Presseheft PDF - Movienet Film
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Presseheft PDF - Movienet Film
präsentiert Ein Film von ANTOINE DE CAUNES mit CHARLOTTE RAMPLING JEAN ROCHEFORT u.v.a. Eine Produktion von Loma Nasha Films, Gaumont, France 2 cinéma unter Mitwirkung von canal + Frankreich 2007 Kinostart: 03. Januar 2008 Laufzeit: 92 Min Format: 1:2,35 Dolby Digital SRD Verleih : movienetfilm GmbH Rosenheimer Str. 52 81669 München Tel. 089-489 530 51 www.movienetfilm.de Pressekontakt : Media Office Kurfürstendamm 11 10719 Berlin Tel. 030-887 14 40 info@media-office-presse.com -1- Die Besetzung CHARLOTTE RAMPLING Alice d’Abanville (dt. Stimme: Krista Posch) JEAN ROCHEFORT Louis Ruinard (dt. Stimme: Fred Maire) ISABELLE NANTY Rageaud (dt. Stimme: Katrin Fröhlich) IAN RICHARDSON Lord Evelyn Gaylord (dt. Stimme: Horst Sachtleben) SIMON KURZ Randall (dt. Stimme: Crock Krumbiegel) JAMES THIÉRRÉE Paul Gaylord (dt. Stimme: Johannes Raspe) CHARLES DANCE Moderator BATAR in weiteren Rollen RAYMOND BOUCHARD Gilbert Carrington YVES LACQUES Doktor Trudeau JULIE DU PAGE Isabelle Carrington YVON BACK der Produzent BOY GEORGE Schnulzensänger BATAR GRAHAM VALENTINE Oberkellner Teesalon CHRISTIAN ERICKSON Richard BEN HOMEWOOD Kevin FREDERIK STEENBRINK Angelo PETER HUDSON Arzt BATAR JOE SHERIDAN Versicherungsarzt CINDY JACKSON Miranda Trudeau DAVIS STANLEY Requisiteur im Theater CHRIS BARRY Regieassistent PREEYA KALIDAS Journalist BBC ALAN FAIRBAIRN Kommissar Priseur EVIE GARRAT Großmutter Carrington PHILIPP DESMEULES Barmann Polo Club DAMIAN MC CANN Nachbarin Evelyn BATAR der Mops SMASHER Winston und und außerdem -2- Der Stab Buch ANTOINE DE CAUNES JEANNE LE GUILLOU PETER STUART nach einer Idee von ANTOINE DE CAUNES Kamera PIERRE AïM (A.F.C) Kameraführung BERTO Szenenbild GARY WILLIAMSON Kostüme JACKIE BUDIN Schnitt JOËLE VAN EFFENTERRE Maske GEMMA WAUGH Frisuren JAMIE PRITCHARD Casting MICHAËL LAGUENS Ton DOMINIQUE LEVERT JÉRÔME WICIAK Mischung DIDIER LOZAHIC Regieassistentin FANNY AUBRESPIN (A.F.A.R) Aufnahmeleitung ALEXANDRINE KÔL Produktionsleitung PASCAL RALITE Originalmusik STEVE NIEVE Co-Produzenten CHRISTOPHER GRANIER-DEFERRE VLAD PAUNESCU Produzenten MARIE-CASTILLE MENTION-SCHAAR PIERRE KUBEL ANTOINE DE CAUNES Deutsche Fassung FFS Film- und Fernsehsynchron GmbH Buch & Regie Heinz Freitag Aufnahmeleitung Susanne Mitterbichler Schnitt Katja Schär Tonmeister Sprache Peter Flach Tonmeister Mischung Christian Trinkle -3- Kurzinhalt Ihre Fans feierten sie als das glamouröse Liebespaar der 70er Jahre - und die Überraschung war groß, als es plötzlich zur Trennung kam. 30 Jahre später begegnen sich Louis (Jean Rochefort) und Alice (Charlotte Rampling) erstmals wieder, und die kleinen Rachegelüste und ironischen Seitenhiebe seiner verflossenen Liebe werden zu einer schmerzlichen Erfahrung für den alternden Casanova. Alice hatte Louis’ ständige Seitensprünge nicht mehr ertragen und sich mit adligem Gatten und inzwischen erwachsenem Sohn ein gemütliches Nest geschaffen. Doch so kratzbürstig Alice und Louis sich auch geben, ihre alte Liebe scheint wenig Rost angesetzt zu haben. Etwas unbeholfen, doch völlig unverkrampft wagt das verrückte Paar noch mal ein romantisches und amouröses Abenteuer, das ihre Welt ein wenig aus den Angeln hebt... Pressenotiz In der Tradition der klassischen Screwball-Comedy inszeniert der französische Regisseur Antoine de Caunes das unerwartete Wiedersehen eines einstigen Glamour-Traumpaars, das sich vor langen Jahren den Laufpass gegeben hatte. Ein Ensemble beeindruckender Schauspieler versteht es vorzüglich, die Romantik dieser alten, neu entdeckten Liebe immer wieder mit bitter-ironischen Dialogen und burlesker Situationskomik zu brechen. Glänzendes Unterhaltungskino über spätes Glück und unverkrampften Umgang mit Sex im reiferen Alter – vor allem aber eine schauspielerische tour de force für Charlotte Rampling und Jean Rochefort. Synopsis In den 70er Jahren wurden der Filmemacher Louis Ruinard (Jean Rochefort) und die Schauspielerin Alice d’Abanville (Charlotte Rampling) als das glamouröse Liebespaar Europas gefeiert. Für ihre gemeinsamen, mit einigen Oscars prämierten Filme, standen die Fans vor den Kinos Schlange. Das Liebespaar von einst hatte sich aus den Augen verloren, nachdem Alice über Nacht und ohne Erklärung aus Louis’ Leben verschwand. Zurück in ihrer Heimat England heiratete sie einen vermögenden Lord, brachte Sohn Paul zur Welt und wurde durch ihre Arbeit am Theater zu einer nationalen Schauspiel-Legende. Dreißig Jahre später kommt Louis nach London um eine Komödie zu drehen. Als er erfährt, dass Alice, seine große Liebe von einst, ihm bei dieser Gelegenheit den Britischen Filmpreis für sein Lebenswerk überreichen soll, ist er doppelt erfreut. Seine ehemalige Muse hingegen würde ihrem Ex-Geliebten lieber weiter aus dem Wege gehen. Aber ihr Gatte mit dem eigentümlichen, doch letztlich treffenden Namen Lord Evelyn Gaylord (Ian Richardson) redet ihr ins Gewissen: Wer die Vergangenheit ignoriert, läuft Gefahr, einmal gemachte Fehler zu wiederholen. -4- Erwartungsfroh und aufgeregt geht Louis zum ersten Wiedersehen mit Alice. Nachdem er sich im Grand Hotel eine Krawatte ausgeliehen hat („No tie, no tea Sir!“), wird er im Tearoom platziert. Als sie strahlend schön durch den Saal schwebt, scheinen die Gespräche rundum zu verstummen. Mit einnehmendem Lächeln nimmt sie gegenüber Louis Platz, doch jeden seiner Versuche, sie mit seinem angestaubten Charme zu umgarnen, pariert sie mit ausgesuchter Boshaftigkeit. Alice sagt ihm, was zu sagen ist: Nicht eingedenk ihrer „petite romance“ wird sie ihm den Preis überreichen, sondern einzig um ihren Kollegen einen Gefallen zu tun. Louis bleibt sprachlos zurück. Seiner Assistentin Rageaud (Isabelle Nanty) gegenüber, findet er dann schnell wieder große Worte: „petite romance“ habe diese alte Schachtel ihre Liaison genannt und wohl vergessen, dass er sie zu dem gemacht habe, was sie heute ist. Zur Probe der Preisverleihung treffen sie sich dann wieder, und es vergeht keine Minute, bis das Traumpaar von einst sich in den Haaren liegt. Diesmal hält auch Louis mit Bösartigkeiten nicht zurück, und wutentbrannt verlässt Alice das Studio, noch bevor die Proben begonnen haben. Die Zeremonie am Abend birgt denn auch einige Überraschungen: Auf der Bühne erfährt Louis, dass seine Laudatorin bedauerlicherweise verhindert ist. Eine herbe Enttäuschung für das Publikum - Louis hingegen kann seine klammheimliche Erleichterung nur mit Mühe verbergen. Gerade will er zu einer gerührten Rede ansetzen, als Alice doch aus der Kulisse tritt und dem Preisträger mit strahlender Pose die Show stiehlt. Sie ist denn auch umjubelter Mittelpunkt der Party. Um ihr zu imponieren, erklimmt der alte Entertainer die Bühne, jagt den schwer zu ertragenden Schnulzensänger (Boy George) in die Wüste und legt mit der begeisterten Band einen nicht ganz taufrischen Swing auf die Bühne, der den ganzen Saal im Nu in beste Stimmung versetzt. Nur Alice mokiert sich über Louis’ Darbietung und schickt sich an, mit Mann Evelyn und Sohn Paul (James Thiérrée, ein Enkel Charlie Chaplins) den Saal zu verlassen. Als Louis erkennt, welch fatale Wirkung sein Auftritt auf die Diva hat, ringt er um Luft und bricht zusammen. Entsetzte Zuschauer eilen zu Hilfe, allen voran Alice. Der Notarzt rät Louis, sich seinem Alter gemäß zu benehmen und ein paar Tage Ruhe zu halten. Noch bevor Alice protestieren kann, lädt ihr Gatte Evelyn ihn ein, eine Weile in ihrem Haus zu entspannen... Im Gaylord’schen Herrenhaus wird Louis rührend umsorgt von Butler Randall (Simon Kunz), der sich offensichtlich nicht nur in Louis’ imposanten Schnauzbart verliebt hat. Alice macht ihrem Gatten wegen Louis’ Einquartierung die Hölle heiß. Doch Evelyn bittet sie, die Angelegenheit erstmal zu überschlafen. Gut, dass sie getrennte Schlafzimmer haben! Für das unüberhörbare Schnarchen, das allen den Schlaf raubt und zu gegenseitigen Verdächtigungen Anlass gibt, ist Mops Winston verantwortlich. -5- Am nächsten