10 Exemplarische Kasuistiken zum Cogan-I
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10 Exemplarische Kasuistiken zum Cogan-I
10 Exemplarische Kasuistiken zum Cogan-I-Syndrom * aus Datenschutzgründen wurden bei den nachfolgenden Kasuistiken Daten und Namen geändert oder weggelassen 1. Die zwanzigjährige Patientin stellte sich im 1995erstmal mit einer Lidschwellung zum Ausschluß einer NNH-Beteiligung vor hno-ärztlich vor.. Es fand sich kein Anhalt für eine NNH-Entzündung mit orbitaler Komplikation. Konsekutiv wurde die ophtalmologische Diagnose einer Iridozyklitis gestellt. Vier Monate später erfolgte die erneute Vorstellung der Patientin mit einem beidseitigen Tinnitus sowie einer mittelgradigen Hörminderung beidseits bis 60 dB im Bereich von 4-8 kHz. In der Gleichgewichtsprüfung zeigte sich beidseits eine symmetrische Untererregbarkeit der Vestibularorgane. Die Patientin wurde einer zunächst einer innenohraktiven Infusionsterapie zugeführt. In der Folge wurde ophtalmologisch eine Uveitis und eine Iridozyklitis konstatiert. Daraufhin wurde die Diagnose eines Cogan-I-Syndroms gestellt und die Patientin mit 100 mg Cortison täglich in absteigender Dosierung behandelt. 1998 wurde kernspintomographisch eine Vaskulitis des ZNS festgestellt. In der Folge wurde die Corticoidtherapie ausgeschlichen und die Patientin stellte sich im 2 Monate später mit einer deutlichen Befundbesserung unter 5 mg Cortison täglich vor. Im Reintonaudiogramm ein Abfall auf 30 dB bei 0,5 bis 1 kHz, dann Anstieg auf 10 dB bei 3-8 kHz auf der rechten Seite bei weitgehender Normakusis links. Unverändert kompensierter Tinnitus beidseits. 2. Die 60jährige Patientin klagt 1995 erstmals über eine seit einigen Tagen bestehende Hörminderung und Ohrgeräusche links, eine Fallneigung nach links bestand anamnestisch. Seit 3 Monaten bestünden Augenbeschwerden mit Rötung und einer diffusen Skleritis. Im Reintonaudiogramm zeigte sich eine mittelgradige Innenohrschwerhörigkeit links mehr als rechts bis zu 60 dB. Die otoakustischen Emissionen waren beidseits ausgefallen. Bei ophtalmologischer Diagnose einer beidseitigen Episkleritis wurde der Verdacht auf Cogan-I-Syndrom gestellt und eine orale Cortisontherapie mit 50 mg per die begonnen. Unter der Therapie zeigte sich eine Unterregbarkeit des Vestibularapparates rechts im 5 Monate später wurde eine beidseitige Untererregbarkeit festgestellt. Im Schädel-NMR frgl. vaskuläre Läsionen im rechts-frontalen Marklager. Bei fortgesetzen audiologischen Kontrollen der Patientin über 12 Monate unter der oralen Cortisonmedikation mit 15mg per die zeigte sich eine deutliche Besserung des Auditus, so daß das Hörvermögen links als normale Presbyakusis zu werten war, rechts bestand allerdings die Innenohrschwerhörigkeit fort. Eine Erhaltungsdosis von 2,5 mg Cortison wurde beibehalten. Hierunter kein erneuter Schub. 3 Die 23jährige Patientin wurde 1996 mit der Verdachtsdiagnose Hörsturz rechts stationär aufgenommen. Im Reintonaudiogramm zeigte sich ein Abfall der Perzeptionsschwelle um 40 dB bei 6 kHz rechts, links bis 40 dB bei 6 kHz. Die otoakustischen Emissionen waren beidseits nahezu ausgefallen. Ebenfalls wurde ein Tinnitus rechts angegeben. Im Elektronystagmogramm zeigte sich eine beidseitige Untererregbarkeit der Vestibularorgane. Unspezifische Stimulation von Antikörpern. Die am gleichen Tag ophtalmologische Diagnose einer Uveitis links führte zum Verdacht auf ein Cogan-Syndrom. Unter der sogleich eingeleiteten oralen Therapie mit Cortison 100 mg per die verschlechterte sich das Hörvermögen rechts zunächst bis auf eine Innenohrschwerhörigkeit