inspirationsquelle für
meine Stimme war Robert Stack, gemischt mit einer Portion Charlton Heston, aber eigentlich
ging es nur darum, jedes einzelne Wort übergenau zu artikulieren.‘‘ Die Original-Stimmen
der Pinguine Kowalski und Private sind jeweils Chris Miller, der in den „Shrek‘‘-Filmen bereits den Zauberspiegel sprach und gerade im dritten Teil von „Shrek --- Der tollkühne Held‘‘
Regie führt, sowie Schnitt-Assistent Chris Knights. Das vierte Mitglied der Pinguin-Truppe,
Rico, spricht zwar nicht, trägt jedoch einen bösartigen Plastiklöffel bei sich.
Auch den Regisseur von „Shrek 2 --- Der tollkühne Held kehrt zurück‘‘, Conrad Vernon, der
bereits als Stimme des Pfefferkuchenmannes in beiden „Shrek‘‘-Teilen zu unsterblichem
Ruhm gelangte, kann man in „Madagascar‘‘ hören als Originalstimme von Mason, dem pseudo-intellektuellen Schimpansen, der zwar nicht lesen kann, aber die Zeichensprache versteht.
EINE DURCHGEKNALLTE VERSCHWÖRUNG
Das Design der vier Hauptfiguren für „Madagascar‘‘ begann mit den grundlegenden Merkmalen für einen Löwen, ein Zebra, ein Nilpferd und eine Giraffe. Darnell erzählt: „Es ist toll, zu
sehen, wie sich die Tiere gegenseitig ergänzen. Es gibt den langen, schlaksigen; den großen,
runden; den Typen mit der wallenden Haarmähne und den mit dem Irokesen-Schnitt. Die
Charaktere vervollständigen sich perfekt.‘‘
Produktionsdesignerin Kendal Cronkhite fügt hinzu: „Sie funktionieren fast wie die Teile
eines Puzzles, die ineinander greifen. Alex ist ein umgekehrtes Dreieck, Gloria ist ein Kreis,
Melman ist ein dünner Stock und Marty ist ein Zylinder. Ihre Silhouetten unterscheiden sich
zwar, basieren aber auf der gleichen Design-Ästhetik, also auf übertriebenen Proportionen
und scharf gezeichneten Formen und Details.‘‘
Craig Kellman war der Designer der Hauptfiguren und verantwortlich für die Erschaffung der
Zeichentrick-Versionen der vier Zoo-Tiere. Mireille Soria meint: „Craig Kellman hat beim
Look der Protagonisten großartige Arbeit geleistet. Er hat genau das eingefangen, was uns
vorschwebte, also im Stil des Zeichentrickfilms, der sich auf alle Design-Elemente des Ani-
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mationsfilms übertragen sollte. Wir nannten es das „Whacking‘‘ unserer Figuren, sie also
etwas durchgeknallter wirken zu lassen.‘‘
McGrath erläutert: „Craigs Design war die Vorgabe dafür, dass diese ganze Welt leicht verschoben war --- nicht zu überzeichnet, nur ein bisschen aus den Fugen geraten und durchgeknallt eben. Wir begannen das den „Whack-Faktor“ zu nennen, und so hatten wie einen Maßstab, anhand dessen wir Dinge sagen konnten wie: „Das hat zu viel Whack-Faktor“ . Es wurde
zu einem geflügelten Wort unter uns.‘‘
Der Gesamtstil der Charaktere wurde durch eine Vielzahl klassischer Zeichentrickfilme sowie
von unterschiedlichen Kinderbüchern inspiriert. „Craig hat diese Ideen, die wir zu den Figuren entwickelten, ganz wundervoll in animationsfähige Tiere umgesetzt, die man aus der
zweidimensionalen Seite herausholen und in die 3D-Welt des Computers einfügen konnte‘‘,
berichtet Darnell.
Der „Whack-Faktor“ aller Figuren in „Madagascar“ wurde auch durch die intensive Nutzung
der „squash and stretch‘‘-Technik besonders hervorgehoben. Traditionelle Trickfilmzeichner
waren schon immer in der Lage, ihre Figuren oder Objekte nach Belieben zu verformen, denn
es wurde alles auf Papier verwirklicht. Am Computer jedoch kann man ein 3D-Objekt nur bis
zu einem gewissen Grad verformen, dann ist Schluss. In den letzten Jahren wurden etliche
Fortschritte in der Anwendung dieser „squash and stretch‘‘-Technologie in der 3D-Animation
gemacht, was man besonders in Filmen wie „Große Haie --- Kleine Fische‘‘ feststellen kann.
Doch der Zeichentrick-Stil von „Madagascar“ verlangte es, dass die Spezialisten diese Effekte noch weiter auf die Spitze trieben. Grundsätzlich bedeutete das, dass sie sich mit einem
einzigen Maus-Klick die ganze Freiheit eines Zeichenstiftes erobern mussten. Teresa Chang
berichtet: „Unsere Animations-Spezialisten sind daran gewöhnt, auf realistischere Weise zu
animieren, indem sie Werkzeuge wie unsere Mimik-Software verwenden, bei der man jeden
Gesichtsmuskel aufbaut, um Ausdrücke zu erzeugen, die vollständig auf der realen Welt basieren. Als wir an „Madagascar‘‘ zu arbeiten begannen, beschlossen wir, eine andere Herangehensweise zu benutzen, ausgehend vom klassischen Zeichentrick-Stil, mit extremen Posen
und übertriebenen Proportionen, die --- sogar wenn die Figur still dasteht --- komisch aussehen.‘‘
Der Leiter der Figuren-Animation, Rex Grignon, bestätigt: „Für „Madagascar“ wollten wir
etwas ausprobieren, das im Bereich 3D-Animation noch nicht gemacht worden war, also die
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realistischeren Strukturen der Charaktere vernachlässigen und uns an traditionellen Zeichentrickfilmen orientieren. Wir haben die Anatomie der Figuren verändert, um Dinge tun zu können wie deren Arme in die Länge zu ziehen und ihre Oberkörper zu zermantschen. Von Anfang an sollte dieser Film körperbezogene Elemente der Slapstick-Comedy enthalten.“
Die technischen Leiter (TD) der Figuren, unter der Aufsicht von Milana Huang und Robert
Vogt, waren dafür verantwortlich, die Kontrollen, auch „rigging‘‘ genannt, für alle Charaktere
am Computer zu erschaffen. Grignon arbeitete eng mit Huang und Vogt zusammen, um die
Gebiete zu identifizieren, in denen die Animations-Spezialisten das „squash and stretch‘‘ würden anwenden müssen, um sie auf diese lebhafte und zackige Art zu animieren.
Um die Parameter zu erweitern und den Effekt zu verstärken, so erläutert Vogt, „haben wir
„squash and stretch‘‘ für verschiedene Bereiche der Charaktere entwickelt, darunter auch für
das Gesicht, den Kopf und verschiedene Körperteile. Wir wollten den AnimationsSpezialisten auch klarmachen, wann sie es zu weit trieben, damit die Figuren nicht zerstört
wurden. Früher hatten wir nicht die Möglichkeit, zu visualisieren, was bei solchen Vorgängen
mit der Außenhaut geschieht --- das konnte man erst viel später feststellen. Bei „Madagascar‘‘
haben wir sogenannte „texture maps‘‘, also Oberflächen-Landkarten, als Referenzen angefertigt; so konnten die Animations-Spezialisten verfolgen, wie Martys Streifen oder Melmans
Flecken aussehen und feststellen, wo Probleme auftauchen würden --- und dann haben sie sich
etwas zurückgehalten.‘‘
Fans der klassischen Zeichentrickfilme wissen genau, dass der Humor aus sich heraustretenden Augen und sperrangelweit offenstehenden Mündern entstehen kann, ohne dass ein einziges Wort gesagt werden muss. Indem man breit angelegte „squash and stretch‘‘-Effekte in die
Mimik integrierte, erzielte man die Art von Komödie, die bisher allein die Domäne traditioneller Trickfilmzeichner gewesen war.
Grignon berichtet: „Wir begannen mit dem grundlegenden Animations-System für Gesichter
aus „Shrek‘‘. Dann mussten wir herausfinden, welche weiteren Kontroll-Systeme nötig waren, um den Gesichtern besondere Beweglichkeit zu verleihen. Wir wollten die Köpfe ganz
herumdrehen können, die Größe und Blickrichtung der Augen vollständig verändern, die Nüstern aufblähen und die ganze Mimik noch weiter ausbauen. Also haben wir sämtliche Grenzen gesprengt. Es war der Traum eines jeden Animations-Spezialisten.“
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KOPF ODER SCHWANZ
Zusätzlich zur „squash and stretch‘‘-Technik verlangte jedes der Tiere dem Kreativ-Team
weitere Besonderheiten ab, angefangen bei Alex’ Mähne; genauso verhielt es sich mit Melmans Hals und Glorias Taillenweite. Marty hatte ein besonderes Talent dafür, ständig die
Haltung zu ändern: Vom Vierbeiner verwandelt er sich in einen Zweibeiner, der mit der Vorderläufen gestikuliert und dessen Hufe als Hände agieren. Vogt gibt zu: „Eine Vorgabe zu
erschaffen, um sowohl den vierbeinigen als auch den zweibeinigen Marty überzeugend wirken zu lassen, war wirklich eine Herausforderung.‘‘
Gloria wiederum muss, obwohl ziemlich rundlich, trotzdem leichtfüßig und flexibel wirken,
und verfügt über einen Bewegungsspielraum, die ihre Figur Lügen straft. Milana Huang
meint dazu: „Es war sehr schwierig, diesen großen Körper dazu zu bringen, sich fließend zu
bewegen. Für Gloria haben wir Hunderte von Kontrollen eingefügt, damit die AnimationsSpezialisten ihre Schultern unabhängig von ihren Hüften und jeden Teil ihres Körpers separat
bewegen konnten, bis hin zu den Fingerspitzen.‘‘
Ganz im Gegensatz dazu wollten die Regisseure, dass die viel kleineren Pinguine „wie ein
Mehlsack‘‘ watscheln, so Huang: „Wir haben also sichergestellt, dass es die Kontrollen ermöglichten, jeden Pinguin insgesamt wie eine einzige runde Masse zu bewegen.‘‘ Melman
erwies sich für die Spezialisten als echtes Kopfzerbrechen, denn sie mussten einen Weg finden, um seinen Kopf neben den anderen Tieren darzustellen --- obwohl die anderen viel kleiner
gewachsen sind als die Giraffe. Vogt erzählt: „Ständig haben wir seinen Hals in die unmöglichsten Verrenkungen versetzt, damit sein Gesicht da auftauchte, wo wir es haben wollten.
Das hat wiederum neue Schwierigkeiten verursacht, denn die Regisseure wollten diese Einstellung beibehalten --- aber wenn man den Körper bewegt, dann bewegt sich der Kopf mit.
Schließlich haben wir ein ganz neues Kontroll-System entwickelt, das es den AnimationsSpezialisten gestattete, vom Kopf abwärts zu animieren, während der Kopf in einer bestimmten Einstellung verharrt.‘‘
Das für Melmans Hals verwendete Animations-System war dem ähnlich, das man für die langen Schwänze gewisser Tiere einsetzte. „Wir brauchten ein sehr robustes Schwanz-System,
das organische Bewegungsabläufe und gleichzeitig graphische Formen ermöglichte‘‘, erklärt
Vogt. „Alex’ Schweif zum Beispiel ist oft scharf abgeknickt, wenn er jedoch rennt, braucht er
einen fließenden Bewegungsablauf. Wir haben ein System entwickelt, das es den Spezialisten
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gestattet, nach Bedarf die richtige Portion Kurve oder Beugung an verschiedenen Punkte einzusetzen.‘‘
Außerdem wurden manche der Tiere mit dem ausgestattet, was das Animations-Team „StuntZunge‘‘ taufte. Vogt erklärt: „Vor diesem Film verfügten wir bereits über verschiedene Kontrollen, um eine Zunge effizient zu animieren, wenn sie den Mund verlässt. Aber in „Madagascar‘‘ gibt es etliche Zungen-Gags, also hat Penny Leyton ein Stunt-Zungen-System entwickelt, das es der jeweiligen Figur möglich macht, mit ihrer eigenen Zunge zu interagieren.
