Erd- und Oberflächenarbeiten bei Leitungsverlegungen. ZTVA
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Erd- und Oberflächenarbeiten bei Leitungsverlegungen. ZTVA
n zo ge ck ge rü zu Erd- und Oberflächenarbeiten bei Leitungsverlegungen Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/ 99 n zo ge ck ge rü Autoren: Matthias Heuser und Alexander E. Zeller zu ISSN-Nr.: 1436-3968 © 1999 DVGW Bonn, August 1999 DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. Technisch-wissenschaftliche Vereinigung Postfach 14 03 62 D-53058 Bonn Telefon (0 2 28) 91 88-5 Telefax (0 2 28) 91 88-9 90 Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., Bonn, gestattet. zo ge ZTVA – StB 97 – Nachweis der Bodenverdichtung – zu rü ck ge – – n Erd- und Oberflächenarbeiten bei Leitungsverlegungen Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 1 n zo ge ck ge rü zu zo ge Mit der vorliegenden Gas-Wasser-Information soll den im Leitungsbau für die Aufgrabung und Verfüllung verantwortlichen Fachleuten eine Unterlage zur Verfügung gestellt werden, die es Ihnen ermöglicht, zielgerecht die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Von den Autoren Dipl.-Ing. Matthias Heuser und Dipl.Ing. Alexander E. Zeller aus dem DVGW-Arbeitskreis „Mitbenutzen von Verkehrswegen“ wurden die wesentlichen Forderungen der einschlägigen Regelwerke angesprochen und deren Hintergründe erläutert. Die hier gemachten Hinweise sollten bei der Planung, Ausschreibung und Bauausführung Beachtung finden. Nur bei klaren Vorgaben ist eine sach- und kostengerechte Ausführung zu erwarten und eine gesicherte Überprüfung möglich. n Vorwort ck ge Die Mitglieder des DVGW-Arbeitskreises „Mitbenutzen von Verkehrswegen“ hoffen hiermit zur Akzeptanz der einschlägigen Technischen Regeln beigetragen zu haben und deren Anwendung zu erleichtern. zu rü Bonn, September 1999 DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 3 n zo ge ck ge rü zu Inhaltsverzeichnis Prüfverfahren zum Nachweis ausreichender Verdichtung Problemstellung 5.1 Direkter Nachweis der Bodenverdichtung Erstellung der ZTVA – St B 97 5.1.1 Proctor-Versuch (Laborversuch) 5.1.2 Bestimmung der Trockendichte (Feldversuch) Einleitung 1.1 Wirtschaftliche Aspekte 1.2 1.3 Die wichtigsten Aussagen und Forderungen der ZTVA – St B 97 zo ge 2 Begriffe 2.2 Bautechnischer Grundsatz 2.3 Qualifizierte Firmen 2.4 Fugenausbildung 2.5 Randzonen/Abtreppungen 2.6 Reststreifen 2.7 Baustufen 2.8 Füllboden 3 Bodenverdichtung in Leitungsgräben 3.1 Grundlagen der Bodenverdichtung 3.1.1 Nichtbindige Böden (grobkörnige Böden) 3.1.2 Bindige Böden (feinkörnige Böden) 3.2 Anhaltswerte für Verdichtungsmöglichkeiten Berechnung des auf der Baustelle (Feldversuch) erzielten Verdichtungsgrades DPr. 5.1.4 Nachteil des direkten Prüfverfahrens 5.2 Indirekter Nachweis der Bodenverdichtung 5.2.1 Statischer Lastplattendruckversuch 5.2.2 Rammsondierung 5.2.3 Dynamischer Plattendruckversuch 5.2.4 Leitungsgrabensonde 5.2.5 Überwachung des Arbeitsverfahrens 6 Zusammenfassung rü Literaturverzeichnis Prüfung der Bodenverdichtung und der Tragfähigkeit Verdichtungsanforderungen nach ZTVA – St B 97 zu 4.1 5.1.3 ck ge 2.1 4 n 5 1 4.2 Prüfumfang in der Leitungs- und Verfüllzone 4.2.1 Eigenüberwachungsprüfungen 4.2.2 Kontrollprüfungen 4.3 Prüfungen des Oberbaues 4.3.1 Frostschutzschicht, Kies- oder Schottertragschicht 4.4 Problematik beim Leitungsbau Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 5 n zo ge ck ge rü zu Einleitung 1.2 1.1 Wirtschaftliche Aspekte Das Rechtsverhältnis zwischen den Eigentümern der Straßen (Straßenbaulastträger) und den Versorgungsunternehmen wird durch Konzessionsverträge, Rahmen- oder Gestattungsverträge geregelt. Die Konzessionsverträge behandeln im wesentlichen die Versorgungspflicht, das Benutzungsrecht der öffentlichen Wege und Plätze, die Zahlung einer Konzessionsabgabe und die Gewährleistung bei den Grabungsarbeiten, wobei eine „ordnungsgemäße Wiederherstellung“ gefordert wird. Weitergehende technische Regeln zu den Wiederherstellungsarbeiten fehlten meist. zo ge Für die Erweiterung, Erneuerung, Veränderung und Reparatur von Leitungsnetzen werden die öffentlichen Straßen, Wege und Plätze zum Teil wiederholt aufgegraben. Der Aufbruch, die Verfüllung und die Oberflächenwiederherstellung von Aufgrabungen in Verkehrsflächenbefestigungen stellen einen sehr komplexen Problemkreis dar, der sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht für Versorgungsunternehmen von großer Bedeutung ist. Problemstellung n 1 Die Forderungen der Straßenbaulastträger nach mehr Qualität bei der Wiederherstellung von Straßen im Zusammenhang mit Leitungsbaumaßnahmen gründeten sich auf diverse Schadensfälle: zu rü ck ge Die wirtschaftliche Bedeutung der Erd- und Oberflächenarbeiten beim Leitungsbau wird sehr schnell deutlich, wenn man die durchschnittlichen Verlegekosten in ausgebauten Ortsstraßen (d. h. mit befestigten Oberflächen) betrachtet. Auf die Rohrmaterialkosten sowie auf die Rohrverlegungskosten entfallen jeweils etwa 10 – 20 %. Für Aufbruch, Aushub, Rohrbettung, Verfüllung, Verdichtung und Wiederherstellung des Oberbaues müssen 60 – 80 %, bezogen auf die Gesamtkosten, in Ansatz gebracht werden (Bild 1). ! Setzungsschäden an Straßen durch mangelhafte Verdichtung ! Schäden im Nahtbereich zwischen alter und wiederhergestellter Befestigung ! Rißbildungen im Bereich der Randzonen 10 – 20 % Rohrmaterial 10 – 20 % Rohrverlegung 60 – 80 % Erd- und Oberflächenarbeiten Bild 1: Leitungsverlegekosten in Innerortsbereichen Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 7 Man sprach in diesem Zusammenhang von ! schwerwiegenden Substanzschädigungen ! zusätzlichem Unterhaltungsaufwand ! vorzeitigen Instandsetzungsmaßnahmen ! Wertminderung. 