Nahrung als Medizin

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Nr. 3
Juli 2007
Acetyl-L-Carnitin & Fibromyalgie
In der Rheumatologischen Abteilung der Universitätsklinik in
Verona/Italien wurde 2007 eine Studie mit 102 Fibromyalgiepatienten durchgeführt. Eine Hälfte der Patienten erhielt täglich 2 x 500mg Acetyl-L-Carnitin als Kapsel und 1 x 500 mg als
intramuskuläre Injektion für 14 Tage, danach 3 x 1 Kps. 500
Acetyl-L-Carnitin für weitere 10 Wochen. Die 2. Gruppe erhielt
Placebos. In der Verumgruppe, die 500mg Acetyl-L-Carnitin
erhielt, kam es zu einer signifikanten Reduktion von muskulärskelettalen Schmerzen und depressiven Verstimmungen. Man
fand weniger Tender Points.
Quelle: “Double-blind, multicenter trial comparing acettyl L-carnitine with Placebo in the Treatment of fibromyalgia patients,”
Rossin M, Di Munno O, Clin Exp Rheumatol, 2007; 25(2): 182-8
Bei der Fibromyalgie können u.a. auch Mängel, Störungen
bzw. Anomalien des Mikronährstoffhaushaltes bei folgenden
Mikronährstoffen vorliegen:
> Vitamin B1, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure, Zink, Magnesium und L-Tryptophan, Cystein, Glycin, Arginin und Glutamin.
Niedrige Vitamin D-Werte & altersbedingte
Makuladegeneration (AMD)
In einer Studie hatten die Teilnehmer mit den schlechtesten
Werten für Vitamin D ein deutlich höheres Risiko für die Makuladegeneration. Die Teilnehmer mit den besten Vitamin DWerten hatten dagegen ein um 40 Prozent geringeres Risiko,
an AMD zu erkranken. Die Art der Vitamin D-Zufuhr (aus der
Milch oder aus Nahrungsergänzungen) machte hier keinen
Unterschied. Die schützende Wirkung von Vitamin D auf die
Augen wird auf seine antientzündlichen Fähigkeiten zurückgeführt. Außerdem könnte Vitamin D vor der Neubildung von
Blutgefäßen (Angiogenese) schützen, die zur Makula-Degeneration beitragen kann.
Quelle: Niyati Parekh et al.,Association Between Vitamin D
and Age-Related Makular Degeneration in the Third National
Health and Nutrition Examination Survey, 1988 Through 1995.
In: Archives of Ophthalmology Vol. 125,
Nr. 5, 2007, S. 661-669.
Haut & Haar
Eier enthalten relativ viel Cystein und Lecithin. Die schwefelhaltige Aminosäure L-Cystein ist gemeinsam mit dem Vitamin B2, B6 und Biotin für die Herstellung von Haarkeratin
verantwortlich.
Ein Mangel an B2, B6, B12 und Folsäure erhöhten die Umwandlung des nützlichen Cysteins in das schädliche Homocystein! Biotin ist ein Vitamin, das in mindestens 9 biotinabhängigen Enzymen benötigt wird. Viele dieser Enzyme katalysieren
wichtige Schritte des Haut- und Haarstoffwechsels.
Die wichtigsten Bausteine von Lecithin sind Cholin und Inositol. Inositol ist entscheidend für den menschlichen Haarwuchs
und besitzt darüber hinaus beruhigende Wirkungen.
In dieser Ausgabe:
- Acetyl-L-Carnitin & Fibromyalgie
- Vitamin D & altersbedingte
Makuladegeneration (AMD)
- Haut & Haar
- Folsäure stärkt die Gedächtnisleistung im Alter!
- Grüner Tee für die Gelenke
- Magnesium für starke Knochen
- Vitamine + Prostatakrebs
-Vitamin D verbessert Stimmung
und Hirnleistung bei Senioren
-Heilpflanzen mit adaptogener Wirkung
-Umweltfit durch Betain, N-Acetylcystein
und Tryptophan
-Coenzym Q10 & Melanome
Zink ist an der Bildung des Keratins beteiligt, das einen Hauptbestandteil von Haut, Haaren und Nägeln darstellt. Außerdem
ist es bei der Bildung von Kollagen beteiligt, dem Bindegewebe, das das Haar in der Haut hält. Auch die Zellteilung, die das
Wachstum des Haares überhaupt ermöglicht, ist nur mit Zink
möglich.
