Von Finn-Ole Martins

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Von Finn-Ole Martins
DAS WAR`S™ präsentiert:
Finn-Ole Martins (Hrsg.)
Juli 2009 – Nr.2/09
DAS WAR´S
2008 / 2009
ALLES WICHTIGE AUS DER SPIELZEIT
Bayern München & Jürgen Klinsmann – Die Krise des FC Schalke 04 – Der
Aufstieg des VfB Stuttgart – Der Höhenflug und der Absturz der TSG
Hoffenheim – VfL Wolfsburg & Felix Magath – Die Dominanz des FC
Barcelona – Die deutsche Nationalelf und ein Hierarchieproblem – 19 Tage
Derby: HSV – Werder Bremen
Der perfekte Saisonabschluss!
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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EDITORIAL
Liebe Leser,
diese Saison hat Spaß gemacht! Neben vielen Toren und Spannung pur stand
diese Spielzeit im krassen Gegensatz zu 2007 / 2008. Zum einen dominierte der
FC Bayern nicht die Liga, zum anderen fielen sonst gute Mannschaften wie
Werder Bremen und Schalke 04 weit ins Mittelfeld zurück, dafür durften
Mannschaften wie Hertha BSC oder Hoffenheim vorne mitmischen.
Am Ende siegte der VfL Wolfsburg, auf den fast niemand setzte. Ich ebenfalls
nicht, obwohl ich tatsächlich vor der Saison zu meinem Freund sagte: „Auf
Dauer gesehen kann nur der VfL Wolfsburg den Münchnern gefährlich werden“
– da dachte ich aber noch nicht, dass es schon dieses Jahr so sein würde.
Dieses Heft widmet sich noch einmal dieser Spielzeit – von der Bundesliga bis
zur Champions League, von der Nationalelf bis hin zum Confederations Cup.
Viele treffliche Analysen sind in diesem Heft – hier wird Klartext geredet! Ob
über das klinsmännische Buddha-Problem, das Magath-Gen oder dem
Hierarchiekonflikt in der Nationalelf – hier wird kein Thema ausgelassen!
Alle Daten sind auf dem Stand vom 28. Juni; das offizielle Saisonende ist ja der
30.6. – am 1.7. beginnt laut FIFA die neue Spielzeit.
Also: Viel Spaß beim Lesen, durchblättern oder nachschlagen!
Ihr
Finn-Ole Martins
----------IMPRESSUM
Herausgeber / Chefredakteur: Finn-Ole Martins
(verantwortlich für den Inhalt)
Chefreporter: Finn-Ole Martins
Redaktion: Finn-Ole Martins
Texte / Reportagen / Statistiken: Finn-Ole Martins
Auslandkorrespondent: Finn-Ole Martins
Kolumnist: Finn-Ole Martins
Redaktionsschluss: 28.6.2009
Druck: Michael Martins
E-Mail: [email protected]
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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Seite 2
Inhalt
Editorial
1.Kapitel: Bundesliga
2
5
VfL Wolfsburg – der Weg zur Meisterschaft – oder: Das Magath-Gen
FC Bayern München – Das Klinsmann-Problem – „Das müssen wir
schlucken“
VfB Stuttgart – Durchgebabbelt
Hertha BSC Berlin – Herthas Helden und ein Buhmann
Hamburger SV – Transferproblematik
Kolumne – 19 Tage Derby – HSV-Werder aus Sicht eines
(Un-) Parteiischen
TSG Hoffenheim – Vom Höhenflug zum Absturz
Schalke 04 – Chaos auf Schalke – Es läuft nichts
Statistiken
5
2.Kapitel: 2. Bundesliga
13
Feierstimmung nur im Süden
Statistiken
13
13
3.Kapitel: DFB-Pokal
14
Werder Bremen rettete eine verkorkste Saison mit dem Pokal-Sieg
Statistiken
14
15
4.Kapitel: Europapokal
16
Ein grandioses „Barca“ gewinnt die Champions League
Statistiken
Werder Bremens verlorener Triumphzug beim Tatort Istanbul
Statistiken
Die deutschen Mannschaften
16
17
21
22
23
6.Kapitel: Fußball international
24
Spanien: Real Madrids Demütigung und Barcelonas Genugtuung
England: Wieder ManU und die Top-4: Das Aushängeschild
Italien: Ob Inter oder Milano – es interessiert nur Mailand
Statistiken
24
25
26
27
7.Kapitel: Deutsche Nationalmannschaft
28
Von einem schlagenden „Prinz Poldi“ und einer angekratzten
Hierarchie
Statistiken
28
8.Kapitel: Confederations Cup
Nach dem Gesetz der Serie: Weltmeister 2010 wird nicht Brasilien
Statistiken
6
7
8
8
9
10
11
12
28
30
30
30
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Inhalt
9.Kapitel: Die Besten 2008 / 2009
31
Das sind die Besten 2008 / 2009
31
NAMEN & TEMS
34
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1. Kapitel: 1. Bundesliga
VfL Wolfsburg
Der Weg zur Meisterschaft – oder: Das
Magath-Gen
Von Chefredakteur Finn-Ole Martins
Als Wolfgang „Felix“ Magath vor zwei Jahren beim VfL Wolfsburg anheuerte, setzte man
viel Vertrauen in ihn. Der frühere zweimalige Double-Gewinner mit dem FC Bayern wurde
als Trainer, Manager und Geschäftsführer eingestellt. So mancher fragte sich schon, wie beim
VfL wohl eine Vorstandssitzung aussah.
Aber er konnte dieses Vertrauen zu hundert Prozent zurückzahlen. Nach zwei Jahren harter
Arbeit gewann er mit dem Klub aus der Auto-Stadt die deutsche Meisterschaft – manche
Bayern-Fans glauben das heute immer noch nicht.
Magath verkörpert Erfolg. So auch in Wolfsburg, was die Spieler auch gleich von Beginn an
zu spüren bekamen. Sein Erfolg kommt aber nicht von ungefähr – und der Weg ist hart. Nicht
umsonst leitet er „Qualität“ von „Qualen“ ab. Top-Stürmer Grafite quälte sich in der
Saisonvorbereitung im letzten Jahr so lange, bis er bei einem Lauf umkippte.
Dennoch war die Mannschaft so fit wie kein anderer, diese Erkenntnis reifte während der
zweiten Saisonhälfte immer mehr. Nach Platz neun und nur 26 Punkten aus den ersten 17
Spielen holte das Magath-Team auf – und wie. Und das, obwohl Wolfsburg erst am 20.
Spieltag mit einem 2:0 in Frankfurt den ersten Auswärtssieg dieser Spielzeit einfahren konnte.
Was anschließend folgte, ist äußerst beeindruckend. Ein 3:1 gegen den Hamburger SV machte
erst so richtig auf die „Wölfe“ aufmerksam, die sich bis dato an die Tabellenspitze
herangeschlichen hatten. 4:3 gegen Schalke, 3:0 gegen Bielefeld – und prompt hatte der VfL
Wolfsburg in einem irren Titelkampf am 26. Spieltag die Möglichkeit auf die
Tabellenführung.
Und ein Felix Magath lässt sich so etwas nicht entgehen, auch wenn er immer wieder auf das
Ziel Europapokalplätze pochte. Aber dieses 5:1 gegen den großen FC Bayern München an
diesem sonnigen Apriltag ließ praktisch eine Bombe in der Bundesliga platzen. Wolfsburg
wurde als potenzieller Kandidat für den Titel gehalten.
In den Wochen darauf konnte der VfL Platz eins immer wieder verteidigen. Zeitgleich aber
kam auch heraus, dass Magath zur kommenden Saison nach Schalke gehen werde – in
Cottbus (0:2) und Stuttgart (1:4) zeigte die Mannschaft wahrscheinlich auch deshalb
Nervosität. Doch das Team ließ es sich nicht mehr nehmen – Magath formte in diesen Jahren
einen ungeheuren Teamgeist, der sich wie ein roter Faden durch die Saison zog. Das MagathGen formte den Meister. 4:0 gegen Hoffenheim, 3:0 gegen Dortmund, 5:0 in Hannover, 5:1
gegen Bremen – zum Schluss wurde die Dominanz des Klubs deutlich.
Aber natürlich war es nicht nur der Verdienst Magaths, auch der der Spieler. Da wären ein
Grafite und ein Edin Dzeko, die zusammen 54 Tore erzielten – Bundesligarekord! Das
Bayern-Duo Müller-Hoeneß traf 1971/72 und 72/73 jeweils 53mal. Grafite wurde mit 28
Treffern Torschützenkönig, Dzeko mit 26 Zweiter in dieser Rangliste. Spielmacher
Misimovic bereitete 20 „Buden“ vor – ebenfalls Ligarekord! Über 80mal schob die
Wolfsburger Mannschaft in dieser Spielzeit die Kugel über die Linie – das war seit 1987
niemandem mehr gelungen!
Aus einem Trümmerhaufen sei ein Meister gemacht worden, so Magath. Ein Kollektiv baute
er in zwei Jahren auf, das „so viel Perspektive hat, dass es auch ohne mich in den nächsten
Jahre um den Titel mitspielen wird.“ Ohne ihn – sein Abschied kam so überraschend wie sein
Antritt 2007. Nun versucht er Schalke, das Magath-Gen einzubläuen.
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1. Kapitel: 1. Bundesliga
FC Bayern München
Das Klinsmann-Problem – „Das müssen
wir schlucken“
Von Chefreporter Finn-Ole Martins
„Wenn der der Obama des Fußballs ist, bin ich Mutter Teresa!“, schimpfte Uli Hoeneß im
Mai über eine Aussage von Fernsehmoderator Günther Jauch in einem Interview mit Jürgen
Klinsmann.
Dabei hatten die Bayern und auch Hoeneß selbst noch ein Jahr zuvor genau das Gegenteil
gedacht. Alle Hoffnungen der Münchner sahen sie in Jürgen Klinsmann erfüllt. Denkste!
Die Medien und auch Experten sahen dem „Experiment Klinsmann“ eher skeptisch entgegen,
da er vorher noch nie einen Klub trainiert hatte. Doch „der Jürgen“ sollte nur machen, den
deutschen Rekordmeister endlich auf Vordermann bringen. Und weil er der neue Boss war,
wurde auch alles gemacht, was er sagte. Für ca. acht Millionen Euro wurde ein neues
Leistungszentrum errichtet, mehr Trainer als Spieler geholt, alles für den Erfolg. Auch wenn
Klinsmann meinte: „Dass die Philosophie von den Spielern verinnerlicht wird, kann oder wird
sogar ein bis zwei Jahre brauchen.“ Und da liegt noch immer das Münchner Problem: An der
Isar muss kurzfristiger Erfolg her. Es gibt kein Schuften über mehrere Jahre hinweg, um mehr
als nur eine Meisterschaft zu holen. Genau das brachte Klinsmann später um seinen Job.
Und damit der „Klinsi“ auch zufrieden war, ließen sich die Bayern selbst Buddhas aufs Dach
stellen.
Die Mannschaft hingegen war schon bald nicht mehr zufrieden. Kapitän Mark van Bommel,
auch Philipp Lahm und Miroslav Klose, gingen zu Hoeneß, um über Taktiken zu murren, weil
der „Klinsi-Grinsi“ kein freies Ohr für sie offen hatte. Dessen Reformen wurden nach den
ersten schwächeren Ergebnissen sofort reformiert: Podolski wurde auf die Ersatzbank,
teilweise gar aus dem Kader verbannt; Marcell Jansen nach Hamburg geschickt; die Buddhas
vom Dach weggeschafft; nach vielen Versuchen in der Verteidigung mit mehreren Systemen
zum altbewährten Hitzfeld-Modell zurückgegriffen. Ebenfalls wurden die – eigentlich doch
genialen, oder? – Yogaübungen oder auch Sprachkurse schnell wieder vom Tagesplan
gestrichen.
Doch all das brachte auch nichts. Nach schwachen Ligaergebnissen konnte man immer noch
auf die Champions League verweisen – doch da waren die Gegner nur mittelmäßig und die
Leistungen wurden durch die guten Ergebnisse getäuscht. Als Barcelona dem FCB dann „die
Hucke voll haute“, stand Klinsmann auf der Abschussliste. Wolfsburg und Schalke brachen
ihm dann das Genick – das Ende der Ära Klinsmann, der nicht mal 12 Monate Trainer war.
Das Ende des Problems Klinsmann.
Hoeneß hatte im letzten Moment gemerkt, wie er sich ein Jahr zuvor um den Finger hatte
wickeln lassen – tolle Ideen und Konzepte brauchen aber auch jemanden, der sie gut
umsetzten kann.
Mit Jupp Heynckes wurde dann Platz zwei gerettet – Heynckes, genau das Gegenteil von
Klinsmann, ließ Podolski stürmen, gab allen, die unter Klinsmann keine Chance hatten, eine
neue.
Mit Louis van Gaal soll nun neu angegriffen werden. Allerdings: „Ich brauche eventuell zwei
Jahre, um das Konzept klar in die Mannschaft hineinzubekommen.“ Waren das nicht auch die
Worte des großen Denkers Klinsmann?
Aber auch hier kann man schon sagen: Gibt es keinen kurzfristigen Erfolg, wird auch van
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1. Kapitel: 1. Bundesliga
Gaal bald nicht mehr so gelobt werden – denn da liegt, wie gesagt das Problem beim
deutschen Rekordmeister. Man ist aber zuversichtlich an der Isar: Ein Jahr der Tristesse ist
schließlich
genug. „Wir können nicht zwei, drei oder vier Jahre warten!“, so Hoeneß. „Kein Mal auf Platz
eins, das kann nicht gut sein.“
Ein rasierter Rensing, mit dem nicht gesprochen wurde, die Frage ums Training – all das soll
unter van Gaal anders werden. Es soll nun auch Taktik an oberster Stelle stehen, nicht mehr
nur Fitness und abermals Fitness. Auf Kritik in diesem Punkt antwortete Klinsmann nur: „Wir
werden so gut auf den Beinen sein, dass wir den Gegner überrennen werden.“
Das Resultat nach den darauffolgenden Niederlagen: „Das tut weh, das müssen wir nun
schlucken.“ Van Gaal soll das alles vergessen machen.
VfB Stuttgart
Durchgebabbelt
Von Finn-Ole Martins
Es kriselte im „Ländle“. Der Meister von 2007 stand auf Platz 11, im Niemandsland der
Tabelle also, 1:4 hatte man gerade beim VfL Wolfsburg verloren. Was war los mit dem VfB
Stuttgart? Manager Horst Heldt war beunruhigt. Trainer Armin Veh sah kein Potenzial mehr
in seiner Mannschaft. Somit wurde er noch in der Nacht nach dem Wolfsburg-Spiel entlassen,
mit ihm sein Co-Trainer Alfons Higl. Es war der 23.November, der diese Spielzeit
entscheidend mitprägen sollte.
Denn am Tag danach wurde Markus Babbel als Nachfolger bekannt, dem allerdings die
Trainerlizenz fehlte; daher musste ein Co-Trainer mit solcher her: Rainer Widmayer.
