Zeitschrift des Fanclub Galopp
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Zeitschrift des Fanclub Galopp
GaloppExpress Nummer 91/2004 P.b.b. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1030 Wien Zul. Nr. GZ 02 Z 030 621 Zeitschrift des Fanclub Galopp ● Der Präsident berichtet ● Magna Racino begrüßt den FANCLUB GALOPP ● Ein Osterhase erobert Irland ● Ein Traum wird wahr ● Talk mit Andreas Suborics ● Club der 1000 Der Präsident berichtet Liebe Mitglieder, geschätzte Freunde des FANCLUBS GALOPP! Nach einer Art schöpferischer Pause tritt der Fanclub Galopp gemeinsam mit dem Österreichischen Amateur-Rennreiter-Verein wieder mit Veranstaltungen für seine Mitglieder und Sympathisanten auf. Am Mittwoch, dem 8. September fand ein breit gefächerter Video-Abend statt und am 17. September gibt bzw. gab es eine Besichtigung des Gestüts Schönfeld von Johann Scheit mit anschließendem gemütlichen Beisammensein im Gasthof des neuen Schönfelder Golf-Clubs. Für den Videoabend haben wir uns mit dem Ö.A.R.V. auf einen Versuch geeinigt, dieser wurde nämlich erstmals im Krieau-Beisl im Verwaltungsgebäude des Wiener Trabrennplatzes veranstaltet. Dort gibt es ein für unsere Vorhaben ideal geeignetes Extrazimmer, aber auch eine in Pferdesportkreisen anerkannt gute Küche. Ich möchte mich bei der Familie Badura für ihr Interesse bedanken und hoffe, dass wir nunmehr eine neue Heimstätte für unsere Clubabende besitzen werden. GALOPPEXPRESS 91/2004 Gleichzeitig darf ich mich bei unserem langjährigen Partner Ö.A.R.V. bedanken. Präsidentin Margit IrsiglerPretz, mit der ich vor der Sommerpause ein spannendes, inhaltsreiches Gespräch in der Gösser-Bierinsel führen durfte, und Vorstandsmitglied Gabriela Elias sind für die Zusammenarbeit ideale Partner und setzen damit die Linie ihres Altpräsidenten Walter Krimmel in bewährter Weise fort. In diesem Zusammenhang richte ich einen Genesungswunsch an den Ö.A.R.V.-Vizepräsidenten Dkfm. Dr. Marius Mautner Markhof, auch Ehrenpräsident der Österreichischen Amateurfahrervereinigung Trabersport-Klub. „MMM“, der bei nahezu allen Fanclub-Veranstaltungen anwesend ist, hat einen Schlaganfall erlitten und befindet sich auf Rehabilitation. Lieber Herr Doktor Mautner, ich wünsche Ihnen im Namen aller Mitglieder baldige Genesung in der Hoffnung, Sie schon bald wieder in unserer Mitte begrüßen zu dürfen. Während in Magna Racino Ebreichsdorf der Betrieb derart routiniert läuft, als gäbe es ihn nicht erst seit 4. April, und in der Freudenau nach einem hoffnungsvollen Aufflackern im Frühjahr mit einem sensationellen Derby auf Grund des Fehlens von potenten Sponsoren bedauerlicherweise zumindest für heuer Endstation ist, geht es also bei uns mit den oben erwähnten Veranstaltungen weiter. Einen großen Verlust erlitt die Galopperszene durch den Tod des zu den profiliertesten Persönlichkeiten des 2 Turfs zählenden Kommerzialrat Paul Schweitzer, der seine schwere, letztlich unheilbare Blutkrankheit jahrelang mit bewundernswerter Contenance ertragen hatte. Paul Schweitzer ist am 3. Juli im Alter von 68 Jahren eingeschlafen. Manchmal frage ich mich, was mit dem Ende 1994 seine Rennaktivitäten in der Freudenau beendenden Wiener Galopp-Rennverein geschehen wäre, hätte dessen Vizepräsident Kommerzialrat Schweitzer nicht knapp vor der Wahl zum Präsidenten aus Gründen, die ich bis heute nicht kenne, auf seine Kandidatur verzichtet. Gäbe es die Freudenau als Veranstalter auch heute noch? Hätte der Top-Geschäftsmann ihr Überleben sichern können? Ich weiß, diese Fragen sind rein theoretischer Natur und helfen heute nicht weiter. So müssen wir uns damit begnügen, seine eminenten Erfolge als Besitzer festzuhalten und zu würdigen. Nach einem dritten Platz anno 1999 war Paul Schweitzer von 2000 bis 2003 viermal in Serie Besitzer-Champion. Seinen größten Erfolg feierte für ihn Jockey Erwin Dubravka auf dem in Ungarn erworbenen Gazduram im Österreichischen Derby 2002. In diesem Jahr wurde Gazduram auch zum „Galopper des Jahres“ gewählt. Hier noch einige klingende Namen seiner erfolgreichen Cracks: Ballineyev, Nandor, Clarion, Negro, Tavel… Übrigens führt der Stall Schweitzer auch heuer die Besitzer-Statistik an. Erfreulicherweise wird die pferdesportbegeisterte Familie Schweitzer die Tradition des Stalles mit den blau-weißen Farben in memoriam Paul Schweitzer