Jumbo-Parade im Fernen Osten

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Jumbo-Parade im Fernen Osten
www.kba.com
1|2011
PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN
38
Aus dem Inhalt
KBA
Editorial2
Erster Superjumbo in Südostasien: Diese beeindruckende Sechsfarbenanlage KBA Rapida 185 mit Lackturm druckt seit einigen Monaten bei Linocraft
Printers in Johor Bahru, Malaysia, großformatige Umverpackungen für Staubsauger und andere Markenartikel in exzellenter Offsetqualität. Sie macht
dies in einem Durchlauf. Maschinen mit kleineren Formaten brauchen dafür mehrere Gänge
Foto: Linocraft Printers
In den Emerging Markets geht die Post ab
Jumbo-Parade im Fernen Osten
D
ie mit ihren Folgen in einigen
Branchen und Regionen immer
noch spürbare Finanzkrise hat die
Gewichte in der Weltwirtschaft
weiter in Richtung Fernost und Lateinamerika verschoben. In vielen
sogenannten Emerging Markets,
allen voran China, hat das Wachstum auch während der globalen
Turbulenzen kaum Pause gemacht.
Davon profitierten seit Jahren exportintensive Industriezweige wie
die deutschen Automobil- und Maschinenbauer. Sie konnten damit
den Einbruch in vielen etablierten Märkten zumindest abfedern.
Mehr Wachstum bedeutet mehr
Wohlstand und dieser wiederum
mehr Konsum durch mehr Menschen. Dies fördert automatisch
den Bedarf an Gedrucktem. So löste China inzwischen Deutschland
nicht nur als Exportweltmeister ab.
Das Reich der Mitte etablierte sich
wohl endgültig auch als weltgrößter Absatzmarkt für Bogendruckmaschinen.
Längst sind in den boomenden
Wachstumszentren des Fernen Ostens und Südamerikas nicht mehr
nur Gebrauchtanlagen und einfach ausgestattete Druckmaschinen von der Stange im Klein- oder
Mittelformat gefragt. Führende
Druckereien orientieren sich auch
dort zunehmend an den technologischen Trends in den klassischen
Industriestaaten. Weitgehend automatisierte, lange B1-Wendemaschinen mit Plattenzylinder-Direkt-
antrieben und Inline-Farbregelung
stehen inzwischen regelmäßig in
den KBA Rapida-Referenzlisten für
Fernost, ebenso immer besser ausgestattete Großformat- und sogar
Supergroßformatanlagen für namhafte Adressen im Akzidenz-,
Bücher- und Verpackungsdruck.
Mit mehr als 30 gelieferten KBAGroßformatmaschinen führte China 2010 die internationale JumboParade an. In Malaysia, Indonesien
und Indien ist ebenfalls ein Trend
zu größeren Formaten erkennbar.
Da passt eben mehr auf den Bogen.
Auch viele Internet-Drucker haben
dies längst erkannt.
