Reisebericht Kuba

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Reisebericht Kuba
Rund- und Erholungsreise Kuba, 04.09.2005 – 19.09.2005
1. Tag (04.09.2005)
Flug am frühen Morgen von Salzburg nach
Amsterdam. Nachdem wir schon am Vortag nach
Salzburg angereist sind und am Flughafen
eingecheckt haben, brauchen wir uns nicht so zu
beeilen, um pünktlich am Abfluggate zu
erscheinen, das heißt, unser Urlaub beginnt schon
vor dem Abflug.
Den zweistündigen Aufenthalt am Flughafen
Amsterdam nutzen wir, um uns durch eine Fülle
von
Shops
auf diesem riesigen Areal zu kämpfen und uns mit
notwendigen Genussmitteln von den Duty-Free
Shops für den langen Weiterflug einzudecken.
Eine Maschine der Martin Air bringt uns sicher
und mit Unterstützung von kostenlosen
alkoholischen Getränken nach Kuba. Nach einer
Zwischenlandung in Havanna, der Hauptstadt
Kubas, landen wir in Holguín im Osten der Insel.
Wir werden vom Flughafen abgeholt und erreichen
spät am Abend unsere Hotelanlage „Playa
Pesquero“ am gleichnamigen Strand bei
Guardalavaca nördlich von Holguín. Gleich nach
dem Einchecken erwartet uns ein freundlicher
Barkeeper an der Hotelbar und begrüßt uns
traditionell mit sieben Jahre altem kubanischen
„Havana Club“ Rum – den wir im Übrigen in den
nächsten Tagen noch mehrmals verköstigen
werden.
Bei der
Ankunft
wird uns gesagt, dass das Vier-Sterne-Resort sehr
groß ist, also lassen wir uns und unser Gepäck mit
dem hoteleigenen Taxi-Bus in die Unterkunft
bringen. Die Bungalows sind groß, sehr sauber und
lassen auch für den verwöhnten Urlauber keine
Wünsche offen. Nach der anstrengenden Anreise
beschließen wir, uns schlafen zu legen und in den
nächsten Tagen die Hotelanlage zu erkunden.
2. & 3. Tag (05.09. – 06.09.2005)
Heute und morgen steht Erholung auf dem
Programm. Das All-Inclusive-Resort bietet neben
karibischen Flair, Komfort und den üblichen
Angeboten an sportlichen Aktivitäten einen von
Palmen und tropischer Vegetation gesäumten
weißen Sandstrand am kristallklaren, türkisblauen
Meer, eine Fülle verschiedener Themenrestaurants
mit
typisch-kreolischer,
italienischer
und
asiatischer Küche und eine Poollandschaft, in der
man schon ein gutes Stück schwimmen muss, um
die Pool-Bar zu erreichen.
Ein ruhiges, abgeschiedenes Plätzchen am Strand zu
finden ist nicht allzu schwer, und so verbringen wir
die Tage mit Sonnenbaden, Lesen
und Schnorcheln,
geben uns den
festen und flüssigen kulinarischen
Genüssen hin, beobachten die großteils übergewichtigen kanadischen und britischen Hotelgäste und spielen die
restliche Zeit das Spiel „Wie verstecke ich mich vor den
aufdringlichen Animateuren?“.
Ein romantisches Highlight ist auf jeden Fall unser Besuch
im Hotelrestaurant „Romantico“, welches – wie der Name
schon verrät – verliebte (Urlaubs)Pärchen dazu einlädt, einen
sinnlichen Abend in gehobener Atmosphäre bei
Kerzenlicht und Piano-Klängen zu erleben.
Der nächtliche Weg zu unserem Bungalow führt
uns vorbei an der Hotelbar, wo die Mojitos,
Daiquiris und Cuba Libres bei kubanischer LifeMusik erst richtig ihr Aroma entfalten.
4. Tag (07.09.2005)
Nach einem ausgedehnten Aufenthalt am Strand und gestärkt
durch gegrillte Meeresfrüchte werden wir am Nachmittag
von einem Bus zu unserer achttägigen Rundreise abgeholt.
Unsere Reisegruppe umfasst 18 Teilnehmer, darunter sind 2
weitere Österreicher, 2 Slowenen und 12 Deutsche.
Wir fahren nach Bayamo, Hauptstadt der Provinz Granma
und so genannte „Wiege des Nationalismus“. Den Abend und
die Nacht verbringen wir in einem landestypischen,
einfachen Stadthotel. Die Zimmer sind klein und mäßig
gepflegt, und die Anwesenheit von großen und kleinen
Kakerlaken gibt einem das Gefühl, nicht ganz allein zu sein.
