Bruder Leichtfuß - Helmut Hofmann GmbH
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Bruder Leichtfuß - Helmut Hofmann GmbH
58 Ausrüstung waffe & schuss P r a x iserfa hrungen mi t … Bruder Leichtfuß Unser PIRSCH-Tester Roland Zeitler hat in seinem Schussbuch geblättert und berichtet über seine „Bleifrei“-Erfahrungen aus den letzten 23 Jahren. Autor und Fotograf: Roland Zeitler lo 22/2013 lo 22/2013 M eine jagdpraktischen Erfahrungen mit bleifreien Geschossen sammelte ich vor allem mit den Barnes-Geschossen X, TSX und TTSX sowie dem RWS EVO Green und dem Jaguar-Geschoss. Problematisch war allerdings das Sicherstellen der abgefeuerten Geschosse, da alle getesteten Sorten in der Regel Ausschuss lieferten und somit einfach weg waren. VARIANTEN DES BARNES X Barnes setzt seit 1989 auf bleifreie Geschosse, und wenn diese in der Jagdpraxis nicht überzeugt hätten, hätte der Markt sie abgestraft. So kam auch ich 1990 das erste Mal in Kontakt mit dem bleifreien Barnes X, dem später das TSX und das TTSX folgten. Das weitaus meiste Wild erlegte ich in Deutschland und in Afrika mit den aktuellen Geschossen TSX und vor allem TTSX. Dabei nutzte ich Kaliber von .270 Win. bis .340 Weath. Mag. Das Wildspektrum reichte vom Fuchs über Reh-, Gams-, Schwarz- und Rotwild bis hin zu Foto: RZ Das Schulterblatt eines Keilers, hier die Einschussseite, ca. 40 m Schussentfernung. Geschossen wurde mit .30-06, EVO Green – 8,8 g/ 136 grs. Bei stärkerem Wild ist die Wildbretentwertung noch akzeptabel – nicht so bei Rehwild. starkem afrikanischen Steppenwild wie Kudu, Oryx, Zebra und Eland. Also Wild von wenigen bis hin zu etwa 800 kg Lebendgewicht. Eines fiel mir schon zeitig auf, nämlich dass die Wirkung auf sehr schweres Wild ausgezeichnet war. Viele Großantilopen lagen im Feuer oder machten nur noch ein paar Schritte. Ein Brunfthirsch auf 200 Meter mit Blattschuss (.300 RUM 180 grs TTSX) erlegt, brach in der Fährte zusammen. Rehwild erlegte ich von etwa 30 bis 263 m. Dabei legten Rehe, mit der .270 Win. (130 grs TTSX) und 7 x 57 (140 grs TTSX) beschossen, trotz Herzschuss f GETESTETE LABORIERUNGEN KALIBER GESCHOSS GEWICHT GEMESSENE V5 E5 .270 Win. Barnes TTSX 130 grs* 938 3705 .270 WSM Barnes TTSX 130 grs* 972 3979 7 x 57 Barnes TTSX 140 grs* 780 2760 7 x 65R Barnes TTSX 150 grs* 880 3763 .308 Win. Jaguar Classic 143 grs 882 3604 .308 Win. Hornady GMX 150 grs 896 3903 .30-06 RWS EVO Green 136 grs 900 3570 .30-06 Norma Kalahari 150 grs 899 3927 .30-06 Barnes TTSX 168 grs* 860 4027 .30-06 Lapua Naturalis LR 170 grs 820 3703 .300 WSM Barnes TTSX 168 grs* 902 4428 .300 WinMag Nosler e-tip 180 grs* 900 4725 .300 WinMag Jaguar Classic 143 grs 1014 4764 .300 WinMag Hornady GMX 165 grs 980 5133 .300 RUM Barnes TTSX 180 grs* 1015 6008 .330 Dakota Barnes TSX 210 grs* 920 5757 .340 WbyMag Barnes TSX 210 grs* 900 5512 * = Handladung Gemessene V5 = Mittelwert aus vier Schuss Foto: RZ Foto: RZ Aus Damtier geborgenes Norma Kalahari 9,7 g/ 150 grs in .30-06 mit einem Restgewicht von 100 Prozent. Die Schussentfernung betrug etwa 80 Meter. Der Schuss auf den Stich bannte es an den Platz. 