Klaus Schmidt
[email protected]
Bogenoffset
KBA steigt in Digitaldruck ein
3
DriveTronic SPC setzt sich durch 4
Rapida 106: Innovationen
für mehr Performance
6
Kanada: Boehmer Box
8
Polen: Doppellack und mehr
9
KBA PressConsum:
Optimierte Verbrauchsmittel
10
Türkei: Rapidas setzen Trend
12
USA: 2. Jumbo im Orange County 15
Route 75: Hier druckt der Chef 16
Brasilien: Rapida 75 kommt an 19
Schweiz: 2 x Rapida 106 20
Moderne Drucktechnik
in Brasilien gefragt
22
Aktuelles Interview zur
Inline-Farbregelung24
Rapida-Jumbos
immer leistungsstärker
26
UK: KBA-Dreierpack
28
Schlüsselfertige Offsetlösung
für CRP Packaging Group
30
Rollenoffset
Österreich:
a-Print und NÖP investieren
KBA C16:
Ideal für viele Jobwechsel
Bücherdruck: Commander CT
bei CPI in Frankreich
Zeitungsdruck
Matthias Tietz berichtet über
Erfahrungen mit der Cortina
Deutschland: Kompakte
Achtertürme setzen sich durch
Schweden: Bonnier-Gruppe
bestellt Commander CT
Commander CT 6/2 auch
für die Mozartstadt
Workflow-Optimierung
mit KBA PressNet
31
32
34
36
39
42
43
44
UV- und
Kennzeichnungstechnik
Genius 52UV in Malaysia
46
Mey Bodywear mit
laseraktivierten Etiketten
47
In Kürze48
Report 38 | 2011 1
Editorial
Geschäftsjahr 2010: Auf volatilen Märkten gut behauptet
KBA legt zu und stellt sich der
Herausforderung Digitaldruck
Verehrte Kunden und Freunde unseres Hauses,
Helge Hansen,
Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG
wir Druckmaschinenbauer spüren seit einem Jahr den unerwartet raschen
Aufschwung nach der globalen Wirtschaftskrise in unseren Auftragsbüchern, allerdings weniger intensiv als andere Bereiche der Investitionsgüterindustrie. Mit etwa 4,5 Mrd. Euro erreichte das Weltmarktvolumen
für neue Druckanlagen (ohne Digitaldruck) in 2010 nur etwa die Hälfte
des Vorkrisenniveaus. Wir gehen aber davon aus, dass der moderate Branchenaufschwung der letzten zwölf Monate anhalten wird, falls es nicht
durch die politische Entwicklung in Nordafrika und die immer noch nicht
überwundene Schuldenkrise in Teilen Europas erneut zu weltwirtschaftlichen Turbulenzen kommt.
Die regionalen Unterschiede in der Marktdynamik haben sich verstärkt. China und andere Emerging Markets in Fernost und Lateinamerika
boomen. Spürbar aufwärts ging es 2010 ebenfalls in Deutschland, Mittelund Osteuropa und Zukunftsmärkten wie der Türkei. Dagegen haben sich
Südeuropa, das Vereinigte Königreich und die USA noch nicht vom tiefsten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten erholt. Erhebliche Unterschiede
gibt es ebenfalls zwischen den einzelnen Printgattungen. Während die
Nachfrage aus dem Verpackungsdruck und medienfernen Druckanwendungen deutlich angezogen hat, ist die Investitionsbereitschaft bei direkt mit dem Internet oder elektronischen Lesegeräten konkurrierenden
Druckbereichen weiter recht verhalten.
Auf volatilen Märkten hat sich die KBA-Gruppe 2010 gut behauptet
und liegt mit ihren Zuwachsraten im Branchenvergleich vorne. Im Konzern stiegen gegenüber 2009 der Auftragseingang um 45,4 Prozent, der
Umsatz um 12,3 Prozent und der Auftragsbestand am Jahresende um
31,6 Prozent. Das schon im Vorjahr mit 2,7 Mio. Euro positive Vorsteuerergebnis verbesserte sich ebenfalls auf 15,3 Mio. Euro.
Neben Bogenoffsetmaschinen hatten Nischenprodukte einen wesentlichen Anteil an der positiven Geschäftsentwicklung. Dagegen trugen
Rotationsanlagen für den Akzidenz- und Zeitungsdruck trotz unserer
sehr guten Marktposition und der weiter hinten in dieser Ausgabe des
KBA Report publizierten erfreulichen Verkaufserfolge aufgrund der geschrumpften Weltnachfrage und der weitgehend abgearbeiteten Auftragsbestände aus guten Zeiten 2010 weniger zum Umsatz und Ergebnis bei
als in den Vorjahren. In diesem Marktsegment besteht immer noch Konsolidierungsbedarf.