fortsetzen. Ich bin sicher, dass der Kontakt zum FANCLUB GALOPP, dessen langjähriges Mitglied Paul Schweitzer gewesen ist, aufrecht bleiben wird. So bleibt mir also nur mehr übrig, uns allen eine schöne Herbstsaison zu wünschen, einerseits mit unseren Eigenveranstaltungen, andererseits mit den abwechslungsreichen Galopprennen in Ebreichsdorf, wo sich noch bis 7. November die Türen der Startboxen öffnen werden. Mit herzlichen Grüßen Ingo Rickl, Präsident Magna Racino begrüßt den FANCLUB GALOPP - ein Gespräch mit Ing. Paul Leitenmüller Der FANCLUB GALOPP besuchte am 4. Mai 2004 die neu eröffnete Rennbahn in Ebreichsdorf, als Gastgeber stand deren Manager Ing. Paul Leitenmüller Rede und Antwort und präsentierte die Anlage. Ing. Paul Leitenmüller begann seine Karriere nach Absolvierung der HTL, Die zahlreichen Gäste der Veranstaltung am 4. Mai 2004 konnten zunächst den herrlichen Blick aus dem Fortuna-Panoramarestaurant über die einzigartige Rennbahnanlage genießen und sich auch an einem köstlichen, von der Firma Magna Entertainment gesponserten Buffet laben. Nach dem glanzvollen Pre-Opening mit zahlreichen Prominenten wurde zunächst der Rennbetrieb mit 2 Renntagen pro Woche (Donnerstag und Sonntag) aufgenommen. Die Durchführung von Trab- und Galopprennen vor Ort ist aber nur ein Teil des neuartigen Konzeptes des Magna Racino, welches seinen Vollbetrieb mit dem 4. September 2004 aufnahm. Wie viele bereits gesehen haben, besteht eine Trabersandbahn innen, eine Galoppersandbahn in der Mitte und eine Galoppergrasbahn außen. Weiters gibt es eine Flutlichtanlage, die Rennen jeder Art auch bei Dunkelheit ermöglicht. Etwas abseits davon sind nach modernsten Erkenntnissen Stallungen für 600 Pferde gebaut worden, die sich sukzessive füllen. Auf dem insgesamt 270ha umfassende Areal ist auch Platz für 60 Koppeln. Bis 9. November sollen in dieser Saison insgesamt 51 Renntage stattfinden – Trabrennen und Galopprennen gemischt. Die 102 m2 große Video-Wall ermöglicht nicht nur die Live-Wiedergabe der Rennen in Ebreichsdorf, sondern gemeinsam mit der im Entertainment-Center vorgesehenen 200 m2 großen Videowand die Live-Übertragung von Sportereignissen aus dem Ausland, wobei mit der Fussball-EM der Anfang gemacht wurde. Im Winter sollen auch Schi- rennen oder Eishockey-Spiele übertragen werden. Auch bei dieser „Zweiten Säule“ des Racino Konzeptes besteht die Möglichkeit, Wetten zu platzieren. Das Entertainment-Center hat Platz für 1.300 Personen und soll auch der Übertragung von Pferderennen aus Amerika über den Wettkanal Race On-TV, wo Magna Entertainment mittlerweile der größte Rennbahnbetreiber ist und die Wettrechte von 69 Rennbahnen(!) hat, dienen. Im Entertainment-Center werden auch Revue-Shows und Zauber-Shows nach dem Muster von Las Vegas angeboten werden („Dritte Säule“). Ebenso wie in Las Vegas wird es ein AutomatenCasino mit 350 Slot-Machines geben (Vierte Säule“). Im Magna Racino gibt es insgesamt 9 Gastronomiestationen verschiedenster Art vom Panoramarestaurant in HaubenQualität bis zum Fast-Food (Traber- und Galoppertreff), die auch mehrere Bars umfassen („Fünfte Säule“). Ab 4. September 2004 hat das Magna Racino täglich geöffnet und soll ab dem nächsten Jahr jährlich 500.000 Besucher mit seinem völlig neuartigen, multifunktionalen Konzept nach Ebreichsdorf locken und damit einen wirtschaftlichen Betrieb sichern. In der Endausbaustufe werden 280 - 300 Personen einen Arbeitsplatz im Racino finden. Neben dem Markt in Ostösterreich sollen dann verstärkt auch Besucher aus den nahen EU-Ländern Ungarn, Tschechien und der Slowakei angesprochen werden. Über Race On-TV soll von Los Angeles aus ein weltweiter Markt erreicht werden, wobei Kooperationen mit bestehenden Rennbahnen in Europa gesucht werden. Ab September diesen Jahres wird es auch die weltweite Handy-Wette geben; geplant ist neben den schon bekannten Internet-Wetten auch eine weltweite Pferdelotterie (Magna-Five). Auch eine Festwiese gegenüber dem etwas an einen griechischen Tempel erinnernden Racino-Gebäude ist in dem Konzept vorgesehen, wo die bestehende Infrastruktur auch für Open-Air Konzerte genutzt werden soll. Neben der Anbindung an ein hochrangiges Straßennetz ist nunmehr die Erreichbarkeit des Magna Racino nicht nur von Baden, sondern von Wien aus mit eigenen Bussen gegeben. Zur Errichtung des Magna Racino wurden rund 75 Millionen Euro (das sind rund 1 Milliarde Schilling!) in der Kleinstadt Ebreichsdorf investiert. Allein für die Bewässerung (die in der Freudenau nie so richtig funktionierte) wurden 40 Millionen Schilling verbaut. 