Oleander – das schönste Unkraut Teneriffas
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Oleander – das schönste Unkraut Teneriffas
Teneriffas Neue Presse - Nachrichten Informationen Reportagen Oleander – das schönste Unkraut Teneriffas 1. Oktober 2006 Teneriffa. Kanarische Inseln. Der Rosenlorbeer, oder auch Oleander, wächst auf den Kanarischen Inseln als sei es Unkraut. Er prägt das Bild der blühenden und grünenden Kanaren ganz entscheidend mit. Wo in Deutschland Pappeln als Straßenbegrenzungen angepflanzt werden, entfaltet auf den Inseln der Oleander seine farbige Pracht. In Weiß, Rosa, Pink, Gelb oder Lachsfarben ziert er die Straßenzüge. Sogar auf dem Mittelstreifen zwischen den Fahrbahnen der Autobahn wächst er munter vor sich hin. Natürlich verströmt er seinen betörenden Duft auch in vielen Gärten, Parks oder in Blumenkübeln auf Balkon und Terrasse. Doch wie bei vielem, das uns durch Schönheit betört, ist auch bei Oleander Vorsicht geboten. Die Pflanze zählt zu den Hundsgiftgewächsen und ist in allen Teilen giftig. Sie enthält das Glykosid Oleandrin, das Kopfschmerzen, Übelkeit und Krämpfe bewirkt. Bei einer stärkeren Dosierung können Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand auftreten. Besonders die gelbe Variante zeichnet sich durch eine hohe Giftkonzentration aus. Allerdings haben die ledrigen Blätter einen bitteren Geschmack, sodass kleine Kinder kaum in die Versuchung kommen, davon recht viel zu „vernaschen“. Trotzdem ist bei Kleinkindern in Haus und Garten Vorsicht geboten. Bei Verletzungen, die man sich bei der Gartenarbeit zuzieht, können die Wirkstoffe der Pflanze Hautirritationen und Reizungen auslösen. Mittel gegen Mäuse Im Mittelalter setzte man den Saft erfolgreich zur Bekämpfung von Mäusen und Parasiten ein. In der homöopathischen Therapie wird der Extrakt, ähnlich wie Fingerhut, zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzproblemen und Darmentzündungen positiv eingesetzt. Der Oleander kommt von Marokko bis zum gesamten Mittelmeerraum, aber auch im Mittleren oder Nahen Osten und sogar in Asien vor. Obwohl es häufig scheint, als sei die Pflanze recht genügsam und gedeihe auch auf trockenem Boden, trügt dieser Eindruck. Oleander braucht sogar eher viel Wasser, um sich richtig zu entfalten und zu blühen. Allerdings entwickelt er ein weit verzweigtes Wurzelnetz, das oft bis in die Tiefen des Grundwassers reicht. Dadurch kann er seinen Bedarf häufig auch bei mangelndem Gießen decken. Wer sich ein Souvenir in Form eines echten „Oleander-Canarios“ mit nach Hause nehmen will, hat ganz gute Chancen auf ein Gelingen. Man schneidet sich kurz vor der Abreise ein paar leicht verholzte Triebe ohne Blüten ab und stellt sie in Wasser. Für die Reise versieht man die Stecklinge mit einem feuchten Tuch und zuhause kann man sie dann sofort in die Erde stecken. An einem schattigen, aber warmen Ort wird er nach einigen Monaten die ersten Blätter entwickeln. Mit Bewurzelungshormonen lässt sich das Gedeihen der Reise-Erinnerung fördern. Man sollte aber mindestens ein Jahr mit dem ersten Umtopfen warten. Kein Frost-Freund In Deutschland überwintert der Oleander am liebsten bei einer Temperatur zwischen fünf und zehn Grad. Frost kann die Pflanze allerdings überhaupt nicht vertragen. Der Raum sollte nicht ganz dunkel sein und im Frühjahr freut sich die Pflanze dann um so mehr auf die ersten warmen Tage und möglichst viel Sonnenschein. Eine Vorliebe, die sie mit ihrem „menschlichen Pfleger“ gemeinsam hat. Ein bis zwei Mal düngen pro Woche fördert das Blühvolumen im Sommer. Mit besonderer Pflege auch in Deutschland Wenn der Oleander nicht auf den sonnigen Kanaren, sondern im kühlen Deutschland wächst, kann man sich bei guter Pflege von etwa Mai bis September an der immergrünen Pflanze erfreuen. Rote Blüten und deren Variationen in verschiedenen Rosénuancen verströmen übrigens den intensivsten Wohlgeruch, während weiße Blüten kaum duften. Wer Oleander unbedingt zurückschneiden muss, weil die Pflanze zu groß geworden ist, sollte bis zum Herbst damit warten. Der robuste Strauch nimmt das übrigens nicht übel, er verträgt es auch bis tief in die holzigen Teile zurückgeschnitten zu werden. Ein bisschen Geduld und „grüner Finger“ bringen lange Freude an dem Urlaubsgruß der besonderen Art. svw http://www.teneriffasneuepresse.com Powered by Joomla! Generiert: 15 January, 2017, 22:09 Teneriffas Neue Presse - Nachrichten Informationen Reportagen http://www.teneriffasneuepresse.com Powered by Joomla! Generiert: 15 January, 2017, 22:09