MPI-System
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MPI-System Kapitel 2 Aufbau und Funktion des MITSUBISHI MPI-Systems u Sensoren u Steuergerät u Stellantriebe: - Kraftstoffsystem - Einspritzsteuerung - Zündzeitpunktsteuerung - Automatische Leerlaufdrehzahlregelung - ON-BOARD-Diagnose - Notlauf- und Schutzfunktionen - Wiederholungsfragen 1 MPI-System Kapitel 2 Aufbau und Funktion des MITSUBISHI MPI-Systems ALLGEMEINES Steuerungen Stellglieder Kraftstoffpumpe 1. KRAFTSTOFFDRUCKSTEUERUNG Kraftstoffdruckregler Drosselklappe Drehzahleinstellschraube 2. ANSAUGLUFTREGELUNG SchnellLeerlaufluftventil Leerlaufstellmotor 3. KRAFTSTOFFEINSPRITZ- Einspritzdüsen STEUERUNG 4. LEERLAUFDREHZAHLREGELUNG 5. STROM- Sensoren MotorSteuereinheit Steuerrelais VERSORGUNGSSTEUERUNG 6. ZÜNDZEITPUNKTSTEUERUNG 7. KLIMAANLAGENRELAISSTEUERUNG 2 Leistungstransistor Klimaanlagenrelais MPI-System Kapitel 2 Systemübersicht: Beispiel Galant EA0 Sensoren Stellglieder u1 Einspritzdüse Luftmassenmesser u2 Spülluftsteuer-Magnetventil *3 Ansauglufttemperatursensor u3 Leerlaufdrehzahlsteuerservo *4 Drosselklappensensor u4 Abgasrückführungssteuer- *5 Leerlaufschalter *6 Nockenwellensensor -------------------------------------------- (OT-Sensor) l Kraftstoffpumpenrelais *7 Kurbelwinkelsensor l Steuerrelais *8 Atmosphärendrucksensor l Klimaanlagen-Leistungsrelais *9 Kühlmitteltemperatursensor l Motorwarnleuchte *10 Klopfsensor l Diagnosesignal *11 Lambda-Sonde (hinten) l Zündspule, Leistungstransistor -------------------------------------------- l Ventilatorregler l Stromversorgung l Lichtmaschinenklemme G l Fahrgeschwindigkeitssensor l A/T ECU (Kommunikation) l Klimaanlagenschalter 1, 2 l Anlasssperrschalter l Servolenkungsöldruckschalter l Zündschalter-ST l Zündschalter-IG l Lichtmaschinenklemme-FR l A/T ECU (Kommunikation) *1 Lambda-Sonde (vorne) *2 ECU Magnetventil 3 MPI-System Kapitel 2 Systemübersicht: Beispiel Galant EA0 Beim MPI-System kann eine weitaus präzisere Berechnung der einzelnen Ausgangssignale erfolgen, da bedeutend mehr Sensorsignale verwendet werden. Angesteuert werden: - Aktivkohlebehältersystem - Kraftstoffpumpe - Zündzeitpunktsteuerung (Kennfeldzündung) - Klimaanlagenrelais, teilweise Ventilatorsteuerung - Leerlaufdrehzahlregelsystem - Einspritzdüsen - Abgasrückführungssystem (teilweise) 4 MPI-System Kapitel 2 SENSOREN ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Nachfolgend sind die Sensor-Typen und Ihre Funktionen aufgeführt. Diese Sensoren stellen Motor-Bedingungen fest und senden die entsprechenden Signale an die Motor-Steuereinheit. SENSOREN FUNKTION LUFTMASSENMESSER Stellt die Ansaugluftmasse nach dem KarmanVortex-Prinzip fest. UNTERDRUCKSENSOR (VACUUMSENSOR) Erfasst den Saugrohrunterdruck bei allen 1,3 l MPI + 1,6 l MPI Space Star (Wegfall Luftmassenmesser und Atmosphären-drucksensor) ANSAUGLUFTTEMPERATURSENSOR Stellt die Temperatur der Ansaugluft fest (am Eintritt in den Luftfilter). ATMOSPHÄRENLUFTDRUCKSENSOR Stellt den Barometerdruck (Meereshöhe) mit einem Halbleiter-Diffusions-Drucksensor fest. KÜHLMITTELTEMPERATURSENSOR Stellt die Kühlmitteltemperatur mit Hilfe eines Thermistors fest. DROSSELKLAPPEN-SENSOR Stellt den Öffnungswinkel der Drosselklappe mit einem Potentiometer fest. MOTORPOSITIONS-SENSOR Erkennt die Stellung des Leerlaufstellmotors LEERLAUFSCHALTER Stellt fest, ob der Motor im Leerlauf oder im Lastzustand läuft. OT-SENSOR Stellt den oberen Totpunkt des Kompressionstaktes in Zylinder 1fest. KURBELWINKELSENSOR Stellt den Kurbelwinkel für jeden Zylinder fest. (Drehzahlinformation) LAMBDA-SONDE Stellt den Sauerstoffgehalt in den Abgasen mit Hilfe von Zirkondioxid- und Platin-Elektroden fest. FAHRGESCHWINDIGKEITSSENSOR Stellt die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges fest. ANLASSSPERRSCHALTER FZG. MIT A/T Erkennt die Stellung des Wählhebels KLIMAANLAGENSCHALTER Stellt fest, ob die Klimaanlage eingeschaltet ist. SERVOLENKUNGSÖLDRUCKSCHALTER Stellt die Lenkkraft mit einem Kontaktschalter fest. Stellt die Ein/Aus-Position des Zündschalters fest. ZÜNDSCHALTER Stellt das Starten des Motors fest. ZÜNDZEITPUNKTEINSTELLKLEMME* * HINWEIS: Wenn diese Klemme an Masse geschlossen wird, werden der Zündzeitpunkt- und Leerlauf-Stellmotor durch die Motor-Steuereinheit auf ein Einstellprogramm geschaltet. Ab ´96 entfällt bei einigen Modellen die Zündzeitpunktklemme. Mit dem MUT kann im Stellantriebsprogramm dieser Prüfpunkt aktiviert werden. 5 MPI-System Kapitel 2 Sensoren Luftmassenmesser Zusammen mit der Motordrehzahl ist der Luftmassenmesser das wichtigste Sensorsignal zur Berechnung der Motorlast. 