Gewässerentwicklungsplan Obere Elsenz
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Gewässerentwicklungsplan Obere Elsenz
Gewässerentwicklungsplan Obere Elsenz Entwurf Erläuterungsbericht Gewässerentwicklungplan für die Obere Elsenz Auftraggeber: Zweckverband “Hochwasserschutz Einzugsgebiet Elsenz-Schwarzbach” Hauptstraße 31 74915 Waibstadt Verfasser: Büro für Ökologie und Umweltplanung Neckarweg 3 69118 Heidelberg Sachbearbeiter: Dipl.-Biol. Dietmar Bernauer Dipl.-Ing. Wilfried Merz Dipl.-Ing. Hans Schneeweiß Dipl.-Geoökol. Jochen Tölk Datum: Oktober 2000 Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechtliche Grundlagen und Ziele der Gewässerentwicklungsplanung . . . . . . . . . . Lage und Abgrenzung des Planungsgebiets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorgehensweise/ Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5 6 6 7 2 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4 2.1.5 2.1.6 2.1.7 2.2 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.3.4 2.3.5 2.4 2.4.1 2.4.2 10 10 10 10 11 11 12 12 13 14 14 15 15 15 15 16 16 16 2.4.3 2.4.4 2.4.5 2.4.6 2.4.7 Beschreibung des Bearbeitungsgebiets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Naturräumliche Verhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Naturräumliche Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geomorphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Böden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wasserhaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heutige potentielle natürliche Vegetation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Historische Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Flächennutzung und Biotopstrukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siedlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Forstwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Besondere Biotopstrukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raum- und landschaftsplanerische Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Regionalplan “Region Franken” (12/95) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Flächennutzungsplan und Landschaftsplan des Verwaltungsraums Eppingen (12/1996) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einrichtungen der Ver- und Entsorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wasserwirtschaftliche Nutzungen und Festlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Naturschutz und Landschaftspflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Altablagerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kultur- und Sachgüter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3.1 3.2 Bestandserhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Strukturgütekartierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beschreibung der gewässermorphologischen Verhältnisse an der Oberen Elsenz 22 22 24 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.4.1 4.4.2 4.4.3 Zielplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Allgemeine Entwicklungsziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschlechterungsverbot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das gewässermorphologische Leitbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklungsziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berücksichtigung der Nutzungen von Gewässer und Umfeld . . . . . . . . . . . . . . . . Berücksichtigung ausgewiesener Schutzgebiete und bestehender Planungen . . Entwicklungsziele für die Obere Elsenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 28 28 29 35 35 36 37 17 18 18 19 21 21 5 5.1 5.2 5.3 5.5 Maßnahmen zur Gewässerentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Administrative Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schutz naturnaher Gewässerabschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorgeschlagene Maßnahmen an der Oberen Elsenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 48 51 51 58 6 Fotodokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 7 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 MERZ Einleitung - GEP Obere Elsenz Seite 5 1 Einleitung 1.1 Anlaß Die Entwicklung der mitteleuropäischen Fließgewässer ist eng mit der menschlichen Siedlungsgeschichte und der Entwicklung der Kulturlandschaft verbunden. So kommt es schon seit mehreren 1000 Jahren durch menschliche Aktivitäten Veränderungen an den Fließgewässern. Solche Maßnahmen an und im Gewässer zielten dabei immer auf eine Nutzung des Gewässers und der Aue sowie einen Schutz vor Hochwasser. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erfolgten Veränderungen am Gewässer meist in kleinerem Umfang und eher durch lokale Maßnahmen. Im 20. Jahrhundert und vor allem in der Zeit nach 1945 kam es dagegen zu weitreichenden technischen Ausbaumaßnahmen am Gewässer, die mit einer zunehmenden Intensivierung der Bodennutzung sowie einer deutlichen Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsflächen einher gingen. Infolgedessen können heute viele der durch den technischen Ausbau strukturarmen Fließgewässer ihre Funktion innerhalb des Naturhaushalts nicht mehr erfüllen. Dies ging mit einem Lebensraum- und damit auch einem Artenverlust einher. Das Ausfallen einer Art hat jedoch Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette und die gesamte Lebensgemeinschaft , so daß heute zahlreiche ans Gewässer gebundene Arten in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind. Auch die Einleitung von Schadstoffen trägt zu dieser Situation bei. Eine Folge dieses Artenrückgangs ist die Verminderung der natürlichen Selbstreinigungskraft des Gewässers. Weiterhin kam es in den vergangenen Jahren zu großen Hochwasserereignissen mit beträchtlichen Schäden. Zu nennen sind hier die katastrophenartigen Hochwasserereignisse im Elsenzgebiet im Dezember 1993 und im Juli 1994 mit Schäden von rund 300 Mio. DM. Auch sie resultieren aus den Aktivitäten in der Vergangenheit. Ursachen hierfür sind beispielsweise die Erhöhung der Abflußgeschwindigkeit durch linearen Gewässerausbau, der Verlust natürlicher Retentionsflächen durch die Ausweisung von Baugebieten in der Aue sowie eine Nutzung im Einzugsgebiet (z.B. eine zunehmende Flächenversiegelung, landwirtschaftliche Nutzung auf großen Schlägen ohne jegliche abflußrückhaltenden Strukturen), die zu einer Erhöhung der Abflußspitzen beiträgt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Betrachtung der Fließgewässer und die Zielsetzung für den Umgang mit ihnen gewandelt. So begann man bereits in den 1980er Jahren durch die Anwendung der Prinzipien des sogenannten naturnahen Wasserbaus, Strukturen und Funktionen natürlicher Bäche nachzuahmen. Dabei wurde jedoch der naturraumtypische Charakter der Fließgewässer, ihre Individualität, Ungleichförmigkeit und eigene Dynamik nicht berücksichtigt. In den letzten Jahren haben Maßnahmen am Gewässer deshalb einen natürlichen oder naturnahen Zustand zum Ziel. Denn nur von natürlichen oder naturnahen Fließgewässern bzw. ihren Auen können die Funktionen, die die besondere Bedeutung der Fließgewässer im Naturhaushalt ausmachen, erfüllt werden. Seit 1996 ist in Baden-Württemberg der naturnahe Zustand von Fließgewässern als Entwicklungsziel festgeschrieben. So heißt es im Wassergesetz (§3a, WG): “...Natürliche oder naturnahe Gewässer sollen erhalten werden. Bei anderen Gewässern ist ein naturnaher Zustand anzustreben.” MERZ Einleitung - GEP Obere Elsenz Seite 6 Der naturnahe bzw. natürliche Zustand eines Gewässers umfaßt dabei die Parameter: • Regime / Abfluß • Wasserqualität • Struktur von Gewässer, Ufer, Aue und Einzugsgebiet Der vorliegende Gewässerentwicklungsplan geht in seinen Ausführungen hauptsächlich auf die Struktur von Gewässer und Ufer ein. 1.2 Rechtliche Grundlagen und Ziele der Gewässerentwicklungsplanung Nach §68a des Wassergesetzes Baden-Württemberg (WG) sind die Träger der Unterhaltslast von Gewässern verpflichtet, bei nicht naturnah ausgebauten Gewässern innerhalb eines angemessenen Zeitraums Vorraussetzungen für eine naturnahe Entwicklung zu schaffen. Hierzu sind Gewässerentwicklungspläne aufzustellen. Sie sollen als Planungs- und Lenkungsinstrument für die Gewässerentwicklung, also für Gewässerunterhaltung und Gewässerausbau, dienen. Die Ziele einer naturnaher Gewässerentwicklung sollen so konkretisiert und planerisch umgesetzt werden. Als solche sind zu nennen: Erhaltung naturnaher Bereiche Entwicklung naturnaher Gewässer aus ökologisch verarmten Bereichen naturnahe Umgestaltung ausgebauter Fließgewässer Der Gewässerentwicklungsplan ist ein “dynamischer” und ein stets “offener” Vorhabensplan. Er erhebt also weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Endgültigkeit. Da die Entwicklung naturnaher Fließgewässer als Prozeß innerhalb eines längeren Zeitraums von mehreren Jahrzehnten und nicht nur von wenigen Jahren zu betrachten ist, sollten nach einem angemessenen Zeitraum (ca. 10 Jahre) die durchgeführten Maßnahmen und die bis zu diesem Zeitpunkt erkennbaren Veränderungen im Rahmen einer Erfolgskontrolle neu erfaßt und bewertet werden. Dies bildet dann die Grundlage für eine Fortschreibung des Gewässerentwicklungsplans. In dieser werden dann die veränderten Randbedingungen und der veränderte Gewässerzustand berücksichtigt und neue Maßnahmen vorgeschlagen. 1.3 Lage und Abgrenzung des Planungsgebiets Die Elsenz verläuft im Kraichgau. Sie entspringt am Ostrand des Eichelbergs, fließt unter anderem durch die Städte Eppingen und Sinsheim und mündet bei Neckargemünd in den Neckar. Der Gewässerentwicklungsplan für die Obere Elsenz wurde für den Abschnitt der Elsenz von der Ortslage des Eppinger Stadtteils Elsenz bis zur Landkreisgrenze zwischen Ittlingen und Sinsheim-Reihen erstellt. Der Abschnitt umfaßt eine Fließlänge von ca. 19 km. Für die Gewässerentwicklungplanung ist es notwendig, nicht nur das Gewässer selbst, sondern auch sein Umfeld sowie sein gesamtes Einzugsgebiet zu betrachten. Das Bearbeitungsgebiet ist deshalb in mehrere Ebenen zu unterteilen: • Oberste Ebene ist das Einzugsgebiet der Oberen Elsenz. Es umfaßt eine Fläche von ca. 150 km2. Eine solch großräumige Betrachtung ist notwendig, da die Eigenschaften MERZ • • Einleitung - GEP Obere Elsenz Seite 7 eines Gewässers immer ein Ergebnis der landschaftlichen Verhältnisse im gesamten Einzugsgebiet sind. Als weiteres Bearbeitungsgebiet wird das Gelände mit einer Breite von jeweils 150 m beiderseits entlang des für die Planung zur erfassenden Gewässerabschnitts bezeichnet. Aus ihm geht die Einbettung der Oberen Elsenz in den Landschaftsraum hervor. Das engere Bearbeitungsgebiet umfaßt das nähere Gewässerumfeld, das für die Gewässerentwicklungplanung von Bedeutung ist. In den meisten Fällen entspricht dies der Aue, also dem Teil des Einzugsgebiets, mit dem das Gewässer in einem direkten funktionalen Zusammenhang steht. Das Einzugsgebiet der Oberen Elsenz liegt größtenteils im Landkreis Heilbronn und nur zu kleinen Teilen im Rhein-Neckar-Kreis und im Landkreis Karlsruhe. Das engere Bearbeitungsgebiet befindet sich fast vollständig im Landkreis Heilbronn und umfaßt Flächen der Gemeinde Ittlingen sowie der Stadt Eppingen und ihrer Stadtteile Richen, Rohrbach a.G. und Elsenz. Zwischen Richen und Eppingen grenzt die Elsenz auf einer kurzen Strecke an die Gemarkung von Stebbach (Gemeinde Gemmingen). Im Bereich der Gießhübelmühle (zwischen Eppingen und Rohrbach a.G.) liegt ein kleiner Teil des engeren Bearbeitungsgebiets auf der Gemarkung der Gemeinde Sulzfeld (Landkreis Karlsruhe). Die Elsenz liegt innerhalb der Grenzen des Landkreises Heilbronn im Dienstbezirk der Gewässerdirektion Neckar, Bereich Besigheim. Der Abschnitt im Landkreis Karlsruhe liegt im Zuständigkeitsbereich der Gewässerdirektion Nördlicher Oberrhein, Bereich Karlsruhe. Da die Elsenz im bearbeiteten Abschnitt als Gewässer II. Ordnung eingestuft ist, liegt die Unterhaltspflicht bei den anliegenden Gemeinden. 1.4 Vorgehensweise/ Methodik Die Vorgehensweise bei der Erstellung des Gewässerentwicklungplanes läßt sich in vier Abschnitte untergliedern: • Beschreibung des Planungsgebiets • Erfassung der aktuellen gewässermorphologischen Verhältnisse (Ist-Zustand) • Beschreibung der Entwicklungsziele (Soll-Zustand) • Aufstellung eines Maßnahmenplans Beschreibung des Planungsgebiets Die Beschreibung des Planungsgebiets gliedert sich in vier Teile: Die naturräumlichen Verhältnisse wurden anhand der Parameter naturräumliche Gliederung, Geologie, Geomorphologie, Böden, Klima, Wasserhaushalt und potentielle natürliche Vegetation dargestellt. Die Beschreibung der historischen Entwicklung stützt sich auf die Auswertung von Literatur. MERZ Einleitung - GEP Obere Elsenz Seite 8 Flächennutzung und Biotopstrukturen wurden auf Grundlage der Flächennutzungspläne, durch Auswertung von Luftbildern und Geländebegehungen ermittelt. Die Abgrenzung der Siedlungsbereiche erfolgte anhand der Flächennutzungspläne. Außerhalb der besiedelten Bereiche wurden die bestehende Flächennutzung sowie besondere Biotopstrukturen aufgenommen. Diese Erfassung dient der Darstellung der Einbettung der Oberen Elsenz in den Siedlungs- und Landschaftsraum, zum anderen aber auch zur Erkennung von Restriktionen und Konfliktpotentialen für die Gewässerentwicklung. Die Ergebnisse sind in Plan I dargestellt. Die Erhebung der raum- und landschaftsplanerischen Rahmenbedingungen diente der Berücksichtigung übergeordneter Planungen. Hierzu wurden Regionalpläne, Flächennutzungspläne und Landschaftspläne sowie kommunale Umweltplanungen ausgewertet sowie bei verschiedenen Behörden Informationen eingeholt. Daneben wurden die im Planungsgebiet liegenden geschützten Gebiete erfaßt. Die Ergebnisse sind in Plan II dargestellt. Erfassung der aktuellen gewässermorphologischen Verhältnisse (Ist-Zustand) Die Erfassung der aktuellen gewässermorphologischen Verhältnisse erfolgte auf der Grundlage einerGewässerstrukturgütekartierung.HierbeifanddasVerfahrenderLänderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) Verwendung. Die Bestandserhebung erfolgte im Rahmen einer Geländebegehung anhand der sechs Hauptparametern Laufentwicklung, Längsprofil, Querprofil, Sohlenstruktur, Uferstruktur und Gewässerumfeld. Diese wurden jeweils für Gewässerabschnitte von 100 m Länge erfaßt. Für die Auswertung wurde das Programmpaket STRUKA (Version 2.0) des Landesamts für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz verwendet. Anhand der Strukturgüte ist zu erkennen, in welchem Umfang die ökomorphologische Funktionsfähigkeit eines Gewässers durch den Menschen beeinträchtigt ist. Die Ergebnisse sind in Plan I in Form von Strukturgütelängsprofilen dargestellt. Zudem wurde im Gelände die Struktur und Artenzusammensetzung der Ufergehölzbestände erfaßt. Beschreibung der Entwicklungsziele (Soll-Zustand) Hierzu werden zunächst allgemeingültige Entwicklungsziele für Fließgewässer dargestellt und für das Bearbeitungsgebiet in einem visionären gewässermorphologischen Leitbild (Idealzustand) konkretisiert. Das visionäre Leitbild entspricht dem heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand und hängt damit im wesentlichen von den aktuellen Standortverhältnissen ab. Ein solches Leitbild ist in der Praxis jedoch nicht direkt umsetzbar. Grund hierfür sind gesellschaftliche Rahmenbedingungen, wie bestehende Nutzungs- und Eigentumsverhältnisse, aber auch innerfachliche Konflikte auf der Ebene des Naturschutzes oder der Wasserwirtschaft. Diese müssen als Restriktionen für die Gewässerentwicklung einbezogen werden. Hieraus resultieren dann die Entwicklungsziele. Erstellung des Maßnahmenplans MERZ Einleitung - GEP Obere Elsenz Seite 9 Ausgehend vom aktuellen Zustand und den Entwicklungszielen können für die Obere Elsenz verschiedene Maßnahmen zur naturnahen Gewässerentwicklung abgeleitet werden. Diese werden allgemein beschrieben. Für die einzelnen Abschnitte werden dann konkret verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen. Diese werden in einer Tabelle aufgelistet. Außerdem wird die Zuordnung in Plan III graphisch dargestellt. MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 10 2 Beschreibung des Bearbeitungsgebiets 2.1 Naturräumliche Verhältnisse Nachfolgend werden die naturräumlichen Verhältnisse des Landschaftsraums beschrieben, in dem der Obere Elsenz und ihr Einzugsgebiet liegen. Ziel dabei ist es, einen Überblick über das Bearbeitungsgebiet zu vermitteln und Informationen bereitszustellen, die für die weitere Bearbeitung des Gewässerentwicklungsplans notwendig sind. 2.1.1 Naturräumliche Gliederung Das Einzugsgebiet der Oberen Elsenz liegt im Naturraum Kraichgau (Haupteinheit 125) und hier in den Untereinheiten 125.13 Eppinger Gäu und 125.14 Neckarbischofsheimer Höhen. Die Untereinheit Eppinger Gäu wird als durchweg waldfreies, sanftgewelltes Lößhügelland über Unterem Gipskeuper beschrieben. Der Gipskeuper steht nur an Steilhängen der meist assymmetrischen Täler an. Auf den Ebenen befindet sich fruchtbares Ackerland. Im Mittelpunkt des reich verzweigten Talnetzes befindet sich die Siedlung Eppingen. Die Untereinheit NeckarbischofsheimerHöhen sind gekennzeichnet durch enge Täler, die einen gegen Nordwesten abfallende Stufe des Hauptmuschelkalkes mit Hochflächen und Riedeln zerschneiden. Dieser ist mit tiefgründigem, entkalktem Lößlehm bedeckt und mit Buchen- und wechselfeuchtem Eichen-Hainbuchenwald bestanden. Der oft verkarstete Muschelkalk bildet in den Tälern und am Stufenrand Felsleisten und steinige Hänge mit Hecken und Gebüsch. Die weniger steilen Hänge tragen auf Lehmböden Äcker und Obstbäume. 2.1.2 Geologie Das Bearbeitungsgebiet liegt im Bereich der nach Osten einfallenden tektonischen Mulde des Kraichgaus, die sich vom Odenwald im Norden bis zum Schwarzwald im Süden erstreckt. Die mesozoischen Sedimente im Untergrund sind durch zahlreiche Verwerfungen in einzelne Schollen gegliedert, die unterschiedlich tief abgesenkt sind. Der mesozoische Untergrund besteht im weiteren Bearbeitungsraum aus den Sedimentgesteinen des Unteren und Mittleren Keupers. Der Untere Keuper (Lettenkohlenschichten) besteht aus tonig mergeligen Gesteinen im Wechsel mit eingelagerten Sandstein- und Mergelbänken. Er steht im engeren Bearbeitungsraum zwischen Eppingen und Reihen an und streicht an Hangkanten aus. Der Mittlere Keuper besteht aus einer Abfolge feinklastischer Sedimente aus Tonsteinen, Silttonsteinen und dolomitisch-siltigen Mergelgesteinen. Der Mittlere Keuper streicht an den Steilhängen zwischen Elsenz und Eppingen aus. Die mesozoischen Gesteine kommen nur stellenweise als Anstehendes vor; sie sind meist mit MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 11 Löß überdeckt. Löß als quartäres, äolisches Sediment lagerte sich während der letzten Kaltzeit im Pleistozän ab. Durch die Westwinde wurden die feinen Partikel aus den Schotterflächen des Rheintales ausgeblasen. Die Lößauflage erreicht im Bearbeitungsraum Mächtigkeiten bis zu mehreren Metern und bedeckt weite Teile des engeren Bearbeitungsraumes außerhalb der Bachaue. Bei Entkalkung entsteht Lößlehm. Mit Abnahme des Kalkgehaltes verliert der Löß seine typische Porosität, so daß Lößlehm leicht verschlämmt. Lößlehm und verschwemmter Löß sind im engeren Bearbeitungsraum nur kleinflächig vorhanden. Rezent werden Sedimente durch die Fließgewässer abgelagert (Alluvium). In den Kraichgautälern werden kalkige Lehme abgesetzt, die bis zu mehreren Metern Mächtigkeit aufweisen können. In den Talauebereichen befinden sich alluviale Ablagerungen. Diese bestehen aus abgelagertem Lößlehm, der von den Talhängen erodiert wurde. 