Passion Shift Fußball
Transcription
Passion Shift Fußball
PASSION SHIFT WIE FANS HEUTZUTAGE FANS SIND FUSSBALL | JUNI 2016 Inhalte 1. Fans im Fokus 2. Fan sein - leichter als je zuvor? 3. Entscheidend ist auf dem Platz?! 4. Multi-Tasking oder Ablenkung? 5. Qualität vor Quantität 6. Fans effektiv erreichen PASSION SHIFT FUSSBALL 2 F ußball ist in Deutschland die mit Abstand populärste Sportart und für die Akteure im Sportbusiness steht der Fan im Mittelpunkt des Interesses. Wie auch bei anderen Sportarten versuchen Vereine, Verbände und Unternehmen zu verstehen, wie die komplexe Zielgruppe „Fußballfans“ funktioniert. Denn ein tiefgreifendes Verständnis von ihrem Verhalten ermöglicht es, sich im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit abzugrenzen und von den in Verbindung mit Sport freigesetzten Emotionen zu profitieren. Früher gab es nur eine begrenzte Anzahl von Kanälen über die Sportfans eine Sportart verfolgen konnten. Entweder man sah sich ein Spiel live vor Ort an oder erhielt seine Informationen aus TV, Radio oder Zeitung. Beeinflusst durch die rasante Entwicklung des Internets und der sozialen Medien sowie den damit eng verbundenen Technologien wie Smartphones und Tablets, ist das Angebot für Fans heute viel umfangreicher und leichter zugänglich. Es geht nicht mehr nur darum, Informationen zum Lieblingssport zu konsumieren, sondern diese zugleich über diverse Plattformen zu teilen oder eigene Inhalte zu kreieren. Diese Entwicklung untersuchen wir bei Octagon mit der Studie „Passion Shift“. Wir wollen Antworten auf die Frage geben, auf welche Art und Weise Fans ihre Leidenschaft ausleben. Für Sponsoring-treibende Unternehmen ist es unerlässlich, sich auf die veränderten Bedürfnisse der Fans einzustellen, um ihr Sponsoring letztlich erfolgreich zu gestalten. Unsere Studie beschreibt das Konsumverhalten von Fußballfans im Hinblick auf den Sport und deckt vielversprechende, zum Teil ungenutzte, Potenziale auf. Octagon versteht sich als Vorreiter, wenn es um das Verständnis für die Zielgruppe „Fan“ geht. Die in den Sportarten Fußball, Basketball und Motorsport durchgeführte Passion Shift Studie ist die logische Fortsetzung der eigenen Forschung in diesem Feld. Mit Passion Drivers™ und der Antwort auf die Frage „Warum Fans eigentlich Fans sind?“ setzte man bereits vor mehr als zehn Jahren erstmals ein Ausrufezeichen in diesem Bereich und führte in Deutschland zuletzt 2014 eine neue Studie zu diesem Thema durch. PASSION SHIFT FUSSBALL 3 beim Alter zu erkennen. Wenig überraschend ist es, dass interaktive Fans jünger (48% unter 35 Jahren) als passive Fans (nur 21% unter 35 Jahren). INFORMATIONEN ALLGEMEIN Fans im Fokus MEHR ALS DIE HÄLFTE DEUTSCHER FUSSBALLFANS VERFOLGT AUSSCHLIESSLICH DIE BUNDESLIGA Während Passion Drivers™ uns hilft die passenden Botschaften für Fangruppen mit unterschiedlicher Begeisterung für den Sport zu identifizieren, liefert uns Passion Shift die Antwort darauf über welche Kanäle wir diese Botschaften am besten streuen. Begünstigt durch die schnelle Entwicklung einer Vielzahl von Interaktions- und Kommunikationskanälen können Fans ihre Begeisterung heutzutage sowohl einfacher als auch intensiver ausleben. Daher ist es sinnvoll, eine Segmentierung der Fans auf Basis des Interaktivitätsniveaus durchzuführen. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen passiven, aktiven und interaktiven Fans. Deutsche Fußballfans favorisieren eindeutig nationale Wettbewerbe (41%) gegenüber Länderspielen (20%) und internationalen Vereinswettbewerben (18%). Interessant ist, dass für Frauen (38%) im Vergleich zu den Männern (14%) Länderspiele eine zentrale Rolle übernehmen. Ein umgekehrtes Bild ergibt sich bei den nationalen Wettbewerben, die bei Männern mit 45% im Vergleich zu Frauen (31%) höher im Kurs stehen. Bei genauerer Betrachtung der nationalen Ligen ergibt sich folgendes Bild: 53% der Fans verfolgen ausschließlich die Bundesliga. Aber auch die englische Premier League (38%) und die spanische Primera Division (30%) finden Beachtung bei deutschen Fans. Die italienische Serie A (18%) und die französische Ligue 1 (10%) spielen bei den deutschen Fans nur eine untergeordnete Rolle. Passive Fans konsumieren ihren Lieblingssport zumeist auf eine klassische Art und Weise, indem sie ins Stadion gehen oder Fußballspiele im TV verfolgen. Charakteristisch für diese Fans ist es, dass sie weniger mit dem Sport verbunden sind und ihre Leidenschaft seltener ausleben als aktive Fans. Interaktive Fans hingegen sind häufiger und intensiver im Kontakt mit Fußball. Sie nutzen die ganze Bandbreite unterschiedlicher Kommunikationskanälen aus, um sich über den Sport zu informieren. Insbesondere soziale Medien spielen für interaktive Fans eine wichtige Rolle. Dank ihrer hohen Affinität für Sponsoren-Produkte werden sie zur attraktivsten Zielgruppe für Unternehmen (Insights hierzu auf Seite 9). KONSUMVERHALTEN DER FANS IM VERGLEICH: MOTORSPORT, FUSSBALL UND BASKETBALL 41% 29% 45% Aktiv 46% 51% Unter allen deutschen Fußballfans können 36% als passive Fans bezeichnet werden, während es im Basketball 29% und im Motorsport 41% sind. 18% sind hingegen als interaktive Fans zu verstehen, wodurch sie sich hinsichtlich der Interaktivität zwischen Basketball (20%) und Motorsport (14%) einordnen. 78% der interaktiven Fußballfans sind Männer, während der Frauenanteil bei den passiven Fans mit 38% deutlich höher ist. Deutliche Unterschiede sind auch PASSION SHIFT FUSSBALL 36% Passiv Soziale Medien sprechen in ihrer Differenziertheit, auch geschlechterspezifisch, zunächst eine Generation an, in der der alltägliche Umgang mit diesen Plattformen als selbstverständlich angesehen wird. Unter Fußballfans findet man Männer und Frauen aus allen Altersgruppen, daher ist eine Differenzierung dahingehend ebenfalls sinnvoll. 14% Interaktiv 18% 20% 4 Verglichen mit Basketball (30%) und Motorsport (33%) spielt das Radio für Fußballformate immer noch eine große Rolle. 55% der Fans sind hier aktiv. Dies lässt sich vermutlich auf die große Popularität von Samstagskonferenzen der Bundesliga zurückführen. KONSUMVERHALTEN Fan sein leichter als je zuvor? SPORT-RADIO ÜBERLEBT ONLINE-BOOM Die große mediale Präsenz von Fußball über alle Medien hinweg erleichtert es dem Fan sich zu informieren, besonders über das Fernsehen (96%). Der Stadionbesuch ist bei deutschen Fans ebenfalls sehr beliebt: 79% aller Fans waren in den letzten drei Jahren mindestens einmal im Stadion, bei den interaktiven Fans waren es sogar alle. Der Anteil der Männer (85%) ist bei den Stadionbesuchern höher als der der Frauen (62%). Ähnlich wie im Basketball (33%) sind Teamkleidung