Babbel hatte bereits vorher zum Trainerkreis von Veh gehört, doch die Entscheidungen traf
der meist alleine. Babbel hatte nun Freiraum und baute die Mannschaft um. Aus dem 4-4-2System mit Raute wurde eins mit zwei Sechsern, Pavel Pardo, der in dieser Spielzeit selten
auf hohem Niveau war, wurde ausgetauscht – durch Hitzlsperger und Khedira, doch mit
Martin Lanig gab es einen Dritten im Bunde, der aufgrund vieler Verletzungen, ebenfalss
viele Einsätze verzeichnen konnte. Pardo indes wurde im Winter verkauft.
Innerhalb von vier Tagen musste Babbel sein Team auf das UEFA-Cup-Spiel gegen Genua
vorbereiten, wo er in seiner allerersten Partie als Teamchef tätig war. Es reichte am Ende
immerhin zu einem 1:1. Im ersten Bundesligaspiel unter seiner Führung gelang ein 2:0-Erfolg
über Schalke 04, zur Winterpause stand Platz zehn. Eigentlich viel zu wenig für die
Schwaben. Zu Beginn der Rückrunde konnte man sich dann voll und ganz auf die Bundesliga
konzentrieren, da der VfB im Pokal gegen Bayern (1:5) und im UEFA-Cup gegen Zenit St.
Petersburg (1:2, 1:2) ausschied. Und da wurde sich dann „durchgebabbelt“. Ein Mario Gomez
blühte immer mehr auf, ein Sami Khedira oder auch ein Thomas Hitzlsperger übernahmen
dieselben Posten wie im Meisterjahr 2007 und wurden – endlich mal wieder – richtig gute
Führungsspieler. Auf links wirbelte Timo Gebhardt, der im Winter von 1860 München an den
Neckar gekommen war, rechts kam Roberto Hilbert wieder in Form. Ein Christian Träsch
entwickelte sich in der Verteidigung zu einem echten Leistungsträger und ließ den verletzten
Ricardo Osorio quasi komplett vergessen.
Am Ende stand Platz drei, vor allem auch Mario Gomez wegen. Der Torjäger, der unter
anderem mit seinen vier Treffern Wolfsburg und mit drei Toren Köln im Alleingang
abschoss, wurde mit 24 „Buden“ Dritter der Torschützenliste. Babbel muss nun zur
Trainerschulung nach Köln. Aber da wird er sich wahrscheinlich auch „durchbabbeln“.
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1. Kapitel: 1. Bundesliga
Hertha BSC Berlin
Herthas Helden und ein Buhmann
Von Finn-Ole Martins
Bei Hertha BSC Berlin weiß man nicht so recht, was man von dieser Saison halten soll.
Sicher, mit 63 Punkten fuhr man die meisten seit dem Wiederaufstieg 1997 ein, wurde Vierter
und erreichte somit das Ziel. Und dennoch ist man an der Spree enttäuscht, fast schon
frustriert. Viermal stand der Klub aus der Hauptstadt ganz oben auf dem Tableau. Und am
Ende reichte es nicht einmal für die Champions League (letzte und einzige Teilnahme 1999).
Lucien Favre ist der eigentliche Held dieser Spielzeit. Der Schweizer Trainer, der erst im
Januar seinen Kontrakt bei Hertha bis 2011 verlängerte, stellte seine Mannschaft perfekt ein;
die Gegner verzweifelten fast. Spektakulär waren die meistern Partien sicherlich nicht, aber
erfolgreich: Durch eine extrem hohe Effizienz wurden 14 Siege mit nur einem Tor Differenz
eingefahren – Bundesligarekord! Der Zuschauerschnitt stieg erstmals seit Jahren über die
50.000er-Grenze. Jaroslav Drobny war hinten derjenige, der viele, viele Bälle und somit diese
erfolgreiche (?) Saison festhielt. Ein Beispiel: Beim Stand von 1:1 kam im Auswärtsspiel in
Hamburg der HSV in letzter Minute. Eckball, der Ball kommt zu Mathijsen, der bringt die
Kugel gefährlich aufs Tor – und Drobny holt den Ball noch aus dem Eck.
Josip Simunic spielte die wohl beste Spielzeit seiner Karriere. Er sprach schon neun Spieltage
vor Schluss von der Meisterschaft – und war am Ende praktisch enttäuschter als alle anderen.
Eine glänze Spielzeit wurde mit einem 0:0 gegen schwache Schalker und einem 0:4 in
Karlsruhe beendet – dies kostete der Hertha viel Geld, obwohl das Saisonziel Europa League
erreicht wurde. Nur eine Sache warf immer wieder Schatten über dieses Jahr – die Konflikte
mit „Buhmann“ Dieter Hoeneß. Favre und Präsident Gegenbauer hatten immer wieder
Differenzen mit dem Manager, der schließlich nach der Spielzeit ging(en musste). Nachfolger
wird Michael Preetz, der nun unter einem gewaltigen Druck steht. Platz vier zu verteidigen
wird schwer, weil Top-Torjäger Voronin, der Hertha endlich von der Pantelic-Abhängigkeit
befreite, zurück nach Liverpool geht. Pantelic verlässt Berlin ebenso. Aber: „Irgendwann
werden wir Meister!“, versprach Simunic. Der ist nun in Hoffenheim.
Hamburger SV
Transferproblematik
Von Chefreporter Finn-Ole Martins
„Ich plane mit Rafael van der Vaart!“, hatte Martin Jol im Juli 2008 im Kicker gesagt. Und
wurde nur etwas später enttäuscht, als der Niederländer (endlich) zu seinem Traumverein Real
Madrid wechselte, auch wenn ihm das sportlich nicht viel brachte. Verpasst hat er eine
Menge, eine Berg- und Talfahrt der Gefühle an der Elbe, geprägt von vielen Personalfragen
und auch -verlusten. Da ging neben van der Vaart auch noch ein Vincent Kompany, mit dem
der neue Trainer Jol, der das Amt seines Landsmann Huub Stevens übernahm, ebenfalls
rechnete. Der Vorstand um Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer sah sich genötigt,
noch etwas zu tun. Marcell Jansen, Mladen Petric, Alex Silva und Thiago Neves wurden
kurzerhand verpflichtet, einschlagen konnte nur Petric. Jansen fing sich nach anfangs
Problemen, Silva spielte trotz Stammplatz eine sehr durchwachsene Saison und Neves wurde
im Winter gleich wieder nach Hause geschickt.
33 Punkte zur Saisonhalbzeit, Platz vier – trotz mangelnder Qualität ein sehr gutes Ergebnis.
Doch wieder wurde drauflos gekauft, nach dem Abgang von Stammkraft Nigel de Jong
kamen Michael Gravgaard, Thomas Rincon, Marcel Ndjeng, Khalid Sinouh, Albert Streit und
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1. Kapitel: 1. Bundesliga
Michael Tavares. Unkluge Einkäufe, das muss man so hart sagen. Streit kam immerhin auf 10
Spiele, spielte allerdings schwach. Rincon spielte gar nur vier Minuten. Alle anderen
versagten genauso. Gravgaard spielte in der Liga zwölfmal, doch beliebt war er nicht. Nicht
umsonst machte der Däne den spielentscheidenden Fehler bei der 2:3-Niederlage in
Karlsruhe, spielte auch im UEFA-Cup gegen Werder Bremen nicht gut (Stichwort:
Papierkugel; siehe unten).
Rang fünf ist das Resultat, am letzten Spieltag wurde die Europa League noch gerettet, auch
weil Borussia Dortmund patzte. Alles hätte (eventuell) anders werden können, wäre man auf
dem Transfermarkt klüger gewesen. Aus demselben Grund verließ Jol nach nur einem Jahr
den Nordklub, da er einige geforderte Spieler nicht bekam. – Nach einigen weiteren
Differenzen musste auch Dietmar Beiersdorfer den Klub verlassen, Hoffmann blieb; eine
Kluge Lösung? Fakt ist: Geht die Transfermarkt unter Hoffmann so weiter, und davon ist
auszugehen (wer sagt denn, dass die wenigen neuen Spieler auch einschlagen?), wird großer
Druck auf der Mannschaft, auf Neu-Coach Bruno Labbadia und Hoffmann selbst liegen.
Kolumne
19 Tage Derby – HSV-Werder aus Sicht
eines (Un-) Parteiischen
Von Kolumnist Finn-Ole Martins
Ich bin kein HSV-Fan, genauso wenig hänge ich an Werder Bremen. Und dennoch sehe ich
vieles aus der HSV-Brille, da in Schleswig-Holstein meist aus Sicht der Hamburger. Kurz
gesagt: ich bin in dieser Hinsicht ein (Un-) Parteiischer.
Wenn Werder und der HSV aufeinandertreffen, freue ich mich meist auf gute Spiele. Vor
allem, weil es in den meisten Partien um viel geht. Meistens um Europapokalplätze (2006,
2008). Wenn nicht, dann ist es trotzdem spannend – weil es ein hitziges Nordderby ist. Und
somit war ich sehr gespannt, als die beiden Klubs in 19 Tagen viermal aufeinander
losgelassen werden sollten. 19 Tage im Frühling. 19 Tage Spannung.
Das erste Spiel, das DFB-Pokal-Halbfinale, war für mich das spannendste. In der HSHNordbank-Arena hieß es nach 90 Minuten 1:1, Jarolim bekam Rot. Als Werders Wiese im
Elfmeterschießen glänzte, freute ich mich für ihn. Allerdings hatte sich meine Hoffnung
erfüllt: es wurde ein tolles Spiel.
Die nächsten Tage waren schwierig für mich. Egal wo ich war, überall sah ich Leute mit
langen Gesichtern. HSV hier, blödes Werder da. Ein Fan sagte mir: „Es ist schlimmer gegen
Werder zu verlieren, als wenn du das gegen Cottbus tust!“
Heiterkeit herrschte da schon acht Tage später, als der HSV in Bremen im UEFA-CupHalbfinale durch einen Treffer von Trochowski mit 1:0 siegte. Während ich in diesem Fall
skeptisch war, war für manche Fans gleich klar: „Nur der HSV wird im Finale stehen!“
Doch am Ende setzte eine Papierkugel der ausgelassenen Stimmung ein jähes Ende, Werder
gewann das Rückspiel in Hamburg mit 3:2 und zog ins Finale. Verteidiger Gravgaard
stolperte kurz vor Schluss über eine Papierkugel, stupste den Ball vor Schreck ins Aus, der
darauffolgende Eckball wurde zum entscheidenden Treffer verwandelt. „So blöd kann man
doch nicht sein“, schrieben die Kieler Nachrichten, Bild spottete: „Dem HSV bleibt nur das
Trottel-Tripple!“
Das 2:0 in der Liga nur drei Tage später setzte dem Werder-Jubel die Krone auf, oder eben
dem HSV-Zorn. Für mich bleibt nur eines: Tolle Spiele. Auch wenn diese Meinung sicherlich
nicht alle teilen…
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1. Kapitel: 1. Bundesliga
TSG 1899 Hoffenheim
Vom Höhenflug zum Absturz
Von Chefredakteur Finn-Ole Martins
Extrem. Dieses Wort beschreibt ganz gut das Spieljahr 2008 / 2009 der TSG Hoffenheim.
Als Neuling gleich auf Platz eins, dann abgestürzt auf Platz sieben – ein verrücktes Jahr für
die TSG.
Eh geht dort seit einiger Zeit alles drunter und drüber. Nach dem Aufstieg 2007 in die zweite
Liga stieg man sofort ins Obergeschoss auf, um dort die Liga vorerst zu dominieren. Trainer
Ralf Rangnick und Mäzen Dietmar Hopp bauten vieles auf und später auch um.
Vedad Ibisevic war der Held des ersten Halbjahres. 18mal Traf er das Tor, und das in nur 17
Spielen. Demba Ba und Chinedu Obasi trafen ebenfalls oft, konnten Ibisevic aber nur bei
dessen Höhenflug zuschauen. An vielen interessanten Begegnungen war Hoffenheim
beteiligt. Unvergessen die Spiele beim 3:0 gegen den Hamburger SV, das 4:1 gegen Borussia
Dortmund oder das 3:2 gegen Wolfsburg. Aber auch bei Niederlagen machte die TSG auf sich
aufmerksam. Beispielsweise beim 5:4-Knallerspiel in Bremen, in dem Hoffenheim einen 1:4
Rückstand noch zu einem 4:4 umbiegen konnte, anschließend allerdings noch verlor.
Das Top-Spiel der Hinrunde war sicherlich das am vorletzten Spieltag vor der Winterpause.
In München ging es um Platz eins, die Hoffenheimer waren mit drei Punkten Vorsprung
Erster. Schon vor der Partie stichelten beide Parteien gegeneinander. Der Spruch „Die werden
doch eh wieder abstürzen, das passiert Rangnick im zweiten Halbjahr immer!“ kam von
Bayern-Manager Uli Hoeneß – von ihm ist man solche Provokationen gewohnt. Ralf
Rangnick wurde allerdings ein wenig übermütig. „Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen,
gehen Sie nach München. Wollen Sie flotten Fußball sehen, müssen Sie nach Hoffenheim
kommen.“ In München verlor man anschließend mit 1:2.
Man sah schon die ewige 40-Tore-Bestmarke in Gefahr, doch Ibisevic verletzte sich in der
Rückrundenvorbereitung schwer, fiel für den Rest der Spielzeit aus. Und die TSG
Hoffenheim stürzte auf Rang neun. Da konnte auch nicht Torwart Timo Hildebrandt helfen,
der im Winter aus Valencia kam. Auch Andreas Beck, der Gewinner der Hoffenheimer in
dieser Spielzeit konnte nichts an dem Misserfolg in 2009 ändern. Die Laune wurde
zunehmend aggressiver. Rangnick und Hopp gingen sich in der Schlussphase an, konnten im
letzten Moment den Konflikt noch lösen.
Uli Hoeneß hatte also recht behalten. Hoffenheim, der Überraschungsaufsteiger aus dem
Kraichgau, stürzte ab. Und spielte dennoch eine entscheidende Rolle im Titelkampf. Am
33.Spieltag wischte man den Bayern eins aus, holte ein 2:2 und machte damit die Bahn frei
für den VfL Wolfsburg.
Ein Sejad Salihovic, der zwischenzeitlich von Bayern umworben wurde, baute im zweiten
Halbjahr genauso wie Chinedu Obasi ab. Auch ein Demba Ba konnte nur noch selten
überzeugen (u.a. beim 3:3 in Stuttgart und beim 2:2 gegen München). Ein Tobias Weis oder
ein Marvin Compper wurden überheblich, die Einladung zur Nationalmannschaft im
November kam viel zu früh (hätte Löw doch eigentlich wissen müssen – ein halbes Jahr gut
zu spielen, ist noch keine so große Leistung!).
Einer der positiv überraschte, war Carlos Eduardo, der einige gute Spiele vorzuweisen hatte.
Doch insgesamt war auch seine Leistung nur befriedigend, ebenfalls wegen der etwas
schwächeren Rückrunde.
Ein letzter Grund mag noch sein, dass Hoffenheim nicht nur wegen Verletzungen und
Überheblichkeit abstürzte, sondern auch, weil die Liga Hoffenheim im zweiten
Jahresabschnitt auf der Rechnung hatte.
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1. Kapitel: 1. Bundesliga
FC Schalke 04
Chaos auf Schalke – Es läuft nichts
Von Finn-Ole Martins
Es sollte so schön werden. Nach der verkorksten Saison 2007/2008 unter Mirko Slomka und
der Rettung durch Youri Mulder und Mike Büskens wollte man unter dem Niederländer Fred
Rutten endlich oben angreifen.