1. Luftmassenmessung mittels Ultraschall (Beispiele: Colt/Lancer C50, Galant E30 u.a.) Prinzipdarstellung Der Luftmassenmesser arbeitet bei MITSUBISHI grundsätzlich nach dem Karman-Vortexverfahren. In dieser Ausführung wird das Ultraschallwellensignal durch die Luftwirbel verändert. Der Luftmassenmesser besteht aus den folgenden Teilen: u u u u u Gleichrichter: Richtet den Luftstrom aus, der durch den Luftfilter eingelassen wurde. Vortex-Erzeugersäule: Dient zur Erzeugung der Karman-Vortex-Luftwirbel. Sender: Strahlt Ultraschallwellen aus. Verstärker: Verstärkt die Ultraschallwellen. Modulator: Wandelt die empfangenen Ultraschallwellen in elektrische Impulse um. 6 MPI-System Kapitel 2 Funktion: Karman Vortex Eine dreieckige Säule in einem Luftstrom erzeugt regelmäßige Wirbel auf jeder Seite der Säule. Diese Wirbel werden als „Karman-Vortex“ bezeichnet. Die Anzahl der erzeugten Wirbel ist proportional zu der Luftmasse in einer gegebenen Zeiteinheit; je höher die Strömungsgeschwindigkeit um so mehr Wirbel werden erzeugt. Wenn daher mehr Luft angesaugt wird, erzeugt der Modulator mehr Impulse, wogegen bei geringerer Luft weniger Impulse erzeugt werden. Anhand dieses Prinzips misst der Luftmassenmesser die einströmende Ansaugluft. Die Anzahl der Impulse wird von der MPI-Steuereinheit erfasst. Mit dem MUT (Multi-Use-Tester) kann die Anzahl der Impulse als Frequenz (Herz) ausgelesen werden. 7 MPI-System 2. Kapitel 2 Luftmassenmessung mit Piezo-Drucksensor Beispiel: Sigma, Pajero ab ´92 und nachfolgende Modelle Wie bei der Luftmassenmessung mittels Ultraschall werden auch bei diesem Verfahren nach dem Prisma Karman Wirbel erzeugt. Strömt ein solcher Wirbel an den Öffnungen des Drucksensors vorbei, erhöht sich der Druck auf dieser Sensorseite. Da das Prisma leicht versetzt in den Luftstrom eingebaut ist, treffen diese sich gegenläufig drehende Wirbel zeitlich verschoben auf die entsprechenden Kanäle. Die Wirbelbildung erhöht sich linear mit der angesaugten Luftmasse (Luftmenge + Luftdichte). Das im Sensor (Piezo-Kristall) entstandene Signal wird im Luftmassenmesser zu einem Rechtecksignal aufgearbeitet und zur Motorsteuereinheit geleitet. Außerdem wird die Motorsteuereinheit im Leerlauf (Leerlaufschalter ON) ein sogenanntes „Rückstell-Signal“ zum Luftmassenmesser senden, um unter dieser Bedingung (wenig Wirbelbildung) einen empfindlicheren Messbereich anzuwählen (z.B. Sigma, siehe Wartungsdaten: Code 34). 8 MPI-System 3. Kapitel 2 Luftmassenmessung mit Hitzdrähten (MUKAS) (MUKAS - Mitsubishi Ultimate Karman Airflow Sensor) Einführung mit Galant EA0, Carisma ab MJ. ´98 und weitere Modelle m ultradünne Hitzdrähte (PTC) ersetzen Drucksensor (Piezoelement) Hauptmerkmale: ¬ ® ¯ ° ± Erfassung der Luftmenge nach dem Karman-Vortex-Prinzip durch Hitzdraht hohe Zuverlässigkeit und Haltbarkeit geringes Gewicht kompakte Bauweise ein Gehäusetyp für alle Motoren von 1,5 l bis 3,5 l Hubraum die Volumenanpassung erfolgt über den Öffnungsquerschnitt des Gleichrichters Die beiden Hitzedrähte sind durch die über die Bypassbohrungen vorbeiströmenden Luftwirbel einem ständigen AbkühlAnwärmvorgang unterworfen. Die PTCWiderstände der Hitzedrähte ändern sich somit laufend und damit auch die resultierende Spannung. Die Häufigkeit der Spannungsänderung wird in der Steuereinheit wieder als Frequenz erfasst. Entgegen der z.B. von Bosch verwendeten Hitzdrahtmessung, die den Wert der Abkühlung zugrunde legt, braucht das MUKAS-Prinzip keine Freibrennschaltung um regelmäßig Ablagerungen zu entfernen. 9 MPI-System Kapitel 2 Saugrohrdruck-Sensor (Vacuumsensor, Unterdrucksensor) Motor 4G13 + 4G18 MPI Ein einfaches, von vielen Herstellern verwendetes Verfahren zur Ermittlung der jeweiligen Motorlast ist der Saugrohrdrucksensor: u Der Sensor ermittelt den aktuellen Saugrohrdruck (Unterdruck) und leitet diesen Wert als elektrisches Signal zur Steuereinheit. u Der Computer verwertet die Sensorinformation zusammen mit dem Drehzahlimpuls vom Kurbelwinkelsensor als Basis für die Öffnungsdauer der Einspritzdüsen je nach Lastzustand. Arbeitsweise u u u HINWEIS: wirkt eine fremde Kraft auf ein Halbleitermaterial wie z.B. Siliziumkristall, ändert dieses Material seinen elektrischen Widerstand. In einer Siliziummembrane sind vier Dehnstreifen als Widerstände eingearbeitet. Wirkt der Saugrohrdruck auf die Membrane, verändert sich der Widerstand jedes einzelnen Dehnstreifens proportional zur Bewegung der Membrane. Diese Widerstände sind als „Wheatstone“Brückenschaltung aufgebaut. Damit werden Druckschwankungen als Spannungsänderung zum Steuergerät übermittelt. Zur Signalverstärkung ist ein OP-Verstärker (Amplifier) der Brücke nachgeschaltet. Motore mit Saugrohrdruckfühler besitzen keinen Atmosphärendrucksensor. Beim Einschalten der Zündung wird der jeweilige Luftdruck gemessen und als Bezugswert gespeichert. 