Die ILlustrierte3
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DIE IL-NEWS Die 3. AUSGABE Herbst 2007 IL lustrierte 3 Liebe Leserin, lieber Leser, INHALT 3. Ausgabe Seite 1 Vorwort Seite 2 Hilfe für das Hospital ... Seite 3 Wer ist eigentlich... Seite 4 und Seite 9 Neues u. Bewährtes Seite 6 Monitoring of antiplatelet therapy ... Seite 7 Was ist eigentlich... Seite 8 TPHA Screening Testung ... Seite 11 IQ Anwendertreffen Seite 12 Wie funtioniert eigentlich... Seite 13 Eine innovative Idee setzt sich durch Seite 16 Veranstaltungen und Kongresse IMPRESSUM w ir sind nunmehr bei der dritten Ausgabe der ILlustrierten angelangt. Pünktlich zur MEDICA, der weltgrößten Medizintechnik-Fachmesse, wollen wir Sie diesmal über neue Produkte informieren, einen weiteren Einblick in eine unserer Abteilungen geben, aber auch Informationen über IL liefern, die jenseits der klassischen Broschüren liegen. In dieser Ausgabe wurde der Focus bewusst auf wissenschaftliche Informationen zu und über unsere Produkte gelegt. In unserer heutigen informationsüberfluteten Zeit halten wir es für wichtig, Sie über aktuelle Produkte kurz und knapp auf dem Laufenden zu halten. So erhalten Sie sehr schnell die für Sie relevanten ersten Informationen. Sollten Sie weitere Fragen haben, so kontaktieren Sie uns gerne (Adresse im Impressum). Auf unsere Rubrik “Was ist eigentlich…", in der wir etwas ausführlicher bestimmte wissenschaftliche Fachbegriffe erläutern, erhielten wir ein sehr gutes Kunden-Feedback. Diesmal haben wir uns ein Thema aus dem Bereich der Point-of-Care Analytik ausgesucht, das wir Ihnen etwas näher erläutern wollen: “Der physiologische Shunt”. Neben den Informationen, die wir hier liefern, möchten wir Ihnen mit der ILlustrierten auch ein Forum geben für alles, was Sie selbst bewegt. In diesem Zusammenhang berichtet Herr Dr. Kinzel aus den Helios Kliniken in Berlin-Buch diesmal über ein Projekt in Nicaragua, in das er seit über 20 Jahren involviert ist. Wir hoffen, Sie haben bei der Lektüre den Spaß, den wir bei der Erstellung hatten, Die Redaktion www.il-ger.de Seite 1 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Hilfe für das Hospital AlemánNicaragüense in Managua Dr. med. Werner Kinzel Liebe Leserinnen, liebe Leser! Ich möchte mich auf diesem Wege ganz herzlich für die großzügige Spende der Instrumentation Laboratory GmbH bedanken. Als ihre G e s c h ä f t s f ü h r u n g e r f u h r, d a s s e i n Deutsch-Nicaraguanisches Krankenhaus in Managua dringend medizintechnische Geräte benötigt, hat sie sofort reagiert und die Lieferung von einem Blutgasautomaten für die künftige Intensivstation bewilligt und inzwischen den GEM Premier 3000 geliefert. Bitte gestatten Sie mir, Ihnen einige Anmerkungen zu dem Hilfsprojekt zu geben, in dessen Mittelpunkt die Verbesserung der medizinischen Betreuung von Bewohnern im ärmsten Stadtteil der nicaraguanischen Hauptstadt Managua steht. Die Vorgeschichte ist schnell erzählt. Mitte der 80er Jahre wurde von der damaligen DDR im Stadtteil Xolotlan das Krankenhaus unter dem Namen “Hospital Carlos Marx” in Betrieb genommen. Von 1985 bis 1990 arbeiteten gleichzeitig bis zu 100 deutsche Ärzte, Schwestern, Techniker und Dolmetscher vor Ort mit den Nicaraguanern zusammen. Mein Einsatz in der Anästhesie erstreckte sich von August 1986 bis Februar 1987. Seite 2 www.il-ger.de Herbst 2007 Nach der deutschen Wiedervereinigung hat die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) gemeinsam mit dem Solidaritätsdienst SODI das Projekt weitergeführt, bis die Klinik 1998 unter dem Namen “Hospital Alemán-Nicaragüense”, kurz HAN genannt, in die nicaraguanische Selbstverwaltung überging. Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens reiste ich 2005 mit einer Gruppe von ehemaligen Helfern in das HAN nach Managua. Abgesehen von einigen Neubauten wie OP-Trakt, Notaufnahme und Apotheke fanden wir das Hospital in einem teilweise beklagenswerten Zustand. In dem Krankenhaus mit derzeit ca. 200 Betten, fehlt es an vielen Dingen. Es beginnt bei der einfachsten Ausstattung (z.B. Bettwäsche, Sanitäranlagen, Medikamente etc.), über Geräte zur Diagnostik wie Laboranalytik, Sonographie, Mehrkanal-EKG, Röntgen bis hin zu qualifizierten technischen und medizinischen Betreuungsmöglichkeiten wie z.B. eine Intensivtherapiestation. Weder das Krankenhaus noch die Stadt sind in der Lage, aus eigener Kraft die fehlenden Sachmittel zu beschaffen. Nach der Rückkehr haben wir einen Arbeitskreis der Freunde des HAN gebildet, der um Unterstützung und Hilfe für das Hospital wirbt. Ein Schwerpunkt ist die Ausstattung einer Intensivstation, damit schon bald das Szenario, wo in einem deutschen Krankenhaus Unfallverletzte auf unbezogenen Betten liegen und auf fachgerechte Hilfe warten, der Vergangenheit angehört. DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Herbst 2007 Wer ist eigentlich... Heute möchten wir Ihnen die Aufgaben unserer Abteilung Controlling und Verwaltung vorstellen, die für den reibungslosen Ablauf “im Hintergrund” zuständig ist. Dazu gehören Wir hoffen, dass die Spende der Instrumentation Laboratory GmbH weitere Nachahmer findet, damit noch in diesem Jahr im HAN eine Intensivstation mit sechs Betten eingerichtet werden kann. An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön für die Unterstützung. Der GEM Premier 3000 wird mit dazu beitragen, dass schwerstkranke Patienten in einem der ärmsten Länder unserer Erde eine qualifizierte Intensivmedizin erhalten können. Für Anfragen, detaillierte Auskünfte und ergänzende Informationen zum ITS-Projekt stehe ich telefonisch unter +49 (30) 94 01 74 41 oder per e-mail [email protected] zur Verfügung. Geldspenden, die dem Projekt zu einem guten Gelingen verhelfen sollen, können an den “Solidaritätsdienst-international e.V.” • die Personalverwaltung, Frau Gudrun Fröschl, die u.a. für die Gehalts- und Provisionsabrechnungen zuständig und Ansprechpartnerin für Krankenkassen, Arbeitsamt, Lohnsteuer, Lebens- und Unfallversicherungen ist. • der Einkauf, Frau Brigitte Pircher. Über ihren Tisch laufen z.B. sämtliche internen Bestellungen und Druckaufträge (Broschüren u.