2.1.3 Geomorphologie Das Bearbeitungsgebiet befindet sich nicht nur im Bereich einer tektonischen Mulde, sondern auch im Randbereich der orographischen Mulde des Kraichgaus. Für den Kraichgau sind weiche, flachwelligeGeländeformenwielanggezogeneRücken,DellenundTrockentälercharkateristisch. Ihre Existenz ist auf die morphologisch ausgleichende Wirkung der Lößbedeckung zurückzuführen. Schon bei der Lößablagerung wurde das bestehende Relief ausgeglichen. Auch danach kam es infolge der hohen Erosionsanfälligkeit des Löß durch Denudationsprozesse zu einer weiteren Geländenivellierung. Die Elsenz mäandriert im Oberlauf innerhalb des Mittleren Keupers. Bis Eppingen verläuft das Gewässer in einem Muldental. Unterhalb des Ortes ändert sich der Talquerschnitt und geht im Bereich des Unteren Keupers in ein Sohlental über. Die Geländehöhe der Elsenz liegt im engeren Bearbeitungsgebiet zwischen 222 m ü.NN bei Elsenz und 172 m ü.NN zwischen Ittlingen und Reihen. Das Talgefälle liegt für den bearbeiteten 19,0 km langen Abschnitt der Oberen Elsenz bei durchschnittlich 0,26 %. 2.1.4 Böden Aus dem geologischen Untergrund haben sich je nach Entwicklungsdauer und morphologischen Gegebenheiten unterschiedliche Bodentypen gebildet. Im Einzugsgebiet kann man drei Hauptgruppen unterscheiden: • alluviale Böden der Talauen • Böden im Bereich der lößbedeckten Flächen • Böden auf den Keupergesteinen In den Talauen kommen Übergangsformen zwischen kalkhaltigen Auengleyen und kalkhaltigen Braunen Auenböden vor. Das Substrat dieser Böden stammt hauptsächlich von verschiedenen Bodenhorizonten aus den Hangbereichen des Einzugsgebiets. Dieses wurde dort infolge von Erosion abgetragen und in MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 12 den Auen abgelagert. Im engeren Bearbeitungsraum ist Schwemmlöß (erodierter und in der Aue abgelagerter Lößlehm) verbreitet. Auenböden werden charakteristischerweise periodisch überflutet, besitzen einen stark schwankenden Grundwasserspiegel und stehen mit dem Wasserspiegel des Fließgewässers in Verbindung. Oberhalb 8 dm Bodentiefe weisen sie kaum redoximorphe Merkmale auf. Auenböden sind in der Regel sauerstoffreich, weil eine hohe Wasserleitfähigkeit einen raschen Austausch mit sauerstoffreichem Grundwasser ermöglicht. Durch Akkumulation von abgeschwemmtem Löß sind die Auenböden nährstoffreich, besitzen eine hohe Ca-Sättigung und eine hohe biologische Aktivität, sofern keine staunassen Verhältnisse vorliegen. Als Böden der lößbedeckten Flächen kommen im Bereich der Oberhänge infolge von Erosion hauptsächlich Pararendzinen und an den Unterhängen Kolluvien mit teilweise mächtigen, aus verlagertem Bodenmaterial bestehenden M-Horizonten. Bei ungestörter Bodenentwicklung entwickeln sich auf Löß Parabraunerden, die in der Regel günstige Ackerstandorte darstellen. Aus ihnen können sich bei entsprechender Lage im Relief Pseudogleye entwickeln. Der Bt-Horizont der Parabraunerde fungiert dabei als wasserstauender Horizont. Im Bereichen des anstehenden Keupers findet man bei ungestörter Bodenentwicklung und fehlender oder geringer Lößauflage Pelosole und Braunerde-Pelosole. Im Bereich der Keupersandsteine sind mittlere, zum Teil podsolige Braunderden aus schluffig-lehmigem Material mit Sandsteinschutt zu finden. Im weiteren Bearbeitungsraum sind diese Böden nur kleinflächig an den Hangkanten vorhanden. 2.1.5 Klima Das Untersuchungsgebiet liegt im Übergangsbereich vom ozeanischen zum kontinentalen Klima, ist aber bereits von letzterem geprägt. Dies wird deutlich am Niederschlagsmaximum während der Sommermonate. Insgesamt läßt sich das Klima anhand nachfolgender Werte als mild für Mitteleuropa kennzeichnen: - mittlere Jahrestemperatur: - mittlere Lufttemperatur Januar: - mittlere Lufttemperatur Juli: - Vegetationsperiode (Tage > 5 °C): - mittlere Zahl der Sommertage: - mittlere Jahresniederschlagssumme: - vorherrschende Windrichtung: 8-9 °C 0 °C 17-18 °C 230-240 Tage 30-40 Tage 700-800 mm Südwest Gewitter bilden sich an 20-25 Tagen pro Jahr, vorwiegend zur Sommerzeit. Sie sind teilweise mit heftigen Regenfällen verknüpft, die leicht zu Überschwemmungen in den Auebereichen führen. 2.1.6 Wasserhaushalt MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 13 Die Elsenz entspringt an der Ostseite des Eichelbergs westlich des Orts Elsenz. Sie ist oberhalb der Ortslage zu einem künstlichen See aufgestaut. Im Siedlungsbereich von Elsenz ist sie größtenteils verdolt. Unterhalb fließt der Bach dann meist inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen. Die Elsenz mündet nach einer Fließstercke von ca. 52 km bei Neckargemünd in den Neckar. Die wichtigsten Zuflüsse im Bearbeitungsgebiet sind: der Rohrbach am unteren Ende der Ortslage von Rohrbach a.G. (Abschnitt 466) der Himmelreichbach oberhalb der Raußmühle zwischen Eppingen und Rohrbach a.G. (Abschnitt 442) der Hellbach am oberen Ende des Siedlungsbereichs von Eppingen (Abschnitt 435) der Hilsbach im Siedlungsbereich von Eppingen (Abschnitt 421) der Staudbach zwischen Richen und Eppingen (Abschnitt 392) der Berwnager Bach/ Birkenbach oberhalb von Richen (Abschnitt 378) Hydrologie: Die Obere Elsenz ist aufgrund ihrer Lage im Kraichgau zu den Gewässern mit einem ozeanischen Regenregime zuzuordnen. Dieses zeichnet sich durch ein Abflußmaximum in den Monaten Januar bis März und ein Minimum im Spätsommer aus. Die Abflußmessungen am unterhalb der bearbeiteten Gewässerstrecke gelegenen Elsenzpegels in Meckesheim bestätigen dies. Weiterhin sind die Abflußverhältnisse als ausgeglichen zu charakterisieren. Es kommt im Jahresverlauf also nur zu verhältnismäßig geringen Abflußschwankungen. Grund hierfür ist die geringe Reliefierung des Einzugsgebiets und das hohe Wasserspeichervermögen des Löß. Gewässergüte und Chemismus: Im Rahmen der letzten landesweiten Gewässergüteuntersuchung 1991 wurde die Elsenz unterhalb von Eppingen als “mäßig belastet” (Gewässergüteklasse II-III) eingestuft. Für die Gewässerstrecke oberhalb von Eppingen liegen keine Daten vor. Aufgrund des kalkhaltigen geologischen Untergrunds (Löß) im Einzugsgebiet ist die Obere Elsenz zu den Karbonatbächen zu rechnen. 2.1.7 Heutige potentielle natürliche Vegetation Unter der heutigen potentiellen natürlichen Vegetation versteht man die Pflanzendecke, die sich unter den aktuellen Standortbedingungen einstellen würde, wenn menschliche Einflüsse aufhörten. Dabei würde es sich mit Ausnahme der Extremstandorte um Waldgesellschaften handeln. Die Artenzusammensetzung läßt Rückschlüsse auf die Boden- und Klimabedingungen eines Standortes zu und erleichtert es, Entwicklungspotentiale zu ermitteln oder landschaftsgerechte Gehölzpflanzungen zu planen. In den Hangbereichen besteht die heutige potentielle natürliche Vegetation auf ärmeren Standorten aus reichen Hainsimsen-Buchenwäldern (Luzulo-Fagetum milietosum) mit Maiglöckchen und stärkerer Traubeneichenbeimengung, auf reicheren dagegen Waldmeisterbzw. Perlgras-Buchenwälder (Asperulo- bzw. Melico-Fagetum). Auf schweren, MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 14 wechseltrockenen Tonstandorten sind Waldlabkraut-Traubeneichenwälder (Galio sylvaticiCarpinetum) zu erwarten. Entlang der Oberen Elsenz sind Erlen-Eschen-Auenwäldern (Stellaria nemorum - Alnetum glutinosae oder Alno-Fraxinetum) zu erwarten. Diese sind jedoch auf die regelmäßig überschwemmten Bereich der Aue beschränkt. In den übrigen, nicht regelmäßig überschwemmten und weniger nassen Bereichen der Tallagen sind Sternmieren-Hainbuchen wälder (Stellario-Carpinetum) zu finden, in denen allerdings Stellaria holostea fehlt. 2.2 Historische Entwicklung Das Gebiet der Oberen Elsenz wird wie der gesamte Kraichgau zum Altsiedelland gerechnet. Hierzu gehören die Gebiete, in denen der Mensch schon in der Jungsteinzeit (ca. 3000 v.Chr.) seßhaft wurde und Ackerbau betrieb. Diese frühe Besiedlung hat ihre Ursachen in den günstigen Bodenverhältnisse, dem milden Klima sowie der nur flach gewellten Hügellandschaft. Seit dieser Zeit kann man von einer kontinuierlichen Besiedlung des Bearbeitungsgebiets ausgehen. Die Lage der Siedlungen im Mittelalter und in der Neuzeit war zunächst am Talrand, in den nur äußerst selten von Hochwasser betroffenen Bereichen. Ihre Größe änderte sich über Jahrhunderte nur wenig. Erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und vor allem nach 1945 kam es durch die Industrialisierung und den damit verbundenen Anstieg der Bevölkerung zu einer Ausweitung der Siedlungsfläche. Dies geschah an vielen Stellen zur Elsenz hin in die hochwassergefährdeten Gebiete. Mit dem Beginn der menschlichen Siedlungstätigkeit kam es auch zu Einflüssen auf den Obere Elsenz, die noch heute sichtbar sind. Hier sind zunächst die Folgen der ackerbaulichen Nutzung seit dem Neolithikum zu nennen. Durch sie kam es in den Hangbereichen zu einer verstärkten Abtragung des leicht erodierbaren lößbürtigen Bodens. Dieses Material wurde in den Tallagen teilweise als Alluvium, teilweise als Kolluvium wieder abgelagert. Dies führte zu einer Aufhöhung der Talaue um mehrere Meter. Die Tallagen wurden im Kraichgau bis ins 11. Jahrhundert zur Holzgewinnung und als Waldweide genutzt. Erst dann kam es zur Rodung der Auwälder und der Nutzung der Flächen als Grünland. Um die Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern, um Wiesenwässerung oder später auch Ackerbau betreiben zu können, wurden bis in die heutige Zeit verschiedene wasserbauliche Maßnahmen durchgeführt. So ist die Elsenz unterhalb von Eppingen an vielen Stellen begradigt. Teilweise liegt sie außerhalb des Taltiefpunkts, was ebenfalls anthropogen bedingt ist. SDer begradigte und tiefergelegte Lauf oberhalb von Eppingen wurde in der heutigen Form im Rahmen von Flurbereinigungsmaßnahmen in diesem Jahrhundert geschaffen. Auch durch die Wasserkraftnutzung kam es an vielen Stellen zu Eingriffen in die Elsenz. So wurden durch Stauwehre die Abfluß- und Geschiebeverhältnisse verändert, oder es kam durch die Anlage von Mühlgräben zu deutlich veränderten Abflußverhältnissen in der Elsenz selbst. 2.3 Flächennutzung und Biotopstrukturen Flächennutzung und Biotopstrukturen sind auf Plan I für das gesamte weitere MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 15 Bearbeitungsgebiet dargestellt. Im nachfolgenden Text wird schwerpunktmäßig auf das engere Bearbeitungsgebiet eingegangen. 2.3.1 Siedlungen An den Gewässerlauf der Elsenz grenzen auf der bearbeiteten Strecke die Siedlungsflächen von Ittlingen, Richen, Eppingen, Rohrbach a.G. und Elsenz. Im Bereich von Eppingen befinden sich auf mehreren 100 Metern links und rechts der Elsenz Gewerbeflächen. In Eppingen selbst leben rund 8.600 Menschen. Die Einwohnerzahlen der übrigen Orte liegen jeweils zwischen 1.500 und 2.000 (alles Stand 1993). Die auf Plan I dargestellten Siedlungsgrenzen wurden dem Flächennutzungsplan des Verwaltungsraumes Eppingen (12/1996) nachrichtlich übernommen. Teilweise stimmt die im Flächennutzungsplan für Aussiedlerhöfe ausgewiesene Fläche nicht mit der tatsächlich bebauten Fläche überein. Auf Plan I wurden deshalb die gesamten im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen (egal, ob vollständig bebaut oder nicht) und die nicht ausgewiesenen, zusätzlich bebauten Flächen mit der Signatur für Aussiedlerhöfe belegt. 2.3.2 Verkehr Außerhalb der Siedlungsbereiche wird die Elsenz nur zweimal von größeren Straßen überquert. Beidesmal handelt es sich um die B 293. Diese überquert die Elsenz zum einen unterhalb von Eppingen mit einer großen Brücke, die das gesamte Tal überspannt und auf die Elsenz selbst keinen Einfluß hat. Zum anderen kreuzt sie zwischen Eppingen und Rohrbach a.G. Die Elsenz ist hier auf einer kurzen Strecke verrohrt. An mehreren Stellen überqueren Feldwege die Elsenz auf der bearbeiteten Gewässerstrecke. Die Bahnlinie Sinsheim-Eppingen verläuft durchs Elsenztal. Sie überquert die Elsenz an zwei Stellen (Abschnitte 358 und 382). An wenigen Stellen verläuft sie in geringer Entfernung parallel zum Gewässerlauf. 2.3.3 Landwirtschaft Der größte Teil des Bearbeitungsgebiets wird ackerbaulich genutzt. Der Anbau von Getreide, Mais Zuckerrüben und Kartoffeln findet größtenteils auf großen Schlägen statt. In der Talaue kommt außerdem Grünland vor. Allerdings dominiert auch in diesen Bereichen Ackernutzung. Daneben findet man im weiteren Bearbeitungsgebiet als Tierweide genutzte Flächen und Obstwiesen. Gartennutzung kommt vor allem in Siedlungsnähe vor. 2.3.4 Forstwirtschaft Forstwirtschaftliche Flächen kommen im weiteren Bearbeitungsgebiet nur an wenigen Stellen vor. Sie sind dann vorzugsweise im Bereich der Talhänge zu finden. Nur unterhalb der Ortslage von MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 16 Elsenz fießt die Elsenz auf einer Strecke von 250 bis 300 Meter durch bewaldete Fläche. 2.3.5 Besondere Biotopstrukturen Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Bearbeitungsgebiet kommen im engeren Bearbeitungsgebiet nur wenig Biotopstrukturen von besonderer Bedeutung vor. Zu nennen sind hier: • Feuchtgebiet “Stebbacher Wiesen” Das zwischen Richen und Eppingen gelegene Feuchtgebiet “Stebbacher Wiesen” wurde in den 1970er Jahren im Rahmen einer Flurbereinigungsmaßnahme geschaffen. Es besteht aus einem See und großflächigen Uferschilf-röhrichtbeständen. Die Fläche ist größtenteils von einem Gehölzstreifen umgeben. Vor allem die großflächigen Röhrichtbestände sind von ornithologischer Bedeutung. • Tümpel “Großer Brunnen” Der zwischen Richen und Eppingen gelegene Tümpel “Großer Brunnen” wird von einem kurzen Quellbach gespeist, ist aber künstlich angelegt. In der Mitte der wasserfläche befindet sich eie teilweise von Schwarz-Erlen bestandene Insel. Die Wiesen im Umfeld sind teilweise ungenutzt. Dem Gebiet kommt innerhalb der größtenteils ausgeräumten Landschaft eine ökologische Ausgleichsfunktion zu. • Schilfröhricht- und Seggenbestände An mehreren Stellen entlang der Elsenz findet man Schilfröhricht- oder Seggenbestände. Diese sind jedoch meist auf kleinere Flächen im Bereich von Gräben beschränkt. Daneben kommen oberhalb von Eppingen einige Bestände innehalb von Grünlandflächen oder Ackerbrachen vor. 2.4 Raum- und landschaftsplanerische Rahmenbedingungen Die raum- und landschaftsplanerischen Rahmenbedingungen sind für das gesamte weitere Bearbeitungsgebiet auf Plan II dargestellt. Im nachfolgenden Text wird nur auf die Verhältnisse im engeren Bearbeitungsgebiet eingegangen, da nur dieser Bereich für die Gewässerentwicklungsplanung relevant ist. 2.4.1 Regionalplan “Region Franken” (12/95) Der Regionalplan “Region Franken” besteht in seinem Textteil aus zahlreichen Plansätzen. Die als “Ziele” und “Grundsätze” gekennzeichneten Absätze sind dabei als verbindlich zu betrachten. Die Ziele sind bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu beachten. Dagegen gilt für die Grundsätze nur, daß sie bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen gegen- und untereinander abzuwägen sind. Nachfolgend sind die bei der Gewässerentwicklungsplanung zu beachteten bindenden MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 17 Plansätze für das engere Bearbeitungsgebiet zitiert. Die jeweilige Nummer des Plansatzes im Regionalplan ist dem Text vorgestellt. Schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege 3.3.1.1 Artenschutz und Lebensraum Die Schutzbedürftigen Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege (s. Raumnutzungskarte) dienen dem Arten- und Biotopschutz, dem Wasser- und Klimahaushalt sowie der Erhaltung des Landschaftsbildes. Die standortgerechte biologische Vielfalt ist zu erhalten oder wiederherzustellen und zu steigern, um Ausgleichswirkungen dieser Bereiche für die Landschaft zu erzielen. Beeinträchtigende Nutzungen sind auszuschließen. Die Schutzbedürftigen Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege sind wichtige ökologische Bereiche im regionalen Maßstab, an denen sich Biotopverbindungen im örtlichen Maßstab sowohl zu den Waldrändern als auch zu den Grünflächen in den Siedlungsgebieten orientieren sollen. Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaft 3.3.5.3 Bereiche zur Sicherung von Retentionsräumen Als Bereiche zur Sicherung Überschwemmungsgebiete und von Retentionsräumen Überflutungsflächen (s. ausgewiesen. Raumnutzungskarte) Diese Bereiche werden sind von Raumnutzungen freizuhalten, die den Hochwasserschutz ausschließen oder behindern würden, solange nicht der Nachweis erbracht ist, daß diese Flächen für den Hochwasserschutz nicht erforderlich sind oder ein anderweitiger Ausgleich möglich ist. Auf der Raumnutzungskarte ist das Elsnztal unterhalb von Elsenz als “schutzbedürftiger Bereich für Naturschutz und Landschaftspflege” eingetragen, die als Überschwemmungsgebiete ausgewiesenen Flächen unterhalb von Eppingen als “Bereiche zur Sicherung von Retentionsflächen”. 