Latein

Transcription

Latein
Niedersächsisches
Kultusministerium
Fachbezogene Leistungsüberprüfungen
für das Gymnasium
Schuljahrgang 10
Latein
Herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium (Februar 2000)
30159 Hannover, Schiffgraben 12
Erarbeitet von: Dr. D. Fechner, Celle; R. Freise, Osnabrück; P. Pischke, Hannover;
H.-P. Tunkel, Braunschweig.
Druck und Vertrieb:
Niedersächsisches Landesinstitut für
Fortbildung und Weiterbildung im Schulwesen
und Medienpädagogik (NLI)
Keßlerstraße 52
31134 Hildesheim
Nachbestellungen richten Sie bitte an das Dezernat 2 (05121/1695276):
Preis: 2,00 DM zuzüglich Versandkosten
Inhalt
1
Allgemein
4
2
Schriftliche Überprüfung
7
2.1
Art der schriftlichen Überprüfung
8
2.2
Korrektur und Bewertung
10
3
Mündliche Überprüfung
11
3.1
Allgemeine Hinweise
11
3.2
Fachbezogene Hinweise
12
4
Aufgabenbeispiele
13
1
Allgemein
Zur Begründung der Überprüfungen
Mit dem 01.08.1999 sind „Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung über die Abschlüsse im Sekundarbereich I“ (Erlass des MK vom 22.06.1999, in: SVBl. 1999, S. 145;
vgl. R. Bade: Leistungsüberprüfungen in den Abschlussklassen des Sekundarbereichs I,
nachträgliche Versetzung und Überspringen eines Schuljahrgangs, in: SVBl. 1999,
S. 256) in Kraft getreten, mit denen die Sicherung schulformspezifischer angemessener
Leistungsstandards angestrebt wird. Die hiermit vorgesehenen fachbezogenen Überprüfungen der Schülerleistungsstände sind in den Abschlussklassen (9. oder 10. Schuljahrgang) aller Schulformen des Sekundarbereichs I mit Beginn des Schuljahres 1999/2000
durchzuführen.
Diese Überprüfungen erfolgen als
–
schriftliche Überprüfung in Mathematik und je nach Wahl der Schülerin oder des
Schülers in Deutsch oder in einer im 5. oder 7. Schuljahrgang begonnenen Pflichtoder Wahlpflichtfremdsprache,
–
mündliche Überprüfung in einem Fach nach Wahl der Schülerin oder des Schülers;
zur Wahl stehen dabei die in Nr. 3.2 des Erlasses genannten Fächer.
Die fachbezogenen Überprüfungen sind als eine weitere Maßnahme zur Qualitätssicherung und -entwicklung zu verstehen und damit in die gegenwärtige bildungspolitische und
schulpädagogische Diskussion um Schulqualität einzuordnen. Die Frage, was die Qualität einer Schule ausmacht und wie sie gesichert und entwickelt werden kann, ist dabei
nicht neu. Sie wird mit den Überprüfungen jedoch in der Weise akzentuiert, dass mit ihnen die besondere Bedeutung der Einzelschule für die Schulentwicklung und die Qualitätsverbesserung von Unterricht hervorgehoben wird.
Ist die Schule aber „Motor der Schulentwicklung“ (Dalin) und Schulentwicklung daher wesentlich eine Aufgabe der einzelnen Schule, so bedeutet dies für die Qualität von Schule:
Die einzelne Schule muss sich – auf der Grundlage von Bedingungen wie des schulrechtlichen Rahmens, der Ressourcen, der Ausstattung der Schule, der Qualifikation der
Lehrkräfte, der Zusammensetzung der Schülerschaft – um ihre Weiterentwicklung und
Qualitätsverbesserung bemühen und ist daher in starkem Maße selbst für die Qualität ihrer Arbeit und deren Wirkungen verantwortlich.
4
Schulprogrammentwicklung und Evaluation sind hierbei hilfreiche Instrumente. Angesichts des Gewichts der fachbezogenen Überprüfungen und des Arbeitsaufwandes für
ihre Planung, Durchführung und Auswertung sollte die einzelne Schule deshalb prüfen,
wieweit die fachbezogenen Überprüfungen und die Empfehlungen als Anlass genommen
werden, die Frage des Unterrichtskonzepts, der Leistungsanforderung und Leistungsbewertung, der Differenzierung und Förderung als Schwerpunkte für die Schulprogrammentwicklung und interne Evaluation vorzusehen. Das wäre vom didaktisch-methodischen
Stellenwert der Überprüfungen für die Unterrichtsentwicklung sinnvoll und aus arbeitsökonomischen Gründen nahe liegend. Mit diesen mit den fachbezogenen Überprüfungen zusammenhängenden Fragen klärt die Schule in wesentlichen Punkten ihre „pädagogische Grundorientierung“ und bearbeitet wichtige im „verbindlichen Kern“ des
Schulprogramms vorgesehene Anliegen (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium:
Schulprogrammentwicklung und Evaluation – Stand, Perspektiven und Empfehlungen.
Hannover, September 1998, S. 11 und 14).
Zum Stellenwert der Empfehlungen
Die vorliegenden Empfehlungen dienen den Schulen als Leitlinie, Orientierung und Hilfe
bei der Durchführung der schriftlichen und mündlichen Überprüfungen. Die Empfehlungen enthalten Hinweise zu den schriftlichen und mündlichen Überprüfungen sowie Aufgabenbeispiele und Bewertungsmaßstäbe für die schriftliche Überprüfung. Grundlagen
der Empfehlungen sind die fachbezogenen Rahmenrichtlinien, der Grundsatzerlass für
die betreffende Schulform, die „Verordnung über die Abschlüsse im Sekundarbereich I
(AVO-S I)“ vom 07.04.1995 (in: SVBl. 1994, S. 140) sowie die „Standards für den Mittleren Schulabschluss in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache“ (Beschluss der KMK vom 12.05.1995), wobei letztere nicht für das Gymnasium gelten.
Die Empfehlungen sind schulform- und fachspezifisch angelegt. Es gibt also Empfehlungen für die Hauptschule, die Realschule, das Gymnasium und die Integrierte Gesamtschule, und zwar in Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch (mit Ausnahme der
Hauptschule) sowie in Latein (nur für das Gymnasium). Für die Schulzweige der Kooperativen Gesamtschule gelten die Empfehlungen der entsprechenden Schulformen. Für
alle Empfehlungen wird vorausgesetzt, dass bei Aufgabenstellungen und Bewertungskriterien die Lernbedingungen der Schülerinnen und Schüler ausländischer Herkunft und
aus Aussiedlerfamilien im Sinne der Nr. 2.4 des o.g. Erlasses berücksichtigt werden.