und Merchandise-Artikel bei 30% der Fußballfans relativ beliebt, vor allem dann, wenn man es mit dem Motorsport (18%) vergleicht. In den letzten Jahren ist ein stark ansteigender Trend des eSports zu erkennen. Jeder Dritte (32%) spielt regelmäßig Fußball-Videospiele. Bei Fans unter 35 Jahren (51%) sind die Videospiele beliebter als bei der Ü35 Generation (23%). Die bekannten Spiele, „FIFA“ und „Pro Evolution Soccer“, finden dabei allgemeinhin über beide Altersklassen hinweg großen Anklang. Obwohl sich immer noch 79% aller Fans über Zeitungen informieren, haben Online-Quellen (84%) den Printmedien mittlerweile den Rang abgelaufen. Damit besitzt Online – nach TV - den zweithöchsten Stellenwert unter allen Interaktionskanälen. Fußball ist in Deutschland auch hinsichtlich der aktiven Teilnahme ein Volkssport: Knapp die Hälfte aller Fans (47%) spielt aktiv im Verein oder hobbymäßig Fußball. Bei den interaktiven Fans sind es sogar 80%. ÜBER WELCHE KANÄLE ALLE UND INTERAKTIVE FANS DEN SPORT KONSUMIEREN 100% 90% 60% 40% 20% 0% Arena TV PASSION SHIFT FUSSBALL Online Sport-Radio Zeitung Merchandising Videospiele Aktiv 5 die ihnen einen Mehrwert im Hinblick auf das Spiel liefern, zum anderen wollen sie das Live-Erlebnis über verschiedene Kanäle unmittelbar mit ihrem sozialen Umfeld teilen. Diesen Trend bezeichnet man auch als „Smart Cheering“. IM STADION Entscheidend ist auf dem Platz?! 44% DER FANS BETREIBEN „SMART CHEERING“ Im Vergleich zum Basketball (74%) und Motorsport (56%) schauen sich Fußballfans (79%) am häufigsten Spiele live vor Ort an. 130 ausverkaufte Bundesligapartien von insgesamt 306 Spielpaarungen in der Saison 2015/2016 unterstreichen die große Beliebtheit. In dieser Saison lag der Zuschauerschnitt pro Spiel bei 42.950. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts (30.913 in der Saison 2000/2001) ergibt sich so eine Steigerung der Besucherzahlen um knapp 40%. Ein genauerer Blick auf das Verhalten von Smartphone-Nutzern zeigt, dass soziale Interaktionen (39%) – wie etwa die Kommunikation über SMS oder E-Mail mit Freunden oder Social Media Updates mit Bezug zum Spiel gegenüber spielrelevanten, funktionellen Aktivitäten (22%) deutlich bevorzugt werden. Funktionelle Anwendungen umfassen unter anderem das Abrufen von Spielinformationen über Apps oder Webseiten, das Platzieren von Wetten oder das Managen eines Fantasy-Teams (z.B. auf comunio.de). STADIONBESUCHE SIND WEITERHIN FESTER BESTANDTEIL DES FANLEBENS Männer benutzen ihr Smartphone im Stadion grundsätzlich häufiger als Frauen, besonders groß ist der Unterschied allerdings hinsichtlich spielbezogener, sozialer Interaktion (Männer: 44% / Frauen: 26%). Im Stadion zeigen Fans ein verändertes Konsumverhalten – denn das Spiel an sich genießt nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit der Fans. 62% der Stadionbesucher halten es für selbstverständlich, das Smartphone während des Spiels zu nutzen. Knapp ein Viertel der Fans nutzen das Smartphone ohne Bezug zum Spiel, während immerhin 44% Smartphone-Anwendungen mit Spielbezug verwenden. Für Sponsoren ist es wichtig, den Stellenwert sozialer Kommunikationskanäle für die Fans zu erkennen, um die Fans im Stadion effektiver erreichen zu können. Ungenutztes Potential besitzen Team-Apps, die bislang nur von 10% der Fans genutzt werden. Ähnlich wie im Basketball und Motorsport sind Foto- und Videoaufnahmen auch bei Fußballfans die beliebteste Beschäftigung während des Spiels. Etwa ein Drittel will das Live-Event durch digitale Aufnahmen festhalten. Es ist für die Fans also nicht mehr genug, nur vor Ort zu sein – sie wollen währenddessen zum einen Anwendungen mit funktionellem Charakter nutzen, PASSION SHIFT FUSSBALL 6 71% aller Fans sind in sozialen Medien aktiv, während sie ein Fußballspiel im TV verfolgen. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass Facebook (52%) mit großem Abstand die beliebteste Plattform darstellt. Vergleichsweise wenige Fans tauschen sich über YouTube (17%), Twitter (11%) oder Instagram (5%) aus. SECOND SCREENING Multi-Tasking oder Ablenkung? FUSSBALLFANS NUTZEN SECOND SCREEN IM VERGLEICH ZU ANDEREN SPORTFANS WENIGER Second Screening hat großen Einfluss auf das Konsumverhalten der Fans und bietet neue Möglichkeiten der Vermarktung für werbetreibende Unternehmen. Unter Second Screening wird die Nutzung eines zweiten Bildschirms (z.B. mobiles Endgerät) zum Abrufen von Informationen oder Videos neben dem eigentlichen Hauptscreen, auf dem z.B. ein Fußballspiel verfolgt wird, verstanden. Die Interaktion selbst findet über die unterschiedlichsten Plattformen statt. Der Second Screen wird inzwischen von 52% der Fans genutzt. Bei interaktiven Fans (82%) ist dieser Wert noch einmal deutlicher höher. Für Unternehmen ist es wichtig herauszufinden, wie und wo ihre Botschaften von Konsumenten wahrgenommen werden. Die klassische Bandenwerbung rund um das Spielfeld (43%) ist immer noch die effektivste Form der Werbung. Auch der Werbespot in den Pausen erzielt bei 39% der Fans eine relativ starke Wirkung. Immerhin noch ein Viertel der Fans registriert Werbung auf der Webseite oder in einer App. Alarmierend ist jedoch die Tatsache, dass 27% überhaupt keine Werbebotschaften wahrnehmen. Mittlerweile findet der Second Screen auch in der Altersgruppe über 35 Jahren (46%) zunehmend Anklang. Wenig überraschend ist die Nutzung des Second Screens von Fans unter 35 Jahren (65%) aber noch verbreiterter. Beim Vergleich der Geschlechter stellt man einen höheren Konsum bei Männern (54%) gegenüber Frauen (48%) fest. 51% aller Fans informieren sich auf ihrem Second Screen über Neuigkeiten anderer, zeitgleich stattfindender Spiele. Während 39% Informationen über Platzierungen und Tabellen abrufen, interessieren sich immerhin 28% der Fans für kommende Spielpaarungen. Ähnlich wie beim Stadionbesuch wird der Second Screen sowohl zu Informationsbeschaffung also auch für soziale Interaktionen genutzt. Insgesamt nehmen interaktive Fußballfans - auch während des Second Screenings - Werbebotschaften bewusster zur Kenntnis. Sie sind besonders aufmerksam, wenn Werbung in der Halbzeit eines Fußballspiels gezeigt wird. Vergleicht man die Werte zwischen Männern und Frauen, lassen sich nur geringfügige Unterschiede in der Wahrnehmung von Werbung während des Second Screenings feststellen. WELCHE WERBEFORMEN ALLE UND INTERAKTIVE FANS BEIM SECOND SCREENING WAHRNEHMEN BEVORZUGT GENUTZTE SOZIALE MEDIEN AUF DEM SECOND SCREEN Überhaupt keine Wahrnehmung Twitter 11% Facebook 52% PASSION SHIFT FUSSBALL Youtube Werbung auf Webseite oder App Instagram 5% Werbespot in den Pausen Werbebotschaft auf Banden am Spielfeldrand 17% 7 27% 