Nur noch drei Monate bis zur drupa
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Nur noch drei Monate bis zur drupa
www.kba-print.de 1|2008 PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN 31 Aus dem Inhalt KBA Editorial Es sind noch weniger als vier Monate. So langsam kommt drupa-Stimmung auf CAM, Digital, Großformat, JDF, Umwelt, Web-to-Print und vieles mehr Nur noch drei Monate bis zur drupa A m 29. Mai 2008 beginnt sie, die 14. drupa in Düsseldorf. Und in den nächsten Monaten werden die großen und kleineren Aussteller die Druckbranche mit einer Flut von Ankündigungen über spektakuläre Innovationen, neue Rüst- und Geschwindigkeitsrekorde, die totale digitale Vernetzung, spektakuläre VeredelungsAlternativen, neue Verfahren und Materialien und vieles mehr überschütten. Es werden wieder die üblichen Hypes dabei sein, die sich anschließend in der Praxis schwer tun, aber auch Hidden Champions, deren Potenzial man erst bei näherem Hinsehen erkennt. Auf jeden Fall wird die Mammut-Messe mit fast 1.800 Ausstellern, mehr Ausstellungsfläche als jemals zuvor und wohl wieder an die 400.000 Besucher für die notwendige Aufbruchstimmung sorgen und die in ihrer Bedeutung zuweilen etwas unterschätzte Printmedienindustrie und ihre Akteure zumindest für zwei Wochen wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Der Digitaldruck, Großformat konventionell und digital, JDF oder CAM haben schon 2004 eine bedeutende Rolle gespielt und werden zur drupa 2008 erneut viele beschäftigen, ergänzt um brandaktuelle Themen wie Web-to-Print, Brand Protection und umweltorientierte Druckproduktion. Für alle Felder gibt es unterschiedliche Ansätze und KBA ist auf den meisten mit innovativen Lösungen dabei. Kaum zu übersehen. Auf mehr als 3.300 m2 wie immer in Messehalle 16. Mehr in der nächsten KBA Report kurz vor der drupa. Klaus Schmidt [email protected] KBA-Kundenzentrum arbeitet nach ProzessStandard Offset Zwei Wochen vor Weihnachten 2007 erhielt das KBA-Kundenzentrum Radebeul die Urkunde über die Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck (PSO). Damit bestätigen fogra und der Landesverband Druck und Medien Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt nach eingehender Prüfung die Produktion nach ISO 12647-2. Bestätigt werden ein qualifiziertes Colour-Management, normgerechte Drucksimulationen, eine standardisierte Druckformenherstellung und der prozessgerechte Auflagendruck im Bogenoffset. Über die Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck freuen sich Werner Seidel (l.), Leiter des Kundenzentrums, und Marketingleiter Bogenoffset Jürgen Veil Bogenoffset Genius 52UV: Nischenmärkte erobern UV-Druck mit der Rapida 74 Gravuflow Performa 74 in Holland Neue Wege: Rapida 74G in Hamburg 4 über 4 im Großformat in Baden-Baden Rapida 205: Ein Muss für PoS-Drucker Hightech: Rapida-Trio für Turin Schur Pack: PSO im Verpackungsdruck KBA DriveTronic SPC steigert Produktivität Schneidersöhne Forum Brand Protection Aarhus: KBA-Showroom in Dänemark KBA QualiTronic: Erweiterung mit Inkjet CIPPI Award für drei Rapida-Anwender Reise durch das Italien des Großformats Rollenoffset Bücherdruck mit Compacta 618 bei Rotolito Lombarda Compacta 818 bei Quebecor World Ungarn: Polestar setzt auf Compacta 818 Italien: D’Auria Printing wächst mit Compacta 215 Zeitungsdruck Cortina 6/2 für M. DuMont Schauberg Commander CT bei der Main-Post KBA FanoTronic Nussbaum investiert zum zweiten Mal in Cortina Großauftrag aus Indien In Kürze 2 3 6 8 10 12 14 16 18 20 23 24 29 30 32 36 38 39 40 41 42 44 45 46 47 Editorial Countdown für die drupa 2008 Trotz vieler Veränderungen – Print bleibt sehr lebendig Verehrte Kunden und Freunde unseres Hauses, Albrecht Bolza-Schünemann, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG wenn Sie diese Ausgabe von KBA Report in den Händen halten, sind es noch weniger als vier Monate bis zur nächsten drupa. In der Lieferindustrie und den Fachmedien wirft dieses Mammut-Ereignis schon seit Monaten seine Schatten voraus. Obwohl die großen Hersteller angesichts immer kürzerer Innovationszyklen die Vorstellung ihrer Neuheiten längst nicht mehr ausschließlich auf die drupa-Termine ausrichten, kann kein elektronisches Informations- und Kommunikationsmedium das direkte Gespräch zwischen Lieferanten und Anwendern oder der Anwender untereinander ersetzen. Die drupa 2008 wird mit fast 1.800 Ausstellern und etwa 400.000 Besuchern aus der ganzen Welt dafür Gelegenheiten bieten wie kein anderer Branchen-Event auf unserem Globus. Die großen und viele kleinere Aussteller rund um den Druck arbeiten oft Jahre auf dieses Mega-Ereignis hin. Nicht alle renommierten Namen aus der Vergangenheit wird man 2008 auf der drupa-Ausstellerliste wiederfinden. Manche sind durch Übernahmen, Fusionen oder Insolvenzen verschwunden, dafür aber viele neue dazu gekommen. Diesen Strukturwandel haben die Printmedienindustrie und ihre Lieferanten in den letzten 20 Jahren reichlich erlebt und er hält weiter an. Trotz vieler Variablen gibt es aber auch noch eine Reihe veränderungsbereiter Konstanten. Dazu zählt zweifellos KBA. Wir sind von Anfang an seit 1951 ohne Unterbrechung dabei und auch bei der 14. drupa Ende Mai dieses Jahres wieder mit einem fast 3.400 m2 großen Messestand in Halle 16 vertreten. Sie werden bei KBA viele technische und verfahrenstechnische Neuerungen und Weiterentwicklungen in den Bereichen Druck, Veredelung, QualitätsManagement, Workflow, MIS und Kundendienstleistung sehen. Mehr möchte ich heute noch nicht verraten. Automatisierung und Digitalisierung der Prozesskette bis hin zum Kunden, Inline- oder Offline-Veredelung mit neuen Materialien und Verfahren, Closed-Loop-Regelung von Farbdichte und Register, JDF bis in die Weiterverarbeitung, MIS, CAM, Web-to-Print, Print-to-Web, Brand Protection, UV-, Digital-, Large Format-, Öko- und Wasserlos-Druck, die Liste der Schlagworte ist fast unendlich. Man wird der drupa einfach nicht gerecht, wenn man ihr nur ein Etikett aufkleben will, wie dies mit der „Digitaldruck-drupa 2000“ oder der „JDF-drupa 2004“ von einigen 2 Report 31 | 2008 versucht wurde. Wenn man sich die Besucherströme und die MesseAbschlüsse im Nachhinein ansah, waren die stets dicht umlagerten Druckmaschinen, Vorstufen- oder Weiterverarbeitungs-Anlagen einmal mehr die heimlichen Stars der Messe. Manche haben dies kritisiert, aber zu einem Star gehört eben auch, dass man damit Geld verdienen kann. Die weltweit größte Fachmesse für die Printmedien-Industrie wird auch 2008 ein Kaleidoskop der vielfältigen, kaum noch überschaubaren Entwicklungen in der Druckbranche sein. Themen wie größere Formate, Web-to-Print oder Druck & Umwelt werden dabei natürlich angesichts der schon bekannten Realitäten und der aktuellen Klimadiskussion stärker nach vorne rücken. Manche beklagen den mit der schieren Größe der drupa und der langen Dauer von 14 Tagen, dem Lärm, dem Gedränge und der Wärme in den großen Messehallen verbundenen Belastungen für Besucher und Aussteller. Aber im brodelnden drupa-Kessel zeigt sich alle vier Jahre, dass sich Print im 21. Jahrhundert den Herausforderungen durch neue Medien, veränderte Informations- und Konsumgewohnheiten und sogar durch Produktfälscher stellt und immer wieder neue Anwendungsfelder, wie z.B. RFID, für sich entdeckt. Print lebt – und zwar ziemlich dynamisch. Dies wird hoffentlich die Kernbotschaft während und nach der drupa 2008. Belastung hin oder her. Es macht einfach auch Spaß, in Düsseldorf dabei zu sein, denn eine ansteckende Aufbruchstimmung ist seit vielen Jahren ein treuer Begleiter der drupa. Viele Themen und Trends rund um den Druck, wie z.B. den großformatigen Bogenoffset in der Praxis, der in dieser Ausgabe von KBA Report besonders ausführlich behandelt wird, werden Sie in den Messehallen live, angereichert um die heute üblichen Show-Elemente, erleben. Aber Messe bedeutet neben Information eben auch Unterhaltung. Schauen Sie einfach mal Ende Mai oder Anfang Juni in Messehalle 16 in Düsseldorf vorbei. Sie sind schon heute recht herzlich eingeladen und werden sich bei KBA sicher nicht langweilen. Ihr Albrecht Bolza-Schünemann In der Nähe des Flughafens CharlesDe-Gaulle in Baillet en France begann Daniel Bourgeoisat im Oktober 2003 seine Idee zu verwirklichen, für alle Kunden innovative Komplettlösungen anzubieten. Nach über 40-jähriger Erfahrung in der Druckindustrie gründete er die Druckerei LARALEX. Vier Jahre später hat sein Konzept mit regelmässigen Investitionen, Produkt- und Marketinginnovationen zunehmenden Erfolg. Mit seinen 12 Mitarbeitern erwirtschaftet er einen Jahresumsatz von ca.1,5 Mio.Euro.Die Ehefrau, die Tochter und der Schwiegersohn arbeiten in der Druckerei mit und ermöglichen es, alle Arbeitspro- Die Genius 52UV von KBA-Metronic hat das Produktspektrum des Familienbetriebes LARALEX wesentlich erweitert. Darüber freuen sich v.l.n.r.: Druckereileiter Vincent Batilliot, Thomas Arnegger (Vertriebsmanager von KBA-Metronic) und nicht zuletzt Druckereibesitzer Daniel Bourgeoisat zesse, wie UV-Offsetdrucken, Stanzen, Schneiden, Laminieren, Binden, etc. anzubieten. Dieser kleine, feine Betrieb bietet einen Full-Service mit kurzen Durchlaufzeiten und individuellen Lösungen und hebt sich von vielen seiner Mitbewerber ab. Mit der Genius 52UV von KBA-Metronic … Nischenmärkte erobern und sichern A ls neuen Nischenmarkt entdeckte Daniel Bourgeoisat das Bedrucken von Kunststoffen (wie z. B. PVC, PC, PS, ABS, PET, usw.) und investierte im November 2006 in eine Genius 52UV. Die von KBA-Metronic hergestellte wasserlose UV-Bogenoffsetmaschine mit zonenschraubenlosen Kurzfarbwerken ist besonders für das Drucken auf PVC, Polypropylen und unterschiedlichen Kunststoffen und natürlich auch für Papier und Karton geeignet. Bei LARALEX produziert eine Fünffarbenmaschine, wobei das fünfte Druckwerk u. a. die Möglichkeit bietet Sonderfarben zu nutzen. Das separate Lackierwerk veredelt den Druck, lässt die Farben noch brillanter erscheinen und bietet einen dauerhaften Oberflächenschutz, mit absoluter Abriebfestigkeit. Um die sofortige Weiterverarbeitung der Drucke zu ermöglichen, befinden sich nach den Druckwerken und nach dem Lackierwerk der Genius 52UV die Trocknereinheiten. Die wasserlose Genius 52UV kommt ohne Zonenschrauben aus und bedruckt die unterschiedlichen Materialien wie Folien, Hartfolien, Karton und Papier in Materialstärken zwischen 0,1 bis 0,8 mm. Hier Kinoposter und DVD-Cover Report 31 | 2008 3 Bogenoffset | Frankreich Für Sonderwünsche mit kurzen Lieferzeiten Die Hauptkunden der Druckerei LARALEX sind Werbeagenturen und Betriebe mit vielfältigen Sonderwünschen sowie dem Anspruch auf extrem kurze Lieferzeiten. Die Auflagenhöhe bewegt sich von Kleinstauflagen bis hin zu 20.000 Bogen. Früher wurden diese Druckjobs mit unterschiedlichen konventionellen Offset-Druckmaschinen erledigt. Aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung sowie der Analyse des Druckmaschinenmarktes überzeugte die Einzigartigkeit der Genius 52UV Daniel Bourgeoisat bereits nach einigen Tests. Durch ihre gleichbleibende Qualität sowie die schnellen Jobwechsel mit wenig Andruckmakulatur sichert sie eine hohe Produktivität. „Die Kurzfarbwerke haben keine Verreiberwalzen und keine Feuchtwerke. Da können wir uns bis zu 70 % der Probleme des normalen Offsetdrucks sparen und zusätzlich bei der Reinigung am Ende des Tages Zeit gewinnen. Die UV-Offsettechnologie der Genius 52UV liefert eine gestochen scharfe, gleichbleibende Qualität und selbst bei extrem unterschiedlichen Farbfeldern nebeneinander sind keine Farbschwankungen sichtbar. Dieser sogenannte „Ghosting-Effekt“ wird durch die wasserlose UV-Offsettechnologie optimal Die verlängerte Auslage der KBA Genius 52UV mit integrierter UV-Trocknereinheit bewältigt. Sogar dünnes Papier mit einem Gewicht von 70 g/m2 lässt sich von der Genius 52UV perfekt bedrucken“, erklärt Daniel Bourgeoisat voller Begeisterung. Renaissance der Wackelbilder Daniel Bourgeoisat reagiert auf alle Kundenanfragen, die in der Druckerei LARALEX eingehen. Er hält ein Lineal, das auf Lenticular-Linsen-PVC gedruckt ist in der Hand: „Die Agenturen kommen auf uns zu, weil sie wissen, dass wir auch kleinere Auflagen und kleinere Formate effizient drucken können. Vor 3 bis 4 Monaten erhielten wir die erste Anfrage für den Lenticulardruck. Jeder kennt die „Wackelbilder“ von früher und diesen jetzt wieder beginnenden Trend können wir durch die Genius 52UV jedem unserer Kunden anbieten. Es ist schön, strahlende Kinderaugen zu sehen, die beispielsweise voller Begeisterung eine Eiskugel durch Hin- und Herbewegung zum Lachen und Hüpfen bringen können.“ Die Genius 52UV ermöglicht sowohl den Druck von „Wackelbildern“, bei dem durch zwei- oder mehrfachen Bildwechsel Bewegung suggeriert wird, als auch von 3-D-Effektbildern, die durch Zoomeffekte das menschliche Auge perfekt austricksen. Der Lenticulardruck bringt durch zusätzliche Dimensionen räumliche Tiefe und Bewegung in Standard-Druckerzeugnisse. Mit der einfach zu bedienenden und hoch automatisierten (u.a. automatischer Plattenwechsel) Genius 52UV liefert die KBAMetronic AG im Kleinformat 36 x 52 cm eine innovative, flexible und effiziente Druckmaschine, wie sie in dieser Formatklasse nicht überall zu finden ist. Die Genius 52UV ermöglicht kleinen Allround-Familienbetrieben mehr als die üblichen Standards anzubieten. Sie kann aber auch in größeren Bogenoffsetbetrieben eine sinnvolle Ergänzung zur Verbreiterung der Leistungspalette in den Plastikdruck hinein oder für Schnellschüsse bei Kleinauflagen sein. Sabine Krämer [email protected] Pfiffige Idee: Lineale, die mit der Genius 52UV auf Lenticular-Folie gedruckt sind. Durch Hin- und Herbewegung „hüpfen und lachen“ die Eiskugeln zur Freude der Schulkinder 4 Report 31 | 2008 UV-Offsetdruck | Innovation Mehr Druckjobs pro Schicht Neue SchnellwechselFarbkammer für die Genius 52UV Der Trend in Druckereien geht vermehrt zu kleineren und mittleren Auflagen, die häufige Jobwechsel erfordern. Die kompakte Bogenoffset-Druckmaschine Genius 52UV von KBA-Metronic AG trägt dieser Entwicklung mit ihren konkurrenzlos kurzen Jobwechselzeiten voll und ganz Rechnung. Die KBA Genius 52UV, hier mit Lackierwerk und Auslageverlängerung, wird nicht nur von Plastikkarten-Produzenten wegen ihrer geringen Makulaturrate und einfachen Bedienung geschätzt D ie Genius 52UV bietet mit ihren Kurzfarbwerken etwa 40 % geringere Rüstzeiten als Offsetmaschinen mit konventionellen Farbwerken und Zonenschrauben. Durch Einsatz der neuen Schnellwechsel-Farbkammer kann die Zeit beim Farbwechsel nochmals um ca. 50 % reduziert werden, was die Produktivität deutlich erhöht. Im Gegensatz zu den gängigen Offsetwerken mit ihren diversen Verreiberwalzen besteht ein Kurzfarbwerk der Genius 52UV nur aus einer Rasterwalze und einer Auf- tragwalze, beide mit dem gleichen Umfang wie der Plattenzylinder. Dies gewährleistet nicht nur einen schablonierfreien Druck, sondern auch sehr kurze Farbwechselund Reinigungszeiten. Die neue Schnellwechsel-Farbkammer baut diese Vorteile weiter aus. Bei konventionellen Offsetmaschinen müssen die alten Farben beim Wechsel in der Regel zeitaufwendig aus der Maschine entfernt und die Farbwerke entsprechend gewaschen werden. Ebenso müssen die Farbkästen manuell gereinigt und anschließend wieder Das kurze Farbwerk der Genius 52UV mit Kammerrakel, Rasterwalze und Auftragwalze ist beim Farbwechsel leicht und schnell zu reinigen 2 1 3 Mit der nun optional verfügbaren Schnellwechsel-Farbkammer ist der Wechsel von Skalen- oder Schmuckfarben an der Genius 52UV ein Kinderspiel. Die nicht eintrocknenden UV-Farben können bis zur Wiederverwendung sogar in der verschließbaren Farbkammer gelagert werden. Schema 1 zeigt die neue Schnellwechsel-Farbkammer, montiert auf der Rasterwalze; Schema 2 zeigt die offene Darstellung der neuen Schnellwechsel-Farbkammer in Arbeitsposition auf der Rasterwalze; Schema 3 zeigt die geschlossene Rakelkammer zum Entfernen der befüllten Kammer befüllt werden. Dies kann bei häufigem Farbwechsel die Produktivität und Wirtschaftlichkeit deutlich reduzieren. Anders die Genius 52UV. Sie bietet bereits mit dem herkömmlichen Kammerrakelsystem deutliche Zeitvorteile beim Farbwechsel. Und die neue Schnellwechsel-Farbkammer kann sogar jederzeit, vollkommen unabhängig vom Füllstand, aus dem Druckwerk genommen werden ohne dass Farbe entfernt werden muss, denn sie ist vollständig verschließbar. Auf der Rasterwalze verbleiben keine Farbrückstände, da das bewegliche Schließrakel die Farbe nahezu vollständig entfernt. Durch die Verwendung von UV-härtenden Farben bei der Genius 52UV können diese in den Schnellwechsel-Farbkammern bleiben. Sie trocknen nicht ein und können später wieder verwendet werden. Dies ist wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Während die Genius 52UV druckt, können z.B. für den Einsatz diverser Schmuckfarben im 5. Druckwerk simultan weitere Schnellwechsel-Farbkammern für den nächsten Auftrag befüllt werden. Sie sind dann sofort einsatzbereit. Die neuen SchnellwechselFarbkammern sind ab sofort als Option für die Genius 52UV verfügbar und können auch in bestehenden Maschinen nachgerüstet werden. Sabine Krämer [email protected] Report 31 | 2008 5 Bogenoffset | UV G üse versteht sich als „Partner im Pflanzenmarketing“. Gedruckt werden Schilder, Steck- und Hängeetiketten aus Kunststoff sowie Prospekte und Lexika. Auftraggeber sind große und kleine Gärtnereien, Baumschulen und andere Pflanzenproduzenten im deutschsprachigen Raum, in den Niederlanden und in Dänemark. Plastikdruckspezialist für Pflanzenpräsentationen Das 1955 als Verlag gegründete Druckunternehmen war 1982 in den vierfarbigen UV-Offsetdruck eingestiegen und kann somit auf reiche Erfahrungen in diesem Verfahren zurückblicken. Nach dem Tod des Firmengründers August Güse trat dessen Sohn Johannes Güse (Jahrgang 1965) als Geschäftsführer in das Unternehmen ein. Der gelernte Informationselektroniker und Diplomingenieur der Technischen Informatik beschäftigt heute 45 Mitarbeiter und einen Offset-Azubi. Im Jahr 2004 war Johannes Güse auf der Suche nach einer modernen Druckmaschine für Kleinauflagen bis 500 Bogen. Zunächst favorisierte er die digitale Indigo, ließ aber wegen der teuren Farben wieder davon ab und fasste die KBA Genius 52 ins Auge. Da diese aber damals noch nicht als UV-Maschine und nur ohne Lackiermodul erhältlich war, beschäftigte er sich zur drupa 2004 näher mit der KBA Rapida 74G im größeren Format 52 x 74 cm, die auf Grund der zonenschraubenlosen Kurzfarbwerktechnik dieselben verfahrenstechnischen Vorteile wie die Genius 52 hinsichtlich der Senkung von Makulatur und Rüstzeit aufweist. Hinzu kommen die Vorteile der Reihenbauweise, wie sehr flexible Einsetzbarkeit für Folien, Papier und Karton und ein eigener Kammerrakel-Lackierturm. Im November 2005 wurde die Maschine mit vier Druckeinheiten für den Wechselbetrieb wasserlosUV und wasserlos-konventionell, einem Lackierturm für Dispersions- und UV-Lack und doppelter Auslageverlängerung installiert. Zum damaligen Zeitpunkt lag allerdings die Lichtechtheit der verfüg- 6 Report 31 | 2008 Güse in Karben ist erster deutscher Anwender einer KBA Rapida 74G UV Hochwertige Pflanzenetiketten mit Gravuflow-UV-Technologie Bei der Güse Verlag GmbH in Karben bei Frankfurt am Main produziert seit zwei Jahren eine Bogenoffsetmaschine KBA Rapida 74G mit zonenschraubenlosen Gravuflow-Farbwerken im wasserlosen UV-Betrieb hochwertige Pflanzen-Sticker,Etiketten und vieles andere rund um das Pflanzenmarketing.Das Ziel,die Makulatur bei den eingesetzten teueren Kunststofffolien gegenüber dem UV-Nassoffset deutlich zu senken, konnte das Unternehmen mit der Investition in die Rapida 74G verwirklichen. Weniger Makulatur bei teueren Materialien Die Farben auf den Bildern und Schildern, die zum Teil in einfallsreichen Formen ausgeführt sind, müssen die höchstmögliche Lichtechtheit aufweisen Geschäftsführer Johannes Güse füllt mit dem Pflanzenmarketing eine Marktnische Das Firmengebäude der Güse Verlag GmbH in Karben bei Frankfurt am Main Angesichts der hohen KilogrammPreise für Kunststoffbogen wird nachvollziehbar, warum sich Güse der Herausforderung Farbenoptimierung stellen wollte. Bedruckt werden Polypropylen- (PP), Polystyren- (PS) und Polyvinylchloridfolien (PVC) ab 0,2 mm Dicke bis zu den Standarddicken 0,35 und 0,55 mm. Johannes Güse: „Neben der niedrigeren Makulatur sprach auch die einfachere Bedienung ohne Feuchtung und Zonenschrauben für die Rapida 74G. Damit ist es auch beim eventuellen Einsatz im Wechselbetrieb UV/konventionell deutlich einfacher, reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.” Hohe Farbschichtdicken als Herausforderung baren Wasserlos-UV-Farben noch niedriger als bei den bisher verwendeten Nassoffset-UV-Farben. Damit die Pflanzenetiketten zwei Jahre im Freien überstehen, sind die höchstmöglichen Lichtechtheitsstufen 7 bis 8 nach der Woll- skala erforderlich. Johannes Güse vereinbarte deshalb mit KBA und Druckfarbenlieferanten eine Technologiepartnerschaft mit dem Ziel, auf seiner Rapida 74G lichtechtere Farben unter Praxisbedingungen zu erproben und zu optimieren. Um die zonenschraubenlos und wasserlos arbeitende Rapida 74G erst einmal unter normalen Bedingungen beherrschen zu lernen, startete das Druckpersonal mit Farben von der Digital-Offsetmaschine 74 Karat auf Papier und ging www.guese.de dann schrittweise zur UV-Produktion auf Folie über. Weil Johannes Güse seine Pflanzenetiketten mit höheren Dichten als im ProzessStandard Offset produziert, mussten die nunmehr lichtechteren Wasserlos-UV-Farben für die zonenschraubenlose Gravuflow-Technologie weiter optimiert werden. An der Rapida 74G wird die Dichte mit dem Farbübertragungsvolumen der Rasterwalze auf Standardwerte eingestellt. Über die Temperierung der Rasterwalze und des Plattenzylinders kann sie über den gesamten Druckbogen in einem gewissen Rahmen erhöht oder reduziert werden. Ziel ist allerdings eine weitestgehend standardisierte Farbgebung ohne Makulatur fördernde individuelle Bedieneinflüsse. Zur Erzielung noch höherer Schichtdicken änderte Güse die Farbreihenfolge in Gelb (mit Zwischentrocknung), Schwarz, Cyan und Magenta. Der anschließende marktübliche UV-Lack wird über das Gummituch vollflächig aufgetragen. Die UV-Strahler von Grafix leisten 1x 160 W/cm im Zwischendecktrockner und 2x 160 W/cm im Endtrockner. Gleichzeitig mit der Aufstellung der Rapida 74G wurde in der Vorstufe auf Computer-to-Plate umgestellt. Ein Thermobelichter Fujifilm Luxel T6000 bebildert Toray-Waterless-Platten. Dabei Nach dem ersten Druckwerk sorgt ein UV-Zwischendecktrockner für festen Haftgrund für die nachfolgenden Farben und den Lack Horst Hörning (rechts), KBA-Gebietsverkaufsleiter Hessen, dankt Geschäftsführer Johannes Güse für sein Engagement bei der Optimierung des Einsatzes der lichtechteren Wasserlos-UV-Farben auf der Rapida 74G 50 % weniger Makulatur Die Druckfarbe wird automatisch aus Kartuschen in die Farbkästen gefüllt Die bei Güse installierte KBA Rapida 74G-4+L+ALV2 ist die erste ihrer Art in Deutschland für den UV-Druck Dieter Kleeberg [email protected] Jürgen Schenk ist einer der drei Offsetdrucker, die an der Rapida arbeiten. Er lobt vor allem die stabilen Fortdruckbedingungen dank der Gravuflow-Technologie erfordert die zonenschraubenlose Gravuflow-Technologie eine exakte und standardisierte Repro. Die Toray-Platten bringen das Druckbild in besserer Auflösung als im UV-Nassoffset auf den Kunststoff und harmonieren gut mit den UVFarben. Produktivität deutlich erhöht Mittlerweile wird die Rapida 74G eineinhalb- bis zweischichtig in Ein-Mann-Bedienung ausgelastet. Die bei den relativ kleinen Auflagen üblichen Druckgeschwindigkeiten liegen je nach Material zwi- schen 7.000 und 9.000 Bogen/h. Die Auflagenhöhen betragen auf Folie im Schnitt 2.500 bis 3.000 Bogen, das Spektrum insgesamt reicht von 100 bis 25.000 Bogen. Auf Papier sind Auflagen zwischen 10.000 und 200.000 Bogen möglich. Zu Etiketten verarbeitet werden die Kunststoffbogen auf einer Buchdruckmaschine mit BandstahlStanzformen. Ein Auftragswechsel an der Rapida 74G dauert in der Regel nicht länger als 15 Minuten. „Im Gegensatz zu früher ist die Druckmaschine jetzt kein Engpass mehr in der Produktion“, stellt Johannes Güse zufrieden fest. „Unsere Produktivität ist deutlich gestiegen.