5
Leitlinie, Orientierung und Hilfe für die Schulen sollen die Empfehlungen in dreifachem
Sinne sein:
–
Als Leitlinie dienen sie der Sicherung vergleichbarer Leistungsstandards unter den
Schulen. Mit den Aufgabenbeispielen und den Bewertungsmaßstäben werden die auf
der Grundlage der Rahmenrichtlinien in den Abschlussklassen der jeweiligen Schulform anzustrebenden fachspezifischen Leistungsstandards beschrieben. Die Aufgabenbeispiele repräsentieren dabei die unterrichtlichen Inhalte der Abschlussklasse,
die bis zum Zeitpunkt der Überprüfung im Unterricht durchgenommen worden sind.
–
Sie stellen eine Orientierung und Hilfe zur Entwicklung eigener Aufgaben und Bewertungskriterien durch die einzelne Lehrkraft oder – im Falle einer „Vergleichsarbeit“
– durch die Fachlehrkräfte dar. Die unterschiedlichen Aufgabenbeispiele zeigen exemplarisch verschiedene Möglichkeiten der Aufgabenstellungen im jeweiligen Fach.
–
Sie sollen Ausgangspunkt für eine didaktisch-methodische Diskussion über Aufgabenstellungen und Leistungsbewertung in den Fächern sein und damit Impulse zur
Weiterentwicklung des Fachunterrichts geben.
Die Empfehlungen haben also eine wichtige Funktion für die Arbeit der Schule – für die
Lehrkräfte der betreffenden Fächer, für die Fachkonferenzen und die Schulleitung - , aber
auch für die Schulbehörde. Letztere muss die Aufgabenstellungen und Ergebnisse der
schriftlichen Überprüfungen im vorab festgelegten Fach auch auf der Grundlage der
Empfehlungen analysieren und bewerten und den Schulen eine fachbezogene didaktisch-methodische Rückmeldung geben, die für die Weiterentwicklung im Fach hilfreich
sein kann.
6
2
Schriftliche Überprüfung
Der schriftlichen Überprüfung dient eine der im zweiten Schulhalbjahr zu zensierenden
schriftlichen Lernkontrollen (Klassenarbeit).
Die Unterrichtsgegenstände des gesamten Schuljahrgangs 10 sind, soweit sie bis zum
Zeitpunkt der schriftlichen Überprüfung im Unterricht behandelt worden sind, Grundlage
der Aufgabenstellungen.
Die Gegenstände der schriftlichen Überprüfung sind grundsätzlich zu orientieren an den
Lernzielen und Unterrichtsinhalten, die die Rahmenrichtlinien für das Gymnasium, Schuljahrgänge 7-10, Latein, unter 2.1.1 für Latein als 1. Pflichtfremdsprache (Beginn mit
Jahrgang 5) und 2. Pflichtfremdsprache (Beginn mit Jahrgang 7) vorgeben, sowie insbesondere an den Mindestanforderungen, die die genannten Rahmenrichtlinien am Ende
des Jahrgangs 10 für die Lehrgänge Latein I und II voraussetzen (2.1.2). Dabei ergeben
sich bei Latein I und II Unterschiede im Umfang des zu kennenden Wortschatzes und der
Komplexität des sprachlichen Schwierigkeitsgrades.
Für die schriftliche Überprüfung sind im Vergleich mit der üblichen Dauer zusätzlich 45
Minuten vorzusehen, d.h. die schriftliche Lernkontrolle umfasst im Fach Latein in der Regel 1,5 Stunden, das entspricht 2 Schulstunden.
Dieser größere Zeitumfang muss im Vergleich zu den üblichen Lernkontrollen auch zu
einer höheren Komplexität der Aufgabenstellungen führen, deren Bewältigung aber durch
den vorbereitenden Unterricht gewährleistet sein muss; insbesondere sollten die Schülerinnen und Schüler rechtzeitig an die Bearbeitung der in den Zusatzaufgaben möglichen
Aufgabenstellungen herangeführt werden.
Als Hilfsmittel bei der schriftlichen Überprüfung ist nur dann ein zweisprachiges lateinisches Wörterbuch zu gestatten, wenn die Benutzung von Wörterbüchern bereits eingeübt
worden ist.
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2.1
Art der schriftlichen Überprüfung
Für die schriftliche Überprüfung sollte eine Aufgabenstellung angestrebt werden, die aus
einer Übersetzungsaufgabe und zusätzlichen Aufgaben besteht. Denkbar ist aber auch
eine reine Übersetzungsaufgabe.
Übersetzungsaufgabe
Gegenstand der Übersetzungsaufgabe sollte ein einziger, inhaltlich und gedanklich zusammenhängender Text oder eine Kombination von höchstens zwei thematisch miteinander in Zusammenhang stehenden Texten (desselben Autors oder verschiedener Autoren) sein.
Grundsätzlich kommen für die Auswahl des Übersetzungstextes alle bis zum Ende des
Jahrgangs 10 gelesenen Autoren in Betracht, wie sie auch in den Rahmenrichtlinien aufgeführt werden. Hier sind in erster Linie Caesar und Cicero (leichtere Texte), aber auch
Nepos, Ovid, Catull, Phaedrus und mittellateinische Autoren sowie Schriftsteller aus der
Zeit des Humanismus zu nennen.
Besteht die schriftliche Überprüfung aus einem Übersetzungsteil mit Zusatzaufgaben, so
sollte sich die Länge des Textes an etwa 70 - 80 Wörtern je nach Umfang der Zusatzaufgaben orientieren. Eine reine Übersetzungsaufgabe führt aufgrund des größeren Textumfanges auch zu einer höheren sprachlichen und gedanklichen Komplexität und ist damit dem zweiteiligen Aufgabentypus vergleichbar. In diesem Fall sollte für den Text eine
Länge von etwa 90 - 100 Wörtern gewählt werden.
Bei dem zur Übersetzung vorgelegten Text muss es sich um einen lateinischen Originaltext handeln, der im vorausgegangenen Unterricht noch nicht behandelt worden ist. Textkürzungen sind zulässig, sofern der Charakter des Originals nicht verloren geht. Textänderungen erscheinen nur sinnvoll, um logische oder inhaltliche Anschlüsse herzustellen
oder um Täuschungsversuche zu erschweren (z.B. durch die Änderung von Eigennamen).
Es empfiehlt sich, durch Überschriften und/oder einführende Erläuterungen den Einstieg
in den Text zu erleichtern. Der Inhalt des Übersetzungstextes soll aber nicht vorweggenommen werden.
