Die sieben Schritte zu einer Bachelor- Arbeit
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Die sieben Schritte zu einer Bachelor- Arbeit
FS 08 Universität Fribourg Prof. Dr. Margrit Stamm Bachelor-Studiengang Informationsveranstaltung Montag, den 18. Februar 2008, 17:15 bis 18:00 «Die sieben Schritte zu einer BachelorArbeit» • Wie finde ich ein Thema? • Wie verfasse ich eine Gedankenskizze? • Welchen Ablauf der Arbeit muss ich beachten? • Was ist bei der Literaturrecherche wichtig? • Wie baue ich meine Arbeit auf? • Was muss ich formal beachten? • Welche Fehler au anderen BA-Arbeiten soll ich nicht wiederholen? -2- -3- Wie finde ich ein Thema? • Welche Thematik eines Seminars hat mich besonders angesprochen? • Welche Projekte existieren am Departement, die mich interessieren? • Was wird im Moment in Gesellschaft und Politik besonders diskutiert, was mit Bildung, Erziehung, Lernen, Aufwachsen und Entwicklung zu tuin hat? • Welche Themen der Beispiele von Prof. Stamm (und ev. Prof. Oser) interessieren mich besonders? -4- Wie verfasse ich eine Gedankenskizze? (max. ½ A-4-Seite) • Problem oder Erkenntnisinteresse formulieren, das zur Thematik führt (Warum und wozu will ich diesen Bereich untersuchen?) • Theoretische Grundlagen skizzieren und Forschungsstand sowie mögliche Leerstellen aufzeigen (Worauf will ich meine Arbeit abstützen?) • Fragestellung und Zielsetzung formulieren (Was will ich untersuchen?) • Methodisches Vorgehen aufzeigen (Wie will ich vorgehen? qualitativ? quantitative? Datenlage? Datengewinnung?) • Grober Zeitplan erstellen (Wann will ich welchen Schritt erledigen?) -5- Welchen Ablauf der Arbeit muss ich beachten? 1. Inhaltliche Vorüberlegungen 2. (Erarbeitung einer) Gedankenskizze 3. (erste) Literatursuche zwecks Erarbeitung der Gedankenskizze 4. Zweite Literatursuche 5. evt. Vorabklärungen (zur Hypothesenbildung) 6. Formulierung des Arbeitstitels und der Forschungshypothese/n 7. Begriffe und ihre Definition und Operationalisierung der Variablen 8. Festlegung des Erhebungsdesigns: Quantifizierung (Methodenwahl); Population 9. Planung der Auswertung 10. Untersuchungsdurchführung 11. Statistische Auswertung 12. Interpretation der Ergebnisse 13. Dokumentation (Abfassung de Arbeit) 14. Korrekturlesen (lassen) und Ausbesserungen 15. Vervielfältigung, Binden, Einreichung 16. Warten und (hoffentlich) Freude über die positive Begutachtung Die zeitliche Faustregel lautet: 2/10 Literaturrecherche - 3/10 Lesen - 5/10 Schreiben -6- Was ist bei der Literaturrecherche wichtig? 1. Material sammeln Zunächst sollte man die eigenen Gedanken und Erfahrungen zum Thema festhalten. Die zu sichtende Literatur wird dann entweder als die eigenen Thesen be- oder widerlegen. Als Einstieg in den "Literatur-Dschungel" eignen sich die in der Veranstaltung empfohlenen Werke. (Fach-)Bibliographien weisen den Weg zu Standardwerken. Besonders zu geisteswissenschaftlichen Themen finden sich viele Kurztexte, Essays und Rezensionen im Internet. Diese lassen sich über Suchmaschinen oder Fachseiten finden. Beim Kopieren ... Nur wirklich relevantes und interessantes Material kopieren. Vor allem bei den Innen- und Aussenrändern auf Lesbarkeit achten. Quelle auf dem Deckblatt notieren oder das Titelblatt gleich mitkopieren. Zusätze (Anmerkungen, Appendix, Bilder und Literatur) nicht unterschlagen. • • • • 2. Stoff auswerten: Lesen & Exzerpieren Jedes Buch, das relevant sein könnte, von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen, ist nicht ratsam. Zahlreiche Lese- und Erfassungstechniken haben sich bewährt. "Querlesen" Das kursorische Lesen hat die schnelle