1.3 Erstellung der ZTVA – StB „Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Aufgrabungen in Verkehrsflächen“ zo ge ! vorzeitiger Herabsetzung des Gebrauchswertes der Straße sondern sie in die umgebenden Regeln der Technik einzupassen. Für ihr Verständnis sind alle diese Regeln aus den Nachbarbereichen unerläßlich. Für den Praktiker am Bau, dem es unmöglich ist, das gesamte Regelwerk ständig mitzuführen, ist in dem Anhang zur ZTVA – StB das Wesentliche an Hand gegeben für die ordnungsgemäße Abwicklung von Baumaßnahmen. n ! Schäden an Deckschichten durch unsachgemäßen Einbau (z. B. zu geringe Mischguttemperatur). Die Neuausgabe wurde erforderlich, weil seit der Einführung der ZTVA – StB 1989 neue Ausgaben der ZTVE – StB, der ZTVT – StB, der ZTV Asphalt – StB, der ZTV-Beton – StB und der ATV erschienen sind. Darüber hinaus wurden weitere praktische Erfahrungen und neuzeitliche Entwicklungen, insbesondere bei der Prüfung der Bodenverdichtung berücksichtigt. zu rü ck ge In einem Symposium über den kommunalen Straßenbau von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen Anfang der 80er Jahre, bei dem auch der Fragenkomplex von Aufgrabungen und deren Wiederherstellung angesprochen wurde, zeigte sich großes Interesse und Regelungsbedarf bei den Vertretern kommunaler Straßenbaulastträger. Dies führte dazu, daß sich ein Arbeitskreis bei der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) mit der Problematik Aufgrabungen in Verkehrsflächen befaßte. Neben den Vertretern der Straßenbaulastträger haben Mitarbeiter aus der Versorgungswirtschaft (DVGW, BGW, VDEW, AGFW), der Deutschen Bundespost, der Abwassertechnischen Vereinigung und des Bundesverbandes der Bauindustrie ihre Interessen eingebracht. Die ZTVA – StB wurde auf der Basis der bestehenden allgemeinen technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) und zusätzlichen technischen Vorschriften und der Erfahrungen bei der Durchführung der Aufgrabungen im kommunalen Straßenbau erstellt. Sie regeln die technische Ausführung der Aufgrabungen und die Wiederherstellung des Straßenkörpers. Die ZTVA – StB wurde erstmals 1989 vom Bundesverkehrsminister für seine Dienststellen eingeführt und für alle anderen Bereiche der öffentlichen Straßen empfohlen. Dieses Regelwerk findet nun bereits seit ungefähr neun Jahren Anwendung und stellt somit den „Stand der Technik“ dar. Mittlerweile liegt die überarbeitete Ausgabe 1997 vor. Man hat sich in dem Arbeitskreis dazu entschlossen, die ZTVA – StB nicht isoliert in den Raum zu stellen, 8 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 Es ist davon auszugehen, daß die Forderung nach „ordnungsgemäßer Wiederherstellung“ (z. B. in Konzessionsverträgen) vollständig erfüllt wird, wenn die Wiederherstellungsarbeiten gemäß ZTVA – StB durchgeführt werden. 2 Die wichtigsten Aussagen und Forderungen der ZTVA – StB 97 2.1 Begriffe Den technischen Anforderungen und Verfahrensweisen sind zunächst einmal Begriffserklärungen vorangestellt, die eine einheitliche Terminologie der am Bau Beteiligten ermöglichen sollen. Dies dient einerseits dem besseren Verständnis und der Interpretation der ZTVA – StB selbst, andererseits der oftmals 2.2 Bautechnischer Grundsatz 2.3 Qualifizierte Firmen zo ge Jede Aufgrabung einer Verkehrsfläche stellt eine dauerhafte Störung der Lagerungsdichte, der Schichtenfolge und des Schichtenverbundes der Verkehrsflächenbefestigung dar. Deshalb ist grundsätzlich anzustreben, eine aufgegrabene Verkehrsflächenbefestigung so wieder herzustellen, daß sie dem ursprünglichen Zustand technisch gleichwertig ist. und Scherbeanspruchungen schadensfrei widerstehen, sollten über eine hinreichend große Dehnbarkeit, insbesondere bei tiefen Temperaturen, verfügen und eine dauerhafte, sichere Verklebung erreichen. Deshalb wird eine ausreichend dicke, standfeste Fugenfüllung von durchgehend mindestens 1 cm Breite verlangt. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem „weichen Gelenk“. n erforderlichen Abstimmung zwischen Mitarbeitern von Versorgungsunternehmen, die häufig keine erdund straßenbautechnische Spezialausbildung erfahren haben und den Vertretern der Tiefbauämter. ! Einbau thermoplastischer Fugenbänder ! Vergießen nachträglich gefräster Fugen mit geeigneter Vergußmasse. Beide Verfahren sind bei technisch korrekter Herstellung als qualitativ gleichwertig zu betrachten. Unabhängig von der Art der Fugenausbildung sind alle durchtrennten Asphaltschichten mit Heißbitumen B 200, Bitumenemulsion oder bituminöser Spachtelmasse vollflächig anzustreichen oder zu beschichten. rü ck ge Um eine ordnungsgemäße Wiederherstellung zu erreichen, sollen nur qualifizierte Firmen zum Einsatz kommen. Im Sinne der VOB – Teil A sind dies Firmen, welche die erforderliche Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit besitzen und über ausreichende technische und wirtschaftliche Mittel verfügen. Die personelle Ausstattung muß gewährleisten, daß die Firma jederzeit ausreichend Fachpersonal zur Verfügung hat, um die geforderte Leistung zu erfüllen. Des weiteren muß sichergestellt sein, daß durch Bauleitung und Aufsicht die Arbeiten koordiniert, die Ausführung überwacht, Ausführungsfristen eingehalten und behördliche Anweisungen erfüllt werden. Hier werden zwei technische Möglichkeiten ausgewiesen: zu Im Hinblick auf die technische Ausstattung muß die Firma nachweisen, daß sie entsprechende Geräte mit ausgebildetem Fachpersonal zur fachgerechten Durchführung und fristgerechter Fertigstellung zur Verfügung hat. 2.4 Fugenausbildung Die sorgfältige Ausbildung der Fugen in Asphaltdeckschichten, sowohl im Fahrbahnbereich als auch in Geh- und Radwegen bzw. Verkehrsnebenflächen, ist unerläßlich. Das Ziel bei der endgültigen Herstellung der Deckschicht ist ein dauerhaft dichter Anschluß an der Stelle zwischen alter und neuer Befestigung. Die Anschlüsse müssen auftretenden Zug- 2.5 Randzonen/Abtreppungen Bei Aufgrabungen werden die Randzonen der vorhandenen Verkehrsflächenbefestigung in der Regel aufgelockert. Um den nicht standfesten Bereich zu erfassen und mitzuverdichten, ist ein Zurücknehmen oder -schneiden der gebundenen Tragschicht und Decke nach dem Einbau der ungebundenen Tragschichten (Frostschutzschicht) notwendig. Durch das Auftrennen des Oberbaues und das Ausheben des Leitungsgrabens werden alle Schichten des Straßenkörpers durchgraben und es tritt eine Verformung ein. Insbesondere für die ungebundenen Schichten erfolgt eine Lockerung, die die Tragfähigkeit der verbleibenden Flächen beeinträchtigt. Es ist deshalb in der Regel erforderlich, nach dem Einbringen der ungebundenen Schichten die gebundenen Schichten um 15 cm bzw. 20 cm, in jedem Falle jedoch entsprechend der Auflockerungen zurückzunehmen und mit dem