Das Essen offenbart uns auch keine kulinarische Vielfalt,
aber mit Mojitos und Gesprächen mit den anderen
Reiseteilnehmern lassen sich die Abendstunden zu einem
gemütlichen Beisammensein gestalten.
5. Tag (08.09.2005)
Geweckt vom städtischen Lärm machen wir uns vergeblich
auf die Suche nach dem Frühstücksbuffet. Nun, es gibt zwar
ein Buffet, aber man braucht schon sehr viel Phantasie, um es
als ein solches zu identifizieren.
Ein Rundgang durch das Stadtzentrum führt uns unter
anderem zum Geburtshaus von Carlos Manuel Céspedes, der
die erste Unabhängigkeitserklärung deklarierte, zur Iglesia
San Salavdor, eines der ältesten Gotteshäuser Kubas, und
zum Plaza de la Revolución. In der Casa de la Trova
(Musikkneipe),
bekommen
wir
eine musikalische
Kostprobe traditioneller, kubanischer Klänge.
Eine interessante Erfahrung machen wir beim
Versuch, Lebensmittel und Trinkwasser zu kaufen.
In den kleineren Städten Kubas gibt es oft nur
einen einzigen Supermarkt, in dem man
Trinkwasser bekommen kann. Die entsprechend
lange Menschenschlange vor dem Geschäft
erfordert vom durstigen Einheimischen und
Touristen viel Geduld, oder man entscheidet sich
für eine alternative Trinkquelle und geht in eines
der zahlreichen Läden, in denen massenweise Rum
angeboten wird.
Wir fahren weiter nach El Cobre, einem kleinen
Wallfahrtsort in Mitten der Sierra Maestra. Schon
von weitem ist die den Hügel krönende Basilika
von 1927 zu sehen. In ihrem Inneren thront über
dem Altar die Schutzpatronin Kubas. Heute ist
genau der Feiertag dieser Schutzpatronin, daher
pilgern viele Einheimische nach El Cobre.
Unser nächstes Ziel ist Santiago de Cuba, eine
lebenslustige Stadt im Südosten der Insel, mit
engen Gassen, Parks und Kirchen. Wir essen in
einem netten Restaurant im kolonialen Stil,
besuchen das „Museo 26 de Julio“, eine ehemalige
Kaserne, welche heute als Museum dient und die
Geschichte Kubas zeigt, und werfen einen Blick
auf das Rathaus, auf dessen Balkon Fidel Castro
den Sieg der
Revolution
verkündete.
Bei
einem
Rundgang durch die Stadt zeigt uns unsere Reiseleiterin
Anna-Rosa noch weitere bedeutende Bauwerke und
Museen, und wir treffen auf viele Bettler, die in dieser
kulturell und historisch so bedeutenden „inoffiziellen“
Hauptstadt des Landes ihren Alltag mit Rum und
Zigarren verbringen.
6. Tag (09.09.2005)
Ursprünglich war geplant, heute von Santiago de
Cuba nach Havanna zu fliegen. Unglücklicherweise
wurde der Flug gecancelt, und wir müssen zum
Flughafen nach Holguín ausweichen. Da dieser
einige Fahrstunden entfernt liegt bedeutet das für
uns eine sehr kurze Nacht in einem modernen und
sehr gepflegten Hotel in
Santiago.
Mit
einer
Inlandsmaschine der „Caribean
Air“ – vollgestopft mit
Einheimischen
und
Touristen – geht es in die
legendäre Hauptstadt des
Landes. Nach der Ankunft erfolgt wie erwartet
eine Stadtrundfahrt. Wir sehen den „Plaza de la
Revolución“, den es scheinbar in jeder Stadt Kubas
gibt, bekannte Einkaufsstraßen, das berühmte
Hotel Nacional, welches auch berühmte Filmstars
wie Errol Flynn und Marlon Brando beherbergte,
den prunkvollen Zentralfriedhof, und die Festung
El Morro, welche Havanna einst vor
Freibeuterattacken schützte. Innerhalb der Festung
findet man die ehemalige Kommandantur des
berühmten Revolutionsführers Che Guevaras,
weiters
gibt
es
heute ein
gutes Zigarrengeschäft, in dem ich mir – überzeugt von der
richtigen Lagerung und ausgezeichneten Qualität der
Ware – eine Kiste „Habana Montecristo No. 3“ und
eine Kiste „Habana Romeo y Julieta de Luxe No. 3“
für den persönlichen Zigarrengenuss zu Hause kaufe.
