Lichtenstein deutsch S.187-232
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Lichtenstein deutsch S.187-232
Collage for Bedroom 1990 Collage für Schlafzimmer Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 101,6 x 137,2 cm 188 Collage for Interior with African Mask 1991 Collage für Interieur mit afrikanischer Maske Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 87 x 111,8 cm 189 Collage for The Oval Office 1992 Collage für das Oval Office Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 76,2 x 101,6 cm 190 Study for Interior with Mirrored Wall 1991 Studie zu Interieur mit Spiegelwand Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 66,4 x 83,5 cm 191 Full-scale Maquette for House I 1996 Originalmaßstäbliches Modell für House I Holz, Farbe; 315 x 510,5 x 111,8 cm 192 PENTIMENTI EINE GOLDGRUBE UNGEHOBENER LICHTENSTEIN-SCHÄTZE BOB ADELMAN Ich lernte Roy zunächst nur flüchtig kennen, als ich die Kunstszene der 1960er Jahre fotografierte. Ich machte eine Aufnahme von ihm, Andy Warhol und Bob Rauschenberg, die ich gern „The Kings of Pop“ nenne. Sie zeigt das Trio bei einer Party in Bobs altem Atelier am Broadway. Erst viel später, 1983, lernten Roy und ich uns besser kennen. Unsere Freundschaft begann, als ich an einer Reportage über seinen Malprozess arbeitete und ein Interview mit ihm im Zusammenhang mit seiner Arbeit am Greene Street Mural führte. Für das Werk verwendete ich eine Großbildkamera. Er hatte schon einige Zeit etwas GROSSES machen wollen. Das fünfeinhalb Meter hohe und 29 Meter lange Werk wurde direkt auf einer Außenwand von Leo Castellis Galerie in der Greene Street ausgeführt. Roy und seine Assistenten malten es in acht Tagen. Die Vorbereitungen einschließlich der Zeichnungen und Collagen hatten allerdings Monate gedauert. Die Wandmalerei sollte zwar ein Weihnachtsgeschenk für seine Freunde und Leo sein, aber Roy schuf sie vor allem „aus Lust am Tanzen“. Sie war wie ein riesiger Bühnenvorhang, geschmückt mit seinem einzigartigen Bildvokabular in monumentaler Größe, bewacht von seiner Version eines Picasso-Kopfs. Mit dem Ende der Ausstellung trat das Problem auf, wie die Malerei zu erhalten wäre. Die erste Lösung bestand darin, sie vorsichtig hinter einer zweiten Wand zu schützen. Als Leo die Wand verschob, brach sie jedoch in kleine Teile und war zerstört – ein Anblick, der schmerzte. Heute sind meine Fotografien das einzige Zeugnis der fertigen Wandmalerei – und ihrer Zerstörung. Über die folgenden 15 Jahre dokumentierte ich aus eigenen Stücken Roys künstlerischen Schaffensprozess, und ich versuchte zugleich, das Verhältnis zwischen dem Menschen und dem Künstler Roy Lichtenstein aufzudecken. Für viele seiner größten Arbeiten wurde ich zum „dokumentarischen Fotografen“, indem ich jeweils Aufnahmen der verschiedenen Stadien des Bildes machte. In Europa wird unter Dokumentarfotografie gewöhnlich eine einzige Aufnahme einer Situation verstanden, die einen einzigen großen Abzug zum Ziel hat. Für mich bedeutet Dokumentation, Ereignisse oder Menschen über einen Zeitraum hinweg und aus einer Vielzahl von Perspektiven zu betrachten. Diese Zugangsweise kann zahlreiche Einsichten zu Tage fördern. Das Greene Street Mural, ausgeführt von Roy Lichtenstein und seinen Assistenten auf der Südwand der Galerie Leo Castelli, New York, 1983 links: „The Kings of Pop“, Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein und Andy Warhol in Rauschenbergs Atelier am Broadway, New York, 1966 vorhergehende Seiten: Roy Lichtenstein in seinem New Yorker Atelier; beginnt eine seiner Chinesischen Landschaften mit dem Motiv einer Brücke, 1995 Roy schätzte es sehr, dass ich meine eigenen aussagekräftigen Bilder in seinen Bildern und um sie herum fand. Sein anfänglicher Argwohn gründete sich darauf, dass ich regelmäßig für „Life“ arbeitete. Als Reaktion auf den Schock, den die Pop-Art anfangs ausgelöst hatte, hatte das Magazin einen Artikel unter dem Titel „Ist Lichtenstein der schlechteste amerikanische Künstler?“ veröffentlicht. Der Artikel verneinte diese provokative Frage übrigens eindeutig und ließ Roys Werk in einem sehr positiven Licht erscheinen. oben: Detail von Wimpy in einem der Reflections, ein Pentimento, fotografiert im New Yorker Atelier des Künstlers, 1988 links: Ein Dagwood-Pentimento in einem der Reflections, fotografiert im New Yorker Atelier Lichtensteins, 1988 unten: Roy Lichtenstein vor dem Reflections-Gemälde mit Dagwood, fotografiert in der Galerie Leo Castelli, Broadway, New York, kurz vor der Eröffnung der Reflections-Ausstellung, 1989 rechte Seite: Roy Lichtenstein klebt ein Collage-Element auf ein Interior in seinem New Yorker Atelier, 1990 Roys Arbeiten wirkten kühl, wie maschinell hergestellt. Prägend für seine Ästhetik waren zum Beispiel industriell gefertigte Produkte sowie Marcel Duchamps Kunst und dessen Vorliebe für Readymades. Roys Hauptquelle bildeten jedoch Reproduktionen. Sein Durchbruch beim Zeichnen war es, die „künstlerische“ Kreuzschraffur durch die mechanische Linie des Zeichners zu ersetzen. Roy wollte, dass seine Arbeiten abgeschlossen und präzise wirkten. Sahen seine früheren Pop-Art-Gemälde nach Handarbeit aus, so verwendete er in den späteren Brushstroke-Bildern echte Impasto-Pinselstriche, um sie von seinen unechten, reproduzierten Pinselstrichen abzusetzen. Roy entwickelte einen aufwändigen Arbeitsprozess, um den unterkühlten Eindruck seiner Gemälde zu erzielen. Er begann normalerweise mit einer Skizze in einem Notizbuch nach einem gedruckten Cartoon oder Gemälde, wobei er seinem Verständnis von Komposition gemäß die jeweilige formale Ordnung der Vorlage steigerte. Sodann kolorierte er seine Bleistiftzeichnung, machte aus der Zeichnung eine Collage, fotografierte die Collage und projizierte sie auf die Leinwand. Er zeichnete dann gewöhnlich das projizierte Bild auf die grundierte Leinwand und erhielt dabei die Zeichnung, indem er vorsichtig schwarzes Gewebeband über sie klebte. Wenn die meisten Flächen gemalt waren, zog er das schwarze Gewebeband ab, an dem er inzwischen angrenzend weißes Klebeband angebracht hatte. Daraufhin füllte er die Fläche, die das schwarze Band hinterlassen hatte, mit schwarzer Farbe. Roys berühmte Punkte, die Benday-Dots, trug er meist mit Schablonen, in seinen ersten, weniger akkuraten Pop-Art-Gemälden sogar mit einer Hundebürste auf. In den verschiedenen Werkphasen tauchten immer wieder Bilder auf, die später übermalt wurden. Eine Vielzahl von ihnen ist durch meine Fotografien dokumentiert. Häufig sind sie ansprechend, lässig und expressionistisch, doch sind sie eindeutig unfertig. Roy war entzückt von diesen flüchtigen Bildern, aber er lachte nur, wenn ich vorschlug, mit dem Malen aufzuhören, wenn eine Arbeit einen Zustand erreicht hatte, der noch nicht perfekt war. Ich nenne diese später verborgenen Bilder „Pentimenti“. Sind sie „Lichtensteins“? Nach Duchamps Readymades, Warhols Brillo Box, Jeff Koons Kitsch und Damien Hirsts Hai ist potenziell alles, was ein Künstler tut, KUNST. Zumindest zeigt Roys Angewohnheit, Bilder zu schaffen und sie sodann zu zerstören, die Kraft, Vielfalt und Expressivität seiner Arbeit. Ich höre schon seinen trockenen Kommentar zu dieser „brillanten Idee“ meinerseits, dass es eine ganze Schar von Lichtenstein-„Prachtexemplaren“ gebe, die unter der Oberfläche seiner fertigen Gemälde begraben seien: „Bob, wo habe ich diese so genannten Lichtensteins signiert?