Doch daraus wurde nichts. Nach der verpatzten Champions League-Qualifikation bei Atlético
Madrid (1:0, 0:4) stiegen die Knappen in den UEFA-Cup ab. Dem Traumstart in der Liga
(Platz eins nach Spieltag 5) folgte ein Absturz. Rutten bekam keine Disziplin in die
Mannschaft, es wurden wieder viele Ich-AGs gebildet. Einen Kevin Kuranyi pfiffen die Fans
kontinuierlich aus, einen Jermaine Jones bekam keiner richtig in den Griff. „Unser Team ist
nicht schwierig!“, behauptete der zwar, doch dem ist nicht so. Orlando Engelaar, im Sommer
aus Twente gekommen, bewies, dass er zu Recht „die Ente aus Twente“ genannt wird – auf
„Sportbild.de“ gibt es eine Humorseite, die spottet: „Engelaar – Der Ball, mein runder Feind“.
Einziger Gewinner dieser Spielzeit ist Benedikt Höwedes, der eine einzige Konstante in der
Verteidigung bildete und auch das ein oder andere Tor erzielte.
Kapitän Marcelo Bordon legte kurz vor Saisonende sein Amt nieder. Was ist bzw. war los auf
Schalke?
Viele interne Konflikte gab es, die zum Teil sogar extern ausgeführt wurden. Da ist zum einen
Trainer Fred Rutten, mit dem nach einiger Zeit nicht nur die Fans unzufrieden waren. Nach
einem 1:2 gegen den Hamburger SV wurde er entlassen.
Bereits Wochen zuvor war Manager Andreas Müller seines Amtes entledigt worden, nach
vielen schlimmen Tagen. Das 1:0 gegen den 1.FC Köln konnte ihn da auch nicht mehr retten,
das Chaos auf Schalke war nicht mehr zu übersehen. Zu viele schlechte Spieler seien in seiner
Amtszeit geholt worden, warf man ihm vor. Tage vorher hatte Müller ein klares Statement
ausgesprochen: „Freiwillig gehe ich hier niemals!“
Von freiwillig hatte am Ende auch niemand gesprochen. Aber: was waren die Gründe für den
Absturz von ganz oben? In Gelsenkirchen glaubt man, dass der Knackpunkt der vierte
Spieltag war, an dem Königsblau einen 3:0-Vorsprung gegen den Erzrivalen Borussia
Dortmund verspielte, Endstand 3:3. Dieser Schock saß tief, es gab ein 0:1 gegen den 1.FC
Köln, ein 1:2 gegen Bayern München (trotz höchster Überlegenheit), ein 1:2 in Leverkusen,
ein 0:1 in Hannover. Irgendwann platzte den Verantwortlichen der Kragen.
Per Medien wurden Meinungsverschiedenheiten ausgetragen, normal war nichts mehr.
Schalke im Chaos, es lief nichts mehr, bis dann endlich eine Entscheidung getroffen wurde.
„Aus für Müller – oder was?“, titelte der Kicker.
Diese pure Gelähmtheit, die die Mannschaft (fast) die gesamte Spielzeit ausstrahlte, war
unglaublich. Am letzten Spieltag Ruttens gegen Hamburg waren die Zuschauer sogar so
gelähmt, dass ihnen die Lust am Pfeifen verging.
Wie gesagt, auf Schalke lief nichts mehr. Felix Magath will dies nun ändern. Er selbst meinte:
„Schalke wird bisher wenig professionell geführt.“ Er, der neue Trainer, Manager und
Geschäftsführer will den Erfolg zurückholen und dafür sorgen, dass auf Schalke wieder mehr
als nichts läuft.
Mehr als Platz acht kam diesmal nicht heraus, daran konnten auch nicht Mulder und Büskens,
die Interimstrainer (wie schon ein Jahr zuvor) etwas ändern.
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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Seite 11
1. Bundesliga
Statistiken
Tabelle:
Tabellenplatz
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
Verein
VfL Wolfsburg
FC Bayern
VfB Stuttgart
Hertha BSC
Hamburger SV
Bor. Dortmund
TSG Hoffenheim
FC Schalke 04
Leverkusen
Werder Bremen
Hannover 96
1.FC Köln
Frankfurt
VfL Bochum
Mönchengladbach
Energie Cottbus
Karlsruher SC
Arminia Bielefeld
Spiele
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
Tore
80:41
71:42
63:43
48:41
49:47
60:37
63:49
47:35
59:46
64:50
49:69
35:50
39:60
39:55
39:62
30:57
30:54
29:56
Punkte
69
67
64
63
61
59
55
50
49
45
40
39
33
32
31
30
29
28
Top-Torjäger:
Name, Vorname
Grafite
Dzeko, Edin
Gomez, Mario
Helmes, Patrick
Ibisevic, Vedad
Pizarro, Claudio
Novakovic, Milivoje
Toni, Luca
Ba, Demba
Verein
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
VfB Stuttgart
Bayer Leverkusen
TSG Hoffenheim
SV Werder Bremen
1.FC Köln
FC Bayern
TSG Hoffenheim
Tore
28
26
24
21
18
17
16
14
14
Die Relegation:
Energie Cottbus – 1.FC Nürnberg 0:3, 0:2
Die Entscheidungen:
Meister: VfL Wolfsburg
Champions League-Teilnehmer: FC Bayern München
Starter in der Qualifikation zur Champions League: VfB Stuttgart
Europa-League-Teilnehmer: Hertha BSC Berlin, Hamburger SV, Werder Bremen (DFBPokal-Sieger)
Absteiger in die 2.Liga: Energie Cottbus, Karlsruher SC, Arminia Bielefeld
Aufsteiger in die 1.Liga: SC Freiburg, 1.FSV Mainz 05, 1.FC Nürnberg
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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Seite 12
2.Kapitel: 2. Bundesliga
Feierstimmung nur im Süden
Von Finn-Ole Martins
Diesmal war es etwas anders: Nur zwei durften Mannschaften durften am Anfang direkt
aufsteigen, ein Klub sollte durch die Relegation. Dafür wurde aber auch ein Abstiegsplatz
abgeschafft, Platz 16 wurde wie Rang drei zum Relegationsplatz.
Am Ende durfte nur im Süden von Fußball-Deutschland gefeiert werden. Neben dem SC
Freiburg und dem 1.FSV Mainz 05 qualifizierte sich der 1.FC Nürnberg für die 1.FußballBundesliga.
Während der SC Freiburg im Jahr zwei nach Volker Finke den Aufstieg frühzeitig perfekt
machte und auch der FSV Mainz in der Saison nach Jürgen Klopp relativ souverän
(zwischendurch mal mit einigen Höhen und Tiefen) die Spielzeit beendete, ging es dahinter
heiß her.
Der 1.FC Nürnberg spielte zu Beginn gruselig, Trainer Thomas van Heesen wurde daraufhin
entlassen. Unter Michael Oenning, ehemals Assistent von TV-Kommentator Marcel Reif, der
zunächst nur als Notlösung galt, blühte die Mannschaft wieder auf und schaffte immerhin
noch Rang acht nach 17 Spielen. Anschließend starteten die Franken eine Aufholjagd und
wurden mit Platz drei und dem späteren Aufstieg belohnt.
Zunächst deutete auch in Kaiserslautern alles auf Aufstieg, die Pfälzer waren in der
Hinrundentabelle Zweiter. Kurz vor Schluss jedoch brachen sie zusammen, Coach Milan
Sasic wurde entlassen und am Ende stand Platz sieben.
Der Norden hingegen musste zittern: Hansa Rostock schaffte im letzten Moment den
Klassenerhalt (nachdem erst Frank Pagelsdorf und danach Dieter Eils als Trainer entlassen
wurden). Andreas Zachhuber ist mittlerweile der Chef. Osnabrück hingegen verlor in der
Relegation gegen den SC Paderborn und musste die zweite Liga verlassen. Immerhin: Mit
Paderborn kommt ein neuer Nordklub ins deutsche „Unterhaus“.
Hinrundentabelle:
Abschlusstabelle:
Tabellenplatz
1.
2.
3.
4.
5.
Verein
1.FSV Mainz 05
Kaiserslautern
SC Freiburg
Greuther Fürth
A. Aachen
Spiele
17
17
17
17
17
Tore
33:19
33:21
26:18
36:25
26:19
Punkte
31
31
30
29
28
Tabellenplatz
1.
2.
3.
4.
5.
Verein
SC Freiburg
1.FSV Mainz 05
1.FC Nürnberg
A. Aachen
Greuther Fürth
Spiele
34
34
34
34
34
Tore
60:36
62:37
51:29
58:38
60:46
Punkte
68
63
60
56
56
6.
7.
FC Augsburg
FC St. Pauli
17
17
25:22
28:30
27
27
6.
7.
MSV Duisburg
Kaiserslautern
34
34
56:36
53:48
55
52
34
34
52:59
35:54
48
42
34
34
34
34
34
34
34
34
34
38:57
43:46
44:46
52:53
47:57
34:47
41:60
38:54
28:49
41
40
39
38
38
38
36
31
27
8.
1.FC Nürnberg
17
24:17
25
8.
FC St. Pauli
9.
Rot-Weiß Ahlen
17
24:30
24
9.
RW Oberhausen
10.
MSV Duisburg
17
24:19
22
10.
Rot-Weiß Ahlen
11.
1860 München
17
20:17
22
11.
FC Augsburg
12.
FC Ingolstadt 04
17
23:28
21
12.
1860 München
13.
RW Oberhausen
17
17:31
20
13.
Hansa Rostock
14.
VfL Osnabrück
17
24:31
19
14.
TuS Koblenz*
15.
Hansa Rostock
17
25:29
17
15.
FSV Frankfurt
16.
TuS Koblenz*
17
22:29
14
16.
VfL Osnabrück
17.
W. Wiesbaden
17
18:31
14
17.
FC Ingolstadt 04
18.
FSV Frankfurt
17
15:27
13
18.
W. Wiesbaden
* Der TuS Koblenz wurden wegen Täuschung in einem Lizenzierungsverfahren drei Punkte abgezogen.
Top-Torjäger:
Auer, Benjamin
Makiadi, Cedric
Mintal, Marek
Relegation: VfL Osnabrück – SC Paderborn 07 0:1, 0:1
TSV Alemannia Aachen
MSV Duisburg
1.FC Nürnberg
16
16
16
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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3.Kapitel: DFB-Pokal
Werder Bremen rettet eine verkorkste
Saison mit dem Pokal-Sieg
Vom DAS WAR`S Chefreporter Finn-Ole Martins
Wer hätte das gedacht? 34 Spiele lang fährt der SV Werder Bremen in der Bundesliga Bergund Talbahn, gewinnt hier mal 5:0, verliert da mal 0:3. Platz zehn, mitten im Niemandsland
der Tabelle, steht Werder nun, der Vizemeister aus 2008.
Aber wenn es drauf ankam, waren sie da. Die Kicker der Bremer waren in den K.o.-Spielen
im DFB-, wie auch im Europapokal, immer bei der Sache und machten diese dann auch recht
gut. Noch in der Januar-Ausgabe schrieb DAS WAR´S: „Thomas Schaaf und Klaus Allofs –
Ausgelaugt?“ Anscheinend nicht, denn vor allem im zweiten Halbjahr konnten sie ihr Team
immer wieder gut motivieren, Trainer Schaaf, wie auch Manager Allofs.
Nach dem Champions-League-Aus in einer machbaren Gruppe (siehe auch Kapitel 5) mit
Inter Mailand, Panathinaikos Athen und Anorthosis Famagusta kam man als Gruppendritter
immerhin noch in den UEFA-Cup (siehe Kapitel 6). Doch auch da ging dann die Puste aus,
das Finale ging verloren.
Blieb einzig und allein der DFB-Pokal, indem Werder in dieser Spielzeit nur auswärts
antreten durfte. Nachdem 9:3 bei Eintracht Nordhorn wurde die Defensivarbeit bemängelt,
nach dem 2:1 in Aue die Offensivarbeit.
Als dann mit Borussia Dortmund der erste Namhafte Gegner auf den Plan gerufen wurde und
die Mannschaft von Thomas Schaaf mit einer sehr starken Leistung einen 0:1-Rückstand
aufholte die Partie in ein 2:1 drehte, redete man von einem erstarkten Bremen. Doch in der
Bundesliga wurden weiterhin reihenweise Punkte vergeben, im Pokal aber blieb man sich
treu: Siege einfahren und nach 1994, 1999 und 2004 den Pokal zum vierten Mal an die Weser
zu holen.
Beim späteren deutschen Meister VfL Wolfsburg drehte Werder auf und zeigte eine GalaVorstellung. 5:2 hieß es nach 90 Minuten, Wolfsburg war ausgeschieden. Im Halbfinale gab
es dann den Auftakt zu den „Hamburg-Festspielen“, als Werder in 19 Tagen viermal auf den
Nordrivalen treffen sollte. 1:1 stand es, Mertesacker hatte Bremen in Führung gebracht, ehe
Olic ausgleichen konnte. Der HSV-Kapitän David Jarolim flog kurz vor der Verlängerung
vom Platz; schließlich ging die Partie ins Elfmeterschießen. Werder gewann wegen einem
Tim Wiese, der drei Strafstöße halten konnte. „Riesen-Wiese!“, titelte die „Bild“-Zeitung, der
„Kicker“ rief Wiese einen Monat später als besten deutschen Torhüter aus (in der „KickerRangliste des deutschen Fußballs“).
Im Finale aber taten sich die Bremer schwer. Bayer Leverkusen hieß der Gegner, das ebenso
die Saison verkorkst hatte. Für beide Klubs ging es um das internationale Geschäft.
Letztendlich siegte Bremen glücklich, aber verdient mit 1:0 – Torschütze: Mesut Özil. Der
Deutsch-Türke spielte schon in der Liga klasse, nun schoss er Werder zum Pokal-Sieg.
Gegen ein Bayer Leverkusen, das im Viertelfinale noch Titelverteidiger Bayern München aus
dem Wettbewerb kickte. Die Münchner hatte bereits im Achtelfinale den ersten schweren
Gegner (1.Runde: 4:3 in Erfurt, 2.Runde: 2:0 gegen Nürnberg): den VfB Stuttgart. Von den
„Super-Bayern“ war die Rede, als man 5:1 bei den Schwaben gewann. Doch der „Satz mit x
war wohl nix“. In Düsseldorf, dem Leverkusener Ausweichquartier für die Rückrunde, spielte
der FCB erst ab Minute 70 gut mit – zu dem Zeitpunkt stand es bereits 3:0 für Bayer 04.
Innerhalb 120 Sekunden aber konnten die Bajuwaren herankommen, trafen zum 3:2. In der
Nachspielzeit gab es aber den Todesschuss, als die Gastgeber zum 4:2 einnetzten. Über Mainz
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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Seite 14
3.Kapitel: DFB-Pokal
(4:1 n.V.) ging es ins Finale.
Der Hamburger SV hatte mit Werder Bremen erst im Halbfinale einen harten Konkurrenten,
der auch gleich das Aus bedeutete. Gegen Ingolstadt (3:1), Bochum (2:0),1860 München (3:1)
und Wehen Wiesbaden (2:1) hatte man noch halbwegs „harmlose“ Lose bekommen. Im Spiel
gegen Werder Bremen schien dann etwas nicht mit den Nerven zu stimmen – und der HSV
flog aus dem Pokal.