Das erwies sich als extrem witzig, also haben wir sechs verschiedenen Charakteren im Laufe
des Films solche Stunt-Zungen verpasst.“
Haare und Fell sind oft das Verhängnis im Leben eines Animations-Spezialisten, und in „Madagascar‘‘ gibt es mehr haarige Kreaturen als in irgendeinem computeranimierten Film zuvor.
Das haarigste Problem war die Mähne des Löwen Alex, die sich aus über 50.000 verschiedenen Strähnen zusammensetzt. Um die Mähne zu erhalten, haben die TD- und Effekte-Teams
das für „Shrek 2‘‘ entwickelte Perücken-System ausgebaut: Es kombiniert dynamische Bewegungen --- Haare, die als Reaktion auf Bewegungen des Kopfes und des Körpers automatisch
mitschwingen --- und manuelle Kontrollen, die von Hand eingesetzt werden. Alex’ Mähne
beinhaltet Hunderte von Kurven, und jede Kurve beinhaltet etliche Kontrollpunkte für die
Animation. Außerdem wurden weitere Kontrollen eingebaut, damit die Mähne sich entsprechend verformen lässt, wenn sie von Objekten oder Krafteinwirkungen berührt wird.
Der Leiter der visuellen Effekte, Philippe Gluckman, erläutert: „Wir mussten uns schon viele
Details überlegen für jede der Szenen, in denen Alex sich gegen irgendetwas lehnt oder mit
seiner Hand durch die Mähne streicht… Jede einzelne Haarsträhne --- in diesem Fall also Fellsträhne --- musste mit diesem Kontakt interagieren, und da Alex einer der Protagonisten ist,
mussten wir das über den gesamten Film aufrechterhalten.‘‘
Es sind dann wirklich die Fellfetzen geflogen, als die Lemuren auftraten, denn neben König
Julien, Maurice und Mort sind es Tausende! Die Massenszenen haben sich im Animationsbereich von Film zu Film verbessert, da die Systeme kontinuierlich modernisiert werden. Doch
in „Madagascar‘‘ gibt es mehr Massenszenen als in allen vorherigen 3D-animierten Filmen
von DreamWorks Animation, angefangen von der Eröffnungssequenz des Films, in der Tausende Menschen in den Zoo strömen, um Alex, Marty, Melman, Gloria und die anderen Tiere
zu bewundern. Der sogenannte Dynamic Crowd Character, DDC, der zum ersten Mal in
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„Shrek 2‘‘ eingesetzt wurde, verleiht den Massen echtes Leben, da sie auf die Action reagieren können.
Die Technik, die zur Erschaffung der Massen eingesetzt wird, ist grundsätzlich die gleiche
geblieben, inklusive unzähliger Variationen von Körperformen, Köpfen, Kleidung und Haaren, die mit unterschiedlichen Verhaltenszyklen verknüpft werden, um so eine buchstäblich
endlose Menschenmenge zu erschaffen. Doch sobald unsere vier Freunde auf Madagaskar
landen, bestehen diese Massen nicht aus Menschen, sondern aus Lemuren, und --- in geringerem Maße --- auch aus ihren Erzfeinden, den räuberischen Fossas. Beide Tierarten haben eines
gemeinsam: Sie tragen Pelz, was wiederum die Komplexität der Massenszenen sehr erhöhte.
Gluckman lacht: „Große Gruppen von pelzigen Tieren am Computer zu erzeugen, ist schon
sehr schwierig --- und die Lemuren sind außerdem alle völlig verrückt! Sie verhalten sich total
irre, also mussten wir extrem chaotische Szenen erschaffen, und das ist extrem schwer. Die
Lemuren-Massen mussten Dinge tun, die wir noch nie zuvor ausprobiert hatten, und besonders die Übergänge waren sehr anspruchsvoll, also brauchten wir eine Menge neuer Verhaltenszyklen. Es gab eine ganze Reihe neuer Techniken, die wir erst entwickeln mussten, um
diese Pelzmassen zu bewältigen.‘‘
BEWEG’ DICH, BEWEG’ DICH
Da über zwei Drittel des Films „Madagascar‘‘ im Dschungel spielen, erwies sich die Gestaltung der Flora als noch anspruchsvoller als die Fauna. Die tropische Vegetation ist üppig und
dicht, muss jedoch so lebendig wirken wie die anderen Charaktere --- allerdings auf subtilere
Art und Weise. Der Leiter der Effekte, Scott Singer, bestätigt: „Der größte Effekt in „Madagascar‘‘ ist sicher der Dschungel selbst. Es gab keinen Ausweg: Da sind unzählige Bäume
und Pflanzen, und wir mussten sie so naturgetreu wie nur möglich in Bewegung versetzen,
ohne von der Handlung abzulenken. Es wäre einfach zu viel gewesen, herauszuarbeiten, wie
genau sich jede einzelne Pflanze möglicherweise bei diesen oder jenen Windverhältnissen
bewegt hätte --- wir mussten uns einen direkteren Weg überlegen, um die Geometrie zu manipulieren.‘‘
Das Effekte-Team musste nicht nur festlegen, wie alle Grünpflanzen ständig in Bewegung
gehalten werden, sondern diese Bewegungen auch in Verhältnis zu dem setzen, was sich gerade abspielt: Die Reichweite umfasst sowohl Bäume, die sich in der sanften Brise wiegen,
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als auch Pflanzen, die von einer Stampede fast plattgetreten werden. So entwickelte des Team
verschiedene Arten, den Dschungel in Bewegung zu halten, darunter einen Vorgang, den
Philippe Gluckman belustigt „the force‘‘, also „die Kraft‘‘, nennt: „Wir haben eine Art Kraftfeld um die Charaktere herum erzeugt, das alles um sie herum in Bewegung versetzte, ohne
die Animation der Figuren zu beeinträchtigen und ohne zusätzliche Handarbeit.‘‘ Für komplexere Einstellungen kombinierten sie verschiedene Techniken, darunter auch die Animation
bestimmter Pflanzen von Hand.
Da Madagaskar eine Insel ist, ist sie von sich ständig bewegende Sand und Wasser umgeben,
zwei Elemente, die ebenfalls bedeutende Herausforderungen darstellten. Es gibt eine Reihe
von Strandszenen, angefangen bei der Ankunft der vier Schiffbrüchigen. Aufgrund der Anforderungen bestimmter Szenen konnten die Animations-Spezialisten sich nicht auf
generische Computer-Simulationen des Ozeans beschränken, sondern mussten die Höhe, den
Standort und das Timing der Wellen selbst bestimmen können.
Gluckman erklärt: „Es gibt Augenblicke im Film, in denen die Figuren wirklich im Wasser
sind, z.B. wenn das Zebra Marty auf den Delphinen surft. Wir mussten genau choreographieren können, wie sich das Wasser dabei verhält, also haben wir Systeme entwickelt, mit denen
wir die Wellen von Hand animieren konnten. Außerdem ist der Film sehr stilisiert, also mussten wir darauf achten, diesen Stil zu respektieren, statt nur nach Realismus zu streben.‘‘
Auf ganz ähnliche Weise hat auch der Sand bestimmte Eigenschaften, die ein eigenes System
nötig machten, um Trittspuren im Sand für jeden der Charaktere zu erschaffen oder um dernSand fliegen zu lassen, wenn die Tiere den Strand entlang rennen.
Was steigt, muss auch wieder fallen --- doch Singer sagt, die Animations-Spezialisten haben
lernen müssen, die Schwerkraft zu manipulieren, um mit der Zeichentrick-Action Schritt zu
halten: „In diesem Film kann eine Figur in die Luft springen und eine ganze Weile schweben,
bevor sie herabfällt. Wenn jemand Sandstaub aufwirbelt, dann bewegt sich dieser Staub nicht
einfach entsprechend des Gesetzes der Schwerkraft: Er hängt noch länger dort… aber wenn er
zu lange hängt, sieht das einfach eingefroren aus. Also mussten die Spezialisten, die daran
gewöhnt waren, die Schwerkraft wie eine Konstante zu behandeln, sich nun umstellen und die
Schwerkraft wie eine Variable ansehen, entsprechend der jeweiligen Szene. Die Schwerkraft
verringert sich z.B., wenn einer der Hauptcharaktere schwebt, tritt jedoch mit aller Wucht
wieder in Kraft, wenn diese Figur wieder hinunterstürzt.‘‘
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Mit all der Flora und Fauna, dem Sand und dem Wasser war die Menge der zu erschaffenden
Bilder weitaus größer, als es sich das Animations-Team vorzustellen vermochte. Singer gibt
zu: „Wir haben festgestellt, dass diese Datenmenge bei Weitem alles überstieg, was wir in
vorherigen Filmen gemacht hatten. Und es gibt brillante Köpfe hier, die sich interessante Wege haben einfallen lassen, um solche Datenmengen zu bewältigen.‘‘
Die stetige Zusammenarbeit von DreamWorks mit dem bevorzugten Technologie-Lieferanten
Hewlett-Packard (HP) hat ebenfalls dazu beigetragen, dieses Problem zu lösen. Hunderttausende Arbeitsstunden wurden in die hochmoderne Utility Rendering Service-Zentrale von HP
geschickt. Diese Abteilung von DreamWorks Animation verfügte über die nötigen Rechnerkapazitäten, um die Arbeit an „Madagascar‘‘ zu vervollständigen.
HP war auch ausschlaggebend, um das neue Virtual Studio Collaboration System (VSC) von
DreamWorks zu implementieren, das den Autoren, Regisseuren, Produzenten, AnimationsSpezialisten, Zeichnern, Designern und dem Effekte-Team ermöglichte, ständig zur selben
Zeit an zwei verschiedenen Orten zu sein. Da ein Großteil des Teams am PDI/DreamWorksStandort in Redwood City sitzt, während sich ein anderes Team bei DreamWorks Animations
auf dem Campus in Glendale befindet, machten es die wandgroßen VSC-Monitore den Filmemachern möglich, über alle relevanten Themen Videokonferenzen abzuhalten, angefangen
bei den Story-Pitches bis hin zu Effekt-Szenen in Real-Time und Lebensgröße.
Jeffrey Katzenberg sagt: „Das ergab sich aus einer Frage der Logistik, denn viele Talente sind
hier in Glendale ansässig, und genau so viele begabte Leute sitzen bei PDI. Wir haben sogar
Mitarbeiter, die an ganz anderen Projekten arbeiten --- und zwar in England oder Hongkong.
Eine der Herausforderungen war die Frage, wie wir unsere Künstler jeweils an den Ort bringen, an dem sie gerade gebraucht werden. Was wir mit VSC versucht haben, ist einen Weg
zur Zusammenarbeit zu finden, ganz unabhängig vom jeweiligen Standort der Person.‘‘
ZWEI DSCHUNGEL
„Madagascar‘‘ spielt in zwei ganz unterschiedlichen Dschungeln: der Großstadtdschungel von
New York City und der wörtlich gemeinte Dschungel des Filmtitels. Produktionsdesignerin
Kendal Cronkhite und Art-Direktorin Shannon Jeffries haben zusammengearbeitet, um zwei
Welten zu erschaffen, die real genug waren, um glaubwürdig zu wirken, doch gleichzeitig
sonderbar genug waren, um in den Zeichentrick-Stil des gesamten Films hineinzupassen.
