I.E.S. Digambar Patkar Vidayala Anne-Frank-Real
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I.E.S. Digambar Patkar Vidayala Anne-Frank-Real
Zweiter Schüleraustausch zwischen der I.E.S. Digambar Patkar Vidayala und der Anne-Frank-Real- und Gemeinschaftsschule im Juli 2015 und Januar 2016 Die Wappen der beiden Partnerstädte Stuttgart und Mumbai sowie das Wappen von Möhringen, dem Stadtteil, in dem die Anne-Frank-Real- und Gemeinschaftsschule zu finden ist. Unten sind die Rathäuser der beiden Partenrstädte zu sehen: Links Mumbai und rechts Stuttgart. 1 und Teilnehmer des Schüleraustausches Autoren und Fotografen: Alle Teilnehmerinnen Inhaltsverzeichnis Seite Die beiden Partnerschulen 3 Zweiter Besuch 6 Unser Gegenbesuch 6 Grundlegende Informationen und Eindrücke zu Indien 7 Das Programm während unseres 10 tägigen Mumbai Aufenthalts! 14 Tag 1 – geschrieben von Tim Tag 2 – geschrieben von Laura Tag 3 – geschrieben von Sofia Tag 4 – geschrieben von Berit Tag 5 – geschrieben von Mara Tag 6 – geschrieben von Giulia Tag 6 – Alternativprogramm: Die Elephanta-Insel Tag 7 – geschrieben von Sue Tag 8 – geschrieben von Vanessa Tag 9 – geschrieben von Jasmin Tag 10 – geschrieben von Tim 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 28 Alle Teilnehmer/innen des Indienaustauschprogramms der AFRG 2016 29 Fotoseiten 30 Fünf Zeitungsartikel (Möhringen Aktuell, Wochenblatt, Filder-Zeitung) 32 Die vorgestellte Schulpartnerschaft kann überhaupt nur stattfinden, weil sich Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer und die Schulleitungen beider Seiten begeistert dafür engagieren. Alle Verantwortlichen in Mumbai und Stuttgart setzen sich für regelmäßige Besuche und Gegenbesuche beider Schulen ein. Dabei werden sie durch Abteilung Außenbeziehungen der Landeshauptstadt Stuttgart und durch die BW-Bank Möhringen finanziell gefördert. Logistisch wurde der Austausch von der Organisation Wasser ist Leben in Gudelfingen und deren ersten Vorsitzenden, Gerda Geretschläger, unterstützt. Diese hat vor allem den Kontakt zur katholischen Kongregation Helpers of Mary hergestellt und die Patenschaft für Shweta Sudhakar Suryan sowie den Besuch bei Ihr in Mukta Jeevan ermöglicht. Allen genannten und ungenannten Unterstützern sei mit dem vorliegenden Heft GANZ HERZLICH DANKE GESAGT! Sie alle ermöglichen den Schülerinnen und Schülern in beiden Städten eine wertvolle Erfahrung. Sie alle arbeiten am gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen der zwei vorgestellten Welten mit! Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Heftes! 2 Die beiden Partner-Schulen Principal Ms. Prachi Borkar Digambar Patkar Vidyalaya in Dadar Mumbai Unsere Partnerschule wurde 1937 als Indian Education Society’s Girls’ School Number 2 in Dadar Mumbai gegründet. Die staatliche Anerkennung erhielt sie im Jahr 1948. Seit dieser Zeit war sie eine reine Mädchenschule. Sie hatte nur 12 Klassenräume, zwei für jede Klassenstufe. Damals hatte die Schule ca. 20 Lehrer, die etwa 500 Schüler unterrichteten. Heute werden in der Schule 2500 Schülerinnen und Schüler von ca. 50 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Schülerinnen in einem Computerraum der Schule und Yoga-Übungen auf dem Schulhof (v.l.n.r.) Die Ziele der Schule sind nach eigenen Angaben: bester Unterricht, Disziplin, Wahrhaftigkeit und Zustimmung. Außerdem möchte die Schule neuen Medien und Techniken entsprechen. Im Jahre 1955 startete die Schule das neue Programm mit dem Titel „home science lab“. Darin können die Schülerinnen und Schüler in Musik, Kochen, Nähen und Kunsthandwerk unterrichtet werden. Im Jahre 1959 haben dann die ersten 38 Absolventen das SSC examination mit dem Fach „home science lab“ bestanden. Zu den Fotos: Unterricht in einem typischen Klassenraum, Sportunterricht auf dem Schulhof und Mitarbeiterinnen im Schulsekretariat (v.l.n.r.) 3 Seit dieser Zeit hat sich die Schule immer weiter entwickelt. Heute hat sie ein großes Sportfeld auf dem Schulhof, ist sehr gut mit Computern ausgestatte und hat in vielen Klassenzimmern Beamer und andere moderne Technik installiert. Die Schüler/innen können sich in verschiedenen Naturwissenschaften fortbilden. Sie werden bilingual, das heißt in einer Reihe von Fächern in englischer Sprache unterrichtet. Hauptsprache in Mumbai ist Mararati. Unterrichtssprache der Schule ist neben Englisch auch die Indische Verwaltungssprache Hindi. Die Klassengröße beträgt in Indien überall an öffentlichen Schulen etwa 70 Schüler/innen. Das ist auch an der Digambar Patkar der Standard. Seit dem Jahr 2000 ist die Schule eine koedukative Schule. Seitdem also werden Jungs und Mädchen gemeinsam unterrichtet. Deshalb erhielt sie auch am 24 Dezember 2002 ihren heutigen Namen: Digambar Patkar Vidyalaya. Der Namensgeber war ein in Indien bekannter Pädagoge und Schulgründer. Rektorin Beate Müller Die Anne-Frank- Real- und Gemeinschaftsschule in Stuttgart-Möhringen Die Anne Frank Real- und Gemeinschaftsschule (AFRG) wurde im Jahre 1967 gegründet. Zunächst wurde sie noch als Mittelschule Möhringen geplant. Im Gründungsjahr wurden jedoch alle ehemaligen Mittelschulen in Baden-Württemberg zu Realschulen. So erhielt die Schule ihren ersten Namen und wurde die Realschule Stuttgart-Möhringen. Knapp 20 Jahre später erhielt sie den Namen von Anne Frank und wurde die Anne-Frank-Realschule. Anne Frank war ein Mädchen aus Frankfurt, das mit ihrer Familie wegen ihres jüdischen Glaubens zunächst aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Amsterdam ausge- Schüler in Gruppenarbeit, Die AG Lebensraum Schule entwirft und sprayt Graffitis für das Schulhaus und Versammlung der Schulgemeinschaft im Musikraum (v.l.n.r.) 4 wandert war. Als der Krieg und die Deutschen auch nach Holland kamen, versteckte sich die Familie mit einigen Bekannten im Lagerhaus der väterlichen Fabrik. Nach etwa zwei Jahren im Versteck wurden die illegalen Bewohner verraten, deportiert und, bis auf den Vater, in Auschwitz und anderen Lagern ermordet. Im Leitbild der Schule heißt es dazu: „Weil wir das Schicksal von Anne Frank und der vielen anderen Opfer des Nationalsozialismus kennen, nehmen wir uns in der AFRG die Achtung der Menschenrechte besonders zu Herzen. Wir wollen damit für Toleranz und Frieden eintreten und zeigen, dass es solch eine Diskriminierung und Ausgrenzung nie mehr wieder geben darf.