Artikel Geilenkirchener Zeitung 07.10.2015 Flüchtlinge - BIFT-GK

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Artikel Geilenkirchener Zeitung 07.10.2015 Flüchtlinge - BIFT-GK
Artikel Geilenkirchener Zeitung 07.10.2015
Flüchtlinge: Bürgerinitiative übt erneut Kritik an der Stadt
Von: jpm
Letzte Aktualisierung: 6. Oktober 2015, 17:41 Uhr
In Neu-Teveren sind längst viel mehr Asylbewerber untergebracht, als die
Stadt ursprünglich angekündigt hatte. Foto: Jan Mönch
Geilenkirchen-Teveren. Die Bürgerinitiative (BI) Fliegerhorstsiedlung übt weiter Kritik an der
Stadtverwaltung, weil diese zu viele Asylbewerber in Neu-Teveren unterbringe. Man müsse
leider feststellen, so die beiden Sprecher Birgit Berchtold und Norbert Grimm in einem
offenen Brief, „dass man nach ersten ausländerfeindlichen Schmierereien auf der Straße bei
der Stadtverwaltung offenbar nicht erkannt hat, was das Problem ist“.
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Es sei falsch, „noch mehr hilflose Menschen ohne Augenmaß in diesem Zusammenhang
ansiedlungstechnisch in eine ach so bequeme Siedlung zu stopfen.“
Berchtold und Grimm verweisen auch auf eine E-Mail eines Anwohners, die an die
Stadtverwaltung gegangen ist und auch von der BI in anonymisierter Form veröffentlicht
wird. Ein Anwohner klagt in der Mail darüber, dass er sich durch Menschenansammlungen
auf der Straße immer häufiger in seiner Nachtruhe gestört fühle. Die Geräuschkulisse setze
sich zusammen aus zugeschlagenen Autotüren, laut geführten Telefonaten und Hämmern
an Türen. Während des Ramadan sei oft erst in den Morgenstunden Ruhe eingekehrt.
„Da ich andere Religionen, Sitten und Gebräuche durchaus respektiere, habe ich in dieser
Zeit von Anrufen bei der Polizei abgesehen“, schreibt der Anwohner. Auch er übt deutliche
Kritik an der Stadt und nimmt diese in die Pflicht, zu handeln. Die Fliegerhorstsiedlung dürfe
nicht zum Geilenkirchener Neukölln verkommen.
Der Beigeordnete Herbert Brunen sagt, dass man die Schilderungen als „sehr seriös“
einschätze. Der Absender sei bekannt und „erhält auch eine seriöse Antwort“. Die generelle
Kritik an seiner Behörde wolle er nicht bewerten. Brunen legt aber Wert auf die Feststellung,
dass die Handlungsmöglichkeiten begrenzt seien. Nichtsdestotrotz habe man erst jüngst
zehn Wohnungen in Lindern angemietet, in denen 50 bis 60 Personen untergebracht werden
könnten.
Außerdem habe die Stadt ein Gebäude im Gewerbegebiet Selfkant erworben. Auf 700
Quadratmetern sollen dort um die 60 Flüchtlinge untergebracht werden. Brunen: „Wir stürzen
uns bei der Unterbringung von Flüchtlingen nicht einfach auf die Fliegerhorstsiedlung und
lassen alles andere außer Acht.“
Außerdem gibt der Beigeordnete bekannt, dass die Stadt für November eine Sozialarbeiterin
eingestellt habe, die ausschließlich für die Flüchtlingsbetreuung zuständig sein und zu deren
Aufgaben zählen werde, Ruhestörungen wie in der Fliegerhorstsiedlung entgegenzuwirken.
Damit reagiere die Stadt auch auf den Fakt, dass die „hausmeisterliche Betreuung“ der
Unterkünfte immer weniger ausreiche. „Es ist auch eine sozialpädagogische Betreuung
notwendig.“
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