Für eine dicke Überraschung sorgte der 1.FSV Mainz 05. Der Zweitligist kam bis ins
Halbfinale. Nach einem 2:1-Erfolg nach Verlängerung in Babelsberg mussten der 1.FC Köln
(3:1) und der SC Freiburg (3:1) ihre Sachen packten und ausscheiden. Im Viertelfinale wurde
gar Schalke 04 aus dem Wettbewerb gekickt, in dem Bancé nach 88 Minuten den 1:0Siegtreffer erzielte. Er traf ebenfalls in Leverkusen zum 1:1 kurz vor Schluss und rettete
Mainz im Halbfinale somit in die Verlängerung. Doch Bayer traf dann noch dreimal und
gewann mit 4:1.
1.Runde (7.8. – 10.-8.08): SV Niederauerbach – 1.FC Köln 1:5, SpVgg Unterhaching – SC Freiburg 0:2, Preußen Münster –
VfL Bochum 0:0 n.V.; 5:6 i.E., Erzgebirge Aue – FC St. Pauli 0:0 n.V.; 5:4i.E., Kickers Offenbach – SpVgg Greuther Fürth
1:0, FSV Frankfurt – VfL Osnabrück 2:0, Eintracht Trier – Hertha BSC Berlin 1:3, Eintracht Nordhorn – SV Werder Bremen
3:9, Holstein Kiel – FC Hansa Rostock 0:2, SV Babelsberg – 1.FSV Mainz 05 1:2n.V., Rot-Weiß Essen – Borussia
Dortmund 1:3, Hallescher FC – Hannover 96 0:5, VfB Fichte Bielefeld – VfL Borussia Mönchengladbach 1:8, FC WegbergBeeck – TSV Alemannia Aachen 1:4, FC Ingolstadt 04 – Hamburger SV 1:3, FC 08 Homburg – FC Schalke 04 0:3, SC
Pfullendorf – Eintracht Frankfurt 0:3, Tennis Borussia Berlin – FC Energie Cottbus 0:3, FC Carl-Zeiss Jena – 1.FC
Kaiserslautern 2:1, SC Paderborn 07 – FC Augsburg 1:1n.V; 1:3i.E., SpVgg Ansbach – Karlsruher SC 0:5, ASV Bergedorf
85 – MSV Duisburg 1:5, TSG Neustrelitz – TSV 1860 München 0:2, 1.FC Heidenheim – VfL Wolfsburg 0:3, FC
Oberneuland – TuS Koblenz 1:1n.V.; 5:4i.E., ASV Durlach – DSC Arminia Bielefeld 1:2, SV Darmstadt 98 – SV Wehen
Wiesbaden 0:2, Rot-Weiß Oberhausen – Bayer 04 Leverkusen 2:3n.V., Chemnitzer FC – TSG 1899 Hoffenheim 0:1, FC
Hansa Lüneburg – VfB Stuttgart 0:5, Rot-Weiß Ahlen – 1.FC Nürnberg 0:0n.V.; 3:4 i.E., Rot-Weiß Erfurt – FC Bayern
München 3:4
2.Runde (23. 9. / 24.9.08): Erzgebirge Aue – SV Werder Bremen 1:2, FC Energie Cottbus – VfL Borussia Mönchengladbach
3:0, 1.FSV Mainz 05 – 1.FC Köln 3:1, Eintracht Frankfurt – FC Hansa Rostock 1:2n.V., FC Schalke 04 – Hannover 96 2:0,
TSV 1860 München – MSV Duisburg 0:0n.V.; 5:4 i.E., FC Augsburg – Bayer 04 Leverkusen 0:2, Kickers Offenbach –
Karlsruher SC 0:2, FC Oberneuland – VfL Wolfsburg 0:7, SV Wehen Wiesbaden – TSV Alemannia Aachen 1:0, Borussia
Dortmund – Hertha BSC Berlin 2:1n.V., Hamburger SV – VfL Bochum 2:0, FC Carl-Zeiss Jena – FSV Frankfurt 1:0, VfB
Stuttgart – DSC Arminia Bielefeld 2:0, FC Bayern München – 1.FC Nürnberg 2:0, SC Freiburg – TSG 1899 Hoffenheim 3:1
Achtelfinale (27.1. / 28.1.09): Hamburger SV – TSV 1860 München 3:1, FC Carl-Zeiss Jena – FC Schalke 04 1:4, SC
Freiburg – 1.FSV Mainz 05 1:3, VfB Stuttgart 1:5, Bayer 04 Leverkusen – FC Energie Cottbus 3:1, Borussia Dortmund – SV
Werder Bremen 1:2, Karlsruher SC – SV Wehen Wiesbaden 0:1, VfL Wolfsburg – FC Hansa Rostock 5:1
Viertelfinale (3.3. / 4.3.09): 1.FSV Mainz 05 – FC Schalke 04 1:0 (0:0): 1:0 Bancé (88.); VfL Wolfsburg – SV Werder
Bremen 2:5 (2:2): 0:1 Diego (3.), 0:2 Özil (7.), 1:2 Dzeko (10.), 2:2 Dzeko (42.), 2:3 Diego (55.), 2:4 Pizarro (71.), 2:5
Pizarro (89.); Hamburger SV – SV Wehen Wiesbaden 2:1 (2:0): 1:0 Kopilas (17. / ET), 2:0 Petric (37.), 2:1 Schwarz (85.);
Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern München 4:2: 1:0 Barnetta (54.), 2:0 Vidal (61.), 3:0 Helmes (70.), 3:1 Lucio (72.), 3:2
Klose (74.), 4:2 Kießling (90. +2)
Halbfinale (21.4. / 22.4.0): Bayer 04 Leverkusen – 1.FSV Mainz 04 4:1n.V. (1:1, 0:0): 1:0 Charisteas (82.), 1:1 Bancé (88.),
2:1 Vidal (92.), 3:1 Rolfes (104.), 4:1 Kadlec (117.); Hamburger SV – Werder Bremen 1:1n.V., 1:3 i.E. (1:1, 0:1): 0:1
Mertesacker (11.), 1:1 Olic (67.) – Elfmeterschießen: 1:0 Mathijsen, 1:1 Pizarro, Wiese hält gegen Boateng, 1:2 Özil, Wiese
hält gegen Olic, 1:3 Wiese hält gegen Jansen
Finale (30.5.09 in Berlin): Bayer 04 Leverkusen – SV Werder Bremen 0:1 (0:0)
Leverkusen: Adler – Castro (85. Charisteas), Sinkiewicz, M. Friedrich, Kadlec – Rolfes – Renato Augusto, Vidal (85.
Kroos), Barnetta – Helmes, Kießling
Bremen: Wiese – Fritz, Prödl, Naldo, Boenisch – Baumann (60. Niemeyer) – Frings, Özil (87. Tziolis) – Diego – Pizarro,
Hugo Almeida (90. Rosenberg)
Tor: 0:1 Özil (58.)
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4.Kapitel: Europapokal
Ein grandioses „Barca“ gewinnt die
Königsklasse
Vom DAS WAR`S Auslandkorrespondenten Finn-Ole Martins
Es war ein „Finale furioso“ – jedenfalls von der Ansetzung her. Als am 27. Mai 2009 der FC
Barcelona und Manchester United den Rasen im Olympiastadion Rom betraten, erhoffte man
sich ein großartiges Spiel. Denn schließlich konnten beide mit einem Sieg Geschichte
schreiben: Der FC Barcelona mit einem „Triple“-Sieg aus Meisterschaft, Pokal und
Champions League, den es so in Spanien noch nie gab. Manchester United hätte mit einem
Sieg den „Pott“ der Königsklasse verteidigen können – das gab es ebenfalls noch nie.
Am Ende aber war es ein einseitiges Spiel. Bis zur zehnten Minute fand nur Manchester statt,
nach dem überraschenden 1:0 durch Barcelonas Eto’o drehten nur noch die Katalanen aus
Spanien auf. Ein offener Schlagabtausch war in keinster Weise zu beobachten. 2:0 hieß es am
Ende für „Barca“, das vollkommen verdient den Sieg einheimste.
Denn nicht nur die Zahlen dieser Saison sprechen für den Klub. Nur ein Beispiel: Die in
diesem Jahr zumindest „wahren Galaktischen“ (sonst wird Real Madrid so gerufen) erzielten
32 Treffer in 13 Spielen, ManU nur 18. Dabei hätte Barcelona schon im Halbfinale
ausscheiden können, wenn nicht sogar müssen.
Gegen den FC Chelsea London erzielte Barcelona im Hinspiel ein 0:0, das einzige Spiel, in
dem die Mannschaft von Josep „Pep“ Guardiola, der mit 38 Jahren nun jüngster Trainer ist,
der je in der Champions League gewann, nicht einen Treffer erzielte. Das bis dato si grandios
aufspielende Barcelona konnte den Londoner Abwehrriegel einfach nicht knacken.
Im Rückspiel gab es ebenso Probleme für die Katalanen. Chelsea ging nach erst neun
gespielten Minuten durch ein Traumtor Marke „Extra-Klasse“ von Michael Essien Führung.
Und obwohl Chelsea ab Minute 66 wegen einer Notbremse von Anelka in Unterzahl agierte,
bestand dieses Ergebnis bis zur dritten Minute der Nachspielzeit. Da bekam plötzlich Andrés
Iniésta den Ball, zog ab, Michael Ballack duckte sich weg – noch ein Weltklassetor. 1:1:
Durch die Auswärtstorregel war Barcelona im Finale, Chelsea gescheitert. Dabei hätte es
mindestens einen Strafstoß für Chelsea geben müssen, Schiedsrichter Överbö bekam Tage
danach noch Morddrohungen. Durch Glück also war der spanische FCB weiter. Aber wo war
dieser erfrischende Offensivfußball aus den vergangenen Spielen, unter anderem gegen den
deutschen FCB? Im heimischen Cam-Nou führte „Barca“ bereits zur Pause mit 4:0 und war
praktisch zu dem Zeitpunkt schon eine Runde weiter (siehe auch „Deutsche Mannschaften“).
Das andere Halbfinale hatte nicht viel Spannung zu bieten. In einem rein englischen
Aufeinandertreffen zwischen Manchester United und Arsenal London hatte ManU bereits
nach dem Hinspiel Vorteile, da das Team von Alex Ferguson mit 1:0 siegte. In der zweiten
Partie sorgte ein fantastischer Christiano Ronaldo und zwei geniale Tore für den Einzug ins
Finale, der Endstand betrug 3:1 für die „Red Devils“.
Ein „Finale furioso“ – das war es wirklich. In den Medien. Zum Abschluss dieser Spielzeit
gaben die Zeitungen, Radio- und Fernsehsender, sowie die Berichterstatter im Internet noch
einmal alles, um die Begegnung noch brisanter zu machen, als sie überhaupt schon war.
Spätestens zwei Wochen vor dem Anpfiff beherrschte nicht das Duell „Barca“ – „ManU“,
sondern für die Begegnung Messi – Ronaldo die Schlagzeilen. Die beiden wohl besten Spieler
der Welt interessierten sich gar nicht wirklich dafür. Aber: Wer würde besser aufspielen? Die
Antwort: Messi. Ronaldo fand gar nicht statt, an diesem „Abend der Gladiatoren“ (Premiere).
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4.Kapitel: Europapokal
Wolfsburgs Meistercoach Felix Magath hingegen beschäftigte sich im Kicker mit der Frage,
wer wohl bester Spieler bei Barcelona sein würde. Messi oder Iniésta? Im Finale spielten
beide toll, Iniésta möglicherweise noch einen Tick besser.
Was bleibt aus dieser Spielzeit? Auf jeden Fall, dass – mal wieder – die englischen
Mannschaften weit kamen. Drei der vier standen im Halbfinale, Nummer vier, Liverpool war
im Viertelfinale ausgeschieden – gegen Chelsea. Vielleicht ist das die einzige Möglichkeit,
die Briten aufzuhalten: In dem sie sich selbst ausschalten. Oder aber man ist Barcelona.
Die italienischen Teams hingegen kamen dieses Mal gar nicht über die Runde der letzten 32
hinaus – Inter Mailand schied gegen Manchester United aus, der AS Rom gegen Arsenal
London und Juventus Turin gegen den FC Chelsea. Alle drei fielen den englischen TopTeams zum Opfer.
Auch kleine Mannschaften konnten für Überraschungen sorgen. So zum Beispiel der CFR
Cluj aus Rumänien, der den AS Rom mit 2:1 schlug und Chelsea London immerhin ein 0:0
abrang. BATE Borissow aus Weißrussland schaffte gegen Juventus Turin ein 2:2 und ein 0:0
– beide Außenseiter, Cluj wie Borissow wurden dennoch Letzter. Wieder einmal beherrschten
die Engländer – und auch Spanier! – das Geschehen, alle anderen Mannschaften, auch die aus
Deutschlang enttäuschten.
Gruppenphase 1.Spieltag: 16. 9. / 17.9.08; 2.Spieltag: 30.9. / 1.10.08; 3.Spieltag: 21.10. / 22.10.08; 4. Spieltag: 4.11. /
5.11.08; 5. Spieltag: 25. 11. / 26.11.08; 6. Spieltag: 9. / 10.12.08
Gruppe A:
Mannschaft Mannschaft Hinspiel Rückspiel
Platz
Mannschaft Spiele
Tore
Punkte
A
B
1.
AS Rom
6
12:6
12
Chelsea
Bordeaux
4:0
1:1
AS Rom
CFR Cluj
1:2
3:1
2.
FC Chelsea
6
9:5
11
Bordeaux
AS Rom
1:3
0:2
3.
G. Bordeaux
6
5:11
7
CFR Cluj
Chelsea
0:0
1:2
4.