ä.). Außerdem ist Frau Pircher zuständig für alle Geräte-Buchungen, die Artikelstammpflege und für unsere Telefonzentrale. • die Buchhaltung, Frau Ursula Uth und Herr Dieter Krüßmann. Hier werden die Bankauszüge und Eingangsrechnungen verbucht, die Reisekostenabrechnungen bearbeitet, sämtliche Zahlungen geleistet, und auch das Mahnwesen gehört zu den Aufgaben der Buchhaltung. • das Controlling, Frau Christina Fischer. Sie ist verantwortlich für die Abteilungen Buchhaltung, Einkauf und Personalverwaltung, für die Erstellung des Jahresabschlusses, des Budgets und die Kostenkontrolle. Sie ist die Ansprechpartnerin für Steuerberater, W irtschaftsprüfer, Finanzamt und Banken, d.h. das gesamte Finanzwesen unserer Firma. auf das Konto Nummer: 4385 2050 00 Berliner Bank (BLZ): 100 200 00 Kennwort: Hospital Managua überwiesen werden. Dr. med. Werner Kinzel Oberarzt der Klinik für Intensivmedizin Helios Klinikum Berlin Buch Hobrechtsfelder Chaussee 100 13125 Berlin Herr Krüßmann, Frau Uth, Frau Pircher, Frau Fischer, Frau Fröschl (von links) www.il-ger.de Seite 3 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Neues und Bewährtes I ACL AcuStar Chemilumineszenz für die Gerinnung Der ACL AcuStar ist ein vollautomatischer Random Access Chem ilum ineszenzAnalyzer speziell für das Gerinnungslabor. Hoch sensitive Immunoassays können schnell und einfach abgearbeitet werden. Das geplante Parameterspektrum umfasst in der ersten Phase: • D-Dimer mit einer Linearität von 10 40 000 ng/ml • Antiphospholipid-Antikörper: (Anticardiolipin IgG/IgM, ß2 Glykoprotein I IgG/IgM) • HIT IgG/Gesamt Antikörper • von Willebrand Antigen, von Willebrand RiCo D i e Ve r w e n d u n g v o n g ebrauchsfertigen Reagenzkartuschen erlaubt eine sehr einfache Bedienung. Alle einzelnen Reagenzkomponenten sind innerhalb der Kartusche in sich geschlossen. Aufgrund der Kühlung im Gerät bei 4°C ist eine Verfügbarkeit der Teste 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche gewährleistet. Eine Lagerung im Kühlschrank ist dadurch hinfällig. Herbst 2007 Charge ist werkseitig vorkalibriert. Bis zu 30 Patientenproben können in Primär- oder Sekundärgefäßen beladen werden. Das erste Ergebnis steht nach ca. 25 Minuten zur Verfügung. Mit einem Durchsatz von 60 Tests/Stunde bietet das System eine schnelle Verfügbarkeit von Patientenergebnissen. GeneXpert FII & FV Molekulardiagnostik Mit dem innovativen System der Firma Cepheid bieten wir Ihnen die Möglichkeit der ersten vollautomatischen Molekulardiagnostik der Faktor V Leiden- (G1691A) und Faktor II- (G20210A) Mutationen. Von der DNA Extraktion bis zum Ergebnis findet der gesamte Reaktionsablauf der Real Time PCR in einer einzelnen Kartusche statt. • FII & FV in einer Kartusche • Verwendung von Citratvollblut • Zeit bis zum Ergebnis etwa 30 Minuten Der ACL AcuStar kann bis zu 20 Kartuschen aufnehmen, die über den integrierten Barcodeleser erfasst werden. Jede Seite 4 www.il-ger.de Durch die einfache und schnelle Abarbeitung der Proben kann der Test täglich durchgeführt werden. Aufwändige Schulun- DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Herbst 2007 gen der Anwender entfallen. Der Einsatz von Citratvollblut erlaubt die Bestimmung im Gerinnungslabor, das zusammen mit einer umfassenden Thrombophilie-Diagnostik das Gesamtbild des Patienten interpretieren kann. Häufigste Indikationen für die Suche nach LA: • Unerklärliche Verlängerungen der APTT Silica Clotting Time Test zur Bestimmung der Lupus-Antikoagulantien • Rezidivierende Aborte bzw. intrauteriner Fruchttod Mit der Silica Clotting Time (SCT) hat Instrumentation Laboratory (IL) neben der klassischen dRVVT (LAC-Screen/LAC Confirm) einen zusätzlichen Test veröffentlicht, der die Forderung des International Congress on antiphospholipid antibodies (aPL) nach einem zweiten unabhängigen Labortest für Lupus-Antikoagulantien erfüllt1. • Abklärung der Ursache einer Thrombose • Autoimmunerkrankungen (z.B. Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis) • Thrombozytopenien unklarer Genese Testprinzip: Die SCT basiert im Gegensatz zur DRVVT (Diluted Russell‘s Viper Venom Time) auf dem W irkmechanismus der APTT (Activated Partial Thromboplastin Time). In Anwesenheit von CaCl2 aktiviert die SCT direkt den endogenen Gerinnungsweg. Die SCT setzt sich aus zwei Testen zusammen: die SCT Screen enthält Phospholipide in sehr geringer Konzentration und ist deshalb hochsensitiv gegenüber LAAntikörpern (auch anti-β2-Glykoprotein I Antikörper). Beim Test SCT Confirm werden Phospholipide in hoher Konzentration eingesetzt, wodurch die Wirkung der LAAntikörper neutralisiert wird. Das Ergebnis wird nach der Messung als normalisierte ratio ausgegeben und erlaubt somit eine klare Testinterpretation. Bedeutung: Lupus-Antikoagulantien (LA) sind Antikörper, die gegen Phospholipide bzw. Phospholipid-Protein-Komplexe gerichtet sind (aPL) und die Gerinnungszeit von phospholipidabhängigen Gerinnungstests verlängern. Obwohl der Begriff Lupusantikoagulanz auf eine Blutungsneigung hinweist, erkranken 20 - 40 % der Patienten mit LA an einem venösen thromboembolischen Ereignis2. Ferner können auch Thrombosen des arteriellen Systems auftreten. Selten wurden Blutungen als Folge LA-bedingter Thrombozytopenien beobachtet. Schwangere Patientinnen mit LAAntikörpern haben ein stark erhöhtes Risiko für habituelle Aborte2,3. Ihr Vorteil: Zweiter unabhängiger Lupustest mit gebrauchsfertigen Reagenzien in flüssiger Form und hoher Sensitivität auch gegen anti-β2-Glykoprotein I-Antikörper. Komplette Lupus Diagnostik mit DRVVT und SCT. __________________ 1) Miyakis S, Lockshin MD, Atsumi T, Branch DW, Brey RL, Cervera R, Derksen RHWM, de Groot PG, Koike T, Meroni PL, Reber G, Shoenfeld Y, Tincani A, Vlachoyiannopoulos PG, Krilis SA. International consensus statement on an update of the classification criteria for definite antiphospholipid syndrome (APS). J Thromb Haemost 2006; 4: 295-306. 2) Kampe, C.E. Clinical syndromes associated with lupus anticoagulants. Sem. Thromb. Hemostas. 1994, 20,16-26. 3) Barbui,T., Finazzi, G. Clinical trials on antiphospholipid syndrome: What is being done and what is needed? Lupus 1994, 3, 303-307. www.il-ger.de Seite 5 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Monitoring of antiplatelet therapy before and after surgical procedures in patients with coronary stents M. Spannagl1, S. Kunz1, A. Calatzis1, V. Klauss2 1Haemostasis and Transfusion Medicine; Klinik und Poliklinik, Munich University Clinic, Munich, Germany 2Med. Introduction: Combined treatment with clopidogrel and aspirin is of major importance to prevent stent thrombosis in vascular disease. The application of standard doses of platelet inhibitors is in debate due to a significant number of patients found non responsive and on the other hand bleeding complications increasing with dose and number of compounds applied. We were interested in platelet monitoring for patients who underwent surgical interventions within 1 to 12 months after stent application for coronary artery disease. Methods: A new impedance aggregometer (Multiplate, Dynabyte, Munich, Germany) was applied. Arachidonic acid (0.5 mM), TRAP-6 (32 µM) and ADP+PGE1 (6.4 µM, 10 nM) were used for measurement of the antiplatelet effects of aspirin, IIbIIIa inhibitors and clopidogrel respectively in whole blood. 300 µl hirudin-anticoagulated blood was analyzed for each test. Analysis is performed in single use test cells which contain a twin impedance sensor. 26 consecutive patients with intracoronary stents (14 DES/2 BM/10 both) were admitted for surgery. Oral antiplatelet substances were stopped and recovery of platelet function was monitored. Results: Aggregometry showed a significant recovery of platelet function within 4 to 5 days. Intravenous IIbIIIa inhibitors were started after 4 to 6 days, when ADP induced platelet function had recovered to about 50% of normal. IIbIIIa inhibitors were stopped 6 to 8 hours before operation and restarted 4 to 36 hours after, if bleeding Seite 6 www.il-ger.de Herbst 2007 was under control. No stent thrombosis or bleeding complications needing additional transfusion or local intervention occurred in the study population. Example: Management of anti-platelet therapy in a patient with a drug-eluting stent requiring invasive treatment: • male patient, 56 a • drug-eluting stent placement after STEMI • artial fibrilation requiring defibrillation • placement of an implantable defibrilator DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Conc l us i ons : I n co n clu sio n p la t e le t monitoring using impedance aggregometry is feasable for patients in the first months after coronary stenting requiring surgical interventions. Antiplatelet therapy using both oral and intravenous substances could be assessed. This diagnostic/therapeutic strategy may improve the safety of surgery in patients with coronary stents. Der Artikel erschien in der gleichen Form zur GTH 2007 in Dresden als Poster 222. Was ist eigentlich... “Der physiologische Shunt” Der physiologische Shunt b eschreibt die Menge an gemischt-venösem Blut, das während der Passage durch die pulmonalen Kapillaren nicht oxygeniert wird. Die Shuntberechnung stellt die beste Möglichkeit zur Beschreibung des Ausmaßes dar, das das pulmonale System zur Hypoxämie beiträgt. Der physiologische Shunt Qsp/Qt wird nur für venöse Proben mit der folgenden Gleichung berechnet: Qsp / Qt = 100 x (CcO2-CaO2) / (CcO2CvO2)% Qs / Qt = ctO2(c) - ctO2(a) / ctO2(c) ctO2(v) Qs = Shunt-Blutfluss (die Blutmenge pro Minute, die nicht am Gasaustausch beteiligt ist) Qt = Gesamtblutfluss durch die Lunge (Herzzeitvolumen) Die Quantifizierung des Shuntvolumens erfolgt idealerweise durch Messung des Sauerstoffgehaltes im pulmonalkapillaren Blut (ctO2(c)), sowie aus dem arteriellen (ctO2(a)) und gemischt-venösen Blut (ctO2(v)). Da die Messungen im endkapillaren wie im gemischt venösen Blut jedoch (bei der normalen Blutgasanalyse) nicht