8
Erläuterungen und Hilfen sollten auf dem Aufgabenblatt gemäß dem Lernstand der Klasse nach Bedarf im inhaltlichen, morphologischen, syntaktischen und semantischen Bereich gegeben werden. Steht den Schülerinnen und Schülern kein lateinisch-deutsches
Wörterbuch zur Verfügung, ist dies bei der Zahl der Hilfen zu berücksichtigen.
Der zu übersetzende Text sollte einmal vor Beginn der schriftlichen Überprüfung sinnvoll
vorgelesen werden.
Zusatzaufgaben
Die Zusatzaufgaben stehen im Zusammenhang mit der Übersetzungsaufgabe. Sie müssen aber so gestellt sein, dass im Jahrgang 10 erworbenes Wissen und eingeübte Fertigkeiten eingebracht werden können. Bei der Stellung der Zusatzaufgaben ist hinsichtlich
des Umfanges, des Anspruches und der Komplexität zu berücksichtigen, dass die Schülerinnen und Schüler im zweiten Halbjahr des Jahrgangs 10 in interpretatorischer Textdurchdringung erst die Grundlagen erworben haben, d.h. die Zusatzaufgaben sollten in
der Regel einfacherer Natur sein. Sie müssen eindeutig formuliert sein.
Als mögliche Zusatzaufgaben kommen u.a. in Frage:
–
semantische Aufgabenstellungen:
z.B. Deutung, Herleitung von Wörtern und Begriffen im Kontext und darüber hinaus;
–
grammatikalische Aufgabenstellungen:
z.B. Satzstrukturanalysen mit Funktionsbestimmungen, Deutung von Morphemen;
–
stilistische Aufgabenstellungen:
z.B. Beschreibung und Funktionsbestimmung einzelner stilistischer Phänomene;
–
textinterpretatorische Aufgabenstellungen:
z.B. Einordnung in den thematischen Rahmen, Einordnung in den historischen Kontext, einfache Textvergleiche;
–
Aufgabenstellungen zur Realienkunde und zum Sachwissen:
z.B. Einbezug archäologischen Materials, der römischen Mythologie und Geschichte.
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2.2
Korrektur und Bewertung
Die Korrektur der Übersetzungsaufgabe erfolgt gemäß den Rahmenrichtlinien, Schuljahrgänge 7-10, Latein, 4.1.2.
Für die Feststellung der erbrachten Leistungen bei den Zusatzaufgaben ist eine Orientierung an folgenden Kriterien sinnvoll:
–
sachliche Richtigkeit,
–
Nennung der wesentlichen Gesichtspunkte,
–
Genauigkeit der Problemerfassung und -darstellung,
–
Folgerichtigkeit der Darlegungen,
–
Stichhaltigkeit der Begründungen.
Das Ergebnis der schriftlichen Überprüfung geht gemäß o.g. Erlass, Nr. 2.3 in die Gesamtnote des Faches Latein so ein, als läge eine zusätzliche Lernkontrolle mit gleicher
Bewertung vor (doppelte Wertung).
Bei einer schriftlichen Überprüfung mit Übersetzungs- und Zusatzaufgaben werden die
Übersetzungsaufgabe und die Gesamtheit der Zusatzaufgaben zunächst getrennt bewertet. Bei der Bewertung der Übersetzungsaufgabe und der Zusatzaufgaben sollte das
Schwergewicht auf der Übersetzung beruhen (gemäß Rahmenrichtlinien 4.1.2). Für die
Gesamtheit der Zusatzaufgaben erscheint eine Gewichtung von einem Fünftel bis einem
Drittel der Gesamtleistung realistisch.
Die Bewertung der Übersetzungsaufgabe mit „ausreichend“ setzt voraus, dass der vorgelegte Text in seinem Gesamtsinn noch verstanden worden ist. Unter dem Gesichtspunkt der Heranführung an die Oberstufenarbeit ist es sinnvoll, die Übersetzungsleistung
dann mit „ausreichend“ zu bewerten, wenn sie auf je 100 Wörter des lateinischen Textes
nicht mehr als 10 Fehlerpunkte enthält (10%-Grenze). Ebenso sollten oberhalb und unterhalb der Note „ausreichend“ die Anteile der erwarteten Gesamtleistung den einzelnen
Notenstufen jeweils ungefähr linear zugeordnet werden.
10
3
Mündliche Überprüfung
3.1
Allgemeine Hinweise
Die mündliche Überprüfung wird als Einzel- oder auch als Gruppenüberprüfung mit bis zu
drei Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Als Einzelprüfung dauert sie in der Regel
15, als Gruppenprüfung in der Regel 30 Minuten. Der mündlichen Überprüfung liegt eine
schriftlich formulierte Prüfungsaufgabe zugrunde, die sich auf die vorangegangenen Unterrichtsgegenstände im Jahrgang 10 bezieht, soweit sie bis zum Zeitpunkt der Überprüfung im Unterricht behandelt worden sind. Sie sollte so angelegt sein, dass die Schülerin
oder der Schüler im ersten Teil Gelegenheit erhält, sich zu der in der Vorbereitungszeit
bearbeiteten Prüfungsaufgabe in zusammenhängendem Vortrag zu äußern. In diesem
Teil der Überprüfung sollte sich die prüfende Lehrkraft weitgehend zurückhalten und nur
dann eingreifen, wenn dies aus pädagogischen oder prüfungspsychologischen Gründen
oder zur Klärung des Verständnisses notwendig erscheint. Im zweiten Teil der Überprüfung sollte mit der Schülerin oder dem Schüler ein Gespräch geführt werden, das über
die im Vortrag zu lösenden Aufgabenstellungen hinausgeht und größere fachliche Zusammenhänge zum Gegenstand hat.
Ziel der mündlichen Überprüfung ist es also, der Schülerin oder dem Schüler Gelegenheit
zu geben, sich zu einer Prüfungsaufgabe sachlich zutreffend zu äußern, Lösungen
strukturiert vorzutragen und zu präsentieren sowie in einem Gespräch weitergehende
Fragestellungen zu erörtern.
Der mündlichen Überprüfung geht eine individuelle Vorbereitungszeit von zwanzig Minuten unter Aufsicht voraus. Im Falle einer Gruppenüberprüfung ist darauf zu achten, dass
sich jede Schülerin und jeder Schüler zu dem für alle gleichen Prüfungsthema mit in der
Regel für alle gleichen Aufgabenstellungen angemessen äußern kann. Dabei ist vorab zu
klären, welcher Prüfungsgegenstand sich für eine Gruppenüberprüfung eignet.
Über den Verlauf der mündlichen Überprüfung ist eine Niederschrift vom nicht prüfenden
Mitglied des Fachprüfungsausschusses anzufertigen. Hierzu gehören der Vortrag der
Schülerin oder des Schülers ebenso wie die Fragestellungen der Fachprüfungsausschussmitglieder und die sich daraus ergebenden Ausführungen.