3 GALOPPEXPRESS 91/2004 Fachrichtung Elektrotechnik, und einer klassischen Ballettausbildung als Solotänzer am Stadttheater Baden. Nebenbei studierte er an der Wirtschaftsuniversität Werbekaufmann und wurde anschließend P.R.-Chef des Stadttheaters Baden, das unter seiner Ägide zum bestausgelastetsten Theater Österreichs wurde. Überraschenderweise avancierte er dann zum Kurdirektor der Stadt Baden und war damit für Marketing und Tourismus in der Kurstadt verantwortlich. Im Vorjahr wurde er zur Firma Römerquelle geholt und dort als Nachfolger des Generaldirektors aufgebaut, was sich jedoch wegen des Verkaufs des Unternehmens an Coca Cola zerschlug. Über Vermittlung von P.R.-Lady Ulla Weigerstorfer wurde Frank Stronach auf ihn aufmerksam und bestellte ihn aufgrund seiner Theatervergangenheit zunächst zum Event-Manager in Ebreichsdorf, später wurde er Sales& Marketing-Manager. Nach dem hoch interessanten Vortrag Ing. Leitenmüllers, der sich aufgrund seines Arbeitsgebietes nicht auf Spezialfragen des Pferdesports konzentrierte, aber der auch bereitwilligst für Anfragen zur Verfügung stand, konnten sich die Besucher selbst ein Bild vom Baufortschritt des Entertainment Center machen. Die einzigartige Anlage mit seiner wohl modernsten Rennbahn Europas verdient in einer Zeit, in der immer wieder Rennbahn geschlossen werden oder in Konkurs gehen, die uneingeschränkte Bewunderung und Unterstützung der Rennsportfans. Wie sagte doch der deutsche Spitzenfahrer Thomas Panschow anlässlich eines Siegerinterviews sinngemäß: Er hätte nie gedacht, dass so eine tolle Rennbahn in Österreich hätte entstehen können. (-kuz-) Ein Osterhase erobert Irland GALOPPEXPRESS 91/2004 Nicht nur Andreas Suborics vertritt Österreich derzeit in der ganz großen Turfwelt prächtig, auch ein Galopper hat sich ganz oben etabliert, der enge Verbindungen zu Österreich hat und allein durch seine Namensgebung – Osterhase - bereits für Aufsehen sorgt. Seine Geschichte beginnt im Traditionsgestüt Horn im Waldviertel, denn dessen Zuchtjuwel Ostara brachte 1989 eine Stute namens Ostrusa. In den Farben von Michael Rosenfeld holte sie sich den Freudenauer Austria-Preis. Insgesamt gewann Ostrusa in Wien 7 Rennen und war neunmal platziert. Nach Beendigung ihrer Rennlaufbahn beschloss ihr Besitzer, mit der Stute zu züchten. So ging sie ins irische Nationalgestüt und wurde dort von Approach the Bench gedeckt. Ihr erstes Produkt kam 1996 zur Welt und wurde Ostarrichi getauft, in Erinnerung an die erstmalige Erwähnung Österreichs vor genau 1000 Jahren. John Clarke, der oberste Chef des Nationalgestüts, ist ein äußerst kompetenter Pferdemann und er empfahl den in Irland unbedarften Besitzern und Züchtern Mr. John Mulhern als Trainer. Mulhern hatte schon den Stallion Approach the Bench im Training. Er ist der Schwiegersohn des irischen Ministerpräsidenten, dementsprechend finanziell unabhängig und ein Pferdemann durch und durch. Er trainiert auf dem Curragh in Kildare und man fühlte sich gleich sehr wohl bei ihm. Ostarrichi gewann auch bald ein Rennen, ihre Schwester Osteria (von Zieten) zeigte auf der Rennbahn nicht die erhofften Leistungen und ging bald ins Zuchtgestüt von Mrs. Mulhern. 1999 fohlte Ostrusa dann einen Hengst nach Flying Spur, einen Dual-Hemisphere-Stallion von Danehill, der leider 4 nur eine Saison in Europa deckte. Bald zeigte sich der Jährling sehr hengstisch und kompliziert, er wurde kastriert und auf Osterhase getauft. Es folgten weitere Produkte von Catrail (läuft derzeit unter dem Namen Irusan in England) und Priolo (die dreijährige Stute Ostopet ist noch sieglos, ein zweijähriger Hengst ist in England im Training und ein Jährling soll demnächst zu den Sales gehen). Derzeit ist Ostrusa nach Indian Danehill trächtig, denn der Cross mit Danehill-Produkten scheint erfolgversprechend. Osterhases Karriere begann bereits als Zweijähriger im Juni 2001, unplatziert und 24 Längen hinter dem Sieger. Aber schon beim übernächsten Start saß mit Mick Kinane einer der weltbesten Jockeys im Sattel, er war von den Arbeitsleistungen beeindruckt und