Morgen lernt der bestens erholte Louis Alices’ erwachsenen Sohn Paul kennen, von dessen Existenz er keine Ahnung hatte. Wenig später scheint endlich ein Gespräch zwischen dem Paar möglich zu werden. Hinter Alices’ Ironie blitzt mitunter sogar ein Fünkchen Sympathie auf, und gerade möchte man meinen, die beiden kommen sich ein wenig näher, als Louis’ Assistentin Rageaud schlechte Nachrichten bringt: Sein öffentlicher Zusammenbruch ist auch der Versicherungsgesellschaft seines Films nicht verborgen geblieben, die sich nun um die Arbeitsfähigkeit des Regisseurs sorgt. Louis’ Beteuerung, die Attacke nur vorgespielt zu haben, prallt am Vertrauensarzt ab, der ihm dringend rät, zukünftig auf fettes Essen, Alkohol, Aufregung und Viagra zu verzichten, da all diese Dinge bereits Spuren hinterlassen hätten. Als er die Praxis verlässt, ist der alte Schwerenöter sogar bereit, sich von seinen kleinen blauen Pillen zu trennen. Bis auf eine. Man weiß ja nie... Louis besucht Alice für eine letzte Aussprache im Theater. Um sie in Bezug auf seinen Gesundheitszustand zu beruhigen, gesteht er, die Herzattacke nur vorgespielt zu haben. Doch von Beruhigung keine Spur: Alice ist außer sich über diese Täuschung! Schnell schaukeln sich die Emotionen hoch, und sie macht ihm klar, dass sie ihn damals einfach verlassen musste, weil sie seine ständigen Affären nicht mehr ertragen konnte. Als Evelyn von ihrem handfesten Streit erfährt, erklärt er amüsiert, dass da für seinen Geschmack noch eine gehörige Portion Liebe im Spiel sei, und zwar auf beiden Seiten. Am nächsten Tag besucht Louis Paul in seinem Atelier und ist beeindruckt von dem sympathischen und offensichtlich begabten jungen Mann. Wie er später von Randall erfährt, wurde Paul im Dezember 1975 geboren. Irritiert beginnt Louis zu rechnen: Im April desselben Jahres hatte Alice ihn verlassen... Sein Blick verrät, dass das Ergebnis seiner Rechnung ihm sehr gefallen würde! In Louis’ Produktionsbüro ist die Stimmung derweil am Tiefpunkt angelangt, da die Versicherung den Film auf Eis gelegt hat. Man verlangt weitere Untersuchungen, offenbar lassen die bisherigen Ergebnisse die Experten tatsächlich an der Gesundheit des Regisseurs zweifeln. Und nun verliert auch Louis das Vertrauen in seine einstmals so bärenstarke Konstitution. Er fühlt sich zunehmend schwach und fürchtet, dass seine Tage gezählt sein könnten. Seine Assistentin Rageaud schickt er allein nach Paris zurück und trifft sich zum Abschied mit Alice in einer Bar. Wie in alten Tagen trinken sie gemeinsam Wodka und lassen für einen Moment die Herzen sprechen. Alice verabschiedet sich mit einem überraschend intensiven Kuss. Doch Louis bleibt in London, und ein paar Tage später kommt es tatsächlich zu einem freundschaftlichen Gespräch zwischen ihnen. Louis gesteht Alice, dass sie seine große Liebe und das Aphrodisiakum seines Lebens war - zumindest in seiner Fantasie. Und noch immer begehre er sie leidenschaftlich! Zu seiner großen Überraschung bittet Alice ihn, sie in 15 Minuten in seinem Zimmer zu erwarten. Gut, dass Louis die letzte blaue Pille aufgehoben hat! Schlecht allerdings, dass sie ihm vor lauter Aufregung aus den Fingern gleitet, und Mops Winston schneller ist... -6- Als Louis mit weichen Knien das Schlafzimmer betritt, liegt Alice bereits auf seinem Bett - verführerisch und souverän wie eh und je. Nicht die Spur von Peinlichkeit belastet diesen Moment neu entflammter Leidenschaft. Danach, als sie Louis zu seiner Vaterschaft gratuliert hat, kann der gar nicht aufhören, sich sein Glück von der Seele zu reden. Doch da ist Alice längst selig in seinen Armen eingeschlafen. Alles auf Anfang also! Aber wird dem jungen, alten Glück die Zeit dazu bleiben? Gespräch mit Antoine de Caunes Drehbuchautor und Regisseur Welchem Genre würden Sie Ihren Film zuordnen? Der Film ist eine romantische Komödie – auf englische Art! Es ist immer schwer, einen und besonders seinen eigenen Film in einem Satz zu erklären. Es ist fast, als müsste ich die Antwort finden auf Charles Trenets berühmtes Chanson: „Que reste-t-il de nos amours?“ („Was bleibt von unseren Liebschaften?“). Der meiner Meinung nach schönste und kürzeste Pitch zu Shakespeares Romeo und Julia lautet „Sie liebten sich, aber ihre Eltern wollten nicht“. Auf meinen Film angewendet, könnte ich also sagen “Sie liebten sich, aber ihr Sohn wusste von nichts.“ Ihr Film ist zutiefst anrührend und trotzdem so leicht erzählt. Wie haben Sie zu dieser Form gefunden? Prinzipiell sollte man ernste Themen immer mit einer gewissen Leichtigkeit und leichte Themen mit großem Ernst angehen. In WIR VERSTEHEN UNS WUNDERBAR! - DÉSACCORD PARFAIT hatten zwei starke Charaktere, zwei Menschen mit einem mächtigen Ego eine ungeheuer leidenschaftliche Affäre. Diese Leidenschaft hat sie im Leben auseinandergetrieben. Das gleiche Leben hat sie aber nach dreißig Jahren zufällig wieder zusammen gebracht und wieder vereint. So etwas berührt und amüsiert mich. Und dass das Ganze vor allem in England spielt, hat mit meiner Affinität zum britischen Humor zu tun, den ich sehr liebe. Ich liebe dieses Understatement, das nie aufdeckt, was man wirklich fühlt und immer alles verharmlost: Das Schlimmste erleben und Gelassenheit bewahren, sich Verbrennungen dritten Grades zuzuziehen und so zu tun, als wäre es einem nur ziemlich warm. Ich mag zwar das Burleske, aber ich deute viel lieber nur an, als dass ich zeige. Und die Absurdität des britischen Humors, die oft an puren Non-Sense grenzt, turnt mich regelrecht an. -7- Wann kam Ihnen die Idee zu diesem Film? Es fing mit zwei Begegnungen und einer Bemerkung an. Ich kannte Jean Rochefort wie Millionen andere schon seit Jahren, ich schätzte und bewunderte ihn. Beim Dreh zu Bernie Bonvoisins Film BLANCHE (F 2002) haben wir uns dann tatsächlich kennen gelernt. Rochefort ist ein ausgesprochen kommunikativer, vor allem aber freier Mensch. Er hat einen herrlichen Humor und eine Distanziertheit, die seine feine Ironie erst möglich, jede Seriosität aber fast unmöglich macht. Er freut sich, wenn er Situationen erfinden kann und ist selig, wenn er improvisieren darf. Als ich zwei Jahre später MONSIEUR N. (F 2003) drehte, spielte Richard E. Grant die Rolle des Hudson Lowe und ich hatte das Gefühl, dass es zwischen ihm und Jean so eine Art Familienähnlichkeit gab, Richard hätte sein Sohn sein können, und da hatte ich plötzlich Lust, die beiden in einem Film zu sehen: Der französische Vater eines englischen Sohnes, von dessen Existenz er nie wusste. Zuerst habe ich allein geschrieben. Auch noch die Mutter erfunden, die nach England zurückkehrt, ohne zu sagen, dass sie schwanger ist. Und während ich das Konzept so erarbeitete, merkte ich, dass mich die Liebesgeschichte der Eltern mehr interessierte als das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Dann erst setzte ich mich mit meinem alten Freund Peter Stuart zusammen, dem Erfinder von EUROTRASH (1993 ff) auf Channel Four. Wir entwickelten ein erstes Drehbuch und haben uns köstlich amüsiert, aber schnell gemerkt, dass wir zu sehr aus männlicher Sicht erzählten, uns zu weit von Alice und Louis entfernten und zu wenig auf sie eingingen. Bei einer zweiten Überarbeitung mit Jeanne Le Guillou hat sich die Geschichte dann auf das Paar konzentriert. Haben die Schauspieler bei der Entwicklung Ihrer Rollen eine Rolle gespielt? Der Film konnte nur zusammen mit Alice und Louis entstehen. Jean und Charlotte haben zwar nicht mitgeschrieben, aber ich habe sie ständig auf dem Laufenden gehalten, und nachdem sie die erste Version gelesen hatten, brachten sie sehr viele Anregungen und Bemerkungen ein, die fast alle berücksichtigt wurden. Wenn du für zwei so originelle Persönlichkeiten schreibst, hat dies einen starken Einfluss auf die Arbeit. Wenn Jean seine Texte spricht, verleiht er ihnen besonderen Esprit und Töne, die natürlich in meinen eigenen Text mit einfließen. Das Zurückhaltende und Mysteriöse von Charlotte verleiht ihrer Rolle einen ganz eigenen Charakter. Jedenfalls werden die Zuschauer einen ganz