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Cronkhite stellt fest: „Craig Kellman entwarf die ersten Versionen für die vier Hauptfiguren
des Films --- und sie waren umwerfend witzig --- in einem sehr graphischen und altmodischen
Stil. Sie waren eindeutig beeinflusst von den 2D-Zeichentricks der 50er und 60er Jahre, und
das hat sich natürlich auch auf das Produktionsdesign ausgewirkt. Es sollte nicht so aussehen,
als ob Zeichentrick-Figuren in der realen Welt herumlaufen. Vielmehr mussten alle Elemente
einen einheitlichen Eindruck vermitteln, und ganz und gar überzeugend wirken.‘‘
Wir lernen den Löwen Alex, das Zebra Marty, die Giraffe Melman und die Nilpferddame
Gloria zunächst in ihrer Heimat, dem Zoo im Central Park, kennen. Der echte Zoo in New
York hat sich im Laufe der Jahre ziemlich verändert, also verwandelte Cronkhite ihn in seinen alten Glanz zurück. Regisseur Tom McGrath meint: „In Wahrheit sind die großen Tiere
dort heute nicht mehr zu sehen, also erdachte Cronkhite eine imaginäre Version des Zoos und
der Stadt, wie sie in den 60ern gewesen waren.‘‘
Ben Stiller, der selbst in New York aufgewachsen ist, sagt: „Ich finde es toll, was sie aus New
York und dem Zoo im Central Park gemacht haben, denn ich erinnere mich gut daran, wie es
war, als ich dort als Kind hinging. Die Filmemacher haben dieses ikonenhafte Bild eines Zoos
so stilisiert umgesetzt, dass es wie die Zeichentrickfilme aus meiner Kindheit aussieht. Ich
liebe diese Zeitlosigkeit.‘‘
Cronkhite recherchierte in den alten Archiven des Zoos im Central Park und verglich die historischen Fotos mit heutigen Aufnahmen, und sie meint: „Unser Zoo im Film ähnelt eher
dem, den es vor 40 oder 50 Jahren dort gab. Wir haben auch ein Gebäude eingefügt, The Arsenal, das schon immer dort stand, genau wie den Uhrenturm, ein echtes Markenzeichen, und
um sie herum haben wir dann den Zoo entworfen. Anfangs haben wir ihn als reale Welt konzipiert, um ihn dann anschließend zu „whacken‘‘, also die Proportionen übertrieben, alles im
Stil der Zeichentrickfilme.‘‘
Die Produktionsdesignerin und ihr Team haben sich auf die gleiche Weise der Gestaltung von
New York genähert, bis hin zur Grand Central Station, wo die Tiere ihrem Publikum etwas zu
nahe auf die Pelle rücken. Doch trotz aller Eigenheiten mangelt es dem New York-Szenario
absichtlich an Natürlichkeit und Farbenfreude --- es wirkt sogar etwas klaustrophobisch.
Cronkhite erzählt: „Wir haben uns für New York im Spätherbst entschieden, wodurch wir die
Palette eher gedeckter Farben verwenden konnten. Grundsätzlich haben wir einen Zoo aus
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Ziegelsteinen, Beton und Kalkstein vor dem Hintergrund der Bäume mit Herbstlaub. Alle
Bäume und Büsche sind sehr gepflegt. Die Tiere sind in Gefangenschaft --- sogar um die Grünpflanzen herum sind Zäune aufgestellt --- und der Zoo selbst ist von der Skyline von New York
umgeben, was wiederum zum Gefühl der Enge beiträgt. Am Himmel sieht man weder die
Sonne noch den Mond oder die Sterne. Wir haben praktisch jedes Element der Natur aus New
York entfernt --- um die geballte Kraft der Natur dann über Madagaskar zu ergießen.‘‘
Deshalb ist Madagaskar eine wahre Explosion von lebhaften, vibrierenden Farben. Während
in New York alles linear und fast steril wirkt, erscheint Madagaskar weit offen, frei und überbordend vor Leben. „Die Farben sollten strahlend und so vielfältig sein, wie man sie in der
Natur findet‘‘, meint Cronkhite. „Also kann eine einzige Pflanze bereits pink, rot, gelb und
grün schimmern.‘‘
Die Einflüsse der Designer waren ebenfalls eine Kontraststudie. Klassische Trickfilme und
Kinderbücher dienten als Konzeptvorlagen sowohl für die Charaktere als auch für die Stadt
New York, während für Madagaskar die Gemälde des berühmten Franzosen Henri Rousseau
als Inspirationsquelle dienten. Regisseur Eric Darnell meint: „Wir wollten einen FantasieDschungel erschaffen, und Henri Rousseau ist ein Künstler, der niemals persönlich im
Dschungel war, aber dennoch wunderbare, exotische Gemälde dieser fantastischen, geheimnisvollen Urwälder erschaffen hat. Seine fast kindliche, naive Vision dessen, was ein tropischer Dschungel sein kann, war unser Ausgangspunkt für „Madagascar‘‘.‘‘
Shannon Jeffries sagt: „Wir haben wirklich genau analysiert, was Henri Rousseaus Stil zu
dem macht, was er ist. Allerdings arbeitete er natürlich auf einem zweidimensionalen Medium, also ist seine Arbeit flach und typisch für einen Maler. Für unsere Umgebung in 3D
mussten wir jedoch eine ganze Bühne erschaffen.‘‘ Für diese Bühne wurden zunächst Sets
errichtet, die Facundo Rabaudi in Modell-Größe erbaute; mit deren Hilfe konnte das Art Department diese Sets in 3D sehen und ein Gefühl für die Dimensionen und den Raum entwikkeln. Mit einer kleinen Lipstick-Kamera konnten die Filmemacher außerdem das Szenario aus
dem Blickwinkel der verschiedenen Tiere visualisieren und den Raum kennen lernen, in dem
sie arbeiten mussten. Rabaudi erschuf sogar Baobab-Bäume in Miniatur, die Cronkhite folgendermaßen beschreibt: „Sie sehen aus, als ob sie auf dem Kopf stehen, und die Wurzeln
oben gelandet sind. Sie sind groß und schön, und ich habe erfahren, dass es auf Madagaskar
die größte Vielfalt an Baobabs weltweit gibt --- also ist auch unser Dschungel voll davon.“
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„Madagascar‘‘ ist im Film nicht nur eine farbenfrohe und lebendige Insel, sondern vermittelt
auch das Gefühl von Weite und Freiheit. Cronkhite meint: „Von dem Augenblick an, als die
vier Freunde am Strand landen, wollte ich die Menschen damit in den Bann ziehen, dass sich
die Figuren nun in einer völlig anderen Welt befinden. Es geschieht unbewusst, aber wir wollten auch andeuten, dass --- obwohl diese Tiere wohl New York als ihre Heimat ansehen --- sie
eigentlich viel besser in die Wildnis passen.‘‘
Dieser Blickwinkel wurde der Layout-Abteilung angetragen, die genau das tut, wofür im
Spielfilm sonst der Kameramann verantwortlich ist. Layout-Leiter Ewan Johnson erläutert,
dass die jeweiligen Einstellungen mit den Charakteren dazu beigetragen haben, das Gefühl
zu vermitteln, dass die offenen Weiten Madagaskars unseren vier Tieren besser zu Gesicht
stehen als die Enge des Zoos im Central Park. „Je nach Location haben wir spezifische Kamerabewegungen und Kompositionen gewählt. In New York haben wir uns für engere Rahmen
entschieden, die unsere Charaktere umzingeln. Wir haben zu vermitteln versucht, dass sie
sich in einer klaustrophobischen Umgebung befinden und sich nicht außerhalb der vorgegebenen Grenzen bewegen können. Auf Madagaskar haben wir dann weitere Winkel und großangelegte Aufnahmen gewählt, in denen sich die Figuren frei bewegen können und ihre Umwelt erfahren dürfen.‘‘
Johnson fügt hinzu, dass er auch die Kamera benutzt hat, um den Größenunterschied zwischen den Tieren zu verdeutlichen: „Bei „Madagascar‘‘ waren besonders jene Einstellungen
eine Herausforderung, in denen sowohl die einheimischen Insel- als auch die Zootiere auftreten. Die Lemuren reichen dem Löwen Alex ja gerade mal bis ans Knie, also muss man sich
Möglichkeiten überlegen, um diese Unterschiede entweder zu kaschieren oder hervorzuheben. Wenn sie sich zum ersten Mal begegnen, haben wir z.B. ganz extreme Winkel eingesetzt, um die Perspektive dieser winzigkleinen Kreaturen zu verdeutlichen, die auf diese vier
Giganten starren. So konnten wir beide Gruppen in die gleiche Komposition einfügen und den
Größenunterschied noch betonen, was das Ganze noch komischer macht.‘‘
Kendal Cronkhite erzählt, dass es nur einen einzigen Ort gibt, an dem sich der Zoo und die
Wildnis überlappen: Die labyrinthischen Felsformationen auf Madagaskar, das sogenannte
Tsingy, das für die Raubtier-Seite der Insel steht. „Das sind kilometerlange, graue Kalksteinformationen, die fast post-apokalyptisch anmuten. Es gibt kaum Pflanzenwuchs, und die Felsen sind von der Natur zu diesen Spitztürmchen geformt worden, die an die Hochhäuser von
New York erinnern. Als Alex mit dem wilden Löwen in seinem Inneren konfrontiert wird,
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zieht er sich dorthin zurück und errichtet so etwas wie einen eigenen Käfig, der sich anfühlt
wie sein Gehege im Zoo --- statt etwas zu tun, das er vielleicht bereuen könnte.“
Tom McGrath meint: „Wie man so schön sagt: Man kriegt den Jungen aus der Stadt, aber
man kriegt die Stadt nicht aus dem Jungen. Mit diesen Figuren wollten wir immer die Idee
aufrechterhalten, dass ein New Yorker immer ein New Yorker bleibt --- jetzt aber sind sie New
Yorker mit dem Vorteil, in der Wildnis etwas Wertvolles gelernt zu haben.‘‘
Darnell sagt: „Alex findet schließlich heraus, dass es ganz egal ist, wo sie sind --- solange sie
zusammen sind. Das ist die Lektion, die sie alle lernen.‘‘ Soria fügt hinzu: „Alex, Marty,
Melman und Gloria machen eine Reise durch, auf der sie entdecken, dass es ganz egal ist,
was die Gesellschaft denkt oder sogar was Mutter Natur dir sagt. Wenn die Freundschaft stark
genug ist, kann man alle Hindernisse überwinden. Ich hoffe, diese Botschaft kommt an.‘‘
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ÜBER DIE BESETZUNG
DIE ORIGINALSTIMMEN
BEN STILLER (Originalstimme von Alex, der Löwe)
Ben Stiller ist einer der begehrtesten Schauspieler der Gegenwart und ist auch als Regisseur,
Drehbuchautor und Produzent hinter den Kameras sehr erfolgreich. „Madagascar‘‘ ist sein
erster Ausflug in das Animations-Genre.
Vor kurzem war er unter der Regie von Jay Roach im Komödien-Hit „Meine Frau, ihre
Schwiegereltern und ich‘‘, der Fortsetzung des Kassenhits „Meine Braut, ihr Vater und ich‘‘,
zu sehen. Mit Robert De Niro, Dustin Hoffman und Barbra Streisand in weiteren Hauptrollen
war „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich‘‘ die Spielfilmkomödie mit dem besten Einspielergebnis aller Zeiten und brachte an den Kinokassen weltweit über 500 Millionen Dollar
ein.
Dieser Film war der Abschluss eines unerhört erfolgreichen Jahres, zu dem auch seine anderen Filme, darunter „Voll auf die Nüsse‘‘, „Starsky & Hutch‘‘ und „...und dann kam Polly‘‘
gehörten. „Voll auf die Nüsse‘‘, nach einem Drehbuch sowie unter der Regie von Rawson
Marshall Thurber und mit Vince Vaugh und Christine Taylor in den Hauptrollen, war nicht
nur ein Kassenerfolg, sondern verhalf Völkerball auch zu einer Renaissance. Einen weiteren
Hit hatte Stiller mit dem klassischen TV-Charakter Starsky, an der Seite von Owen Wilson in
der Rolle von Hutch, in der Action-Komödie „Starsky & Hutch“ unter der Regie von Todd
Phillips, die sich auf die Entstehungsgeschichte des berühmten Duos konzentrierte. Beide
Filme wurden von Stiller und Stuart Cornfeld, seinem Geschäftspartner bei Red Hour Films,
produziert. Davor war Ben Stiller an der Seite von Jennifer Aniston in der romantischen Komödie „...und dann kam Polly‘‘ unter der Regie von John Hamburg zu sehen, der auch das
Drehbuch schrieb.