Zur Vorbereitung auf die mündliche Überprüfung sind die Schülerinnen und Schüler
rechtzeitig zu beraten; bei Bedarf sollten ihnen vorbereitende Übungsmöglichkeiten gegeben werden; dies gilt insbesondere für den Fall der Gruppenüberprüfung.
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3.2
Fachbezogene Hinweise
Der mündlichen Überprüfung ist ein im Unterricht nicht behandelter lateinischer Text zugrunde zu legen, der dem Niveau des Jahrgangs 10 entspricht. Mit Rücksicht auf die Besonderheit und Erstmaligkeit einer mündlichen Überprüfungssituation sollte dieser Text
keine besonderen sprachlichen und gedanklichen Schwierigkeiten aufweisen. Wird kein
zweisprachiges Wörterbuch als Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, ist dies bei der Zahl und
Art der angegebenen Hilfen zu berücksichtigen. Als Textumfang sind etwa 30 - 40 Wörter
angemessen. Eine Übersetzung des Textes sollte grundsätzlich verlangt werden, da die
Übersetzungskompetenz einen wesentlichen Bestandteil der Mindestanforderungen für
den Jahrgang 10 darstellt.
Im Anschluss an die Übersetzung des Textes veranlasst die Prüferin/der Prüfer in einem
Gespräch den Prüfling zu einer Auseinandersetzung mit dem Text, die u.a. folgende
Aspekte enthalten könnte:
–
sprachlich-stilistische Gestaltung des Textes,
–
inhaltliche Vertiefung (z.B. Klärung von Leitbegriffen, Einordnung in größere Zusammenhänge, Klärung von Sachfragen),
–
Rezeption (ggf. Vergleich mit bereits bekannten Texten und/oder Materialien).
Auch bei einer Gruppenprüfung gemäß o.g. Erlass, Nr. 3.3 sollte jedem Prüfling eine individuelle zu übersetzende Textgrundlage vorgelegt werden, die geeignet ist, sowohl die
individuelle Leistung erkennbar zu machen als auch ein Gruppengespräch zu ermöglichen.
Die mündlichen Überprüfungsaufgaben müssen so angelegt sein, dass grundsätzlich jede Note erreichbar ist.
Die mündliche Überprüfung stellt für die Prüflinge eine völlig neue Situation dar. Daher ist
es notwendig, dass die Prüferin/der Prüfer hierauf besondere Rücksicht nimmt. Hierzu
gehören insbesondere eine angemessene Vorbereitung im Unterricht und eine entsprechende atmosphärische Gestaltung der Prüfung.
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4
Aufgabenbeispiele
Aufgabenbeispiel 1 (Übersetzungsaufgabe mit/ohne Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Fundort:
Textlänge:
Cicero, De imp. Cn. Pompei c.42 f.
M. Tulli Ciceronis orationes I, ed. A.C. Clark, Oxford 1976.
Ohne Zusatzaufgaben 102 Wörter, mit Zusatzaufgaben 79 Wörter
(in diesem Fall entfällt der 1. Satz, d.h. Z. 1-3 ).
Textveränderungen: Z.5 „idem“ wurde zwischen „ea re“ und „ille“ ausgelassen; Anpassung der Interpunktion an den deutschen Usus.
Hilfsmittel:
Es soll keine Benutzung eines Wörterbuches gestattet werden.
1.) Übersetzungsaufgabe
Einleitung
Für eine schwierige Aufgabe im östlichen Mittelmeerraum wird ein Befehlshaber mit ganz
besonderen Qualifikationen gebraucht. Der Redner ist überzeugt, den Richtigen gefunden zu haben.
Text
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Et quisquam dubitabit, quin huic hoc tantum bellum permittendum sit, qui ad omnia nostrae memoriae bella conficienda divino quodam consilio natus esse videatur?
Et quoniam auctoritas quoque in bellis administrandis multum atque in imperio militari valet, certe nemini dubium est, quin ea re ille imperator plurimum possit. Vehementer autem pertinere ad bella administranda, quid hostes, quid socii de imperatoribus nostris existiment, quis ignorat, cum sciamus homines in tantis rebus,
ut aut metuant aut contemnant aut oderint aut ament, opinione non minus et fama
quam aliqua ratione certa commoveri? Quod igitur nomen umquam in orbe terrarum clarius fuit, cuius res gestae pares?
Hilfen
1
5
6
7
10
huic: gemeint ist der vorgeschlagene Kandidat für den Oberbefehl
dubium est, quin: es ist zweifelhaft, dass
vehementer pertinere ad: große Bedeutung haben für
quis ignorat: stelle um: quis autem ignorat vehementer pertinere ad ...
pares: ergänze „fuerunt“.
2.) Mögliche Zusatzaufgaben (falls die Zeilen 1 bis 3 nicht zu übersetzen sind)
Zusatzaufgaben sprachlich-stilistischer Natur
1.
Der Text enthält mehrere Fragen. Beschreibe, was mit ihnen beabsichtigt ist,
und nenne den Fachausdruck für Fragen dieser Art!
2.
Von den für das Lateinische typischen Konstruktionen enthält dieser Text zwei
Arten. Gib Beispiele aus dem Text und erläutere deine Übersetzung!
3.
Fertige von dem Satz „Vehementer“ bis „commoveri“ eine graphische Strukturanalyse an!
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Zusatzaufgaben inhaltlicher Art
1.
Welche Eigenschaften hebt der Autor an dem vorgeschlagenen Kandidaten hervor?
2.
Wodurch wird das Handeln der Menschen nach Meinung des Autors beeinflusst? Weise deine Antwort mit Textzitaten nach!
3.
Belege diese Auffassung mit einem Beispiel aus der römischen Antike oder
bringe eigene Erfahrungen ein!
Zusatzaufgaben im Bereich Sachwissen/Hintergrund
1.
Der vorgeschlagene Kandidat soll ein besonders großes Kommando bekommen. Erläutere die Gefahren, die damit für die staatliche Ordnung der Römischen Republik verbunden waren, und belege deine Antwort mit Beispielen!
2.
Lässt sich die Aussage des Autors auch auf neuzeitliche Verhältnisse übertragen? Begründe deine Ansicht!
Es ist vorstellbar, dass Zusatzaufgaben aus den verschiedenen Bereichen gemischt werden, z.B. eine Aufgabe aus dem sprachlichen Bereich mit einer Aufgabe aus dem Bereich Sachwissen/Hintergrund. Dabei ist sowohl der Leistungsstand der Lerngruppe als
auch der unterschiedliche Schwierigkeitsgrad der Teilaufgaben zu berücksichtigen. Bei
diesem Beispiel erscheint es sinnvoll, dass mindestens insgesamt zwei Aufgaben gewählt werden.