“ Roy Lichtenstein macht eine Vorzeichnung nach einem Comicstrip-Einzelbild für sein Gemälde Nudes with Beach Ball in seinem New Yorker Atelier, 1994 Als Roy sich zum ersten Mal der „Aktmalerei“ zuwandte, schlug ich ihm vor, ein hübsches Modell zu engagieren, sodass er „nach der Natur“ arbeiten könnte. Ich stellte mir eine junge, schöne, unbekleidete Frau vor, die für einen bemühten, geschäftigen und angezogenen Künstler posierte, der sie intensiv studierte und skizzierte. Die Szene würde wunderbar zu fotografieren sein, dachte ich. Roy amüsierte der Vorschlag, und er ließ mich noch ein bisschen weiterreden, bevor er mir klar machte, dass er immer nach gedruckten Vorlagen arbeitete. Das sei grundlegend für seinen Stil. Wenn er von direkter Wahrnehmung ausginge, wäre es nicht mehr seine Arbeit. Was seine Bilder so unverwechselbar machte, sind insbesondere die Benday-Punkte oder die unechten Pinselstriche, die betonen sollten, dass die meisten seiner Bilder aus zweiter Hand angeeignet waren. Später erst wurde mir bewusst, was er gemeint hatte. Künstler halten uns unsere Erfahrung der Welt vor Augen, damit wir sie überprüfen. Roy ging es offensichtlich darum, dass viele Wahrnehmungen gewissermaßen über einen Rasterschirm in unser Bewusstsein gelangen. Für Roy war die Idee, dass zeitgenössische Erfahrung uns aus zweiter Hand oder gefiltert erreicht, grundlegend für seine Kunst. Dieser kühle, distanzierte, industrielle Look, den ich in Frage gestellt hatte, war wesentlich für seine Sicht als Künstler. Wir befinden uns alle in Platos Höhle mit einer lediglich schattenhaften Vorstellung dessen, was in Wirklichkeit vor sich geht. Roy Lichtenstein zeichnet die Projektion von einem der Köpfe im Gemälde nach; rechts: Lichtenstein vor dem fertigen Gemälde in seinem New Yorker Atelier, 1994 Als ich mir Large Interior with Three Reflections genau ansah, entdeckte ich eine Form auf dem Tisch, die ich nicht entziffern konnte. Roy sagte, es sei die Abstraktion eines Tänzers, und nahm die gleiche Pose ein. Ich knipste wie verrückt. Ich sah tatsächlich den Ellbogen des Tänzers. Porträts entstehen aus zwischenmenschlichen Beziehungen. Zu der Zeit, als diese Bilder gemacht wurden, waren Roy und ich schon Kumpel. An den Wochenenden besuchte ich ihn oft in seinem Atelier. Wie hinter meiner Kamera hypnotisiert, wurde ich so sehr Teil von dem, was er tat, dass er mich manches Mal aus dem Weg scheuchen musste. Jeder schätzte des anderen Gesellschaft, und wir hatten vieles gemeinsam. Wir waren beide politische Idealisten mit wenigen Illusionen, arbeiteten hart und mit Hingabe und genossen gute Gespräche. Und wir lachten gern. Er fand in mir jemanden, der von seiner Arbeit beinahe ebenso fasziniert war wie er selbst. Kunst ist eine anstrengende und einsame Beschäftigung. Gesellschaft ist auf dieser Reise eine Wohltat. Ein Großteil an Mobiliar und Bildmaterial für Large Interior with Three Reflections stammte aus dem Branchenteil des Telefonbuchs von Rom. Die Stühle und Tische glichen in meinen Augen jenen, die man in Motels findet. Ich erwähnte dies Roy gegenüber, und er stritt es nicht ab. In seinen Augen war es jedoch erstaunlich, dass Menschen, die mit solcherlei Mobiliar lebten, guten Geschmack bewiesen, indem sie ihre Räume mit Bildern und Skulpturen von Lichtenstein einrichteten. Als die Arbeit beinahe abgeschlossen war, bat ich Roy zu posieren. Er äußerte den Wunsch, ihn zu fotografieren, wie er auf das Wort „FORM“ weist. In seinen letzten Lebensjahren konzentrierte er sich sehr auf den Begriff der Form. Er sprach immer wieder davon und fand ihn schwierig zu definieren. Er bewunderte Warhol dafür, dass dieser nie versucht hatte, sein Werk zu erklären. Roy war sich bewusst, dass der Versuch, Kunst zu verbalisieren, fruchtlos ist. Wenn er dazu in der Lage wäre, sagte er, wäre er Schriftsteller geworden, nicht Künstler, aber er versuchte es dennoch. Er kam einer zufrieden stellenden Formulierung wohl am nächsten, als er auf den Begriff der „signifikanten Form“ von Suzanne Langer stieß. Eines war gewiss: Roy erkannte Form, wenn er ihr in seiner eigenen Kunst und der anderer Künstler begegnete. Lichtenstein zeichnet ein Detail, vor einem Ausschnitt des Gemäldes in seinem New Yorker Atelier, 1993; oben: Large Interior with Three Reflections, 1993, Lichtenstein zeigt auf das Wort „FORM“ Roy war ein großartiger Freund und unterhaltsamer Begleiter, ihn zu treffen war wie eine Flasche Champagner zu öffnen. Er hatte ein sonniges Gemüt. Das heißt nicht, dass er nicht auch Wolken kannte, aber er verweilte nicht unter ihnen. Obwohl er leise sprach, war er auf seine eigene ruhige Weise mitreißend im Überschwang der Gedanken und Meinungen zu Politik, aktuellen Ereignissen und neuen Entwicklungen in den Wissenschaften – seine Äußerungen waren immer von einem trockenen Humor durchsetzt. Aber seine Obsession galt der KUNST. Fortwährend kämpfte er darum, seine Kunst voranzubringen, strebte er den nächsten Durchbruch an. Er arbeitete jeden Tag diszipliniert und gewissenhaft, solange er dazu in der Lage war. Roy baute seine Staffeleien selbst, und diese vermitteln eine Vorstellung seiner Arbeitsweise: Die Bilder konnten auf den Staffeleien angehoben oder abgesenkt sowie in jeder von ihm gewünschten Weise gedreht werden. Diese Konstruktion ermöglichte es ihm, seine Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Wenn ich ihm bei der Arbeit zusah, die er stets im Stehen ausführte, während die Leinwand im Winkel von 45 Grad gedreht war, so wurde seine Aussage verständlich, wonach er seine realistischen Bilder als Abstraktionen sähe. Seine Arbeitsweise entwickelte sich mit der Zeit. Hatte er mit vier Farben für seine comicartigen Werke begonnen, so verwendete er später eine Farbtabelle und Farben für mindestens 28 Mischfarben in Dosen. Ein Charakterzug Roys war, dass er alles hinterfragte. Er beleuchtete beinahe alle Aspekte eines Problems, und zu seinem Genie gehörte, dass er in seiner Kunst gleichzeitig „ja“, „nein“ und „vielleicht“ sagte. Er malte oft Diptychen und Triptychen, die es ihm erlaubten, konkrete Bilder mit ihren Abstraktionen in derselben Arbeit zu kombinieren. Er sagte häufig, seine Kunst handle von der Kunst, und er liebte es, Verweise auf Künstler, die er bewunderte, einzuarbeiten. Obschon es seine Absicht war, auf diese Weise seine Anerkennung auszudrücken, so war er sich doch auch bewusst, dass diese Anspielungen in seinem vom Comic inspirierten Stil als herabwürdigend erscheinen könnten. Im Gegensatz zu anderen Künstlern und vielen anderen Menschen stellte Roy seine Arbeit vor dem Abgabetermin fertig, und doch hatte er gewöhnlich stets Zeit für ein gutes Gespräch, eine Schachpartie oder einen schlechten Witz. Er war überaus großzügig und idealistisch. Pro bono publico schuf er unzählige Plakate für gute Zwecke wie den Umweltschutz, die Bekämpfung reaktionärer Politiker und die Förderung der Künste. Roy plante auf lange Sicht. Er aß mäßig, trank wenig, trieb jeden Morgen Sport und ging regelmäßig zu ärztlichen Untersuchungen. Woran ihm am meisten lag, war ein Durchbruch bei seiner Malerei – und er hatte soeben einen erreicht. In seinen letzten Bildern, den „Virtual“-Gemälden, hatte er die schwarzen Umrandungen aufgegeben, die Teil seines unverwechselbaren Stils gewesen waren. Er hatte die schwarze, dem Comic entnommene Linie verwendet, um Gegenstände zu umreißen, und als Gerüst eingesetzt, das seine Bilder zusammenhielt. Seine letzten Bilder strahlten vor Farbe. Er grinste, als ich ihm sagte, sie seien so farbenfroh, dass sie mich an Pierre Bonnards Werke erinnerten. Roys Durchbruch zur Farbe hätte mich nicht überraschen sollen, denn er dachte viel über Farbe nach. Wir haben alle von Josef Albers gelernt, wie dramatisch die Platzierung einer Farbe neben der anderen sein kann. In den frühen 1990er Jahren nahm ich eine Unterhaltung auf Band auf, in der Roy beinahe zwei Stunden lang über nichts anderes als Farbe sprach. Er redete eindringlich darüber, wie viel Experimentieren der Auswahl einer Farbe voranging. Es ging ihm dabei nicht nur darum, wie eine Farbe neben die andere passte, sondern auch um ihre Abstimmung mit den Formen, bis beide miteinander harmonierten. Die Tiefe und Intensität von Roys Beschäftigung mit Farbe verwunderte mich zunächst. Gegen Ende unseres Gesprächs witzelte ich: „Roy, willst du mir erzählen, dass du ein Farbfeld-Künstler bist?“ Er dachte einen Moment nach und entgegnete: „Farbe ist mein Feld.“ Er erzählte mir einmal, dass er seinen größten Durchbruch beim Malen von Look Mickey (1961) erlebt hätte. Das Bild war geradezu subversiv und bedeutete den Bruch eines Kunst-Tabus, und das gefiel ihm. Aber es machte ihn zugleich nervös. Er fühlte sich viel besser, als er sechs Monate später feststellte, dass die Comics allen Regeln der Pariser Schule entsprachen. Die Comics waren flach oder realistisch, indem sie die Illusion der Zentralperspektive aufhoben, sie verwendeten Primärfarben und schwarze Linien. Von Look Mickey sagte er schließlich: „Ich war besser, als mir bewusst war.