Trotz Wirtschaftskrise und Medienwandel mit allen damit verbundenen gravierenden Folgen für unser Geschäft ist KBA in den vergangenen
drei Jahren ohne externe Finanz- und Kapitalhilfen ausgekommen. Wir
haben den Umbruch in der Branche und im eigenen Unternehmen aus
eigener Kraft bewältigt. Dies, die geringe Verschuldung und die immer
noch beachtliche Eigenkapitalquote von 39 Prozent unterscheiden KBA
in positiver Weise von vielen anderen Unternehmen der Branche. Neben
den schon kurz nach Ausbruch der Krise eingeleiteten umfassenden Konsolidierungs- und Einsparmaßnahmen hat die frühzeitige Diversifizierung
in weniger konjunktursensible Märkte durch meine Vorgänger wesentlich
bei der Bewältigung des Strukturwandels geholfen.
Da der Markt für konventionelle Offsetdrucktechnik deutlich kleiner geworden ist, haben wir Anfang März 2011 erneut einen wichtigen
Schritt zur Erweiterung unserer ohnehin breiten Produkt- und Dienstleistungspalette für die Druckindustrie um das zukunftsträchtige Geschäftsfeld Digitaldrucktechnik getan. Dabei unterscheidet sich unser Ansatz
deutlich von dem unserer Mitbewerber. KBA hat keine Vertriebs- und Servicevereinbarung mit einem etablierten Hersteller über bereits am Markt
verfügbare digitale Drucktechnik abgeschlossen, sondern wird selbst in
Deutschland eigene Digitaldruckmaschinen für geeignete Marktsegmente auf der Basis praxisbewährter Technik entwickeln, produzieren und
vermarkten. Mit RR Donnelley, dem größten Druckereikonzern der Welt,
haben wir dafür den idealen Partner gefunden. Ein erstes Ergebnis dieser
Kooperation werden Sie auf der drupa im nächsten Jahr sehen. Mehr Informationen dazu auf der nächsten Seite.
Wir sind zuversichtlich, dass wir trotz der zuletzt wieder gestiegenen
politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im Marktumfeld und der
regional immer noch sehr unterschiedlichen Branchenentwicklung die
positive Geschäftsentwicklung bei KBA im weiteren Jahresverlauf fortsetzen können. Ihnen und Ihrem Unternehmen wünsche ich ebenfalls viel
Glück und Erfolg angesichts der vor uns allen liegenden Herausforderungen.
Ihr Helge Hansen
2 Report 38 | 2011
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Digitaldruck | Neues Geschäftsfeld
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Bogenoffset
Kennzeichnungstechnik
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Akzidenzdruck
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In Kooperation mit RR
Donnelley, dem größten
Druckkonzern der Welt,
erweitert KBA seine ohnehin
breite Produktpalette für die
Druck- und Medienindustrie
um das neue Geschäftsfeld
Digitaldrucktechnik
Entwicklungsvereinbarung mit RR Donnelley
KBA steigt in die Digitaldrucktechnik ein
Auf der Basis einer Entwicklungs- und Kooperationsvereinbarung mit dem weltgrößten, global tätigen Druckereikonzern R. R. Donnelley & Sons
Company in Chicago (RRD) erweitert KBA sein breites Produktportfolio im Offset und anderen konventionellen Druckverfahren um das wachstums­
trächtige Geschäftsfeld Digitaldrucktechnik.
D
ie am 1. März bekannt gegebene Kooperation sieht die
Weiterentwicklung, Herstellung und den Verkauf zukunftsträchtiger
Digitaldrucklösungen
durch KBA auf der Grundlage der
in den letzten zehn Jahren von RR
Donnelley entwickelten und in
RRD-Betrieben bewährten Apollound sonstigen Inkjet-Digitaldrucktechnologien vor.