60 AUSRÜSTUNG WAFFE & SCHUSS Gamsjährling, Entfernung 282 Meter, Tiefblatt getroffen, Flucht etwa 10 Meter. Kaliber .270 WSM, Barnes TTSX – 8,4 g/ 130 grs. Der abnorme Oryx wurde auf 267 Meter halbspitz von vorne mit der .340 Wby. Mag. (Barnes TSX – 14,6 g/ 225 grs) beschossen, die Fluchtstrecke betrug etwa 50 Meter. Foto: RZ DAS RWS EVO GREEN Das RWS EVO Green benutzte ich auf Drückjagden, auf denen ich insgesamt vier Sauen und zwei Rehe er- legte. Ferner führte ich es zur Einzeljagd auf Reh- und Schwarzwild, darüber hinaus kam damit ein Rotwildkalb zur Strecke. Benutzt wurde das EVO Green ausschließlich aus einer .30-06. Das Rotwildkalb und alles Rehwild lagen im Feuer. Sauen gingen bei Blattschüssen höchstens noch 60 m, meist viel weniger. » Da ich auf das Blatt schoss, zeigte das Geschoss eine sehr hohe Augenblickswirkung. » Ausschuss war dabei stets gegeben. » Schusszeichen lagen im normalen Bereich. » Die Wildbretentwertung war bei schwachem Wild sehr ausgeprägt. » Sehr gute Präzision. DAS JAGUAR CLASSIC » Besonders bei Rehwild fiel eine mittelstarke Wildbretentwertung mit Hämatomen auf. Sie lag aber im tolerierbaren Bereich. » Sehr gute Präzision. UND DIE ANDEREN GESCHOSSE … Das Hornady GMX verschoss ich in .308 Win. und .300 WinMag. Bei zwei erlegten Keilern wirkte es mit der 300er ausgezeichnet. Einer lag im Feuer, der andere nach 20 Schritten. Die Wildbretentwertung war unauffällig, und Schusszeichen lagen im Normalbereich. Mit der .308 Win. (150 grs GMX) kamen drei Rehe zur Strecke, die im Umkreis von rund 10 m lagen. Auch hier waren Schusszeichen und Wildbretentwertung normal. Aus etlichen Waffen Das Jaguar Classic benutzte ich nur gelegentlich in der .308 Win. und .300 WinMag. Es kamen damit nur Reh- und Schwarzwild zur Strecke. Die Wirkung auf Schwarzwild war sehr gut. Die mit Kammerschüssen erlegten Überläufer lagen im Feuer oder nach kurzer Todesflucht von maximal 50 m. Nur sechs Stücke Rehwild kamen mit der .308 Win. zur Strecke. Sie lagen mit Blattschüssen alle im Feuer. » Alles Wild hatte Ausschuss. » Schusszeichen waren am Anschuss vorhanden, aber auf der Fährte nicht besonders stark ausgeprägt. Foto: RZ aber häufiger noch Fluchten von 15 bis 40 m zurück. Überläufer und stärkere Sauen streckte ich auf 40 bis 140 m vor allem mit der .300 WSM (168 grs TTSX). Die meisten lagen im Knall oder nach kurzer Todesflucht. Die am weitesten entfernte Gams brach auf 312 m mit Blattschuss (.270 WSM – 130 grs TTSX) zusammen. Gamskitz und -geiß erlegte ich auf 282 und 264 m hintereinander. Das Gamskitz erreichte das TTSX im Bereich des Brustbeins oder knapp darüber. Es flüchtete 10 m in die Latschen und wurde dort verendet gefunden. Die Geiß traf ich tiefblatt. Sie stand einige Zeit bewegungslos, ehe sie zusammenbrach. » Die Penetration der BarnesGeschosse war ausgezeichnet. » Fast immer Ausschuss vorhanden. » Schusszeichen waren nie berauschend, sondern eher mäßig. » Wildbretentwertung hielt sich in Grenzen, auch bei Knochentreffern. » Extrem präzise. Foto: RZ .300 WSM mit Barnes TTSX – 10,9 g/ 168 grs: Geborgenes Geschoss aus dreijährigem Keiler, beschossen halbspitz von vorne. Geschoss steckte in Keule, Restgewicht 94 Prozent. Schussentfernung etwa 110 Meter, Flucht 40 Meter. Die Wildbretzerstörung nach diesem Blattschuss ist sehr überschaubar bei dem Überläufer. Geschossen mit 7 x 57, Barnes TTSX – 9,1 g/ 140 grs. Schussentfernung 136 Meter, Flucht rund 40 Meter. lo 22/2013 VX-6 CDS Schussplatzierung