“ Ein weiterer Durchbruch gelang bei den Chinesischen Landschaften. Das wie Kalligrafie wirkende Foto auf den Eingangsseiten zeigt tatsächlich die ersten wenigen Striche zu einer chinesischen Brücke. Roys kubistische Treueschwüre waren in den Chinesischen Landschaften kaum wiederzuer- kennen. Atmosphäre und Perspektive waren in sie eingedrungen, aber ihm gefiel es. Man kann nur spekulieren, was bei der geplanten Serie von Cézannes Badenden herausgekommen wäre, die er nicht mehr hat beenden können. Ich porträtierte ihn unter seiner Version von Constantin Brancusis marmorner Schlafender Muse. Die Skulptur lag auf einem Sockel in seiner Wohnung. Sie war eine Wächterin. Indem er Brancusis massiven Marmorkopf in einen anscheinend zweidimensionalen metallenen Ausschnitt verwandelte, erwies Roy dem großen Essentialisten der modernen Bildhauerei seine Reverenz. Das Foto wurde gemacht, kurz nachdem Roy seine Wandmalerei in der Greene Street beendet hatte. Nun, da Roy fort ist und hier doch so voller Leben wirkt, weckt die Schlafende Muse ein Gefühl der Trauer. Roys Tod schockierte alle, die ihn kannten. Er war so lebendig. Sein Sterben hinterließ ein großes Loch in meinem Leben. Wer weiß, welch neue strahlende Kunst er noch hätte schaffen können? Es ist bekannt, dass er seine Seele der Wissenschaft vermachte. Das einzige Leben nach dem Tod, um das er sich sorgte, war das seiner Arbeit. Le Roi is alive – an Museumswänden in der ganzen Welt. Roy Lichtenstein posiert unter seiner Version von Brancusis Schlafender Muse in seinem New Yorker Apartment, 1983 Roy Lichtenstein arbeitet in seinem Atelier in Southampton an einem seiner „Virtual“-Gemälde. Die Aufnahme entstand 1997, kurz bevor er an der Lungenentzündung erkrankte, die zu seinem Tod führte. ROY LICHTENSTEIN Ettore Sottsass Die moralische Vision wird nicht offen verkündet, eher hinter einem melancholischen Lächeln verborgen. Vor vielen Jahren in Venedig war ich an einem Abend zu einer Party in den Palazzo eines reichen Sammlers und Kunsthändlers eingeladen. Dort waren viele Herren, in Schwarz gekleidet, mit Krawatten und polierten Schuhen, große Gläser haltend, außen silbern und golden innen. Dort waren auch viele Damen, in Schwarz gekleidet, mit hübschen Beinen, Seidenstrümpfen und Schuhen mit sehr schmalen hohen Absätzen. Inmitten dieser schwarzen und glänzenden Menge erstreckte sich quer über den Fußboden des Salons eine lange, große Gummiröhre. Sie war ebenfalls schwarz. „Es ist ein Kunstwerk“, wurde mir gesagt. Auf dieser Party war auch Roy Lichtenstein in einem hellgrauen Anzug. Ich grüßte ihn, und er reagierte mit einem sehr charmanten, wenn auch sehr distanzierten Lächeln. Dies war das einzige Mal, dass ich Roy Lichtenstein jemals begegnet bin, ich hatte nie andere Gelegenheiten, ihn besser kennen zu lernen. Ich habe seine Gemälde gesehen auf Ausstellungen, in Museen und Büchern. An jenem Abend in Venedig begegnete Lichtenstein jedem, der ihn grüßte, mit einem sehr, sehr charmanten Lächeln, aber wenn man in seine Augen sah, schien dieses Lächeln nicht die Person zu meinen, auf die es gerichtet war. Es betraf etwas anderes, eine andere, weit entfernte Sache. Roy Lichtenstein lächelte jeden an. Er hatte ein unveränderliches einsames Lächeln im Gesicht, als ob er vielleicht heimlich, ganz für sich, ein seltsames Treiben beobachtete, das dort in jenem venezianischen Salon vor sich ging, mit all den unbekannten Wänden mit Fresken unbekannter Geschichten, mit all jenen unbekannten Herren und Damen, die sich in Zeitlupe in völliger Stille bewegten. Es schien auch, als wehten Wörter, Fetzen von unsinnigen Sätzen in Roys Ohren. In Englisch. Es schien, als ob Lichtenstein das Treiben, dem er beiwohnte, in Teilen erreichte und für ihn keine Geschichte bilden könnte, als sei es gelähmt, zerquetscht an einer Wand von metaphysischer Vorbestimmtheit. Roys Lächeln war wie das Lächeln von Außerirdischen in einem ScienceFiction-Film aus Hollywood: Ihr Lächeln ist nicht hier, es ist tatsächlich in einem außerirdischen Raum, einem leblosen Raum. Vielleicht mutet Roy Lichtenstein das alltägliche Leben an wie ein ihm unerklärliches Treiben, das in Scherben aus einem entfernten, leeren, gefrorenen, stillen Raum kommt. Auch in seinen Gemälden bleibt Lichtenstein auf Distanz zum Leben: Er urteilt nicht. Verwirrt und neugierig beobachtet er das Leben mit Augen, die sich bald hierhin, bald dorthin bewegen, ohne irgendeine einsichtige Logik zu finden, die die treibenden Scherben zusammenhält, und es bleibt ihm nur zu lächeln, mit seinem speziellen gefrorenen Lächeln. Es fällt mir schwer, dieses Lächeln als Humor oder Karikatur zu bezeichnen. Manchmal lächeln Menschen, nur um nicht zu weinen, manchmal lächeln Menschen, wenn sie derartig gewalttätig angegriffen werden, dass keine Worte für den Gegenangriff gefunden werden können, und manchmal lächeln Menschen, weil sie nicht urteilen können oder wollen. 210 Roy Lichtenstein scheint das Urteilen zu vermeiden, und es scheint, dass er anstelle von Urteilen in seiner Kunst eine Notwendigkeit fühlt, Existenz einzufrieren. Roy Lichtenstein entfernt aus der Geschichte alles, was passiert, alles, was wir ansehen, berühren, fürchten, lieben oder hassen, alles, was wir verursachen, alles. Mehr oder weniger wie ein theoretischer Physiker, wenn er einer unberührbaren, abstrakten mathematischen Formel all die Geschichten unserer zerbrechlichen täglichen Existenz aushändigt. In Roy Lichtensteins Gemälden gibt es eine Repräsentation der Welt, aber in dieser Repräsentation gibt es kein Licht und keinen Schatten. In den Gemälden soll Licht nicht Schatten kreieren, und wenn es überhaupt Schatten gibt, ist er nicht von Licht verursacht. In den Gemälden existiert kein Raum; nah und fern existieren nicht, es gibt keine Perspektive. In den Gemälden gibt es keine Haut, keinen Stoff, kein Holz, keinen Stein. Ebenso die Welt der Leidenschaften, der Liebe und Verzweiflung, des Glücks und des Unglücks – diese Welt verschwindet auch in Roy Lichtensteins Gemälden. In Lichtensteins Gemälden taucht die Welt, tauchen die Welten, die sich in jenen besonderen Raum ohne Geschichte aufgelöst haben, in Teile zerlegt wieder auf. Sie tauchen wieder auf in Scherben, Fetzen, und die Scherben gliedern sich schließlich in ein kompliziertes Netz aus schwarzen, sehr schwarzen, definitiven Zeichen, die gemäß einer autonomen, anonymen, mysteriösen Logik organisiert sind, die nicht die konventionelle Beschreibung der Welt beansprucht, sondern einen entfernten Raum bewohnt. Die gefrorenen Fetzen der Welt, die sich in jenem entfernten Raum aufgelöst haben, tauchen auf Roy Lichtensteins Leinwänden wieder auf, nachdem sie das extrem enge, Furcht erregende Sieb aus neutralen Zeichen passiert haben, aus Druckerzeichen und Zeichen von mechanischem Ursprung, die das Zittern der Hände nicht kennen, das Zittern so genannter Gefühle. Beim Drucken wird die Anzahl der Punkte auf einer Oberfläche von einer Zahl angezeigt, und die Farben werden ebenfalls durch Zahlen angegeben, die auf den Teststreifen gedruckt sind. In Roy Lichtensteins obsessivem Plan, über jegliche optische Repräsentation lebendiger Emotionen hinaus-, weit hinauszugehen, muss die Endstation wohl in einem bewegungslosen metaphysischen, schweigenden und desinfizierten Raum liegen wie dem einer mathematischen Formel. Vielleicht ist es so, dass der metaphysische Raum der einzige Raum ist, in dem Menschen versuchen können, die verstörende Wahrheit zu erkennen und vielleicht zu ertragen. Es gibt keinen Humor, keinen Zynismus, kein Urteil in Roy Lichtensteins Gemälden: Es gibt das freudlose Lächeln eines Mannes, der erraten hat oder vielleicht weiß, was hinter der rosa Brille der Comic-Kultur verborgen liegt, hinter den Symbolen der Kultur der „Innendekoration“, die tatsächlich die Make-up-Kultur weitreichender Schichten der Gesellschaft ist. Februar 2005 211 Roy Lichtenstein © Bruce Weber ANHANG Detail einer Wand in Roy Lichtensteins Atelier, um 1964 BIOGRAFIE 1923 Roy Fox Lichtenstein wird geboren Roy Fox Lichtenstein wird am 27. Oktober in Manhattan, New York, als erstes von zwei Kindern des Immobilienmaklers Milton Lichtenstein (1893-1946) und seiner Frau Beatrice, geb. Werner (1896-1991), geboren. Seine Schwester Renée (geb. 1927) und er wachsen in der New Yorker Upper West Side auf. Roy Lichtenstein in seinem Abschlussjahr, aus dem Jahrbuch der Franklin High School, New York, 1940 (Fotograf unbekannt) Roy Lichtenstein in Paris, um 1945 1940 Beginn des Studiums an der Ohio State University, Columbus, Ohio Während seines Kunststudiums an der School of Fine Arts der Ohio State University besucht Lichtenstein einen Zeichenkurs von Hoyt Sherman. Dessen wahrnehmungspsychologische Ansätze werden prägend für die Kunstauffassung des Künstlers. Sherman wird zu einer derart wichtigen Leitfigur, dass Lichtenstein später seinen ersten Sohn nach ihm benennt. 