ein dritter Platz gab Anlass zu Optimismus. Bei strömendem Regen feierte Kinane mit ihm in Fairyhouse dann den ersten Sieg, das Maidenrennen war mit 7.000 Euro dotiert gewesen. Seine Handicapeinstufung von 97 katapultierte ihn gleich in die oberen Regionen des Jahrganges und in Handicaps stand er daher auf verlorenem Posten. Trotzdem schlug er sich in der weiteren Folge achtbar, als Dreijähriger belegte er in guten Rennen zwei zweite und einen dritten Platz, ehe er unter dem englischen Gastreiter Dane O’Neill auf dem Curragh im August 2002 in einem Listenrennen triumphierte, zwei Monate später folgte ein knapper Sieg in einem Handicap, diesmal wieder mit Mick Kinane. Bereits damals war der Superjockey von der Klasse des Sprinters überzeugt, der Sieg auf dem Curragh fand nämlich am Tag des Prix de l’Abbaye in Longchamp statt und Kinane meinte, dass man eigentlich in Paris hätte laufen sollen, mit so viel Speed würde man dort auch eine Chance haben. Die Vierjährigensaison begann in Cork mit einer knappen Niederlage gegen das beste englische 1000Meter-Pferd Repertory. Kinane ritt Osterhase in der folge etwas eigenwillig von hinten heraus, sodass man sich zu einem Reiterwechsel entschloss. Der junge Francis Berry nutzte die Chance, vertraute voll auf die Antrittskraft und gewann mit dem Osterhasen in Cork. Seither sitzt nur noch der junge Ire im Sattel und Kinane war etwas sauer, dass man einen Spitzenjockey wie ihn durch einen Newcomer ersetzt hatte. Nach dem Sieg in Cork schien aber vorerst der Erfolgslauf gestoppt, denn der eigenwillige Wallach hatte sich in der Startbox verletzt. John Mulhern gab ihm eine lange Pause und zeigte ihm erst wieder im nächsten Jahr die Bahn. Ein sechster Platz in einem Grupperennen im Frühjahr des heurigen Jah- Stephen McCarthy, der Assistenztrainer und regelmäßige Arbeitsreiter hatte das ideale Rezept für den nicht einfach zu trainierenden Crack gefunden. Er hat seinen eigenen Willen und will auch beim Training alles geben. Ihn fit und well zu halten ist daher keine einfache Aufgabe. Beim Listenrennen in Naas schien es dann auch so, als ob das Duo Berry/Osterhase eine knappe Niederlage einstecken müsste, denn der englische Gast Benbaun hatte 100 Meter vor dem Ziel den Führenden überholt, aber Osterhase fightete zurück und gewann mit kurzem Kopf Vorsprung. Als am Derbytag dann der Boden auf seiner Heimatbahn Curragh ideal abgetrocknet war, hoffte man vor der Kulisse von 32.000 Besuchern auf ein ehrenvolles Abschneiden. Aber was Osterhase dann zeigte, ließ die Turfwelt aufhorchen. Berry legte mit Höllentempo loß, hatte bald die Lieblingsposition an den Rails und entfernte sich sukzessive von den Gegnern. Vier Längen Vorsprung auf den Zweiten, 57,4 Sekunden für 1000 Meter, Verbesserung des 25 Jahre alten Bahnrekords, Siegerehrung, Presseinterviews, das kleine Grüppchen aus Wien stand plötzlich im Mittelpunkt der großen Galopperwelt. Trainer John Mulhern dachte laut über einen Start in Ascot, York oder Paris nach, nützte aber zugleich die Hochform seines Schützlings, ging einige Tage später ins renommierte Rockingham-Handicap (100.000 Euro Dotation) und Osterhase setzte noch einen drauf: Drei Siege in Serie, ein reiner Hattrick. Ein Grupperennen über 1200 Meter schien dann nicht ganz ideal, dennoch ging Osterhase als zweiter Favorit mit einem Kurs von 100/30 ins Rennen, allerdings musste er sich One Cool Cat beugen und landete auf Rang 4, drei Längen hinter dem Sieger. Aber dieser One Cool Cat ist ja nicht irgendein Pferd, er war im Vorjahr die Nummer 1 des Jahrganges und ist jetzt der beste irische Sprinter. Dahinter liegt aber Osterhase mit einem offiziellen Rating von 118 souverän an zweiter Stelle der inoffiziellen Sprinterwertung. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der heurige Derbysieger Grey Swallow ein Rating von 117 besitzt. Osterhase hält derzeit bei einer Gewinnsumme von über 300.000 Euro. Sieben Siege und 15 mal unter den ersten Drei bei insgesamt 27 Starts sind die eindrucksvollen Statistikdaten. Der Autor dieser Zeilen ist besonders stolz darauf, ein wenig zu diesen Erfolgen beigetragen zu haben und es ist schon ein erhabendes Gefühl auf den Gestüten, in den Führringen und bei den vielen Pub-Besuchen und offziellen Anlässen in Irland das kleine Österreich in der großen Turfwelt zu vertreten. (copy) Ein Traum wird wahr Für Ernst Baur, den Eigentümer des auch in Wien gut bekannten Galoppergestütes Güthler-Hof ging mit dem Sieg von Termac im heurigen Grand Prix von St. Moritz ein Traum in Erfüllung. Stolz erklärte er nach diesem Erfolg: „Ich hatte schon einen ziemlich unruhigen Magen. Es ist doch etwas ganz anderes, als im Ausgleich IV oder in der Slowakei anzutreten. Es handelt sich ja nicht um eine Gulaschkanone. Dabei bin ich sonst ja eigentlich nervenstark. Der Pfleger, der die letzten 14 Tage bei Termac war, hat zu mir vor dem Rennen gesagt, das Pferd ist so gut drauf, wir können nicht verlieren. Und William Mongil wollte jetzt gar keine Order mehr haben, hat gesagt, Termac ist gleich der Chef im Ring. Wenn ein Weltklassejockey wie er ein Pferd einmal geritten hat, weiß er, was er unter sich hat.“ Dabei hätte ursprünglich ein ganz anderer im Sattel sitzen sollen: „Ich habe auch Pferde bei Emmerich Schweigert in Wien in Training. Dort reitet Erwin Dubravka, ihn habe ich bei der Nennung angegeben. Doch hat er mir dazu geraten, einen anderen Jockey zu suchen. William Mongil war frei, sein Manager hat alles perfekt gemacht. Und im Rennen ging dann alles wie von selbst. Aus einer Außenbox hatte Termac im Grand Prix einen guten Start, war schon bald Zweiter. Als er aufrückte habe ich zu einer Bekannten gesagt, der kommt aber sehr früh. Doch der Jockey hat gemerkt, was er kann. Im Schlussbogen hatte er praktisch schon gewonnen. Ich bin in diesem Moment schon von der Tribüne gesprungen. Das war mein größter Erfolg, noch bedeutender als ein Listensieg in Baden-Baden.“ Für Baur eine Bestätigung seiner Galopperzucht. Termac kommt aus seinem ersten Zuchtjahr, vorher hatte er Warmblüter gezüchtet, was etwas völlig anderes ist. Christian von der Recke war für Ernst Baur eine große Hilfe. Er hatte ihm nämlich erst die Ausschreibungen gefaxt: „Sonst wäre alles wahrscheinlich in die Hose gegangen. Ich hatte noch nie zuvor ein Gewicht ausgerechnet. Dann bekam ich Hilfe aus der Schweiz. Ich habe Termac für den letzten Tag im 1800 Meter-Rennen und im Grand Prix genannt. Meine Idee war, wenn er sich einigermaßen gut in St. Moritz einführen würde, in den 5 GALOPPEXPRESS 91/2004 res ließ bereits aufhorchen, aber was dann kam, war unvergleichlich. Grand Prix zu gehen, sonst in das andere Rennen. Und beim ersten Mal hat ja alles gut geklappt. Ich war beim ersten Start zwei Tage da, bin nach dem Großen Preis bis Montag geblieben. Wir haben in der Gaststätte Sonne noch etwas gefeiert.“ Baur legte seine Wurzeln für den Galoppsport schon in seiner Kindheit. Mit 17 kaufte er sich kein Auto, sondern ein Pferd. Allerdings sieht er für die Zukunft nicht allzu rosig, denn seine Nachkommen wollen von dem Sport nichts wissen: „Mit einer Nachfolge für das Gestüt wird es schwer. Vielleicht baue ich eine Stiftung auf.“ Seine Turf-Philosophie: „Ich gebe kein Gas, bei mir geht alles langsam, um auch einmal in einem besseren Rennen zu gewinnen. Ich spiele meine Pferde nie, nicht einmal zehn Euro. Wichtig ist, den Pferden eine Chance zu geben. Das Pferd ist mein Sportsfreund.“ GALOPPEXPRESS 91/2004 Das Gestüt Güthler-Hof in der Slowakei, in der Nähe von Bratislava, ist über 2000 Hektar groß. Insgesamt gibt es fast 200 Pferde. Finanziell wäre so ein Betrieb in Deutschland allein aufgrund der Personalkosten. Umgesehen hatte sich Baur auch in der ehemaligen DDR, sein Wahl fiel aber auf die Slowakei. „Der Boden ist gut, Sandoder Moorböden sind für die Zucht nicht geeignet. Herr Surda, der Direktor des dortigen Direktoriums, unterstützt mich sehr. Wir gewinnen dort in der Regel 25 bis 28 Rennen im Jahr, sind auch in Italien erfolgreich. Ich möchte mich jetzt stärker im Ausland orientieren, um Pferde auch gut verkaufen zu können. Ich bin in Lahr, unweit von Baden-Baden geboren. Im Stuttgarter Raum, wo ich inzwischen zu Hause bin, wollen die meisten Schwaben aber nichts ausgeben. Ich bin da ein totaler Außenseiter. Kaum jemand hat hier Pferde, man schaut mich fast wie einen Aussätzigen an und sagt, der verkloppt sein Geld. Ich antworte dann, wie lange lebst du denn? Das Geld wird täglich entwertet. Man hat Spaß mit den Pferden. Was gibt es Schöneres?