3.) Bewertung
Bei einer reinen Übersetzungsklausur (102 Wörter):
0,0 - 2,0 Fehler: sehr gut
2,5 - 5,0 Fehler: gut
5,5 - 8,0 Fehler: befriedigend
8,5 - 11,0 Fehler: ausreichend
11,5 - 14,0 Fehler: mangelhaft
ab 14,5 Fehler: ungenügend
Bei einer Klausur mit Zusatzaufgaben (Textlänge 79 Wörter):
Gewichtung: Übersetzung : Zusatzaufgaben = 3 : 1
Übersetzungsteil:
0,0 - 1,5 Fehler: sehr gut
2,0 - 3,5 Fehler: gut
4,0 - 6,0 Fehler: befriedigend
6,5 - 8,5 Fehler: ausreichend
9,0 - 11,0 Fehler: mangelhaft
ab 11,5 Fehler: ungenügend
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Aufgabenbeispiel 2 (Übersetzungsaufgabe mit/ohne Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Fundort:
Historia Apollonii regis Tyri 28 f.
Historia Apollonii regis Tyri. Die Geschichte vom König Apollonius,
übersetzt und eingeleitet von Franz Peter Waiblinger, München
(dtv) 1994.
Textlänge:
Ohne Zusatzaufgaben 97 Wörter, mit Zusatzaufgaben 75 Wörter
(in diesem Fall entfällt der 1. Satz, d.h. Z. 1-2, er könnte ggf. in
Übersetzung der Einleitung hinzugefügt werden).
Textveränderungen: Nach „Tharsiam“ Streichung des Satzes „Praeterea et nutricem
uxoris meae nomine Lycoridem vobis commendo pariter et volo, ut
filiam meam nutriat atque custodiat“. Anpassung der Interpunktion
an den deutschen Usus.
Hilfsmittel:
Es soll keine Benutzung eines Wörterbuches gestattet werden.
1.) Übersetzungsaufgabe
Einleitung
Apollonius hat seine Frau bei der Geburt der Tochter auf hoher See verloren und will
nunmehr alleine ein Leben als Kaufmann führen. Er besucht zunächst Gastfreunde in
Tharsos und spricht zu ihnen:
Text
1
2
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5
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7
8
9
10
Hilfen
1
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3
4
5
7
9
9
„Commendo vobis filiam meam: cum filia vestra nutriatur, et eam cum bono et
simplici animo suscipiatis, atque patriae nomine eam cognominetis 'Tharsiam' .“
His dictis tradidit infantem, dedit aurum, argentum et pecunias nec non et vestes
pretiosissimas, et iuravit fortiter nec barbam nec capillos nec ungues dempturum,
nisi prius filiam suam nuptui traderet. At illi stupentes, quod tam graviter iurasset,
cum magna fide se puellam educaturos promittunt. Apollonius vero commendata
filia navem ascendit altumque pelagus petens ignotas et longinquas Aegypti regiones devenit.
Itaque puella 'Tharsia' facta quinquennis traditur studiis artium liberalibus, et filia
eorum cum ea docebatur.
nutrire: aufziehen
cognominare = nominare
et = etiam
unguis, -is m.: Nagel; demere : hier: schneiden
nuptui: in die Ehe
pelagus, -i n.: Meer
(falls Z.1/2 nicht übersetzt werden und nicht in Übersetzung gegeben werden)
„Tharsia“ : sie wurde nach der Stadt Tharsos benannt
quinquennis: im Alter von fünf Jahren
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2.) Mögliche Zusatzaufgaben (falls die Zeilen 1 und 2 nicht zu übersetzen sind)
Zusatzaufgaben sprachlich-stilistischer Natur
1.
Gliedere den Text anhand der Konnektoren und beschreibe mit eigenen Worten
den Ablauf der Handlung!
2.
Nenne mit Textbelegen die stilistischen Mittel, die der Satz „His dictis ... traderet“
enthält!
3.
Von den für das Lateinische typischen Konstruktionen enthält dieser Text mehrere Arten. Gib drei Beispiele aus dem Text und erläutere deine Übersetzung!
Zusatzaufgaben inhaltlicher Art
1.
Beschreibe anhand der Informationen aus dem Text die gesellschaftliche Stellung des Vaters und seiner Gastfreunde!
2.
Wie könnte die Geschichte weitergehen? Skizziere unter Einbeziehung deines
Vorwissens und der Informationen dieses Textes eine mögliche Lösung!
Zusatzaufgaben im Bereich Sachwissen/Hintergrund
1.
Nenne die typischen Merkmale der Gattung, zu der dieser Text gehört!
2.
„se puellam educaturos“ ... „Tharsia traditur studiis artium liberalibus“: Beschreibe das antike Erziehungs- und Schulsystem! Was ist bei Tharsia in dieser Hinsicht ungewöhnlich?
Es ist vorstellbar, dass Zusatzaufgaben aus den verschiedenen Bereichen gemischt werden, vgl. Beispiel I.
3.) Bewertung
Bei einer reinen Übersetzungsklausur (Textlänge 97 Wörter):
0,0 - 2,0 Fehler: sehr gut
2,5 - 4,5 Fehler: gut
5,0 - 7,5 Fehler: befriedigend
8,0 - 10,5 Fehler: ausreichend
11,0 - 13,5 Fehler: mangelhaft
ab 14,0 Fehler: ungenügend
Bei einer Klausur mit Zusatzaufgaben (Textlänge 75 Wörter):
Gewichtung: Übersetzung : Zusatzaufgaben = 3 : 1
Übersetzungsteil:
0,0 - 1,5 Fehler: sehr gut
2,0 - 3,5 Fehler: gut
4,0 - 5,5 Fehler: befriedigend
6,0 - 8,0 Fehler: ausreichend
8,5 - 10,5 Fehler: mangelhaft
ab 11,0 Fehler: ungenügend
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Aufgabenbeispiel 3 (Übersetzungsaufgabe mit Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Fundort:
Textlänge:
Hilfsmittel:
Gellius, Noctes Atticae IX 2.
Gellius, Noctes Atticae Bd.I, rec. C. Hosius, Stuttgart 1981. Textänderungen wurden nicht vorgenommen.
64 Wörter.
Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch.