10 MPI-System Kapitel 2 OT-Sensor und Kurbelwinkelsensor Der Kurbelwinkelsensor (Drehzahlsensor) ist mit dem Luftmassenmesser der wichtigste Sensor zur Berechnung der Motorlast. Der OT-Sensor (1. Zylinder-Sensor) erfasst die OT-Stellung des Motors. Fällt der Kurbelwinkelsensor aus, dann kann die Motor-ECU weder Einspritzbeginn noch Zündzeitpunkt berechnen. Folge: der Motor stirbt ab. Fällt der OT-Sensor aus, kann das Fahrzeug nicht mehr neu gestartet werden, da die Zylindererkennung fehlt. Abhängig vom Motortyp und Modelljahr gibt es verschiedene Bauweisen dieser Sensoren. Grundsätzlich unterscheiden wir: 1. Optokoppler und 2. Hallgeber 1. Optokoppler 11 MPI-System Kapitel 2 OT-Sensor und Kurbelwinkelsensor Funktion: Die Leuchtdioden senden einen ständigen Lichtstrahl aus. Immer wenn die Schlitze in der rotierenden Scheibe den Lichtstrahl zur Photodiode passieren lassen, wird diese durchlässig und an der Motor-ECU wird ein Spannungssignal gemessen. Beispiel: 4-Zylinder DOHC OT 1. Zylinder und OT 4. Zylinder werden ermittelt Beispiel: V6-Motor 12 MPI-System 2. Kapitel 2 Hallgeber Ab Modelljahr 1993 begann die Umstellung vom Optokoppler zum Hallgeber. BEISPIEL: KW-Sensor und OT-Sensor getrennt im Verteiler untergebracht Wenn Strom durch den Halbleiter fließt und ein Magnetfeld im rechten Winkel dazu anliegt, wird eine Spannung senkrecht in Abhängigkeit des Stroms und des Magnetfeldes erzeugt (HallEffekt). Unterbricht eine rotierende Blendenscheibe (aus Eisen!) dieses Magnetfeld, dann bricht die Spannung zusammen. 13 MPI-System Kapitel 2 OT-Geber (Nockenwellensensor) + Kurbelwinkelsensor als festmontierte Hallgeber Beispiel: V6 DOHC 6A12 Im Zuge der Manipulationssicherheit werden OT-Sensor und KW-Sensor fest montiert. Ein Einstellen der Zündung entfällt damit. Kurbelwinkel-Sensor OT-Sensor Signal-Charakteristik 14 MPI-System Kapitel 2 Beispiel: OT-Sensor (Nockenwellensensor) Durch Wegfall des Zündverteilers ist der Kurbelwinkelsensor direkt an der Kurbelwelle befestigt. An der Nockenwelle kommt ein modifizierter OT-Sensor zum Einsatz. Beispiel: Colt / Lancer ´96 mit 4G1-Motor Der Kurbelwinkelsensor im Zündverteiler ist ein Hallgeber mit integrierter Erkennung des 1.Zylinders. Dadurch konnte ein OT-Geber entfallen. Aufgrund der längeren Blende des 2. Zylinders kann die Motorsteuereinheit den darauffolgenden 1. Zylinder berechnen. (Vorteil: nur 1 Hallelement nötig) 15 MPI-System Kapitel 2 Drosselklappensensor Der Drosselklappensensor erkennt die jeweilige Stellung der Drosselklappe und meldet diese als Spannungssignal an die Motor-ECU. Elektrisch gesehen ist er ein Potentiometer (regelbarer Widerstand) Bauteil mit 4 Pins (s. Bild) beinhalten zusätzlich den Leerlaufschalter 16 MPI-System Kapitel 2 Leerlaufschalter Der Leerlaufschalter ermittelt die Leerlaufposition der Drosselklappe. Der Leerlaufschalter (Kontakttyp) ist an der Spitze des Leerlauf-Stellantriebs installiert. Wenn die Drosselklappe geschlossen wird, drückt der Leerlauf-Steuerhebel gegen den Schubstift, um den Kontakt zu schließen. (Leerlauf EIN) Befindet sich der Leerlaufschalter im Drosselklappensensor, so benutzen beide die gleiche Masse. Achtung: Fahrzeuge ohne Leerlaufschalter berechnen die Leerlaufposition über das Drosselklappensignal! 17 MPI-System Kapitel 2 Lambda-Sonde Lambda-Sonden sind im Abgasstrang installiert. Sie erzeugen selbst eine Spannung abhängig von der Differenz des Restsauerstoffs im Abgas gegenüber der Außenluft. wenig Restsauerstoff viel Restsauerstoff = fettes Gemisch = mageres Gemisch Die vordere Lambda-Sonde stellt somit den Restsauerstoffgehalt vor dem Katalysator fest. Mit diesem Spannungssignal kalkuliert die Motor-ECU das Gemisch relativ zum stöchiometrischen Luft-/Kraftstoffverhältnis. Nur in diesem Bereich kann der 3-Wege Katalysator seine optimale Reinigungswirkung erzielen. u Lambdasonden mit 2 Kabeln verfügen über eine zusätzliche Masseleitung. u Lambdasonden mit 4 Kabeln besitzen eine Heizungswicklung um schneller die Anspringtemperatur zu erreichen. u Lambdasonden hinter dem Katalysator arbeiten nach dem gleichen Prinzip und üben eine zusätzliche Kontrollfunktion aus. (Bei E-OBD-Fahrzeugen: Erkennung eines defekten Katalysators. 