1943 - 1945 Lichtenstein dient in der Armee Im Februar 1943 wird Lichtenstein zur Armee eingezogen. Zunächst kommt er als Rekrut nach Fort Dix, New Jersey, dann in ein Ausbildungszentrum für Luftabwehr, Camp Hulen in Texas. Er wird zur Infanterie versetzt und dient einem Major als Haushaltshilfe. Für diesen Major vergrößert Lichtenstein Cartoons von Bill Mauldin aus der Zeitung „The Stars and Stripes“. Diese Bilder werden gerahmt und als Dekoration im Haus aufgehängt. Im Januar 1945 wird Lichtenstein nach Europa versetzt: zunächst nach England, dann nach Deutschland. Im Dezember 1945 reist Lichtenstein schließlich nach Paris, kehrt jedoch bereits im Januar 1946 nach New York zurück, da sein Vater todkrank ist. Er stirbt noch im selben Monat. Roy Lichtenstein wird aus der Armee entlassen. 1946 Fortführung des Studiums Nach seiner Rückkehr an die Ohio State University intensiviert Lichtenstein seine Studien bei Sherman. Besonders wichtig ist das Zeichnen im so genannten Flash Lab, einem vollständig abgedunkelten Raum, in welchem in rascher Abfolge Bilder an die Wand projiziert werden. Das Gesehene bzw. dessen Nachbild soll von den Studenten spontan in eine Zeichnung übersetzt werden. Diese Übung dient dazu, das wiedererkennende Sehen zugunsten einer rein formalen Auffassung des Wahrgenommenen auszuschalten. 1949 Master of Fine Arts an der Ohio State University, Columbus, Ohio Dozent an der Ohio State University Heirat mit Isabel Wilson, die für die Künstlerkooperative The Ten-Thirty Gallery, Cleveland, Ohio, arbeitet 1. - 31. August: Erste Beteiligung an einer Gruppenausstellung in der Chinese Gallery, New York Im Atelier in Columbus, Ohio, um 1949 (Fotograf unbekannt) 1951 - 1957 Umzug nach Cleveland 215 30. April -12. Mai 1951: Erste Einzelausstellung in der Galerie Carlebach, Manhattan Da die Dozentenstelle an der Ohio State University für 1951/52 nicht verlängert wird und auch der Verkauf der eigenen Bilder nur langsam vorangeht, übernimmt Lichtenstein nach einem Umzug nach Cleveland unterschiedliche Gelegenheitsjobs. So gibt er Zeichenunterricht, arbeitet als Schaufensterdekorateur, als technischer Zeichner für Firmen wie Republic Steel, Hickok Electrical Corp. und ein Architekturbüro. Seine Frau Isabel arbeitet zu dieser Zeit erfolgreich als Designerin für moderne Inneneinrichtungen. Bis 1959 ist Lichtenstein in verschiedenen Ausstellungen mit Bildern zu amerikanischen Themen vertreten. So bespielt er mehrfach die Galerie John Heller, New York, die Galerie Carlebach in Manhattan und die Art Colony Galleries in Cleveland mit Einzelausstellungen. Er nimmt an Gruppenausstellungen im Denver Art Museum, an der University of Nebraska, am Metropolitan Museum of Art, New York, und der Pennsylvania Academy of the Fine Arts teil. 1952 - 1953 Erste Verarbeitungen von Werbeanzeigen in Gemälden und Holzschnitten In The Explorer (um 1952) transferiert Lichtenstein eine Werbeanzeige für Libby McNeill & Lirry’s Cooked Corned Beef in einen quasi kubistischen Stil und übernimmt dabei die Textzeilen der Vorlage, ohne diese jedoch grafisch zu gestalten. Bereits 1952 bezieht sich Lichtenstein folglich nicht nur auf Werbevorlagen, sondern übersetzt vor allem auch die Bildsprache der Vorlagen in seine eigene. 1954 Geburt des Sohnes David Hoyt 1956 Geburt des Sohnes Mitchell Wilson Entstehung des ersten „Proto-Pop-Art-Werkes“ Die Lithografie Ten Dollar Bill entsteht (Auflage: 25 Exemplare). Bereits vor Andy Warhol hat Lichtenstein das Motiv des Geldscheines aufgegriffen: Warhols 80 2-Dollar Bills, Front and Rear, das die serielle Aneinanderreihung der Vorderund Rückseiten von 2-Dollar-Scheinen zeigt, entsteht im Jahr 1962. 1957 Assistant Professor of Art an der State University of New York in Oswego Umzug nach Oswego, New York Mit Bruce Breland, einem Arbeitskollegen, und dessen Familie teilen sich die Lichtensteins fortan ein Doppelhaus. An der State University of New York installiert Lichtenstein ebenfalls ein Flash Lab und lehrt nach der Methode seines ehemaligen Lehrers Sherman. Zu dieser Zeit beginnt der Künstler zum ersten Mal im Stil des Abstrakten Expressionismus zu malen und integriert locker skizzierte Cartoon-Figuren wie Mickey Mouse, Donald Duck und Bugs Bunny in seine Bilder. Auch einige Interieurs entstehen. 216 1959 2. - 27. Juni: Condon Riley Gallery, New York: Ausstellung der Untitled Abstractions Lichtenstein in einem Supermarkt in New York City, um 1962 Roy Lichtenstein mit Leo Castelli in der Leo Castelli Gallery, New York, um 1962. Weitere Werke Mr. Bellamy, 1961; Girl with Ball, 1961; Step-on-Can with Leg, 1961 (Foto: Paul Berg & Staff, veröffentlicht in St. Louis Post-Dispatch: Sunday Pictures, 31. Dezember 1961, S. 10) Roy Lichtenstein mit Look Mickey, 1961, im Atelier 36 West 26th Street, New York, 1964 1960 Assistant Professor am Douglass College der Rutgers University, New Jersey Umzug nach Highland Park, New Jersey Als am Douglass College der Rutgers University, New Jersey, die Stelle eines Assistant Professors frei wird, bewirbt sich Lichtenstein und erhält – unterstützt durch eine Empfehlung von Breland – die Zusage. Durch den Stellenwechsel gerät Lichtenstein in eine innovative Umgebung und kann seine Kontakte ausweiten. Über seinen Kollegen Allan Kaprow, der als einer der Ersten Happenings veranstaltet und Environments installiert, lernt Lichtenstein Claes Oldenburg, Lucas Samaras, George Segal und Robert Whitman kennen. Robert Watts, der ebenfalls an der Rutgers University unterrichtet, macht ihn mit Künstlern der späteren Fluxus-Bewegung bekannt, so mit George Brecht, Geoffrey Hendricks, Dick und Allison Higgins sowie George Maciunas. 1961 - 1962 Erste erhaltene Bilder im Stil von Comics Gemälde nach Werbedarstellungen Vertretung durch Leo Castelli: Der Wendepunkt in Lichtensteins Karriere Im Alter von 38 Jahren entwickelt Lichtenstein seinen typischen Stil und schafft die ersten erhaltenen Gemälde, die auf Werbeanzeigen in Zeitungen, Magazinen und Telefonbüchern und auf Comics zurückgehen. Anstatt die gewählten Motive seiner persönlichen Handschrift zu unterwerfen, nimmt Lichtenstein nun die medialen Merkmale seiner Bildvorlagen auf und übersteigert sie: Die Rasterpunkte werden vergrößert, der Vier-Farben-Druck übertrieben, die Umrandungen und die schematisierte Darstellungsweise werden weiter vereinfacht. Neben Look Mickey, das als sein erstes Pop-Art-Gemälde gilt, experimentiert Lichtenstein von 1961 bis 1964 mit den unterschiedlichsten Themen und Motiven. Bereits 1961 entsteht mit Bathroom ein Interieur nach der Vorlage und im Stil einer Werbegrafik. Mit Bildern wie Spray (1962) thematisiert Lichtenstein nicht nur das damalige Frauenbild – eine weibliche Hand mit rot lackierten Fingernägeln betätigt eine Sprühflasche, sondern ebenso die statische Darstellung von rascher, kaum wahrnehmbarer Bewegung. In Eddie Diptych (1962) kommentiert der Künstler mit der Monumentalisierung einer stereotypen Szene aus einem Liebes-Comic ebenfalls das zeitgenössische Frauen-Klischee. Darüber hinaus spielt er auch mit verschiedenen Formen der Bild-Text-Verbindung und suggeriert damit die Vorstellung von Narration. Auch die Reflexion kunstgeschichtlicher Motive ist in den frühen Werken bereits angelegt. Besonders bekannt wird Portrait of Madame Cézanne (1962), in dem Lichtenstein ein Schaubild des Kunsthistorikers