1.) Übersetzungsaufgabe
Ein römischer Autor, der in Zeile 2 mit nobis gemeint ist, erzählt folgende Begebenheit:
Ad Herodem Atticum, consularem virum ingenioque amoeno et Graeca facundia
celebrem, adiit nobis praesentibus palliatus quispiam et crinitus barbaque prope
ad pubem usque porrecta ac petit aes sibi dari eis artous. Tum Herodes interrogat, quisnam esset. Atque ille vultu sonituque vocis obiurgatorio philosophum sese esse dicit et mirari quoque addit, cur quaerendum putasset, quod videret. „Video“, inquit Herodes, „barbam et pallium, philosophum nondum video.“
1
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Hilfen
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6
Nominativ: Herodes Atticus
amoenus: einnehmend, gefällig
facundia: Beredsamkeit
celeber mit Ablativ: berühmt wegen
palliatus: mit einem Mantel bekleidet (pallium: Mantel)
crinitus: mit langen Haaren, langhaarig (crinis: Haar, Haupthaar)
Der Ablativ barba ist abhängig von quispiam und steht parallel zu palliatus ... et
crinitus
pallium, crinis und barba waren in der Antike äußerliche Kennzeichen für einen
Philosophen
Stelle: prope usque ad pubem
pubes, is f.: Unterleib, Schoß
porrectum esse: (hinab-)reichen
aes ... eis artous (griech. Ausdruck): Geld für Brot
obiurgatorius: tadelnd
pallium: vgl. Hilfe zu Zeile 2: palliatus
2.) Zusatzaufgaben
1.
Erläutere, was Herodes Atticus mit dem Satz: „Video barbam et pallium, philosophum nondum video“ (Zeile 6) in der dargestellten Situation meint! Formuliere dann
auf Deutsch eine möglichst knappe und markante Überschrift für den lateinischen
Text!
2.
Erläutere die stilistische Gestaltung des eben genannten Satzes sowie die Funktion
der gefundenen Stilmittel!
3.
Notiere die Prädikate der Hauptsätze in der Reihenfolge ihres Vorkommens (mit
Ausnahme der wörtlichen Rede in Zeile 6) und erläutere den jeweiligen Tempusgebrauch im Textzusammenhang!
17
3.) Bewertung
Gewichtung von Übersetzungsaufgabe zu Zusatzaufgaben wie 2 : 1.
Aufgabenbeispiel 4a (Übersetzungsaufgabe ohne Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Heinrich Bebel, Facetien 2, 140 (De quodam mendico veniente ad
Foedericum Caesarem).
Fundort:
Heinrich Bebel, Facetien, hrsg. von G. Bebermeyer, Hildesheim
1967.
Textlänge:
104 Wörter.
Textveränderungen: Zwei geringfügige Textkürzungen wurden vorgenommen.
Hilfsmittel:
Keine.
Übersetzungsaufgabe
Aus dem späten Mittelalter wird folgende Anekdote berichtet:
1
2
3
4
5
6
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8
9
Cum Foedericus Tertius Romanorum Imperator conventum principum haberet,
venit quidam mendicus ad aulam petens intromitti, quia frater Caesaris esset. Et
cum saepius instaret, tandem res devenit ad Caesarem, qui rei admiratione motus
iussit intrare mendicum atque, unde frater suus esset, interrogavit. Respondit
mendicus omnes esse mortales inter se fratres a primo parente Adamo atque, ut
se pro ista fraternitate donaret, petivit. Caesar, cui procacitas illius parum grata
fuit, homini tantum cruciferum dedit. Cui mendicus: „Non decet, invictissime
Caesar, ut fratri tuo tam parvum munus des, cum tam dives sis.“ „Vade!“, inquit
Imperator. „Et si quilibet fratrum tuorum tantum tibi dederit, eris me ipso ditior.“
Hilfen
1
Foedericus: Friedrich
1
Ab dem Mittelalter trugen die deutschen Kaiser als Nachfolger der römischen Kaiser den lateinischen Titel Imperator Romanorum
1
princeps, -ipis m.: Fürst
2
mendicus: Bettler (mehrfach vorkommend)
2
intromittere: einlassen, vorlassen
2
Caesar = Imperator (mehrfach vorkommend)
3
admiratio, -onis f.: Interesse, Verwunderung
5
mortales = homines
5
a: von ... her, in der Nachfolge des
5
parens, -entis m.: = pater
6
procacitas, -atis f.: Dreistigkeit
7
tantum: nur
7
crucifer, -eri m.: Kreuzer (Münze von geringem Wert)
9
ditior = divitior
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Aufgabenbeispiel 4b (Übersetzungsaufgabe mit Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Heinrich Bebel, Facetien 2, 140 (De quodam mendico veniente ad
Foedericum Caesarem).
Fundort:
Heinrich Bebel, Facetien, hrsg. von G. Bebermeyer, Hildesheim
1967.
Textlänge:
82 Wörter.
Textveränderungen: Drei geringfügige Textkürzungen wurden vorgenommen.
Hilfsmittel:
Keine.
1.) Übersetzungsaufgabe
Aus dem späten Mittelalter wird folgende Anekdote berichtet:
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Als Kaiser Friederich III. eine Versammlung der Fürsten seines Reiches abhielt,
kam zu seinem Hof ein Bettler, der darum bat, vorgelassen zu werden, weil er ein
Bruder des Kaisers sei. Et cum saepius instaret, tandem devenit res ad Caesarem, qui iussit intrare mendicum atque, unde frater suus esset, interrogavit. Respondit mendicus omnes esse mortales inter se fratres a primo parente Adamo
atque, ut se pro ista fraternitate donaret, petivit. Caesar, cui procacitas illius parum
grata fuit, homini tantum cruciferum dedit. Cui mendicus: „Non decet, Caesar, ut
fratri tuo tam parvum munus des, cum tu tam dives sis.“ „Vade!“, inquit Imperator.
„Et si quilibet fratrum tuorum tantum tibi dederit, eris me ipso ditior.“
Hilfen
3/4
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7
8
9
Caesar: Kaiser (mehrfach vorkommend)
mendicus: Bettler (mehrfach vorkommend)
mortales = homines
a: von ... her, in der Nachfolge des
parens, -entis m. = pater
procacitas, -atis f.: Dreistigkeit
tantum: nur
crucifer, -eri m.: Kreuzer (Münze von geringem Wert)
Imperator = Caesar (vgl. Hilfe zu Zeile 3: Caesar)
ditior = divitior
2.) Zusatzaufgaben
1.
Welche Stilfigur ergibt sich durch die Stellung der Prädikate iussit (Zeile 4) und interrogavit (Zeile 4) sowie respondit (Zeile 4/5) und petivit (Zeile 6)? Welche Wirkung
möchte der Autor damit erzielen?
2.
Gero v. Wilpert definiert in seinem Sachwörterbuch der Literatur eine Anekdote wie
folgt: „(...) kurze, schmucklose, oft in einem heiteren Ausspruch gipfelnde Erzählung
zur scharfen Charakterisierung einer historischen Persönlichkeit, merkwürdigen Begebenheit (...). Prägnante (d.h. treffende) Knappheit der (...) Darstellung und schlagkräftiger Aufbau der Pointe, die blitzartig Zusammenhänge erleuchtet, sind Haupterfordernisse dieser Gattung.“
Untersuche, inwieweit Elemente dieser Definition auf die vorliegende Anekdote zutreffen!