2.4.2 Flächennutzungsplan und Landschaftsplan des Verwaltungsraums Eppingen (12/1996) Im Flächennutzungsplan des Verwaltungsraums Eppingen finden sich keine Aussagen bezüglich der Elsenz. Die unterschiedliche bauliche Nutzung der Siedlungsflächen, die in Plan II dargestellt ist, ist vom oben genannten Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen. Im Landschaftsplan wird zur Sicherung des bioökologischen Potentials ein “naturnah ausgebautes Gewässernetz mit ausreichenden Ufergehölzen entlang der größeren Bäche” sowie “wenigstens stellenweise flächiger Bestand von Auewiesen” als anzustrebender Zustand gefordert. Weiterhin werden allgemeine Maßnahmen aufgezeigt, die zu einer Minimierung unumgänglicher Eingriffsfolgen führen. Bezüglich der Wasserflächen und damit auch der Elsenz werden folgende Maßnahmen zur weiteren Entwicklung vorgeschlagen: Schaffung von Uferschutzstreifen von je 10 m je Uferseite bei größeren Fließgewässern Beseitigung von Sohlschalen und Renaturierung verbauter Bachabschnitte, vor allem im Bereich der Wasserschutzgebiete MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 18 - wo möglich, Öffnen von verrohrten Bachbaschnitten Bepflanzung von bisher nicht oder lückenhaft bepflanzten Fließgewässern Sicherung der Uferrandstreifen Aufstellen von Gewäserpflegeplänen Ausbau der noch erforderlichen Rückhaltebecken unter weitestgehender Beachtung der Biotopfunktionen 2.4.3 Einrichtungen der Ver- und Entsorgung Die auf Plan II dargestellten Einrichtungen zur Ver- und Entsorgung sind nachrichtlich den oben genannten Flächennutzungsplänen übernommen. Vor allem bezüglich der genauen Lage der Leitungen resultiert daraus eine entsprechende Ungenauigkeit in der Darstellung. Unterhalb von Eppingen (Abschnitte 411-413) und unterhalb von Elsenz (Abschnitte 508-509) liegen Kläranlagen an der Elsenz. In der Elsenzaue unterhalb von Ittlingen befindet sich ein Pumpwerk, das jedoch einen deutlichen Abstand zum Gewässerlauf aufweist. Das zwischen Ittlingen und Richen liegende Pumpwerk mit Brunnen (Abschnitt 361-362) weist dagegen eine unmittelbare Nähe zum Gewässer auf. Abwasser-, Wasser-, Gas- und Stromleitungen liegen vor allem innerhalb der Ortslagen. In den Ortslagen unterblieb eine differenzierte Darstellung dieser Leitungen auf Plan II, da aufgrund der Bebauung ohnehin bereits starke Restriktionen hinsichtlich der Gewässerentwicklung bestehen. Außerhalb der Ortslagen liegende Leitungen sind auf Plan II dargestellt. Zahlreiche Versorgungsleitungen verlaufen entlang der Elsenz. Außerdem wird sie an mehreren Stellen von Leitungen über- oder unterquert. 2.4.4 Wasserwirtschaftliche Nutzungen und Festlegungen Die einzelnen wasserwirtschaftlichen Nutzungen und Festlegungen sind in Plan II dargestellt. Sie wurden nachrichtlich von verschiedenen Planwerken übernommen. Grundlage für die die Abgrenzung der Wasserschutzgebiete bildete der Flächennutzungsplan, die Abgrenzung der Überschwemmungsgebiete wurde den Planwerken der Gewässerdirektion entnommen, die geplantenHochwasserschutzmaßnahmender“FlußgebietsuntersuchungElsenz-Schwarzbach” und die wasserrechtlichen Angaben dem Badischen Wasserkraftkataster sowie entsprechenden Unterlagen des Landratsamts des Rhein-Neckar-Kreises. Wasserschutzgebiete Das engere Bearbeitungsgebiet liegt an mehreren Stellen im Bereich der Zonen II und III verschiedener Wasserschutzgebiete. Überschwemmungsgebiete Die Elsenz verläuft zwischen der Landkreisgrenze (Abschnitt 322) und dem Hilsbachzufluß (Abschnitt 421) im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete. Dieses ist nur an wenigen Stellen durch Siedlungsflächen unterbrochen. Es weist jedoch an einigen Stellen bedingt durch MERZ Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 19 bebaute Fläche oder Verkehrsanlageneine nur geringe Breite auf. Hochwasserschutz Im Rahmen der Hochwasserschutzkonzeption für das Elsenz-Schwarzbach-Gebiet sind an der Oberen Elsenz folgende Hochwasserrückhaltebecken (HRB) geplant: HRB “Raußmühle” zwischen Eppingen und Rohrbach a.G. (Abschnitt 441) HRB “Am See” zwischen Rohrbach a.G. und Elsenz (Abschnitt 476) Außerdem sind folgende lokalen Hochwasserschutzmaßnahmen an der Elsenz geplant: Erhöhung des linken Ufers um ca. 40 cm im Bereich der Ortslage von Ittlingen (geplante lokale HW-Schutzmaßnahme Nr. 1 auf Plan II/1) Bau einer Flutmulde linksseitig der Elsenz im Bereich der Ortslage von Richen (geplante lokale HW-Schutzmaßnahme Nr. 1 auf Plan II/2) Hochwasserschutzdamm bzw -mauer rechts- und linksseitig auf jeweils ca. 70 m Länge im Bereich der Ortslage von Richen (geplante lokale HW-Schutzmaßnahm e Nr. 2 auf Plan II/2) Regulierungsbauwerk an der Mündung des Berwanger Bachs in die Elsenz oberhalb der Ortslage von Richen (geplante lokale HW-Schutzmaßnahme Nr. 3 auf Plan II/2) Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Elsenz durch Profilaufweitung und Schüttung eines begleitenden Uferdämmchens (beidseitig) im Bereich der Ortslage von Eppingen (geplante lokale HW-Schutzmaßnahme Nr. 1 auf Plan II/3) Einleitungen Die im Siedlungsbereich bestehenden, wasserrechtlich genehmigten Einleitungen in die Elsenz sind auf Plan II nicht dargestellt. Dasselbe gilt für die Einleitungen der Kläranlagen. Außerhalb der Ortslagen bestehen Einleitungen aus Regenüberlaufbecken unterhalb der Ortslagen von Ittlingen (Abschnitt 335), Richen (Abschnitt 368) und Elsenz (Abschnitt 512). Wasserkraftnutzung Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurde das Gefälle der Oberen Elsenz an vielen Stellen durch Wasserkraftanlagen genutzt. Von den ehemals existierenden Anlagen ist heute keine mehr in Betrieb, die Wasserrechte sind größtenteils abgelöst. Dagegen sind viele der für die Wasserkraftnutzung notwendigen Querbauwerke noch vorhanden. Im einzelnen sind dies: Untere Mühle von Ittlingen (heute Friedenshort) (Abschnitt 330) (Wasserrecht noch nicht abgelöst) Mittlere Mühle von Ittlingen (Abschnitt 342) Ölmühle von Ittlingen (Abschnitt 345) hoher Absturz beim Feuerlöschteich und der Abzweigung des Mühlkanals am südlichen Ende der Ortslage von Ittlingen Kundenmühle von Richen (Abschnitt 376) Die Mühlgräben der oberhalb der oberhalb liegenden Mühlen sind trocken und existieren teilweise nicht mehr. MERZ 2.4.5 Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 20 Naturschutz und Landschaftspflege Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Flächenhafte Naturdenkmale Im gesamten Bearbeitungsgebiet kommen keine rechtskräftigen oder geplanten Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie Flächenhafte Naturdenkmale vor. Biotopkartierung Seit dem 1.1.1992 ist in Baden-Württemberg das Biotopschutzgesetz in Kraft. Seither sind besonders wertvolle und gefährdete Lebensräume, sogenannte § 24a-Biotope, gesetzlich geschützt. Nachfolgend sind die im Rahmen der Biotopkartierung Baden-Württemberg im engeren Bearbeitungsgebiet erfaßten und unter Schutz gestellten Biotope aufgeführt. Blatt 6719 Sinsheim Biotopnummer Biotopname 6719-125-0002 Naturnaher Abschnitt der Elsenz N Ittlingen Blatt 6819 Eppingen Biotopnummer Biotopname 6819-125-0051 Auwaldstreifen “Unterm See” 6819-125-0129 Tümpelquelle N “Birkenwald” 6819-125-0130 Waldfreier Sumpf S “Birkenwald” 6819-125-0131 Naturnaher Abschnitt der Elsenz S “Birkenwald” 6819-125-0145 Schilfröhricht “Am See” I 6819-125-0146 Schilfröhricht “Am See” II 6819-125-0147 Feldhecke “Zwischen dem Wald” 6819-125-0157 Naturnaher Abschnitt der Elsenz bei der Gießhübel-Mühle 6819-125-0160 Feuchtgebiet “Bei der BGießhübelmühle” I 6819-125-0161 Feuchtgebiet “Bei der BGießhübelmühle” II 6819-125-0173 Feldhecke N “Gießhübelmühle” 6819-125-0174 Schilfröhricht S “Stockwiese” 6819-125-0209 Auwaldstreifen an der Elsenz nordöstlich Raußmühle 6819-125-0210 Feldhecken bei der Raußmühle 6819-125-0343 Feldhecke in den “Langwiesen” 6819-125-0346 Elsenz zwischen Ittlingen und Richen 6819-125-0374 Naturnaher Abschnitt der Elsenz S Richen 6819-125-0375 Feuchtgebiet “Stebbacher Wiesen” 6819-125-0378 Schilfröhrichte in den “Stebbacher Wiesen” 6819-125-0380 Naturnaher Abschnitt der Elsenz S Richen 6819-125-0385 Schilfröhricht “Großer Brunnen” 6819-125-0386 Tümpel “Großer Brunnen” 6819-125-0387 Quellbach “Großer Brunnen” 6819-125-0388 Auwaldstreifen an der Elsenz N Eppingen 6819-125-0607 Schilfröhricht im “Oberen Riegel” 6819-125-0608 Feldhecke im “Oberen Riegel” 6819-125-0609 Schilfröhricht in den “Ackerwiesen” MERZ 2.4.6 Beschreibung Bearbeitungsgebiet - GEP Obere Elsenz Seite 21 6819-125-0654 Auwaldstreifen an der Elsenz zwischen Eppingen und Richen 6819-125-0693 Rohrglanzgras-Rohricht W “Schanz” Altablagerungen Dem Flächennutzungsplan konnten keine Angaben über existierende Altablagerungen im engeren Bearbeitungsgebiet entnommen werden. 2.4.7 Kultur- und Sachgüter Laut Flächennutzungsplan und Landschaftsplan befinden sich im engeren Bearbeitungsgebiet keine Kulturgüter. Als Sachgüter sind außerhalb der Siedlungsgebiete Straßen, Wege und Bahnanlagen zu nennen. MERZ 3 Bestandserhebung - GEP Obere Elsenz Seite 22 Bestandserhebung Gewässer sind so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, daß sie ihre Funktionen innerhalb des Naturhaushalts erfüllen können. Zu den ökologischen Funktionen eines Gewässers und seiner Aue gehören: - Bereitstellung und Entwicklung vielfältiger Biotope Biotopverbund Selbstreinigung Wasserrückhaltung (auch im Hochwasserfall) Filterwirkung im Ufer- und Auenbereich Uferschutz Ziel der Bestandserhebung war es, zunächst festzustellen, inwieweit die Obere Elsenz und ihre Aue diese Funktionen erfüllen können. Nur in einem wenig oder gar nicht vom Menschen nachteilig geprägten Fließgewässer ist dies vollständig möglich. Gewässer, die vom Menschen beeinträchtigt sind, sind dazu nicht oder nur teilweise in der Lage. Erkennbar ist die Funktionsfähigkeit eines Gewässers anhand der vorhandenen Gewässerstrukturen. “Unter dem Begriff der Gewässerstruktur werden alle räumlichen und materiellen Differenzierungen des Gewässerbettes und seines Umfeldes verstanden, soweit sie hydraulisch, gewässermorphologisch und hydrobiologisch wirksam und für die ökologischen Funktionen des Gewässers und der Aue von Bedeutung sind. Die einzelnen Strukturkomponenten können natürlicherweise entstanden sein, vom Menschen geschaffen sein, oder in ihrer Entstehung vom Menschen hervorgerufen worden sein” (Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz 1998). Die Gewässerstrukturgüte ist ein Maß für die durch diese Strukturen angezeigte ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers. Der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand bildet dabei den Maßstab für die Bewertung. 3.1 Die Strukturgütekartierung Die Erfassung und Bewertung der Gewässerstruktur der Oberen Elsenz basierte auf dem Verfahren zur Gewässerstrukturgütekartierung der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA). Die Bestandserhebung erfolgte anhand von sechs Hauptparametern, die in Tabelle 1 näher erläutert sind. MERZ Bestandserhebung - GEP Obere Elsenz Seite 23 Tab. 1: Parametersystem bei der Gewässerstrukturgütekartierung Hauptparameter Einzelparameter Ökologische Bedeutung 1 Laufentwicklung 1.1 Laufkrümmung 1.2 Krümmungserosion 1.3 Längsbänke 1.4 Besondere Laufstrukturen Ein gekrümmter Gewässerlauf bewirkt eine Laufverlängerung, eine Verringerung des Gewässergefälles gegenüber dem Talgefälle, eine vermehrte Reibungs- und Turbulenzbildung und eine entsprechend bessere Energieumwandlung bei Hochwasser. Die Laufkrümmung verleiht den von Natur aus gekrümmten Gewässern ihre gewässertypische dynamische Ausgewogenheit, ihren natürlichen Struktur- und Biotopreichtum. 2 Längsprofil 2.1 Querbauwerke 2.2 Rückstau 2.3 Verrohrung 2.4 Querbänke 2.5 Strömungsdiversität 2.6 Tiefenvarianz In allen natürlichen Gewässern findet man eine mehr oder weniger regelmäßige Abfolge von Sohlhochpunkten (Furten/ Querbänke) und Sohltiefpunkten (Kolken). Diese sind eine Folge des Wechsels zwischen Erosion und Akkumulation. Aus den daraus resultierenden unterschiedlichen Gewässertiefen und Strömungsverhältnisse ergibt sich ein Biotopspektrum für eine Vielzahl unterschiedlicher Organismen. Negativ auf das natürliche Längsprofil wirken sich Querbauwerke und Verrohrungen aus, da diese sowohl die Durchgängigkeit für Organismen als auch den Geschiebehaushalt und die natürliche Dynamik beinträchtigen. 3 Querprofil 3.1 Profiltyp 3.2 Profiltiefe 3.3 Breitenerosion 3.4 Breitenvarianz 3.5 Durchlässe Profilbreite und -tiefe sowie ihre Varianz beeinflussen maßgeblich die morphologischen Strukturen und das Biotopspektrum im Sohlen- und Uferbereich. Weiterhin wirken sie sich auf die Abflußkapazität aus. Die Profiltiefe hat maßgeblichen Einfluß auf die Aue. Je tiefer das Gewässerbett ist, desto seltener wird die angrenzende Aue überflutet und verliert so ihre natürliche Funktionsfähigkeit. 4 Sohlenstruktur 4.1 Sohlensubstrat 4.2 Sohlenverbau 4.3 Substratdiversität 4.4 Besondere Sohlenstrukturen Die auf der Gewässersohle lebenden Fließgewässer-organism en sind in ihrer Zusammensetzung und Aktivität in hohem Maße von der Art und der Struktur des Sohlen-substrats abhängig. Auch die Fischfauna ist hiervon stark abhängig. Zum einen sind die sohlbewohnenden Kleinlebewesen für viele Fische eine wichtige Nahrungsgrundlage, zum anderen sind viele Fischarten bei der Eiablage auf bestimmtes Sohlsubstrat angewiesen. 5 Uferstruktur 5.1 Uferbewuchs 5.2 Uferverbau 5.3 Besondere Uferstrukturen Gewässertypische Ufergehölze tragen durch ihre Wurzelsysteme wesentlich zur Stabiliserung der Ufer bei. Durch ihre Beschattung begrenzen sie einerseits im Sommer die Wassertemperatur und sorgen so für einen höheren Sauerstoffgehalt des Wassers. Außerdem ver-hindern sie das Aufkommen von Wasserpflanzen und unterbinden so wirksam eine Verkrautung des Betts und eine Schwebstoffakkumulation. Das Fallaub - insbe-sondere der Schwarz-Erle - bildet vor allem in kleinen und mittleren Gewässern eine Hauptnahrungsquelle für viele Fließgewässerorganismen. Außerdem sorgen die Ufer-gehölz e für charakteristische Uferstrukturen mit ent-sprechenden Lebensbedingungen für viele Organismen. Bei Hochwasser bewirken sie eine intensive Energie-umwandlung und dadurch eine gewisse Verzögerung der Hochwasserwellen. MERZ Bestandserhebung - GEP Obere Elsenz Seite 24 6 Gewässerumfeld 6.1 Flächennutzung 6.2 Gewässerrandstreifen 6.3 Sonstige Umfeldstrukturen Eine naturnaher Gewässerzustand ist nur in einem Gewässerumfeld möglich, in welchem dem Gewässer sein natürlicher morphologischer Bewegungsspielraum zugestanden wird. Weiterhin steht ein natürliches Fließgewässer mit seiner Aue in einer funktionalen Beziehung. So dient die überschwemmte Aue als eine Art Sedimentationsraum für die vom Hochwasser mitge-führte Stofffracht. Gleichzeitg dient sie als Retentions-raum und dämpft so wirksam die Hochwasserwellen. Ein nicht genutzter Uferstreifen mit einem entsprechenden Gehölzbestand prägt nicht nur das typische Land-schaftsbild, sondern sorgt gleichzeitig für eine Reduktion von diffusen Stoffeinträgen ins Gewässer aus der Landwirtschaft und sonstigen Nutzungsformen. Die Bertung der Strukturgüte erfolgt anhand einer siebenstufigen Bewertungsskala, die in Tabelle 2 aufgeführt ist: Tab. 2: Die Strukturgüteklassen zur Bewertung der Gewässerstrukturgüte Strukturgüteklasse Grad der Beeinträchtigung 1 naturnah 2 bedingt naturnah 3 mäßig beeinträchtigt 4 deutlich beeinträchtigt 5 merklich geschädigt 6 stark geschädigt 7 übermäßig geschädigt Die Ergebnisse der Bewertung sind in Plan I als Strukturgütelängsprofile dargestellt. Sie sind für jeden einzelnen Hauptparameter angegeben und als Gesamtbewertung. Diese entspricht dem arithmetischen Mittel der Werte der einzelnen Hauptparameter. An der Bewertung sind die strukturellen Defizite der jeweiligen Gewässerabschnitte zu erkennen. Hiervon ausgehend lassen sich verschiedene Maßnahmen ableiten. 3.2 Beschreibung der gewässermorphologischen Verhältnisse an der Oberen Elsenz Auf der Grundlage der beschriebenen Methode werden die gewässermorphologischen Verhältnisse an der Oberen Elsenz insgesamt zwischen “bedingt naturnah” (Strukturgüteklasse 2) und “übermäßig geschädigt” (Strukturgüteklasse 7) bewertet. Von der Bewertung ausgenommen wurden die Abschnitte 343, 412 und 426. Diese waren MERZ Bestandserhebung - GEP Obere Elsenz Seite 25 aufgrund der Eigentumsverhältnisse weder begehbar noch einsehbar und konnten somit auch nicht bewertet werden. Die Abschnitte 342, 345, 348 und 413 waren zwar nicht vollständig begehbar jedoch auf der vollen Länge einsehbar. Sie wurden deshalb kartiert. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß verschiedene Strukturen nicht erfaßt wurden. Die Abschnitte 422 bis 424 waren nicht kartierbar. Hier ist das Gewässer als Folge einer Renaturierungsmaßnahme anthropogen überformt. Die bestehenden Strukturen sind meist anthropogen bedingt und gehören nicht in Lößbäche. Die aktuellen Verhältnisse resultieren in vielen Fällen aus in der Vergangenheit durchgeführten wasserbaulichen Maßnahmen wie Begradigung oder Laufverlegung. Die an vielen Stellen ungefähr gleichaltrigen Ufergehölze sind weisen auf eine Pflanzung zur Ufersicherung hin. Neben den größtenteils standortgerechten Arten kommen häufig auch Pappeln vor, die vor allem in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gepflanzt wurden. Insgesamt wirkt sich vor allem das kaum vorhandene Totholz (das in natürlichen Lößbächen ein wesentlicher Strukturbildner ist) negativ auf die Bewertung des Obere Elsenzs aus. Die Bedeutung von Totholz ist vor allem daran zu erkennen, daß die Abschnitte, an denen in nennenswerten Mengen Totholz im Gewässer vorhanden war, als einzige mit “bedingt naturnah” bewertet wurden. Weiterhin sind an vielen Stellen der begradigte Lauf, ein fehlender Randstreifen und Defizite im Umfeld (z.B. Wege direkt am Gewässerlauf) für die schlechte Bewertung verantwortlich. Das Querprofil wurde meist mit “mäßig beeinträchtigt” oder “deutlich beeinträchtigt” bewertet und weist so insgesamt die geringste Beeinträchtigung auf. In Tabelle 3 werden jeweils für mehrere, weitgehend ähnliche 100 m-Abschnitte der Oberen Elsenz die gewässermorphologischen Verhältnisse beschrieben. Grundlage hierfür sind die Ergebnisse der Strukturgütekartierung sowie der ebenfalls im Gelände erfaßten Ufergehölzsituation. Tab. 3: Die gewässermorphologischen Verhältnisse an der Oberen Elsenz Abschnitte Beschreibung 322 - 333 Dieser Abschnitt umfaßt den Bereich zwischen der Landkreisgrenze und der Siedlungsfläche von Ittlingen. An die Elsenz grenzt hier größtentiels kcerbaulich genutzte Fläche, daneben aber auch Grünland, kleinere Gehölzbestände und das Anwesen einer ehemaligen Mühle. Laufentwicklung (außer den Abschnitten 324-325, wo deutliche Krümmungen ausgebildet sind) und Umfeld sowie die Sohlenstruktur weisen hier die größten Defizite auf. Bei der Bewertung am besten schneiden die Hauptparameter Querprofil und Uferstruktur ab. Der Ufergehölzstreifen ist meist einreihig ausgebildet, teilweise sind auch deutliche Lücken vorhanden. Neben Erlen und Eschen kommen auffällig viele Weiden sowie häufig Pappeln vor. Gesamtbewertung: meist “merklich geschädigt” MERZ Bestandserhebung - GEP Obere Elsenz Seite 26 334 - 340 Ans linke Gewässerufer grenzt hier die Siedlungsfläche von Ittlingen, ans rechte größtenteils Acker, teilweise auch Gärten (hier findet eine Nutzung bis zur Wasserlinie statt). Die Bewertung der einzelnen Hauptparameter entspricht größtenteils den unterhalb gelegenen Abschnitten. Dasselbe gilt für die Ufergehölze. Allerdings kommen stellenweise Ziergehölze vor. Gesamtbewertung: meist “merklich geschädigt” 341 - 348 Hier verläuft parallel zum Gerinne der Elsenz ein heute nicht mehr genutzter Mühlgraben. Dieser wird im Abschnitt 348 an einem ehemaligen Feuerlöschteich abgezweigt und fließt im Abschnitt 341 wieder in die Elsenz. An die Elsenz grenzen hier beidseitig Gärten, teilweise verläuft auch ein unbefestigter Weg am Gewässer entlang. Auch hier liegen die größten Defizite in der Laufentwicklung und der Sohlenstruktur, das Querprofil wird am besten bewertet. Die Ufergehölze weisen