Verdichten der unge- Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 9 ggf. die Wirtschaftlichkeit der Wiederherstellungsarbeiten sowie das Aussehen der Oberfläche verbessert. Das Prinzip der Abtreppung gilt ebenfalls bei Pflaster- und Plattenbelägen. Auch hier ist nach dem Einbau der ungebundenen Schichten eine zusätzliche Formatbreite aufzunehmen, um die Ränder nachverdichten zu können. Der neben der Grabung verbleibende Belag ist während der Bauarbeiten den Belastungen aus vorbeifließendem Verkehr oder den Baugeräten der Grabungsfirma ausgesetzt. Es besteht hierbei die große Gefahr, daß durch Setzungen in den ungebundenen Schichten schmale Reststreifen des befestigten Oberbaues in Bewegung geraten. zo ge In begründeten Ausnahmefällen (z. B. standfester Boden, standfeste kornabgestufte Gemische aus gebrochenem Gestein in der ungebundenen Tragschicht) kann mit Zustimmung des Straßenbaulastträgers auf die Abtreppung verzichtet werden. 2.6 n bundenen Schicht im Leitungsgraben auch die Randzone der vorhandenen ungebundenen Schichten nachzuverdichten (Bild 2). Reststreifen 2.7 Baustufen ck ge Das Entfernen von Reststreifen (z. B. zu Rinne, Bordstein, Rasenkantenstein oder benachbarter Naht) des gebundenen Oberbaues ist erforderlich. Durch das Entfernen der Reststreifen wird gleichzeitig die Wiederherstellung des Oberbaues vereinfacht und Deshalb besteht die Forderung, Reststreifen < 35 cm vor Oberflächenwiederherstellung zu entfernen. Es ist zu prüfen, ob vom Veranlasser unter Kostenbeteiligung des Straßenbaulastträgers eine weitergehende Erneuerung der Verkehrsflächen durchgeführt werden kann. In der Regel erfolgt die Wiederherstellung von Verkehrsflächen bei Rad- und Gehwegen in einer Bau- Wiederherstellungsbreite b c Grabenbreite a zu rü Abtreppung C Decke gebundene Tragschicht ungebundene Tragschicht Verfüllzone Leitungszone Bild 2: Abtreppungen 10 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 In Anlehnung an die DIN 18196 sind die Böden zusammengefaßt, die näherungsweise die gleichen bodenphysikalischen Eigenschaften aufweisen. Die Verwendung von Böden der Verdichtungsklasse V 1 ist wegen der geringen Wasser- und damit Witterungsempfindlichkeit für Rohrgrabenverfüllungen am unproblematischsten. zo ge Für diesen Fall erfolgt die Wiederherstellung zunächst durch den Einbau eines provisorischen Oberbaues, der eben und bündig bis an die vorhandene Oberkante anschließt. Der provisorische Oberbau kann sowohl aus Pflaster als auch aus Asphalt bestehen. Bei der endgültigen Wiederherstellung wird das Provisorium entfernt und durch den endgültigen Oberbau ersetzt. Böden n stufe, dabei wird der Oberbau in einem Zuge wiederhergestellt. Sie kann bei Fahrbahnflächen im Einvernehmen mit dem Straßenbaulastträger bei Bedarf in zwei Stufen erfolgen, wenn z. B. mit größeren Setzungen zu rechnen ist. 2.8 ! organische und organogene Böden ! Böden mit organischen Beimengungen ! ausgeprägt plastische, feinkörnige Böden ! aufquellende Böden. ck ge In allen anderen Fällen erfolgt der Einbau des Oberbaues zunächst mit Asphalt-Tragschichtmaterial, wo erforderlich mit Asphalt-Binder, bis zur Deckenhöhe. Die Deckschicht wird zu einem späteren Zeitpunkt aufgebracht, wobei die Tragschicht bzw. Binderschicht in Dicke der Deckschicht vorher abgefräst wird. Folgende Böden sind für die Verfüllung von Leitungsgräben ungeeignet: Füllboden Vor dem Hintergrund der Deponie-Problematik und der Ressourcenschonung soll nach Möglichkeit der anstehende Boden wieder eingebaut werden. rü Für die Verfüllung von Leitungsgräben werden drei Verdichtbarkeitsklassen (Tabelle 1) unterschieden. Tabelle 1: Verdichtbarkeitsklassen zu Verdichts- Kurzbeschreibung barkeitsklasse Bodengruppe (DIN 18196) V1 nicht bindige bis GW, GI, GE, SW, schwach bindige, SI, SE, GU, GT, grobkörnige und ge- SU, ST mischtkörnige Böden V2 bindige, gemischtkörnige Böden GU*, GT*, SU*, ST* V3 bindige, feinkörnige UL, UM, TL, TM 3 Bodenverdichtung in Leitungsgräben Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein sehr schwieriger und komplexer Problemkreis. Da mittlerweile bei den Überprüfungsmethoden mehr Möglichkeiten zur Anwendung kommen können (dynamischer Plattendruckversuch, Leitungsgrabensonde, Überwachung des Arbeitsverfahrens), soll diesem Themenkomplex hier besondere Bedeutung zukommen. Der Füllboden in Rohrleitungsgräben muß so verdichtet werden, daß unter der Verkehrseinwirkung keine Nachsackungen eintreten und daß die Leitungen durch das Verdichten nicht beschädigt werden. Vor dem Verfüllen ist darauf zu achten, daß die betreffende Leitung auf der Grabensohle gleichmäßig aufliegt. Harte Stellen, wie Fels oder größere Steine, sind unter der Leitung zu entfernen. Die Ausbildung der Leitungszone wird, abgestellt auf die jeweiligen Rohrmaterialien und Rohrumhüllungen, vom Betreiber festgelegt. Im Bereich der Rohrleitung ist der Boden in entsprechenden Lagen einzubringen und von Hand oder mit leichtem Verdichtungsgerät sorgfältig und gleichmäßig zu verdichten. Hierbei ist Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 11 3.1 Grundlagen der Bodenverdichtung Nichtbindige Böden (grobkörnige Böden) Nichtbindige Böden weichen in Wasser nicht auf, sind im allgemeinen frostsicher und weitgehend wasserdurchlässig, trocknen schnell aus und sind nur wenig witterungsempfindlich. Die Tragfähigkeit beruht auf dem Reibungswiderstand der einzelnen Körner zueinander und steigt bei zunehmender Zahl von Berührungsstellen. Die Verdichtung erfolgt durch eine Umlagerung der Körner, wobei es darauf ankommt, die Poren zwischen den großen Körnern jeweils durch die vorhandenen kleineren Körner auszufüllen. Hierdurch entsteht je nach Kornaufbau des Bodens ein vielfach in sich abgestütztes Korngerüst mit einer höchstmöglichen Anzahl von kraftübertragenden Berührungspunkten, die einen hohen Verformungswiderstand gewährleisten. Vornehmlich werden Rüttel-, Schwingungs- und Vibrationsgeräte (dynamische Verdichtung) eingesetzt, deren Wirkungsweise darauf beruht, daß die Reibung stark herabgesetzt wird, und die Körner infolge der gleichzeitig wirkenden Auflast des Verdichtungsgerätes in der Lage sind, aneinander vorbeizugleiten, um in einen entsprechend engeren Kornverband zu gelangen. ck ge Unter