“ Über 40 Jahre später entschieden sich Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen einen Antrag bei der Stadt Stuttgart zu stellen und Gemeinschaftsschule zu werden. Seit dem Jahr 2014 werden die Kinder auf drei Niveaus unterrichtet und können den Hauptschulabschluss und den Realschulabschluss hier ablegen. Das erweiterte Niveau ist zudem mit dem Gymnasium zu vergleichen und erleichtert den Übergang zu einer Schule, die zum Abitur führt. An der AFRG können die Schüler/innen mit Englisch (ab der 5.), Französisch (ab der 6.), Italienisch (als additives Kernfach) und Spanisch (in einer AG) vier Sprachen erlernen. Zudem werden ab der Klasse 6 vier internationale Austausch- und Homestay-Programme in Brünn (Tschechien), Melun (Frankreich), London (England) und Mumbai (Indien) angeboten. Schüle der AFRG bei unserem Bildungspartner, dem Autohaus Lutz, bei den Bundesjugendspielen der Schule und beim regionalgeschichtlichen Projekttag im Stadtarchiv Stuttgart (v.l.n.r.) Die AFRG ist im Bereich ihrer Gemeinschaftsschule eine viertägige gebundene Ganztagesschule und versteht sich als hausaufgabenarm. Die Schule bietet einen rhythmisierten Schulalltag mit Mittagessen und sicheren Vor- und Nachmittagsangeboten (7.50-15.40 Uhr) an. Im Moment werden ca. 470 Schüler/innen in 18 Klassen von 40 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Zur Schulgemeinde gehören zudem noch die Mitarbeiter vom pädagogischen Dienst, das Hausmeisterteam und natürlich die vielen aktiven und engagierten Eltern. In unserer Schule werden viele Kooperationen und Partnerschaften mit Betrieben, Firmen und Institutionen gepflegt. Die Schule versteht sich als gut vernetzt mit dem Stadtbezirk Möhringen. Das zeigt sich vor allem bei den Themenorientierten Projekten Soziales Engagement (TOP SE) und Berufsorientierung (TOP BORS). In der Oberstufe bietet die Schule außerdem drei Profile an: Technik, Biotechnik und Bilingual! Auch dabei arbeitet die Schule mit kompetenten und lang erprobten Partnern zusammen. 5 Zweiter Besuch aus Indien 2015/16 Foto vor dem Schloss Ludwigsburg. Auf Seiten der AFRG waren beteiligt: Sofia, Ferdinand, Vanessa, Berit, Sue, Jasmin und Laura (nicht im Bild) sowie folgende Lehrer/innen: Frau Goodman, Frau Müller, Herr Viereck Im Juli 2015 kam eine Gruppe von neun Schülerinnen und Schülern mit ihrer Deutschlehrerin Pratnya Samel und der damaligen Rektorin der Digambar Patkar Schule, Suhasini Pawar, zu uns nach Möhringen. Sie besuchten die AFRG, waren bei den Familien unserer Schüler/innen untergebracht und unternahmen viele Aktivitäten. Das Programm enthielt Ausflüge nach Ludwigsburg und Tübingen, beinhaltete Museen und einen Klettergarten, den Besuch bei Indern, die in Stuttgart lebend und einen offiziellen Empfang im Stuttgarter Rathaus. Unser Gegenbesuch vom 08. bis 18. Januar 2016 Im Januar 2016 startete dann eine Schüler/innen und Lehrergruppe für zehn Tage mit ihrer Rektorin Beate Müller zum Gegenbesuch. Die Teilnehmer/innen der AFRG setzen sich aus den Klassen 9 und 10 sowie zwei Jugendlichen, die sich damals schon in der 11. Klasse einer weiterführenden Schule bzw. in Ausbildung befanden, zusammen. Das Foto auf der nächsten Seite entstand am Stuttgarter Flughafen – kurz vor dem Start. 6 Die Reisegruppe der AFRG im Januar 2016 Vordere Reihe: Giulia Listanti, Sofia Chien, Berit Göttler, Vanessa Hentze Hintere Reihe: Herr Viereck, Tim Krauss, Herr Seiz, Mara, Jasmin Groß, Laura Rastemborski, Sue Dott und Frau Müller Grundlegende Informationen und Eindrücke zu Indien Mumbai ist ganz anders als Stuttgart Als wir in Mumbai ankamen, war uns schnell klar, dass sich Indien in vielen Punkten komplett von Europa unterscheidet. Dies trifft auf Mumbai, das seit 1968 Partnerstadt von Stuttgart ist, noch einmal mehr zu, als auf andere Städte und Regionen. Die Stadt liegt auf einigen Sandbänken direkt am Meer. Den Einfluss der arabischen See spürt man überall in der Stadt! Zu der ganz anderen Welt, die man hier antrifft, gehören vor allem die vielen Menschen, die es hier gibt. Die Stadt hat ca. 12,5 Millionen Einwohner (etwas mehr als Griechenland oder Portugal), die Region sogar 18 Millionen. Aber auch die extreme Lautstärke, die in der Stadt herrscht hat uns überrascht. Zusammenfassend kann man festhalten: Mumbai ist überall voller Menschen und zudem ist es immer sehr laut. Man sagt oft, dass Europäer bei Indienreisen zunächst einen Kulturschock erleiden würden. Dies traf auf unsere Reisegruppe, obwohl wir durch die Indien-AG und den Besuch eines indischen Ehepaars gut vorbereitet waren, auch zu. Das im Winter doch sehr warme Klima, die sichtbar bittere Armut auf der Straße, die teils extrem scharfen Speisen, das sehr beengte Wohnen, der höllische Verkehr, die bunte Kleidung, die vielen Religionen, die Geschäfte und Straßenhändler, bei denen man 7 handeln muss und die Schulen mit ihren großen Klassen haben zu diesem ersten Kulturschock beigetragen. Ein wenig davon soll mit Hilfe der folgenden Texte vorgestellt werden. Wohnungen und Häuser Die Menschen in Mumbai wohnen ganz anders als wir in Stuttgart. Das liegt schon daran, dass es extreme gesellschaftliche Gegensätze gibt. Während die einen in großen und modernen Hochhäusern oder Villen wohnen, leben die anderen in Slums und kleinen Hütten. In Mumbai findet man das teuerste Haus der Welt (unten Mitte), das unfassbar luxuriöse Taj Mahal Hotel und viele beeindruckende Gebäude, die während der Kolonialzeit im Viktorianischen Stil erbaut wurden. Dazu gehören die Universität, das Rathaus und der Hauptbahnhof. Aber auch viele andere Villen und Wohnhäuser versprühen den Charme eines wohlhabenden Mumbais. Gleichzeitig hat Mumbai mit Dharawi den größten Slum Asiens. Hier leben etwa eine Millionen Menschen auf engstem Raum, ohne fließendes Wasser und mit nur wenig sanitären Einrichtungen. Alle Unterkünfte sind mit Plastikplanen zugehängt, damit während der Sommer-Monsun-Monate kein Regen ins Innere vordringen kann. Frischwasser gibt es morgens per Schlauch in ein blaues Plastikfass. Das muss den Tag über reichen. Die Gassen zwischen den Hütten sind verwinkelt und sehr eng. Innerhalb der kleinen Häuser gibt es zumeist nur einen Raum, kein Mobiliar und oft auch keine richtige Matratze. Leben heißt hier, sich auf wenige Quadratmeter zu beschränken und keine großen Ansprüche zu stellen. Armut und Reichtum Es ist also offensichtlich, nicht alle Menschen, die in Mumbai leben, sind arm. Es gibt sehr reiche Familien, was sich dem Besucher an den Häusern und Autos zeigt. Aber es gibt eben in der 12 Millionenmetropole auch viele sehr arme Menschen. Die Reichen leben in speziellen Nachbarschaften und Vierteln, bewohnen riesige Wohnkomplexe und ganze Stadtteile. Auch New Mumbai ist ein solcher