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Der folgende Bericht ist in der Ausgabe 9/2005 des Magazins CARS & Details erschienen. www.cars-and-details.de Text und Fotos: Bernd Kemptner Elektronische Fahrtenregler gibt es wie Sand am Meer. Von der Einsteigerklasse bis zum voll programmierbaren Expertregler ist das ganze Spektrum abgedeckt. GM-Racing bietet seit kurzem mit dem V4R+ die Nachfolgerversion des bereits bekannten V4R an und zielt damit auf das mittlere Preissegment bei Fahrtenreglern mit Rückwärtsgang. Der Regler ist ausgelegt für einen Dauerstrom von 32 Ampere bei 4,8 bis 12 Volt. Damit lassen sich Motoren bis minimal 14 Turns betreiben. Die Taktfrequenz beträgt maximal ein Kiloherz. Mit Japansteckern auf der Akkuseite, den typischen Rundsteckern auf der Motorseite sowie einem Ein/Aus-Schalter, ist der Regler nach dem Einbau und dem Einstellen des Nullpunkts, beziehungsweise der Vollgasstellung, sofort betriebsbereit. Der V4R unterscheidet sich von den meisten Reglern in diesem Segment durch sein geringes Dermaßen verpackt wird der V4R+ geliefert. Im Lieferumfang enthalten ist noch eine Bedienungsanleitung Gewicht und seine kleinen Abmessungen. Darüber hinaus bietet er auch umfangreiche Programmiermöglichkeiten, welche in dieser Klasse nicht unbedingt üblich sind. Die möglichen Einstellungen umfassen verschiedene Betriebsmodi für den vollproportionalen Rückwärtsgang, drei Gaskurven sowie zahlreiche Einstellmöglichkeiten für die Bremse. Zum Schutz besitzt der Regler eine Temperaturüberwachung gegen Überhitzung. Sollte er abschalten, bleibt das BEC aber weiterhin funktionsbereit und das Modell ist somit lenkbar. Die Kabel sind auf einer aus dem Gehäuse herausgeführten Platine angelötet, sodass diese im Bedarfsfalle getauscht werden können, ohne das Gehäuse zu öffnen. Allerdings sollte man dabei etwas Erfahrungen im Umgang mit dem Lötkolben besitzen. Programmierung Programmierung Nach dem Auspacken hält man einen etwa 20 Gramm schweren Regler in der Hand, bei dem man sich zunächst fragt, wie man diesen überhaupt mit so vielen Funktionen programmieren kann. Folglich wird die 42 www.cars-and-details.de Außer der LED und dem Setup-Knopf gibt es keine weiteren Bedienelemente Bedienungsanleitung zur Hand genommen und mit dem Studium dieser begonnen. Die Programmierung erscheint zunächst etwas kompliziert, da die Bedienungsanleitung in diesem Punkt recht umständlich ist, beim ersten Versuch die Einstellungen zu verändern kommt man aber sehr schnell hinter das System, und man benötigt nachfolgend nur noch die Tabelle mit der Nummerierung der Programmfunktionen. Die Ein-Tasten-Programmierung ist recht simpel, jedoch wird man sich am Anfang häufiger schwer tun, bis man sich mit den Pausen zwischen den einzelnen Schritten und der Anzahl der Blinkzeichen vertraut Fahrtenregler V4R+ Die praktische Platine ermöglicht einen Austausch der Anschlusskabel ohne Öffnung des Gehäuses gemacht hat. Die auf jeden Fall nötige Anpassung an die Fernsteuerung geht aber völlig problemlos vonstatten und in den meisten Fällen wird die Grundeinstellung völlig ausreichen. Wem das aber nicht genügt, dem stellt der V4R+ die folgenden Einstellungen zur Verfügung: minimale und maximale Bremswirkung, Automatikbremse (Bremswirkung bereits bei Neutralstellung des Gashebels), maximale Rückwärtsgeschwindigkeit und drei verschiedene Gaskurven (linear, soft und hart). Zudem lässt sich einstellen, ob der Rückwärtsgang erst bei Stillstand, sofort nach kurzem Bremsen, oder erst nach wenigen Sekunden zur Verfügung stehen soll. Damit bietet der V4R+ bereits in dieser Preisklasse viele Möglichkeiten, sein