Ein Handy für alle Fälle: Smartphones verdrängen den PDA

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Ein Handy für alle Fälle: Smartphones verdrängen den PDA
Teneriffas Neue Presse - Nachrichten Informationen Reportagen
Ein Handy für alle Fälle: Smartphones verdrängen den PDA
18. Mai 2007
Stuttgart/Berlin.
Es gab eine Zeit, in der Mobiltelefone noch zum Telefonieren da waren.
Wer unterwegs Dokumente anschauen oder Kontakte pflegen wollte, musste
zusätzlich auf kleine Taschencomputer zurückgreifen. Diese Personal Digital
Assistants (PDA) gibt es seit Anfang der neunziger Jahre. Newton, Psion oder
auch Palm sind bekannte Namen. Doch ihr Ende scheint besiegelt, seitdem Handys
nach und nach alle ihre Funktionen übernehmen.
"Das ist ein eindeutiger Trend, PDAs werden von Smartphones
verdrängt", sagt Bernd Theiss, Testleiter der in Stuttgart erscheinenden
Zeitschrift "connect". Menschen, die mit ihrem Mobiltelefon E-Mails
abrufen oder eben mal schnell auf die Börsenkurse schauen, werden von Passanten
schon lange nicht mehr mit Zeitreisenden verwechselt. Der Branchenverband
BITKOM in Berlin hat erhoben, dass in Deutschland im Jahr 2007 vier von fünf
Handy-Besitzern mit ihrem Gerät auch ins Internet gehen können. Immerhin 40
Prozent würden dies auch tatsächlich tun.
Allerdings ist die Internetfähigkeit nicht das
wesentliche Unterscheidungskriterium zwischen PDAs und Smartphones. "Der
Mobilfunkteil macht den Unterschied", sagt Theiss. Während PDAs inzwischen
meist auch WLAN für den drahtlosen Internetzugang an Bord haben, sind
Mobilfunk-Technologien wie GPRS, HSCSD, EDGE, UMTS oder HSDPA den Smartphones
vorbehalten. Kurz gesagt: Smartphones sind PDA und Mobiltelefon in einem Gerät.
Als Betriebssystem ist in Smartphones am häufigsten Symbian anzutreffen.
Windows Mobile arbeitet sowohl in Smartphones als auch in PDAs. Manchmal kommen
auch herstellereigene Systeme zum Einsatz - zum Beispiel Palm OS im PDA oder
RIM OS in den Blackberry-Smartphones. Vor dem Kauf gilt es zu prüfen, ob auch
alle benötigten Programme für das jeweilige Betriebssystem zu haben sind.
"Handys mit Java sind aber noch keine Smartphones", warnt Theiss. In
den meisten Java-Handys werden über die Programmiersprache nur Spiele, ein
E-Mail-Client, ein MP3-Spieler oder einzelne Internet-Anwendungen realisiert.
Im Gegensatz zu Smartphones können aber nicht mehrere Programme gleichzeitig
laufen. Beim Musikhören mal eben Börsenkurse abzurufen, ist also mit reinen
Java-Handys in der Regel nicht möglich.
Lange galt, dass Smartphones den PDAs vor allem in Sachen Displaygröße
hoffnungslos unterlegen sind. Doch gerade beim Browsen von Internet-Seiten, dem
Betrachten von Dokumenten oder Tabellen und beim Anschauen von Videos ist eine
gewisse Größe unabdingbar. "Inzwischen können Smartphones bei der Software
und dem Display mit PDAs konkurrieren", sagt Theiss. Beispielsweise sind
das Symbian-Smartphone Nokia N93i mit 2,4-Zoll-Display oder das
Windows-Mobile-Smartphone Palm Treo 750 mit 2,6-Zoll-Display dem PDA iPAQ
RX4240 mit 2,8-Zoll-Display von Hewlett Packard fast ebenbürtig.
"Das einfache Telefonieren kann unter der Universalität eines Smartphones
leiden", sagt Theiss. Beispielsweise das Wechseln zwischen Profilen arte
bei manchem Modell zur Geduldsprobe aus. Während bei PDAs vor allem
Touchscreens zur Texteingabe benutzt werden, sind bei Smartphones häufig kleine
Knopftastaturen anzutreffen. Wem beides zu fummelig ist, weil er längere Texte
oder Mails schreiben muss, bekommt für jede der Geräteklassen separate kleine
Klapptastaturen, die sich meist über den Kurzstreckenfunk Bluetooth anbinden
lassen. Einigkeit demonstrieren Smartphone und PDAs auch beim Speicher: Flash
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Generiert: 15 January, 2017, 21:56
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ist angesagt, meist durch Karten erweiterbar.
Eine Ausnahme macht beispielsweise das Smartphone Ameo von T-Mobile mit einer
acht Gigabyte großen Festplatte. Allerdings ist das Gerät mit 360 Gramm
vergleichsweise schwer und mit 800 Euro recht teuer. Smartphones sind sonst für
um die 400 Euro zu haben, PDAs gibt es schon für 200 Euro und weniger. Dafür
ist das Ameo-Display mit fünf Zoll üppig bemessen, und sogar GPS ist an Bord.
Auch RIMs Smartphone Blackberry 8800 bringt Navigation mit. "Das kommt
langsam, bei den PDAs gibt es das schon lange", sagt Theiss. Mit
entsprechender Software und einem externen GPS-Modul lassen sich viele Geräte
aber nachrüsten. So ist auch die letzte PDA-Bastion gefallen. dpa
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