Renaissance des Blattschusses ? Foto: RZ erzielte ich mit dem GMX jedoch keine ausreichende Präzision. Das Lapua Naturalis (LR) setzte ich in der .30-06 bei Drückjagden auf Schwarz- und Rotwild ein. Es zeigte eine gute Wirkung. Das Wild legte maximal 100 m Fluchtstrecke bei Kammertreffern zurück, meist jedoch viel weniger. Über die Wildbretentwertung kann ich keine Aussage machen, da ich die Stücke nicht zerwirkt habe. Mit dem Nosler e-tip erlegte ich an der Kirrung mit der .300 Win. Mag. drei Frischlinge und einen zweijährigen Keiler. Die Frischlinge lagen im Feuer und der Keiler nach rund 50 m. Schusszeichen waren im normalen Bereich, ebenso Wildbretentwertung und Hämatombildung. Das 150 grs Norma Kalahari setzte ich auf einer Drückjagd auf Dam- und Schwarzwild in der .30-06 ein. Ich erlegte einen starken Überläufer und vier Stück Damwild. Der Überläufer legte nach dem Schuss (Kammer) noch 30 m zurück. Zwei Stück Damwild lagen im Feuer, die anderen beiden nach etwa 15 Schritten (jeweils Blattschüsse). Auf der Einzeljagd konnte ich noch einen Frischling und Überläufer an der Kirrung erlegen. Sie lagen nach etwa 20 m Flucht. Ausschüsse waren stets vorhanden. Die Schusszeichen waren unauffällig, Hämatome zwar ausgeprägt, aber noch tolerabel. Zwei erlegte Rehe wiesen aufgrund der Blatttreffer dafür eine starke Wildbretentwertung auf. And my winner is … Das ist eigentlich leicht zu beantworten, da ich bei weitem am meisten mit den bleifreien Barnes-Geschossen erlegt habe. Mein persönlicher Favorit ist Nachdem ich mein Schussbuch durchgeblättert habe, stelle ich fest, dass ich das meiste Wild „hochblatt“ erlegt habe. Also mit Treffern auf das Blatt, in etwa vertikaler Linie zu den Vorderläufen. Mir kommt es nicht auf ein paar Gramm Wildbretentwertung an. Ausschlaggebend sind für mich schnelles Verenden und möglichst geringe Flucht. Sehr wirkungsvoll erwiesen sich auch Schüsse von schräg hinten mit Einschuss letzte Rippe und Geschossaustritt vor dem Blatt. Dagegen hatte ich vor allem mit formstabilen Geschossen (etwa Barnes TTSX) weniger gute Erfahrungen bei Schüssen schräg von vorne. Dabei ergaben sich oft größere Fluchtstrecken. Spitz von vorne (Stichmitte) waren hingegen alle meine Schüsse „umwerfend“. Bei Verwendung adäquater Kaliber hält sich mit Barnes TTSX oder Hornady GMX die Wildbretentwertung bei Blatttreffern in engen Grenzen, weshalb der Blattschuss quasi eine Renaissance erfahren könnte. Das gilt bei Teilzerlegern (RWS EVO Green oder Jaguar Classic) aber nur für Schüsse hinters Blatt ! Allerdings konnte ich bisher bezüglich der Fluchtstrecken (und Hämatome) keine Regel erkennen. Hier spielen offensichtlich sehr viele Faktoren eine Rolle. So habe ich auf große Entfernung mit dem Barnes TTSX (in 7 mm Blaser Magnum) Rotkahlwild erlegt. Es gab bei Blattschüssen Fluchtstrecken von bis zu 200 m. Genauso blieb aber ein Tier nach dem Treffer stehen, machte ein paar Schritte vorwärts und kippte um.RZ WAS IMMER SIE JAGEN MÖCHTEN, NEHMEN SIE DAS STÄRKSTE. Kostenlos bei allen VX-6-Modellen: Eine individuelle CDS-Absehen-Schnellverstellung mit nach Ihren ballistischen Daten erstellter Skala. Sie drehen die Höhenverstellung auf die erforderliche Distanz und halten einfach immer Fleck... 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