Nur noch drei Monate bis zur drupa

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Nur noch drei Monate bis zur drupa
www.kba-print.de
1|2008
PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN
31
Aus dem Inhalt
KBA
Editorial
Es sind noch weniger als vier Monate. So langsam kommt drupa-Stimmung auf
CAM, Digital, Großformat, JDF, Umwelt, Web-to-Print und vieles mehr
Nur noch drei Monate bis zur drupa
A
m 29. Mai 2008 beginnt sie,
die 14. drupa in Düsseldorf.
Und in den nächsten Monaten
werden die großen und kleineren
Aussteller die Druckbranche mit
einer Flut von Ankündigungen
über spektakuläre Innovationen,
neue Rüst- und Geschwindigkeitsrekorde, die totale digitale Vernetzung, spektakuläre VeredelungsAlternativen, neue Verfahren und
Materialien und vieles mehr überschütten. Es werden wieder die
üblichen Hypes dabei sein, die sich
anschließend in der Praxis schwer
tun, aber auch Hidden Champions,
deren Potenzial man erst bei näherem Hinsehen erkennt.
Auf jeden Fall wird die Mammut-Messe mit fast 1.800 Ausstellern, mehr Ausstellungsfläche als
jemals zuvor und wohl wieder
an die 400.000 Besucher für die
notwendige Aufbruchstimmung
sorgen und die in ihrer Bedeutung
zuweilen etwas unterschätzte
Printmedienindustrie und ihre
Akteure zumindest für zwei
Wochen wieder stärker in den
Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Der Digitaldruck, Großformat konventionell und digital, JDF oder
CAM haben schon 2004 eine bedeutende Rolle gespielt und werden zur drupa 2008 erneut viele
beschäftigen, ergänzt um brandaktuelle Themen wie Web-to-Print,
Brand Protection und umweltorientierte Druckproduktion. Für alle
Felder gibt es unterschiedliche
Ansätze und KBA ist auf den meisten mit innovativen Lösungen
dabei. Kaum zu übersehen. Auf
mehr als 3.300 m2 wie immer in
Messehalle 16. Mehr in der nächsten KBA Report kurz vor der drupa.
Klaus Schmidt
[email protected]
KBA-Kundenzentrum arbeitet nach ProzessStandard Offset
Zwei Wochen vor Weihnachten 2007 erhielt das KBA-Kundenzentrum Radebeul
die Urkunde über die Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck (PSO).
Damit bestätigen fogra und der Landesverband Druck und Medien Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt nach eingehender Prüfung die Produktion nach ISO
12647-2. Bestätigt werden ein qualifiziertes Colour-Management, normgerechte
Drucksimulationen, eine standardisierte Druckformenherstellung und der prozessgerechte Auflagendruck im Bogenoffset.
Über die Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck freuen sich Werner Seidel (l.), Leiter des
Kundenzentrums, und Marketingleiter Bogenoffset Jürgen Veil
Bogenoffset
Genius 52UV:
Nischenmärkte erobern
UV-Druck mit der
Rapida 74 Gravuflow
Performa 74 in Holland
Neue Wege:
Rapida 74G in Hamburg
4 über 4 im Großformat
in Baden-Baden
Rapida 205:
Ein Muss für PoS-Drucker
Hightech: Rapida-Trio für Turin
Schur Pack:
PSO im Verpackungsdruck
KBA DriveTronic SPC
steigert Produktivität
Schneidersöhne Forum
Brand Protection
Aarhus:
KBA-Showroom in Dänemark
KBA QualiTronic:
Erweiterung mit Inkjet
CIPPI Award für
drei Rapida-Anwender
Reise durch das Italien
des Großformats
Rollenoffset
Bücherdruck mit Compacta 618
bei Rotolito Lombarda
Compacta 818
bei Quebecor World
Ungarn: Polestar setzt auf
Compacta 818
Italien: D’Auria Printing
wächst mit Compacta 215
Zeitungsdruck
Cortina 6/2 für
M. DuMont Schauberg
Commander CT
bei der Main-Post
KBA FanoTronic
Nussbaum investiert zum
zweiten Mal in Cortina
Großauftrag aus Indien
In Kürze
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Editorial
Countdown für die drupa 2008
Trotz vieler Veränderungen –
Print bleibt sehr lebendig
Verehrte Kunden und Freunde unseres Hauses,
Albrecht Bolza-Schünemann,
Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG
wenn Sie diese Ausgabe von KBA Report in den Händen halten, sind es
noch weniger als vier Monate bis zur nächsten drupa. In der Lieferindustrie und den Fachmedien wirft dieses Mammut-Ereignis schon seit Monaten seine Schatten voraus. Obwohl die großen Hersteller angesichts
immer kürzerer Innovationszyklen die Vorstellung ihrer Neuheiten längst
nicht mehr ausschließlich auf die drupa-Termine ausrichten, kann kein
elektronisches Informations- und Kommunikationsmedium das direkte
Gespräch zwischen Lieferanten und Anwendern oder der Anwender
untereinander ersetzen. Die drupa 2008 wird mit fast 1.800 Ausstellern
und etwa 400.000 Besuchern aus der ganzen Welt dafür Gelegenheiten
bieten wie kein anderer Branchen-Event auf unserem Globus.
Die großen und viele kleinere Aussteller rund um den Druck arbeiten
oft Jahre auf dieses Mega-Ereignis hin. Nicht alle renommierten Namen
aus der Vergangenheit wird man 2008 auf der drupa-Ausstellerliste wiederfinden. Manche sind durch Übernahmen, Fusionen oder Insolvenzen
verschwunden, dafür aber viele neue dazu gekommen. Diesen Strukturwandel haben die Printmedienindustrie und ihre Lieferanten in den letzten 20 Jahren reichlich erlebt und er hält weiter an. Trotz vieler Variablen
gibt es aber auch noch eine Reihe veränderungsbereiter Konstanten.
Dazu zählt zweifellos KBA. Wir sind von Anfang an seit 1951 ohne Unterbrechung dabei und auch bei der 14. drupa Ende Mai dieses Jahres wieder mit einem fast 3.400 m2 großen Messestand in Halle 16 vertreten. Sie
werden bei KBA viele technische und verfahrenstechnische Neuerungen
und Weiterentwicklungen in den Bereichen Druck, Veredelung, QualitätsManagement, Workflow, MIS und Kundendienstleistung sehen. Mehr
möchte ich heute noch nicht verraten.
Automatisierung und Digitalisierung der Prozesskette bis hin zum
Kunden, Inline- oder Offline-Veredelung mit neuen Materialien und Verfahren, Closed-Loop-Regelung von Farbdichte und Register, JDF bis in
die Weiterverarbeitung, MIS, CAM, Web-to-Print, Print-to-Web, Brand
Protection, UV-, Digital-, Large Format-, Öko- und Wasserlos-Druck, die
Liste der Schlagworte ist fast unendlich. Man wird der drupa einfach
nicht gerecht, wenn man ihr nur ein Etikett aufkleben will, wie dies mit
der „Digitaldruck-drupa 2000“ oder der „JDF-drupa 2004“ von einigen
2 Report 31 | 2008
versucht wurde. Wenn man sich die Besucherströme und die MesseAbschlüsse im Nachhinein ansah, waren die stets dicht umlagerten
Druckmaschinen, Vorstufen- oder Weiterverarbeitungs-Anlagen einmal
mehr die heimlichen Stars der Messe. Manche haben dies kritisiert, aber
zu einem Star gehört eben auch, dass man damit Geld verdienen kann.
Die weltweit größte Fachmesse für die Printmedien-Industrie wird
auch 2008 ein Kaleidoskop der vielfältigen, kaum noch überschaubaren
Entwicklungen in der Druckbranche sein. Themen wie größere Formate,
Web-to-Print oder Druck & Umwelt werden dabei natürlich angesichts
der schon bekannten Realitäten und der aktuellen Klimadiskussion stärker nach vorne rücken.
Manche beklagen den mit der schieren Größe der drupa und der langen Dauer von 14 Tagen, dem Lärm, dem Gedränge und der Wärme in
den großen Messehallen verbundenen Belastungen für Besucher und
Aussteller. Aber im brodelnden drupa-Kessel zeigt sich alle vier Jahre,
dass sich Print im 21. Jahrhundert den Herausforderungen durch neue
Medien, veränderte Informations- und Konsumgewohnheiten und sogar
durch Produktfälscher stellt und immer wieder neue Anwendungsfelder,
wie z.B. RFID, für sich entdeckt. Print lebt – und zwar ziemlich dynamisch. Dies wird hoffentlich die Kernbotschaft während und nach der
drupa 2008.
Belastung hin oder her. Es macht einfach auch Spaß, in Düsseldorf
dabei zu sein, denn eine ansteckende Aufbruchstimmung ist seit vielen
Jahren ein treuer Begleiter der drupa. Viele Themen und Trends rund um
den Druck, wie z.B. den großformatigen Bogenoffset in der Praxis, der in
dieser Ausgabe von KBA Report besonders ausführlich behandelt wird,
werden Sie in den Messehallen live, angereichert um die heute üblichen
Show-Elemente, erleben. Aber Messe bedeutet neben Information eben
auch Unterhaltung.
Schauen Sie einfach mal Ende Mai oder Anfang Juni in Messehalle 16
in Düsseldorf vorbei. Sie sind schon heute recht herzlich eingeladen und
werden sich bei KBA sicher nicht langweilen.
Ihr Albrecht Bolza-Schünemann
In der Nähe des Flughafens CharlesDe-Gaulle in Baillet en France begann
Daniel Bourgeoisat im Oktober 2003
seine Idee zu verwirklichen, für alle
Kunden innovative Komplettlösungen
anzubieten. Nach über 40-jähriger
Erfahrung in der Druckindustrie gründete er die Druckerei LARALEX. Vier
Jahre später hat sein Konzept mit
regelmässigen Investitionen, Produkt- und Marketinginnovationen
zunehmenden Erfolg. Mit seinen 12
Mitarbeitern erwirtschaftet er einen
Jahresumsatz von ca.1,5 Mio.Euro.Die
Ehefrau, die Tochter und der Schwiegersohn arbeiten in der Druckerei mit
und ermöglichen es, alle Arbeitspro-
Die Genius 52UV von KBA-Metronic hat das Produktspektrum des Familienbetriebes LARALEX wesentlich erweitert.
Darüber freuen sich v.l.n.r.: Druckereileiter Vincent Batilliot, Thomas Arnegger (Vertriebsmanager von KBA-Metronic) und nicht
zuletzt Druckereibesitzer Daniel Bourgeoisat
zesse, wie UV-Offsetdrucken, Stanzen,
Schneiden, Laminieren, Binden, etc.
anzubieten. Dieser kleine, feine
Betrieb bietet einen Full-Service mit
kurzen Durchlaufzeiten und individuellen Lösungen und hebt sich von vielen seiner Mitbewerber ab.
Mit der Genius 52UV von KBA-Metronic …
Nischenmärkte erobern
und sichern
A
ls neuen Nischenmarkt entdeckte Daniel Bourgeoisat das
Bedrucken von Kunststoffen
(wie z. B. PVC, PC, PS, ABS, PET,
usw.) und investierte im November
2006 in eine Genius 52UV. Die von
KBA-Metronic hergestellte wasserlose UV-Bogenoffsetmaschine mit
zonenschraubenlosen Kurzfarbwerken ist besonders für das Drucken
auf PVC, Polypropylen und unterschiedlichen Kunststoffen und
natürlich auch für Papier und Karton geeignet. Bei LARALEX produziert eine Fünffarbenmaschine,
wobei das fünfte Druckwerk u. a.
die Möglichkeit bietet Sonderfarben zu nutzen. Das separate
Lackierwerk veredelt den Druck,
lässt die Farben noch brillanter
erscheinen und bietet einen dauerhaften Oberflächenschutz, mit
absoluter Abriebfestigkeit. Um die
sofortige Weiterverarbeitung der
Drucke zu ermöglichen, befinden
sich nach den Druckwerken und
nach dem Lackierwerk der Genius
52UV die Trocknereinheiten.
Die wasserlose Genius 52UV kommt ohne Zonenschrauben aus und bedruckt die unterschiedlichen Materialien wie Folien, Hartfolien, Karton und
Papier in Materialstärken zwischen 0,1 bis 0,8 mm. Hier Kinoposter und DVD-Cover
Report 31 | 2008 3
Bogenoffset | Frankreich
Für Sonderwünsche
mit kurzen Lieferzeiten
Die Hauptkunden der Druckerei
LARALEX sind Werbeagenturen
und Betriebe mit vielfältigen Sonderwünschen sowie dem Anspruch
auf extrem kurze Lieferzeiten. Die
Auflagenhöhe bewegt sich von
Kleinstauflagen bis hin zu 20.000
Bogen. Früher wurden diese
Druckjobs mit unterschiedlichen
konventionellen Offset-Druckmaschinen erledigt. Aufgrund seiner
jahrzehntelangen Erfahrung sowie
der Analyse des Druckmaschinenmarktes überzeugte die Einzigartigkeit der Genius 52UV Daniel
Bourgeoisat bereits nach einigen
Tests. Durch ihre gleichbleibende
Qualität sowie die schnellen Jobwechsel mit wenig Andruckmakulatur sichert sie eine hohe Produktivität. „Die Kurzfarbwerke haben
keine Verreiberwalzen und keine
Feuchtwerke. Da können wir uns
bis zu 70 % der Probleme des normalen Offsetdrucks sparen und
zusätzlich bei der Reinigung am
Ende des Tages Zeit gewinnen. Die
UV-Offsettechnologie der Genius
52UV liefert eine gestochen scharfe, gleichbleibende Qualität und
selbst bei extrem unterschiedlichen Farbfeldern nebeneinander
sind keine Farbschwankungen
sichtbar. Dieser sogenannte „Ghosting-Effekt“ wird durch die wasserlose UV-Offsettechnologie optimal
Die verlängerte Auslage der
KBA Genius 52UV mit integrierter
UV-Trocknereinheit
bewältigt. Sogar dünnes Papier mit
einem Gewicht von 70 g/m2 lässt
sich von der Genius 52UV perfekt
bedrucken“, erklärt Daniel Bourgeoisat voller Begeisterung.
Renaissance der Wackelbilder
Daniel Bourgeoisat reagiert auf alle
Kundenanfragen, die in der Druckerei LARALEX eingehen. Er hält
ein Lineal, das auf Lenticular-Linsen-PVC gedruckt ist in der Hand:
„Die Agenturen kommen auf uns
zu, weil sie wissen, dass wir auch
kleinere Auflagen und kleinere Formate effizient drucken können.
Vor 3 bis 4 Monaten erhielten wir
die erste Anfrage für den Lenticulardruck. Jeder kennt die „Wackelbilder“ von früher und diesen jetzt
wieder beginnenden Trend können
wir durch die Genius 52UV jedem
unserer Kunden anbieten. Es ist
schön, strahlende Kinderaugen zu
sehen, die beispielsweise voller
Begeisterung eine Eiskugel durch
Hin- und Herbewegung zum
Lachen und Hüpfen bringen können.“ Die Genius 52UV ermöglicht
sowohl den Druck von „Wackelbildern“, bei dem durch zwei- oder
mehrfachen Bildwechsel Bewegung suggeriert wird, als auch von
3-D-Effektbildern, die durch Zoomeffekte das menschliche Auge perfekt austricksen. Der Lenticulardruck bringt durch zusätzliche
Dimensionen räumliche Tiefe und
Bewegung in Standard-Druckerzeugnisse.
Mit der einfach zu bedienenden und hoch automatisierten (u.a.
automatischer Plattenwechsel)
Genius 52UV liefert die KBAMetronic AG im Kleinformat 36 x
52 cm eine innovative, flexible und
effiziente Druckmaschine, wie sie
in dieser Formatklasse nicht überall zu finden ist. Die Genius 52UV
ermöglicht kleinen Allround-Familienbetrieben mehr als die üblichen Standards anzubieten. Sie
kann aber auch in größeren Bogenoffsetbetrieben eine sinnvolle
Ergänzung zur Verbreiterung der
Leistungspalette in den Plastikdruck hinein oder für Schnellschüsse bei Kleinauflagen sein.
Sabine Krämer
[email protected]
Pfiffige Idee: Lineale, die mit der Genius 52UV auf Lenticular-Folie gedruckt sind. Durch Hin- und Herbewegung „hüpfen und lachen“ die Eiskugeln zur Freude der Schulkinder
4 Report 31 | 2008
UV-Offsetdruck | Innovation
Mehr Druckjobs pro Schicht
Neue SchnellwechselFarbkammer für die
Genius 52UV
Der Trend in Druckereien geht vermehrt zu kleineren und mittleren Auflagen,
die häufige Jobwechsel erfordern. Die kompakte Bogenoffset-Druckmaschine
Genius 52UV von KBA-Metronic AG trägt dieser Entwicklung mit ihren konkurrenzlos kurzen Jobwechselzeiten voll und ganz Rechnung.
Die KBA Genius 52UV, hier mit Lackierwerk und Auslageverlängerung, wird nicht nur von Plastikkarten-Produzenten wegen ihrer geringen Makulaturrate und einfachen Bedienung geschätzt
D
ie Genius 52UV bietet mit
ihren Kurzfarbwerken etwa
40 % geringere Rüstzeiten als
Offsetmaschinen mit konventionellen Farbwerken und Zonenschrauben. Durch Einsatz der neuen
Schnellwechsel-Farbkammer kann
die Zeit beim Farbwechsel nochmals um ca. 50 % reduziert werden, was die Produktivität deutlich
erhöht.
Im Gegensatz zu den gängigen
Offsetwerken mit ihren diversen
Verreiberwalzen besteht ein Kurzfarbwerk der Genius 52UV nur aus
einer Rasterwalze und einer Auf-
tragwalze, beide mit dem gleichen
Umfang wie der Plattenzylinder.
Dies gewährleistet nicht nur einen
schablonierfreien Druck, sondern
auch sehr kurze Farbwechselund Reinigungszeiten. Die neue
Schnellwechsel-Farbkammer baut
diese Vorteile weiter aus.
Bei konventionellen Offsetmaschinen müssen die alten Farben
beim Wechsel in der Regel zeitaufwendig aus der Maschine entfernt
und die Farbwerke entsprechend
gewaschen werden. Ebenso müssen die Farbkästen manuell gereinigt und anschließend wieder
Das kurze Farbwerk der Genius 52UV mit Kammerrakel, Rasterwalze und Auftragwalze ist beim
Farbwechsel leicht und schnell zu reinigen
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Mit der nun optional verfügbaren Schnellwechsel-Farbkammer ist der Wechsel von Skalen- oder
Schmuckfarben an der Genius 52UV ein Kinderspiel. Die nicht eintrocknenden UV-Farben können
bis zur Wiederverwendung sogar in der verschließbaren Farbkammer gelagert werden.
Schema 1 zeigt die neue Schnellwechsel-Farbkammer, montiert auf der Rasterwalze;
Schema 2 zeigt die offene Darstellung der neuen Schnellwechsel-Farbkammer
in Arbeitsposition auf der Rasterwalze;
Schema 3 zeigt die geschlossene Rakelkammer zum Entfernen der befüllten Kammer
befüllt werden. Dies kann bei häufigem Farbwechsel die Produktivität und Wirtschaftlichkeit deutlich
reduzieren.
Anders die Genius 52UV. Sie
bietet bereits mit dem herkömmlichen Kammerrakelsystem deutliche Zeitvorteile beim Farbwechsel.
Und die neue Schnellwechsel-Farbkammer kann sogar jederzeit, vollkommen unabhängig vom Füllstand, aus dem Druckwerk genommen werden ohne dass Farbe entfernt werden muss, denn sie ist
vollständig verschließbar. Auf der
Rasterwalze verbleiben keine Farbrückstände, da das bewegliche
Schließrakel die Farbe nahezu vollständig entfernt. Durch die Verwendung von UV-härtenden Farben bei der Genius 52UV können
diese in den Schnellwechsel-Farbkammern bleiben. Sie trocknen
nicht ein und können später wieder verwendet werden. Dies ist
wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Während die Genius 52UV
druckt, können z.B. für den Einsatz diverser Schmuckfarben im
5. Druckwerk simultan weitere
Schnellwechsel-Farbkammern für
den nächsten Auftrag befüllt werden. Sie sind dann sofort einsatzbereit.
Die neuen SchnellwechselFarbkammern sind ab sofort als
Option für die Genius 52UV verfügbar und können auch in bestehenden Maschinen nachgerüstet
werden.
Sabine Krämer
[email protected]
Report 31 | 2008 5
Bogenoffset | UV
G
üse versteht sich als „Partner
im Pflanzenmarketing“. Gedruckt werden Schilder,
Steck- und Hängeetiketten aus
Kunststoff sowie Prospekte und
Lexika. Auftraggeber sind große
und kleine Gärtnereien, Baumschulen und andere Pflanzenproduzenten im deutschsprachigen
Raum, in den Niederlanden und in
Dänemark.
Plastikdruckspezialist
für Pflanzenpräsentationen
Das 1955 als Verlag gegründete
Druckunternehmen war 1982 in
den vierfarbigen UV-Offsetdruck
eingestiegen und kann somit auf
reiche Erfahrungen in diesem Verfahren zurückblicken. Nach dem
Tod des Firmengründers August
Güse trat dessen Sohn Johannes
Güse (Jahrgang 1965) als
Geschäftsführer in das Unternehmen ein. Der gelernte Informationselektroniker und Diplomingenieur der Technischen Informatik
beschäftigt heute 45 Mitarbeiter
und einen Offset-Azubi.
Im Jahr 2004 war Johannes
Güse auf der Suche nach einer
modernen Druckmaschine für
Kleinauflagen bis 500 Bogen.
Zunächst favorisierte er die digitale
Indigo, ließ aber wegen der teuren
Farben wieder davon ab und fasste
die KBA Genius 52 ins Auge. Da
diese aber damals noch nicht als
UV-Maschine und nur ohne
Lackiermodul erhältlich war,
beschäftigte er sich zur drupa
2004 näher mit der KBA Rapida
74G im größeren Format 52 x 74
cm, die auf Grund der zonenschraubenlosen Kurzfarbwerktechnik dieselben verfahrenstechnischen Vorteile wie die Genius 52
hinsichtlich der Senkung von
Makulatur und Rüstzeit aufweist.
Hinzu kommen die Vorteile der
Reihenbauweise, wie sehr flexible
Einsetzbarkeit für Folien, Papier
und Karton und ein eigener Kammerrakel-Lackierturm.
Im November 2005 wurde die
Maschine mit vier Druckeinheiten
für den Wechselbetrieb wasserlosUV und wasserlos-konventionell,
einem Lackierturm für Dispersions- und UV-Lack und doppelter
Auslageverlängerung installiert.
Zum damaligen Zeitpunkt lag allerdings die Lichtechtheit der verfüg-
6 Report 31 | 2008
Güse in Karben ist erster deutscher Anwender einer KBA Rapida 74G UV
Hochwertige Pflanzenetiketten
mit Gravuflow-UV-Technologie
Bei der Güse Verlag GmbH in Karben bei Frankfurt am Main produziert seit zwei Jahren eine Bogenoffsetmaschine
KBA Rapida 74G mit zonenschraubenlosen Gravuflow-Farbwerken im wasserlosen UV-Betrieb hochwertige Pflanzen-Sticker,Etiketten und vieles andere rund um das Pflanzenmarketing.Das Ziel,die Makulatur bei den eingesetzten teueren Kunststofffolien gegenüber dem UV-Nassoffset deutlich zu senken, konnte das Unternehmen mit der
Investition in die Rapida 74G verwirklichen.
Weniger Makulatur bei
teueren Materialien
Die Farben auf den Bildern und Schildern, die
zum Teil in einfallsreichen Formen ausgeführt
sind, müssen die höchstmögliche Lichtechtheit
aufweisen
Geschäftsführer Johannes Güse füllt mit dem
Pflanzenmarketing eine Marktnische
Das Firmengebäude der Güse Verlag GmbH in
Karben bei Frankfurt am Main
Angesichts der hohen KilogrammPreise für Kunststoffbogen wird
nachvollziehbar, warum sich Güse
der Herausforderung Farbenoptimierung stellen wollte. Bedruckt
werden Polypropylen- (PP), Polystyren- (PS) und Polyvinylchloridfolien
(PVC) ab 0,2 mm Dicke bis zu den
Standarddicken 0,35 und 0,55
mm. Johannes Güse: „Neben der
niedrigeren Makulatur sprach auch
die einfachere Bedienung ohne
Feuchtung und Zonenschrauben
für die Rapida 74G. Damit ist es
auch beim eventuellen Einsatz im
Wechselbetrieb UV/konventionell
deutlich einfacher, reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.”
Hohe Farbschichtdicken
als Herausforderung
baren Wasserlos-UV-Farben noch
niedriger als bei den bisher verwendeten Nassoffset-UV-Farben.
Damit die Pflanzenetiketten zwei
Jahre im Freien überstehen, sind
die höchstmöglichen Lichtechtheitsstufen 7 bis 8 nach der Woll-
skala erforderlich. Johannes Güse
vereinbarte deshalb mit KBA und
Druckfarbenlieferanten eine Technologiepartnerschaft mit dem Ziel,
auf seiner Rapida 74G lichtechtere
Farben unter Praxisbedingungen
zu erproben und zu optimieren.
Um die zonenschraubenlos und
wasserlos arbeitende Rapida 74G
erst einmal unter normalen Bedingungen beherrschen zu lernen,
startete das Druckpersonal mit Farben von der Digital-Offsetmaschine 74 Karat auf Papier und ging
www.guese.de
dann schrittweise zur UV-Produktion auf Folie über. Weil Johannes
Güse seine Pflanzenetiketten mit
höheren Dichten als im ProzessStandard Offset produziert, mussten die nunmehr lichtechteren
Wasserlos-UV-Farben für die zonenschraubenlose Gravuflow-Technologie weiter optimiert werden. An
der Rapida 74G wird die Dichte
mit dem Farbübertragungsvolumen
der Rasterwalze auf Standardwerte
eingestellt. Über die Temperierung
der Rasterwalze und des Plattenzylinders kann sie über den gesamten Druckbogen in einem gewissen
Rahmen erhöht oder reduziert
werden. Ziel ist allerdings eine
weitestgehend
standardisierte
Farbgebung ohne Makulatur fördernde individuelle Bedieneinflüsse. Zur Erzielung noch höherer
Schichtdicken änderte Güse die
Farbreihenfolge in Gelb (mit Zwischentrocknung), Schwarz, Cyan
und Magenta. Der anschließende
marktübliche UV-Lack wird über
das Gummituch vollflächig aufgetragen. Die UV-Strahler von Grafix
leisten 1x 160 W/cm im Zwischendecktrockner und 2x 160 W/cm im
Endtrockner.
Gleichzeitig mit der Aufstellung der Rapida 74G wurde in der
Vorstufe auf Computer-to-Plate
umgestellt. Ein Thermobelichter
Fujifilm Luxel T6000 bebildert
Toray-Waterless-Platten.
Dabei
Nach dem ersten Druckwerk sorgt ein
UV-Zwischendecktrockner für festen Haftgrund
für die nachfolgenden Farben und den Lack
Horst Hörning (rechts), KBA-Gebietsverkaufsleiter Hessen, dankt Geschäftsführer Johannes Güse für
sein Engagement bei der Optimierung des Einsatzes der lichtechteren Wasserlos-UV-Farben auf der
Rapida 74G
50 % weniger Makulatur
Die Druckfarbe wird automatisch aus
Kartuschen in die Farbkästen gefüllt
Die bei Güse installierte KBA Rapida 74G-4+L+ALV2 ist die erste ihrer Art in Deutschland
für den UV-Druck
Dieter Kleeberg
[email protected]
Jürgen Schenk ist einer der drei
Offsetdrucker, die an der Rapida
arbeiten. Er lobt vor allem die
stabilen Fortdruckbedingungen
dank der Gravuflow-Technologie
erfordert die zonenschraubenlose
Gravuflow-Technologie eine exakte
und standardisierte Repro. Die
Toray-Platten bringen das Druckbild in besserer Auflösung als im
UV-Nassoffset auf den Kunststoff
und harmonieren gut mit den UVFarben.
Produktivität deutlich erhöht
Mittlerweile wird die Rapida 74G
eineinhalb- bis zweischichtig in
Ein-Mann-Bedienung ausgelastet.
Die bei den relativ kleinen Auflagen üblichen Druckgeschwindigkeiten liegen je nach Material zwi-
schen 7.000 und 9.000 Bogen/h.
Die Auflagenhöhen betragen auf
Folie im Schnitt 2.500 bis 3.000
Bogen, das Spektrum insgesamt
reicht von 100 bis 25.000 Bogen.
Auf Papier sind Auflagen zwischen
10.000 und 200.000 Bogen möglich. Zu Etiketten verarbeitet werden die Kunststoffbogen auf einer
Buchdruckmaschine mit BandstahlStanzformen.
Ein Auftragswechsel an der
Rapida 74G dauert in der Regel
nicht länger als 15 Minuten. „Im
Gegensatz zu früher ist die Druckmaschine jetzt kein Engpass mehr
in der Produktion“, stellt Johannes
Güse zufrieden fest. „Unsere Produktivität ist deutlich gestiegen.“
Der Anteil von Papieraufträgen
mit konventionellen Wasserlosfarben liegt bei 20 %, Tendenz sinkend. Ein ständiger Format- und
Betriebsartwechsel lässt sich also
leicht vermeiden. Trotz des nötigen Vlieswechsels beschleunigen
die Wascheinrichtungen den
Betriebsartwechsel, weil die Gummitücher nicht einzeln mit Flüssigreiniger gewaschen werden müssen. Um zeitintensive Wechsel zwischen UV- und konventionellem
Offset weitestgehend zu vermeiden, wird bei Schnellaufträgen
auch Papier mit UV-Farben
bedruckt. Selbst wenn Dispersionslack aufgetragen wird, bleiben
die UV-Strahler in der Maschine,
da sie genügend Wärme abstrahlen.