“ Der Anteil von Papieraufträgen mit konventionellen Wasserlosfarben liegt bei 20 %, Tendenz sinkend. Ein ständiger Format- und Betriebsartwechsel lässt sich also leicht vermeiden. Trotz des nötigen Vlieswechsels beschleunigen die Wascheinrichtungen den Betriebsartwechsel, weil die Gummitücher nicht einzeln mit Flüssigreiniger gewaschen werden müssen. Um zeitintensive Wechsel zwischen UV- und konventionellem Offset weitestgehend zu vermeiden, wird bei Schnellaufträgen auch Papier mit UV-Farben bedruckt. Selbst wenn Dispersionslack aufgetragen wird, bleiben die UV-Strahler in der Maschine, da sie genügend Wärme abstrahlen. Nach den Erfahrungen von Johannes Güse lässt sich im wasserlosen UV-Druck mit der Rapida 74 gegenüber dem UV-Nassoffset bis zu 50 % Makulatur einsparen. Dadurch rechnet sich trotz der etwas höheren Preise für die WasserlosFarben und Toray-Platten der Einsatz der KBA Rapida 74G. Von den lichtechten Wasserlos-UV-Farben werden dank Güse nun auch andere Anwender der Rapida 74G profitieren. Im UV-Nassoffset mögen die Materialien billiger sein, aber der Verzicht auf Wasser in Verbindung mit Gravuflow-Farbwerken ermöglicht einen prozessstabilen Druck, der die Gesamtkosten entscheidend senken kann. Report 31 | 2008 7 Bogenoffset | Niederlande Die Vierfarben-Performa 74 mit Lackausstattung ist die Maschine, von der Rémon Alkemades Vater immer geträumt hat Gut überlegen Alkemade Printing investiert in KBA Performa 74 Produktion nun nur noch in einem Druckgang Nach einer Studienreise durch die USA stand Geschäftsführer Rémon Alkemade vor einem Dilemma: In ein digitales Hochleistungs-Farbdrucksystem oder in eine neue Offsetmaschine investieren? Sein Managementteam half ihm bei der Entscheidung. Wir sollten unsere Qualitäten leben, also drucken. Dann aber mit einer KBA Performa 74 in der Vierfarbausführung mit Lackiereinrichtung. A lkemade Printing in Lisse, südlich von Amsterdam Schiphol, steht für viele Druckereien in den Niederlanden: Vor einem Vierteljahrhundert von den Eltern des heutigen Geschäftsführers/Inhabers gegründet, 21 Mitarbeiter und von der Prepress bis zur Weiterverarbeitung alles unter einem Dach. Rémon Alkemade machte sich 1996 nach dem Abschluss seiner Grafikausbildung an der Ingenieurschule (HTS) in Tilburg im Betrieb seiner Eltern an die Arbeit. 2003 wurde er der neue Inhaber. „In der Grundschule wollten meine Freunde alle Feuerwehrmann oder Lastwagenfahrer werden. Aber ich sagte schon immer, Im August wurde sie geliefert und seitdem läuft und läuft sie – die Performa 74 bei Alkemade Printing in Lisse 8 Report 31 | 2008 dass ich genauso wie mein Vater Grafiker werden wollte.“ Trotzdem überlegte es sich Rémon gründlich, ob er wirklich in die Fußstapfen seiner Eltern treten sollte: „Ich konnte mich ins gemachte Bett legen, fragte mich aber immer wie- der, ob es irgendwo anders nicht noch interessanter sei. Nachdem ich meinen Entschluss gefasst hatte, waren aber alle Zweifel verschwunden. Inzwischen kann ich mir keine schönere Arbeit mehr vorstellen.“ Auch wenn das Drucken an sich schön ist, auch Alkemade Printing erlebte schlechte Zeiten. Rémon's Eltern gründeten den Betrieb im Jahr 1983, zu einer Zeit, in der sich das Druckgewerbe in einem Tal befand. Als Existenzgründer sahen sie darüber hinweg und bauten die Firma auf, bis schließlich 16 Personen eine Arbeit hatten. Die Geschichte wiederholte sich, als Rémon 2003 die Führung übernahm: „Das war wirklich eine schlechte Zeit. Damals musste ich mir sehr gut überlegen, welche Richtung ich einschlagen wollte. Druckerzeugnisse im Internet verkaufen, erschien mir eine gute Idee. Aber dort muss man auch mit Preisbrechern konkurrieren. Ich entschied mich für eine Umfrage bei unserer bestehenden Kundschaft und bei Betrieben, die uns verlassen hatten. Was stellte sich heraus? Sie waren nicht wegen des günstigen Preises unsere Kunden, sondern weil wir schnell gute Arbeit lieferten und immer mitdachten. Also haben wir uns auf diese Stärken konzentriert. In dieser Zeit haben ziemlich viele Werbeagenturen Ihren Mitarbeitern gekündigt. So ging kostbares Grafikwissen verloren. Und das gerade in einer Zeit, in der die Lieferung digitaler PDF-Dateien stark im Kommen war. Ich habe damals zahlreiche dieser Agenturen beraten. Bis heute sind sie uns treu geblieben.“ Einfach anpacken Alkemade Printing wurde gefragt, ob das Unternehmen auch Websites erstellen und digital drucken könne. „Wir liefern diese Dienstleistungen natürlich, aber nicht alleine. Mir wurde klar, dass im Laufe der Jahre die Nachfrage nach Digitaldruck schneller stieg als nach herkömmlichen Drucksachen. Auf einer Orientierungsreise durch die USA war ich von den Hochleistungs-Farbdrucksystemen völlig begeistert. Sie waren Teil eines Netzwerks und lieferten fantastische Abdrucke in hochwertiger Qualität. Zurück in Lisse habe Sylvain Louis ist von der Automatisierung der Performa 74 begeistert Mit dem GrafiControl-Leitstand haben die Bediener Maschine und Druckqualität gut im Griff ich dieses Vorhaben unserem Managementteam unterbreitet. Zu diesem Team gehören Produktionsleiter Sylvain Louis und Werkleiter Ron van Berkel.“ Alkemade besaß zu dem Zeitpunkt drei Druckmaschinen. Eine Zweifarben im Format 50 x 70 cm, eine ziemlich neue Zweifarbenmaschine im Format 35 x 50 cm und eine Vierfarbenmaschine im selben Format. „Schau mal,“ argumentierten meine Mitstreiter, „wir haben sehr viel in CTP investiert, der Workflow ist perfekt. Auch die Weiterverarbeitung läuft prima. Nach dieser strategischen Entscheidung wusste Rémon Alkemade ziemlich schnell, was er unternehmen würde. „Das Handelsunternehmen Wifac im niederländischen Mijdrecht lieferte bereits die CTP-Anlage und einer unserer Drucker arbeitete schon seit 20 Jahren mit einer KBA-Maschine. Warum dann keine Performa 74 von KBA? Warum kompliziert, wenn es einfach geht? Wifac unterbreitete uns einen akzeptablen Vorschlag. Wir fuhren mit einem kleinen Team nach Radebeul ins KBA-Werk und waren völlig vom Was uns fehlt, ist die Druckkapazität. Wir drucken eigentlich nur Vollfarben und diese Drucke müssen mindestens zweimal durch die Maschinen. Wenn wir lackieren möchten, ist es sogar noch ein drittes Mal. Die Kunden wollen aber schnellere Lieferzeiten und eine hohe Druckqualität. Wenn schon investiert werden soll, dann in eine halbformatige Vierfarbenmaschine mit Lackwerk. Diese Maschine verstehen wir und verdienen gut unser Brot mit ihr.“ Sie hatten recht. In ein Digitaldrucksystem kann man immer noch investieren. Erste Vierfarb-Performa mit Lackierwerk in den Niederlanden A lkemade Printing aus dem niederländischen Lisse investierte in eine Vierfarben-Performa 74 mit Lackausstattung. Die Performa 74 verarbeitet maximal 13.000 Bogen/h im Format 50 x 70 cm und besitzt eine automatische Waschanlage sowie Non-Stop-Anleger und Non-Stop-Auslage. Die CIP4-Schnittstelle ist Norm. Die Platten werden innerhalb von 60 Sekunden halbautomatisch gewechselt und am GrafiControl-Leitstand behält der Drucker das Register immer gut im Blick. Sämtliche Druckparameter lassen sich für bis zu 4.000 Wiederholaufträge speichern. Vom Leitstand aus wird die Farbe geregelt und die Papierstärke eingestellt. Der Bediener kann die Einstellungen für den nächsten Auftrag bereits ausführen, während der aktuelle Auftrag noch läuft. Sylvain Louis, Rémon Alkemade (Mitte) und Jaap van Dam (rechts) von Alkemade Printing:„Wir entschieden uns mit Nachdruck für eine Druckmaschine und nicht für einen Drucker.“ Auch von außen ein modernes Unternehmen: Alkemade Printing im niederländischen Lisse dortigen Maschinenbau beeindruckt. Außerdem hat diese Maschine ein ausgezeichnetes PreisLeistungs-Verhältnis. Im August wurde sie geliefert und seitdem läuft und läuft sie.“ Zwei Maschinen weg Einer der zahlreichen Vorteile dieser Maschine ist, dass sie für CIP4 geeignet ist. „Das reicht fürs Erste“, sagt Rémon Alkemade. „Ich warte noch darauf, bis Druckmaschinen wie digitale Drucksysteme Teil eines Netzwerks werden. Mit CIP4 ist das für die Produktion bereits geregelt, aber ich möchte zukünftig viel mehr Managementinformation in Echtzeit aus der Maschine bekommen. Bei welchen Aufträgen haben wir die größten Gewinnspannen? Gibt es Aufträge, die unbemerkt viel mehr Zeit und Geld verschlingen, als die Produktionsplanung einkalkuliert hat?“ Dank der Performa 74 wurden zwei Maschinen überflüssig und konnten weg. Außer der Performa gibt es jetzt nur noch eine Vierfarben im Format 35 x 50 cm. „Unsere drei Drucker arbeiten je vier Tage, so bekomme ich 12 Drucktage pro Woche; das ist mehr als genug, um zwei Maschinen voll und ganz produzieren zu lassen. Kürzlich kam mein Vater auf einen Sprung vorbei. Er sagte, dass da jetzt seine Traum-Druckmaschine stünde. Er konnte sich diese Investition nie leisten. Denn man kann zwar von Druckmaschinen träumen, aber man muss schließlich sein Brot verdienen. Mit der Performa 74 gelingt das ganz bestimmt.“ Leon van Velzen [email protected] Report 31 | 2008 9 Bogenoffset | Neue Verfahren I n einer Tradition ständiger Veränderung entwickelte sich die ehemalige Buch- und Steindruckerei Krüger & Nienstedt seit ihrer Gründung im Jahr 1889 zu einem modernen Full-ServiceDienstleister für Kundenkommunikation in der Region Hamburg. 1965 wurde die Buchdruckerei Albert Ferd. C. Nienstedt von RolfHagen Lyer übernommen. Seit 2000 ist Sohn Thomas Hennig Lyer Firmeninhaber und Geschäftsführer. Derzeitig beschäftigt das Familienunternehmen 13 Mitarbeiter und hat sich auf die Produktion exklusiver Geschäfts- und Werbedrucksachen für Medien- und Industrieunternehmen spezialisiert. Herausforderung und Lösung Einfache Bedienung: Die Rapida 74G-5+L überzeugt durch ihr innovatives Bedienkonzept und ergonomisches Design Druckerei Nienstedt in Hamburg setzt auf Kurzfarbwerktechnologie mit KBA Rapida 74G-5+L Erfolg durch neue Wege und Begeisterung für Innovationen Der Anspruch, sich durch qualitätsund umweltbewusste Prozesse, Dienstleistungen und Produkte vom Wettbewerb zu Geschäftsführer Thomas Lyer: „Um im Wettbewerb zu überleben, müssen wir uns ändern, uns dabei auch auf neue Wege einlassen und oftmals mutige Entscheidungen treffen. Produkte und Dienstleistungen der Anbieter werden zunehmend vergleichbar. Nur durch eine überzeugende strategische und technologische Positionierung unseres Unternehmens kann eine nachhaltige Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb erzielt werden. Lieber innovativ anders, als im Mainstream verschollen. Dabei gilt es, neue wirtschaftliche und technologische Chancen zu erkennen sowie mögliche Risiken und Nebenfolgen zu berücksichtigen!“ Entsprechend investierte die Druckerei Nien- differenzieren, bestimmt die Investitionsentscheidungen der Hamburger Druckerei Nienstedt GmbH. Vor einem knappen Jahr entschied sich die Geschäftsleitung, ihre konventionellen Bogenoffsetmaschinen SM74-2, SM74-4 und SORM-1 durch eine wasserlos druckende Fünffarbenmaschine KBA Rapida 74G mit Kurzfarbwerken und Druckerei Nienstedt GmbH: 1975 zog das Unternehmen in das neu erbaute Firmengebäude am Bargkoppelweg in Hamburg Lackierturm zu ersetzen. Gemeinsam zum Erfolg (v.l.n.r.): Drucker Mathias Gubsch, Druckermeister Manfred Merten, Geschäftsführer Thomas Lyer und Leiter KBA-Vertriebsbüro Nord Ralf Engelhardt 10 Report 31 | 2008 stedt GmbH Anfang 2007 in die innovative Gravuflow™-Kurzfarbwerktechnologie ohne Wasser und Zonenschrauben. Eine sorgfältige Montage und die optimale Abstimmung aller Systemkomponenten führten zur schnellen Integration der Rapida 74G-5+L in die Unternehmensprozesse. Dabei sichern permanente Prozessoptimierung und das Einhalten definierter Standards eine hohe Produktivität, Qualität und Kundenzufriedenheit. Seit Anfang August 2007 werden mit der Rapida 74G-5+L überwiegend vierfarbige Druckprodukte wie Broschüren und Prospekte effizient produziert. Die exakt definierte und konstante Farbübertragung der Rasterwalze und identische Durchmesser von Farbauftragwalze und Plattenzylinder sichern auch bei Flächen einen qualitativ hochwertigen Druck auf unterschiedlichsten Bedruckstoffen. Vor allem nicht saugende Materialien wie metallisierte oder lackierte Papiere und Folien lassen sich in hoher Qualität sehr wirtschaftlich bedrucken. Das 5. Druckwerk ermöglicht den Einsatz von Sonderfarben inklusive Metallic-Farben. Zudem kann eine große Zahl an Sonderfarben in CMYK simuliert werden. „Die Gravuflow-Kurzfarbwerktechnologie überzeugt durch ihre Farbsicherheit und exakte Reproduzierbarkeit“, bestätigt Drucker Mathias Gubsch. Am Ende zählt der Kundennutzen „Ausschließlicher Maßstab für den Projekterfolg ist der für unsere Kunden generierte Nutzen: Die Rapida 74G bietet uns eine Lösung zur Erfüllung der stetig steigenden Kundenanforderungen an Qualität, Kontinuität und Zuverlässigkeit“, sagt Thomas Lyer. In der Druckerei Nienstedt GmbH ist man von der Gravuflow™-Technologie überzeugt. Bei durchschnittlichen Auflagen zwischen 500 und 5.000 Bogen wirken sich die deutlich kürzeren Rüstzeiten und die minimale Makulatur besonders positiv aus: Bei der Rapida 74G entfallen das Justieren der Farb- und FeuchtwalZeitersparnis und Effizienzsteigerung: Automatisierter Plattenwechsel für kleine Auflagen und kurze Rüstzeiten Im Rahmen einer Open House-Veranstaltung bei der Druckerei Nienstedt informierte KBA-Nord Mitte November über die Möglichkeiten mit der Rapida 74G zen und das aufwendige Einstellen der Farb-/ Wasserbalance. Auch bei Druckunterbrechungen oder auftragsbedingten Wartezeiten bleibt die Farbe optimal eingestellt. Zusätzlich kann bei der Rapida 74G auf die regelmäßige Reinigung und Pflege der Farb- und Feuchtwalzen verzichtet werden. Die ImpactWascheinrichtungen mit vorgefeuchteten Waschtüchern sorgen für ein optimales Reinigungsergeb- nis der Farbauftragwalze und des Gummizylinders bei geringem Wasser- und Waschmittelverbrauch. „Die einfache, selbsterklärende Bedienung der Rapida 74G-5+L ermöglicht auch Erstanwendern einen schnellen Einstieg in die Gravuflow-Kurzfarbwerktechnologie“, fasst Druckermeister Manfred Merten zusammen. „Durch den Verzicht auf Feuchtwerke und Farbzonenschrauben bietet uns die Rapida 74G optimale Möglichkeiten zur Prozessstandardisierung und Qualitätssicherung. Durch weniger Parameter werden die komplexen Wechselwirkungen im Druckprozess wesentlich reduziert. Jetzt ist Schluss mit Justieren, Probieren, Fummeln und Tricksen! Voraussetzung für eine hohe Prozesssicherheit ist die perfekte Abstimmung und Regelung aller Komponenten“, betont Mathias Gubsch. „Unsere Motivation und Begeisterung für Innovationen und die fachliche Kompetenz des Herstellers sind letztendlich die Basis für unseren Erfolg.“ Anja Hagedorn [email protected] Report 31 | 2008 11 Bogenoffset | Trends W as bisher mit zwei Bogenoffsetmaschinen nebenei„ nander gemacht wurde, kann heute auf einer produziert werden“, umreißt Ulrich Göller, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, die Erfahrungen aus den ersten Produktionswochen mit der großformatigen Rapida 142-Wendemaschine. Doch bevor es so weit war, musste bei Koelblin Fortuna einiges von der Vorstufe bis in die Weiterverarbeitung hinein umstrukturiert werden: Eine Woche bevor die Maschine kam, wurde für den Großformatdruck ein AGFA-CtP-System Avalon VLF 60 installiert – eines der ersten dieser Formatklasse in Deutschland für prozesslose Platten. In der Weiterverarbeitung kamen eine großformatige Falzmaschine von MBO sowie eine Schneideanlage hinzu. Weniger Limitationen als angenommen Eineinhalb Jahre ist die Entscheidung für das Großformat jetzt her. Dieser ging eine Vielzahl von Tests voraus. Nicht alles entsprach gleich den Vorstellungen des Managements von Koelblin Fortuna, doch schon wenige Wochen nach Produktionsbeginn zeigt die Rapida 142-Achtfarben, dass sie mehr kann als erwartet. Ab 60 g/m2 lässt sich jede Grammatur verarbeiten, egal ob mattes, glänzendes oder Naturpapier. Die zuweilen verbreitete Meinung, großformatige 4 über 4-Produktion mit glänzenden Papieren könne man vergessen, ist damit widerlegt. Auch Bücher mit extrem hoher Farbbelegung und 6 bis 7 PunktNegativschriften auf schwarzem Fond sind ohne Qualitätseinschränkungen produziert worden. Voraussetzung ist nach den Erfahrungen bei Koelblin Fortuna nur, dass die Bogen im entsprechenden Format gefalzt werden können. Anfangs war sich Udo Bucherer, Technischer Betriebsleiter des Unternehmens, nicht sicher, ob bei kompli- Das Management-Team von Koelblin Fortuna, v.l.n.r.: Geschäftsführender Gesellschafter Ulrich Göller, die Geschäftsführer Gerhard Weinelt und René A. Kühn sowie Technischer Betriebsleiter Udo Bucherer 12 Report 31 | 2008 Auf über 5.400 m2 Produktions- und zusätzlich knapp 3.000 m2 Bürofläche beschäftigt Koelblin Fortuna in Baden-Baden über 200 Mitarbeiter 4 über 4 im Großformat mit Rapida 142 bei Koelblin Fortuna Was zwei Maschinen produziert haben, macht jetzt eine In der ehemaligen Hofbuchdruckerei Ernst Koelblin in Baden-Baden produzierte früher eine Koebau-Rotation, Baujahr 1928. Schon länger ist das Unternehmen nicht mehr im Zeitungsdruck tätig. Seit der Fusion mit FortunaDruck im Jahr 2000 wuchs das Druckhaus zu beachtlicher Größe und produziert heute unter dem Namen Koelblin Fortuna mit fünf Bogenoffset- und einer Buchdruckmaschine auf 5.400 m2 Fläche. Jüngste Investition ist eine Achtfarben-Rapida 142 mit Bogenwendung für den 4 über 4-Druck. zierten Bedruckstoffen und Formen in der Vorstufe eine Drucklängenkorrektur zur Vermeidung von Passer-Problemen vorgenommen werden muss. Aber auch diese Befürchtung erwies sich bisher als unbegründet. Zurzeit produziert die Rapida 142 im vierfarbigen Schön- und Widerdruck mit mittleren Leistungen. Diese sollen in den nächsten Monaten Schritt für Schritt weiter erhöht werden. Schließlich befindet sich die Mannschaft an der Rapida immer noch in der Übungsphase. Das klappt großartig und Udo Bucherer hebt das große Engagement seiner Drucker hervor. Hohe Wirtschaftlichkeit hilft bei neuen Aufträgen Interessante Website: www.koe-for.de Sven Schupp richtet einen der eher seltenen Schöndruck-Aufträge am Leitstand der Rapida 142 ein Die Verteilung der Produktion auf die unterschiedlichen Maschinenformate wird von der Kalkulation gesteuert. Kleine Aufträge gehen auf die IIIb-Maschinen, größere mit hohen Auflagen oder großen Seitenumfängen werden auf der Achtfarben-Rapida 142 im Schönund Widerdruck produziert. Als Vision könnte sich Ulrich Göller eine zweite Rapida 142 für den 4 über 4-Druck vorstellen sowie eine reine Schöndruckmaschine im IIIbFormat. Dann würden z.B. Achtseiter mit 5.000er Auflage zum Umschlagen auf der SchöndruckMaschine laufen, wofür nur vier oder fünf Druckplatten notwendig wären. Fast alle umfangreicheren Produktionen sind dagegen nach seiner Einschätzung auf der Rapida 142 wirtschaftlicher zu produzieren. Bereits heute sehen die Geschäftsführer zusätzliche Aufträge für ihr Unternehmen. „An Produktionen, die wir früher haben sausen lassen, kommen wir jetzt eher ran. Insofern bringt uns die Maschine auch neue Aufträge“, ist sich Ulrich Göller sicher. Wenn typische IIIb-Aufträge ausgeschrieben werden, bieten 20 Drucker diese im 4 über 4-Prozess an. Da ist man oft nicht der günstigste Anbieter. Im doppelten Format mit entsprechenden Auflagen oder Umfängen sieht die Kalkulation aber ganz anders aus. In den weniger auftragsstarken Monaten zu Beginn des Jahres 2008 wird sich erstmals zeigen, ob sich diese Erwartung erfüllt. Kunden von Koelblin Fortuna sind vor allem Verlage für Zeit- schriften und Bücher, Industrieunternehmen und öffentliche Auftraggeber aus allen deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden. Daneben ist Koelblin Fortuna eines der präferierten Druckunternehmen von Bundestag und Bundesregierung. Hierfür müssen spezielle Anforderungen an die Technik nachgewiesen werden. Die Rahmenverträge regeln z.B. Produktionszeiten für bestimmte Auftragsumfänge sowie das gesamte Qualitäts- und Leistungsprofil. Weniger Maku durch schnelle Farbregelung Eine positive Überraschung erlebte Koelblin Fortuna mit der Farbregelung an der Rapida 142. Messung und Regelung mit DensiTronic S gehen wesentlich schneller als gedacht. So können auch schnell verkaufbare Bogen produziert werden. Das kurze Farbwerk von KBA Dank Wechselsprech-Anlage ist die Verständigung zwischen den Bedienern an Anleger und Auslage der langen Rapida 142-Wendemaschine kein Problem sorgt dafür, dass neue Einstellwerte ohne große Zeitverzögerung auf dem Bogen ankommen. „Die Drucker verlassen sich darauf“, ist die Erfahrung von Ulrich Göller. Die messtechnische Qualitätskontrolle schließt zudem Fehler im Vergleich zur subjektiven Kontrolle durch das Drucker-Auge aus und liefert den Auftraggebern einen objektiven Qualitätsnachweis. Die Online-Übertragung der Voreinstell-Daten aus der Druckvorstufe und die PlattenwechselVollautomaten beschleunigen Rüstvorgänge und bringen die Rapida 142 schnell wieder in Druck. Die Maschine ist in eine automatische Farbversorgung aus Großgebinden integriert. So wird immer mit frischer Farbe produziert. Komplette Ausstattung Koelblin Fortuna ist ein vollstufiges Unternehmen mit einer beachtli- In der Weiterverarbeitung wurde eine großformatige MBO-Falzmaschine installiert. Aufgrund der hohen Produktivität der Rapida 142 wird bald eine zweite dazukommen müssen chen technischen Ausstattung. Von der Layout-Erstellung bis hin zu Lagerung und Versand reicht das Portfolio. Adressier- und Frankiermaschinen, Folieneinschweißtunnel, Umreifungs- und Kuvertiermaschinen sowie 2.000 Palettenplätze im Fertigwarenlager sprechen für hohe Kapazitäten weit über Druck und Verarbeitung hinaus. In der Buchbinderei sind sieben Falzmaschinen für alle gängigen Falzformate im Einsatz. Dazu kommen eine Klebebindestraße mit angeschlossener Zusammentragmaschine und PUR-Ausstattung, zwei Sammelheftmaschinen, Planschneider, Bohr- und Banderoliermaschinen. Insgesamt beschäftigt Koelblin Fortuna 130 fest angestellte Mitarbeiter und 30 Teilzeitkräfte. Im angeschlossenen Buchund Pressevertrieb sind es noch einmal bis zu 80. Bei so einer umfangreichen Ausstattung bleibt es nicht aus, dass neben Broschuren (Zeitschriften und Werbebroschuren, egal ob klebegebunden oder rückendrahtgeheftet) und Büchern auch eine Vielzahl anderer Produkte hergestellt werden. Ein Teil der Produktion ist GMP-zertifiziert (Good Manufacturing Practice: Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung in der Produktion von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Medizinprodukten), daneben soll im Februar/ März die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council: Verwendung von Produkten aus nachhaltiger Forstwirtschaft) erfolgen. Martin Dänhardt [email protected] Report 31 | 2008 13 Bogenoffset | Supergroßformat Bereits zwei Rapida 205 produzieren heute in der neu erbauten Fabrik von Capital Print & Display in London Acht KBA-Super-Jumbos produzieren auf der britischen Insel RAPIDA 205: Heute ein Muss für PoS-Drucker Mit insgesamt acht Jumbos der Baureihe Rapida 205, die derzeit im United Kingdom installiert sind, greift KBAs „Riese“ auch den bisher scheinbar unverwüstlichen Siebdrucksektor an. D ie technologische Kompetenz und Marktführung von KBA im Großformat sind seit Jahrzehnten unbestritten und erstrecken sich seit der drupa 2004 auch auf das Supergroß- oder XXLplus-Format. Mehr als 200 Druckwerke der Baureihen Rapida 185 und 205 sind seit ihrer Markteinführung in Europa, Amerika und Asien in Produktion gegangen. Nirgends sind die dadurch geschaffenen neuen Möglichkeiten offensichtlicher als in Großbritannien. Dort kündigt die 2 MeterMaschine Rapida 205 eine grundlegende Veränderung in einem Sektor an, der vorher hauptsächlich vom großformatigen Siebdruck dominiert wurde. Heute ist die Rapida 205 für alle diejenigen, die im PoS-Sektor tätig sind und die von hartem Konkurrenzkampf geprägte Markenartikel- und 14 Report 31 | 2008 Lebensmittelindustrie bedienen, ein MUSS, um mithalten und überleben zu können. Derzeit produzieren acht Fünffarben-Rapida 205 mit UV-Ausstattung in UK in einem Marktsegment, in dem der Londoner Großformatspezialist Capital Print & Display eine herausragende Rolle spielt. Dies unterstreicht auch der kürzliche Umzug in eine brandneue Fabrik in Beckton Waterfront in Ost-London. Augustus Martin, ebenfalls schon seit langem ein Top-Lieferant von PoS-Material, war auf der Insel der erste Anwender, der in die KBA Supergroßformat-Technologie investiert und Ende 2005 eine Rapida 205 installiert hat. Danach kamen Capital, Odessa Offset, NSL, St Ives SP Group, B&P Group und Showcard Print. NSL in Newcastle war der erste reine Siebdrucker, der unerschrocken den Sprung in den 2mBogenoffset gewagt hat, was sich im Endeffekt als so erfolgreich erweist, dass weitere Investitionen in KBA-Maschinen zu erwarten sind. NSL-Geschäftsführer Duncan Hesse ist überzeugt, dass die Rapida 205 perfekt auf das von Siebdruckern verwendete Format ausgelegt ist, welches die Übertragung der Arbeit von einem Druckverfahren auf ein anderes relativ leicht macht. Les Thomas, Geschäftsführer der B&P Group in Cheshire, spricht von einer komplizierten Planungsphase, als es in seiner Firma darum ging, zu den existierenden Siebund Digitaldruckanlagen Bogenoffsetmaschinen hinzuzufügen. „Wir mussten in großem Maßstab planen und uns von der Masse abheben“, sagt er. „Außerdem hatten wir eine Kampagne – Offset und Siebdruck – um alles unter einem Dach in unserer Firma zu vereinen.