Die kupferhaltigen Proteine im menschlichen Körper sind häufig Bausteine von Oxidoreduktasen. So ist Kupfer auch am
Aufbau des Hämoglobins beteiligt. Außerdem wirkt Kupfer
an der Pigmentierung der Haare und der Haut mit. Zu wenig
Kupfer kann zu Haarbildungsstörungen mit dünnen, zerbrechlichen Haaren führen.
Folsäure stärkt
die Gedächtnisleistung im Alter!
Keratin ist die entscheidende Komponente von Haut, Haaren
und Nägeln. Das Eiweiß Keratin ist für Stabilität und Form
der Zellen verantwortlich und sorgt somit für Festigkeit und
Elastizität.
Ab 50 sinkt die Leistung des Gehirns ab. Eine Ursache hierfür kann in einer schlechten Versorgung mit Folsäure und
einer erhöhte Konzentration von Homocystein, einer schädlich wirkenden Aminosäure, im Blut gefunden werden. Beide
Faktoren sind allgemein mit schlechten kognitiven Leistungen
verbunden.
Alle B-Vitamine sind unerlässlich für gesundes Haar. Eine der
zahlreichen Folgen einer Unterversorgung an einem oder mehreren dieser Vitamine sind brüchige und glanzlose Haare.
Im Rahmen einer niederländischen Studie (FACIT) über die
Wirkung von Folsäure auf Atherosklerose konnte nachgewiesen werden, dass die zusätzliche Zufuhr von Folsäure bei
Menschen im Alter von 50 bis 70 Jahren mit leicht erhöhten Homocystein-Werten die kognitiven Leistungen verbessern kann.
Die 818 Teilnehmer nahmen zwischen 1999 und 2004 jeweils für drei Jahre entweder täglich 800 µg Folsäure oder
ein Placebo ein. Die Gedächtnisleistungen entsprachen in der
Folsäure-Gruppe beispielsweise denen von knapp fünf Jahre
jüngeren Menschen.
Quelle: Jane Durga et al., Effect of a 3-year folic acid supplementation on cognitive function in older adults in the FACIT trial
: a randomised, double blind, control trial.
In: The Lancet 2007, 369:208-216.
Grüner Tee für die Gelenke
verbindungen, z.B. Magnesiumchelat, die vom Körper besser
aufgenommen werden, können die Knochengesundheit wahrscheinlich noch besser fördern.
Quelle: Thomas O. Carpenter et al., A Randomized Controlled
Study of Effects of Dietary Magnesium Oxide Supplementation
on Bone Mineral Content in Healthy Girls. In: Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism Vol. 91, 2006, doi:10.1210/
jc.2006-1391.
Vitamine & Prostatakrebs
Die US-Fachzeitschrift „Journal of the National Cancer Institute“ betont, dass es für den Nutzen der Multivitaminpillen (Multivitamine alleine!) wenig wissenschaftliche Begründung gäbe.
Das ist richtig, denn für die (Prostata-) Gesundheit werden u.a.
auch Bor, Selen, Vitamin K1, Sterole, Steroline, Omega-3-Fettsäuren, (Aminosäuren (Arginin, Glycin, Glutamin, Cystein) verschiedene Polyphenole und Carotinoide benötigt.
Polyphenole insbesondere aus grünem Tee können Entzündungsprozesse erkrankter Gelenke lindern, tragen zur Gewichtsreduktion bei und leisten einen Beitrag zur Vorbeugung
von Krebs, Herzkrankheiten und Alzheimer. US-amerikanische
Mediziner erforschten die vorbeugende Wirkung auf entzündliche Gelenkkrankheiten, z.B. rheumatoide Arthritis und kamen
zu ermutigenden Ergebnissen. Insbesondere der im Grünen
Tee ( und dessen Extrakten) enthaltene Gerbstoff Epigallocatechingalat (EGCG) hatte auf erkrankte Gelenks-Zellen eine
entzündungshemmende Wirkung. Diese ist vor allem auf die
Blockierung der Bildung von bestimmten Interleukinen und
Prostaglandinen zurückzuführen. Diese entzündlichen Substanzen sind im Bindegewebe von Patienten mit rheumatoider
Arthritis zu finden. Bisher sind diese Ergebnisse nur in Laborstudien nachgewiesen.