reicher Vorort mit einem mehrstöckigen Einkaufszentrum und Hochhäusern nach westlichem Standard. Dort gibt es kaum arme Menschen und wenn, dann arbeiten sie im Dienstleistungssektor (Haushaltshilfen, Putzhilfen etc.). Diese unterstützenden Menschen verlassen New Mumbai abends wieder mit dem Zug in Richtung ihrer einfachen Wohngegenden auf der anderen Seite der Brücke. Die Rolltreppen, Schaufenster und westlichen Marken in den Auslagen muten sehr amerikanisch an. Arme können so etwas 8 nicht bezahlen. Sie arbeiten von morgens bis abends und können sich dennoch nur eine kleine Hütte in einem Slum oder Vorort leisten. Die Ärmsten jedoch leben buchstäblich auf der Straße. Sie schlafen unter Brücken oder auf dem Gehweg. Nachts sieht man sie mit ihren Decken auf Verkehrsinseln, in Eingängen oder an Häuserwänden entlang liegen. Während der Regenzeit versuchen sie, sich in Schutzbereichen und unter Planen (s.u.) aufzuhalten. Klima im Jahresverlauf Seit vielen Jahrhunderten kennt man in Indien das Phänomen Monsun. Das Wort leitet sich vom arabischen Wort für Jahreszeit ab (mausim). Der Monsun bestimmt vor allem in Indien und seinen Nachbarländern das Klima erheblich. Es handelt sich um jahreszeitlich wechselnde, kräftige Winde, die vom Land auf das Meer und umgekehrt wehen. Der Monsun ändert seine Richtung meist abrupt. Dies geschieht das in etwa halbjährlichen Abständen. Das heißt, dass die Winde im Sommer und Winter aus verschiedenen Richtungen wehen. Die Veränderung der Windrichtung beeinflusst die Regen- und Trockenphasen Indiens. Im Sommer wehen die Winde aus südwestlicher Richtung und befördern relativ feuchte Luftmassen. Dadurch kommt es zu extremen Niederschlägen (Juni-September = Sommermonsuns). Die Fotos unten zeigen das Gateway of India mit uns im Januar und während des Monsuns (Juli 2016). Dagegen bringen die Winterwinde, die aus dem Nordosten kommen, trockene Luft ins Land. Darum regnet es von Dezember bis Februar, dem Wintermonsun, kaum. Zwischen den Monsunzeiten liegen Übergangszeiten (März-Mai/Oktober-November). 9 Essen und Trinken Grundsätzlich kann man sagen, dass indische Speisen immer schärfer sind, als deutsches Essen. Dabei spielt pflanzliche Kost in der indischen Küche eine sehr bedeutende Rolle. So essen viele Hindus überwiegend oder ausschließlich vegetarisch, der Verzicht auf Fleisch ist allerdings kein Dogma. Tabu ist jedoch der Verzehr von Rindfleisch, da im Hinduismus der Kuh eine besondere Bedeutung zukommt (heilige Kuh). In den muslimischen Bevölkerungsteilen betrifft dieses Tabu den Verzehr von Schweinefleisch. Angehörige der untersten Schicht der Kastenordnung sind von diesen religiös begründeten Einschränkungen weniger betroffen, doch leben viele in Armut und essen das, was sie sich leisten können. Für einen großen Teil der Inder stellt Fleisch jedoch generell eine untergeordnete Rolle auf dem täglichen Speiseplan dar. Deshalb ist Fleisch mengenmäßig häufig nur eine kleine Beilage. Als Eiweißlieferanten dienen in der indischen Küche hauptsächlich Milchprodukte und Hülsenfrüchte, wie etwa geschälte rote Linsen, Strauch- oder auch Kichererbsen. Abgesehen von rein vegetarischer Ernährung, die in der Regel auch den Verzehr von Ei ausschließt, ist Hühnerfleisch über alle Kasten- und Religionsgrenzen hinweg äußerst beliebt. Charakteristisch für die indische Küche sind scharfe Gerichte, die sich durch einen Einsatz verschiedener Gewürze (Pfeffer, Kurkuma, Kardamom, Curry, etc.) auszeichnen. Zu den Grundnahrungsmitteln gehören Reis, Weizen und viele Arten von Hülsenfrüchten. In der Gegend von Mumbai wird sehr viel Weizen angebaut, der dort meist zu Atta verarbeitet und in Form von Fladenbrot verzehrt wird. Damit stellt er das wichtigste Grundnahrungsmittel dar. Beispiele für die zahlreichen Brotsorten sind Chapati, Naan oder frittierte Puri. Weitere Speisen und Getränke, die wir oft angeboten bekommen haben: das indische Linsengericht Dal, die Reis-BohnenKüchle Idli, Chutney mit verschiedenen Geschmäckern und Kokosnüsse. Auch das indische Joghurtgetränk Mango-Lassi ist in Mumbai sehr beliebt und wurde oft von uns getrunken. 10 Verkehrsmittel und Fußgänger Wenn man sich im Mumbai mit Taxi, Fahrrad- bzw. Motor-Rikscha oder zu Fuß bewegt, merkt man sofort, dass der Verkehr dort komplett anders als in Deutschland abläuft. Augenfällig ist, dass die Autos links und nicht wie bei uns rechts fahren. Aber auch die verstopften Straßen, das unfassbare Verkehrsaufkommen und die vielen Fußgänger, die ständig das Gefühl vermitteln, dass gerade ein Fußballspiel mit Hunderttausenden Zuschauern zu Ende gegangen wäre, sind augenfällig. Zudem hupen alle Auto- und Motorradfahrer ständig. Es wird gehupt, bevor man überholt, wenn man abbiegt oder wenn man von hinten kommend einen anderen Wagen passieren möchte. Die Autos halten sich nicht an die Verkehrszeichen und die Ampeln. Über die Straße kommt man nur mit Mut und festem Schritt – auf das grüne Leuchtzeichen einer Ampel sollte man sich nicht verlassen. Auch halten sich die Verkehrsteilnehmer nicht an Fahrspuren oder ähnliche Vorgaben. Man fährt dort, wo es geht und steht auch schon mal zu acht in einer Reihe, wo es bei uns nur vier Spuren gäbe. Gefahren wird stets auf Zentimeterabstand und wenn ein Richtungswechsel nötig ist, wird der, unter großem Gehupe aller anderen Verkehrsteilnehmer, direkt auf der Straße vollzogen. Links: Zug mit offenen Türen, da zumeist viel zu viele Menschen mitfahren. Daneben: Mann mit heiliger Kuh. Er verdient sein Geld mit Spenden, die er für die Kuh und sich erhält. Kleidung für Frauen und Männer Hemd oder Bluse, T-Shirt und Pullover, Hose, Halb- oder Turnschuhe – so ist bei uns seit einigen Jahren die gängige Kleidung für Männer und Frauen kurz zu beschreiben. In Indien sieht das aber in weiten Teilen anders aus. Dort tragen zwar viel Frauen und Männer in der Freizeit ebenfalls westliche Kleidung, oft ziehen sie dieser aber typisch indische Kleidung vor. Frauen In Indien tragen viele Frauen Saris. Das ist ein rechteckiges, ungenähtes Tuch mit fünf bis sechs Metern Länge. Er ist entweder schlicht oder mit Stickereien oder Bordüren reich verziert und sehr bunt. 11 Man kann den Saristoff in drei Teilen kaufen: Einmal ist da der Paluv, auch Pallu genannt. Das ist das Schulterstück. Es ist meistens am dekorativsten bedruckt oder verziert. Der Mittelteil dagegen ist meist ganz schlicht. Der untere Teil des Saris hat in der Regel eine Schmuckborte am Saum. Diese drei Teile bilden zusammen ein Tuch, das aus einem einzigen Stück Stoff besteht! Unter dem