möglich sind, werden ctO2(c) und ctO2 (v) berechnet gemäß: Herbst 2007 ctO2(c) = [1,39 x cHb x (1-FCOHb FMetHb)] + (0,00314 x A); ctO2(v) = 1,39 x cHb A = [(FiO2/100) x (pAtm - pH2O)] - {pCO2 x [1,25 - (0,25 x FiO2/100]} Klinische Bedeutung Der Shunt kann sowohl bei chronischen als auch bei akuten Erkrankungen erhöht sein; ein plötzliches Ansteigen kann schwerwiegende Folgen haben. Man unterscheidet • den wahren Shunt (das Blut ist aufgrund von Herz-Septum-Defekten auf seiner Passage von der rechten zur linken Herzhälfte keinem Gasaustausch ausgesetzt) von • Ventilations-/Perfusionsstörungen grund von Lungenerkrankungen. Normalbereich: auf- 2–8% Die wichtigste Aussage liefert dieser Parameter bei Herz-OPs, wobei der Wert durch die Herz-Lungenmaschine ausgegeben wird. Geschätzter physiologischer Shunt Shapiro, et al* erläutern eine berechnete Shunt-Gleichung, die eine alternative Methode zur Darstellung von Veränderungen im physiologischen Shunt darstellt. Aufgrund von Kundenwünschen wurde diese Gleichung als optionaler abgeleiteter Parameter auf dem GEM Premier 3000 hinzugefügt. Qsp/Qt(est) Der Näherungswert des physiologischen Shunts, Qsp/Qt(est), ist eine alternative Methode zur Darstellung von Änderungen des physiologischen Shunts anhand folgender Gleichung: Qsp/Qt(est) = 100 x (CcO2-CaO2) / 3,5 + (CcO2-CaO2)% www.il-ger.de Seite 7 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE wobei: CcO2,CaO2: pulmonal-kapillärer Sauerstoff-Endgehalt und arterieller Sauerstoffgehalt (ml/dl) der analysierten arteriellen Probe. 3,5: übernommener/vermuteter Wert für C(a-v)O2 Hinweis: Alternative Methoden zur Berechnung des physiologischen Shunts können nur bei Patienten mit guter kardiovaskulärer Funktion und einem stabilen Stoffwechsel angewandt werden. *Clinical Applications of Blood Gases. Shapiro BA, Peruzzi T, Kozelowski-Templin R. Mosby, St. Louis Fifth Edition, S. 99 TPHA-Screening-Testung auf den Olympus-Blutgruppenautomaten PK 7200/7300 Herbst 2007 Material und Methoden: Im Zeitraum Mai 2006 bis April 2007 wurden mehr als 500.000 EDTA-Plasmaproben von Blutspendern auf Antikörper g e g e n T r e p o n e m a p a l l i d u m u n t e rsucht.Verwendet wurde das CE-zertifizierte “Syphagen TPHA AUTO Rec plus”-Kit der Fa. BIOKIT (Deutschland, Vertrieb Fa. Instrumentation Laboratory) als indirekter Hämagglutinationstest zum Nachweis spezifischer Antikörper. Das Reagenz arbeitet auf der Grundlage konservierter Vogelerythrozyten, die mit den Antigenen p15, p17 und p47 des Treponema pallidum sensibilisiert sind und aus einer Zellkultur rekombinanter und anschließend gereinigter Escherichia coli gewonnen wurden. Die Applikation der Geräte erfolgte nach Vorgaben der Firma (Proben-Volumen 35 µl, Diluent-Volumen 360 µl, verdünntes Proben-Volumen 15 µl, Reagenz-Volumen 35 µl). U. Inderwisch¹, G. Fauchald¹, M. Piana² , F. Weinauer¹ ¹Institut für Transfusionsmedizin München des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes ²Institut für Transfusionsmedizin Augsburg des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes Einleitung: Die durch den Erreger des Treponema pallidum verursachte Syphilis stellt eine relevante Indikation zur Freigabe von Blutprodukten dar. Blutspender werden in einem Screeningstest auf vorhandene Antikörper gegen Treponema pallidum untersucht und ggf. durch positive Bestätigung des Befundes von weiteren Spenden ausgeschlossen. Der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes führt diese Untersuchung vollautomatisch auf den Blutgruppenautomaten der Fa. Olympus durch. Seite 8 www.il-ger.de Ein positives Testergebnis zeigt sich in der Bildung eines Zellrasens als diffuse Agglutination, eine negative Reaktion durch die punktförmige Sedimentation der Zellen. Jede einzelne Vertiefung der Mikrotiterplatte wird im Photometriebereich der Analysengeräte von einer CCD-Kamera gescannt und ihre Reaktionsmuster abgelesen. Die Ergebnisinterpretation der Analysendaten erfolgt durch Vergleich der erhaltenen SPC-, P/C- und LIA-Werte zu den Schwellenwerten der Parameter. Der SPC-Wert als Hauptparameter im Interpretationsverfahren wird aufgrund der Differenzierung der Intensitätsänderung an der Grenze zwischen dem hellen Randbereich und dem dunklen Mittelbereich der Ver- DIE IL-NEWS 3. AUSGABE tiefung erhalten und gibt die Schärfe der Grenze zwischen dem Rand- und Mittelbereich der Vertiefung an; der P/C-Wert beschreibt das Lichtintensitätsverhältnis zwischen Peripherie und dem Zentrum der Vertiefung; der LIA-Wert zeigt die Größe der Agglutinationsfläche im Zentrum der Vertiefung an. Reaktive und fragliche Testergebnisse wurden im Doppelansatz wiederholt. Bei wiederholt reaktiven Befunden erfolgte die serologische Bestätigung durch den Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptions-Test (FTA-ABS) “recomBlot Treponema IgG/IgM der Fa. MIKROGEN. Ergebnisse: Vor Routineeinsatz als Screeningtest erfolgte die Validierung mit Erst- und Mehrfachspender sowie bekannt positiven und fraglichen Proben parallel zur vorherigen halbautomatischen Abarbeitung (”Serokit INNO-TPHA“ Fa. Innogenetics). Die Zielvorgaben bez. Plausibilität der Ergebnisse wurden erreicht; Diskrepanzen zu bekannten Ergebnissen sind nicht aufgetreten. Die Syphilis-Prävalenz bundesweit wird vom Robert-Koch Institut für das Jahr 2005/ 2006 zwischen 3,9 und 4,1 Fällen pro 100.000 Einwohner