Nach den Erfahrungen von Johannes Güse lässt sich im wasserlosen
UV-Druck mit der Rapida 74 gegenüber dem UV-Nassoffset bis zu
50 % Makulatur einsparen. Dadurch rechnet sich trotz der etwas
höheren Preise für die WasserlosFarben und Toray-Platten der Einsatz der KBA Rapida 74G. Von den
lichtechten Wasserlos-UV-Farben
werden dank Güse nun auch andere Anwender der Rapida 74G profitieren. Im UV-Nassoffset mögen
die Materialien billiger sein, aber
der Verzicht auf Wasser in Verbindung mit Gravuflow-Farbwerken
ermöglicht einen prozessstabilen
Druck, der die Gesamtkosten entscheidend senken kann.
Report 31 | 2008 7
Bogenoffset | Niederlande
Die Vierfarben-Performa 74 mit Lackausstattung ist die Maschine, von der Rémon
Alkemades Vater immer geträumt hat
Gut überlegen
Alkemade Printing investiert in KBA Performa 74
Produktion nun nur noch in
einem Druckgang
Nach einer Studienreise durch die USA stand Geschäftsführer Rémon Alkemade vor einem Dilemma: In ein digitales Hochleistungs-Farbdrucksystem oder in eine neue Offsetmaschine investieren? Sein Managementteam half
ihm bei der Entscheidung. Wir sollten unsere Qualitäten leben, also drucken. Dann aber mit einer KBA Performa
74 in der Vierfarbausführung mit Lackiereinrichtung.
A
lkemade Printing in Lisse,
südlich von Amsterdam Schiphol, steht für viele Druckereien in den Niederlanden: Vor
einem Vierteljahrhundert von den
Eltern des heutigen Geschäftsführers/Inhabers gegründet, 21 Mitarbeiter und von der Prepress bis zur
Weiterverarbeitung alles unter
einem Dach. Rémon Alkemade
machte sich 1996 nach dem
Abschluss seiner Grafikausbildung
an der Ingenieurschule (HTS) in
Tilburg im Betrieb seiner Eltern an
die Arbeit. 2003 wurde er der
neue Inhaber.
„In der Grundschule wollten
meine Freunde alle Feuerwehrmann oder Lastwagenfahrer werden. Aber ich sagte schon immer,
Im August wurde sie geliefert und seitdem
läuft und läuft sie – die Performa 74 bei
Alkemade Printing in Lisse
8 Report 31 | 2008
dass ich genauso wie mein Vater
Grafiker werden wollte.“ Trotzdem
überlegte es sich Rémon gründlich,
ob er wirklich in die Fußstapfen
seiner Eltern treten sollte: „Ich
konnte mich ins gemachte Bett
legen, fragte mich aber immer wie-
der, ob es irgendwo anders nicht
noch interessanter sei. Nachdem
ich meinen Entschluss gefasst
hatte, waren aber alle Zweifel verschwunden. Inzwischen kann ich
mir keine schönere Arbeit mehr
vorstellen.“
Auch wenn das Drucken an sich
schön ist, auch Alkemade Printing
erlebte schlechte Zeiten. Rémon's
Eltern gründeten den Betrieb im
Jahr 1983, zu einer Zeit, in der
sich das Druckgewerbe in einem
Tal befand. Als Existenzgründer
sahen sie darüber hinweg und bauten die Firma auf, bis schließlich
16 Personen eine Arbeit hatten.
Die Geschichte wiederholte sich,
als Rémon 2003 die Führung übernahm: „Das war wirklich eine
schlechte Zeit. Damals musste ich
mir sehr gut überlegen, welche
Richtung ich einschlagen wollte.
Druckerzeugnisse im Internet verkaufen, erschien mir eine gute
Idee. Aber dort muss man auch mit
Preisbrechern konkurrieren. Ich
entschied mich für eine Umfrage
bei unserer bestehenden Kundschaft und bei Betrieben, die uns
verlassen hatten. Was stellte sich
heraus? Sie waren nicht wegen des
günstigen Preises unsere Kunden,
sondern weil wir schnell gute
Arbeit lieferten und immer mitdachten. Also haben wir uns auf
diese Stärken konzentriert.
In dieser Zeit haben ziemlich
viele Werbeagenturen Ihren Mitarbeitern gekündigt. So ging kostbares Grafikwissen verloren. Und das
gerade in einer Zeit, in der die Lieferung digitaler PDF-Dateien stark
im Kommen war. Ich habe damals
zahlreiche dieser Agenturen beraten. Bis heute sind sie uns treu
geblieben.“
Einfach anpacken
Alkemade Printing wurde gefragt,
ob das Unternehmen auch Websites erstellen und digital drucken
könne. „Wir liefern diese Dienstleistungen natürlich, aber nicht
alleine. Mir wurde klar, dass im
Laufe der Jahre die Nachfrage nach
Digitaldruck schneller stieg als
nach herkömmlichen Drucksachen. Auf einer Orientierungsreise
durch die USA war ich von den
Hochleistungs-Farbdrucksystemen
völlig begeistert. Sie waren Teil
eines Netzwerks und lieferten fantastische Abdrucke in hochwertiger Qualität. Zurück in Lisse habe
Sylvain Louis ist von der Automatisierung der Performa 74 begeistert
Mit dem GrafiControl-Leitstand haben die Bediener Maschine und Druckqualität gut im Griff
ich dieses Vorhaben unserem
Managementteam unterbreitet. Zu
diesem Team gehören Produktionsleiter Sylvain Louis und Werkleiter
Ron van Berkel.“
Alkemade besaß zu dem Zeitpunkt drei Druckmaschinen. Eine
Zweifarben im Format 50 x 70 cm,
eine ziemlich neue Zweifarbenmaschine im Format 35 x 50 cm und
eine Vierfarbenmaschine im selben
Format. „Schau mal,“ argumentierten meine Mitstreiter, „wir haben
sehr viel in CTP investiert, der
Workflow ist perfekt. Auch die
Weiterverarbeitung läuft prima.
Nach dieser strategischen Entscheidung wusste Rémon Alkemade ziemlich schnell, was er unternehmen würde. „Das Handelsunternehmen Wifac im niederländischen Mijdrecht lieferte bereits
die CTP-Anlage und einer unserer
Drucker arbeitete schon seit 20
Jahren mit einer KBA-Maschine.
Warum dann keine Performa 74
von KBA? Warum kompliziert,
wenn es einfach geht? Wifac unterbreitete uns einen akzeptablen
Vorschlag. Wir fuhren mit einem
kleinen Team nach Radebeul ins
KBA-Werk und waren völlig vom
Was uns fehlt, ist die Druckkapazität. Wir drucken eigentlich nur
Vollfarben und diese Drucke müssen mindestens zweimal durch die
Maschinen. Wenn wir lackieren
möchten, ist es sogar noch ein drittes Mal. Die Kunden wollen aber
schnellere Lieferzeiten und eine
hohe Druckqualität. Wenn schon
investiert werden soll, dann in eine
halbformatige Vierfarbenmaschine
mit Lackwerk. Diese Maschine verstehen wir und verdienen gut
unser Brot mit ihr.“ Sie hatten
recht. In ein Digitaldrucksystem
kann man immer noch investieren.
Erste Vierfarb-Performa mit Lackierwerk in den Niederlanden
A
lkemade Printing aus dem niederländischen Lisse investierte in eine Vierfarben-Performa 74 mit Lackausstattung. Die Performa 74 verarbeitet maximal
13.000 Bogen/h im Format 50 x 70 cm und besitzt eine automatische Waschanlage sowie Non-Stop-Anleger und Non-Stop-Auslage. Die CIP4-Schnittstelle ist
Norm. Die Platten werden innerhalb von 60 Sekunden halbautomatisch gewechselt und am GrafiControl-Leitstand behält der Drucker das Register immer gut im
Blick. Sämtliche Druckparameter lassen sich für bis zu 4.000 Wiederholaufträge
speichern. Vom Leitstand aus wird die Farbe geregelt und die Papierstärke eingestellt. Der Bediener kann die Einstellungen für den nächsten Auftrag bereits ausführen, während der aktuelle Auftrag noch läuft.
Sylvain Louis, Rémon Alkemade (Mitte)
und Jaap van Dam (rechts) von Alkemade
Printing:„Wir entschieden uns mit Nachdruck
für eine Druckmaschine und nicht für einen
Drucker.“
Auch von außen ein modernes
Unternehmen: Alkemade Printing
im niederländischen Lisse
dortigen Maschinenbau beeindruckt. Außerdem hat diese Maschine ein ausgezeichnetes PreisLeistungs-Verhältnis. Im August
wurde sie geliefert und seitdem
läuft und läuft sie.“
Zwei Maschinen weg
Einer der zahlreichen Vorteile dieser Maschine ist, dass sie für CIP4
geeignet ist. „Das reicht fürs
Erste“, sagt Rémon Alkemade. „Ich
warte noch darauf, bis Druckmaschinen wie digitale Drucksysteme
Teil eines Netzwerks werden. Mit
CIP4 ist das für die Produktion
bereits geregelt, aber ich möchte
zukünftig viel mehr Managementinformation in Echtzeit aus der
Maschine bekommen. Bei welchen
Aufträgen haben wir die größten
Gewinnspannen? Gibt es Aufträge,
die unbemerkt viel mehr Zeit und
Geld verschlingen, als die Produktionsplanung einkalkuliert hat?“
Dank der Performa 74 wurden
zwei Maschinen überflüssig und
konnten weg. Außer der Performa
gibt es jetzt nur noch eine Vierfarben im Format 35 x 50 cm. „Unsere drei Drucker arbeiten je vier
Tage, so bekomme ich 12 Drucktage pro Woche; das ist mehr als
genug, um zwei Maschinen voll
und ganz produzieren zu lassen.
Kürzlich kam mein Vater auf einen
Sprung vorbei. Er sagte, dass da
jetzt seine Traum-Druckmaschine
stünde. Er konnte sich diese Investition nie leisten. Denn man kann
zwar von Druckmaschinen träumen, aber man muss schließlich
sein Brot verdienen. Mit der Performa 74 gelingt das ganz bestimmt.“
Leon van Velzen
[email protected]
Report 31 | 2008 9
Bogenoffset | Neue Verfahren
I
n einer Tradition ständiger Veränderung entwickelte sich die
ehemalige Buch- und Steindruckerei Krüger & Nienstedt seit
ihrer Gründung im Jahr 1889 zu
einem modernen Full-ServiceDienstleister für Kundenkommunikation in der Region Hamburg.
1965 wurde die Buchdruckerei
Albert Ferd. C. Nienstedt von RolfHagen Lyer übernommen. Seit
2000 ist Sohn Thomas Hennig Lyer
Firmeninhaber und Geschäftsführer. Derzeitig beschäftigt das Familienunternehmen 13 Mitarbeiter
und hat sich auf die Produktion
exklusiver Geschäfts- und Werbedrucksachen für Medien- und
Industrieunternehmen spezialisiert.
Herausforderung und Lösung
Einfache Bedienung: Die Rapida 74G-5+L überzeugt durch ihr innovatives Bedienkonzept und ergonomisches Design
Druckerei Nienstedt in Hamburg setzt auf Kurzfarbwerktechnologie mit KBA Rapida 74G-5+L
Erfolg durch neue Wege und
Begeisterung für Innovationen
Der Anspruch, sich durch qualitätsund
umweltbewusste
Prozesse,
Dienstleistungen und Produkte vom
Wettbewerb
zu
Geschäftsführer Thomas Lyer:
„Um im Wettbewerb zu überleben,
müssen wir uns ändern, uns dabei
auch auf neue Wege einlassen und
oftmals mutige Entscheidungen
treffen. Produkte und Dienstleistungen der Anbieter werden
zunehmend vergleichbar. Nur
durch eine überzeugende strategische und technologische Positionierung unseres Unternehmens
kann eine nachhaltige Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb
erzielt werden. Lieber innovativ
anders, als im Mainstream verschollen. Dabei gilt es, neue wirtschaftliche und technologische
Chancen zu erkennen sowie mögliche Risiken und Nebenfolgen zu
berücksichtigen!“ Entsprechend
investierte die Druckerei Nien-
differenzieren,
bestimmt die Investitionsentscheidungen der Hamburger Druckerei
Nienstedt GmbH. Vor einem knappen
Jahr entschied sich die Geschäftsleitung, ihre konventionellen Bogenoffsetmaschinen SM74-2, SM74-4 und
SORM-1 durch eine wasserlos druckende Fünffarbenmaschine KBA
Rapida 74G mit Kurzfarbwerken und
Druckerei Nienstedt GmbH:
1975 zog das Unternehmen in das neu
erbaute Firmengebäude am Bargkoppelweg
in Hamburg
Lackierturm zu ersetzen.
Gemeinsam zum Erfolg (v.l.n.r.):
Drucker Mathias Gubsch, Druckermeister
Manfred Merten, Geschäftsführer
Thomas Lyer und Leiter KBA-Vertriebsbüro
Nord Ralf Engelhardt
10 Report 31 | 2008
stedt GmbH Anfang 2007 in die
innovative Gravuflow™-Kurzfarbwerktechnologie ohne Wasser und
Zonenschrauben.
Eine sorgfältige Montage und
die optimale Abstimmung aller Systemkomponenten führten zur
schnellen Integration der Rapida
74G-5+L in die Unternehmensprozesse. Dabei sichern permanente Prozessoptimierung und das Einhalten definierter Standards eine
hohe Produktivität, Qualität und
Kundenzufriedenheit.
Seit Anfang August 2007 werden mit der Rapida 74G-5+L überwiegend vierfarbige Druckprodukte wie Broschüren und Prospekte
effizient produziert. Die exakt definierte und konstante Farbübertragung der Rasterwalze und identische Durchmesser von Farbauftragwalze und Plattenzylinder sichern
auch bei Flächen einen qualitativ
hochwertigen Druck auf unterschiedlichsten Bedruckstoffen. Vor
allem nicht saugende Materialien
wie metallisierte oder lackierte
Papiere und Folien lassen sich in
hoher Qualität sehr wirtschaftlich
bedrucken. Das 5. Druckwerk
ermöglicht den Einsatz von Sonderfarben inklusive Metallic-Farben. Zudem kann eine große Zahl
an Sonderfarben in CMYK simuliert werden. „Die Gravuflow-Kurzfarbwerktechnologie überzeugt
durch ihre Farbsicherheit und
exakte Reproduzierbarkeit“, bestätigt Drucker Mathias Gubsch.
Am Ende zählt der Kundennutzen
„Ausschließlicher Maßstab für den
Projekterfolg ist der für unsere
Kunden generierte Nutzen: Die
Rapida 74G bietet uns eine Lösung
zur Erfüllung der stetig steigenden
Kundenanforderungen an Qualität,
Kontinuität und Zuverlässigkeit“,
sagt Thomas Lyer. In der Druckerei
Nienstedt GmbH ist man von der
Gravuflow™-Technologie
überzeugt. Bei durchschnittlichen Auflagen zwischen 500 und 5.000
Bogen wirken sich die deutlich kürzeren Rüstzeiten und die minimale
Makulatur besonders positiv aus:
Bei der Rapida 74G entfallen das
Justieren der Farb- und FeuchtwalZeitersparnis und Effizienzsteigerung:
Automatisierter Plattenwechsel für kleine
Auflagen und kurze Rüstzeiten
Im Rahmen einer Open House-Veranstaltung bei der Druckerei Nienstedt informierte KBA-Nord Mitte November
über die Möglichkeiten mit der Rapida 74G
zen und das aufwendige Einstellen
der Farb-/ Wasserbalance. Auch bei
Druckunterbrechungen oder auftragsbedingten Wartezeiten bleibt
die Farbe optimal eingestellt.
Zusätzlich kann bei der Rapida 74G
auf die regelmäßige Reinigung und
Pflege der Farb- und Feuchtwalzen
verzichtet werden. Die ImpactWascheinrichtungen mit vorgefeuchteten Waschtüchern sorgen
für ein optimales Reinigungsergeb-
nis der Farbauftragwalze und des
Gummizylinders bei geringem Wasser- und Waschmittelverbrauch.
„Die einfache, selbsterklärende
Bedienung der Rapida 74G-5+L
ermöglicht auch Erstanwendern
einen schnellen Einstieg in die Gravuflow-Kurzfarbwerktechnologie“,
fasst Druckermeister Manfred
Merten zusammen.
„Durch den Verzicht auf
Feuchtwerke und Farbzonenschrauben bietet uns die Rapida
74G optimale Möglichkeiten zur
Prozessstandardisierung und Qualitätssicherung. Durch weniger
Parameter werden die komplexen
Wechselwirkungen im Druckprozess wesentlich reduziert. Jetzt ist
Schluss mit Justieren, Probieren,
Fummeln und Tricksen! Voraussetzung für eine hohe Prozesssicherheit ist die perfekte Abstimmung
und Regelung aller Komponenten“,
betont Mathias Gubsch. „Unsere
Motivation und Begeisterung für
Innovationen und die fachliche
Kompetenz des Herstellers sind
letztendlich die Basis für unseren
Erfolg.“
Anja Hagedorn
[email protected]
Report 31 | 2008 11
Bogenoffset | Trends
W
as bisher mit zwei Bogenoffsetmaschinen nebenei„
nander gemacht wurde,
kann heute auf einer produziert
werden“, umreißt Ulrich Göller,
Geschäftsführender Gesellschafter
des Unternehmens, die Erfahrungen aus den ersten Produktionswochen mit der großformatigen Rapida 142-Wendemaschine. Doch
bevor es so weit war, musste bei
Koelblin Fortuna einiges von der
Vorstufe bis in die Weiterverarbeitung hinein umstrukturiert werden: Eine Woche bevor die Maschine kam, wurde für den Großformatdruck ein AGFA-CtP-System
Avalon VLF 60 installiert – eines
der ersten dieser Formatklasse in
Deutschland für prozesslose Platten. In der Weiterverarbeitung
kamen eine großformatige Falzmaschine von MBO sowie eine
Schneideanlage hinzu.
Weniger Limitationen
als angenommen
Eineinhalb Jahre ist die Entscheidung für das Großformat jetzt
her. Dieser ging eine Vielzahl von
Tests voraus. Nicht alles entsprach
gleich den Vorstellungen des
Managements von Koelblin Fortuna, doch schon wenige Wochen
nach Produktionsbeginn zeigt die
Rapida 142-Achtfarben, dass sie
mehr kann als erwartet. Ab 60
g/m2 lässt sich jede Grammatur verarbeiten, egal ob mattes, glänzendes oder Naturpapier. Die zuweilen verbreitete Meinung, großformatige 4 über 4-Produktion mit
glänzenden Papieren könne man
vergessen, ist damit widerlegt.
Auch Bücher mit extrem hoher
Farbbelegung und 6 bis 7 PunktNegativschriften auf schwarzem
Fond sind ohne Qualitätseinschränkungen produziert worden. Voraussetzung ist nach den Erfahrungen
bei Koelblin Fortuna nur, dass die
Bogen im entsprechenden Format
gefalzt werden können. Anfangs
war sich Udo Bucherer, Technischer Betriebsleiter des Unternehmens, nicht sicher, ob bei kompli-
Das Management-Team von Koelblin Fortuna,
v.l.n.r.: Geschäftsführender Gesellschafter
Ulrich Göller, die Geschäftsführer Gerhard
Weinelt und René A. Kühn sowie Technischer
Betriebsleiter Udo Bucherer
12 Report 31 | 2008
Auf über 5.400 m2 Produktions- und zusätzlich knapp 3.000 m2 Bürofläche beschäftigt Koelblin Fortuna in Baden-Baden
über 200 Mitarbeiter
4 über 4 im Großformat mit Rapida 142 bei Koelblin Fortuna
Was zwei Maschinen produziert
haben, macht jetzt eine
In der ehemaligen Hofbuchdruckerei Ernst Koelblin in Baden-Baden produzierte früher eine Koebau-Rotation,
Baujahr 1928. Schon länger ist das Unternehmen nicht mehr im Zeitungsdruck tätig. Seit der Fusion mit FortunaDruck im Jahr 2000 wuchs das Druckhaus zu beachtlicher Größe und produziert heute unter dem Namen Koelblin
Fortuna mit fünf Bogenoffset- und einer Buchdruckmaschine auf 5.400 m2 Fläche. Jüngste Investition ist eine
Achtfarben-Rapida 142 mit Bogenwendung für den 4 über 4-Druck.
zierten Bedruckstoffen und Formen in der Vorstufe eine Drucklängenkorrektur zur Vermeidung von
Passer-Problemen vorgenommen
werden muss. Aber auch diese
Befürchtung erwies sich bisher als
unbegründet.
Zurzeit produziert die Rapida
142 im vierfarbigen Schön- und
Widerdruck mit mittleren Leistungen. Diese sollen in den nächsten
Monaten Schritt für Schritt weiter
erhöht werden. Schließlich befindet sich die Mannschaft an der
Rapida immer noch in der Übungsphase. Das klappt großartig und
Udo Bucherer hebt das große Engagement seiner Drucker hervor.
Hohe Wirtschaftlichkeit
hilft bei neuen Aufträgen
Interessante Website: www.koe-for.de
Sven Schupp richtet einen der eher seltenen Schöndruck-Aufträge am
Leitstand der Rapida 142 ein
Die Verteilung der Produktion auf
die unterschiedlichen Maschinenformate wird von der Kalkulation
gesteuert. Kleine Aufträge gehen
auf die IIIb-Maschinen, größere
mit hohen Auflagen oder großen
Seitenumfängen werden auf der
Achtfarben-Rapida 142 im Schönund Widerdruck produziert. Als
Vision könnte sich Ulrich Göller
eine zweite Rapida 142 für den 4
über 4-Druck vorstellen sowie eine
reine Schöndruckmaschine im IIIbFormat. Dann würden z.B. Achtseiter mit 5.000er Auflage zum
Umschlagen auf der SchöndruckMaschine laufen, wofür nur vier
oder fünf Druckplatten notwendig
wären. Fast alle umfangreicheren
Produktionen sind dagegen nach
seiner Einschätzung auf der Rapida
142 wirtschaftlicher zu produzieren.
Bereits heute sehen die
Geschäftsführer zusätzliche Aufträge für ihr Unternehmen. „An
Produktionen, die wir früher
haben sausen lassen, kommen wir
jetzt eher ran. Insofern bringt uns
die Maschine auch neue Aufträge“,
ist sich Ulrich Göller sicher. Wenn
typische IIIb-Aufträge ausgeschrieben werden, bieten 20 Drucker
diese im 4 über 4-Prozess an. Da
ist man oft nicht der günstigste
Anbieter. Im doppelten Format mit
entsprechenden Auflagen oder
Umfängen sieht die Kalkulation
aber ganz anders aus. In den weniger auftragsstarken Monaten zu
Beginn des Jahres 2008 wird sich
erstmals zeigen, ob sich diese
Erwartung erfüllt.
Kunden von Koelblin Fortuna
sind vor allem Verlage für Zeit-
schriften und Bücher, Industrieunternehmen und öffentliche Auftraggeber aus allen deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden. Daneben ist Koelblin Fortuna
eines der präferierten Druckunternehmen von Bundestag und Bundesregierung. Hierfür müssen spezielle Anforderungen an die Technik nachgewiesen werden. Die
Rahmenverträge regeln z.B. Produktionszeiten für bestimmte Auftragsumfänge sowie das gesamte
Qualitäts- und Leistungsprofil.
Weniger Maku durch
schnelle Farbregelung
Eine positive Überraschung erlebte
Koelblin Fortuna mit der Farbregelung an der Rapida 142. Messung
und Regelung mit DensiTronic S
gehen wesentlich schneller als
gedacht. So können auch schnell
verkaufbare Bogen produziert werden. Das kurze Farbwerk von KBA
Dank Wechselsprech-Anlage ist die Verständigung zwischen den Bedienern an Anleger
und Auslage der langen Rapida 142-Wendemaschine kein Problem
sorgt dafür, dass neue Einstellwerte ohne große Zeitverzögerung auf
dem Bogen ankommen. „Die Drucker verlassen sich darauf“, ist die
Erfahrung von Ulrich Göller. Die
messtechnische Qualitätskontrolle
schließt zudem Fehler im Vergleich
zur subjektiven Kontrolle durch
das Drucker-Auge aus und liefert
den Auftraggebern einen objektiven Qualitätsnachweis.
Die Online-Übertragung der
Voreinstell-Daten aus der Druckvorstufe und die PlattenwechselVollautomaten beschleunigen Rüstvorgänge und bringen die Rapida
142 schnell wieder in Druck. Die
Maschine ist in eine automatische
Farbversorgung aus Großgebinden
integriert. So wird immer mit frischer Farbe produziert.
Komplette Ausstattung
Koelblin Fortuna ist ein vollstufiges
Unternehmen mit einer beachtli-
In der Weiterverarbeitung wurde eine großformatige MBO-Falzmaschine installiert. Aufgrund der
hohen Produktivität der Rapida 142 wird bald eine zweite dazukommen müssen
chen technischen Ausstattung. Von
der Layout-Erstellung bis hin zu
Lagerung und Versand reicht das
Portfolio. Adressier- und Frankiermaschinen, Folieneinschweißtunnel, Umreifungs- und Kuvertiermaschinen sowie 2.000 Palettenplätze im Fertigwarenlager sprechen
für hohe Kapazitäten weit über
Druck und Verarbeitung hinaus. In
der Buchbinderei sind sieben Falzmaschinen für alle gängigen Falzformate im Einsatz. Dazu kommen
eine Klebebindestraße mit angeschlossener Zusammentragmaschine und PUR-Ausstattung, zwei
Sammelheftmaschinen,
Planschneider, Bohr- und Banderoliermaschinen. Insgesamt beschäftigt
Koelblin Fortuna 130 fest angestellte Mitarbeiter und 30 Teilzeitkräfte. Im angeschlossenen Buchund Pressevertrieb sind es noch
einmal bis zu 80.
Bei so einer umfangreichen
Ausstattung bleibt es nicht aus,
dass neben Broschuren (Zeitschriften und Werbebroschuren, egal ob
klebegebunden oder rückendrahtgeheftet) und Büchern auch eine
Vielzahl anderer Produkte hergestellt werden. Ein Teil der Produktion ist GMP-zertifiziert (Good
Manufacturing Practice: Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung in
der Produktion von Arzneimitteln,
Wirkstoffen und Medizinprodukten), daneben soll im Februar/
März die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council: Verwendung von Produkten aus nachhaltiger Forstwirtschaft) erfolgen.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 31 | 2008 13
Bogenoffset | Supergroßformat
Bereits zwei Rapida 205 produzieren
heute in der neu erbauten Fabrik von
Capital Print & Display in London
Acht KBA-Super-Jumbos produzieren auf der britischen Insel
RAPIDA 205: Heute ein Muss für PoS-Drucker
Mit insgesamt acht Jumbos der Baureihe Rapida 205, die derzeit im United Kingdom installiert sind, greift KBAs
„Riese“ auch den bisher scheinbar unverwüstlichen Siebdrucksektor an.
D
ie technologische Kompetenz
und Marktführung von KBA
im Großformat sind seit Jahrzehnten unbestritten und erstrecken sich seit der drupa 2004 auch
auf das Supergroß- oder XXLplus-Format. Mehr als 200 Druckwerke der
Baureihen Rapida 185 und 205
sind seit ihrer Markteinführung in
Europa, Amerika und Asien in Produktion gegangen.
Nirgends sind die dadurch
geschaffenen neuen Möglichkeiten
offensichtlicher als in Großbritannien. Dort kündigt die 2 MeterMaschine Rapida 205 eine grundlegende Veränderung in einem
Sektor an, der vorher hauptsächlich vom großformatigen Siebdruck
dominiert wurde. Heute ist die
Rapida 205 für alle diejenigen, die
im PoS-Sektor tätig sind und die
von hartem Konkurrenzkampf
geprägte Markenartikel- und
14 Report 31 | 2008
Lebensmittelindustrie bedienen,
ein MUSS, um mithalten und überleben zu können.
Derzeit produzieren acht Fünffarben-Rapida 205 mit UV-Ausstattung in UK in einem Marktsegment, in dem der Londoner Großformatspezialist Capital Print &
Display eine herausragende Rolle
spielt. Dies unterstreicht auch der
kürzliche Umzug in eine brandneue Fabrik in Beckton Waterfront
in Ost-London.
Augustus Martin, ebenfalls
schon seit langem ein Top-Lieferant
von PoS-Material, war auf der Insel
der erste Anwender, der in die KBA
Supergroßformat-Technologie investiert und Ende 2005 eine Rapida 205 installiert hat. Danach
kamen Capital, Odessa Offset,
NSL, St Ives SP Group, B&P
Group und Showcard Print.
NSL in Newcastle war der
erste reine Siebdrucker, der unerschrocken den Sprung in den 2mBogenoffset gewagt hat, was sich
im Endeffekt als so erfolgreich
erweist, dass weitere Investitionen
in KBA-Maschinen zu erwarten
sind. NSL-Geschäftsführer Duncan
Hesse ist überzeugt, dass die Rapida 205 perfekt auf das von Siebdruckern verwendete Format ausgelegt ist, welches die Übertragung
der Arbeit von einem Druckverfahren auf ein anderes relativ leicht
macht.