CFR
Cluj
6
5:9
4
Chelsea
AS Rom
1:0
1:3
Bordeaux
CFR Cluj
1:0
2:1
Gruppe B:
Mannschaft
A
W. Bremen
P. Athen
I. Mailand
Famagusta
I. Mailand
P. Athen
Mannschaft
B
Famagusta
I. Mailand
W. Bremen
P. Athen
Famagusta
W. Bremen
Hinspiel
Rückspiel
0:0
0:2
1:1
3:1
1:0
2:2
2:2
1:0
1:2
0:1
3:3
3:0
Gruppe C:
Mannschaft
A
Barcelona
FC Basel
S. Lissabon
Sch. Donezk
FC Basel
Sch. Donezk
Mannschaft
B
S. Lissabon
Sch. Donezk
FC Basel
Barcelona
Barcelona
S. Lissabon
Hinspiel
Rückspiel
3:1
1:2
2:0
1:2
0:5
0:1
5:2
0:5
1:0
3:2
1:1
0:1
Gruppe D:
Mannschaft
A
Eindhoven
O. Marseille
Liverpool
A. Madrid
Eindhoven
A. Madrid
Mannschaft
B
A. Madrid
Liverpool
Eindhoven
O. Marseille
O. Marseille
Liverpool
Hinspiel
Rückspiel
0:3
1:2
3:1
2:1
2:0
1:1
1:2
0:1
3:1
0:0
0:3
1:1
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
P. Athen
I. Mailand
W. Bremen
Famagusta
Spiele
6
6
6
6
Tore
8:7
8:7
7:9
8:8
Punkte
10
8
7
6
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
Barcelona
S. Lissabon
Sch. Donezk
FC Basel
Spiele
6
6
6
6
Tore
18:8
8:8
11:7
2:16
Punkte
13
12
9
1
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
Liverpool
A. Madrid
O. Marseille
Eindhoven
Spiele
6
6
6
6
Tore
11:5
9:4
5:7
5:14
Punkte
14
12
4
3
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4.Kapitel: Europapokal
Gruppe E:
Mannschaft
A
ManUnited
C. Glasgow
Villareal CF
Aalborg BK
ManUnited
Villareal CF
Mannschaft
B
Villareal CF
Aalborg BK
C. Glasgow
ManUnited
C. Glasgow
Aalborg BK
Hinspiel
Rückspiel
0:0
0:0
1:0
0:3
3:0
6:3
0:0
1:2
0:2
2:2
1:1
2:2
Gruppe F:
Mannschaft
A
O. Lyon
St. Bukarest
FC Bayern
AC Florenz
FC Bayern
St. Bukarest
Mannschaft
B
AC Florenz
FC Bayern
O. Lyon
St. Bukarest
AC Florenz
O. Lyon
Hinspiel
Rückspiel
2:2
0:1
1:1
0:0
3:0
3:5
2:1
0:3
3:2
1:0
1:1
0:2
Mannschaft
A
FC Porto
D. Kiew
FC Arsenal
Fenerbahce
FC Porto
Fenerbahce
Mannschaft
B
Fenerbahce
FC Arsenal
FC Porto
D. Kiew
D. Kiew
FC Arsenal
Hinspiel
Rückspiel
3:1
1:1
4:0
0:0
0:1
2:5
2:1
0:1
0:2
0:1
2:1
0:0
Gruppe H:
Mannschaft
A
Real Madrid
J. Turin
Zenit St Pet.
B. Borissow
Zenit St Pet.
J. Turin
Mannschaft
B
B. Borissow
Zenit St Pet.
Real Madrid
J. Turin
B. Borissow
Real Madrid
Hinspiel
Rückspiel
2:0
1:0
1:2
2:2
1:1
2:1
1:0
0:0
0:3
0:0
2:0
2:0
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
Man United
Villareal CF
Aalborg BK
C. Glasgow
Spiele
6
6
6
6
Tore
9:3
9:7
9:14
4:7
Punkte
10
9
6
5
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
FC Bayern
O. Lyon
AC Florenz
St. Bukarest
Spiele
6
6
6
6
Tore
12:4
14:10
5:8
3:12
Punkte
14
11
6
1
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
FC Porto
Ars. London
D. Kiew
F. Istanbul
Spiele
6
6
6
6
Tore
9:8
11:5
4:4
4:11
Punkte
12
11
8
2
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
Juventus T.
Real Madrid
St.Petersburg
BATE Bor.
Spiele
6
6
6
6
Tore
7:3
9:5
4:7
3:8
Punkte
12
12
5
3
Gruppe G:
Achtelfinale Hinspiele: 24.2. / 25.2.09 Rückspiele: 10.3 / 11.3.09
Mannschaft A
Mannschaft B
Hinspiel
Rückspiel
Atlético Madrid
Olympique Lyon
FC Arsenal London
FC Porto
FC Barcelona
AS Rom
2:2
1:1
1:0
Inter Mailand
FC Chelsea London
Villareal CF
Manchester United
Juventus Turin
Panathinaikos
Athen
FC Bayern
München
FC Liverpool
0:0
1:0
1:1
0:0
2:5
1:0 n.V.;
7:6i.E.
0:2
2:2
2:1
0:5
1:7
0:1
0:4
Sporting Lissabon
Real Madrid
Viertelfinale Hinspiele:7.4. / 8.4.09 Rückspiele: 14.4. / 15.4.09
Mannschaft A
Mannschaft B
Hinspiel
Rückspiel
Villareal CF
Manchester United
FC Liverpool
FC Barcelona
FC Arsenal London
FC Porto
FC Chelsea London
FC Bayern
1:1
2:2
1:3
4:0
0:3
1:0
4:4
1:1
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4.Kapitel: Champions League
Halbfinale Hinspiele: 28.4. / 29.4.09 Rückspiele:5.5. /6.5.09
1)
Mannschaft A
Aufstellung
Hinspiel
Mannschaft B
FC Barcelona
V. Valdez – D. Alves, Marquez
(52. Puyol), Pique, Abidal –
Xavi, Touré, Iniesta – Messi,
Eto’o (82. Bojan), Henry (87.
Hleb)
0:0
Cech – Ivanovic, Alex, Terry,
Bosingwa – Essien, Ballack
(90. +5 Anelka), Mikel,
Lampard (71. Belletti) –
FC Chelsea London
Malouda - Drogba
Mannschaft A
Mannschaft B
FC Chelsea London
Aufstellung
Cech – Bosingwa, Alex, Terry,
A. Cole – Essien, Lampard,
Ballack –Anelka, Drogba (72.
Belletti), Malouda
-
FC Barcelona
Rückspiel
1:1
V. Valdes – D. Alves, Touré,
Pique, Abidal – S. Busquets
(85. Bojan) – Xavi, S. Keita –
Messi, Iniesta (90. +6
Gudjohnsen) – Eto’o (90. +7
Sylvinho)
Tore
-
Tore
Rote Karte
1:0 Essien (9.),
1:1 Iniesta (90.
+3)
Abidal (66.,
Notbremse)
2)
Mannschaft A
Mannschaft B
Manchester United
Aufstellung
Hinspiel
Tore
-
Van der Sar – O’Shea,
Ferdinand (88. Evans), Vidic,
Evra – Fletcher, Carrick – Chr.
Ronaldo, Anderson (67. Giggs)
– Rooney, Tevez (67.
Berbatov)
1:0
1:0 O’Shea
(18.)
FC Arsenal London
Almunia – Sagna, Touré,
Silvestre, Gibbs – Song, Diaby
– Walcott (71. Bendtner),
Fabregas, Nasri – Adebayor
(83. Eduardo)
Rückspiel
Tore
Rote Karte
0:1 Park (8.),
0:2 Christiano
Ronaldo (11.),
0:3 Christiano
Ronaldo (61.),
1:3 van Persie
(76.)
Mannschaft A
Mannschaft B
FC Arsenal London
Aufstellung
Almunia – Sagna, Touré,
Djourou, Gibbs (46. Eboué) –
Song – Walcott (63. Bendtner),
Fabregas, Nasri – van Persie
(79. Vela) - Adebayor
-
Manchester United
1:3
Van der Sar – O’Shea,
Ferdinand, Vidic, Evra (65. R.
da Silva)– Fletcher, Carrick,
Anderson (63. Giggs) – Chr.
Ronaldo, Park – Rooney
(Berbatov)
Van Persie (74.,
Notbremse)
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4.Kapitel: Champions League
Finale in Rom (27.5.09)
Mannschaft A
Mannschaft B
FC Barcelona
Aufstellung
Tore
2:0
1:0 Eto’o (10.),
2:0 Messi (71.)
V. Valdes – Puyol, Pique,
Touré, Sylvinho – S. Busquets
– Xavi, Iniesta (90. +2 Pedro) –
Eto’o, Messi, Henry (72. S.
Keita)
-
Manchester United
FINALE
Van der Sar – O’Shea,
Ferdinand, Vidic, Evra –
Carrick, Anderson (46. Tevez)–
Park (66. Berbatov), Giggs (75.
Scholes), Rooney – Chr.
Ronaldo
Die Spiele der Deutschen:
SV Werder Bremen (Gruppe B):
SV Werder Bremen – Anorthosis Famagusta 0:0: Wiese – Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch – Frings – Jensen, Özil –
Diego – Rosenberg (57. Sanogo), Pizarro (65. Hugo Almeida)
Inter Mailand – SV Werder Bremen 1:1: Wiese – Prödl (86. Fritz), Mertesacker, Naldo, Pasanen – Baumann – Frings,
Özil (82. Jensen)– Diego – Rosenberg (77. Hunt), Pizarro; Tore: 1:0 Maicon (14.), 1:1 Pizarro (62.)
Panathinaikos Athen – SV Werder Bremen 2:2: Vander – Prödl, Mertesacker, Naldo, Pasanen (80. Boenisch) – Baumann
– Frings, Özil – Diego – Pizarro (27. Rosenberg), Hugo Almeida (90. +4 Sanogo); Tore: 0:1 Mertesacker (29.), 1:1 Mantzios
(36.), 2:1 Mantzios (68.), 2:2 Hugo Almeida (83.)
SV Werder Bremen – Panathinaikos Athen 0:3: Wiese – Prödl (46. Fritz / 68. Sanogo), Mertesacker, Naldo, Pasanen –
Baumann – Vranjes (64. Hunt), Özil – Diego – Pizarro, Rosenberg; Tore: 0:1 Mantzios (58.), 0:2 Karagounis (70.), 0:3
Tziolis (83.)
Anorthosis Famagusta – SV Werder Bremen 2:2: Vander – Fritz (76. Boenisch), Mertesacker, Naldo, Tosic – Baumann
(59. Hunt) – Frings, Özil – Diego – Pizarro (79. Rosenberg), Hugo Almeida; Tore: 1:0 Nikolaou (62.), 2:0 Savio (68.), 2:1
Diego (72.), 2:2 Hugo Almeida (87.)
SV Werder Bremen – Inter Mailand 2:1: Wiese – Fritz, Mertesacker, Prödl, Boenisch – Frings – Vranjes (89. Niemeyer),
Hunt – Özil (90. +2 Jensen) – Rosenberg, Pizarro; Tore: 1:0 Pizarro (63.), 2:0 Rosenberg (81.), 2:1 Ibrahimovic (88.)
FC Bayern München (Gruppe F):
Steaua Bukarest – FC Bayern München 0:1: Rensing – Lucio, Demichelis, van Buyten – van Bommel – Lell, Lahm – Zé
Roberto (75. Ottl) – Schweinsteiger (83. Borowski) – Klose (46. Podolski), Toni; Tor: 0:1 van Buyten (15.)
FC Bayern München – Olympique Lyonnais 1:1: Rensing – Oddo, Breno, Lucio, Lahm – Demichelis, Zé Roberto –
Schweinsteiger, Ribéry (82. Borowski) – Toni, Klose; Tore: 0:1 Demichelis (25. / ET), 1:1 Zé Roberto (52.)
FC Bayern München – AC Florenz 3:0: Rensing – Oddo, Lucio, Demichelis, Lahm (46. Lell) – van Bommel, Zé Roberto –
Schweinsteiger (65. Borowski), Ribéry – Klose, Toni (57. Podolski); Tore: 1:0 Klose (4.), 2:0 Schweinsteiger (25.), 4:0 Zé
Roberto (90.)
AC Florenz – FC Bayern München 1:1: Rensing – Oddo, Lucio (78. Breno), Demichelis, Zé Roberto – van Bommel,
Borowski – Schweinsteiger (79. Kroos), Ribéry – Klose, Podolski (89. Ottl); Tore: 1:0 Mutu (10.), 1:1 Borowski (78.)
FC Bayern München – Steaua Bukarest 3:0: Rensing – Oddo, Lucio, van Buyten, Lahm – van Bommel, Zé Roberto –
Schweinsteiger, Ribéry – Toni (83. Borowski), Klose; Tore: 1:0 Klose (57.), 2:0 Toni (61.), 3:0 Klose (71.)
Olympique Lyonnais – FC Bayern München 2:3: Rensing – Oddo (90. +3 Breno), Demichelis, van Buyten, Lahm – van
Bommel, Borowski – Schweinsteiger (88. Altintop), Ribéry – Klose (69. Ottl), Toni; Tore: 0:1 Klose (12.), 0:2 Ribéry (34.),
0:3 Klose (37.), 1:3 Govou (52.), 2:3 Benzema (68.)
Sporting Lissabon – FC Bayern München 0:5 (Achtelfinale): Rensing – Oddo (67. Lell), Lucio (78. Van Buyten),
Demichelis, Lahm – van Bommel, Zé Roberto – Schweinsteiger (71. Altintop), Ribéry – Klose, Toni; Tore: 0:1 Ribéry (42.),
0:2 Klose (57.), 0:3 Ribéry (63.), 0:4 Toni (84.), 0:5 Toni (90.)
FC Bayern München – Sporting Lissabon 7:1: Butt – Lell, Lucio (46. Breno), van Buyten, Lahm – van Bommel, Ottl –
Schweinsteiger (72. Müller), Zé Roberto (46. Sosa) – Klose, Podolski; Tore: 1:0 Podolski (7.), 2:0 Podolski (34.), 3:0 A.
Polga (39. / ET), 3:1 Joao Moutinho (42.), 4:1 Schweinsteiger (43.), 5:1 van Bommel (74.), 6:1 Klose (82.), 7:1 Müller (90.)
FC Barcelona – FC Bayern München 4:0 (Viertelfinale): Butt – Oddo, Demichelis, Breno, Lell – van Bommel –
Schweinsteiger, Zé Roberto (77.Sosa)– Altintop (46.Ottl), Ribéry – Toni; Tore: 1:0 Messi (9.), 2:0 Eto’o (13.), 3:0 Messi
(38.), 4:0 Henry (43.)
FC Bayern München – FC Barcelona 1:1: Butt – Lell, Lucio, Demichelis, Lahm – van Bommel, Ottl – Sosa (78. Altintop),
Zé Roberto (78. Borowski) – Ribéry –Toni
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4.Kapitel: Europapokal
Werder Bremens verlorener Triumphzug
beim Tatort Istanbul
Von Finn-Ole Martins
Es hätte die Belohnung für große Kämpfe, Leidenschaft und Herzblut sein können. Das klingt
nun wie eine Einleitung für einen Schmalz-Wälzer, ist aber auf Werder Bremen
zugeschrieben.
Tatort Istanbul. An diesem 20. Mai, einem warmen Frühsommertag in Istanbul, sollte das 38.
und letzte Finale des UEFA-Pokals ausgespielt werden (wird zur kommenden Spielzeit von
der Europa-League abgelöst). Schachtjor Donezk traf auf Werder Bremen. Genugtuung für
Deutschland – nach der schwachen Champions League-Spielzeit, in dem für Deutschland mit
dem FC Bayern bereits im Viertelfinale Endstation war, stand wenigstens noch ein Klub auf
europäischer Bühne. Werder Bremen, selbst noch in der Königsklasse nur Gruppendritter
geworden und in den UEFA-Pokal hinunter gesetzt, hatte die große Chance auf den Sieg. Die
Möglichkeit, eine schwache Saison wenigstens so noch umbiegen zu können.
Nichts daraus wurde wahr. Die Weltauswahl der Ukrainer zeigte den Bremen die Grenzen
auf, die ohne die gelb-gesperrten Spieler Diego und Hugo Almeida, sowie den
angeschlagenen Mertesacker auflaufen mussten. 2:1 hieß es nach 120 gespielten Minuten,
Donezk war der Gewinner. Auch Donezk übrigens spielte zunächst in der Champions League
und folgte Bremen in die UEFA-Cup-Zwischenrunde.