Verdichtung eines Bodens versteht man eine bleibende Volumenverringerung. Bei Lockergesteinen besteht die Verdichtung fast ausschließlich aus der Verringerung des Porenanteils. Dabei soll ein Teil der Luft oder des Wassers aus den Poren des Bodens herausgepreßt und der freigewordene Porenraum durch Bodenteilchen ausgefüllt werden. Die Verdichtungswilligkeit von Böden ist abhängig von ! der Bodenart 3.1.1 zo ge Um die Betriebssicherheit der Leitungen und des Straßenkörpers unter der Belastung des Verkehrs zu gewährleisten, sind Füllböden, Verdichtungsgeräte, Grabenverbau und Bauablauf aufeinander abzustimmen. nichtbindige Böden, verhalten. n darauf zu achten, daß der Boden gleichzeitig an beiden Seiten der Rohrleitung eingebracht und auch hier verdichtet wird, um ein einseitiges Verschieben zu verhindern. Eine Verletzung der Umhüllung oder der Verbindungen ist in jedem Falle zu vermeiden. ! der Kornform und Kornrauhigkeit ! der Körngrößenverteilung rü ! dem Wassergehalt. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Verdichtungseigenschaften der Böden sind grundsätzlich folgende Gruppen zu unterscheiden: Im allgemeinen werden bei der Verdichtung von nichtbindigen Böden mit Vibrationsplatten und Vibrationsstampfern sehr gute Ergebnisse erzielt. Für größere Flächenverdichtungen werden Vibrationswalzen eingesetzt. zu ! grobkörnige Böden, nichtbindig (Sande, Kiese) ! feinkörnige Böden, bindig (Schluffe, Tone) ! gemischtkörnige Böden (bindige Sande und Kiese). Obwohl es keinen eindeutigen Grenzwert für bindiges oder nichtbindiges Verhalten hinsichtlich der Verdichtung gibt, kann näherungsweise angenommen werden, daß sich alle Böden mit weniger als 15 Gew. % Feinkornanteile mit Korndurchmesser d < 0,06 mm bei der Verdichtung wie Sande und Kiese, d. h. 12 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 3.1.2 Bindige Böden (feinkörnige Böden) Die feinen, mehlartigen, mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennbaren Einzelkörner haften aneinander. Die Poren sind sehr klein und zum überwiegenden Teil untereinander abgeschlossen. Bindige Böden weichen unter Wasser auf, sind in der Regel frostempfindlich, nicht wasserdurchlässig, trocknen langsam aus und sind meist witterungsempfindlich. Die fachgerechte Verdichtung bindiger Böden ist nur im Bereich des optimalen Wassergehaltes möglich. Dynamisch wirkend SchaffußWalze (Drücken, Kneten) Sämtliche Böden und Mat. +/- Bindige Böden + zo ge Geräte Glatte Walze (Drücken) Eignung n System Statisch wirkend StampfRamme (Stampfen, Schlagen) VibrationsWalze Platte (Vibrieren, Rütteln) ck ge MischNichtbindige Böden + Böden + (andere Böden jeweils +/-) Bild 3: Gerätearten zur Bodenverdichtung Zum Einsatz kommen Geräte mit knetender, drückender und schlagender Wirkung (Bild 3). zu rü Die Einwirkung der Schlagarbeit, z. B. eines Vibrationsstampfers, in den bindigen Boden bewirkt eine Überwindung der Haftfestigkeit der einzelnen Körner (Kohäsion). Man erreicht auch in diesen Böden, daß sowohl Luft- als auch Wassereinschlüsse an die Oberfläche verdrängt werden und dadurch eine dichtere Lagerung erzielt wird. Eine große Sprunghöhe am Stampfeinsatz ist wünschenswert, da somit eine hohe Einzelschlagarbeit erreicht werden kann. Für schwere bindige Böden lassen sich auch Vibrationswalzen mit Noppen- oder Schaffußprofilbandagen einsetzen mit knetender Tätigkeit bei gleichzeitiger Vibration. 3.2 Anhaltswerte für Verdichtungsmöglichkeiten Von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln wurde eine Übersicht erstellt, in der die verschiedenen Typen von Verdichtungsgeräten nach Gewichtsklassen aufgeteilt und in Zu- sammenhang mit verschiedenen Bodengruppen und Verdichtungstiefen gebracht werden (Tabelle 2). 4 Prüfung der Bodenverdichtung und der Tragfähigkeit Durch Verdichtungskontrollen soll die Güte der erzielten Verdichtung nachgewiesen werden. Die Verdichtung beim Wiederverfüllen muß die Tragfähigkeit der eingebauten Schichten, also ein dauerhaft standfestes Planum und einen den technischen Vorschriften entsprechenden Oberbau sicherstellen, damit Sackungen weitgehend ausgeschlossen werden können. 4.1 Verdichtungsanforderungen nach ZTVA – StB 97 Für die Verdichtungsgrade und die Verformungsmoduln in den einzelnen Bereichen der Grabenverfüllung wie Leitungs- und Verfüllzone, Frostschutzschicht und ungebundene Tragschichten (Bild 4) gelten nach ZTVA – StB 97 die in den “Zusätzlichen Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 13 Tabelle 2: Anhaltswerte für Verdichtungsmöglichkeiten Bodengruppen Verdichtungsgeräte I II III gewicht Grobkörnige Böden (nicht bindig – schwach bindig) Gemischtkörnige Böden (schwach bindig – bindig) Feinkörnige Böden (bindig) kg Eignung Schütthöhe Zahl Eigcm Überg. nung n der Betriebs- Schütthöhe Zahl Eigcm Überg. nung Schütthöhe cm zo ge Zonen und Art Zahl Überg. 1. Leichte Verdichtungsgeräte (vorwiegend für die Leitungszone) bis 25 + bis 15 mittel 25 – 60 + 20 – 40 Explosionsstampfer leicht bis 100 • 20 – 30 VibrationsPlatten leicht bis 100 + bis 20 100 – 300 + bis 600 + VibrationsWalzen mittel leicht 2–4 + bis 15 2–4 + bis 10 2–4 2–4 + 15 – 30 3–4 + 10 – 30 2–4 3–4 + 15 – 25 3–5 + 20 – 30 3–5 3–5 • bis 15 4–6 – – – 20 – 30 3–5 • 15 – 25 4–6 – – – 20 – 30 4–6 • 15 – 25 5–6 – – – ck ge leicht VibrationsStampfer 2. Mittelschwere und schwere Verdichtungsgeräte (oberhalb der Leitungszone) 25 – 60 + 20 – 40 2–4 + 15 – 30 2–4 + 10 – 30 2–4 schwer 60 – 200 + 40 – 50 2–4 + 20 – 40 2–4 + 20 – 30 2–4 Explosions- mittel 100 – 500 Stampfer schwer über 500 • 20 – 40 3–4 + 25 – 35 3–4 + 20 – 30 3–5 • 30 – 50 3–4 + 30 – 50 3–4 + 30 – 40 3–5 300 – 750 + 30 – 50 3–5 • 20 – 40 3–5 – – – schwer über 750 + 40 – 70 3–5 • 30 – 50 3–5 – – – + 20 – 50 4–6 + 20 – 40 5–6 – – – mittel zu rü VibrationsStampfer VibrationsPlatten VibrationsWalzen mittel 600 – 8000 + gut geeignet 14 • bedingt geeignet Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 – nicht geeignet Abtreppung Abtreppung Nahtausbildung als Fuge (weiches Gelenk) n A E Grabentiefe Verfüllzone ck ge D Leitungszone Planum zo ge C Oberbau B Grabenbreite rü Bild 4: Beispiel: Grabenprofil, Begriffe und Zoneneinteilung, A: Deckschicht; B: Asphalt-Tragschicht, C: ungebundene Tragschichten, D: Verfüllzone, E: Leitungszone zu Vertragsbedingungen für Erdarbeiten im Straßenbau” (ZTVT-StB) vorgeschriebenen Werte. Hiernach sind in der Regel die in Tabelle 3 zusammengestellten Anforderungen zu erfüllen. Können die in den ZTVE-StB vorgeschriebenen Werte für den Verdichtungsgrad nicht erreicht werden, weil zum Beispiel die Dichte des den Leitungsgraben umgebenden Bodens dies nicht zuläßt, so muß zumindest der Verdichtungsgrad bzw. die Tragfähigkeit des vorgefundenen Bodens bis zum Planum erreicht werden. 