27% 25% 42% 39% 45% 43% 51% Facebook dient 33% der Fans als Plattform zum Austausch mit Gleichgesinnten. Darüber hinaus wird es von 24% als Informationsquelle für Fußballinhalte genutzt. Bei den interaktiven Fans (60%) findet Facebook für Diskussionen sogar noch größeren Anklang. Im Vergleich zu anderen sozialen Medien, wie Twitter (7%), YouTube (6%) und Instagram (2%), stellt Facebook für die Fans die einzig wirklich relevante Diskussionsplattform dar. NUTZUNGSVERHALTEN ONLINE Qualität vor Quantität Das Internet hat das Fanverhalten über das letzte Jahrzehnt hinweg stark beeinflusst: Inzwischen rufen 84% aller Fans Fußball-relevante Neuigkeiten über das Internet auf. 65% verbringen damit mindestens eine Stunde pro Woche. Bei der Informationssuche spielen für knapp zwei Drittel (63%) der Fans auch die sozialen Medien eine wichtige Rolle. Über alle Online-Kanäle hinweg ist der interaktive Fan stärker engagiert. Nur 5% aller Fans zeigen die Bereitschaft, für den Online-Zugang zu exklusiven Fußball-Inhalten zu zahlen. Bei den interaktiven Fans sind es immerhin 10%. Damit sind es im Vergleich zu den interaktiven Basketballfans (18%) deutlich weniger. Eine Ursache liegt sicherlich im bereits vorhandenen, breit gefächerten Angebot von Fußballinhalten im Free-TV und Internet. Die Beobachtungen spiegeln gleichzeitig die Herausforderungen, mit denen sich Pay-TV Anbieter in Deutschland bereits seit Jahren auseinandersetzen müssen, adäquat wider. NUR FACEBOOK VEREINT INFORMATIONEN UND DISKUSSIONEN ERFOLGREICH 43% der Fans nutzen die Webseite Kicker.de, um sich über Fußballinhalte zu informieren. Damit ist es noch vor Bundesliga.de (37%) die beliebteste Webseite. An dritter Stelle etabliert sich Sportschau.de (31%). Wenn sie Webseiten aufrufen, bevorzugen Fans Statistiken und Tabellen (88%), Spielberichte (86%) und allgemeine Neuigkeiten zum Sport (81%). Weniger beliebt sind dagegen zum Beispiel Spieler-Interviews (51%) und Neuigkeiten über Fantasy-Teams (21%). ONLINE-AKTIVITÄTEN VON ALLEN UND INTERAKTIVEN FANS Live Streams anschauen Video Clips anzeigen PASSION SHIFT FUSSBALL 8 67% 19% Online Wetten platzieren Blogs und Kommentare lesen 82% 46% Fantasy Fussball spielen Blogs schreiben 82% 52% 76% 25% 47% 11% 36% 71% INSIGHTS SPONSOREN EINSTELLUNG ZU SPONSOREN VON ALLEN UND INTERAKTIVEN FANS Fans effektiv erreichen Engere Verbindung zum Sport bei Kauf von Sponsorenprodukten Kaufen eher ein Produkt des Sponsors Probieren eher ein Produkt des Sponsors aus Vertrauen dem Unternehmen eher Über die Antworten auf die Fragen, wie und warum Fans bestimmte Konsumentscheidungen treffen, können Unternehmen konkrete Implikationen für die Art und Häufigkeit ihrer Kommunikationsmaßnahmen ableiten. Interaktive Fans zeigen generell eine größere Offenheit gegenüber Sponsoren als die Allgemeinheit der Fans. Sie haben größeres Vertrauen und sind eher dazu bereit, das Produkt eines Sponsors auszuprobieren oder zu kaufen. Außerdem fühlen sich diese Fans durch den Kauf von Sponsorenprodukten stärker mit dem Sport verbunden. 