Bluetooth puscht Chip- nachfrage - neue
Transcription
Bluetooth puscht Chip- nachfrage - neue
Jahr Umsätze (in Mrd.US-Dollar) Bluetooth puscht Chipnachfrage Der globale Markt für Kurzstreckenfunk-Chips hat glänzende Zukunftsaussichten. Der weltweite Gesamtmarkt wird für das Jahr 2000 auf 1,34 Mrd. US-Dollar beziffert, für das Jahr 2006 prognostiziert Frost & Sullivan einen Umsatz von 4,8 Mrd. USDollar. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 23,7%. Hauptwachstumsfaktoren sind sinkende Kosten und die Vorteile der drahtlosen Technik. Den größten Anteil am Boom der Branche hat der Bluetooth-Sektor. Hier wird mit einem Anstieg des globalen Umsatzes auf 2,3 Mrd. USDollar im Jahr 2006 gerechnet. Bluetooth liegt damit deutlich vor Wireless LAN, HomeRF und DECT. Für das Jahr 2001 prognostiziert Frost & Sullivan den Blue-toothChips bereits einen Umsatzanteil von rund 10% des Gesamtmarktes. Bei den Anwendungen bilden Handys und tragbare Computer die Spitze. Im Bluetooth-Sektor wird der Speicher meist noch als getrennter Chip geliefert. Hier ist in den nächsten Jahren eine Integration in die Basisband-Chips zu erwarten. Neue Modelle beleben das Geschäft mit Bluetooth-Chips. Kleinere Halbleiterentwickler wie Cambridge Silicon Radio und Silicon Wave haben sich frühzeitig Marktanteile gesichert. Größere Unternehmen wie Philips Semiconductors bieten dagegen integrierte Lösungen von der SiDER AUTOR Michael Wall ist Analyst in Frost & Sullivans Mobile Technology Group und Autor verschiedener Studien zu den Themen Bluetooth und Wireless LAN. Die Studie zum globalen Markt für Kurzstrecken-Chips ist Teil eines Subskriptionsservice von Frost & Sullivan, der die gesamte Wert-schöpfungskette im Bereich Bluetooth und Wireless LAN abdeckt. 4 Umsatzwachstumsrate (in %) 2000 1,34 -- 2001 1,80 34,0 2002 2,34 30,2 2003 3,10 32,6 2004 3,94 27,0 2005 4,36 10,6 2006 4,80 10,0 liziumscheibe bis zum fertigen Produkt in großen Stückzahlen an. Wireless-LAN profitiert von tragbaren Computern Insbesondere der verstärkte Einsatz tragbarer Computer wird den Absatz von Wireless-LAN-Produkten (2,4GHz-ISM-Band) weltweit kräftig wachsen lassen. Erwartet wird für 2006 ein Umsatz von 1,3 Mrd. USDollar, was einem Anteil von 27,9 % entspricht. Vor allem die Nachfrage nach Direct-Sequencing-802.11bChipsätzen soll stark ansteigen. Nicht in den Umsätzen erfasst wurden die HiperLAN2- und HighSpeed-802.11-Wireless-LAN-Standards, die im 5-GHz-ISM-RadioBand arbeiten werden. Hier erwartet man Übertragungsraten von 54 Mbit/s mittels Orthogonal Frequency Digital Multiplexing (OFDM). Die 802.11-5-GHz-Systeme sind in Europa allerdings nicht lizenziert. RF-basierte Wireless-LAN-Technologien haben einen größeren Marktanteil als Infrarotanlagen, da letztere weniger flexibel sind. Es ist davon auszugehen, dass infrarotbasierte Wireless-LAN-Verbindungen bald nicht mehr angeboten werden. HomeRF-Chips sind besonders in den USA gefragt Wie Bluetooth und die meisten Wireless-LAN-Produkte nutzt HomeRF das lizenzfreie 2,4-GHz-Band. Es ist eine offene Industrienorm, die die HomeRF Working Group (HRFWG) etabliert hat. Der Standard ist unter der Bezeichnung Shared Wireless Access Protocol (SWAP) bekannt. Die Hersteller von HomeRFChipsätzen profitieren von der Entscheidung der US-amerikanischen Federal Communications Commission (FCC), für HomeRF-Produkte (Quelle: Frost & Sullivan) Allround Der Weltmarkt für Kurzstreckenfunk-Chips. Prognose bis 2006 Jahr Datenraten von bis zu 10 Mbit/s zuzulassen. Positiv wirken sich auch sinkende Kosten für Frequenzsprung-Chipsätze und die zunehmende Vernetzung aus. Laut Studie wird die Technik aber auf kleinere Büros und Privathaushalte mit mehreren PCs beschränkt bleiben. Im Jahr 2006 sollen 3,3 % der Gesamtumsätze auf dieses Segment entfallen. DECT-Chips verlieren an Umsatz Anders als bei HomeRF wird der Umsatz mit DECT-Chipsätzen im gleichen Zeitraum zurückgehen. DECT ist der europäische Standard für Schnurlos-Telefone und ist auch außerhalb Europas, vor allem in Asien, weit verbreitet, allerdings nicht in den USA. Durch die zunehmende Marktsättigung und den Einsatz von Chipsätzen geringer Qualität sinken hier die Preise. Noch ist DECT der wichtigste Sektor. Im Jahr 2000 entfielen 85% der Umsätze auf diesen Bereich. Für 2006 werden nur noch 20,3% prognostiziert. Auch bei der Entwicklung von Protokollsoftware bemühen sich verschiedene kleinere Unternehmen, neben Konzernen wie Microsoft und Intel Fuß zu fassen. TTP Communications und Widcomm sind zwei der bekanntesten Softwarehäuser, die den Halbleiterherstellern komplette Protokollstacks oder Teile davon liefern. Von den Entwicklern müssen noch Probleme im Zusammenhang mit Interoperabilität, Signalstörung und dem Zulassungsprozess für Bluetooth-Produkte gelöst werden. Auch können Beschränkungen bei der Lieferung von Chipsätzen an kleinere Produktentwickler die Einführung neuer innovativer Anwendungen verzögern. 414 Telecomm & Elektronik 1/2001