4.2 Prüfumfang in der Leitungsund Verfüllzone 4.2.1 Eigenüberwachungsprüfungen Die Verdichtung der Verfüllzone ist grundsätzlich zu überprüfen und nachzuweisen. Abweichend von den ZTVE-StB wird bei flachen und schmalen Leitungsgräben auf eine gesonderte Überprüfung der Leitungszone verzichtet. Ist eine „Überwachung des Arbeitsverfahrens” als Prüfmethode nicht vereinbart, so sind als Eigenüberwachungsprüfung eine Prüfung je angefangene 50 m Grabenlänge pro angefangenen m Grabentiefe durchzuführen. Bei Grabentiefen von mehr als 2,00 m ist die Gleichmäßigkeit der Verdichtung mit der leichten Rammsonde nach DIN 4094 alle 25 m zu überprüfen. Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 15 In Gräben, die Fahrbahnen queren, ist mindestens eine Prüfung erforderlich. (Anmerkung: die angeführten Werte sind nach ZTVE-StB 76 geforderte „Mindestwerte“, nach den ZTVE-StB 94 sind sie „Anforderungen an das 10 %Mindestquantil“). Bodenart Verdichtungs- Verformungsgrad: DPr modul: EV2 * 97 % * 45 MN/m2 Kies, schluffig (GU) * 100 % * 45 MN/m2 * 100 % * 100 MN/m2 * 103 % * 150 MN/m2 ungebundene Tragschichten*) GW *) Kies- und Schottertragschichten, direkt auf Planum Bei Muffen- und Kopflöchern kann in begründeten Fällen eine Prüfung verlangt werden. rü Die Prüfung der Tragfähigkeit des Planums ist bei Aufträgen ab 50 m2 zusammenhängende Fläche je angefangene 100 m Grabenlänge durchzuführen. zu Auf die gesonderte Prüfung der Tragfähigkeit des Planums wird verzichtet, wenn bei den Eigenüberwachungsprüfungen als indirekte Prüfverfahren Tragfähigkeitsprüfungen vorgenommen wurden oder eine “Überwachung des Arbeitsverfahrens” als Prüfmethode vereinbart wurde. Die Protokolle der Eigenüberwachungsprüfungen sind vorzulegen. Die Protokolle sind den Straßenbaulastträgern auf Verlangen vorzulegen. 4.2.2 16 Auf die Durchführung von Kontrollprüfungen kann verzichtet werden, wenn der Veranlasser an der Durchführung der Eigenüberwachungsprüfung des Auftragnehmers teilnimmt und die ordnungsgemäße Durchführung bestätigt und dokumentiert. 4.3 Prüfungen des Oberbaues Die Prüfungen der eingebauten Schichtdicken und die Verdichtung der einzelnen Oberbauschichten sind entsprechend den Technischen Vorschriften durchzuführen. 4.3.1 Frostschutzschicht, Kies- oder Schottertragschicht ck ge bindige Böden Sand (SE), Kies Die Prüfprotokolle sind dem Straßenbaulastträger auf Verlangen vorzulegen. zo ge Tabelle 3: Anforderungen gemäß ZTVA – StB 97 an den Verdichtungsgrad der Grabenverfüllung und an die Verformungsmoduln auf dem Planum und der ungebundenen Tragschicht. Der Umfang der vom Veranlasser vorzunehmenden Kontrollprüfung soll etwa 30 % des Umfanges der Eigenüberwachungsprüfungen betragen. n Die Verdichtung der Schachtumgebungen ist in jedem Fall zu prüfen. Kontrollprüfungen Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 Als Eigenüberwachungsprüfung ist der Verformungsmodul nach DIN 18134 bei Aufträgen ab 50 m2 zusammenhängende Fläche je angefangene 100 m Grabenlänge zu bestimmen, wenn nicht eine Überwachung des Arbeitsverfahrens vereinbart wurde. In begründeten Fällen kann der Umfang der Eigenüberwachungsprüfungen erhöht werden. Dies ist in der Leistungsbeschreibung zu vereinbaren. Für Kontrollprüfungen gilt sinngemäß Abschnitt 4.2.2. 4.4 Problematik beim Leitungsbau Die Kontrolle von Verdichtungsleistungen ist generell im Erdbau sehr aufwendig und schwierig. Wesentlich verstärkt treten Probleme jedoch auf Rohrbaustellen im Hinblick auf die beengten Grabenverhältnisse und den linienförmig ausgebildeten Leitungsbaustellen zutage. Da die Qualitätssicherung mit den herkömmlichen Prüfverfahren (Dichtebestimmungen in Verbindung mit dem Proctorversuch, statische Plattendruckversuche, Rammsondierungen) ! teilweise sehr zeitintensiv sind, ! nur zu punktuellen Ergebnissen führen, Je nach überwiegend anstehendem Boden haben bestimmte Geräte Vorzüge. Aufgrund des geringen Zeitbedarfs für eine Messung lassen sich in kurzer Zeit viele Verdichtungskontrollen mit sofortiger Aussage über die Verdichtung und deren Gleichmäßigkeit ausführen, so daß auch statistische Gesichtspunkte durch eine größere Anzahl von Versuchswerten berücksichtigt werden können. zo ge ! ihre Ergebnisse teilweise nicht sofort auf der Baustelle zur Verfügung stehen und Im Rahmen des DVGW-FE-Vorhabens 07/93 “Beurteilung von Prüfverfahren zum Nachweis der Bodenverdichtung in Leitungsgräben” wurde die Einsetzbarkeit dieser neuen Prüfmethoden zur Verdichtungskontrolle in Leitungsgräben bestätigt und der Nachweis der einfachen Handarbeit für flächendeckende Kontrollen erbracht. n ! aufgrund der Baustellensituation überhaupt nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen durchführbar sind, ! unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen, mußte nach neuen Prüfverfahren gesucht werden und diese den herkömmlichen in den Vorschriften und Richtlinien verankerten Verfahren vergleichend gegenübergestellt werden. Versuche auf Erdplanien bei gleicher Verdichtung wiesen nach, daß die Verläßlichkeit des dynamischen Lastplattendruckgerätes besser ist als die des statischen Lastplattendruckversuches, der unter Baustellenverhältnissen im Graben kaum durchführbar ist. ck ge Im Hinblick auf den Einsatz von Rohrleitungsbaustellen galt es, für die neuen Meßmethoden folgende Forderungen aus der Praxis zu erfüllen: ! Eignung der Meßmethoden auch bei schwierigen Baustellen- und Betriebsbedingungen, ! geringer Zeitbedarf, möglichst keine Arbeitsunterbrechung während der Messungen, ! vertretbare Kosten, 5 Prüfverfahren zum Nachweis ausreichender Verdichtung 5.1 Direkter Nachweis der Bodenverdichtung 5.1.1 Proctor-Versuch (Laborversuch) ! geringer Personalbedarf, Versuch sollte durch eine bis zwei Personen durchführbar