18 MPI-System Kapitel 2 Steuerung der Lambda-Sonden-Heizung Ansauglufttemperatur-Sensor Der Ansauglufttemperatursensor dient zur genaueren Berechnung des Gemischs und des Zündzeitpunkts. Beisp.: Fzg. mit Luftmassenmesser Beispiel: 4G13-Motor Elektrisch gesehen ist der Ansauglufttemperatursensor ein NTC-Widerstand, d.h. mit zunehmender Temperatur nimmt sein Widerstand ab. Charakteristik Achtung: 4G1 -Motor u Durch die Position dieses Sensors am Saugrohr wird die Temperatur durch die Motortemperatur beeinflusst. Folglich sind die Normalwerte immer deutlich höher als die der angesaugten Umgebungsluft. u Ab Modelljahr 2002 ist der Ansauglufttemperatursensor im Gehäuse des Saugrohrdrucksensors integriert. 19 MPI-System Kapitel 2 Kühlmitteltemperatursensor Die Motor-Steuereinheit bestimmt die jeweilige Betriebstemperatur des Motors anhand der Ausgangsspannung dieses Sensors und sorgt für optimale Gemischzusammensetzung, Zündzeitpunkt und Leerlaufdrehzahl. Elektrisch gesehen ist der Kühlmitteltemperatursensor ein NTC-Widerstand. Atmosphärendrucksensor An den aktuellen Luftdruck wird von der Motor-ECU laufend das Gemisch und der Zündzeitpunkt angepasst. Hinweis: Das MPI-System des 4G1-Motors besitzt keinen Atmosphärendrucksensor, da der Saugrohrdrucksensor beim Einschalten der Zündung den jeweiligen Luftdruck misst. 20 MPI-System Kapitel 2 Fahrgeschwindigkeitssensor Abhängig vom Modell ist der Fahrgeschwindigkeitssensor ein Reedschalter im Tachometer bzw. ein elektronischer Geber direkt am Getriebe. Der Reedschalter im Tachometer wandelt die Drehzahl des Tachometer-Abtriebsrades (Fahrgeschwindigkeit) in Impulssignale um und sendet diese an die Motorsteuereinheit. Der Sensor erzeugt jeweils vier Impulse für jede Umdrehung des Tachometer-Abtriebsrades. Daher nimmt die Ausgangsfrequenz des Sensors proportional zur Fahrgeschwindigkeit zu, wie es links dargestellt ist. Durch die Verwendung eines elektronischen Tachometers (Wegfall der Tachowelle) wurde der Geschwindigkeitssensor direkt am Getriebe installiert. Die Ausgangswellenform gleicht der oben abgebildeten Darstellung. 21 MPI-System Kapitel 2 Servolenkungs-Öldruckschalter Wenn das Lenkrad gedreht wird und der Öldruck der Servolenkungs-Ölpumpe zunimmt, sendet der Servolenkungs-Öldruckschalter ein Einschaltsignal an die Motorsteuereinheit. Mit diesem Signal stellt die Motorsteuereinheit die Ölpumpenlast fest und aktiviert den Leerlauf-Stellmotor, um die Leerlaufdrehzahl zu erhöhen. Ein Absinken der Leerlaufdrehzahl wird dadurch vermieden, so dass stabiler Leerlaufbetrieb sichergestellt wird. Klimaanlagenschalter Dieser Schalter sendet das Ein-/Ausschaltsignal der Klimaanlage an die Motorsteuereinheit. Wenn die Klimaanlage eingeschaltet ist und die Motorsteuereinheit das Einschaltsignal empfängt, dann gibt sie den Befehl an den Leerlauf-Stellmotor aus, die Leerlaufdrehzahl zu erhöhen. Dadurch wird die Klimaanlagenkompressordrehzahl soweit angehoben, dass er genug Leistung bringen kann. Anlasssperrschalter - Automatikgetriebe Dieses Signal meldet an die Motorsteuereinheit, ob der Anlasssperrschalter eingeschaltet (in Position „N“ oder „P“) oder ausgeschaltet ist (andere als Position „N“ oder „P“). Hiermit stellt die Motorsteuereinheit fest, ob sich das Getriebe in Neutral oder einem Fahrbereich befindet, und aktiviert den Leerlauf-Stellantrieb, um die Leerlaufdrehzahl zu steuern. Zündschalter Wird das Zündschalter-Einschaltsignal (IG) der Motorsteuereinheit eingegeben, dann erregt die Einheit die Steuerrelaisspule, um die Sensoren und Stellmotoren mit Strom zu versorgen. Wird das Zündschalter-Startsignal (ST) in die Motorsteuereinheit eingegeben, dann wird dadurch ein Starten des Motors festgestellt, worauf die Kraftstoff-Einspritzmenge, der Leerlauf-Stellmotor, der Zündzeitpunkt usw. für optimales Starten gesteuert werden. 22 MPI-System Kapitel 2 Batteriespannung Die Höhe der Batteriespannung wird kontrolliert und nimmt Einfluss u.a. auf die Öffnungszeit der Einspritzventile. Elektrische Last Das Einschalten von elektrischen Verbrauchern, wie Fahrlicht oder heizbare Heckscheibe bewirkt normalerweise ein Absinken der Leerlaufdrehzahl. Um dieses vorab zu verhindern, sorgt die Motor-ECU bereits beim Empfang dieses Signals für ein weiteres Ausfahren des Leerlaufdrehzahlsteuermotors. Motorpositionssensor Fahrzeuge mit ISC-Motor (also ältere Modelle mit Drosselklappenstellmotor) verwenden zur Erkennung der Ausfahrposition des Tauchkolbens den Motorpositionssensor. Bei Ausfall dieses Sensors wird der Tauchkolben zur Sicherheit ganz zurückgefahren. Klopfsensor Der Klopfsensor stellt die durch Zündungsklingeln entstehenden Vibrationen am Zylinderblock fest und gibt eine Spannung aus, die proportional zu diesen Vibrationen ist. Die Frequenz der Vibrationen aufgrund des Zündungsklingelns ist für jeden Motor anders. Daher wird dieses Sensorsignal in der Motor-Steuereinheit frequenzgefiltert, um nur das Klingeln festzustellen. Anhand dieses so festgestellten Klopfsignals korrigiert die Motor-Steuereinheit den Zündzeitpunkt. 