Les Thomas, Geschäftsführer
der B&P Group in Cheshire, spricht
von einer komplizierten Planungsphase, als es in seiner Firma darum
ging, zu den existierenden Siebund Digitaldruckanlagen Bogenoffsetmaschinen hinzuzufügen. „Wir
mussten in großem Maßstab planen und uns von der Masse abheben“, sagt er. „Außerdem hatten
wir eine Kampagne – Offset und
Siebdruck – um alles unter einem
Dach in unserer Firma zu vereinen.“
Super-Jumbos
mit allen Standards
Die Rapida 205 ist ein „Riese“ mit
allen Standards. Für die Anlieferung dieses Giganten braucht es
bis zu 20 LKWs. Wenn sie dann
produziert, wiegt ein Papierstapel
allein schon über drei Tonnen! Mit
einem riesigen Bogenformat von
1.510 x 2.050 mm beinhaltet die
Maschine alle Vorteile der seit langem bewährten Rapida 162, wie
z.B. die bewährte 7-Uhr-Stellung
der Zylinder oder doppeltgroße
Druckzylinder. Die Maschine bietet weiterhin einen wellenlosen
Anleger, Geschwindigkeiten von
bis zu 9.000 Bogen/h, eine Ultraschall-Doppelbogenkontrolle und
eine Schwinganlage für die sanfte
Beschleunigung in der Bogenzuführung. Daneben verfügt die Rapida 205 über ein kurzes Farbwerk
mit nur 16 Walzen für eine geringe
Anlaufmakulatur, kurze Waschzeiten und eine unübertroffene Reaktionsschnelligkeit. Exzellente Bedruckstoffflexibilität für Verarbeitung von Papier, Displaykarton,
Mikrowelle, Plastik und aluminiumkaschierten Bedruckstoffen von
0,1 mm bis 1,6 mm rundet die
Liste der Vorteile der Rapida-SuperJumbos ab.
Kunden fordern mehr und
mehr Offsetqualität, aber erfolgreiche PoS-Drucker müssen einen
Mix von Sieb-, Digital- und Offsetdruck anbieten.
Mit seinen Ursprüngen in der
chinesischen und japanischen
Schablonentechnik fand der oft als
das kreativste aller Druckverfahren
bezeichnete Siebdruck Anfang des
20. Jahrhunderts seine Anhänger
in den Vereinigten Staaten und in
den zwanziger Jahren in Großbritannien. Mechanisierung – die verbesserte Handhabung des Siebdrucks selbst und die Steuerung
des Gummiwischers machten den
Siebdruck in den 40er Jahren zu
einer kommerziellen Option.
Als ursprünglich einfarbiger
Prozess, waren die handbetriebenen frühen Tage des Siebdrucks
weit entfernt von heutigen supergroßformatigen Siebdruckanlagen
von Herstellern wie Thieme oder
Svecia. Dennoch liegen die hoch
entwickelten Siebdruckanlagen
noch immer nur bei ungefähr der
Hälfte des Preises einer Offsetmaschine im Supergroßformat, erreichen aber auch nicht annähernd
deren Produktivität.
Siebdruck contra Offset
Peter Kiddell, führender Berater
und derzeitiger Präsident von UK’s
Digital Screen Printing Association gibt zu, dass der Siebdruck
jetzt auf vielen Gebieten den zweiten Platz hinter dem großformatigen Offsetdruck einnimmt. Er sagt:
„Die Siebdruckindustrie hat sich
innerhalb der letzten 10 Jahre
geändert und am drastischsten
während der letzten fünf Jahre.
Großformatige Offsetmaschinen
wie die KBA Rapida 205 werden
auf dem PoS-Sektor sehr erfolgreich eingesetzt.“
Der Siebdruck, so sagt er, wird
heute am stärksten vom Offset verdrängt, aber auch durch den Digitaldruck für kleine Auflagen und
Neben den zwei Rapida 205 produzieren bei Capital auch Siebdruck-Anlagen,
darunter rechts eine hochmoderne Thieme 5070
vielleicht erscheint da noch ein
weiterer Gegner am Horizont – der
Hochgeschwindigkeits-Inkjet. In
anderen Marktsegmenten jedoch
macht der Siebdruck sagenhafte
Fortschritte – bei der Herstellung
von gedruckten Schaltungen (Leiterplatten), auf dem Arzneimittelsektor und in vielen Bereichen der
Schilderherstellung.
Hat Großbritannien mit mittlerweile acht produzierenden Rapida 205-Anlagen eine Sättigung bei
Super-Jumbo-Anlagen im Bogenoffset erreicht? Christian Knapp,
Managing Director von KBA (UK)
und ein überzeugter Anhänger von
langen oder großen Bogenoffsetmaschinen, glaubt dies nicht und
sieht weitere Marktchancen, die es
auszuschöpfen gilt: „Im heutigen
schwierigen Marktumfeld ist es für
uns alle erforderlich, härter und
effizienter zu produzieren und
einen höheren Wirkungsgrad zu
erzielen. Die Rapida 205 ist ein
vorzügliches Beispiel für geringe
Makulatur, kurze Rüstzeiten, hohe
Automatisierung und effizientes
Arbeiten in einem fest umrissenen
Marktsegment.“
Terry Ulrick
[email protected]
Hohe Wirtschaftlichkeit auch für kleine Auflagen sind für
viele ehemalige Siebdrucker in Großbritannien der Anlass,
in den Bogenoffset im Super-Jumbo-Format zu wechseln
Report 31 | 2008 15
Bogenoffset | Italien
M
it je einer Vier- bzw. Fünffarben-Großformatmaschine Rapida 162a im Format
120 x 162 cm und einer Sechsfarben-Rapida 105 mit Lackturm und
Hybridausstattung im Format 74 x
105 cm hat SAN in ein HightechTrio investiert. Die bereits seit
1998 bestehende enge Zusammenarbeit zwischen SAN und KBA-Italia im Großformat wurde damit auf
das Mittelformat ausgedehnt.
Der neue Firmensitz der Stamperia Artistica
Nazionale in Trofarello bei Turin bietet ideale
Produktionsbedingungen
Fünf KBA-Maschinen seit 1998
Mit dem im September 2007 angelaufenen Rapida-Trio der neuesten
Generation hat SAN innerhalb
weniger Jahre bereits in fünf KBAMaschinen investiert. Dabei eröffnet die KBA Rapida 105 als erste
Hybrid-Maschine im Unternehmen
Stamperia Artistica Nazionale noch
anspruchsvollere Möglichkeiten im
Bereich der Inline-Veredelung. Der
Bogenoffset-Bereich wurde mit der
jüngsten Investition auf sechs Produktionslinien mit jetzt insgesamt
28 Druckwerken erweitert.
Wie schon der Firmenname
verrät widmet sich das bereits in
vierter Generation aktive Familienunternehmen in der piemontesischen Metropole von Beginn an
mit großem Erfolg der Herstellung
künstlerisch und qualitativ außergewöhnlicher Druckerzeugnisse.
Damit hat sich SAN weit über die
Grenzen Italiens hinaus einen erstklassigen Ruf erworben.
Zu den Auftraggebern zählen
zahlreiche renommierte nationale
und internationale Buch- und Zeitschriftenverlage wie Mondadori
Bei einem Open House stellte das 1926 gegründete Traditionsunternehmen seine jüngsten
Investitionen vor
Neue Mittel- und Großformat-Rapidas bei Stamperia Artistica Nazionale in Turin
Mit Hightech-Trio
fit für die Zukunft
Der 28. November 2007 zählt in der über 80-jährigen Firmengeschichte der Stamperia Artistica Nazionale (SAN)
in Turin zu den bedeutenden Meilensteinen. Bei einem Open House präsentierte das 1926 von Giovanni Carmagnola gegründete Traditionsunternehmen seinen neuen Produktionsstandort im Industriegebiet von
Moncalieri/Trofarello und stellte seine jüngsten Investitionen im Mittel- und Großformat vor.
und De Agostini, aber auch namhafte Industriekunden wie Fiat
und Ferrero, für die SAN Kataloge,
Prospekte, Geschäftsberichte und
andere hochwertige Druckerzeugnisse produziert. Kunden aus
Deutschland, Belgien, Frankreich,
der Schweiz und Kanada wissen
die Kompetenz von SAN ebenfalls
zu schätzen. Die Exportquote liegt
Lea Carmagnola (Vertrieb), Generaldirektor Francesco Ricci, Pietro Carmagnola (Produktion),
Giovanni Carmagnola (Administration/Finanzen) und KBA-Italia-Geschäftsführer Joachim Nitschke
(v.l.n.r.) vor der neuen Rapida 105 mit Hybridausstattung
16 Report 31 | 2008
bei ca. 20 Prozent. Ein eigenes Vertriebs-Team betreut die Kunden im
In- und Ausland und präsentiert
die aktuellsten Produktionsverfahren.
Neues Domizil für moderne Technik
Mit einer Gesamtinvestition von
16 Millionen Euro, davon zehn in
Gebäude und sechs in neue
Maschinen hat SAN die Weichen
für die Zukunft gestellt. Der neue,
20.000 m2 große Firmensitz liegt
logistisch günstig an den Autobahnen nach Savona, Piacenza und
Brescia und bietet mit einer Produktionsfläche von 11.000 m2 ideale Arbeitsbedingungen für Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung,
Buchbinderei und Versand.
KBA-Italia-Geschäftsführer Joachim Nitschke (links) überreichte an
SAN-Präsident Carlo Carmagnola ein Meisterwerk und einen Bildband
des italienischen Künstlers Giorgio Milani
Zwei neue KBA Rapida 162a in Vier- und Fünffarben-Version verstärken
die Großformatabteilung von SAN
Die Sechsfarben-KBA Rapida 105 ist die erste Hybrid-Maschine
bei Stamperia Artistica Nazionale
Alte Werte und Tugenden
von höheren Druckkapazitäten sei
das Ziel der jüngsten Investition
gewesen, sondern die Schaffung
eines an Flexibilität und hoher Produktivität orientierten Workflows,
der alle Ansprüche an Produktdesign, Auflagengrößen und Lieferzeiten erfüllt.
1998 habe man mit KBA einen
Partner gefunden, der mit seinen
innovativen Technologien ein idealer Wegbegleiter sei. Zwar sei es
ungewöhnlich, zeitgleich in drei
neue Maschinen zu investieren.
Man habe sich aber entschlossen,
mit einer neuen Maschinengeneration im Groß- und Mittelformat am
Markt deutliche Signale zu setzen.
Neben ihrer hohen Qualität und
Fortdruckgeschwindigkeit böten
die neuen KBA-Maschinen einen
hohen Bedienkomfort und sehr
Beim Open House überreichte
KBA-Italia-Geschäftsführer Joachim
Nitschke an die Unternehmerfamilie Carmagnola als Zeichen der
Wertschätzung ein Meisterwerk
und einen Bildband des italienischen Künstlers Giorgio Milani.
Der Präsident von Stamperia Artistica Nazionale, Dott. Carlo Carmagnola, blickte auf die von erfolgreichen Entwicklungsphasen, aber
auch von kriegsbedingten Rückschlägen geprägte, 80-jährige Firmengeschichte zurück. Von der
Gründung der kleinen Druckerei in
der Via Carlo Alberto über mehrere mit Betriebserweiterungen verbundenen Umzüge bis hin zur
Investition in den neuen Standort
ließ er den Aufstieg zur industriellen Druckerei Revue passieren.
Zu den Auftraggebern von SAN zählen neben
renommierten Buch- und Zeitschriftenverlagen
auch große Industriekunden
Die Stamperia Artistica Nazionale ist mit ihrer
modernen Rapida-Flotte in die ChampionsLeague der italienischen Bogenoffset-Drucker
aufgestiegen
Über alle Familien-Generationen
hinweg sei die Liebe zur Kunst und
die Verpflichtung zu außergewöhnlicher Qualität Kern der Unternehmensphilosophie gewesen. Dieses
Leitbild habe maßgeblichen Anteil
an der guten Marktposition.
Marktorientierte
Investitionen
Generaldirektor Francesco Ricci,
der die Stamperia Artistica Nazionale auf dem weiteren Weg in die
Zukunft führt, wies darauf hin,
dass man trotz der Besinnung auf
alte Werte und Tugenden nicht
umhin komme, die aktuellen
Marktentwicklungen genau zu
beobachten und entsprechend zu
agieren. Es sei eine Notwendigkeit,
permanent zu investieren und zu
innovieren. Nicht nur der Aufbau
kurze Einrichtzeiten und seien
damit die Grundlage für wirtschaftliche Effizienz.
Gemeinsamer Start nach Maß
Die Inline-Fertigung mit Hybridfarben, UV-Lacken und UV-/IR-Trocknung sowie das Qualitätsmanagementsystem DensiTronic S ermöglichen SAN neue Gestaltungsmöglichkeiten und Produktionsstandards. Nach Aussage von Francesco
Ricci hat KBA alle zugesicherten
Termine gehalten. Die drei neuen
Rapidas haben vom Start weg die in
sie gesetzten Erwartungen erfüllt.
Man sei mit dem erweiterten
Maschinenpark für die Zukunft gut
gewappnet.
Florierendes
Full-Service-Unternehmen
Im Anschluss an den offiziellen Teil
der Veranstaltung bat Generaldirektor Francesco Ricci zu einer
Betriebsbesichtigung. Die zahlreich erschienenen Gäste konnten
sich beim Rundgang durch die
neuen Firmengebäude davon überzeugen, dass die Stamperia Artistica Nazionale mit ihrer modernen
Rapida-Flotte in die ChampionsLeague der italienischen Bogenoffset-Drucker aufgestiegen ist. Die
moderne CtP-Vorstufe, die großen
Druckkapazitäten und die ebenfalls hoch automatisierte Buchbinderei und Weiterverarbeitung sind
die Standbeine eines florierenden
Full-Service-Unternehmens.
Gerhard Renn
[email protected]
Report 31 | 2008 17
Bogenoffset | Verpackung
S
chritt für Schritt hat das Traditionsunternehmen aus Büchen
bei Hamburg den ProzessStandard Offsetdruck nach der Norm
ISO 12647-2 eingeführt und umgesetzt. Der Verband Druck und
Medien Nord bestätigte nach einer
umfangreichen Prüfung, dass die
strengen Auflagen des Standards
erfüllt werden. Zum ersten Mal
konnte damit ein Verpackungsdrucker in Deutschland mit Chromoduplex-Karton den zertifizierten
ProzessStandard Offsetdruck erreichen. Schur Pack Germany stellte
damit seine Innovationsfähigkeit
unter Beweis. Produziert wird auf
drei Rapida 142-Großformatmaschinen mit je sechs Farbwerken
und Lackturm sowie auf einer
Achtfarben-Rapida 105 mit Doppellack-Ausstattung, also einer 12Werke-Maschine.
Premiere bei Schur Pack Germany in Büchen:
ProzessStandard Offset nun
auch im Verpackungsdruck
Seit kurzem produziert Schur Pack Germany nach dem international einheitlichen ProzessStandard Offsetdruck.
Das Besondere: Das Unternehmen ist die erste Verpackungsdruckerei in Deutschland, die das begehrte Zertifikat
für die Produktion mit dem für Verpackungsdrucker relevanten Chromoduplex-Karton erhalten hat. Von der verlässlichen und reproduzierbaren Druckqualität profitieren am meisten die Auftraggeber aus der MarkenartikelIndustrie.
Bei der Übergabe der Urkunde zur
Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck (v.l.n.r.): Klaus Madsen, Geschäftsführer
Schur Pack Germany; Stefan Brunken, Verband
Druck und Medien Nord; Produktionsplaner
Carsten Schröder; Karl Lederer, Leiter der
Druckvorstufe; Betriebsleiter Jan Bollweg
sowie Druckereileiter Michael Verch
Genau definierter
Herstellungsprozess
Der ProzessStandard Offsetdruck
versteht sich als eine „moderne
Philosophie der Druckproduktion“.
Er sichert die Produktion von der
Datenerfassung bis zum fertigen
Druck und bildet die Grundlage für
einen verlässlichen und jederzeit
zu gleichen Bedingungen wiederholbaren Herstellungsprozess. Deshalb enthält er neben den theoretischen Methoden auch ganz konkrete Arbeitsanweisungen, die
Schritt für Schritt nachvollzogen
werden. Die durch den Standard
vorgegebenen Sollwerte werden in
der laufenden Produktion geprüft.
Durch die ständige Prozesskontrolle wird bei Schur Pack eine konstante Qualitätssicherung gewährleistet.
Ob eine Druckerei den ProzessStandard Offsetdruck erfüllt,
muss das entsprechende Unternehmen in einem recht umfangreichen Prüfverfahren nachweisen.
Die Prüfung erstreckt sich auf den
Datencheck, das Scannen von Vorlagen, das Anfertigen der Proofs,
die Herstellung der Druckplatten
und einen Auflagendruck von
5.000 Bogen. Anschließend wird
ausgewertet, ob die Druckprodukte die vorgegebenen Werte und
Toleranzen einhalten. Erst wenn
dies der Fall ist, wird das Zertifikat
verliehen. Das abschließende
Urteil fällen ein Mitglied der
18 Report 31 | 2008
Medien und die FOGRA kontinuierlich weiterentwickelt. Dadurch
wird gewährleistet, dass neue
Maschinengenerationen oder veränderte Produktionsabläufe angemessen berücksichtigt werden.
Standard beginnt in der Vorstufe
Forschungsgesellschaft
Druck
(FOGRA) und ein Mitglied des
zuständigen Landesverbands im
Bundesverband Druck & Medien,
im Fall Schur Pack der in Hamburg
ansässige Verband Druck und
Medien Nord. Ähnlich wie die
TÜV-Plakette am Auto gilt auch das
Zertifikat des ProzessStandard Offsetdruck nur für zwei Jahre – dann
muss es erneut durch eine Prüfung
erworben werden. So wird sichergestellt, dass die Produktion kontinuierlich verbessert und das hohe
Niveau in einer Druckerei gehalten
wird.
Der ProzessStandard Offsetdruck selbst ist kein statisches
Instrument, sondern wird durch
den Bundesverband Druck und
Bereits im April 2005 hat Schur
Pack auf Anregung von Betriebsleiter und Prokurist Jan Bollweg
damit begonnen, die Produktion
auf die Vorgaben des ProzessStandard Offsetdruck auszurichten.
Unterstützt
und
umfassend
betreut wurde das Unternehmen
vom langjährigen Partner IPM Müller und Resing. Die Umstellung
Information
zum Unternehmen:
Nach den eindeutigen Vorgaben des ProzessStandard Offsetdruck produzieren bei Schur Pack drei
Rapida 142-Großformatmaschinen (Foto) und eine Achtwerke-Mittelformat-Anlage KBA Rapida
105. Auf der Antriebsseite tragen alle Rapidas individuelle Namen
Schur Pack Germany gehört zum
dänischen Schur Konzern. Der Konzern befindet sich im Familienbesitz und ist neben der Produktion
von flexiblen Verpackungen und
Kartonverpackungen auch im
Maschinen- und Anlagenbau aktiv.
Weltweit sind rund 1.500 Mitarbeiter für den Konzern tätig. Schur
Pack Germany in Büchen wird vom
dänischen Geschäftsführer Klaus
Madsen geleitet und beschäftigt
derzeit rund 210 Mitarbeiter. Bei
Schur Pack Germany werden Kartonverpackungen, vorwiegend für
die Lebensmittelbranche, hergestellt. Das Unternehmen erfüllt
dabei den strengen Hygiene-Standard BRC/IOP.
und die Standardisierung fing in
der Druckvorstufe an. Dort wurde
der Grundstein für das durchgängige Farbmanagement gelegt – einer
der wichtigsten Punkte innerhalb
des ProzessStandard Offsetdruck.
Ziel war es, dass Zwischen- und
Endergebnisse der Druckproduktion stets eine vorhersehbare Farbqualität aufweisen. Schur Pack
Germany hatte deshalb massiv in
der Druckvorstufe in leistungsfähige Messgeräte, neueste Rechner
sowie kalibrierbare Monitore für
alle Arbeitsplätze investiert.
Aufgrund des durchgehenden
Colour-Management können Kunden und Druckereimitarbeiter
schon auf dem Proof erkennen, wie
die Farben im späteren Auflagendruck aussehen werden. In diesem
Stadium eines Auftrags lassen sich
Korrekturen relativ einfach ausführen und böse Überraschungen im
Druck vermeiden. Die Proofs werden darüber hinaus farbmetrisch
vermessen, so dass exakte Referenzwerte vorliegen. Das erleichtert die externe Kommunikation
mit den Agenturen und Auftraggebern. Die internen Abläufe profitieren ebenfalls von den klaren
Vorgaben. Zur ständigen Prozessanalyse nutzt Schur Pack die Software PrintProcessControl von IPM.
Sie kontrolliert unter anderem die
Farbwerte, die Tonwertzunahme,
die Tonwertspreizung und die
Graubalance.
die wichtigen Parameter einzeln
und im Zusammenhang erklärt sowie die Bedienung der Messgeräte
ausführlich erläutert und geprobt.
Dabei wurde neben den nackten
Zahlen auch auf die Relation der
Messergebnisse zur Praxis geachtet.
Einheitlicher Markenauftritt
Nadine Detjen und Martin Holz kontrollieren den Bogenaufbau
in der Druckvorstufe
Thomas Bleek misst mit dem Mess- und Regelsystem DensiTronic S der Rapida 142
die Farbdichten
Gleiche Bedingungen
im Druck
Alle Bogenoffsetmaschinen von
KBA, die bei Schur Pack zum Einsatz kommen, werden mit einem
zusätzlichen Start-up-Paket ausgerüstet, für das ebenso IPM verantwortlich zeichnet. Das bedeutet,
die Maschinen werden schon bei
der Inbetriebnahme in den individuellen Workflow der Druckerei
eingebunden und auf die jeweiligen Bedruckstoffe hin optimiert.
Bei Schur Pack mussten zunächst
verschiedene Kartonqualitäten eingemessen werden, um verbindliche Kennlinien zu erhalten und die
passenden Maschineneinstellungen treffen zu können. Alle Druckmaschinen und die dazugehörenden Komponenten wurden so
abgestimmt, dass identische Voraussetzungen vorliegen. Davon
Der ProzessStandard Offsetdruck
bringt zahlreiche Vorteile für die
Auftragsabwicklung. Durch eindeutige Vorgaben werden Zusammenarbeit und Kommunikation
aller am Produktionsprozess von
Drucksachen beteiligten Partner
verbessert. Zwar müssen die Reprohäuser und Agenturen die
Daten standardgerecht aufbereiten
– doch die Verlässlichkeit im Druck
gleicht diesen kleinen Mehraufwand aus.
Für die Kunden ist darüber
hinaus entscheidend, dass sie dank
des ProzessStandard Offsetdruck
bei ihren Druckprodukten vergleichbare Ergebnisse im Verpackungs- und im Akzidenzdruck erwarten können. Das ist besonders
wichtig, wenn neben Verpackungen bei einer weiteren Druckerei
Broschüren, Kataloge, Flyer oder
Werbeaufsteller produziert werden
sollen. Halten sich alle beteiligten
Unternehmen an den Standard,
sehen auch die Farben auf allen
Drucksachen gleich aus. Dadurch
bleibt der einheitliche und wieder
erkennbare Auftritt einer Marke
gewahrt.
Fazit
Karl Lederer (l.), Leiter der Druckvorstufe, und Druckereileiter Michael Verch bei Messung
und Kontrolle des o.k.-Bogens am Leitstand der Rapida 142
profitiert auch der Auftraggeber:
Zum einen sind die Druckergebnisse reproduzierbar, egal auf welcher
Maschine der Erst- oder Folgeauftrag gedruckt wird. Zum anderen
ist die Druckerei in der Lage,
Druckaufträge flexibel und schnell
auf freie Maschinen zu verteilen.
Dies erleichtert und beschleunigt
die Planung enorm. Technisch
gesehen kann jeder auf allen Anlagen mit gleicher Konfiguration laufen.
Geschulte Mitarbeiter
Zum anspruchsvollen Qualitätsniveau, das der Standard garantiert,
tragen die Mitarbeiter in hohem
Maße bei. Bei Schur Pack wurden
und werden sie deshalb laufend
geschult und weiter qualifiziert,
um stets auf dem aktuellen Stand
der Technik zu sein. Zu Beginn der
Einführung des ProzessStandard
Offsetdruck wurden den Mitarbeitern aus dem Drucksaal und der
Vorstufe außerhalb der Produktion
Schur Pack Germany hat den ProzessStandard Offsetdruck nicht
nur angestrebt, um das begehrte
Zertifikat zu erhalten. Vielmehr
wurden die Gewohnheiten und
Abläufe in der gesamten Produktion geändert, um in Summe eine
höhere und einheitliche Qualität
zu sichern. Der ProzessStandard
Offsetdruck liefert nicht nur Vorgaben, sondern ermöglicht eine
durchgängige, einfache und transparente Qualitätskontrolle. Das
bringt den Kunden ein verlässliches, reproduzierbares Druckergebnis – dank der Bemühungen
von Schur Pack Germany zum ersten Mal auch auf Chromoduplex
Karton.
Sandra Höflacher
[email protected]
Report 31 | 2008 19
Bogenoffset | Neue Technologien
Auftragswechselprogramm (1 Minute)
FAPC (7 Minuten)
Stapelwechsel (4 Minuten)
Farbeinlaufprogramm (1 Minute)
1. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten)
Bogenlaufoptimierung (2 Minuten)
Auftragswechselprogramm (1 Minute)
SPC (1 Minute)
Stapelwechsel (4 Minuten)
Farbeinlaufprogramm (1 Minute)
1. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten)
Bogenlaufoptimierung (2 Minuten)
Saugringpositionierung (ASP) (1 Min.)
gesp. Auftragsdaten laden (1 Minute)
Gummituchwaschen (4 Minuten)
Druckzylinderwaschen (4 Minuten)
2. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten)
Gummituchwaschen (4 Minuten)
Saugringpositionierung (ASP) (1 Minute)
gesp. Auftragsdaten laden (1 Minute)
Walzenwaschen (4 Minuten)
2. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten)
Walzenwaschen (4 Minuten)
1 2
4
6
8
10
Druckzylinderwaschen (4 Minuten)
Rapida 105-8 SW4 ohne DriveTronic SPC
12
14 16
18
20
22
24
26
28 Zeit in Minuten
1 2
4
6
8
10
12
Rapida 105-8 SW4 mit DriveTronic SPC
14 16
18
20
22
24
26
28 Zeit in Minuten
Rüstzeitvergleich zwischen einer Achtfarben-Rapida 105 ohne und mit DriveTronic SPC. Bei einem kompletten Auftragswechsel (inkl. Bedruckstoff- und Formatwechsel) beträgt die Einsparung durch
parallel ablaufende Prozesse neun Minuten
Plattenzylinder-Direktantriebstechnik KBA DriveTronic SPC
Simultaner Druckplattenwechsel für hohe
Produktivität bei Kleinauflagen
Im September 2007 stellte KBA im Werk Radebeul und in Österreich vor etwa 600 Teilnehmern an der Hochleistungsmaschine Rapida 105 nach einer rund
zweijährigen intensiven Testphase bei zehn europäischen Anwendern die Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronic SPC für den simultanen Druckplattenwechsel mit eindrucksvollen Produktivitätsgewinnen bei kleinen Auflagen vor.
D
ie zehn Pionierkunden sind
im Akzidenz-, Bücher-, Verlags- und Verpackungsdruck
tätig. Entsprechend vielfältig sind
die mit DriveTronic SPC ausgestatteten Maschinenkonfigurationen
und Anforderungen. Egal, ob es
sich um eine Sechsfarben-Anlage
mit Lackturm im Pharma-Verpackungsdruck, eine Vierfarbenmaschine mit Wendung für den 2/2farbigen Bücherdruck oder eine
Zehnfarben-Rapida 105 für den
qualitativ anspruchsvollen 5/5-farbigen Akzidenzdruck handelt, alle
Anwender produzieren ohne Probleme mit deutlich gesteigerter
Nettoleistung und bescheinigen
der bewusst langsam in den Markt
eingeführten DriveTronic SPCDirektantriebstechnik eine hohe
Zuverlässigkeit. Mehr als 200.000
automatische Plattenwechsel-Vorgänge und über 140 Mio. mit
hohen Geschwindigkeiten gedruckte Bogen unterstreichen
diese Aussage. Mittlerweile wurden weitere Rapidas der leistungsstarken Mittelformat-Baureihe 105
20 Report 31 | 2008
Da staunte die Fachwelt: Vier Schön- und Widerdruck-Aufträge mit jeweils 500 Bogen Auflage inklusive viermaligem Plattenwechsel und
einem Format- und Bedruckstoffwechsel (mit Umstellung der Bogenwendung und automatischer Saugring-Positionierung in der Auslage)
wurden auf der Achtfarben-Rapida 105 SPC in knapp 24 Minuten produziert
mit Direktantriebstechnik bestellt,
denn die wirtschaftlichen Vorteile
sprechen in Zeiten sinkender Auflagen in vielen Druckereien für
sich.
Auftragswechselprogramm (1 Minute)
DriveTronic SPC (1 Min.)
Auftragsdaten laden (Leitstand)
Gummituchwaschen (3 Min.)
ASP - Autom. Saugring Positionierung (1 Min.)
Stapelwechsel (3 Min.)
1 Abzug-Register/Farbe (2,5 Min.)
Farbeinlaufprogramm (1 Min.)
DensiTronic S
Produktion / 500 Bogen
Umstellung Wendung
Produktion / 125 Bogen Umschlag (netto)
KBA seit 13 Jahren Vorreiter
in der Einzelantriebstechnik
KBA ist Vorreiter bei der Nutzung der Einzelantriebstechnik in
drucktechnischen Anwendungen.
Im Zeitungsdruck wurde die DriveTronic-Antriebstechnik 1995 erstmals an der einfachbreiten KBA
Comet eingesetzt und ist seit über
zehn Jahren Standard. 1997 brachte KBA mit der Compacta 215 die
weltweit erste wellenlose Akzidenzrotation auf den Markt und
schon seit fast zehn Jahren werden
auch die High-Volume-Rotationen
für bis zu 80 DIN A4-Seiten entsprechend ausgestattet. Und auch
im Bogenoffset hat KBA schon im
Jahr 2000 als bis heute einziger
Anbieter an den Rapidas im Mittelund Großformat wellenlose Anleger (DriveTronic Feeder) eingeführt. Dadurch fallen nicht nur verschleißanfällige Baugruppen weg.