sein, rü ! unkomplizierte Prüfmethode, sofortige Verfügbarkeit des Ergebnisses sowie des Meßprotokolls auf der Baustelle (kein Laborversuch), zu ! geringer Meßaufwand; statt aufwendiger, punktueller Messungen sollten künftig flächendeckende Aussagen gemacht werden können. Das Bestreben, neue praxisgerechtere und auf die Verhältnisse beim Leitungsbau abgestimmte Prüfverfahren einsetzen zu können, führte zur Entwicklung ! des dynamischen Lastplattendruckversuches, ! der Leitungsgrabensonde und ! der Prüfmethode “Überwachung des Arbeitsverfahrens”. Der Amerikaner Proctor hat durch den nach ihm benannten Versuch festgestellt, daß nur bei einem optimalen Wassergehalt der Boden die höchstmögliche Dichte erhalten kann. Bei der Verdichtung bindiger und auch nichtbindiger Böden hat sich gezeigt, daß unter der Voraussetzung gleicher Verdichtungsarbeit die größte Dichte nur bei einem bestimmten Wassergehalt erreicht werden kann. Zur Festlegung der erreichbaren maximalen Trockendichte wird im Labor eine Probe des betreffenden Bodens unter bestimmten Bedingungen verdichtet. Diese als „Proctor-Versuch“ bekannte Prüfmethode Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 17 zo ge Trockendichte [t/m3 ] e lini gs un ttig Sä n 100 % Proctordichte Wassergehalt [%] ck ge Wpr Bild 5: Beispiel einer Proctorkurve rü ist genormt. Bei diesem Versuch wird eine Bodenprobe mit verschiedenen Wassergehalten bei gleichbleibender Verdichtungsarbeit in ein genormtes Gefäß (Proctor-Topf) eingestampft. Unter Berücksichtigung des Wassergehaltes wird dann für die einzelnen so verdichteten Proben die erreichte Trockendichte ermittelt und die Ergebnisse graphisch aufgezeichnet (Bild 5). zu Die im Scheitel der Proctor-Kurve vorhandene Trockendichte wird als 100 %-Proctor-Dichte angenommen. Der dazugehörige Wassergehalt wird als der „optimale Wassergehalt“ bezeichnet. Ist nun die Proctor-Dichte bekannt, muß nur noch die Trockendichte des anstehenden Bodens auf der Baustelle ermittelt werden. Wird die Trockendichte mit der Proctor-Dichte ins Verhältnis gesetzt, erhält man als Ergebnis den Verdichtungsgrad DPr. (DIN 18125, Teil II): ! Ausstechzylinder-Versuch ! Sandersatz-Versuch ! Ballon-Versuch (Densitometer). Bei den vorgenannten Verfahren wird jeweils eine Bodenprobe gezogen und deren Volumen auf unterschiedliche Weise bestimmt, im Anschluß getrocknet und gewogen. Mit den damit ermittelten Werten läßt sich die Trockendichte bestimmen und auf den Verdichtungsgrad rückschließen bzw. die ermittelten Werte aus dem Feldversuch mit den Laborwerten aus dem Proctor-Versuch in Beziehung setzen. Wassergehalt und Dichte können auch mit der radiometrischen Meßsonde ermittelt werden. 5.1.3 5.1.2 Bestimmung der Trockendichte (Feldversuch) Man unterscheidet folgende Verfahren 18 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 Berechnung des auf der Baustelle (Feldversuch) erzielten Verdichtungsgrades DPr. Der in der Praxis erreichte Verdichtungsgrad DPr. errechnet sich also mit DPr auf der Baustelle bzw. im Feldversuch erreichte Verdichtungsgrad in % !d auf der Baustelle mit einem im Abschnitt 5.1.2 aufgezeichneten Verfahren ermittelte Trockendichte dichte (= 100 % Proctordichte). zo ge !Pr im Proctorversuch ermittelte höchste Trocken- druckversuches: Die Probebelastungen erfordern ein Gegengewicht von etwa 5 t unmittelbar über dem Rohrgraben. Da der dafür üblicherweise verwandte vollbeladene LKW nur unter großen Schwierigkeiten über den teilverfüllten Graben gebracht werden kann, ist dieser Verdichtungsnachweis in schmalen Leitungsgräben nicht praxisgerecht. n DPr = !d · 100 [%] 5.2.2 Rammsondierung 5.2 Indirekter Nachweis der Bodenverdichtung 5.2.1 Statischer Lastplattendruckversuch Bei Rammsondierungen wird eine Sonde mit definierter Spitze mittels eines Rammbären mit gleichbleibender Fallhöhe in den Untergrund gerammt. Dabei werden die Schlagzahlen je 10 cm Eindringtiefe aufgezeichnet. Im Leitungsgrabenbau kommt die leichte Rammsonde – auch Künzelstab genannt – mit einem Rammbären von 10 kg zum Einsatz. Um bei diesem Verfahren brauchbare Ergebnisse in den oberen 30 bis 50 cm zu erhalten, sollten Ersatzauflasten zur Anwendung kommen, da der Boden ansonsten seitlich nach oben verdrängt wird (Grundbruch). Zur Aussage über eine ausreichende Bodenverdichtung müssen Korrelationswerte zur Proctor-Dichte bzw. zum Lastplattendruckversuch vorliegen. Die Tragfähigkeit des Bodens wird mit dem konventionellen statischen Lastplattendruckversuch bestimmt. Bei diesem Prüfverfahren wird der Boden durch eine kreisförmige Lastplatte mit Hilfe einer Druckvorrichtung wiederholt stufenweise be- und entlastet. Damit wird für jede mittlere Normalspannung unter der Platte die zugehörige Setzung gemessen und in einem Diagramm als Druck-Setzungs-Linie dargestellt. Anschließend werden die Verformungsmoduln EV1 bzw. EV2 anhand der DruckSetzungs-Linie der Erst- bzw. Zweitbelastung ermittelt. Vorteil der leichten Rammsonde: Das Gerät ist sehr robust und unempfindlich gegen Witterungseinflüsse. Es bedarf keiner Kalibrierung und Eichung. Das Bedienpersonal braucht keine spezielle Kenntnisse, es muß jedoch in die Versuchshandhabung eingewiesen sein. Der Zeitbedarf je Versuch im Graben (1 m tief) einschließlich Aufund Abbau sowie Umsetzen auf eine benachbarte Versuchsstelle liegt bei etwa 8 min. Das Gerät eignet sich bei bekanntem Schichtaufbau gut für nachträgliche Kontrollprüfungen. 5.1.4 Nachteil des direkten Prüfverfahrens zu rü ck ge Der Proctorversuch ist durch die Laborversuche sehr zeitintensiv (Ergebnis erst nach 1 bis 2 Tagen) und nicht in den Arbeitsprozeß integrierbar. Die radiometrischen Verfahren zur Dichtebestimmung mit der Isotopensonde unterliegen den Strahlenschutzbestimmungen und dürfen nur durch Strahlenschutzbeauftragte angewandt werden. Sie scheiden damit für praktikable Eigenüberwachungen aus. Als Maß für die Güte der Verdichtungsqualität, also für die Tragfähigkeit des Bodens, sind in den technischen Vorschriften Mindestwerte für den Elastizitätsmodul EV2 und ein begrenztes Verhältnis EV2/EV1 angegeben. Nachteil des statischen Lastplatten- Nachteil der leichten Rammsonde: Die leichte Rammsonde findet bei sehr grobkörnigen Böden ihre Grenze. Bei Rammsondierungen ist ein großes Augenmerk auf die tatsächliche Rohr- bzw. Kabellage zu richten, damit diese gesichert nicht beschädigt werden. Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 19 Ausklinkvorrichtung zo ge n Führungsrohr bzw. Führungsstange Fallgewicht Federelement Kippschutzvorrichtung Setzungsmeßeinrichtung ck ge Lastplatte Tragegriff Bild 6: Bestandteile des leichten Fallgewichtsgerätes 5.2.3 Dynamischer Plattendruckversuch zu rü Der dynamische Plattendruckversuch mit Hilfe des leichten Fallgewichtgerätes eignet sich insbesondere zur Prüfung der Tragfähigkeit und der Verdichtungsqualität von grobkörnigen und gemischtkörnigen Böden. Der wesentliche Vorteil gegenüber dem langwierigen und aufwendigen statischen Lastplattendruckversuch besteht u. a. darin, daß kein schweres Gerät als Gegengewicht notwendig ist. Der Versuch ist innerhalb weniger Minuten durch eine Person auszuführen und eignet sich besonders als Prüfverfahren in beengten Verhältnissen und Leitungsgräben. Die Bestandteile des leichten Fallgewichtsgerätes sind in Bild 6 dargestellt. Nach Auslösen des Stoßes wird die Kraft über eine Feder auf die Grundplatte übertragen und dringt in den Boden ein; es entsteht ein Setzungsvorgang. Dieser wird durch die Messung der Geschwindig- 20 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 keit/Beschleunigung in sehr kurzen Zeitintervallen berechnet. Dieser Vorgang wird 3 x als Vorbelastung sowie weitere 3 x für die eigentliche Messung durchgeführt. Als Ergebnis erhält man den dynamischen Verformungsmodul EVd, also eine Normgröße für die Standfestigkeit des Bodens unter definierter Stoßbelastung mit der Stoßdauer t s. Es wurden im Rahmen umfangreicher Forschungsarbeiten Zusammenhänge zwischen der gemessenen Setzung und der Tragfähigkeit sowie des Verdichtungsgrades des Bodens festgestellt. Wenn Korrelationswerte für die zu verwendenden Verfüllböden vorliegen, kann dieses Verfahren nach der Prüfvorschrift TP BF-StB, Teil B 8.3, angewendet werden. Zur Ermittlung „eigener“ Vergleichswerte empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Nach augenscheinlich ausreichender und abge- versuche, wenn der Wassergehalt an den einzelnen Prüfstellen nicht stark voneinander abweicht. n Sollen Korrelationswerte zum Verdichtungsgrad geschaffen werden, so wird zunächst der erreichte Verdichtungsgrad durch die Entnahme von 2 Ausstechzylindern oder eine Aufgrabung für das Ballongerät festgestellt. Anschließend werden, ebenfalls im Abstand von ca. 30 cm, dynamische Plattendruckversuche durchgeführt. zo ge schlossener Verdichtung des Verfüllbodens wird unter Beachtung der in den Prüfvorschriften beschriebenen Bedingungen in der Mitte des Leitungsgrabens ein statischer Plattendruckversuch durchgeführt. Im Anschluß daran werden im Abstand von 30 cm zwei dynamische Plattendruckversuche durchgeführt. Außerdem wird im Anschluß an den statischen Plattendruckversuch der Wassergehalt des Verfüllbodens bestimmt. Dieses Vorgehen wird an weiteren Stellen im Leitungsgraben wiederholt. Anschließend werden die Mittelwerte der gemessenen Evd-Werte in Bezug gesetzt zu den Mittelwerten der Ev2-Werte der statischen Plattendruck- ck ge Mit den so ermittelten Korrelationswerten zwischen Evd-Wert und Ev2-Wert bzw. Evd-Wert und Verdichtungsgrad DPr können dann beliebig viele Folge- zu rü 1 Sondiergestänge 2 Führungsstange 3 elektrischer Bohr- und Schlaghammer 4 fahrbare Bodenplatte 5 Auflasten 6 Hebevorrichtung 7 Rahmen mit Meßfühler 8 Auswerteeinheit und Drucker Bild 7: Leitungsgrabensonde Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 21 Bei der Leitungsgrabensonde (Bild 7) wird eine Sondierstange mit Hilfe eines elektrischen Schlaghammers in den Boden gerammt und die benötigte Zeit pro 10 cm Weg gemessen. Der Eindringwiderstand, der in Sekunden pro 10 cm Eindringtiefe angegeben wird, ist bei gleicher Bodenart ein Maß für die Bodendichte. Über einen angeschlossenen Drucker kann ein Protokoll ausgegeben werden. n untersuchungen mit dem leichten Fallgewichtsgerät durchgeführt werden, wenn der gleiche Verfüllboden zum Einsatz kommt. Es empfiehlt sich, die Ermittlung der Korrelationswerte gemeinsam von Auftraggeber und Auftragnehmer durchführen zu lassen. zo ge Vorteile des dynamischen Plattendruckversuches: Das Gerät ist von einem Mann bedienbar. Das Bedienpersonal muß lediglich in die Versuchshandhabung eingewiesen sein. Der Zeitbedarf je Versuch im Graben (1 m tief) einschließlich Auf- und Abbau sowie Umsetzen auf eine benachbarte Versuchsstelle liegt bei etwa 5 min. In kurzer Zeit lassen sich viele Verdichtungskontrollen mit sofortiger Aussage (Protokollausdruck bereits auf der Baustelle möglich) über die Verdichtung und deren Gleichmäßigkeit ggfs. auch mit einer Wertung unter Beachtung einer statistischen Analyse ausführen. Der Versuch ist sehr viel kostengünstiger als der statische Lastplattendruckversuch. Die Aussagekraft der Versuchswerte aus dem dynamischen Lastplattendruckversuch ist gegenüber dem statischen Lastplattendruckgerät gleichwertig; die Streuung der Versuchswerte dabei sogar geringer. Das dynamische Gerät läßt sich bei fast allen Böden einsetzen. Die Stadtwerke München haben eine Leitungsgrabensonde entwickelt, die Sondierungen bis zu 1 m Tiefe, auch in schwer rammbaren Kiesböden, ermöglicht. Zusätzliche Auflasten auf der Bodenplatte bewirken, daß auch in den oberen 30 – 50 cm brauchbare Ergebnisse erzielt werden (siehe Abschnitt 5.2.2 Rammsondierung). Nachteile des dynamischen Plattendruckversuches: Die Leitungsgrabensonde eignet sich auch in schwer rammbaren Böden. rü ck ge Vorteile der Leitungsgrabensonde: Das Gerät ist von ein bis zwei Personen leicht handhabbar. Dieses Prüfverfahren zeichnet sich durch eine sehr rasche Ausführbarkeit aus. Der Zeitbedarf je Versuch im Graben (1 m tief) einschließlich Aufund Abbau sowie Umsetzen auf eine benachbarte Versuchsstelle liegt bei etwa 4 min. zu Das dynamische Lastplattendruckgerät erfaßt wie beim statischen Lastplattendruckversuch die Verhältnisse nur bis ca. 50 cm Tiefe, ist also hauptsächlich für die Verdichtungsüberprüfung bei lageweisem Einbau von Verfüllmaterial geeignet. Die Kalibrierung der Geräte muß einmal im Jahr überprüft werden. 