Sari tragen die Frauen in der Regel einen langen Unterrock und am Oberkörper eine Bluse, die man Choli nennt. Die wird vorne einfach zusammengeknöpft. Einen Sari anzuziehen ist gar nicht leicht, denn man muss sich in ein sechs Meter langes Stück Stoff wickeln. Daher nehmen die Frauen oft Sicherheitsnadeln zur Hilfe, damit das Kleidungsstück auch wirklich hält. Zudem werden Saris in verschiedenen Regionen ganz unterschiedlich getragen. Männer Indische Männer tragen ebenfalls oft traditionelle Kleidung wie Kurtas, Lungis und Dhotis. Auf dem Land sieht man Männer oft in schlafanzugähnlichen Hosen. Diese werden Legan genannt. Auffälligstes männliches Kleidungsstück ist der Turban. Längst nicht alle Inder tragen einen, vor allem in den Städten sieht man sie nicht allzu oft. An dem Turban kann man die Klasse, Kaste, Beruf oder religiöse Überzeugung des Trägers erkennen. Einige Muster und Farben sind auch abhängig von der Jahreszeit. Die Turbane werden zum Teil aus extrem langen (bis zu 9 Metern) Stoffbändern gewunden. Einen Turban zu treten oder darauf zu stehen, kann als extreme Beleidigung aufgefasst werden. Männer tragen zudem auch Schmuck. Viele tragen Ohrstecker, Ketten und Edelsteinringe. Sprachen in Mumbai Mit 43 % sprechen die meisten Menschen in Mumbai Marathi. Gleichzeitig ist sie die Amtssprache des Bundesstaates Maharashtra dessen Hauptstadt Mumbai ist. 19 % der Bevölkerung sprechen Gujarati, die Sprache des nördlich angrenzenden Bundestaates. An dritter Stelle steht Urdu, die von 10 % der Bevölkerung gesprochen wird. Sie wird vor allem von den Muslimen Mumbais verwendet und kommt aus dem angrenzenden Staat Pakistan. Englisch, die zweite offizielle Amtssprache Indiens, wird nur von der Oberschicht als Muttersprache angegeben. Jedoch werden alle amtlichen Dokumente sowie alle Beschlüsse der Verwaltung neben Marathi auch auf Englisch publiziert. Daher wird Englisch von einem 12 Großteil der Bevölkerung verstanden und gilt als Kompromiss gegenüber den verschiedenen indischen Sprachen. In der Digambar Patkar Schule lernen die Schüler/innen neben Marathi auch Englisch. Sie sollen, so ein Ziel der Schule, später einmal wichtige Posten in der Verwaltung, der Industrie, der Logistik oder dem Gesundheitswesen übernehmen können. Religionen nebeneinander In Mumbai leben, wie überall in Indien, mit 65 % zumeist Hindus. Diese sind aber überhaupt keine homogene Gruppe. Unter ihnen befinden sich viele Menschen, die in spezielle Tempel gehen und verschiedene Götter verehren. Besonders beliebt ist der Gott Ganesha, aber auch Shiva und Vishnu werden in großen Tempeln angebetet. Zudem gibt es auch viele verschiedene weitere Tempel, wie z:B. Krishna-Tempel. Die Menschen in Indien haben nicht selten Gurus, denen sie vertrauen und zu denen sie in Entscheidungssituationen gehen, um sich beraten zu lassen. Solche Gurus haben z.T.- auch Tempel gegründet und werden in diesen verehrt. Sie haben aber vor allem auch viele, zum Teil tausende Menschen, die sich von ihnen in Gesundheits- und Lebensfragen beraten lassen. Neben den Hindus sind die Muslime mit etwa 25 % die zweitgrößte Gruppe im Multikulti-Mumbai. Ihre kleinen Moscheen befinden sich oft direkt zwischen den Einkaufläden in den Hauptstraßen der Stadt. Große Moscheen sind ebenfalls zu finden und können, ähnlich wie in der arabischen Welt, an ihren Minaretten erkannt werden. Unter den verbleibenden 10% der Bevölkerung befinden sichBuddhisten mit ihren Pagoden, Juden mit ihren Synagogen und Christen mit ihren Kirchen. Im Nebeneinander der Religionen ist Indien und speziell Mumbai sehr tolerant und offen. Geschäfte und Straßenhändler Einkaufen ist in Mumbai für Shopping-Freaks eine große Lust und auch wir haben gerne unsere halbvollen Koffer vollgekauft. Vom Einkaufszentrum bis hin zu einfachen Boutiquen, von Straßenhändlern bis zu den großen Märkten gibt es alles, was das Käufer-Herz begehrt. Wir sind zumeist in Dadar einkaufen gewesen, einmal aber auch in New Mumbai und einmal auf der Elephanta Insel im Neer vor Mumbai. Dort gibt es vor allem Souvenirs, indische Kleidung, Tragetaschen, Metall- und Steinfiguren oder Schmuck zu kaufen. Auch Klangschalen und Stifte sowie typische Speisen und Getränke sind hier überall günstig zu erwerben. 13 Auf dem Crawford Markt in Südmumbai kann man Stoffe, Nüsse, Blumen, Früchte, Fleisch und Fisch einkaufen. Hier haben wir unsere Gewürze, vor allem aber Curry 96, eingekauft (bestehend aus 96 Sorten Curry). Auf der Mereweather Road hinter dem berühmten Taj Mahal Hotel gibt es eine riesige Auswahl an Teppichen. Auch beim Einkaufen von Schmuck, Serviettenringen oder Fotorahmen aus Silber lassen sich oftmals Schnäppchen machen. Besonders interessant sind für uns die Straßenhändler gewesen. Sie bieten Essen, vor allem Obst und Gemüse, Kleidung, Schmuck aber auch das Bart- und Haareschneiden oder etwa das Reparieren von Schuhen an. Auch deren Zulieferer, die mit Schiebekarren und Handwagen vorbei kamen, haben stets unser Interesse geweckt. Insgesamt hat sich auf den Straßen eine ganz andere Welt gezeigt, als wir sie von daheim kennen. Aber auch Dawabalas sieht man immer wieder in der Stadt. Auf Hindi heißt Mittagessen "Dabba" und "Wala" bedeutet Träger. Die danach benannten Dabbawalas sehen in ihrer Arbeit mehr als "nur" einen Job. "Jemandem zu Essen geben, heißt Gott zu dienen“. In Mumbai arbeiten mehr als 6,1 Millionen Pendler. Zur Rush-Hour sind die Züge deshalb berstend voll, die Menschen stehen eng gedrängt an den offenen Türen. Viele Menschen pendeln täglich drei Stunden und mehr! Um überhaupt in einen Wagen hineinzukommen, muss man beide Hände frei haben und kann keine Lunchbox mitnehmen. Viele der Pendler nehmen deshalb die Dienste der Dabbawalas in Anspruch, die das Essen allmorgendlich daheim, oft mit dem Fahrrad, abholen und es in der Mittagspause ins Büro bringen, wo es verzehrt wird. 14 Grund-, Mittel- und weiterführende Schulen Man unterscheidet in Pre-, Primary, Middle und High School. Die Digambar Patkar School ist eine English Medium School. Das heißt, die Schüler/innen sind maximal 15 Jahre alt und werden in einigen Fächern auf Englisch unterrichtet. In jedem Klassenzimmer sind ca. 70 Schüler/innen anzutreffen. Es gibt eine Schuluniform, wie an allen öffentlichen Schulen. Die Mädchen tragen Kleider, die Jungs Hemden und Hosen. Die Uniform ist zweifarbig, hell- und dunkelblau. Die Einrichtung der Klassenzimmer erinnert mit den aus Holz gefertigten Klappsitzen und Bänken an die deutschen Schulen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Programm