Eine neue Halle für den Gecko Wiesmann in Dülmen
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Eine neue Halle für den Gecko Wiesmann in Dülmen
Eine neue Halle für den Gecko Wiesmann in Dülmen baut Standort weiter aus Das Unternehmen Wiesmann ist eine Manufaktur, in der nach eigenen Konstruktionsplänen in deutscher Wertarbeit Sportwagen von Facharbeitern in Einzelanfertigung hergestellt werden. Das Logo der Wiesmann-Fahrzeuge ist ein Gecko, denn die Autos sollen „auf der Straße kleben wie Geckos an der Wand“. Inzwischen registriert das Unternehmen eine große Nachfrage nach dem Wiesmann-Roadster. Die Unternehmensgründer Friedhelm und Martin Wiesmann haben mit eisernem Willen daran gearbeitet, dass das Unternehmen über das Stadium des Prototypenbaus hinauskommt und obendrein profitabel produziert. Nach nunmehr 14 Jahren kontinuierlich gesteigerter Produktion steht wegen der großen Nachfrage eine wesentliche Produktionserweiterung an und damit der weitere Ausbau der Belegschaft. Die Sportwagenmanufaktur Wiesmann ist für die künftigen Herausforderungen gerüstet. In Anlehnung an das Fahrzeuglogo wünschten sich die Investoren für ihre neu gestalteten Gebäude eine Firmenkennzeichnung durch einen Gecko, der sich über das gesamte Dach erstreckt. Die Planung Die Planung und die Projektabwicklung erforderten in allen Projektphasen von den Baubeteiligten neue Denk- und Vorgehensweisen. Hinzu kam der enge Zeitrahmen, der verkürzte Arbeitsabläufe, gute Gewerkekoordination und eine Ausführung mit bewährten Materialien verlangte. Die Entwurfsidee stammt von der Messeagentur PROMOTEX aus Münster. Entwurfsarchitekten waren Dipl.-Ing. Susanne Siemer und Dipl.-Ing. Moritz von Stützner. Die Ausführungs- und Detailplanungen übernahm der Architekt Dipl.-Ing. Jürgensen und Bauingenieur Dipl.-Ing. Mehmet Keskin. Das Vermessungsbüro Dr. Dipl.-Ing. Khaled Nabout sowie die Statikbüros Bayer aus Lüdinghausen, Stampa aus Berlin und die SKP aus Dortmund begleiteten den Bauverlauf in allen Ausführungsphasen. Das Schweizer Büro SJB. Kempter Fitze AG / Hermann Blumer erstellte die prüffähige Statik für das gesamte Holztragwerk. Den Auftrag für die Holzkonstruktion der Riesenechse, die Holzbauarbeiten am Dach sowie für die Verglasung als äußere Hülle oberhalb der Fundamente sicherte sich das Ingenieur-HolzbauUnternehmen Cordes aus Rotenburg /Wümme, eine alteingesessene Zimmerei, deren Schwerpunkte neben der normalen Zimmerei die Bereiche Ingenieur-Holzbau, NP-Binder/Greim und Holzrahmenbau bilden. Den Auftrag für die Dacheindeckung erhielt der Dachdeckerbetrieb Carstens ebenfalls aus Rotenburg/Wümme. Beide Verarbeiter verwendeten für die Verbindung und Befestigung der Bauteile und Holzkonstruktionen die bewährten Bohrbefestiger von SFS intec aus Oberursel. Projektabwicklung für eine großzügige Automobilmanufaktur Die beiden vorhandenen alten 10 m und 8 m hohen Hallen, mit jeweils 110 m Länge und 55 m Breite in denen lediglich eine Kranbahn stand, sollten zu einer großzügigen, zweigeschossigen Automobilmanufaktur umgebaut werden. Dazu mussten die vorhandenen Hallenkonstruktionen komplett mit Stahlrahmen verstärkt werden. Heute befindet sich auf der unteren Ebene die Automobilproduktion mit vier separaten Montagestraßen für den Bau der Modelle MF3 Cabrio, MF 4 GT-Modell und MF 5 – Roadster. Auf der oberen Ebene sind zwei Galerien mit Räumen für den Verkauf, Verwaltung und Sozialräume angeordnet. Die Farbgestaltung richtet sich nach dem Corporate Design des Automobilherstellers, Innen wie Außen eine harmonische Farbgebung in einem hellen Grauton. Die Gebäudehülle wurde komplett modernisiert und nachträglich entsprechend der geltenden EnEV gedämmt. Neue, runde Gebäudekonturen