Lücken auf. Gesamtbewertung: “merklich geschädigt” bis “stark geschädigt” 349 - 368 Die Elsenz verläuft hier zwischen Ittlingen und Richen in der freien Landschaft. Im Gewässerumfeld wechseln sich Äcker, Grünland, Gärten und kleine Uferwäldchen ab. Die Bewertung der Hauptparameter variiert. Das Querprofil wird durchgehend mit “mäßig beeinträchtigt” bewertet, auch die Uferstruktur wird meist gut bewertet. Das Umfeld weist die deutlichsten Defizite auf. Der einreihige Ufergehölzstreifen weist zwar einzelne Lücken auf, ist aber ansonsten geschlossen. Auch hier kommen viele Weiden vor. Gesamtbewertung: “deutlich geschädigt” bis “merklich geschädigt” 369 - 382 Im Bereich der Ortslage von Richen grenzen verschiedene Nutzungen (Äcker, Grünland, Gärten, Wohn- und Gewerbeflächen) ans Gewässer. Auffällig ist der teilweise geschwungene Lauf. Die größten Defizite bezüglich der Gewässerstruktur sind durch die Umfeldnutzung bedingt. Die Bewertung der anderen Hauptparameter variiert. Der einreihige Ufergehölzstreifen ist häufig durch die Umfeldnutzung beeinträchtigt und weist kleinere und größere Lücken auf. Neben Erle, Esche, Weide und Ahorn kommen teilweise auch Pappeln vor. Gesamtbewertung: “deutlich beeinträchtigt” bis “stark geschädigt” 383 - 391 Die Elsenz fließt hier am linken Talrand und weist einen gekrümmten Lauf auf. Zum Taltiefpunkt hin fehlt größtenteils eine Nutzung, die Ufergehölze weisen teilweise Lücken auf. Links von der Elsenz verläuft zwar ein Weg, auf der dazwischenliegenden Fläche ist jedoch häufig ein mehrreihiger Ufergehölzstreifen ausgebildet. Er besteht hauptsächlich aus standortgerechten Arten. Die Uferstruktur ist mit “naturnah” bewertet. Gesamtbewertung: meist “deutlich beeinträchtigt” 392 - 411 Die Elsenz liegt hier zwischen Richen und Eppingen teilweise außerhalb des Taltiefpunkts. Aufgrund ihres größtenteils begradigten Laufs liegen die größten Strukturdefizite bei der Laufentwicklung. Auch das Gewässerumfeld (meist Ackernutzung) wirkt sich negativ auf die Struktur aus. Dagegen ist die Uferstruktur mit “bedingt naturnah” bewertet”. Es kommen Abschnitte mit geschlossenen Ufergehölzen vor, aber auch solche mit nur einzelnen oder fehlenden Gehölzen. Gesamtbewertung: “merklich geschädigt” 412 - 437 Im Bereich der Ortslage von Eppingen ist die Elsenz begradigt. Die Umfeldnutzung reicht häufig bis zur Boschungsoberkante oder sogar noch in die Böschung hinein. Bezüglich aller Hauptparametr der Strukturgütebewertung (außer Querprofil) weist die Elsenz hier große Defizite auf. Die Ufergehölze stehen meist nur lückig oder fehlen völlig. Sie bestehen häufig aus standortfremden Arten. Gesamtbewertung: meist “stark geschädigt” 438 - 455 Oberhalb der Ortslage von Eppingen weist die Elsenz einen grabenartigen Verlauf auf. Ufererosion kommt nur an wenigen Stellen vor. Die größten Defizite liegen bezüglich der Laufentwicklung vor, daneben auch bezüglich der Sohlenstruktur. Am besten schneidet der Hauptparameter Querprofil ab. Entlang des Bachlauf wechseln sich Acker, Grünland und Weiden ab, die Nutzung reicht jedoch nicht bis zur Böschungsoberkante. Die Gehölzbestände am rechten Ufer sind lückig; es kommen vor allem Wieden, Erlen und Eschen vor. Links stehen vor allem junge, gepflanzte Gehölze oberhalb der Böschung. Im Bereich der Abschnitte 452 und 453 kommt Totholz im Gewässer vor. Dies verursacht Ansätze zur Laufentwicklung und sorgt so für eine bessere Bewertung. Gesamtbewertung: meist “merklich geschädigt” MERZ Bestandserhebung - GEP Obere Elsenz Seite 27 456 - 466 Die Elsenz verläuft hier unterhalb der Ortslage von Rohrbach a.G. außerhalb des Taltiefpunkts. Teilweise grenzt rechts an ein bestehendes Gewerbegebiet an den Bach, während links davon Ackerflächen liegen. Die Elsenz weist auch hier einen grabenartigen Verlauf auf. Die strukturellen Defizite liegen vor allem in der Laufentwicklung und im Gewässerumfeld. Teilweise fehlen Ufergehölze. Im Bereich des Gewerbegebiets liegt ein meist geschlossener Ufergehölzbestand vor. Neben Erle, Esche und Weide kommen viele Feldheckenarten vor. Gesamtbewertung: “merklich geschädigt” bis “stark geschädigt” 467 - 468 Im Bereich der Ortslage von Rohrbach a.G. ist die Elsenz größtenteils verdolt. Oberhalb der Verdolung ist der Gewässerlauf begradigt und gehölzfrei. Gesamtbewertung: “merklich geschädigt” und “übermäßig geschädigt” 469 - 482 Oberhalb der Ortslage von Rohrbach a.G. kommen die größten strukturellen Defizite bezüglich der Laufentwicklung, des Umfelds, der Ufer- und Sohlenstruktr vor. Ursache hierfür ist der begradigte, grabenartige Lauf, der links vom Gewässer verlaufende Weg sowie die angrenzende Ackernutzung mit meist fehlendem Randstreifen. Der Ufergehölzstreifen ist teils geschlossen, teils lückig ausgebildet, teilweise kommen nur einzelne Gehölze vor. Es kommen meist Feldheckenarten, vor, sowie viele Straucharten. Gesamtbewertung: meist “stark geschädigt” 483 - 486 Dieser Bereich ähnelt stark den unterhalb liegenden Abschnitten, jedoch ist die strukturelle Wertigkeit fast durchgehend höher. Das Gewässerumfeld (beidseitig Acker, aber nur auf einer Seite mit Randstreifen) weist die deutlichsten Defizite auf. Gesamtbewertung: “merklich geschädigt” 487 Dieser Abschnitt weist eine hohe Strukturdiversität auf. Die Kopfweiden am rechten Ufer bedingen eine hohe Strukturierung der Sohle sowie Laufentwicklungsansätze. Hauptdefizit bleibt das Gewäserumfeld (eine Seite Acker, eine Grünland). Gesamtbewertung: “deutlich beeinträchtigt” 488 - 490 Diese Abschnitte wurden im gesamten bearbeiteten Bereich insgesamt am besten bewertet. Die Elsenz fließt hier in einem ehemaligen Pappelforst. Viele der Pappeln sind jedoch mittlerweile gefällt (und durch Erlen und Ahorn-Arten ersetzt) und liegen nun als Totholz im Gewässer vor. Auf einem ehemals begradigten Lauf konnten sich dadurch erste leichte Schwünge ausbilden. Auch trägt das Totholz wesentlich zur hohen strukturellen Diversität (vor allem im Uferbereich) bei. Gesamtbewertung: “bedingt naturnah” 491 In diesem Abschnitt sind deutliche Anzeichen von Tiefenerosion zu erkennen. Diese wird möglicherweise durch ein zu hoch einbautes Durchlaßrohr unter dem oberhalb querenden Feldweg verursacht. Die Ufergehölze bestehen hauptsächlich aus Erlen, Eschen und Weiden sowie viel Hasel. Die Bestände sind links geschlossen, weisen am rechten Ufer dagegen einige Lücken auf. Uferstruktur und Längsprofil sind in diesem Abschnitt am besten bewertet, sie größten Defizite sind bezüglich der Laufentwicklung vorhanden. Gesamtbewertung: “deutlich beeinträchtigt” 492 - 511 Unterhalb der Ortslage von Elsenz weist das gleichnamige Gewässer einen begradigten Verlauf auf, nur stellenweise kommen Laufentwicklungsansätze vor. Rechts verläuft größtenteils ein asphaltierter Weg parallel zur Elsenz, im Bereich der Abschnitte 508 und 509 grenzt hier eine Kläranlage ans Ufer. Links grenzen Äcker (die teilweise bis zur Böschungsoberkante bearbeitet werden) und Ackerbrachen an. Die größten strukturellen Defizite liegen folglich hinsichtlich der Laufentwicklung und des Gewässerumfelds vor. Das linke Ufer ist größtenteils gehölzfrei, am rechten kommen einzelne Gehölze oder Gehölzreihen aus größtenteils standortgerechten Arten vor. Gesamtbewertung: “merklich geschädigt” bis “stark geschädigt” 512 Dieser Abschnitt liegt im Bereich der Ortslage von Elsenz. Hier beginnt die verdolte Gewäserstrecke. Gesamtbewertung: “übermäßig geschädigt” MERZ 4 Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 28 Zielplanung Die Zielplanung für den Gewässerentwicklungsplan “Obere Elsenz” gliedert sich in folgende Stufen: - 4.1 Formulierung allgemeiner Entwicklungsziele aus bestehenden Rechtsvorgaben Verschlechterungsverbot für den bearbeiteten Gewässerabschnitt Formulierung eines Leitbilds, in dem für die Obere Elsenz ein Zielzustand aus gewässerökologischer Sicht formuliert wird Ableitung von (realisierbaren) Entwicklungszielen für die Obere Elsenz aus dem Leitbild unter Berücksichtigung von Restriktionen, die der naturnahen Gewässerentwicklung entgegenstehenden Allgemeine Entwicklungsziele Aus den im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und im Wassergesetz Baden-Württemberg (WG) formulierten Bestimmungen ergibt sich das Ziel der Erhaltung bzw. Wiederherstellung natürlicher oder naturnaher Fließgewässer und damit auch ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit. Der natürliche Zustand eines Gewässers wird in den meisten Fällen mit dem heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand gleichgesetzt. Dieser entspricht dem Zustand, der sich nach der Beendigung menschlicher Einflußnahme aufgrund der heute bestehenden naturräumlichen Verhältnisse unter Einbeziehung der nachhaltig anthropogen veränderten Standortbedingungen einstellen würde. Der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand läßt sich folgendermaßen charakterisieren: Abfluß, Feststofftransport und Gewässermorphologie stehen in einem ungestörten dynamischen Gleichgewicht. Ausuferungen in die Aue finden so weit statt, daß dynamische Auestrukturen entstehen können und das Gewässerbett keinen unnatürlich großen Strömungskräften ausgesetzt ist. Die natürliche Lauf- und Bettentwicklung unterliegt keinen unnatürlichen Einschränkungen. Entlang des Gewässerlaufs existiert ein nicht genutzter Uferwaldstreifen mit einer natürlichen Altersstruktur und einer Artenzusammensetzung, die den Standortbedingungen entspricht. Er ist so breit, daß sich eine waldartige Struktur mit weiten Gehölzabständen ausbilden kann und ein entsprechender Totholzeintrag ins Gewässer stattfindet. 4.2 Verschlechterungsverbot Die allgemeinen Entwicklungsziele setzen für den im Planungsgebiet liegenden Gewässerabschnitt ein Verschlechterungsverbot voraus. Nur so kann verhindert werden, daß die durch zahlreiche Maßnahmen in der Vergangenheit beeinträchtigte ökologische Funktionsfähigkeit der Oberen Elsenz weiter verringert wird. Konkret resultieren daraus folgende Grundsätze: - keine weiteren Laufverkürzungen oder Begradigungen keine Errichtung von neuen Querbauwerken oder Verrohrungen MERZ - Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 29 keine neuen Durchlässe, bei denen der Gewässerlauf verengt oder das Ufer unterbrochen wird kein neuer Sohlenverbau kein neuer Uferverbau keine Beseitigung von standortgerechten Ufergehölzen keine Errichtung von baulichen Anlagen in regelmäßig überschwemmten Gebieten - Bei unvermeidbaren Eingriffen sind ausreichende Ausgleichsmaßnahmen zur Verbesserung der Strukturgüte durchzuführen. 4.3 Das gewässermorphologische Leitbild Der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand als allgemein formuliertes Entwicklungsziel für Fließgewässer (vgl. Kap. 4.1) muß für die bearbeitete Gewässerstrecke der Elsenz weiter konkretisiert werden, um für Planungszwecke verwendet werden zu können. Dies geschieht unter Berücksichtigung der spezifischen naturräumlichen Verhältnisse des Einzugsgebiets und des Gewässerumfelds. Als Ergebnis erhält man ein gewässermorphologisches Leitbild, das den gedachten heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand beschreibt. In ihm werden die Entwicklungsziele aus gewässerökologischer Sicht formuliert. Es stellt diesbezüglich einen Optimalzustand dar, der eine menschliche Nutzung des Gewässers und seines Umfelds ausschließt. Er beinhaltet maximal erreichbare Ziele. Die Obere Elsenz ist aufgrund der fast flächendeckenden Lößbedeckung im Einzugsgebiet zu den Lößbächen zu rechnen. Unter typologischen Aspekten ist eine weitere Untergliederung des Gewässers nach den geologischen und talmorphologischen Verhältnissen und nach der Einzugsgebietsgröße (die maßgeblich die Gewässergröße bestimmt) möglich. In Tabelle 4 ist dies dargestellt. Tab. 4: Typologische Untergliederung der Elsenz für die bearbeitete Gewässerstrecke Abschnitt e Geologie im Einzugsg ebiet Talform Talgefäll e 322378 378391 392421 Schichten des Oberen Muschelkalks, des Unteren und Mittleren Keupers Festgestein größtenteils lößbedeckt 421434 435442 466481 482521 Schichten des Mittleren Keupers Festgestein größtenteils lößbedeckt breites Mulden- bis Sohlental 0,1 % 442466 Muldental 0,3 % 0,6 % MERZ Einzugsg ebietsgrö ße Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 30 119 145 km2 91,9 97,1 km2 70,7 78,0 km2 41,0 44,2 km2 30,5 31,8 km2 14,7 24,5 km2 6,3 8,2 km2 1,5 4,1 km2 Der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand wird wesentlich durch das lößbürtige Substrat im Gewässerbett und im unmittelbaren Gewässerumfeld geprägt. Hierbei ist für die gesamte Obere Elsenzs von einem Bach mit gekrümmtem Lauf auszugehen. Das Gewässer verläuft im Taltiefpunkt in einem nicht genutzten Uferwald. Charakteristisch ist das schluffiglehmige (lößbürtige) Bettmaterial. Grobes Geschiebe kommt auf der Gewässersohle nicht vor. Von Bedeutung für die Gewässerstrukturen sind die Ufergehölze und vor allem Totholz, das im heutigen potentiellen natürlichen Zustand in großen Mengen im Gewässer vorkommt. Die größten Veränderungen bezüglich des heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustands für die betrachtete Strecke der Elsenz ergeben sich durch den Zufluß des Hilsbachs in der Ortslage von Eppingen (Abschnitt 421). Hier kommt es zu einer sprunghaften Zunahme der Einzugsgebietsfläche um rund 60% und damit auch zu einer deutlichen Zunahme der Gewässergröße. Zu einer weiteren deutlichen Größenänderung kommt es durch den Zufluß des Rohrbachs am unteren Ende der Ortslage von Rohrbach a.G. (Abschnitt 466). Aus diesem Grund werden je ein gewässermorphologisches Leitbild für die Elsenz unterhalb der Hilsbachmündung, für die Gewässerstrekce zwischen Hilsbach- und Rohrbachmündung sowie für die Elsenz oberhalb der Rohrbachmündung formuliert. Die wesentlichen Parameter des gewässermorphologischen Leitbilds sind in den Tabellen 5 bis 7 beschrieben. Die Angaben basieren auf Leitbildern, die für die Bäche dieses Teil des Kraichgaus erarbeitet wurde (Tölk 1998). Als mögliche Referenzstrecken, die weitgehend naturnahe morphologische Verhältnisse aufweisen und somit teilweise als Anschauungsobjekt dienen kann, sind für die Abschnitte 388 bis 390 sowie 488 bis 490 zu nennen. MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 31 Tab. 5: Gewässermorphologisches Leitbild (heutiger potentieller natürlicher Gewässerzustand) für die Obere Elsenz unterhalb der Hilsbach-Mündung (Abschnitte 322 - 421) Parameter Leitbildbeschreibung Laufentwicklung Der Bach verläuft im Taltiefpunkt, die Laufentwicklung wird durch die Talflanken nicht eingeschränkt. geschlängelte bis schwach mäandrierende Laufform (Windungsgrad w = 1,4 - 1,6) übergeordnet geschwungene Laufform Böschungserosion im Krümmungsbereich wichtig für die kontinuierliche Laufverlagerung Laufstrukturen (z.B. Sturzbäume, Laufweitungen) totholzbedingt häufig, nur selten durch Gehölze verursacht schmale Krümmungsbankansätze sonstige Längsbänke nur als Ansätze im Strömungsschatten von Totholz oder Ufergehölzen sowie in Uferbuchten Längsprofil keine künstlichen Querbauwerke Totholzverklausungen mit Rückstau oberhalb und Kolk unterhalb, aber ohne ausgeprägte Sohlstufe (Durchgängigkeit bleibt erhalten) substratbedingte Querbänke als einfache Sohlhochpunkte / Furten, dazwischen teilweise ausgeprägte Kolke Strömungsdiversität hauptsächlich durch Totholzansammlungen bedingt Querprofil kompaktes, trapez- bis kastenförmiges Profil mit steilen Böschungen und leicht muldenförmiger Sohle Gewässer deutlich in Aue “eingetieft”, d.d. Mittelwasser-Spiegel liegt mehr als einen Meter unter der Böschungsoberkante Breitenvarianz vor allem durch Totholz, weniger durch Gehölze verursacht, mäßig ausgeprägt Sohlenstruktur schluffig-lehmiges, lößbürtiges Sohlsubstrat Substratdiversität durch Totholz auf der Sohle, das stellenweise mit Kalksinterkruste überzogen ist in strömungsberuhigten Bereichen Ablagerung von stark wasserhaltigem, schluffiglehmigem Substrat Strukturierung der Sohle nur im Böschungsfußbereich durch Erlenwurzeln (die teilweise ebenfalls mit Kalkschicht überzogen sind) Uferstruktur wird hauptsächlich durch Totholz und Gehölze verursacht Gehölze (Schwarz-Erlen und nur sehr selten Eschen) stehen in unregelmäßigen Abständen (ca. 10 Meter) im Böschungsbereich zwischen Mittelwasserlinie und Böschungsoberkante (nicht erst auf der Böschung) Uferböschungen allgemein stark mit Feinwurzeln durchwurzelt Erlen im Böschungsbereich befestigen mit ihren Wurzeln große Teile des Böschungsfußes, Wurzeln teilweise mit Kalksinterschicht überzogen Strukturierung der Ufer durch Sturzbäume, Prallbäume, Totholzansammlungen teilweise Uferbuchten zwischen Gehölzen oder zumindest Ansätze Gewässerumfeld nicht genutzter Uferwald von jeweils ca. 25 m Breite ab Böschungsoberkante links und rechts des Gewässerlaufs mit natürlichem Altersaufbau (von aufkommenden Jungbäumen bis zu ausgewachsenen, absterbenden Exemplaren) der im Böschungsbereich vorkommende Erlen-Eschen-Auenwald geht oberhalb der Böschung auf dem nicht jährlich überschwemmten Talboden in einem Eichen-HainbuchenWald über, an trockeneren Stellen kommt ein Buchenwald vorkommen MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 32 Tab. 6: Gewässermorphologisches Leitbild (heutiger potentieller natürlicher Gewässerzustand) für die Obere Elsenz zwischen Hilsbach- und Rohrbach-Mündung (Abschnitte 421 - 466) Parameter Leitbildbeschreibung Laufentwicklung Der Bach verläuft im Taltiefpunkt, die Laufentwicklung wird durch die Talflanken nicht eingeschränkt. geschlängelte Laufform (Windungsgrad w = 1,3 - 1,5) Böschungserosion im Krümmungsbereich wichtig für die kontinuierliche Laufverlagerung Laufstrukturen (z.B. Sturzbäume, Laufweitungen, z.T. Laufverengungen) totholzbedingt häufig, gehölzbedingt seltener schmale Krümmungsbankansätze sonstige Längsbänke nur als Ansätze im Strömungsschatten von Totholz oder Ufergehölzen sowie in Uferbuchten Längsprofil keine künstlichen Querbauwerke, aber in unregelmäßigen Abständen kleinere Abstürze / Sohlstufen infolge Totholzverklausung und/ oder Gehölzwurzeln Sohlstufen mit Rückstau oberhalb und Kolk unterhalb substratbedingte Querbänke als wenig ausgeprägte Furten Querbänke außerdem im Strömungsschatten von Totholz Strömungsdiversität hauptsächlich durch Sohlstufen und Totholzansammlungen bedingt Querprofil kompaktes, trapez- bis kastenförmiges Profil mit steilen Böschungen und leicht muldenförmiger Sohle Gewässer in Aue “eingetieft”, d.h. Mittelwasserspiegel liegt mehr als einen halben Meter unter der Böschungsoberkante Breitenvarianz vor allem durch Totholz, teilweise auch durch Gehölze verursacht, mäßig ausgeprägt Sohlenstruktur schluffig-lehmiges, lößbürtiges Sohlsubstrat Substratdiversität durch Totholz, das stellenweise mit Kalksinterkruste überzogen ist. in strömungsberuhigten Bereichen Ablagerung von stark wasserhaltigem, schluffiglehmigem