Erle Loran verarbeitet. Loran ist darüber so erbost, dass er in zwei Kunst-Zeitschriften einen Artikel lanciert, in dem er Lichtenstein des Plagiats 217 beschuldigt und sein Schaffen herabwürdigt. Das scheinbare Fehlen einer eigenen Transformationsleistung wird immer wieder zum Anstoß für Kritik. Paul Cézanne Portrait de Madame Cézanne 1888/87 Bildnis Madame Cézanne in blauer Jacke Öl auf Leinwand, 73,5 x 61 cm Museum of Fine Arts, Houston (TX) Lichtensteins Bilder wirken zu einer Zeit, als die Ästhetik des Abstrakten Expressionismus dominiert, äußerst provokant und erregen bei nahezu allen Kunstliebhabern Abwehr und Ärger. Dennoch bedeuten sie den Durchbruch für Lichtensteins Karriere. Kaprow vermittelt den Künstler im Oktober 1961 an die Galerie Leo Castelli, die seine Vertretung übernimmt und ihm vom 10. Februar bis zum 3. März 1962 die erste Einzelausstellung ermöglicht. Warhol, der sich bei Castelli ebenfalls mit Bildern vorstellt, die im Stil von Comics gemalt sind, wird aufgrund der Ähnlichkeit zu Lichtensteins Werken nicht übernommen und arbeitet mit diesen Motiven fortan auch nicht weiter. Durch Castelli lernt Lichtenstein Maler mit vergleichbaren künstlerischen Ansätzen kennen, beispielsweise Robert Rauschenberg und Jasper Johns. links: Erle Loran, Diagramm des Porträts von Madame Cézanne von Paul Cézanne (1943 veröffentlicht in: Cézanne’s Composition: Analysis of His Form with Diagrams and Photographs of His Motifs) rechts: Roy Lichtenstein, Portrait of Madame Cézanne (Porträt von Madame Cézanne), 1962; Magna auf Leinwand, 172,7 x 142,2 cm 1963 Die ersten Girl-Gemälde nach populären Comics entstehen 14. März - 2. Juni: „Six Painters and the Object“, Guggenheim Museum, New York 1. - 24. April: Ausstellung in der Galerie Ferus, Los Angeles 5. - 30. Juni: Erste Einzelausstellung in Europa: Galerie Sonnabend, Paris Das Jahr 1963 ist ebenfalls ein Schlüsseljahr im Werdegang des Künstlers. In der Ausstellung „Six Painters and the Object“, kuratiert von Lawrence Alloway, wird Lichtenstein in den Kanon der später so genannten Pop-Art eingeordnet. Ein längerer Absatz des Katalogtextes rechtfertigt Lichtensteins scheinbar ausschließlich kopierende Vorgehensweise. Mit der Vertretung durch die Galerien Ferus und Sonnabend weitet sich Lichtensteins Bekanntheit in den USA und nach Europa aus. 1964 Landschaften Erste Werke aus Stahl und Emaille 1964 beginnt Lichtenstein, seine Bildmotive in Stahl und Emaille zu fertigen. Im Gegensatz zu den späteren Arbeiten behält er zu diesem Zeitpunkt noch das rechteckige Format des traditionellen Tafelbildes bei. Dennoch entsteht in diesen Arbeiten bereits ein Spannungsverhältnis zwischen Bildfläche und raumbezogenem Objekt. Roy Lichtenstein hinter Good Morning ... Darling sitzend, 1964. Weitere Werke Kiss V, 1964; Image Duplicator, 1963 (veröffentlicht in Epoca, Mailand, 17. Mai 1964) 218 Die 1964/65 entstandenen Compositions nehmen das Motiv schlichter Schulhefte auf. Der Illusionismus wird von Lichtenstein verstärkt, indem der linke Rand matt belassen, der übrige Teil der Leinwand hingegen durch eine Lage Firnis zum Glänzen gebracht wird. Wie bei den zeitgleichen Arbeiten aus Stahl und Emaille werden auch hier die Gattungsgrenzen verwischt: Das Objekt an der Wand imitiert zwar bestimmte Merkmale eines Heftes, ist jedoch ein Gemälde mit abstrakter All-Over-Struktur und klaren Textelementen. Schrift und Malerei werden damit wie in einem Vexierbild zusammen- gebracht. Auch der Begriff „Compositions“ ist zweideutig: Man kann ihn zum einen als „Aufsatz“ oder „Stilübung“ verstehen, zum anderen auch als „Komposition“ im Sinne einer visuellen Gestaltung. Für Lichtenstein sind diese Aufsatzhefte Teil des Arbeitsalltags. Er sammelt in ihnen Ausschnitte aus Werbeanzeigen und Comics, um deren Bildsprache zu analysieren – so finden sich beispielsweise Seiten, auf denen ausschließlich Frauen in Profilansicht zu sehen sind – und sie später als Vorlagen für seine Bilder zu verwenden. Roy Lichtenstein mit seinem Sohn Mitchell vor Compositions I, 1964, im Atelier 36 West 26th Street, 1964 Lichtenstein bei der Arbeit an Yellow and Green Brushstrokes, um 1966 (Fotograf unbekannt) 1965 Erste Brushstroke-Gemälde, im November wird die Serie der Brushstrokes bei Castelli vorgestellt Scheidung von Isabel Explosions aus emailliertem Stahl Keramiken Lichtenstein schafft erstmals Comic-Explosionswolken aus emailliertem Stahl, die nicht durch ein rechteckiges Bildformat begrenzt werden. Der Gegensatz zwischen dem soliden Material und der tatsächlichen Flüchtigkeit einer Explosion interessieren den Künstler dabei besonders. In Zusammenarbeit mit Hui Ka Kwong, einem Arbeitskollegen Lichtensteins, entstehen außerdem eine Serie keramischer Köpfe und aufeinander gestapelter Tassen mit Untertassen sowie ein Teeservice. Im selben Jahr malt Lichtenstein die ersten Brushstrokes. Die Arbeiten werden vom 20. November bis zum 11. Dezember bei Castelli ausgestellt. 1966 18. Juni - 16. Oktober: Die USA sind auf der 33. Biennale in Venedig mit Werken von Lichtenstein, Helen Frankenthaler, Ellsworth Kelly und Jules Olitski vertreten 4. November - 1. Dezember: Das Cleveland Museum of Art zeigt als erstes Museum eine Einzelausstellung von Werken Lichtensteins Collagen mit Vinyl und schimmernder Kunststofffolie (Rowlux) 1967 18. April - 28. Mai: Erste Lichtenstein-Retrospektive am Pasadena Art Museum und am Walker Art Center, Minneapolis (erster monografischer Ausstellungskatalog) 4. November - 17. Dezember: Erste Retrospektive in Europa am Stedelijk Museum, Amsterdam, mit anschließenden Stationen in London, Bern und Hannover 1968 Stretcher Frame-Gemälde, die im Comic-Stil die Rückseite einer auf einen Keilrahmen aufgespannten Leinwand zeigen Gemälde mit ornamentalem Charakter Heirat mit Dorothy Herzka Roy Lichtenstein vor Mirror #1 (6’ x 3’) stehend, 1971, ebenfalls abgebildet Mirror #8 (36’’ diameter), 1971, und Mirror #12 (24’’ diameter), 1971, in seinem Atelier 190 Bowery Street, New York 1969 19. September - 16. November: Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum, New York Beginn der Zusammenarbeit mit Gemini G.E.L. Mirror-Gemälde 219 Roy Lichtenstein mit anderen Künstlern der Galerie Leo Castelli anlässlich ihrer Jubiläumsfeier, 1977 Im Atelier in Southampton mit Three Pyramids, 1969 Pyramid-Gemälde Monografie über Zeichnungen und Druckgrafiken von Diane Waldman Lichtenstein beginnt mit ersten seriellen Druckgrafiken seine langjährige Zusammenarbeit mit Gemini G.E.L., einer Druckerei in Los Angeles, die in enger Kooperation mit den jeweiligen Künstlern limitierte Auflagen von signierten, hochwertigen Grafiken herstellt. Lichtenstein malt die ersten Mirror-Gemälde, die im Jahr 1971 bei Castelli gezeigt werden. Die Bilder führen das Prinzip der Compositions weiter, indem sie im Stil von Comic-Zeichnungen – durch unterschiedlich große und farbige Punktraster sowie schematische Schattenwürfe – vorgeben, leere Spiegel zu sein. Die Metapher des Bildes als Spiegel der Welt wird hier wortwörtlich genommen und verweist den Betrachter zugleich auf die Realität des Kunstobjektes und auf eigene, innere Bilder. 1972 Serie der Still Lifes Monografie über Lichtensteins Gemälde und Plastiken von Diane Waldman Artist’s Studio “The Dance”, 1974 Künstleratelier „Der Tanz“; Öl und Magna auf Leinwand, 244,1 x 325,4 cm The Museum of Modern Art, New York 1973 - 1981 Adaption unterschiedlicher Stile der klassischen Moderne wie de Stijl, russischer Konstruktivismus, italienischer Futurismus, Surrealismus, Bauhaus, deutscher Expressionismus Artist’s Studio-Serie und Selbstzitate aus den Werken der frühen 1960er Jahre Seit 1973 zitiert Lichtenstein zunehmend eigene Werke und Kunstwerke der klassischen Moderne in seinen Bildern. Dieses Vorgehen kulminiert in der Artist’s Studio-Serie. Hier verwandelt sich die schematische Darstellung des Innenraumes, wie zuvor in Bathroom (1961), in einen persönlichen Gedächtnisraum des Künstlers, der wie ein Archiv unterschiedliche fremde und eigene Bildzitate enthält. Artist’s Studio “The Dance” (1974) ist das letzte einer Folge von Werken, in welchen sich Lichtenstein mit Henri Matisse auseinander setzt. Hier überträgt er dessen Nature morte à la danse (1909) in seine persönliche Bildsprache und setzt die einzelnen Teile der Darstellung mehrdeutig ein: So kann das Fenster als Teil der Architektur verstanden werden und zugleich als Zitat des 1964 von Lichtenstein gemalten Sound of Music. Das Notenband, das wie eine Rauchfahne im Wind zu schweben scheint, verbildlicht die unsichtbaren Töne der Melodie und stellt den Tänzern eine Begleitmusik bereit. Wie in einem Vexierbild verwandelt sich das auf dem Tisch drapierte Stillleben aus Baumwurzeln in Comic-Pinselstriche. In Artist’s Studio “The Dance” verwendet Lichtenstein anstelle von Rasterpunkten Streifenmuster zur Erzeugung von Zwischentönen – eine Tendenz, die sich seit 1972 verstärkt. 