“ Und auf der Achse ist Baur durch sein Rennsportengagement auch, er fährt rund 150.000 Kilometer im Jahr. Für andere Hobbies bleibt da kaum Zeit: „Im Urlaub spiele ich Golf. Früher war ich ein leidenschaftlicher Jäger, bin überall auf Jagd gegangen, habe einige Trophäen, auch aus Kanada gesammelt. Darauf habe ich keinen Mumm mehr. Ich bin immer bei den Pferden, kenne jedes Pferd und bin jeden Morgen der Erste im Stall. Ich lebe jetzt allein, eine Frau würde das wohl kaum mitmachen.“ (g-online/copy) 6 Talk mit Andreas Suborics „Unser“ Andy Suborics hatte in seiner neuen Heimat Deutschland bislang ja schon fast alles erreicht, nur ein Sieg fehlte noch, nämlich der im Deutschen Derby. Heuer klappte es mit Shirocco endlich, noch dazu gar nicht papierformgemäß. Das deutsche Internet-Medium Galopp-Online.de nahm dies zum Anlass für ein Gespräch mit dem Jockey-Star. Wir bringen Ihnen nachstehend die wichtigsten Aussagen: GaloppOnline: Wann waren Sie sich sicher, das BMW 135. Deutsche Derby nicht mehr verlieren zu können? Andreas Suborics: Wir hatten genau die erhoffte Ausgangslage. Ich wollte hinter Salonhonor und Sweet Wake gehen, habe keines dieser Pferde unterschätzt. Schon im Schlussbogen hatte ich ein Riesengefühl. Ich hatte vorher schon mehrfach geritten und gesehen, dass sich zu diesem Zeitpunkt viele Pferde bereits geschlagen geben. Das war auch diesmal der Fall, und mein Pferd marschierte sehr gut. Wenn er den fünften Gang finden würde, könnte es klappen, habe ich mir gedacht. Und als ich einhundertfünfzig Meter vor dem Ziel Manfred Chapman gehört habe, der gesagt hat, Shirocco gewinnt das Derby, war ich mir sicher. GaloppOnline: Mit welchen Erwartungen waren Sie in das Rennen gegangen? Andreas Suborics: Vor der Union habe ich schon gesagt, das ist der beste Dreijährige, den ich um diese Zeit geritten habe. Nach dem dritten Platz in Köln war ich im ersten Moment schon etwas enttäuscht. Shirocco war im Führring aber auch noch etwas dick gewesen, offenbar hat er auf der Heimatbahn vor der Geraden abgeschaltet und nicht in den höheren Gang gefunden. GaloppOnline: Hatten Sie Bedenken wegen der doch sehr starken Regenfälle in Hamburg? Andreas Suborics: Shirocco ist nicht vom Boden abhängig. Nur fest hätte der Boden nicht sein dürfen. Tiefe Bahn ist kein Problem für ihn. Schon als die Startnummern gezogen waren, macht man sich so seine Gedanken, malt sich den Rennverlauf aus. Die innere Spur war vielleicht nicht optimal, ganz außen war der Weg zu weit. Ich hatte schon geglaubt, dass in diesem Jahr die Siegchance da ist, auch wenn das Feld relativ ausgeglichen wirkte. Und gerade Malinas hatte vorher eine Super-Leistung abgeliefert. GaloppOnline: Sie haben gerade in jüngerer Vergangenheit viele große, auch internationale Rennen gewonnen. Welche Bedeutung hat der Derbysieg? GaloppOnline: Wer waren die ersten Gratulanten? Andreas Suborics: An allererster Stelle meine Lebensgefährtin Christina, dann Baron von Ullmann, Andreas Schütz, Paul Harley und Andreas Boschert. Die Stimmung war trotz des Wetters super. Das Hamburger Publikum hat mir das Gefühl gegeben, dass die Bahn richtig voll wäre. Nach zwei großen Siegen in Hamburg, in Derby und Diana, möchte ich mich bei den Zuschauern herzlich bedanken. Ganz besonders bin ich Baronin von Ullmann, die mich am Montag angerufen und mir gratuliert hat, und Baron von Ullmann dankbar. Die Baronin hat sich über den Sieg ihres Sohnes so gefreut wie über einen eigenen Triumph. Im Fernsehen hat sie das Rennen genau beobachtet. Es ist besonders schön, auf diese Art das Vertrauen, das sie in mich gesetzt haben, einzulösen. Mein Dank gilt vor allem meiner Freundin Christina, aber auch Paul Harley, Hansi Peters und dem ganzen Team. GaloppOnline: Was für einen Charakter hat Shirocco? Wie verlief seine Entwicklung, auch im Vergleich zu seinen Brüdern? Andreas Suborics: Subiaco habe ich nie geritten. Shirocco ist von seinem Charakter viel stärker als Storm Trooper. Er benimmt sich wie ein Rennpferd. Morgens ist er sehr phlegmatisch, ein ausgesprochen ruhiger Typ. Er hat eigentlich nur gute Charaktereigenschaften. Bei Storm Strooper ist das Nervenkostüm ganz anders. Er scheitert oft an seinen Nerven, das ist bei Shirocco zum Glück nicht der Fall. Beim ersten Start in Krefeld war er noch ein Baby. Auch bei seinem dritten Start in der Union war er noch nicht fertig. Da musste weitere Steigerung drin sein. Das Entscheidende für mich ist die Tatsache, dass