Dort bezwang Tottenham Hotspur mit 2:0 und einem 1:1. Werder Bremen hatte gleich ein
sogenanntes „Hammerlos“ bekommen – der AC Mailand wurde der Gegner. Nach einem 1:1
im Hinspiel, indem Spielmacher Diego Bremens Hoffnungen immerhin noch ein wenig
schürte, lag Werder in Mailand mit 0:2 hinten, das Aus war greifbar nahe. Doch Claudio
Pizarro und ein leidenschaftliches Bremer Spiel in Durchgang zwei erbrachten ein 2:2 – durch
die Auswärtstorregel war Werder weiter und der große Favorit ausgeschieden. Gegen St.Etienne gab es keine großen Probleme, einem 1:0-Erfolg im Weserstadion folgte ein 2:2 –
Werder stand in der Runde der letzten acht.
Donezk hatte im Achtelfinale mehr Schwierigkeiten als Werder gegen St.-Etienne. Gegen
ZSKA Moskau galt es, einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Dies wurde dann
aber eindrucksvoll gezeigt, mit 2:0 wurden die Russen bezwungen. Gegen Olympique
Marseille, dem Gegner im Viertelfinale, spazierte Schachtjor fast eine Runde weiter. 2:0 und
2:1 – Marseille, einem weiteren Champions League-Teilnehmer, wurde eine Lehrstunde
erteilt.
Bremen hatte mit Udinese Calcio eine harte Aufgabe. Nach einem 3:1-Hinspielsieg ging es
nach Italien. Udine führte nach nicht einmal 30 Minuten ebenfalls mit 3:1, und somit wurden
die Bremer bestätigt, dass diese Sache „noch nicht gegessen“ war. Aber ein klasse
aufspielender Diego brachte Werder ins Halbfinale, 3:3 hieß es am Ende – glücklich und
knapp kam Werder in die Runde der letzten vier Mannschaften. Dort traf man auf den
Hamburger SV. Vier Nordderbys in 19 Tagen sollten es werden, da die beiden Kontrahenten
auch noch im DFB-Pokal und in der Liga gegeneinander spielen mussten.
Der HSV siegte 1:0, Werders Aus? Nein, denn im Rückspiel in der Hamburger NordbankArena kämpfte sich Bremen heran, gewann durch tolle Tore und eine Papierkugel mit 3:2
stand somit im Finale. Dass es ein deutsch-ukrainisches Endspiel werden sollte, war schon
vorher klar. Denn im anderen Halbfinale trafen mit Donezk und Dynamo Kiew zwei
ukrainische Mannschaften aufeinander. Donezk gewann, die Partien endeten 1:1 und 2:1.
Somit gab es also den großen Showdown in Istanbul.
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4.Kapitel: Europapokal
Tatort Istanbul. Werder zeigte nicht mehr den großen Kampf nach dem Triumphzug durch die
vergangenen Runden. Werder spielte gehemmt, was womöglich auch an den vielen Ausfällen
gelegen haben mag. Fakt aber ist: Fantasie im Spiel hatte nur Donezk und gewann
vollkommen verdient mit 2:1 nach Verlängerung. Zwar konnte nach dem 1:0 von Luiz
Adriano noch Naldo mit einem tollen Freistoßtor ausgleichen, doch Jadson brachte den
ukrainischen Meister von 2008 zum Sieg.
Was bleibt also? Dass eine Mannschaft, die vom Milliardär Rinat Akjmetov finanziert wird,
gewonnen hat, die als krasser Außenseiter erst in der Königsklasse startete und anschließend –
weiterhin als Außenseiter – in den UEFA-Cup versetzt wurde.
Dass drei der ersten vier Mannschaften erst ab der Zwischenrunde, der Runde der letzten 32,
im „Verlierer-Cup“ (Franz Beckenbauer) mitwirkten. Alle anderen Vereine, die die
Gruppenphase des UEFA-Pokals durchliefen, scheiterten früher oder später. Wird der UEFACup zu einem „Wenigstens etwas“-Wettbewerb für die Champions League-Teilnehmer? Man
darf gespannt sein.
Statistiken ab der Zwischenrunde (Runde der letzten 32)
Zwischenrunde:
Mannschaft A
Mannschaft B
Hinspiel
Rückspiel
VfB Stuttgart
AC Mailand
VfL Wolfsburg
Hamburger SV
Valencia CF
AS St.-Etienne
ZSKA Moskau
Metalist Charkow
Galatasary Istanbul
2:1
1:1
2:0
0:3
1:1
1:3
1:1
1:1
0:0
2:1
2:2
3:1
0:1
2:2
1:2
0:2
0:2
3:4
Deportivo la Coruna
Standard Lüttich
Udinese Calcio
Tottenham Hotspur
Manchester City
Ajax Amsterdam
FC Twente
Enschede
3:0
3:0
2:2
2:0
2:2
0:1
0:1
3:1
1:1
1:2
1:1
1:2
1:1
1:0 n.V.;
7:6i.E.
Mannschaft B
Hinspiel
Rückspiel
Hamburger SV
SV Werder Bremen
ZSKA Moskau
Dynamo Kiew
Paris St.-Germain
Udinese Calcio
Manchester City
Galatasary Istanbul
AS St.-Etienne
Schachtjor Donezk
Metalist Charkow
SC Braga
Zenit St. Petersburg
Aalborg BK
1:1
1:0
1:0
1:0
0:0
2:0
2:0
Olympique
Marseille
Ajax Amsterdam
2:1
3:2
2:2
0:2
2:3
1:0
0:1
0:2 n.V.;
4:3 i.E.
2:2 n.V.
Viertelfinale:
Mannschaft A
Mannschaft B
Hinspiel
Rückspiel
Hamburger SV
SV Werder Bremen
Schachtjor Donezk
Paris St.-Germain
Manchester City
Udinese Calcio
O. Marseille
Dynamo Kiew
3:1
3:1
2:0
0:0
1:2
3:3
2:1
0:3
Zenit St.Petersburg
SV Werder Bremen
Paris St.-Germain
NEC Nijmegen
Dynamo Kiew
Olympiakos Piräus
Aston Villa
Sampdoria Genua
Girondins
Bordeaux
Aalborg BK
SC Braga
Lech Posen
Schachtjor Donezk
FC Kopenhagen
AC Florenz
Olympique
Marseille
Achtelfinale:
Mannschaft A
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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4. Kapitel: Europapokal
Halbfinale:
Mannschaft A
SV Werder Bremen
Dynamo Kiew
Mannschaft B
Hinspiel
Rückspiel
Hamburger SV
Schachtjor Donezk
0:1
1:1
3:2
1:2
Finale in Istanbul (20.5.09)
Mannschaft A
Mannschaft B
Schachtjor Donezk
Aufstellung
-
Pyatov – Srna, Kucher,
Chygrynskyy, Rat –
Fernandinho, Lewandowski –
Ilsinho (100. Gai), Jadson (112.
Duljaj), Willian – Luiz Adriano
(90. Gladkyy)
SV Werder Bremen
Wiese – Fritz (95. Pasanen),
Prödl, Naldo, Boenisch –
Niemeyer (103. Tziolis),
Baumann – Frings, Özil –
Rosenberg (78. Hunt), Pizarro
FINALE
2:1n.V.
Tore
1:0 Luiz
Adriano (25.),
1:1 Naldo (35.),
2:1 Jadson (97.)
Die Spiele der
Deutschen:
Hertha BSC Berlin: 1.Runde: Hertha BSC – St. Patrick’s Athletic 2:0, 0:0; Gruppenphase (Gruppe B): Hertha BSC –
Benfica Lissabon 1:1, Metalist Charkow – Hertha BSC 0:0, Hertha BSC – Galatasary Istanbul 0:1, Olympiakos Piräus –
Hertha BSC 4:0 – Gruppenvierter von fünf
FC Schalke 04: 1.Runde: APOEL Nikosia – FC Schalke 04 1:4, 1:1; Gruppenphase (Gruppe A): Schalke 04 – Paris St.Germain 3:1, Racing Santander – Schalke 04 1:1, Schalke 04 – Manchester City 0:2, Twente Enschede – Schalke 04 2:1 –
Gruppenfünfter von fünf
VfB Stuttgart: 1.Runde: Cherno More Varna – VfB Stuttgart 1:2, 2:2; Gruppenphase (Gruppe C): FC Sevilla – VfB
Stuttgart 2:0, VfB Stuttgart – Partizan Belgrad 2:0, Sampdoria Genua – VfB Stuttgart 1:1, VfB Stuttgart – Standard Lüttich
3:0 – Gruppenzweiter von fünf; Zwischenrunde: Zenit ST. Petersburg – VfB Stuttgart 2:1, 2:1
VfL Wolfsburg: 1.Runde: VfL Wolfsburg – Rapid Bukarest 1:0, 1:1; Gruppenphase (Gruppe E): VfL Wolfsburg – SC
Heerenveen 5:1, SC Braga – VfL Wolfsburg 2:3, VfL Wolfsburg – FC Portsmouth 3:2, AC Mailand – VfL Wolfsburg 2:2 –
Gruppenerster von fünf; Zwischenrunde: Paris St.-Germain – VfL Wolfsburg 2:0, 3:1
Borussia Dortmund: 1.Runde: Borussia Dortmund – Udinese Calcio 0:2, 2:0 n.V.; 3:4i.E.
Hamburger SV: 1.Runde: Hamburger SV – Unirea Urziceni 0:0, 2:0; Gruppenphase (Gruppe F): MSK Zilina – Hamburger
SV 1:2, Hamburger SV – Ajax Amsterdam 0:1, Slavia Prag – Hamburger SV 0:2, Hamburger SV – Aston Villa 3:1 –
Gruppenerster von fünf; Zwischenrunde: NEC Nijmegen – Hamburger SV 0:3, 0:1; Achtelfinale: Hamburger SV –
Galatasary Istanbul 1:1, 3:2; Viertelfinale: Hamburger SV – Manchester City 3:1, 1:2; Halbfinale: SV Werder Bremen –
Hamburger SV 0:1, 3:2
SV Werder Bremen: Vor der Zwischenrunde aus der Champions League dazu gestoßen. Zwischenrunde: SV Werder
Bremen – AC Mailand 1:1, 2:2; Achtelfinale: SV Werder Bremen – AS St.-Etienne 1:0, 2:2; Viertelfinale: SV Werder
Bremen – Udinese Calcio 3:1, 3:3; Halbfinale: SV Werder Bremen – Hamburger SV 0:1, 3:2; Finale: Schachtjor Donezk –
SV Werder Bremen 2:1 n.V.
Kommentar von Chefredakteur Finn-Ole Martins:
Wieder kein Triumpf. Wieder kein Titel für einen deutschen Klub. Bundestrainer Joachim
Löw scheint Recht zu haben: Der deutsche Fußball hinkt dem internationalen mächtig
hinterher, was man gleich eindrucksvoll zu Saisonbeginn veranschaulicht bekam, als Schalke
in der Qualifikation zur Champions League vier Treffer eingeschenkt bekam und im UEFACup spielen musste; als Borussia Dortmund bereits in der ersten Runde des UEFA-Pokals
ausschied – gegen Udinese Calcio, einem italienischen Klub. Der FC Bayern konnte während
der schwachen Saison immer wieder auf die guten Ergebnisse in der Königsklasse hinweisen.
Dabei waren die Gegner international nicht anerkannt, auch Lyon nicht! Gegen Barcelona
wurden dann die Grenzen aufgezeigt, nach dem München im Achtelfinale schon den Boden
der Tatsachen verlassen hatte. Dass mit Werder Bremen wenigstens ein Klub im UEFA-CupFinale stand, kann ein kleiner Hoffnungsschimmer sein. Aber: Sie schieden in der Champions
League aus – und zu einem Titel reichte es auch im UEFA-Cup nicht.
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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5.Kapitel: Fußball international
Spanien: Real Madrids Demütigung und
Barcelonas Genugtuung
Vom DAS WAR`S Auslandkorrespondenten Finn-Ole Martins
Der Klub aus der Hauptstadt war ausgezogen, um das „Titel-Triple“ perfekt zu machen. „Die
Königlichen“ oder die „Galaktischen“ hatten zwei Jahre hintereinander die spanische
Meisterschaft geholt – doch dieses Mal klappte es überhaupt nicht so, wie man es sich bei
Real Madrid vorstellte. Real spielte zäh und uninteressant, die meisten Spiele wurden zwar
gewonnen, man hatte aber nicht überzeugt. Ganz im Gegenteil der Konkurrent aus Barcelona.
Die Katalanen spielten eine nahezu perfekte Spielzeit, die am Ende mit drei Pokalen, dem
spanischen Meistertitel, dem spanischen Pokal und letztendlich mit dem Triumpf in der
Champions League, belohn wurde.
Mit einem neuen Trainer war der FCB in die neue Spielzeit gegangen, Josep „Pep“ Gardiola,
erst 38 Jahre alt, überzeugte auf Anhieb. Seine Philosophie sah man sofort auch auf dem
Platz. Wenn etwas dann doch nicht so funktionierte, wie er sich das vorstellte, nahm er seine
Hände aus den Taschen, schimpfte ein wenig, fummelte an seiner dünnen Krawatte, zog
seinen Anzug wieder in Ordnung – und schob dann die Hände in die Taschen. Oft kam dies
nicht vor, denn das geniale „Barca“ verzückte nicht nur die eigenen Fans, sondern auch die
der gegnerischen Klubs. Nur ein Rekord blieb Barcelona verwehrt: Der 107-Tore-Rekord von
Real Madrid im Jahr 89 / 90. Ganze 105 erzielte „Barca“ diese Saison. Sonst aber findet an
kein Haar in der Suppe: Die meisten Siege (27) errangen sie, die wenigsten Niederlagen (5),
die wenigsten Gegentore (35) und 87 Zähler wurden eingefahren (neuer Punktrekord in der
Liga). Nach zwei Jahren ohne Meisterschaft eine Genugtuung gegenüber Real.
Das hatte ganz andere Probleme. Nach heftigen Debatten und Konflikten im Vorstand wurde
Trainer Bernd Schuster entlassen, nachdem er nach mehreren Niederlagen auf einer
Pressekonferenz sagte: „Barcelona ist zurzeit unschlagbar.“ Juande Ramos, Schusters
Nachfolger, aber musste das am eigenen Leib erfahren: 0:2 verlor Real einige Tage später in
Barcelona. Das Rückspiel hingegen bot viel mehr Tore: ganze acht. 6:2 demütigte Barcelona
Real im Mai, dadurch wurde die Meisterschaft entschieden. Messi, Eto’o und Henry feierten
nicht nur dort eine Party – zusammen erzielten die drei 72 (!) Treffer.
Nur in der Abwehr gab es bei „Barca“ Schwächen. Dadurch gab es auch noch einmal
spannend, da Barcelona im Frühjahr zweimal verlor und Real näher kam. Dennoch: Barcelona
ist zu Recht Meister geworden, allein schon an der Tatsache, dass sie viel besser waren als der
Rest der Liga zusammen…
Dass Real mit einem Vorsprung Zweiter wurde, zeigt, wie schwach, Villareal, Valencia und
Co. waren. Bis zum Ende war nicht klar, wer Dritter werden würde. Selbst Aufsteiger Malaga
hatte dazu Möglichkeiten, am Ende wurde Malaga Achter.