auf 50 dB rechts bei 4kHz. Daraufhin wurde das Infusionsschema geändert und Rheomakrodex, Trental und Soludecortin (Schema nach Prof. Stennert, Köln). Die orale Cortisonmedikation wurde langsam auf 2,5 mg per die reduziert und beibehalten. Unter dieser Therapie bilden sich sowohl die ophtalmologischen als auch die audiologische Symptome zurück. Im Reintonaudiogramm Ende Januar zeigte zeigte sich eine normale Hörschwelle bis 4 KHz im Normbereich mit einem Abfall bis 20 dB in den höheren Frequenzen. Die otoakustischen Emissionen waren beidseits bis 5 kHz von 93 bis 99 % reproduzierbar. 4 Die Patientin stellte sich im 1997 mit einer augenärztlich festgestellten Uveitis intermedia zum Ausschluß eines Cogan-Syndroms vor. In den letzten 6 Jahren war es mehrfach zu Hörstürzen auf beiden Ohren gekommen, es waren Pentoxyfillininfusionen durchgeführt worden. Ein Tonaudiogramm aus dem Jahre 1993 zeigte eine Senke von fast 60 dB bei 1,5 kHz links bei sonstiger Normakusis beidseits. Im aktuellen Reintonaudiogramm zeigte eine Normakusis beidseits. Seit Jahren bestünden beidseits Ohrgeräusche, diese werden als leise, wechselhaft und nicht belastend beschrieben. Schwindel wird nicht beschrieben. HNO-ärztliche Untersuchung unauffällig, Beidseitige Normakusis. Stapediusreflexe seitengleich auslösbar, otoakustische Emissionen bis 4 kHz nachweisbar. Diagnose eines CoganSyndroms nicht sicher. 5 Erstdiagnose des Cogan-Syndroms 1997. Bei dem 49jährigen Patienten bestand eine Visusminderung durch eine nachgewiesene Uveitis posterior links, DD eine Vaskultitis beider Augen seit einigen Wochen.. Anamnestisch bestanden seit Jahren Ohrgeräusche und eine subjektive Hörminderung vor allem links, diese waren noch nicht behandelt worden. Über Schwindelbeschwerden klagte der Patient nicht. Otologische Befunde waren unauffällig, Von ophtalmologischer Seite war eine systemische Therapie mit Azathioprin und Decortin eingeleitet worden. Im weiteren Verlauf von 5 Monaten Rezidive der Uveitits posterior, Hörverschlechterung rechts. Unter konstanter Azamedac-Gabe ( 150 mg per die) und Erhöhung der Steroiddosis auf 20 mg per die leichter Höranstieg, Visus und Ohrgeräusche unveändert. Im weiteren Verlauf unter erneuter Steroidreduktion auf 5 mg per die im Reintonaudiogramm bei allen Untersuchungsterminen eine annähernd seitengleiche Innenohrschwerhörigkeit mit einem Abfall ab 1 kHz auf bis zu 50 dB bei 3 bis 6 kHz. Die otoakustischen Emissionen waren beidseits ausgefallen, die Hirnstammaudiometrie unauffällig. Geringe Fluktuationen des Auditus über einen Zeitraum von zwei Jahren ließen sich nachweisen. 6 1989 Erstdiagnose eines Cogan-Syndrom. Während eines Auslandsaufenthaltes war es zu Gangunsicherheit, Fallneigung sowie zu einer beidseitigen Augenentzündung gekommen. Innerhalb weniger Tage dann zunehmende Hörminderung und Ohrgeräusche beidseits. Augenärztlich wurde histologisch die Diagnose einer beidseitigen follikulären lymphozytären Konjunktivitis mit interstitieller Keratitis diagnostiziert. Im Reintonaudiogramm hochgradige Hörminderung links mehr als rechts. Deutlich erhöhte BSG. Beginn einer Medikation mit Azathioprin 3*50 mg und Prednisolon 60 mg per die. Hierunter Normalisierung der BSG und Rückgang der Keratitis. Schwerhörigkeit blieb unverändert. Muskelbioptisch kein Nachweis einer Vaskulitis. In der Folge Ausschleichen des Azathioprin und low dose Therapie mit Prednisolon über zwei Jahre. Im Reintonaudiogramm vom 4/88 zeigt sich eine IOS rechts von 60dB bei 0,125- 2 kHz, dann Abfall auf 100 dB bei 4 kHz. Links ähnliche Verlauf von jedoch nur 40dB auf 90 dB. Im 1997 dann