23 MPI-System Steuergerät: Motor-ECU Aufbau: Systemaufbau 24 Kapitel 2 MPI-System Kapitel 2 Steuergerät: Motor-ECU Beschreibung der Arbeitsweise von Systemgeräten: Von den Sensoren werden an das Steuergerät Signale von unterschiedlicher Charakteristik gesendet. Man unterscheidet zwischen analogen Signalen und digitalen Signalen: Ein analoges Signal kommt zum Beispiel vom Drosselklappensensor als ständig variierende Spannung. Ein digitales Signal von einem Schalter oder einem Sensor, der EIN / AUS-Signale produziert (z.B. der Kurbelwinkelsensor). Analoge Signale muss die ECU im A/D-Wandler zu digitalen Signalen umwandeln, dass sie weiterverarbeitet werden können. Die E/A-Einheit (Eingangs/Ausgangs-Einheit) leitet die Eingangssignale an die Zentraleinheit (CPU) und empfängt von der CPU die berechneten Ausgangsbefehle, die sie an den jeweiligen Ausgangsschaltkreis der Stellglieder weitergibt. Der ROM-Speicher enthält die festen Programme der ECU, der RAM-Speicher (flüchtiger Speicher) wiederum nimmt die aktuellen Daten auf, die bei Betrieb permanent erzeugt werden. Die CPU berechnet mit diesen beiden Speicherdaten die geforderten Ausgangssignale. Sensoren-Eingangssignale Stellglieder-Ausgangssignale 25 MPI-System 1. Kapitel 2 Kraftstoffsystem: Der grundsätzliche Aufbau der Kraftstoffversorgung ist bei allen MITSUBISHI-Fahrzeugen gleich: u Die Kraftstoffpumpe sitzt immer im Tank („nasse Pumpe“) zur Geräuschreduzierung. u Direkt an der Pumpe befindet sich ein Vorfilter, der Hauptfilter kann außerhalb des Tanks oder ebenfalls als Wechselkartusche an der Pumpe angebracht sein. u Der Kraftstoffdruck liegt am Verteilerrohr („Rail“) an allen Düsen an. u Durch den Druckregler am Ende des Verteilerrohrs wird der Druck auf 2,7 – 3,5 bar begrenzt. Überschüssiger Kraftstoff fließt über die Rücklaufleitung zum Tank zurück. Der Druckregler hält den an den Einspritzdüsen anliegenden Druck auf einen konstanten Wert über dem Saugrohrdruck. Damit bleibt die eingespritzte Kraftstoffmenge unabhängig von den Schwankungen des Saugrohrdrucks. 26 MPI-System Kapitel 2 Kraftstoffsystem - Satteltank PKW´s mit 4WD-Antrieb besitzen aus Platzgründen einen Satteltank. Die Besonderheit ist hier die Jetpumpe, die den Unterdruck an der Düse nutzt um den Kraftstoff aus der zweiten Kammer anzusaugen. Da das Kraftstoffniveau in beiden Kammern unterschiedlich ist, sind 2 Tankgeber erforderlich. 27 MPI-System Kapitel 2 Kraftstoffsystem - Kraftstoffpumpensteuerung Beispiel: Space Runner 4G93-Motor - Modelljahre ´92-´96 Beim Anlassen und bei laufendem Motor ist der Zündschalter eingeschaltet und Strom fließt in der Steuerrelaisspule L1, wenn ein Kurbelwinkelsignal an das Motorsteuergerät abgegeben wird. Der Schalter S1 bleibt eingeschaltet, um die Kraftstoffpumpe zu betätigen. Wenn der Motor abgestellt wird und während mehr als 0,6 Sekunden kein Kurbelwinkelsignal an das Motorsteuergerät abgegeben wird, wird der Schalter S1 ausgeschaltet, um die Kraftstoffpumpe aus Sicherheitsgründen abzuschalten. Bei heutigen Fahrzeugen sind Kraftstoffpumpenrelais und Motorsteuerrelais meistens getrennte Bauteile. 28 MPI-System Kapitel 2 Kraftstoffsystem: Schaltplan für Kraftstoffpumpen-Steuerung (3000 GT und EVO VI) Pumpenspannung ca. 12 V Förderleistung 3000 GT 150 l / h Förderleistung EVO VI 300 l / h ca. 9,5 V 100 l / h 190 l / h Förderleistung Sigma 80 l / h 3000 GT und EVO VI besitzen eine leistungsabhängige Steuerung der Kraftstoffpumpendrehzahl. Normale Fahrweise: Relais 2 in ON, d.h. langsame Drehzahl Starten, stark Beschleunigen, Volllast: Relais 2 in OFF, d.h. hohe Drehzahl 29 MPI-System Kapitel 2 Kraftstoffsystem: Erweiterte Kraftstoffdruckregelung für den Turbomotor Hauptsächlich zur Verhinderung von Dampfblasenbildung wird bei 3000 GT (Bild) und EVO VI durch Belüften der Membrane des Druckreglers der Kraftstoffdruck erhöht. (Siehe Kasten unten) Kaltstart ca. 5 Sekunden erhöhter Kraftstoffdruck Heißstart ca. 2 Minuten erhöhter Kraftstoffdruck Bedingungen: Kühlwassertemperatur 