während unseres 10 tägigen Mumbai Aufenthalts 2016! Wir sind, wie schon vor zwei Jahren, mit Turkish Airlines von Stuttgart nach Istanbul und danach direkt nach Mumbai geflogen. Auf dem Rückflug haben wir die gleiche Route genommen. Allerdings waren dabei die Wartezeiten, wegen eines gestrichenen Fluges, deutlich länger. Freitag, 8. Januar 2016 - Flug von Stuttgart über Istanbul nach Mumbai Samstag, 9. Januar 2016 - Ankunft; Gastfamilien: Konzert und gemeinsames Büffet Sonntag, 10 Januar 2016 - Zur freien Verfügung mit den indischen Familien Montag, 11. Januar 2016 - Taj Mahal Hotel; Gateway of India; Ghandi Haus; Ganesha Tempel, TV Sender Dienstag, 12. Januar 2016 - Ausflug nach Alibag/Meer – Kunstausstellung u.a. Mittwoch, 13. Januar 2016- Ausflug nach Alibag/Meer – Krabben essen; Tempel/Fort Mittwoch, 13. Januar 2016 - Alternativ: Elephanta Insel mit Ehepaar Pawar Donnerstag, 14. Januar 2016 - Unterricht; Hare Krishna Tempels; Fest in der Schule Freitag, 15. Januar 2016 - Besuch einer Pagode (Buddha Tempel) und einer Ausstellung zu Buddhas Leben Samstag, 16. Januar 2016 - Besuch der Helpers of Mary (Kinderdörfer, Altenheim, Bauernhof Bewässerungsanlage); Abschied in der Schule Sonntag, 17. Januar 2016 - Zur freien Verfügung mit den indischen Familien Montag, 18. Januar 2016 - Rückreise von Mumbai über Istanbul nach Stuttgart 15 Die Tage im Einzelnen, beschrieben von unseren Schülerinnen und Schülern: Tag 1: 08.01.2016 - Über den Wolken Heute war der große Tag, ich stand auf, richtete mich, frühstückte und dann fuhren wir auch schon zum Stuttgarter Flughafen. Dort traf ich dann meine Mitreisenden an. Alle waren schon völlig gespannt auf Indien, wie es da wohl wird? Endlich starteten wir mit der Gepäckabgabe und dem Check-in. Jetzt war es soweit. Wir verabschiedeten uns von unseren Eltern und dann ging es auch schon zur Handgepäckkontrolle. Als wir alle fertig kontrolliert waren, haben wir noch für ca. eine Stunde im Aufenthaltsraum gewartet. Diese Sunde verging aber sehr schnell. Dann kam unsere Durchsage dass wir uns zum Bus aufmachen sollten, der uns dann auch zum Flugzeug der Turkish Airlines brachte. Als wir im Flieger saßen, starteten wir auch schon bald. Hoch oben in den Lüften strahlte die Sonne. Dazu gab es unser herrliches Fliegermittagessen. Es wurden uns zwei Auswahlmöglichkeiten angeboten: die erste war mit Rindfleisch und Reis, die zweite enthielt Hühnchen Fleisch mit Reis. Das Essen war sehr lecker – besonders dafür, dass es „Flugzeugessen“ war. Nach gut einer Stunde Flugzeit war es dann so weit, wir landeten in Istanbul. Hier hatten wir nun zweieinhalb Stunden Aufenthalt. Der Flughafen hatte eine riesen Food Launch und super Duty Free Shops (...). Nach dieser Wartezeit mussten wir zum angezeigten Terminal und wurden von da aus zu unserem Flieger gebracht. Es war eine riesige Boeing 777. Wir starteten und flogen wieder in die wunderschönen Wolken. Nach einer Weile brach auch schon die Nacht an. Es gab Abendessen und danach legten sich alle zum Schlafen. Frühmorgens war es dann soweit, wir landeten und kamen am Flughafen in Mumbai an. Zunächst wechselten wir alle unsere Euros in Rupien (ca. 1:70). Das dauerte ganz schön lang, weil Herr Viereck wegen der Gebühren nur einmal wechseln wollte. Es gab viele Scheine und eine große Summe. Danach ging es vor das Gebäude, wo uns auch schon unsere Gastfamilien und alle beteiligten Lehrer/innen sehnlichst erwarteten. Text: Tim 16 Ein Bild von der Ankunft am Flughafen in Mumbai. Die deutschen Schüler/innen haben gerade die Familien ihrer Partnerschüler/innen kennen gelernt. Tag 2: 09.01.2016 - Das Abenteuer Indien beginnt Alles begann am Freitagmorgen am Terminal 1 des Stuttgarter Flughafens. Nach einem Zwischenstopp in Istanbul kamen wir am Samstag um ca. 5:30 Uhr in Mumbai an. Anschließend erfolgten eine Passkontrolle und der gemeinsame Geldwechsel. Erst gegen 07:15 Uhr waren wir soweit, um den Flughafen zu verlassen. Was folgte, war eine unglaublich herzliche Begrüßung der indischen Gastfamilien, Lehrer/innen und Schüler/innen. Jeder von uns bekam eine Blume, eine Tafel Schokolade und das bevorstehende Programm ausgehändigt. Anschließend wurden wir unseren Familien zugeteilt. Wir waren sehr aufgeregt und neugierig darüber, wer und was auf uns zukommen würde. Wir sprachen die ersten Worte Englisch und kamen dadurch mit den indischen Familien ins Gespräch. Nachdem ein paar Gruppenbilder geschossen wurden, ging es anschließend in die Gastfamilien. Mit meiner Gastmutter und meiner Austauschschülerin ging es in einer Rikscha - einem indischen Dreirad-Taxi – in Richtung Innenstadt. Ich war komplett überrascht und verblüfft: Die Straßen waren voller hupender Autos. Mir stiegen die verschiedensten Gerüche in die Nase. Unter Brücken und auf Gehwegen lebten Menschen umgeben von Abfall, Plastik und freilebenden Tieren. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Es war Sommer im Winter? Zuhause angekommen wurden mir die restlichen Familienmitglieder vorgestellt, die Wohnung gezeigt und erste Fragen beantwortet. Es war alles neu und anders, als daheim. Nach einem Snack und einem kurzen Mittagsschläfchen, trafen wir uns alle mit den Lehrern gegen 17 Uhr an unserer Austauschschule. Von dort aus ging es mit dem Bus zu dem Konzert eines Indischen Sängers namens Manik Sandhya. Er unterhielt uns mit seiner Band mit traditionellem Gesang und Musik. Anschließend gab es ein großes Buffet mit vielen leckeren indischen Spezialitäten. Nach anfänglicher Skepsis waren die meisten von uns begeistert von den indischen Leckereien und luden sich mehrfach den Teller mit all dem interessanten Essen voll! Gegen Abend ging es mit dem Bus zurück zur Schule, wo unsere Familien schon auf und warteten und uns schließlich nach Hause brachten. Somit ging der erste Tag in Mumbai mit vollem Magen und vielen Eindrücken zu Ende. Text: Laura 17 Fotos: Musiker, Stuttgarter Zuhörer und Koch Tag 3: Ausflug zum Vergnügungspark - 10.01.2016 Mara, meine ehemalige Austauschschülerin Neha, ihre Familie, ein Fahrer für das Auto und ich trafen uns morgens um 10:00 Uhr, um einen etwas außerhalb der Stadt gelegenen Freizeitpark mit vielen Fahrmöglichkeiten zu besuchen. Die Fahrt dorthin dauerte etwa 1 bis 2 Stunden. Dabei wurde es, je länger die Fahrt dauerte, immer ländlicher. Ziegen, Pferde, Hunde, Kühe und Hühner waren überall am Straßenrand zu sehen. Auch die Straßen wurden immer schlechter. Zudem kam alle gefühlte 10 m auf der Straße eine kleine Asphalterhebung, damit die Autos nicht so schnell fahren. Dabei ruckelte der Wagen immer sehr stark! Das war weder sehr angenehm oder entspannend. Endlich dort angekommen, haben wir erst einmal den Park erkundet. Neha und ihre Schwester haben viele Achterbahnen und Ähnliches ausprobiert. Mara und ich haben uns dabei etwas zurückgehalten (uns wird es schnell schlecht bei solchen Fahrten). In dem Park haben wir dann auch Mittag gegessen. Am Nachmittag ist es uns beiden dann das erste Mal passiert, dass fremde Leute mit uns zusammen ein Foto schießen wollten. Das war eine total neue und lustige Erfahrung. Bevor wir dann wieder nach Hause gegangen sind, wollten auch die Eltern noch viele Bilder von und mit uns machen. Auf der Rückfahrt haben die meisten von uns geschlafen. 