Zu Stillers weiteren Filmen gehört z.B. „Zoolander‘‘; er war Ko-Autor, Produzent und Hauptdarsteller und spielte die Titelrolle eines ungewöhnlichen Models. Diese Figur hatte er mit
Ko-Autor Drake Sather ursprünglich für die VH1 Fashion Awards erschaffen. Sein Regiede28
büt in einem Spielfilm gab er mit der vielgelobten Komödie „Reality Bites --- Voll das Leben‘‘, mit Winona Ryder und Ethan Hawke in den Hauptrollen. Er übernahm daraufhin auch
die Regie bei „Cable Guy --- Die Nervensäge“ mit Jim Carrey und Matthew Broderick in den
Hauptrollen.
Zu seinen Filmen als Schauspieler gehören u.a. Wes Andersons „Royal Tennenbaums‘‘ mit
einer hochkarätigen Besetzung mit Gene Hackman, Gwyneth Paltrow, Anjelica Huston, Bill
Murray und Owen Wilson, „Verrückt nach Mary‘‘ mit Cameron Diaz, „Glauben ist alles!‘‘
mit Edward Norton und Jenna Elfman, die Action-Komödie „Mystery Men‘‘, das Biopic
„Permanent Midnight --- Voll auf Droge“ , Neil LaButes „Your Friends & Neighbors“ , „Zero
Effect‘‘ und David O. Russels „Flirting with Disaster --- Ein Unheil kommt selten allein“ .
1989 führte Stiller bei dem MTV Comedy-Special „Back to Brooklyn‘‘ Regie, und kreierte
dann die Serie „The Ben Stiller Show‘‘ für Fox. Diese Serie wurde von der Kritik gefeiert und
brachte Stiller einen Emmy Award in der Kategorie Outstanding Writing ein.
Stiller ist in New York geboren und aufgewachsen; jüngst kehrte er an der Seite von Jeffrey
Wright und Amanda Peet in Neil LaButes Stück „This Is How It Goes‘‘ auf die Bühne zurück; Regie in dieser Inszenierung am Public Theatre führte der zweimalige Tony-Gewinner
George C. Wolfe. Sein Debüt als Berufsschauspieler hatte Stiller 1985 am Broadway in einer
Inszenierung von John Guares „The House of Blue Leaves‘‘ gegeben.
CHRIS ROCK (Originalstimme von Marty, dem Zebra)
Chris Rock ist unumstritten einer der einflussreichsten Komödianten in Amerika; er wurde
außerdem mit einer Vielzahl von Preisen geehrt, darunter drei Emmys, zwei Grammys und
ein American Comedy Award. Vor kurzem wurde er weltweit von Millionen Fernsehzuschauern als Moderator der 77. Oscarverleihung gesehen; des Weiteren hat er mit „Chris
Rock‘‘ sein viertes Special bei HBO geschrieben und präsentiert.
Im Kino wird Chris Rock demnächst an der Seite von Adam Sandler und Burt Reynolds im
Remake der Football-Komödie „The Longest Yard“ zu sehen sein.
2001 spielte er in zwei Spielfilmen mit, darunter die romantische Komödie „Einmal Himmel
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und zurück‘‘, für die er außerdem auch das Drehbuch verfasste. Unter der Regie von Paul und
Chris Weitz ist dieser Film ein modernisiertes, großstädtisches Remake von „Der Himmel
soll warten‘‘. Im selben Jahr war Chris Rock auch Produzent und Hauptdarsteller der Komödie „Pootie Tag‘‘. 2003 war er Autor, Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller der PolitKomödie „Weißes Haus sieht schwarz‘‘.
Zuvor war er dem Ensemble von Neil LaButes von der Kritik gefeierter schwarzer Komödie
„Nurse Betty --- Gefährliche Träume“ beigetreten. Zu seinen weiteren Filmen gehören u.a.
„Dogma‘‘ von Kevin Smith, „Lethal Weapon 4 --- Zwei Profis räumen auf“ , „Bad Company“
mit Anthony Hopkins, die Rolle eines verzweifelten Crack-Süchtigen in „New Jack City‘‘,
„I’m Gonna Git You Sucka!‘‘ mit Keenen Ivory Wayans und sein Spielfilmdebüt „Beverly
Hills Cop II‘‘. Seine Stimme war bereits 1988 im Komödien-Hit „Dr. Doolittle“ sowie in
Steven Spielbergs futuristischem „A.I. --- Künstliche Intelligenz“ zu hören.
Chris Rock ist in Brooklyn, New York, in der Gegend von Bedford-Stuyvesant aufgewachsen. Nachdem er sein komödiantisches Talent in verschiedenen Comedy-Clubs perfektioniert
hatte, verwirklichte er einen langgehegten Traum, als er 1989 zur Truppe von „Saturday
Night Live‘‘ stieß. 1994 wurde er mit dem preisgekrönten HBO-Special „Chris Rock: Big Ass
Jokes‘‘ selbst zum großen Comedy-Star. 1996 feierte er mit einem weiteren HBO-Special
unter dem Titel „Bring the Pain‘‘ noch größere Erfolge: Er gewann zwei Emmy Awards in
den Kategorien Outstanding Variety, Music or Comedy Special sowie Outstanding Writing.
Im selben Jahr erhielt er eine Emmy-Nominierung für seine Drehbucharbeit an „Politically
Incorrect‘‘. Sein Special „Bring the Pain‘‘ hatte auch nach der Ausstrahlung bei HBO großen
Erfolg, indem DreamWorks Records ein Video und eine DVD sowie eine Grammypreisgekrönte CR auf den Markt brachte.
Nach seinen zwei höchst erfolgreichen Specials erweiterte Rock seine Präsenz bei HBO mit
der Serie „The Chris Rock Show‘‘, für die er als einer der Gewinner einen Emmy in der Kategorie Outstanding Writing erhielt. Drei weitere Emmy-Nominierungen als Autor, zwei Nominierungen in der Kategorie Outstanding Variety, Music or Comedy Series sowie zwei individuelle Nominierungen für seine Arbeit als Moderator wurden ihm außerdem zuteil.
Sein nächstes HBO-Special, „Bigger & Blacker“ , wurde auf der Bühne des legendären Apollo Theatre in Harlem aufgezeichnet. Daraus entstand auch eine CD, die im Jahr 2000 einen
Grammy in der Kategorie Best Spoken or Comedy Album gewann. Sein erstes Buch, Rock
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This, erschien 1997 im Hyperion-Verlag und war eine ganze Zeit lang auf den BestsellerListen der The New York Times und des The Wall Street Journal.
DAVID SCHWIMMER (Originalstimme von Melman, der Giraffe)
David Schwimmer ist aus seiner Rolle in der TV-Serie „Friends“ , für die er eine EmmyNominierung erhielt, bestens bekannt. Für seine Arbeit in dieser Serie teilte er sich außerdem
weitere sechs aufeinanderfolgende Nominierungen zum Screen Actors Guild Award in der
Kategorie Outstanding Ensemble in a Comedy Series.
Zu seinen Spielfilmen gehören z.B. „Hotel‘‘ von Mike Figgis, „6 Days, 7 Nights‘‘ von Ivan
Reitman, „Apt Pupil‘‘ von Bryan Singer, „Kissing a Fool‘‘ von Doug Ellin und „The Pallbearer‘‘ von Matt Reeves. Auch der Independent-Film „Duane Hopwood“ , in dem Schwimmer
die Titelrolle spielt, hatte 2005 auf dem Sundance Film Festival Premiere und wurde hoch
gelobt.
Zu seinen TV-Filmen zählen u.a. Jon Avnets „Uprising“ sowie die HBO-Projekte „Band of
Brothers‘‘ und „Breast Men‘‘; zuvor hatte er ständige Rollen in Serien wie „NYPD Blue‘‘,
„L.A. Law‘‘ und „The Wonder Years‘‘ inne. Zusätzlich spielte er in der vergangenen Staffel
von „Curb Your Enthusiasm‘‘ sich selbst in einer verdrehten Version.
Schwimmer stand auch in etlichen Theaterinszenierungen auf der Bühne; sein Londoner Debüt wird er mit der Weltpremiere von „Some Girl(s)‘‘, einem neuen Stück von Neil LaBute,
geben, das am 24. Mai am Gielgud Theatre Premiere feiert. Mit der Theatertruppe Lookingglass, die er in Chicago mitbegründete, spielte er und führte auch in verschiedenen Inszenierungen Regie, darunter „Of One Blood‘‘, „West‘‘, „The Odyssey‘‘, „The Jungle‘‘, „In the Eye
of the Beholder‘‘, „The Master and Margarita‘‘, „The Arabian Nights‘‘ und „The Idiot‘‘. Vor
kurzem adaptierte er Studs Terkels Buch „Race: How Blacks and Whites Think And Feel
About The American Obsession‘‘ für die Bühne, und führte bei dieser Produktion, mit der das
neue Theater der Truppe an der Michigan Avenue eingeweiht wurde, auch Regie. Zu seinen
weiteren Bühnenauftritten gehören auch Hauptrollen in den Premieren von Roger Kumbles
„D Girl‘‘ und „Turnaround‘‘ in Los Angeles sowie Warren Leights „Glimmer Brothers‘‘ in
Williamstown.
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Als Regisseur zeichnete Schwimmer für etliche Episoden von „Friends‘‘, „Joey‘‘ und „The
Tracy Morgan Show‘‘ verantwortlich. Gerade hat er den Pilotfilm zu „New Car Smell‘‘ abgedreht, einer neuen halbstündigen Serie für Fox, mit Brooke Shields und Christopher McDonald in den Hauptrollen. Demnächst wird er außerdem im Spielfilm „Run, Fat Boy, Run‘‘,
einer romantischen Komödie aus der Feder des Schauspielers Michael Ian Black, ebenfalls
Regie führen.
JADA PINKETT SMITH (Originalstimme von Gloria, der Nilpferddame)
Jada Pinkett Smith ist eine vielseitige Schauspielerin, deren Karriere sich seit ihrem Debüt in
„Menace II Society‘‘ rasant entwickelt. Vor kurzem war sie an der Seite von Tom Cruise und
Jamie Foxx in dem dramatischen Thriller „Collateral‘‘ zu sehen, für den sie ihre sechste Nominierung zum NAACP Image Award in der Kategorie Outstanding Supporting Actress in
einem Spielfilm erhielt. Zu ihren weiteren Spielfilmen gehören auch Hauptrollen in „Matrix
Reloaded‘‘ und „Matrix Revolutions‘‘, den Fortsetzungen des Kassenhits „Matrix‘‘.
2002 spielte sie im Biopic „Ali‘‘ die erste Ehefrau von Muhammad Ali, Sonji, an der Seite
von Will Smith, ihrem Ehemann im wirklichen Leben. Zuvor war ihr bereits aufgrund ihrer
Darstellung in „Bamboozled‘‘ unter der Regie von Spike Lee große Anerkennung zuteil geworden.
1996 bekam sie gleich zwei Nominierungen zu den Image Awards: in der Kategorie Outstanding Actress in a Motion Picture für „Set It Off‘‘, in dem sie neben Queen Latifah und Vivica
A. Fox zu sehen war, sowie in der Kategorie Outstanding Actress in a Television Movie für
das gefeierte Drama „If These Walls Could Talk‘‘. Im gleichen Jahr wurde sie auch für ihre
Hauptrolle neben Eddie Murphy in der Erfolgskomödie „Familie Klumps und der verrückte
Professor‘‘ unter der Regie von Tom Shadyac hoch gelobt.