100°C Ansauglufttemperatur 70°C 30 MPI-System 2. Kapitel 2 Kraftstoff-Einspritzsteuerung Übersicht Die Motor-ECU berechnet anhand der verschiedenen Eingangssignale die jeweilig optimale Düsenöffnungszeit. Alle Einspritzdüsen im MPI-System werden direkt mit Systemspannung beaufschlagt (außer Turbo). Die Motor-ECU sorgt über eine Masseschaltung für das Öffnen der jeweiligen Düse. 31 MPI-System Kapitel 2 Mengensteuerung Die Einspritzdüsen-Aktivierungsdauer wird hauptsächlich vom Signal des Luftmassenmessers und des Kurbelwinkelsignals (Motor-Drehzahlsignal) bestimmt. Die so bestimmte Dauer wird als „Basis-Aktivierungsdauer“ oder „Basisantriebszeit“ bezeichnet. Diese Basis-Aktivierungsdauer wird anhand der Signale der verschiedenen Sensoren korrigiert, um die optimale Aktivierungsdauer (Kraftstoff-Einspritzmenge) für die jeweiligen Bedingungen zu erhalten. Steuerung während normaler Betriebsbedingungen 32 MPI-System Kapitel 2 Einspritzdüsenaktivierung Die Kraftstoffeinspritzung im MPI-System erfolgt sequentiell (einzeln), simultan (gleichzeitig) oder in Gruppen. 2.1. Sequentielle Einspritzung OT-Sensor und Kurbelwinkelsensor sind die Bezugsgrößen für die Motor-ECU zur Ermittlung des richtigen Einspritzzeitpunkts. Bei sequentieller Einspritzung werden die Einspritzdüsen im Auslasstakt des jeweiligen Zylinders aktiviert. Das obere Totpunktsignal für Zylinder 1 ist das Referenzsignal für die sequentielle Einspritzung. Durch dieses Signal werden die Einspritzdüsen sequentiell nach Zündfolge aktiviert. Sequentiell wird bei normalen Betriebsbedingungen eingespritzt. 33 MPI-System Kapitel 2 2.2. Simultane Einspritzung 2.2.1. Einspritzung beim Starten Unmittelbar nach dem Startbeginn wird der Kraftstoff in alle Zylinder aufgrund des ersten Signals für 75° v.OT des Kurbelwinkelsensors eingespritzt. Sobald das Signal für den oberen Totpunkt in Zylinder 1 festgestellt wurde, erfolgt die sequentielle Einspritzung, wie bereits beschrieben. Falls der Motor noch kalt ist, erfolgt weiterhin die simultane Einspritzung, wie nachfolgend beschrieben. 2.2.2. Kraftstoffeinspritzung bei Kaltstart Wenn der kalte Motor gestartet wird, wird Kraftstoff gleichzeitig und zweimal pro Umdrehung der Kurbelwelle in alle vier Zylinder eingespritzt, synchron mit dem Signal für 75° v.OT. 34 MPI-System 2.2.3. Kapitel 2 Erhöhte Kraftstoffeinspritzung während der Beschleunigung Während des Beschleunigens wird eine erhöhte Kraftstoffmenge zusätzlich zu der sequentiellen Einspritzung gleichzeitig in zwei Zylinder im Ansaug- und Auspufftakt eingespritzt. 35 MPI-System Kapitel 2 2.3. Gruppeneinspritzung Space Gear, Space Runner N10 ab MJ ´95 Die Zylinder 1 und 3 bzw. 2 und 4 sind zu je einer Gruppe zusammengefasst. Bei jeder 2. Kurbelwellenumdrehung arbeiten die Einspritzdüsen jeweils einer Gruppe zusammen. Beim Kaltstart oder starker Beschleunigung arbeiten alle vier Düsen zusammen (simultan). Bei Einsatz des MUT können daher die Düsen nicht mehr einzeln, sondern nur paarweise geprüft werden. Ausschnitt Verdrahtungsanleitung Space Runner / Wagon ´95 36 MPI-System Kapitel 2 2.4. Einspritzdüse In MITSUBISHI-MPI-Motoren werden verschiedene Einspritzdüsen eingesetzt. Unterschiede gibt es u in der Spritzcharakteristik (1-Loch-, 2Loch-. 4-Lochdüsen) u in Größe und Bauform, bzw. Steckeranschluss u in der Durchflussmenge u in der Größe des Spulenwiderstands Ab 1995 werden geänderte Einspritzdüsen eingesetzt. Sie haben gegenüber den Vorgängern folgende Vorteile: u geringere Größe u geringeres Gewicht u geringere bewegte Masse u bessere Kühlung u geringere Ablagerung im Düsenbereich u besseres Heisstartverhalten u bessere Zerstäubung durch 4-LochStrahl 37 MPI-System 2.4.1. Kapitel 2 Einspritzdüsen mit Vorwiderstand Besonderheiten stellen auch hier wieder die Turbofahrzeuge 3000 GT und EVO VI dar. Um die Erwärmung der Düsen gering zu halten wurden die Widerstände vorgeschaltet. Beispiel: 3000 GT Widerstand der Einspritzdüsen: 2-3 (bei 20°C) 38 MPI-System 3. Kapitel 2 Elektronische Kennfeldzündung Die heutigen Anforderungen an Schadstoffreduzierung und Kraftstoffverbrauch können nur mit einer Zündanlage erfüllt werden, die immer unter allen Betriebsbedingungen den optimalen Zündzeitpunkt zur Verfügung stellt. Weiterer Vorteil ist der Wegfall von etlichen verschleißanfälligen mechanischen Bauteilen. Beispiel: Fahrzeug mit Zündverteiler Wenn der Leistungstransistor von der Motor-Steuereinheit auf ON geschaltet wird, fließt Strom von der Batterie durch die Primärwicklung der Zündspule über den Leistungstransistor an Masse. Wenn der Leistungstransistor von der Motor-Steuereinheit auf OFF geschaltet wird, erfolgt eine Unterbrechung des Primär-Stromflusses. Zur gleichen Zeit wird auf der Sekundärwicklungsseite durch den elektromagnetischen Induktionseffekt der Zündspule eine Hochspannung erzeugt, was zur Funkenbildung an der Zündkerze führt. Dies ist auch gleichzeitig der Zündzeitpunkt. 