Integration der RRD-Inkjettechnologie in neue KBA-Plattform
Die von Koenig & Bauer weiterentwickelten Digitaldruckanlagen sollen bei KBA in Deutschland produziert und mit eigenem Know-how
an die spezifischen Anforderungen
der für digitale Druckanwen­dungen
in Frage kommenden Marktsegmente Akzidenz-, Bücher-, Verlags-,
Verpackungs-, Sicherheits- und
Zeitungsdruck angepasst werden.
Bereits auf der nächsten drupa im
Mai 2012 will KBA die erste Digitaldruckmaschine präsentieren.
Kooperation von zwei Innovatoren
bringt Vorteile für die Anwender
Mehr als nur ein Vertriebsund Serviceabkommen
Thomas J. Quinlan III, Präsident
und CEO von RR Donnelley: „RR
Donnelley und KBA waren in ihrer
langen Geschichte in ihrem jeweiligen Industriezweig bei Innovationen häufig führend. Wir freuen uns
deshalb sehr, dass wir mit unseren
beachtlichen F&E-Ressourcen von
zusammen fast 1.000 Ingenieuren
und Wissenschaftlern die nächste
Generation digitaler Drucktechnologien entwickeln können. Diese
Verbindung bringt Vorteile für unsere bisherigen Kunden und ermöglicht es, die von RR Donnelley entwickelten und bereits eingesetzten
innovativen Digitaldrucklösungen
durch KBA weiter zu optimieren
und einem breiteren Anwenderkreis zugänglich zu machen.“
Helge Hansen, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG: „Bei
der Suche nach Möglichkeiten zur
zukunftsorientierten Erweiterung
unserer heute schon sehr breiten
Produktpalette haben wir in den
letzten 18 Monaten viel Zeit in die
Analyse der aktuellen und künftig
absehbaren Digitaldrucklösungen
investiert. Am Ende kamen wir zu
dem Ergebnis, dass RR Donnelley
mit seiner aus eigener Initiative
für die eigenen Bedürfnisse entwickelten und im harten Produktionsalltag seit Jahren bewährten
Digitaldrucktechnologie der ideale
Partner für KBA auf diesem für uns
neuen Gebiet ist. Dafür sprechen
die langjährigen Erfahrungen von
RRD mit dieser Technologie und
die sich daraus ergebenden guten
Perspektiven für die Zukunft. Die
getroffene Vereinbarung geht weit
über die kürzlich bekannt gegebenen Vertriebs- und Serviceabkommen unserer Mitbewerber für
bereits am Markt verfügbare Digitaldruckanlagen hinaus. Wir wollen neben unserem Kerngeschäft
mit Offsettechnik in enger Partnerschaft mit RRD und anderen, schon
heute mit RRD kooperierenden
Lieferanten so schnell wie möglich
der Printmedienindustrie praxis­
orientierte und zukunftsfähige Digitaldrucklösungen anbieten.”
Weitere Informationen zur Entwicklungskooperation mit RRD, zur
daraus entstehenden KBA-Digitaldruckplattform der nächsten Generation und zu deren Zielmärkten
sollen zu gegebener Zeit vor der
drupa-Premiere bekannt gegeben
werden.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 38 | 2011 3
Bogenoffset | Technik
Die 100. Maschine mit DriveTronic SPC für
den belgischen Spielkartenproduzenten
Cartamundi kurz vor ihrer Auslieferung.
Sie ist mehr als 28 m lang
KBA-Leitmonteur Uwe Teise mit dem Schild,
das den Anleger der neuen Rapida 106 für
Cartamundi als 100. Maschine mit Einzelantriebstechnik DriveTronic SPC schmücken wird
KBA DriveTronic SPC an der Rapida 106 schon fast Alltag
Plattenzylinder-Einzelantriebstechnik
setzt sich immer mehr durch
Im März 2011 lieferte das KBA-Werk Radebeul die 100. Mittelformatmaschine Rapida 106 mit Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronic SPC für
den simultanen Druckplattenwechsel an den belgischen Spielkartenproduzenten Cartamundi. Die Zahl der mit Plattenzylinder-Einzelantrieben bestellten
Maschinen hat sich mittlerweile auf über 120 erhöht. Beim Rüstzeitweltmeister wird diese moderne Antriebstechnologie immer mehr zum Alltag, denn die
wirtschaftlichen Vorteile rechtfertigen in der Regel die etwas höheren Investitionskosten.