18 Wir kamen allerdings bei dieser Fahrt in den Berufsverkehr, den wir zuvor noch nicht in diesem Ausmaß erlebt haben. Es war sehr laut, zudem wurde viel gehupt und die Luft war stark verschmutzt. Wir waren noch nicht daran gewöhnt und fanden es sehr anstrengend. Jeder wurde nun zu seiner Gastfamilie nach Hause gebracht. Bei mir daheim angekommen, habe ich noch ein paar Familienmitglieder (Oma, Tanten, Onkel, Cousinen, Cousin) von meinem Gastkind Dhanuka getroffen. Wir haben uns sehr nett unterhalten, ein wenig kennen gelernt und zusammen lecker zu Abend gegessen. Nachdem sich wieder alle verabschiedet hatten, sind wir ziemlich bald, sehr müde und erschöpft ins Bett gefallen. Text: Sofia Tag 4: 11.01.2016 – Stadtführung, der erste Tempel und ein TV Sender Wir haben uns morgens in der Schule getroffen und sind gemeinsam mit ein paar indischen Lehrern und Schülern mit dem Bus zum Taj Mahal Hotel und zum Gateway of India gefahren. Dort haben wir uns alles angeschaut und viele Fotos gemacht. Nach einer Weile sind wir dann weiter Richtung Gandhi Haus gefahren. Dort durften wir frei durch das Haus laufen und es gab sehr viele Informationen über Ihn und sein Leben. Ein Raum ist für Menschen, die nicht lesen können, voll mit kleinen Schaukästen gestellt, in denen Gandhis Leben mit allen wichtigen Ereignissen bildlich dargestellt wird. Danach sind wir wieder mit dem Bus weiter gefahren. An einem Parkplatz am Strand von Mumbai haben wir im Bus Picknick gemacht. Von dort ging es zu einem riesigen Ganesha Tempel. Nachdem wir die Schuhe ausgezogen hatten, durften wir, zusammen mit vielen anderen Menschen, in das Innere des Tempels. Es war sehr beeindruckend für uns zu sehen, was für Traditionen es beim Anbeten des Gottes Ganesha gibt. Im Anschluss an diesen Tempelbesuch sind wir zum größten Nachrichtensender Mumbais gefahren. Dieser Sender bietet einen lokalen Nachrichtendienst an, der die Menschen, die Maharati sprechen informiert. In Mumbai und dem Bundesstaat Maharati leben etwa 100 Millionen Menschen (das sind so viele, wie in Deutschland, der Schweiz, Österreich und allen anderen deutschsprachigen Ländern und Regionen zusammen genommen leben). 19 Der Vater von einer Indischen Schülerin, die auch am Austausch teilgenommen hat, arbeitet dort als Visagist. Dadurch haben wir eine große Führung durch das Gebäude bekommen. Dabei wurde uns viel erklärt und gezeigt. Am Ende wurde ein Teil unserer Gruppe für die abendliche Nachrichtensendung interviewt. Über die Ausstrahlung im größten Indischen Fernsehsender haben wir uns alle sehr gefreut! Nach diesem langen Tag und den vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen, sind wir zurück zur Schule gefahren. Dort wurden wir von unseren Gasteltern wieder abgeholt und nach Hause gebracht. Text: Berit Tag 5: Alibag, ein Traumstrand - 12.01.2016 Am fünften Tag sind wir zum Meer nach Alibag gefahren. Die Fahrt hat etwa vier Stunden gedauert, wobei die Länge der Fahrt gar nicht das Problem war. Die Fahrt war eher wegen der schlechten Straßen anstrengend für alle. Es gab so viel Schlaglöcher und Hubbel im Boden, dass wir alle paar Minuten richtig hochgelupft wurden oder fast vom Sitz gefallen sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kamen wir dann endlich in unserem Ressort an. Die Anreise hatte sich gelohnt - es war traumhaft schön! Man sah Palmen über Palmen, die bis zum Meer reichten. Wir hatten wirklich das Gefühl, als hätten wir eine riesige Postkarte vor uns. Dann sind wir schnell in unser kleines Haus eingezogen und waren sehr erstaunt. Wir hatten von dort einen wunderschönen Ausblick aufs Meer. Unsere Betten standen eigentlich direkt neben dem Strand. Wir fühlten uns wie im Paradies. Kurz darauf gab es auch schon das erste Mittagessen und danach sind wir gleich zu Strand, wo wir die nächsten zwei Stunden verbrachten. Giulia, Sue und ich wollten nämlich zu den 20 nahe gelegenen Felsen klettern. Aber wir konnten die tief gelegenen Steine im Wasser nicht richtig erkennen. So stürzte zunächst Giulia und kurze Zeit später auch ich. Die Folge: unsere Füße, Hände und das Hinterteil waren verletzt und aufgerissen. Trotz der nun offenen Hände und Füße, schafften wir es noch zu den Steinfelsen. Gegen 16 Uhr waren wir bei der Ausstellung eines verstorbenen lokalen Künstlers angemeldet. In seinem Haus konnten wir uns Statuen und Büsten anschauen, die aus ganz unterschiedlichen Materialien hergestellt waren. Seine Tochter, die die Ausstellung verwaltete, führte uns durch die Räume und erzählte über die Kunst ihres Vaters. Bevor es dann zum Abendessen ging, haben wir uns noch den fantastischen Sonnenuntergang am Meer angeschaut. Nachdem die Sonne fast komplett untergegangen war und man nur noch ein Farbenspiel aus rot-orange, gelb und lila am Himmel erkennen konnte, aßen wir zu Abend. Frau Müller hatte dazu einer Dame am Strand eine ganze Schüssel Schrimps abgekauft. Diese wurden nun an unsere ganze Gruppe ausgeteilt. Nach diesem überraschenden und sehr leckeren Essen, saßen wir noch ganz entspannt am Lagerfeuer und tauschten uns über unsere bisherigen Eindrücke und die Erlebnisse aus. Jeder und jede hatte ja in seinen Familien und am vergangenen Wochenende ganz unterschiedliche Dinge erlebt. Nun gab es viel zu erzählen. Gegen 22 Uhr sind wir in unser Zimmer, haben geduscht und sind zu fünft in einem vierer Bett hundemüde – mitten im Gespräch – eingeschlafen. Text: Mara Tag 6: Ausflüge und Kokosnüsse - 13.01.2016 Heute sind wir wieder zurück nach Mumbai gefahren. Wir waren erneut mit dem Schulbus unterwegs. Leider ist während der Fahrt plötzlich die Klimaanlage ausgefallen. Anstelle kalter Luft kam nun heiße Luft aus der Lüftung. Gott sei Dank sind wir nach nicht allzu langer Zeit zu einem ehemaligen Fort gefahren. Am Strand stiegen wir in ein Boot ein, um zu einer