39 MPI-System Kapitel 2 3.1. Zündzeitpunkt-Kontrollsystem Das Zündzeitpunkt-Kontrollsystem besteht aus verschiedenen Sensoren, der MotorSteuereinheit und dem Leistungstransistor. Dieses System kontrolliert den jeweiligen Zündzeitpunkt und die Stromflussdauer des Primärstroms, und gewährleistet damit je nach den Betriebsbedingungen des Motors eine optimale Funktion des Zündsystems. Die ON/OFF-Schaltung des zur Zündspule fließenden Primärstroms wird vom Leistungstransistor ausgeführt, der wiederum von der Motor-Steuereinheit gesteuert wird. Leistungstransistor Der Leistungstransistor dient zum zeitweiligen Ein- und Ausschalten der Stromversorgung, abhängig von den Signalen der Motor-Steuereinheit. Klemme 1: 2: 3: Motor-Steuereinheit Masse Minusklemme der Zündspule 40 MPI-System Kapitel 2 3.2. Klopfregelung Der Klopfsensor stellt die durch Zündungsklingeln entstehenden Vibrationen am Zylinderblock fest und gibt eine Spannung aus, die proportional zu diesen Vibrationen ist. Die Frequenz der Vibrationen aufgrund des Zündungsklingelns ist für jeden Motor anders. Daher wird dieses Sensorsignal in der Motor-Steuereinheit frequenzgefiltert, um nur das Klingeln festzustellen. Anhand dieses so festgestellten Klopfsignals korrigiert die Motor-Steuereinheit den Zündzeitpunkt. 41 MPI-System 4. Kapitel 2 Leerlauf Drehzahlsteuerung Abhängig von den verschiedenen Sensorsignalen ermittelt die Motor-ECU die jeweils richtige Motordrehzahl und lässt diese durch die Leerlaufstelleinrichtung einstellen. Eine Einstellmöglichkeit der Leerlaufdrehzahl besteht somit nicht. MPI-Fahrzeuge der ersten Modelljahre benutzen hierzu einen Drosselklappenstellmotor (s. Sensor Leerlaufschalter). Ab etwa MJ ´93 werden Umluftsteuerungen verwendet, die in Kombination mit einer kühlwassertemperaturabhängigen Steuerung (Thermowax oder Bimetall) eine exaktere Drehzahlabstimmung erreichen. HINWEIS: Die Einstellschraube dient zur Einstellung der Grundposition des Stellmotors und nicht zur Justierung der Leerlaufdrehzahl! „Dash-Pot“-Funktion: Auch oberhalb des Leerlaufbereichs wird der Leerlaufstellmotor angehoben um eine Fahrkomforterhöhung z.B. bei schnellen Lastwechseln oder Schalten zu ermöglichen. Im Schiebebetrieb ist er etwas geöffnet, um den Unterdruck im Saugrohr zu reduzieren. 42 MPI-System Kapitel 2 4.1. Leerlaufstellmotor 4.1.1. Schrittmotor Der Schrittschaltmotor dreht um einen bestimmten Winkel, wenn ein elektrischer Impuls angelegt wird. Der Rotor des hier verwendeten Schrittschaltmotors dreht mit jedem Impuls um 15 Grad. Diese Impulse sind in den MUT-Wartungsdaten als „Schritte“ auszulesen. Der Drehzapfen greift in die Leitspindel an der Magnetrotorwelle ein. Wenn der Rotor in Richtung des hohlen Pfeiles dreht, dann sorgt die Leitspindel für ein Einfahren des Drehzapfens in das Innere des Motors. Dreht der Motor in Richtung des vollen Pfeiles, dann wird der Drehzapfen ausgefahren. 43 MPI-System 4.1.2. Kapitel 2 Gleichstrommotor Eine einfachere Bauweise ist die Verwendung von Gleichstrommotoren. Allerdings ist bei dieser Konstruktion ein Positionssensor erforderlich, um die Aus-/Einfahrposition ermitteln zu können. Eine Erkennung, ob ein Gleichstrommotor verwendet wird, kann nur über den Spindelpositionssensor in der Verdrahtungsanleitung erfolgen. 44 MPI-System 4.1.3. Kapitel 2 „FLICS“ Ab etwa Modelljahr ´95 in darauffolgenden Modelljahränderungen: u u u u Steuerung durch Bimetall statt Thermowax-Element bessere Leerlaufstabilisierung in der Warmlaufphase verhindert Drehzahlanhebung bei defektem Schnell-Leerlaufventil FLICS: Flow Limited Idle Air Control System Leerlaufsteuerung mit begrenzter Durchflussmenge HINWEIS: Space Star mit 4G13 und 4G18 Motor und 1,3 l Colt ab MJ 2001 besitzen keine Drosselklappenanschlagschraube und keinen Leerlaufschalter. Die Leerlaufstellung wird über die Position des Drosselklappensensors angelernt. 6A12 und 6A13 Motore haben kein Bimetall bzw. Dehnstoffelement zur Kaltlaufregelung. 