anderen Jean Rochefort und eine ganz andere Charlotte Rampling zu sehen bekommen, als sie erwarten. Charlotte hat ja, außer in Michel Blancs Embrassez qui vous voudrez („Küss mich, wenn du willst“ TV, F 2002), noch nie eine Hauptrolle in einer Komödie gespielt. -8- Wie war Ihre erste Begegnung mit Charlotte Rampling? Wir trafen uns in einem Teesalon, und Charlotte hat mir genau die Szene im Teesalon aus dem Film geboten. Ich war beeindruckt, weil ich sie unglaublich bewundere. Wegen ihrer Eleganz, wegen ihrer künstlerischen Vielfalt. Dementsprechend hatte ich vor der Begegnung fast Angst, auch Angst davor, dass sie sich vielleicht gegen mich, gegen die Zusammenarbeit mit mir entscheiden könnte. Sie kam herein, ihren ominösen Blick hinter den dunklen Gläsern ihrer Brille verborgen, die sie nach etwa zehn Minuten endlich absetzte: Ich war völlig geblendet, genau wie in dem Moment, als sich das Paar nach dreißig Jahren wieder begegnet. Welche Schauspielerin kann auf eine so natürlich Art eine Ikone der 70er Jahre spielen, immer noch eine unglaublich verführerische Frau sein und gleichzeitig ein plausibles Paar mit Jean abgeben? Das kann nur Charlotte. Ich wusste sofort, dass die Chemie zwischen diesen beiden stimmen würde. Jean verkörpert die ganze Noblesse des französischen Esprits, in seinen Worten und seiner Attitüde, und Charlotte ist eine Art Quintessenz der englischen Weiblichkeit und beherrscht gleichzeitig voll und ganz unsere französische Art. Wie war Ihr Gefühl gegenüber Jean Rochefort? Bei ihm merkt man gleich, dass er Lust hat und in der Lage ist, alles zu probieren. Ich habe ihn die verrücktesten Dinge machen sehen. Ich stand daneben und mir fiel die Kinnlade herunter. Wenn er eine Szene auf etwas klassischere Art noch einmal wiederholte, tat er dies immer mit genau derselben Qualität. Aber mir ist oft erst in den Mustern aufgefallen, dass das, was Jean zustande brachte und mir manchmal extravagant vorkam, dann doch eine ganz, ganz klare Logik hat. Ich glaube, er ist einer der wenigen Schauspieler, die so etwas wirklich können. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass er zu einer vom Aussterben bedrohten Art gehört. Was die Technik angeht, ist er sowieso immer Herr der Lage und beherrscht seinen Text so, dass er von einer Einstellung zur nächsten alles ändern und Neues anbieten und sich dabei trotzdem herrlich amüsieren kann. Charlotte ist eine würdige Repräsentantin der alten englischen Schule: durchsetzungsfähig, diszipliniert, präzise. Sie ist eine wundervolle Mischung aus Sensibilität, Intensität und einem großen komödiantischen Potential. Jean und Charlotte: Das sind zwei völlig verschiedene Arten zu spielen. Aber die Mischung der beiden begeistert, vor allem bei einer solchen Geschichte, bei der so wichtig ist, dass das so grundverschiedene Paar glaubhaft wirkt. Erzählen Sie uns von Ihren Rollen. Alice d’Abanville ist eine Filmschauspielerin, die in den 70er Jahren ihre größten Erfolge feierte. Sie hat fast nur mit dem Regisseur Louis Ruinard gearbeitet, einer Mischung aus Maurice Pialat, Claude Sautet und Francis Girod. Er ist ein großer französischer Filmemacher, -9- mit fünfunddreißig eigenen Filmen fast eine Institution, respektiert und bewundert. Aber das französische Kino ist nicht mehr das, was es einmal war. Louis muss mit jungen Produzenten arbeiten, die ihn als Visitenkarte brauchen, was dazu führt, dass er sich weniger um seine ureigenen Werke kümmert. Mit Alice zusammen hat er fünf unglaubliche Filme gedreht. Sie war seine Energie, seine Inspiration, seine Muse. Aber eines Tages war ihre Zeit und ihre Geschichte vorbei. Alice verschwand von einem Tag auf den anderen, hörte auf mit dem Filmen und verschrieb sich ganz dem Theater. Wie war das mit dem englischen Casting? Ich habe mit Sarah Beardsall gearbeitet, die auch das Casting für Monsieur N. gemacht hat. Vor allem wegen der zwei wichtigen Rollen Randall und Evelyn Gaylord war ich öfters in London. Vor dem Dreh habe ich Ian Richardson im Theater gesehen, er hatte alle Qualitäten für die Rolle Evelyn: elegant, sanft, warmherzig und witzig zugleich. Randall - Simon Kunz - zu finden, war noch leichter. Ich habe lange nach dem Schauspieler für die Rolle von Paul Gaylord - die komplexere von den sekundären Rollen - in England gesucht, ohne Erfolg. Michael Laguens, der für das französische Casting zuständig war, hat mich auf James Thierrée aufmerksam gemacht. Ich hatte ihn bereits in dem Film Dix-huit ans après („18 Jahre später“ - Video, F 2003) von Coline Serreau gesehen, aber vor allem auf der Bühne, mit seiner letzten Show. James Thiérrée, und das meine ich völlig ernst, ist einfach nur genial. Für die Rolle von Paul eine Idealbesetzung. In dem Film wird er nur ganz gezielt, wie ein klassischer Schauspieler, gezeigt. Er ist erfindungsreich und bizarr. Und wie es mit Jean vor einigen Jahren war, habe ich jetzt große Lust für ihn zu schreiben. Und Isabelle Nanty? Für die Rolle von Rageaud habe ich nach einer französischen Komikerin gesucht, die eine erfrischende, eine wahre Persönlichkeit ist - und zudem in der Lage, die aufopferungsvolle Assistentin von Jean zu verkörpern, die ihn bewundert und verehrt. Isabelle Nanty passt perfekt: eine kleine Soldatin, allzeit bereit. Wie fühlten Sie sich am ersten Drehtag? Ich hatte unglaubliche Angst. Vorher, währenddessen, danach! Ich arbeite viel vor dem Dreh, und wenn ich dann am Set bin, weiß ich eigentlich immer, was ich zu tun habe. Aber der ganze Film hing von der Intensität und der Spannung ab, die zwischen Jean und Charlotte herrschen würde. Ich glaube, dass die Beiden die gleiche Angst hatten wie ich. Jean versteckt sich oft und gerne hinter seinem großen Esprit, um seine Empfindlichkeit und seine Sensibilität zu verbergen. Charlotte konnte ihre Ängste auch nicht gestehen, aber als der erste Teil gedreht war, - 10 - und wir die Szene drehten, in der sie Louis nach dreißig Jahren im Hotel wieder begegnet, zitterte sie so sehr, dass ich zwischen zwei Einstellungen zu ihr ging – davon überzeugt, dass sie es so spielte – um sie dafür zu beglückwünschen, dass sie die Situation so großartig meisterte. Und sie antwortete, dass sie einfach nur unglaubliche Angst habe! Ich finde es rührend und sehr beruhigend, dass Schauspieler solchen Kalibers, in einem solchen Metier, so demütig an die Arbeit gehen. Was mögen Sie am Set am liebsten? Drehen, das sind für mich Momente der Konzentration, der Erfindung und Eingebung, des physischen und psychischen Trainings, davon kann ich nicht genug bekommen. Es entsteht etwas, das man sich bis dahin nur vorgestellt hat. Bilder, die man monatelang in seinem Kopf hatte, konkretisieren sich auf einmal, Figuren werden durch Schauspieler verkörpert. Ich liebe diese Zeit. Ich bin den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, treu. Ein Film ist auf jeden Fall Teamwork. Ich muss mit Menschen zusammenarbeiten, die verstehen, was ich will und erwarte, dass sie mir dabei helfen, es zu schaffen. Wir sind echte Komplizen, und das erklärt auch die ungeheuer angenehme Arbeitsatmosphäre. Warum haben Sie sich für England entschieden? Weil ich dieses Land liebe! Seit ich zehn Jahre alt bin, gehe ich immer wieder dort hin. Ich bin in der Pop-Kultur der Nachkriegszeit groß geworden, mit einer klaren Bevorzugung Englands vor den USA, weil ich den englischen Humor, die Literatur und selbstverständlich die Musik sehr mag. Ich arbeite sehr gerne mit Engländern zusammen, auch bei meinem letzten Film Monsieur N. Ich habe lange Zeit für das englische Fernsehen gearbeitet. Die Mischung aus Englisch und Französisch ist sehr reichhaltig und kann zu verblüffenden Ergebnissen führen. Frankreich und England sind wie zwei völlig verschiedene Welten, die, obwohl sie so nah beieinander liegen, Lichtjahre voneinander entfernt sind. Die Engländer sind ganz woanders. Wie Louis zu sagen pflegt: „Die Männer kommen vom Mars, die Frauen von der Venus, und die Engländer aus England.