I
m September 2007 hatte KBA
die im Rollenoffsetdruck schon
Mitte der 1990er-Jahre eingeführte Einzelantriebstechnologie
nach ausführlicher Industrieerprobung in mehreren Druckereien
auch für den Bogenoffsetdruck
auf den Markt gebracht und dann
zur drupa 2008 an der neuen KBA
Rapida 106 einem breiten internationalen Fachpublikum präsentiert.
Dank des mit Plattenzylinder-Direktantrieben möglichen extrem
schnellen Plattenwechsels bis hin
zur Option „Fliegender Auftragswechsel“ ohne Maschinenhalt
(KBA Flying JobChange) bestätigt
die Rapida 106 immer wieder ihren
Ruf als Rüstzeitweltmeister.
Rüstzeitweltmeister
als Geschäftsstrategie
Die Produktion von 15 Druckjobs
à 500 Bogen innerhalb einer Stunde wie auf der drupa 2008 und bei
4 Report 38 | 2011
vielen Druckdemonstrationen im
KBA-Kundenzentrum gezeigt, sind
kein Marketing-Gag, sondern unter bestimmten Rahmenbedingungen eine jederzeit wiederholbare
Realität. Viele Anwender nutzen
inzwischen die Rüstzeitvorteile
entsprechend ausgestatteter Rapida 106-Anlagen für ihr Geschäftsmodell und spezialisieren sich gezielt auf Kleinauflagen mit kurzen
Lieferzeiten.
Rapida 106-Anlagen mit DriveTronic SPC in unterschiedlichsten
Konfigurationen haben heute einen
festen Platz in den Druckereien
dieser Welt. Durch parallel zum
Plattenwechsel ablaufende Rüstund Waschvorgänge schlägt der automatische Austausch der Druckplatten effektiv mit „null“ Minuten
zu Buche (s. Abb. rechts). Den
fliegenden Auftragswechsel mit
KBA Flying JobChange nutzen mit
Vierfarben-Wendemaschinen bis-
her vor allem Drucker von einfarbigen Taschenbüchern oder Bedienungsanleitungen in kleinen Auf­
lagen, aber auch Anwender längerer Maschinen für den „fliegenden
Sprachwechsel“ und Ähnliches.
100. Maschine mit DriveTronic SPC
für Cartamundi
Mehr als die Hälfte der bisher mit
Plattenzylinder-Direktantrieben
ausgestatteten Rapidas sind lange
Wendemaschinen mit acht oder
Auftragswechselprogramm
Gummituchwaschen
Druckzylinderwaschen
Druckplattenwechsel
Kontrollabzug
Farbmess- und Regelsystem
Einstellungen (Register/Profil)
Maschine ohne Einzelantriebstechnologie:
17 Minuten
KBA Rapida 106-8 SW4 mit DriveTronic-Technologie:
7 Minuten
0
1
2 3
4 5
6 7
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Zeit in Minuten
Rüstzeitdiagramm für eine Rapida 106 mit und ohne DriveTronic SPC. Die Zeiteinsparung mit
diesem innovativen Feature liegt bei zehn Minuten pro Auftrag
Schon seit 2006 ist der schnelle Plattenwechsel mit DriveTronic SPC an der Vorgängermaschine
der heutigen Rapida 106 bei Stürtz in Würzburg Tagesgeschäft
Gleich vier Rapida 106-Anlagen mit DriveTronic SPC und Flying JobChange sind bei Ten Brink
im niederländischen Meppel im Einsatz
zehn Druckwerken und Bogenwendung für die 4 über 4- oder
5 über 5-Produktion bzw. noch
längere Anlagen mit Lack für die
Inline-Veredelung. So hat die Nummer 100 in der KBA DriveTronic
SPC-Referenzliste bei über 28 m
Gesamtlänge 14 Druck-, Lack- und
Trockenwerke und eine dreifache
Auslageverlängerung. Sie geht in
diesen Wochen bei Cartamundi in
Belgien in Produktion.