19
3.) Bewertung
Gewichtung von Übersetzungsaufgabe zu Zusatzaufgaben wie 3 : 1.
Aufgabenbeispiel 5 (Übersetzungsaufgabe mit Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Fundort:
Textlänge:
Hilfsmittel:
Nepos, Hannibal 12, 1-3.
Corneli Nepotis vitae, ed. E.O. Winstedt, Oxford 1962. Der Text ist
- abgesehen von der Interpunktion - unverändert übernommen.
85 Wörter.
Keine.
1.) Übersetzungsaufgabe
Nach der karthagischen Niederlage im Zweiten Punischen Krieg verlässt Hannibal aus
Furcht Karthago und flieht nach Osten. Eine wesentliche Rolle in diesem Abschnitt seines
Lebens spielt Prusia, der König von Bithynien (in der heutigen Türkei).
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Accidit casu, ut legati Prusiae Romae apud T. Quintium Flamininum consularem
cenarent atque ibi de Hannibale mentione facta ex iis unus diceret eum in Prusiae
regno esse. Id postero die Flamininus senatui detulit. Patres conscripti, qui Hannibale vivo numquam se sine insidiis futuros existimarent, legatos in Bithyniam miserunt - in his Flamininum -, qui ab rege peterent, ne inimicissimum suum secum
haberet sibique dederet. His Prusia negare ausus non est; illud recusavit, ne id a
se fieri postularent, quod adversus ius hospitii esset; ipsi, si possent, comprehenderent.
Hilfen
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1
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6
6
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7
Prusia, ae m.: Prusia
consularis, is m.: Exkonsul
mentionem facere de ...: eine Bemerkung fallen lassen über ...
sibique dederet = et <ut> sibi dederet
negare: hier: eine abschlägige Antwort geben
recusare: ablehnen
adversus mit Akk.:gegen
hospitium, i n.: Gastfreundschaft
2.) Zusatzaufgaben
a) Sachfragen
20
1.
In welchem Jahr endete der 2. Punische Krieg?
2.
Durch welche Schlacht wurde er entschieden?
3.
Wie hieß der Römer, der Hannibal die entscheidende Niederlage zufügte?
b) Zum Inhalt
1.
Belege aus dem Text, durch welche Umstände die Römer wieder auf Hannibal
aufmerksam werden!
2.
Erläutere, welche Motive das Handeln der Römer bestimmen - mit Textbelegen!
Alternativ zu b) wäre auch denkbar
1.
Belege aus dem Text, welche Motive das Handeln der Römer bestimmen!
2.
Erläutere das Verhalten des Königs Prusia!
(Es sind die Zusatzaufgaben a) und b) zu bearbeiten.)
3.) Bewertung
Gewichtung von Übersetzung zu Interpretation wie 3 : 1.
Aufgabenbeispiel 6 (Übersetzungsaufgabe mit Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Fundort:
Phaedrus, Fabeln I 24.
Phaedrus, Fabulae, ed. B.E. Perry, London (Harvard Univ. Press)
1965.
Textlänge:
60 Wörter.
Textveränderungen: Keine.
Hilfsmittel:
Keine.
1.) Übersetzungsaufgabe
Rana rupta et bos
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Inops, potentem dum vult imitari, perit.
In prato quondam rana conspexit bovem,
Et tacta invidia tantae magnitudinis
Rugosam inflavit pellem. Tum natos suos
Interrogavit, an bove esset latior.
Illi negarunt. Rursus intendit cutem
Maiore nisu et simili quaesivit modo,
Quis maior esset. Illi dixerunt: „bovem“.
Novissime indignata, dum vult validius
Inflare sese, rupto iacuit corpore.
Hilfen
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inops, -opis: mittellos, arm
pratum, -i n.: Wiese
tangere, tango, tetigi, tactum: berühren, ergreifen
rugosus, a, um: runzlig; inflare: hineinblasen, aufblasen
an: ob
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negarunt = negaverunt; cutis, is f.: Haut
nisus, us m.: Anstrengung
quis = uter
novissime: zuletzt, endlich; indignari, -or, -atus sum: empört sein
2.) Zusatzaufgaben
1. Gib eine metrische Analyse des Verses 5!
2. Die für die Fabel typischen Elemente sind: Pro-/Epimythium, res, actio, reactio,
eventus. Prüfe nach, wo sich in diesem Text diese Elemente feststellen lassen (lateinische Zitate mit Zeilenangaben)!
3. Untersuche die Verse 1-5 hinsichtlich der dort anzutreffenden Wortstellung und lege
dar, inwiefern die Wortstellung die Textaussage unterstützt!
4. Erläutere die „Moral“ der Fabel an einem von dir gewählten Beispiel!
3.) Bewertung
Gewichtung von Übersetzungsaufgabe zu Zusatzaufgaben wie 2 : 1.
Aufgabenbeispiel 7 (Übersetzungsaufgabe)
Textstelle:
Fundort:
Textänderungen:
Textlänge:
Hilfsmittel:
Caesar, BG II 2,4-3,3.
C. Iulii Caesaris commentarii rerum gestarum, ed. O. Seel, Leipzig
1961.
In Z.3 ist movet in movit geändert. In Z.7 ist - einer Textvariante
entsprechend - „omnino“ ausgelassen worden.
99 Wörter.
Keine.
Übersetzungsaufgabe
Im zweiten Jahr des Gallischen Krieges erfährt Caesar nach der Rückkehr in die Provinz
gerüchtweise, dass die Belger im Begriff sind, sich gegen die Römer zusammenzuschließen. Daraufhin beauftragt er die den Belgern benachbarten Volksstämme, Genaueres in
Erfahrung zu bringen.
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Hi constanter omnes nuntiaverunt manus cogi, exercitum in unum locum conduci.
Tum vero dubitandum non existimavit, quin ad eos proficisceretur. Re frumentaria
provisa duodecimo die castra movit diebusque circiter XV ad fines Belgarum pervenit. Eo cum de improviso celeriusque omni opinione venisset, Remi, qui proximi Galliae ex Belgis sunt, ad eum legatos Iccium et Andecumborium primos civitatis miserunt, qui dicerent se suaque omnia in fidem atque in potestatem populi
Romani permittere neque se cum reliquis Belgis consensisse neque contra populum Romanum coniurasse paratosque esse et obsides dare et imperata facere et
<eum> oppidis recipere et frumento ceterisque rebus iuvare.