“ Wie haben Sie diesen kulturellen Schock genutzt? Louis ist unter den Engländern völlig verloren. Er spricht ihre Sprache nicht und kann mit ihrer Art nichts anfangen. Er versteht nichts, man versteht ihn nicht, und dabei versucht er doch, dort einen Film zu drehen. Das ist die Situation, die die Intrige und das Verhältnis zu denen, die er trifft, unterstützt. Gibt es eine Szene, die Sie besonders mögen? Beim Schreiben der Dinner-Szene habe ich besonders viel Spaß gehabt. Sie musste während des Drehs noch modifiziert werden, weil sie am Ende des Films liegt, und man nur noch sehen - 11 - möchte, ob die zwei wieder zueinander finden oder nicht. Mir fehlt ein bisschen der Abstand zum Ganzen, aber ich glaube, dass meine Lieblingsszene die ist, in der Louis sich verurteilt fühlt, die Dreharbeiten unterbrochen sind, und Charlotte ihm gleichzeitig ihr Mitgefühl zeigen und sich von ihm verabschieden will. Die Musik spielt in Ihrem Film eine bedeutende Rolle. Können Sie uns etwas dazu sagen? Am Anfang hatte ich eine Melodie von Burt Bacharach im Kopf, die Art Musik, die Alice und Louis in ihrer Zeit hätten hören können. Ich habe lange an das Lied „This Guy Is In Love“ gedacht, als einen Hinweis auf die gute Laune, die ich verbreiten wollte. Der Pianist von Elvis Costello, Steve Nieve, hat sich drangemacht und ein wundervolles Arrangement entworfen. Die Aufnahmen wurden in den legendären Abbey Road Studios gemacht. Ich arbeite gerne mit Musikern, die mit Filmmusik nicht viel am Hut haben, weil sie meist viel frischer sind. Steve hat es geschafft, den Esprit des Brit-Pops mit echter orchestrierter Filmmusik zu verbinden. Und dann gibt es noch Boy George, der während der Verleihungs-Zeremonie singt, die weniger an die Oscars oder Césars erinnern soll, sondern eher in die Richtung der Bafta Awards geht. Sie stellen das britische Äquivalent dar, das bis vor kurzem noch auf eine sehr sympathische Art in einer Music-Hall stattfand. Jean drängt den völlig konsternierten Boy George von der Bühne, nimmt selbst das Mikrofon und singt eine relativ kitschige Version von „Boum“ (Chanson von Charles Trenet). Ein anderes „älteres“ Element von diesem Film ist der Vorspann… Ziel war es, die Liebesgeschichte zwischen Louis und Alice zu erklären. Um die Klischees aus den 70er Jahren wiederzuerschaffen, haben wir mit eben diesen zusammengesetzten Elementen gearbeitet. Die Montage endet mit dem legendären Foto Charlottes von Helmut Newton. Was haben Sie 1975 gemacht? Ich glaube, dass ich da gerade ein Buch über Magma (französische Rockband. Anm. d. A.) schrieb. Ich war Regieassistent von Michael Parbot in der Fernsehabteilung, die er gerade für die Agentur Sigma gegründet hatte. Ich habe Negative entwickelt und geordnet und gehofft, eines Tages Foto-Reporter zu werden. EINMAL bin ich es dann geworden, aber nur um festzustellen, dass es doch nicht das war, was ich werden wollte! “Der Umgang mit Frauen ist das Element der guten Sitten.” - Goethe - - 12 - Antoine de Caunes – Biografie Antoine de Caunes wurde am 1. Dezember 1953 in Paris geboren und hat sich zu einem Multitalent beim französischen Fernsehen, zunächst bei Antenne 2, später bei Canal+, entwickelt. Zunächst war er Moderator, Producer und Humorist (Comédien) und später auch Schauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur. Er ist der Sohn des Schauspielers Georges de Caunes und der Schauspielerin und Regisseurin Jacqueline Joubert und Vater der Komikerin Emma de Caunes. Seine Karriere begann in den Siebzigerjahren als Chorleiter und Animateur. Schon bald veranstaltete er selber Rockkonzerte und produzierte sie fürs Fernsehen. Unter dem Pseudonym Paul Peravon animierte und entwarf er Titelvorspanne für Antenne 2. Seine Begeisterung für Rock hat ihn dazu gebracht, Houba-Houba und Rapido für die Rockkids zu produzieren und weitere Konzerte zu veranstalten. Bis 1987 produzierte er live für den Sender, dann wurden ihm mit dem Einzug des Privatfernsehens die Senderzeiten gekürzt. Antoine de Caunes änderte seinen Stil und ging zu Canal+. Dort hat er seine besondere Art der Moderation entwickelt: ironisch, witzig, spritzig und in atemberaubend schnellen Abläufen. Seine Sendungen liefen auch in Großbritannien. 1984-1987 hat er eine Sendung für das Radio „Marlboro Music“ entwickelt und moderiert, deren Lizenz sogar in die US verkauft wurde. Mehrere Monate lang machte er eine völlig verrückte Sendung mit Karl Zéro und Albert Algoud auf RFT: „Babebibobu“. Durch seine Auftritte bei Canal+ wurde er sehr populär und hat eine Menge Figuren erfunden und gespielt, die in ganz Frankreich bekannt sind: Claudia Schoufleur und David Copperflou, Didier l’embrouille, Michel Jacqueson und Ronald le Connard sind nur ein paar wenige davon. In diesem Zusammenhang entwickelte er ab 1993 zusammen mit dem Modeschöpfer Jean-Paul Gaultier eine burleske Reihe mit sehr britischem Humor: Eurotrash. Dann widmete sich Antoine de Caunes, als Schauspieler, Autor und Regisseur ganz dem Kino. Antoine de Caunes hat zwei Kriminalromane geschrieben, die in New York spielen und den Privatdetektiv Sam Murchinson zum Helden haben: 1990 2000 C’est bon, mais c’est chaud C’est beau mais c’est triste Außerdem sind mehrere Sammelbände seiner Fernsehauftritte erschienen, deren Texte er zusammen mit Albert Algoud schrieb: 1990 1990 1992 1993 1993 Pas mal pour un lundi Vous permettez que je vous appelle Raymond? Une ambulance peut en cacher une autre Bien entendu, je plaisante Le Petit Gildas illustré Antoine de Caunes ist seit dem 18. Mai 2007 mit der Moderatorin Daphne Roulier verheiratet. - 13 - Filmografie Als Schauspieler: 2005 UN AMI PARFAIT, Regie: Francis Girod 2003 LES CLEFS DE BAGNOLE, Régie: Laurent Baffie 2001 STUART LITTLE 2, Regie: Rob Minkoff ‚Stuart Little 2’ BLANCHE, Regie: Bernie Bonvoisin 2000 LE VÉLO DE GHISLAIN LAMBERT, Regie: Philippe Harel LÀ-BAS, MON PAYS, Regie: Alexandre Arcady 1999 CHILI CON CARNE, Regie: Thomas Gilou STUART LITTLE, Regie: Rob Minkoff 1998 ‚Stuart Little AU COEUR DU MENSONGE, Regie: Claude Chabrol L’HOMME EST UNE FEMME COMME LES AUTRES, Regie: Jean-Jacques Zilbermann ‚Männer sind auch nur Frauen’ 1996 LA DIVINE POURSUITE, Regie: Michel Deville ‚Ein Gott kommt selten allein’ /’Die Jagd nach dem tanzenden Gott’ C’EST POUR LA BONNE CAUSE, Regie: Jacques Fansten LES DEUX PAPAS ET LA MAMAN, Regie: Jean-Marc Longval ‚2 Väter für 1 Baby’ TV 1989 PENTIMENTO, Regie: Tonie Marshall als Regisseur: 2005 DÉSACCORD PARFAIT ‚Wir verstehen uns wunderbar’ 2002 MONSIEUR N. 2000 LES MORSURES DE L’AUBE ‚Love Bites’ DVD als Autor: 2005 MONSIEUR N. Co-Autor: 2005 DÉSACCORD PARFAIT ‚Wir verstehen uns wunderbar’ - 14 - Gespräch mit Charlotte Rampling Rolle: Alice d’Abanville Wie haben Sie dieses Projekt kennen gelernt? Antoine de Caunes hat mir einen handgeschriebenen Brief in meine Pariser Wohnung geschickt. Er schrieb, dass er gerade ein Drehbuch für Jean Rochefort und mich schreiben würde, und wenn ich die Idee nicht gut fände, würde er die Arbeit sofort stoppen. Diesen ersten Kontakt fand ich elegant und intrigant. Und dann kam er, um mit mir zu reden. Es war die Geschichte einer wahren Leidenschaft, die sich nach einem plötzlichen Abbruch wieder neu entfachen könnte. Wie würden Sie Ihre Rolle charakterisieren? In ihrer Jugend in Paris war Alice die Muse des Kinos der Avantgarde. Mit Louis hat sie ihre schönsten Jahre verbracht und ihre besten Filme gedreht. Sie haben sich leidenschaftlich geliebt. Nach ihrer Trennung hat sie auch auf das Kino verzichtet. Sie kehrte zurück nach London und wurde dort zu einer großen Shakespeare-Schauspielerin auf dem Theater. Sie hat einen englischen Lord geheiratet, lebt ein aristokratisches Leben auf dem Lande und geht gleichzeitig ihrem künstlerischen Beruf nach. Was haben Sie mit Alice gemeinsam? Die Rolle der Alice wurde für mich geschaffen und hat viel Ähnlichkeit mit mir. Antoine hat versucht, sich Charlotte in Alice und Alice in Charlotte vorzustellen. Wir sind überschäumende, gegensätzliche und komplexe Persönlichkeiten. Und sehr britisch! Gibt es eine Szene, die Sie besonders mögen? Die Wut-Szene