unterstreichen die elegante Optik der ausgestellten Sportwagen in der Halle und nehmen die grazilen Bewegungsabläufe des Mauergeckos auf. Bestehende Fenster- und Toröffnungen wurden in die neue Fassadenkonstruktion übernommen; teilweise versetzt, teilweise verkleinert. Die alten Hallendachkonstruktionen blieben bestehen. Leimholzbinder, Koppelpfetten und Stahlsandwichelemente bilden hier den Aufbau. Im Bereich von Kopf und Körper des Geckos wurde die Dachhaut aus einer 60 mm Sichtschalung mit aufliegender Hartschaumdämmung und einer Kunststoffdachabdichtungsbahn geschlossen. Streifenartige Fensterbänder aus Isolier-, bzw. Sicherheitsglas geben dem Gecko Struktur und dem darunterliegenden Showroom das nötige Tageslicht. Getragen wird diese Haut von aufwändigen Holzfachwerkkonstruktionen und Einzelpfetten. Die Hallenstützen im Bestand, die die Auflagerpunkte für die Riesenechse bilden, mussten zusätzlich verstärkt werden. Die Bauherren wollten passend zum Kriechtier möglichst viel Struktur zeigen, was mit der gewählten Holzkonstruktion, statt der angedachten Stahlvariante überzeugend gelang. Die Holzbaukonstruktion des Geckos ohne Glas und Dachhaut wiegt insgesamt ca. 250 Tonnen und setzt sowohl ebenerdig als auch auf der Dachfläche auf. Gute Gewerkekoordination gewährleistet pünktliche Fertigstellung Die Fläche, auf der die Riesenechse mit ihrem Kopf vor dem Gebäude aufliegt, musste neu hergestellt werden. Um den Bauzeitenplan einzuhalten, entwickelte man in konzertierter Interaktion drei Tragwerkskomponenten (den Hügel inkl. Stahlbetonfundamente, den Stahlunterbau Geckokonstruktion und die Geckokonstruktion). Allein die Auflagefläche des Kopfes misst fast 250 m2 und besteht aus hochverdichtetem Bodenmaterial. Als Traggerüst dienen 4,00 bis 4,50 m hohe Stützwände. Die Statik für den Gecko (komplett mit jedem Bauteil) ist an einem 3-D Modell gerechnet worden. Die weitere konstruktive Bearbeitung erfolgte ebenfalls komplett mit CAD, wobei in der Entwicklungsphase Statik/CAD-Konstruktion ein vollständiger Datenaustausch von einem Programm in das andere stattgefunden hat. Für die Holzbauer der Zimmerei Cordes war das eine sehr aufwändige und anspruchsvolle Herausforderung. Die Schwierigkeit bei der Planung des Rumpfes bestand in den unregelmäßigen Wand- und Dachflächen, die sich aus der möglichst realitätsgetreuen Nachbildung eines echten Geckos ergaben. Insgesamt besteht die Wiesmann-Riesenechse aus zwei Teilen: Kopf und Rumpf sind insgesamt 70 m lang und bilden den geschlossenen Hallenbereich. Der ca. 85 m lange Schwanz liegt im bewitterten Bereich und wird nur durch drei filigrane Stahlstützen abgestützt. Für die Körperteile im Hallenbereich wählte man Fichte in Form von BSH und KVH, im Außenbereich hingegen kamen Kanthölzer aus Kiefer zum Einsatz. Schwanz und Füße sind aus rundgefrästem Kiefernholz gefertigt. Alle Hölzer im Außenbereich wurden technisch getrocknet und nach dem Abbund kesseldruckimprägniert. Aufgrund der Kontaktflächen in den Anschlusspunkten wurde die Konstruktion in die Gefährdungsklasse 4 eingestuft und entsprechend dem neuesten Stand der Technik mit einer Vollzelltränkung imprägniert. Hierbei kam das chrom- und arsenfreie Wolmanit-CX8 als Holzschutzmittel zum Einsatz. Dauerhafte und sichere Anschlüsse mit Holzverbindern von SFS intec Die sichere und schnelle Verbindung der Anschlüsse für Pfetten/Binder, Kopfbänder, Stirnplatten, für die Querzugsarmierungen in den Rundhölzern, für die Querzugssicherungen in ausgeklinkten Pfetten, für die Anschlüsse der Rundholzstäbe im Schwanz sowie für die Schub- und Zugverbindungen lösten die Handwerker von Cordes hauptsächlich mit den bewährten Holzverbindern aus dem Befestigungsprogramm