festgelegt; die nach dem Bestätigungstest ermittelte SyphilisPrävalenz in o.g. Zeitraum liegt im BRK Blutspendedienst bei 4 Fällen zu 100.000 Blutspendern. TPHA-Testung Mai 2006 bis April 2007 negativ Gesamt 506.044 505.604 fraglich 162 reaktiv 278 Ergebnisse der fraglichen und reaktiven Proben nach doppelter Wiederholung fraglich n=162 reaktiv n=278 negativ 100 89 fraglich 24 - reaktiv 38 189 Ergebnisse nach FTA-ABS-Bestätigungstest negativ fraglich + reaktiv 221 n=251 Material fehlt 10 reaktiv 20 Herbst 2007 Ergebnisse halbautomatischer Ansatz gg. PK-Analysengeräte-Ansatz getestete Proben Mai 2005 - April 2006 512.817 halbautomatischer Ansatz Mai 2006 - April 2007 506.044 PK-Analysengeräte-Ansatz initial positiv bestätigt positiv Spezifität 672 21 99,87% 440 20 99,92% Schlussfolgerung: • Die Spezifität und Sensitivität der Teste sind vergleichbar. • Auch mit diesem neueren Testverfahren konnten bisher keine weiteren eindeutig positiven Spender identifiziert werden. • Die Abarbeitung auf den OlympusGeräten erfolgt schneller, technisch vollautomatisch und kosteneffizienter. Korrespondenzadresse: U. Inderwisch • Institut für Transfusionsmedizin München • Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes Herzog-HeinrichStraße 4 • 80336 München • Tel.: 0 89 / 53 99 -401 [email protected] Neues und Bewährtes II ACL TOP 500 Die Innovation für das mittlere Labor Der neue Gerinnungsanalyzer für das mittlere Labor: der ACL TOP 500 gewährleistet sowohl für die Routine- als auch die Spezialdiagnostik immer einen optimalen Durchsatz. Beim ACL TOP 500 handelt es sich um den “kleinen Bruder” des bereits erfolgreich eingeführten ACL TOP. Dessen innovative Technik und bekannt hohe analytische Qualität ist nun auch einem weiteren Kundenkreis verfügbar. Die Bedienung der intuitiven Software mit Windows ® -Oberfläche erfolgt über Maus/Tastatur und/oder Touchscreen. Das Racksystem für Proben und Reagenzien, ein komplettes Reagenzienmanagement über Barcodes und eine hohe Ausfallsicherheit charakterisieren das Gerät. Automatische Wartung und Notfallbearbeitung zu jeder Zeit und an jeder Position gewährleisten eine sichere und www.il-ger.de Seite 9 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Herbst 2007 ser Systeme ist eine einzigartige Kassettentechnologie mit stets flexiblen und erweiterbaren Möglichkeiten. schnelle Analytik. Clotting, chromogene und immunologische Tests können frei programmiert werden. Die Ausstattung mit dem Cap-Piercing-Modul (CTS) ermöglicht das Arbeiten mit geschlossenen Primärgefäßen. GEM Premier 4000 Einfach kann so sicher sein Mit der Vorstellung des GEM Premier 4000 erweitern wir unsere Palette an Kassettensystemen der GEM Familie für die Blutgasanalytik. Bislang konnten nur aufwändige Laboranalysensysteme die von Anwendern im OP, Intensiv- oder Notfallbereich erwartete Präzision liefern. Heute ermöglichen zukunftsweisende Analysensysteme mit Kassettentechnologie, wie die GEM Premier Familie, diese Laborqualität in kürzester Zeit mit einfacher, bequemer Bedienung zu vereinbaren. Selbst Mikroproben reichen bei dieser Technologie aus, um ein umfassendes, analytisches Bild zu präsentieren. Die GEM Premier Linie (GEM Premier 3000 und GEM Premier 4000) ermöglicht eine Standardisierung der Patiententests innerhalb des gesamten Hauses. Je nach individuellen Anforderungen der unterschiedlichen Abteilungen können Blutgas-, Elektrolyt-, Metabolit-, Häm-Oxymetrie und auch Gerinnungsparameter (über GEM PCL) konfiguriert und bereitgestellt werden. Eine Plattform für dezentrale Anwendungen ermöglicht teamübergreifende Handhabung und sichert dabei gleich bleibende, standardisierte Ergebnisse. Die Besonderheit die- Seite 10 www.il-ger.de IL‘s patentiertes Qualitätsmanagementsystem (iQM) garantiert dem Anwender ein Höchstmaß an Qualität; mit seiner “on-line” Überwachung, automatischen Qualitätskontrollmessung (nach geforderten Richtlinien) selbständiger Fehlererkennung, Dokumentation von Störungen und integrierten Fehlerbehebungsmaßnahmen bietet es eine bislang unübertroffene Sicherheit und trägt damit zur Optimierung der Patientenversorgung bei. ASTM oder HL-7 bidirektionale Schnittstellenprotokolle ermöglichen die Datenübertragung zum Krankenhaus-, Labor- oder einem externen Informations-Management System. GEMweb Plus erlaubt nicht nur die Kontrolle der Analysensysteme und den Zugriff auf die Patienten- und Qualitätskontrolldaten, diese moderne webbasierende Technologie ermöglicht auch die Konfiguration eines jeden Analysensystems im Netzwerk von beliebigen Standorten. DIE IL-NEWS 3. AUSGABE IQ 200 Anwendertreffen Herbst 2007 “Trabi-Safari” durch Berlin anlässlich des IQ 200 Anwendertreffens Berlin Am Nachmittag des 9. Oktober 2007 fand in Berlin das erste iQ 200 Anwendertreffen mit Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet und Österreich statt. Der IQ 200 bietet Laboren eine vollautomatische Sedimentanalyse aus Nativurin mittels automatisierter Partikelmikroskopie. Auch wenn leider nicht alle Anwender des iQ 200 mit dabei sein konnten, gab es dennoch sehr lebhafte Diskussionen und einen regen Erfahrungsaustausch. So wurde u.a. die Sinnhaftigkeit des dem Sediment vorgeschalteten Siebprinzips durch Teststreifen und die Aussagekraft dysmorpher Erythrozyten erörtert. Das (Nicht-) Vorhandensein von Referenzbereichen in der Literatur und die doch