im Theater während der Kostüm-Proben. Louis erscheint, und es ist Krieg. Stark, intensiv und witzig. Wie war die Stimmung während des Drehs? Es war ein sehr fröhlicher Dreh. Verständlich bei einem solchen Thema: eine romantische Komödie, mit viel Ironie. Dieser Kontrast sorgte für die Stimmung. Ich habe sehr viele dramatische Filme gedreht und konnte deshalb die Leichtigkeit und Lebendigkeit von diesem hier besonders genießen. Antoine hat es geschafft, echte Lebensfreude am Set entstehen zu lassen. In welche Rolle hat Antoine de Caunes Ihrer Meinung nach am meisten von sich selbst gegeben? Sicher in beide, sowohl in die männliche als auch in die weibliche. Die Seelenzustände der Regisseure finden sich oft in ihren Charakteren wieder. Antoine ist ein sehr aufmerksamer Regisseur. Ich vertraue seiner Aufmerksamkeit. Er ist gerecht und sehr menschlich in seiner Art zu arbeiten, gegenüber seinen Schauspielern und seinem Team. Bei einem solchen Ver- 15 - trauen innerhalb einer Gruppe ist die Arbeit noch viel intensiver. Wie ist diese erste Zusammenarbeit mit Jean gelaufen? Ich habe viele Filme von Jean gesehen, und der Jean, den ich kennen gelernt habe, ist auch der, den ich mir vorgestellt habe. Er ist voller Fantasie. Seine Vorstellungskraft und sein Witz machen ihn zu einem sehr poetischen Menschen, der immer überraschend handelt. Wenn er spielt, ist er nie sehr weit entfernt von dem, was er im Leben ist. In diesem Film besonders, weil Antoine die Rollen, sehr menschlich übrigens, für uns geschaffen hat. Man kann einen Teil unserer Welten - der von Charlotte Rampling und Jean Rochefort - in den Leben von Alice und Louis wiederfinden. In diesem Film haben Sie zwei Ehemänner. Wie war die jeweilige Arbeit mit ihnen? Ian Richardson ist ein atypischer Ehemann, denn er ist ein homosexueller Lord. Ian ist wundervoll in dieser Rolle. Wir haben hervorragend zusammengearbeitet und in den Rollen sehr gut miteinander harmoniert. Ich kenne Ian schon lange. Wir wollten schon immer was zusammen machen, und Antoine hat uns zusammengebracht, ohne es zu wissen. Die Arbeit an einem Kinofilm ermöglicht einem, sich durch die Rolle vorzustellen, wie das Leben wohl sein könnte. Mit imaginären Begegnungen, die dann Wirklichkeit werden. Dies ist einer der Vorteile des Films. Man kann in einer realen Situation herumexperimentieren, ohne sich dabei wirklich festzulegen. Alice hat ein Leben gelebt, das sehr nah an meinem liegt, und ich bin froh, es durch Jean und Ian kennen gelernt zu haben. Mit jedem Kollegen arbeitet man anders. Jean lebt in seiner eigenen Welt, und ich habe ihn in dieser Welt abholen müssen. Ich musste mich ihm dort einfach anschließen, damit unsere Geschichte entstehen konnte. Die Unterschiede zwischen den Schauspielern sind essentiell, genau so wie sie es bei den Menschen sind, und das ist das, was dieses Metier und diese Existenz so wertvoll macht. Sie sind das Pendeln zwischen Frankreich und England gewohnt. Das ist mein Leben. Ich bin Engländerin und lebe seit fünfundzwanzig Jahren in Frankreich. Ich fahre mit dem Eurostar wie mit dem Bus. Ich bin zweisprachig. Ich denke und ich träume auf Französisch. Ich bin anders, wenn ich französisch spreche als wenn ich englisch spreche. Das ist aber völlig verständlich bei den Unterschieden, die es zwischen den Franzosen und Engländern gibt! Was haben Sie während des Falls von Saigon 1975 gemacht? Es war ein wichtiger Moment in meinem Leben. Ich habe einen Mann wegen einem anderen verlassen. Aus beruflicher Sicht war es der Beginn meiner Karriere in Frankreich. Ich hatte gerade Portier de nuit („Der Nachtportier“, I 1974) gedreht und war kurz davor, La chair de l’orchidée („Das Fleisch der Orchidee“, F 1975) von Patrice Chéreau und Taxi mauve (F 1977, „Das Schloss des Tyrannen“ D Video 1984) von Yves Boisset zu drehen. - 16 - Charlotte Rampling (Alice d’Abanville) Charlotte Rampling wurde am 5. Februar 1946 in Sturmer (Essex) in England geboren. Ihr Vater, Godfrey Rampling war Oberst in der britischen Armee und gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1936 eine Goldmedaille in der 4-x-400-Meter-Staffel. Schon 1953 zieht die Familie nach Fontainebleau, und Charlotte verbringt ihre Schulzeit auf renommierten Internaten in Frankreich und England. Dann wird sie Fotomodell. Schon bald gibt sie diese Karriere auf und studiert Schauspiel an der Londoner Schauspielschule The Royal Court. Dort entdeckt sie Richard Lester: In ‚Der gewisse Kniff’ (THE KNACK … AND HOW TO GET IT) hat sie 1965 ihren ersten kleinen Auftritt als Wasserski-Läuferin. Schon ein Jahr später hat sie in der Komödie ‚Georgy Girl’ (GEORGY GIRL) ihre erste größere Rolle neben Lynn Redgrave. Diese Nebenrolle macht sie schnell über Großbritannien hinaus bekannt, und die Rollenangebote häufen sich. In den 1960ern spielte sie in England meist nur in harmlosen Filmen, entsprechend waren ihre Rollen, wie sie selber sagt: „Dollybirds, and girls following plots, and girlfriend of the hero“ („Püppchen, Mädchen, die dem Plot folgten und die Freundin des Helden“). Wirklich herausfordernde Rollen sucht sie deshalb in Italien und bekommt tatsächlich in Luchino Viscontis ‚Die Verdammten’ (LA CADUTA DEGLI DIE, I 1969) ihre erste bedeutende Aufgabe. Bis Mitte der 1970er Jahre spielt sie in vielen italienischen Produktionen. Unter ihnen auch Liliana Cavanis ‚Der Nachtportier’ (IL PORTIERE DI NOTTE, I 1974), dem Skandalfilm jener Jahre, in der sie als ehemaliges KZ-Opfer ein sadomasochistisches Verhältnis zu ihrem ehemaligen Wächter und Peiniger zu durchleben hat. Der Auftritt in diesem Film bedeutet den Anfang ihrer internationalen Karriere: Woody Allen, Sidney Lumet und Alan Parker werden auf sie aufmerksam. Fast immer bietet man ihr sehr differenzierte, schwierige Rollen an. 1972 verliebt sie sich in den Schauspieler Bryan Southcombe, lässt sich in Frankreich nieder und lebt mit ihm und einem Mannequin eine ‚Ehe zu Dritt’. Sohn Barnaby, heute Fernsehregisseur, wird geboren. 1976 heiratet sie den Musiker Jean-Michel Jarre. Die Ehe ist skandalumwittert und wird 1996 geschieden. Im Jahr 2000 übernimmt sie die Hauptrolle in François Ozons Filmdrama ‚Unter dem Sand’, (SOUS LE SABLE, F 2000) für die sie den französischen César und den Europäischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin erhält. Wegen ihrer Verdienste um die kulturellen Beziehungen zwischen Frankreich und Großbritannien wird sie Ende des Jahres 2000 zum Officer of the Order of the British Empire ernannt. 2002 veröffentlicht sie ein Album unter dem Titel „comme une femme“ mit französischen und englischen Liedern von Michel Rivegauche und Jean-Pierre Stora. Begleitet wird sie von dem Pianisten Claude Rogen. 2003 wird sie für Ozons ‚Swimming Pool’ erneut in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für einen César und einen Europäischen Filmpreis nominiert. Sie gewinnt den Europäischen Filmpreis. - 17 - Im selben Jahr beginnt ihre Theaterkarriere, sie spielt im Pariser Theatre Edouard VII. „Petits Crimes Conjugaux“. 