Modell optimal an die Anforderungen des Fahrzeugtyps und des persönlichen Fahrstils anzupassen. Der Der Fahrtest Fahrtest Nachdem der Fahrtenregler in einen Tamiya Super Fighter G eingebaut wurde, ging es raus auf die Piste. Zunächst wurde das Anfahrverhalten auf griffigem Untergrund ausprobiert. Der V4R+ hängt perfekt am Gas und lässt sich auch bei langsamer Geschwindigkeit exakt regeln. Einzig und allein die Bremse war in der Grundeinstellung zu hart. Der Standardwert von 100 Prozent ist für ein heckgetriebenes Fahrzeug zu hoch. Also wurde der Wert schrittweise heruntergesetzt. Bei 70 Prozent der maximalen Bremsleistung war der optimale Wert gefunden, bei dem die beste Bremsleistung zur Verfügung stand, ohne dass die Hinterräder blockierten. Wie bereits erwähnt, geht es ohne die Tabelle mit den Programmnummern aus der Bedienungsanleitung leider nicht. Hier sollte sich jeder eine Kopie der Seite acht in die Werkzeugkiste legen. GM-Racing Sinnvolle Grundeinstellung Nach erfolgreicher Programmierung der maximalen Bremsstärke ging es zum Fahrtest auf rutschigem Untergrund. Auch hier wusste der Regler voll zu überzeugen. Durch seine gute und feinfühlige Regelung ließ sich der heckangetriebene Tamiya sehr gut aus den Kurven herausbeschleunigen. Da der Motor mit dem Heck des Fahrzeugs auf dem harten Schotteruntergrund leichtes Spiel hatte, wurde die Gaskurve von linear auf soft verstellt. Das Ergebnis war besser als erwartet. Beim Herausbeschleunigen aus den Kurven ließ sich das Heck nur noch mit kräftigen Gasstößen zum Ausbrechen bewegen. Nach mehreren Tests mit anderen Einstellwerten zeigten sich diese für heckangetriebene Offroader – zumindest bei geringer Haftung – weniger geeignet. In anderen Modellen machen sie jedoch durchaus Sinn. Anzumerken bleibt noch, dass während des ganzen Testbetriebs mit 27- und 17Turn-Motoren der Regler nur lauwarm wurde. Super Super Mit dem V4R+ hat GM-Racing einen hervorragenden Fahrtenregler auf den Markt gebracht, der mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten kann. Vor allem die umfangreichen Programmiermöglichkeiten eröffnen ein großes Einsatzspektrum vom Offroad-Einsteigermodell über Truck- und Trialmodelle bis hin zum Standard-Tourenwagen. Auch aufgrund der sehr kleinen Abmessungen eignet sich der Regler für alle, die wenig Platz zur Verfügung haben. Ab Werk steht der Wert BRAKE MIN auf 0 Prozent und der Wert BRAKE MAX auf 100 Prozent. In den meisten Fällen reicht ein Wert von 60 bis 80 Prozent für den BRAKE MAX aus, da andernfalls die Räder blockieren. Die AUTOBRAKE, Bremswirkung bei Neutralstellung, steht in der Grundeinstellung auf 0 Prozent. Hier sind maximal 25 Prozent sinnvoll, da andernfalls kein „rundes Fahren“ mehr möglich ist. Die REVERSE-Einstellung begrenzt den Rückwärtsgang. Dieser Wert ist standardmäßig auf 100 Prozent eingestellt. Hier reichen, je nach Fahrzeug, 40-70 Prozent aus, außer man will mit Vollgas rückwärts fahren. Die Einstellung, ab welchem Zeitpunkt der Rückwärtsgang geschaltet wird, ist Geschmackssache und hängt stark vom persönlichen Fahrstil und dem Anwendungszweck ab. Im neuen Super Fighter G von Tamyia sieht der kleine Regler etwas verloren aus. Schön ist, dass die Kabel für typische 2WD-Offroader ausreichend dimensioniert sind. Weder die Akkunoch die Motorkabel müssen verlängert werden Technische Daten Setup: Funktionen: Empfohlenes Motorenlimit: Spannungsbereich: BEC: Dauerstrom: Strom kurzzeitig: Gewicht (ohne Kabel): Abmessungen: Unverb. Preisempfehlung: (Quelle: GM-Racing) One Touch Vorwärts/Bremse/Rückwärts minimal 14 Turns 4,8-12 V 5,0 V/1,5 A max. 32 A 60 A 20 g 32 x 27 x 14 mm 49,95 Euro 43