Den Abend und die Nacht verbringen wir in einem
ausgezeichneten Hotel am Meer.
7. Tag (10.09.2005)
Wir beginnen den Tag mit einem gemütlichen Spaziergang
durch die Altstadt Havannas mit ihren Sehenswürdigkeiten
aus verschiedenen Epochen der Geschichte Kubas: dem Plaza
de Armas (Waffenplatz), dem Palacio de los Capitanes (Haus
der Generalkapitäne – das heutige Stadtmuseum) und dem
Plaza de la Catetral, beherrscht von der barocken
Muschelkalkfassade der Kathedrale, in der bis 1898 die
Gebeine von Christoph Kolumbus ruhten (heute sind sie in
Santo Domingo). Wir wandern vorbei am Hotel „Ambos
Mundos“, in dem der
berühmte Schriftsteller Ernest
Hemingway viele Jahre lang
logierte, zum Rummuseum
„Havana Club“ und anschließend weiter zum Capitolio
Nacional.
Beim
Rückweg
durch die Altstadt
entfliehen
wir
einem
heftigen
Regenschauer in
eine
kleine,
gemütliche
Bar
und vertreiben uns
die Zeit bis der
Regen vorüber ist mit Mojitos bei fröhlicher
kubanischer Musik.
Nach dem Abendessen besuchen wir die täglich
stattfindende Kanonenschuss-Zeremonie auf der
Festung El Morro. Das Abfeuern der
Kanonenschüsse kündigte in vergangener Zeit den
Beginn der Nachtruhe und für die Bewohner
Havannas das zwingende Aufsuchen ihrer Häuser
an. Wir gehen nach der Zeremonie nicht ins Hotel
sondern verbringen noch bei lauen Temperaturen
ein paar angenehme Stunden in der Altstadt. In der
berühmten Bar „La Bodeguita del Medio“, in der
Hemingway einst seine Mojitos genoss, lassen wir
diesen Abend gemütlich ausklingen.
8. Tag (11.09.2005)
Heute fahren wir in die westlichste Provinz Kubas
– Pinar del Rio und beginnen mit einer
Besichtigung der gleichnamigen Provinzhaupstadt.
Wir besuchen eine kleine, unspektakuläre
Zigarrenfabrik und setzen anschließend unsere
Fahrt fort in das umso beeindruckendere Tal von
Viñales. Aus den ebenen Flächen des Viñales-Tals,
einem bekannten Tabakanbaugebiet, ragen
einzelne, bis zu 400 Meter hohe, bizarre
Kalksteinfelsen heraus. Die hübschen, grün
bewucherten Hügel sind 160 Millionen Jahre alt.
Auswaschungen schufen das größte Höhlensystem
des Landes, viele der Höhlen dienten Indianern als
Wohnstätte.
Kurz vor dem kleinen Ort Viñales liegt ein
schrilles
Kunstwerk,
das
Mural
de
la
Prehistoria. Das riesige Wandgemälde auf einem
der Kalksteinfelsen zeigt Urmenschen und
prähistorische Tiere und soll an eine längst
vergangene Zeit des Viñales-Tals erinnern. Nach
dem Mittagessen an diesem wunderschönen Ort
machen wir eine kurze Bootsfahrt auf einem
kleinen Dschungelfluss und besuchen dabei eine
der
Indiohöhlen
mit
interessanten
Kalksteinformationen.
Wir verlassen das Naturparadies und fahren zurück
nach Havanna. Am Abend besuchen wir die
weltberühmte „Tropicana Show“, eine Tanzrevue
in Glitzerkostüm unter Sternenhimmel. Während
der Show serviert man uns – wie könnte es anders
sein – Rum und Zigarren.
9. Tag (12.09.2005)
Unsere Rundreise geht weiter von Havanna Richtung Osten
in das Landesinnere. Das Ziel ist der Montemar
Nationalpark, ein riesiges Sumpfgebiet in der Provinz
Matanzas. Unterwegs besuchen wir einen kleinen Tierpark,
in welchem wir Interessantes über die für Kuba typische
Fauna und Flora erfahren.
Der Nationalpark
beheimatet Tausende von Krokodilen, und deshalb
haben wir auch
die Möglichkeit,
in einem Restaurant das zarte, schmackhafte Krokodilfleisch zu
kosten.