2004 erhält sie in London hervorragende Kritiken für ihre Leistung in Pierre Marivaux’ Theaterstück „The False Servant“. Mit dem deutschen Fotografen Jürgen Teller macht sie eine Woche lang in einem Pariser Hotel eine exzessive Langzeit-Performance. Die dabei entstandenen Bilder werden im Sommer 2004 in Wien unter dem Titel “Louis XV” erstmals ausgestellt und in einem Buch veröffentlicht. Bei den 56. Internationalen Filmfestspielen in Berlin vom 9. bis 19. Februar 2006 ist sie Jury-Präsidentin und bei den französischen Präsidentschaftswahlen unterstützte sie Nicolas Sarkozy. Charlotte Rampling hat in weit mehr als 100 Filmen mitgewirkt, hier die wichtigsten: Die Kinofilme (Auswahl) 2007 2005 2004 2003 2002 2000 1999 1997 1996 1994 1992 1989 1988 CAÓTICA ANA, Regie: Julio Medem ANGEL, Regie: François Ozon‚ Angel – Ein Leben wie im Traum’ VERS LE SUD, Regie: Laurent Cantet ‚In den Süden’ DÉSACCORD PARFAIT, Regie: Antoine de Caunes ‚Wir verstehen uns wunderbar’ BASIC INSTINCT 2, Regie: Michaël Caton-Jones ‚Basic Instinct – Neues Spiel für Catherine Tramell’ LEMMING, Regie: Dominik Moll ‚Lemming’ IMMORTEL (AD VITAM), Regie: Enki Bilal ‚Immortal’ THE STATEMENT, Regie: Norman Jewison ‚The Statement – Am Ende einer Flucht’ SWIMMING POOL, Regie: François Ozon ‚Swimming Pool’ EMBRASSEZ QUI VOUS VOUDREZ, Regie: Michel Blanc ‚Küss mich, wenn du willst’ I’LL SLEEP WHEN I’M DEAD, Regie: Mike Hodges ‚Dead Simple’ DVD SOUS LE SABLE, Regie: François Ozon ‚Unter dem Sand. Sous le sable’ SIGNS & WONDERS, Regie: Jonathan Nossiter THE CHERRY ORCHARD, Regie: Mihalis Kakogiannis WINGS OF THE DOVE, Regie: Iain Softley ‚Die Flügel der Taube’ ASPHALT TANGO, Regie: Nae Caranfil invasion of privacy, Regie: Anthony Hickox ‚Tödliche Umstände’ TIME IS MONEY, Regie: Paolo Barzman HAMMERS OVER THE ANVIL, Regie: Ann Turner ‚Sommer des Erwachens’ REBUS, Regie: Massimo Guglielmi D. O. A., Regie: Rocky Morton und Annabel Jankel ‚D.O.A. – Bei Ankunft Mord’ - 18 - 1987 1986 1985 1984 1982 1980 1977 1976 1975 1974 1973 1972 1971 1969 1968 1967 1966 1965 1964 ANGEL HEART, Regie: Alan Parker ‚Angel Heart’ MASCARA, Regie: Patrick Conrad MAX MON AMOUR, Regie: Nagisa Oshima ‚Max mon amour’, TV ON NE MEURT QUE 2 FOIS, Regie: Jacques Deray ’Mörderischer Engel’ TRISTESSE ET BEAUTÉ, Regie: Joy Fleury VIVA LA VIE, Regie: Claude Lelouch ‚Viva la Vie – Es lebe das Leben’ LE VERDICT, Regie: Sidney Lumet ‚The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit’ STARDUST MEMORIES, Regie: Woody Allen ‚Stardust Memories’ UN TAXI MAUVE, Regie: Yves Boisset ‚Das malvenfarbene Taxi’ + ‚Irisches Intermezzo’ TV + ‚Das Schloss des Tyrannen’ Video ORCA, Regie: Michael Anderson ‚Orca, der Killerwal’ FOXTROT, Regie: Arturo Ripstein ‚Tödliches Inselparadies’ FAREWELL, MY LOVELY, Regie: Dicks Richards ‚Fahr zur Hölle, Liebling’ LA CHAIR DE L’ORCHIDÉE, Regie: Patrice Chereau ‚Das Fleisch der Orchidee’ YUPPI DU, Regie: Adriano Celentano ‚Yuppi du’ IL PORTIERE DI NOTTE, Regie: Liliana Cavani ‚Der Nachtportier’ CARAVAN TO VACCARES, Regie: Geoffrey Reeve ‚Duell in Vaccares’ ZARDOZ, Regie: John Boorman GIORDANO BRUNO, Regie: Giuliano Montaldo ‚Giordano Bruno – Der Ketzer muss brennen’ ASYLUM, Regie: Roy Ward Baker ‚Asylum – Irrgarten des Schreckens’ HENRI VIII. AND HIS SIX WIFES, Regie: Waris Hussein ‚Heinrich VIII. und seine sechs Frauen’ CORKY, Léonard Horn ADDIO, FRATELLO CRUDELE, Regie: Giuseppe Patroni Griffi THE SKIBUM, Regie: Bruce D. Clark VANISHING POINT, Regie: Richard C. Sarafian ‚Fluchtpunkt San Francisco’ LA CADUTA DEGLI DEI, Regie: Luchino Visconti ‚Die Verdammten’ THREE, Regie: James Salter SEQUESTRO DI PERSONA, Regie: Gianfranco Mingozzi THE LONG DUEL, Regie: Ken Annakin ,Der Kampf’ GEORGY GIRL, Regie: Silvio Narizzano ‚Georgy Girl’ ROTTEN TO THE CORE, Regie: John Boulting THE KNACK … AND HOW TO GET IT, Regie: Richard Lester ‚Der gewisse Kniff’ - 19 - Gespräch mit Jean Rochefort Rolle: Louis Ruinard Wie haben Sie Antoine de Caunes kennen gelernt? Ich kenne seine Eltern ein bisschen und habe ihn erstmals im Fernsehen gesehen. Ein Stil, eine erfrischende Art der Witzigkeit, eine angenehme Vulgarität, für mich eine Entdeckung. Sie haben die Entwicklung des Projektes mitbekommen? Die Entwicklung war sehr langwierig, wie so oft. Es ist eine Komödie, bei der die Liebe über die Zeit andauern kann, eine fühlbare Liebe, wahr, erschütternd, ernstes Thema, notwendig für eine gute Komödie. Was für ein Regisseur ist Antoine? Man spürt, dass er sensibel ist, voller Zweifel, aber man folgt ihm trotzdem blind, und das nicht ohne Grund. Wer ist Louis Ruinard? Er ist ein Mann und gleichzeitig ein Kind, aber er hat mein Alter und das bedauert er. Das Leben ist oft nicht so, wie er es sich wünscht, deswegen erfindet er es neu, er macht Kino. Was haben Sie mit dieser Rolle gemeinsam? Unglaublich viel. Wir gehen oft miteinander aus. Wie war Ihre Zusammenarbeit mit Charlotte Rampling? Charlotte Rampling als Partnerin in einer Liebesgeschichte, das ist ein Erfolg für einen alten Clown. Mit ihr ist alles leicht, man vergisst während der Szenen, dass man überhaupt einen Text dafür lernen musste. Wie oft war ich während unserer Szenen überrascht, dass da Leute um uns herum standen und es auch noch wagten, uns zu filmen! Und mit James Thiérrée? Ich bewundere ihn, er ist ein unglaublicher Erfinder und ich heiße ihn herzlich willkommen in der Welt des Films. Kannten Sie Isabelle Nanty? Nein, nicht wirklich. Eine bemerkenswerte Schauspielerin, Theater-Regisseurin, bereits ein Film, voller Zweifel, voller Fragen, brillant und komischerweise Dänin. Der britische Humor steht Ihnen gut. Danke, aber ich würde es nicht wagen, diesbezüglich zu viel zu riskieren, nachdem ich solche Lektionen während des Films gelernt und Ian Richardson spielen gesehen habe. Was haben Sie 1975 gemacht? Viele Erinnerungen, die uneigentliche Komödie Un éléphant ça trompe énormément („Ein Elefant irrt sich gewaltig“, F 1976) von Yves Robert. Zwei Monate war ich am Nordatlantik, um das Ende eines Mannes für den Film Le crabe tambour (F 1977, „Der Haudegen“ D TV 1995) von Pierre Schoendoerffer zu verkörpern. - 20 - Jean Rochefort (Louis Ruinard) Biografie Jean Raoul Robert Rochefort wird am 29. April 1930 in Dinan (Côtes-d’Armor) in der Bretagne geboren. Mit 19 geht er nach Paris zunächst auf das Centre d’Art dramatique de la rue Blanche und später auf das Conservatoire national. Ab 1953 arbeitet er sieben Jahre lang als Schauspieler und Regisseur bei der Compagnie Grenier Hussenot. Seine erfolgreiche Karriere beim Film beginnt Mitte der 50er Jahre. Nach 1964 spielt er in der ‚Angélique’-Reihe und tritt mehrmals neben Jean-Paul Belmondo auf, mit dem er das Pariser Konservatorium besucht hatte. Man sieht ihn oft in komischen Filmen, z. B. neben Louis de Funès oder Pierre Richard, dem legendären großen Blonden mit dem schwarzen Schuh. Im dramatischen Fach etablierte er sich 1972 als Ehemann von Annie Girardot und Vater von Claude Jade in Serge Korbers ‚Kerzenlicht’ (LES FEUX DE LA CHANDELEUR). Mit der Hauptrolle in der erfolgreichsten französischen Komödie der 1970er Jahre, ‚Ein Elefant irrt sich gewaltig’ (Un éléphant ça trompe énormément), spielte er sich endgültig in die erste Reihe der französischen Schauspieler. Nicht nur in humorvollen, sondern auch in vielen ernsten Rollen ist er seit 50 Jahren fester Bestandteil des französischen Kinos. Zwischen 1956 und 2007 spielte Rochefort in etwa 150 Filmen. Dreimal führte er selbst Regie. 1960 heiratet er Alexandra Moscwa, mit der er zwei Kinder hat: Marie (*1962) und Julien (*1965). Seine drei anderen Kinder sind: Pierre (mit Nicole Garcia), Clémence und Louise. 2007 spielt er mit Julien, der auch Schauspieler geworden ist, Vater und Sohn in dem Fernsehfilm Hautot père et fils nach einer Novelle von Guy de Maupassant. Unzähligen Trickfilmen hat er mit seiner Stimme zum Erfolg verholfen und ist bis heute als Synchronsprecher hoch geschätzt. Ganz nebenbei ist er auch noch als sportlicher Fachberater für France Telévision tätig, für die er u. a. auch 2004 die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele kommentiert hat. Preise: Césars 1976: Beste Nebenrolle in „Que la fête commence“ Césars 1978: Bester Hauptdarsteller in „Le Crabe-tambour“ Césars 1999: Für sein Lebenswerk / pour l’ensemble de sa carrière Theater zuletzt: 1998: ‚Art’ von Yasmina Reza mit Pierre Vaneck und Jean-Louis Trintignant. Show-Bühne zuletzt: 2007 singt er im ‚Olympia’ in den letzten drei Vorstellungen der Tournee von Vincent Delem “Félicie aussi” ein Chanson von Fernandel. - 21 - Filmografie Die Kinofilme (Auswahl) 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 1999 1998 1997 1996 1996 1994 1995 1994 1993 J’AI TOUJOUR RÊVE D’ÊTRE UN GANGSTER, Regie: Samuel Benchetrit ‚I Always Wanted to Be a Gangsterʼ, intern. englischer Titel MR. BEAN’S HOLIDAY, Regie: Steve Bendelack ‚Mr. Bean macht Ferien’ NE LE DIS À PERSONNE, Regie: Guillaume Canet AKOIBON, Regie: Edouard Baer DÉSACCORD PARFAIT, Regie: Antoine de Caunes ‚Wir verstehen uns wunderbar’ L’ENFER, Regie: Danis Tanovic ‚Wie die Hölle’ RRRRRR!!!..., Regie: Alain Chabat FANFAN LA TULIPE, Regie: Gérad Krawczyk ‚Fanfan der Husar’ DVD BLANCHE, Regie: Bernie Bonvoisin L’HOMME DU TRAIN, Regie: Patrice Leconte ‚Das zweite Leben des Monsieur Manesquier’ HONOLULU BABY, Regie: Maurizio Nichetti LE PLACARD, Regie: Francis Veber ‚Ein Mann sieht rosa’ REMBRANDT VAN RIJN, Regie: Charles Matton ‚Rembrandt’ (Österreich) EL VIENTO SE ILEVÓ LO QUÉ, Regie: Alejandro Agresti ‚Das letzte Kino der Welt’ Großer Preis San Sebastian 1998 (Concha de Oro) Großer Preis der Jury, Chicago 1998 LE SERPANT A MANGÉ LA GRENOUILLE, Regie: Alain Guesnier BARRACUDA, Regie: Philippe Haim ‚Barracuda – Vorsicht Deutschland Nachbar!’ NEVER EVER, Regie: Charles Finch ‚Verhängnisvolle Begegnung’ RIDICULE, Regie: Patrice Leconte ‚Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins’ Golden Hugo, Chicago 1996 LES GRANDS DUCS, Regie: Patrice Leconte ‚La Tournee – Bühne frei für drei Halunken’ PALACE, Regie: Tricicle (= Joan Gràcia, Paco Mir, Carles Sans) PRÊT-À-PORTER, Regie: Robert Altman ‚Prêt-à-porter’ TUTTI GLIANNI UNA VOLTA L’ANNO, Regie: Gianfrancesco Lazotti Publikumspreis, Annecy 1994 Spezialpreis der Jury, Chamrousse 1994 TOM EST TOUT SEUL, Regie: Fabien Onteniente LA PROSSIMA VOLTA IL FUOCO, Regie: Fabio Carpi TOMBÉ DU CIEL, Regie: Philippe Lioret - 22 - 1992 1991 1990 1989 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 1981 1980 1979 Concha d’Oro, Beste Regie, Saint-Sebastian 1993 CIBLE ÉMOUVANTE, Regie: Pierre Salvadori ‚Der Killer und das Mädchen’ Prix Cyril Collard 1993 TANGO, Regie: Patrice Leconte ‚Tango Mortale’ EL LARGO INVIERNO, Regie: Jaime Camino ‚The Long Winter’ LE BAL DES CASSE-PIEDS, Regie: Yves Robert ‚Ein Affenzirkus’ L’ATLANTIDE, Regie: Bob Swaim AMOUREUX FOU, Regie: Robert Ménard ‚Die Liebestollen’ + ‚Eine verrückte Liebe’, Preis für die beste männliche Hauptrolle der Kanadischen Filmakademie 1991 LE MARI DE LA COIFFEUSE, Regie: Patrice Leconte ‚Der Mann der Friseuse’ Prix Louis Delluc LE CHATEAU DE MA MÈRE, Regie: Yves Robert ‚Das Schloss meiner Mutter’ Prix George de Beauregard 1991, Beste Regie JE SUIS LE SEIGNEUR DU CHATEAU, Regie: Régis Wargnier ‚Das Schloss gehört mir’ MIEI PRIMI QUARANT’ANNI, Regie: Carlo Vanzina ‚Meine ersten vierzig Jahre’ TANDEM, Regie: Patrice Leconte ‚Ein unzertrennliches Gespann’ LE MOUSTACHU, Regie: Dominique Chaussois LA GALETTE DES ROIS, Regie: Jean-Michel Ribes SORTÜZ EGY FEKETE BIVALYÉRT, Regie: László Szabó RÉVEILLON CHEZ BOB, Regie: Denys Granier-Deferre FRANKENSTEIN 90, Regie: Alain Jessua CANI DI GERUSALEMME, Regie: Fabio Carpi (TV) L’AMI DE VICENT, Regie: Pierre Granier-Deferre ‚Mein Freund der Frauenheld’ UN DIMANCHE DE FLIC, Regie: Michel Vianey ‚Zwei Profis steigen aus’ L’INDISCRETION, Regie: Pierre Lary ‚Flirt mit dem Tod’ Bester Hauptdarsteller, Montreal 1982 LE GRAND FRÈRE, Regie: Francis Girod ‚Der Bulle und die Dirne’ + ‚Der große Bruder’ IL FAUT TUER BIRGIT HASS, Regie: Laurent Heynemann UN ÉTRANGE VOYAGE, Regie: Alain Cavalier ODIO LE BIONDE, Regie: Giorgio Capitani ‚Ich hasse Blondinen’ CHÈRE INCONNUE, Regie: Moshé Mizrahi ‚Liebe Unbekannte’ COURAGE FUYONS, Regie: Yves Robert ‚Jetzt oder nie’ FRENCH POSTCARDS, Regie: Williard Huyck ‚Wer geht denn noch zur Uni?’ - 23 - 1978 1977 1976 1975 1974 1973 1972 LE CAVALEUR, Regie: Philippe de Broca ‚Eduard der Herzensbrecher’ GRANDISON, Regie: Achim Kurz ‚Grandison’ WHO’S KILLING THE GREAT CHIEFS OF EUROPE?, Regie: Ted Kotcheff ‚Die Schlemmerorgie’ + ‚Ein Kochtopf voller Leichen’ (Video) NOUS IRONS TOUS AU PARADIS, Regie: Yves Robert ‚Wir kommen alle in den Himmel’ LE CRABE-TAMBOUR, Regie: Pierre Schoendorffer ‚Der Haudegen’ César 1978, Bester Hauptdarsteller LE DIABLE DANS LA BOÎTE, Regie: Pierre Lary UN ÉLÉPHANT ÇA TROMPE ÉNORMÉMENT, Regie: Yves Robert ‚Ein Elefant irrt sich gewaltig’ CALMOS, Regie: Bertrand Blier LES MAGICIENS, Regie: Claude Chabrol ‚Die Schuldigen mit den sauberen Händen’ LES VÉCÉS ÉTAIENT FERMÉS DE L’INTÉRIEUR, Regie: Patrice Leconte LES INNOCENTS AUX MAINS SALES, Regie: Claude Chabrol ‚Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen’ ISABELLE DEVANT LE DÉSIR, Regie: Jean-Pierre Berckmans LE RETOUR DU GRAND BLOND, Regie: Yves Robert ‚Der große Blonde kehrt zurück QUE LA FÊTE COMMENCE, Regie: Bertrand Tavernier ‚Wenn das Fest beginnt …’ César 1975, Bester Hauptdarsteller LE FANTÔME DE LA LIBERTÉ, Regie: Luis Bunuel ‚Das Gespenst der Freiheit’ MIO DIO COME SONO CADUTA IN BASSO, Regie: Luigi Comencini ‚Wie tief bin ich gesunken’ L’HORLOGER DE SAINT-PAUL, Regie: Bertrand Tavernier ‚Der Uhrmacher von St. Paul’ Prix Louis Delluc COMMENT RÉUSSIR DANS LA VIE QUAND ON EST CON ET PLEURNICHARD, Regie: Michel Audiard DIO, SEI PROPRIO UN PADRETERNO! Regie: Michele Lupo ‚La Pistola’ + ‚Gun Man’ (Video) SALUT L’ARTISTE, Regie: Yves Robert ‚Mach’s gut, Nicolas’ LE COMPLOT, Regie: René Gainville BEL ORDURE, Regie: Jean Marboeuf L’HÉRITIER, Regie: Philippe Labro ‚Der Erbe’ LES FEUX DE LA CHANDELEUR, Regie: Serge Korber ‚Kerzenlicht’ DDR LE GRAND BLOND AVEC UNE CHAUSSURE NOIR, Regie: Yves Robert - 24 - 1970 1969 1968 1967 1966 1965 1964 1963 1962 1961 1958 1956 ‚Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh’ L’OEUF, Regie: Jean Herman LA LIBERTÉ EN GROUPE, Regie: Edouard Molinaro CÉLESTE, Regie: Michel Gast LE TEMPS DE MOURIR, Regie: André Farwagi ‚The time to die’ LE DIABLE PAR LA QUEUE, Regie: Philippe de Broca ‚Pack den Tiger schnell am Schwanz’ POUR UN AMOUR LOINTAIN, Regie: Edmond Sechan NE JOUEZ PAS AVEC LES MARTIENS, Regie: Henri Landé A COEUR JOIE, Regie: Serge Bourguignon LE DIMANCHE DE LA VIE, Regie: Jean Herman ANGÉLIQUE ET LE ROI, Regie: Bernard Borderie ‚Angélique und der König’ QUI ÊTES-VOUS POLLY MAGGOO?, Regie: William Klein ‚Wer sind sie, Polly Maggoo?’ LES TRIBULATIONS D’UN CHINOIS EN CHINE, Regie: Philippe de Broca ‚Belmondo – Das Rauhbein’ Prix Jean Vigo MERVEILLEUSE ANGÉLIQUE, Regie: Bernard Borderie ‚Angélique, 2. Teil’ LES PIEDS NICKELÉS, Regie: Jean-Claude Chambon ANGÉLIQUE MARQUISE DES ANGES, Regie: Bernard Borderie ‚Angélique’ LA BELLE FAMIGLIE, Regie: Ugo Gregoretti DU GRABUGE CHEZ LES VEUVES, Regie: Jacques Poitrnaud SYMPHONIE POUR UN MASACRE, Regie: Jacques Deray ‚Sieben Tote hat die Woche’ LA PORTEUSE DE PAIN, Regie: Maurice Cloche ‚Unschuldig geächtet’ LA FOIRE AUX CANCRES, Regie: Louis Daquin FORT DU FOU, Regie: Léo Joannon LE MASQUE DE FER, Regie: Henri Decoin ‚Die eiserne Maske’ CARTOUCHE, Regie: Philippe de Broca ‚Cartouche, der Bandit’ BRD ‚Cartouche – Rächer der Armen’ DDR LE CAPITAINE FRACASSE, Regie: Pierre Gaspard-Huit ‚Fracasse, der freche Kavalier’ LEON GARROS ISHCHET DRUGA, Regie: Marcel Pagliero UNE BALLE DANS LE CANON, Regie: Charles Gérard und Michel Deville ‚Eine Kugel im Lauf’ RENCONTRE À PARIS, Regie: Georges Lampin - 25 - Ian Richardson (Lord Evelyn Gaylord) Biografie Ian William Richardson wurde am 7. April 1934 in Edinburgh, Schottland, geboren. Richardson studierte am College of Dramatic Art in Glasgow und spielte in den 60er Jahren überwiegend mit der Royal Shakespeare Company, die er 1970 wegen einer Hauptrolle in der BBC-Produktion Eyeless in Gaza, nach einem Roman von Aldous Huxley, verließ. 