Geboren wurde sie in Maryland; sie studierte Tanz und Schauspielerei an der Baltimore
School of Arts sowie an der North Carolina School of the Arts. Ihr Durchbruch kam im Jahr
1991, als sie eine Dauerrolle in der Serie „A Different World‘‘ von ABC bekam. Nach zwei
Staffeln in dieser Serie gab sie 1993 ihr Spielfilmdebüt mit dem gefeierten „Menace II Society‘‘, dem Regiedebüt von Allen und Albert Hughes.
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1994 war Jada Pinkett Smith in drei Spielfilmen zu sehen: „No Ordinary Summer‘‘, „Jason’s
Lyrics‘‘ von Doug McHenry und die Komödie „Mister Cool‘‘ von Keenen Ivory Wayans. Zu
ihren weiteren Filmen gehören u.a. der Horror-Streifen „Demon Night“ , Wes Cravens erfolgreiche Fortsetzung „Scream 2‘‘, die Titelrolle in der Independent-Produktion „Woo“ sowie
die Komödie „Kingdom Come‘‘ mit LL Cool J und Whoopi Goldberg, erneut unter der Regie
von Doug McHenry. Eine Cameo-Rolle als junge Journalistin übernahm sie auch in dem gespenstischen Drama „Return to Paradise‘‘ mit Vince Vaughn, Anne Heche und Joaquin Phoenix in den Hauptrollen.
Hinter den Kameras arbeitet Jada Pinkett Smith zurzeit als ausführende Produzentin des Independent-Films „Seat Filler“ sowie als Ko-Creator und ausführende Produzentin der UPNSerie „All of Us‘‘. Außerdem ist sie Sängerin der Rock-Band Wicked Wisdom.
SACHA BARON COHEN (Originalstimme von König Julien)
Sacha Baron Cohen ist besser bekannt als Ali G, sein Alter-Ego und Moderator der beliebten
Comedy-Talk-Show „Da Ali G Show“ bei HBO, die auch zum Emmy nominiert wurde. Diese Show war bereits in seiner Heimat England ein phänomenaler Erfolg, als er sie in die USA
brachte, wo sie auf HBO über Nacht eine Sensation wurde. Als Beweis seiner Beliebtheit und
--- wie Ali G es formulieren würde --- „Respekts“ wurde er von Harvard eingeladen, um die
Eröffnungsrede des Jahres 2004 zu halten.
2002 kam er mit dem sehr erfolgreichen Kinofilm „Ali G in da House‘‘ ins Kino.
Als Titelfigur der „Da Ali G Show‘‘ spielt Sacha Baron Cohen einen Möchtegern-Gangster
aus dem Londoner Vorort Staines. Er ist furcht- und ahnungslos und provoziert seine Gäste
aufs Äußerste, indem er all die harten --- und oft die falschen --- Fragen stellt, z.B. indem er den
Astronauten Buzz Aldrin fragt: „Wie war es, auf der Sonne zu laufen?‘‘, oder wenn er den
ehemaligen CIA-Chef befragt: „Wir wollen mal in die Vergangenheit blicken… wer hat denn
nun J.R. erschossen?‘‘. Ali G hat bereits einige der mächtigsten Menschen der Welt interviewt, von Pat Buchanan über Newt Gingrich, dem ehemaligen UNO-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali bis hin zu Dr. C. Everett Koop.
Neben seiner Rolle als Ali G stellt Baron Cohen seine Vielseitigkeit außerdem mit Auftritten
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in etlichen anderen Rollen unter Beweis, darunter als Borat, der sechstberühmsteste Mann in
Kasachstan, und als Bruno, ein stolzer und schwuler Fashionista aus Österreich, dessen Eitelkeit nur noch von seiner Arroganz übertroffen wird.
Die Figur von Ali G erfand er 1998 in der britischen TV-Comedy-Show „The 11 O’Clock
Show‘‘. Zwei Jahre später startete der Sender Channel 4 Television die „Da Ali G Show‘‘, die
schnell Kultstatus erlangte und per Mundpropaganda Anhänger bis in den Buckingham Palace hinein gewann --- die englische Königin verpasst keine einzige Folge der Show. Baron Cohen ist auch ausführender Produzent der Show, schreibt und ist natürlich Hauptdarsteller. Seit
2003 wird die „Da Ali G Show‘‘ auch in den USA von HBO ausgestrahlt.
Diese Show wurde 2003 mit zwei Emmy-Nominierungen in den Kategorien Outstanding
Non-Fiction Program und Outstanding Writing in a Non-Fiction Program ausgezeichnet.
Auch in England waren der Show bereits etliche Ehrungen zuteil geworden, darunter zwei
BAFTA Awards in den Kategorien Best Comedy Program und Best Comedy Performance.
CEDRIC THE ENTERTAINER (Originalstimme von Maurice)
Cedric the Entertainer wird mit Riesenschritten zu einem der meistbeschäftigten ComedyStars in Hollywood. Vor kurzem war er an der Seite von John Travolta in „Be Cool‘‘ sowie
mit Tommy Lee Jones in „Man of the House‘‘ zu sehen. Demnächst wird er in der Kinoversion des TV-Klassikers „The Honeymooners“ die unvergessliche Rolle als Ralph Kramden
spielen; der Film soll diesen Sommer in die US-Kinos kommen. Zu seinen weiteren neuen
Filmen gehören außerdem die Komödie „Flash‘‘, „The Cleaner‘‘ mit Lucy Liu und „Mr. Lucky‘‘ mit Bruce Willis; in allen drei Filmen fungiert Cedric the Entertainer außerdem auch als
Produzent. Seine Stimme wird auch in den Animationsfilmen „Charlotte’s Web‘‘ und „The
Proud Family Movie‘‘ zu hören sein. In letzterem wird Cedric die Rolle als Bobby Proud aus
der TV-Serie „The Proud Family“ wieder aufnehmen, für die er 2003 mit einem NAACP
Image Award ausgezeichnet wurde.
Zu erster Berühmtheit gelangte er mit einer Nebenrolle in der „The Steve Harvey Show‘‘, und
brach alle Rekorde, indem er für seine Darstellung des liebenswerten Coach Cedric Robinson
vier Mal in Folge den Image Award in der Kategorie Outstanding Supporting Actor in a Comedy Series gewann. 2000 war er einer der „The Original Kings of Comedy‘‘ in Spike Lees
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gefeiertem Konzert-Dokumentarfilm.
Zwei Jahre später hatte er eine Hauptrolle in der Komödie „Barbershop‘‘, einem der größten
Überraschungserfolge des Jahres 2002, und erhielt breite Anerkennung von Kritikern und
Publikum. 2004 hatte er in der Fortsetzung, „Barbershop 2: Back in Business‘‘, ebenfalls eine
Hauptrolle inne. Im gleichen Jahr war er auch in „Lemony Snicket --- Rätselhafte Ereignisse‘‘
sowie in der Erfolgskomödie „Johnson Family Vacation‘‘ zu sehen; letztgenannter war Cedrics Produktionsdebüt unter dem Banner seiner eigenen Filmfirma, A Bird and a Bear Entertainment.
Zu seinen weiteren Filmen gehören u.a. „Big Mamas House‘‘, „Kingdom Come‘‘, „Mann
umständehalber abzugeben! Oder Scheiden ist süß‘‘ und „Ein (un)möglicher Härtefall‘‘ von
den Coen-Brüdern. Als Stimm-Talent war er außerdem in den Komödien-Hits „Dr. Doolittle
2‘‘ und „Ice Age‘‘ zu hören. Zurück im Fernsehen war er Produzent und Hauptdarsteller der
Serie „Cedric the Entertainer Presents‘‘, für die er einen AFTRA Award of Excellence gewann und zum People’s Choice Award nominiert wurde.
Seine Erfolge und Beliebtheit gehen jedoch weit über das Fernsehen und die Kinoleinwand
hinaus. Sein erstes Comedy-Buch, Grown Ass Man, kam im Januar 2002 auf den Markt und
war in den ganzen USA umgehend ausverkauft. Nachdem sein Werbespot für Bud Light während des Super Bowl 2001 lief, wurde er von der Zeitung USA Today als Madison Avenue’s
Most Valuable Player bezeichnet. 1994 erhielt er für seine bahnbrechende Arbeit als Moderator von ‘‘Def Comedy Jam’’ und ‘‘Comicview‘‘ von Black Entertainment Television den Richard Pryor Comic of the Year Award.
ANDY RICHTER (Originalstimme von Mort)
Andy Richter war dem Publikum seit 1993 gut bekannt aus seiner siebenjährigen Tätigkeit als
Conan O’Briens Sidekick in der „Late Night with Conan O’Brien‘‘-Show auf NBC. Nachdem
er im Jahr 2000 die Show verließ, betätigte er sich an einer Vielzahl von TV- und Spielfilmen.
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Vor kurzem war er an der Seite von Will Ferrell in der erfolgreichen Komödie „Buddy --- Der
Weihnachtself‘‘ sowie mit den Olsen-Zwillingen in „New York Minute“ zu sehen. Zu seinen
weiteren Filmen gehören z.B. die Independent-Produktion „Seeing Other People“ , „My
Boss’s Daugther‘‘ mit Ashton Kutcher, „Scary Movie 2‘‘ von Keenen Ivory Wayans, „Dr.
Doolittle 2‘‘ mit Eddie Murphy und Robert Altmans „Dr. T and the Women‘‘ mit Richard
Gere in der Hauptrolle.
2002 kehrte Richter mit einer Hauptrolle in der Fox-Komödie „Andy Richter Controls the
Universe‘‘ zum Fernsehen zurück und fungierte dabei auch als Produzent. Derzeit spielt er in
der Serie „Quintuplets‘‘ einen Vater von Fünflingen im Teenageralter.
Als preisgekrönter Autor erhielt Richter fünf Emmy-Nominierungen in Folge in der Kategorie Outstanding Writing for a Variety, Music or Comedy Program, und zwar als Mitglied des
Autorenteams von „Late Night with Conan O’Brien‘‘. Für diese Arbeit wurde er auch von
seinen Berufskollegen der Writers Guild of America mit zwei Preisen sowie zwei weiteren
Nominierungen geehrt.
DIE DEUTSCHEN SYNCHRONSPRECHER
BASTIAN PASTEWKA (Synchronstimme von Melman, der Giraffe)
Bastian Pastewka wurde am 4. April 1972 in Bochum geboren; seine Mutter ist Grundschullehrerin, sein Vater Agraringenieur. Er ist als Einzelkind in Bonn aufgewachsen, wo er auch
1991 sein Abitur machte und den Zivildienst absolvierte. Von 1992 bis 1993 studierte er Pädagogik, Germanistik und Soziologie, machte jedoch keinen Abschluss. Zu dieser Zeit gründete er bereits gemeinsam mit Bernhard Hoëcker und Keirut Wenzel die Comedygruppe „Comedy Crocodiles‘‘. Mit drei Bühnenprogrammen (u.a. „Wer schwängerte die Biene Maja?‘‘)
traten sie zumeist im Stammtheater Anno Tubac in Bonn auf, und hatten auch verschiedene
Gastspiele, u.a. im Bonner Haus der Springmaus, dem Saarbrücker Studio-Theater, dem
Hamburger Schmidt-Theater, dem Theater in der Filmdose in Köln, in der Musik- und Comedy-Kneipe Blaue Biwel in Koblenz und auf dem Köln Comedy Festival. Im Januar 1997 löste
sich die Gruppe auf.
1993 übernahm Bastian Pastewka im Kinofilm „Das Wunder von Mâcon‘‘ eine kleine Rolle
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als „Knecht 15‘‘ an der Seite von Julia Ormond, Joseph Fiennes und Andreas Kunze unter der
Regie von Peter Greenaway. 1994 begann er mit Fernseh-Comedy und war Einspieler für die
WDR-Jugendsendung „U30“ . 1995 kam seine erste wöchentliche Sendung: „Lollo Rosso“
ein sechzigminütiges Live-Magazin, moderiert von Rebecca Siemoneit-Barum. Darin präsentierte er die regelmäßige Comedy-Reihe „Wichtig“ , aber auch Reportagen und Live-Berichte.