Substrat Strukturierung der Sohle stellenweise durch Erlenwurzeln (die teilweise ebenfalls mit Kalkschicht überzogen sind) Uferstruktur wird hauptsächlich durch Totholz und Gehölze verursacht am Ufer Schwarz-Erlen und nur sehr selten Eschen Gehölze stehen in unregelmäßigen Abständen (mind. 10 Meter) im oberen Böschungsbereich Uferböschungen allgemein stark mit Feinwurzeln durchwurzelt Strukturierung der Ufer durch Sturzbäume, Prallbäume, Totholzansammlungen, Ansätze von Uferbuchten Böschungsfuß häufig durch Erlenwurzeln gesichert Gewässerumfeld nicht genutzter Uferwald von jeweils ca. 20 m Breite ab Böschungsoberkante links und rechts des Gewässerlaufs mit natürlichem Altersaufbau (von aufkommenden Jungbäumen bis zu ausgewachsenen, absterbenden Exemplaren) der im unmittelbaren Uferbereich vorkommende Erlen-Eschen-Auenwald geht auf höheren, weniger häufig überschwemmten Standorten in einen Eichen-Hainbuchen-Wald über MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 33 Tab. 7: Gewässermorphologisches Leitbild (heutiger potentieller natürlicher Gewässerzustand) für die Obere Elsenz oberhalb der Rohrbach-Mündung (Abschnitte 466 - 512) Parameter Leitbildbeschreibung Laufentwicklung Der Bach verläuft im Taltiefpunkt, die Laufentwicklung wird durch die Talflanken nicht eingeschränkt. geschlängelte Laufform (Windungsgrad w = 1,3 - 1,5) Böschungserosion im Krümmungsbereich wichtig für die kontinuierliche Laufverlagerung Laufstrukturen (z.B. Sturzbäume, Laufweitungen, z.T. Laufverengungen) totholzbedingt häufig, gehölzbedingt seltener schmale Krümmungsbankansätze sonstige Längsbänke nur im Strömungsschatten von Totholz oder Ufergehölzen Längsprofil keine künstlichen Querbauwerke, aber in unregelmäßigen Abständen kleinere Abstürze / Sohlstufen infolge Totholzverklausung und/ oder Gehölzwurzeln Sohlstufen mit Rückstau oberhalb und Kolk unterhalb substratbedingte Querbänke als wenig ausgeprägte Furten Querbänke außerdem im Strömungsschatten von Totholz Strömungsdiversität hauptsächlich durch Sohlstufen, Totholzansammlungen und Gehölzwurzeln bedingt Querprofil kompaktes, trapez- bis kastenförmiges Profil mit steilen Böschungen und leicht muldenförmiger Sohle Breitenvarianz vor allem durch Totholz, teilweise auch durch Gehölze verursacht, mäßig ausgeprägt Sohlenstruktur schluffig-lehmiges, lößbürtiges Sohlsubstrat Substratdiversität durch Totholz, das stellenweise mit Kalksinterkruste überzogen ist. in strömungsberuhigten Bereichen Ablagerung von stark wasserhaltigem, schluffiglehmigem Substrat Strukturierung der Sohle stellenweise durch Erlenwurzeln (die teilweise ebenfalls mit Kalkschicht überzogen sind) Uferstruktur wird hauptsächlich durch Totholz und Gehölze verursacht nur vereinzelt Schwarz-Erlen (sehr selten Eschen) direkt am Ufer Gehölze weisen meist etwas Abstand zum Gewässer auf, können aber auch dann durch ihre Wurzeln für eine Strukturierung von Ufer und Sohle sorgen Gehölze stehen in unregelmäßigen Abständen (mehr als 10 Meter) im oberen Böschungsbereich Uferböschungen allgemein stark mit Feinwurzeln durchwurzelt Strukturierung der Ufer durch Sturzbäume, Prallbäume, Totholzansammlungen Böschungsfuß häufig durch Erlenwurzeln gesichert Gewässerumfeld nicht genutzter Uferwald von jeweils ca. 20 m Breite ab Böschungsoberkante links und rechts des Gewässerlaufs mit natürlichem Altersaufbau (von aufkommenden Jungbäumen bis zu ausgewachsenen, absterbenden Exemplaren) der im unmittelbaren Uferbereich vorkommende Erlen-Eschen-Auenwald geht auf höheren, weniger häufig überschwemmten Standorten in einen Eichen-Hainbuchen-Wald über Die Größe des Gewässerbetts ist für den heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand anhand von Näherungsgleichungen abschätzbar. Diese wurden für die Bäche dieses Teils des Kraichgaus ermittelt, in dem auch der Oberlauf der Elsenz verläuft (Tölk 1998). Es handelt sich dabei um mittlere Werte an den Furtstellen innerhalb einer natürlichen Variationsbreite. Sie sind in Tabelle 8 ausgeführt. MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 34 Tab. 8: Für den heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand zu erwartende Größe des Gewässerbetts Abschnitte Einzugsgebietsgröße bordvolle Breite Tiefe 322 - 378 119 - 145 km2 4,9 - 5,2 m 2,8 - 3,1 m 378 - 391 91,9 - 97,1 km2 4,5 - 4,6 m 2,5 - 2,6 m 392 - 421 70,7 - 78,0 km2 4,2 - 4,3 m 2,2 - 2,4 m 421 - 434 41,0 - 44,2 km2 3,5 - 3,6 m 1,7 - 1,9 m 435 - 442 30,5 - 31,8 km2 3,2 - 3,3 m 1,5 - 1,6 m 442 - 466 14,7 - 24,5 km2 2,5 - 3,0 m 0,8 - 1,3 m 466 - 481 6,3 - 8,2 km2 1,9 - 2,2 m 0,5 - 0,7 m 482 - 512 1,5 - 4,1 km2 1,2 - 1,7 m 0,2 - 0,5 m Die geschwungene Laufform eines Gewässers ist mit Hilfe von gewässermorphologischen Maßzahlen zu beschreiben. Unter der Wellenlänge versteht man dabei den Abstand zwischen zwei gleichgerichteten Krümmungen bzw. den doppelten Abstand zwischen zwei Wendepunkten. Die Amplitude wird in senkrechter Richtung zur Mäandergürtelachse jeweils vom Außenufer einer Krümmung zum Außenufer der gegenüberliegenden, entgegengesetzt gerichteten Krümmung gemessen. Die Mäandergürtelbreite entspricht dem Raum, den das Gewässer für eine freie Laufentwicklung benötigt. Die Werte der gewässermorphologischen Maßzahlen, die für den heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand zu erwarten sind, können anhand von Näherungsgleichungen (Tölk 1998) abgeschätzt werden. Es handelt sich dabei immer um mittlere Werte innerhalb einer natürlichen Variationsbreite. Sie sind in Tabelle 9 aufgeführt. MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 35 Tab. 9: Für den heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand zu erwartende gewässermorphologische Maßzahlen Abschnitte Einzugsgebietsgröße Wellenlänge Amplitude Mäandergürtelbreite 322 - 378 119 - 145 km2 50 - 60 m 25 - 29 m ca. 60 m 378 - 391 91,9 - 97,1 km2 45 - 50 m 22 - 23 m ca. 50 m 392 - 421 70,7 - 78,0 km2 42 - 43 m 19 - 21 m ca. 45 m 421 - 434 41,0 - 44,2 km2 35 - 40 m 14 - 15 m ca. 30 m 435 - 442 30,5 - 31,8 km2 32 - 35 m 11 - 13 m ca. 25 m 442 - 466 14,7 - 24,5 km2 23 - 31 m 8 - 11 m ca. 20 m 466 - 481 6,3 - 8,2 km2 15 - 21 m 5-6m ca. 15 m 482 - 512 1,5 - 4,1 km2 7 - 14 m 2-4m ca. 10 m 4.4 Entwicklungsziele Die im gewässermorphologischen Leitbild formulierten Ziele für die naturnahe Gewässerentwicklung sind in der Praxis nicht überall umsetzbar. Ihnen können verschiedene Nutzungen des Gewässers oder seines Umfelds entgegenstehen. Auch bei ausgewiesenen Schutzgebieten und übergeordneten Planungsvorgaben kann es zu Zielkonflikten kommen. Im Rahmen der Zielplanung müssen diese Faktoren berücksichtigt und in das Leitbild eingearbeitet werden. Daraus ergeben sich die Entwicklungsziele. 4.4.1 Berücksichtigung der Nutzungen von Gewässer und Umfeld Nutzungen des Gewässers oder seines Umfelds stehen vielfach den Zielen der naturnahen Gewässerentwicklung entgegen und sind somit als Einschränkungen zu betrachten. In ihrer restriktiven Wirkung bestehen in den verschiedenen Nutzungen jedoch Unterschiede. Der Nutzungswiderstand ist abhängig von: der Möglichkeit der Nutzungsbeseitigung bzw. -aufgabe oder einer Nutzungsänderung dem Wert der Nutzfläche dem Maß, in dem bei bestehender oder geringfügig eingeschränkter Nutzung die naturnahe Gewässerentwicklung beeinträchtigt wird So ist beispielsweise die restriktive Wirkung von Siedlungsgebieten höher einzustufen als die von Ackerflächen. Zum einen können sich bei bestehender Ackernutzung eher naturnahe Verhältnisse entwickeln als im Bereich bebauter Flächen. Außerdem kann zur Entwicklung naturnaherFließgewässerleichtereineackerbaulicheNutzungimGewässerumfeldeingeschränkt oder aufgegeben werden als dies bei Siedlungsflächen der Fall wäre. Die bestehenden Nutzungen im unmittelbaren Gewässerumfeld werden deshalb hinsichtlich MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 36 ihres Nutzungswiderstands auf die mittelfristige Entwicklung naturnaher Fließgewässer (Planungszeitraum 10 Jahre) drei Restriktionsstufen zugeordnet. In Tabelle 10 wird die Zuordnung anhand von Beispielen näher erläutert. In dieser allgemeinen Klassifizierung werden Sonderfälle nicht berücksichtigt. Tab. 10: Bewertung der bestehenden Nutzungen hinsichtlich ihrer einschränkenden Wirkung auf die naturnahe Gewässerentwicklung Restriktionsgrad gering Beispiele Wald, Brachland, Grünland, Acker, Obstwiesen, Grabeland, Gebüsche und Feldgehölze mittel Grünflächen, Ver- und Entsorgungsanlagen hoch Siedlungsflächen, Verkehrswege, Leitungen In Abhängigkeit vom Grad der Restriktion ergeben sich unterschiedliche Zielsetzungen für die naturnahe Entwicklung. Je höher die Restriktionen bewertet werden, umso stärker weicht der Zielzustand vom Leitbild ab. 1. Gewässerabschnitte mit geringem Restriktionsgrad: In Abschnitten mit geringem Restriktionsgrad entsprechen die Entwicklungsziele dem Leitbild. Eine naturnahe Gewässerentwicklung wird angestrebt. Eigendynamik kann ohne Einschränkungen zugelassen werden. 2. Gewässerabschnitte mit mittlerem Restriktionsgrad: In Abschnitten mit mittlerem Restriktionsgrad ist eine naturnahe Entwicklung nur innerhalb eines begrenzten räumlichen Bereichs möglich. Innerhalb dieses Bereichs wird eine eigendynamische Entwicklung zugelassen. Wo die Grenze dieses Bereichs vom Gewässer erreicht wird, ist eine weitere Entwicklung und eine Beeinträchtigung der Umfeldnutzung mit lokalen Sicherungsmaßnahmen zu verhindern. 3. Bereiche mit hohem Restriktionsgrad: In Abschnitten mit hohen Restriktionen ist der für eine naturnahe Gewässerentwicklung zur Verfügung stehende Raum auf das Gewässerbett begrenzt. Zusätzlich besteht die Notwendigkeit, für den Hochwasserfall eine ausreichende Leitstungsfähigkeit des Profils zu gewährleisten. Dies hat zur Folge, daß Eigendynamik nicht zugelassen werden kann. Auch naturnahe Gewässerstrukturen sind nur eingeschränkt möglich. 4.4.2 Berücksichtigung ausgewiesener Schutzgebiete und bestehender Planungen Die ausgewiesenen Schutzgebiete und bestehenden Planungen werden wie folgt berücksichtigt: MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 37 Wasserschutzgebiete: Wasserschutzgebiete dienen dem qualitativen Schutz des Trinkwassers. Die naturnahe Gewässerentwicklung steht dieser Zielsetzung nicht entgegen. Sie fördert diese, da sie zur Erhöhung der Selbstreinigungskraft der Gewässer beiträgt und infolge eingeschränkter Nutzungen im Gewässerumfeld die Gefahr der Verunreinigung von Oberflächenwasser oder Grundwasser verringert wird. Überschwemmungsgebiete: Überschwemmungsgebiete dienen der Regelung des Hochwasserabflusses und der Erhaltung der bei Hochwasser überschwemmten Flächen (Retentionsflächen). Die naturnahe Gewässerentwicklung steht dieser Zielsetzung nicht entgegen. Als Folge einer naturnahen Gewässerentwicklung kommt es zu einer Verlangsamung der Abflüsse im Hochwasserfall und einer verstärkten Retention in der Aue. Zu beachten ist, daß das Anlegen von Baum- und Strauchpflanzungen in Überschwemmungsgebieten genehmigungsbedürftig ist. Geschützte Bereiche nach § 24a NatSchG BW: Die Ausweisung von geschützten Bereichen nach § 24a NatSchG BW dient dem Schutz wertvoller und gefährdeter Lebensräume. Hierzu gehören auch naturnahe Gewässerläufe. Bei unter Schutz gestellten Gewässerabschnitten ergeben sich durch eine naturnahe Entwicklung keine Zielkonflikte. Bei anderen Biotoptypen kann dies jedoch der Fall sein. So kann sich beispielsweise die Fläche von Feuchtwiesen durch die Entwicklung eines Uferwalds verringern. Da stattdessen aber mit naturnahen Fließgewässern ebenfalls schützenswerte Biotope entstehen, sind § 24a-Biotope in der Regel nicht als Restriktionen zu betrachten. Regionalplan “Franken”: Ein wie im gewässermorphologischen Leitbild geforderter Uferwald würde im Elsenztal unterhalb von Elsenz zu einer Veränderung des Landschaftsbilds führen, da dadurch fast der gesamte Talboden bewaldet wäre. Dies steht den Zielsetzungen der Regionalplanung für die “Schutzbedürftigen Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege” entgegen (vgl. Kap. 2.4.2). Mit Rücksicht auf das dadurch entstehende naturnahe Fließgewässer wäre in diesem Fall die Forderung der Gewässerentwicklung höher zu bewerten. Landschaftsplan zum Flächennutzungsplan des Verwaltungsraums Eppingen: Der im gewässermorphologischen Leitbild formulierte Zielzustand für die Obere Elsenz steht den Aussagen des Landschaftsplans des Verwaltungsraums Eppingen nicht entgegen. Im Gewässerentwicklungsplan wird lediglich größeres Gewicht auf die eigendynamische Entwicklung des naturnahen Zustands gelegt. 4.4.3 Entwicklungsziele für die Obere Elsenz Im Gewässerentwicklungsplan werden ein langfristiger Zielzustand sowie mittelfristige Entwicklungsziele angegeben. Der langfristige Zielzustand orientiert sich dabei an den maximal erreichbaren Zielen für das MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 38 Gewässer unter Berücksichtigung der nicht veränderbaren Randbedingungen. Der zeitliche Rahmen für seine Realisierung geht deutlich über normalerweise übliche Planungszeiträume von einigen Jahren bis mehreren Jahrzehnten hinaus. Er ist jedoch bei Maßnahmen am Gewässer und in seinem Umfeld zu berücksichtigen. Die Formulierung der mittelfristigen Entwicklungsziele geschieht unter der Zielsetzung der Verbesserung der Gewässerstruktur in einem Zeitraum von ca. 10 Jahren. Hierbei werden die bestehenden Restriktionen in Abhängigkeit von ihrer Veränderbarkeit berücksichtigt. Dabei soll außerhalb der Siedlungsbereiche nach Möglichkeit mindestens ein “deutlich beeinträchtigter” Zustand (Strukturgüteklasse 3 oder besser) erreicht werden. Für die Siedlungsbereiche liegt der anzustrebende Mindestzustand bei “merklich geschädigt” (Strukturgüteklasse 5 oder besser). Nach ca. 10 Jahren werden dann im Rahmen der Fortschreibung des Gewässerentwicklungsplans die eingetretenen Veränderungen des Gewässerzustands dokumentiert und im Rahmen einer Erfolgskontrolle bewertet. Nachfolgend werden die mittel- und langfristigen Ziele für die Obere Elsenz formuliert. Dabei werden immer mehrere ähnliche 100 m-Abschnitte zusammengefaßt. Für den gesamten bearbeiteten Gewässerstrecke der Elsenz ist als mittelfristiges Entwicklungsziel die weitestgehende Herstellung der Durchgängigkeit (sowohl der Sohle als auch der Ufer) zu nennen. • Abschnitte 323-334: Die Elsenz verläuft in der freien Landschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung wird nur an wenigen Stellen durch nicht veränderbare Restriktionen eingeschränkt. Eigendynamik kann also zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung der Eigendynamik Förderung der Laufentwicklung Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Anwesen der ehemaligen Unteren Mühle (Friedenshorst) (329-330) Stromleitungen überqueren das Gewässer (322-326, 330-334) • Abschnitte 335-339: Die Elsenz grenzt links an die Bebauung von Ittlingen. Auf der anderen Gewässerseite liegt unbebaute Fläche vor, in geringem Abstand folgen jedoch Bahnlinie und Abwasserleitung. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist aufgrund der bestehenden Nutzungen nur eingeschränkt möglich. Eigendynamik kann also nur begrenzt zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich zwar weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert, aber sich in folgenden MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 39 Punkten davon unterscheidet: mäßig geschwungener Lauf kein Totholz im Gewässer Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: begrenztes Zulassen von Eigendynamik Förderung der Laufentwicklung Entwicklung des Gewässers nach rechts Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Regenüberlauf (335) Stromleitung überquert das Gewässer • Abschnitte 340-348: Die Elsenz fließt hier im Bereich der Ortslage von Ittlingen zwischen Gärten, parallel verläuft ein künstlicher Kanal. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist aufgrund der bestehenden Nutzungen nur sehr eingeschränkt möglich. Eigendynamik muß größtenteils unterbunden werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich zwar weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert, aber sich in folgenden Punkten davon unterscheidet: begradigter oder gestreckter Lauf, ohne entsprechende Laufstrukturen durchgängiges Längsprofil, nur sehr gering ausgeprägte Furten kompaktes Querprofil mit steilen Böschungen und nur gering ausgeprägter Breitenvarianz Strukturierung der Sohle durch Gehölzwurzeln und kleinere Ästchen, nicht durch größeres Totholz zweireihiger Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen zur Ufersicherung mit entsprechenden Strukturen ungenutzte Böschungen Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Herstellen der Durchgängigkeit Verbesserung der Uferstruktur und der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds • Abschnitte 349-374: Die Elsenz verläuft hier zwischen Ittlingen und Richen in der freien Landschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung wird nur an wenigen Stellen durch nicht veränderbare Restriktionen eingeschränkt. Eigendynamik kann also im Gewässer zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 40 abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung der Eigendynamik Zulassen und Förderung der Laufentwicklung Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Eisenbahnbrücke (358) Pumpwerk (361-362) bestehende Stromleitungen (349-350, 360-361, 370) Feldscheune (370) Siedlungsfläche Ufer R (374) • Abschnitte 375-376: Die Elsenz verläuft im Bereich der Bebauung von Richen. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist aufgrund der baulichen Nutzung des Umfelds nursehreingeschränktmöglich.Eigendynamikmußgrößtenteilsunterbundenwerden.Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich zwar weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert, aber sich in folgenden Punkten davon unterscheidet: begradigter oder gestreckter Lauf, ohne entsprechende Laufstrukturen durchgängiges Längsprofil, nur sehr gering ausgeprägte Furten kompaktes Querprofil mit steilen Böschungen und nur gering ausgeprägter Breitenvarianz, teilweise Ufermauern Strukturierung der Sohle durch Gehölzwurzeln und kleinere Ästchen, nicht durch größeres Totholz ein- bis zweireihiger Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen zur Ufersicherung mit entsprechenden Strukturen (wo keine Ufermauer) ungenutzte Böschungen Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Verbesserung der Uferstruktur und der Gehölzsituation • Abschnitte 377-378: Die Elsenz verläuft oberhalb der Ortslage von Richen. Für die naturnahe Gewässerentwicklung bestehen aufgrund der Nähe der Ortslage und der eingeschränkten Platzverhältnisse kleinere Eingeschränkungen. Eigendynamik kann größtenteils zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert und nur in wenigen Punkten davon abweicht: eingeschränkte Laufentwicklung beidseitig Ufergehölzstreifen von 10 Meter Breite MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 41 Insbesondere Totholz kann jedoch zugelassen werden, da durch das geplante Entlastungsgerinne eine ausreichende Abflußkapazität geschaffen wird. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung der Eigendynamik Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Weg und Graben rechts vom Gewässer • Abschnitte 379-384: An die Elsenz grenzt hier teilweise ein Gewerbegebiet an, teilweise verläuft die Bahnlinie in Gewässernähe. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist möglich, unterliegt jedoch aufgrund der Nutzungen einigen Einschränkungen. Eigendynamik kann also nur begrenzt zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich zwar weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert, aber sich in folgenden Punkten davon unterscheidet: Lage außerhalb des Taltiefpunkts bleibt bestehen schwach bis mäßig geschwungener Lauf Ufergehölze nur bis zum Rand des Gewerbegebiets bzw. der Bahnlinie Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen von Eigendynamik Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Bahnlinie überquert Elsenz (381) Silos Ufer R (380) • Abschnitte 385-391: Die Elsenz verläuft hier zwischen dem Feuchtgebiet “Stebbacher Wiesen” und dem linken Talrand außerhalb des Taltiefpunkts. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist möglich, unterliegt jedoch kleineren Einschränkungen. Die Aussiedlerhöfe müssen hierbei nicht berücksichtigt werden, da der Talrand eine natürliche Grenze für die Gewässerentwicklung bildet. Es muß jedoch verhindert werden, daß sich die Elsenz ins Feuchtgebiet entwickelt. Eigendynamik kann also nicht uneingeschränkt zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert und nur in wenigen Punkten davon abweicht: MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 42 - Lage außerhalb des Taltiefpunkts bleibt bestehen mäßig bis stark geschwungener Lauf Uferwald reicht am Ufer R nur bis zum Feuchtgebiet Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung der Eigendynamik Verbreiterung des Ufergehölzstreifens (Abschnitte 58-63) • Abschnitte 392-411: Die Elsenz verläuft in der freienLandschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist ohne Einschränkungen möglich. Eigendynamik kann zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung von Eigendynamik Förderung der Laufentwicklung Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Tümpel “Großer Brunnen” (401-402) • Abschnitte 412-417: Die Elsenz verläuft im Siedlungsbereich von Eppingen, teilweise grenzt Bebauung direkt ans Gewässer. Eine naturnahe Entwicklung ist nur innerhalb der engen Grenzen der baulichen Nutzung und des Hochwasserschutzes möglich. Sie beschränkt sich im wesentlichen auf Maßnahmen zur Verbesserung der Strukturgüte. Die eigendynamische Entwicklung des Gewässers muß weitgehend unterbunden werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der im wesentlichen in folgenden Punkten vom heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand abweicht: begradigter oder gestreckter Lauf, ohne entsprechende Laufstrukturen durchgängiges Längsprofil, nur sehr gering ausgeprägte Furten kompaktes Querprofil mit steilen Böschungen und nur gering ausgeprägter Breitenvarianz Strukturierung der Sohle durch Gehölzwurzeln und kleinere Ästchen, nicht durch größeres Totholz ein- bis zweireihiger Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen zur Ufersicherung mit entsprechenden Strukturen ungenutzte Böschungen Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 43 Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Verbesserung der Gehölzsituation und der Uferstruktur Verbesserung des Gewässerumfelds • Abschnitte 417-421: Die Elsenz verläuft in der Ortslage von Eppingen. Links vom Gewässer liegen im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Grünflächen vor. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist hier im Bereich der Grünflächen eingeschränkt möglich. Eigendynamik kann also begrenzt zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich zwar weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert, aber sich in folgenden Punkten davon unterscheidet: schwach bis mäßig geschwungener Lauf Fehlen von Totholz mit entsprechenden Strukturen zwei- bis mehrreihiger Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: ÄnderungdergeplantenHochwasserschutzmaßnahmezurSicherungder Fläche für die Gewässerentwicklung und als Retentionsraum Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds • Abschnitte 422-423: Die Elsenz verläuft in der Ortslage von Eppingen. Sie grenzt rechts an eine Parkanlage. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist hier im Bereich der Parkanlage eingeschränkt möglich. Eigendynamik kann begrenzt zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der sich zwar weitgehend am heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand orientiert, aber sich in folgenden Punkten davon unterscheidet: schwach bis mäßig geschwungener Lauf Fehlen von Totholz mit entsprechenden Strukturen zwei- bis mehrreihiger Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: ÄnderungdergeplantenHochwasserschutzmaßnahmezurSicherungder Fläche für die Gewässerentwicklung und als Retentionsraum Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds • Abschnitte 424-437: Die Elsenz verläuft in der Ortslage von Eppingen. Die Nutzung reicht größtenteils bis ans Gewässer. Teilweise werden sogar die Böschungen noch genutzt. Eine naturnahe Entwicklung ist nur innerhalb der engen Grenzen der baulichen Nutzung und des Hochwasserschutzes möglich. Sie beschränkt sich im wesentlichen auf MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 44 Maßnahmen zur Verbesserung der Strukturgüte. Die eigendynamische Entwicklung des Gewässers muß weitgehend unterbunden werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der im wesentlichen in folgenden Punkten vom heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand abweicht: begradigter oder gestreckter Lauf, ohne entsprechende Laufstrukturen durchgängiges Längsprofil, nur sehr gering ausgeprägte Furten kompaktes Querprofil mit steilen Böschungen und nur gering ausgeprägter Breitenvarianz Strukturierung der Sohle durch Gehölzwurzeln und kleinere Ästchen, nicht durch größeres Totholz ein- bis zweireihiger Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen zur Ufersicherung mit entsprechenden Strukturen ungenutzte Böschungen Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Verbesserung der Gehölzsituation und der Uferstruktur Verbesserung des Gewässerumfelds • Abschnitte 438-464: Die Elsenz verläuft zwischen Eppingen und Rohrbach a.G. in der freienLandschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist ohne Einschränkungen möglich. Das Gewerbegebiet am unteren Ende der Ortslage von Rohrbach a.G. stellt für die Gewässerentwicklung keine Einschränkung dar, zum Taltiefpunkt hin ausreichend Fläche vorhanden ist. Eigendynamik kann zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung von Eigendynamik Förderung der Laufentwicklung Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Überquerung der B 293 (455) geplantes Hochwasserrückhaltebecken “Raußmühle” (441) Wasserleitung kreuzt Elsenz (443) Stromleitung überquert Elsenz (458) • Abschnitte 465-468: Die Elsenz verläuft in der Ortslage von Rohrbach a.G. Sie ist teilweise verrohrt. Eine naturnahe Entwicklung ist nur innerhalb der engen Grenzen der baulichen Nutzung und des Hochwasserschutzes möglich. Sie beschränkt sich im wesentlichen auf Maßnahmen zur Verbesserung der Strukturgüte. Die eigendynamische Entwicklung des MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 45 Gewässers muß weitgehend unterbunden werden. Als langfristiger Zielzustand ist ein Zustand zu nennen, der im wesentlichen in folgenden Punkten vom heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustand abweicht: begradigter oder gestreckter Lauf, ohne entsprechende Laufstrukturen durchgängiges Längsprofil, nur sehr gering ausgeprägte Furten kompaktes Querprofil mit steilen Böschungen und nur gering ausgeprägter Breitenvarianz Strukturierung der Sohle durch Gehölzwurzeln und kleinere Ästchen, nicht durch größeres Totholz ein- bis zweireihiger Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen zur Ufersicherung mit entsprechenden Strukturen ungenutzte Böschungen Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Verbesserung der Gehölzsituation und der Uferstruktur Verbesserung des Gewässerumfelds teilweises oder vollständiges Öffnen der Verrohrung • Abschnitte 469-481: Die Elsenz verläuft in der freienLandschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist ohne Einschränkungen möglich. Eigendynamik kann zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung von Eigendynamik Förderung der Laufentwicklung Abflachen der Uferböschungen Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Feldweg und Gasleitung links vom Gewässer (469-476) geplantes Hochwasserrückhaltebecken “Am See” (476) mehrere Feldwegdurchlässe • Abschnitte 482-487: An die Elsenz verläuft in der freienLandschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist ohne Einschränkungen möglich. Eigendynamik kann zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 46 Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung von Eigendynamik Förderung der Laufentwicklung Abflachung der Uferböschungen Verbesserung der Gehölzsituation (486-487) Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Ölleitung kreuzt Elsenz (484) • Abschnitte 488-490: An die Elsenz verläuft in einem Wäldchen. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist ohne Einschränkungen möglich. Eigendynamik kann zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Schutz des Gewässerabschnitts vor negativen Einflüssen Zulassen und Förderung von Eigendynamik Verbesserung der Gehölzsituation • Abschnitt 491: An die Elsenz verläuft in der freienLandschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist ohne Einschränkungen möglich. Eigendynamik kann zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung von Eigendynamik Unterbindung der Tiefenerosion Förderung der Laufentwicklung Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds • Abschnitte 492-511: An die Elsenz verläuft unterhalb von Elsenz in der freienLandschaft. Eine naturnahe Gewässerentwicklung ist ohne Einschränkungen möglich. Eigendynamik kann zugelassen werden. Als langfristiger Zielzustand ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand zu nennen. Von ihm muß nur an wenigen Zwangspunkten abgewichen werden. Als mittelfristige Entwicklungsziele sind zu nennen: Zulassen und Förderung von Eigendynamik MERZ Zielplanung - GEP Obere Elsenz Seite 47 - Förderung der Laufentwicklung Abflachen der Uferböschungen Verbesserung der Gehölzsituation Verbesserung des Gewässerumfelds Für die Gewässerentwicklung müssen folgende, lokal bestehenden Zwangspunkte berücksichtigt werden: Kläranlage (507-508) Feldweg rechts der Elsenz Einleitung von Regenüberlauf (511) mehrere Feldwegdurchlässe MERZ 5 Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 48 Maßnahmen zur Gewässerentwicklung Zur Realisierung der Entwicklungsziele für die Obere Elsenz werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Bei der Auswahl der Maßnahmen wurden folgende Gesichtspunkte berücksichtigt: Ausmaß und Nachhaltigkeit der zu erwartenden Verbesserung der Gewässerstruktur Wirtschaftlichkeit der Investition bezüglich der zu erwartenden Strukturgüteverbesserung der Grundsatz “Selbstentwicklung geht vor Gestaltung” (Kern 1994), nach dem die natürliche Eigendynamik eines Gewässers genutzt und reaktiviert werden soll Hinsichtlich ihrer Durchführung wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen wie folgt unterschieden: Vordringliche Maßnahmen: leicht umsetzbare oder dringliche Maßnahmen, die kurzfristig realisiert werden sollten Nachgeordnete Maßnahmen: Maßnahmen, für die eine sukzessive Durchführung innerhalb des Planungszeitraums vorgeschlagen wird Nachfolgend werden die einzelnen Maßnahmen allgemein erläutert. Anschließend sind die für die einzelnen 100 m-Abschnitte vorgeschlagenen Maßnahmen tabellarisch aufgeführt. Auf Plan III ist die Zuordnung graphisch dargestellt. 5.1 Administrative Maßnahmen Unter administrativen Maßnahmen werden solche Maßnahmen verstanden, die keine Bauarbeiten, Pflanzarbeiten oder andere Arbeiten am Gewässer beinhalten. Sie greifen vielmehr in bestehende Planungen ein oder können durch die Verwaltung angeordnet bzw. durchgeführt werden. Sie sind auf Plan III mit einem Quadrat-Symbol eingezeichnet. • Kommunale Bauleitplanung Bei der Aufstellung von Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen sind die im Gewässerentwicklungsplan aufgezeigten Ziele über die Landschaftsplanung zu berücksichtigen. Insbesondere sind vorhandene bzw. potentielle Überflutungsflächen von Bebauung freizuhalten. Dies entspricht auch den im Regionalplan festgesetzten Zielen (vgl. Kap. 2.4.1). Bei geplanten Versorgungsleitungen ist ein Mindestabstand zum Gewässer einzuhalten. Er soll unter Berücksichtigung der Mäandergürtelbreite und der Ufergehölze im Sinne einer langfristigen Planung mindestens 30 m betragen. Dort, wo Versorgungsleitungen das Gewässer kreuzen, müssen unterirdische Leitungen eine ausreichend tiefe Lage und einen entsprechenden Einbau aufweisen, um weder durch gewässerbedingte Erosion noch durch die Wurzeln der gewässerbegleitenden Gehölzbestände in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Nach Möglichkeit sollen Leitungen an Brücken von Verkehrswegen das Gewässer überqueren. Bei oberirdischen Leitungen sind die Masten ebenfalls in entsprechendem Abstand zu errichten. Außerdem MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 49 müssen die Leitungen selbst in einer ausreichenden Höhe verlaufen. Nur so können Schneisen in den Gehölzbeständen vermieden werden. Im Rahmen einer Erneuerung von Versorgungsleitungen sind diese vom Gewässer weg zu verlegen. Bei einer Erneuerung oder einem Umbau von Durchlaßbauwerken von Straßen oder Feldwegen sind diese so zu dimensionieren, daß das Gewässer nicht eingeengt und die Struktur von Ufer und Sohle nicht unterbrochen werden. Dort, wo bestehende Feldwege entlang des Gewässers verlaufen, ist längerfristig auf eine Verlegung weg vom Gewässer hinzuwirken. • Schaffung von Randstreifen und Flächenerwerb (R) Natürliche Gewässer sind dynamische Systeme, d.h. sie befinden sich in einem Zustand dauernder Veränderung, zu denen auch die Veränderung des Laufs, Ufererosion und Materialanlandung gehören. Für seine naturnahe Entwicklung hat ein Gewässer also einen gewissen Raumbedarf. Es ist deshalb eines der wichtigsten Ziele der Gewässerentwicklung, dem Gewässer die notwendige Fläche zur Verfügung zu stellen. Außerdem sind zwischen dem zu schützenden Gewässer und der angrenzenden Nutzung zur Minderung des Stoffeintrags “Pufferzonen” zu schaffen. Als langfristige Raumbedarf der Oberen Elsenz ist an den in Tabelle 9 (Kapitel 4.3) aufgeführten Mäandergürtelbreiten abzulesen. Hinzu kommen auf beiden Seiten nochmals ca. 15 m, die zur Entwicklung des Uferwalds notwendig sind. Diese Angaben sind Richtwerte für die Obere Elsenz außerhalb der Siedlungsbereiche. In den Ortslagen ist als absolutes Minimalziel der Böschungsbereich, besser jedoch ein Streifen von 5 m (ab der Böschungsoberkante) zu nennen. Um dem Gewässer Raum für seine naturnahe Entwicklung zur Verfügung zu stellen, sind die ans Gewässer angrenzenden Flächen vom Unterhaltspflichtigen zu erwerben und aus der Nutzung zu nehmen. Beim Flächenerwerb (durch Kauf oder Tausch) fallen zwar in den meisten Fällen Kosten an, auf der anderen Seite bringt er aber anderweitig Einsparungen mit sich, beispielsweise die Kostenersparnis bei einer Reduzierung der Gewässerunterhaltung oder entfallende Entschädigungsansprüche bei Ufererosion. Eine weitere Möglichkeit ist durch die Ausweisung von Gewässerrandstreifen gegeben. Nach WG § 68b bestehen in den Außenbereichen, also in den Bereichen außerhalb der geschlossenen Bebauung, kraft Gesetz Gewässerrandstreifen mit einer Breite von beiderseits je zehn Metern. Bäume und Sträucher sollen hier erhalten und eine Rückführung von Acker- in Grünlandnutzung angestrebt werden. Verboten ist der Umbruch von Dauergrünland. Ziel hierbei ist die Entwicklung ökologisch intakter Ufer- und Gewässerrandbereiche. In den Außenbereichen ist die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen. In Siedlungsbereichen müssen Gewässerrandsteifen durch Rechtsverordnung der Ortspolizeibehörde festgesetzt werden, sofern dies möglich ist. Dies ist an der Oberen Elsenz zu prüfen. Zu überprüfen ist auch, ob die an vielen Stellen übliche Nutzung der Böschungsbereiche durch die Anlieger rechtens ist. MERZ • Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 50 Berücksichtigung ökologischer Hochwasserrückhaltebecken Belange beim Bau der geplanten Beim Bau der geplanten Hochwasserrückhaltebecken ist ökologischen Belangen Rechnung zu tragen. Folgendes ist in die Planung und Ausführung zu integrieren: Die Längsdurchgängigkeit des Gewässers ist zu gewährleisten. Vor allem von Sohlstufen ist abzusehen. Wo dies aus technischen Gründen nicht möglich ist, sind die Abstürze durch den Einbau entsprechender Rampen durchgängig zu gestalten. Verrohrte Abschnitte sind so kurz wie möglich zu halten, damit die Durchwanderbarkeit für Organismen nicht eingeschränkt wird. Verrohrte Bereiche müssen mit einer rauhen Sohle ausgestattet werden. Dies kann beispielsweise durch Eingießen von Steinen in die Betonsohle geschehen. Nur wenn aufgrund der Rauhigkeit auch ausreichend strömungsberuhigte Bereiche vorkommen, ist eine Durchwanderbarkeit für Organismen möglich. Außerdem sollte der Einbau der Verrohrung so erfolgen, daß sich in der Verrohrung auch gewässertypisches Sohlsubstrat ablagern kann. Die technische Sicherung von Sohle und Ufer ist auf ein Minimum zu reduzieren. Dort, wo er aus technischen Gründen nicht vermieden werden kann, ist auf eine ausreichende Rauhigkeit zu achten. Außerdem ist bei längeren Abschnitten mit Sohlsicherung eine Verbindung zwischen Gewässer und dem natürlichen Sohluntergrund herzustellen. Nach Möglichkeit ist der Regelabfluß so zu dimensionieren, daß unterhalb des Rückhaltebeckens noch bettbildende Abflußereignisse möglich sind. Der bettbildende Abfluß entspricht (außer bei tiefergelegten Bächen) einem Wasserstand bis zur Böschungsoberkante, also bis knapp unterhalb des Geländeniveaus. Nur wenn solche Abflußereignisse stattfinden können, ist eine gewässertypische Dynamik annähernd möglich. • Extensivierung der Auennutzung (E) Die Umwandlung intensiv acker- bzw. gartenbaulich genutzter Flächen in Grünland dient zum einen der Reduktion von Stoffeinträgen ins Gewässer, zum anderen werden durch extensive Nutzungsformen Biotoppotential und Biotopverbund gestärkt. Hierzu bestehen Möglichkeiten des Erwerbs oder des Kaufs entsprechender Flächen oder die Anwendung von Programmen zur Extensivierung der Landwirtschaft. Eine gewässerverträgliche, extensive Landnutzung im Bereich der Aue ist grundsätzlich zu erhalten. • Beseitigung von Schadstrukturen im Gewässerumfeld (S) SchädlicheUmfeldstrukturenkönnennaturnaheGewässerentwicklungeinschränken.Siekönnen einen Eintrag von Nähr- oder Schadstoffen ins Gewässer bewirken und zudem die natürliche Biotopfunktion der Aue und ihre Hochwasserretention beeinträchtigen. Lagerplätze und Parkplätze im unmittelbaren Gewässerumfeld sind zu verlegen. Wo im Gewässerumfeld Tierhaltung vorkommt, ist zu verhindern, daß es zu einem Eintrag von Nährstoffen aus den Misthaufen ins Gewässer kommt. Dies kann durch das Anlagen von Rinnen oder durch die Verlegung des Misthaufens geschehen. MERZ 5.2 Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 51 Schutz naturnaher Gewässerabschnitte Naturnahe Gewässerabschnitte sollen nach WG § 3a erhalten werden. Dies gilt für die in der Gewässerstrukturgütekartierung als “bedingt naturnah” (Strukturgüte II) und als “mäßig beeinträchtigt” (Strukturgüte III) bewerteten Abschnitte. Dennoch kann auch bei diesen Abschnitten durch Änderung der bestehenden Unterhaltungspraxis oder durch Entwicklungsmaßnahmen die Strukturgüte und damit die Wertigkeit weiter erhöht werden. Die Abschnitte sind vor negativen Beeinträchtigungen zu schützen. Wenn Eingriffe oder Pflegemaßnahmen aufgrund von Nutzungskonflikten nicht vermieden werden können, so sind diese mit äußerster Sorgfalt durchzuführen. Der Schutz eines Gewässerabschnitts kann auch dann vorgeschlagen werden, wenn dieser von der Strukturgütebewertung zwar schlechter eingestuft wird, er jedoch ein großes Entwicklungspotential aufweist. 