1979 war er neben David Hemmings und Pinkas Braun der aristokratische Chef des MI6, Sir Henry Cuthbertson, in dem Fernsehfilm „Charlie Muffin“. Mitte der 1970er-Jahre gab er den Henry Higgins in einer Broadway-Wiederaufführung von My Fair Lady. Mitte der 1980er Jahre spielte er Sherlock Holmes und wurde einem breiten Publikum, nicht nur in England, bekannt als der perfide machiavellistische Politiker Francis Urquhart in dem Fernsehfilm ‚Ein Kartenhaus’ (HOUSE OF CARDS, GB 1990) und dessen Fortsetzungen ‚Um Kopf und Krone’ (TO PLAY THE KING, GB 1993) und The Final Cut (1995). Dafür wurde Ian Richardson 1991 von der British Academy of Film and Television Arts als bester Hauptdarsteller mit dem BAFTA TV Award ausgezeichnet. Im Juni 1989 wurde Ian Richardson zum Commander of the British Empire ernannt. Er spielte in rund 100 Filmen. Ian Richardson, der seit 1961 mit der Schauspielerin Maroussia Frank verheiratet war und zwei Kinder hat, verstarb völlig unerwartet am 9. Februar 2007. Filmografie Die Kinofilme (Auswahl) 2007 2005 2001 2000 1998 1997 1992 1990 BECOMING JANE, Regie: Julian Jarrold ‚Geliebte Jane’ JOYEUX NOEL, Regie: Christian Carion DÉSACCORD PARFAIT, Regie: Antoine de Caunes ‚Wir verstehen uns wunderbar’ FROM HELL, Regie: Albert und Allen Hughes ‚From Hell’ 102 DALMATIANS, Regie: Kevin Lima ‚102 Dalmatiner’ DARK CITY, Regie: Alex Proyas ‚Dark City’ INCOGNITO, Regie: John Badham B*A*P*S, Regie: Robert Townsend ‚Beverly Hills Beauties’ YEAR OF THE COMET, Regie: Peter Yates ‚Das Jahr des Kometen’ ROSENCRANTZ & GUILDENSTERN ARE DEAD, Regie: Tom Stoppard ‚Rosencrantz & Güldenstern sind tot’ - 26 - 1989 1988 1987 1972 1967 KING OF THE WIND, Regie: Peter Duffell ‚König der Winde’ BURNING SECRET, Regie: Andrew Birkin ‚Brennendes Geheimnis’ CRY FREEDOM, Regie: Richard Attenborough ‚Schrei nach Freiheit’ MAN OF LA MANCHA, Regie: Arthur Hiller ‚Der Mann von La Mancha’ THE PERSECUTION AND ASSASSINATION OF JEAN-PAUL MARAT AS PERFORMED BY THE INMATES OF THE ASYLUM AT CHARENTON UNDER THE DIRECTION OF THE MARQUIS DE SADE, Regie: Peter Brook ‚Die Verfolgung und Ermordung Jean-Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter der Anleitung des Herrn de Sade’ Isabelle Nanty (Assistentin Rageaud) Isabelle Nanty wurde am 21. Januar 1962 in Verdun geboren. Sie machte als Komikerin und Regisseurin eine große Theaterkarriere und ist auch als Standup-Comedien sehr bekannt. Seit Jahren hat sie eine Professur an der renommierten Schauspielschule Cours Florent in Paris. In Filmen spielt sie meist ausgefallene Nebenrollen. 2003 hat Isabelle Nanty ihren ersten Kinofilm inszeniert: LE BISON. Sie spielt auch, neben ihrem ehemaligen Assistenten am Cours Florant, die Hauptrolle. Theater 1996 2001 Robin des Bois, fast nach Alexandre Dumas , von Dominique Farrugia Cravate club, von Fabrice Roger-Lacan Theaterregie 1997 Décalages, erste Alleinshow von Gad Elmaleh 2006 Arthur en vrai, erste Alleinshow von Arthur 2006 Aujourd’hui, c’est Ferrier, erste Alleinshow von Julie Ferrier Filmografie Als Drehbuchautorin: 2003 Le Bison (et sa voisine Dorine) 2006 Essaye-moi, Regie: Pierre-François Martin-Laval als Regisseurin: 2003 Le Bison (et sa voisine Dorine) - 27 - als Darstellerin, Kinofilme (Auswahl): 2008 2005 2004 2003 2002 2001 1998 1993 1992 1985 1983 DISCO, Regie: Fabien Onteniente, (in Postproduktion) DÉSACCORD PARFAIT, Regie: Antoine de Caunes ‚Wir verstehen uns wunderbar’ L’ADOPTION, Regie: Alain-Paul Mallard PAS SUR LA BOUCHE, Regie: Alain Resnais ASTÉRIX & OBÉLIX: MISSION CLÉOPÂTRE, Regie: Alain Chabat ‚Asterix & Obelix: Mission Kleopatra’ LE FABULEUX DESTIN D’AMELIE POULAIN, Regie: Jean-Pierre Jeunet ‚Die fabelhafte Welt der Amelie’ SERIAL LOVER, Regie: James Huth ‚Serial Lover – Die letzte räumt die Leiche weg’ LES VISITEURS, Regie: Jean-Marie Poiré ‚Die Besucher’ LA BELLE HISTOIRE, Regie: Claude Lelouch ‚Die schönste Geschichte der Welt’ ROUGE BAISER, Regie: Véra Belmont ‚Rote Küsse’ LE FAUCON, Regie: Paul Boujenah ‚Tödliche Spur’ James Thiérrée (Paul Gaylord) Er wurde am 2. Mai 1974 in Lausanne in der Schweiz geboren. James Spencer Henry Edmond Marcel Thiérrée ist Schauspieler, Tänzer, Regisseur, Akrobat und Musiker. Und das kommt nicht von ungefähr, denn James Thiérrée ist der Enkel von Charles Chaplin, und sein Urgroßvater mütterlicherseits ist der Dramatiker Eugene O’Neill. Schon als Kleinkind von vier Jahren reiste er mit der Zirkustruppe seiner Eltern Victoria Chaplin und Jean-Baptiste Thiérrée, dem Cirque Bonjour, und trat als Bodenartist, Trapezkünstler und Fahrradartist auf. Er lernte das Tanzen, das Violinspiel, die Zauberkunst und nahm schließlich Schauspielunterricht. Er schloss sich einer Schauspieltruppe an, die am Piccolo Teatro in Mailand, an der Harvard Theatre School und am Conservatoire national supérieur d’art dramatique spielte. Neben seinen Soloprogrammen arbeitet er bei Theater und Film mit Regisseuren wie Peter Greenaway, Bob Wilson, Coline Serreau, Raul Ruiz oder Benno Besson. 1998 gründet er seine eigene Kompanie La Compagnie du hanneton. Dort inszenierte und spielte er in seinem ersten Schauspiel La Symphonie du hanneton nicht nur Theater, sondern er jonglierte und tanzte auch, war Kunstreiter, Akrobat, Chansonier, Schlangenmensch und Musiker, ging damit auf Welttournee und gewann 2005 den prix Adami und 2006 insgesamt vier Molières: drei für sich selber und einen, der für die Kostüme, ging an seine Mutter Victoria Chaplin-Thiérrée. - 28 - 2003 hat er sein zweites Spektakel geschaffen La Veillée des abysses. 2007 wurde er für seine Rolle in ‚Wir verstehen uns wunderbar!’ (Désaccord parfait) für den César als bester männlicher Nachwuchsdarsteller nominiert. Filmografie Die Kinofilme (Auswahl) 2007 2006 2005 2003 1997 1996 1995 1991 CE QUE MES YEUX ONT VU, Regie: Laurent de Bartillat CARMEN, Regie: Jean-Pierre Limosin ‚Affe unter Menschen’ TV BYE BYE BLACKBIRD, Regie: Robinson Savary DÉSACCORD PARFAIT, Regie: Antoine de Caunes ‚Wir verstehen uns wunderbar’ 18 ANS APRÈS, Regie: Coline Serreau ‚18 Jahre später’ LE BOSSU, Regie: Philippe de Broca ‚Duell der Degen’ GÉNÉALOGIES D’UN CRIME, Regie: Raoul Ruiz ‚Genealogien eines Verbrechens’ LA BELLE VERTE, Regie: Coline Serreau ‚Besuch vom andern Stern’ TOTAL ECLIPSE, Regie: Agnieszka Holland ‚Die Affäre von Rimbaud und Verlaine’ PROSPERO’S BOOKS, Regie: Peter Greenaway ‚Prospero’s Bücher’ Smasher (der Mops Winston) Zwar kennen wir Winston nicht, aber wir wissen um Das Wesen des Mopses Dieser robuste, kompakte Hund ist ein angenehmer Begleithund; er ist intelligent, verspielt, gutmütig und lernwillig. Da er zu Übergewicht neigt, ist eine ausgewogene Ernährung ausgesprochen wichtig. Der Mops ist sehr mutig und unterschätzt oft Gefahrensituationen, z.B. auch mit anderen Hunden, da er ihm entgegengebrachte Aggressionen meist nicht richtig deuten kann. Und weil er seit 2000 Jahren eine kaiserliche Rasse ist und nicht erst seit William Hogarth und Loriot auch in der bildenden Kunst eine Rolle spielt, interessiert uns auch Der Mops als Kinodarsteller Der quatschende Mops Frank ist Agent im Film Men in Black und auf der Jagd nach Außerirdischen. In Men in Black II trällert Frank „I Will Survive“ von Gloria Gaynor und „Who let the dogs out“ - 29 - von den Baha Men aus dem Beifahrerfenster des Dienstwagens. Pinky und der Millionenmops ist ein Kinderfilm von Stefan Lukschy nach dem Kinderbuch Detektiv Pinky von Gert Prokop. Die Parodie Der Wixxer handelt vom Earl of Cockwood, der auf Blackwhite Castle Möpse züchtet. Der Mops Percy spielt im Film Pocahontas mit. Miez und Mops (The Adventures of Milo and Otis) von Masanori Hata handelt von der Freundschaft zwischen Mops und der Katze Miez. Besonders interessant ist Der Mops in der Literatur: Der Mops von Bornholm von Emanuel Eckardt, 1985. Der Mops von Edelstein, Erzählung in ‘Das Märchen’ aus ‘Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter’, 1795 von Johann Wolfgang von Goethe. Plisch und Plum von Wilhelm Busch, 1882. ottos mops von Ernst Jandl ist das wohl bekannteste deutschsprachige Gedicht über einen Mops, nicht nur weil er kotzt. Der Mops von Fräulein Lunden in “Der wohltemperierte Leierkasten” von James Krüss, 1961. Möpse und Menschen. Eine Art Biographie von Loriot, Diogenes-Verlag, Zürich, 1983. Mops und Moritz. Mopsiaden oder Eine dicke Freundschaft von Gert Haucke, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1993. (siehe Besetzungseite, unten) Das Mopsbuch, Anthologie von Felicitas Noeske (Hrsg.), Auswahl literarischer Texte zum Mops, Insel-Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig, 2001. Alles Mops. Mopsiaden - Liebeserklärung an den Mops von Suzanne Barfuss, 2006. Mops Conrad ist schließlich der eigensinnige Romanheld in “Gefühlte Lage: sonnig” von Regine C. Henschel, Piper Verlag, München, 2006. “Ein Leben ohne Mops ist möglich – aber sinnlos!” - Loriot - - 30 -