Jetzt wurde in der Regenbogenpresse behauptet, dass die
ständige Einnahme einer hohen Dosis von Multivitaminen nicht
gesund sei, sondern im Gegenteil gefährlich. Wer zu viele Vitamine schlucke, erhöhe das Risiko auf eine Krebserkrankung
der Prostata um das Doppelte.
Eine therapeutische Empfehlung für die Anwendung von EGCG
bei rheumatoider Arthritis möchten die Mediziner auf Basis der
derzeitigen Datenlage aber noch nicht aussprechen. Trotzdem
können Sie Ihre Gesundheit mit einige Tassen grünen Tee pro
Tag unterstützen. Wenn Sie keinen grünen Tee mögen, können
Sie die nützlichen Polyphenole aus dem grünen Tee auch mit
Extrakten, die EGCG enthalten, zuführen.
Quelle: ddp/wissenschaft.de - Fabio Beramin, Mit grünem Tee
gegen Rheuma. Extrakt aus den Teeblättern vermindern im
Labor Entzündungsreaktionen. Quelle: www.wissenschaft.de
vom 30.4.2007.
Diese Aussage basiert auf einer verzerrten und irreführenden
Präsentation der Ergebnisse einer Studie des US-National
Cancer Institute. Tatsächlich ist es so, dass jene Männer, die
Multivitamine mehr als sieben Mal pro Woche einnahmen,
nach der Auswertung von Karla Lawson vom US-National Cancer Institute nicht häufiger an lokalisierten Prostatakarzinomen
erkrankten als Teilnehmer, die niemals Vitamine schluckten.
Lediglich für die fortgeschrittenen Prostatakarzinome errechnet die Epidemiologin ein um 32 % erhöhtes Erkrankungsrisiko auf ein tödliches Prostatakarzinom. Das absolute Risiko
ist indes gering!
Magnesium-Ergänzungen
stärken die Knochen
Dies ist mit aller Wahrscheinlichkeit auf eine erhöhte Vitamin
B1 Zufuhr in Verbindung mit einer zucker- und kohlenhydratreichen Ernährung zurückzuführen, welche bei bestimmten
Tumoren aggressives Wachstum fördern.
Seit längerem ist bekannt, dass Magnesium eine gute Wirkung
auf den Knochen-Mineralgehalt hat. Mediziner prüften in einer
(randomisierten, doppelblinden) Studie, ob die tägliche Ergänzung mit dem Mineralstoff auch den Knochenaufbau gesunder,
junger Mädchen stärken kann. 120 Teilnehmerinnen im Alter
von 8 bis 14 Jahren erhielten ein Jahr lang 300 mg Magnesium
täglich ( 2 x 150 mg) oder ein Placebo. Die Magnesiumaufnahme aus der Nahrung reicht bei vielen jungen Mädchen möglicherweise nicht für eine gute Knochenentwicklung aus. Alle
Mädchen, die an der Studie teilnahmen, nahmen vorher über
ihre Ernährung täglich weniger als 220 mg Magnesium auf.
Man stellte fest , dass allein die regelmäßige Aufnahme von
Magnesium den Mineralgehalt der Knochen bei den Mädchen
verbessern konnte. Das könnte im späteren Erwachsenenalter
ihren Schutz vor Osteoporose, die vor allem bei Frauen auftritt,
erhöhen. In dieser Studie wurde Magnesiumoxid verwendet,
das nicht schnell absorbiert wird und für dessen Verwertung
ausreichend Salzsäure benötigt wird. Organische Magnesium-
Bei hoch dosierter Einnahme eines Multvitamin-Produktes und/
oder einzelner Vitamine und/oder Antioxidantien (z.B. A, E oder
C) muss die Dosierung anderer Vitamine, Antioxidantien, Mineralstoffe und Spurenelemente (z.B. Vitamin B12, Vitamin K1,
Polyphenole, Selen, Bor) angepasst werden.