1996 wurde die Sendung dann auf 90 Minuten verlängert. Ab Juni des gleichen Jahres übernahm er das Verfassen des Drehbuchs sowie die Moderation von 40 Best-Of-Shows zu je 15
Minuten im täglichen Rhythmus (mit Mona Sharma). Im August 1996 stieg er als festes Ensemblemitglied in „Die Wochenshow‘‘ neben Ingolf Lück, Anke Engelke und Marco Rima
bei Sat 1 ein; bis 2001 waren es insgesamt 170 Sendungen, zunächst à 30 Minuten, ab Dezember 1997 als wöchentliche 60-Minuten-Show. Später stießen Markus Maria Profittlich
und Annette Frier hinzu, außerdem Gäste wie Herbert Feuerstein, Badesalz u.v.a. Hier übernahm Bastian Pastewka unzählige unvergessliche Rollen, darunter als Reporter, als ErotikMagazin-Moderator Brisko Schneider und Jogginganzug-Spießbürger Ottmar Zittlau.
Von 1996 bis 1998 hatte er diverse TV-Auftritte, darunter im Sat 1-Film „I’m here“ , in „Die
Kleine und Linzenich‘‘ (WDR), bei „Vivavision‘‘, „Hast Du Worte?‘‘, „Käpt’n Blaubär‘‘,
„Die Pannenshow‘‘, „Die Harald Schmidt Show‘‘, „Danke, Anke!‘‘, „Der Bayerische TVPreis‘‘, „Sabine Christiansen‘‘, „100 Grad‘‘, „1998 --- Das Quiz“ und „Echo ‚98‘‘. Im März
1999 wurde an die Produzenten und das Ensemble der „Wochenshow‘‘ der österreichische
TV-Preis Romy verliehen --- und bei der nächsten Gala im März 2000 gleich noch einmal. Im
September 1999 wurde Pastewka laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TV-Zeitschrift TV
Today zum Beliebtesten Deutschen Comedian gewählt. Im Oktober 1999 wurde die „Wochenshow‘‘ zum Deutschen Fernsehpreis nominiert. Im Dezember startete „Briskos Jahrhundertshow‘‘, eine sechsteilige Comedy-Serie auf Sat 1. Im Februar 2000 erhielt Pastewka die
Goldene Kamera als Bester Komiker 1999, im Mai dann den Radio Regenbogen-Award in
der gleichen Kategorie.
Bis 2001 absolvierte er viele weitere TV-Auftritte, darunter in „Zimmer frei“ , bei „Wetten,
dass…?‘‘, „Boulevard Bio‘‘, „Herman und Tietjen‘‘, in der „Sesamstrasse‘‘, beim „Deutschen
Comedypreis‘‘ und „Guten Morgen, Deutschland!‘‘. Außerdem ist er Ensemblemitglied in der
Serie „Ja uff erst mal --- Winnetou unter Comedy-Geiern“ zusammen mit Jürgen von der Lippe, Rüdiger Hoffman, Mike Krüger, Bernd Stelter, Hella von Sinnen, Dirk Bach u.v.a.
Im Juni 2001 stieg er aus der Sat 1-„Wochenshow“ aus. Im September 2001 war er in „Kom37
mando Störtebecker‘‘ von Ute von Münchow-Pohl zu sehen, übernahm die Sprechrolle des
Paul Bommel in dem Zeichentrickfilm mit den „Ottifanten‘‘ von Otto Waalkes, spielte in
„Der Zimmerspringbrunngen‘‘ von Peter Timm mit. 2002 übernahm er im Kurzfilm „Et kütt
wie et kütt‘‘ von Jakob Ziemnicki die Rolle eines TV-Psychologen; im September begann
sein Bühnenprogramm „Ein Abend mit Olli Dittrich und Bastian Pastewka‘‘ mit einer Premiere in den Hamburger Kammerspielen, das mehrmals wiederaufgenommen wurde und bis
zum Sommer 2004 tourt. Stammtheater wird das Bonner Pantheon, Gastspiele gab es außerdem u.a. im St. Pauli-Theater in Hamburg, im Quatsch Comedy-Club in Berlin, dem Winterhuder Fährhaus in Hamburg, am Steintor-Varieté in Halle und dem Meerkabarett auf Sylt.
Von 2002 bis 2004 hatte er weitere diverse TV-Auftritte, darunter in „Die Johannes B. Kerner
Show‘‘, bei „TV Total‘‘, „Ladykracher‘‘, „Maischberger‘‘, „Wer wird Millionär?‘‘, „Die
80er-Show“ , „Bullyparade“ , „OLM“ , „Das Büro“ , „Der Bayerische TV-Preis‘‘ sowie regelmäßige Gastauftritte bei „Genial daneben‘‘.
Zu seinen Synchronrollen gehören u.a. „Die Profis --- Die nächste Generation“ , „Waterboy --Der Typ mit dem Wasserschaden‘‘ und die Stimme der Titelfigur in der deutschen Fassung
der Kinofilme „Stuart Little‘‘ und „Stuart Little 2‘‘. Zudem entstand „Pastewka in Tunesien‘‘,
eine Reise-Doku im Rahmen der Sendung „Voxtours“ , die später bei RTL als Reihe fortgesetzt wurde.
2003 lief ab 10. Januar die erste Folge der Sketchshow „Ohne Worte‘‘, die eine Nominierung
zum Grimme-Preis bekam. Am 16. Juli lief „Pastewka in Indien“ , der Start einer losen Folge
von Reiseberichten mit szenischen und Comedy-Elementen. Im Januar 2004 folgte „Pastewka
in Japan‘‘. Im Oktober 2003 wurde er als Bester Comedian mit dem Deutschen Comedy-Preis
ausgezeichnet.
Am 8. April 2004 lief „Die Wochenshow --- 20 Jahre Sat 1“ als einmaliges TV-Special mit
den Comedians der Erfolgsshow der Jahre 1996 --- 2002. Am 20. Mai hatte der Spielfilm „Der
Wixxer‘‘ Premiere, eine Krimi-Komödie als Parodie auf die Edgar-Wallace-Filmreihe der
60er Jahre. Unter der Regie von Tobi Bauman und mit hochkarätiger Besetzung verkörperte
Pastewka den Inspektor Very Long.
Ab September 2004 wurde die Comedy-Reihe „Ohne Worte“ bei RTL wieder aufgenommen,
diesmal mit 6 Folgen à 30 Minuten. Im Oktober 2004 wurde Pastewka als Bester Comedian
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für den Deutschen Comedypreis nominiert. Ab Januar 2005 wurde die Reise-Doku-Reihe
wieder fortgesetzt, diesmal mit Berichten aus Russland, Mexiko und der Südsee.
JAN JOSEF LIEFERS (Synchronstimme von Alex, dem Löwen)
Jan Josef Liefers wurde 1964 in Dresden geboren. Von 1981 bis 1983 machte er eine Lehre
als Tischler an der Semperoper, und von 1983 bis 1987 absolvierte er ein Schauspielstudium
an der Hochschule für Schauspielkunst Erna Busch in Ost-Berlin. Danach begann er seine
Theaterlaufbahn zunächst am Deutschen Theater und an den Kammerspielen in Berlin und
von 1990 bis 1994 am Thalia Theater in Hamburg. Inzwischen lebt er in München.
Neben seinen zahlreichen Theaterauftritten in Stücken von Goethe bis Sartre, von Shakespeare bis Heiner Müller sammelte Liefers über die Jahre auch wertvolle Erfahrungen im TVund Filmbereich, darunter ab 1988 mit „Die Besteigung des Chimborazo‘‘ unter der Regie
von Rainer Simon; es folgten u.v.a. „Der Fall Ö.‘‘ von Rainer Simon, die TV-Serien „Doppelter Einsatz‘‘ unter der Regie von Markus Bräutigam und „Die Frau des Anwalts‘‘ von Alan
Brackinshaw, 13 Folgen der ARD-Vorabendserie „Partner“ sowie die PRO 7-Filme „Blindes
Vertrauen‘‘ und „Busenfreunde‘‘ und die Sat 1-Produktion „Das Wunder von Lengede‘‘.
Zu seinen weiteren TV-Filmen zählen z.B. „Ich, der Boss“ von Martin Gies, „Die Chaos
Queen‘‘ von Christian von Castelberg, „Der Tod ist die gerechte Strafe‘‘ von Wolfgang Mühlbauer, „Kidnapping Mom and Dand‘‘ von Kai Wessel, „Die Spur meiner Tocher‘‘ von Hajo
Gies, verschiedene „Tatort‘‘-Folgen und „Ein Koalabär allein zu Haus“ von Uwe Janson.
Sein Kinofilmdebüt gab er 1993 mit Joseph Vilsmaiers Komödie „Charlie und Louise --- Das
doppelte Lottchen‘‘. Anfang 1996 stand er in Helmut Dietls erfolgreichem „Rossini oder die
mörderische Frage, wer mit wem schlief‘‘ vor der Kamera und konzentrierte sich dann auf
seine erste Hauptrolle in „Knockin’ On Heaven’s Door‘‘ an der Seite von Til Schweiger; weitere Spielfilme sind u.a. „Sieben Monde‘‘ von Nils Osburg‘‘ und „666 --- Traue keinem mit
dem Du schläfst‘‘ von Rainer Matsutani.
1998 gab Liefers mit „Jack’s Baby‘‘ sein Regiedebüt und wurde hierfür 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet; eine weitere Regiearbeit übernahm er 2001 im TV-Film
„Der Frauenversteher‘‘ für Sat 1.
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RICK KAVANIAN (Synchronstimme von Marty, dem Zebra)
Rick Kavanian, am 26. Januar 1971 in München geboren, studierte von 1990 bis 1994 Politikwissenschaften, Nordamerikanische Kulturgeschichte und Psychologie. 1990 begann die
Zusammenarbeit mit Michael „Bully‘‘ Herbig als Autor und vor dem Mikrofon für die
Münchner Kult-Radio-Show „Langemann und die Morgencrew“ . 1995 studierte er ein Jahr
am New Yorker Lee Strasberg Theatre Institute. 1996, zurück in Deutschland, setzte er seine
Zusammenarbeit mit Michael „Bully‘‘ Herbig in „Easy Bully‘‘ fort und arbeitete 1997 als
Autor und Ko-Moderator für die erste wöchentlich bundesweit ausgestrahlte Radioshow
„Bullys Late Light Show‘‘. Im selben Jahr (1997) ging die erfolgreiche und beliebte „bullyparade‘‘ auf Sendung, in der Rick Kavanian von Beginn an als Autor und Schauspieler mitwirkte. Wer genau hinhört, wird seine Stimme in der deutschen Fassung von „Austin Powers‘‘ --sowohl in „Spion in geheimer Missionarsstellung‘‘ als auch in „Goldständer‘‘ --- sowie in den
Serie „South Park‘‘ und „Happy Texas‘‘ erkennen. Mittlerweile ist er der „Stammsprecher‘‘
von Mike Myers. Zu seinen weiteren Synchronrollen gehören z.B. die Stimme des Magischen
Spiegels in „Till Eulenspiegel‘‘, „Harold und Kumar‘‘, „Felix --- Ein Hase auf Weltreise“ und
„Hui Buh --- Das Schlossgespenst“ .
Natürlich war Kavanian auch bei Herbigs unglaublichem Kinoerfolg des Jahres 2001 dabei;
er arbeitete am Drehbuch zu „Der Schuh des Manitu‘‘ mit und übernahm die Rolle des Dimitri. Danach spielte er die Hauptrolle (Türlich) in dem Kinoerfolg „Feuer, Eis und Dosenbier‘‘
unter der Regie von Mathias Dinter (2002) und war im Kinofilm „Erkan & Stefan gegen die
Mächte der Finsternis‘‘ unter der Regie von Axel Sand (2002) in der Rolle des Cem zu sehen.