Vielmehr ermöglicht der DriveTronic Feeder auch das exakte Timing
aller Abläufe im Anleger, dem ruckfreien Stapelhub, die harmonische
Bogenverlangsamung und eine
sehr exakte Anlagezeit an den Vordermarken.
Zur drupa 2004 wurde mit der
ziehmarkenfreien Anlage DriveTronic SIS (Sensoric Infeed System)
„Wir merken vor allem bei
den kleinen Jobs, dass wir mit der
Rapida 105 SPC viel schneller
geworden sind. Pro Schicht benötigen
wir jetzt bis zu 120 Druckplatten.“
Norbert Primke, Leiter Fertigung der Stürtz
GmbH aus Würzburg/Deutschland
Rapida 105-8 SW4 mit DriveTronic SPC
1 2
4
6
8
10
12
14 16
18
20
22
24
26
28 Zeit in Minuten
Arbeitsabläufe beim Druck einer Broschur mit 48 Inhaltsseiten und einem Umschlag.
Die geplante Zeit von 25 Minuten wurde bei den Live-Demos sogar unterboten
anstatt der bisherigen Getriebe
elektronisch gesteuert auch im
Fortdruck jeden Plattenzylinder
direkt, also ohne Getriebe oder
Kupplung antreiben. Die Vorteile
dieser Antriebstechnik liegen in
der niedrigen Drehzahl bei einem
hohen Drehmoment und in der
Reduzierung möglicher Stör- und
Verschleißquellen.
„Allein durch die Beschleunigung des
Plattenwechsels haben wir seit der
Inbetriebnahme der Rapida 105 mit
DriveTronic SPC rund 450 Produktionsstunden hinzugewonnen.“
Hans-Jürgen Katzer, Geschäftsführer
rlc-packaging group, Berlin/Deutschland
ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im Bogenoffset vorgestellt, das
inzwischen mit hervorragenden
Ergebnissen in der drucktechnischen Praxis zur Ausstattung vieler
Maschinen gehört. Das DriveTronic SIS richtet den Bogen seitlich
über eine direkt angetriebene
Greiferleiste der Zuführtrommel
aus. Dieses System ist rüstzeitfrei,
vermeidet dadurch bedienerabhängige Einstellfehler und ermöglicht
zusätzlich einen exzellenten Anlagepasser. Mit DriveTronic SPC
setzt KBA als Hersteller mit der
meisten Erfahrung in der Direktantriebstechnik nun einen weiteren
Meilenstein.
Grundlage von DriveTronic
SPC sind High-Torque-Motoren, die
Sehr schneller Jobwechsel
Die reine Plattenwechselzeit von
knapp drei Minuten an einer konventionell angetriebenen Sechsfarbenmaschine wird durch DriveTronic SPC um zwei Drittel auf unter
eine Minute verkürzt. Ohne
zusätzliche Automatisierungsbausteine bringt der simultane Plattenwechsel allerdings nur eine geringfügige Rüstzeiteinsparung, da Folgeprozesse den Zeitgewinn wieder
teilweise kompensieren würden.
Deshalb werden an der KBA Rapida
105 mit DriveTronic SPC eine
ganze Reihe weiterer Tätigkeiten
(z.B. Gummituch waschen) parallel
zum automatischen Druckplattenwechsel durchgeführt.
Den enormen Produktivitätsgewinn bei häufigen Auftragswechseln belegen die Rüstzeitdiagramme auf Seite 20. Die betriebswirtschaftliche Analyse unterstreicht
den von einigen technisch noch
hinterher hinkenden Wettbewerbern angezweifelten wirtschaftlichen Nutzen der Direktantriebstechnik DriveTronic SPC bei entsprechender Auftragsstruktur. Die
Betrachtung basiert auf folgenden
Elektronisch auf das Genaueste synchronisierte
High-Torque-Motoren treiben an der
Rapida 105 mit DriveTronic SPC die Plattenzylinder direkt an und ersetzen die bei
konventionellen Antriebslösungen üblichen
Getriebe und Kupplungen
Eckdaten einer Achtfarben-Rapida
105 mit Wendung für den 4 über
4-Druck:
• Besetzung mit einem Drucker
und einem Helfer
• 3 Schichten
• 7,4 Arbeitsstunden
• Beschäftigungsgrad 300 %
• Nutzungsgrad 85 %
• Rüstzeit pro Auftrag 18 Minuten
mit und 27 Minuten ohne DriveTronic SPC
• Max. 15.000 Bogen/h im Wendebetrieb und 18.000 Bogen/h
im Schöndruck
• Durchschnittliche Auflagenhöhe
10.000 Exemplare
• 1 Druckgang
• Erlös aus Fertigungs- und
Umlagekosten = 10 %
„Wir können durch DriveTronic SPC
pro Tag und Maschine bis zu zwei
Stunden mehr produzieren.“
Göran Gustafsson, Geschäftsführer von
Strokirk Landströms aus Lidköping/Schweden
Report 31 | 2008 21
Bogenoffset | Neue Technologien
Jürgen Veil (l.), im Gespräch mit Michael Bergmann, Geschäftsführer von AKA-Print
aus Dänemark, der vom Leistungspotenzial seiner inzwischen in seinem Unternehmen
produzierenden Achtfarben-Rapida 105 mit DriveTronic SPC sehr beeindruckt war
Aus diesen Werten ergibt sich
ein Jahresausstoß von rund 36,1
Mio. Bogen ohne bzw. 41,4 Mio.
Bogen mit DriveTronic SPC. Während mit konventioneller Antriebstechnik rechnerisch 3.609 Auftragswechsel möglich sind, kommt
die Maschine mit simultanem Plattenwechsel auf 4.136 Auftragswechsel. Bei Ausstattung mit DriveTronic SPC ergibt sich also ein
Plus von 527 Aufträgen bzw. ein
um etwa 15 Prozent höherer Jahresausstoß.
Als erfahrener Praktiker mit
Meisterbrief weist Jürgen Veil, Leiter Marketing Bogenoffset bei KBA
in Radebeul, allerdings darauf hin,
dass die Bediener an der Maschine
und das Umfeld der jeweiligen
Druckerei nach wie vor mitverantwortlich dafür sind, inwieweit das
durch eine weitergehende Automatisierung erhöhte ProduktivitätsPotenzial im Tagesgeschäft auch
ausgeschöpft werden kann. Sein
Kommentar: „Der Ferrari ist auch
nur richtig schnell, wenn der
Michael Schumacher drinnen sitzt.
Bei mir würde es in den Kurven
länger dauern.“
Amortisation nach wenigen Monaten
Die Amortisationszeit wird vom
geplanten Erlös maßgeblich beeinflusst. Gibt der Betreiber der Rapi-
Die Rapida 105-10 SW5 (hinten) und die Rapida 105-8 SW4 (vorne) beim schwedischen Druckhaus
Strokirk Landströms sind mit Plattenzylinder-Direktantrieben DriveTronic SPC ausgerüstet und
überzeugen trotz vieler Jobwechsel durch eine sehr hohe Produktivität
22 Report 31 | 2008
Mit geübtem Auge prüften die Druckfachleute aus zwölf europäischen Ländern die
im Rahmen der Praxisvorführungen von DriveTronic SPC produzierten anspruchvollen
Automobil-Prospekte
da 105 SPC den Vorteil des schnelleren Rüstens nicht über den Preis
an seine Kunden weiter, errechnet
sich für den Baustein DriveTronic
SPC eine Amortisationszeit von
neun Monaten (ausgehend von
250 Arbeitstagen). Für die Gesamtmaschine beträgt sie 33 Monate.
Gibt der Betreiber der Maschine
den Preisvorteil weiter, um seine
Position im Wettbewerb zu verbessern, ist die Amortisationsdauer
für Maschinen mit und ohne DriveTronic SPC nahezu identisch.
Im Rahmen der Live-Präsentationen einer Achtfarben-Rapida
105 für den 4 über 4-Druck wurde
eine Broschur mit vier Umschlag-
seiten und 48 Seiten Inhalt (drei
Bogen mit je 16 Seiten), also insgesamt vier Aufträge in einer Auflage
von jeweils 500 Bogen in knapp
24 Minuten (!) produziert. In diese
kurze Zeit fielen drei Plattenwechsel für die Inhaltsseiten sowie ein
Bedruckstoff-, Format- und Plattenwechsel für den Umschlag. Während der Druck der Inhaltsseiten
auf LuxoArt Silk 135 g/m2 im Format 63 x 88 cm erfolgte, wurde die
Maschine für den Umschlag auf
einen Bedruckstoff mit 250 g/m2
und das größere Format 65 x
92 cm umgestellt.
Martin Dänhardt
[email protected]
Der Akzidenzdrucker kb-offset Kroiss & Bichler im oberösterreichischen Regau verzeichnet mit
seiner KBA Rapida 105-Achtfarben-Wendemaschine mit DriveTronic SPC gegenüber der bisher
eingesetzten Technik ebenfalls einen deutlichen Zuwachs beim Netto-Ausstoß
Bogenoffset | Markenschutz
Schneidersöhne Forum wieder bei KBA
Brand Protection von der
Papierherstellung bis zur
Druckveredelung
Unter dem Motto „Brand Protection im Druck“ fand Ende November bereits das zweite Mal
das zweitägige Schneidersöhne Forum im KBA-Kundenzentrum Radebeul statt. Rund 50
Mit Decodierlinsen wird
in der Verpackung ein
verdecktes Bild erkennbar
Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz informierten sich über das Thema
Markenschutz, das aufgrund immer perfekterer Fälschungen nicht nur bei Luxusgütern
und Arzneimitteln zunehmend an Bedeutung gewinnt.
A
usgehend vom Einfluss von
Produktfälschungen auf Wirtschaft und Menschen wurden
von den Referenten die Möglichkeiten für einen umfassenden Markenschutz beim Bedruckstoff, den
eingesetzten Farb- und Lacksystemen bis hin zum Druck selbst dargestellt und anhand von Praxisbeispielen und -demonstrationen erläutert.
Mit Sicherheitsmerkmalen in
der Papierherstellung beschäftigte
sich Christoph Weinert, Leiter des
Technischen
Qualitätsmanagements von Schneidersöhne. Er
erläuterte, dass jede Papiermaschine ihren „Fingerprint“ hinterlässt
und sich mit großer Wahrscheinlichkeit ermitteln lasse, auf welcher Papiermaschine ein Bedruckstoff produziert wurde. Bei der
Produktion von gestrichenen
Papieren und Karton in ConsumerQualitäten gibt es kaum Möglich-
keiten zum Schutz vor Fälschungsangriffen. Es bleiben Wasserzeichen als eines der ältesten Sicherheitsmerkmale überhaupt, fluoreszierende Melierfasern, IriodinFarbstreifen, Sicherheitsfäden oder
Hologramme sowie Prägungen.
Jutta Birkenhauer von Curtis
Fine Papers stellte ein Konzept für
Ausstattungspapiere vor, das Prestige und Sicherheit vereint. Durch
die Nummerierung wird jeder A4Bogen des Papiers Veritas zu einem
Unikat. Neben der Nummer enthalten die Papiere weitere Sicherheitsmerkmale wie Hologrammstreifen, unsichtbare Sicherheitsstreifen, Wasserzeichenlinien oder
Hologrammsiegel.
Offene, verdeckte und
Hightech-Lösungen
Dr. Hans Peter Seyer von der Flint
Group sprach über Druckfarbensysteme, die Fälschungssicherheit
Interessiert verfolgen die Fachleute die von Jürgen Veil moderierte Produktion einer Verpackung
mit diversen Sicherheitsmerkmalen auf der Rapida 142 im KBA-Kundenzentrum
bieten. Beispiele für offene Technologien sind neben den bereits
genannten Sicherheitsmerkmalen
goniochromatische Farben oder
Kombinationen aus speziellen Farben und Messsystemen. Da diese
ohne Hilfsmittel erkennbar sind,
können sie in der Regel auch
gefälscht werden. Verdeckte Technologien, wie z.B. Mikrobuchstaben in einem Hologramm, fluoreszierende Fasern, thermochromatische Farben oder Markierungen
(Markierungsfarben, magnetische
oder Lasersignaturen) sind dagegen nur von erfahrenen Fälschern
kopierbar. Sie sind nicht offensichtlich und können nur von ausgebildetem Personal erkannt werden. Bei Hightech-Lösungen erkennt dagegen der Fälscher die
entsprechenden Schutzmechanismen nicht. Dazu zählte Dr. Seyer
Nano-Markierungen, DNA-Kennzeichnungen, RFID, Röntgen- oder
Infrarot-Fluoreszenzmarkierungen.
Zum Lesen dieser Kennzeichnungen sind technische Geräte erforderlich.
Eine dieser Hightech-Lösungen
stellte Günter Garvs von Code-nKey Solutions vor. Bei der Code-nKey Technologie wird ein Image als
Hidden File zwischen den Rasterpunkten der Druckvorlage platziert, das mit bloßem Auge nicht
sichtbar ist. Die Entschlüsselung
dieses Bildes erfolgt über einen
frequenzabgestimmten Decoder.
Besonders geeignet für diese Hidden Files sind Strichzeichnungen,
Texte und Logos.
Sicherheitssysteme
in der Praxis
Als Praxisanwender sprachen Steffen Schnitzer, Vorstand Vertrieb
und Marketing von CD Cartondruck, und Karl-Reiner Müller von
der COPACO Gesellschaft für Verpackungen über ihre Praxiserfahrungen bei der Verwendung von
Sicherheitsmerkmalen im Druckmotiv, in der Veredelung und in der
Konstruktion und Ausstattung von
Verpackungen. Beispiele für letztere sind z.B. Sicherheitsverschlüsse
(signalisieren dem Verbraucher
eine Erstöffnungsgarantie) und
-streifen, Codierungen (u.a. DataMatrix) oder RFID-Systeme.
Jürgen Veil, Leiter Marketing
Bogenoffset bei KBA, stellte eine
hohe Zahl an traditionellen Sicherheitsmerkmalen hinsichtlich Layouteinfluss, Technik, Kosten und
Integrationsaufwand im Workflow
gegenüber. Als weitere Möglichkeit zum Schutz von Verpackungen
dienen Verfahren wie z.B. CDP
(Copy Detection Pattern), M- und
IR-Feature, spezielle Pigmente in
der Druckfarbe oder Irisdruck.
Zum Abschluss wurde auf
einer Sechsfarben-Rapida 142 mit
Lackausstattung der Druck einer
hochwertigen Verpackung mit
mehreren Sicherheitsmerkmalen
demonstriert. Mit Decodierlinsen
und Schwarzlicht-Lampen ausgestattet konnten die Fachleute
gezielt auf die Suche nach den eingefügten Merkmalen gehen.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 31 | 2008 23
Bogenoffset | Dänemark
Zwei Rapida 105 universal-Maschinen produzieren bei Mammens: Drucker Karsten Beck
ist begeistert von der Leistungsfähigkeit der
Rapidas
Drucker Karsten Beck (vorn) und Produktionsleiter Frank Sörensen überprüfen gemeinsam
die Druckqualität am Leitstand der Rapida 105
universal
KBA-Showroom in Dänemark
In Aarhus produzieren sieben Unternehmen
mit Bogenoffsettechnik aus Radebeul
Was bei KBA im Werk Radebeul das Kundenzentrum ist, ist für dänische Drucker die Stadt Aarhus. Dort produzieren in
sieben Betrieben neun Rapida-Bogenoffsetmaschinen meist im Mittelformat auf engstem Raum.Die einzelnen Unternehmen haben aber so unterschiedliche Konzepte, dass sie kaum im Wettbewerb miteinander stehen.
Verpackungsproduktion
bei Mammens Emballage
Die schon 1889 gegründete Mammens Emballage ist die älteste Druckerei der Stadt. Ursprünglich wurden dort direkt im Zentrum von
Aarhus Zeitungen und Bücher produziert. Mitte der 60er Jahre
bezog das Unternehmen die heutigen Räume am Stadtrand in
Højbjerg und hat sich schon vor
längerem auf die Produktion von
Food- und Non-Food-Verpackungen
für Dänemark und den Export spezialisiert. Ein Schwerpunkt sind
Verpackungen für die Fischereiindustrie, wobei diese auf der Bogenrück- bzw. Verpackungsinnenseite
lackiert und beschichtet werden.
Mit 60 Beschäftigten ist Mammens
kein Global Player. Dennoch stehen auch internationale Markenartikler wie Unilever oder Best Food
auf der Kundenliste.
Mammens produziert im Dreischichtbetrieb, aktuell mit zwei
Mittelformatmaschinen Rapida
105 universal. Beides sind Sechsfarbenmaschinen mit Lackturm
und Auslageverlängerung, eine verfügt zusätzlich über UV-Ausstattung. Die höher gesetzten und
parallel aufgestellten Anlagen sind
im Bereich der Auslage durch ein
gemeinsames Podest miteinander
verbunden. So können die Drucker
für beide Maschinen ein Messund Regelsystem DensiTronic S
parallel zur Qualitätskontrolle nutzen.
24 Report 31 | 2008
2005 wurde das Unternehmen
nach DIN/ISO 9001:2000 zertifiziert. 4.000 Aufträge und 5.000
Tonnen Karton durchlaufen jährlich den Druckbetrieb. Nach der
Neuausrichtung befindet sich
Mammens mit einem Jahresumsatz
von 80 Mio. DKK (ca. 11 Mio.
Euro) auf Wachstumskurs und
schreibt schwarze Zahlen.
Unitryk mit dickem Auftragspolster
Leo Koitzsch, Inhaber von Unitryk
in Abyhoj, ist ein Däne mit sächsischen Wurzeln. Sein Großvater
kam Anfang des 20. Jahrhunderts
nach Dänemark. Und der Enkel
kennt sich auch heute bestens in
Sachsen aus – der Ort Koitzsch,
nördlich von Dresden, ist auf der
Karte schnell gefunden.
Die Druckerei Unitryk kaufte
Leo Koitzsch 1987. Heute wird das
Akzidenz-Druckunternehmen mit
neun Mitarbeitern im Dreischichtsystem betrieben. Und das läuft so
gut, dass Leo Koitzsch hin und wieder sogar Aufträge absagen muss.
Dabei hatte er seine Druckkapazität erst im August 2007 durch die
Installation einer Achtfarben-Rapida 105 mit Bogenwendung für den
4 über 4-Druck und zusätzlichem
Lackturm drastisch ausgebaut.
Durch die hohe Druckleistung der
Rapida mit bis zu 15.000 Bogen/h
im Schön- und Widerdruck und
18.000 Bogen/h im Schöndruckbetrieb ist die Produktivität um 75
Prozent gestiegen.
Die Rapida 105 mit Öko-Paket
ist die erste KBA-Druckmaschine
bei Unitryk. Leo Koitzsch: „Mit der
langen Rapida 105 sind wir nun in
der Lage, eine Reihe sehr unterschiedlicher Aufträge mit hoher
Effektivität und Wirtschaftlichkeit
zu produzieren. Wendeaufträge
mit und ohne Lackierung oder
reine Schöndruck-Produkte. Durch
die stillsetzbaren Farbwerke ist der
Vier- oder Fünffarben-Schöndruck
für die Kunden kaum teurer als der
beidseitige Druck mit allen Werken.“
Mit seiner Rapida 105 ist Leo
Koitzsch rundum zufrieden. Als
unbürokratisch beschreibt er die
bisherige Zusammenarbeit mit KBA
und schätzt besonders den direkten, persönlichen Kontakt zu den
Verantwortlichen im Werk Radebeul. Und sehr unbürokratisch
geht es auch bei Unitryk selbst zu.
Die Kunden kommen in die Druckerei wie in ein Geschäft bzw. liefern ihre Druckdaten elektronisch.
Einen Außendienst braucht Leo
Koitzsch nicht.
Die lange Rapida 105 im 9-Personen-Unternehmen von Leo Koitzsch verfügt auch über
die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS
Für Leo Koitzsch, den Inhaber der Druckerei
Unitryk, ist mit der Achtfarben-Rapida 105
mit Lackturm auch der Wunsch nach mehr
Flexibilität in Erfüllung gegangen
Wasserloser Druck bei
AlphaKannike
Vor zwei Jahren wurde aus Kannike
Graphic und Alfa Print AlfaKannike. Hier produziert seit Sommer
2007 eine Fünffarben-Rapida 105
mit Lackturm und Auslageverlängerung in einer besonders angenehmen Arbeitsatmosphäre. Die
Ausstattung der Büroräume und
die Gestaltung der Druckerei weisen auf ein hohes Maß an Kunstsinn hin. Und so verwundert es
nicht, dass bei AlfaKannike Anzeigen, Plakate und Broschuren für
Kulturinstitutionen und Museen
produziert werden. Die Grundauslastung besteht aber aus einer ganzen Reihe von Magazinen aus den
Segmenten Lifestyle, Umweltschutz und Management. Daneben
gehört zu den Kunden auch ein
Kindertheater. Rund 20 Mitarbeiter arbeiten im Unternehmen,
darunter auch mehrere Designer
und Verkaufsprofis.
Die Rapida 105 ist bereits die
zweite Maschine von KBA. Sie
wurde für den wasserlosen Offsetdruck ausgestattet. Das heißt, sie
verfügt über eine Farbwerktemperierung mit Farbduktorkühlung
speziell für den wasserlosen
Druck. Weitere AusrüstungsDetails sind umweltfreundliche
Die Clemenstrykkeriet auf dem Johan
Gutenbergs Vej in Aarhus ist einer der
dänischen Bücherspezialisten
Lasse Holm hat die Clemenstrykkeriet im Jahr 1998 von seinem Vater übernommen
Monaten exakt analysiert und
anschließend mit verschiedenen
Maschinenkonfigurationen Kalkulationen durchgeführt bzw. die Produktivität ermittelt“, beschreibt
der Maschinenbauingenieur den
Evaluierungsprozess. 1998 hatte er
den Betrieb von seinem Vater übernommen.
Die Druckerei mit 12 Mitarbeitern ist fast ein reinrassiger Buchproduzent. Fast 90 Prozent der
Produkte sind Schulbücher, der
Rest Belletristik und Bildbände.
Die Rapida 105 ist die einzige
Maschine im Drucksaal – von ihr
wird höchste Verfügbarkeit erwartet. Ausgestattet ist sie u.a. mit
DriveTronic SIS (ziehmarkenfreie
Anlage), Technotrans-Farbversorgung, absenkbarem Nonstop-Rollo,
Mess- und Regelsystem DensiTronic S und LogoTronic professional.
Die motorische Verstellung der
Saugwalze in der Auslage befreit
die Drucker bei sehr kurzen Rüstzeiten von manuellen Tätigkeiten.
„Die Maschine ist schneller als wir
dachten. Nun haben sich unsere
Kapazitätsengpässe aus dem
Drucksaal in andere Bereiche verlagert“, berichtet Lasse Holm nicht
ohne Stolz.
Die Clemenstrykkeriet hat sich
voll und ganz auf den Druck spezialisiert. Die Weiterverarbeitung
wird an externe Spezialisten vergeben, aber von eigenen Mitarbeitern überwacht. Auf diese Weise
haben die Auftraggeber einen
Ansprechpartner wie in einem vollstufigen
Unternehmen.
Die
Anschrift Johan Gutenbergs Vej 1
könnte jedenfalls für einen Druckbetrieb nicht besser gewählt sein.
Kürzlich nahm noch eine weitere Achtwerke-Rapida 105 mit
Bogenwendung für den 4 über 4Druck die Produktion in Aarhus
auf: Die erste Maschine mit simultanem Plattenwechsel DriveTronic
SPC in ganz Dänemark produziert
seit kurzem bei AKA Print.
Auch wenn Dänemark ein relativ kleines Land ist, verfügt man
doch über beachtliche Druckkapazitäten. Die Stadt Aarhus, mit
knapp 300.000 Einwohnern die
zweitgrößte Dänemarks, repräsentiert beispielhaft die moderne graphische Industrie des Landes.
Pro Schicht werden an der Achtfarben-Rapida 105 zwischen 80 und 88 Platten gewechselt
Martin Dänhardt
[email protected]
Die Rapida 105 kommt bei AlphaKannike für
ein breites Produktspektrum zum Einsatz
Jacob Spring, Geschäftsführer von AlphaKannike, ist mit dem punktscharfen Ausdruck der
wasserlos druckenden Rapida 105 besonders
zufrieden
Michael Bergmann, Geschäftsführer von AKA Print, vor seiner nagelneuen Achtfarben-Rapida 105
mit DriveTronic SPC, die im November 2007 anlief
Impact-Wascheinrichtungen für
Gummi- und Druckzylinder sowie
Farbwerk, ACR-Control für schnelle Registerkorrekturen, Mess- und
Regelsystem DensiTronic S zur
Qualitätsüberwachung und -kontrolle und LogoTronic Anbindung
in die Druckvorstufe.
Die durchschnittlichen Auflagenhöhen liegen zwischen 1.000
und 100.000 Exemplaren. Aber es
wurden auch schon 1,8 Mio. Broschuren (in unterschiedlichen
Sprachfassungen) für eine skandinavische Automobilmarke gefertigt. Durch die schnelle Rapida 105
mit 18.000er Spitzenleistung ist
auch AlfaKannike deutlich produktiver geworden.
Clemenstrykkeriet:
Der Buchproduzent
Lasse Holm, Inhaber der 1915
gegründeten Clemenstrykkeriet
war sich anfangs nicht sicher, welche Maschine für sein Unternehmen die richtige sein würde. Zur
Wahl standen eine Fünffarben oder
eine Sechsfarben mit Wendung für
den 2/4-farbigen Druck – geworden ist es eine Achtfarben-Rapida
105. „Wir haben die Jobs von 18
Report 31 | 2008 25
Bogenoffset | Frankreich
D
em Besucher öffnet sich bei
Dumoulin Imprimeur ein
brandneuer Drucksaal. Innerhalb eines Jahres investierte diese
Druckerei in Libercourt, unweit
von Lille, über ein Drittel ihres
Umsatzes. Kern der Investitionen
ist eine neue Fünffarben-Rapida
105 mit Lack, doppelter Auslageverlängerung und zahlreichen Optionen, wie z.B. einer speziellen
Ausstattung für Karton (max. Stärke 1,2 mm + Mikrowelle) und
Dünndruck.
Didier Dumoulin, Generaldirektor des Familienbetriebs, an der neuen Fünffarben-Rapida 105
mit Lack
Die Druckerei Dumoulin Imprimeur hat ihren
Standort in Libercourt bei Lille
Fünffarben-Rapida 105 mit Lack bei Dumoulin Imprimeur
Investitionen auch in Vorstufe
und Weiterverarbeitung
Gleichzeitig investierte das Unternehmen ebenfalls kräftig in die
Druckvorstufe und in die Weiterverarbeitung, um optimale Betriebsbedingungen zu erzielen.
Zunächst die Druckvorstufe: „Wir
verfügen über eine neue CtP-Anlage Kodak Lotem 800 Quantum, die
die neue KBA Rapida schneller mit
Platten versorgt“, erklärt Generaldirektor Didier Dumoulin. Sie ist in
einen Kodak Prinergy Evo-Workflow integriert mit zusätzlichem
FM-Raster-Staccato und Remoteproof-System Kodak Synapse. Ferner wurde als neues CAD/CAMSystem Ecoffi Software (mit 12
Arbeitsplätzen) implementiert. Die
Weiterverarbeitung, bisher mit
Falzmaschinen, Schneidemaschine
und einer Polar-Schneidanlage plus
Sammelhefter ausgestattet, „wurde um eine neue Stahl-Falzmaschine mit Digitalsteuerung und um
einen Bobst 106 Stanzautomaten
(Rillen, Stanzen, Prägen …) erweitert,“ fährt Didier Dumoulin fort.
Beeindruckende Produktivität
Bei dem Druck-Allrounder entfallen etwa 80 % der Gesamtproduktion auf den Papierdruck, die restlichen 20 % auf den Flachkartondruck (180 g und mehr). „Mit nur
einer Heidelberg-Druckmaschine
im Format 72 x 102, einer CDVierfarben, Baujahr 2004, mussten
wir unseren Maschinenpark rationalisieren“, so Dumoulin. Auf der
drupa 2004 entdeckte er die neue
Rapida 105 mit vielen technischen
Fortschritten, auch im Bereich der
Geschwindigkeit.
Druckprodukte auf Flachkarton machen
ca. 20 % des Umsatzes aus
26 Report 31 | 2008
Hohe Flexibilität für
anspruchsvolle Aufträge
Unter den Kunden von Dumoulin Imprimeur finden sich hauptsächlich Firmen aus der Mode- und Textilbranche,
Werbeagenturen und Lebensmittelhersteller.Vor kurzem hat der nordfranzösische Drucker aus der Nähe von Lille
eine neue Fünffarben-Rapida 105 mit Lack in Betrieb genommen, die über zahlreiche Optionen, wie z.B.eine Karton- und Dünndruckausstattung verfügt und die Produktion sehr vielfältiger Aufträge in höchster Qualität
erlaubt.
Didier Dumoulin:
auf Karton ist so unkompliziert,
dass der Bedruckstoff bei der Planung gar keine Rolle mehr spielt.“
„Mit meiner neuen Rapida 105
kann ich mit deutlich höherer
Produktivität und Qualität
lackieren und drucken.“
So wurde die Rapida 105 Ende
März 2007 als Ergänzung zur Heidelberg Speedmaster CD geliefert.
„Das KBA-Team arbeitete außerordentlich effizient, denn die Installation und Inbetriebnahme wurde
in nur fünf Wochen abgeschlossen“, berichtet Didier Dumoulin.