1977 Erste bemalte Bronzeplastik Henri Matisse, Nature morte à la danse (Stillleben mit „Tanz“), 1909, Öl auf Leinwand; 89 x 116 cm, Eremitage, St. Petersburg 222 1981 8. Mai - 28. Juni: Ausstellung mit Gemälden, Zeichnungen und Plastiken Lichtensteins aus den Jahren 1970 -1980 im und vom Saint Louis Art Museum organisiert. Weitere Stationen in den USA, Europa und Japan 1982 Brushstroke-Gemälde Lichtenstein beginnt in seinen Brushstroke-Gemälden den gestischen Ausdruck des Abstrakten Expressionismus und seine reproduziert wirkende Chiffre miteinander zu konfrontieren. Roy Lichtenstein in seinem Atelier in Manhattan, New York, 1986 1983 - 1984 Wandbild bei Castelli Vom 3. Dezember 1983 bis zum 14. Januar 1984 zeigt die Galerie Castelli, Greene Street, ein 29 Meter breites Wandbild mit zahlreichen Motiven aus dem Schaffen Lichtensteins. Das temporär angelegte Werk wird am Ende der Ausstellung zerstört. 1984 - 1997 Es entstehen weltweit zahlreiche monumentale Arbeiten, überwiegend Skulpturen, im öffentlichen Raum In den Jahren 1984/85 fertigt Lichtenstein beispielsweise das riesige Wandbild Mural with Blue Brushstroke für die Eingangshalle des Equitable Tower in Manhattan, New York. 1988 wird in Paris Coup de Pinceau, eine 9,3 Meter hohe Plastik aus Aluminium, vor der Caisse de Depots et Consignations errichtet, und in Barcelona entsteht 1992 anlässlich der Olympischen Sommerspiele die 19,6 Meter hohe Plastik Barcelona Head. Sie besteht aus farbigen Keramik-Kacheln und erinnert an die Ästhetik des spanischen Architekten Antoni Gaudí. Roy Lichtenstein bei der Arbeit an Greene Street Mural, 1983, Galerie Leo Castelli, 142 Greene Street, New York 1986 Lichtenstein malt die Perfect- und Imperfect-Gemälde, abstrakte geometrische Kompositionen 1987 15. März - 2. Juni: Das Museum of Modern Art, New York, zeigt die erste große Ausstellung über das zeichnerische Werk Lichtensteins. Anschließende Stationen in den USA und Europa Im Atelier in Southampton mit der letzten Tafel des Cow Triptych (Cow Going Abstract), 1974 (Fotograf unbekannt) 1988 Reflections-Gemälde Plus and Minus-Gemälde nach Piet Mondrian Erste Monografie über das Frühwerk von Ernst A. Busche Zum ersten Mal seit den 1960er Jahren zitiert Lichtenstein in seiner Serie Reflections wieder Comics. Neben der Verarbeitung einiger neuer Comic-Vorlagen greift der Künstler häufig auf Motive zurück, die er bereits in seinen frühen Arbeiten verwendet hatte. In Reflections: Nurse (1988) nimmt der Künstler das 24 Jahre zuvor entstandene Nurse wieder auf und überzieht es stellenweise mit Punkt- und Streifenmustern, die an seine Spiegelbilder zu Beginn der 1970er Jahre erinnern. Die Idee des Bildes als Abbild wird einerseits durch den scheinbar gespiegelten Kopf einer Krankenschwester bestätigt, andererseits durch die starke Präsenz der Raster ad absurdum geführt. Der Begriff „Reflections“ 223 bezieht sich dabei nicht nur auf die Illusion einer „Spiegelung“, sondern auch auf die „Reflexion“ über ein Thema. Roy Lichtenstein vor Interior with Mirrored Wall, 1991 Roy Lichtenstein und Leo Castelli vor Interior with Exterior (Still Waters), 1991 Roy Lichtenstein in seinem Atelier 745 Washington Street, New York, 1992 224 1990 Erste Bilder der Interior-Serie Angeregt werden die Interieurs durch eine Möbelwerbung, die Lichtenstein 1989 auf einer Reklametafel außerhalb Roms gesehen hatte. Die monumentalen Bilder beziehen sich ebenfalls auf das Thema der Spiegelung und verwirren die räumliche Orientierung des Betrachters bei gleichzeitiger Anwendung zentralperspektivischer Regeln. In Interior with Bathroom Painting (1992) glaubt man zunächst, den Durchgang zu einem anderen Raum vor sich zu haben, erkennt jedoch nach kurzer Zeit, dass es sich um ein Bild im Bild handeln muss. Nicht nur die riesenhafte Darstellung eines Bades im Wohnzimmer hat eine irritierende Wirkung, auch der räumliche Aufbau widerspricht der Sehgewohnheit: Anstatt sich auf einen zentralen Punkt hin zu orientieren, fächern sich die ineinander gestaffelten Räume um einen völlig unspektakulären Dreh- und Angelpunkt links im Bild. Die Flächen wirken dabei wie mit Hilfe eines ZeichenProgramms am Computer gefüllt, so als hätte der Maler sich völlig willkürlich einer vorgegebenen Auswahl an geometrischen Mustern bedient. Besonders effektvoll ist dieses Vorgehen an jenen Stellen, an welchen fluchtende Linien und Streifenmuster aneinander geraten und in räumliche Konkurrenz miteinander treten. In dieser Schaffensphase beginnt Lichtenstein damit, den mit Farbe getränkten Schwamm als neues Mittel des Farbauftrags einzusetzen. Auch in den Interieurs spielt Lichtenstein auf eigene und fremde Kunstwerke an. So besteht Interior with Exterior (Still Waters) von 1991 aus der Zusammenfügung zweier Werbegrafiken, die mit unterschiedlichen Zitaten bestückt werden. Der linke Teil, der den Durchblick auf eine Terrasse mit Bassin zeigt, wird von Lichtenstein so verändert, dass man unwillkürlich an die Wasserspiegelungen in einem Monet’schen Seerosenteich oder an ein abstraktes Gemälde von Clifford Still erinnert wird. Der rechte Teil zeigt ein angeschnittenes Bild, das in mehreren Verweisketten Lichtensteins George Washington von 1962 zitiert, welches wiederum auf eine Reproduktion des Washington-Bildnisses von Gilbert Stuart zurückgeht, die in einer ungarischen Zeitung als Holzschnittfassung veröffentlicht worden war. Die noch sehr viel einfacher strukturierten Verweise in den Interieurs der frühen 1970er Jahre weiten sich nun zu komplexen Gespinsten aus, die ohne das umfangreiche Vorwissen des Betrachters nicht mehr nachvollziehbar sind. 1991 2. April - 16. Juni: Biennale Amerikanischer Kunst im Whitney Museum of American Art, New York, Lichtenstein ist mit zwei Interior-Gemälden vertreten Creative Arts Award der Brandeis University, Walthan, Massachusetts Emailledrucke nach Monets Nymphéas 1993 Ehrendoktor des Royal College of Art in London 8. Oktober - 16. Januar 1994: Retrospektive der Plastiken und Gemälde, die im Solomon R. Guggenheim Museum in New York beginnt und in andere Städte Nordamerikas und nach Europa wandert Malt seinen ersten Akt im Comic-Stil Large Interior with Three Reflections ist ein 9 Meter breites Triptychon mit drei zusätzlichen Bildtafeln, das Lichtenstein für die Revlon Corporation, New York, herstellt. Der Künstler selbst sagt über diese Art von Frauengestalten, dass sie eigentlich völlig unerotisch seien. In Nude in Kitchen (1995) stellt der Künstler eine nackte weibliche Comic-Figur im Stil der 1950er Jahre in die Umgebung einer spiegelnden Einbauküche. Die Komik des Bildes verstärkt sich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Zensurbedingungen der 1950er Jahre eine derart freizügige Darstellung niemals erlaubt hätten. Brushstroke, 1996 Pinselstrich Installation 375 Park Avenue, New York, Oktober 2001- März 2002 Aluminium, Farbe; 9,8 x 7,6 x 1,8 m 1994 Retrospektive der Druckgrafik in der National Gallery of Art, Washington, D.C. Großformatige Skulpturen Brushstroke I und II für die Tokyo Plaza, New York 1996 Chinese Landscapes Lichtenstein beginnt eine Serie von Arbeiten, die er Chinese Landscapes nennt. Die klare, flache Ästhetik seiner Rasterpunkte gewinnt in diesen Bildern eine fragile Grazie und erzeugt eine flirrende Atmosphäre. Die typischen Baumformen und lockeren Bildaufteilungen erinnern an chinesische Drucke oder Tuschezeichnungen. Tatsächlich haben Lichtenstein die Landschaftsmalereien der chinesischen Song-Dynastie aus dem 12. und 13. Jahrhundert zu dieser Werkgruppe inspiriert. 