Mit einem Boot fahren wir anschließend durch die
Laguna del Tesoro, einem idyllischen See inmitten der endlosen Sumpflandschaft bis nach
Guamá, einem nachgebildeten Indianerdorf,
welches
gleichzeitig
als
einfaches,
naturverbundenes Urlaubsresort dient. Hier in
Guamá
ist
der
richtige
Platz
für
Erholungssuchende, man ist fern ab der
Zivilisation, es gibt kaum Touristen und die im
Sumpf auf Pfählen errichteten Holzhütten
vermitteln dem anspruchslosen Reisenden das
Gefühl eines Aussteigers.
Wir trinken Rum aus einer frischen Kokosnuss,
steuern mit dem Boot zurück zum Ausgangspunkt
und besichtigen dort eine Krokodilfarm, in der man
sich unter Aufsicht der Krokodilbändiger und
durch ein kleines Trinkgeld mit einem kleinen
Krokodil auf den Schultern ablichten lassen kann.
Nach unseren Erlebnissen als „Crocodile Dundee“
bringt uns der Reisebus in die Provinzhauptstadt
Cienfuegos. Dort übernachten wir in einem
einfachen aber gepflegten Hotel mit Seeblick, von
dem wir
wegen
des nächtlichen starken Unwetters leider nicht viel
zu sehen bekommen.
10. Tag (13.09.2005)
Entlang einer Küstenstraße am karibischen Meer
fahren wir an diesem Morgen nach Trinidad. Alte
Paläste, hohe Holztüren und barocke Kirchtürme
prägen das Stadtbild. Besonders berühmt jedoch ist
das Kopfsteinpflaster. Die Steine stammen aus
Boston und dienten zur Beschwerung der Schiffe,
die leer kamen
und voller Zucker
und Tabak die
Heimreise antraten.
Bei einem Rundgang durch die 1989 von der UNESCO zum
Weltkulturerbe erklärten Stadt sehen wir den Plaza Mayor,
das Stadtmuseum
mit einem Turm,
von dem aus sich
ein schöner Blick
über die Ziegeldächer der Häuser
bietet, und eine
Reihe
kleiner
Märkte, auf denen
hübsche Mitbringsel für zu Hause angeboten
werden. Wir besuchen auch eine kleine Töpferei,
in der uns der Besitzer eine kleine Vorstellung über seine Handwerkskunst gibt.
Abgesehen von den vielen bettelnden Kindern ist Trinidad ein ruhiger und beschaulicher Ort,
allerdings herrscht besonders
um die Mittagszeit eine
unerträgliche Hitze, welche
durch
das
von
den
Sonnenstrahlen
erhitzte
Kopfsteinpflaster verursacht
wird. So sind wir froh, als
wir wieder im klimatisierten
Bus sitzen und unsere Fahrt
fortsetzten
in
Richtung
Camagüey, einer Stadt mit
viel Charme im Herzen
Kubas.
11. Tag (14.09.2005)
Der kulturelle und kulinarische Streifzug durch Kuba neigt
sich dem Ende zu. Wir haben die Nacht in einem
bezaubernden kleinen Hotel in Camagüey verbracht und
starten den Tag mit einem Rundgang durch die Altstadt. Ihre
Wahrzeichen sind die großen Tonkrüge, in denen die
Reichen zur Regenzeit Wasser sammelten. Am Plaza San
Juan de Dios mit der
gleichnamigen Kirche findet
man wunderschöne pastellfarbene Häuserensembles,
geschmückt mit RokokoBalkonen und bunt gefärbten
Gittern vor den Fenstern.
Anschließend fahren wir
nach Holguín, wo wir
ebenfalls
eine
kurze
Stadtbesichtigung machen.
Holguín ist eine sehr saubere
Stadt, man sieht hier viele
Touristen und die schön
restaurierten Hausfassaden
erinnern eher an die Nachbildung einer Wild-West-Stadt als
an die koloniale Vergangenheit des Landes. Der Bus bringt
uns auf den Gipfel des Hügels „La Loma de la Cruz“, wo wir
einen beeindruckenden Panoramablick über die Stadt und
ihre hügelige Umgebung genießen können. Da es in diesem
Moment heftig zu regnen beginnt, ist unser Aufenthalt sehr
kurz. Wir verlassen die Gegend und steuern in Richtung
Norden den Ausgangspunkt der Rundreise unser
Urlaubsdomizil in Guardalavaca an.