Vitamin D verbessert Stimmung
und Hirnleistung bei Senioren
Vitamin D stärkt nicht nur Knochen und gesunde Immunfunktionen, es trägt auch zur geistigen Gesundheit bei. Dass sich
die Versorgung mit Vitamin D auf die Stimmungen und die geistigen Funktionen älterer Menschen auswirkt, konnte in einer
Studie mit 80 älteren Menschen nachgewiesen werden. Eine
Hälfte der Teilnehmer litt an einer leichten Form der AlzheimerKrankheit, die andere Hälfte hatte keine Demenz-Probleme. Bei
58 % (!) der Teilnehmer zeigten sich eine Unterversorgung mit
Vitamin D, welche mit häufiger auftretenden schlechten Stimmungen verbunden war. Die Personen mit niedrigsten Vitamin
D Werten waren um das 11-fache anfälliger für Depressionen
im Vergleich zu Teilnehmern mit einer gesunden Versorgung.
Des weiteren schnitten sie auch bei einigen der kognitiven
Tests schlechter ab.
Fachleute fordern seit langem eine Erhöhung der täglichen Bedarfsmengen. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen. Die
derzeit empfohlene Verzehrsmenge von 10 µg für Menschen
über 65 Jahren ist über die Ernährung allein meist nicht zuverlässig zu erreichen.
Neue Untersuchungen zu Vitamin D zeigen, dass die Aufnahme dieses Vitamins noch sicherer ist als angenommen. Galten
bisher 50 µg Vitamin D täglich als gut verträglich, kommen Forscher aus den USA jetzt nach der Auswertung einer Reihe von
Studien zu dem Ergebnis, dass die Aufnahme von bis zu 250
µg Vitamin D täglich als sicher anzusehen ist. Sofern eine gute
Versorgung mit Magnesium und Vitamin K1 sichergestellt ist,
braucht niemand eine zu hohe Aufnahme zu befürchten. Fluor
kann die Verträglichkeit von Vitamin D reduzieren!
Quelle: Consuelo H. Wilkins et al., Vitamin D Deficiency is Associated With Low Mood and Worse Cognitive Performance in
Older Adults. In: American Journal of Geriatrics and Psychiatry
14, 2006, S. 1032-1040 und
John N. Hathcock et al., Risk assessment for vitamin D. In: The
American Journal of Clinical Nutrition Vol. 85, Nr. 1, S. 6-18,
2007.
Heilpflanzen mit adaptogener Wirkung - (Teil I)
Die Anpassungsfähigkeit (an Belastungen) und die Leistungsfähigkeit des Körpers möglichst lange zu erhalten - oder gar zu
verbessern ist ein alter Wunsch der Menschheit,. Damit wäre
auch das Älterwerden günstig zu beeinflussen. Denn das Altern
ist ja durch das Nachlassen von Anpassungs- bzw. Leistungsfähigkeit gekennzeichnet. Das ständige Training aller Organfunktionen (“use it or loose it”) ist die unabdingbare Voraussetzung,
um den Organismus anpassungs- und leistungsfähig zu erhalten. Haben Sie schon viel von adaptogenen Pflanzen gehört?
Kräuter und Heilpflanzen mit adaptogener Wirkung sind hilfreich zu diesem Ziel. Adaptogene sind Mittel, die den Organismus in einen Zustand des unspezifisch erhöhten Widerstandes
versetzen, um so besser mit Belastungen fertig zu werden. Der
Begriff Adaptogen wurde von dem russischen Forscher Lazarev
geprägt, vor knapp 50 Jahren. Angesichts der noch immer zunehmenden Belastungen (und Abbauprozessen) werden natürliche, widerstandsverbessernde Heilprinzipien immer wichtiger. Es ist gut, zu wissen, dass die gütige Natur Heilpflanzen
mit adaptogener Wirkung bereithält. Adaptonyl (EifelSan b.v.)
enthält eine einzigartige Kombination adaptogener Pflanzenextrakte, die in den traditionellen Heilsystemen China, Korea,
Indien, Sibirien und Georgien seit Jahrhunderten als harmonisierende Stärkungsmittel Verwendung finden. Adaptonyl hilft
Ihnen, sich den vielfältigen Anforderungen (Stress-Reizen) des
täglichen Lebens sowohl körperlich als auch geistig-mental
besser anzupassen. Bei Sportlern kann sich der Organismus
besser an die Trainingsreize anpassen, was letztendlich die
Leistungsfähigkeit optimiert. In der nächsten Ausgabe werde
ich auf die einzelnen adaptogene Heilpflanzen und ihre Wirkungen eingehen.