Erfassung der Textaussagen und wichtiger Passagen zum Ziel. Dazu werden kürzere Texte nach Schlüsselwörtern "gescannt"; bei Langtexten, Broschüren und Büchern verhelfen der Umschlag, Vor- und Nachwort und der Index zur Auswahl der relevanten Kapitel. Diese werden dann ebenfalls "gescannt". „Studierendes Lesen“ Hiermit lassen sich die einzelnen Aussagen des Textes systematisieren. Während einer gründlichen Lektüre eines Textes werden Textstellen angestrichen. Anhand dieser Markierungen wird der Text anschliessend exzerpiert. Eigene Formulierungen können dabei durch Zitate mit Quellverweisen (!) untermauert werden. Fünf-S-Methode Sichten Ist der Text hilfreich? Sich fragen Was meint der Autor? Welche Fragen stellt er? Suchen Welche Erklärungen, welche Argumente gibt der Autor? Schreiben Die Textaussage mit eigenen Worten formulieren. Sichern Niederschrift überprüfen, ggf. Quellen ergänzen. -7- Wie baue ich meine Arbeit auf? Einleitung (Entstehungshintergrund, Problemstellung, Übersicht und Aufbau) (ca. 2 bis 3 S.) Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen/Einschränkungen (ca. 1 bis 2 S.) Theorien (ca. 5 – 7 Seiten) Fragestellung und Hypothesen (ca. 1 bis 2 S.) Methodisches Vorgehen (ca. 1-2 Seiten) Ergebnisse (ca. 20 – 25 Seiten) Diskussion und pädagogische Konsequenzen (ca. 5 - 7 S.) Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Literaturverzeichnis Anhänge Lebenslauf -8- Was muss ich formal beachten? • dass das Titelblatt stimmt und alle Angaben enthalten sind; • dass ich ein gutes Abstract schreibe; • dass Tabellen und Abbildungen richtig angeschrieben sind; • dass Tabellen und Abbildungen Legenden haben, in denen die Abkürzungen erklärt werden; • dass ich richtig zitiere (vgl. Website); • dass jede Person, die im Text erwähnt wird, in der Bibliografie wieder auftaucht; • dass die Bibliografie vollständig ist und in sich kohärent; • dass die Titelhierarchie stimmt; • dass die Abstände zwischen den Texteinheiten nicht zu gross sind und dass ich das, was zusammengehört, in einem einheitlichen text formuliere. -9- Welche Fehler aus anderen BA-Arbeiten soll ich nicht wiederholen? • Die Leserschaft wird geführt, d.h. sie wird von einem Gedankengang zum nächsten geleitet (Überleitungen von einem Kapitel zum nächsten): Man formuliert, was in diesem Kapitel erfolgt resp. was im nächsten Kapitel kommt. • Die Fragestellung ist klar formuliert und sinnvoll eingegrenzt. Eine Begründung wird gegeben. • Zielsetzung und Aufbau der Arbeit sind klar strukturiert und nachvollziehbar • Die sprachliche Formulierung ist prägnant. • Die Literatur enthält relevante und aktuelle Quellen. Titel und Texte stimmen überein. • Die Arbeit enthält keine Grammatik- und Rechtschreibefehler. • Die Arbeit ist entweder in der Ich-Form geschrieben oder in der dritten Pers. Sing., nicht jedoch in der «Wir»-Form. • Vorgehen bei Datenerhebung und -analyse sind nachvollziehbar beschrieben. • Wenn eine Kategorienbildung beschrieben wird, dann ist sie systematisch. Die Ergebnisse werden in Bezug zu den Kategorien sauber dargestellt. • Die Stichrobe ist exakt beschrieben. • Es erfolgt eine klare Trennung von Beschreibung und Interpretation. • Bei der Interpretation der Ergebnisse sowie bei den Pädagogischen Konsequenzen und der Zusammenfassung wird nicht zu stark generalisiert. • Bei der Interpretation wird Bezug auf die theoretische Bestandesaufnahme am Beginn der Arbeit genommen. • Der Autor/die Autorin zeigt Mut, klare Pädagogische Konsequenzen und Forderungen zu formulieren. • Ebenso formuliert er/sie auf der Basis dieser Arbeit mögliche weitere Forschungsfragen.