1997 Italienischer Pavillon der 47. Biennale in Venedig Der Ausstellung im Italienischen Pavillon der 47. Biennale in Venedig, die von Germano Celant kuratiert wird, steuert Lichtenstein eine Variation des in Bregenz gezeigten Fullscale Maquette for House I (1996) bei, das House II (1997). Es ist bezeichnend für Lichtensteins Humor, dem international ausgerichteten, glamourösen Kunstereignis das Symbol eines biederen Eigenheims zu unterschieben. Auf formaler Ebene stellt das Werk die Transformation einer konzeptuellen Zeichnung in die dritte Dimension dar. Full-scale Maquette for House I, 1996 Originalmaßstäbliches Modell für House I Holz, Farbe; 315 x 510,5 x 111,8 cm 1997 Entwurf der Singapore Brushstrokes, sechs großer Skulpturen, die an der Pontiac Marina in Singapur aufgestellt werden 29. September: Lichtenstein stirbt in New York an den Folgen einer Lungenentzündung. Eva Wattolik 225 Roy Lichtenstein in seinem Atelier, Washington Street, New York, 1994 BIBLIOGRAFIE (AUSWAHL) 1. Monografien Alloway, Lawrence, Roy Lichtenstein, New York 1983 (dt. Ausgabe München und Luzern 1984). Arasse, Daniel, Le Détail. Pour une histoire rapprochée de la peinture, Paris 1996 (1. Aufl. 1992). Bulteau, Michel, Breast Pocket Notes sur Roy Lichtenstein, Paris 2000. 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Broad Collection, Santa Monica in der Ausstellung, S. 29 Bathroom 1961 Badezimmer Öl auf Leinwand 116,2 x 175,9 cm Whitney Museum of American Art, New York. Schenkung der American Contemporary Art Foundation Inc., Leonard A. Lauder, Präsident, 2002.253 in der Ausstellung, S. 33 236 Peanut Butter Cup 1962 Öl auf Leinwand 30,5 x 30,5 cm Sonnabend Collection, New York in der Ausstellung, S. 39 Ice Cream Soda 1962 Öl auf Leinwand 162,8 x 81,3 cm Sammlung Patsy Orlofsky S. 41 Swiss Cheese 1962 Schweizer Käse Öl auf Leinwand 101,6 x 101,6 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 43 Curtains 1962 Vorhänge Bleistift und Öl auf Leinwand 172,7 x 144,8 cm Saint Louis Art Museum, Saint Louis in der Ausstellung, S. 47 Golf Ball 1962 Golfball Öl auf Leinwand 81,3 x 81,3 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 49 Sock 1962 Socke Öl auf Leinwand 121,9 x 91,4 cm Privatsammlung, Courtesy Gagosian Gallery, New York in der Ausstellung, S. 51 Tire 1962 Reifen Öl auf Leinwand 172,7 x 147,3 cm The Museum of Modern Art, New York. Fractional gift of Mr. and Mrs. Donald G. Fisher in honor of Kirk Varnedoe S. 53 Washing Machine 1961 Waschmaschine Öl auf Leinwand 142,2 x 172,7 cm Yale University Art Gallery, New Haven S. 142 Spray 1962 Öl auf Leinwand 91,5 x 173,5 cm Staatsgalerie Stuttgart in der Ausstellung, S. 55 Like New 1962 Wie neu Öl auf Leinwand 2 Teile, je 91,4 x 71,1 cm Sammlung Robert und Jane Rosenblum, New York in der Ausstellung, S. 36 Portrait of Madame Cézanne 1962 Porträt von Madame Cézanne Magna auf Leinwand 172,7 x 142,2 cm Privatsammlung S. 59 The Refrigerator 1962 Der Kühlschrank Öl auf Leinwand 172,7 x 142,2 cm Privatsammlung S. 72 Large Spool 1963 Große Schnurrolle Magna auf Leinwand 172,7 x 142,2 cm Sonnabend Collection, New York in der Ausstellung, S. 61 Large Jewels 1963 Große Juwelen Magna auf Leinwand 172,7 x 91,4 cm Museum Ludwig Köln S. 63 Magnifying Glass 1963 Vergrößerungsglas Öl auf Leinwand 40,6 x 40,6 cm Privatsammlung, Courtesy Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz in der Ausstellung, S. 65 Non-objective II 1964 Ungegenständlich II Magna auf Leinwand 122 x 122 cm Sonnabend Collection, New York in der Ausstellung, S. 67 Compositions I 1964 Aufsätze I Öl und Magna auf Leinwand 173 x 142,5 cm Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main S. 23 Compositions II 1964 Aufsätze II Magna auf Leinwand 142,2 x 121,9 cm Sonnabend Collection, New York in der Ausstellung, S. 69 FRAUEN 1961-1994 Girl with Ball 1961 Mädchen mit Ball Öl auf Leinwand 153,7 x 92,7 cm The Museum of Modern Art, New York. Schenkung Philip Johnson S. 76 Little Aloha 1962 Öl auf Leinwand 112 x 107 cm Sonnabend Collection, New York in der Ausstellung, S. 83 Eddie Diptych 1962 Eddie-Diptychon Öl auf Leinwand 2 Teile; 112 x 132 cm Sonnabend Collection, New York in der Ausstellung, S. 85 Hopeless 1963 Hoffnungslos Öl und Acryl auf Leinwand 111,5 x 111,5 cm Kunstmuseum Basel Peter und Irene Ludwig Stiftung, Aachen S. 87 I Know How You Must Feel, Brad... 1963 Magna auf Leinwand 168,9 x 95,9 cm Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen S. 89 Femme d’Alger 1963 Frau aus Algier Öl auf Leinwand 203,2 x 172,7 cm The Eli and Edythe L. Broad Collection, Santa Monica in der Ausstellung, S. 91 Blonde Waiting 1964 Wartende Blondine Öl und Magna auf Leinwand 121,9 x 121,9 cm Privatsammlung, Courtesy Gagosian Gallery, New York in der Ausstellung, S. 93 Nurse 1964 Krankenschwester Öl und Magna auf Leinwand 121,9 x 121,9 cm Privatsammlung S. 95 Kiss V 1964 Kuss V Magna auf Leinwand 91,4 x 91,4 cm Sammlung Charles Simonyi, Seattle S. 99 237 Oh, Jeff... I Love You, Too... But... 1964 Oh, Jeff.. Ich liebe dich auch, aber Öl und Magna auf Leinwand 121,9 x 121,9 cm Sammlung Charles Simonyi, Seattle S. 101 Vicky! I – I Thought I Heard Your Voice! Email auf Stahl 106,7 x 106,7 x 5,1 cm Auflage: 8 Privatsammlung S. 103 Girl with Tear III 1977 Mädchen mit Träne III Öl und Magna auf Leinwand 117 x 101,5 cm Fondation Beyeler, Riehen/Basel S. 144 1964 Frightened Girl 1964 Verängstigtes Mädchen Öl und Magna auf Leinwand 121,9 x 121,9 cm Privatsammlung S. 143 Cosmology 1978 Kosmologie Öl und Magna auf Leinwand 271,8 x 425,5 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 117 Good Morning ... Darling! 1964 Guten Morgen, Liebling Öl und Magna auf Leinwand 68,5 x 91,5 cm Privatsammlung S. 141 Stepping Out 1978 Beim Herausgehen Öl und Magna auf Leinwand 218,4 x 177,8 cm The Metropolitan Museum of Art, New York S. 123 M-Maybe 1965 Öl und Magna auf Leinwand 152,4 x 152,4 cm Museum Ludwig Köln. Schenkung Ludwig in der Ausstellung, S. 105 Portrait of a Woman 1979 Porträt einer Frau Öl und Magna auf Leinen 177,8 x 137,2 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 125 Trompe L’Œil with Léger Head and Paintbrush Trompe-l’œil mit Léger-Kopf und Malerpinsel Öl und Magna auf Leinwand 116,8 x 91,4 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 107 Artist’s Studio “Foot Medication” Künstleratelier, „Fußbehandlung“ Öl und Magna auf Leinwand 243,8 x 325,1 cm Privatsammlung S. 109 238 Female Head 1977 Frauenkopf Öl und Magna auf Leinwand 152,4 x 127 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 121 1973 Go for Baroque 1979 Vorliebe für Barock Öl und Magna auf Leinwand 271,9 x 424,3 cm Sammlung Mr. und Mrs. Jeffrey H. Loria, New York S. 127 1974 Paintings: Picasso Head 1984 Öl und Magna auf Leinwand 162,6 x 177,8 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 131 Girl with Tear I 1977 Mädchen mit Träne I Öl und Magna auf Leinwand 177,8 x 127 cm Solomon R. Guggenheim Museum, New York S. 113 Reflections on Interior with Girl Drawing 1990 Spiegelungen auf Interieur mit zeichnendem Mädchen Öl und Magna auf Leinwand 191,1 x 274,3 cm The Eli and Edythe L. Broad Collection, Santa Monica S. 133 Girl with Tear II 1977 Mädchen mit Träne II Öl und Magna auf Leinwand 127 x 106,7 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 115 Nudes in Mirror 1994 Akte im Spiegel Öl und Magna auf Leinwand 254 x 213,4 cm The Rush Family Collection, New York in der Ausstellung, S. 137 INTERIEURS 1990-1995 Collage for La Sortie 1990 Collage für Der Ausgang Bemaltes und bedrucktes Papier auf Karton 92,7 x 135,3 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 155 Collage for Bedroom 1990 Collage für Schlafzimmer Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 101,6 x 137,2 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 188 Collage for Interior with African Mask 1991 Collage für Interieur mit afrikanischer Maske Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 87 x 111,8 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 189 Study for Interior with Mirrored Wall Studie zu