Neben dem Akzidenz- und
Bücherdruck kommt die Direktantriebstechnik zunehmend im
Verpackungsdruck zum Einsatz,
denn auch dort sinken tendenziell die Auflagen. Entsprechend
ausgestattete Rapida 106-Anlagen
produzieren beispielsweise bei
den deutschen Kunden Ellerhold
AG in Witten, STI in Lauterbach,
Mensing Druck und Verpackung
ist die ziehmarkenfreie Anlage
DriveTronic SIS. Sie kommt inzwischen bei drei Vierteln aller Rapida
106-Anlagen zum Einsatz und ist
damit bei dieser 18.000 Bogen/h
schnellen Hightech-Maschine fast
schon Standard.
in Norderstedt oder Mugler-Druck
in Hohenstein-Ernstthal, aber auch
bei vielen ausländischen Anwendern.
Einzelantriebe im
weltweiten Einsatz bewährt
Inzwischen sind Rapidas mit DriveTronic SPC in 20 europäischen und
außereuropäischen Ländern bis hin
nach Kuwait und Indonesien oder
den USA im Einsatz. Auch Druckbetriebe in Kasachstan oder China
arbeiten mit dieser Technik. Die
Vorteile haben sich herumgesprochen. Die Quote der Anlagen mit
Plattenzylinder-Direktantrieben
steigt. Inzwischen werden rund 40
Prozent der Rapida 106-Anlagen
mit DriveTronic SPC bestellt.
DriveTronic SPC ist nicht das
einzige Modul des DriveTronicBaukastens. Noch häufiger gefragt
DriveTronic-Familie steht
für marktorientierte Innovation
Beim wellenlosen Anleger Drive­
Tronic Feeder – einem weiteren
KBA-Unikat – gilt dies über die
Rapida 106 hinaus für alle Rapidas
vom Mittel- bis zum Supergroßformat. Auch hier übernehmen elektronisch geregelte Einzelantriebe
alle Bewegungsfunktionen. Die
früher bei KBA und heute noch
bei anderen Anbietern übliche
Längswelle zur Maschine ist Vergangenheit, ebenso verschleißanfällige Getriebe und viele andere
Bei der Imprimerie Montligeon in Saint Hilaire le Châtel/Frankreich produzieren zwei Achtfarben-Rapida 106 mit Bogenwendung für die
4 über 4-Produktion und eine weitere als Fünffarben mit Lack. Eine der beiden Achtfarbenmaschinen ist mit DriveTronic SPC ausgestattet.
Ihre Produktivität liegt gut 40 Prozent über der Maschine ohne dieses Feature
Baugruppen. Mit dem DriveTronic
Feeder ist bei Stoppern sogar das
Rückwärtsfördern der Bogen vom
Anlegtisch zurück auf den Stapel
möglich. Dies kann kein konventioneller Anleger. Und natürlich ermöglicht der konsequente Einsatz
der Einzelantriebstechnik auch die
komplette Voreinstellung des Anlegers beim Auftragswechsel vom
Leitstand. Ein wichtiger Beitrag zur
Rüstzeitsenkung.
Mit anderen Worten: KBA hat
einen beachtlichen technischen
Vorsprung bei der Nutzung der zukunftsorientierten Einzelantriebstechnologie. Und hinter KBA
Drive­­
Tronic verbergen sich keine
Hilfsantriebe mit Kupplungen, wie
sie bei anderen Fabrikaten nur für
den Plattenwechsel oder für andere Rüstvorgänge genutzt werden.