“ Super-Jumbos mit allen Standards Die Rapida 205 ist ein „Riese“ mit allen Standards. Für die Anlieferung dieses Giganten braucht es bis zu 20 LKWs. Wenn sie dann produziert, wiegt ein Papierstapel allein schon über drei Tonnen! Mit einem riesigen Bogenformat von 1.510 x 2.050 mm beinhaltet die Maschine alle Vorteile der seit langem bewährten Rapida 162, wie z.B. die bewährte 7-Uhr-Stellung der Zylinder oder doppeltgroße Druckzylinder. Die Maschine bietet weiterhin einen wellenlosen Anleger, Geschwindigkeiten von bis zu 9.000 Bogen/h, eine Ultraschall-Doppelbogenkontrolle und eine Schwinganlage für die sanfte Beschleunigung in der Bogenzuführung. Daneben verfügt die Rapida 205 über ein kurzes Farbwerk mit nur 16 Walzen für eine geringe Anlaufmakulatur, kurze Waschzeiten und eine unübertroffene Reaktionsschnelligkeit. Exzellente Bedruckstoffflexibilität für Verarbeitung von Papier, Displaykarton, Mikrowelle, Plastik und aluminiumkaschierten Bedruckstoffen von 0,1 mm bis 1,6 mm rundet die Liste der Vorteile der Rapida-SuperJumbos ab. Kunden fordern mehr und mehr Offsetqualität, aber erfolgreiche PoS-Drucker müssen einen Mix von Sieb-, Digital- und Offsetdruck anbieten. Mit seinen Ursprüngen in der chinesischen und japanischen Schablonentechnik fand der oft als das kreativste aller Druckverfahren bezeichnete Siebdruck Anfang des 20. Jahrhunderts seine Anhänger in den Vereinigten Staaten und in den zwanziger Jahren in Großbritannien. Mechanisierung – die verbesserte Handhabung des Siebdrucks selbst und die Steuerung des Gummiwischers machten den Siebdruck in den 40er Jahren zu einer kommerziellen Option. Als ursprünglich einfarbiger Prozess, waren die handbetriebenen frühen Tage des Siebdrucks weit entfernt von heutigen supergroßformatigen Siebdruckanlagen von Herstellern wie Thieme oder Svecia. Dennoch liegen die hoch entwickelten Siebdruckanlagen noch immer nur bei ungefähr der Hälfte des Preises einer Offsetmaschine im Supergroßformat, erreichen aber auch nicht annähernd deren Produktivität. Siebdruck contra Offset Peter Kiddell, führender Berater und derzeitiger Präsident von UK’s Digital Screen Printing Association gibt zu, dass der Siebdruck jetzt auf vielen Gebieten den zweiten Platz hinter dem großformatigen Offsetdruck einnimmt. Er sagt: „Die Siebdruckindustrie hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre geändert und am drastischsten während der letzten fünf Jahre. Großformatige Offsetmaschinen wie die KBA Rapida 205 werden auf dem PoS-Sektor sehr erfolgreich eingesetzt.“ Der Siebdruck, so sagt er, wird heute am stärksten vom Offset verdrängt, aber auch durch den Digitaldruck für kleine Auflagen und Neben den zwei Rapida 205 produzieren bei Capital auch Siebdruck-Anlagen, darunter rechts eine hochmoderne Thieme 5070 vielleicht erscheint da noch ein weiterer Gegner am Horizont – der Hochgeschwindigkeits-Inkjet. In anderen Marktsegmenten jedoch macht der Siebdruck sagenhafte Fortschritte – bei der Herstellung von gedruckten Schaltungen (Leiterplatten), auf dem Arzneimittelsektor und in vielen Bereichen der Schilderherstellung. Hat Großbritannien mit mittlerweile acht produzierenden Rapida 205-Anlagen eine Sättigung bei Super-Jumbo-Anlagen im Bogenoffset erreicht? Christian Knapp, Managing Director von KBA (UK) und ein überzeugter Anhänger von langen oder großen Bogenoffsetmaschinen, glaubt dies nicht und sieht weitere Marktchancen, die es auszuschöpfen gilt: „Im heutigen schwierigen Marktumfeld ist es für uns alle erforderlich, härter und effizienter zu produzieren und einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen. Die Rapida 205 ist ein vorzügliches Beispiel für geringe Makulatur, kurze Rüstzeiten, hohe Automatisierung und effizientes Arbeiten in einem fest umrissenen Marktsegment.“ Terry Ulrick [email protected] Hohe Wirtschaftlichkeit auch für kleine Auflagen sind für viele ehemalige Siebdrucker in Großbritannien der Anlass, in den Bogenoffset im Super-Jumbo-Format zu wechseln Report 31 | 2008 15 Bogenoffset | Italien M it je einer Vier- bzw. Fünffarben-Großformatmaschine Rapida 162a im Format 120 x 162 cm und einer Sechsfarben-Rapida 105 mit Lackturm und Hybridausstattung im Format 74 x 105 cm hat SAN in ein HightechTrio investiert. Die bereits seit 1998 bestehende enge Zusammenarbeit zwischen SAN und KBA-Italia im Großformat wurde damit auf das Mittelformat ausgedehnt. Der neue Firmensitz der Stamperia Artistica Nazionale in Trofarello bei Turin bietet ideale Produktionsbedingungen Fünf KBA-Maschinen seit 1998 Mit dem im September 2007 angelaufenen Rapida-Trio der neuesten Generation hat SAN innerhalb weniger Jahre bereits in fünf KBAMaschinen investiert. Dabei eröffnet die KBA Rapida 105 als erste Hybrid-Maschine im Unternehmen Stamperia Artistica Nazionale noch anspruchsvollere Möglichkeiten im Bereich der Inline-Veredelung. Der Bogenoffset-Bereich wurde mit der jüngsten Investition auf sechs Produktionslinien mit jetzt insgesamt 28 Druckwerken erweitert. Wie schon der Firmenname verrät widmet sich das bereits in vierter Generation aktive Familienunternehmen in der piemontesischen Metropole von Beginn an mit großem Erfolg der Herstellung künstlerisch und qualitativ außergewöhnlicher Druckerzeugnisse. Damit hat sich SAN weit über die Grenzen Italiens hinaus einen erstklassigen Ruf erworben. Zu den Auftraggebern zählen zahlreiche renommierte nationale und internationale Buch- und Zeitschriftenverlage wie Mondadori Bei einem Open House stellte das 1926 gegründete Traditionsunternehmen seine jüngsten Investitionen vor Neue Mittel- und Großformat-Rapidas bei Stamperia Artistica Nazionale in Turin Mit Hightech-Trio fit für die Zukunft Der 28. November 2007 zählt in der über 80-jährigen Firmengeschichte der Stamperia Artistica Nazionale (SAN) in Turin zu den bedeutenden Meilensteinen. Bei einem Open House präsentierte das 1926 von Giovanni Carmagnola gegründete Traditionsunternehmen seinen neuen Produktionsstandort im Industriegebiet von Moncalieri/Trofarello und stellte seine jüngsten Investitionen im Mittel- und Großformat vor. und De Agostini, aber auch namhafte Industriekunden wie Fiat und Ferrero, für die SAN Kataloge, Prospekte, Geschäftsberichte und andere hochwertige Druckerzeugnisse produziert. Kunden aus Deutschland, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Kanada wissen die Kompetenz von SAN ebenfalls zu schätzen. Die Exportquote liegt Lea Carmagnola (Vertrieb), Generaldirektor Francesco Ricci, Pietro Carmagnola (Produktion), Giovanni Carmagnola (Administration/Finanzen) und KBA-Italia-Geschäftsführer Joachim Nitschke (v.l.n.r.) vor der neuen Rapida 105 mit Hybridausstattung 16 Report 31 | 2008 bei ca. 20 Prozent. Ein eigenes Vertriebs-Team betreut die Kunden im In- und Ausland und präsentiert die aktuellsten Produktionsverfahren. Neues Domizil für moderne Technik Mit einer Gesamtinvestition von 16 Millionen Euro, davon zehn in Gebäude und sechs in neue Maschinen hat SAN die Weichen für die Zukunft gestellt. Der neue, 20.000 m2 große Firmensitz liegt logistisch günstig an den Autobahnen nach Savona, Piacenza und Brescia und bietet mit einer Produktionsfläche von 11.000 m2 ideale Arbeitsbedingungen für Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung, Buchbinderei und Versand. KBA-Italia-Geschäftsführer Joachim Nitschke (links) überreichte an SAN-Präsident Carlo Carmagnola ein Meisterwerk und einen Bildband des italienischen Künstlers Giorgio Milani Zwei neue KBA Rapida 162a in Vier- und Fünffarben-Version verstärken die Großformatabteilung von SAN Die Sechsfarben-KBA Rapida 105 ist die erste Hybrid-Maschine bei Stamperia Artistica Nazionale Alte Werte und Tugenden von höheren Druckkapazitäten sei das Ziel der jüngsten Investition gewesen, sondern die Schaffung eines an Flexibilität und hoher Produktivität orientierten Workflows, der alle Ansprüche an Produktdesign, Auflagengrößen und Lieferzeiten erfüllt. 1998 habe man mit KBA einen Partner gefunden, der mit seinen innovativen Technologien ein idealer Wegbegleiter sei. Zwar sei es ungewöhnlich, zeitgleich in drei neue Maschinen zu investieren. Man habe sich aber entschlossen, mit einer neuen Maschinengeneration im Groß- und Mittelformat am Markt deutliche Signale zu setzen. Neben ihrer hohen Qualität und Fortdruckgeschwindigkeit böten die neuen KBA-Maschinen einen hohen Bedienkomfort und sehr Beim Open House überreichte KBA-Italia-Geschäftsführer Joachim Nitschke an die Unternehmerfamilie Carmagnola als Zeichen der Wertschätzung ein Meisterwerk und einen Bildband des italienischen Künstlers Giorgio Milani. Der Präsident von Stamperia Artistica Nazionale, Dott. Carlo Carmagnola, blickte auf die von erfolgreichen Entwicklungsphasen, aber auch von kriegsbedingten Rückschlägen geprägte, 80-jährige Firmengeschichte zurück. Von der Gründung der kleinen Druckerei in der Via Carlo Alberto über mehrere mit Betriebserweiterungen verbundenen Umzüge bis hin zur Investition in den neuen Standort ließ er den Aufstieg zur industriellen Druckerei Revue passieren. Zu den Auftraggebern von SAN zählen neben renommierten Buch- und Zeitschriftenverlagen auch große Industriekunden Die Stamperia Artistica Nazionale ist mit ihrer modernen Rapida-Flotte in die ChampionsLeague der italienischen Bogenoffset-Drucker aufgestiegen Über alle Familien-Generationen hinweg sei die Liebe zur Kunst und die Verpflichtung zu außergewöhnlicher Qualität Kern der Unternehmensphilosophie gewesen. Dieses Leitbild habe maßgeblichen Anteil an der guten Marktposition. Marktorientierte Investitionen Generaldirektor Francesco Ricci, der die Stamperia Artistica Nazionale auf dem weiteren Weg in die Zukunft führt, wies darauf hin, dass man trotz der Besinnung auf alte Werte und Tugenden nicht umhin komme, die aktuellen Marktentwicklungen genau zu beobachten und entsprechend zu agieren. Es sei eine Notwendigkeit, permanent zu investieren und zu innovieren. Nicht nur der Aufbau kurze Einrichtzeiten und seien damit die Grundlage für wirtschaftliche Effizienz. Gemeinsamer Start nach Maß Die Inline-Fertigung mit Hybridfarben, UV-Lacken und UV-/IR-Trocknung sowie das Qualitätsmanagementsystem DensiTronic S ermöglichen SAN neue Gestaltungsmöglichkeiten und Produktionsstandards. Nach Aussage von Francesco Ricci hat KBA alle zugesicherten Termine gehalten. Die drei neuen Rapidas haben vom Start weg die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Man sei mit dem erweiterten Maschinenpark für die Zukunft gut gewappnet. Florierendes Full-Service-Unternehmen Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung bat Generaldirektor Francesco Ricci zu einer Betriebsbesichtigung. Die zahlreich erschienenen Gäste konnten sich beim Rundgang durch die neuen Firmengebäude davon überzeugen, dass die Stamperia Artistica Nazionale mit ihrer modernen Rapida-Flotte in die ChampionsLeague der italienischen Bogenoffset-Drucker aufgestiegen ist. Die moderne CtP-Vorstufe, die großen Druckkapazitäten und die ebenfalls hoch automatisierte Buchbinderei und Weiterverarbeitung sind die Standbeine eines florierenden Full-Service-Unternehmens. Gerhard Renn [email protected] Report 31 | 2008 17 Bogenoffset | Verpackung S chritt für Schritt hat das Traditionsunternehmen aus Büchen bei Hamburg den ProzessStandard Offsetdruck nach der Norm ISO 12647-2 eingeführt und umgesetzt. Der Verband Druck und Medien Nord bestätigte nach einer umfangreichen Prüfung, dass die strengen Auflagen des Standards erfüllt werden. Zum ersten Mal konnte damit ein Verpackungsdrucker in Deutschland mit Chromoduplex-Karton den zertifizierten ProzessStandard Offsetdruck erreichen. Schur Pack Germany stellte damit seine Innovationsfähigkeit unter Beweis. Produziert wird auf drei Rapida 142-Großformatmaschinen mit je sechs Farbwerken und Lackturm sowie auf einer Achtfarben-Rapida 105 mit Doppellack-Ausstattung, also einer 12Werke-Maschine. Premiere bei Schur Pack Germany in Büchen: ProzessStandard Offset nun auch im Verpackungsdruck Seit kurzem produziert Schur Pack Germany nach dem international einheitlichen ProzessStandard Offsetdruck. Das Besondere: Das Unternehmen ist die erste Verpackungsdruckerei in Deutschland, die das begehrte Zertifikat für die Produktion mit dem für Verpackungsdrucker relevanten Chromoduplex-Karton erhalten hat. Von der verlässlichen und reproduzierbaren Druckqualität profitieren am meisten die Auftraggeber aus der MarkenartikelIndustrie. Bei der Übergabe der Urkunde zur Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck (v.l.n.r.): Klaus Madsen, Geschäftsführer Schur Pack Germany; Stefan Brunken, Verband Druck und Medien Nord; Produktionsplaner Carsten Schröder; Karl Lederer, Leiter der Druckvorstufe; Betriebsleiter Jan Bollweg sowie Druckereileiter Michael Verch Genau definierter Herstellungsprozess Der ProzessStandard Offsetdruck versteht sich als eine „moderne Philosophie der Druckproduktion“. Er sichert die Produktion von der Datenerfassung bis zum fertigen Druck und bildet die Grundlage für einen verlässlichen und jederzeit zu gleichen Bedingungen wiederholbaren Herstellungsprozess. Deshalb enthält er neben den theoretischen Methoden auch ganz konkrete Arbeitsanweisungen, die Schritt für Schritt nachvollzogen werden. Die durch den Standard vorgegebenen Sollwerte werden in der laufenden Produktion geprüft. Durch die ständige Prozesskontrolle wird bei Schur Pack eine konstante Qualitätssicherung gewährleistet. Ob eine Druckerei den ProzessStandard Offsetdruck erfüllt, muss das entsprechende Unternehmen in einem recht umfangreichen Prüfverfahren nachweisen. Die Prüfung erstreckt sich auf den Datencheck, das Scannen von Vorlagen, das Anfertigen der Proofs, die Herstellung der Druckplatten und einen Auflagendruck von 5.000 Bogen. Anschließend wird ausgewertet, ob die Druckprodukte die vorgegebenen Werte und Toleranzen einhalten. Erst wenn dies der Fall ist, wird das Zertifikat verliehen. Das abschließende Urteil fällen ein Mitglied der 18 Report 31 | 2008 Medien und die FOGRA kontinuierlich weiterentwickelt. Dadurch wird gewährleistet, dass neue Maschinengenerationen oder veränderte Produktionsabläufe angemessen berücksichtigt werden. Standard beginnt in der Vorstufe Forschungsgesellschaft Druck (FOGRA) und ein Mitglied des zuständigen Landesverbands im Bundesverband Druck & Medien, im Fall Schur Pack der in Hamburg ansässige Verband Druck und Medien Nord. Ähnlich wie die TÜV-Plakette am Auto gilt auch das Zertifikat des ProzessStandard Offsetdruck nur für zwei Jahre – dann muss es erneut durch eine Prüfung erworben werden. So wird sichergestellt, dass die Produktion kontinuierlich verbessert und das hohe Niveau in einer Druckerei gehalten wird. Der ProzessStandard Offsetdruck selbst ist kein statisches Instrument, sondern wird durch den Bundesverband Druck und Bereits im April 2005 hat Schur Pack auf Anregung von Betriebsleiter und Prokurist Jan Bollweg damit begonnen, die Produktion auf die Vorgaben des ProzessStandard Offsetdruck auszurichten. Unterstützt und umfassend betreut wurde das Unternehmen vom langjährigen Partner IPM Müller und Resing. Die Umstellung Information zum Unternehmen: Nach den eindeutigen Vorgaben des ProzessStandard Offsetdruck produzieren bei Schur Pack drei Rapida 142-Großformatmaschinen (Foto) und eine Achtwerke-Mittelformat-Anlage KBA Rapida 105. Auf der Antriebsseite tragen alle Rapidas individuelle Namen Schur Pack Germany gehört zum dänischen Schur Konzern. Der Konzern befindet sich im Familienbesitz und ist neben der Produktion von flexiblen Verpackungen und Kartonverpackungen auch im Maschinen- und Anlagenbau aktiv. Weltweit sind rund 1.500 Mitarbeiter für den Konzern tätig. Schur Pack Germany in Büchen wird vom dänischen Geschäftsführer Klaus Madsen geleitet und beschäftigt derzeit rund 210 Mitarbeiter. Bei Schur Pack Germany werden Kartonverpackungen, vorwiegend für die Lebensmittelbranche, hergestellt. Das Unternehmen erfüllt dabei den strengen Hygiene-Standard BRC/IOP. und die Standardisierung fing in der Druckvorstufe an. Dort wurde der Grundstein für das durchgängige Farbmanagement gelegt – einer der wichtigsten Punkte innerhalb des ProzessStandard Offsetdruck. Ziel war es, dass Zwischen- und Endergebnisse der Druckproduktion stets eine vorhersehbare Farbqualität aufweisen. Schur Pack Germany hatte deshalb massiv in der Druckvorstufe in leistungsfähige Messgeräte, neueste Rechner sowie kalibrierbare Monitore für alle Arbeitsplätze investiert. Aufgrund des durchgehenden Colour-Management können Kunden und Druckereimitarbeiter schon auf dem Proof erkennen, wie die Farben im späteren Auflagendruck aussehen werden. In diesem Stadium eines Auftrags lassen sich Korrekturen relativ einfach ausführen und böse Überraschungen im Druck vermeiden. Die Proofs werden darüber hinaus farbmetrisch vermessen, so dass exakte Referenzwerte vorliegen. Das erleichtert die externe Kommunikation mit den Agenturen und Auftraggebern. Die internen Abläufe profitieren ebenfalls von den klaren Vorgaben. Zur ständigen Prozessanalyse nutzt Schur Pack die Software PrintProcessControl von IPM. Sie kontrolliert unter anderem die Farbwerte, die Tonwertzunahme, die Tonwertspreizung und die Graubalance. die wichtigen Parameter einzeln und im Zusammenhang erklärt sowie die Bedienung der Messgeräte ausführlich erläutert und geprobt. Dabei wurde neben den nackten Zahlen auch auf die Relation der Messergebnisse zur Praxis geachtet. Einheitlicher Markenauftritt Nadine Detjen und Martin Holz kontrollieren den Bogenaufbau in der Druckvorstufe Thomas Bleek misst mit dem Mess- und Regelsystem DensiTronic S der Rapida 142 die Farbdichten Gleiche Bedingungen im Druck Alle Bogenoffsetmaschinen von KBA, die bei Schur Pack zum Einsatz kommen, werden mit einem zusätzlichen Start-up-Paket ausgerüstet, für das ebenso IPM verantwortlich zeichnet. Das bedeutet, die Maschinen werden schon bei der Inbetriebnahme in den individuellen Workflow der Druckerei eingebunden und auf die jeweiligen Bedruckstoffe hin optimiert. Bei Schur Pack mussten zunächst verschiedene Kartonqualitäten eingemessen werden, um verbindliche Kennlinien zu erhalten und die passenden Maschineneinstellungen treffen zu können. Alle Druckmaschinen und die dazugehörenden Komponenten wurden so abgestimmt, dass identische Voraussetzungen vorliegen. Davon Der ProzessStandard Offsetdruck bringt zahlreiche Vorteile für die Auftragsabwicklung. Durch eindeutige Vorgaben werden Zusammenarbeit und Kommunikation aller am Produktionsprozess von Drucksachen beteiligten Partner verbessert. Zwar müssen die Reprohäuser und Agenturen die Daten standardgerecht aufbereiten – doch die Verlässlichkeit im Druck gleicht diesen kleinen Mehraufwand aus. Für die Kunden ist darüber hinaus entscheidend, dass sie dank des ProzessStandard Offsetdruck bei ihren Druckprodukten vergleichbare Ergebnisse im Verpackungs- und im Akzidenzdruck erwarten können. Das ist besonders wichtig, wenn neben Verpackungen bei einer weiteren Druckerei Broschüren, Kataloge, Flyer oder Werbeaufsteller produziert werden sollen. Halten sich alle beteiligten Unternehmen an den Standard, sehen auch die Farben auf allen Drucksachen gleich aus. Dadurch bleibt der einheitliche und wieder erkennbare Auftritt einer Marke gewahrt. Fazit Karl Lederer (l.), Leiter der Druckvorstufe, und Druckereileiter Michael Verch bei Messung und Kontrolle des o.k.-Bogens am Leitstand der Rapida 142 profitiert auch der Auftraggeber: Zum einen sind die Druckergebnisse reproduzierbar, egal auf welcher Maschine der Erst- oder Folgeauftrag gedruckt wird. Zum anderen ist die Druckerei in der Lage, Druckaufträge flexibel und schnell auf freie Maschinen zu verteilen. Dies erleichtert und beschleunigt die Planung enorm. Technisch gesehen kann jeder auf allen Anlagen mit gleicher Konfiguration laufen. Geschulte Mitarbeiter Zum anspruchsvollen Qualitätsniveau, das der Standard garantiert, tragen die Mitarbeiter in hohem Maße bei. Bei Schur Pack wurden und werden sie deshalb laufend geschult und weiter qualifiziert, um stets auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein. Zu Beginn der Einführung des ProzessStandard Offsetdruck wurden den Mitarbeitern aus dem Drucksaal und der Vorstufe außerhalb der Produktion Schur Pack Germany hat den ProzessStandard Offsetdruck nicht nur angestrebt, um das begehrte Zertifikat zu erhalten. Vielmehr wurden die Gewohnheiten und Abläufe in der gesamten Produktion geändert, um in Summe eine höhere und einheitliche Qualität zu sichern. Der ProzessStandard Offsetdruck liefert nicht nur Vorgaben, sondern ermöglicht eine durchgängige, einfache und transparente Qualitätskontrolle. Das bringt den Kunden ein verlässliches, reproduzierbares Druckergebnis – dank der Bemühungen von Schur Pack Germany zum ersten Mal auch auf Chromoduplex Karton. Sandra Höflacher [email protected] Report 31 | 2008 19 Bogenoffset | Neue Technologien Auftragswechselprogramm (1 Minute) FAPC (7 Minuten) Stapelwechsel (4 Minuten) Farbeinlaufprogramm (1 Minute) 1. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten) Bogenlaufoptimierung (2 Minuten) Auftragswechselprogramm (1 Minute) SPC (1 Minute) Stapelwechsel (4 Minuten) Farbeinlaufprogramm (1 Minute) 1. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten) Bogenlaufoptimierung (2 Minuten) Saugringpositionierung (ASP) (1 Min.) gesp. Auftragsdaten laden (1 Minute) Gummituchwaschen (4 Minuten) Druckzylinderwaschen (4 Minuten) 2. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten) Gummituchwaschen (4 Minuten) Saugringpositionierung (ASP) (1 Minute) gesp. Auftragsdaten laden (1 Minute) Walzenwaschen (4 Minuten) 2. Abzug-Register/Farbe (3 Minuten) Walzenwaschen (4 Minuten) 1 2 4 6 8 10 Druckzylinderwaschen (4 Minuten) Rapida 105-8 SW4 ohne DriveTronic SPC 12 14 16 18 20 22 24 26 28 Zeit in Minuten 1 2 4 6 8 10 12 Rapida 105-8 SW4 mit DriveTronic SPC 14 16 18 20 22 24 26 28 Zeit in Minuten Rüstzeitvergleich zwischen einer Achtfarben-Rapida 105 ohne und mit DriveTronic SPC. Bei einem kompletten Auftragswechsel (inkl. Bedruckstoff- und Formatwechsel) beträgt die Einsparung durch parallel ablaufende Prozesse neun Minuten Plattenzylinder-Direktantriebstechnik KBA DriveTronic SPC Simultaner Druckplattenwechsel für hohe Produktivität bei Kleinauflagen Im September 2007 stellte KBA im Werk Radebeul und in Österreich vor etwa 600 Teilnehmern an der Hochleistungsmaschine Rapida 105 nach einer rund zweijährigen intensiven Testphase bei zehn europäischen Anwendern die Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronic SPC für den simultanen Druckplattenwechsel mit eindrucksvollen Produktivitätsgewinnen bei kleinen Auflagen vor. D ie zehn Pionierkunden sind im Akzidenz-, Bücher-, Verlags- und Verpackungsdruck tätig. Entsprechend vielfältig sind die mit DriveTronic SPC ausgestatteten Maschinenkonfigurationen und Anforderungen. Egal, ob es sich um eine Sechsfarben-Anlage mit Lackturm im Pharma-Verpackungsdruck, eine Vierfarbenmaschine mit Wendung für den 2/2farbigen Bücherdruck oder eine Zehnfarben-Rapida 105 für den qualitativ anspruchsvollen 5/5-farbigen Akzidenzdruck handelt, alle Anwender produzieren ohne Probleme mit deutlich gesteigerter Nettoleistung und bescheinigen der bewusst langsam in den Markt eingeführten DriveTronic SPCDirektantriebstechnik eine hohe Zuverlässigkeit. Mehr als 200.000 automatische Plattenwechsel-Vorgänge und über 140 Mio. mit hohen Geschwindigkeiten gedruckte Bogen unterstreichen diese Aussage. Mittlerweile wurden weitere Rapidas der leistungsstarken Mittelformat-Baureihe 105 20 Report 31 | 2008 Da staunte die Fachwelt: Vier Schön- und Widerdruck-Aufträge mit jeweils 500 Bogen Auflage inklusive viermaligem Plattenwechsel und einem Format- und Bedruckstoffwechsel (mit Umstellung der Bogenwendung und automatischer Saugring-Positionierung in der Auslage) wurden auf der Achtfarben-Rapida 105 SPC in knapp 24 Minuten produziert mit Direktantriebstechnik bestellt, denn die wirtschaftlichen Vorteile sprechen in Zeiten sinkender Auflagen in vielen Druckereien für sich. Auftragswechselprogramm (1 Minute) DriveTronic SPC (1 Min.) Auftragsdaten laden (Leitstand) Gummituchwaschen (3 Min.) ASP - Autom. Saugring Positionierung (1 Min.) Stapelwechsel (3 Min.) 1 Abzug-Register/Farbe (2,5 Min.) Farbeinlaufprogramm (1 Min.) DensiTronic S Produktion / 500 Bogen Umstellung Wendung Produktion / 125 Bogen Umschlag (netto) KBA seit 13 Jahren Vorreiter in der Einzelantriebstechnik KBA ist Vorreiter bei der Nutzung der Einzelantriebstechnik in drucktechnischen Anwendungen. Im Zeitungsdruck wurde die DriveTronic-Antriebstechnik 1995 erstmals an der einfachbreiten KBA Comet eingesetzt und ist seit über zehn Jahren Standard. 