„Neben ihrer Leistungsfähigkeit
beeindruckt mich die Rapida 105
durch ihre hohe Bedruckstoffflexibilität. Die Umstellung von Papier
Lackierung in höchster Qualität
Auch beim Lackieren wurde Positives festgestellt: „Durch die Qualität der Kammerrakel bildet sich
eine perfekt glatte Lackoberfläche.
Und das mit schnellen Rüstzeiten:
fünf Minuten genügen, um die
Lackplatte einzuspannen. Dies ist
für uns sehr vorteilhaft, denn 50 %
unserer Aufträge sind mit Lack,
und 20 % mit einer fünften Farbe.“
Dumoulin Imprimeur arbeitet
hauptsächlich für die Mode- und
Textilbranche, Werbeagenturen
und Lebensmittelhersteller. Es
sind zum größten Teil anspruchsvolle Aufträge, „wobei mindestens
jeder Zweite mit Staccato-Rasterung gedruckt wird. In Kombination mit der Druckqualität der Rapida 105 erzielt man auf diese Weise
eine höhere Farbbrillanz, sanftere
Linien und Farbtöne und vermeidet Moiré-Effekte bei Textilien.
Der zusätzlich um 10 bis 15 %
reduzierte Farbverbrauch erlaubt
zudem ein schnelleres Trocknen.“
[email protected]
Bogenoffset | Kooperation
Daniel Dray (links), Geschäftsführer
von Arts Print, und Jean-Marie Rudent,
Entwicklungsleiter von Stedi Média, vor
der Fünffarben Performa 74 mit Lack
Geplante nächste Etappe:
Noch aufwendigere Veredelung
der Druckprodukte
Fünffarben Performa 74 mit Lack für Arts Print in Frankreich
Gewinnbringende Liaison
zwischen Mittel- und Halbformat
Im Rahmen eines Partnerschaftsabkommens mit einer größeren, für das Format 72 x 102 cm ausgerüsteten Druckerei, hat Arts Print vor kurzem eine Fünffarben Performa 74 mit Lackwerk in Betrieb genommen – und gewann dadurch eindeutig an Dynamik durch die Synergie zwischen Mittel- und Kleinformat und die Wertschöpfung der neuen Druckmaschine.
D
er Umzug von La Garenne
Colombes im Nord-Westen
nach Pantin, vor den Toren
der französischen Hauptstadt Paris,
bedeutete für die Druckerei Arts
Print gleichzeitig die Inbetriebnahme einer neuen Fünffarben Performa 74 mit Lackwerk. Sie ersetzte
eine Vierfarbenmaschine eines
anderen deutschen Herstellers im
gleichen Format 52 x 74 cm.
Arts Print wurde 1986 gegründet und betreibt drei weitere kleinformatige Druckmaschinen. Das
Unternehmen erzielt mit 15 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,6 Mio.
Euro. Die aktuelle Investition ist
Teil eines Partnerschaftsabkommens mit Stedi Média, einer größeren Druckerei aus dem 18. Arrondissement von Paris, die eine Beteiligung am Kapital von Arts Print
erworben hat.
Innovatives
Unternehmenskonzept
Mit 34 Mitarbeitern und einem
Umsatz von 6,3 Mio. Euro ist Stedi
Média auf Expansionskurs: „Seit
drei Jahren“, so Entwicklungsleiter
Jean-Marie Rudent, „haben wir uns
als Allrounder stark positioniert.
Dabei wurden zunehmend mehr
Dienstleistungen wie Produktionsbüro, Grafik-Design-, PR-Agentur
usw. integriert.“ Seit Ende 2006
kooperiert Stedi Média zudem mit
der Druckerei Watelet-Arbelot in
Pantin (am gleichen Standort wie
Arts Print), die mit 18 Mitarbeitern
einen Umsatz von 1,6 Mio. € verzeichnet. Stedi Média und WateletArbelot haben sich mit insgesamt
drei Druckmaschinen auf das Format 72 x 102 spezialisiert. Zwei
davon betreibt Stedi. „Aufgrund
der starken Nachfrage unserer
Kunden, zu denen u. a. die Unesco,
Printemps, Taillevent, Roc Neutrogena, Nicolas gehören, suchten wir
im Halbformat 52 x 74 cm einen
zuverlässigen Partner, der ebenfalls
entsprechende Kapazitäten für die
Weiterverarbeitung und den Versand (Personalisieren mittels Laseraufdruck, Kuvertieren …), Paketieren und Transport/Logistik bietet“,
begründet Rudent die Zusammenarbeit mit Arts Print.
Druckprodukte mit hohem Mehrwert
Im Rahmen der Kooperation wird
nun die komplette Druckvorstufe
von Stedi Média übernommen, so
dass zwischen Stedi und Arts Print
im kaufmännischen und im technischen Bereich Synergien entstehen. „Unsere Performa 74 hat
nicht nur ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis, sie erzeugt ebenfalls
einen interessanten Mehrwert
durch die fünfte Farbe und die
Online-Lackierung“,
analysiert
Daniel Dray:
„Die Performa 74 liefert
auch beim Lackieren
sehr gute Ergebnisse.“
Daniel Dray, Geschäftsführer von
Arts Print. „Das Ergebnis ist ein
Zeit- und Produktivitätsgewinn mit
der Möglichkeit, Aufträge noch am
selben Abend zu liefern. Sehr gute
Veredelungs-Ergebnisse ermöglicht
das Kammerrakel-Lackierwerk:
Spotlackierung, Matt/Glanz-Effekte oder auch einfache Schutzlackierung. Dadurch können wir Produkte mit hohem Mehrwert in
Kleinauflagen anbieten und die
Erwartungen der Agenturen erfüllen, deren Kreativität geradezu
unerschöpflich ist“, fügt JeanMarie Rudent hinzu.
Flexibilität insbesondere
bei der Bedruckstoffauswahl
Das Gros der Aufträge bilden
Dokumentenhüllen, hochwertige
Werbebroschüren und -faltblätter
(z.B. mit ausklappbaren Seiten),
Kunden- und Einladungskarten,
Umschläge (für Bücher, Reiseführer u. ä.) aber auch Datenblätter,
Amtsblätter usw. Daniel Dray: „Es
sind sehr unterschiedliche Produkte, aber dank der großen Flexibilität unserer Performa wird alles
vom 60g-NCR-Papier bis zum 400gKarton problemlos bedruckt.“
[email protected]
Report 31 | 2008 27
Bogenoffset | USA
Offizielle Einweihung der neuen KBA Rapida
162 bei Edison Litho mit (v. l. n. r.) Eric Frank,
Vice President Marketing KBA North America;
North Bergen´s Bürgermeister Nicholas Sacco;
Edison-Vizepräsident Joe Ostreicher und ChefControllerin Susan Ostreicher
William Perry („Der Kühlschrank“) mit den Edison-Verkäufern Glenn Gerhardt (l.) und Bill Matzen (2.v. l.)
und Vizepräsident Joe Ostreicher (r.) anlässlich der Messe „GlobalShop“ in Las Vegas
Edison Litho & Printing erfolgreich mit Rapida 205 und Rapida 162
B
ei der Einzelhandels-Marketingmesse „GlobalShop“ in
Las Vegas im März 2007
unterstrich Edison Litho mit einem
richtigen Schwergewicht seine
Kompetenz in den großen Formatklassen. Als Attraktion für den
Messestand verpflichtete man William Perry (genannt: Der Kühlschrank) einen 188 cm (6ft 2
inches) großen und 168 kg (370
lbs) schweren Ex-Footballstar der
Chicago Bear’s, der auf der Messe
bei Edison gedruckte GroßformatPoster seiner Person signierte.
Edison’s Vizepräsident Joe
Ostreicher: „Wir haben William
Perry ausgewählt da er unsere
Unternehmensphilosophie ideal
verkörpert. Er ist ein Siegertyp, der
bereit ist, sich über das Normalmaß hinaus einzusetzen und er
steht für Qualität und Perfektion.“
„Seit der Inbetriebnahme der
beiden KBA-Jumbos sind wir ein
anderes Unternehmen“, ergänzt
Präsident Georg Gross. Edison
Litho betreibt seine hochautomatisierte (u. a. automatische Plattenwechsel) und umfangreich ausgestattete (u. a. für den UV- und
Hybriddruck) Rapida 205 rund um
die Uhr im 3-Schicht-Betrieb. Auch
die im Frühjahr 2007 angelaufene
kleinere Schwester Rapida 162 ist
inzwischen sehr gut ausgelastet.
An beiden Maschinen schätzt man
bei Edison Litho den deutlich
höheren Ausstoß an bedruckter
Fläche bei vergleichbarem Personaleinsatz wie an einer modernen
Mittelformatmaschine.
28 Report 31 | 2008
The Power of Large-Format
Printing in New Jersey
Bei Edison Litho & Printing in North Bergen, NJ, einem der größten Großformat-Drucker im Nordosten der USA,
produziert schon seit einigen Jahren eine Supergroßformatmaschine Rapida 205 (Format:151 x 205 cm) mit sechs
Druckwerken und Lackturm Displays, Poster und POS-Werbematerialien für große Handelsketten. Im Frühjahr
2007 hat Edison Litho seine Großformat-Power durch eine Rapida 162 (Format: 120 x 162 cm) in der gleichen
Konfiguration verstärkt.
Das Team von Edison Litho & Printing am Superjumbo KBA Rapida 205
Edison Litho & Printing wurde
1958 in New York City gegründet
und hat sich in Handelskreisen
einen exzellenten Ruf als Druckspezialist für das Marktsegment
Point of Sales und Handelswerbung
erworben. Auf der Kundenliste stehen führende Handelsketten in
den USA ebenso wie der mittelständische Einzelhandel.
1989 hatte Edison Litho seine
3.700 m2 (40.000 sq ft) große
Hauptniederlassung in North Bergen, New Jersey, bezogen. Das
Unternehmen betreibt neben den
beiden zuletzt aufgestellten Rapi-
das eine ganze Reihe ältere Mittelund Großformatmaschinen und hat
im Jahr 2005 aufgrund des anhaltenden Wachstums die Nutzfläche
im Werk North Bergen auf 7.400
m2 (80.000 sq ft) verdoppelt.
Eric Frank
[email protected]
Bogenoffset | Qualität
Eine sinnvolle Ergänzung zur KBA QualiTronic
Bogenkennzeichnung mittels
Tintenstrahldruck
Höchsten Qualitätsansprüchen folgend setzen immer mehr Kunden das Inline-Inspektionssystem KBA
QualiTronic ein.Als das dritte Auge des Druckers erfasst das System ohne müde zu werden jeden einzelnen
Bogen während der Produktion und vergleicht diesen mit dem im Rechner abgelegten Gutbogen.
Als fehlerhaft erkannte Bogen können nun mittels Tintenstrahldrucker in der Maschine
gekennzeichnet werden.
3
1
2
5
4
E
ine Alternative wäre sicher die
Separierung der Gut- und Fehlerbogen in einer Doppelstapelauslage. Gleichzeitig stellt dies
aber eine sehr teure Lösung dar,
verbunden mit der Forderung nach
deutlich mehr Platz im Bereich der
Auslage. Aus technischer Sicht
relativ einfach, aus betriebswirtschaftlicher Sicht äußerst preiswert ist die Installation eines Tintenstrahldruckers zur Kennzeichnung der als fehlerhaft erkannten
Bogen.
Möglich wird hierdurch das
Aufbringen frei programmierbarer
Zeichen, insbesondere das Aufdrucken von Nummerierungen, Datums- und Zeitangaben oder auch
von Texten auf den Druckbogen in
laufender Produktion. Somit können beispielsweise Makulaturbo-
gen am Rand auftragsspezifisch
individuell gekennzeichnet werden.
KBA-Metronic
liefert Grundkomponenten
Der alphaJet C von KBA-Metronic
ist ein frei programmierbarer Tintenstrahldrucker für die industrielle Anwendung, bestehend aus
Steuergerät und Bedienteil mit
Monitor.
Der
Tintenstrahldruckkopf
arbeitet nach dem Continuous-Inkjet-Verfahren, bei dem kontinuierlich Tintentröpfchen erzeugt und
von einer Hochspannungselektrode zum Bedruckstoff gelenkt werden. Die nicht für den Druck benötigten Tröpfchen werden aufgefangen und in den Kreislauf zurückgeführt. Zur Verfügung stehen außer
den Standardtinten auch pigmentierte (farbige), UV-härtende oder
Spezialtinten mit Sondereigenschaften.
Das Bedien- und Steuergerät
mit Folientastatur dient zur Konfiguration und Einstellung der zu
druckenden Daten sowie zur
Ansteuerung der Druckköpfe.
Installation
des Tintenstrahl-Druckkopfes
Der Abstand zwischen Druckkopf
und Bedruckstoffoberfläche bestimmt die Zeichengröße bzw.
Schrift- oder Zahlenhöhe auf dem
Bogen. Er ist im Prinzip variabel,
darf aber einen bestimmten
Abstand nicht überschreiten, da
sonst Luftverwirbelungen die Qualität des Tintenstrahldrucks negativ
beeinflussen.
Textdarstellung durch Veränderung der
Spannung an der Hochspannungselektrode
Buchstaben 15 Punkte hoch, doppelt
geschrieben / Zahlen je 7 Punkte hoch plus
1 Punkt Zwischenraum zwischen den Zeilen
Zahlen mit jeweils 7 Pixel Schrifthöhe und
1 Pixel Zwischenraum zwischen den Zeilen
1 Schwinger zur Umsetzung elektrischer
Signale in mechanische Schwingungen
zur Erzeugung der Tintentropfen
2 Ladeelektrode zur Aufladung der Tropfen
3 Hochspannungselektroden (+/-) zur
Lenkung der Tintentropfen auf den
Bedruckstoff
4 Fangrohr
5 Bedruckstoff
Eine andere Möglichkeit der
Schriftgrößengestaltung ergibt sich
durch die Veränderung der Spannung an der Hochspannungselektrode für die Ablenkung der Tröpfchen im Druckkopf.
Um ein optimales Schreiboder Nummerierergebnis zu erzielen, muss der Bedruckstoff im
Bereich der Druckzone auf dem
Druckzylinder anliegen, d.h. es ist
die Druckanstellung erforderlich.
Die Platzierung der Kennzeichnung im vorderen Bogenteil ist
empfehlenswert.
Zahlen und/oder Buchstabenkombinationen, Kennzeichnungen
jeglicher Art, können nur in Bogenlaufrichtung, also parallel zur
Bogenseitenkante aufgebracht werden, was im Zusammenhang mit
der Maschinenleistung bzw. Bogengeschwindigkeit steht.
Abhängig von der Geschwindigkeit und vom gewählten Druckmodus ist auch die Breite der einzelnen Zeichen und Zahlen in Laufrichtung, die mögliche Anzahl der
Zeichen bei vorgegebener Schreiblänge sowie die Anzahl der Zeilen.
Der Inkjetkopf kann eine oder
zwei Zeilen gleichzeitig mit unterschiedlichem Inhalt beschreiben.
Die maximale Höhe einer Zeile
beträgt abhängig vom Druckmodus
üblicherweise 2-5 mm.
Wolfgang Künzel
[email protected]
Report 31 | 2008 29
Bogenoffset | Vernetzung
Die Übergabe des CIPPI Awards erfolgte durch
Stefan Daun, CIP4 Sekretär (rechts) an Herbert
Preißler, Druckhaus Berlin-Mitte (links);
Wilhelm Driessen, Grieger Offsetdruck (2. v. l.)
und Bruno Pimminger, Gutenberg-Werbering
Gesellschaft (2. v. r.)
Renommierter Preis für innovative Nutzung von Hiflex Print Support
CIPPI Award 2007
für drei Rapida-Anwender
Drei Anwender von KBA-Bogenoffsettechnik wurden 2007 mit dem CIP4 International Print Production Innovation Awards (CIPPI Awards) für die „Innovativste Nutzung der Prozessautomatisierung“ ausgezeichnet. Damit ging
Pokal des CIPPI Award 2007 für
„Most innovative use of process automation
technology in an implementation“
diese renommierte Auszeichnung erstmals an einen Verbund von Druckereien, die mit insgesamt neun RapidaBogenoffsetmaschinen produzieren, über das Hiflex Software-Tool Hiflex Print Support miteinander kommunizieren und Anfragen sowie Bestellungen darüber abwickeln.
S
tefan Reichhart, Geschäftsführer von Hiflex: „Unsere Kunden wollen mit der Automatisierung ihre organisatorische und
personelle Leistungsfähigkeit verbessern und sind mit innerbetrieblichen Vernetzungen über JDF
höchst erfolgreich. Mit Hiflex Print
Support ist nun erstmals die unternehmensübergreifende Vernetzung über JDF gelungen. Das
erschließt weitere Rationalisierungspotentiale.“
Die drei CIP4-Preisträger
Druckhaus Berlin-Mitte, Grieger Offsetdruck (Nettetal) und
Gutenberg-Werbering
(Linz/
Österreich) trugen zu der Entwicklung des JDF-fähigen und webbasierten Beschaffungstools Hiflex
Print Support bei. Hiflex Print Support optimiert als Internet-Tool die
Abwicklung von Geschäfts- und
Kommunikationsprozessen in der
Druckindustrie, indem es die Lieferkette zwischen den Auftraggebern und Produzenten von Druck-
30 Report 31 | 2008
Ein erster Platz auch für KBA beim CIPPI Award 2007: Der Druckmaschinenhersteller erhielt die Auszeichnung für die Installation innovativer
Komponenten zur Prozessautomatisierung bei drei Anwendern
produkten über eine gemeinsame
Plattform schließt und als E-Mailbasiertes Abwicklungssystem die
Verwaltung, Anfrage und Beauftragung von Jobs aus Vorstufe, Druck
und Weiterverarbeitung steuert.
Effizientes Drucksachen-Management
Drucksachen-Einkäufer
setzen
Print Support ein, um Anfragen zur
Produktion ihrer Drucksachen zu
versenden sowie Aufträge direkt
an Druckereien zu vergeben. Für
den Einkäufer bringt die Abwicklung der Drucksachenbeschaffung
über Internet und E-Mail deutliche
Zeit- und Kostenersparnisse, da die
Übermittlung von Anfragen und
Angeboten standardisiert erfolgt.
Für viele Anbieter ist es wichtig,
dass sie eine Rückmeldung zu
ihrem Angebot erhalten. Die im
Print Support-Workflow enthaltenen Kommunikationsfunktionen
leisten dies mit minimalem Aufwand. Wird der Auftrag schließlich
vergeben, werden auch die Auftragsdaten via JDF von Hiflex Print
Support an das Management Information System der Druckerei weitergegeben.
Für Druckereien bietet Print
Support die Möglichkeit, Anfragen
an ihre Zulieferer (beispielsweise
Buchbindereien oder Kollegenbetriebe) zu managen. Dabei ist Print
Support nicht auf Anwender des
Hiflex MIS beschränkt. Allerdings
können die Auftragsdaten aus dem
Hiflex MIS auf einfache Art und
Weise in Print Support importiert
und die Anfragen über Print Support versendet werden. Weiterhin
können die relevanten Auftragsdaten per JDF in das ProduktionsManagement-System KBA LogoTronic professional übermittelt und
Einstelldaten an die Rapidas übertragen werden.
Initiiert wurde die Entwicklung von den Preisträgern selbst.
Herbert Preißler, Geschäftsführer
des Druckhauses Berlin-Mitte,
erläutert seine Intention: „Unsere
unternehmensweite Standardisierung, interne Automatisierung und
unsere Kommunikationsprozesse
waren bereits hoch optimiert. Was
uns noch fehlte, war ein durchgängiger Arbeitsfluss im Bereich der
Drucksachenbeschaffung – ob das
nun die Abwicklungsprozesse mit
unseren Kunden oder die mit unseren Zulieferern, bei denen wir die
Kunden sind, betrifft. Für uns war
die Zeit reif, um den Prozess der
Drucksachenbeschaffung mit in
den JDF Workflow zu integrieren."
Die Gewinner im Kurzporträt
Druckhaus Berlin-Mitte GmbH:
Vor mehr als 120 Jahren errichtete
der Verleger Rudolf Mosse mitten
im damaligen Berliner Zeitungsviertel eine Druckerei, in der bis
zum 2. Weltkrieg Zeitungen, Illustrierte, Kurs- und Kochbücher
gedruckt wurden. Im Februar
1945 wurden fast das gesamte Zeitungsviertel und auch das Verlagshaus Mosse stark zerstört und fielen nach Kriegsende der sowjetischen Besatzungszone zu. In der
DDR wurde aus der Druckerei
1951 zunächst der VEB Industriedruck, dessen Name sich im Laufe
der Jahre noch mehrmals änderte –
Das Druckhaus Berlin-Mitte setzt
u.a. im 25 km entfernten Werk 2
eine großformatige KBA Rapida
162a ein, die über eine Standleitung und KBA LogoTronic
professional mit der Hauptniederlassung vernetzt ist
1956 in VEB Graphische Werkstätten Berlin und 1968 in Druckkombinat Berlin. In dieser Zeit wurden
bis zu 600 Mitarbeiter beschäftigt.
Nach dem Mauerfall entstand
1990 dann die Druckhaus BerlinMitte GmbH, zu deren Kunden die
Stadt Berlin, Verlage, Theater,
Kinos, Opern, der Staatliche Kunsthandel und viele andere mehr zählen. 1992 übernahm ein Investor
das Verlagshaus. Heute ist die
Druckhaus Berlin-Mitte GmbH
eine der modernsten mittelständischen Druckereien in der Region
Berlin-Brandenburg und beschäftigt derzeit als vollstufiges Unternehmen etwa 85 Mitarbeiter und
14 Auszubildende an drei Standorten. Mailings, Displays, Bücher
und Kundenzeitschriften sind die
Produktionsschwerpunkte. Gedruckt wird u.a. auf einer Sechsfarben-Rapida 105 mit Lackturm und
Auslageverlängerung sowie auf
einer großformatigen Rapida 162a
mit fünf Farbwerken, Lackturm
und Auslageverlängerung.
Walter Grieger Offsetdruck
OHG: Das 1973 als Buchdruckerei
gegründete Familienunternehmen
in Nettetal an der deutsch-niederländischen Grenze beschäftigt
heute rund 100 Mitarbeiter und
ist auf hoch veredelte Displays und
Verpackungen spezialisiert. Kun-
Neben den Anwendern wurden auch die unterstützenden Unternehmen ausgezeichnet. Das waren v.l.n.r.Thomas Reichhart, Hiflex;
Reinhold Stange, KBA; Ursula Voss-Eiden, Kodak und Eugen Stein, MAN Roland
den sind überwiegend Markenartikler, deren Aufträge von Displayoder Verpackungsherstellern sowie
Werbeagenturen vermittelt werden. Die Auflagenhöhen liegen
zwischen einem und mehr als
1.000.000 Bogen. Der Bogenoffsetbereich besteht aus vier KBA
Rapida-Maschinen, jeweils in Kartondruck-Ausstattung mit Lackierwerken: zwei Rapida 162a – eine
Sechsfarben-Maschine für den
Mischbetrieb konventionell und
UV (unter anderem für den Druck
von Folien und metallisierten Kartons), eine Fünffarben-Maschine
des gleichen Typs, eine FünffarbenRapida 142 und eine SechsfarbenRapida 105 (auch für den Mischbetrieb). Alle Maschinen verfügen
über Farb- und Dichtemesssysteme
und sind über KBA LogoTronic professional auf JDF/JMF-Basis mit
dem Management-Information System von Hiflex vernetzt.
Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H. in Linz, Österreich:
Der Gutenberg-Werbering ist ein
1910 gegründetes PublishingHaus, das neben einer eigenen Offsetdruckerei mit etwa 90 Mitarbeitern Reklametafeln und Displays
herstellen lässt, vermietet und
managt. Gedruckt wird auf zwei
Vierfarben-Rapida 105 mit Lackturm und Auslageverlängerung
(eine davon verfügt über zusätzliche Bogenwendung für den 2/2farbigen Druck) sowie einer Fünffarben-Rapida 74 mit Lackausstattung.
Reinhold Stange
[email protected]
Report 31 | 2008 31
Bogenoffset | Italien
Vom Norden bis zum Süden:
Eine Reise durch
das Italien des
Großformats
Vor der Fünffarben-Rapida 142: Santina und Mario Pavesio (M.) mit Sohn Pierluigi (l.) und Tochter Rosella
Was macht eine Italienreise so attraktiv? Die landschaftliche und kulinarische Vielfalt, die Weinkarte und der Reichtum an historischen Sehenswürdigkeiten aus
allen Epochen, die sich auch in den verstecktesten Ortschaften finden. Unsere Reise hat allerdings die Druckindustrie zum Ziel und so verzichten wir auf touristische
Empfehlungen und konzentrieren uns stattdessen auf die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe, die mit großformatigen Bogenoffsetmaschinen drucken.
I
talien ist seit jeher einer der
größten Märkte für das Großformat, das in der Verpackung, für
Displays, Akzidenzdruck und Verlagswesen eingesetzt wird. Die
Auswahl fiel zwar schwer, aber um
ein ausgewogenes Bild zu vermitteln, haben wir uns auf eine kurze
Rundreise um den italienischen
Stiefel gemacht und Betriebe
besucht, die sich zwar in ihrer
Struktur, Größe und Marktspezialisierung unterscheiden, aber eines
gemeinsam haben: ihre Entscheidung für großformatige Bogenoffsetmaschinen von KBA.
Lito Cartotecnica Pavesio:
Packaging für anspruchsvolle Kunden
Mario Pavesio empfängt uns in seinem Betrieb in Andezeno, nur
wenige Kilometer von Turin entfernt und beginnt gleich mit einer
vielsagenden Einleitung: „Unser
Unternehmen entstand 1966 und
hat bereits sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Wenn man bedenkt,
dass von unseren jetzigen Mitarbeitern 14 schon seit über 35 Jahren hier arbeiten…" Eine schöne
Art, den Betrieb zu sehen: als ein
Team, das ihn im Laufe seines
Lebens begleitet. Zu diesem Team
gehören auch alle Mitglieder der
Familie Pavesio. Die auf Verpackungsdruck spezialisierte Lito
Cartotecnica Pavesio hat 50 Beschäftigte und erwirtschaftet 7
Millionen Euro Umsatz.
Um aus der Masse der nur
nach Kostenkriterien vergebenen
Arbeiten herauszukommen, setzte
Mario Pavesio auf Produktqualität
und Kundendienst: Beratung, innovative technische und grafische
Lösungen, pünktliche Lieferung
sowie die Bereitschaft, VorauflageTests durchzuführen und kompli-
Die Rapida 162a bei Eurografica ist in eine automatische Stapellogistik integriert
32 Report 31 | 2008
zierte Arbeiten auch für kleine
Auflagen zu übernehmen.
Diese Flexibilität und die Möglichkeit, bei kleinen Auflagen
gewinnbringend zu arbeiten, ist
das Verdienst der Fünffarben-Rapida 142 mit Lackturm und Auslageverlängerung. Mit Ankunft der
Rapida machte die Produktionsleistung einen eindrucksvollen
Sprung, erklärt Mario Pavesio: „Wir
konnten Auftragswechsel in sieben
Minuten vornehmen und die mittlere Druckgeschwindigkeit stieg
um 50 %.
Für die Zukunft denken wir
bereits an eine weitere großformatige Offsetmaschine, um weiterhin in allen Auflagengrößen ein
günstiges Verhältnis zwischen
Kaufpreis, Betriebskosten und Produktionsleistung zu haben und das
immer bei hoher Qualität. Die
neue Generation der KBA-Maschi-
nen für das Großformat ist inzwischen mit einer 70 x 100 vergleichbar.
Mehr als nur Strand: in Macomer
auf Sardinien druckt Eurografica
Sardinien ist ein Inselparadies. In
Macomer, einer im Landesinnern
gelegenen Kleinstadt, beschäftigen
sich die Gebrüder Bitti (Giovanni,
Roberto und Carlo zusammen mit
ihrem Vater Giuseppe Bitti) aber
nicht mit Tourismus, sondern
haben Eurografica gegründet, einen Offsetdruckbetrieb europäischen Standards. Der Betrieb hatte
vor rund zehn Jahren mit dem
Druck von Endlosformularen angefangen, beschaffte sich jedoch bald
die nötige Ausstattung, um jede
Art von Druckarbeiten auf Papier
oder Karton ausführen zu können.
Der Maschinenpark von Eurografica umfasst Linien für den For-
Die Brüder Giovanni, Roberto und Carlo Bitti sowie Vater Giuseppe haben vor rund zehn Jahren im
Formulardruck begonnen. Heute betreiben sie auch Mittel- und Großformatmaschinen von KBA
Erfahrung haben das Vertrauen des
Betriebs in die Rapida-Baureihe
gestärkt, bietet sie doch messbare
Vorteile hinsichtlich Zuverlässigkeit und Produktivität.
Die Tagespresse ist der Sedit
nicht mehr genug
Das moderne Druckereigebäude von
Tecnostampa im Hügelland der Marken
Das Team von Tecnostampa vor der kürzlich
installierten Rapida 105 mit Lackausstattung
mulardruck, eine 35 x 50 Zweifarbenmaschine, eine 50 x 70 Vierfarbenmaschine mit Lackierwerk und
eine KBA Fünffarben-Rapida 105
mit Lackierturm und Hybridausstattung. Auch der Post-PressBereich ist rundum komplett und
dient zur Herstellung von Hüllen,
zur Drahtheftung von Broschuren
und Verlagsartikeln oder zur Herstellung von Katalogen und anderen Akzidenzarbeiten. Roberto Bitti: „Sardinien ist ein kleiner Markt,
mit knapp über eineinhalb Millionen Einwohnern, deshalb müssen
wir alles anbieten können. Diese
Diversifizierung der Arbeiten
brachte uns 4.000 Kunden und
einen Umsatz von 6 Millionen –
das Maximum, das der Markt hergibt." Für diese Anforderung setzte
Eurografica auf das Großformat
und installierte eine komplette Produktionslinie: eine neue VLF CtPAnlage, eine Sechsfarben-Rapida
162 mit Lackturm und Vorbereitung für den Hybriddruck, eine
automatische Stanzmaschine, eine
Faltschachtelklebemaschine und
eine Schneid- und Falzlinie, die zur
Bearbeitung großformatiger Bogen
für das Verlagswesen geeignet ist.