Die Top5:
1. FC Barcelona 105:35
2. Real Madrid
83:52
3. FC Sevilla
54:39
4. Atlético Madrid 80:57
5. Villareal CF
61:54
87
78
70
67
65
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
fff
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5.Kapitel: Fußball international
England: Wieder ManU und die Top-4 –
Das Aushängeschild der Premier-League
Von Chefredakteur Finn-Ole Martins
Es lief wie immer: sechs, sieben, oder auch acht Teams kämpften um den UEFA-Cup, einige
andere gegen den Abstieg und vier machten den Titel unter sich aus. Die berühmten Top-4,
Manchester United, der FC Liverpool, Chelsea und Arsenal London, sie sind das
Aushängeschild der Premier League.
Der Titel ging auch in diesem Jahr an den Titelsammler Alex Ferguson und „sein“
Manchester United. Mit 90 Zählern und dem 18.Meistertitel zog man mit Rekordmeister
Liverpool gleich, der nur vier Punkte hinter Manchester landete. Dabei hatte die Mannschaft
von Rafael Benitez gleich alle vier Duelle gegen ManU und Chelsea London gewonnen,
machten damit die Saison spannend wie lange nicht mehr.
Lange Zeit war Liverpool sogar Erster, erst in der späteren Phase wurden sie abgelöst. Und
das lag nicht an den nur zwei (!) Niederlagen in 08 / 09. Es waren elf Unentschieden
vonnöten, um auf Rang zwei zu kommen – und eben nicht auf Platz eins.
Chelsea London machte genau dasselbe mit wie der FC Bayern aus Deutschland: Ein sehr
großes Missverständnis. Mit Felipe Scolari wurde der Weltmeistertrainer von 2002 an die
Stamford Bridge geholt, doch das erhoffte Glück wurde nicht gefunden. Stars wie Didier
Drogba wurden auf die Ersatzbank geschickt, Frank Lampard spielte schwach. Den Titel
konnte man sich schon früh abschminken, Duelle gegen direkte Konkurrenten gingen
verloren. Guus Hiddink sprang nach Scolaris Entlassung bis zum Saisonende ein, rettete
immerhin noch Rang drei und gewann sogar noch den FA-Cup. Die Torschützen beim 2:1
gegen Everton: Didier Drogba und Frank Lampard.
Vierter wurde der vierte im Bunde: Arsenal, wenn auch diesmal mit einem deutlichen
Rückstand auf Platz drei. Und damit waren sie mal wieder komplett. Diese vier machen im
Prinzip die englische Liga aus, sie bestimmen das Geschehen auf der Insel – und das nur, weil
sie finanziell so eine große Macht sind. Manchester City wollte dies auch sein, wurde von
einigen Scheichs übernommen, Millionen wurden hingeblättert. Doch am Ende wurden die
„Citizens“ Zehnter.
Man sagt, das Newcastle United die treuesten und besten Fans in England besitzt. Diese
mussten dieses Jahr leiden – und das ohne ein Happ-End. Der Traditionsverein stieg trotz
Stars wie Michael Owen ab. Platz 18, das bedeutet: Liga zwei. Es bleibt, wie es schon immer
war: Die Top-4 ernten den meisten Ruhm – der Grund: die Finanzen.
Die Top5:
1. Manchester United
2. FC Liverpool
3. FC Chelsea London
4. FC Arsenal London
5. FC Everton
68:24
77:27
68:24
68:24
55:37
90
86
83
72
63
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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5.Kapitel: Fußball international
Italien: Ob Inter oder Milano – Nur
Mailand interessiert
Vom DAS WAR`S Auslandkorrespondenten Finn-Ole Martins
Die Saison 2008 / 2009 der italienischen Serie A ist schnell erzählt. Bis zum 11.Spieltag
mussten sich alle noch finden, dann übernahm Inter Mailand die Tabellenführung, gab sie nie
wieder ab – und fertig war die vierte Meisterschaft in Folge, was es seit fast 60 Jahren in
Italien nicht mehr gab.
Was gab es sonst noch? Mailand, Mailand und Mailand. Die Zeitungen waren nur an dem AC
und Inter interessiert. An Inter, weil mit José Mourinho ein äußerst schwieriger Coach der
Chef war, der immer wieder auf andere, als auf sich selbst verwies. „Wen interessiert denn die
Serie A? Im Ausland interessiert man sich doch nur für England!“
Der AC Mailand hingegen beschäftigte noch mehr die Zeitungen und Fernsehsender. Mehr als
Inter, weil man sportlich nicht so Gutes vorweisen konnte, wie der Stadtrivale.
Zu Beginn war Milano in den Nachrichten, weil sie von Ronaldinho viel erwarteten, dem
Neuen. Acht Tore erzielte er zunächst, doch in 2009 saß er meist nur neben dem Platz –
offiziell hieß es, er sei lustlos gewesen und habe keine Lust, zu laufen.
Im Winter machten sie Schlagzeilen mit der Verpflichtung von David Beckham für einige
Monate. Doch er spielte wie immer: nicht schlecht, aber auch nicht überragend. „Becks“ ging
zurück nach Amerika, und niemand wusste, was er von diesem kurzen Wechsel halten sollte.
Später sorgte auch die Millionen-Offerte von Manchester City für Aufregung; es wurden 120
Millionen Euro für Kaka geboten. Der jedoch wiederstand dem vielen Geld (Manchester hatte
15 Millionen Gehalt pro Jahr angeboten) und erklärte den AC Mailand zu einer
„Herzensangelegenheit“. Nach dem letzten Spieltag wechselte er zu Real Madrid.
Torschützenkönig in dieser langwierigen, gar langweiligen Spielzeit ist Zlatan Ibrahimovic.
Mit 25 Treffern schoss er sich auf Rang eins dieser Rangliste. Pokalsieger wurde Lazio Rom,
das im Elfmeterschießen Sampdoria Genua bezwang. Absteigen wird nach längerer Zeit auch
der FC Turin, der frühere erfolgreichste Klub Italiens (in den 40ern). In die Champions
League zieht neben Inter Mailand Juventus Turin ein, der AC Mailand und der AC Florenz
kommen in die Qualifikation.
In die Europa League zieht der FC Genua ein, der diese Saison sehr positiv überraschte.
Punktgleich mit Florenz spielte man eine sehr gute Spielzeit. Es reichte aber nicht, um in die
Schlagzeilen zu kommen. Dazu musste man schon ein Klub aus Mailand sein.
Die Top5:
1. Inter Mailand
2. Juventus Turin
3. AC Mailand
4. AC Florenz
5. Genua CFC
70:32
69:37
70:35
53:38
56:39
84
74
74
68
68
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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5.Kapitel: Fußball international
Alle Meister 2008 / 2009
Albanien: KF Tirana
Andorra: UE Sant Julia
Aserbaidschan: FK Baku
Belgien: RSC Anderlecht
Bosnien-Herzegowina: Zrinjski Mostar
Bulgarien: Levski Sofia
Dänemark: FC Kopenhagen
England: Manchester United
Frankreich: Girondins Bordeaux
Georgien: WIT Georgia Tiflis
Griechenland: Olympiakos Piräus
Israel: Maccabi Haifa
Italien: Inter Mailand
Kroatien: Dinamo Zagreb
Liechtenstein: Die Liechtensteiner Klubs spielen in der Schweiz
Luxemburg: F91 Dudelange
Malta: Hibernias FC Paola
Mazedonien: Makedonija Skopje
Moldau: Sheriff Tiraspol
Montenergo: Mogren Budva
Niederlande: AZ Alkmaar
Nordirland: Glentoran FC
Österreich: Red Bull Salzburg
Polen: Wisla Krakau
Portugal: FC Porto
Rumänien: Unirea Urziceni
San Marino: SP Tre Fiori
Schottland: Glasgow Rangers
Schweiz: FC Zürich
Serbien: Partizan Belgrad
Slowakei: Slovan Bratislava
Slowenien: NK Maribor
Spanien: FC Barcelona
Tschechien: Slavia Prag
Türkei: Besiktas Istanbul
Ukraine: Dynamo Kiew
Ungarn: VSC Debrecen
Wales: Rhyl FC
Zypern: APOEL Nikosia
Die Meister der Länder, die im
Kalenderjahr spielen (2008)
Armenien: Ararat Eriwan*
Estland: FC Levadia Tallin
Färöer: EB/Streymur
Finnland: Inter Turku
Irland: Bohemians Dublin
Island: FH Hafnarfjördur
Kasachstan: FK Aqtöbe
Lettland: FK Ventspils
Litauen: Ekranas Panevezys
Norwegen: Stabaek IF Braerum
Russland: Rubin Kasan
Schweden: Kalmar FF
Weißrussland: BATE Borissow
* In der DAS WAR´S Januar-Ausgabe hieß es:
Armenien: FC Pjunik Eriwan. Dies ist eine
falsche Information, da Pjunik Eriwan wegen
des schlechteren Torverhältnisses nur Zweiter
wurde. Wir entschuldigen uns für diesen
Fehler
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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6.Kapitel: Deutsche Nationalelf
Von einem schlagenden „Prinz Poldi“ und
einer angekratzten Hierarchie
Vom DAS WAR`S Chefreporter Finn-Ole Martins
Wo blieb der Hurra-Fußball?
In diesem Jahr spielte die deutsche Mannschaft mehr gequält als freudig auf. Gegen eine BMannschaft aus Belgien und eine schwache Mannschaft aus Liechtenstein sah man die Spiele
eher als öffentliches Training und bot nur wenig Zauberfußball. Das missfiel nicht nur den
Fans, sondern auch Bundestrainer Joachim Löw. Doch die Mannschaft sollte gegen Finnland
im September so weiter gehen. Doch Finnland war und ist nicht Liechtenstein. Somit hatte die
deutsche Mannschaft viele Probleme und zeitgleich auch Glück, dass es einen Miroslav Klose
gab, der alle drei Treffer erzielte – es reichte dennoch nur zu einem 3:3. Warum? Man
machte einige Analysen. Überheblichkeit? Lustlosigkeit? Was waren die Gründe?
Gegen Russland zeigte die deutsche Elf plötzlich ein ganz anderes Gesicht; Löw hatte der
Mannschaft vorher alles Wichtige erzählt. Und im ersten Durchgang machten Podolski und
Ballack zwei Tore, 2:0 stand es zur Pause – Deutschland hatte Russland förmlich überrannt.
Doch anschließend, in Hälfte zwei, fiel schnell das 1:2. Das verunsicherte die Mannschaft, die
bis zum Schluss zitterte und nicht mehr in diese Partie finden sollte. Ehe man auf die
Mannschaft noch einmal eingehen konnte, gab es ganz andere Gesprächsthemen. Kapitän
Michael Ballack hatte in einem Zeitungsinterview herbe Kritik an Joachim Löw laut werden
lassen, die in ganz Fußball-Deutschland zu Debatten führte. Die Hierarchie schien auf dem
besten Wege, zu versinken. Löw zwang Ballack regelrecht zu einer Entschuldigung – mit der
Folge, viel Priorität und Respekt einstecken zu müssen.
Das merkte man auch im Spiel gegen England. Ohne Ballack (angeschlagen) verlor
Deutschland gegen ein viel stärkeres England mit 1:2 – mit den Leistungen der Mannschaft
konnte und durfte man nicht zufrieden sein. Das wusste auch Löw. Der „harte Hund“ (siehe
DAS WAR´S 1 /09) griff weiter hart durch, aber alles half nichts: Im ersten Spiel 2009 gegen
Norwegen verlor man mit 0:1. Was war mit der sonst so tollen Nationalelf geschehen? Gegen
Liechtenstein gab es nur einen 4:0-Pflichtsieg, der unter Pfiffen resigniert wurde. In Wales
gab es ein zähes 2:0 – mit einem Aufreger: Lukas Podolski schlug Ballack mitten im Spiel.
Ballack hätte gesagt „Beweg dich doch mal!“ und Podolski antwortete: „Beweg dich doch
selber du…!“, hieß es, glaubte man den Medien. Aber auch hier merkte man: Wenn sich
schon jemand traut, den Kapitän anzugehen, ist der in der Hierarchie gesunken…
Harte Kritik gab es auch an der (sinnlosen?) Asienreise Ende Mai ohne zahlreiche
Stammspieler. Die Ergebnisse: 1:1 in China, 7:2 gegen die Arabischen Emirate. Einzige
Erkenntnis: Mario Gomez kann doch noch im DFB-Trikot treffen.
Was soll man nun von diesem Jahr halten? Wenig Ästhetik gab es zu sehen, eher brotlose
Kunst. Aber: Auf dem Weg zur WM sieht es gut für Deutschland aus!
Platz Eins in der Gruppe, einen Punkt Vorsprung auf Russland. Deutschland sollte sich nun
aber keinen Ausrutscher mehr leisten, sonst könnte es noch mal knapp werden – wie so oft in
dieser Spielzeit…
Deutschland – Belgien (20. August 08) in Nürnberg 2:0 (0:0): Enke – Fritz, Tasci,
Westermann, Lahm (82. Jansen) – Schweinsteiger, Hitzlsperger (70. Marin), Rolfes, Trochowski (80.
Helmes) – Klose (46. Kuranyi), Podolski (46. Gomez); Tore: 1:0 Schweinsteiger (59.), 2:0 Marin (77.)
Liechtenstein – Deutschland (6. September 08, WM-Quali) in Vaduz 0:6 (0:1): Enke –
Fritz, Tasci, Westermann, Lahm – Schweinsteiger, Rolfes (69. Marin), Hitzlsperger, Trochowski –
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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6.Kapitel: Deutsche Nationalmannschaft
Klose (65. Gomez), Podolski (76. Kuranyi); Tore: 0:1 Podolski (21.), 0:2 Podolski (48.), 0:3 Rolfes
(65.), 0:4 Schweinsteiger (66.), 0:5 Hitzlsperger (76.), 0:6 Westermann (86.)
Finnland – Deutschland (10. September 08, WM-Quali) in Helsinki 3:3 (2:2): Enke – Fritz
(82. Hinkel), Tasci, Westermann, Lahm – Schweinsteiger, Rolfes (82. Helmes), Hitzlsperger (69.
Gomez) – Klose, Podolski; Tore: 1:0 Johansson (32.), 1:1 Klose (38.), 2:1 Väyrynen (43.), 2:2 Klose
(45.), 3:2 Sjölund (53.), 3:3 Klose (83.)
Deutschland – Russland (11. Oktober 08, WM-Quali) in Dortmund 2:1 (2:0): Adler – A.
Friedrich, Mertesacker, Westermann, Lahm – Schweinsteiger, Ballack, Hitzlsperger (90. +3 Rolfes),
Trochowski (83. Frings) – Klose (71. Gomez), Podolski; Tore: 1:0 Podolski (9.), 2:0 Ballack (28.), 2:1
Arschawin (51.)
Deutschland – Wales (15. Oktober 08, WM-Quali) in Mönchengladbach 1:0 (0:0): Adler
– A. Friedrich (64. Fritz), Mertesacker, Westermann, Lahm – Schweinsteiger, Ballack, Hitzlsperger,
Trochowski – Klose (46. Helmes), Podolski (82. Gomez); Tor: 1:0 Trochowski (69.)
Deutschland – England (19. November 08) in Berlin 1:2 (0:1): Adler (46. Wiese) – A.
Friedrich (68. Tasci), Mertesacker, Westermann, Compper (77. Schäfer) – Schweinsteiger, Jones (46.