1997 brachte KBA mit der Compacta 215 die weltweit erste wellenlose Akzidenzrotation auf den Markt und schon seit fast zehn Jahren werden auch die High-Volume-Rotationen für bis zu 80 DIN A4-Seiten entsprechend ausgestattet. Und auch im Bogenoffset hat KBA schon im Jahr 2000 als bis heute einziger Anbieter an den Rapidas im Mittelund Großformat wellenlose Anleger (DriveTronic Feeder) eingeführt. Dadurch fallen nicht nur verschleißanfällige Baugruppen weg. Vielmehr ermöglicht der DriveTronic Feeder auch das exakte Timing aller Abläufe im Anleger, dem ruckfreien Stapelhub, die harmonische Bogenverlangsamung und eine sehr exakte Anlagezeit an den Vordermarken. Zur drupa 2004 wurde mit der ziehmarkenfreien Anlage DriveTronic SIS (Sensoric Infeed System) „Wir merken vor allem bei den kleinen Jobs, dass wir mit der Rapida 105 SPC viel schneller geworden sind. Pro Schicht benötigen wir jetzt bis zu 120 Druckplatten.“ Norbert Primke, Leiter Fertigung der Stürtz GmbH aus Würzburg/Deutschland Rapida 105-8 SW4 mit DriveTronic SPC 1 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 Zeit in Minuten Arbeitsabläufe beim Druck einer Broschur mit 48 Inhaltsseiten und einem Umschlag. Die geplante Zeit von 25 Minuten wurde bei den Live-Demos sogar unterboten anstatt der bisherigen Getriebe elektronisch gesteuert auch im Fortdruck jeden Plattenzylinder direkt, also ohne Getriebe oder Kupplung antreiben. Die Vorteile dieser Antriebstechnik liegen in der niedrigen Drehzahl bei einem hohen Drehmoment und in der Reduzierung möglicher Stör- und Verschleißquellen. „Allein durch die Beschleunigung des Plattenwechsels haben wir seit der Inbetriebnahme der Rapida 105 mit DriveTronic SPC rund 450 Produktionsstunden hinzugewonnen.“ Hans-Jürgen Katzer, Geschäftsführer rlc-packaging group, Berlin/Deutschland ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im Bogenoffset vorgestellt, das inzwischen mit hervorragenden Ergebnissen in der drucktechnischen Praxis zur Ausstattung vieler Maschinen gehört. Das DriveTronic SIS richtet den Bogen seitlich über eine direkt angetriebene Greiferleiste der Zuführtrommel aus. Dieses System ist rüstzeitfrei, vermeidet dadurch bedienerabhängige Einstellfehler und ermöglicht zusätzlich einen exzellenten Anlagepasser. Mit DriveTronic SPC setzt KBA als Hersteller mit der meisten Erfahrung in der Direktantriebstechnik nun einen weiteren Meilenstein. Grundlage von DriveTronic SPC sind High-Torque-Motoren, die Sehr schneller Jobwechsel Die reine Plattenwechselzeit von knapp drei Minuten an einer konventionell angetriebenen Sechsfarbenmaschine wird durch DriveTronic SPC um zwei Drittel auf unter eine Minute verkürzt. Ohne zusätzliche Automatisierungsbausteine bringt der simultane Plattenwechsel allerdings nur eine geringfügige Rüstzeiteinsparung, da Folgeprozesse den Zeitgewinn wieder teilweise kompensieren würden. Deshalb werden an der KBA Rapida 105 mit DriveTronic SPC eine ganze Reihe weiterer Tätigkeiten (z.B. Gummituch waschen) parallel zum automatischen Druckplattenwechsel durchgeführt. Den enormen Produktivitätsgewinn bei häufigen Auftragswechseln belegen die Rüstzeitdiagramme auf Seite 20. Die betriebswirtschaftliche Analyse unterstreicht den von einigen technisch noch hinterher hinkenden Wettbewerbern angezweifelten wirtschaftlichen Nutzen der Direktantriebstechnik DriveTronic SPC bei entsprechender Auftragsstruktur. Die Betrachtung basiert auf folgenden Elektronisch auf das Genaueste synchronisierte High-Torque-Motoren treiben an der Rapida 105 mit DriveTronic SPC die Plattenzylinder direkt an und ersetzen die bei konventionellen Antriebslösungen üblichen Getriebe und Kupplungen Eckdaten einer Achtfarben-Rapida 105 mit Wendung für den 4 über 4-Druck: • Besetzung mit einem Drucker und einem Helfer • 3 Schichten • 7,4 Arbeitsstunden • Beschäftigungsgrad 300 % • Nutzungsgrad 85 % • Rüstzeit pro Auftrag 18 Minuten mit und 27 Minuten ohne DriveTronic SPC • Max. 15.000 Bogen/h im Wendebetrieb und 18.000 Bogen/h im Schöndruck • Durchschnittliche Auflagenhöhe 10.000 Exemplare • 1 Druckgang • Erlös aus Fertigungs- und Umlagekosten = 10 % „Wir können durch DriveTronic SPC pro Tag und Maschine bis zu zwei Stunden mehr produzieren.“ Göran Gustafsson, Geschäftsführer von Strokirk Landströms aus Lidköping/Schweden Report 31 | 2008 21 Bogenoffset | Neue Technologien Jürgen Veil (l.), im Gespräch mit Michael Bergmann, Geschäftsführer von AKA-Print aus Dänemark, der vom Leistungspotenzial seiner inzwischen in seinem Unternehmen produzierenden Achtfarben-Rapida 105 mit DriveTronic SPC sehr beeindruckt war Aus diesen Werten ergibt sich ein Jahresausstoß von rund 36,1 Mio. Bogen ohne bzw. 41,4 Mio. Bogen mit DriveTronic SPC. Während mit konventioneller Antriebstechnik rechnerisch 3.609 Auftragswechsel möglich sind, kommt die Maschine mit simultanem Plattenwechsel auf 4.136 Auftragswechsel. Bei Ausstattung mit DriveTronic SPC ergibt sich also ein Plus von 527 Aufträgen bzw. ein um etwa 15 Prozent höherer Jahresausstoß. Als erfahrener Praktiker mit Meisterbrief weist Jürgen Veil, Leiter Marketing Bogenoffset bei KBA in Radebeul, allerdings darauf hin, dass die Bediener an der Maschine und das Umfeld der jeweiligen Druckerei nach wie vor mitverantwortlich dafür sind, inwieweit das durch eine weitergehende Automatisierung erhöhte ProduktivitätsPotenzial im Tagesgeschäft auch ausgeschöpft werden kann. Sein Kommentar: „Der Ferrari ist auch nur richtig schnell, wenn der Michael Schumacher drinnen sitzt. Bei mir würde es in den Kurven länger dauern.“ Amortisation nach wenigen Monaten Die Amortisationszeit wird vom geplanten Erlös maßgeblich beeinflusst. Gibt der Betreiber der Rapi- Die Rapida 105-10 SW5 (hinten) und die Rapida 105-8 SW4 (vorne) beim schwedischen Druckhaus Strokirk Landströms sind mit Plattenzylinder-Direktantrieben DriveTronic SPC ausgerüstet und überzeugen trotz vieler Jobwechsel durch eine sehr hohe Produktivität 22 Report 31 | 2008 Mit geübtem Auge prüften die Druckfachleute aus zwölf europäischen Ländern die im Rahmen der Praxisvorführungen von DriveTronic SPC produzierten anspruchvollen Automobil-Prospekte da 105 SPC den Vorteil des schnelleren Rüstens nicht über den Preis an seine Kunden weiter, errechnet sich für den Baustein DriveTronic SPC eine Amortisationszeit von neun Monaten (ausgehend von 250 Arbeitstagen). Für die Gesamtmaschine beträgt sie 33 Monate. Gibt der Betreiber der Maschine den Preisvorteil weiter, um seine Position im Wettbewerb zu verbessern, ist die Amortisationsdauer für Maschinen mit und ohne DriveTronic SPC nahezu identisch. Im Rahmen der Live-Präsentationen einer Achtfarben-Rapida 105 für den 4 über 4-Druck wurde eine Broschur mit vier Umschlag- seiten und 48 Seiten Inhalt (drei Bogen mit je 16 Seiten), also insgesamt vier Aufträge in einer Auflage von jeweils 500 Bogen in knapp 24 Minuten (!) produziert. In diese kurze Zeit fielen drei Plattenwechsel für die Inhaltsseiten sowie ein Bedruckstoff-, Format- und Plattenwechsel für den Umschlag. Während der Druck der Inhaltsseiten auf LuxoArt Silk 135 g/m2 im Format 63 x 88 cm erfolgte, wurde die Maschine für den Umschlag auf einen Bedruckstoff mit 250 g/m2 und das größere Format 65 x 92 cm umgestellt. Martin Dänhardt [email protected] Der Akzidenzdrucker kb-offset Kroiss & Bichler im oberösterreichischen Regau verzeichnet mit seiner KBA Rapida 105-Achtfarben-Wendemaschine mit DriveTronic SPC gegenüber der bisher eingesetzten Technik ebenfalls einen deutlichen Zuwachs beim Netto-Ausstoß Bogenoffset | Markenschutz Schneidersöhne Forum wieder bei KBA Brand Protection von der Papierherstellung bis zur Druckveredelung Unter dem Motto „Brand Protection im Druck“ fand Ende November bereits das zweite Mal das zweitägige Schneidersöhne Forum im KBA-Kundenzentrum Radebeul statt. Rund 50 Mit Decodierlinsen wird in der Verpackung ein verdecktes Bild erkennbar Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz informierten sich über das Thema Markenschutz, das aufgrund immer perfekterer Fälschungen nicht nur bei Luxusgütern und Arzneimitteln zunehmend an Bedeutung gewinnt. A usgehend vom Einfluss von Produktfälschungen auf Wirtschaft und Menschen wurden von den Referenten die Möglichkeiten für einen umfassenden Markenschutz beim Bedruckstoff, den eingesetzten Farb- und Lacksystemen bis hin zum Druck selbst dargestellt und anhand von Praxisbeispielen und -demonstrationen erläutert. Mit Sicherheitsmerkmalen in der Papierherstellung beschäftigte sich Christoph Weinert, Leiter des Technischen Qualitätsmanagements von Schneidersöhne. Er erläuterte, dass jede Papiermaschine ihren „Fingerprint“ hinterlässt und sich mit großer Wahrscheinlichkeit ermitteln lasse, auf welcher Papiermaschine ein Bedruckstoff produziert wurde. Bei der Produktion von gestrichenen Papieren und Karton in ConsumerQualitäten gibt es kaum Möglich- keiten zum Schutz vor Fälschungsangriffen. Es bleiben Wasserzeichen als eines der ältesten Sicherheitsmerkmale überhaupt, fluoreszierende Melierfasern, IriodinFarbstreifen, Sicherheitsfäden oder Hologramme sowie Prägungen. Jutta Birkenhauer von Curtis Fine Papers stellte ein Konzept für Ausstattungspapiere vor, das Prestige und Sicherheit vereint. Durch die Nummerierung wird jeder A4Bogen des Papiers Veritas zu einem Unikat. Neben der Nummer enthalten die Papiere weitere Sicherheitsmerkmale wie Hologrammstreifen, unsichtbare Sicherheitsstreifen, Wasserzeichenlinien oder Hologrammsiegel. Offene, verdeckte und Hightech-Lösungen Dr. Hans Peter Seyer von der Flint Group sprach über Druckfarbensysteme, die Fälschungssicherheit Interessiert verfolgen die Fachleute die von Jürgen Veil moderierte Produktion einer Verpackung mit diversen Sicherheitsmerkmalen auf der Rapida 142 im KBA-Kundenzentrum bieten. Beispiele für offene Technologien sind neben den bereits genannten Sicherheitsmerkmalen goniochromatische Farben oder Kombinationen aus speziellen Farben und Messsystemen. Da diese ohne Hilfsmittel erkennbar sind, können sie in der Regel auch gefälscht werden. Verdeckte Technologien, wie z.B. Mikrobuchstaben in einem Hologramm, fluoreszierende Fasern, thermochromatische Farben oder Markierungen (Markierungsfarben, magnetische oder Lasersignaturen) sind dagegen nur von erfahrenen Fälschern kopierbar. Sie sind nicht offensichtlich und können nur von ausgebildetem Personal erkannt werden. Bei Hightech-Lösungen erkennt dagegen der Fälscher die entsprechenden Schutzmechanismen nicht. Dazu zählte Dr. Seyer Nano-Markierungen, DNA-Kennzeichnungen, RFID, Röntgen- oder Infrarot-Fluoreszenzmarkierungen. Zum Lesen dieser Kennzeichnungen sind technische Geräte erforderlich. Eine dieser Hightech-Lösungen stellte Günter Garvs von Code-nKey Solutions vor. Bei der Code-nKey Technologie wird ein Image als Hidden File zwischen den Rasterpunkten der Druckvorlage platziert, das mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Die Entschlüsselung dieses Bildes erfolgt über einen frequenzabgestimmten Decoder. Besonders geeignet für diese Hidden Files sind Strichzeichnungen, Texte und Logos. Sicherheitssysteme in der Praxis Als Praxisanwender sprachen Steffen Schnitzer, Vorstand Vertrieb und Marketing von CD Cartondruck, und Karl-Reiner Müller von der COPACO Gesellschaft für Verpackungen über ihre Praxiserfahrungen bei der Verwendung von Sicherheitsmerkmalen im Druckmotiv, in der Veredelung und in der Konstruktion und Ausstattung von Verpackungen. Beispiele für letztere sind z.B. Sicherheitsverschlüsse (signalisieren dem Verbraucher eine Erstöffnungsgarantie) und -streifen, Codierungen (u.a. DataMatrix) oder RFID-Systeme. Jürgen Veil, Leiter Marketing Bogenoffset bei KBA, stellte eine hohe Zahl an traditionellen Sicherheitsmerkmalen hinsichtlich Layouteinfluss, Technik, Kosten und Integrationsaufwand im Workflow gegenüber. Als weitere Möglichkeit zum Schutz von Verpackungen dienen Verfahren wie z.B. CDP (Copy Detection Pattern), M- und IR-Feature, spezielle Pigmente in der Druckfarbe oder Irisdruck. Zum Abschluss wurde auf einer Sechsfarben-Rapida 142 mit Lackausstattung der Druck einer hochwertigen Verpackung mit mehreren Sicherheitsmerkmalen demonstriert. Mit Decodierlinsen und Schwarzlicht-Lampen ausgestattet konnten die Fachleute gezielt auf die Suche nach den eingefügten Merkmalen gehen. Martin Dänhardt [email protected] Report 31 | 2008 23 Bogenoffset | Dänemark Zwei Rapida 105 universal-Maschinen produzieren bei Mammens: Drucker Karsten Beck ist begeistert von der Leistungsfähigkeit der Rapidas Drucker Karsten Beck (vorn) und Produktionsleiter Frank Sörensen überprüfen gemeinsam die Druckqualität am Leitstand der Rapida 105 universal KBA-Showroom in Dänemark In Aarhus produzieren sieben Unternehmen mit Bogenoffsettechnik aus Radebeul Was bei KBA im Werk Radebeul das Kundenzentrum ist, ist für dänische Drucker die Stadt Aarhus. Dort produzieren in sieben Betrieben neun Rapida-Bogenoffsetmaschinen meist im Mittelformat auf engstem Raum.Die einzelnen Unternehmen haben aber so unterschiedliche Konzepte, dass sie kaum im Wettbewerb miteinander stehen. Verpackungsproduktion bei Mammens Emballage Die schon 1889 gegründete Mammens Emballage ist die älteste Druckerei der Stadt. Ursprünglich wurden dort direkt im Zentrum von Aarhus Zeitungen und Bücher produziert. Mitte der 60er Jahre bezog das Unternehmen die heutigen Räume am Stadtrand in Højbjerg und hat sich schon vor längerem auf die Produktion von Food- und Non-Food-Verpackungen für Dänemark und den Export spezialisiert. Ein Schwerpunkt sind Verpackungen für die Fischereiindustrie, wobei diese auf der Bogenrück- bzw. Verpackungsinnenseite lackiert und beschichtet werden. Mit 60 Beschäftigten ist Mammens kein Global Player. Dennoch stehen auch internationale Markenartikler wie Unilever oder Best Food auf der Kundenliste. Mammens produziert im Dreischichtbetrieb, aktuell mit zwei Mittelformatmaschinen Rapida 105 universal. Beides sind Sechsfarbenmaschinen mit Lackturm und Auslageverlängerung, eine verfügt zusätzlich über UV-Ausstattung. Die höher gesetzten und parallel aufgestellten Anlagen sind im Bereich der Auslage durch ein gemeinsames Podest miteinander verbunden. So können die Drucker für beide Maschinen ein Messund Regelsystem DensiTronic S parallel zur Qualitätskontrolle nutzen. 24 Report 31 | 2008 2005 wurde das Unternehmen nach DIN/ISO 9001:2000 zertifiziert. 4.000 Aufträge und 5.000 Tonnen Karton durchlaufen jährlich den Druckbetrieb. Nach der Neuausrichtung befindet sich Mammens mit einem Jahresumsatz von 80 Mio. DKK (ca. 11 Mio. Euro) auf Wachstumskurs und schreibt schwarze Zahlen. Unitryk mit dickem Auftragspolster Leo Koitzsch, Inhaber von Unitryk in Abyhoj, ist ein Däne mit sächsischen Wurzeln. Sein Großvater kam Anfang des 20. Jahrhunderts nach Dänemark. Und der Enkel kennt sich auch heute bestens in Sachsen aus – der Ort Koitzsch, nördlich von Dresden, ist auf der Karte schnell gefunden. Die Druckerei Unitryk kaufte Leo Koitzsch 1987. Heute wird das Akzidenz-Druckunternehmen mit neun Mitarbeitern im Dreischichtsystem betrieben. Und das läuft so gut, dass Leo Koitzsch hin und wieder sogar Aufträge absagen muss. Dabei hatte er seine Druckkapazität erst im August 2007 durch die Installation einer Achtfarben-Rapida 105 mit Bogenwendung für den 4 über 4-Druck und zusätzlichem Lackturm drastisch ausgebaut. Durch die hohe Druckleistung der Rapida mit bis zu 15.000 Bogen/h im Schön- und Widerdruck und 18.000 Bogen/h im Schöndruckbetrieb ist die Produktivität um 75 Prozent gestiegen. Die Rapida 105 mit Öko-Paket ist die erste KBA-Druckmaschine bei Unitryk. Leo Koitzsch: „Mit der langen Rapida 105 sind wir nun in der Lage, eine Reihe sehr unterschiedlicher Aufträge mit hoher Effektivität und Wirtschaftlichkeit zu produzieren. Wendeaufträge mit und ohne Lackierung oder reine Schöndruck-Produkte. Durch die stillsetzbaren Farbwerke ist der Vier- oder Fünffarben-Schöndruck für die Kunden kaum teurer als der beidseitige Druck mit allen Werken.“ Mit seiner Rapida 105 ist Leo Koitzsch rundum zufrieden. Als unbürokratisch beschreibt er die bisherige Zusammenarbeit mit KBA und schätzt besonders den direkten, persönlichen Kontakt zu den Verantwortlichen im Werk Radebeul. Und sehr unbürokratisch geht es auch bei Unitryk selbst zu. Die Kunden kommen in die Druckerei wie in ein Geschäft bzw. liefern ihre Druckdaten elektronisch. Einen Außendienst braucht Leo Koitzsch nicht. Die lange Rapida 105 im 9-Personen-Unternehmen von Leo Koitzsch verfügt auch über die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS Für Leo Koitzsch, den Inhaber der Druckerei Unitryk, ist mit der Achtfarben-Rapida 105 mit Lackturm auch der Wunsch nach mehr Flexibilität in Erfüllung gegangen Wasserloser Druck bei AlphaKannike Vor zwei Jahren wurde aus Kannike Graphic und Alfa Print AlfaKannike. Hier produziert seit Sommer 2007 eine Fünffarben-Rapida 105 mit Lackturm und Auslageverlängerung in einer besonders angenehmen Arbeitsatmosphäre. Die Ausstattung der Büroräume und die Gestaltung der Druckerei weisen auf ein hohes Maß an Kunstsinn hin. Und so verwundert es nicht, dass bei AlfaKannike Anzeigen, Plakate und Broschuren für Kulturinstitutionen und Museen produziert werden. Die Grundauslastung besteht aber aus einer ganzen Reihe von Magazinen aus den Segmenten Lifestyle, Umweltschutz und Management. Daneben gehört zu den Kunden auch ein Kindertheater. Rund 20 Mitarbeiter arbeiten im Unternehmen, darunter auch mehrere Designer und Verkaufsprofis. Die Rapida 105 ist bereits die zweite Maschine von KBA. Sie wurde für den wasserlosen Offsetdruck ausgestattet. Das heißt, sie verfügt über eine Farbwerktemperierung mit Farbduktorkühlung speziell für den wasserlosen Druck. Weitere AusrüstungsDetails sind umweltfreundliche Die Clemenstrykkeriet auf dem Johan Gutenbergs Vej in Aarhus ist einer der dänischen Bücherspezialisten Lasse Holm hat die Clemenstrykkeriet im Jahr 1998 von seinem Vater übernommen Monaten exakt analysiert und anschließend mit verschiedenen Maschinenkonfigurationen Kalkulationen durchgeführt bzw. die Produktivität ermittelt“, beschreibt der Maschinenbauingenieur den Evaluierungsprozess. 1998 hatte er den Betrieb von seinem Vater übernommen. Die Druckerei mit 12 Mitarbeitern ist fast ein reinrassiger Buchproduzent. Fast 90 Prozent der Produkte sind Schulbücher, der Rest Belletristik und Bildbände. Die Rapida 105 ist die einzige Maschine im Drucksaal – von ihr wird höchste Verfügbarkeit erwartet. Ausgestattet ist sie u.a. mit DriveTronic SIS (ziehmarkenfreie Anlage), Technotrans-Farbversorgung, absenkbarem Nonstop-Rollo, Mess- und Regelsystem DensiTronic S und LogoTronic professional. Die motorische Verstellung der Saugwalze in der Auslage befreit die Drucker bei sehr kurzen Rüstzeiten von manuellen Tätigkeiten. „Die Maschine ist schneller als wir dachten. Nun haben sich unsere Kapazitätsengpässe aus dem Drucksaal in andere Bereiche verlagert“, berichtet Lasse Holm nicht ohne Stolz. Die Clemenstrykkeriet hat sich voll und ganz auf den Druck spezialisiert. Die Weiterverarbeitung wird an externe Spezialisten vergeben, aber von eigenen Mitarbeitern überwacht. Auf diese Weise haben die Auftraggeber einen Ansprechpartner wie in einem vollstufigen Unternehmen. Die Anschrift Johan Gutenbergs Vej 1 könnte jedenfalls für einen Druckbetrieb nicht besser gewählt sein. Kürzlich nahm noch eine weitere Achtwerke-Rapida 105 mit Bogenwendung für den 4 über 4Druck die Produktion in Aarhus auf: Die erste Maschine mit simultanem Plattenwechsel DriveTronic SPC in ganz Dänemark produziert seit kurzem bei AKA Print. Auch wenn Dänemark ein relativ kleines Land ist, verfügt man doch über beachtliche Druckkapazitäten. Die Stadt Aarhus, mit knapp 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Dänemarks, repräsentiert beispielhaft die moderne graphische Industrie des Landes. Pro Schicht werden an der Achtfarben-Rapida 105 zwischen 80 und 88 Platten gewechselt Martin Dänhardt [email protected] Die Rapida 105 kommt bei AlphaKannike für ein breites Produktspektrum zum Einsatz Jacob Spring, Geschäftsführer von AlphaKannike, ist mit dem punktscharfen Ausdruck der wasserlos druckenden Rapida 105 besonders zufrieden Michael Bergmann, Geschäftsführer von AKA Print, vor seiner nagelneuen Achtfarben-Rapida 105 mit DriveTronic SPC, die im November 2007 anlief Impact-Wascheinrichtungen für Gummi- und Druckzylinder sowie Farbwerk, ACR-Control für schnelle Registerkorrekturen, Mess- und Regelsystem DensiTronic S zur Qualitätsüberwachung und -kontrolle und LogoTronic Anbindung in die Druckvorstufe. Die durchschnittlichen Auflagenhöhen liegen zwischen 1.000 und 100.000 Exemplaren. Aber es wurden auch schon 1,8 Mio. Broschuren (in unterschiedlichen Sprachfassungen) für eine skandinavische Automobilmarke gefertigt. Durch die schnelle Rapida 105 mit 18.000er Spitzenleistung ist auch AlfaKannike deutlich produktiver geworden. Clemenstrykkeriet: Der Buchproduzent Lasse Holm, Inhaber der 1915 gegründeten Clemenstrykkeriet war sich anfangs nicht sicher, welche Maschine für sein Unternehmen die richtige sein würde. Zur Wahl standen eine Fünffarben oder eine Sechsfarben mit Wendung für den 2/4-farbigen Druck – geworden ist es eine Achtfarben-Rapida 105. „Wir haben die Jobs von 18 Report 31 | 2008 25 Bogenoffset | Frankreich D em Besucher öffnet sich bei Dumoulin Imprimeur ein brandneuer Drucksaal. Innerhalb eines Jahres investierte diese Druckerei in Libercourt, unweit von Lille, über ein Drittel ihres Umsatzes. Kern der Investitionen ist eine neue Fünffarben-Rapida 105 mit Lack, doppelter Auslageverlängerung und zahlreichen Optionen, wie z.B. einer speziellen Ausstattung für Karton (max. Stärke 1,2 mm + Mikrowelle) und Dünndruck. Didier Dumoulin, Generaldirektor des Familienbetriebs, an der neuen Fünffarben-Rapida 105 mit Lack Die Druckerei Dumoulin Imprimeur hat ihren Standort in Libercourt bei Lille Fünffarben-Rapida 105 mit Lack bei Dumoulin Imprimeur Investitionen auch in Vorstufe und Weiterverarbeitung Gleichzeitig investierte das Unternehmen ebenfalls kräftig in die Druckvorstufe und in die Weiterverarbeitung, um optimale Betriebsbedingungen zu erzielen. Zunächst die Druckvorstufe: „Wir verfügen über eine neue CtP-Anlage Kodak Lotem 800 Quantum, die die neue KBA Rapida schneller mit Platten versorgt“, erklärt Generaldirektor Didier Dumoulin. Sie ist in einen Kodak Prinergy Evo-Workflow integriert mit zusätzlichem FM-Raster-Staccato und Remoteproof-System Kodak Synapse. Ferner wurde als neues CAD/CAMSystem Ecoffi Software (mit 12 Arbeitsplätzen) implementiert. Die Weiterverarbeitung, bisher mit Falzmaschinen, Schneidemaschine und einer Polar-Schneidanlage plus Sammelhefter ausgestattet, „wurde um eine neue Stahl-Falzmaschine mit Digitalsteuerung und um einen Bobst 106 Stanzautomaten (Rillen, Stanzen, Prägen …) erweitert,“ fährt Didier Dumoulin fort. Beeindruckende Produktivität Bei dem Druck-Allrounder entfallen etwa 80 % der Gesamtproduktion auf den Papierdruck, die restlichen 20 % auf den Flachkartondruck (180 g und mehr). „Mit nur einer Heidelberg-Druckmaschine im Format 72 x 102, einer CDVierfarben, Baujahr 2004, mussten wir unseren Maschinenpark rationalisieren“, so Dumoulin. Auf der drupa 2004 entdeckte er die neue Rapida 105 mit vielen technischen Fortschritten, auch im Bereich der Geschwindigkeit. Druckprodukte auf Flachkarton machen ca. 20 % des Umsatzes aus 26 Report 31 | 2008 Hohe Flexibilität für anspruchsvolle Aufträge Unter den Kunden von Dumoulin Imprimeur finden sich hauptsächlich Firmen aus der Mode- und Textilbranche, Werbeagenturen und Lebensmittelhersteller.Vor kurzem hat der nordfranzösische Drucker aus der Nähe von Lille eine neue Fünffarben-Rapida 105 mit Lack in Betrieb genommen, die über zahlreiche Optionen, wie z.B.eine Karton- und Dünndruckausstattung verfügt und die Produktion sehr vielfältiger Aufträge in höchster Qualität erlaubt. Didier Dumoulin: auf Karton ist so unkompliziert, dass der Bedruckstoff bei der Planung gar keine Rolle mehr spielt.“ „Mit meiner neuen Rapida 105 kann ich mit deutlich höherer Produktivität und Qualität lackieren und drucken.“ So wurde die Rapida 105 Ende März 2007 als Ergänzung zur Heidelberg Speedmaster CD geliefert. „Das KBA-Team arbeitete außerordentlich effizient, denn die Installation und Inbetriebnahme wurde in nur fünf Wochen abgeschlossen“, berichtet Didier Dumoulin. „Neben ihrer Leistungsfähigkeit beeindruckt mich die Rapida 105 durch ihre hohe Bedruckstoffflexibilität. Die Umstellung von Papier Lackierung in höchster Qualität Auch beim Lackieren wurde Positives festgestellt: „Durch die Qualität der Kammerrakel bildet sich eine perfekt glatte Lackoberfläche. Und das mit schnellen Rüstzeiten: fünf Minuten genügen, um die Lackplatte einzuspannen. Dies ist für uns sehr vorteilhaft, denn 50 % unserer Aufträge sind mit Lack, und 20 % mit einer fünften Farbe.