5.3 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen Unter Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen werden solche Arbeiten verstanden, die der Gewässerunterhaltspflichtige im Rahmen seiner Unterhaltspflicht durchführt bzw. durchführen läßt. Die Maßnahmen sind also nicht genehmigungspflichtig nach WHG § 31. Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sind auf Plan III mit einem Kreis-Symbol eingezeichnet. • Reduzierung der Unterhaltungsmaßnahmen (U) Durch Unterhaltungsmaßnahmen wird die eigendynamische, naturnahe Entwicklung eines Gewässers unterbunden oder eigendynamische Veränderungen wieder rückgängig gemacht. So wird beispielweise durch das Entfernen von Totholz die Entwicklung von Sohl- und Uferstrukturen verhindert oder durch das Wiederherstellen einer abgebrochenen Uferböschung die natürliche, gewässertypische Veränderung des Gewässerbetts wieder rückgängig gemacht. Im Rahmen einer naturnahen Gewässerentwicklung bei der die natürliche Dynamik des Gewässers gefördert werden soll, sind somit Unterhaltungsmaßnahmen am Gewässer zu reduzieren oder sogar ganz auf sie zu verzichten. In der freien Landschaft ist dies eher möglich, in den Siedlungsbereichen aufgrund der angrenzenden Nutzungen und der Notwendigkeit des Hochwasserschutzes dagegen nicht. Eine Reduzierung oder Einstellung der Unterhaltungsmaßnahmen hat für den Unterhaltungspflichtigen eine Senkung der Kosten zur Folge. Gehölzpflege Einem naturnahen gewässerbegleitenden Gehölzbestand kommt aufgrund seiner vielfältigen Funktionen hinsichtlich der Wasserqualität, der Uferstabilität, als Lebensraum und für das Landschaftsbild eine besondere Bedeutung zu. Ziel der Gehölzpflege ist die Erhaltung bzw. Entwicklung von Gehölzbeständen mit einer den Standortverhältnissen entsprechenden Artenzusammensetzung und einer natürlichen Altersstruktur (vom Sämling bis zu abgestorbenen alten Gehölzen). MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 52 Hierzu sind folgendes zu beachten: Zur Erhaltung der Alterstruktur und aufgrund der mit zunehmendem Alter wachsenden ökologischen Bedeutung sind alte Bäume im Bestand zu belassen. Vom Fällen dieser Bäume ist abzusehen. Totholz ist im Bestand und im Gewässer zu belassen. Grund hierfür ist seine Bedeutung als wirksamer Faktor der Abflußverzögerung und der natürlichen Hochwasserretention. Außerdem ist Totholz für die Lößbäche des Kraichgaus einer der wichtigsten Strukturbildner und für die natürliche Eigendynamik des Gewässers von großer Bedeutung. Es ist nur dann zu entfernen, wenn dies aus Gründen des Allgemeinwohls geboten und unvermeidlich ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Gefahr der Verklausung von Durchlässen besteht. Zur Totholzproblematik ist jedoch anzumerken, daß den Gefahren einer Totholzverlagerung bei höheren Abflüssen durch den Einbau von Rammgittern (siehe Kapitel 5.4) vor verklausungsgefährdete Bauwerke entgegengewirkt werden kann. Oberhalb dieser Rammgitter kann dann Totholz im Gewässer zugelassen werden. Weiterhin ist zu beachten, daß die Verlagerung von größerem Totholz (z.B. ganzen Stämmen) bei einem gekrümmten Lauf und bei naturnahen Ufergehölzen nur sehr eingeschränkt möglich ist. Bei einzelnen größeren Sturzbäumen im Gewässer besteht außerdem die Möglicheit, sie durch geeignete Maßnahmen (z.B. Ketten) an anderen Ufergehölzen zu befestigen und so eine Abdrift zu verhindern; dies ist auch unter wirtschaftlichen Aspekten zu bevorzugen. Auf eine Nachpflanzung bei abgängigen Gehölzen ist zu verzichten. Eine natürliche Verjüngugn ist zu bevorzugen und zu fördern. Dies bringt eine Verminderung der Pflegekosten mit sich. Mahd der Böschungsbereiche Auf eine Mahd der Böschungsbereiche ist grundsätzlich zu verzichten. Dadurch wird die spontane Gehölzansiedlung begünstigt. An Stellen, an denen das Aufkommen von Gehölzen verhindert werden soll, ist eine abschnittsweise Mahd in einem zwei- bis dreijährigem Rhythmus durchzuführen. Wiederherstellen von Böschungen Seit dem 1.1.1996 sind die Vorschriften bezüglich der Veränderungen des Gewässerbetts im Wassergesetz neu geregelt. Nach WG §§ 8-9a besteht bei einer natürlichen Veränderung des Gewässerbetts (z.B. durch Ufererosion) kein allgemeines Recht der Wiederherstellung des Ausgangszustands. Die vom Gewässer neu eingenommene Fläche wird dem Gewässerbetteigentümer zugeschlagen, der frühere Eigentümer hat nur einen Entschädigungsanspruch. Ehemals überflutete Flächen oder Teile des Gewässerbetts verbleiben dauerhaft beim Gewässerbetteigentümer. Siedlungsflächen fallen nicht in den Geltungsbereich dieser Regelung. Für alle außerhalb der Siedlungsgebiete liegenden Gewässerabschnitte ist auf die Einhaltung dieser Regelung zu achten, der ursprüngliche Gewässerzustand ist nach natürlichen Veränderungen nicht wiederherzustellen. Mit dem Erwerb der ans Gewässer angrenzenden Flächen durch den Gewässerbetteigentümer entfallen Aufwendungen für mögliche Entschädigungen. MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 53 Weidenpflege Die Pflege und Entwicklung von Weiden im gewässerbegleitenden Gehölzbestand fällt nicht unter die zu reduzierenden Unterhaltungsmaßnahmen. Weiden entsprechen am Gewässer zwar nicht der heutigen potentiellen natürlichen Vegetation, wo aber Kopfweiden vorkommen, sind sie aufgrund ihrer Bedeutung als kulturhistorisches Zeugnis sowie für den Artenschutz zu erhalten. Von einer Neupflanzungen von Weiden ist jedoch abzusehen. • Entwicklung naturnaher Ufergehölze (G) Bei fehlenden oder nur lückigen Gehölzbeständen ist die Entwicklung naturnaher Ufergehölze eine der wichtigsten Maßnahmen. Prinzipiell ist dabei die Sukzession gegenüber der Pflanzung zu bevorzugen. An den Gewässerufern siedeln sich Ufergehölze meist spontan an. Diese natürliche Entwicklung soll genutzt werden, um Kosten zu sparen, um natürliche Prozesse zu fördern, um eine Florenverfälschung zu vermeiden und um eine standortgerechte Artenzusammensetzung zu erhalten. Gleichzeitig wird die Eigendynamik gefördert, da es nicht sofort zu einem “Lebendverbau” kommen kann. Bei dichtem Gras- und Krautbewuchs im Uferbereich kann eine Verletzung der Grasnarbe das Gehölzaufkommen fördern. Eine vollständige naturnahe Gehölzentwicklung ist dann zuzulassen, wenn standortgerechte Ufergehölze bereits im näheren Umfeld vorkommen und als Samenlieferanten fungieren können. Ist dies nicht der Fall, sind Initialpflanzungen von Schwarz-Erlen vorzunehmen. Diese sollen dann ein weiteres natürliches Gehölzaufkommen begünstigen. Auf die Pflanzung anderer Baumarten oder Sträucher ist zu verzichten. Diese werden sich durch natürliche Neuansamung hinzugesellen. Ufergehölze sind im Bereich der Mittelwasserlinie oder knapp darüber zu pflanzen. Die Pflanzungen sind fachgerecht durchzuführen. Bei der Auswahl des Pflanzguts ist auf die regionale Herkunft zu achten. Daneben ist eine ordnungsgemäße Fertigstellungs- und Entwicklungspflege sicherzustellen. Bei sehr lückigem oder fehlendem Gehölzstreifen kann durch eine Gehölzneupflanzung auch die Eigendynamik gefördert werden (vgl. “Maßnahmen zur Förderung der Eigendynamik”). • Entfernen standortfremder Ufergehölze (E) Standortfremde Gehölze, vor allem Hybrid-Pappeln, Nadel- und Ziergehölze, sind im Sinne der Entwicklung naturnaher Ufergehölze nach und nach zu entfernen. Bei einzelnen standortfremden Gehölzen in einem ansonsten naturnahen Bestand ist zugunsten einer natürlichen Verjüngung auf eine Neupflanzung von Gehölzen zu verzichten. Bei fehlenden standortgerechten Gehölzen oder nach dem vollständigen Entfernen von Gehölzen auf einem längeren Abschnitt sind Initialpflanzungen durchzuführen. Außerhalb der Siedlungsbereiche können gefällte Pappeln oder Nadelgehölze als Totholz im Gewässer belassen werden. Um ein Abdriften bei höheren Abflüssen zu vermeiden, sind sie an anderen Gehölzen zu befestigen. Zu beachten ist die hohe Regenerationsfähigkeit der Pappeln. Diese äußert sich darin, daß aus den Wurzeln gefällter Pappeln häufig neue Schößlinge austreiben und so ganze Pappelgebüsche entstehen. Dies ist dadurch zu verhindern, daß Pappelstümpfe ausgebrannt werden oder daß die Schößlinge in den ersten Jahren nach der Baumfällung jährlich entfernt MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 54 weden. • Verbreiterung des Ufergehölzstreifens (B) Die Verbreiterung des Ufergehölzstreifens geschieht unter dem Ziel der sukzessiven Entwicklung eines gewässerbegleitenden Uferwalds. Ein solcher Uferwald unterscheidet sich von einer Gehölzgalerie vor allem durch seine waldartig weiten Gehölzabstände, die in der Regel zwischen fünf und zehn Metern liegen. Besonders bei kleineren Gewässern führt dies dazu, daß nur selten Gehölze direkt im Uferbereich stehen. Die Verbreiterung des Gehölzstreifens hin zu einem Uferwaldes ist prinzipiell auf dreierlei Weise möglich: durch eine vollständige Sukzession, durch Initialpflanzungen, die durch natürlichen Jungwuchs ergänzt werden, und durch eine flächige Pflanzung. Die Möglichkeit von Initialpflanzungen ist dabei zu bevorzugen. Hierbei kommt es zu einer schnelleren Entwicklung des Uferwalds. Gleichzeitig wird nicht auf die Vorteile der natürlichen Entwicklung verzichtet (siehe “Entwicklung naturnaher Ufergehölze”). Außerdem wird so eine altersmäßige Durchmischung erreicht. Für die Initialpflanzung sind Schwarz-Erlen in unregelmäßigen Abständen von mindestens 15 Metern zu pflanzen. Um eine gewisse Unregelmäßigkeit zu erreichen, ist auf eine Reihenpflanzung zu verzichten. Dazwischen ist das weitere Gehölzaufkommen zu fördern. An selten überschwemmten, höher gelegenen Stellen ist statt der Schwarz-Erle die Hainbuche zu verwenden. • Maßnahmen zur Förderung der Eigendynamik (T, P, A) Maßnahmen, die der Förderung der Eigendynamik dienen, also beispielsweise Ufererosion, Bank- und Kolkbildung unterstützen, sind nicht als “wesentliche Umgestaltung des Gewässers oder seiner Ufer” (WHG§ 31) zu rechnen, für deren Durchführung ein Planfeststellungsverfahren vorgeschrieben ist. Die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen sind somit wasserrechtlich als Tatbestand der Gewässerunterhaltung zu betrachten. Rodung vorhandener Ufergehölze und Totholzeintrag (T) Dicht stehende Ufergehölze verhindern vielfach mit ihren Wurzeln die für die Laufentwicklung notwendige Böschungserosion. In diesen Abschnitten sollen daher einzelne Ufergehölze zur Schaffung kleiner Lücken im Gehölzsaum, an denen die Böschungserosion verstärkt ansetzen kann, gefällt werden. Die Gehölze sollen dabei als Sturzbäume im Gewässer belassen werden; gegebenenfalls sind sie zu befestigen. Als Totholz tragen sie dann zusätzlich zur Strukturierung der Gewässer bei (Totholz ist ein wesentlicher Strukturbildner der Lößgewässer) und erhöhen durch Strömungsablenkung die Eigendynamik. Pflanzung von Gehölzen zur Strömungsablenkung (P) Schwarz-Erlen können durch ihr dichtes Wurzelwerk das Ufer sichern und so eine verstärkte Erosion am gegenüberliegenden Ufer bewirken. Zur Förderung der Eigendynamik und als impulsgebende Maßnahme für die Laufentwicklung besteht an Gewässerabschnitten mit sehr lückigem oder fehlenden Gehölzstreifen die Möglichkeit, Erlen in kleinen, engstehenden Gruppen im Bereich der Mittelwasserlinie zu pflanzen. Die Gruppen sind dabei jeweils am MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 55 gegenüberliegenden Ufer stehen. Der Abstand soll ungefähr der halben Wellenlänge des heutigen potentiellen natürlichen Zustands entsprechen. Schaffung und Sicherung von Uferabbrüchen (A) Uferabbrüche sorgen für eine einseitige Verengung des Gewässerprofils und fördern dadurch die Erosion am gegenüberliegenden Ufer. Sie sind abwechselnd an beiden Ufern zu schaffen. Die Abstände zwischen zwei Abbrüchen auf einer Uferseite soll dabei einer Wellenlänge des heutigen potentiellen natürlichen Gewässerzustands entsprechen. Bereits bestehende Uferabbrüche sind bei der künstlichen Schaffung zu berücksichtigen. Die Uferabbrüche sind so zu schaffen, daß gleichzeitig die Uferböschung punktuell abgeflacht wird. Um die Dauerhaftigkeit dieser Strukturen zu gewährleisten, ist das im Gewässerbett liegende Material mit mehreren Erlenstecklingen zu sichern. Diese können mit Hilfe ihrer Wurzeln die Abtragung bei Hochwasserereignissen verhindern. • Unterbindung der Tiefenerosion (UT) Um ein weiteres Fortschreiten von Tiefenerosion zu verhindern sind im Abstandvon zehn bis 20 Metern austriebsfähige Erlenstrünke ins Gewässer einzubringen. Diese müssen mindestens so groß sein, daß sie bei Hochwasserereignissen nicht abgetrieben werden. Indem die Erlen austreiben, befestigen sie die Sohle, außerdem fördern sie die Breitenerosion. Dies führt zu Substrateintrag ins Gewässer. Der Erfolg dieser Maßnahme ist zu überprüfen. Stellen sich die gewünschten Ergebnisse nicht ein, so ist das Gewässerpfofil aufzuweiten und die Sohle mit dem entfernten Böschungsmaterial aufzuhöhen. • Verzicht auf Ausbesserung von Verbauungen (V) Verbauungen schränken die natürliche Dynamik eines Gewässers ein oder verhindern diese völlig. Sie sind bezüglich der Gewässerstruktur als Schadparameter zu bewerten. Wo solche anthropogenen Strukturen Schäden aufweisen oder sich im Zerfall befinden, soll auf eine Erneuerung verzichtet werden. Gegebenenfalls sind die Reste der Verbauung zu beseitigen. Erweist sich ein Verbau an der betreffenden Stelle als zwingend, so ist eine naturgemäße Sicherungsweise zu bevorzugen. • Beseitigung von Müll, Schutt und sonstigen Ablagerungen (M) Müll, Schutt und alle anderen anthropogen verursachten Ablagerungen sind als Schadparameter einzustufen, die sich negativ auf den Gewässerzustand auswirken. Sie sind aus dem Gewässer bzw. seinen Böschungsbereich zu entfernen. Kleinere Schuttmengen, insbesondere von zerfallenden Sicherungen können dagegen im Gewässerbett belassen werden, wenn sie nicht die Durchgängigkeit von Sohle oder Ufer verhindern. Sie zerfallen und sind nach einigen Jahrzehnten vollständig verschwunden. • Lokale Schutzpflanzungen (L) MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 56 An Uferabschnitten, die sich beispielsweise aufgrund von Versorgungsleitungen, Gebäuden oder Wegen nicht zurückverlagern sollen, sind ufersichernde Pflanzungen von Schwarz-Erlen durchzuführen (ingenieurbiologische Ufersicherung). Die Gehölze sind dabei (evtl. zweireihig) dicht stehend zu pflanzen, um eine Ufererosion zu verhindern. Gleichzeitig bewirkt diese Maßnahme eine Förderung der Entwicklung des Gewässers in die andere Richtung. • Extensivierung der forstlichen Nutzung (F) Eine intensive forstliche Nutzung im Gewässerumfeld verhindert die Entstehung natürlicher Waldund Totholzstrukturen. Aus diesem Grund ist im Nahbereich eines im Wald oder am Waldrand liegenden Gewässers bis in ca. 20 bis 25 Meter Entfernung zur Böschungsoberkante die forstliche Nutzung zu extensivieren oder eine forstliche Nutzung völlig aufzugeben. 