Marin), Rolfes, Trochowski – Klose (46. Helmes), Gomez (57. Podolski); Tore: 0:1 Upson (23.), 1:1
Helmes (63.), 1:2 Terry (84.)
Deutschland – Norwegen (11. Februar 09) in Düsseldorf 0:1 (0:0): Adler – Hinkel (46.
Beck), Mertesacker (46. Tasci), Westermann, Lahm – Frings (68. Marin), Ballack –
Schweinsteiger, Trochowski (78. Özil) – Klose (46. Helmes), Gomez (68. Kießling); Tor: 0:1
Grindheim (63.)
Deutschland – Liechtenstein (28. März 09, WM-Quali) in Leipzig 4:0 (2:0): Enke – Beck,
Mertesacker, Tasci, Lahm – Ballack, Hitzlsperger (78. Hitzlsperger) – Schweinsteiger (88.
Rolsfes), Jansen (64. Helmes) – Gomez, Podolski; Tore: 1:0 Ballack (4.), 2:0 Jansen (9.), 3:0
Schweinsteiger (48.), 4:0 Podolski (50.)
Wales – Deutschland (1. April 09, WM-Quali) in Cardiff 0:2 (0:1): Enke – Beck,
Mertesacker, Tasci, Lahm – Rolfes (79. Westermann), Hitzlsperger – Schweinsteiger (86.
Helmes), Ballack, Podolski (72. Trochowski) – Gomez; Tore: 0:1 Ballack (11.), 0:2 A.
Williams (48. / ET)
China – Deutschland (29. Mai 09) in Shanghai 1:1 (1:1): Enke – Lahm, A. Friedrich, Huth,
Schäfer – Gentner, Hitzlsperger – Trochowski (76. Hinkel), Schweinsteiger, Podolski –
Gomez (63. Cacau); Tore: 1:0 Hao Junmin (5.), 1:1 Podolski (8.)
Vereinigte Arabische Emirate – Deutschland (2. Juni 09) in Dubai 2:7 (0:4): Neuer –
Hinkel (79. Träsch), A. Friedrich (46. Huth) Westermann, Lahm (57. Schäfer) – Gentner,
Hitzlsperger (66. Weis) – Schweinsteiger, Trochowski – Gomez, Podolski (46. Cacau); Tore:
0:1 Westermann (29.), 0:2 Gomez (35.), 0:3 Trochowski (39.), 0:4 Gomez (45. +2), 0:5
Gomez (57.), 0:6 Faris Juma (52. / ET), 1:6 Ismail Salem (53.), 2:6 Nawaf Mubarak (73.), 2:7
Gomez (90. +2)
11 Spiele: 7 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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8. Kapitel: Confederations Cup
Nach dem Gesetz der Serie: Weltmeister
2010 wird nicht Brasilien
Vom DAS WAR`S Auslandkorrespondenten Finn-Ole Martins
Mit vielen skeptischen Blicken wurde Südafrika in diesem Jahr bereits bedacht. Im Juni stand
dann die Generalprobe zur WM an und der gesamte (Fußball-) Planet fragte sich, wie weit
Südafrika sei. Die Antwort: Weiter als gedacht. Zwar gibt es immer noch Probleme in den
Stadien und auch die Kriminalität hält weiter an (einige Profis wurden bestohlen), doch
letztendlich war der Confederations Cup 2009 ein voller Erfolg. Viele Tore, viele interessante
Spiele, nur: wenig Zuschauer. Doch die, die da waren, machten Lärm für ein volles Stadion:
mit Vuvuzelas. Die südafrikanischen Tröten sind das Markenzeichen der Fans am Kap; auch
wenn sich einige Mannschaften damit nicht anfreunden konnten.
Die gastgebende Mannschaft wurde Vierter – ebenfalls als ein Erfolg zu werten. Beim 0:0
gegen den Irak, indem man sich selbst nicht für ein gutes Spiel belohnte, fragte man sich
schon, ob es nächstes Jahr ein Desaster werden würde. Doch es wurde besser: Gegen
Neuseeland gab es ein 2:0 und die Vuvuzelas waren noch lauter als vorher.
Gegen Spanien gab es ein 0:2, dennoch kam die „Bafana, Bafana“ ins Halbfinale – gegen
Brasilien. Dort lieferte man eine gute Leistung ab – aber eben keine sehr gute, sonst hätten sie
wahrscheinlich gewonnen. Nach 86 Minuten traf Dani Alves zum 1:0-Siegtreffer für die
„Selecao“ vom Zuckerhut. Südafrika kam ins Spiel um Platz drei, in dem man erneut gegen
Spanien antreten musste. Nach 70 langweiligen Minuten ging es rund, als die Afrikaner mit
1:0 in Führung gingen, zwei Minuten vor Schluss zwei Treffer kassierten und in der
Nachspielzeit selbst noch einmal trafen. In der Verlängerung verlor Südafrika dann 2:3.
Von Spanien indes hatte man sich mehr erhofft. Doch der Europameister überzeugte nur beim
5:0 über Neuseeland, bei dem Fernando Torres seine einzigen drei Turniertreffer erzielte.
Danach wurde Spanien schwächer, mit dem Tiefpunkt Halbfinale, als es 0:2 gegen die USA
hieß.
Der Sieger des Turniers ist Brasilien, die auch häufiger Glück als Verstand hatten, aber
dennoch die Siege einfuhren. Ob das gut ist? Nach dem Gesetz der Serie wird Brasilien
nächstes Jahr jedenfalls kein Weltmeister; denn: ein Confed-Cup-Sieger wurde das noch nie.
Gruppe A:
Mannschaft A
Südafrika
Neuseeland
Spanien
Südafrika
Irak
Spanien
Mannschaft B
Irak
Spanien
Irak
Neuseeland
Neuseeland
Südafrika
Ergebnis
0:0
0:5
1:0
2:0
0:0
2:0
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
Spanien
Südafrika
Irak
Neuseeland
Spiele
3
3
3
3
Tore
8:0
2:2
0:1
0:7
Punkte
9
4
2
1
Gruppe B:
Mannschaft A
Brasilien
USA
USA
Ägypten
Italien
Ägypten
Mannschaft B
Ägypten
Italien
Brasilien
Italien
Brasilien
USA
Ergebnis
4:3
1:3
0:3
1:0
0:3
0:3
Platz
1.
2.
3.
4.
Mannschaft
Brasilien
USA
Italien
Ägypten
Spiele
3
3
3
3
Tore
10:3
4:6
3:5
4:7
Punkte
9
3
3
3
Halbfinale: Spanien – USA 0:2, Brasilien – Südafrika 1:0
Spiel um Platz 3: Spanien – Südafrika 3:2 n.V. (2:2)
FINALE: USA – Brasilien 2:3
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9.Kapitel: Die Besten 2008 / 2009
Das sind die Besten des Jahres
Von Finn-Ole Martins
Die Abstimmung „Die Besten“ gab es diesmal zum zweiten Mal – und spannender als dieses
Jahr ging es nicht! Dabei gibt es neben der Abstimmung auch Daten und Fakten –
zusammengezählt ergibt das dann die DAS WAR´S-Rangliste. 0,4 Punkte gab es, wenn ein
Spieler ein Tor in der heimischen Liga erzielte. 0,5, wenn er auch noch in der Top-Elf des
Spieltages stand. 0,6 erhielt man, wenn man ein Tor im UEFA-Cup schoss und 0,7, wenn ein
Akteur in der Champions League traf. Einen Zähler bekam man, wenn jemand in der ESMTop-Elf des Monats stand, die von den größten Sportzeitschriften Europas ermittelt wird, zu
denen auch das „Kicker Sportmagazin“ gehört.
Hier unten finden Sie zunächst Ihre Abstimmung, anschließend folgt die Rangliste. Die
Trainer wurden diesmal nicht gewählt.
So Haben sie gewählt (12 Teilnehmer):
TOR:
Manuel Neuer
Edwin van der Sar
Tim Wiese
Robert Enke
Jaroslav Drobny
10 %
10 %
20 %
30 %
10 %
IHR TORHÜTER:
Robert Enke
Sieger 2008: Oliver Kahn
20 % nicht gewertet
VERTEIDIGUNG:
Josip Simunic
Carlos Puyol
Philipp Lahm
Arne Friedrich
Per Mertesacker
Rio Ferdinand
John Terry
Lucio
Naldo
7,5 %
17,5 %
22,5 %
7,5 %
17,5 %
5%
0%
15 %
7,5 %
IHRE VERTEIDIGER:
Philipp Lahm, Carlos Puyol,
Per Mertesacker, Lucio
Sieger 2008: Philipp Lahm, Per
Mertesacker, Marvin Compper und Joris
Mathijsen
MITTELFELD:
Lionel Messi
Xavi
Christiano Ronaldo
Zvjezdan Misimovic
Franck Ribéry
Piotr Trochowski
Mesut Özil
Zé Roberto
Diego
Andrés Iniesta
Sejad Salihovic
Carlos Eduardo
Steven Gerrard
22,5 %
10 %
12,5 %
5%
17,5 %
7,5 %
0%
2,5 %
15 %
5%
2,5 %
0%
0%
IHRE MITTELFELDSPIELER:
Lionel Messi, Franck Ribéry, Diego
und Christiano Ronaldo
Sieger 2008: Franck Ribéry, Piotr Trochowski,
Chr. Ronaldo und Michael Ballack / Marko
Marin (gleich auf)
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9.Kapitel: Die Besten 2008 / 2009
STURM:
Grafite
Edin Dzeko
Mario Gomez
Thierry Henry
Claudio Pizarro
Vedad Ibisevic
Patrick Helmes
Samuel Eto’o
Didier Drogba
Fernando Torres
Demba Ba
Chinedu Obasi
Luca Toni
Andrey Voronin
Mladen Petric
35 %
25 %
10 %
0%
0%
5%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
10 %
5%
10 %
IHRE STÜRMER:
Grafite und Edin Dzeko
Sieger 2008: Mladen Petric und Ivica Olic
Und das ist die Rangliste, das sind die Besten 2008 / 2009:
TOR:
1 Edwin van der Sar
2 Jaroslav Drobny
3 Manuel Neuer
4 Robert Enke
5 Tim Wiese
(1.)
(-)
(-)
(5.)
(-)
12 Punkte
7,7
5
4,4
4,1
Erster 2008: Edwin van der Sar
6,8 Punkte
6,45
6,15
5,15
4,75
4,1
3,15
2,25
2,2
Erster 2008: Frank Lampard
29,15 Punkte
18,8
16,05
12,15
11,7
11,4
7,9
6,7
6,35
Erster 2008: Franck Ribéry
VERTEIDIGUNG:
1 John Terry
2 Philipp Lahm
3 Carlos Puyol
4 Josip Simunic
5 Per Mertesacker
6 Rio Ferdinand
7 Lucio
8 Arne Friedrich
9 Naldo
(4.)
(3.)
(-)
(-)
(5.)
(2.)
(8.)
(-)
(-)
MITTELFELD:
1 Lionel Messi
(-)
2 Steven Gerrard
(-)
3 Christiano Ronaldo (2.)
4 Franck Ribéry
(1.)
5 Diego
(13.)
6 Xavi
(3.)
7 Andrés Iniesta
(-)
8 Zvjezdan Misimovic (-)
9 Piotr Trochowski (8.)
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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9.Kapitel: Die Besten 2008 / 2009
10 Mesut Özil
11 Carlos Eduardo
12 Zé Roberto
13 Sejad Salihovic
(-)
(12.)
(5.)
(-)
5,2
5
4,75
4,55
(-)
(-)
(-)
(-)
(2.)
(-)
(-)
(10.)
(8.)
(1.)
(6.)
(-)
(5.)
(-)
(-)
(9.)
22,5 Punkte
21,7
20,4
18,6
14,2
14
13,6
13,2
10,3
10
9,9
9,6
8,9
6,4
4,9
4
STURM:
1 Grafite
2 Samuel Eto’o
3 Diego Forlàn
4 Edin Dzeko
5 Vedad Ibisevic
6 Mario Gomez
7 Thierry Henry
8 Claudio Pizarro
9 Demba Ba
10 Luca Toni
11 Mladen Petric
12 Patrick Helmes
13 Fernando Torres
14 Andrey Voronin
15 Didier Drogba
16 Chinedu Obasi
Erster 2008: Luca Toni
Und DAS ist die Top-Elf:
Van der Sar
Terry
Messi
Puyol
Ronaldo
Grafite
Simunic Lahm
Gerrard
Ribéry
Dzeko
DIE DAS WAR´S ELF 2008: van der Sar – Terry, Ferdinand, Lahm – Lampard – Ballack – Xavi, Ronaldo, Ribéry –
Ibisevic, Toni
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
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NAMEN & TEAMS
Vom DAS WAR´S Kolumnisten Finn-Ole Martins
Der FC Bayern und Jürgen Klinsmann: Ein Sprichwort besagt, dass irgendwann alles
zusammen kommt, was zusammen gehört. In diesem Falle war das nicht so. Es kam
zusammen, was nicht zusammen gehört. Klinsmann machte den deutschen Rekordmeister
eher kaputt, als dass er ihn aufbaute. Die einzige nennenswerte Erkenntnis in dieser Spielzeit:
Buddhas schießen doch keine Tore!
Der Hamburger SV und Werder Bremen: Der HSV hat wohl erst einmal die Nase voll von
den Nordrivalen. In 19 Tagen schnappte Werder dem HSV gleich drei Titel weg und auf dem
Transfermarkt waren sie dann auch noch schneller: Marko Marin wechselt zur kommenden
Saison nach Bremen und nicht nach Hamburg. Beim HSV ist man nun ratlos: War es nicht die
Weser die nach Fisch stinkt? („Was ist grün und stinkt nach Fisch?...“)
Alex Ferguson hat schon viele Titel geholt. Ein alter „Trainerfuchs“ ist er, der Coach von
Manchester United. Das scheint auch Premiere-Moderator Sebastian Hellmann zu wissen, der
allerdings anmerkte: „Der Ferguson steht auch schon im Elfmeterschießen seiner Karriere.“
Der VfL Bochum und die Champions League: Für kurze Zeit brachte das ZDFFrühstücksfernsehen den VfL Bochum in die Königsklasse. Vor dem Champions-LeagueHalbfinale wurden die Vereinsemblems des FC Barcelona und des VfL Bochum nämlich
vertauscht. Ein offizieller Kommentar der Bochumer: „So weit sind wir dann doch noch nicht
– obwohl wir da gerne mal hin würden.“
Lionel Messi: Nach dem Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals Bayern MünchenFC Barcelona (1:1) schenkte Spielmacher Lionel Messi (Barcelona) seinem Cousin, der im
Stadion war, sein Trikot. Der Kommentar von Premiere-Experte Franz Beckenbauer: „Da
sehen Sie mal, was für eine Übersicht der Messi hat. Der findet selbst unter 70.000 Leuten
seinen Cousin!“
UND DAS FOLGT:
„DAS WIRD´S 2009 / 2010 – die große
Bundesligavorschau“!
Ausgabe Nummer drei erscheint Ende Juli oder Anfang
August. (Datum steht noch nicht fest, in der Redaktion
wird schon fleißig geschrieben!)
DAS WAR`S 2008 / 2009 – Die Highlights der Saison
fff
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