er vier Längen vor Malinas war und dahinter wieder eine Lücke von sechs Längen klaffte. Und Malinas ist meiner Ansicht nach ein richtiges Gruppe I-Pferd. Ich glaube auch, dass wir einen sehr starken Derby-Jahrgang haben. GaloppOnline: War Ihre Familie auch in Hamburg? Andreas Suborics: Christina war da, die Kinder waren bei den Großeltern, haben n-tv geguckt. Nach der Siegerehrung habe ich die Kids sofort angerufen. Sie waren richtig stolz, für sie war ich der Held. Ich habe ih- nen versprochen, dass sie in der nächsten Woche das doppelte Taschengeld bekommen. Als ich zu Hause war, lautete die erste Frage, wann läuft Shirocco wieder? GaloppOnline: Wie haben Sie am Sonntag noch gefeiert? Andreas Suborics: Wir waren ungefähr mit zwanzig Leuten im Hotel Böttcherhof. Meine Freundin Christina, Lennart Hammer-Hansen, Andreas Boschert mit seiner Lebensgefährtin, Andreas Schütz, Christian Sprengel, Werner Baltromei, Terry Hellier, Adrie de Vries, einige belgische und holländische Freunde waren dabei. Als frühmorgens die ersten Gäste zum Frühstück kamen, mussten wir den Speisesaal wieder verlassen. Am Montagmittag war ich wieder zu Hause, habe an diesem Abend mit Baron von Ullmann und dem Team in einem italienischen Restaurant gefeiert. GaloppOnline: Welche Reserven schlummern noch in Shirocco? Andreas Suborics: Er ist ein sehr gutes Pferd. Ich habe Paolini, Sabiango, Tiger Hill und andere Klassepferde geritten. In diese Kategorie gehört auch er. Falls er alles weiter so gut mitmacht, wäre der Arc sicher ein Ziel. Bis dahin ist der Weg allerdings noch weit. Wenn man in diesem Rennen angreifen möchte, dann mit so einem Pferd. GaloppOnline: Sie eilen in dieser Saison von einem Erfolg zum anderen. Was sind Ihre weiteren Ziele für 2004? Andreas Suborics: Wir haben dieses Jahr schon außerordentlich gute Dreijährige. Gentle Tiger und El Tiger haben sich im Derby ja auch sehr gut verkauft. Assiun besitzt hohes Format. Ich möchte schon noch ein paarmal in großen Rennen gut abschneiden. Im letzten Jahr habe ich gesagt, dass 2004 für uns eine sehr wichtige Saison wird. Bislang lief es fast optimal. Man braucht natürlich das Material dazu. Über sechzig Pferde haben das Gestüt Schlenderhan und Baron von Ullmann in Training. GaloppOnline: Haben Sie dieses Jahr das Championat im Visier? Andreas Suborics: Ja klar, zur Zeit bin ich vorne. Aber Andrasch Starke und Jean-Pierre Carvalho werden die ganze Saison über genauso ein Anwärter sein wie ich. Es ist aber besser, einen Vorsprung zu haben als zehn Punkte zurückzuliegen. Das Management mache ich weiterhin selbst. Zu den Trainern, für die ich regelmäßig reite, habe ich ein sehr gutes Verhältnis. Das möchte ich unverändert so pflegen. Ich bin für jeden Ritt dankbar, jeder Ausgleich IV-Sieg zählt für mich. GaloppOnline: Werden Sie im Winter wieder nach Japan gehen? 7 GALOPPEXPRESS 91/2004 Andreas Suborics: Von den Emotionen her war es mein bislang schönster Erfolg. Es ist das Rennen, das jeder Jockey gewinnen will. Ich war zweimal in Österreich erfolgreich, aber in Deutschland noch nicht. Und das, obwohl ich schon seit zehn Jahren hier in den Sattel steige. Hinzu kam, dass mein Besitzer das Rennen ebenfalls noch nie gewonnen hatte. Mir fiel schon ein ziemlicher Stein vom Herzen, als es geklappt hatte. Denn mit Nadour Al Bahr und Storm Trooper hatte es nur zum zweiten und dritten Platz gereicht. Andreas Suborics: Im Februar und März möchte ich wieder nach Japan. Ich habe das auch mit den Kids schon so vereinbart, denn für sie ist es immer besonders hart, wenn ich so weit weg bin. Aber das bringt der Beruf so mit sich, und diesen Job kann man ja auch nicht ewig ausüben. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, in diesem Land zu reiten. Es wäre auch das Angebot da, schon Ende des Jahres für drei bis vier Wochen in Japan in den Sattel zu steigen. So lange wir Starter haben, ist das aber kein Thema. Und von Mitte Dezember bis Ende Januar möchte ich gerne einmal fünf Wochen Urlaub machen. GaloppOnline: Werden Sie in den nächsten Jahren in Deutschland bleiben oder ins Ausland wechseln? Andreas Suborics: Ich habe in Deutschland einen Traumjob. So lange ich diese Möglichkeit besitze, bleibe ich auf jeden Fall. Wir haben uns schon vor dem Derby unterhalten, und es sieht so aus, als ob mein Kontrakt um zwei Jahre