Umweltfit durch Betain (Trimethylglycin),
N-Acetylcystein und Tryptophan
Schon ein geringer Mangel bzw. ein nicht gedeckter Mehrbedarf der Aminosäuren Glycin, Cystein (und oder und Tryptophan
fördert/begünstigt Störungen des Leber-, Muskel-, Nerven- ,
Herz-, Hirn-, Immunfunktion. Die Folgen: Impulsivität, Reizbarkeit, emotionale Labilität, Muskelverspannungen, niedrige
Stresstoleranz, Schlafstörungen, chronische Entzündungen,
medikamentöse Nebenwirkungen, chronische Vergiftungen,
Durchblutungsstörungen und schlechte Regeneration.
Die Aminosäuren
-fördern die Zellregegeneration
-erhöhen den Zellschutz
-verbessern Entgiftung und Leberfunktion
-schützen vor vielen medikamentösen Nebenwirkungen
-reduzieren entzündliche Prozesse und
harmonisieren Immunfunktionen
-entspannen und regenerieren Muskulatur und Nervensystem
-verbessern Durchblutung und Sauerstoffversorgung
Betain (Trimethylglycin) setzt die Aminosäure Glycin frei und
fördert u.a. die Biosynthese von Cholin, Taurin, Glutathion und
Creatin. Diese Verbindungen eleminieren Freie Radikale, stabilisieren die Zellmembran und wirken zusammen mit Glycin
entzündungshemmend. Glycin und Magnesium senken den
Muskeltonus und damit Energieverbrauch und Verletzungsanfälligkeit der Muskulatur. Die antientzündliche Wirkung von
Glycin beruht wahrscheinlich auf einer Öffnung der glycinabhängigen Chloridkanäle in den Immunzellen. Neben Nervenzellen besitzen auch verschiedene Zellen des Immunsystems
glycinabhängige Chloridkanäle. Der vermehrte Einstrom von
Chlorid in die Zelle verhindert eine Zunahme der Intrazellulären
Calcium-Konzentration und damit die Synthese von Entzündungsbotenstoffen wie TNF-alpha und bestimmter Eikosanoide („Gewebshormone“) - hier Leukotrien B4 und Prostaglandin
E2. Glycin senkt den Muskeltonus durch Hemmung überaktiver
Motoneuronen im Rückenmark. Da in der Muskelzellmembran
ebenfalls GABA- und glycinabhängige Chloridkanäle (Ligandgesteuerte Ionenkanäle) existieren, besteht hier möglicherweise eine weitere Chance den Calciumspiegel in der Muskelzelle
durch entsprechende Glycinmegen zu senken. Glycin bzw.
Trimethylglycin und N-Acetylcystein schützen Leber und Nieren zum Teil auch vor den toxischen Schäden durch Alkohol,
Cyclosporin A und Paracetamol!
N-Acetylcystein erhöht die Bildung von Glutathion in der Leber,
senkt die Bildung von NO-Radikalen und erhöht die Verfügbarkeit des Botenstoffes NO (NO = Stickstoffmonooxid). Dieser
Botenstoff ist wichtig für Durchblutung, Zellatmung, Nervenkommunikation und Immunabwehr. Weiterhin hemmt N-Acetylcystein die Produktion der Immunbotenstoffe Tumornekrosefaktor alpha (TNFa) und Interleukin-1 beta, welche u.a. auch
bei Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen. Ein Verzehr
von bis zu 3 x 600mg NAC täglich kann bei ausreichender Basisversorgung (u.a. B6, B12, Folsäure!) empfohlen werden.