von SFS intec. Hierfür benötigen sie Holzverbinder vom System WT-T und WR-T-Holzschrauben als Sonder-anfertigung mit entsprechendem Korrosionsschutz, sowie Holzbau-Schrauben in unterschiedlichen Abmessungen. Zusätzlich wurden feuerverzinkte Bolzenverbindungen hergestellt und Sonderschussnägel in der Tragfähigkeitsklasse III zum Anschluss der Schalung verarbeitet. Die vielen Anschlüsse waren aufgrund der unterschiedlichen Geometrien fast alle Unikate. Die sehr umfangreiche bauaufsichtliche Zulassung von SFS intec für die Holzverbindungsmittel machte jedoch die Auswahl der richtigen Verbindungs- und Befestigungsmittel sehr einfach. Um die Fertigung und Montage der Holzkonstruktion zu erleichtern und um die Ausrichtung und Lage der Befestiger vorzugeben, wurden bereits an der Abbundanlage das Befestigungsbild vorgegeben. Im Inneren der Halle gibt es hauptsächlich Haupt- und Nebenträger-Anschlüsse, deren dauerhafte, nicht sichtbare Verbindungen mit den SFS-Holzverbindungs-elementen zeitsparend in nur einem Arbeitsgang ausgeführt wurden. Dieses Befestigungssystem bietet eine effiziente, statisch optimale Möglichkeit, die Anschlüsse sicher und schnell herzustellen. Die Balken werden einfach stumpf gegeneinander gestoßen.Die Anschlüsse bieten wegen der innenliegenden Verbindung außerdem einen hohen Brandwiderstand. Bei den Stirnplattenverbindungen wurde die Position der Schrauben durch die Stirnplatte definiert. Diese Verbindungen müssen sehr hohe Zug- und Druckkräfte aufnehmen. Deshalb wählte man hierfür Kombinationen aus Holz/Stahl. Diese starken Verbindungen realisierte man mit korrosionsgeschützten WR-T-Holzverbindern, die speziell für diese Anwendung gefertigt worden sind. Montage in großen Einheiten In der gesamten Konstruktion wurden insgesamt 27 to Stahl (ohne Emporen und Balkone) verarbeitet. Die Holzkonstruktion besteht aus 50 cbm Brettschichtholz (BSH), 90 cbm Konstruktionsvollholz (KVH) und Spundbohlen. Das Brettschicht-holz, das Konstruktionsvollholz und die Bohlen wurden werkseitig endbehandelt und in silbergrau beschichtet. Für statisch tragende Knotenpunkte der Innen-fachwerke benötigte man 9 cbm Birkensperrholz. Weiter wurden 3 cbm Dreischichtplatten, 5 cbm Nadelholz für diverse Bauteile benötigt. Im Außenbereich fanden 45 cbm Rundholz, kesseldruckimprägnierte Kiefer sowie 40 cbm kesseldruckimprägnierte Kanthölzer, ebenfalls aus Kiefer ihren Platz. Insgesamt kamen 12.000 Laufmeter Maschinenabbund und 14.000 lfd. Spundbohlen zusammen. Für die Herstellung von Leergerüsten und Hilfskonstruktionen benötigten die Zimmerer weitere 40 cbm KVH und 50 cbm OSB-Platten. Die Montage der Bauteile erfolgte in großen Einheiten und konnte im Januar 2008 fertig gestellt werden. Die neue großzügige Automobilproduktion Das Kundenzentrum selbst soll zum Mekka aller Auto-Enthusiasten werden: Von einer Galerie aus kann man den Herstellungsprozess eines Roadsters oder GT verfolgen, in einem Shop findet jeder Autoliebhaber die richtigen Artikel, sei es ein Modellauto von einem Roadster oder GT, ein T-Shirt, eine Mütze, Koffersets, Bekleidung, Uhren oder ähnliche Artikel. Das Informationszentrum bietet alles Wissenswerte über die Wiesmann-Sportwagen, vom ersten Prototyp bis zu den aktuellen Modellen, Gebrauchtfahrzeuge, Zubehör. Ergänzt wird der Kunden-bereich um gastronomische Angebote und eine Eventfläche, auf der in unregelmäßigen Abständen Veranstaltungen stattfinden werden. sr Fotoquellen: 1. Holzbau Cordes Rotenburg/Wümme 2. Mehmet Keskin Weitere Informationen: SFS intec GmbH FasteningSystems In den Schwarzwiesen 2 61440 Oberursel/Ts. Telefon 06171 7002-0 Fax zum Nulltarif 0800-084 48 22 Internet: www.sfsintec.biz/de E-mail: [email protected]