Interieur mit Spiegelwand Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 66,4 x 83,5 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 191 1991 Interior with T’aime 1993 Interieur mit T’aime Öl und Magna auf Leinwand 274,3 x 426,7 x 5,1 cm Sammlung Charles Simonyi, Seattle in der Ausstellung, S. 175 Interior with Shadow 1993 Interieur mit Schatten Öl und Magna auf Leinwand 208,3 x 162,6 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 161 Interior: Perfect Pitcher 1994 Öl und Magna auf Leinwand 304,8 x 492,1 cm Privatsammlung, Courtesy Gagosian Gallery, New York in der Ausstellung, S. 179 Nude in Kitchen 1995 Akt in Küche Öl und Magna auf Leinwand 299,7 x 388,6 cm Sammlung Charles Simonyi, Seattle in der Ausstellung, S. 183 Collage for The Oval Office 1992 Collage für das Oval Office Gewebeband, bemaltes und gedrucktes Papier auf Karton 76,2 x 101,6 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 190 Interior with Exterior (Still Waters) Öl und Magna auf Leinwand 259,1 x 439,4 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 157 Interior with Bathroom Painting 1992 Interieur mit Badezimmer-Gemälde Öl und Magna auf Leinwand 152,4 x 203,2 cm Privatsammlung S. 171 Nude with Bust 1995 Akt mit Büste Öl und Magna auf Leinwand 274,3 x 228,6 x 6,4 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 187 1991 Interior with Water Lilies 1991 Interieur mit Wasserlilien Öl und Magna auf Leinwand 320 x 455,3 cm The Tate Modern, London in der Ausstellung, S. 163 Full-scale Maquette for House I 1996 Originalmaßstäbliches Modell für House I Holz, Farbe 315 x 510,5 x 111,8 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 193 Interior with Motel Room Painting 1992 Interieur mit Motelzimmer-Gemälde Öl und Magna auf Leinwand 195,6 x 243,8 cm Privatsammlung in der Ausstellung, S. 167 239 Lichtenstein in der Washington Street im Viertel des Fleischgroßmarkts, New York, 7. Dezember 1993 INHALT 6 6 7 7 9 Dank Leihgeber Geleitwort Grußwort Dorothy Lichtenstein Salute to Kunsthaus Bregenz 11 Eckhard Schneider 14 Michael Craig-Martin 17 Frühe Werke 1961-1964 19 23 70 Michael Lobel Die Gegenstände in der Kunst Lichtensteins Werke Eva Wattolik Die Parodie bei Roy Lichtenstein: Neben- und Gegengesänge 75 77 Frauen 1961-1994 Siegfried Gohr Musen im Leben und in der Kunst – Roy Lichtensteins Bilder von Frauen und Mädchen Werke Avis Berman „Freude, Bravour und Respektlosigkeit“: Roy Lichtenstein und das Frauenbild 82 138 Klassik des Neuen Bilder 147 149 154 Interieurs 1990-1995 Michael Rooks Inside out, outside in. Roy Lichtensteins Interieurs Werke 196 Bob Adelman 210 Ettore Sottsass 213 215 228 236 244 245 Anhang Biographie Bibliographie Werkliste Fotonachweis Impressum Eine Goldgrube ungehobener Lichtenstein-Schätze Roy Lichtenstein 243 BILDNACHWEIS Die Bildvorlagen wurden freundlicherweise von den in den Bildlegenden genannten Museen und Sammlungen zur Verfügung gestellt, ferner von nachstehend aufgeführten Fotoateliers, Galerien und Archiven: © Bob Adelman S. 8, 196-209, 223 M., 234/235 akg-images, Berlin (Piet Mondrian) S. 66, Erich Lessing (Paul Cézanne) S. 218 Steven Brooke S. 193/194 © Dan Budnik / Woodfin Camp & Associates S. 1, 2/3, S. 219 o. © Estate of Roy Lichtenstein / © Roy Lichtenstein S. 16, 18, 23, 24/25, 26/27, 29, 31, 33/34, 36/37, 39, 41, 45, 47, 49, 54, 55/56, 59, 65, 67, 72, 74, 76, 83, 84/85, 87, 89, 91, 95, 101, 103, 107, 109/110, 113, 115, 117/118, 121, 131, 133/134, 137, 141 dt.142 dt., 143 dt., 144dt, 146, 148, 152l., 156, 157/158, 163/164, 167/168, 171/172, 175/176, 183, 188, 189, 190, 191, 222 M., S. 225 o. © Estate of Roy Lichtenstein / Robert McKeever S. 21, 43, 51, 63, 93, 99, 125, 127/128, 148, 155, 161, 179/180, 187 © Estate of Roy Lichtenstein. Courtesy Roy Lichtenstein Foundation Archives S. 215, 219 M., 220/221 (Foto Maryann Barcelona), 223 u., 225 Courtesy Gagosian Gallery, New York S. 53 Getty Images / John Loengard S. 4 Visko Hatfield S. 240/241 © Ken Heyman / Woodfin Camp & Associates S. 96/97, 217 u. Thomas Hoepker S. 223 o., 224 o., M., 226/227 © Vera Isler S. 224 u. Bruce C. Jones, New York S. 123 Ivan C. Karp S. 217 o. Foto Ugo Mulas © Ugo Mulas Estate. All rights reserved S. 214 Digital Image © 2005, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence S. 132 © Renate Ponsold S. 219 u., 222 o. G. Rehsteiner S. 61 Rheinisches Bildarchiv, Köln S. 105 Axel Schneider, Frankfurt am Main S. 69 © The State Hermitage Museum, St. Petersburg S. 222 u. © Bruce Weber S. 212 Jede mögliche Recherche wurde unternommen, das Urheberrecht der in diesem Band veröffentlichten Fotos nachzuweisen. Sollten dennoch irrtümliche Angaben enthalten sein, sind diese unbeabsichtigt und werden in den nachfolgenden Ausgaben korrigiert, sobald das Kunsthaus davon in Kenntnis gesetzt wird. 244 Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung ROY LICHTENSTEIN – KLASSIK DES NEUEN Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln Ehrenstraße 4, D – 50672 Köln T (+49 221) 205 96-53 F (+49 221) 205 96-60 12. Juni bis 9. September 2005 in enger Zusammenarbeit mit der Roy Lichtenstein Foundation und The Estate of Roy Lichtenstein, New York Kunsthaus Bregenz Vertrieb außerhalb Europas durch D.A.P. / Distributed Art Publishers 155 Sixth Avenue, 2nd Floor New York, NY 10013, USA T (+1-212) 627-1999 F (+1-212) 627-9484 ISBN 3-88375-964-3 Kunsthaus Bregenz Erste Auflage 4.000, Mai 2005 Direktor Eckhard Schneider Kurator Rudolf Sagmeister Kommunikation Birgit Albers Assistenz Melanie Büchel Kunstvermittlung Winfried Nußbaummüller Assistenz Constanze Wicke Publikationen Katrin Wiethege Assistenz Caroline Schilling Technik Markus Unterkircher (Leiter), Markus Tembl, Stefan Vonier Assistentin des Direktors Beatrice Nussbichler-Suppanz Sekretariat Margit Müller-Schwab Alle Rechte vorbehalten © 2005 Kunsthaus Bregenz, The Estate of Roy Lichtenstein, New York, und Autoren © Estate of Roy Lichtenstein / VBK, Wien, 2005 © Succession Picasso / VBK, Wien, 2005 © Les Heritiers Matisse / VBK, Wien, 2005 © 2005 Mondrian/Holtzmann Trust c/o HCR International Warrenton Virginia, USA Ausstellung © Bob Adelman Eckhard Schneider Projektassistenz Beatrice Nussbichler-Suppanz Organisation Rudolf Sagmeister, Natasha Sigmund Restauratorische Betreuung Johannes Weiss Technik und Aufbau Markus Unterkircher (Leiter), Markus Tembl, Stefan Vonier „‚Freude, Bravour und Respektlosigkeit‘: Roy Lichtenstein und das Frauenbild“ © 2005 Avis Berman. All rights reserved Katalog Herausgeber Eckhard Schneider Gestaltung Martina Goldner, Büro für Kunst, Wolfurt Redaktion Katrin Wiethege, Caroline Schilling Lektorat Claudia Mazanek, Christiane Wagner, Katrin Wiethege Übersetzungen Volker Ellerbeck, Michael Foster, Bram Opstelten Lithographie MRS Mayr Record Scan, Wolfurt Druck Höfle Druck, Dornbirn Bindung Buchbinder Burkhardt, Zürich Printed in Austria Das Kunsthaus Bregenz ist eine Kultureinrichtung der Vorarlberger Kulturhäuser Betriebsgesellschaft mbH, Bregenz Gesellschafter Land Vorarlberg Aufsichtsrat Landesstatthalter Hans-Peter Bischof, Vorsitzender Werner Grabher, Lothar Hinteregger, Eugen Kanonier, Franz Salzmann, Jürg Zumtobel Geschäftsführer Artur Vonblon Personalmanagement Ute Denkenberger Rechnungswesen und Controlling Nicole Gunz Sekretariat Wilma Flatz Papier: Scheufelen, Phoenix motion / Xenon 170/m 2 Umschlag: Roy Lichtenstein, Step-on-Can with Leg, 1961 Seite 1: Roy Lichtenstein mit seinen Söhnen David und Mitchell im Atelier, 1964, im Hintergrund We Rose Up Slowly, 1964 Seiten 2/3 : Roy Lichtenstein mit seinen Söhnen David und Mitchell im Atelier, 1964, rechts Non-objective I, 1964, und Compositions I, 1964 Seite 4: Roy Lichtenstein während der Arbeit an Image Duplicator, 1963 Gesellschaft der Freunde des Kunsthaus Bregenz Präsident Jürg Zumtobel Schriftführer Günther Rainer Kassier Ernst Stadelmann Vorstand Ida Fritz, Thomas Hackspiel, Guntram Lins, Wilhelm Otten, Heide Rentschler, Günter Rhomberg, Christine Rhomberg-Spiegel, Nicola Schlachter 245 Sponsoren der KUBArena Haussponsor des Kunsthaus Bregenz Mit freundlicher Unterstützung von Mit freundlicher Unterstützung von Herbert Batliner Kooperationspartner Medienpartner