Bremen: Der Atomtod fährt mit
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Bremen: Der Atomtod fährt mit
tatorte Fotos: ROBIN WOOD Anfang August 2013: Protest gegen die Atomtransporte von Kieserling Bremen: Der Atomtod fährt mit Die in Bremen ansässige Spedition Kieserling transportiert per Lkw Uranhexafluorid, angereichertes Uran und Brennelemente. Kieserling beliefert überwiegend die Urananreicherungsanlagen im westfälischen Gronau und im niederländischen Almelo sowie die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen. Mit über 120 genehmigungs- und anzeigepflichtigen Atomtransporten allein im Jahr 2012 hat die Spedition einen beträchtlichen Anteil am Aufkommen der Atomtransporte in Deutschland – durchschnittlich jeden dritten Tag fährt sie einen Atomtransport. Mit einer Aktion am 2. August 2013 in Bremen forderte ROBIN WOOD spektakulär den Stopp dieser Transporte und das sofortige Ende des Atomgeschäfts. ROBIN WOOD stellt sich quer Es ist Donnerstag Nachmittag 17 Uhr 30, brütende Hitze: Mietvertrag ausfüllen, kurze Einweisung in die Besonderheiten des 7,5-Tonners, dann geht die Aktion für mich schon los. Mitten im Feierabendverkehr quer durch Bremen. Gut, dass ich auf einem Bauernhof mit großen Fuhrwerken aufgewachsen bin! Am Ende eines zugeparkten Nebensträßchens stelle ich den Lkw auf einen Parkplatz neben einen Altglascontainer. Am Ort der Aktionsvorbereitung herrscht schon emsiges Treiben. Ich und einige Mitstreiter wollen am Abend noch den Lkw präparieren und verlassen kurze Zeit später den Ort der Vorbereitungen und fahren mit dem Lkw auf einen Parkplatz. Plötzlich fährt ein Streifenwagen an uns vorbei. Wir brechen die Vorbereitung ab, bevor er zurückkommt und suchen uns einen weniger auffälligen Standort. Einen Kilometer weiter finden wir einen geeigneteren Ort. Dort wird der Lkw fertig präpariert. Zurück bei den Anderen gönnen wir uns noch ein Bier und gehen schlafen. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen treffen wir die letzten Absprachen und starten die Aktion. Nun geht alles ganz schnell: Wir fahren in die Zufahrtsstraße der Firma Kieserling. Am Zielpunkt nochmal links und ein kleines Stückchen zurücksetzen, ein Signalband über die Straße spannen, dann steht die Aktion. Während die Presse filmt, entrollen wir das Transparent. Als der Lkw auf der Zufahrt von Kieserling steht, geht alles ganz schnell: Ladeklappe aufmachen, Transparent herausholen und herüberziehen, die Mitfahrer aufs Lkw-Dach – alles klappt wie am Schnürchen! Nr. 119/4.13 tatorte Geschäftsführer leugnet Atomtransporte Wenige Minuten nach Beginn der Aktion im Bremer Gewerbe gebiet kommt der Geschäftsführer Detlef Töpke heraus und versucht der Presse einzureden, dass Kieserling keine Atomund Gefahrguttransporte durchführen würde. Er behauptet tatsächlich: „Die Kieserling Spedition und Logistik in Bremen hat nichts mit Atomtransporten zu tun“. Er schafft es kurz die versammelte Presse zu verunsichern, bis wir einen Ausdruck der Liste der Kieserling-Atomtransporte in die Kamera halten. Am Nachmittag räumt der Geschäftsführer per Presseerklärung ein, dass es diese Atomtransporte doch gäbe – alle Genehmigungen und Kontrollen würden von Kieserling aber selbstverständlich eingehalten. Nach einer Weile setzen wir den Lkw um einen Meter zurück, um einen Mitarbeiter durchzulassen, der mit dem Auto dringend nach Hause fahren muss. Ein anderer Mitarbeiter, der auch wegfahren will, hat es aber nicht eilig und berichtet uns, dass andere Kollegen am Standort mit entsprechender Zusatzausbildung sehr wohl Gefahrguttransporte z.B. nach Gronau fahren würden. Da wir schon lange am Thema Gronau dran sind und dort bereits zahlreiche Aktionen durchgeführt haben, war uns Kieserling als Handlanger der Atomindustrie bereits bekannt. Auf Anforderung von Kieserling kommt irgendwann auch die Polizei. Nicht zuletzt wegen der sengenden Hitze geht sie die Sache ruhig an, nimmt die Personalien auf, gibt sich aber damit zufrieden, dass wir versprechen, die Aktion nach einer Stunde freiwillig zu beenden. Gegen 12 Uhr 30 fahren wir wieder zurück. Ich mache mich gleich wieder auf den Weg durch die Innenstadt zur Autovermietung und von da aus zum wohlverdienten Bad im See... Werner Behrendt, Bremen Kieserling wird von der ROBIN WOOD-Aktion kalt erwischt: Zuerst leugnet der Geschäftsführer jegliche Atomtransporte... ... erst als ROBIN WOOD die lange Liste der Atomtransporte der Presse zeigt, muss das Unternehmen klein beigeben Kein Atommüll in Braunschweig! Braunschweig, 14. September: ROBIN WOOD-Aktive beteiligten sich mit Paddelbooten auf dem Mittellandkanal an einer Aktion der Bürgerinitiative Strahlenschutz aus Braunschweig (BISS), bei der die Atommüllfirmen Eckert & Ziegler, GE Healthcare und Buchler von einer Menschenkette umzingelt wurden. Die Unternehmen lagern und bearbeiten strahlenden Atommüll – ganz in der Nähe von Wohnhäusern, Schulen und einem Kindergarten. Bereits seit Jahren werden am Zaun des Firmengeländes hohe Strahlen-Emissonen gemessen. Die Strahlenbelastung ist dort höher als etwa am Zwischenlager Gorleben. Jetzt wollen die Unternehmen ihr Gelände an der Harxbütteler Straße im Ortsteil Thune auch noch erweitern. Nr. 119/4.13