verlängert wird. Club der 1000 GALOPPEXPRESS 91/2004 Beim „Club der 1000“ handelt es sich um jene deutschen Galopper-Trainer und -Jockeys, denen es gelungen ist, im Laufe ihrer Karriere 1000 Siege und mehr zu erreichen. Neben Andreas Suborics (sh. obenstehenden Artikel) sind in diesem Club auch noch eine Reihe anderer Österreicher vertreten und auch solche Aktive, die die Wiener Freudenau nur als Zwischenstation ihrer Karriere benutzten. Wir wollen Ihnen in diesem kurzen Beitrag sowohl die deutschen Top-Stars präsentieren, als auch die österreichischen Beiträge für diesen Eliteclub. Erfolgreichster Trainer aller Zeiten in Deutschland ist Heinz Jentzsch, der insgesamt auf 4.041 Siege kam. Der 1920 in Berlin geborene Pferdemann war von 1942 bis 1999 aktiv, holte sich 31 Championate und acht Derbysiege. Gefolgt wird er vom leider schon verstorbenen Bruno Schütz, der auf 2.207 Siege kam. Aus österreichischer Sicht ist Mario Hofer erwähnenswert, der es bereits auf fast 1.300 Siege brachte. Der 1956 in Obervellach geborene Kärntner hat sein Trainingsquartier in Krefeld, übt diesen Beruf seit 1985 aus und wurde 2002 auch deutscher Champion. Als Stalljockey arbeitet bei ihm der auch aus der Freudenau bestens bekannte Jean Pierre Carvalho, der mit seinen über 500 Siegen noch eine Weile warten muss, um in den Club 1000 zu kommen. Erfolgreichster deutscher Jockey ist immer noch Peter Alafi, der auf 2.307 Siege kam. 1936 in Budapest geboren hatte er seine aktive Zeit von 1957 bis 1992. Vier Championate und ebensoviele Derbysiege konnte er erringen, das Wiener Derby gewann er 1965 mit Geck. Auf Rang 2 liegt der legendäre Otto Schmidt mit 2.215 Erfolgen, er ritt von 1912 bis 1952 und verstarb 1964. Georg Bocskai kam auf über 1.700 Siege. Er ist ja gebürtiger Österreicher (Jahrgang 1959), hatte seine aktive Zeit von 1975 bis 2001 und gewann vier Championate und einmal das Derby (1984 Lagunas). Nach einer kurzen Auszeit als Gastronom in Mallorca stieg er heuer wieder in den Sattel und reitet hauptsächlich für seine Frau Carmen, die Zweite im Schweizer Trainerchampionat ist. Der so tragisch ums Leben gekommene Andrzej Tylicki, der schon in der Freudenau seine große Klasse zeigte, gewann 1.446 Rennen, drei Championate und zwei Derbys. Sein Sohn ist derzeit übrigens in Irland als Lehrlingsreiter auf den Rennbahnen im Einsatz. Ausgesprochener Publikumsliebling in Deutschland ist Leichtgewichtsreiter Erwin Schindler, dessen Erfolgskonto über 1.300 Erfolge ausweist. 1946 im burgenländischen Mörbisch geboren, reitet er seit 1960, gewann in Österreich 1966 das Championat und holte es sich auch 1976 in Deutschland. Sein größter Erfolg war der Derbysieg mit Ako 1982. Auch heute noch ist er Woche für Woche für einen Sieg gut. Nicht mehr aktiv ist allerdings Manfred Hofer, der ältere Bruder von Mario Hofer. Er ritt von 1974 bis 1995, gesundheitliche Probleme erzwangen seinen Rücktritt, seither ist er äußerst erfolgreich als Pferdemanager im Einsatz. 1.242 Siege und drei Championate stehen bei ihm zu Buche Dragan Ilic gehört dem „1000er Club“ auch an, und zwar als Jockey. Genau 1.008 Rennen konnte der 1955 im ehemaligen Jugoslawien geborene Vollblutsportler gewinnen. Seinen Durchbruch hatte er mit dem Gewinn der Lehrlings-EM in seiner aktiven Freudenauer Zeit in den 70er Jahren. Er wechselte 1994 ins Trainerlager, wo er heute noch mit gemischten Erfolgen in Gelsenkirchen tätig ist. Andreas Suborics braucht man in diesem Zusammenhang wohl nicht extra erwähnen, auf wieviele Siege es der derzeit beste deutsche Jockeys in seiner Karriere bringen wird ist noch nicht abzusehen, der 1.000. Treffer gelang ihm bereits 2002. (-copy-) Der Fanclub Galopp im Internet: www.fanclub-galopp.org Impressum: Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): FANCLUB GALOPP; Baumgasse 41/14/10a, 1030 Wien. Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich. Grundlegende Richtung: Informationsschrift des FANCLUBS GALOPP, Werbung für den Galopprennsport, Nachwuchsförderung und Förderung pferdesportlicher Belange. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: FANCLUB GALOPP, Adresse w.o. Vorstand: Ingo Rickl, Helmut Sikora, Gabriele Elias, Mag. Harald Mahr, Mag.Dr. Othmar Kolar, Mag. Ernst Kopica, Mag. Susanne Kopica-Rickl, Walter Krimmel, Dr. Clemens Kuzminski, Gerti Meinhart. 8