Die Aminosäure L-Tryptophan erhöht die Bildung des Schlafhormons Melatonin und des „Glückshormons“ Serotonin, welches
möglicherweise ein Gegenspieler des Entzündungsbotenstoffes Tumornekrosefaktor alpha ist (Erniedrigte SerotoninSpiegel werden bei gleichzeitig erhöhten TNF-alpha-Spiegel
gefunden). Die erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol führt zu einer vermehrten Bildung von Bauchfett, schwächt
die Immunabwehr, schädigt Muskulatur, Nervensystem, Leber
und Bindegewebe. Serotonin ist nicht nur ein natürlicher Cortisolgegenspieler, sondern auch ein Leberschutzstoff.
Ein interdisziplinäres Team von Chirurgen und Pathologen aus
Zürich und Straßburg konnte zusammen mit Wissenschaft-
lern des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik und
des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in
Berlin jetzt zeigen, dass Serotonin auch wesentlich zur
Regeneration von verletztem Lebergewebe beiträgt (Science, 7. April 2006).
Trimethylglycin und N-Acetylcystein fördern im Körper die
Bildung von S-Adenosylmethionin (SAMe). SAMe wird in
der Orthomolekularen Medizin zum einen als Antidepressivum, aber auch als Lebertherapeutikum eingesetzt. Es
sorgt für Erhöhung bzw. Aufrechterhaltung eines gesunden Gluthationniveaus, senkt den Homocysteinspiegel
und erhöht den Serotoninspiegel.
Des weiteren wird Tryptophan zur Bildung körpereigener
Immunmodulatoren - den Kinureninen benötigt. Privatdozent Dr. Michael Platten vom Tübinger Hertie-Institut für
Klinische Hirnforschung konnte nachweisen, dass diese
Kynurenine T-Zellen daran hindern, körpereigenes Gewebe zu zerstören wie z.B. die Myelinschicht im Fall der
Multiplen Sklerose. Interessanterweise wird dies über die
Aktivierung von anderen Zellen des Immunsystems erreicht: Kynurenine aktivieren regulatorische T-Zellen, die
sich dann gegen die zerstörerischen T-Zellen richten. Pattern wies nach, dass sowohl das patentierte Asthmamittel
Tranilast (ein künstliches, hier noch nicht zugelassenes
Kynurenin) als auch die körpereigenen aus (nicht patentierbaren) Tryptophan gebildeten Kynurenine die Aktivität
von fehlgesteuerten, krankheitsauslösenden TH1-Zellen
hemmen. Die Aktivität der regulatorischen TH2-Zellen
wird gefördert.
Anzeigen:
Coenzym Q10 & Melanome
In einer dreijährigen Studie mit Patienten, die an Melanomen der Stadien I und II erkrankt waren, erhielten diese
täglich 400 mg Coenzym Q10 in Kombination mit rekombinantem Interferon Alpha-2b. Das Wiederauftreten von
Melanomen konnte durch die kombinierte Gabe deutlich
besser bekämpft werden als durch Interferon Alpha-2b
alleine.
Quelle: Recombinant interferon alpha-2b and coenzyme
Q10 as a postsurgical addjuvant therapie for melanoma: a
3-year trial with recombinant interferon-alpha and 5-year
follow-up,” Rusciani L, Proietti I, et al, Melanoma Res, 2007;
17(3): 177-83.
Wichtiger Hinweis!
Diese Informationen basieren auf verschiedenen Veröffentlichungen, persönlichen Erfahrungen und dem regen
Informationsaustausch mit orthomolekularmedizinisch
arbeitenden Therapeuten in Deutschland und den Niederlanden. Für die Richtigkeit der Aussagen übernehme
ich keine Haftung. Ferner sollte diese Information nicht
ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker zur
Behandlung von Erkrankungen genutzt werden. Falls Sie
Medikamente einnehmen oder in ärztlicher Behandlung
sind, sollten Sie vor der Einnahme jeglicher Nahrungsergänzungsmittel Ihren Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen.
Nahrung als Medizin, Hrsg. + verantwortlicher Redakteur:
Ralph Schnitzler, Aachen, www.heilpraktiker-aachen.com,
Art Direction: Jill Heyer, Hamburg
Anzeige: EifelSan b.v., www.eifelsan.com