5.2.4 Leitungsgrabensonde Ebenfalls für die Verhältnisse beim Leitungsbau wurde die Leitungsgrabensonde entwickelt. Der ursprüngliche Einsatzbereich waren flache Leitungsgräben mit Sondierungstiefen bis 50 cm. 22 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 Das Meßprotokoll wird bereits auf der Baustelle ausgedruckt, die Meßergebnisse stehen also sofort auf der Baustelle zur Wertung zur Verfügung. Nachteile der Leitungsgrabensonde: Bei den Messungen mit der Leitungsgrabensonde muß für den Antrieb des elektrischen Schlag- und Bohrhammers ein kleiner Ersatzstromerzeuger mitgeführt werden. 5.2.5 Überwachung des Arbeitsverfahrens Zur Überprüfung der Bodenverdichtung kann auch die Probeverdichtung und Arbeitsanweisung angewendet werden. Für jede einzubauende Bodenart wird im Leitungsgraben ein Probefeld angelegt und, abgestellt auf das gewählte Verdichtungsgerät, mittels Probeverdichtung die günstigste Schütthöhe ! Bodenart ! Art des Verdichtungsgerätes ! Anzahl der erforderlichen Verdichtungsübergänge Zusammenfassung n 6 Die Anwendung der ZTVA – StB hat sich im Hinblick auf das Verfüllen und Verdichten sowie die Oberflächenwiederherstellung von Aufgrabungen in Verkehrsflächen in der Praxis bewährt. Mit der Einhaltung dieses Regelwerkes werden die Forderungen nach ordnungsgemäßer, technisch gleichwertiger Wiederherstellung voll erfüllt. Die überarbeitete Fassung aus dem Jahre 1997 weist drei weitere indirekte Verfahren zur Überprüfung der Bodenverdichtung und Tragfähigkeit aus (dynamischer Plattendruckversuch, Leitungsgrabensonde, Überwachung des Arbeitsverfahrens), die dem Praktiker vor Ort nunmehr die Möglichkeit von wirtschaftlich vertretbaren Qualitätskontrollen an Hand gibt. ck ge ! maximal zulässige Schütthöhe bestätigt mit seiner Unterschrift die ordnungsgemäße Durchführung, so kann auf die Durchführung von Kontrollprüfungen ebenfalls verzichtet werden. zo ge und die erforderliche Anzahl der Verdichtungsübergänge zum Erreichen der gestellten Anforderungen ermittelt. Für die Probeverdichtung muß das Gerät verwendet werden, das auch im anschließenden Baustellenbetrieb für die Verdichtung eingesetzt wird. Die Gerätewahl richtet sich nach Bodenart, vorgesehener Verdichtung, Tiefe und Baustellenbedingungen. Die Probefelder werden in voller Breite und mit den jeweils vorgesehenen Geräteübergängen verdichtet. Anschließend erfolgt die Prüfung der Verdichtung. Aufgrund der auf dem Probefeld ermittelten Ergebnisse wird eine Arbeitsanweisung mit folgenden Angaben erstellt: ! zulässige Wassergehaltsspanne für den einzubauenden Boden. rü Bei der Bauausführung ist zu überprüfen, ob die Arbeitsanweisung eingehalten wird. Dies kann durch Führung eines Protokolls (Eigenüberwachungsprüfung) erfolgen. Bestehen Zweifel an der Einhaltung der Arbeitsweise, ist durch konventionelle Prüfung oder durch Schnellverfahren (z. B. Sondierungen, dynamischer Lastplattendruckversuch) zu prüfen, ob der Verdichtungserfolg erreicht wurde. Im Rahmen des DVGW-FE-Vorhabens 07/93 „Beurteilung von Prüfverfahren zum Nachweis der Bodenverdichtung in Leitungsgräben” wurde nachgewiesen, daß diese neuen Schnellprüfmethoden in beengten Grabenverhältnissen und den linienförmig ausgebildeten Leitungsbaustellen einsetzbar sind. zu Vorteile der Prüfmethode „Überwachung des Arbeitsverfahrens”: Diese Methode empfiehlt sich besonders für kleine Baumaßnahmen oder beengte Arbeitsräume wie Leitungsgräben. Sind für die Gesamtheit der in Betracht kommenden Verfüllböden und der einzusetzenden Verdichtungsgeräte jeweils Probefelder angelegt und durch Versuche nachgewiesen worden, sind künftig nur noch in Zweifelsfällen Messungen auf der Baustelle nötig. Überprüft der Auftraggeber die Ausführung des vereinbarten Arbeitsverfahrens auf der Baustelle und Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 23 n zo ge ck ge rü zu 24 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 Brüggemann, K. Verfüllung von Leitungsgräben. Prüftechnische Aspekte. Unterlagen der FGSV, S. 109 – 112 zo ge ZTVA-StB 97: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Aufgrabungen in Verkehrsflächen Forschungsgesellschaft für Straßenund Verkehrswesen e.V., Köln, Arbeitsausschuß Kommunaler Straßenbau, Ausgabe 1997 DVGW-Forschungsvorhaben 07/93: Beurteilung von Prüfverfahren zum Nachweis der Bodenverdichtung in Leitungsgräben Teil 1: Schlußbericht Juli 1994 Teil 2: Schlußbericht April 1997 Im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) n Literaturverzeichnis ZTVE-StB 94: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau Forschungsgesellschaft für Straßenund Verkehrswesen e. V., Köln, Arbeitsgruppe Erd- und Grundbau, Ausgabe 1994/Fassung 1997 TB BF-StB, Technische Prüfvorschriften für Boden und Fels im Straßenbau Dynamischer Plattendruckversuch mit Hilfe des leichten Fallgewichtsgerätes. Forschungsgesellschaft für Straßenund Verkehrswesen e.V., Köln, Arbeitsgruppe Erd- und Grundbau, Ausgabe 1997 zu rü Teil B 8.3 TP BF-StB, Teil E 3 R. Voss und R. Floss Die Bodenverdichtung im Straßenbau BUNDESANSTALT FÜR STRASSENWESEN ck ge ZTVT-StB 95: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Tragschichten im Straßenbau Forschungsgesellschaft für Straßenund Verkehrswesen e.V., Köln, Arbeitsausschuß Kommunaler Straßenbau, Ausgabe 1995 Dipl.-Ing. Dirk R. Weissig Grundlagen der Bodenverdichtung Technische Prüfvorschriften für Boden und Fels im Straßenbau Prüfung der Verdichtung durch Probeverdichtung und Arbeitsanweisung. Forschungsgesellschaft für Straßenund Verkehrswesen e.V., Köln, Arbeitsgruppe Erd- und Grundbau, Ausgabe 1994 W. Rengstl Die Verdichtung von Leitungsgräben mit Kies; vergleichende Untersuchungen zur Verdichtungskontrolle. Diplomarbeit an der FHS München, Fachbereich 02, Januar 1994 R. Floss, W. Kudla, G. Peiker Leitungsgrabensonde – ein Schnellverfahren zur Verdichtungsprüfung bei beengtem Arbeitsraum. Straße und Autobahn 42 (1990) Nr. 9, S. 384 – 391. Dipl.-Ing. W. Ruppert Prüfmittel zur Ermittlung der Grabenverdichtung Stand der Prüfmitteltechnik in der Baugrubenverdichtung Dipl.-Ing. W. Ruppert Das „Leichte Fallgewicht“ – ein wirtschaftlicher Nachweis der Bodenverdichtung Internationale Fachzeitschrift Straßen- und Tiefbau 7/8 ’96 Gas-Wasser-Information Nr. 15 • 8/99 25 n zo ge ck ge rü zu n zo ge ck ge rü zu