kleinen 21 Insel zu gelangen und das Fort und einige Tempel zu besichtigen. Herr Seiz hat mir erzählt, dass die Insel früher einem indischen König gehört hat und dass sie später von den Portugiesen übernommen wurde. Auf der Insel sind wir in einen kleinen Tempel gegangen, wo die Inder gebetet haben. Dann sind wir über eine große Steintreppe zu einem Plateau hinauf gelaufen. Von dort hatten wir einen wundervollen Ausblick aufs Meer. Daraufhin sind wir über die ganze Insel gelaufen und haben Verteidigungsanlagen, Mauern und Kanonen gesehen, die dort am Boden lagen. Danach sind wir wieder mit dem Boot zurück gefahren und haben Milch aus Kokosnüssen getrunken. Eigentlich mag ich keine Kokosnüsse, aber ich fand, dass die Kokosmilch wirklich sehr lecker war. So entstand auch das lustige Bild mit Herr Seiz und Mara (s.u.). Nach der leckeren Erfrischung sind wir in einen kleinen Laden gegangen und haben einige regionale Köstlichkeiten gekauft. Ich habe verschiedene Gewürze und eine Mango Marmelade gekauft. Danach sind wir nach Hause gefahren. Dieser Tag war wirklich schön, aber auch ziemlich anstrengend, da die Klimaanlage im Bus ausgefallen ist. Text: Giulia Wir besteigen das Boot, das uns zum ehem. Fort bringt. Ganz ans Ufer kann es nicht fahren, deshalb steigen wir aus. Alternative zu Tag 6: Die Elephanta-Insel – 13.01.2016 Am Donnerstag der ersten Woche ist eine kleine Gruppe von nur vier Personen (Tim Krauß, Frau und Herr Pawar und Herr Viereck) anstelle zum Meer nach Alibag auf die ElephantaInsel im Meer vor Mumbai gefahren. Abgelegt wurde am Gateway of India. Dann ging es zunächst etwa 1 h bzw. 10 km in Richtung offenes Meer (östlich von Mumbai) . Allerdings sahen wir unser Ziel nach etwa der Hälfte der Zeit schon vor uns liegen. Es handelt sich um eine 2,5 x 1,4 km große Insel, die ur22 sprünglich Gharapuri hieß und erst von den Portugiesen nach einem steinernen Elefanten, den sie bei der Landung fanden, umbenannt wurde. Auf der Insel befinden sich mehrere Höhlen, wovon eine mit ihren aufwendig aus dem Fels herausgehauenen Shiva-Skulpturen zu den bedeutendsten Werken hinduistischer Bildhauerei überhaupt gehört. Verkaufsstände mit kühlen Getränken und Souvenirs säumen den Weg bergan zur Haupthöhle. Oben werden dem Besucher Essen und Getränke sowie eine Terrasse mit Aussicht auf das Meer geboten. Bevor man aber dorthin gelangt, fährt man zunächst mit einer kleinen Bahn vom Hafen zur Insel. Danach müssen etwa 150 Meter Höhenunterschied überwunden werden. Dazu geht es über eine lange Brücke, die von Souvenirhändlern und kleinen Verkaufsständen gesäumt ist. Wer hier nicht hinaufkommt, kann sich auch in einer Sänfte tragen lassen. Will man sich mit kleinen Steinlefanten, Bronzeschildkröten, Götterfiguren, klangschalen oder Schmuck und Kleidern eindecken, ist man hier bestens bedient. Die Preise sind extrem niedrig und die Qualität stimmt auch. Oben angekommen wird man von riesigen Höhlen zu Ehren der Hindu-Haupt-Götter empfangen. Die Figuren und Altäre sind in mehreren Höhlen in den Berg hinein getrieben worden. Die Haupthöhle hat eine Tiefe von ca. 40 m. Die Haupthalle besitzt ungefähr die gleiche Länge und Breite. Die Decke ist ca. 4-5 m hoch und ist gestützt auf mehrere, über viele Jahrzehnte aus dem Felsgestein herausgehauene – Säulenreihen. Die östlichen Nebenhöhlen sind ca. 17 m breit und zusammen ca. 30 m tief. Die westlichen, etwas kleiner, sind ca. 12 m breit und zusammen ca. 24 m tief. Draußen auf dem Vorplatz wimmelt es von Pavianen, die nur eins im Sinn haben: Das Vesper der Besucher. Sie sind putzig anzusehen, verhalten sich aber frech und haben vor nichts und niemandem Respekt oder Angst. Der Tag hat uns viel Spaß gemacht. Mittags haben wir auf einer schönen Terrasse gegessen und später bei einem kleinen Café einen Tee getrunken. Das war ein tolles Alternativprogramm! Tag 7: Unterricht in unserer Partnerschule - 14.01.2016 An diesem Tag haben wir in der Schule am Deutschunterricht teilgenommen. Die Schüler haben uns alle sehr freundlich aufgenommen – genau wie schon in den vorangegangenen Tagen. Sie haben uns sogar einige deutsche Kinderlieder vorgesungen. 23 Danach sind wir mit den Lehrern und ein paar indischen Schülern zu dem Hare Krishna Tempel in der Stadt gefahren. Er sah sehr schön und bunt aus. Dort hat uns dann auch ein Mann etwas über den Tempel und seinen Gründer erzählt. Dort haben wir in der indischen Mensa auch zu Mittag gegessen. Im Anschluss daran sind wir Deutschen noch mit Frau Müller Bindies und Saris kaufen gegangen. Abends gab es ein kleines Fest, bei dem wir deutschen Mädchen im Dirndl kommen wollten. Wir haben das gemacht, weil wir eine Form von deutscher Tracht zeigen wollten, was auch gut bei unseren Gastgebern ankam. Dort konnten wir typisch indische Speisen essen, die von den Gasteltern und Lehrerinnen vorbereitet worden waren. Später haben uns die indischen Schüler/innen noch Mhendis auf die Hände und Arme gemalt (s. oben) Text: Sue Tag 8: Besuch einer buddhistischen Pagode - Freitag, 15.01. Am achten Tag haben wir uns um 7:30 Uhr in der Schule getroffen. Als dann alle da waren, sind wir mit einem Bus von der Schule 1 ½ Stunden aus der Stadt gefahren, um zu einem riesigen Buddhistischen Tempel zu kommen. Als wir vor dem Tempel standen, mussten wir zunächst viele Treppen hinauf laufen und seitlich. Neben der Treppe befanden sich Statuen mit einem Gong oder einer Glocke. Um auf das Gelände zu gelangen, mussten wir durch einen Metalldetektor gehen, ganz wie am Flughafen. Oben angekommen, sind wir in den Tempel hineingegangen. Es war ein riesiger runder Raum, der sehr dunkel war. In der Mitte stand ebenfalls eine Figur. Als wir wieder hinausgegangen waren, bekamen wir einen Guide, der uns über seinen Glauben aufgeklärt hat. Danach durften wir uns auf dem großen Gelände frei bewegen. Dort gab es eine Art Café, wo wir uns hingesetzt und Kuchen gegessen haben, weil der Sohn einer indischen Lehrerin dabei war, der an diesem Tag seinen 18. Geburtstag gefeiert hat. Deshalb haben wir ihm dann auch „Viel Glück und viel Segen“ gesungen. Außerdem haben wir eine große Ausstellung über Buddhas Leben besucht. Danach sind viele in den Souvenir-Shop und haben sich Schlüsselanhänger, Buddhas oder auch T-Shirts gekauft. Anschließend haben wir uns mit den indischen Schülern wieder in einem großen Saal, der sich ebenfalls auf diesem Gelände befand, getroffen und haben zusammen Mittag gegessen. Indische Lehrerinnen hatten für uns gekocht. Es gab Reis mit Erbsen, roten Karotten und weiterem Gemüse. Zum Nachtisch bekamen wir Chapati mit einer süßen Füllung. Alles war sehr lecker! 