2009_10_09 # RP # Abgrabung_ Politik hat Zweifel

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2009_10_09 # RP # Abgrabung_ Politik hat Zweifel
Quelle: http://www.rp-online.de
Abgrabung: Politik hat Zweifel
09.10.2009
Die Bedenken eines Anwohners zur Erweiterung der Abgrabung Meershof machten gestern
Abend im Planungsausschuss Eindruck. Die heiklen Punkte sollen noch einmal mit dem Kreis
Kleve besprochen werden.
Kevelaer: Frank Ringleb konnte gestern Abend zufrieden den Sitzungssaal des Rathauses
verlassen. Seine Auffassung, die geplante Erweiterung der Abgrabung Meershof stehe juristisch
auf wackeligen Füßen, hatte Eindruck gemacht. Die Mitglieder des Planungsausschuss stimmten
der Stellungnahme der Stadt vorerst nicht zu.
Lkws im Nationalpark
Ringleb, der nicht weit von der Abgrabung in der Nähe von Twisteden wohnt, ist überzeugt, dass
ein
Abtransport
des
Kieses
über
das
Gebiet
der
niederländischen
Gemeinde
Bergen
problematisch ist (die RP berichtete). Die Lkws würden direkt durch den Nationalpark
Maasduinen fahren, durch Schutzgebiete für Vögel und andere Tiere. Unterstützung bekam
Ringleb gestern Abend von Karl-Heinz Kandolf, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen. Ganz
abgesehen davon, dass niemand in Deutschland den Kies brauche, sagte Kandolf, sei die
Meershof-Erweiterung besonders heikel. Kandolf erklärte, die vorbereitete Stellungnahme der
Stadt enthalte Fehler. Dass die Gemeinde Bergen keine Vorbehalte habe, sei nicht korrekt. "Es
gibt ein Schreiben der Gemeinde, das auch der Verwaltung vorliegen müsste." Darin äußere die
Verwaltung von Bergen durchaus Sorgen über den Abtransport des Kieses. Ohnehin sei in
diesem Punkt nicht die Gemeinde Bergen federführend, sondern die Provinz Limburg. Und diese,
so hatte Ringleb ausgeführt, habe 2006 gerade einmal vier Fahrzeugbewegungen täglich durch
das fragliche Gebiet genehmigt. "Das ist schon recht irritierend", räumte Ausschussmitglied
Heinz-Josef van Aaken (KBV) ein. Nachdenklich stimmte die Politiker auch eine andere
Tatsache: Wenn aus der Route über Bergen nichts wird, dann muss der Kies auf deutschem
Gebiet abtransportiert werden. Zwar sei nicht zu befürchten, dass die Lkws an den beiden
Freizeitparks vorbei ratterten, sagte Fachbereichsleiter Ludger Holla. Aber es müssten dann
neue Straßen entstehen, die um die Ortschaft herum führten. Bürgermeister Axel Stibi griff
schließlich einen Antrag von Karl-Heinz Kandolf auf und schlug vor, die Beratung über die
Stellungnahme auf die konstituierende Ratssitzung am 27. Oktober zu verschieben: "Bis dahin
werden wir mit dem Kreis Kleve noch einmal über diese Bedenken sprechen." Dieser Vorschlag
fand allgemeine Zustimmung.
von Stefan GilsbachP
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