“ Dumoulin Imprimeur arbeitet hauptsächlich für die Mode- und Textilbranche, Werbeagenturen und Lebensmittelhersteller. Es sind zum größten Teil anspruchsvolle Aufträge, „wobei mindestens jeder Zweite mit Staccato-Rasterung gedruckt wird. In Kombination mit der Druckqualität der Rapida 105 erzielt man auf diese Weise eine höhere Farbbrillanz, sanftere Linien und Farbtöne und vermeidet Moiré-Effekte bei Textilien. Der zusätzlich um 10 bis 15 % reduzierte Farbverbrauch erlaubt zudem ein schnelleres Trocknen.“ [email protected] Bogenoffset | Kooperation Daniel Dray (links), Geschäftsführer von Arts Print, und Jean-Marie Rudent, Entwicklungsleiter von Stedi Média, vor der Fünffarben Performa 74 mit Lack Geplante nächste Etappe: Noch aufwendigere Veredelung der Druckprodukte Fünffarben Performa 74 mit Lack für Arts Print in Frankreich Gewinnbringende Liaison zwischen Mittel- und Halbformat Im Rahmen eines Partnerschaftsabkommens mit einer größeren, für das Format 72 x 102 cm ausgerüsteten Druckerei, hat Arts Print vor kurzem eine Fünffarben Performa 74 mit Lackwerk in Betrieb genommen – und gewann dadurch eindeutig an Dynamik durch die Synergie zwischen Mittel- und Kleinformat und die Wertschöpfung der neuen Druckmaschine. D er Umzug von La Garenne Colombes im Nord-Westen nach Pantin, vor den Toren der französischen Hauptstadt Paris, bedeutete für die Druckerei Arts Print gleichzeitig die Inbetriebnahme einer neuen Fünffarben Performa 74 mit Lackwerk. Sie ersetzte eine Vierfarbenmaschine eines anderen deutschen Herstellers im gleichen Format 52 x 74 cm. Arts Print wurde 1986 gegründet und betreibt drei weitere kleinformatige Druckmaschinen. Das Unternehmen erzielt mit 15 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,6 Mio. Euro. Die aktuelle Investition ist Teil eines Partnerschaftsabkommens mit Stedi Média, einer größeren Druckerei aus dem 18. Arrondissement von Paris, die eine Beteiligung am Kapital von Arts Print erworben hat. Innovatives Unternehmenskonzept Mit 34 Mitarbeitern und einem Umsatz von 6,3 Mio. Euro ist Stedi Média auf Expansionskurs: „Seit drei Jahren“, so Entwicklungsleiter Jean-Marie Rudent, „haben wir uns als Allrounder stark positioniert. Dabei wurden zunehmend mehr Dienstleistungen wie Produktionsbüro, Grafik-Design-, PR-Agentur usw. integriert.“ Seit Ende 2006 kooperiert Stedi Média zudem mit der Druckerei Watelet-Arbelot in Pantin (am gleichen Standort wie Arts Print), die mit 18 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,6 Mio. € verzeichnet. Stedi Média und WateletArbelot haben sich mit insgesamt drei Druckmaschinen auf das Format 72 x 102 spezialisiert. Zwei davon betreibt Stedi. „Aufgrund der starken Nachfrage unserer Kunden, zu denen u. a. die Unesco, Printemps, Taillevent, Roc Neutrogena, Nicolas gehören, suchten wir im Halbformat 52 x 74 cm einen zuverlässigen Partner, der ebenfalls entsprechende Kapazitäten für die Weiterverarbeitung und den Versand (Personalisieren mittels Laseraufdruck, Kuvertieren …), Paketieren und Transport/Logistik bietet“, begründet Rudent die Zusammenarbeit mit Arts Print. Druckprodukte mit hohem Mehrwert Im Rahmen der Kooperation wird nun die komplette Druckvorstufe von Stedi Média übernommen, so dass zwischen Stedi und Arts Print im kaufmännischen und im technischen Bereich Synergien entstehen. „Unsere Performa 74 hat nicht nur ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis, sie erzeugt ebenfalls einen interessanten Mehrwert durch die fünfte Farbe und die Online-Lackierung“, analysiert Daniel Dray: „Die Performa 74 liefert auch beim Lackieren sehr gute Ergebnisse.“ Daniel Dray, Geschäftsführer von Arts Print. „Das Ergebnis ist ein Zeit- und Produktivitätsgewinn mit der Möglichkeit, Aufträge noch am selben Abend zu liefern. Sehr gute Veredelungs-Ergebnisse ermöglicht das Kammerrakel-Lackierwerk: Spotlackierung, Matt/Glanz-Effekte oder auch einfache Schutzlackierung. Dadurch können wir Produkte mit hohem Mehrwert in Kleinauflagen anbieten und die Erwartungen der Agenturen erfüllen, deren Kreativität geradezu unerschöpflich ist“, fügt JeanMarie Rudent hinzu. Flexibilität insbesondere bei der Bedruckstoffauswahl Das Gros der Aufträge bilden Dokumentenhüllen, hochwertige Werbebroschüren und -faltblätter (z.B. mit ausklappbaren Seiten), Kunden- und Einladungskarten, Umschläge (für Bücher, Reiseführer u. ä.) aber auch Datenblätter, Amtsblätter usw. Daniel Dray: „Es sind sehr unterschiedliche Produkte, aber dank der großen Flexibilität unserer Performa wird alles vom 60g-NCR-Papier bis zum 400gKarton problemlos bedruckt.“ [email protected] Report 31 | 2008 27 Bogenoffset | USA Offizielle Einweihung der neuen KBA Rapida 162 bei Edison Litho mit (v. l. n. r.) Eric Frank, Vice President Marketing KBA North America; North Bergen´s Bürgermeister Nicholas Sacco; Edison-Vizepräsident Joe Ostreicher und ChefControllerin Susan Ostreicher William Perry („Der Kühlschrank“) mit den Edison-Verkäufern Glenn Gerhardt (l.) und Bill Matzen (2.v. l.) und Vizepräsident Joe Ostreicher (r.) anlässlich der Messe „GlobalShop“ in Las Vegas Edison Litho & Printing erfolgreich mit Rapida 205 und Rapida 162 B ei der Einzelhandels-Marketingmesse „GlobalShop“ in Las Vegas im März 2007 unterstrich Edison Litho mit einem richtigen Schwergewicht seine Kompetenz in den großen Formatklassen. Als Attraktion für den Messestand verpflichtete man William Perry (genannt: Der Kühlschrank) einen 188 cm (6ft 2 inches) großen und 168 kg (370 lbs) schweren Ex-Footballstar der Chicago Bear’s, der auf der Messe bei Edison gedruckte GroßformatPoster seiner Person signierte. Edison’s Vizepräsident Joe Ostreicher: „Wir haben William Perry ausgewählt da er unsere Unternehmensphilosophie ideal verkörpert. Er ist ein Siegertyp, der bereit ist, sich über das Normalmaß hinaus einzusetzen und er steht für Qualität und Perfektion.“ „Seit der Inbetriebnahme der beiden KBA-Jumbos sind wir ein anderes Unternehmen“, ergänzt Präsident Georg Gross. Edison Litho betreibt seine hochautomatisierte (u. a. automatische Plattenwechsel) und umfangreich ausgestattete (u. a. für den UV- und Hybriddruck) Rapida 205 rund um die Uhr im 3-Schicht-Betrieb. Auch die im Frühjahr 2007 angelaufene kleinere Schwester Rapida 162 ist inzwischen sehr gut ausgelastet. An beiden Maschinen schätzt man bei Edison Litho den deutlich höheren Ausstoß an bedruckter Fläche bei vergleichbarem Personaleinsatz wie an einer modernen Mittelformatmaschine. 28 Report 31 | 2008 The Power of Large-Format Printing in New Jersey Bei Edison Litho & Printing in North Bergen, NJ, einem der größten Großformat-Drucker im Nordosten der USA, produziert schon seit einigen Jahren eine Supergroßformatmaschine Rapida 205 (Format:151 x 205 cm) mit sechs Druckwerken und Lackturm Displays, Poster und POS-Werbematerialien für große Handelsketten. Im Frühjahr 2007 hat Edison Litho seine Großformat-Power durch eine Rapida 162 (Format: 120 x 162 cm) in der gleichen Konfiguration verstärkt. Das Team von Edison Litho & Printing am Superjumbo KBA Rapida 205 Edison Litho & Printing wurde 1958 in New York City gegründet und hat sich in Handelskreisen einen exzellenten Ruf als Druckspezialist für das Marktsegment Point of Sales und Handelswerbung erworben. Auf der Kundenliste stehen führende Handelsketten in den USA ebenso wie der mittelständische Einzelhandel. 1989 hatte Edison Litho seine 3.700 m2 (40.000 sq ft) große Hauptniederlassung in North Bergen, New Jersey, bezogen. Das Unternehmen betreibt neben den beiden zuletzt aufgestellten Rapi- das eine ganze Reihe ältere Mittelund Großformatmaschinen und hat im Jahr 2005 aufgrund des anhaltenden Wachstums die Nutzfläche im Werk North Bergen auf 7.400 m2 (80.000 sq ft) verdoppelt. Eric Frank [email protected] Bogenoffset | Qualität Eine sinnvolle Ergänzung zur KBA QualiTronic Bogenkennzeichnung mittels Tintenstrahldruck Höchsten Qualitätsansprüchen folgend setzen immer mehr Kunden das Inline-Inspektionssystem KBA QualiTronic ein.Als das dritte Auge des Druckers erfasst das System ohne müde zu werden jeden einzelnen Bogen während der Produktion und vergleicht diesen mit dem im Rechner abgelegten Gutbogen. Als fehlerhaft erkannte Bogen können nun mittels Tintenstrahldrucker in der Maschine gekennzeichnet werden. 3 1 2 5 4 E ine Alternative wäre sicher die Separierung der Gut- und Fehlerbogen in einer Doppelstapelauslage. Gleichzeitig stellt dies aber eine sehr teure Lösung dar, verbunden mit der Forderung nach deutlich mehr Platz im Bereich der Auslage. Aus technischer Sicht relativ einfach, aus betriebswirtschaftlicher Sicht äußerst preiswert ist die Installation eines Tintenstrahldruckers zur Kennzeichnung der als fehlerhaft erkannten Bogen. Möglich wird hierdurch das Aufbringen frei programmierbarer Zeichen, insbesondere das Aufdrucken von Nummerierungen, Datums- und Zeitangaben oder auch von Texten auf den Druckbogen in laufender Produktion. Somit können beispielsweise Makulaturbo- gen am Rand auftragsspezifisch individuell gekennzeichnet werden. KBA-Metronic liefert Grundkomponenten Der alphaJet C von KBA-Metronic ist ein frei programmierbarer Tintenstrahldrucker für die industrielle Anwendung, bestehend aus Steuergerät und Bedienteil mit Monitor. Der Tintenstrahldruckkopf arbeitet nach dem Continuous-Inkjet-Verfahren, bei dem kontinuierlich Tintentröpfchen erzeugt und von einer Hochspannungselektrode zum Bedruckstoff gelenkt werden. Die nicht für den Druck benötigten Tröpfchen werden aufgefangen und in den Kreislauf zurückgeführt. Zur Verfügung stehen außer den Standardtinten auch pigmentierte (farbige), UV-härtende oder Spezialtinten mit Sondereigenschaften. Das Bedien- und Steuergerät mit Folientastatur dient zur Konfiguration und Einstellung der zu druckenden Daten sowie zur Ansteuerung der Druckköpfe. Installation des Tintenstrahl-Druckkopfes Der Abstand zwischen Druckkopf und Bedruckstoffoberfläche bestimmt die Zeichengröße bzw. Schrift- oder Zahlenhöhe auf dem Bogen. Er ist im Prinzip variabel, darf aber einen bestimmten Abstand nicht überschreiten, da sonst Luftverwirbelungen die Qualität des Tintenstrahldrucks negativ beeinflussen. Textdarstellung durch Veränderung der Spannung an der Hochspannungselektrode Buchstaben 15 Punkte hoch, doppelt geschrieben / Zahlen je 7 Punkte hoch plus 1 Punkt Zwischenraum zwischen den Zeilen Zahlen mit jeweils 7 Pixel Schrifthöhe und 1 Pixel Zwischenraum zwischen den Zeilen 1 Schwinger zur Umsetzung elektrischer Signale in mechanische Schwingungen zur Erzeugung der Tintentropfen 2 Ladeelektrode zur Aufladung der Tropfen 3 Hochspannungselektroden (+/-) zur Lenkung der Tintentropfen auf den Bedruckstoff 4 Fangrohr 5 Bedruckstoff Eine andere Möglichkeit der Schriftgrößengestaltung ergibt sich durch die Veränderung der Spannung an der Hochspannungselektrode für die Ablenkung der Tröpfchen im Druckkopf. Um ein optimales Schreiboder Nummerierergebnis zu erzielen, muss der Bedruckstoff im Bereich der Druckzone auf dem Druckzylinder anliegen, d.h. es ist die Druckanstellung erforderlich. Die Platzierung der Kennzeichnung im vorderen Bogenteil ist empfehlenswert. Zahlen und/oder Buchstabenkombinationen, Kennzeichnungen jeglicher Art, können nur in Bogenlaufrichtung, also parallel zur Bogenseitenkante aufgebracht werden, was im Zusammenhang mit der Maschinenleistung bzw. Bogengeschwindigkeit steht. Abhängig von der Geschwindigkeit und vom gewählten Druckmodus ist auch die Breite der einzelnen Zeichen und Zahlen in Laufrichtung, die mögliche Anzahl der Zeichen bei vorgegebener Schreiblänge sowie die Anzahl der Zeilen. Der Inkjetkopf kann eine oder zwei Zeilen gleichzeitig mit unterschiedlichem Inhalt beschreiben. Die maximale Höhe einer Zeile beträgt abhängig vom Druckmodus üblicherweise 2-5 mm. Wolfgang Künzel [email protected] Report 31 | 2008 29 Bogenoffset | Vernetzung Die Übergabe des CIPPI Awards erfolgte durch Stefan Daun, CIP4 Sekretär (rechts) an Herbert Preißler, Druckhaus Berlin-Mitte (links); Wilhelm Driessen, Grieger Offsetdruck (2. v. l.) und Bruno Pimminger, Gutenberg-Werbering Gesellschaft (2. v. r.) Renommierter Preis für innovative Nutzung von Hiflex Print Support CIPPI Award 2007 für drei Rapida-Anwender Drei Anwender von KBA-Bogenoffsettechnik wurden 2007 mit dem CIP4 International Print Production Innovation Awards (CIPPI Awards) für die „Innovativste Nutzung der Prozessautomatisierung“ ausgezeichnet. Damit ging Pokal des CIPPI Award 2007 für „Most innovative use of process automation technology in an implementation“ diese renommierte Auszeichnung erstmals an einen Verbund von Druckereien, die mit insgesamt neun RapidaBogenoffsetmaschinen produzieren, über das Hiflex Software-Tool Hiflex Print Support miteinander kommunizieren und Anfragen sowie Bestellungen darüber abwickeln. S tefan Reichhart, Geschäftsführer von Hiflex: „Unsere Kunden wollen mit der Automatisierung ihre organisatorische und personelle Leistungsfähigkeit verbessern und sind mit innerbetrieblichen Vernetzungen über JDF höchst erfolgreich. Mit Hiflex Print Support ist nun erstmals die unternehmensübergreifende Vernetzung über JDF gelungen. Das erschließt weitere Rationalisierungspotentiale.“ Die drei CIP4-Preisträger Druckhaus Berlin-Mitte, Grieger Offsetdruck (Nettetal) und Gutenberg-Werbering (Linz/ Österreich) trugen zu der Entwicklung des JDF-fähigen und webbasierten Beschaffungstools Hiflex Print Support bei. Hiflex Print Support optimiert als Internet-Tool die Abwicklung von Geschäfts- und Kommunikationsprozessen in der Druckindustrie, indem es die Lieferkette zwischen den Auftraggebern und Produzenten von Druck- 30 Report 31 | 2008 Ein erster Platz auch für KBA beim CIPPI Award 2007: Der Druckmaschinenhersteller erhielt die Auszeichnung für die Installation innovativer Komponenten zur Prozessautomatisierung bei drei Anwendern produkten über eine gemeinsame Plattform schließt und als E-Mailbasiertes Abwicklungssystem die Verwaltung, Anfrage und Beauftragung von Jobs aus Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung steuert. Effizientes Drucksachen-Management Drucksachen-Einkäufer setzen Print Support ein, um Anfragen zur Produktion ihrer Drucksachen zu versenden sowie Aufträge direkt an Druckereien zu vergeben. Für den Einkäufer bringt die Abwicklung der Drucksachenbeschaffung über Internet und E-Mail deutliche Zeit- und Kostenersparnisse, da die Übermittlung von Anfragen und Angeboten standardisiert erfolgt. Für viele Anbieter ist es wichtig, dass sie eine Rückmeldung zu ihrem Angebot erhalten. Die im Print Support-Workflow enthaltenen Kommunikationsfunktionen leisten dies mit minimalem Aufwand. Wird der Auftrag schließlich vergeben, werden auch die Auftragsdaten via JDF von Hiflex Print Support an das Management Information System der Druckerei weitergegeben. Für Druckereien bietet Print Support die Möglichkeit, Anfragen an ihre Zulieferer (beispielsweise Buchbindereien oder Kollegenbetriebe) zu managen. Dabei ist Print Support nicht auf Anwender des Hiflex MIS beschränkt. Allerdings können die Auftragsdaten aus dem Hiflex MIS auf einfache Art und Weise in Print Support importiert und die Anfragen über Print Support versendet werden. Weiterhin können die relevanten Auftragsdaten per JDF in das ProduktionsManagement-System KBA LogoTronic professional übermittelt und Einstelldaten an die Rapidas übertragen werden. Initiiert wurde die Entwicklung von den Preisträgern selbst. Herbert Preißler, Geschäftsführer des Druckhauses Berlin-Mitte, erläutert seine Intention: „Unsere unternehmensweite Standardisierung, interne Automatisierung und unsere Kommunikationsprozesse waren bereits hoch optimiert. Was uns noch fehlte, war ein durchgängiger Arbeitsfluss im Bereich der Drucksachenbeschaffung – ob das nun die Abwicklungsprozesse mit unseren Kunden oder die mit unseren Zulieferern, bei denen wir die Kunden sind, betrifft. Für uns war die Zeit reif, um den Prozess der Drucksachenbeschaffung mit in den JDF Workflow zu integrieren." Die Gewinner im Kurzporträt Druckhaus Berlin-Mitte GmbH: Vor mehr als 120 Jahren errichtete der Verleger Rudolf Mosse mitten im damaligen Berliner Zeitungsviertel eine Druckerei, in der bis zum 2. Weltkrieg Zeitungen, Illustrierte, Kurs- und Kochbücher gedruckt wurden. Im Februar 1945 wurden fast das gesamte Zeitungsviertel und auch das Verlagshaus Mosse stark zerstört und fielen nach Kriegsende der sowjetischen Besatzungszone zu. In der DDR wurde aus der Druckerei 1951 zunächst der VEB Industriedruck, dessen Name sich im Laufe der Jahre noch mehrmals änderte – Das Druckhaus Berlin-Mitte setzt u.a. im 25 km entfernten Werk 2 eine großformatige KBA Rapida 162a ein, die über eine Standleitung und KBA LogoTronic professional mit der Hauptniederlassung vernetzt ist 1956 in VEB Graphische Werkstätten Berlin und 1968 in Druckkombinat Berlin. In dieser Zeit wurden bis zu 600 Mitarbeiter beschäftigt. Nach dem Mauerfall entstand 1990 dann die Druckhaus BerlinMitte GmbH, zu deren Kunden die Stadt Berlin, Verlage, Theater, Kinos, Opern, der Staatliche Kunsthandel und viele andere mehr zählen. 1992 übernahm ein Investor das Verlagshaus. Heute ist die Druckhaus Berlin-Mitte GmbH eine der modernsten mittelständischen Druckereien in der Region Berlin-Brandenburg und beschäftigt derzeit als vollstufiges Unternehmen etwa 85 Mitarbeiter und 14 Auszubildende an drei Standorten. Mailings, Displays, Bücher und Kundenzeitschriften sind die Produktionsschwerpunkte. Gedruckt wird u.a. auf einer Sechsfarben-Rapida 105 mit Lackturm und Auslageverlängerung sowie auf einer großformatigen Rapida 162a mit fünf Farbwerken, Lackturm und Auslageverlängerung. Walter Grieger Offsetdruck OHG: Das 1973 als Buchdruckerei gegründete Familienunternehmen in Nettetal an der deutsch-niederländischen Grenze beschäftigt heute rund 100 Mitarbeiter und ist auf hoch veredelte Displays und Verpackungen spezialisiert. Kun- Neben den Anwendern wurden auch die unterstützenden Unternehmen ausgezeichnet. Das waren v.l.n.r.Thomas Reichhart, Hiflex; Reinhold Stange, KBA; Ursula Voss-Eiden, Kodak und Eugen Stein, MAN Roland den sind überwiegend Markenartikler, deren Aufträge von Displayoder Verpackungsherstellern sowie Werbeagenturen vermittelt werden. Die Auflagenhöhen liegen zwischen einem und mehr als 1.000.000 Bogen. Der Bogenoffsetbereich besteht aus vier KBA Rapida-Maschinen, jeweils in Kartondruck-Ausstattung mit Lackierwerken: zwei Rapida 162a – eine Sechsfarben-Maschine für den Mischbetrieb konventionell und UV (unter anderem für den Druck von Folien und metallisierten Kartons), eine Fünffarben-Maschine des gleichen Typs, eine FünffarbenRapida 142 und eine SechsfarbenRapida 105 (auch für den Mischbetrieb). Alle Maschinen verfügen über Farb- und Dichtemesssysteme und sind über KBA LogoTronic professional auf JDF/JMF-Basis mit dem Management-Information System von Hiflex vernetzt. Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H. in Linz, Österreich: Der Gutenberg-Werbering ist ein 1910 gegründetes PublishingHaus, das neben einer eigenen Offsetdruckerei mit etwa 90 Mitarbeitern Reklametafeln und Displays herstellen lässt, vermietet und managt. Gedruckt wird auf zwei Vierfarben-Rapida 105 mit Lackturm und Auslageverlängerung (eine davon verfügt über zusätzliche Bogenwendung für den 2/2farbigen Druck) sowie einer Fünffarben-Rapida 74 mit Lackausstattung. Reinhold Stange [email protected] Report 31 | 2008 31 Bogenoffset | Italien Vom Norden bis zum Süden: Eine Reise durch das Italien des Großformats Vor der Fünffarben-Rapida 142: Santina und Mario Pavesio (M.) mit Sohn Pierluigi (l.) und Tochter Rosella Was macht eine Italienreise so attraktiv? Die landschaftliche und kulinarische Vielfalt, die Weinkarte und der Reichtum an historischen Sehenswürdigkeiten aus allen Epochen, die sich auch in den verstecktesten Ortschaften finden. Unsere Reise hat allerdings die Druckindustrie zum Ziel und so verzichten wir auf touristische Empfehlungen und konzentrieren uns stattdessen auf die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe, die mit großformatigen Bogenoffsetmaschinen drucken. I talien ist seit jeher einer der größten Märkte für das Großformat, das in der Verpackung, für Displays, Akzidenzdruck und Verlagswesen eingesetzt wird. Die Auswahl fiel zwar schwer, aber um ein ausgewogenes Bild zu vermitteln, haben wir uns auf eine kurze Rundreise um den italienischen Stiefel gemacht und Betriebe besucht, die sich zwar in ihrer Struktur, Größe und Marktspezialisierung unterscheiden, aber eines gemeinsam haben: ihre Entscheidung für großformatige Bogenoffsetmaschinen von KBA. Lito Cartotecnica Pavesio: Packaging für anspruchsvolle Kunden Mario Pavesio empfängt uns in seinem Betrieb in Andezeno, nur wenige Kilometer von Turin entfernt und beginnt gleich mit einer vielsagenden Einleitung: „Unser Unternehmen entstand 1966 und hat bereits sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Wenn man bedenkt, dass von unseren jetzigen Mitarbeitern 14 schon seit über 35 Jahren hier arbeiten…" Eine schöne Art, den Betrieb zu sehen: als ein Team, das ihn im Laufe seines Lebens begleitet. Zu diesem Team gehören auch alle Mitglieder der Familie Pavesio. Die auf Verpackungsdruck spezialisierte Lito Cartotecnica Pavesio hat 50 Beschäftigte und erwirtschaftet 7 Millionen Euro Umsatz. Um aus der Masse der nur nach Kostenkriterien vergebenen Arbeiten herauszukommen, setzte Mario Pavesio auf Produktqualität und Kundendienst: Beratung, innovative technische und grafische Lösungen, pünktliche Lieferung sowie die Bereitschaft, VorauflageTests durchzuführen und kompli- Die Rapida 162a bei Eurografica ist in eine automatische Stapellogistik integriert 32 Report 31 | 2008 zierte Arbeiten auch für kleine Auflagen zu übernehmen. Diese Flexibilität und die Möglichkeit, bei kleinen Auflagen gewinnbringend zu arbeiten, ist das Verdienst der Fünffarben-Rapida 142 mit Lackturm und Auslageverlängerung. Mit Ankunft der Rapida machte die Produktionsleistung einen eindrucksvollen Sprung, erklärt Mario Pavesio: „Wir konnten Auftragswechsel in sieben Minuten vornehmen und die mittlere Druckgeschwindigkeit stieg um 50 %. Für die Zukunft denken wir bereits an eine weitere großformatige Offsetmaschine, um weiterhin in allen Auflagengrößen ein günstiges Verhältnis zwischen Kaufpreis, Betriebskosten und Produktionsleistung zu haben und das immer bei hoher Qualität. Die neue Generation der KBA-Maschi- nen für das Großformat ist inzwischen mit einer 70 x 100 vergleichbar. Mehr als nur Strand: in Macomer auf Sardinien druckt Eurografica Sardinien ist ein Inselparadies. In Macomer, einer im Landesinnern gelegenen Kleinstadt, beschäftigen sich die Gebrüder Bitti (Giovanni, Roberto und Carlo zusammen mit ihrem Vater Giuseppe Bitti) aber nicht mit Tourismus, sondern haben Eurografica gegründet, einen Offsetdruckbetrieb europäischen Standards. Der Betrieb hatte vor rund zehn Jahren mit dem Druck von Endlosformularen angefangen, beschaffte sich jedoch bald die nötige Ausstattung, um jede Art von Druckarbeiten auf Papier oder Karton ausführen zu können. Der Maschinenpark von Eurografica umfasst Linien für den For- Die Brüder Giovanni, Roberto und Carlo Bitti sowie Vater Giuseppe haben vor rund zehn Jahren im Formulardruck begonnen. Heute betreiben sie auch Mittel- und Großformatmaschinen von KBA Erfahrung haben das Vertrauen des Betriebs in die Rapida-Baureihe gestärkt, bietet sie doch messbare Vorteile hinsichtlich Zuverlässigkeit und Produktivität. Die Tagespresse ist der Sedit nicht mehr genug Das moderne Druckereigebäude von Tecnostampa im Hügelland der Marken Das Team von Tecnostampa vor der kürzlich installierten Rapida 105 mit Lackausstattung mulardruck, eine 35 x 50 Zweifarbenmaschine, eine 50 x 70 Vierfarbenmaschine mit Lackierwerk und eine KBA Fünffarben-Rapida 105 mit Lackierturm und Hybridausstattung. Auch der Post-PressBereich ist rundum komplett und dient zur Herstellung von Hüllen, zur Drahtheftung von Broschuren und Verlagsartikeln oder zur Herstellung von Katalogen und anderen Akzidenzarbeiten. Roberto Bitti: „Sardinien ist ein kleiner Markt, mit knapp über eineinhalb Millionen Einwohnern, deshalb müssen wir alles anbieten können. Diese Diversifizierung der Arbeiten brachte uns 4.000 Kunden und einen Umsatz von 6 Millionen – das Maximum, das der Markt hergibt." Für diese Anforderung setzte Eurografica auf das Großformat