24 Um 16:20 Uhr kamen wir wieder an der Schule an und sollten von unseren Gasteltern abgeholt werden, jedoch kamen manche wegen des Feierabendverkehrs und des Staus zu spät. Abends waren die Gasteltern oder Gastfamilien dann mit uns entweder bei Freunden, haben sich mit Nachbarn getroffen. Einige waren auch Schals, Saris, Gewürze und Schmuck kaufen. Viele von uns waren auch noch einmal in einem Restaurant, wo Abend gegessen wurde. Text: Vanessa Tag 9: Bewegend: Die Helpers of Mary - 16.01.2016 Treffpunkt am Samstag war um 6:30 an der Digambar Patkar Schule. Heute fuhren wir zu den Helpers of Mary. Dort, wo das gespendete Geld aus der SMV unserer Schule hin geht. Nach einer zweistündigen Busfahrt, mit einem kleinen Problem des Buses, wurden wir von fröhlichen Mädchen empfangen. Sie sangen für uns und wir bekamen sogar Blumen als Willkommensgeschenk. Von den Nonnen wurden wir ein bisschen im Haupthaus herumgeführt. Danach bekamen wir ein Mittagessen aus Gemüse, Kartoffeln und schmackhaften Bananen. Nach dem Essen wurden wir von allen eingeladen, uns eine kleine Show der Mädchen anzusehen. Sie tanzten verschiedene indische Tänze für uns. Dabei sah man ihnen den Spaß an. Anschließend bekamen wir eine Führung durch das ganze Gelände. Es gibt dort fünf Häuser, in denen die Mädchen verschiedenen Alters leben, sie sind alle für ihr eigenes Haus verantwortlich. In einem dieser Häuser leben nur Mädchen mit Krankheiten wie Aids, Lepra u.a. An jedem Haus wurden wir herzlich von den Mädchen mit Gesang und Klatschen empfangen. Nachdem wir uns einige Häuser und die Schule angesehen hatten, bekamen wir noch einmal etwas zum Essen. Während dieser Zeit traf Herr Viereck unser Patenkind, Shweta Sudhakar. 25 Sechs Kinder, die im Kinderdorf Mukta Jeevan Ashram der Helpers of Mary leben, werden von Deutschland aus durch Schülerinnen und Schülergruppen oder Einzelpersonen gefördert. Das gespendete Geld kommt ihnen und ihrem Haus zugute! Unser Patenkind sitzt als zweite von rechts. Unser Patenkind Die SMV der AFRG hat sich nach dem ersten Schüleraustausch dazu entschlossen, ein Patenkind in Mumbai zu unterstützen. Mit Hilfe der Helpers of Mary und dem Verein „Wasser schafft Leben“ haben die Schülerinnen und Schüler Shweta Sudhakar Suryan gefunden. Sie lebt in einem Kinderdorf der Helpers und besucht dort mit Hilfe der Spenden aus Möhringen die Schule. Sie möchte einmal Krankenschwester werden und anderen Menschen helfen. Im Schlafsaal der Kinder! Leckeres Mittagessen bei den Schwestern des Ordens! 26 Wir fuhren weiter zu einer Station mit geheilten Leprakranken, dort wurden wir wieder sehr herzlich empfangen und die Menschen sangen erneut für uns. Danach besuchten wir noch ein Altersheim der Helpers, das direkt nebenan lag. Wir gingen weiter zu einem Stausee und blieben dort für einige Minuten. Um ca. 17:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, und kamen rechtzeitig zu unserer Abschiedsparty wieder zurück an die Schule. Alle wechselten schnell ihre Kleidung – wir trugen nun indische Saris und Kurtas. Die Party konnte starten! Die Rektoren beider Schulen und die indische Deutschlehrerin hielten kurze Reden und zwei von uns Schülerinnen bedankten sich in englischer Sprache. Später erhielten unsere Lehrer ein kleines Geschenk und alle deutschen Schüler/innen ebenfalls. Text: Jasmin Unsere Gruppe in Sari und Kurta und Dhoti (li) und Rektorin Prachi Borka bei Abschied von der Schule (re) Nach diesem Tag waren wir alle ziemlich erschöpft und froh, endlich ins Bett gehen zu können. Das war ein sehr schöner Abschiedsabend, den wir gemeinsam verbringen konnten. v.l.n.r.: Pradnya Samel, Mara Rudolph, Holger Viereck und Beate Müller (Rektorin AFRG) 27 Tag 10: Rückflug und Ankunft daheim – 17./18.01.2016 Am 17. Januar Tag ging es nachts wieder zurück nach Stuttgart. Vorher trafen wir uns aber mittags in der Stadt zum Shoppen. Als wir dann gegen 2 Uhr nachts am Flughafen eintrafen, waren alle voller neuer Eindrücke und hatten in den zurückliegenden Tagen hunderte von Fotos geschossen. Die meisten waren müde, aber wir wollten ja den Flug in den frühen Morgenstunden erreichen. Die indischen Eltern brachten uns deshalb mit ihren Autos zum Flughafen. Es war noch einmal eine wunderschöne Stimmung inmitten der neuen Gebäude des Flughafens von Mumbai. Alle waren zu dieser frühen Stunde gekommen: die Gasteltern, die Rektorin mit ihrer Familie und auch einige Lehrer/innen. Der Sportcoach, Inghale Ganesh, blieb sogar, bis wir durch den Zoll und die Gepäckabfertigung gelangt waren. Alles lief glatt und Herr Viereck meldete sich schließlich noch einmal bei Herrn Ganesh zurück, und erklärte, dass wir alle Kontrollen geschafft hätten. Danach hieß es wirklich, Abschied zu nehmen. Ab jetzt saßen wir in dem derzeit größten Passagierflugzeug, dem E 380 der Firma Airbus. Wir mussten zwar noch eine fünfstündige Wartezeit in Istanbul auf uns nehmen, aber mit 28 einigen Burgern, Kaltgetränken und viel guter Laune war auch das zu schaffen. Bei dem Chaos in Istanbul waren wir froh, überhaupt einen Flug für denselben Tag erwischt zu haben. Als wir dann endlich in Stuttgart ankamen, wurden wir schon von unseren Familien und Freunden erwartet und konnten mit unseren Koffern und Geschenken nach Hause gehen. Ein wunderschöner Schüleraustausch war zu Ende gegangen. Ein herzlicher Dank der beteiligten Schülerinnen und Schüler geht an alle, die das ermöglicht haben. Supertoll war es!! Alle Teilnehmer/innen des Indienaustauschprogramms der AFRG 2016 Die Schülerinnen und Schüler Tim Krauß Jasmin Groß Berit Göttler Vanessa Hentze Giulia Listani Sophia Chien Sue Ann Dott Laura Rasztemborski Mara Rudolph Die Begleitlehrkräfte Frau Müller Herr Seiz Herr Viereck 29 Foto vom Nachtreffen mit den Eltern – dazu: Indische Speisen, Fotos und Erzählungen Besondere Eindrücke, die die Teilnehmer/innen im Bild festgehalten haben Am Flughafen, im Ghandi Haus, am Kokosnussstand, Straßenverkauf und zwei Bilder vom Meer! 30 Fotos im Heft: Alle Teilnehmer/innen und Ingale Ganesh Alle nicht mit Namen gekennzeichneten Texte, Redaktion und gesamte Herstellung: H. Viereck Es folgt die Pressearbeit aus dem Herbst 2015 und dem Frühjahr 2016 (nach den beiden Besuchen) 31 Ausgabe für Möhringen, Vaihingen und die Filder – 9.10.2015 Text und Foto: H. Viereck 32 Heft 9 – 16.09.2015 Text und Fotos: H. Viereck 33 Filder Zeitung 26. Januar 2016 34 Vaihingen, Möhringen und die Fildern, 17.02.2016 35 Heft 2/2016 Text und Fotos: H. Viereck 36