Mit diesen umfangreichen Investitionen will sich Eurografica speziell
im Bereich Papierverarbeitung auf
dem Festlandsmarkt präsentieren
und damit das Potenzial der neuen
KBA-Maschine ausschöpfen.
Tecnostampa: Investitionen
für die Expansion in Europa
In Recanati inmitten der meerzugewandten Hügel der Marken, wo die
Farben mit den Landschaften
Umbriens und der Toskana konkurrieren können, entstand vor 30
Jahren die Firma Tecnostampa.
„Wir haben wie viele andere Kleinbetriebe auch mit ein paar kleinformatigen Offsetmaschinen auf etwa
hundert Quadratmeter Fläche
angefangen“, erzählt Produktionsleiter Mario Apis. Ein Jahrzehnt
später hatte Tecnostampa jedoch
schon eine moderne und effiziente
technische Ausstattung mit einer
70 x 100 Vierfarbenmaschine, zu
der sich bald eine zweite Vierfar-
Giacomo Gorjux, geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied von Sedit in Bari, nahm
kürzlich eine Sechsfarben-Rapida 162 in
Betrieb, mit der er das Zeitungshaus in ein
integriertes Druckzentrum umbauen will
ben- und dann zwei Sechsfarbenmaschinen gesellten, eine davon
mit Lackwerk. In den Jahren 1998
und 2000 investierte der Betrieb
dann in zwei großformatige Offsetmaschinen KBA Rapida 142 für
fünf und sechs Farben.
Tecnostampa gehört einer multimedialen Unternehmensgruppe
an, die in den Bereichen Druckvorstufe, Werbedruck, Videoherstellung und Zeichentrickfilm tätig ist.
Giuseppe Casali, geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied und
einer der Gesellschaftsgründer,
bestätigt: „Um die Expansion unseres Vertriebs in Europa zu unterstützen, beschlossen wir 2006 ein
Investitionsprogramm, das drei
neue Bogenoffsetmaschinen von
KBA für den Druckersaal vorsieht:
eine Fünffarbenmaschine im Format 120 x 162 cm, eine 70 x 100Maschine mit sechs Farben plus
Lackwerk und eine umstellbare
Zehnfarbenmaschine, welche die
Achtfarbenmaschine
ersetzen
wird. Außerdem schaffen wir gerade neue Räumlichkeiten für Produktion und Logistik."
Die Großformat-Technologie
von KBA stellt ein wichtiges Standbein für die künftige Entwicklung
von Tecnostampa dar. Zehn Jahre
Süditalien ist häufig für seine touristischen Qualitäten und seine
Folklore bekannt, weniger für
industriellen Fortschritt. Doch es
gibt ein recht weit gespanntes und
lebendiges Unternehmertum mit
einer großen Zahl herausragender
Betriebe. Im Laufe der Jahre konnte KBA-Italia in Süditalien einen
beträchtlichen Marktanteil mit
zahlreichen größeren Anlagen
gewinnen. Eine der jüngsten dieser
Anlagen steht bei Sedit.
Seit über 15 Jahren druckt die
Sedit (Servizi Editoriali) in Bari für
Apulien und einen Großteil Süditaliens zwei wichtige Tageszeitungen, den Corriere della Sera und
die Gazzetta dello Sport, aber auch
die apulische Ausgabe des Corriere
del Mezzogiorno und die Bari-Ausgabe der kostenlosen Tagesblätter
City und Leggo. An der Spitze des
Unternehmens steht Giacomo Gorjux, geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied. Er will in das
Verlagswesen expandieren und ein
integriertes Druckzentrum aufbauen. Um dieses ehrgeizige Vorhaben
umzusetzen, wurde eine großformatige Bogenoffsetmaschine der
neuesten Generation gekauft: eine
KBA Rapida 162, die vor kurzem in
Produktion ging.
Giacomo Gorjux will die für
den Zeitungssektor typische
Geschwindigkeit und Effizienz auf
den Markt der Verlagsprodukte
übertragen. Zeiten, Mengen, Qualität, Logistik und Integration, wie
sie für einen Zeitungsdrucker
typisch sind, können zu einem
wertvollen Wettbewerbsvorteil auf
dem Massenmarkt des Verlagswesens in Italien und ganz Europa
werden. Planmäßig soll in dem
gerade erst gekauften neuen
Gebäude bis Ende 2008 alles vorbereitet und komplett sein. Eine
beträchtliche unternehmerische
Herausforderung, die mit einer
KBA Rapida 162 jedoch auf sicherem Grund steht.
Roberto Castellotti
[email protected]
Report 31 | 2008 33
Mit hoher Qualität und optimalem Kundenservice auf internationalem Level stellt sich Sittic, S.L. Artes Gráficas in der Nähe von Madrid den Herausforderungen der Globalisierung.
Hier eine hochwertige Automobil-Broschüre für ein koreanisches Fabrikat
Sittic, S.L. Artes Gráficas bei Madrid
Smarte Druck-Lösungen mit Format
Nach mehr als 50 Jahren in der grafischen Industrie hat Antonio Mora, Geschäftsführer des Druckunternehmens Sittic, S.L. in San Fernando de Henares bei
Madrid, den Aufstieg vom Mittel- ins Großformat mit einer KBA Rapida 162 vollzogen. Er begründet diesen Schritt mit dem zunehmenden Druck im internationalen Wettbewerb und mit der Notwendigkeit, darauf mit noch besseren und schnelleren Drucklösungen zu reagieren.
M
it 22 Mittelformat-Druckwerken eines anderen deutschen Herstellers, dem er
seit der Firmengründung treu
geblieben war, hatte Antonio Mora
klare Vorstellungen hinsichtlich
der notwendigen strategischen
Neuorientierung. Schon als kleiner
Junge war Antonio Mora im Druckbetrieb seines Vaters mit Papier
und Farbe in Berührung gekommen und hat nach einer Karriere
als Ingenieur im Laufe der Jahre
ein feines Gespür entwickelt, wie
sich die grafische Industrie verändert hat. Vor zwei Jahren wagte das
Unternehmen unter seiner Führung einen großen Sprung. Nach
der Investition in eine großformatige CtP-Anlage von Kodak/Creo
bestellte er eine KBA Rapida 162
(Format 112 x 162 cm) mit fünf
Druckwerken, Lackturm und
Hybrid-Ausstattung. Höchste Produktivität bei minimalem Personaleinsatz, Flexibilität für unterschiedlichste Bedruckstoffe von 60
g/m2-Papier bis hin zum 1,2 mm
starken Karton und die Fähigkeit
der Maschine zur effektvollen In-
34 Report 31 | 2008
„Die Schnellen fressen die Langsamen“ – mit dieser Philosophie hat Antonio Mora (rechts) den
Sprung ins Großformat mit einer KBA Rapida 162 gewagt und plant bereits den nächsten Schritt
line-Veredelung waren dabei seine
Vorgaben bei der Maschinenwahl.
Nur KBA konnte alle Bedingungen
mit bewährter Großformattechnik
erfüllen.
Antonio Mora verlangt von seinen Lieferanten das gleiche hohe
Maß an Kundenorientierung wie
von sich selbst und seinen eigenen
Mitarbeitern. Und KBA wurde in
der kurzen Anlaufphase der Rapida
162 diesen Erwartungen gerecht.
Antonio Mora ist jedenfalls auch
heute noch mit seiner Entscheidung sehr zufrieden.
Sittic, S.L. sieht sich als ein
Player im internationalen Markt. In
Dubai wurde ein Vertriebsbüro
eröffnet und auch mit Kunden in
einer Reihe anderer Länder unterhält man gute Geschäftsbeziehungen.
In den nächsten Jahren will
Antonio Mora schrittweise den
vorhandenen Maschinenpark im
Mittelformat ersetzen und in ein
Die KBA Rapida 162 bei Sittic, S.L. verfügt über
fünf Druckwerke mit Plattenwechsel-Vollautomaten, Lackturm und Hybrid-Ausstattung für
die Inline-Veredelung
noch größeres Bogenformat mit
höchster Automatisierung investieren. Über Details will er sich noch
nicht äußern, empfiehlt aber einen
Besuch in seinem Unternehmen in
einem Jahr. „World pioneers“ steht
in der fein gedruckten Firmenbroschüre. Lassen wir uns überraschen, was sich Antonio Mora als
nächstes ausgedacht hat.
C. P. v. d. Knesebeck
[email protected]
Bogenoffset | Veredelung
Der KBA-Kalender „Impressions 2008“ wurde
mit Iriodinen, Hybrid-Effekten und UV-Lacken
aufwändig veredelt
Andrea Focker, Grafikerin bei KBA in Radebeul,
entwarf das Konzept des Kalenders
KBA-Jahreskalender 2008
„Impressions“ mit breitem
Veredelungs-Portfolio
„Impressions 2008“ lautet der Titel des hochwertigen KBA-Jahreskalenders, der weltweit an Kunden
und Geschäftsfreunde des Druckmaschinenherstellers verteilt wurde.
F
ür das Projekt inszenierte der
Dresdner Fotograf Michael
Lange Fundstücke aus der
Natur vor farbigen Strukturen –
Muscheln, Baumrinde, Federn,
Steine, Blütenreste, o.ä. Durch
Doppelbelichtungen entstanden in
seinem Studio fast malerisch wirkende Motive, die zum Meditieren
einladen. Oftmals kaum zu glauben, dass es sich um reine Fotografien handelt, die ausschließlich für
den Druck- bzw. Veredelungsprozess bearbeitet wurden.
Jedes Blatt beinhaltet ein Wort
gleich einer Headline oder Monatslosung – es lädt ein zu verweilen,
die Blätter zu entdecken und der
Phantasie beim Betrachten freien
Lauf zu lassen.
Anders als bei den KBA-Kalendern der vergangenen Jahre liegt
der Schwerpunkt der Veredelung
bei „Impressions 2008“ nicht bei
Matt-/Glanzeffekten. Vielmehr
wurden in Abhängigkeit vom Motiv
die Veredelungsvarianten ausgewählt, mit der die jeweilige Bildaussage am besten in Szene gesetzt werden kann. Das sind zum
Beispiel Iriodine, die Muscheln
und Federn ihren eigentümlichen
Perlmuttglanz verleihen. Je nach
angestrebter Wirkung wurden sie
unter oder mehrfach über den
Farbsatz gedruckt bzw. lackiert.
Einmal sind sie so nur in den Lichtern des Motivs sichtbar, ein anderes Mal als starker, sofort wahrnehmbarer Perlglanzeffekt. Einige
Monatsblätter erhielten Matt-/
Glanzeffekte durch Hybridveredelung und zusätzlich eine Spotlackierung mit UV-Iriodin aus dem
Lackturm. Andere wurden mit UVGlanzlack vollflächig lackiert und
mit einer seidenweich-samtigen
Spotlackierung mit UV-Mattlack
zusätzlich veredelt.
Möglich war diese Vielfalt an
unterschiedlichen Veredelungstechniken durch den Einsatz einer
Sechsfarben-Rapida 105 mit Doppellack- und UV-Ausstattung. Ne-
ben den Skalenfarben kamen insgesamt fünf verschiedene IriodinFarben sowie drei UV-Iriodine im
Lackturm zum Einsatz, zusätzlich
Hybrid-Drucklack, UV-Glanz- und
Mattlacke.
Fünf Hersteller von Druckfarben und Lacken waren am KBAKalender 2008 beteiligt. Er umfasst 14 Blätter im Format 50 x 63
cm und wurde in einer ebenfalls
aufwendig veredelten WellpappenVerpackung geliefert. Aufgrund der
begrenzten Auflage des Kalenders
ist ein Versand an alle Interessenten nicht möglich gewesen.
Martin Dänhardt
[email protected]
Auf dieser Sechsfarben-Rapida 105 mit Doppellack- und UV-Ausstattung wurde der Kalender „Impressions 2008“ in der KBA-Versuchsdruckerei in
einem Bogenlauf produziert. Die Rückseiten wurden vorher separat lackiert
Report 31 | 2008 35
Rollenoffset | Bücherdruck
Rotolito Lombarda, Italien
Buchproduktion von
der Rolle für höchste
Ansprüche
Mit Compacta-Maschinen aus dem Hause KBA profiliert sich das italienische
Unternehmen Rotolito Lombarda (Cernusco) im Sektor des Bücherdrucks. Der
Einsatz von Akzidenz-Rotationen für die Buchproduktion zeigt die qualitativ
hohen Möglichkeiten, die mit solchen Rollenoffsetmaschinen machbar sind.
Rotolito-General-Manager Joseph Marsanasco zeigt mit Stolz die Vielfalt der Buchtitel, die unter
anderem für Verlage wie Harper & Collins, Hachette, RCS, Mondadori oder für die Universitäten von
Cambridge und Oxford in hoher Qualität und termingerecht gefertigt werden
D
as 1976 von Paolo Bandecchi
gegründete Unternehmen
Rotolito Lombarda mit rund
400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 150 Mio. Euro
wächst kontinuierlich und hat in
den vergangenen Jahren stark in
die Produktionsbereiche Vorstufe,
Druck und Weiterverarbeitung
investiert. Rotolito verfügt in Italien über vier Produktionsstandorte vor den Toren Mailands in Pioltello (Hauptverwaltung, Bogenoffsetdruck, Heatset-Rollenoffsetdruck), Cernusco (Rollenoffset),
Nova Milanese (Tiefdruck) und
Capriate San Gervasio (Buchbinderei). Im Bereich Bogenoffset setzt
man bereits seit Jahren Rapida-Mittel- und Großformatmaschinen von
KBA ein, auf denen meist 4/4-farbige Bogen für hochwertige Bücher
produziert werden.
Die mächtigen Druckwerke der Compacta 618 können 2 x 72 Seiten (19 x 24 cm)
ein- oder zweifarbiger Buchinhalte produzieren
Von dem modernen Leitstand der Compacta 618 aus steuert Corrado Falleri
alle notwendigen Einstellungen
Der Heißlufttrockner hinter den beiden Doppeldruckwerken der Compacta 618
ist auf eine Leistung von 14 m/s ausgelegt
36 Report 31 | 2008
Akzidenz-Rollenoffset
Die zunehmenden Qualitätsansprüche bei der Produktion von
Büchern führen immer häufiger
dazu, dass Akzidenz-Rotationen
verstärkt für die Buchproduktion
eingesetzt werden. Dies war auch
der Grund für die Druckerei Rotolito Lombarda 2006 in eine KBA
Compacta 618 für dieses Marktsegment zu investieren.
Seit 20 Jahren arbeitet das
norditalienische Unternehmen mit
Timsons-Maschinen, von denen
gegenwärtig noch sechs Anlagen
im Einsatz sind. Der steigende
Anteil an Schulbüchern, Wörterbüchern, juristischen und wirtschaftlich ausgerichteten Buchtiteln mit
einer durch die Verleger geforderten höheren Farbigkeit bedingt
Maschinen mit einer größeren
Variabilität und höherer Druckqua-
Auflagen und steigender Titelzahlen spürbar. Die kurze Einrichtezeit an der Maschine wirkt sich
also besonders positiv aus. Marsanasco präzisiert: „Die C618 ist
zweimal schneller als die TimsonsMaschinen, auch wenn die zu druckende Seitenzahl oft etwas höher
liegt. Mit der KBA-Maschine haben
wir einen echten Kapazitätszuwachs erreicht, weil keine andere
Maschine ausgesondert wurde.
Natürlich ist auch diese Compacta
618 mit der automatischen Papierrollenzuführung gekoppelt. Induktiv gesteuerte Rollentransportsysteme ergänzen die Papierlogistik in
unserem Hause.“
General-Manager Marsanasco und der
Leiter der Buchbinderei, Bracchi, am Überbau
der Rollenoffsetmaschine
lität. Diese Ansprüche können mit
der KBA Compacta 618 besser
erfüllt werden.
Einige Vorzüge gegenüber den
Timsons-Maschinen nennt Rotolito-General-Manager Joseph Marsanasco hinsichtlich der Registersteuerung und -haltung, der Farbstabilität über die gesamte Auflage
und die große Variabilität bezüglich
des Papiereinsatzes. „Die Bedruckstoffbelastung ist in den TimsonsMaschinen durch die vertikale
Bahnführung höher und die Registergenauigkeit geringer. Eine horizontal geführte Papierbahn in der
Rollenoffsetmaschine sichert dann
eben auch dem Buchbinder Falzprodukte mit geringeren Falzdifferenzen. Die Compacta 618 hat
eine bedeutend höhere Produktivität und somit können wir unsere
Kunden mit noch kürzeren Lieferzeiten bedienen.
Die Produktivität wird aber
nicht nur von der Laufleistung der
Maschine bestimmt. Die automatische Einstellung des Greifer-Falzapparates spart Zeit und erleichtert
den Kollegen die Arbeit. Bei uns
gelingt eine komplette Umstellung
des Falzwerkes in größter Variabilität in maximal 10 Minuten. Die
Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens in der Buchproduktion ist
bei den am Markt zu erzielenden
Preisen nur mit solchen Lösungen
und höchster Druck- und Bindequalität zu sichern.“
Der Falzapparat und der spezielle Überbau
ermöglichen vielfältige Produktionsvarianten
Spezialisten aus Leidenschaft, ...
Drucken und Binden ...
... im eigenen Unternehmen bringt
Vorteile in der Arbeitsorganisation.
Alle bei Rotolito gedruckten Titel
werden auch in der eigenen Buchbinderei weiterverarbeitet. 60 Prozent kommen als Broschur und der
restliche Anteil als Festeinband
zum Kunden. Es wird ausschließlich mit Heißleim klebegebunden.
Die Vollständigkeit der zusammengetragenen Bogen an den Zusammentraglinien, die bis zu 24 Stationen haben, wird mit einem Opticontrol-System gesichert. Hier ist
das Zusammenspiel zwischen dem
Rollendruckbereich und der Buch-
binderei von großer Bedeutung.
Genutzte Kontrollmittel sind ein
wichtiges Element zur Qualitätssicherung des fertigen Buches. Da
2 x 72-seitige Falzbogen von den
Anlegern der Zusammentraglinie
abgezogen werden können, sind
bei der genannten Anzahl von Stationen große Umfänge wirtschaftlich zu produzieren.
Schon Auflagen ab 5.000
Exemplare können Dank der großen Falzvariabilität der Compacta
618 wirtschaftlich produziert werden. Auch in Italien ist wie in anderen europäischen Ländern die
generelle Tendenz zu kleineren
Bücher in 4/4-farbiger Ausstattung werden bei Rotolito Lombarda auf
KBA Rapida-Bogenoffsetmaschinen im Mittel- und Großformat gefertigt
… so wird das Leitbild im Firmenlogo von Rotolito Lombarda definiert. Damit will das Unternehmen
seine Verpflichtung zu ständiger
technischer Weiterentwicklung
dokumentieren. Neben den jüngsten Maschineninvestitionen wurde
auch die Papierlogistik in großem
Umfang ausgebaut. In Cernusco
wurde ein vollautomatisches
Papierrollenlager mit einer Kapazität von 24.000 Tonnen realisiert.
Von diesem Hochregallager werden
die Rollen über einen Tunnel überirdisch zu den Maschinen transportiert.
Fazit:
Die sehr guten Praxiserfahrungen
mit der Rotation, die mit einem
Rollenträger, zwei Doppeldruckeinheiten, Trockner und Falzapparat
ausgestattet ist, führte zur Investition in eine weitere Maschine. Die
nächste Compacta 618 (Bahnbreite
1.450 mm, Zylinderumfang 1.240
mm) soll Ende 2008 die Produktion in Cernusco aufnehmen. Sie
wird jedoch mit vier Druckeinheiten mit halbautomatischem Plattenwechsel ausgerüstet. Dies bietet die Option, neben dem schwerpunktmäßigen Bücherdruck auch
klassische Akzidenzproduktionen
mit der Maschine zu verdrucken.
Die Anlage wird in Rechts-LinksAusführung neben einer bestehenden Compacta 818-Akzidenzrotation aufgestellt und erhält einen speziellen formatvariablen Bücherfalzapparat V5-B.
Dr. Horst-Dieter Branser
[email protected]
Report 31 | 2008 37
Telefonbuchdruck | USA
KBA Compacta 818 bei Quebecor World in Hazleton
Yellow Pages für die USA und Kanada
Ungewöhnlich ist die vor einigen Monaten bei Quebecor World in Hazleton (PA)
angelaufene KBA Compacta 818, denn die für den Telefonbuchdruck eingesetzte High-Tech-Rotation hat keinen Heatsettrockner und modifizierte Feuchtwerke. Es ist also weltweit die erste Compacta 818 in Coldset-Version.
D
ie High Volume-Anlage mit
drei Papierbahnen und acht
Druckwerken in Doppelstock-Konfiguration unterstreicht
die technologische Führungsrolle
von KBA auf dem Directory-Markt.
Die in Hazleton installierte
Compacta 818 ist ausgelegt für
eine Produktionsleistung bis
47.460 U/h. Ausgestattet mit einer
automatischen Papierrollenzuführung Patras A und drei Rollenwechslern Pastomat RC erlaubt die
Rechts-Links-Maschine den Druck
4/4- und 2 x 2/2-farbiger Produkte.
Über den P5-Falzapparat können
im Dreibahnenbetrieb gleichzeitig
bis zu 192 Seiten ausgelegt werden. Im Zweibahnenbetrieb können je nach Format 128 bzw. 144
Seiten gedruckt werden.
Die Doppelumfangmaschine
mit einem Zylinderumfang von
1.156 mm und einer maximalen
Bahnbreite von 1.905 mm ergänzt
den bislang fünf Rotationen umfassenden Maschinenpark von Quebecor World Hazleton. Die im Vierschichtbetrieb an sieben Tagen pro
Woche produzierende Compacta
818 sollte den 2006 bei 50 Millionen Telefonbüchern liegenden Produktionsausstoß auf mehr als 90
Millionen in 2007 fast verdoppeln.
Größter Produktionsstandort
für Telefonbücher
Hazleton ist einer der größten
Standorte von Quebecor World,
der Telefonbücher für die USA und
Kanada produziert. Zu den Kunden
zählen neben führenden Telefongesellschaften auch bekannte Hotelkonzerne und andere Unternehmen, die Nachschlagewerke in
ihren Marketing- und Werbekampagnen einsetzen. Der Standort
Hazleton ist sowohl mit Coldsetals auch mit Heatsetkapazitäten
ausgerüstet um einen größtmöglichen Kundennutzen sicherzustellen.
Russ Snelling, Manufacturing
Manager bei Quebecor World Hazleton, und sein Maintenance
Supervisor Mark Andrews sind
stolz auf die neueste Errungenschaft in ihrem Maschinenpark.
Snelling: „KBA hat uns eine hoch
automatisierte Spezialmaschine
geliefert, die genau auf unsere
räumlichen Gegebenheiten und
produktionstechnischen ErforderÜber den P5-Falzapparat im Zylindersystem 5:5
können im Dreibahnbetrieb gleichzeitig bis zu
192 Seiten ausgelegt werden
38 Report 31 | 2008
Russ Snelling, Manufacturing Manager bei Quebecor World Hazleton (rechts), und sein
Maintenance Supervisor Mark Andrews sind stolz auf die neue Compacta 818
Einer der beiden ErgoTronic Leitstände der Compacta 818 ist hinter dem Falzapparat angeordnet.
Neben den ColorTronic-Farbstellpulten stehen das Maschinenvoreinstellsystem LogoTronic basic
sowie ein Farb- und Schnittregistersystem zur Verfügung
nisse zugeschnitten ist. Aus verschiedenen Gründen kam nur eine
Doppelstockmaschine ohne Trockner in Frage.“
Mark Andrews: „Die Compacta
818 ist eine Hightech-Rotation der
neuesten Generation, die hinsichtlich Leistung und Zuverlässigkeit
neue Maßstäbe setzt. Eigentlich als
Akzidenzmaschine konzipiert, erzielt sie auch im Coldset eine Qualität, die unsere Erwartungen in
vollem Maße erfüllt hat.“
Schon im März 2008 wird das
Unternehmen eine weitere Compacta 818 mit einem Rollenwechsler und vier Druckeinheiten in
Betrieb nehmen, der im Frühjahr
2009 ein weiterer Rollenwechsler
und zusätzliche vier Druckwerke
folgen werden. Die Gesamtkapazität dieser zweibahnigen Produktionslinie für den vierfarbigen Druck
wird bei 2 x 72 Seiten liegen.
Gerhard Renn
[email protected]
Akzidenz | Investitionen
Die neue KBA Compacta 818 mit dem
variablen Greiferfalzapparat V5 wird ab
dem Spätsommer 2008 die Druckkapazitäten
bei Révai Nyomda erweitern
Révai Nyomda in Budapest, Teil der
britischen Polestar Group, ist der führende
Akzidenzdrucker in Ungarn
KBA Compacta 818 für Révai Nyomda
Polestar wächst in Ungarn
mit 72-Seiten-Akzidenzrolle
Die britische Polestar Group investiert an ihrem ungarischen Druckstandort Révai Nyomda in Budapest in eine neue
72-Seiten-Rolle KBA Compacta 818 mit variablem V5-Falzapparat. Produktionsstart in Budapest soll im Spätsommer 2008
sein.
B
arry Hibbert, CEO der Polestar Group: „Seit Jahren ist
unser ungarischer Druckstandort wirtschaftlich sehr erfolgreich. Diesen Weg wollen wir mit
der bewährten KBA-Technologie
fortführen und uns mit dem variablen Falzapparat die notwendigen
Alleinstellungsmerkmale am Markt
sichern.“
Erfolgreiche Partnerschaft
Managing Director László Lázár
führt Révai Nyomda seit über 10
Jahren: „Wir haben großes Vertrauen in die Kompetenz von KBA. Da
war es nur logisch, dass wir den
nächsten
Entwicklungsschritt
unseres Unternehmens erneut
gemeinsam mit KBA gehen. Mit
der neuen Compacta 818 können
wir unseren Vorsprung auf dem
ungarischen Markt weiter ausbauen und uns auch dem Wettbewerb
auf europäischer Ebene stellen.“
KBA-Vertriebsvorstand Christoph Müller: „Ich habe Révai
immer als einen Druck-Pionier in
Ungarn gesehen. Dass man nun
Vertragsunterzeichnung für die erste 72-Seiten-Akzidenzrotation in Ungarn. Rechts: László Lázár,
Managing Director Révai Nyomda, mit KBA-Vertriebvorstand Christoph Müller
auch den nächsten Entwicklungsschritt wieder mit unserem Hause
geht, freut mich sehr. Die Compacta 818 mit dem variablen V5Falzapparat ist eine schlüssige Antwort auf die Wettbewerbssituation
am Akzidenzmarkt.“
Technologie-Trendsetter
1997 war Révai Nyomda einer der
Erstanwender der innovativen 16seitigen KBA Compacta 215. Es
war die erste Akzidenzmaschine
mit wellenloser Antriebstechnik
am Weltmarkt. 2002 erweiterte
man die Druckkapazität in Budapest mit der ersten 48-SeitenMaschine in Ungarn, einer Compacta 618. Der Druckmaschinenpark besteht heute aus drei 16-Seiten-, drei 32-Seiten- und einer 48Seiten-Rotation. Die Neuinvestition in eine 72-Seiten-Compacta
818 unterstreicht die Marktstel-
lung von Révai als TechnologieTrendsetter in der Region. Die
Compacta 818 erhält eine automatische Papierrollenzuführung Patras A, einen Pastomat RC-Rollenwechsler, ein freistehendes Einzugwerk, vier Druckeinheiten mit
halbautomatischem Plattenwechsel, einen Heißlufttrockner von
Vits Systems, einen Überbau für
bis zu fünf Stränge sowie als Alleinstellungsmerkmal den variablen
Falzapparat V5 für die Produktion
von stehenden und liegenden Seiten. Mit einem Zylinderumfang
von 1.240 mm und einer maximalen Bahnbreite von 1.980 mm
erreicht sie eine Bahngeschwindigkeit von 15 m/s.
Die Wurzeln von Révai Nyomda reichen bis zur Gründung eines
Buch-Shops durch die Brüder Révai
im Jahre 1869 zurück. 1991 übernahm die britische Watmoughs
Holding die Mehrheit an Révai und
förderte damit eine rasante Entwicklung zum heute größten Akzidenzdrucker in Ungarn. Seit der
Vereinigung der British Printing
Company und der Watmoughs
Group zur Polestar Group gehört
Révai Nyomda zu einem der größten unabhängigen Druckunternehmen in Europa.
Erik Rehmann
[email protected]
Report 31 | 2008 39
Akzidenz | Italien
Über den Erfolg mit der neuen KBA Compacta 215 freuen sich (v.l.):
Martin Schoeps (Vertriebsleiter KBA), Dario Braschi (Marketing KBA-Italia),
Dr. Cristiano D’Auria und Berater Norberto Bucciarelli
Im Bogenoffset arbeitet das Unternehmen bereits seit 1998 mit KBA zusammen.