und installierte eine komplette Produktionslinie: eine neue VLF CtPAnlage, eine Sechsfarben-Rapida 162 mit Lackturm und Vorbereitung für den Hybriddruck, eine automatische Stanzmaschine, eine Faltschachtelklebemaschine und eine Schneid- und Falzlinie, die zur Bearbeitung großformatiger Bogen für das Verlagswesen geeignet ist. Mit diesen umfangreichen Investitionen will sich Eurografica speziell im Bereich Papierverarbeitung auf dem Festlandsmarkt präsentieren und damit das Potenzial der neuen KBA-Maschine ausschöpfen. Tecnostampa: Investitionen für die Expansion in Europa In Recanati inmitten der meerzugewandten Hügel der Marken, wo die Farben mit den Landschaften Umbriens und der Toskana konkurrieren können, entstand vor 30 Jahren die Firma Tecnostampa. „Wir haben wie viele andere Kleinbetriebe auch mit ein paar kleinformatigen Offsetmaschinen auf etwa hundert Quadratmeter Fläche angefangen“, erzählt Produktionsleiter Mario Apis. Ein Jahrzehnt später hatte Tecnostampa jedoch schon eine moderne und effiziente technische Ausstattung mit einer 70 x 100 Vierfarbenmaschine, zu der sich bald eine zweite Vierfar- Giacomo Gorjux, geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied von Sedit in Bari, nahm kürzlich eine Sechsfarben-Rapida 162 in Betrieb, mit der er das Zeitungshaus in ein integriertes Druckzentrum umbauen will ben- und dann zwei Sechsfarbenmaschinen gesellten, eine davon mit Lackwerk. In den Jahren 1998 und 2000 investierte der Betrieb dann in zwei großformatige Offsetmaschinen KBA Rapida 142 für fünf und sechs Farben. Tecnostampa gehört einer multimedialen Unternehmensgruppe an, die in den Bereichen Druckvorstufe, Werbedruck, Videoherstellung und Zeichentrickfilm tätig ist. Giuseppe Casali, geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied und einer der Gesellschaftsgründer, bestätigt: „Um die Expansion unseres Vertriebs in Europa zu unterstützen, beschlossen wir 2006 ein Investitionsprogramm, das drei neue Bogenoffsetmaschinen von KBA für den Druckersaal vorsieht: eine Fünffarbenmaschine im Format 120 x 162 cm, eine 70 x 100Maschine mit sechs Farben plus Lackwerk und eine umstellbare Zehnfarbenmaschine, welche die Achtfarbenmaschine ersetzen wird. Außerdem schaffen wir gerade neue Räumlichkeiten für Produktion und Logistik." Die Großformat-Technologie von KBA stellt ein wichtiges Standbein für die künftige Entwicklung von Tecnostampa dar. Zehn Jahre Süditalien ist häufig für seine touristischen Qualitäten und seine Folklore bekannt, weniger für industriellen Fortschritt. Doch es gibt ein recht weit gespanntes und lebendiges Unternehmertum mit einer großen Zahl herausragender Betriebe. Im Laufe der Jahre konnte KBA-Italia in Süditalien einen beträchtlichen Marktanteil mit zahlreichen größeren Anlagen gewinnen. Eine der jüngsten dieser Anlagen steht bei Sedit. Seit über 15 Jahren druckt die Sedit (Servizi Editoriali) in Bari für Apulien und einen Großteil Süditaliens zwei wichtige Tageszeitungen, den Corriere della Sera und die Gazzetta dello Sport, aber auch die apulische Ausgabe des Corriere del Mezzogiorno und die Bari-Ausgabe der kostenlosen Tagesblätter City und Leggo. An der Spitze des Unternehmens steht Giacomo Gorjux, geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied. Er will in das Verlagswesen expandieren und ein integriertes Druckzentrum aufbauen. Um dieses ehrgeizige Vorhaben umzusetzen, wurde eine großformatige Bogenoffsetmaschine der neuesten Generation gekauft: eine KBA Rapida 162, die vor kurzem in Produktion ging. Giacomo Gorjux will die für den Zeitungssektor typische Geschwindigkeit und Effizienz auf den Markt der Verlagsprodukte übertragen. Zeiten, Mengen, Qualität, Logistik und Integration, wie sie für einen Zeitungsdrucker typisch sind, können zu einem wertvollen Wettbewerbsvorteil auf dem Massenmarkt des Verlagswesens in Italien und ganz Europa werden. Planmäßig soll in dem gerade erst gekauften neuen Gebäude bis Ende 2008 alles vorbereitet und komplett sein. Eine beträchtliche unternehmerische Herausforderung, die mit einer KBA Rapida 162 jedoch auf sicherem Grund steht. Roberto Castellotti [email protected] Report 31 | 2008 33 Mit hoher Qualität und optimalem Kundenservice auf internationalem Level stellt sich Sittic, S.L. Artes Gráficas in der Nähe von Madrid den Herausforderungen der Globalisierung. Hier eine hochwertige Automobil-Broschüre für ein koreanisches Fabrikat Sittic, S.L. Artes Gráficas bei Madrid Smarte Druck-Lösungen mit Format Nach mehr als 50 Jahren in der grafischen Industrie hat Antonio Mora, Geschäftsführer des Druckunternehmens Sittic, S.L. in San Fernando de Henares bei Madrid, den Aufstieg vom Mittel- ins Großformat mit einer KBA Rapida 162 vollzogen. Er begründet diesen Schritt mit dem zunehmenden Druck im internationalen Wettbewerb und mit der Notwendigkeit, darauf mit noch besseren und schnelleren Drucklösungen zu reagieren. M it 22 Mittelformat-Druckwerken eines anderen deutschen Herstellers, dem er seit der Firmengründung treu geblieben war, hatte Antonio Mora klare Vorstellungen hinsichtlich der notwendigen strategischen Neuorientierung. Schon als kleiner Junge war Antonio Mora im Druckbetrieb seines Vaters mit Papier und Farbe in Berührung gekommen und hat nach einer Karriere als Ingenieur im Laufe der Jahre ein feines Gespür entwickelt, wie sich die grafische Industrie verändert hat. Vor zwei Jahren wagte das Unternehmen unter seiner Führung einen großen Sprung. Nach der Investition in eine großformatige CtP-Anlage von Kodak/Creo bestellte er eine KBA Rapida 162 (Format 112 x 162 cm) mit fünf Druckwerken, Lackturm und Hybrid-Ausstattung. Höchste Produktivität bei minimalem Personaleinsatz, Flexibilität für unterschiedlichste Bedruckstoffe von 60 g/m2-Papier bis hin zum 1,2 mm starken Karton und die Fähigkeit der Maschine zur effektvollen In- 34 Report 31 | 2008 „Die Schnellen fressen die Langsamen“ – mit dieser Philosophie hat Antonio Mora (rechts) den Sprung ins Großformat mit einer KBA Rapida 162 gewagt und plant bereits den nächsten Schritt line-Veredelung waren dabei seine Vorgaben bei der Maschinenwahl. Nur KBA konnte alle Bedingungen mit bewährter Großformattechnik erfüllen. Antonio Mora verlangt von seinen Lieferanten das gleiche hohe Maß an Kundenorientierung wie von sich selbst und seinen eigenen Mitarbeitern. Und KBA wurde in der kurzen Anlaufphase der Rapida 162 diesen Erwartungen gerecht. Antonio Mora ist jedenfalls auch heute noch mit seiner Entscheidung sehr zufrieden. Sittic, S.L. sieht sich als ein Player im internationalen Markt. In Dubai wurde ein Vertriebsbüro eröffnet und auch mit Kunden in einer Reihe anderer Länder unterhält man gute Geschäftsbeziehungen. In den nächsten Jahren will Antonio Mora schrittweise den vorhandenen Maschinenpark im Mittelformat ersetzen und in ein Die KBA Rapida 162 bei Sittic, S.L. verfügt über fünf Druckwerke mit Plattenwechsel-Vollautomaten, Lackturm und Hybrid-Ausstattung für die Inline-Veredelung noch größeres Bogenformat mit höchster Automatisierung investieren. Über Details will er sich noch nicht äußern, empfiehlt aber einen Besuch in seinem Unternehmen in einem Jahr. „World pioneers“ steht in der fein gedruckten Firmenbroschüre. Lassen wir uns überraschen, was sich Antonio Mora als nächstes ausgedacht hat. C. P. v. d. Knesebeck [email protected] Bogenoffset | Veredelung Der KBA-Kalender „Impressions 2008“ wurde mit Iriodinen, Hybrid-Effekten und UV-Lacken aufwändig veredelt Andrea Focker, Grafikerin bei KBA in Radebeul, entwarf das Konzept des Kalenders KBA-Jahreskalender 2008 „Impressions“ mit breitem Veredelungs-Portfolio „Impressions 2008“ lautet der Titel des hochwertigen KBA-Jahreskalenders, der weltweit an Kunden und Geschäftsfreunde des Druckmaschinenherstellers verteilt wurde. F ür das Projekt inszenierte der Dresdner Fotograf Michael Lange Fundstücke aus der Natur vor farbigen Strukturen – Muscheln, Baumrinde, Federn, Steine, Blütenreste, o.ä. Durch Doppelbelichtungen entstanden in seinem Studio fast malerisch wirkende Motive, die zum Meditieren einladen. Oftmals kaum zu glauben, dass es sich um reine Fotografien handelt, die ausschließlich für den Druck- bzw. Veredelungsprozess bearbeitet wurden. Jedes Blatt beinhaltet ein Wort gleich einer Headline oder Monatslosung – es lädt ein zu verweilen, die Blätter zu entdecken und der Phantasie beim Betrachten freien Lauf zu lassen. Anders als bei den KBA-Kalendern der vergangenen Jahre liegt der Schwerpunkt der Veredelung bei „Impressions 2008“ nicht bei Matt-/Glanzeffekten. Vielmehr wurden in Abhängigkeit vom Motiv die Veredelungsvarianten ausgewählt, mit der die jeweilige Bildaussage am besten in Szene gesetzt werden kann. Das sind zum Beispiel Iriodine, die Muscheln und Federn ihren eigentümlichen Perlmuttglanz verleihen. Je nach angestrebter Wirkung wurden sie unter oder mehrfach über den Farbsatz gedruckt bzw. lackiert. Einmal sind sie so nur in den Lichtern des Motivs sichtbar, ein anderes Mal als starker, sofort wahrnehmbarer Perlglanzeffekt. Einige Monatsblätter erhielten Matt-/ Glanzeffekte durch Hybridveredelung und zusätzlich eine Spotlackierung mit UV-Iriodin aus dem Lackturm. Andere wurden mit UVGlanzlack vollflächig lackiert und mit einer seidenweich-samtigen Spotlackierung mit UV-Mattlack zusätzlich veredelt. Möglich war diese Vielfalt an unterschiedlichen Veredelungstechniken durch den Einsatz einer Sechsfarben-Rapida 105 mit Doppellack- und UV-Ausstattung. Ne- ben den Skalenfarben kamen insgesamt fünf verschiedene IriodinFarben sowie drei UV-Iriodine im Lackturm zum Einsatz, zusätzlich Hybrid-Drucklack, UV-Glanz- und Mattlacke. Fünf Hersteller von Druckfarben und Lacken waren am KBAKalender 2008 beteiligt. Er umfasst 14 Blätter im Format 50 x 63 cm und wurde in einer ebenfalls aufwendig veredelten WellpappenVerpackung geliefert. Aufgrund der begrenzten Auflage des Kalenders ist ein Versand an alle Interessenten nicht möglich gewesen. Martin Dänhardt [email protected] Auf dieser Sechsfarben-Rapida 105 mit Doppellack- und UV-Ausstattung wurde der Kalender „Impressions 2008“ in der KBA-Versuchsdruckerei in einem Bogenlauf produziert. Die Rückseiten wurden vorher separat lackiert Report 31 | 2008 35 Rollenoffset | Bücherdruck Rotolito Lombarda, Italien Buchproduktion von der Rolle für höchste Ansprüche Mit Compacta-Maschinen aus dem Hause KBA profiliert sich das italienische Unternehmen Rotolito Lombarda (Cernusco) im Sektor des Bücherdrucks. Der Einsatz von Akzidenz-Rotationen für die Buchproduktion zeigt die qualitativ hohen Möglichkeiten, die mit solchen Rollenoffsetmaschinen machbar sind. Rotolito-General-Manager Joseph Marsanasco zeigt mit Stolz die Vielfalt der Buchtitel, die unter anderem für Verlage wie Harper & Collins, Hachette, RCS, Mondadori oder für die Universitäten von Cambridge und Oxford in hoher Qualität und termingerecht gefertigt werden D as 1976 von Paolo Bandecchi gegründete Unternehmen Rotolito Lombarda mit rund 400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 150 Mio. Euro wächst kontinuierlich und hat in den vergangenen Jahren stark in die Produktionsbereiche Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung investiert. Rotolito verfügt in Italien über vier Produktionsstandorte vor den Toren Mailands in Pioltello (Hauptverwaltung, Bogenoffsetdruck, Heatset-Rollenoffsetdruck), Cernusco (Rollenoffset), Nova Milanese (Tiefdruck) und Capriate San Gervasio (Buchbinderei). Im Bereich Bogenoffset setzt man bereits seit Jahren Rapida-Mittel- und Großformatmaschinen von KBA ein, auf denen meist 4/4-farbige Bogen für hochwertige Bücher produziert werden. Die mächtigen Druckwerke der Compacta 618 können 2 x 72 Seiten (19 x 24 cm) ein- oder zweifarbiger Buchinhalte produzieren Von dem modernen Leitstand der Compacta 618 aus steuert Corrado Falleri alle notwendigen Einstellungen Der Heißlufttrockner hinter den beiden Doppeldruckwerken der Compacta 618 ist auf eine Leistung von 14 m/s ausgelegt 36 Report 31 | 2008 Akzidenz-Rollenoffset Die zunehmenden Qualitätsansprüche bei der Produktion von Büchern führen immer häufiger dazu, dass Akzidenz-Rotationen verstärkt für die Buchproduktion eingesetzt werden. Dies war auch der Grund für die Druckerei Rotolito Lombarda 2006 in eine KBA Compacta 618 für dieses Marktsegment zu investieren. Seit 20 Jahren arbeitet das norditalienische Unternehmen mit Timsons-Maschinen, von denen gegenwärtig noch sechs Anlagen im Einsatz sind. Der steigende Anteil an Schulbüchern, Wörterbüchern, juristischen und wirtschaftlich ausgerichteten Buchtiteln mit einer durch die Verleger geforderten höheren Farbigkeit bedingt Maschinen mit einer größeren Variabilität und höherer Druckqua- Auflagen und steigender Titelzahlen spürbar. Die kurze Einrichtezeit an der Maschine wirkt sich also besonders positiv aus. Marsanasco präzisiert: „Die C618 ist zweimal schneller als die TimsonsMaschinen, auch wenn die zu druckende Seitenzahl oft etwas höher liegt. Mit der KBA-Maschine haben wir einen echten Kapazitätszuwachs erreicht, weil keine andere Maschine ausgesondert wurde. Natürlich ist auch diese Compacta 618 mit der automatischen Papierrollenzuführung gekoppelt. Induktiv gesteuerte Rollentransportsysteme ergänzen die Papierlogistik in unserem Hause.“ General-Manager Marsanasco und der Leiter der Buchbinderei, Bracchi, am Überbau der Rollenoffsetmaschine lität. Diese Ansprüche können mit der KBA Compacta 618 besser erfüllt werden. Einige Vorzüge gegenüber den Timsons-Maschinen nennt Rotolito-General-Manager Joseph Marsanasco hinsichtlich der Registersteuerung und -haltung, der Farbstabilität über die gesamte Auflage und die große Variabilität bezüglich des Papiereinsatzes. „Die Bedruckstoffbelastung ist in den TimsonsMaschinen durch die vertikale Bahnführung höher und die Registergenauigkeit geringer. Eine horizontal geführte Papierbahn in der Rollenoffsetmaschine sichert dann eben auch dem Buchbinder Falzprodukte mit geringeren Falzdifferenzen. Die Compacta 618 hat eine bedeutend höhere Produktivität und somit können wir unsere Kunden mit noch kürzeren Lieferzeiten bedienen. Die Produktivität wird aber nicht nur von der Laufleistung der Maschine bestimmt. Die automatische Einstellung des Greifer-Falzapparates spart Zeit und erleichtert den Kollegen die Arbeit. Bei uns gelingt eine komplette Umstellung des Falzwerkes in größter Variabilität in maximal 10 Minuten. Die Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens in der Buchproduktion ist bei den am Markt zu erzielenden Preisen nur mit solchen Lösungen und höchster Druck- und Bindequalität zu sichern.“ Der Falzapparat und der spezielle Überbau ermöglichen vielfältige Produktionsvarianten Spezialisten aus Leidenschaft, ... Drucken und Binden ... ... im eigenen Unternehmen bringt Vorteile in der Arbeitsorganisation. Alle bei Rotolito gedruckten Titel werden auch in der eigenen Buchbinderei weiterverarbeitet. 60 Prozent kommen als Broschur und der restliche Anteil als Festeinband zum Kunden. Es wird ausschließlich mit Heißleim klebegebunden. Die Vollständigkeit der zusammengetragenen Bogen an den Zusammentraglinien, die bis zu 24 Stationen haben, wird mit einem Opticontrol-System gesichert. Hier ist das Zusammenspiel zwischen dem Rollendruckbereich und der Buch- binderei von großer Bedeutung. Genutzte Kontrollmittel sind ein wichtiges Element zur Qualitätssicherung des fertigen Buches. Da 2 x 72-seitige Falzbogen von den Anlegern der Zusammentraglinie abgezogen werden können, sind bei der genannten Anzahl von Stationen große Umfänge wirtschaftlich zu produzieren. Schon Auflagen ab 5.000 Exemplare können Dank der großen Falzvariabilität der Compacta 618 wirtschaftlich produziert werden. Auch in Italien ist wie in anderen europäischen Ländern die generelle Tendenz zu kleineren Bücher in 4/4-farbiger Ausstattung werden bei Rotolito Lombarda auf KBA Rapida-Bogenoffsetmaschinen im Mittel- und Großformat gefertigt … so wird das Leitbild im Firmenlogo von Rotolito Lombarda definiert. Damit will das Unternehmen seine Verpflichtung zu ständiger technischer Weiterentwicklung dokumentieren. Neben den jüngsten Maschineninvestitionen wurde auch die Papierlogistik in großem Umfang ausgebaut. In Cernusco wurde ein vollautomatisches Papierrollenlager mit einer Kapazität von 24.000 Tonnen realisiert. Von diesem Hochregallager werden die Rollen über einen Tunnel überirdisch zu den Maschinen transportiert. Fazit: Die sehr guten Praxiserfahrungen mit der Rotation, die mit einem Rollenträger, zwei Doppeldruckeinheiten, Trockner und Falzapparat ausgestattet ist, führte zur Investition in eine weitere Maschine. Die nächste Compacta 618 (Bahnbreite 1.450 mm, Zylinderumfang 1.240 mm) soll Ende 2008 die Produktion in Cernusco aufnehmen. Sie wird jedoch mit vier Druckeinheiten mit halbautomatischem Plattenwechsel ausgerüstet. Dies bietet die Option, neben dem schwerpunktmäßigen Bücherdruck auch klassische Akzidenzproduktionen mit der Maschine zu verdrucken. Die Anlage wird in Rechts-LinksAusführung neben einer bestehenden Compacta 818-Akzidenzrotation aufgestellt und erhält einen speziellen formatvariablen Bücherfalzapparat V5-B. Dr. Horst-Dieter Branser [email protected] Report 31 | 2008 37 Telefonbuchdruck | USA KBA Compacta 818 bei Quebecor World in Hazleton Yellow Pages für die USA und Kanada Ungewöhnlich ist die vor einigen Monaten bei Quebecor World in Hazleton (PA) angelaufene KBA Compacta 818, denn die für den Telefonbuchdruck eingesetzte High-Tech-Rotation hat keinen Heatsettrockner und modifizierte Feuchtwerke. Es ist also weltweit die erste Compacta 818 in Coldset-Version. D ie High Volume-Anlage mit drei Papierbahnen und acht Druckwerken in Doppelstock-Konfiguration unterstreicht die technologische Führungsrolle von KBA auf dem Directory-Markt. Die in Hazleton installierte Compacta 818 ist ausgelegt für eine Produktionsleistung bis 47.460 U/h. Ausgestattet mit einer automatischen Papierrollenzuführung Patras A und drei Rollenwechslern Pastomat RC erlaubt die Rechts-Links-Maschine den Druck 4/4- und 2 x 2/2-farbiger Produkte. Über den P5-Falzapparat können im Dreibahnenbetrieb gleichzeitig bis zu 192 Seiten ausgelegt werden. Im Zweibahnenbetrieb können je nach Format 128 bzw. 144 Seiten gedruckt werden. Die Doppelumfangmaschine mit einem Zylinderumfang von 1.156 mm und einer maximalen Bahnbreite von 1.905 mm ergänzt den bislang fünf Rotationen umfassenden Maschinenpark von Quebecor World Hazleton. Die im Vierschichtbetrieb an sieben Tagen pro Woche produzierende Compacta 818 sollte den 2006 bei 50 Millionen Telefonbüchern liegenden Produktionsausstoß auf mehr als 90 Millionen in 2007 fast verdoppeln. Größter Produktionsstandort für Telefonbücher Hazleton ist einer der größten Standorte von Quebecor World, der Telefonbücher für die USA und Kanada produziert. Zu den Kunden zählen neben führenden Telefongesellschaften auch bekannte Hotelkonzerne und andere Unternehmen, die Nachschlagewerke in ihren Marketing- und Werbekampagnen einsetzen. Der Standort Hazleton ist sowohl mit Coldsetals auch mit Heatsetkapazitäten ausgerüstet um einen größtmöglichen Kundennutzen sicherzustellen. Russ Snelling, Manufacturing Manager bei Quebecor World Hazleton, und sein Maintenance Supervisor Mark Andrews sind stolz auf die neueste Errungenschaft in ihrem Maschinenpark. Snelling: „KBA hat uns eine hoch automatisierte Spezialmaschine geliefert, die genau auf unsere räumlichen Gegebenheiten und produktionstechnischen ErforderÜber den P5-Falzapparat im Zylindersystem 5:5 können im Dreibahnbetrieb gleichzeitig bis zu 192 Seiten ausgelegt werden 38 Report 31 | 2008 Russ Snelling, Manufacturing Manager bei Quebecor World Hazleton (rechts), und sein Maintenance Supervisor Mark Andrews sind stolz auf die neue Compacta 818 Einer der beiden ErgoTronic Leitstände der Compacta 818 ist hinter dem Falzapparat angeordnet. Neben den ColorTronic-Farbstellpulten stehen das Maschinenvoreinstellsystem LogoTronic basic sowie ein Farb- und Schnittregistersystem zur Verfügung nisse zugeschnitten ist. Aus verschiedenen Gründen kam nur eine Doppelstockmaschine ohne Trockner in Frage.“ Mark Andrews: „Die Compacta 818 ist eine Hightech-Rotation der neuesten Generation, die hinsichtlich Leistung und Zuverlässigkeit neue Maßstäbe setzt. Eigentlich als Akzidenzmaschine konzipiert, erzielt sie auch im Coldset eine Qualität, die unsere Erwartungen in vollem Maße erfüllt hat.“ Schon im März 2008 wird das Unternehmen eine weitere Compacta 818 mit einem Rollenwechsler und vier Druckeinheiten in Betrieb nehmen, der im Frühjahr 2009 ein weiterer Rollenwechsler und zusätzliche vier Druckwerke folgen werden. Die Gesamtkapazität dieser zweibahnigen Produktionslinie für den vierfarbigen Druck wird bei 2 x 72 Seiten liegen. Gerhard Renn [email protected] Akzidenz | Investitionen Die neue KBA Compacta 818 mit dem variablen Greiferfalzapparat V5 wird ab dem Spätsommer 2008 die Druckkapazitäten bei Révai Nyomda erweitern Révai Nyomda in Budapest, Teil der britischen Polestar Group, ist der führende Akzidenzdrucker in Ungarn KBA Compacta 818 für Révai Nyomda Polestar wächst in Ungarn mit 72-Seiten-Akzidenzrolle Die britische Polestar Group investiert an ihrem ungarischen Druckstandort Révai Nyomda in Budapest in eine neue 72-Seiten-Rolle KBA Compacta 818 mit variablem V5-Falzapparat. Produktionsstart in Budapest soll im Spätsommer 2008 sein. B arry Hibbert, CEO der Polestar Group: „Seit Jahren ist unser ungarischer Druckstandort wirtschaftlich sehr erfolgreich. Diesen Weg wollen wir mit der bewährten KBA-Technologie fortführen und uns mit dem variablen Falzapparat die notwendigen Alleinstellungsmerkmale am Markt sichern.“ Erfolgreiche Partnerschaft Managing Director László Lázár führt Révai Nyomda seit über 10 Jahren: „Wir haben großes Vertrauen in die Kompetenz von KBA. Da war es nur logisch, dass wir den nächsten Entwicklungsschritt unseres Unternehmens erneut gemeinsam mit KBA gehen. Mit der neuen Compacta 818 können wir unseren Vorsprung auf dem ungarischen Markt weiter ausbauen und uns auch dem Wettbewerb auf europäischer Ebene stellen.“ KBA-Vertriebsvorstand Christoph Müller: „Ich habe Révai immer als einen Druck-Pionier in Ungarn gesehen. Dass man nun Vertragsunterzeichnung für die erste 72-Seiten-Akzidenzrotation in Ungarn. Rechts: László Lázár, Managing Director Révai Nyomda, mit KBA-Vertriebvorstand Christoph Müller auch den nächsten Entwicklungsschritt wieder mit unserem Hause geht, freut mich sehr. Die Compacta 818 mit dem variablen V5Falzapparat ist eine schlüssige Antwort auf die Wettbewerbssituation am Akzidenzmarkt.“ Technologie-Trendsetter 1997 war Révai Nyomda einer der Erstanwender der innovativen 16seitigen KBA Compacta 215. Es war die erste Akzidenzmaschine mit wellenloser Antriebstechnik am Weltmarkt. 2002 erweiterte man die Druckkapazität in Budapest mit der ersten 48-SeitenMaschine in Ungarn, einer Compacta 618. Der Druckmaschinenpark besteht heute aus drei 16-Seiten-, drei 32-Seiten- und einer 48Seiten-Rotation. Die Neuinvestition in eine 72-Seiten-Compacta 818 unterstreicht die Marktstel- lung von Révai als TechnologieTrendsetter in der Region. Die Compacta 818 erhält eine automatische Papierrollenzuführung Patras A, einen Pastomat RC-Rollenwechsler, ein freistehendes Einzugwerk, vier Druckeinheiten mit halbautomatischem Plattenwechsel, einen Heißlufttrockner von Vits Systems, einen Überbau für bis zu fünf Stränge sowie als Alleinstellungsmerkmal den variablen Falzapparat V5 für die Produktion von stehenden und liegenden Seiten. Mit einem Zylinderumfang von 1.240 mm und einer maximalen Bahnbreite von 1.980 mm erreicht sie eine Bahngeschwindigkeit von 15 m/s. Die Wurzeln von Révai Nyomda reichen bis zur Gründung eines Buch-Shops durch die Brüder Révai im Jahre 1869 zurück. 