Hilfen
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constans: übereinstimmend
providere: regeln
duodecimus: zwölfter
de improviso: unversehens, überraschend
celerius omni opinione: schneller als allgemein erwartet
Iccius, i m.: Iccius
Andecumborius, i m.: Andecumborius
permittere in ...: sich stellen unter ...
consentire cum ...: einer Meinung sein mit ...
Aufgabenbeispiel 8 (Übersetzungsaufgabe mit Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Fundort:
Textlänge:
Hilfsmittel:
Caesar BG V 1, 6-9.
C. Iulii Caesaris commentarii rerum gestarum, ed. O. Seel, Leipzig
1961. Die Zeichensetzung ist üblichen Normen angepasst worden.
72 Wörter
Keine.
1.) Übersetzungsaufgabe
Caesar plant einen Feldzug nach Britannien und hat den Befehl erteilt, während des
Winters geeignete Schiffe in ausreichender Zahl bauen zu lassen. Er selbst bricht, nachdem er Gerichtstage im diesseitigen Gallien abgehalten hat, nach Illyricum (im ehemaligen Jugoslawien) auf, weil er hört, dass von den Pirusten (in Nordgriechenland) der benachbarte Teil der Provinz durch Einfälle verwüstet wird.
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Eo cum venisset, civitatibus milites imperat certumque in locum convenire iubet.
Qua re nuntiata Pirustae legatos ad eum mittunt, qui doceant nihil earum rerum
publico factum <esse> consilio; seseque paratos esse demonstrant omnibus rationibus de iniuriis satisfacere. Accepta oratione eorum Caesar obsides imperat
eosque ad certam diem adduci iubet; nisi ita fecerint, sese bello civitatem persecuturum demonstrat. Iis ad diem adductis, ut imperaverat, arbitros inter civitates
dat, qui litem aestiment poenamque constituant.
Hilfen
3-4
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5-6
6-7
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ratio, onis f.: Art
satisfacere de ...: Schadenersatz leisten für ...
dies, ei f.: Termin
arbitros dare: Schiedsrichter einsetzen
litem aestimare: den Schaden abschätzen
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2.) Zusatzaufgaben
1. Notiere die zwei Provinzen, in denen Caesar Statthalter war!
2. Erläutere, welche Aufgaben eines römischen Statthalters Caesar im vorliegenden
Text erfüllt! Dabei ist auch die deutsche Einleitung einzubeziehen.
3. Skizziere - unter Einbeziehung des deutschen Vorspanns - das Verhalten der Pirusten!
4. Erläutere, inwiefern Caesars Handeln auch auf die Zukunft gerichtet ist!
3.) Bewertung
Gewichtung von Übersetzung zu Interpretation wie 2 : 1.
Aufgabenbeispiel 9 (Übersetzungsaufgabe mit Zusatzaufgaben)
Textstelle:
Fundort:
Caesar BG II 12.
C. Iulii Caesaris commentarii rerum gestarum, ed. O. Seel, Leipzig
1961.
Textveränderungen: Am Anfang ist Caesar als Subjekt ergänzt; in § 1 ist „contendit“
durch „pervenit“ ersetzt worden - vgl. dazu den kritischen Kommentar.
Textlänge:
71 Wörter.
Hilfsmittel:
Keine.
1.) Übersetzungsaufgabe
Im zweiten Jahr des Gallischen Krieges errang Caesar einen Sieg über die Belger, mit
denen sich der Volksstamm der Suessionen verbündet hatte.
Caesar in fines Suessionum, qui
proximi Remis erant, exercitum duxit et magno itinere confecto ad oppidum Noviodunum pervenit.
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Caesar führte sein Heer in das Gebiet der Suessionen, die den Remern am nächsten waren, und gelangte, nachdem er einen Gewaltmarsch beendet hatte, zu der Stadt
Noviodunum.
Id ex itinere oppugnare conatus, quod vacuum ab defensoribus esse audiebat,
propter latitudinem fossae murique altitudinem paucis defendentibus expugnare
non potuit. Castris munitis vineas agere, quaeque ad oppugnandum usui erant,
comparare coepit. Interim omnis ex fuga Suessionum multitudo in oppidum proxima nocte convenit. Celeriter vineis ad oppidum actis, aggere iacto turribusque
constitutis magnitudine operum, quae neque viderant ante Galli neque audi(v)erant, et celeritate Romanorum permoti legatos ad Caesarem de deditione
mittunt.
Hilfen
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6
ex itinere: vom Marsch aus
vineas agere: Schutzdächer vorantreiben
quaeque = et ea, quae
ex mit Abl.: hier: nach
vineas agere: vgl. 3
aggerem iacere: einen Damm aufwerfen
opera, operum n.: Befestigungswerke
2.) Möglichkeiten für die Kombination von Zusatzaufgaben
A. Sachfragen zum historischen Hintergrund
1.
In welchem Jahr v.Chr.Geb. spielen die im Text geschilderten Ereignisse?
2.
Aus welchem oben angegebenen Umstand ist erkennbar, dass Caesar schon zu
dieser Zeit einen Krieg führte, der nicht mehr der Verteidigung der römischen
Provinz diente, sondern der Eroberung?
B. Zum Inhalt
1.
Erläutere, wie sich die Situation an den beiden Tagen, die in diesem Text beschrieben werden, aus römischer Sicht darstellt!
2.
Lege dar, welche Faktoren an jedem der beiden Tage, die in diesem Text beschrieben werden, für den römischen Erfolg bzw. Misserfolg ausschlaggebend
sind!
3.
Cäsar hat seine militärischen Erfolge oft auf die Schnelligkeit seines Handelns
zurückgeführt. Belege - mit lateinischen Zitaten -, inwiefern das für die hier geschilderten Ereignisse zutrifft!
C. Zur Sprache und Rhetorik
Wo finden sich in diesem Text
- ein Chiasmus,
- ein Hyperbaton,
- ein Trikolon?
Kombinationsmöglichkeiten und die daraus resultierenden Gewichtungen
1. Übersetzung : Interpretation = 4 : 1 (bei einer Kombination von z.B. Zusatzaufgabe A
2 und C). Für den Fall, dass diese Kombination gewählt würde, müsste der Übersetzungstext am Anfang um folgende Textpassage erweitert werden: „Caesar in fines
Suessionum exercitum duxit et magno itinere confecto ad oppidum Noviodunum pervenit.“ Der Text hätte dann eine Länge von 85 Wörtern.
2. Übersetzung : Interpretation = 3 : 1 (bei einer Kombination von z.B. Zusatzaufgabe A
1, B 1 und C).
3. Übersetzung : Interpretation = 2 : 1 (bei einer Kombination von z.B. Zusatzaufgabe A
2, B 2, B 3 und C).
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