In Bullys Kinoproduktion „(T)Raumschiff Surprise --- PERIODE 1‘‘ arbeitete Rick als KoAutor am Drehbuch mit und übernahm drei Rollen. Von Ricks Wandlungsfähigkeit sind seine
Fans seit September 2004 im neuen TV-Format „Bully & Rick“ auf ProSieben erneut hellauf
begeistert.
DIE FANTASTISCHEN VIER (Synchronstimmen der Pinguine)
Wer sich mit aktueller Popmusik in Deutschland beschäftigt, kommt an den Fantastischen
Vier nicht vorbei. Bereits Ende der 80er Jahre begannen Andy, Michi Beck, Smudo und
Thomas D das Phänomen HipHop für die hiesigen Verhältnisse zu übersetzen, einfach so, frei
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von der Leber weg --- ein turbulentes Wechselspiel von internationalen Strömungen und individueller Reife. Die Geschichte der Band erzählt somit viel über die popkulturellen Ströme
der alten Bundesrepublik. Am Anfang standen die Vorbilder aus England und Amerika, sie
wurden kopiert, die konkrete Lebenssituation vor Ort angepasst und eigenständigen Spielarten umgeformt. Es lag in der Hand der Musiker, diesen Prozess stetig voranzutreiben. Die
Fantastischen Vier haben genau diesen Weg beschritten; schließlich wollten sie Stars werden
und verließen recht bald das sichere Terrain des Undergrounds. Dafür hagelte es erst Kollegen- und Kritikerschelte, dann Goldene Schallplatten.
Als „Terminal Team‘‘ rockten sie noch im Juni 1988 gemeinsam im Jugendhaus Heslach, die
Texte in Englisch, Baseballkappen auf den Köpfen. Bei einem ausgedehnten USA-Trip entdeckten Smudo und Thomas D die eigene Muttersprache für ihre Musik. Wieder zuhause
wurde das „Terminal Team‘‘ ad acta gelegt; im Sommer 1989 kam die Wiederauferstehung
als „Die Fantastischen Vier‘‘.
Noch war die Band kaum mehr als ein hoffnungsvolles Projekt, als wenig später der Ostblock
zusammenbrach und entlang der deutsch-deutschen Grenze Weltgeschichte geschrieben wurde. Die Fantastischen Vier sammelten derweil Bühnenerfahrungen bei selbstorganisierten
Auftritten. International war HipHop zum großen Geschäft geworden, doch trotz vieler Fans
stand die Szene hierzulande noch ganz am Anfang. Erst 1991 wurde es auch für die Fantastischen Vier ernst: Auf verschlungenen Wegen hatte man einen Plattenvertrag mit CBS (der
späteren Sony Music) ergattert. Im September erschien die erste Singe, „Hausmeister Thomas
D‘‘, kurz darauf das Album „Jetzt geht’s ab‘‘. Beim großen HipHop-Festival auf der Loreley
mit De La Soul, Ice T und Galliano musste sich die Band vor großem Publikum beweisen --das Eis für HipHop aus heimischen Landen war gebrochen. Das Debütalbum geriet mit
18.000 verkauften Einheiten zum Achtungserfolg.
Ende August 1992 stand das zweite, wiederum selbstproduzierte Album „Vier Gewinnt‘‘ vor
der Veröffentlichung; Mitte September rappte man noch relaxt für die Stuttgarter Freunde auf
einem Straßenfest, zwei Wochen später musste man in Heidelberg 1000 Leute wegschicken.
Ausverkauft! Die Single „Die da‘‘ schoss in die Top Ten, die begleitende Herbsttour geriet
zum Triumph. Binnen weniger Monate kannte sie jeder Taxifahrer; allerdings nagten die
Nachteile einer allzu grellen Öffentlichkeit am Nervenkostüm. Was lag also näher, als das aus
dem Ruder gelaufene Image zu versenken? Gedacht, getan: Der Nachfolger „Die Vierte Dimension‘‘ lieferte mit psychedelischen Sounds kaum mehr Nachschub für die Klatschspalten.
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Für das Fernsehen drehten sie in Windeseile 26 Folgen einer anarchischen Clip-Show --- und
führten ihr Leben wieder auf Normalspur zurück. Ansonsten wurde musikalisch herumexperimentiert, u.a. als Megavier mit den Frankfurter Megalomaniacs.
Die Fantastischen Vier arbeiteten derweil an einem neuen Livekonzept; sie wollten ihr reguläres Set aufwändiger instrumentieren, die Band Disjam kam dazu und sollte für die nächsten
Jahre zur ständigen Live-Begleitung werden. Nach gerade mal sechs Jahren zählten die Vier
bereits zu den Veteranen der Zunft.
Das Album „Lauschgift‘‘, eine der bis heute bedeutendsten und phänomenalsten Rap-Platten
aus Deutschland, mit dem Nummer-Eins-Hit „Sie ist weg“ , versöhnte die Band mit Kritik
und Fans gleichermaßen; aus der verschworenen Jugendgemeinschaft waren eigenständige
Songschreiber geworden, und als Band hatten die Fantastischen Vier ein nie erwartetes Plateau erreicht. Doch wie sollte es weitergehen?
Die Lösung präsentierte einmal mehr Manager Bär: Er regte die Gründung eines eigenen Labels an, das die einmalige Chance bot, sich über die eigene Gruppe hinaus künstlerisch weiterzuentwickeln. Zur Popkomm 1996 wurde also „Four Music‘‘ aus der Taufe gehoben, eines
der innovativsten Labels für HipHop, Soul und elektronische Musik, was prompt neue Energien freilegte. Ein vierteiliger Masterplan entstand: Smudo zog nach Hamburg, Thomas ins
Hymer-Wohnmobil, Andy baute das Studio aus und Michi gab verstärkt Gastspiele. Dazu
gesellten sich die Albumprojekte von Thomas D (Solo, 1997) und Hausmarke (Weltweit,
1998), bei denen sich die Band wechselseitig unterstützte. Alles reiche Erfahrungen, die zum
10jährigen Bühnenjubiläum 1998 in das nächste gemeinsame Album mündeten. Im darauffolgenden Frühjar kam das fünfte (reguläre) Album „4:99‘‘ mit der simpel-genialen Hitsingle
„MfG‘‘ heraus. Außerdem erschien im Februar 1999 bei Kiepenheuer & Witsch „Die letzte
Besatzermusik‘‘, die von Ralf Niemczyk aufgeschriebene Band-Autobiographie.
Und auch im neuen Jahrtausend wird das musikalische Level ausgebaut: Auf Anfrage von
MTV entschließt sich die Band zu einer ureigenen Interpretation der berühmten „Unplugged‘‘-Serie; mit ihrem legendären Auftritt in der Balver Höhle im Sauerland schufen sie einen
der besten Auftritte einer Band in dieser Sendereihe. Auch den Bandgedanken haben sie nie
aus den Augen verloren: Mit der Single „Troy‘‘ sind die Stuttgarter wieder erfolgreich in Führung gekommen, dann folgte das ausgefallene, kluge und bewundernswerte Album „Viel‘‘ --und zeigt, dass auch morgen mit den Fantastischen Vier gerechnet werden muss.
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Thomas Dürr, geboren am 30.12.1968 in Stuttgart. Nach seinem ersten Soloalbum 1997 und
dem Jahr im Wohnmobil ist einiges passiert. Mit dem Bauernhof in der Eifel hat er sich einen
persönlichen Traum erfüllt; danach hat er wieder ein neues Solo-Kapitel aufgeschlagen:
Thomas D präsentiert Reflektor Falke. Doch auch mit diesem Konzeptalbum war sein musikalisches Spektrum noch lange nicht abgedeckt; es folgte das deutschsprachige alternative
Punk-Rock-Projekt „Son Goku“ und dessen Album „Crashkurs“ .
Michael B. Schmidt, geboren am 6.3.1968 in Offenbach. Der Internet- und Videospiel-Junkie
hat seinen Laptop praktisch immer dabei und berichtet auf seiner persönlichen Homepage
(www.smudo.com) über sich und die Band. Seine neueste Leidenschaft ist Motorsport; ob
beim Porsche oder Beetle-Cup, Smudo ist mittlerweile Stammgast als Fahrer auf dem Nürnburgring und anderen Rennstrecken.
Michael Beck, geboren am 11.12.1967 in Stuttgart. Er ist bereits seit längerer Zeit mit seinem
DJ-Partner Thomilla als Turntablerocker in den besten Clubs Deutschlands ein Garant für
ausverkaufte Parties und eine nassgeschwitzte Partycrowd. Mit ihrem Debütalbum „Classic‘‘
sorgten die Turntablerocker weltweit für Aufsehen und zeigten ihre Definition von Clubsound; im September 2002 kann das zweite Album „Smile‘‘ heraus.
Andreas Rieke, geboren am 17.11.1967 in Stuttgart. Neben den Produktionen der Fantastischen Vier ist Andy für einige andere Projekte als Produzent tätig. Ob für die Spezializtz aus
Berlin oder das Solo-Album „Lektionen in Demut“ von Thomas D ist Andy der Mastermind
am Mischpult und Computer. Sein neues Solo-Projekt nennt sich „Y-Files“ .
ÜBER DIE FILMEMACHER
ERIC DARNELL (Regie/Drehbuch)
Eric Darnell gab sein Regiedebüt bei „Antz‘‘, dem ersten computeranimierten Spielfilm von
PDI/DreamWorks. Zuvor assistierte er bereits bei den Recherchen und der Entwicklung von
DreamWorks Animation erstem traditionell animierten Spielfilm, „Der Prinz von Ägypten‘‘.
Er machte seinen Studienabschluss mit einem BA in Journalismus an der University of Colo43
rado sowie einem MFA in Experimental Animation an der CalArts. Während seiner Abschlussarbeit wurden ihm zwei Filmemacher-Stipendien zuteil, und zwar von der Ahmanson
Foundation und der Princess Grace Foundation. Er begann seine Laufbahn als freischaffender
Animations-Spezialist und arbeitete an verschiedenen Projekten mit, darunter das animierte
Musik-Video „Get Up“ für die Band REM.
1991 kam er zu PDI/DreamWorks und arbeitete an einer Vielzahl von Kurz- und Werbefilmen. Sein Kurzfilm mit dem Titel „Gas Planet‘‘ brachte ihm internationale Anerkennung,
darunter einen Preis als Beste Computeranimation auf dem Ottawa Animation Festival.
TOM McGRATH (Regie/Drehbuch)
Tom McGrath spricht im Originalfilm „Madagascar‘‘ auch die Stimme von Skipper, dem Anführer der Pinguin-Bande. Seine Karriere im Animationsbereich dauert bereits über 15 Jahre
an; er betätigte sich außerdem auch an etlichen anderen Filmen.
Zu seinen Spielfilmen gehören z.B. „Der Grinch‘‘ unter der Regie von Ron Howard und „Cats
& Dogs --- Wie Hund und Katz“ . Im Animationsbereich war er bei „Cool World“ für die Animation und das Storyboard verantwortlich, bei „Space Jam‘‘ und „Hercules and Xena --- The
Animated Movie: The Battle for Mount Olympus‘‘ fungierte er als Key Animator.
Im Fernsehen betätigte er sich als Regisseur der beliebten Serie „The Ren & Stimpy Show‘‘
und etlicher Pilotfilme für den Kanal Nickelodeon. Außerdem arbeitete er an etlichen Werbeund Kurzfilmen mit.
MIREILLE SORIA (Produktion)
Mireille Soria produzierte für DreamWorks Animation vor kurzem das traditionell animierte
Abenteuer „Sindbad: Der Herr der sieben Meere‘‘. Ihre erste Produktionsarbeit bei einem
Animationsfilm war der vorangegangene „Spirit --- Der wilde Mustang“ , der eine OscarNominierung in der Kategorie Bester Animationsfilm erhielt; zuvor hatte sie bereits weitere
TV- und Spielfilme produziert.