plötzliche subjektive Hörverschlechterung rechts mit Auftreten von Ohrgeräuschen. Im Reintonaudiogramm Auditus rechts wie 1989, links IOS von 20 dB bei 0,250 kHz, dann steiler Abfall auf 80 dB bei 3-8 kHz. Unauffälliger Augenbefund. Serologisch hohe Titer von Kern-Antikörpern. Deutlich erhöhtes Gesamteiweiß. Einleitung einer Infusionstherapie mit Haes, Trental und 250 mg Decortin, hierunter keine Bessertung. Weitere stationäre Infusionstherapie nach dem Stennert-Schema ( Rheomakrodex 500 ml, Solu-Decortin 250 mg, Pentoxyfillin 10 mg) über 10 Tage. Orale Gabe von Decortin 30-40 mg per die, langsam ausschleichend auf eine Erhaltungsdosis von unter 10 mg per die. Im Audiogramm von 4/98 Höranstieg rechts im Bereich von 0.125 bis 0,5 kHz auf 40 bis 45 dB. 7 Bei dem 30jährigen Patienten seit 1997 wechselnde Athralgien an den Extremitäten, Diagnose einer einseitigen Skleritis. Unter NSAR und lokalen Steroiden Besserung. Unspezifische Stimulation von Autoantikörpern. Im weiteren Verlauf subjektive Hörminderung beidseits und Ohrgeräusche links. Im Reintonaudiogramm von 12/98 Hörabfall links ab 2 kHz bís 35 dB, rechts ab 3kHz bis 20 dB. Die otoakustischen Emissionen nur bei 1 bzw. 2 kHz reprodzierbar. Unter oralen Steroiden mit 1mg pro kg KG beginnend und konsekutive Dosisreduktion leicher Höranstieg links um 10 dB. Dosisreduktion der Steroidmedikation um 20 mg alle zwei Wochen bis auf eine Erhaltungsdosis unter 10 mg per die. 8 1994: Fieberhafter Infekt, Temperaturen bis 39°, schweres allgemeines Krankheitsgefühl mit Husten, Atemnot, Kopfschmerzen und atemabhängiger Brustbeklemmung; heftige Gelenkschmerzen, vor allem in den Hüften. Orthopädische Verdachtsdiagnose einer Coxsitis und Behandlung mit Diclofenac. Nach zwei Tagen starke Bauchschmerzen, heftige Schweißausbrüche, Kreislaufstörungen und Schwindel, mehrfaches Erbrechen. Diagnose einer Otitis media beidseits mit Verdacht auf Labyrinthitis, Anbehandlung mit Augmentan und Analgetika. Hierunter nur unwesentliche Besserung der Schwindelsymptomatik. Nach einer Wochen Kniegelenkserguß rechts. Die Probepunktion, steriler Erguß. Wiederum eine Woche später akute Uveitis mit schwersten Sehstörungen. Bei Behandlung mit Ultracortenol, Borroskopol Entwicklung eines Sekundärglaukoms. Unter lokaler und semischer Corticoidtherapie deutlicher Rückgang der Augensymptomatik. Beginn einer Infusionsbehandlung mit Vergentan, hierunter langsam Besserung der Schwindelbeschwerden. Mobilisation der Patientin, beeinträchtigt durch die Gelenkschmerzen, später eher durch die Schwindelsymptomatik. Die Patientin klagt nun über eine Schwerhörigkeit und Ohrgeräusche, die sich im Verlauf der Erkrankung kontinuierlich gesteigert habe. Kernspintomographie unauffällig, neurologischer Verdacht auf Mitbeteiligung des Kleinhirns bei Verdacht auf Kollagenose. Unauffällige Autoimmunserologie.g. Hals-Nasen-Ohrenärztlich unauffällige Trommelfelle beidseits, Weber- und RinneVersuch o.B.. Im Frenzel-Versuch nach Provokation einzelne Schläge nach links. Im Reintonaudiogramm beidseitige hochgradige Innenohrschwerhörigkeit im Hochtonbereich bis 70 dB. Stapediusreflexe seitengleich auslösbar. Bei zunächst Verdacht auf infekttoxisch bedingte Vestibularisläsion beidseits und Innenohrschwerhörigkeit beidseits rheologische Infusionsbehandlung. Hierunter insgesamt Besserung der Beschwerden. Subjektiver Höranstieg, noch deutliche Ohrgeräusche rechts. Im Reintonaudiogramm 7/96 leichter Rückgang der Innenohrschwerhörigkeit beidseits auf jetzt bis zu 50 dB beidseits im Hochtonbereich. Prednisolon oral. Nach Absetzen von Prednisolon erneuter Schwindelbeschwerden. Erneute Prednisolongabe von 30 mg einmal täglich. Subjektiv weiterhin Höranstieg, was sich auch audiologisch bestätigt, noch leichter Innenohrabfall rechts bis ca. 25 dB bei 6 bis 10 kHz. In der Immunserologie jetzt diskreter Nachweis von Phospholipid-Antikörpern. 