45 MPI-System 5. Kapitel 2 ON-BOARD-Diagnose Motore mit MPI-Kraftstoffeinspritzung besitzen die ON-BOARD-Diagnose, mit der die Funktionsfähigkeit der Abgasreinigungsanlage und des Gemischaufbereitungssystems ständig selbsttätig geprüft wird. Ein Computer-Diagnose-System kontrolliert nach dem Motorstart innerhalb von 5 Sekunden die Funktionen, die für die Schadstoffminderung entscheidend sind. Erlischt die Kontrolllampe im Armaturenbrett nach 5 Sekunden nicht, kann der Fahrer zwar weiterfahren, sollte jedoch eine Werkstatt aufsuchen, da entweder in der AbgasReinigungsanlage oder bei der Gemischbildung etwas nicht in Ordnung ist. Abhängig vom aufgetretenen Problem wird evtl. ein Notlaufprogramm aktiv. Funktionsprüfungen an folgenden Bauteilen (Beispiel): l l l l l l l l Computer Lambdasonde Luftmassenmesser Ansauglufttemperatur-Sensor Atmosphärendruck-Sensor Einspritzdüsen Kühlmitteltemperatur-Sensor Drosselklappen-Sensor l l l l l l l Motorpositionierungs-Sensor Klopfsensor Kurbelwinkel-Sensor Zylindersensor (OT-Geber 1. Zylinder) Kraftstoffpumpen-Relais Zündspulen Geschwindigkeits-Sensor Mit Hilfe des MULTITESTERS (MUT), der über einen Zentralstecker angeschlossen wird, kann der Techniker dann innerhalb weniger Sekunden die Codes, die der Computer gespeichert hat, erkennen. Fahrzeuge mit E-OBD (siehe auch Kapitel 3) besitzen international standardisierte Diagnosecodes, die bei allen Herstellern gleich sind und mit dem standardisierten Auslesegerät „General Scan Tool“ (GST) am genormten Zentralstecker aufgerufen werden können. 46 MPI-System Kapitel 2 6. Notlauf- und Schutzfunktionen ¬ Diese Funktion bewirkt z.B., dass bei einem Sensorausfall die Sicherheit nicht beeinträchtigt wird. Falls z.B. ein Sensor des Leerlaufsystems ausfällt, ist die Motorsteuereinheit so programmiert, dass ein plötzliches Ansteigen der Motordrehzahl vermieden wird. - Die Schutzfunktion der Motorsteuereinheit ignoriert die Ausgangssignale des defekten Sensors und verwendet anstelle dieser Signale ein eingebautes Programm, so dass das Fahrzeug weiterhin funktioniert. Der Operationsstatus bei Verwendung der Schutzfunktion wird als Notprogramm bezeichnet, und die Motorsteuereinheit lässt die Motor-Kontrollleuchte während dieses Modus aufleuchten. Notlauf- / Schutzfunktion (Beispiel) Fehlbetrieb des Systems Einzelheiten der Steuerung KraftstoffeinspritzLeerlauf-DrehzahlZündzeitpunktsteuerung steuerung steuerung Die Motorsteuereinheit vollführt keine Leerlaufsteuerung während des Betriebs und der Verzögerung Luftmassenmesser Motorsteuereinheit steuert Kraftstoffeinspritzung anhand des Signals des Drosselklappensensors AnsaugluftTemperatursensor Motorsteuereinheit nimmt eine Ansaugluft-temperatur von 25°C an, wenn sie die Kraftstoffeinspritzung steuert Drosselklappensensor Die Motorsteuereinheit vollführt keine Leerlaufsteuerung während des -----Betriebs und der Verzögerung Die Motorsteuereinheit bewegt den Leerlauf-----Stellantriebs-Tauchkolben zurück, bevor die Leerlaufsteuerung gestoppt wird Die Motorsteuereinheit Die Motorsteuereinheit nimmt eine Kühlmittelnimmt eine KühlmittelTemperatur von 80°C an, Temperatur von 80°C an, wenn sie die Kraftwenn sie die Leerlaufstoffeinspritzung steuert steuerung ausführt Die Motorsteuereinheit Die Motorsteuereinheit nimmt den Atmosphärennimmt den Atmosphärendruck mit 101 kPa an, wenn druck mit 101 kPa an, wenn sie die Kraftstoffsie die Leerlaufsteuerung Einspritzung steuert steuert MotorPositionssensor KühlmittelTemperaturSensor Atmosphären Luftdrucksensor ------ Die Motorsteuereinheit verstellt den Zünd-zeitpunkt für Betrieb unter hoher Belastung (gleichwertig zu einer ZentrifugalVerstellung) Motorsteuereinheit nimmt eine Ansaugluft-temperatur von 25°C an, wenn sie den Zündzeitpunkt steuert ------ ------ Die Motorsteuereinheit nimmt eine KühlmittelTemperatur von 80°C an, wenn sie den Zündzeitpunkt steuert ------ Fahrzeugspezifische Notlauf- und Schutzfunktionen siehe jeweilige Werkstattanleitung. 47 MPI-System Kapitel 2 Wiederholungsfragen zum Kapitel 2: Welche der hier aufgeführten Bauteile sind Sensoren? r r r r Einspritzdüse Leerlaufschalter Klopfsensor Lichtmaschine Klemme FR Welche der hier aufgeführten Bauteile sind Stellglieder? r r r r Einspritzdüse Aktivkohlebehälter Abgasrückführungsmagnetventil Kraftstoffdruckregler Welche Aussage ist falsch? r Bei der Luftmassenmessung mit Hitzdraht (MUKAS) ist ein regelmäßiges Freibrennen der Hitzdrähte erforderlich r r Im MPI-System gibt es 3 verschiedene Verfahren der Luftmassenmessung Der Ansauglufttemperatursensor befindet sich am Gehäuse des Luftmassenmessers Beim Satteltank sind: r r r Die Kraftstoffpumpen parallel geschaltet Die Tankgeber in Reihe geschaltet Die Tankgeber parallel geschaltet 48