Vor ihrer Arbeit an „Spirit‘‘ hatte sie schon einen Produktions-Vertrag bei Fox Family Pictu44
res, wo sie die romantische Aschenputtel-Story „ Auf immer und ewig --- A Cinderella Story‘‘
mit Drew Barrymore realisierte. Zu ihren weiteren Arbeiten gehört z.B. die ausführende Produktion der Horrorkomödie „Under Wraps‘‘ für den Disney Channel.
Von 1990 bis 1995 war sie Vizepräsidentin der Produktion bei Walt Disney Pictures; in dieser
Zeit überwachte sie die Produktion von Projekten wie z.B. „Cool Runnings‘‘, „Mighty Ducks
--- Das Superteam‘‘ und deren zwei Fortsetzungen sowie die Spielfilmversion aus dem Jahr
1994 von Rudyard Kiplings „Das Dschungelbuch‘‘.
Davor arbeitete sie für die Steve Tisch Company als Vizepräsidentin und Produzentin verschiedener Projekte, darunter den Pilotfilm und 13 Episoden der TV-Serie „Dirty Dancing“ ,
die TV-Filme „Victim of Love“ , „Out on the Edge“ und „Lies of the Heart‘‘. Zusätzlich entwickelte sie verschiedene Filmprojekte für das Kino, Kabel und Fernsehen.
Ihre Karriere begann im Jahr 1982 als Managerin der Serienabteilung bei ABC. Zwei Jahre
später ging sie als Programmdirektorin zu Columbia Pictures Television. 1985 kehrte sie als
Direktorin der Abteilung Serienentwicklung zu ABC zurück und war u.a. für den bahnbrechenden Erfolg von „thirtysomething‘‘ verantwortlich.
TERESA CHENG (Ko-Produktion)
Teresa Cheng hat im Bereich der Filmproduktion sowohl bei großen Studios, bei Digitaleffekte-Firmen und auch beim größten kanadischen TV-Sender eine bereits über 20jährige Berufserfahrung. Sie arbeitete als Chefin der Produktionsabteilung bei PDI/DreamWorks und
überwachte weltweit sämtliche Projekte des Unternehmens. Außerdem fungierte sie im Oscar-nominierten Animationsfilm „Spirit --- Der wilde Mustang“ als Produktionsmanagerin.
Vor ihrer Arbeit bei DreamWorks Animation produzierte sie die visuellen Effekte bei vielen
Filmen, darunter „Batman and Robin‘‘, „Batman Forever‘‘, „Ace Ventura --- Jetzt wird’s wild“
und „True Lies‘‘. Außerdem überwachte sie die Produktion des ersten Coca-Cola-Werbespots
mit computergenerierten Eisbären sowie einen TV-Spot für Jeep mit dem Titel „Snow Covered‘‘, der in Cannes mit einem Grand Prix ausgezeichnet wurde.
Ihrer Karriere in der TV-Branche begann sie als Produzentin und Managerin bei CBS Television, dem größten Sender in Kanada. Sie studierte Kommunikationswissenschaften an der
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University of Washington.
MARK BURTON (Drehbuch)
Mark Burton ist ein in England ansässiger Comedy-Autor, der sich bereits auf beiden Seiten
des Atlantiks an den verschiedensten Film- und TV-Projekten beteiligt hat. Für seine Arbeit
ist er auch mit etlichen Preisen ausgezeichnet worden, darunter der British Comedy Award
und der Premier Ondas Award.
Er hat für viele der führenden Comedy-Shows in England geschrieben, darunter z.B. „Clive
Anderson Talks Back‘‘, „Jack Dee’s Happy Hour‘‘, „Never Mind the Buzzocks‘‘, „2DTV‘‘,
„Have I Got News For You‘‘ und „Spitting Image‘‘. Er ist außerdem einer der Erfinder und
Ko-Autor der BBC-Sitcom „The Peter Principle“ mit Jim Broadbent in der Hauptrolle.
Er schrieb auch zusätzliche Dialoge mit den Knet-Animationsfilm „Chicken Run --- Hennen
rennen‘‘ von Aardman und DreamWorks Animation. Derzeit arbeitet er an dem neuen Film
„Wallace & Gromit --- The Curse of the Were-Rabbit“ .
BILLY FROLICK (Drehbuch)
Billy Frolick gab sein Regiedebüt im von ihm verfassten preisgekrönten Digital-Video „It Is
What It Is‘‘ mit Jonathan Silverman in der Hauptrolle.
1995 veröffentlichte er sein hochgelobtes Buch What I Really Want to Do is Direct: Seven
Film School Graduates Go to Hollywood, in dem er sieben ehemalige Filmstudenten über drei
Jahre hinweg begleitete. Unter Pseudonym verfasste er außerdem die Parodien The Philistine
Prophecy, Dumpisms: The Witless Wisdom of Horace Dump und The Ditches of Edison
County; letztere war in Amerika ein Bestseller und wurde sogar ins Italienische und Japanische übersetzt. Seine neueste Parodie ist The Five People You Meet in Hell und soll im Frühjahr auf den Markt kommen.
Seine journalistischen Arbeiten sind in The New Yorker, Premiere, Movieline, Entertainment
Weekly und der Los Angeles Times erschienen.
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HANS ZIMMER (Musik)
Hans Zimmer ist einer der profiliertesten Komponisten in der Filmbranche und hat bereits für
über 100 Spielfilme die Filmmusik komponiert.
Für seine Musik zum Animations-Erfolg „Der König der Löwen“ wurde Hans Zimmer 1994
sowohl mit einem Oscar als auch mit einem Golden Globe ausgezeichnet; der Soundtrack
dazu entwickelte sich zu einem der meistverkauften Filmmusikalben aller Zeiten, und seine
Kompositionen reißen auch das Publikum in Musical-Theatern zu begeistertem Applaus hin.
Das gleichnamige Musical wurde 1998 mit dem Tony Award als Bestes Musical sowie mit
einem Grammy in der Kategorie Best Original Cast Album ausgezeichnet.
Sechs weitere Oscar-Nominierungen wurden ihm bisher zuteil, darunter für „Gladiator“ --- für
den er einen Golden Globe gewann und eine Grammy-Nominierung erhielt -, „Der Prinz von
Ägypten‘‘, „Der schmale Grat‘‘, „Besser geht’s nicht‘‘, „Rendezvous mit einem Engel‘‘ und
„Rain Man‘‘.
In diesem Jahr bekam er seine siebte Golden Globe-Nominierung für seine Komposition zu
James L. Brooks’ Komödie „Spanglish‘‘; für den gleichen Preis war er zuvor schon für seine
Arbeit zu „Last Samurai‘‘, „Pearl Harbor‘‘, „Spirit --- Der wilde Mustang“ und „Der Prinz von
Ägypten‘‘ nominiert.
Außer „Madagascar‘‘ kommen demnächst einige neue Filme in die Kinos, für die er ebenfalls
komponierte, darunter „The Wheather Man‘‘ von Gore Verbinski und „Batman Begins‘‘, für
den er gemeinsam mit James Newton Howard arbeitete. Zu seinen vielen weiteren Filmen
gehören u.a. „Ring‘‘ und „Ring 2‘‘, „Tricks‘‘, „Große Haie --- Kleine Fische“ , „Black Hawk
Down‘‘, „Hannibal‘‘, „USS Alabama - Crimson Tide“ --- für den er mit einem Grammy ausgezeichnet wurde -, „Thelma & Louise“ , „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ , „Mission:
Impossible 2‘‘, „Eine Klasse für sich‘‘, „Black Rain‘‘, „Backdraft --- Männer, die durchs Feuer
gehen‘‘, „True Romance‘‘, „Tage des Donners‘‘ und „Mein wunderbarer Waschsalon‘‘.
Neben seiner Arbeit als Komponist ist Hans Zimmer auch Leiter der Filmmusikabteilung bei
DreamWorks. Seit den Zeiten, in denen Dimitri Tiomkin bei MGM und Alfred Newman bei
Twentieth Century Fox die gleiche Position innehatten, ist er der erste Komponist, der wieder
in ein solches Amt berufen wurde.
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PHILIPPE GLUCKMAN (Leitung Visuelle Effekte)
Philippe Gluckman arbeitete vor kurzem noch als Ko-Leiter der visuellen Effekte beim computeranimierter Kinoerfolg „Shrek 2 --- Der tollkühne Held kehrt zurück“ ; zuvor betätigte er
sich als Sequence Supervisor bei „Shrek --- Der tollkühne Held“ , nachdem er für „Antz“ als
Ko-Leiter der visuellen Effekte fungiert hatte.
Er kam 1994 zu PDI/DreamWorks und begann als Senior Animator/Technical Director; zu
seinen Projekten gehören z.B. „Batman and Robin‘‘, „Batman Forever‘‘, „Marvin der Marsmensch‘‘ und eine ganze Reihe von Werbefilmen.
Vor dieser Zeit betätigte er sich als Senior Animator bei Ex Machina in Paris und arbeitete an
einer Vielzahl von Projekten, darunter Werbefilme und Attraktionen für Themenparks. Seine
Karriere begann er als traditioneller 2D-Animator als Partner bei Storyboard und als Assistant
Animator bei Cartoon Farm, beides Firmen mit Sitz in Paris. Er studierte an der École Nationale D’Arts Appliqués in Paris.
REX GRIGNON (Leitung Animation Charaktere)
Rex Grignon arbeitet seit über zwei Jahrzehnten im Bereich Animation. Als Mitbegründer der
Animationsabteilung von PDI/DreamWorks war er ausschlaggebend für die Erschaffung des
Emmy-preisgekrönten TV-Specials „The Last Halloween“ , bei „Muppet Vision 3-D“ und
etlichen Werbespots mit dem berühmten Pillsbury Doughboy. Er verließ PDI vorübergehend,
um als Character Animator den allerersten computeranimierten Spielfilm „Toy Story‘‘ zu
realisieren, und kehrte dann zu PDI zurück, um als Supervising Animator die Filme „Antz‘‘
und „Shrek --- Der tollkühne Held“ zu verwirklichen.
Grignon bekam das Presidential Scholarship-Stipendium, um am New York Institute of Technology’s Computer Graphics Laboratory zu studieren, das für seine Pionierarbeit im Bereich
CGI renommiert ist. Er unterrichtete am Cogswell College in Sunnyvale, Kalifornien, sowie
am Academy of the Arts College in San Francisco. Außerdem lehrte er am American Film
Institute, an der Stanford University, am Sheridan College, an der University of Washington
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und hielt auf etlichen Animations-Festivals weltweit interessante Vorträge.
EWAN JOHNSON (Leitung Layout)
Ewan Johnson kam im Jahr 2003 zu PDI/DreamWorks, nachdem er über lange Zeit der Supervising Layout Artist bei Pixar gewesen war. Zu seinen Arbeiten gehören u.a. AnimationsHits wie „Toy Story‘‘, „Toy Story 2‘‘, „Das große Krabbeln‘‘, „Die Monster AG‘‘ sowie die
Oscar-preisgekrönten Animationsfilme „Findet Nemo‘‘ und „Die Unglaublichen‘‘.
Bevor er zu den Animationsfilmen kam, arbeitete er als Software-Ingenieur in Chicago, wo er
u.a. Prototypen für Digitalvideo-Management mitentwickelte.
SHANNON JEFFRIES (Art Direction)
Shannon Jeffries kam 1996 in der Funktion als Visual Development Artist bei dem ersten
computeranimierten Film von PDI/DreamWorks, ‘‘Antz’’, zum Unternehmen. In der gleichen
Funktion betätigte sie sich auch in dem Mega-Erfolg „Shrek 2 --- Der tollkühne Held kehrt
zurück‘‘.
Vor dieser Zeit arbeitete sie in unterschiedlichen künstlerischen Bereichen, darunter als freischaffende Illustratorin für diverse Druckmedien sowie als Möbeldesignerin. Dann ging sie in
die Unterhaltungsindustrie und war Autorin, Regisseurin und Produzentin des preisgekrönten
animierten Kurzfilms „Hats and Dogs‘‘. Daraufhin fungierte sie als Filmdesignerin und für
verschiedene Studios etliche animierte Spielfilme verwirklichte.
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