sehr von Labor zu Labor variierende Umsetzung sorgte ebenfalls für eine angeregte Debatte. Den Vorschlag, dass unsere Anwender außergewöhnliche und seltene Partikelbilder einsenden, zur Weiterleitung an den Hersteller, nehmen wir gerne auf. So können alle Anwender einen Beitrag zur Erweiterung der Partikeldatenbank leisten. Die beiden Vorträge von Herrn Prof. Grunewald aus dem Klinikverbund Goch-KleveKalkar-Kewelaer und Herrn Ulrich Tobler aus dem Universitätsspital Zürich, beide Anwender, die mit der Gerätekombination iQ 200 und einem Harnteststreifenautomat arbeiten, rundeten das Programm ab und gaben weitere Anstöße zu interessanten Diskussionen. Auch das sich am darauf folgenden Tag anschließende jährliche Urinanalytik-Sym- posium erfreute sich mit ca. 90 Teilnehmern einer äußerst positiven Resonanz. Unsere Themen hier waren: • Harnstatus und Sediment; alter Zopf oder unentbehrliches Instrument des Nephrologen? Prof. Dr. Wolfgang Pommer, Berlin • Erfahrungen mit dem iQ 200 Analysensystem zur automatisierten Bestimmung des Harnsediments PD. Dr. Horst-Walter Birk, Gießen • Auf dem Weg zu Leitlinien der Harndiagnostik Prof. Dr. Walter Hofmann, München • Qualitätssicherung der Harnanalytik/Präanalytik nach RiliBÄK und ISOEN-DIN 15189; aktueller Stand und Empfehlungen für interne Durchführung, Ringversuche und Akkreditierung Prof. Dr. William Graham Wood, Düsseldorf Neben all den ansprechenden Beiträgen blieb genügend Zeit, sich die neue Gerätekombination iRICELL 3000 bestehend aus iQ 200 + iChem VELOCITY genauer anzusehen. Der iChem VELOCITY, ein vollautomatischer Harnteststreifenautomat der Firma IRIS Diagnostics, kann über eine mechanische Verbindungsbrücke mit den iQ 200 Analysensystemen verbunden werden. Er wird voraussichtlich im Frühjahr 2008 auf den Markt kommen. Eine erneute Gelegenheit für unsere Kunden und Interessenten, sich das neue System anzuschauen und vorführen zu lassen, gibt es www.il-ger.de Seite 11 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Herbst 2007 zung von Arachidonsäure, welche durch die Zyklooxygenase zu Thromboxan A2 umgewandelt wird. TRAPtest: TRAP-6 bindet an den Thrombin-Rezeptor an der Thrombozytenoberfläche und führt zu einer starken Thrombozytenaktivierung, die weder durch Aspirin ® noch durch Clopidogrel blockiert wird. bereits im November auf der MEDICA in Düsseldorf am IL Stand (Halle 3, A60). Das erste iQ 200 Anwendertreffen: Eine erfolgreiche Veranstaltung? Die spontanen Meinungsäußerungen der Teilnehmer lassen darauf schließen. ADPtest: ADP stimuliert die Thrombozyten über die ADP-Rezeptoren. Der wichtigste ADP-Rezeptor (P2Y12) wird durch Clopidogrel, Prasugrel® und Tiklopidin blockiert. ADPtest HS: Die Zugabe des endogenen Inhibitors Prostaglandin E1 (PGE1) in Kombination mit der Aktivierung mittels ADP macht den ADPtest HS (HS = hohe Sensitivität) empfindlicher für die Wirkung von ADP-Rezeptor-Antagonisten. Wir würden uns über weitere Kommentare, Anregungen und Verbesserungsvorschläge freuen, da wir immer bemüht sind, unsere Veranstaltungen zu optimieren. Und wer weiß? Vielleicht können wir dann im nächsten Jahr schon über das zweite Treffen berichten. Aktivierung Inhibition Wie funktioniert eigentlich... ...das Monitoring von Thrombozytenantagonisten Mittels der verschiedenen Multiplate ® Tests kann die Thrombozytenfunktion und deren Hemmung umfassend untersucht werden. TRAP TXA2 COLtest Collagen ASPItest: Aktivierung durch Arachidonsäure, TXA2 dem Substrat der Zyklooxygenase (COX). Die Zyklooxygenase bildet ASPItest aus Arachidonsäure zu- Arachidonsammen mit Thromb- säure Aspirin® oxansynthase den poNSAR t e n t e n P l ä t t c h e n a ktivator Thromboxan A2 (TXA2). COLtest: Kollagen stimuliert die Thrombozyten über den KollagenRezeptor. Es kommt dadurch zur Freiset- Seite 12 TRAPtest www.il-ger.de 1 ADPtest ADP PGE1 Clopidogrel Prasugrel® Cangrelor® ADPtestHS (ADP + PGE1) ArA1 COX Freisetzung von Arachidonsäure GpIIb/IIa-Antagonisten ReoPro® (abciximab) Aggrastat® (Tirofiban) Integrilin® (Eptifibatid) Thrombozytenaktivierung GpIIb/IIa Rezeptor Exposition an der Oberfläche Degranulation DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Eine innovative Idee setzt sich durch Kreiskliniken Reutlingen arbeiten jetzt mit Blutgasanalysesystemen der GEM Premier Familie Nicht nur ‚die Großen‘ überleben. Auch kleinere Organisationen, die es verstehen, sich kontinuierlich besseren Bedingungen anzupassen, haben zukünftig “die Nase vorn”. Dazu gehören inzwischen auch diagnostische Wegbereiter wie die IL GmbH, München, sowie die innovationsfreundlichen Reutlinger Kreiskliniken. Sie legen e in b e s o n d e re s A u ge n m e rk a u f ih re ‚Wohlfühl-Atmosphäre’. So wird, neben hoch technisierten Therapien, vor allem auf ‚menschlichen Umgang‘ mit Patienten, Besuchern, Angehörigen, Begleitpersonen und den Mitarbeitern geachtet. Herbst 2007 mit dem Personal zu kommunizieren, auch wenn Fehler zu bemängeln sind oder Abläufe nicht optimal funktionieren. Trotz des engen Korsetts der Gesundheitsreform stehen hier die Patienten, deren Gesundheitsversorgung und ihre Genesung im Mittelpunkt. Um die Qualität aller hierzu dienlichen Arbeiten und Prozesse auf hohem fachlichem Niveau zu festigen, werden kontinuierlich die Arbeitsabläufe und Behandlungsergebnisse der Kliniken überprüft. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, sowie das Perinatalzentrum der drei Kreiskliniken Reutlingen, Bad Urach und Münsingen arbeiten unter dem Motto: Individuelle Betreuung, Geborgenheit und Sicherheit Akutmedizin, wo andere Urlaub machen Die Reutlinger Kliniken sind am Fuße der Schwäbischen Alb landschaftlich idyllisch eingebettet und vermitteln bereits beim Betreten ein Gefühl von Behaglichkeit. In dieser Umgebung wird auf hohem fachlichem Niveau eine über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannte Grundversorgungsmedizin angeboten. Das Besondere Die Arbeit in den Kreiskliniken orientiert sich an neuesten wissenschaftlichen, medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Standards sowie an der Zufriedenheit von Patienten, Besuchern und Mitarbeitern. Jeder Patient wird ermutigt, aktiv Chefarzt Prof. Dr. Friedrich K. Trefz Facharzt für Kinderheilkunde Dem aktiven Einbeziehen der Eltern bei der Versorgung von Kindern wird eine ebenso große Bedeutung beigemessen, wie den hoch technisierten Therapieformen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist angesagt. Die Teams in den einzelnen Kliniken setzen sich aus Experten unterschiedlicher Fachbereiche zusammen. Ärzte mit vielfältigen Zusatzqualifikationen, Radiologen, Krankenschwestern und -pflegern, zum Teil mit Spezialausbildung in Intensivpflege, Sozialpädagogen für psychosoziale Beratung und Begleitung, Ergotherapeuten, Ökotrophologen als Ernährungstherapeuten etc., um nur einige Beispiele zu nennen. Optimierte Entscheidungsgrundlagen Im Gespräch mit OA Dr. Schneider wurde www.il-ger.de Seite 13 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE OA Dr. Schneider Facharzt für Kinderheilkunde deutlich, dass bei der Diagnostik f ür kleinste Patienten ganz besondere Maßstäbe anzuwenden sind. Hier gilt es, aus winzig kleinen Probenmengen möglichst viele Vitalparameter zu bestimmen, um den Gesundheitszustand des Kleinkindes möglichst genau beurteilen zu können. So ist es von immensem Vorteil, dass mit dem Blutgasanalysensystem GEM 4000 aus nur 60 µl Blut (das entspricht 2 satten Tropfen) außer den Blutgasen und Elektrolyten auch Glucose und Lactat zu bestimmen sind. Lactat ist ein wesentlicher Indikator, der Ärzten Fakten für ihre Prognose liefert, wie schnell das “Frühchen” nach einer komplikationsbehafteten Geburt in den “Normbereich” kommen kann. Erfahrene Ärzte wissen, welche Faktoren die Blutwerte von Frühchen kurz nach der Geburt beeinflussen. Der Anstieg des Hämoglobins, des Hämatokrits und der Erythrozyten kann z. B. durch die plazentare Transfusion unter und nach der Geburt erklärt werden. Dadurch kommt es zu einem Anstieg des Blutvolumens, das in den ersten Lebensstunden durch einen Abfall des Plasmavolumens reguliert wird, wobei das Erythrozytenvolumen konstant bleibt (Usher 1963). Weniger bringt mehr Der Vorzug, dass nur kleinste Probenmengen benötigt werden, reduziert für die Kinder den Stressfaktor und senkt maßgeblich das Risiko von Hirnschädigungen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sich der Arbeitsaufwand für das Pflegepersonal minimiert, wenn sie direkt Kapillarproben an Seite 14 www.il-ger.de Herbst 2007 wartungsfreien POCT Kassettensystemen bestimmen können. Diagnostik und Therapie fließen so in einer vorteilhaften und interdisziplinären Kooperation zusammen und erschließen gleichzeitig neue Möglichkeiten. Bei Patienten mit sehr komplexen Krankheitsbildern können alle medizinischen Kompetenzzentren des Klinikums in den Behandlungsprozess eingebunden werden. Dabei sind modernste Operationsmethoden und Geräte ebenso im Einsatz wie das gesamte internistische Leistungsspektrum sowie innovative Anästhesiemethoden und Verfahren zur Schmerzbehandlung. Schnittstellenkompatibilität Die Anästhesiologie stellt die entscheidende Schnittstelle im operativen Bereich eines Krankenhauses dar. Dabei ist das Durchführen von Narkosen nur ein Teil des Aufgabenbereichs eines modernen Anästhesisten. Ein weiteres Aktionsfeld ist das gesamte perioperative Management, d. h. die präoperative Beurteilung, die Betreuung im Aufwachraum, die operative Intensivmedizin mit postoperativer Schmerztherapie. Das Team der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Klinikum am St e i n e n b e r g i n Reutlingen will an der Spitze stehen. Daher lautet der Leitsatz: “Wir messen uns mit den Besten”. Ärztinnen und Ärzte sowie Chefarzt die Mitarbeiter/ Prof. Dr. Friedrich K. innen in der PflePühringer ge und Verwaltung Facharzt für Anästhesie arbeiten permaund Intensivmedizin nent daran, die Stellung als regional und überregional anerkannte Institution zu festigen und weiter auszubauen. Die Patientenversorgung, Lehre, Weiterbildung und Forschung auf den Gebieten der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie sollen nicht nur ‚praktizierter Standard’ sein. Alle Beteiligten unternehmen mehr als nur das beruflich Notwendige, um im Wettbewerb mit den DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Herbst 2007 Reagenzienwechsel, Abfallbehälter entleeren, Schlauchsysteme oder Membranen erneuern nicht gleichzeitig, also asynchron ablaufen. Bei konventionellen Systemen ist ein wesentlich größerer Arbeitsaufwand erforderlich um die Systeme betriebsbereit zu halten, als bei Kassettensystemen.” Hr. Franz Iwerts Intensivpfleger Aufwachraum besten anästhesiologischen Abteilungen zu bestehen. So verwundert es