Das Foto zeigt Produktionsleiter Eng. Iolando de Luca (hinten) mit seinem Team an
der zuletzt gelieferten Mittelformatmaschine Rapida 105 universal
D’Auria Printing stieg in den Rollenoffset ein
KBA Compacta 215
beschleunigt Wachstumskurs
Bis zur Inbetriebnahme der KBA Compacta 215
war das auf hochwertige Qualitätserzeugnisse
spezialisierte Familienunternehmen D’Auria
Industrie Grafiche nur im Bogenoffset tätig
Wie zahlreiche andere italienische Akzidenzdrucker produziert das Familienunternehmen D’Auria in S. Egidio alla
Vibrata in der Provinz Teramo seit einem guten Jahr mit einer 16-Seiten-Akzidenzrolle Compacta 215 von KBA.
Mit dem Produktionsstart der Rotation beschleunigt der innovative Traditionsbetrieb seinen vor Jahren mit KBA
Rapida-Bogenoffsetmaschinen eingeleiteten Wachstumskurs.
D’Auria Printing:
Neue Märkte im Visier
Mit Attilo Dalfiume (l.) und Norberto Bucciarelli
engagierte das Unternehmen zwei im Akzidenz-Rollenoffset erfahrene Experten
Die Compacta 215 kann wahlweise über den
F3-Greiferfalzapparat oder über einen Querschneider Vits-Rotocut (links im Vordergrund)
produzieren
40 Report 31 | 2008
Das Anfang 2005 gegründete Tochterunternehmen D’Auria Printing
S.p.A. soll sich ausschließlich dem
kommerziellen Rollenoffset widmen und das Produktionsspektrum
deutlich erweitern. Bislang war das
auf hochwertige Qualitätserzeugnisse spezialisierte Druckunternehmen mit rund 90 Mitarbeitern
als D’Auria Industrie Grafiche nur
im Bogenoffset tätig. Die Zusammenarbeit mit KBA begann 1998
mit einer gebrauchten VierfarbenVarimat. 2002 folgte eine großformatige Rapida 162-4 und 2004
dann eine Rapida 105 universal.
Mit dem Einstieg in den Rollenoffset waren auch der Neubau
einer Produktionshalle und Investitionen in moderne Vorstufen- und
Weiterverarbeitungssysteme verbunden. Mit der Produktionsaufnahme der KBA Compacta 215 ist
Firmenchef Dr. Cristiano D’Auria
seinem Ziel ein gutes Stück näher
gekommen, neben Katalogen,
Magazinen, Büchern, Postern
sowie Kalendern auch Beilagen
und Werbedrucksachen in höheren
Auflagen zu produzieren.
Erfolgreicher Start
mit Expertenhilfe
Mit Norberto Bucciarelli und Attilo
Dalfiume engagierte er zwei in der
Vorstufe und im Rollenoffset erfahrene Experten als Berater, die den
Workflow in Schwung brachten
und dem jungen Drucker-Team mit
Rat und Tat zur Seite standen. Dr.
Cristiano D’Auria: „Wir konnten
uns bei unserer Premiere keine
Risiken leisten. Die Compacta 215
ist eine zuverlässige, international
bewährte Maschine, die Leistung
mit großer Flexibilität verbindet.
Wie unsere aktuellen Zahlen belegen, hätte der Einstieg in den Rollenoffset nicht besser verlaufen
können. Lagen wir 2003 noch bei
einem Umsatzvolumen von 5 bis 6
Millionen Euro konnten wir dieses
2007 auf rund 18 Millionen steigern. Die Bogensparte hat mit 10
bis 11 Millionen derzeit noch den
größten Anteil, aber der Rollenoff-
set trägt bereits erfreulich zum
Gesamtergebnis bei.“
Ausstattung für
flexible Produktionen
Die 16-Seiten-Anlage bei D’Auria
Printing in Rechts-Links-Aufstellung verfügt über ein Rollenbeschickungssystem Patras M, einem Pastostar RC-Rollenwechsler, fünf
Druckeinheiten, einen Vits-Heißlufttrockner, einen Überbau mit
Haupt- und Nebentrichter, einen
automatisch umstellbaren F3-Greiferfalzapparat und einen Querschneider für die Bogenproduktion
von der Rolle. Gesteuert wird die
Anlage über zwei ErgoTronic-Leitstände und ein Bedienpult in Höhe
des Querschneiders. Das Maschinenvoreinstellsystem LogoTronic
basic ermöglicht die Datenübernahme aus der Druckvorstufe. Eingesetzt wird die Compacta 215 vor
allem für Auflagen zwischen
30.000 und 1,2 Millionen Exemplaren.
Gerhard Renn
[email protected]
Zeitungsdruck | Investitionen
Zufriedene Gesichter nach der Vertragsunterzeichnung bei der zur M. DuMont SchaubergGruppe gehörenden Mitteldeutschen Zeitung
in Halle.V.l.n.r.: Karl Zorn, KBA-Vertriebsleiter;
Richard Zöller, Technischer Leiter M. DuMont
Schauberg, Köln; Claus Bolza-Schünemann, stv.
KBA-Vorstandsvorsitzender; Heinz Kiegeland,
Sprecher der Geschäftsführung, Unternehmensgruppe M. DuMont Schauberg; Andreas
Stein, Prokurist Zentraleinkauf M. DuMont
Schauberg; Thomas Preuss, Geschäftsleitung
Unternehmensbereich Köln, M. DuMont Schauberg; Christoph Müller, KBA-Vertriebsvorstand
Rollenmaschinen
wechseln, wird bei der Installation
in Köln zwar zunächst aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.
80.000 vierfarbige Zeitungen
pro Stunde
Der wasserlose Zeitungsdruck drängt aus der Nische
KBA Cortina 6/2 für
M. DuMont Schauberg in Köln
Mit der Bestellung einer Cortina 6/2-Anlage gehen die fast 175-jährigen Geschäftsbeziehungen zwischen dem Kölner
Medienhaus M. DuMont Schauberg und der Koenig & Bauer AG (KBA) in eine neue Runde. Bereits im Jahre 1833 begann
die enge Zusammenarbeit, als Joseph DuMont eine Schnellpresse von Koenig & Bauer erwarb. Mit dem jüngsten Auftrag
für die innovative Cortina setzen die Kölner diese Tradition fort.
Viele Alleinstellungsmerkmale
Die dreifachbreite KBA Cortina 6/2
verfügt über viele Alleinstellungsmerkmale. Angesichts der großen
Papierbahnbreite von 1.890 mm
ermöglicht der beim wasserlosen
Druck wegfallende Fanout trotz
der Achterturmbauweise im
Gummi/Gummi-Druck ein ähnlich
exaktes Farbregister wie eine 9Zylinder-Satellitenrotation und
eine sehr niedrige Anlaufmakulatur. Neben der ergonomisch sehr
komfortablen Bedienung mit Liften
an beiden Seiten des nur etwa 4 m
hohen, in der Mitte für Wartungszwecke auseinander fahrbaren Cortina-Kompaktturmes
entlasten
wegfallende Zonenschrauben und
Feuchtwerke sowie das hohe Automatisierungsniveau mit Plattenwechsel-Vollautomaten, automatisierten Walzenschlössern und
neuer Linear-Lagertechnik die
Bediener von vielen zeitaufwendigen oder anstrengenden Bedienungs- und Wartungsaufgaben. Der
bei der Cortina wegfallende Farb-
Die KBA Cortina 6/2-Anlage für das Kölner Medienhaus M. DuMont Schauberg
nebel bedingt zudem einen deutlich reduzierten Reinigungsaufwand.
Neben dem sehr schnellen
Auftragswechsel hat die dreifachbreite KBA Cortina 6/2 weiter den
Vorteil, dass sie bei identischer
Leistungsauslegung eine um 50 %
höhere Seitenkapazität hat als die
1999/2000 ebenfalls von KBA
gelieferten 4/2-Maschinen. Die
dadurch deutlich reduzierte
Maschinenlänge führt zu Einsparungen bei den Bau- und Infrastrukturinvestitionen. Die kurzen
Bahnwege der KBA Cortina ermög-
lichen gegenüber einer entsprechenden Satelliten-Rotation weniger Weißmakulatur beim Produktionswechsel und einen einfacheren
Umfangswechsel.
Im Hinblick auf die längerfristige Investitionssicherheit bleibt M.
DuMont Schauberg auch noch die
Option für die spätere Erweiterung des Druckspektrums auf akzidenzähnliche Produkte in Verbindung mit der Nachrüstung eines
Heißluft-Trockners. Der große Vorteil der Cortina, ohne Farbwechsel
schnell von der Coldset- zur Heatset-Produktion und vice versa zu
Die KBA Cortina 6/2 für den Kölner
Stadt-Anzeiger, den Express, die
Kölnische Rundschau und andere
Eigen- und Fremdprodukte kann
pro Stunde bis zu 80.000 vierfarbige Zeitungen mit bis zu 48 Broadsheet- bzw. 96 Tabloidseiten
Umfang drucken. Die vier Drucktürme werden im Berliner Format
mit einem Zylinderumfang von 940
mm (Abschnittlänge: 470 mm) ausgeführt. Die Anlage verfügt über
vier Pastomat RC-Rollenwechsler
für einen Papierrollendurchmesser
bis 1.500 mm, sieben Doppelwende-Einrichtungen, zwei Falzapparatüberbauten mit jeweils drei
Trichtern und zwei KF 5-Falzwerke
mit Lagen- und Strangheftapparaten. Rollenbeschickung mit Patras
A, die Umstellung auf unterschiedliche Papierbahnbreiten, Farbversorgung sowie Gummituch- und
Walzenwaschen erfolgen vollautomatisch.
Der sehr hohe Automatisierungsgrad der Cortina kommt bei
den Plattenwechsel-Vollautomaten
KBA PlateTronic, automatisierten
Walzenschlössern KBA RollerTronic, fernverstellbarer Lagertechnik
KBA NipTronic und dem automatischen Plattenerkennungssystemen
KBA Plate-Ident zum Ausdruck.
Farb-, Schnittregister- sowie
Papierbahnkanten- und Mittenregelungen gewährleisten ein hohes
Qualitätsniveau. Gesteuert wird
die Anlage über KBA ErgoTronicLeitstände
mit
eindeutigen
Schnittstellen zu übergeordneten
Systemen.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 31 | 2008 41
Zeitungsdruck | Innovation
Neben dem schnellen Auftragswechsel
überzeugte die hohe Druckqualität der zum
Open House produzierten CompacT-Post die
Zeitungsfachleute
Erweiterte Plattform KBA Competence: Sieben
Jahre nach der Vorstellung der kompakten
Wasserlos-Rotation KBA Cortina zur drupa 2000
präsentierte Koenig & Bauer zum 190. Jubiläum des Stammwerkes in Würzburg bei der
Mediengruppe Main-Post die konventionell
druckende Schwestermaschine Commander CT
Open House zur KBA Commander CT bei der Main-Post in Würzburg
Viele Vorteile der Kompaktbauweise
nun auch im Nassoffset
Unter dem Motto „Die Zukunft ist Compact“ hatten KBA und die Mediengruppe Main-Post Ende September 2007 nach
Würzburg zur Vorstellung der neuen Kompakt-Nassoffsetrotation Commander CT eingeladen. Rund 200 Zeitungsfachleute aus dem In- und Ausland erlebten die mit Feuchtwerken druckende Schwestermaschine der KBA Cortina erstmals
in Produktion.
B
eide Anlagen sind hoch automatisiert und verfügen neben
den nur etwa 4 m hohen Achtertürmen über viele Alleinstellungsmerkmale. Während von der
zur drupa 2000 erstmals als Prototyp gezeigten KBA Cortina mittlerweile 13 Anlagen (insgesamt 55
Achtertürme mit 440 Druckwerken, davon 39 doppeltbreit und 16
dreifachbreit) bestellt wurden und
bereits neun in Produktion sind,
steht die ebenfalls als 4/2- und 6/2Anlage erhältliche Commander CT
mit drei Bestellungen noch am
Anfang der Markteinführung.
Die Pilot-Maschine bei der
Main-Post wurde nach einer einjährigen Test- und Optimierungsphase
im März 2007 voll in die Nachtproduktion integriert. Im Juli 2007 hat
das Regionalzeitungshaus auf der
Basis positiver Erfahrungen einen
zweiten Achterturm bestellt. Dieser soll Mitte 2008 zur Erhöhung
der Farbkapazität auf den bereits
druckenden Achterturm gesetzt
42 Report 31 | 2008
werden. Diese platzsparende Bauweise mit einem 16er-Turm in der
vorhandenen Rotationshalle ist nur
bei den Kompakt-Anlagen Commander CT und Cortina möglich.
Schon vor einigen Monaten hatte
sich das spanische Zeitungshaus
Heraldo de Aragón in Zaragoza für
die Commander CT entschieden.
David Brandstätter:
Entscheidung für die Zukunft
David Brandstätter, Geschäftsführer der zum Holtzbrinck-Konzern
gehörenden Mediengruppe MainPost, nannte zwei wesentliche
Gründe für die Innovationspartnerschaft mit KBA bei der Commander
CT: „Zum einen bot sich uns aufgrund der kompakten Bauweise
der Commander CT die einmalige
Chance, die Maschinenkapazität in
der vorhandenen Druckhalle aufzustocken, ohne das Gebäude erweitern zu müssen. Das war ein wichtiges wirtschaftliches Argument.
Zum anderen hat uns das Konzept
der Commander CT mit dem
David Brandstätter, Geschäftsführer
der Mediengruppe Main-Post: „Mit der
Commander CT hat die Zukunft des
Zeitungsdrucks endgültig begonnen.“
Andreas Kunzemann, Technischer Leiter bei der
Main-Post: „Die KBA Commander CT verbindet
die Vorteile des Gummi/Gummi-Druckverfahrens mit der Farbregisterqualität von Satellitenmaschinen.“
So wird die KBA Commander-Anlage bei der
Main-Post nach der Erweiterung Mitte 2008
aussehen. Links, die beiden zu einem 16erTurm für 32 vierfarbige Broadsheet-Seiten aufeinander gesetzten kompakten Commander
CT-Achtertürme. Rechts, die schon seit Jahren
produzierende herkömmliche 32-Seiten-Satelliten-Rotation, die mit nur acht Druckstellen in
einem Turm etwa genauso hoch ist
extrem hohen Automatisierungsgrad und Bedienerkomfort überzeugt. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Zukunft des Zeitungsdrucks mit dieser Maschine
endgültig begonnen hat. Da wollten wir gerne mit von der Partie
sein.“
Commander CT profitiert von der
Schwestermaschine Cortina
Wie bei der Cortina kann bei der Ausstattung
der Commander CT mit PlateTronic-Plattenwechselautomaten die Bestückung und Entsorgung der Druckplatten bei laufender Produktion erfolgen. Unabhängig von der Zahl der zu
wechselnden Platten dauert dies nur ca. zwei
Minuten
Das Druckwerk der KBA Commander CT mit
neuen, reaktionsschnellen konventionellen
Walzenfarbwerken (mit Zonenschrauben und
drei Auftragwalzen) und optimierten dreiwalzigen Sprühfeuchtwerken
Lifte an beiden Seiten des Commander CTAchterturmes erlauben ein ergonomisches
Arbeiten ohne Treppensteigen und lange Wege
Die kompakte Nassoffsetmaschine
Commander CT spricht Anwender
an, die sich aus unterschiedlichen
Gründen noch nicht für den wasserlosen Offsetdruck entscheiden
wollen. So schätzen viele Zeitungsdrucker am herkömmlichen Nassoffset, dass er mit seit Langem
bekannten Farben und Druckplatten arbeitet. An die verfahrensbedingten Einschränkungen sowie an
die in der Regel etwas höhere
Makulatur als im wasserlosen Offset haben sie sich längst gewöhnt.
Einigen Nachteilen des NassoffsetVerfahrens, wie Fanout, Farbnebel,
oder Reinigungs- und Wartungsintensität, rückt die Commander CT
durch ihre kompakte Bauweise, ihr
neues Filmfarbwerk mit drei Auftragwalzen und die überdurchschnittliche Automatisierung zudem erfolgreich zu Leibe.
Kompakte Hochtechnologie
im weit verbreiteten Nassoffset
KBA-Spartenleiter Zeitung Bernhard Harant stellte die Philosophie,
Technik und die Nutzervorteile der
bis zu 45.000 Zyl.U/h schnellen
Commander CT im Detail vor.
Danach erlaubt die neue KompaktVersion der seit 40 Jahren am Weltmarkt erfolgreichen CommanderBaureihe die Aufstellung in normalen Industriegebäuden oder die
Erweiterung der Druck- und Farbkapazität durch 16er-Türme in vielerorts vorhandenen hohen Rotationshallen. Der an der Cortina
bereits mehrere Hundert Mal eingesetzte Plattenwechselautomat
KBA PlateTronic sorgt für extrem
kurze Umrüstzeiten von nur gut
zwei Minuten ohne Bahnwechsel
bzw. etwa sechs Minuten bei
Wechsel der Papierbahn und Gummituchwaschen. Die bisher von
KBA schon über 30.000 Mal eingesetzten automatisierten Walzenschlösser KBA RollerTronic für
optimale Druckbedingungen ohne
Christoph Müller, KBA-Vertriebsvorstand
für Rollenmaschinen, begründete die Entscheidung für die Entwicklung der Kompaktrotationen Cortina und Commander CT mit den
zukünftigen Anforderungen des Medien- und
Arbeitsmarktes
Bernhard Harant, KBA-Spartenleiter für
Zeitungsmaschinen, erläuterte anhand
praxisnaher Beispiele die erhebliche Rüstzeiteinsparung und die wirtschaftlichen Vorteile
der Kompaktanlage Commander CT
manuelle Walzenjustage sind bei
der Commander CT Standard. Gleiches gilt für die neue Lagertechnik
KBA NipTronic mit optionaler Leitstandanbindung zur Einstellung
der Druckpressung bei sehr unterschiedlichen Papiersorten.
Der ölfreie Achterturm ist für
den Gummituch- und Waschtuchwechsel in der Mitte auseinander
fahrbar. Jeder Platten- und Gummituchzylinder wird ohne Getriebe
direkt angetrieben. Nach intensiven Drucktests mit unterschiedlichen Farbwerk-Varianten hat man
sich bei der neuen Rotation für ein
Farbwerk mit einem neuen unterschlächtigen Farbkasten, einer
neuen Filmwalze und drei Auftragwalzen entschieden, das auch bei
Flächen und anspruchsvollen
Sujets hervorragende Druckergebnisse liefert. Auch das dreiwalzige
Sprühfeuchtwerk wurde weiter
entwickelt. Beim Waschen des
Farbwerkes kann das Feuchtwerk
gleich mitgewaschen werden,
ebenfalls eine Neuheit.
Obwohl der Farbnebel in einer
schnelllaufenden Nassoffset-Anla-
ge wie der Commander CT verfahrensbedingt nicht auf Null reduziert werden kann, wurden gegenüber herkömmlichen Maschinen
doch deutliche Fortschritte erreicht. KBA erwartet davon auch
keine negativen Einflüsse auf die
vorgegebene hohe Zuverlässigkeit
der zusätzlich gegen Verschmutzung geschützten PlattenwechselAutomaten, von denen bereits
mehrere Hundert an Cortina-Anlagen im Einsatz sind.
Deutlich geringer als bei herkömmlichen Achterturmmaschinen ist bei der Kompaktmaschine
ebenfalls der Fanout im Vierfarbendruck, zudem kommt das neue
Farbwerk mit weniger Wasser aus.
Dies hat KBA bewogen, die Commander CT in Verbindung mit
einer weiter verbesserten FanoutRegelung (KBA FanoTronic) bis zu
einer Bahnbreite von 2.100 mm
auch als 6/2-Version anzubieten.
Andreas Kunzemann, Technischer Leiter bei der Main-Post, hob
in seinem Erfahrungsbericht die
sehr gute Druckqualität der Commander CT hervor, die nach seiner
Meinung mit konventionellen Zeitungsrotationen nur schwer zu
erreichen sei. Mehr als nur ein
willkommener Nebeneffekt ist
auch der um 15 Prozent reduzierte
Energieverbrauch, der zum größten Teil wiederum aus der automatisierten Walzeneinstellung und
NipTronic-Lagertechnik resultiert.
Weniger Fanout
Die Anlaufmakulatur liegt aufgrund der sehr guten Registerqualität beim automatischen Plattenwechsel niedriger als bei den konventionellen Maschinen. Fazit von
Andreas Kunzemann: „Die Commander CT bietet alle Vorteile des
Gummi/Gummi-Druckverfahrens
wie zum Beispiel Druckqualität
sowie stabile Bahnspannung und
erreicht eine nahezu identische
Farbregisterqualität wie Satellitenmaschinen. Weiterhin bietet sie für
den Bediener eine optimale Ergonomie durch die Druckerlifte und
durch STEPIN. Nach meiner Einschätzung liegt die Zukunft für
leistungsfähige und hoch automatisierte Zeitungsmaschinen in der
Kompakt-Bauweise.“
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 31 | 2008 43
Zeitungsdruck | Technik
Über acht einzeln verstellbare Laufrollen pro
Papierbahn, die nach der zweiten Druckstelle
auf Traversen montiert werden, erfolgt die
Kompensation des Fanout-Effekts durch
gezieltes Andrücken der Rollen
Mit der automatischen Fanout-Regelung
KBA FanoTronic kann die Registergenauigkeit
von Achterturmmaschinen erheblich
verbessert werden, im Bild die Sensoren zur
Messung der Längs- und Querabweichung
Effiziente Fanout-Kompensation im Vierfarbdruck
Automatische Fanout-Regelung
KBA FanoTronic
Tronic wird nach den ersten beiden
Druckstellen installiert. Die Sensoren erkennen wasserbedingte
Fanout-Effekte anhand der Farbregisterverschiebung durch Messung
der Längs- und Querabweichung.
Bei Abweichungen wird über die
seitlich verschiebbaren Andrückrollen die verbreiterte Papierbahn
S-förmig verformt und dadurch die
Position der Farben zueinander
korrigiert. Die acht einzeln in ihrer
Position zum Papier verstellbaren
Andrückrollen befinden sich auf
zwei parallel montierten Traversen.
Der individuell je Rolle elektromotorisch einstellbare Druck auf die
Papierbahn gewährleistet in Verbindung mit der hinterlegten
Papiereigenschaft eine weitgehende Korrektur der Farbregisterverschiebung. Während des gesamten
Druckprozesses regelt KBA FanoTronic automatisch die FanoutKompensation, da der FanoutEffekt auch von der Bahngeschwindigkeit (z.B. bei Hoch- oder Herunterfahren) beeinflusst wird und in
Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl eine permanente Verstellung der Bildbahnregler erforderlich ist.
Die Ansprüche an die Druckqualität im vierfarbigen Zeitungs- und Semicommercialdruck steigen. Dies gilt auch für die
Registerqualität von Achterturm-Rotationen im Gummi-/Gummi-Verfahren bei breiteren Papierbahnen. Der im beidseitigen Vierfarbendruck aufgrund des Wassereinflusses entstehende Fanout muss effizient und soweit wie möglich kompensiert werden, um ohne allzu große Makulatur eine ähnliche Registerqualität zu erreichen wie bei Satelliten-Anlagen. Die
von KBA zusammen mit Q.I. Press Controls entwickelte und an mehreren Nassoffset-Pilotanlagen erfolgreich getestete
automatische Fanout-Regelung KBA FanoTronic greift genau an diesem Punkt an.
K
BA FanoTronic wirkt durch
die Einzelverstellung der Bildbahnregler sehr effektiv an
den kritischen Stellen der Papierbahn und führt dadurch über die
Breite zu einer deutlichen Verbesserung der Registergenauigkeit.
Über einen automatischen Regelkreis gewährleistet KBA FanoTronic
die unter Makulatur-Gesichtspunkten wichtige schnelle Reaktion
sowie Korrektur und trägt auch bei
wechselnden Maschinengeschwindigkeiten zu einem stabilen Register bei.
Schnell und effektiv
durch Einzelverstellung
Jeder Bildbahnregler kann einzeln vom Leitstand angewählt und verstellt werden
Bildbahnregler korrigieren die als
Fanout-Effekt bezeichneten Passerdifferenzen zwischen den vier
Druckstellen bzw. Farben, die
durch eine Breitendehnung der
Papierbahn aufgrund der Feuchtig-
44 Report 31 | 2008
keitsaufnahme im Nassoffset entstehen. Der elektronisch arbeitende Fanout-Kompensator KBA Fano-
Komfortable Bedienung
vom Leitstand
Die Grundeinstellung der einzelnen Andrückrollen kann über eine
separate Leitstandmaske direkt
angewählt werden. Ebenso kann
während der Produktion von Automatik- auf manuellen Betrieb
umgestellt werden. Der Verstellbereich jeder Rolle kann am Leitstand
von -25 % (komplett abgeschwenkt
für das Einziehen der Papierbahn)
bis +100 % (maximales Andrücken
der Laufrollen an die Papierbahn)
verändert werden. Standardwerte
können ebenso zur Voreinstellung
dienen wie im Leitstand von ähnlichen Produktionen hinterlegte
Fanout-Kompensationskurven. Das
Voreinstellsystem berechnet dann
für jede Produktion, welche Kurve
in welchem Druckturm unter
Berücksichtigung der verwendeten
Papiersorte verwendet werden
soll.
Dr. Bernd Heusinger
[email protected]
Semicommercialdruck | Investition
Die erste KBA Cortina bei Nussbaum Medien in Weil der Stadt produziert seit Anfang 2006 zur vollen Zufriedenheit
Hoch automatisierte Wasserlos-Rotation erfüllt alle Erwartungen
Nussbaum Medien bestellt zweite Cortina
Anfang 2006 hatte bei der Nussbaum Medien GmbH & Co. KG im württembergischen Weil der Stadt mit dem Produktionsstart der Kompaktrotation KBA
Cortina eine neue technische Ära begonnen. Vor Kurzem haben sich der Verleger des führenden Medienhauses für Amts- und private Mitteilungsblätter in
Baden-Württemberg, Oswald Nussbaum, Geschäftsführerin Brigitte Nussbaum und Druckereileiter Thomas Buck aufgrund der hohen Zufriedenheit mit der
Erst-Anlage für eine zweite, weitgehend identische KBA Cortina zur Kapazitätserweiterung entschieden.
M
it Bravour hatte die zwar
mit Plattenwechsel-Vollautomaten, aber ohne Feuchtwerke und Zonenschrauben produzierende Achterturmmaschine vor
fast genau zwei Jahren den Druck
zahlreicher Amts- und Mitteilungsblätter des in der Branche als innovationsfreudig und agil bekannten
Medienunternehmens übernommen.
Hoch automatisiert und
sehr zuverlässig
Geschäftsführerin Brigitte Nussbaum zur erneuten Entscheidung
für die wasserlose Cortina: „Mit
einer Gesamtauflage von rund
550.000 Exemplaren wöchentlich
versorgen wir circa 150 Städte und
Gemeinden von den Kreisen Karlsruhe bis Esslingen und Tübingen
bis Heilbronn mit einer einzigarti-
gen Bandbreite von Druckprodukten. Die einzelnen Ausgaben variieren zwischen 500 und 28.000
Exemplaren, die jeweilige Produktstärke zwischen 8 und 156 Seiten.
Um die hohen Anforderungen in
Verbindung mit unserem weiter
wachsenden Druckvolumen wirtschaftlich erfüllen zu können,
benötigen wir hoch automatisierte
und dennoch zuverlässige Anlagen
mit kurzen Rüstzeiten, geringer
Anlaufmakulatur und hoher Produktionsflexibilität. Obwohl unsere Wasserlos-Rotation KBA Cortina
eine der ersten Maschinen dieses
Typs am Markt war, hat sie unsere
und die Erwartungen unserer Auftraggeber in allen genannten Punkten und nicht zuletzt auch bei der
Druckqualität voll erfüllt. Es gab
also keinen Grund, bei der anste-
Mit der zweiten Cortina (im Schema rechts) wird die seit Anfang der 80er Jahre
bestehende Partnerschaft zwischen Nussbaum Medien und KBA fortgesetzt
Report 31 | 2008 45
Zeitungsdruck | Indien
Behauptungen und Realitäten
henden Neuinvestition nicht wieder auf die Cortina zu setzen.“
„Obwohl das ganze Jahr 2007 bei uns schon
gut lief, konnten wir seit Oktober noch einen
draufsatteln. Zwischenzeitlich drucken wir auf
unserer kleinen Cortina (Anmerkung der
Redaktion: sechs Türme und drei Falzwerke)
täglich 1 Mio. Zeitungen. Darunter sind Aufträge, die bisher in der
Akzidenz auf der Heatset-Rolle liefen. Unsere Mannschaft ist am Stöhnen, aber dennoch motiviert und wir bekommen durchwegs ein positives Feedback von unseren Kunden. Und das alles machen wir mit
einer Technik, die nach Aussage mancher Marktbegleiter eigentlich
nicht funktionieren dürfte bzw. völlig unwirtschaftlich sein sollte.
Wenn dem so wäre, wäre ich wohl längst nicht mehr hier. Wir sind
auch heute noch froh, dass wir 2003 die damals noch mutige Entscheidung für die wasserlose Cortina getroffen haben.“
Beachtliche
Kapazitätserweiterung
Die zweite Cortina-Achterturmmaschine (Abschnittlänge: 450 mm;
max. Bahnbreite: 1.260 mm) wird
am Druckereistandort in Weil der
Stadt spiegelbildlich neben der vorhandenen Maschine aufgestellt.
Sie erhöht die maximale Druckkapazität um 35.000 Tabloid-Produkte pro Stunde mit maximal 32 vierfarbigen Seiten im A4-Format.