Den Abend verbringen wir natürlich an der All-Inclusive
Hotelbar und haben dort etwas Zeit, die Eindrücke der
Rundreise noch einmal auf uns wirken zu lassen und die
Aktivitäten der kommenden vier Tage im Resort zu planen.
12. bis 14. Tag (15.09. – 17.09.2005)
Die Schwerpunktsaktivitäten für die nächsten vier Tage
im Hotel sind Entspannen, Sonnen und Essen. Wir
genießen die karibische Sonne, dazu jede Menge
„geistreicher“ Cocktails und unternehmen kulinarische
Streifzüge durch die zahlreichen Spezialitätenrestaurants unseres Urlaubsdomizils.
Doch was wäre ein Aufenthalt in Äquatornähe ohne
eine Wanderung
durch die typische
üppige Vegetation
des
tropischen
Klimas?
Da
bekanntlich
die
All-Inclusive-Resorts immer fern
ab der Zivilisation
situiert
sind,
müssen wir auch
nicht allzu weit marschieren, um einen dichten
Mangrovenwald an einer kleinen Lagune zu entdecken. Wir
betreten das Dickicht und
folgen einem schmalen
Trampelpfad, welcher uns entlang der Lagune vorbei an
tropischen Gewächsen und Kakteen führt. Wir begegnen
einigen für Mangrovenwälder typische Tieren wie Krabben,
bunten Einsiedlerkrebsen, verschiedene Echsen, kleinen
Spinnen, bunten Schmetterlingen und Vögeln und wandern
nach unserem Streifzug abseits der Touristengebiete wieder
zurück ins Hotel.
In den letzten
Nächten unseres
Aufenthaltes ist Vollmond, und wir haben die
seltene
Gelegenheit
ein
interessantes
Naturschauspiel
zu
bewundern:
das
Brunftverhalten
der
Kröten.
Hunderte
konkurrierende Kröten-Männchen haben sich in
den Teichen der Hotelanlage eingefunden, um dort
lautstark ihren Platz an der Seite eines Weibchens
und somit in der Evolutionsgeschichte zu sichern.
Die Tiere scheinen sich dabei in eine Art TranceZustand zu befinden, denn sie lassen sich ohne Widerstand von den Hotelgästen berühren und
hochheben.
Da Kröten nicht am Ende der Nahrungskette
stehen, lassen in solchen Nächten auch die
natürlichen Fress-Feinde nicht lange auf sich
warten. Bei unserem Rückweg von der Hotelbar in
die Unterkunft stoßen wir auf ein wunderschönes
ausgewachsenes Exemplar einer Vogelspinne der
Gattung Avicularia, und Vogelspinnen lieben
Kröten. Wir bewundern dieses scheue und
ansonsten nur schwer zu entdeckende Tier und
lassen es ungestört weiter seinem Instinkt nach
Nahrungssuche folgen.
15. & 16. Tag (18.09. – 19.09.2005)
Schließlich heißt es Abschied nehmen vom
karibischen Flair, dem Duft nach Zigarrentabak,
rauchigem Rum und kubanischen Klängen. Am
Nachmittag fahren wir nach Holguìn, und wir
können pünktlich und ohne Schwierigkeiten nach
Amsterdam und weiter nach Salzburg fliegen. Eine
Zollkontrolle am Salzburger Flughafen ist obligat,
da wir die einzigen Fluggäste aus Kuba sind. Nach
einem Fachgespräch mit dem Zollbeamten über die
Qualität der Montecristos und Cohibas können wir
unsere Heimfahrt antreten.
Um abschließend Kuba mit wenigen Worten zu
beschreiben, muss man folgendermaßen ansetzen:
Es ist ein Land der Lebenskünstler – ein sonniges
socialismo tropical. Den Besucher erwartet nicht
nur die größte Insel der Karibik mit weißen
Stränden, exotischen Nationalparks, bunten
kolonialen Städten, die bekanntesten Zigarren und
der beste Rum, sondern auch ein Land, dessen
Bewohner denken, es gehöre ihnen. Und das tut es
ja auch. Fidel Castro verteilte das Land nach der
Revolution an das Volk und schuf eine in
Lateinamerika einzigartige Solidargemeinschaft, deren Geist bis heute nachwirkt. Wer Kuba
entdeckt, wird zum Grenzgänger zwischen der kubanischen und der touristischen, also der
sozialistischen und der kapitalistischen Wirklichkeit im Land.