nicht, dass hier innovative Ideen und diagnostische Fortschritte auf fruchtbaren Boden fallen und aufgeschlossen getestet sowie erprobt werden. Integration und Universalität Deshalb werden nun auch auf der Intensivstation und im Kreißsaal der Kreiskliniken die Blutgasanalysesysteme der GEM Premier Familie eingesetzt: “Weil sie hervorragend ins Konzept der Klinik passen”, erläutert Dr. Mühlbayer, der Chefarzt des Institutes für Laboratoriumsmedizin. Das Institut versorgt als diagnostisches Kompetenzzentrum die Häuser aller drei Standorte. Er war bereit, die besonderen Kriterien, die zu dieser Entscheidung führte, zu benennen. “Für eine Vereinheitlichung unserer Analysensysteme sprach unter anderem: Dass damit das Qualitäts-Management und die Technik in den Reutlinger Kliniken auf einem einheitlichen Niveau koordiniert werden können. Damit lassen sich Tipps und Arbeitshilfen zu gleichartigen Geräten von Station zu Station übertragen. “Die Kassettensysteme vereinfachen das Bestellwesen und die Bevorratung von Verbrauchsmaterialien. Die Logistik ist weniger aufwändig und liegt in einer Hand.” Alle Komponenten (außer dem Druckerpapier) in einer ‚Box‘ bzw. einer Kassette zu haben, beurteilt Dr. Mühlbayer als immensen Vorzug: “Bei konventionellen Systemen müssen die Einzelkomponenten immer im Auge behalten werden, da die Vorgänge wie Die Anbindung der GEM’s an das LaborInformations-System erleichtert die Arbeit für die QK-Beauftragten dieses Bereichs. Sie behalten die Kontrolle und können, sofern erforderlich, schnell reagieren. Die automatisch vom Analysensystem durchgeführten Qualitätskontrollen sind im POC (Point of Care) eine wesentliche Bereicherung. Vor allem wenn Pflegepersonal das Verständnis für die Notwendigkeit zur Durchführung von Qualitätskontrollen fehlt, musste in der Vergangenheit Laborpersonal mit erheblichem zusätzlichem Arbeitsaufwand diese Aktiva übernehmen oder ergänzen. “Durch das integrierte Qualitäts-Management-System (iQM) im GEM sind wir nun in der Lage, mit unseren Ressourcen, wie Personal und Arbeitszeit, vernünftiger umzugehen. Außerdem spielt der wirtschaftliche Aspekt eine wichtige Rolle”, bemerkt Dr. Mühlbayer. Er sieht darüber hinaus einen weiteren Vorteil darin, dass die Analysensysteme für Vitalparameter direkt im POC (bzw. bettseitig) einzusetzen sind. Der behandelnde Arzt schaut sich direkt die relevanten Werte an Chefarzt Dr. Dieter Mühlbayer Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Bluttransfusionswesen und Ärztliches Qualitätsmanagement www.il-ger.de Seite 15 DIE IL-NEWS 3. AUSGABE Herbst 2007 und kann ohne Zeitverzug erkennen, ob sie zur Klinik des Patienten passen. 09. Februar 2008 Intensivpflegetag in Karlsruhe Kommunikations- und Informationsträger Junge Ärzte durchlaufen in den Reutlinger Kreiskliniken viele Abteilungen. Die akademischen Mitarbeiter des Institutes für Laboratoriumsmedizin stehen den klinischen Kollegen/innen aller Standorte auch für Ergebnis- und Befundinterpretationen rund um die Uhr zur Verfügung. “Da Kommunikationsmängel ein Hauptproblem unserer Zeit sind, ist jeder Beitrag, diese Schwachstelle zu eliminieren, willkommen”, erläutert Dr. Mühlbayer. Er vertritt den Standpunkt: “Lieber kein Wert als ein falscher Wert”. Zur Fehlerreduktion trägt ab sofort auch die schnellere und zeitnahe Übermittlung der Ergebnisse an den klinisch tätigen Arzt, mithilfe des modernen Krankenhausinformationssystems, bei. 20. - 22. Februar 2008 Kongress Intensivmedizin in Bremen Neben diesen Aspekten sprach für das IL POCT-Konzept seine universelle Plattform, die sich individuell den Anforderungen der einzelnen Stationen anpassen lässt. Vitalparameter können auch unter Notfallbedingungen immer vorgehalten werden. Selbst wenn sich Anforderungen ändern, bietet das Konzept die erforderliche Flexibilität zur Integration und Optimierung. “Summa summarum also eine ökonomische Entscheidung der Logik - aber mit vielen menschlichen Facetten für das Klinikum und alle Involvierten”, beschließt Dr. Mühlbayer seinen Exkurs. Wir bedanken uns dafür. Veranstaltungen und Kongresse: (Stand zur Drucklegung) 24. Oktober 2007 IL Gerinnungsworkshop in Dortmund 25. Oktober 2007 IL Critical Care Symposium in Jena 20. - 23. Februar 2008 GTH in Wiesbaden 27. - 29. März 2008 Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim 1. Quartal 2008 IL Gerinnungsworkshop im Raum München (genauere Informationen folgen) April 2008 Multiplate Workshop im Raum Hannover (genauere Informationen folgen) 26. - 29. April 2008 Deutscher Anästhesiekongress (DAK) in Nürnberg Sie können sich gerne und jederzeit (falls noch freie Plätze vorhanden sind) unter der unten angegebenen E-mail Adresse für alle IL Veranstaltungen (grün markiert) anmelden, oder besuchen Sie unseren Ausstellungsstand anlässlich der genannten Kongresse. Schreiben Sie uns, was Ihnen gefallen oder missfallen hat. Wir haben auch Interesse an Ihren Themenvorschläge und Ideen für die nächste Ausgabe! IMPRESSUM Herausgeber Instrumentation Laboratory GmbH Klausnerring 4 85551 Kirchheim Redaktion Christiane Dahms, Martina Leplatoni, Thomas Liebel, Eva-Maria Mack, Frank Mahlein, Ulrike Pfarr 26./27. Oktober 2007 Herbsttagung der Gesellschaft für Pneumologie, Erfurt Kontakt 14. - 17. November 2007 MEDICA in Düsseldorf Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Seite 16 www.il-ger.de [email protected]