Durch die mögliche sektionsübergreifende Produktion auf einen
Falzapparat können Titel mit bis zu
64 A4-Seiten in einem Durchgang
hergestellt werden. Der KompaktAchterturm wird mit Plattenwechsel-Vollautomaten KBA PlateTronic,
Patrick Zürcher, Technischer Leiter bei Freiburger Druck und einer der Cortina-Pioniere,
beim jüngsten User Meeting in seiner Druckerei
automatisierten Walzenschlössern
KBA RollerTronic, fernverstellbarer
Lagertechnik KBA NipTronic, zentraler Farbversorgung und automa-
tischen Gummituchwaschanlagen
ausgestattet. Rollenausrichtvorrichtung, Schnittregister- sowie
Papierbahnkanten- und Mittenregelungen gewährleisten in Verbindung mit dem wasserlosen Offsetdruck eine sehr geringe Anlaufmakulatur. Zur weiteren Ausrüstung
gehören ein KBA-Rollenwechsler,
ein KF 3-Klappenfalzwerk und ein
ErgoTronic-Leitstand mit DiagnosePC.
Durch das fehlende Feuchtwasser, den völlig wegfallenden Farbnebel und die minimale Makulatur
weist die Cortina eine sehr positive
Ökobilanz auf. Auch diese Eigenschaft schätzt man in Weil der
Stadt und bei den kommunalen
Partnern.
Klaus Schmidt
[email protected]
Großauftrag für Koenig & Bauer aus Indien
25 Achtertürme KBA Prisma für DNA und Dainik Bhaskar
Die zur Dainik Bhaskar Group (DB Group) in Mumbai/Indien gehörenden Diligent Media Corporation und DB Corporation
investieren in sieben 4/1-Rotationen KBA Prisma von Koenig & Bauer.Der bislang größte Einzelauftrag,den KBA von einem
indischen Medienhaus erhalten hat, umfasst insgesamt 25 Rollenwechsler, 25 Achtertürme und sieben Falzwerke.
Nach der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): R. Bhatnagar (Vice President, Diligent Media Corporation), Christoph Müller (KBA-Vorstand Vertrieb,
Marketing und Service Rollenmaschinen), P. Agarwal (Publisher, DB Corporation), Günter Noll (KBA-Vertriebsleiter), M.Venkataraman (COO, Diligent
Media Corporation) und Albin Frank (KBA-Bereichsleiter Vertriebsunterstützung)
D
iligent Media Corporation ist
ein Joint Venture zweier
Schwergewichte: der DB
Group und der Zee Group. Als
Flaggschiff gibt die DB Group die
auflagenstärkste Hindi-Tageszeitung Dainik Bhaskar und mit Divya
Bhaskar die Nr. 1 unter den Regionalzeitungen in Gujarat heraus. In
der DB Corporation sind die Printaktivitäten der Gruppe gebündelt,
die über 40 Zeitungsausgaben mit
einer täglichen Druckauflage von
46 Report 31 | 2008
mehr als vier Millionen Exemplaren publiziert und über 20 Millionen Leser erreicht. Neben 17 eigenen Radiostationen in bedeutenden indischen Städten ist die
Gruppe auch in den Bereichen
Internet, Kabelfernsehen, Immobilien und Outdoor-Medien aktiv.
Die Zee Group erreicht im
Fernsehgeschäft (Zee TV) mit ihren
30 Kanälen mehr als 250 Mio.
Zuschauer in 120 Ländern. Neben
ihrer führenden Marktposition im
Bereich Direct-to-Home (DTH) ist
die Gruppe Kabelnetzbetreiber
und besitzt Produktionsfirmen für
Inhalte.
Zu den Verlagstiteln der Diligent Media Corporation gehören
die englischsprachige Tageszeitung
DNA (Daily News & Analysis), die
Sonntagsbeilage DNA Me sowie
zahlreiche weitere Supplements
wie After Hours und DNA Money.
K. U. Rao, CEO der Diligent Media
Corporation: „Die DNA ist die am
schnellsten wachsende englischsprachige Zeitung in Indien. Die
Auflage legte in den letzten beiden
Perioden stetig um rund 22 % zu.
Unser Ziel ist es, innerhalb der
nächsten drei Jahre die DNA zu
einer starken nationalen Tageszeitung auszubauen. Dazu werden
wir unser erfolgreiches Redaktionsund Marketingkonzept auf andere
Metropolen in Indien übertragen.“
Die als Sonntagsbeilage der
DNA in Mumbai mit einer Auflage
von 410.000 Exemplaren erscheinende DNA Me ist seit 7. Oktober
zusätzlich als eigenständiges hochqualitatives Produkt mit rund 140
Seiten Umfang landesweit erhältlich. DNA Me soll als nationale
Marke weiter gestärkt und die Auflage der Wochenzeitung nachhaltig
auf über 600.000 gesteigert werden. K. U. Rao: „Für diesen Wachstumskurs müssen wir unsere
Druckkapazitäten mit leistungsstarker Technik ausbauen. Letztendlich haben wir uns für die 4/1Anlage KBA Prisma aufgrund ihrer
hohen Druckqualität und Bedienungsfreundlichkeit entschieden.
Bei der Besichtigung einer Referenzanlage bei der Bangkok Post
konnten wir uns vom hohen Potenzial der Prisma überzeugen.“
Dr. Bernd Heusinger
[email protected]
In Kürze
Garvey Group gewinnt Benny Award
mit Plakat von KBA Rapida 205
D
ie amerikanische Garvey Group
mit Hauptquartier in Niles, Illinois, hat 2007 den renommierten
Benny Award in der Kategorie
Großformat für das Kinoplakat
Dream Girls gewonnen, das auf
einer KBA Rapida 205-Supergroßformatmaschine gedruckt wurde.
Ed Garvey, Präsident der Garvey
Group, nahm den von der Printing
Industries of America / Graphic
Arts Technical Foundation (PIA /
GATF) verliehenen Preis anlässlich
eines Empfangs während der Fachmesse Graph Expo im September
2007 in Chicago entgegen.
Der Benny Award wird jedes
Jahr im Rahmen des mit 58 Jahren
ältesten und weltweit größten
Print-Wettbewerbs verliehen. Er
zeichnet Unternehmen oder Einzelpersonen aus, die im Bereich
Print-Kommunikation mit Spitzenleistungen glänzen. Für den Ausscheid 2007 wurden mehr als
5.100 Druckprodukte eingereicht.
Der stolze Preisträger Ed Garvey:
„Für jeden Drucker ist es eine
besondere Auszeichnung und
Ehre, den Benny zu gewinnen.
Unsere Großformat-Produktion
gehört zum Modernsten, was dieses Land in diesem Segment zu
bieten hat und der Preis bestätigt
uns, dass wir richtig investiert
haben.“
Das Dream Girls-Plakat wurde
in einer Auflage von 4.000 Exemplaren produziert und als PoP-Display in vielen Geschäften aufgehängt.
Die bereits 1919 gegründete
Garvey Group hatte ihre Sechsfarben-Rapida 205 im Dezember
Ed Garvey, Präsident der Garvey Group, freut sich über den renommierten Benny Award
für das auf seiner KBA Rapida 205 produzierte Kinoplakat Dream Girls
2006 am Standort Niles installiert.
Daneben betreibt das Unternehmen weitere Großformatmaschinen in der 142er- und 162er-Formatklasse. Auf der Rapida 205 werden neben Plakaten verschiedenste
Produkte im Supergroßformat wie
Kaschierbögen für Verpackungen
und Schilder in hoher Qualität
gedruckt, wobei auf die Vorstufe
und das Colour-Management großen Wert gelegt wird.
Dritte Großformat-Rapida für Glama Pak in Melbourne, Australien
Bei der Vertragsunterzeichnung für die neue Rapida 162a (v.l.n.r.): Dave Lewis, BogenoffsetGeschäftsführer von KBA-Australasia, und Glama Pak Vorstand Dean Caton
Die Siebenfarben-Rapida 142 mit Lackturm und Auslageverlängerung bei Glama Pak ist für den
Verpackungsdruck um 210 mm höher gesetzt, um größere Stapel verarbeiten zu können
K
Glama Pak hat seit dem
Umstieg auf das Rapida-Großformat vor einigen Jahren ein beachtliches Wachstum verzeichnet. Vorstand Dean Caton: „Als wir die
Notwendigkeit einer dritten Großformatmaschine erkannt hatten,
haben wir uns ohne Bedenken
erneut für KBA entschieden. Unsere Erfahrungen mit den bisherigen
Installationen, besonders mit der
jüngsten Rapida 142, die praktisch
BA-Australasia in Sydney hat
kürzlich bereits den dritten Auftrag für eine Großformat-Rapida
von Glama Pak in Melbourne erhalten. Die Sechsfarbenmaschine mit
Lackturm und Auslageverlängerung wird im März 2008 installiert
und soll die Produktionskapazitäten des Unternehmens, das vor
allem Spezialverpackungen herstellt, noch einmal erweitern.
Glama Pak produziert schon mit
einer Sechsfarben-Rapida 162a
(Bogenformat 120 x 162 cm) mit
Lackausstattung und einer Siebenfarben-Rapida 142, ebenfalls mit
Lackturm. Die vorhandenen und
die neue Maschine sind hoch automatisiert (FAPC-PlattenwechselVollautomaten, Mess- und Regelsystem DensiTronic S, etc.) und
über KBA LogoTronic professional
in einen digitalen Workflow integriert.
problemlos läuft, gab uns das notwendige Vertrauen. Service und
Betreuung stimmen ebenso.“
Dave Lewis, BogenoffsetGeschäftsführer von KBA-Australasia: „Wir freuen uns sehr, dass wir
im Frühjahr 2008 bereits den dritten Rapida-Jumbo bei Glama Pak
installieren dürfen und damit unseren Beitrag zum weiteren Wachstum und Erfolg von Glama Pak leisten können.“
Report 31 | 2008 47
In Kürze
KBA-Seminartour in Greater China
Lianbiao Wang, Vertriebsleiter von KBA China,
begrüßte die Gäste auf dem KBA-Seminar zum
Thema Verpackungsdruck in Shanghai
Alle KBA-Seminare waren wie hier
in Dongguan sehr gut besucht
I
m Oktober 2007 fand erstmals
eine Seminar-Tour von KBA in
Greater China statt, die über neueste technische und verfahrenstechnische Entwicklungen in der
grafischen Industrie Europas informierte. Stationen der Veranstaltungsreihe waren u.a. Dongguan,
Shanghai, Kunming, Xi’an, Beijing
und Taipei.
Bei den gut besuchten Seminaren in repräsentativen Räumlichkeiten informierte KBA zusammen
mit Partnern über neueste Technologien und Prozesse und deren
Anwendung in der Druckindustrie.
Neben Innovationen bei Ausrüstung und Verfahren wurden auch
die aktuellen Trends im Umfeld
der sich permanent wandelnden
Druckbranche aufgezeigt.
KBA hält auch für seine Kunden in China und Asien auf ihre
jeweiligen Anforderungen zugeschnittene Produkte und Dienstleistungen vor, damit diese ihre
Produktionsprozesse wirtschaftlicher gestalten oder sich in einem
härter werdenden Wettbewerb mit
nicht alltäglichen Leistungen differenzieren können. Folgende Themen standen deshalb bei der Seminarreihe im Vordergrund:
• Digitale Druckereivernetzung
mit KBA LogoTronic professional
• Direktantriebstechnik
DriveTronic SPC
• Rapida-Konfigurationen
für den Verpackungsdruck
• Inline-Veredelung mit
oder ohne UV-Technologie
• Neueste Automatisierungsbausteine und Entwicklungen
im Bogenoffset
• Hybrid-Veredelung und
Brand Protection
Neben diesen Themen wurden
weitere erstmals in China präsentiert, so z.B. die VariDry-Trocknertechnologie und Konzepte zur
umfassenden Inline-Qualitätskontrolle. Auch in China erhöhen die
Auftraggeber in vielen Bereichen
zunehmend die qualitativen und
Serviceanforderungen an die
Druckbetriebe und vorausschauende Druckunternehmer blicken
längst über die nationalen Grenzen
hinaus bis nach Europa, wenn es
um die Nutzung von neuesten
technischen und verfahrenstechnischen Möglichkeiten geht. KBA
betrachtet deshalb die Veranstaltungsreihe auch als praxisorientierten Technologietransfer für die
sich dynamisch entwickelnde
Druckbranche in den Wachstumszentren des Fernen Ostens.
Segodnya Multimedia in Kiew bestellt KBA Comet
Die KBA Comet-Anlage für die neue Druckerei von Segodnya Multimedia Joint-Stock Company in Dnipropetrovsk
D
ie in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ansässige Segodnya
Multimedia Joint-Stock Company hat bei KBA eine KBA CometAnlage in Auftrag gegeben. Die
Comet-Linie mit drei Achtertürmen, zwei Klappenfalzapparaten
und vier Rollenwechslern soll
48 Report 31| 2008
Anfang 2009 in einem neuen
Druckzentrum in Dnipropetrovsk
in Produktion gehen und ist für
den Druck der eigenen Tages- und
Wochenzeitungen sowie zahlreicher Fremdprodukte bestimmt.
Nina Bagaeva, Strategy and Business Development Director:
„Neben der Technik hat uns vor
allem das ganzheitliche System von
KBA mit Trainingsprogramm,
Unterstützung bei der Projektplanung und -realisierung und dem
umfassenden Service überzeugt.”
Mit einer maximalen Produktionsleistung von 75.000 Zeitun-
gen/h ist die KBA Comet auf eine
Abschnittlänge von 578 mm bei
einer variablen Papierbahnbreite
von 700 bis 960 mm ausgelegt. Die
Versorgung der vier Rollenwechsler
KBA Pastoline erfolgt über das
Papierrollen-Beschickungssystem
KBA Patras M. Die drei Achtertürme mit automatischer Farbversorgung, Zylinderwaschanlage und
Fanout- sowie Farbregisterregelungen erlauben den beidseitigen
Vierfarbendruck oder den 2 x 2/2Druck. Ein Falzwerk wird zusätzlich mit 3. Querfalz ausgestattet.
Die Steuerung der Rotation erfolgt
über drei EAE-Leitstände mit Produktionsplanungs- und Voreinstellsystem Print, RIP-Schnittstelle
sowie Diagnose-PC für die Fernwartung. Ein weiterer Druckturm
und ein zusätzlicher Rollenwechsler sind für eine spätere Nachrüstung vorgesehen.
In Kürze
Historische Stoppzylindermaschine für UPP in Abu Dhabi
Nach der Übergabe der Schenkungsurkunde
für die historische Druckpresse im KBA-Werksmuseum in Würzburg (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Rainer Dluschek; Najib Awad von der
KBA-Vertretung Giffin Graphics; Tobias Stangl,
KBA; Ali Saif Al Nueaimi von United Printing &
Publishing (UPP); KBA-Vertriebsleiter Bertram
Bungartz; KBA-Marketingdirektor Klaus
Schmidt; Peter Ehehalt aus dem KBA-Service;
Baha'a El Din El Talle
I
m Dezember 2007 tritt eine
große KBA Continent-Hybridanlage mit zehn Achtertürmen, zwei
Heißlufttrocknern, 16 Rollenwechslern und drei Falzwerken
ihre lange Reise aus dem KBA-Werk
Würzburg nach Abu Dhabi in den
Vereinigten Arabischen Emiraten
an. Dort wird sie bei United Printing & Publishing (UPP) in einem
Druckerei-Neubau an der Autobahn nach Dubai installiert und
später mit einer parallel aufgestellten Compacta 213-Rotation aus
dem Jahre 1998 verbunden. Zusammen werden die beiden Linien
über die beeindruckende Druckkapazität von 112 Broadsheet- oder
224 Tabloid-Seiten verfügen, davon
48 Broadsheet- bzw. 96 TabloidSeiten vierfarbig. Bereits im Früh-
jahr 2007 ist bei UPP eine 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA Compacta
215 in Betrieb gegangen. Diese soll
ebenfalls in das neue Druckzentrum umgezogen werden, das nach
Fertigstellung eines der größten im
Nahen Osten sein wird.
Wesentlich weniger Montageund Inbetriebnahmeaufwand als
die mehrere Hundert Tonnen
schweren neuen Anlagen wird eine
160 Jahre alte Stoppzylindermaschine mit Wurfhebel-Antrieb aus
dem Jahre 1848 erfordern, die UPP
von KBA als Geschenk erhielt, um
die langjährigen guten Geschäftsbeziehungen zwischen beiden
Häusern zu unterstreichen. Die
nur 1,65 Tonnen schwere „alte
Dame“ soll im Foyer des neuen
UPP-Druckzentrums einen Ehrenplatz finden. Sie wird die dortigen
Besucher in die Zeit zurück versetzen, als Drucken noch vom Bleisatz
und harter Arbeit und nicht von
moderner Elektronik und digitalem
Datentransfer per Internet geprägt
war.
Bei einem Besuch einer UPPDelegation in Würzburg übergab
KBA-Marketingdirektor
Klaus
Schmidt die Schenkungsurkunde
für die historische Maschine.
Druck&Medien Awards: KBA-Anwender erfolgreich
B
ei den Druck&Medien Awards
2007 der gleichnamigen Fachzeitschrift schnitten KBA-Anwender im Bogen- und Rollenoffsetdruck wiederum hervorragend ab.
Die Druckhaus Berlin-Mitte
GmbH wurde von der 20-köpfigen
Jury mit dem von KBA gesponserten Preis als „Umweltorientiertes
Unternehmen des Jahres“ ausgezeichnet. Das Druckhaus BerlinMitte hat sich in den vergangenen
Jahren mit moderner KBA RapidaBogenoffsettechnik unter der Führung von Herbert Preißler zu
einem sehr innovativen und leistungsstarken Druck-Dienstleister
entwickelt, der auch in den Bereichen digitaler Workflow und Druckerei-Organisation
Maßstäbe
setzt. Schon seit 2002 setzt das
Unternehmen das europäische
Öko-Audit EMAS ein und wurde
noch im gleichen Jahr nach der
Umweltnorm DIN EN ISO 14001
zertifiziert.
Der KBA-Bogenoffsetkunde
Heidenreich Print GmbH aus
dem westfälischen Bünde belegte
den ersten Platz in der Kategorie
„Veredler des Jahres“. Geschäftsführer Hendrik Heidenreich zählte
von Beginn an zu den engagiertesten Förderern und Anwendern des
von KBA perfektionierten und zur
Über den Gewinn des von KBA gesponserten Awards „Umweltorientiertes Unternehmen
des Jahres“ freuen sich Herbert Preißler, Geschäftsführer des Druckhauses Berlin-Mitte (l.),
und KBA-Vertriebsvorstand Ralf Sammeck
Den begehrten Award „Veredler des Jahres“ nahmen Hendrik Heidenreich und Rudolf Becker
für die mit KBA Rapidas im Mittel- und Großformat arbeitende Heidenreich Print GmbH entgegen
drupa 2000 offensiv in den Markt
eingeführten Hybrid-Verfahrens bei
der Lackveredelung. Mittlerweile
hat sich das Familienunternehmen
einen hervorragenden Ruf als
Druck- und Veredelungsspezialist
erworben. Dabei setzt Heidenreich
im Druck auf KBA Rapida-Maschinen im Mittel- und Großformat.
Gleich zwei Awards, nämlich
den UPM Award als „Zeitschriftendrucker des Jahres (Rolle)“ und
den 1. Preis als „Katalogdrucker
des Jahres“, gewann die auf höchste Qualität bei Magazinen und
Katalogen ausgerichtete Kunstund Werbedruck GmbH & Co.
KG in Bad Oeynhausen. Das 110
Mitarbeiter zählende vollstufige
Unternehmen setzt neben Bogenoffsetmaschinen u. a. auch eine
16-Seiten-Akzidenzrotation KBA
Compacta 217 ein.
Eine besondere Erwähnung in
der Kategorie Zeitschriftendrucker
erfuhr die zur arvato-Gruppe gehörende Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG in Höchberg bei Würzburg, die 400 Mitarbeiter beschäftigt und u. a. ebenfalls eine neue Doppelstock-Maschine Compacta 217 sowie eine
Mittelformat-Bogenoffsetmaschine
Rapida 105 mit Direktantriebstechnik DriveTronic SPC betreibt.
Report 31 | 2008 49
In Kürze
Ende 2008 wird im neuen Druckzentrum des langjährigen KBA-Kunden Rotationen Nykøbing
in Malmö/Schweden eine KBA Commander-Anlage installiert
Rotationen Nykøbing bestellt KBA Commander
A
nfang November erhielt KBA
vom dänischen Druckhaus Rotationen Nykøbing F. A/S einen Auftrag über eine Commander-Anlage
in 9er-Satellitenbauweise. Die mit
zahlreichen technischen Highlights
wie automatische Walzenschlösser
KBA RollerTronic ausgestattete
KBA-Zeitungsrotation wird Ende
2008 in einem neuen Druckzentrum im schwedischen Malmö
installiert. Beim langjährigen Kunden druckt seit 1997 am Stammsitz des 1990 gegründeten Druckhauses auf der Insel Falster eine
KBA Comet-Anlage rund um die
Uhr neben der zur eigenen Mediengruppe gehörenden Lokalzeitung Folketidende zahlreiche Lohnaufträge mit Auflagen von teilweise
über 1 Mio. Exemplaren.
Geschäftsführer John Andersen zur Investitionsentscheidung:
„Mit der Investition in eine neue
Druckerei in Malmö mit einer KBA
Commander als Herzstück können
wir bislang fremd vergebene Aufträge noch aktueller und durchgehend vierfarbig produzieren. Außerdem schaffen wir eine wirtschaftliche Produktionsbasis für
neue Lohnaufträge.“
Die bestellte KBA Commander
für Rotationen Malmø A/B (Zylinderumfang: 1.120 mm; max. Papierrollenbreite: 1.590 mm) ist auf
eine maximale Produktionsleistung
von 85.000 Expl./h in Doppelproduktion ausgelegt. Die Parterremaschine verfügt über vier Rollenwechsler KBA Pastomat RC mit Rollenbeschickung KBA Patras M und
einer Auspackstation, vier Drucktürme in 9er-Satellitenbauweise
für den 4/4-Druck, vier Wendeeinrichtungen, einen Falzapparatüberbau mit zwei Trichtern und ein
Klappenfalzwerk KF 5 mit Lagen-
hefter und einer Vorrichtung für
den doppelten 3. Falz. Inline-Klebung und die Herstellung von
gehefteten Tabloidprodukten sind
zusätzlich möglich.
Zahlreiche Automatisierungsbausteine (Farbversorgung, Zylinderwaschanlagen, zwei Leitstände
mit Arbeitsvorbereitungs- und Voreinstellsystem Print von EAE, RIPSchnittstelle, Diagnose-PC) und
Einrichtungen zur Qualitätssicherung (Schnittregister- sowie Papierbahnkanten- und Mittenregelungen) unterstützen eine hohe Produktivität und Druckqualität.
Rekord-Rapida 105 mit 16 Werken
für R.R. Donnelley in den USA
K
BA ist in Druckerkreisen dafür
bekannt, dass man nicht nur
normale Bogenoffsetmaschinen
mit 4, 5, 6 oder 8 Druckwerken
von der Stange liefert, sondern insbesondere im Mittel- und Großformat auch nicht alltägliche Kundenwünsche in puncto Anzahl der
Druck- und Lackwerke sowie Ausstattung für die Inline-Produktion
erfüllt. So kamen vor Jahren
bereits die ersten 12-, 14- und 15Werke-Wendemaschinen am Weltmarkt aus den Montagehallen des
Bogenoffset-Werkes im sächsischen
Radebeul. Andere deutsche Hersteller sind dann später nachgezogen und die Japaner üben immer
noch, denn solche langen Anlagen
erfordern besonders viel Erfahrung
50 Report 31 | 2008
und Know-how im Druckmaschinenbau.
Kürzlich erhielt das zum
weltweit tätigen amerikanischen
Druckgiganten Donnelley gehörende Druckhaus The Nielsen Company in Florence, Kentucky, die
weltweit erste 16-Werke-Rapida
105 mit einer Länge von rund 31
m (inklusive Leitstand). Die hoch
automatisierte und umfangreich
ausgestattete Rekord-Anlage mit
doppelter Auslageverlängerung hat
schon vor der automatisch umstellbaren Bogenwendung sechs
Druck-, ein Lack- und zwei Trockenwerke (insgesamt also neun
Werke) und danach weitere sechs
Druckwerke und ein Lackwerk. Sie
ist so lang, dass man sie am besten
Nach erfolgreichen Drucktests vor der bisher längsten KBA Rapida 105 v.l.n.r.: Jan Drechsel,
Vertriebsdirektor KBA; Kevin Henges, Press Room Manager, The Nielsen Company; Walter Chmura,
KBA NA; Stefan Schmidt, Vertrieb KBA; Douglas Weber, Offset Technical Manager, Donnelley Corporate; Jörg-Michael Minschke, Druckinstrukteur KBA; John Lestingi, Plant Manager, The Nielsen Company; und Frank Hollang, Druckinstrukteur KBA
wie hier auf einem Bild darstellt,
um noch den Überblick zu behalten. In Kentucky gibt es also künf-
tig nicht nur tolle Pferde, sondern
auch nicht alltägliche Druckmaschinen.
In Kürze
Innovation und Technologie für
mehr Nachhaltigkeit und Umwelt:
Dabei hilft die Rapida 74G-5+L
IMPRESSUM
Report
ist die Kundenzeitschrift der
Unternehmensgruppe
Koenig & Bauer (KBA):
Schweizer Druckerei Lutz setzt auf Rapida 74G
F
ür die Druckerei Lutz AG ist ein
klares Bekenntnis zum integrierten betrieblichen Umweltschutz
die Grundlage einer modernen
ökologischen Unternehmensführung. Und eine wichtige Rolle
dabei spielt die wasserlos druckende KBA Rapida 74G mit zonenschraubenlosen Gravuflow™-Farbwerken.
Hoch über der Goldachschlucht im Schweizer Kanton
Appenzell Ausserrhoden produziert die Druckerei Lutz AG. 1981
übernahm Heini Lutz die 1920
gegründete Buchdruckerei. Heini
Lutz: „Für uns ist die Zukunft
unserer Natur ein wichtiger Faktor.
Mit einigen Neuinvestitionen
haben wir einzigartige Fortschritte
hin zu einer ökologisch orientierten Produktion gemacht. Auch bei
zukünftigen Entscheidungen wird
die Ökologie ein wichtiger Faktor
bleiben.“
Unter Berücksichtigung der
2000 eingeführten Lenkungsabgabe auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) und der weiteren
Verschärfung von Emissionsgrenzwerten setzte sich die Lutz AG
intensiv mit den Chancen und Risiken der wasser- und zonenschraubenlosen Gravuflow™-Kurzfarbwerktechnologie auseinander und
investierte 2004 als erstes Unternehmen in der Schweiz in eine
KBA Rapida 74G-5 mit Lackwerk.
„Unser ökologischer Anspruch und
sich abzeichnende Entwicklungs-
trends in der Umweltpolitik waren
unsere Motivation für den Einstieg
in die neue Technologie. Ohne
innovative Technologien ist effektiver Umweltschutz kaum vorstellbar“, so Geschäftsführer Heini
Lutz. Mit der Rapida 74G-5+L
sind wir vor allem bei vierfarbigen
Akzidenzen noch flexibler und
können qualitativ hochwertige Produkte bei kürzeren Lieferzeiten
anbieten. Kurze Rüstzeiten und die
geringe Anlaufmakulatur steigern
insbesondere bei kleinen Auflagen
die Wirtschaftlichkeit in der Produktion." Die Auflagenhöhen variieren zwischen 150 und 20.000
Bogen.
Gemäß VOC-Verordnung gilt
für Anlagen, deren Emissionen
erheblich unter den Grenzwerten
der Luftreinhalte-Verordnung (LRV)
liegen, eine nur bis Ende 2008
befristete Abgabebefreiung. (Der
Abgabesatz beträgt seit dem
1. Januar 2003 CHF 3 pro kg
VOC). „Eine unserer wichtigsten
Umweltmaßnahmen ist deshalb die
kontinuierliche Verringerung von
IPA. Und das bedeutet in letzter
Konsequenz: Weg vom Feuchtmittel“, betont Heini Lutz.
Wer auf Feuchtmittel und
Zusätze im Offsetdruck verzichtet,
spart nicht nur die Kosten für
Frischwasser und IPA, sondern
auch die hohen Entsorgungskosten
für gefährliches Abwasser. Zugleich
werden der Sonderabfall reduziert
und die betriebliche Abfallwirtschaft optimiert.
Mit der Schaffung des Ökolabels „eps - eco-printing-system®,
einer schweizweit einmaligen
Innovation, setzt die Druckerei
Lutz AG neue Maßstäbe für die
qualitäts- und umweltbewusste
Druckproduktion in der Schweiz.
Koenig & Bauer AG, Würzburg
Friedrich-Koenig-Straße 4
97080 Würzburg
Deutschland
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Telefax: 0931/909-4101
www.kba-print.de
E-Mail: [email protected]
Koenig & Bauer AG, Frankenthal
Johann-Klein-Straße 1
67227 Frankenthal
Deutschland
Telefon: 06233/873-3371
Telefax: 06233/873-3222
www.kba-print.de
E-Mail: [email protected]
Koenig & Bauer AG, Radebeul
Friedrich-List-Straße 47
01445 Radebeul
Deutschland
Telefon: 0351/833-2580
Telefax: 0351/833-1001
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KBA-Metronic AG
Benzstraße 11
97209 Veitshöchheim
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Telefax: 0931/9085-100
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KBA-Grafitec s.r.o.
˘
Opocenská
83
˘
51819 Dobruska
Tschechische Republik
Telefon: (+420) 494/672-111
Telefax: (+420) 494/623-675
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E-Mail: [email protected]
Herausgeber:
Unternehmensgruppe Koenig & Bauer
Verantwortlich für den Inhalt:
Klaus Schmidt,
Direktor Kommunikation
der KBA-Gruppe, Würzburg
Layout:
Pia Vogel, Mannhof Media
Unternehmenserfolg durch Umweltschutz:
Imagegewinn außen und zufriedene
Mitarbeiter bei der Druckerei Lutz AG
Printed in the Federal Republic of Germany
Report 31 | 2008 51