1991 übernahm die britische Watmoughs Holding die Mehrheit an Révai und förderte damit eine rasante Entwicklung zum heute größten Akzidenzdrucker in Ungarn. Seit der Vereinigung der British Printing Company und der Watmoughs Group zur Polestar Group gehört Révai Nyomda zu einem der größten unabhängigen Druckunternehmen in Europa. Erik Rehmann [email protected] Report 31 | 2008 39 Akzidenz | Italien Über den Erfolg mit der neuen KBA Compacta 215 freuen sich (v.l.): Martin Schoeps (Vertriebsleiter KBA), Dario Braschi (Marketing KBA-Italia), Dr. Cristiano D’Auria und Berater Norberto Bucciarelli Im Bogenoffset arbeitet das Unternehmen bereits seit 1998 mit KBA zusammen. Das Foto zeigt Produktionsleiter Eng. Iolando de Luca (hinten) mit seinem Team an der zuletzt gelieferten Mittelformatmaschine Rapida 105 universal D’Auria Printing stieg in den Rollenoffset ein KBA Compacta 215 beschleunigt Wachstumskurs Bis zur Inbetriebnahme der KBA Compacta 215 war das auf hochwertige Qualitätserzeugnisse spezialisierte Familienunternehmen D’Auria Industrie Grafiche nur im Bogenoffset tätig Wie zahlreiche andere italienische Akzidenzdrucker produziert das Familienunternehmen D’Auria in S. Egidio alla Vibrata in der Provinz Teramo seit einem guten Jahr mit einer 16-Seiten-Akzidenzrolle Compacta 215 von KBA. Mit dem Produktionsstart der Rotation beschleunigt der innovative Traditionsbetrieb seinen vor Jahren mit KBA Rapida-Bogenoffsetmaschinen eingeleiteten Wachstumskurs. D’Auria Printing: Neue Märkte im Visier Mit Attilo Dalfiume (l.) und Norberto Bucciarelli engagierte das Unternehmen zwei im Akzidenz-Rollenoffset erfahrene Experten Die Compacta 215 kann wahlweise über den F3-Greiferfalzapparat oder über einen Querschneider Vits-Rotocut (links im Vordergrund) produzieren 40 Report 31 | 2008 Das Anfang 2005 gegründete Tochterunternehmen D’Auria Printing S.p.A. soll sich ausschließlich dem kommerziellen Rollenoffset widmen und das Produktionsspektrum deutlich erweitern. Bislang war das auf hochwertige Qualitätserzeugnisse spezialisierte Druckunternehmen mit rund 90 Mitarbeitern als D’Auria Industrie Grafiche nur im Bogenoffset tätig. Die Zusammenarbeit mit KBA begann 1998 mit einer gebrauchten VierfarbenVarimat. 2002 folgte eine großformatige Rapida 162-4 und 2004 dann eine Rapida 105 universal. Mit dem Einstieg in den Rollenoffset waren auch der Neubau einer Produktionshalle und Investitionen in moderne Vorstufen- und Weiterverarbeitungssysteme verbunden. Mit der Produktionsaufnahme der KBA Compacta 215 ist Firmenchef Dr. Cristiano D’Auria seinem Ziel ein gutes Stück näher gekommen, neben Katalogen, Magazinen, Büchern, Postern sowie Kalendern auch Beilagen und Werbedrucksachen in höheren Auflagen zu produzieren. Erfolgreicher Start mit Expertenhilfe Mit Norberto Bucciarelli und Attilo Dalfiume engagierte er zwei in der Vorstufe und im Rollenoffset erfahrene Experten als Berater, die den Workflow in Schwung brachten und dem jungen Drucker-Team mit Rat und Tat zur Seite standen. Dr. Cristiano D’Auria: „Wir konnten uns bei unserer Premiere keine Risiken leisten. Die Compacta 215 ist eine zuverlässige, international bewährte Maschine, die Leistung mit großer Flexibilität verbindet. Wie unsere aktuellen Zahlen belegen, hätte der Einstieg in den Rollenoffset nicht besser verlaufen können. Lagen wir 2003 noch bei einem Umsatzvolumen von 5 bis 6 Millionen Euro konnten wir dieses 2007 auf rund 18 Millionen steigern. Die Bogensparte hat mit 10 bis 11 Millionen derzeit noch den größten Anteil, aber der Rollenoff- set trägt bereits erfreulich zum Gesamtergebnis bei.“ Ausstattung für flexible Produktionen Die 16-Seiten-Anlage bei D’Auria Printing in Rechts-Links-Aufstellung verfügt über ein Rollenbeschickungssystem Patras M, einem Pastostar RC-Rollenwechsler, fünf Druckeinheiten, einen Vits-Heißlufttrockner, einen Überbau mit Haupt- und Nebentrichter, einen automatisch umstellbaren F3-Greiferfalzapparat und einen Querschneider für die Bogenproduktion von der Rolle. Gesteuert wird die Anlage über zwei ErgoTronic-Leitstände und ein Bedienpult in Höhe des Querschneiders. Das Maschinenvoreinstellsystem LogoTronic basic ermöglicht die Datenübernahme aus der Druckvorstufe. Eingesetzt wird die Compacta 215 vor allem für Auflagen zwischen 30.000 und 1,2 Millionen Exemplaren. Gerhard Renn [email protected] Zeitungsdruck | Investitionen Zufriedene Gesichter nach der Vertragsunterzeichnung bei der zur M. DuMont SchaubergGruppe gehörenden Mitteldeutschen Zeitung in Halle.V.l.n.r.: Karl Zorn, KBA-Vertriebsleiter; Richard Zöller, Technischer Leiter M. DuMont Schauberg, Köln; Claus Bolza-Schünemann, stv. KBA-Vorstandsvorsitzender; Heinz Kiegeland, Sprecher der Geschäftsführung, Unternehmensgruppe M. DuMont Schauberg; Andreas Stein, Prokurist Zentraleinkauf M. DuMont Schauberg; Thomas Preuss, Geschäftsleitung Unternehmensbereich Köln, M. DuMont Schauberg; Christoph Müller, KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen wechseln, wird bei der Installation in Köln zwar zunächst aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. 80.000 vierfarbige Zeitungen pro Stunde Der wasserlose Zeitungsdruck drängt aus der Nische KBA Cortina 6/2 für M. DuMont Schauberg in Köln Mit der Bestellung einer Cortina 6/2-Anlage gehen die fast 175-jährigen Geschäftsbeziehungen zwischen dem Kölner Medienhaus M. DuMont Schauberg und der Koenig & Bauer AG (KBA) in eine neue Runde. Bereits im Jahre 1833 begann die enge Zusammenarbeit, als Joseph DuMont eine Schnellpresse von Koenig & Bauer erwarb. Mit dem jüngsten Auftrag für die innovative Cortina setzen die Kölner diese Tradition fort. Viele Alleinstellungsmerkmale Die dreifachbreite KBA Cortina 6/2 verfügt über viele Alleinstellungsmerkmale. Angesichts der großen Papierbahnbreite von 1.890 mm ermöglicht der beim wasserlosen Druck wegfallende Fanout trotz der Achterturmbauweise im Gummi/Gummi-Druck ein ähnlich exaktes Farbregister wie eine 9Zylinder-Satellitenrotation und eine sehr niedrige Anlaufmakulatur. Neben der ergonomisch sehr komfortablen Bedienung mit Liften an beiden Seiten des nur etwa 4 m hohen, in der Mitte für Wartungszwecke auseinander fahrbaren Cortina-Kompaktturmes entlasten wegfallende Zonenschrauben und Feuchtwerke sowie das hohe Automatisierungsniveau mit Plattenwechsel-Vollautomaten, automatisierten Walzenschlössern und neuer Linear-Lagertechnik die Bediener von vielen zeitaufwendigen oder anstrengenden Bedienungs- und Wartungsaufgaben. Der bei der Cortina wegfallende Farb- Die KBA Cortina 6/2-Anlage für das Kölner Medienhaus M. DuMont Schauberg nebel bedingt zudem einen deutlich reduzierten Reinigungsaufwand. Neben dem sehr schnellen Auftragswechsel hat die dreifachbreite KBA Cortina 6/2 weiter den Vorteil, dass sie bei identischer Leistungsauslegung eine um 50 % höhere Seitenkapazität hat als die 1999/2000 ebenfalls von KBA gelieferten 4/2-Maschinen. Die dadurch deutlich reduzierte Maschinenlänge führt zu Einsparungen bei den Bau- und Infrastrukturinvestitionen. Die kurzen Bahnwege der KBA Cortina ermög- lichen gegenüber einer entsprechenden Satelliten-Rotation weniger Weißmakulatur beim Produktionswechsel und einen einfacheren Umfangswechsel. Im Hinblick auf die längerfristige Investitionssicherheit bleibt M. DuMont Schauberg auch noch die Option für die spätere Erweiterung des Druckspektrums auf akzidenzähnliche Produkte in Verbindung mit der Nachrüstung eines Heißluft-Trockners. Der große Vorteil der Cortina, ohne Farbwechsel schnell von der Coldset- zur Heatset-Produktion und vice versa zu Die KBA Cortina 6/2 für den Kölner Stadt-Anzeiger, den Express, die Kölnische Rundschau und andere Eigen- und Fremdprodukte kann pro Stunde bis zu 80.000 vierfarbige Zeitungen mit bis zu 48 Broadsheet- bzw. 96 Tabloidseiten Umfang drucken. Die vier Drucktürme werden im Berliner Format mit einem Zylinderumfang von 940 mm (Abschnittlänge: 470 mm) ausgeführt. Die Anlage verfügt über vier Pastomat RC-Rollenwechsler für einen Papierrollendurchmesser bis 1.500 mm, sieben Doppelwende-Einrichtungen, zwei Falzapparatüberbauten mit jeweils drei Trichtern und zwei KF 5-Falzwerke mit Lagen- und Strangheftapparaten. Rollenbeschickung mit Patras A, die Umstellung auf unterschiedliche Papierbahnbreiten, Farbversorgung sowie Gummituch- und Walzenwaschen erfolgen vollautomatisch. Der sehr hohe Automatisierungsgrad der Cortina kommt bei den Plattenwechsel-Vollautomaten KBA PlateTronic, automatisierten Walzenschlössern KBA RollerTronic, fernverstellbarer Lagertechnik KBA NipTronic und dem automatischen Plattenerkennungssystemen KBA Plate-Ident zum Ausdruck. Farb-, Schnittregister- sowie Papierbahnkanten- und Mittenregelungen gewährleisten ein hohes Qualitätsniveau. Gesteuert wird die Anlage über KBA ErgoTronicLeitstände mit eindeutigen Schnittstellen zu übergeordneten Systemen. Klaus Schmidt [email protected] Report 31 | 2008 41 Zeitungsdruck | Innovation Neben dem schnellen Auftragswechsel überzeugte die hohe Druckqualität der zum Open House produzierten CompacT-Post die Zeitungsfachleute Erweiterte Plattform KBA Competence: Sieben Jahre nach der Vorstellung der kompakten Wasserlos-Rotation KBA Cortina zur drupa 2000 präsentierte Koenig & Bauer zum 190. Jubiläum des Stammwerkes in Würzburg bei der Mediengruppe Main-Post die konventionell druckende Schwestermaschine Commander CT Open House zur KBA Commander CT bei der Main-Post in Würzburg Viele Vorteile der Kompaktbauweise nun auch im Nassoffset Unter dem Motto „Die Zukunft ist Compact“ hatten KBA und die Mediengruppe Main-Post Ende September 2007 nach Würzburg zur Vorstellung der neuen Kompakt-Nassoffsetrotation Commander CT eingeladen. Rund 200 Zeitungsfachleute aus dem In- und Ausland erlebten die mit Feuchtwerken druckende Schwestermaschine der KBA Cortina erstmals in Produktion. B eide Anlagen sind hoch automatisiert und verfügen neben den nur etwa 4 m hohen Achtertürmen über viele Alleinstellungsmerkmale. Während von der zur drupa 2000 erstmals als Prototyp gezeigten KBA Cortina mittlerweile 13 Anlagen (insgesamt 55 Achtertürme mit 440 Druckwerken, davon 39 doppeltbreit und 16 dreifachbreit) bestellt wurden und bereits neun in Produktion sind, steht die ebenfalls als 4/2- und 6/2Anlage erhältliche Commander CT mit drei Bestellungen noch am Anfang der Markteinführung. Die Pilot-Maschine bei der Main-Post wurde nach einer einjährigen Test- und Optimierungsphase im März 2007 voll in die Nachtproduktion integriert. Im Juli 2007 hat das Regionalzeitungshaus auf der Basis positiver Erfahrungen einen zweiten Achterturm bestellt. Dieser soll Mitte 2008 zur Erhöhung der Farbkapazität auf den bereits druckenden Achterturm gesetzt 42 Report 31 | 2008 werden. Diese platzsparende Bauweise mit einem 16er-Turm in der vorhandenen Rotationshalle ist nur bei den Kompakt-Anlagen Commander CT und Cortina möglich. Schon vor einigen Monaten hatte sich das spanische Zeitungshaus Heraldo de Aragón in Zaragoza für die Commander CT entschieden. David Brandstätter: Entscheidung für die Zukunft David Brandstätter, Geschäftsführer der zum Holtzbrinck-Konzern gehörenden Mediengruppe MainPost, nannte zwei wesentliche Gründe für die Innovationspartnerschaft mit KBA bei der Commander CT: „Zum einen bot sich uns aufgrund der kompakten Bauweise der Commander CT die einmalige Chance, die Maschinenkapazität in der vorhandenen Druckhalle aufzustocken, ohne das Gebäude erweitern zu müssen. Das war ein wichtiges wirtschaftliches Argument. Zum anderen hat uns das Konzept der Commander CT mit dem David Brandstätter, Geschäftsführer der Mediengruppe Main-Post: „Mit der Commander CT hat die Zukunft des Zeitungsdrucks endgültig begonnen.“ Andreas Kunzemann, Technischer Leiter bei der Main-Post: „Die KBA Commander CT verbindet die Vorteile des Gummi/Gummi-Druckverfahrens mit der Farbregisterqualität von Satellitenmaschinen.“ So wird die KBA Commander-Anlage bei der Main-Post nach der Erweiterung Mitte 2008 aussehen. Links, die beiden zu einem 16erTurm für 32 vierfarbige Broadsheet-Seiten aufeinander gesetzten kompakten Commander CT-Achtertürme. Rechts, die schon seit Jahren produzierende herkömmliche 32-Seiten-Satelliten-Rotation, die mit nur acht Druckstellen in einem Turm etwa genauso hoch ist extrem hohen Automatisierungsgrad und Bedienerkomfort überzeugt. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Zukunft des Zeitungsdrucks mit dieser Maschine endgültig begonnen hat. Da wollten wir gerne mit von der Partie sein.“ Commander CT profitiert von der Schwestermaschine Cortina Wie bei der Cortina kann bei der Ausstattung der Commander CT mit PlateTronic-Plattenwechselautomaten die Bestückung und Entsorgung der Druckplatten bei laufender Produktion erfolgen. Unabhängig von der Zahl der zu wechselnden Platten dauert dies nur ca. zwei Minuten Das Druckwerk der KBA Commander CT mit neuen, reaktionsschnellen konventionellen Walzenfarbwerken (mit Zonenschrauben und drei Auftragwalzen) und optimierten dreiwalzigen Sprühfeuchtwerken Lifte an beiden Seiten des Commander CTAchterturmes erlauben ein ergonomisches Arbeiten ohne Treppensteigen und lange Wege Die kompakte Nassoffsetmaschine Commander CT spricht Anwender an, die sich aus unterschiedlichen Gründen noch nicht für den wasserlosen Offsetdruck entscheiden wollen. So schätzen viele Zeitungsdrucker am herkömmlichen Nassoffset, dass er mit seit Langem bekannten Farben und Druckplatten arbeitet. An die verfahrensbedingten Einschränkungen sowie an die in der Regel etwas höhere Makulatur als im wasserlosen Offset haben sie sich längst gewöhnt. Einigen Nachteilen des NassoffsetVerfahrens, wie Fanout, Farbnebel, oder Reinigungs- und Wartungsintensität, rückt die Commander CT durch ihre kompakte Bauweise, ihr neues Filmfarbwerk mit drei Auftragwalzen und die überdurchschnittliche Automatisierung zudem erfolgreich zu Leibe. Kompakte Hochtechnologie im weit verbreiteten Nassoffset KBA-Spartenleiter Zeitung Bernhard Harant stellte die Philosophie, Technik und die Nutzervorteile der bis zu 45.000 Zyl.U/h schnellen Commander CT im Detail vor. Danach erlaubt die neue KompaktVersion der seit 40 Jahren am Weltmarkt erfolgreichen CommanderBaureihe die Aufstellung in normalen Industriegebäuden oder die Erweiterung der Druck- und Farbkapazität durch 16er-Türme in vielerorts vorhandenen hohen Rotationshallen. Der an der Cortina bereits mehrere Hundert Mal eingesetzte Plattenwechselautomat KBA PlateTronic sorgt für extrem kurze Umrüstzeiten von nur gut zwei Minuten ohne Bahnwechsel bzw. etwa sechs Minuten bei Wechsel der Papierbahn und Gummituchwaschen. Die bisher von KBA schon über 30.000 Mal eingesetzten automatisierten Walzenschlösser KBA RollerTronic für optimale Druckbedingungen ohne Christoph Müller, KBA-Vertriebsvorstand für Rollenmaschinen, begründete die Entscheidung für die Entwicklung der Kompaktrotationen Cortina und Commander CT mit den zukünftigen Anforderungen des Medien- und Arbeitsmarktes Bernhard Harant, KBA-Spartenleiter für Zeitungsmaschinen, erläuterte anhand praxisnaher Beispiele die erhebliche Rüstzeiteinsparung und die wirtschaftlichen Vorteile der Kompaktanlage Commander CT manuelle Walzenjustage sind bei der Commander CT Standard. Gleiches gilt für die neue Lagertechnik KBA NipTronic mit optionaler Leitstandanbindung zur Einstellung der Druckpressung bei sehr unterschiedlichen Papiersorten. Der ölfreie Achterturm ist für den Gummituch- und Waschtuchwechsel in der Mitte auseinander fahrbar. Jeder Platten- und Gummituchzylinder wird ohne Getriebe direkt angetrieben. Nach intensiven Drucktests mit unterschiedlichen Farbwerk-Varianten hat man sich bei der neuen Rotation für ein Farbwerk mit einem neuen unterschlächtigen Farbkasten, einer neuen Filmwalze und drei Auftragwalzen entschieden, das auch bei Flächen und anspruchsvollen Sujets hervorragende Druckergebnisse liefert. Auch das dreiwalzige Sprühfeuchtwerk wurde weiter entwickelt. Beim Waschen des Farbwerkes kann das Feuchtwerk gleich mitgewaschen werden, ebenfalls eine Neuheit. Obwohl der Farbnebel in einer schnelllaufenden Nassoffset-Anla- ge wie der Commander CT verfahrensbedingt nicht auf Null reduziert werden kann, wurden gegenüber herkömmlichen Maschinen doch deutliche Fortschritte erreicht. KBA erwartet davon auch keine negativen Einflüsse auf die vorgegebene hohe Zuverlässigkeit der zusätzlich gegen Verschmutzung geschützten PlattenwechselAutomaten, von denen bereits mehrere Hundert an Cortina-Anlagen im Einsatz sind. Deutlich geringer als bei herkömmlichen Achterturmmaschinen ist bei der Kompaktmaschine ebenfalls der Fanout im Vierfarbendruck, zudem kommt das neue Farbwerk mit weniger Wasser aus. Dies hat KBA bewogen, die Commander CT in Verbindung mit einer weiter verbesserten FanoutRegelung (KBA FanoTronic) bis zu einer Bahnbreite von 2.100 mm auch als 6/2-Version anzubieten. Andreas Kunzemann, Technischer Leiter bei der Main-Post, hob in seinem Erfahrungsbericht die sehr gute Druckqualität der Commander CT hervor, die nach seiner Meinung mit konventionellen Zeitungsrotationen nur schwer zu erreichen sei. Mehr als nur ein willkommener Nebeneffekt ist auch der um 15 Prozent reduzierte Energieverbrauch, der zum größten Teil wiederum aus der automatisierten Walzeneinstellung und NipTronic-Lagertechnik resultiert. Weniger Fanout Die Anlaufmakulatur liegt aufgrund der sehr guten Registerqualität beim automatischen Plattenwechsel niedriger als bei den konventionellen Maschinen. Fazit von Andreas Kunzemann: „Die Commander CT bietet alle Vorteile des Gummi/Gummi-Druckverfahrens wie zum Beispiel Druckqualität sowie stabile Bahnspannung und erreicht eine nahezu identische Farbregisterqualität wie Satellitenmaschinen. Weiterhin bietet sie für den Bediener eine optimale Ergonomie durch die Druckerlifte und durch STEPIN. Nach meiner Einschätzung liegt die Zukunft für leistungsfähige und hoch automatisierte Zeitungsmaschinen in der Kompakt-Bauweise.“ Klaus Schmidt [email protected] Report 31 | 2008 43 Zeitungsdruck | Technik Über acht einzeln verstellbare Laufrollen pro Papierbahn, die nach der zweiten Druckstelle auf Traversen montiert werden, erfolgt die Kompensation des Fanout-Effekts durch gezieltes Andrücken der Rollen Mit der automatischen Fanout-Regelung KBA FanoTronic kann die Registergenauigkeit von Achterturmmaschinen erheblich verbessert werden, im Bild die Sensoren zur Messung der Längs- und Querabweichung Effiziente Fanout-Kompensation im Vierfarbdruck Automatische Fanout-Regelung KBA FanoTronic Tronic wird nach den ersten beiden Druckstellen installiert. Die Sensoren erkennen wasserbedingte Fanout-Effekte anhand der Farbregisterverschiebung durch Messung der Längs- und Querabweichung. Bei Abweichungen wird über die seitlich verschiebbaren Andrückrollen die verbreiterte Papierbahn S-förmig verformt und dadurch die Position der Farben zueinander korrigiert. Die acht einzeln in ihrer Position zum Papier verstellbaren Andrückrollen befinden sich auf zwei parallel montierten Traversen. Der individuell je Rolle elektromotorisch einstellbare Druck auf die Papierbahn gewährleistet in Verbindung mit der hinterlegten Papiereigenschaft eine weitgehende Korrektur der Farbregisterverschiebung. Während des gesamten Druckprozesses regelt KBA FanoTronic automatisch die FanoutKompensation, da der FanoutEffekt auch von der Bahngeschwindigkeit (z.B. bei Hoch- oder Herunterfahren) beeinflusst wird und in Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl eine permanente Verstellung der Bildbahnregler erforderlich ist. Die Ansprüche an die Druckqualität im vierfarbigen Zeitungs- und Semicommercialdruck steigen. Dies gilt auch für die Registerqualität von Achterturm-Rotationen im Gummi-/Gummi-Verfahren bei breiteren Papierbahnen. Der im beidseitigen Vierfarbendruck aufgrund des Wassereinflusses entstehende Fanout muss effizient und soweit wie möglich kompensiert werden, um ohne allzu große Makulatur eine ähnliche Registerqualität zu erreichen wie bei Satelliten-Anlagen. Die von KBA zusammen mit Q.I. Press Controls entwickelte und an mehreren Nassoffset-Pilotanlagen erfolgreich getestete automatische Fanout-Regelung KBA FanoTronic greift genau an diesem Punkt an. K BA FanoTronic wirkt durch die Einzelverstellung der Bildbahnregler sehr effektiv an den kritischen Stellen der Papierbahn und führt dadurch über die Breite zu einer deutlichen Verbesserung der Registergenauigkeit. Über einen automatischen Regelkreis gewährleistet KBA FanoTronic die unter Makulatur-Gesichtspunkten wichtige schnelle Reaktion sowie Korrektur und trägt auch bei wechselnden Maschinengeschwindigkeiten zu einem stabilen Register bei. Schnell und effektiv durch Einzelverstellung Jeder Bildbahnregler kann einzeln vom Leitstand angewählt und verstellt werden Bildbahnregler korrigieren die als Fanout-Effekt bezeichneten Passerdifferenzen zwischen den vier Druckstellen bzw. Farben, die durch eine Breitendehnung der Papierbahn aufgrund der Feuchtig- 44 Report 31 | 2008 keitsaufnahme im Nassoffset entstehen. Der elektronisch arbeitende Fanout-Kompensator KBA Fano- Komfortable Bedienung vom Leitstand Die Grundeinstellung der einzelnen Andrückrollen kann über eine separate Leitstandmaske direkt angewählt werden. Ebenso kann während der Produktion von Automatik- auf manuellen Betrieb umgestellt werden. Der Verstellbereich jeder Rolle kann am Leitstand von -25 % (komplett abgeschwenkt für das Einziehen der Papierbahn) bis +100 % (maximales Andrücken der Laufrollen an die Papierbahn) verändert werden. Standardwerte können ebenso zur Voreinstellung dienen wie im Leitstand von ähnlichen Produktionen hinterlegte Fanout-Kompensationskurven. Das Voreinstellsystem berechnet dann für jede Produktion, welche Kurve in welchem Druckturm unter Berücksichtigung der verwendeten Papiersorte verwendet werden soll. Dr. Bernd Heusinger [email protected] Semicommercialdruck | Investition Die erste KBA Cortina bei Nussbaum Medien in Weil der Stadt produziert seit Anfang 2006 zur vollen Zufriedenheit Hoch automatisierte Wasserlos-Rotation erfüllt alle Erwartungen Nussbaum Medien bestellt zweite Cortina Anfang 2006 hatte bei der Nussbaum Medien GmbH & Co. KG im württembergischen Weil der Stadt mit dem Produktionsstart der Kompaktrotation KBA Cortina eine neue technische Ära begonnen. Vor Kurzem haben sich der Verleger des führenden Medienhauses für Amts- und private Mitteilungsblätter in Baden-Württemberg, Oswald Nussbaum, Geschäftsführerin Brigitte Nussbaum und Druckereileiter Thomas Buck aufgrund der hohen Zufriedenheit mit der Erst-Anlage für eine zweite, weitgehend identische KBA Cortina zur Kapazitätserweiterung entschieden. M it Bravour hatte die zwar mit Plattenwechsel-Vollautomaten, aber ohne Feuchtwerke und Zonenschrauben produzierende Achterturmmaschine vor fast genau zwei Jahren den Druck zahlreicher Amts- und Mitteilungsblätter des in der Branche als innovationsfreudig und agil bekannten Medienunternehmens übernommen. Hoch automatisiert und sehr zuverlässig Geschäftsführerin Brigitte Nussbaum zur erneuten Entscheidung für die wasserlose Cortina: „Mit einer Gesamtauflage von rund 550.000 Exemplaren wöchentlich versorgen wir circa 150 Städte und Gemeinden von den Kreisen Karlsruhe bis Esslingen und Tübingen bis Heilbronn mit einer einzigarti- gen Bandbreite von Druckprodukten. Die einzelnen Ausgaben variieren zwischen 500 und 28.000 Exemplaren, die jeweilige Produktstärke zwischen 8 und 156 Seiten. Um die hohen Anforderungen in Verbindung mit unserem weiter wachsenden Druckvolumen wirtschaftlich erfüllen zu können, benötigen wir hoch automatisierte und dennoch zuverlässige Anlagen mit kurzen Rüstzeiten, geringer Anlaufmakulatur und hoher Produktionsflexibilität. Obwohl unsere Wasserlos-Rotation KBA Cortina eine der ersten Maschinen dieses Typs am Markt war, hat sie unsere und die Erwartungen unserer Auftraggeber in allen genannten Punkten und nicht zuletzt auch bei der Druckqualität voll erfüllt. Es gab also keinen Grund, bei der anste- Mit der zweiten Cortina (im Schema rechts) wird die seit Anfang der 80er Jahre bestehende Partnerschaft zwischen Nussbaum Medien und KBA fortgesetzt Report 31 | 2008 45 Zeitungsdruck | Indien Behauptungen und Realitäten henden Neuinvestition nicht wieder auf die Cortina zu setzen.“ „Obwohl das ganze Jahr 2007 bei uns schon gut lief, konnten wir seit Oktober noch einen draufsatteln. Zwischenzeitlich drucken wir auf unserer kleinen Cortina (Anmerkung der Redaktion: sechs Türme und drei Falzwerke) täglich 1 Mio. Zeitungen. Darunter sind Aufträge, die bisher in der Akzidenz auf der Heatset-Rolle liefen. Unsere Mannschaft ist am Stöhnen, aber dennoch motiviert und wir bekommen durchwegs ein positives Feedback von unseren Kunden. Und das alles machen wir mit einer Technik, die nach Aussage mancher Marktbegleiter eigentlich nicht funktionieren dürfte bzw. völlig unwirtschaftlich sein sollte. Wenn dem so wäre, wäre ich wohl längst nicht mehr hier. Wir sind auch heute noch froh, dass wir 2003 die damals noch mutige Entscheidung für die wasserlose Cortina getroffen haben.