5.4 Umgestaltungsmaßnahmen Unter Umgestaltungsmaßnahmen werden bauliche Maßnahmen verstanden, die der Wiederherstellung der natürlichen Regenerationsfähigkeit des Gewässers dienen. Sie sind grundsätzlich unter der weitestgehenden Vermeidung von Eingriffen in bestehende Gehölzbestände und Biotopstrukturen des Umfelds durchgeführt. Diese Maßnahmen sind teilweise nach WHG § 31 genehmigungspflichtig. Kleinere Maßnahmen fallen unter die Gewässerunterhaltung. Umgestaltungsmaßnahmen sind auf Plan III mit einem Dreieck-Symbol eingezeichnet. • Entfernen bzw. Umgestaltung von Ufersicherungen (U) Uferverbau unterbindet die natürliche Dynamik der Gewässerentwicklung und die Ausbildung gewässertypischer Uferbiotope. In der freien Landschaft sind Ufersicherungen allgemein zu entfernen. Ausnahmen hiervon sind beim Schutz von Bauwerken zu machen. Hier ist zu prüfen, ob künstlichen Sicherungen nicht durch ingenieurbiologische Sicherungen ersetzt werden können. Bei lokalen Sicherungen, die keine Bauwerke schützen oder nicht wasserrechtlich genehmigt sind, kann dies im Rahmen der Gewässerunterhaltung geschehen. Auch in der Ortslage sind Ufersicherungen zu entfernen. Insbesondere ist wilder, also wasserrechtlich nicht genehmigter Verbau zu beseitigen. Dort, wo ein Verzicht auf Ufersicherungen nicht möglich ist, sind künstliche Befestigungen nach Möglichkeit durch ingenieurbiologische Bauweisen (z.B. Lebendverbau durch Schwarz-Erlen) zu ersetzen. • Entfernen von Sohlverbau (S) Sohlverbau verhindert die Ausbildung natürlicher bzw. naturnaher Sohlstrukturen und damit vieler Biotope von Fließgewässerorganismen. Außerdem kann er bei massiver Bauweise den Austausch zwischen Gewässer und Grundwasser verhindern. Sohlverbau ist aus diesen Gründen zu entfernen. Diesbezügliche Maßnahmen sind in der freien Landschaft bei nur lokalem Verbau im Rahmen von Unterhaltungsmaßnahmen durchzuführen. MERZ • Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 57 Umgestaltung von Q uerbauwerken (Q) Querbauwerke bilden Wanderungshindernisse für Fließgewässerorganismen. Weiterhin stellen sie Barrieren für den Geschiebtransport dar. Vor allem größere Querbauwerke wie Mühlwehre verursachen einen erheblichen Rückstau mit veränderten ökologischen Verhältnissen (stärkere Erwärmung, geringerer Sauerstoffgehalt, usw.). Querbauwerke sind aus gewässerökologischer Sicht zu beseitigen oder zugunsten einer besseren Durchwanderbarkeit zu verändern. Hierbei sind die Bauwerke auf vorhandene Wasserrechte und Nutzungen zu überprüfen. Diese müssen vor einer Maßnahme am entsprechenden Bauwerk abgelöst werden. Wo Querbauwerke nicht beseitigt werden können, sind entsprechende Sohlrampen oder Fischaufstiege ins Gewässer einzubauen. Bei kleineren Abstürzen kann die Durchgängigkeit meist im Rahmen der Gewässerunterhaltung hergestellt werden. Bauwerke, die keine Funktion mehr erfüllen, können rückgebaut werden. Eine weitergehende Gestaltung von Sohle oder Ufer ist nicht notwendig. Hier ist die Eigendynamik des Gewässers zu nutzen. Ist die Erhaltung eines Bauwerks notwendig, ist es so umzugestalten, daß eine Durchwanderung für Organismen möglich ist. Dies kann dadurch geschehen, daß unterhalb eine rauhe Rampe angeschüttet wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Einbauten an den Rändern oder in der Mitte so abzuflachen, daß auch bei niedrigen Abflüssen ein durchgehender Wasserspiegel vorhanden ist. Am Ufer sind dann zum Schutz vor Erosion Erlen zu pflanzen. An einigen Stellen kann es aus Kostengründen auch sinnvoll sein, das Bauwerk zu zertrümmern und den Schutt im Gewässerbett zu belassen. Er bildet dann zusammen mit zusätzlich angeschüttetem Material die rauhe Rampe. • Einbau von Rammgittern (R) Rammgitter entsprechen in ihrer Funktion einem Rechen, der quer zum Gewässer steht und Geschwemmsel festhält. Durch den Einbau von Rammgittern ca. 30 m oberhalb von Brücken oder Durchlässen verhindern sie deren Verklausung durch Treibholz im Hochwasserfall. Somit ist es möglich, oberhalb die Gewässerunterhaltung zu reduzieren und im Gewässer Totholz zuzulassen. Die Wirkungsweise der Rammgitter kann dadurch noch erhöht werden, daß zwei Rammgitter mit unterschiedlichen Gitterabständen in ca. 10 m Abstand hintereinander eingebaut werden. Das feinere Gitter steht dabei unterhalb. Das im Rammgitter festgehaltene Geschwemmsel ist in regelmäßigen Abständen (i.d.R. nach Hochwasserereignissen) zu entfernen. • Beseitigung bzw. Rückbau von Durchlässen (D) Sind Durchlässe schmäler als das Gewässerbett und Uferböschungen und Sohle massiv befestigt, stellen sie Wanderhindernisse für Fließgewässerorganismen dar. Durchlässe sind deshalb nach Möglichkeit zu beseitigen. Bei kleineren Gewässern können Durchlässe von wenig genutzten Feldwegüberfahrten durch Furten mit gepflasterter Sohle und MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 58 Uferböschungen ersetzt werden. Wo Durchlässe nicht beseitigt werden können, sind sie (langfristig) zu vergrößern, um eine Durchgängigkeit des Ufers herzustellen. • Beseitigung von Verrohrungen (V) Verrohrungen stellen Wanderhindernisse für Fließgewässerorganismen dar. Außerdem ist im verrohrten Bereich keine gegenseitige Einfllußnahme zwischen Gewässer und Umland möglich. Verrohrungen sollen deshalb geöffnet werden. Dies ist auch dann anzustreben, wenn als Ersatz nur ein schmales Profil mit technisch befestigten Böschungen möglich ist. • Naturnahe Umgestaltung (N) Bei einer Umgestaltung ist die Laufform entsprechend dem langfristigen Zielzustand vorzugeben. Auf die Herstellung von Sohl- und Uferstrukturen ist dagegen zu verzichten. Diese können vom Gewässer eigendynamisch entwickelt werden. Gehölzpflanzungen sind außer an zu sichernden Uferabschnitten auf Initialpflanzungen von Schwarz-Erlen zu beschränken. 5.5 Vorgeschlagene Maßnahmen an der Oberen Elsenz Die Obere Elsenz besitzt aufgrund ihres kohäsiven Bettmaterials, ihrer geringen Abflußdynamik sowie ihrer meist recht hohenBöschungen naturbedingt nur eine geringe Eingendynamik. Aus diesem Grund ist für die Entwicklung eines naturnahen, stark geschwungenen oder geschlängelten Laufs mit langen Zeiträumen (möglicherweise mehr als 100 Jahre) zu rechnen. Aus diesem Grund müßte der Oberen Elsenz eigentlich auf einem Großteil ihrer Laufstrecke durch eine naturnahe Umgestaltung diese Laufform geschaffen werden. Dies wäre dann die Basis für eine weitere eigendynamische Entwicklung des Gewässers. Von der Forderung nach einer naturnahen Umgestaltung wird jedoch abgerückt. Begründet werden kann dies mit den anfallenden hohen Kosten. Wichtiger und effektiver erscheint es, im unmittelbaren Gewässerumfeld die notwendige Fläche und die übrigen Voraussetzungen für eine naturnahe Entwicklung der Oberen Elsenz zu schaffen. Eine naturnahe Umgestaltung wird nur auf kurzen Gewässerabschnitten für sinnvoll erachtet oder im Siedlungsbereich, wo aufgrund der Notwendigkeit des Hochwasserschutzes eine eigendynamische Entwicklung kaum möglich ist. Die für die naturnahe Entwicklung der Oberen Elsenz vorgeschlagenen Maßnahmen sind in Tabelle 11 aufgelistet. Für alle Abschnitte gilt, daß verfallende Sicherungen nicht instand zu setzen sind. Dies ist nachfolgend nicht explizit aufgeführt. Gleiches gilt für lokale Schutzmaßnahmen. Wenn erkennbar ist, daß Leitungen bzw. Leitungsmasten oder sonstige Bauwerke durch die Dynamik des Gewässers beeinträchtigt werden, ist der Gewässerlauf durch Schutzpflanzungen einseitig festzulegen. NichtaufgelistetsindaußerdemdieallgemeingültigenadministrativenMaßnahmenundRichtlinien, die die kommunale Bauleitplanung und den Bau der Hochwasserrückhaltebecken betreffen. MERZ Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 59 Tab. 11: Zusammenstellung der für die naturnahe Gewässerentwicklung der Oberen Elsenz vorgeschlagenen Maßnahmen Beim Zusatz “R” der Abschnittsnummer beziehen sich die Maßnahmen nur auf das rechte Ufer, beim Zusatz “L” nur auf das linke. Die vordringlichen Maßnahmen sind mit “++”, die nachgeordneten Maßnahmen mit “+” gekennzeichnet. Abschnitte Priorität Maßnahmen 323 - 334 ++ • Schaffung von ungenutzten Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb + • Extensivierung der Auennutzung + • Verlegung des Parkplatzes weg von der Elsenz (333-334) ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) (323-328, 331-334) + • Entfernung von Pappeln und anderen standortfremden Ufergehölzen und belassen als Totholz im Gewässer (324-326, 329, 332-334) ++ + 335 - 339 ++ + ++ • Pflanzung von Gehölzen zur Strömungsablenkung (327-328) • Querbauwerk der Unteren Mühle (Friedenshorst) durchgängig gestalten (330) • Schaffung von ungenutzten Randstreifen am Ufer R (10 m ab BOK), Flächenerwerb • Extensivierung der Auennutzung • Unterhaltung reduzieren (Erosion am Ufer R zulassen, Totholz nach Möglichkeit im Gewässer belassen, keine Mahd im Böschungsbereich) + ++ 340 - 348 + • Lücken im Gehölzstreifen Ufer L schließen • Uferverbau Ufer R beseitigen • Randstreifen ausweisen (beiderseits je 5 m ab BOK) ++ • keine weitere Bebauung im Umfeld der Elsenz und Mühlgrabens zulassen ++ • verhindern, daß Aschenbelag des Tennisplatzes in die Elsenz gelangt (341) ++ • Gehölzentwicklung fördern durch Pflanzung von Erlen in lückigen Bereichen + • Entfernen von Pappeln und anderen standortfremden Gehölzen unter Beachtung der Eigentumsverhältnisse (340, 342, 346-348) ++ 349 - 368 • wilden Uferverbau (Treppen in Elsenz) beseitigen (347-348) + • Absturz bei ehem. Ölmühle durchgängig gestalten (345) + • Absturz im Abschlagsbereich des Mühlgrabens durchgängig gestalten (348) ++ • Schaffung von ungenutzten Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb + ++ • Extensivierung der Auennutzung • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) + • Entfernen von Pappeln und anderen standortfremden Ufergehölzen (349-352, 354, 363364) ++ • Müll entfernen (356) MERZ 369 - 374 Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 60 ++ • Schaffung von ungenutzten Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb ++ • keine weitere bauliche Nutzung zwischen Bahntrasse und bestehender Siedlungsfläche zulassen + ++ • Extensivierung der Auennutzung • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) + • Entfernen von Pappeln (369-370, 372-374) 375 - 376 + • Pflanzung von Ufergehölzen 377 - 378 ++ • Schaffung von ungenutzten Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb ++ • keine weitere bauliche Nutzung in der Aue zulassen (keine Erweiterung der Gewerbeflächen, der Siedlungsflächen, der Sportflächen) ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) + 379 - 384 ++ • Entfernen von Pappeln (377) • Schaffung von ungenutztem Randstreifen zwischen Elsenz und rechtsseitigem Weg, sowie zwischen Elsenz und linksseitiger bestehender Nutzung, Flächenerwerb ++ • keine weitere bauliche Nutzung rechts der Elsenz zulassen ++ • Unterbindung des Nähstoffeintrags in die Elsenz aus Misthaufen (380L) ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) (382-384) + • Pflanzung von Gehölzen am Ufer L zur Sicherung der Ufer und Förderung einer Entwicklung nach rechts (379-380) + 385 - 391 • Entfernen von Pappeln (379) und als Totholz im Gewässer belassen (382-384) ++ • Unterschutzstellung des Gewässerabschnitts und seines Umfelds aufgrund der ++ • Förderung der Gehölzentwicklung zwischen bestehendem Gehölzstreifen und links vom + • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. + • Pflanzung einzelner Erlen zwischen Gewässer und Gehölzgürtel des Feuchtbiotops + • Pappeln entfernen, als Totholz im Gewässer belassen (385-386, 388, 390-391) aktuellen gewässermorphologischen Verhältnisse und des Entwicklungspotentials Gewässer verlaufenden Weg befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) (389-391) ++ • verhindern, daß gefällte Pappeln erneut austreiben (391) MERZ 392 - 411 Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 61 ++ • Schaffung von ungenutztem Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb + • Extensivierung der Auennutzung ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. ++ • in Lücken im Ufergehölzstreifen Gehölzpflanzung zur Strömungsablenkung (401-411) befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) + • Entwicklung eines geschlossenen Gehölzbestands zwischen Elsenz und Teich “Großer Brunnen” (401-402) + ++ • Pappeln entfernen (392-400, 406, 410) • Ufergehölze (ca. 3-5 pro 100 Meter) roden und als Totholz im Gewässer belassen (397401) + 412 - 418 ++ • Reste von ehemaliger Brücke entfernen (410) • Ausweisung von Gewässerrandstreifen nach § 68b WG (beiderseits je 5 m ab BOK unter Berücksichtigung der bestehenden Bebauung) ++ 419 - 421 • Entwicklung naturnaher Ufergehölze durch Initialpflanzung von Erlen + • Entfernen von Pappeln und anderen standortfremden Ufergehölzen (416R-418R) + • Entfernen von Treppen in der Böschung (414L) ++ • Ausweisung von Gewässerrandstreifen nach § 68b WG (beiderseits je 5 m ab BOK unter Berücksichtigung der bestehenden Bebauung) ++ + ++ • Freihaltung der Grünflache Ufer L von Bebauung • Entfernen von Pappeln und anderen standortfremden Ufergehölzen (419R-421R) • das im Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahme zu schüttende Dämmchen am Ufer L bis zur Grenze des Überschwemmungsgebiets vom Gewässer weg zu verlegen, damit es im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet weiterhin zu Überschwemmungen kommt 422 - 424 ++ • Ausweisung von Gewässerrandstreifen nach § 68b WG (beiderseits je 5 m ab BOK ++ • das im Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahme zu schüttende Dämmchen am Ufer R unter Berücksichtigung der bestehenden Bebauung) um 10 Meter vom Gewässer weg zu verlegen, damit für eine naturnahe Gewässerentwicklung Fläche zur Verfügung steht (422-423) 425 - 437 + • Entfernen von Pappeln und anderen standortfremden Ufergehölzen (422-423) + • Entfernen von Ufersicherungen am Ufer R (422-423) ++ • Ausweisung von Gewässerrandstreifen nach § 68b WG (beiderseits je 5 m ab BOK unter Berücksichtigung der bestehenden Bebauung von 424-434 bzw. je 10 m ab BOK von 435-437) ++ • Freihaltung der Gartengebiete von Bebauung (426L-428L, 430L-431L) ++ • Entwicklung naturnaher Ufergehölze durch Pflanzung von Erlen in Ufergehölzlücken ++ • Entwicklung naturnaher Ufergehölze durch zweireihige Pflanzung von Erlen in oberen und unteren Böschungsbereich entlang der Straße (427R-429R) + • Entfernen von Pappeln (432R-433R, 436L-437L) + • Entfernen der an der Böschung bestehenden Treppen und Uferverbaue im Bereich der Gärten (425L-428L, 430L-431L) ++ • Absturz durchgängig gestalten (435) MERZ 438 - 464 Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 62 ++ • Schaffung von ungenutztem Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb ++ • Freihaltung des Gewässerumfelds von Bebauung (bis zu einem Abstand von 50 Metern von der Elsenz) (438-457) ++ • Freihaltung der Fläche zwischen Elsenz und der L 553 im Osten von Bebauung (458464) + • Extensivierung der Auennutzung ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. ++ • Gehölzpflanzung zur Strömungsablenkung im Bereich der bestehenden Lücken im befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) Ufergehölzsteifen (438-457) 465 - 468 + • Entfernen von standortfremden Ufergehölzen (Birke, Robinie) (441, 449, 451, 453) + • Einbau von Rammgittern (438, 455) ++ • Abstürze durchgängig gestalten (455, 460) ++ • Ausweisung von Gewässerrandstreifen nach § 68b WG (beiderseits je 5 m ab BOK unter Berücksichtigung der bestehenden Bebauung 469 - 481 + • Entwicklung naturnaher Ufergehölze durch Pflanzung von Erlen (466, 468) + • Öffnen der Verrohrung (466-468) ++ • Schaffung von ungenutzten Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb ++ • Freihaltung des Gewässerumfelds von Bebauung (bis zu einem Abstand von 50 Metern (469R-476R, 477-481) von der Elsenz) + ++ • Extensivierung der Auennutzung • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) + • Entfernen von standortfremden Ufergehölzen (Birken) und Belassen als Totholz im Gewässer (469-472) ++ • punktuelle Uferabflachung und Gehölzpflanzung zur Strömungsablenkung in Lücken im Ufergehölzstreifen (477-481) 482 - 487 ++ • Schaffung von ungenutztem Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb + ++ • Extensivierung der Auennutzung • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) + • punktuelle Uferabflachung und Gehölzpflanzung zur Strömungsablenkung in Lücken im Ufergehölzstreifen ++ • Ufergehölze (ca. 3-5 pro 100 Meter) roden und als Totholz im Gewässer belassen (483R, 485R) 488 - 490 ++ • Unterschutzstellung des Gewässerabschnitts und seines Umfelds ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. ++ • Entfernen von Müll ++ • Extensivierung der forstlichen Nutzung befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) MERZ 491 Maßnahmen - GEP Obere Elsenz Seite 63 ++ • Schaffung von ungenutztem Randstreifen (beiderseits je 10 m ab BOK), Flächenerwerb + • Extensivierung der Auennutzung (Ufer R) ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. ++ • Müll entfernen ++ • Einbringen von austriebfähigen Erlenstrünken zur Unterbindung der Tiefenerosion ++ • Schaffung von ungenutztem Randstreifen (Ufer L 10 m ab BOK, Ufer R bis zum Weg von befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) 492 - 511 492-509 bzw. 10 m ab BOK von 520-511), Flächenerwerb + • Extensivierung der Auennutzung + • Verlegung der Lagerfläche weg von der Elsenz (510L-511L) ++ • Unterbindung des Nähstoffeintrags in die Elsenz aus Misthaufen (500R) ++ • Unterhaltung reduzieren (Erosion zulassen, Totholz im Gewässer belassen und ggf. befestigen, keine Mahd im Böschungsbereich) ++ • Schaffung von Uferabbrüchen und Sicherung der schon bestehenden und der künstlich geschaffenen mit Erlenstecklingen 512 ++ • Entfernen von Müll ++ • Abstürze durchgängig gestalten (502, 505) ++ • Schaffung von ungenutzten Randstreifen (beiderseits je 5 m ab BOK), Flächenerwerb MERZ 6 Fotodokumentation - GEP Obere Elsenz Seite 64 Fotodokumentation Foto 1: In Ittlingen grenzen beidseitig Gärten an die Elsenz. Eine Nutzung findet bis zum Gewässer statt. Die Ufer sind teilweise verbaut (Abschnitt 346). Foto 2: Die Elsenz besitzt im Bereich des Abschnitts 386 einen gekrümmten Verlauf. Die Ufergehölze sichern mit ihren Wurzeln das Außenufer der Krümmung und erhöhen gleichzeitig die strukturelle Vielfalt. MERZ Fotodokumentation - GEP Obere Elsenz Seite 65 Foto 3: Die auf der rechten Bildseite zu sehenden Pappeln stehen oberhalb der Böschung. Sie sind nicht in der Lage, Uferstrukturenauszubilden. Am linken Bildrand fließt der Staudbach zu (Abschnitt 31). Foto 4: Die Elsenz fließt im Abschnitt 417 zwischen Gewerbegebieten von Eppingen. Der Lauf ist begradigt. Das linke Ufer (rechte Bildseite) ist gehölzfrei, am rechten Ufer befindet sich eine Baumreihe aus standortfremden Arten (Birken und Pappeln). MERZ Fotodokumentation - GEP Obere Elsenz Seite 66 Foto 5: Oberhalb der Raußmühle ist die Elsenz begradigt. Entlang des Gewässerlaufs sind junge Gehölze gepflanzt. Sie stehen jedoch oberhalb der Böschung, so daß sie auch im ausgewachsenen Zustand keinen Einfluß auf die Gewässerstruktur ausüben können (Abschnitt 446). Foto 6: Im Bereich der Abschnitte 458 bis 464 wird eine naturnahe Gewässerentwicklung der Elsenz durch die entlanglaufende Straße einseitig eingeschränkt. Links vom Gewässer (am rechten Bildrand zu erkennen) liegen jedoch unbebaute Flächen vor. In diese Richtung kann eine Gewässerentwicklung zugelassen werden. MERZ Fotodokumentation - GEP Obere Elsenz Seite 67 MERZ Fotodokumentation - GEP Obere Elsenz Seite 68 Foto 7: Im Bereich der Abschnitte 488 bis 490 fließt die Elsenz durch ein Wäldchen. Sie ist hier mit ”bedingt aturnah” bewertet. Charakteristisch für diese Gewässerstrecke sind die weitständigen Gehölze und die vielen durch Totholz verursachten Strukturen, wie der auf dem Foto zu sehende kleine Absturz. Foto 8: An der begradigten Elsenz unterhalb des Ortes Elsenz kommen nur an wenigen Stellen Ufergehölze vor. Dazwischen sind an vielen Stellen Uferabbrüche zu sehen, die erste Ansätze einer eigendynamischen Entwicklung sind. MERZ 7 Literatur - GEP Obere Elsenz Seite 69 Literatur Bürgermeisteramt Eppingen (1996): Gemeinsamer Verwaltungsraumes Eppingen - 2. Fortschreibung 1993/ 94. Flächennutzungsplan des Deutscher Rat für Landespflege (1989): Wege zu naturnahen Fließgewässern - Gutachterliche Stellungnahme. Schriftenreihe des Deutschen Rates für Landespflege, Heft 58, S. 727 - 747. Deutscher Wetterdienst (Hrsg., 1953): Klima-Atlas von Baden-Württemberg. 75 Karten, 9 Diagramme und Erläuterungen. Eitel, B. (1989): Morpholgenese im südlichen Kraichgau unter besonderer Berücksichtigung tertiärer und pleistozäner Decksedimente. Ein Beitrag zur Landschaftsgeschichte Südwestdeutschlands. Stuttgarter Geographische Studien 11, 205 S. 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