12 Monate später: Der Tinnitus sei stärker geworden, subjektive Hörminderung beidseits. Die Patientin berichtet über HWS-Verspannung. Im Reintonaudiogramm erneut leichte Zunahme der Innenohrschwerhörigkeit rechts bis 35 dB bei 8 kHz sowie links bis 20 dB bei 8 kHz. Tinnitussuppression rechts bis 60 dB pantonal. Erstmals Verdacht auf Cogan-Syndrom. Verdacht auf zusätzlich aufgetretenen cervical bedingten Tinnitus. Unverändert leichte Innenohrschwerhörigkeit beidseits bis 30 dB. Tinnitussuppressionskurve rechts pantonal variierend bis zu ca. 50 dB. Weiterhin Corticoid-Erhaltungsdosis. Hierunter Tinnitus unverändert. Berichtet über Schulter- und Nackenschmerzen sowie stattgehabte Atembeklemmung. Unter 10 mg Cortison Erhaltungsdosis verstärktes Ohrgeräusch. Über eine Hörminderung wird nicht berichtet. Auditus unverändert zum Vorbefund. 9 Der 25jährige Patient klagte erstmals 1985 über eine beidseitige Hörminderung mit Tinnitus begleitet von Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen. Im Reintonaudiogramm zeigte sich eine symmetrische Innenohrschwerhörigkeit mit einem Steilabfall von 20 dB in den tiefen Frequenzen auf 70 dB bei 6-8 kHz. Hochgradige vestibuläre Untererregbarkeit beidseits. Ophtalmologisch beidseitige Randkeratitis 2/83. Deutlich erhöhte Titer gegen Varizellen in der Serologie. Verdacht auf Cogan-Syndrom auf dem Boden einer Virusinfektion. Beginn einer Infusionstherapie mit Pentoxyfillin sowie orale Gabe von Zovirax. Hierunter zunächst Besserung des Auditus beidseits. Zwei Monate später erneuter ophtalomogischer Nachweis einer Randkeratitis, regredient unter lokaler Cortison-Therapie. Im Verlauf progrediente Hörminderung beidseits bis zur Ertaubung links und hochgradiger Schwerhörigkeit rechts. Orale Therapie mit Corticoiden, hierunter keine Besserung. 10 Erstsymptome waren rezidivierende Keratitiden beider Augen . Die 30jährige Patientin klagte dann erstmals über ein Ohrgeräusch sowie ein Druckgefühl auf der rechten Seite. Eine Hörminderung wurde festgestellt. Nach initial oraler Behandlung mit Vasomotal über eine Woche traten dann Übelkeit und Schwindelbeschwerden auf. Stationäre Aufnahme zur rheologischen Infusionstherapie mit Haes und symptomatischer Behandlung des Vertigo über 14 Tage. Laborparameter ausser einer deutlichen Erhöhung der BSG auf 17/40 mm n. W. unauffällig. Hierunter progrediente Keratitiden beider Augen, Behandlung mit Isoptomax-Augentropfen und Zovirax-Augensalbe. 3 Monate späer zusätzlich Hörminderung links, progredient über eine Woche. Besserung der Schwindelsymptomatik, jedoch vestibuläre Untererregbarkeit des rechten Vestibularorganes. Unauffälliges Schädel-CT und MR. Verdacht auf CoganSyndrom und Beginn einer intravenösen Cortisongabe (Decortin). Hierunter zunächst Besserung des Auditus, dann erneute Verschlechterung rechts. Auffällige Eiweißelektrophorese und geringe Proteinurie. Reduktion der Cortisondosierung auf 20 mg per os per die und Immunsuppression mit Immurek 50 mg 1-1-1. 12 Monate später erneuter Fieberschub unklarer Genese und erneute stationäre Überwachung. BSG 104 n.W., CRP deutlich erhöht, klinisch keine Hinweise auf infektiöses Geschehen. Nach Erhöhung der Steroiddosis auf 50 mg per die Fieberrückgang und Normalisierung der Entzündungsparameter. Über 12 Monate erneute Reduktion der Decortinmedikation auf 5 mg per die.