“ Beachtliche Kapazitätserweiterung Die zweite Cortina-Achterturmmaschine (Abschnittlänge: 450 mm; max. Bahnbreite: 1.260 mm) wird am Druckereistandort in Weil der Stadt spiegelbildlich neben der vorhandenen Maschine aufgestellt. Sie erhöht die maximale Druckkapazität um 35.000 Tabloid-Produkte pro Stunde mit maximal 32 vierfarbigen Seiten im A4-Format. Durch die mögliche sektionsübergreifende Produktion auf einen Falzapparat können Titel mit bis zu 64 A4-Seiten in einem Durchgang hergestellt werden. Der KompaktAchterturm wird mit Plattenwechsel-Vollautomaten KBA PlateTronic, Patrick Zürcher, Technischer Leiter bei Freiburger Druck und einer der Cortina-Pioniere, beim jüngsten User Meeting in seiner Druckerei automatisierten Walzenschlössern KBA RollerTronic, fernverstellbarer Lagertechnik KBA NipTronic, zentraler Farbversorgung und automa- tischen Gummituchwaschanlagen ausgestattet. Rollenausrichtvorrichtung, Schnittregister- sowie Papierbahnkanten- und Mittenregelungen gewährleisten in Verbindung mit dem wasserlosen Offsetdruck eine sehr geringe Anlaufmakulatur. Zur weiteren Ausrüstung gehören ein KBA-Rollenwechsler, ein KF 3-Klappenfalzwerk und ein ErgoTronic-Leitstand mit DiagnosePC. Durch das fehlende Feuchtwasser, den völlig wegfallenden Farbnebel und die minimale Makulatur weist die Cortina eine sehr positive Ökobilanz auf. Auch diese Eigenschaft schätzt man in Weil der Stadt und bei den kommunalen Partnern. Klaus Schmidt [email protected] Großauftrag für Koenig & Bauer aus Indien 25 Achtertürme KBA Prisma für DNA und Dainik Bhaskar Die zur Dainik Bhaskar Group (DB Group) in Mumbai/Indien gehörenden Diligent Media Corporation und DB Corporation investieren in sieben 4/1-Rotationen KBA Prisma von Koenig & Bauer.Der bislang größte Einzelauftrag,den KBA von einem indischen Medienhaus erhalten hat, umfasst insgesamt 25 Rollenwechsler, 25 Achtertürme und sieben Falzwerke. Nach der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): R. Bhatnagar (Vice President, Diligent Media Corporation), Christoph Müller (KBA-Vorstand Vertrieb, Marketing und Service Rollenmaschinen), P. Agarwal (Publisher, DB Corporation), Günter Noll (KBA-Vertriebsleiter), M.Venkataraman (COO, Diligent Media Corporation) und Albin Frank (KBA-Bereichsleiter Vertriebsunterstützung) D iligent Media Corporation ist ein Joint Venture zweier Schwergewichte: der DB Group und der Zee Group. Als Flaggschiff gibt die DB Group die auflagenstärkste Hindi-Tageszeitung Dainik Bhaskar und mit Divya Bhaskar die Nr. 1 unter den Regionalzeitungen in Gujarat heraus. In der DB Corporation sind die Printaktivitäten der Gruppe gebündelt, die über 40 Zeitungsausgaben mit einer täglichen Druckauflage von 46 Report 31 | 2008 mehr als vier Millionen Exemplaren publiziert und über 20 Millionen Leser erreicht. Neben 17 eigenen Radiostationen in bedeutenden indischen Städten ist die Gruppe auch in den Bereichen Internet, Kabelfernsehen, Immobilien und Outdoor-Medien aktiv. Die Zee Group erreicht im Fernsehgeschäft (Zee TV) mit ihren 30 Kanälen mehr als 250 Mio. Zuschauer in 120 Ländern. Neben ihrer führenden Marktposition im Bereich Direct-to-Home (DTH) ist die Gruppe Kabelnetzbetreiber und besitzt Produktionsfirmen für Inhalte. Zu den Verlagstiteln der Diligent Media Corporation gehören die englischsprachige Tageszeitung DNA (Daily News & Analysis), die Sonntagsbeilage DNA Me sowie zahlreiche weitere Supplements wie After Hours und DNA Money. K. U. Rao, CEO der Diligent Media Corporation: „Die DNA ist die am schnellsten wachsende englischsprachige Zeitung in Indien. Die Auflage legte in den letzten beiden Perioden stetig um rund 22 % zu. Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten drei Jahre die DNA zu einer starken nationalen Tageszeitung auszubauen. Dazu werden wir unser erfolgreiches Redaktionsund Marketingkonzept auf andere Metropolen in Indien übertragen.“ Die als Sonntagsbeilage der DNA in Mumbai mit einer Auflage von 410.000 Exemplaren erscheinende DNA Me ist seit 7. Oktober zusätzlich als eigenständiges hochqualitatives Produkt mit rund 140 Seiten Umfang landesweit erhältlich. DNA Me soll als nationale Marke weiter gestärkt und die Auflage der Wochenzeitung nachhaltig auf über 600.000 gesteigert werden. K. U. Rao: „Für diesen Wachstumskurs müssen wir unsere Druckkapazitäten mit leistungsstarker Technik ausbauen. Letztendlich haben wir uns für die 4/1Anlage KBA Prisma aufgrund ihrer hohen Druckqualität und Bedienungsfreundlichkeit entschieden. Bei der Besichtigung einer Referenzanlage bei der Bangkok Post konnten wir uns vom hohen Potenzial der Prisma überzeugen.“ Dr. Bernd Heusinger [email protected] In Kürze Garvey Group gewinnt Benny Award mit Plakat von KBA Rapida 205 D ie amerikanische Garvey Group mit Hauptquartier in Niles, Illinois, hat 2007 den renommierten Benny Award in der Kategorie Großformat für das Kinoplakat Dream Girls gewonnen, das auf einer KBA Rapida 205-Supergroßformatmaschine gedruckt wurde. Ed Garvey, Präsident der Garvey Group, nahm den von der Printing Industries of America / Graphic Arts Technical Foundation (PIA / GATF) verliehenen Preis anlässlich eines Empfangs während der Fachmesse Graph Expo im September 2007 in Chicago entgegen. Der Benny Award wird jedes Jahr im Rahmen des mit 58 Jahren ältesten und weltweit größten Print-Wettbewerbs verliehen. Er zeichnet Unternehmen oder Einzelpersonen aus, die im Bereich Print-Kommunikation mit Spitzenleistungen glänzen. Für den Ausscheid 2007 wurden mehr als 5.100 Druckprodukte eingereicht. Der stolze Preisträger Ed Garvey: „Für jeden Drucker ist es eine besondere Auszeichnung und Ehre, den Benny zu gewinnen. Unsere Großformat-Produktion gehört zum Modernsten, was dieses Land in diesem Segment zu bieten hat und der Preis bestätigt uns, dass wir richtig investiert haben.“ Das Dream Girls-Plakat wurde in einer Auflage von 4.000 Exemplaren produziert und als PoP-Display in vielen Geschäften aufgehängt. Die bereits 1919 gegründete Garvey Group hatte ihre Sechsfarben-Rapida 205 im Dezember Ed Garvey, Präsident der Garvey Group, freut sich über den renommierten Benny Award für das auf seiner KBA Rapida 205 produzierte Kinoplakat Dream Girls 2006 am Standort Niles installiert. Daneben betreibt das Unternehmen weitere Großformatmaschinen in der 142er- und 162er-Formatklasse. Auf der Rapida 205 werden neben Plakaten verschiedenste Produkte im Supergroßformat wie Kaschierbögen für Verpackungen und Schilder in hoher Qualität gedruckt, wobei auf die Vorstufe und das Colour-Management großen Wert gelegt wird. Dritte Großformat-Rapida für Glama Pak in Melbourne, Australien Bei der Vertragsunterzeichnung für die neue Rapida 162a (v.l.n.r.): Dave Lewis, BogenoffsetGeschäftsführer von KBA-Australasia, und Glama Pak Vorstand Dean Caton Die Siebenfarben-Rapida 142 mit Lackturm und Auslageverlängerung bei Glama Pak ist für den Verpackungsdruck um 210 mm höher gesetzt, um größere Stapel verarbeiten zu können K Glama Pak hat seit dem Umstieg auf das Rapida-Großformat vor einigen Jahren ein beachtliches Wachstum verzeichnet. Vorstand Dean Caton: „Als wir die Notwendigkeit einer dritten Großformatmaschine erkannt hatten, haben wir uns ohne Bedenken erneut für KBA entschieden. Unsere Erfahrungen mit den bisherigen Installationen, besonders mit der jüngsten Rapida 142, die praktisch BA-Australasia in Sydney hat kürzlich bereits den dritten Auftrag für eine Großformat-Rapida von Glama Pak in Melbourne erhalten. Die Sechsfarbenmaschine mit Lackturm und Auslageverlängerung wird im März 2008 installiert und soll die Produktionskapazitäten des Unternehmens, das vor allem Spezialverpackungen herstellt, noch einmal erweitern. Glama Pak produziert schon mit einer Sechsfarben-Rapida 162a (Bogenformat 120 x 162 cm) mit Lackausstattung und einer Siebenfarben-Rapida 142, ebenfalls mit Lackturm. Die vorhandenen und die neue Maschine sind hoch automatisiert (FAPC-PlattenwechselVollautomaten, Mess- und Regelsystem DensiTronic S, etc.) und über KBA LogoTronic professional in einen digitalen Workflow integriert. problemlos läuft, gab uns das notwendige Vertrauen. Service und Betreuung stimmen ebenso.“ Dave Lewis, BogenoffsetGeschäftsführer von KBA-Australasia: „Wir freuen uns sehr, dass wir im Frühjahr 2008 bereits den dritten Rapida-Jumbo bei Glama Pak installieren dürfen und damit unseren Beitrag zum weiteren Wachstum und Erfolg von Glama Pak leisten können.“ Report 31 | 2008 47 In Kürze KBA-Seminartour in Greater China Lianbiao Wang, Vertriebsleiter von KBA China, begrüßte die Gäste auf dem KBA-Seminar zum Thema Verpackungsdruck in Shanghai Alle KBA-Seminare waren wie hier in Dongguan sehr gut besucht I m Oktober 2007 fand erstmals eine Seminar-Tour von KBA in Greater China statt, die über neueste technische und verfahrenstechnische Entwicklungen in der grafischen Industrie Europas informierte. Stationen der Veranstaltungsreihe waren u.a. Dongguan, Shanghai, Kunming, Xi’an, Beijing und Taipei. Bei den gut besuchten Seminaren in repräsentativen Räumlichkeiten informierte KBA zusammen mit Partnern über neueste Technologien und Prozesse und deren Anwendung in der Druckindustrie. Neben Innovationen bei Ausrüstung und Verfahren wurden auch die aktuellen Trends im Umfeld der sich permanent wandelnden Druckbranche aufgezeigt. KBA hält auch für seine Kunden in China und Asien auf ihre jeweiligen Anforderungen zugeschnittene Produkte und Dienstleistungen vor, damit diese ihre Produktionsprozesse wirtschaftlicher gestalten oder sich in einem härter werdenden Wettbewerb mit nicht alltäglichen Leistungen differenzieren können. Folgende Themen standen deshalb bei der Seminarreihe im Vordergrund: • Digitale Druckereivernetzung mit KBA LogoTronic professional • Direktantriebstechnik DriveTronic SPC • Rapida-Konfigurationen für den Verpackungsdruck • Inline-Veredelung mit oder ohne UV-Technologie • Neueste Automatisierungsbausteine und Entwicklungen im Bogenoffset • Hybrid-Veredelung und Brand Protection Neben diesen Themen wurden weitere erstmals in China präsentiert, so z.B. die VariDry-Trocknertechnologie und Konzepte zur umfassenden Inline-Qualitätskontrolle. Auch in China erhöhen die Auftraggeber in vielen Bereichen zunehmend die qualitativen und Serviceanforderungen an die Druckbetriebe und vorausschauende Druckunternehmer blicken längst über die nationalen Grenzen hinaus bis nach Europa, wenn es um die Nutzung von neuesten technischen und verfahrenstechnischen Möglichkeiten geht. KBA betrachtet deshalb die Veranstaltungsreihe auch als praxisorientierten Technologietransfer für die sich dynamisch entwickelnde Druckbranche in den Wachstumszentren des Fernen Ostens. Segodnya Multimedia in Kiew bestellt KBA Comet Die KBA Comet-Anlage für die neue Druckerei von Segodnya Multimedia Joint-Stock Company in Dnipropetrovsk D ie in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ansässige Segodnya Multimedia Joint-Stock Company hat bei KBA eine KBA CometAnlage in Auftrag gegeben. Die Comet-Linie mit drei Achtertürmen, zwei Klappenfalzapparaten und vier Rollenwechslern soll 48 Report 31| 2008 Anfang 2009 in einem neuen Druckzentrum in Dnipropetrovsk in Produktion gehen und ist für den Druck der eigenen Tages- und Wochenzeitungen sowie zahlreicher Fremdprodukte bestimmt. Nina Bagaeva, Strategy and Business Development Director: „Neben der Technik hat uns vor allem das ganzheitliche System von KBA mit Trainingsprogramm, Unterstützung bei der Projektplanung und -realisierung und dem umfassenden Service überzeugt.” Mit einer maximalen Produktionsleistung von 75.000 Zeitun- gen/h ist die KBA Comet auf eine Abschnittlänge von 578 mm bei einer variablen Papierbahnbreite von 700 bis 960 mm ausgelegt. Die Versorgung der vier Rollenwechsler KBA Pastoline erfolgt über das Papierrollen-Beschickungssystem KBA Patras M. Die drei Achtertürme mit automatischer Farbversorgung, Zylinderwaschanlage und Fanout- sowie Farbregisterregelungen erlauben den beidseitigen Vierfarbendruck oder den 2 x 2/2Druck. Ein Falzwerk wird zusätzlich mit 3. Querfalz ausgestattet. Die Steuerung der Rotation erfolgt über drei EAE-Leitstände mit Produktionsplanungs- und Voreinstellsystem Print, RIP-Schnittstelle sowie Diagnose-PC für die Fernwartung. Ein weiterer Druckturm und ein zusätzlicher Rollenwechsler sind für eine spätere Nachrüstung vorgesehen. In Kürze Historische Stoppzylindermaschine für UPP in Abu Dhabi Nach der Übergabe der Schenkungsurkunde für die historische Druckpresse im KBA-Werksmuseum in Würzburg (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Rainer Dluschek; Najib Awad von der KBA-Vertretung Giffin Graphics; Tobias Stangl, KBA; Ali Saif Al Nueaimi von United Printing & Publishing (UPP); KBA-Vertriebsleiter Bertram Bungartz; KBA-Marketingdirektor Klaus Schmidt; Peter Ehehalt aus dem KBA-Service; Baha'a El Din El Talle I m Dezember 2007 tritt eine große KBA Continent-Hybridanlage mit zehn Achtertürmen, zwei Heißlufttrocknern, 16 Rollenwechslern und drei Falzwerken ihre lange Reise aus dem KBA-Werk Würzburg nach Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten an. Dort wird sie bei United Printing & Publishing (UPP) in einem Druckerei-Neubau an der Autobahn nach Dubai installiert und später mit einer parallel aufgestellten Compacta 213-Rotation aus dem Jahre 1998 verbunden. Zusammen werden die beiden Linien über die beeindruckende Druckkapazität von 112 Broadsheet- oder 224 Tabloid-Seiten verfügen, davon 48 Broadsheet- bzw. 96 TabloidSeiten vierfarbig. Bereits im Früh- jahr 2007 ist bei UPP eine 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA Compacta 215 in Betrieb gegangen. Diese soll ebenfalls in das neue Druckzentrum umgezogen werden, das nach Fertigstellung eines der größten im Nahen Osten sein wird. Wesentlich weniger Montageund Inbetriebnahmeaufwand als die mehrere Hundert Tonnen schweren neuen Anlagen wird eine 160 Jahre alte Stoppzylindermaschine mit Wurfhebel-Antrieb aus dem Jahre 1848 erfordern, die UPP von KBA als Geschenk erhielt, um die langjährigen guten Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Häusern zu unterstreichen. Die nur 1,65 Tonnen schwere „alte Dame“ soll im Foyer des neuen UPP-Druckzentrums einen Ehrenplatz finden. Sie wird die dortigen Besucher in die Zeit zurück versetzen, als Drucken noch vom Bleisatz und harter Arbeit und nicht von moderner Elektronik und digitalem Datentransfer per Internet geprägt war. Bei einem Besuch einer UPPDelegation in Würzburg übergab KBA-Marketingdirektor Klaus Schmidt die Schenkungsurkunde für die historische Maschine. Druck&Medien Awards: KBA-Anwender erfolgreich B ei den Druck&Medien Awards 2007 der gleichnamigen Fachzeitschrift schnitten KBA-Anwender im Bogen- und Rollenoffsetdruck wiederum hervorragend ab. Die Druckhaus Berlin-Mitte GmbH wurde von der 20-köpfigen Jury mit dem von KBA gesponserten Preis als „Umweltorientiertes Unternehmen des Jahres“ ausgezeichnet. Das Druckhaus BerlinMitte hat sich in den vergangenen Jahren mit moderner KBA RapidaBogenoffsettechnik unter der Führung von Herbert Preißler zu einem sehr innovativen und leistungsstarken Druck-Dienstleister entwickelt, der auch in den Bereichen digitaler Workflow und Druckerei-Organisation Maßstäbe setzt. Schon seit 2002 setzt das Unternehmen das europäische Öko-Audit EMAS ein und wurde noch im gleichen Jahr nach der Umweltnorm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Der KBA-Bogenoffsetkunde Heidenreich Print GmbH aus dem westfälischen Bünde belegte den ersten Platz in der Kategorie „Veredler des Jahres“. Geschäftsführer Hendrik Heidenreich zählte von Beginn an zu den engagiertesten Förderern und Anwendern des von KBA perfektionierten und zur Über den Gewinn des von KBA gesponserten Awards „Umweltorientiertes Unternehmen des Jahres“ freuen sich Herbert Preißler, Geschäftsführer des Druckhauses Berlin-Mitte (l.), und KBA-Vertriebsvorstand Ralf Sammeck Den begehrten Award „Veredler des Jahres“ nahmen Hendrik Heidenreich und Rudolf Becker für die mit KBA Rapidas im Mittel- und Großformat arbeitende Heidenreich Print GmbH entgegen drupa 2000 offensiv in den Markt eingeführten Hybrid-Verfahrens bei der Lackveredelung. Mittlerweile hat sich das Familienunternehmen einen hervorragenden Ruf als Druck- und Veredelungsspezialist erworben. Dabei setzt Heidenreich im Druck auf KBA Rapida-Maschinen im Mittel- und Großformat. Gleich zwei Awards, nämlich den UPM Award als „Zeitschriftendrucker des Jahres (Rolle)“ und den 1. Preis als „Katalogdrucker des Jahres“, gewann die auf höchste Qualität bei Magazinen und Katalogen ausgerichtete Kunstund Werbedruck GmbH & Co. KG in Bad Oeynhausen. Das 110 Mitarbeiter zählende vollstufige Unternehmen setzt neben Bogenoffsetmaschinen u. a. auch eine 16-Seiten-Akzidenzrotation KBA Compacta 217 ein. Eine besondere Erwähnung in der Kategorie Zeitschriftendrucker erfuhr die zur arvato-Gruppe gehörende Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG in Höchberg bei Würzburg, die 400 Mitarbeiter beschäftigt und u. a. ebenfalls eine neue Doppelstock-Maschine Compacta 217 sowie eine Mittelformat-Bogenoffsetmaschine Rapida 105 mit Direktantriebstechnik DriveTronic SPC betreibt. Report 31 | 2008 49 In Kürze Ende 2008 wird im neuen Druckzentrum des langjährigen KBA-Kunden Rotationen Nykøbing in Malmö/Schweden eine KBA Commander-Anlage installiert Rotationen Nykøbing bestellt KBA Commander A nfang November erhielt KBA vom dänischen Druckhaus Rotationen Nykøbing F. A/S einen Auftrag über eine Commander-Anlage in 9er-Satellitenbauweise. Die mit zahlreichen technischen Highlights wie automatische Walzenschlösser KBA RollerTronic ausgestattete KBA-Zeitungsrotation wird Ende 2008 in einem neuen Druckzentrum im schwedischen Malmö installiert. Beim langjährigen Kunden druckt seit 1997 am Stammsitz des 1990 gegründeten Druckhauses auf der Insel Falster eine KBA Comet-Anlage rund um die Uhr neben der zur eigenen Mediengruppe gehörenden Lokalzeitung Folketidende zahlreiche Lohnaufträge mit Auflagen von teilweise über 1 Mio. Exemplaren. Geschäftsführer John Andersen zur Investitionsentscheidung: „Mit der Investition in eine neue Druckerei in Malmö mit einer KBA Commander als Herzstück können wir bislang fremd vergebene Aufträge noch aktueller und durchgehend vierfarbig produzieren. Außerdem schaffen wir eine wirtschaftliche Produktionsbasis für neue Lohnaufträge.“ Die bestellte KBA Commander für Rotationen Malmø A/B (Zylinderumfang: 1.120 mm; max. Papierrollenbreite: 1.590 mm) ist auf eine maximale Produktionsleistung von 85.000 Expl./h in Doppelproduktion ausgelegt. Die Parterremaschine verfügt über vier Rollenwechsler KBA Pastomat RC mit Rollenbeschickung KBA Patras M und einer Auspackstation, vier Drucktürme in 9er-Satellitenbauweise für den 4/4-Druck, vier Wendeeinrichtungen, einen Falzapparatüberbau mit zwei Trichtern und ein Klappenfalzwerk KF 5 mit Lagen- hefter und einer Vorrichtung für den doppelten 3. Falz. Inline-Klebung und die Herstellung von gehefteten Tabloidprodukten sind zusätzlich möglich. Zahlreiche Automatisierungsbausteine (Farbversorgung, Zylinderwaschanlagen, zwei Leitstände mit Arbeitsvorbereitungs- und Voreinstellsystem Print von EAE, RIPSchnittstelle, Diagnose-PC) und Einrichtungen zur Qualitätssicherung (Schnittregister- sowie Papierbahnkanten- und Mittenregelungen) unterstützen eine hohe Produktivität und Druckqualität. Rekord-Rapida 105 mit 16 Werken für R.R. Donnelley in den USA K BA ist in Druckerkreisen dafür bekannt, dass man nicht nur normale Bogenoffsetmaschinen mit 4, 5, 6 oder 8 Druckwerken von der Stange liefert, sondern insbesondere im Mittel- und Großformat auch nicht alltägliche Kundenwünsche in puncto Anzahl der Druck- und Lackwerke sowie Ausstattung für die Inline-Produktion erfüllt. So kamen vor Jahren bereits die ersten 12-, 14- und 15Werke-Wendemaschinen am Weltmarkt aus den Montagehallen des Bogenoffset-Werkes im sächsischen Radebeul. Andere deutsche Hersteller sind dann später nachgezogen und die Japaner üben immer noch, denn solche langen Anlagen erfordern besonders viel Erfahrung 50 Report 31 | 2008 und Know-how im Druckmaschinenbau. Kürzlich erhielt das zum weltweit tätigen amerikanischen Druckgiganten Donnelley gehörende Druckhaus The Nielsen Company in Florence, Kentucky, die weltweit erste 16-Werke-Rapida 105 mit einer Länge von rund 31 m (inklusive Leitstand). Die hoch automatisierte und umfangreich ausgestattete Rekord-Anlage mit doppelter Auslageverlängerung hat schon vor der automatisch umstellbaren Bogenwendung sechs Druck-, ein Lack- und zwei Trockenwerke (insgesamt also neun Werke) und danach weitere sechs Druckwerke und ein Lackwerk. Sie ist so lang, dass man sie am besten Nach erfolgreichen Drucktests vor der bisher längsten KBA Rapida 105 v.l.n.r.: Jan Drechsel, Vertriebsdirektor KBA; Kevin Henges, Press Room Manager, The Nielsen Company; Walter Chmura, KBA NA; Stefan Schmidt, Vertrieb KBA; Douglas Weber, Offset Technical Manager, Donnelley Corporate; Jörg-Michael Minschke, Druckinstrukteur KBA; John Lestingi, Plant Manager, The Nielsen Company; und Frank Hollang, Druckinstrukteur KBA wie hier auf einem Bild darstellt, um noch den Überblick zu behalten. In Kentucky gibt es also künf- tig nicht nur tolle Pferde, sondern auch nicht alltägliche Druckmaschinen. In Kürze Innovation und Technologie für mehr Nachhaltigkeit und Umwelt: Dabei hilft die Rapida 74G-5+L IMPRESSUM Report ist die Kundenzeitschrift der Unternehmensgruppe Koenig & Bauer (KBA): Schweizer Druckerei Lutz setzt auf Rapida 74G F ür die Druckerei Lutz AG ist ein klares Bekenntnis zum integrierten betrieblichen Umweltschutz die Grundlage einer modernen ökologischen Unternehmensführung. Und eine wichtige Rolle dabei spielt die wasserlos druckende KBA Rapida 74G mit zonenschraubenlosen Gravuflow™-Farbwerken. Hoch über der Goldachschlucht im Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden produziert die Druckerei Lutz AG. 1981 übernahm Heini Lutz die 1920 gegründete Buchdruckerei. Heini Lutz: „Für uns ist die Zukunft unserer Natur ein wichtiger Faktor. Mit einigen Neuinvestitionen haben wir einzigartige Fortschritte hin zu einer ökologisch orientierten Produktion gemacht. Auch bei zukünftigen Entscheidungen wird die Ökologie ein wichtiger Faktor bleiben.“ Unter Berücksichtigung der 2000 eingeführten Lenkungsabgabe auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) und der weiteren Verschärfung von Emissionsgrenzwerten setzte sich die Lutz AG intensiv mit den Chancen und Risiken der wasser- und zonenschraubenlosen Gravuflow™-Kurzfarbwerktechnologie auseinander und investierte 2004 als erstes Unternehmen in der Schweiz in eine KBA Rapida 74G-5 mit Lackwerk. „Unser ökologischer Anspruch und sich abzeichnende Entwicklungs- trends in der Umweltpolitik waren unsere Motivation für den Einstieg in die neue Technologie. Ohne innovative Technologien ist effektiver Umweltschutz kaum vorstellbar“, so Geschäftsführer Heini Lutz. Mit der Rapida 74G-5+L sind wir vor allem bei vierfarbigen Akzidenzen noch flexibler und können qualitativ hochwertige Produkte bei kürzeren Lieferzeiten anbieten. Kurze Rüstzeiten und die geringe Anlaufmakulatur steigern insbesondere bei kleinen Auflagen die Wirtschaftlichkeit in der Produktion." Die Auflagenhöhen variieren zwischen 150 und 20.000 Bogen. Gemäß VOC-Verordnung gilt für Anlagen, deren Emissionen erheblich unter den Grenzwerten der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) liegen, eine nur bis Ende 2008 befristete Abgabebefreiung. (Der Abgabesatz beträgt seit dem 1. Januar 2003 CHF 3 pro kg VOC). „Eine unserer wichtigsten Umweltmaßnahmen ist deshalb die kontinuierliche Verringerung von IPA. Und das bedeutet in letzter Konsequenz: Weg vom Feuchtmittel“, betont Heini Lutz. Wer auf Feuchtmittel und Zusätze im Offsetdruck verzichtet, spart nicht nur die Kosten für Frischwasser und IPA, sondern auch die hohen Entsorgungskosten für gefährliches Abwasser. Zugleich werden der Sonderabfall reduziert und die betriebliche Abfallwirtschaft optimiert. Mit der Schaffung des Ökolabels „eps - eco-printing-system®, einer schweizweit einmaligen Innovation, setzt die Druckerei Lutz AG neue Maßstäbe für die qualitäts- und umweltbewusste Druckproduktion in der Schweiz. Koenig & Bauer AG, Würzburg Friedrich-Koenig-Straße 4 97080 Würzburg Deutschland Telefon: 0931/909-4336 Telefax: 0931/909-4101 www.kba-print.de E-Mail: [email protected] Koenig & Bauer AG, Frankenthal Johann-Klein-Straße 1 67227 Frankenthal Deutschland Telefon: 06233/873-3371 Telefax: 06233/873-3222 www.kba-print.de E-Mail: [email protected] Koenig & Bauer AG, Radebeul Friedrich-List-Straße 47 01445 Radebeul Deutschland Telefon: 0351/833-2580 Telefax: 0351/833-1001 www.kba-print.de E-Mail: [email protected] KBA-Metronic AG Benzstraße 11 97209 Veitshöchheim Deutschland Telefon: 0931/9085-0 Telefax: 0931/9085-100 www.kba-metronic.com E-Mail: [email protected] KBA-Grafitec s.r.o. ˘ Opocenská 83 ˘ 51819 Dobruska Tschechische Republik Telefon: (+420) 494/672-111 Telefax: (+420) 494/623-675 www.kba-grafitec.cz E-Mail: [email protected] Herausgeber: Unternehmensgruppe Koenig & Bauer Verantwortlich für den Inhalt: Klaus Schmidt, Direktor Kommunikation der KBA-Gruppe, Würzburg Layout: Pia Vogel, Mannhof Media Unternehmenserfolg durch Umweltschutz: Imagegewinn außen und zufriedene Mitarbeiter bei der Druckerei Lutz AG Printed in the Federal Republic of Germany Report 31 | 2008 51