27% 30% 24% 62% 69% 68% 67% Bei der inhaltlichen Planung der Kommunikationsmaßnahmen können auch die Ergebnisse der Passion Drivers™ Untersuchung entscheidende Aufschlüsse liefern. Für Fußballfans in Deutschland ist der Faktor „Team Kult“, also leidenschaftliche Unterstützung und Loyalität zum Lieblingsverein, zentraler Grund, den Sport zu verfolgen. Daneben begeistern sich Fans für die Fähigkeiten der Spieler auf dem Platz, während deren Auftreten abseits des Feldes weniger Relevanz für sie hat. Solche Komponenten können bei der Gestaltung von Kampagnen in den Vordergrund gestellt werden, solange man mit einer sehr breiten Zielgruppe kommunizieren möchte. Passion Drivers™ Faktoren können auch individuell im Hinblick auf einzelne Fan-Segmente oder markenspezifische Zielgruppen ausgewertet werden. INTERAKTIVE FANS DEUTLICH WERBEAFFINER ALS ALLE ANDEREN Bei der Planung kommunikativer Maßnahmen und Botschaften für diese Zielgruppe, sollten genau jene Kanäle bespielt werden, die für interaktive Fans die höchste Relevanz haben. Also muss die Ansprache vor allem im Stadion, am TV und Online erfolgen. Innerhalb dieser Kanäle müssen die Maßnahmen aber eben auch über die richtigen Plattformen gespielt und mit der richtigen Stoßrichtung (funktionell vs. sozial) versehen werden. UNSER FAZIT 1. Fußball bietet Unternehmen enormes Potential ihre Botschaften einer großen Zielgruppe näherzubringen. Bandenwerbung funktioniert noch immer, aber soziale Medien sind „always on“ und helfen, neue Zielgruppen zu erschließen und zusätzliche Reichweiten zu generieren. Im Stadion ist zum Beispiel auffällig, dass interaktive Fans Werbebotschaften auf der Videotafel (36% / +10% im Vergleich zu allen Fans) bewusster wahrnehmen, während weniger von ihnen auf Bandenwerbung am Spielfeldrand (24% / -16% im Vergleich zu allen Fans) aufmerksam werden. Im Gegensatz zu solchen passiven Aktivitäten werden aktive Kommunikationsmaßnahmen wie Stände, an denen man Produkte testen oder an Gewinnspielen teilnehmen kann, nur von 21% der Fans bewusst wahrgenommen. Hier müssen also kreative Ansätze in der Fan-Ansprache verfolgt werden, um wirkungsvoll von den grundsätzlich bekannten Vorteilen der Live-Kommunikation im Hinblick auf das FanEngagement profitieren zu können. PASSION SHIFT FUSSBALL 27% 2. Unternehmen sollten über die für ihre Zielgruppe relevanten Kanäle werben. Hier muss auch Alter und Geschlecht des jeweiligen Kundensegments genau betrachtet werden, um nicht in die falschen Kanäle zu investieren. 3. Die Gruppe der interaktiven Fans ist weitaus offener für Sponsoren und deren Produkte und sollte gezielt mit für sie besonders relevanten Mehrwerten angesprochen werden. 9 Nutzungsbedingungen Die vorliegende Studie genießt urheberrechtlichen Schutz. Alle Rechte sind der CMGRP Deutschland GmbH (Division Octagon) vorbehalten. Insbesondere das Untersuchungsdesign sowie die in diesem Zusammenhang erarbeitete Interpretation und Einschätzung der Ergebnisse sind als geistiges Eigentum der CMGRP Deutschland GmbH (Division Octagon) dieser vorbehalten. Bei beabsichtigter Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Weitergabe der Studie oder Teilen der Studie wird um vorherige Abstimmung mit der CMGRP Deutschland GmbH (Division Octagon) gebeten. Icons von flaticon.com Für weitere Informationen zu unserer Studie oder um zu erfahren, wie Sie diese Erkenntnisse nutzen können, kontaktieren Sie: Octagon Germany Dennis Trautwein Group Director Insights & Strategy Kasernenstr. 1 40213 Düsseldorf t +49 (0) 211 38 54 60 26 [email protected] www.octagongermany.com PASSION SHIFT FUSSBALL 10