KBA DriveTronic-Antriebe erfüllen
ihre jeweilige Funktion auch im
Fortdruck – und dies mit hoher Zuverlässigkeit. Dies gilt nicht nur für
Bogenmaschinen, sondern ebenso
für die Rolle. Auch dort ist KBA bisher der einzige Anbieter, der schon
lange getriebefreie Druckeinheiten
mit AC-Antrieben für jeden einzelnen Zylinder an den Kompaktanlagen Cortina und Commander
CT ohne Probleme im Einsatz hat.
Die Einzelantriebstechnik bietet
sowohl dem jeweiligen Druckanwender als auch den Maschinenbedienern einen erheblichen Zusatznutzen in puncto Ergonomie,
Flexibilität, Zeit und Wirtschaftlichkeit. Und darauf kommt es bei
marktorientierten
Innovationen
letztendlich an.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 38 | 2011 5
Bogenoffset | Innovation
Ziehmarkenfreie Anlage
DriveTronic SIS
Nicht mehr ganz neu, aber nach
wie vor am Markt einzigartig ist die
ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS (Sensoric Infeed System).
Sie ist vollkommen rüstzeitfrei,
kennt weder Einstell- und Ziehfehler und verursacht auch keine
Markierungen auf empfindlichen
Bedruckstoffen. Das Funktionsprinzip ist simpel und genial. Ein
Sensor ermittelt die seitliche Bogenposition auf dem Anlegtisch.
Auf dem Weg der Bogenübergabe
an das erste Druckwerk bewegt
die Greiferleiste der Übergabetrommel den Bogen an das im Leitstand eingestellte seitliche Format.
Der so genannte Ziehweg beträgt
± 5 mm. Der Bogentransport in
die Anlagelinie wird durch VakuumVortriebselemente
unterstützt.
Damit ist eine sanfte Bogenführung zu den Vordermarken sicher
gestellt. Diese Investition in eine
unterbrechungsfreiere Produktion
lohnt sich in jedem Fall.
Einzelantriebstechnologie
DriveTronic SPC
DriveTronic SPC (Simultaneous
Plate Change) bedeutet einen Einzelantrieb für jeden Plattenzylinder, bei KBA direkt ohne Kupplungen und Hilfsantriebe. Aufgrund
der fehlenden mechanischen Verbindung des Plattenzylinders zum
Antriebs-Räderzug der Maschine
können nahezu alle Rüstprozesse
parallel erfolgen. Dies spart die
Zeit, die der Rüstzeitweltmeister
nicht hat. Der Plattenwechsel erfolgt durch die parallelen Prozesse
in null Sekunden. In Verbindung
mit der schnellen Wascheinrichtung KBA CleanTronic Synchro
wird das Potenzial der Einzelantriebstechnologie konsequent ausgeschöpft.
Simultanes Waschen mit
CleanTronic Synchro
CleanTronic Synchro ist ein Waschsystem mit zwei Waschbalken. Der
Waschbalken für das Gummituch
sitzt leicht zugänglich über dem
Gegendruckzylinder. Der zweite
Balken unter dem Gegendruckzylinder kann einfach und bequem
über ein Schienensystem aus der
Maschine entnommen werden.
Für jedes Druckwerk lassen sich
6 Report 38 | 2011
Der ErgoTronic-Leitstand ist mit einer breiten
Palette an Automatisierungsstufen verfügbar
Permanente Innovation steigert Performance der Rapida 106
Spitzenleistung dank
Spitzentechnik
Seit der Markteinführung zur drupa 2008 durchläuft die Rapida 106 einen kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess
mit dem Ziel, die Performance, Flexiblität und Wirtschaftlichkeit dieser Hightech-Anlage weiter zu steigern. Zusätzliche
Softwarepakete, konstruktive Optimierungen an der Anlage und Auslage sowie eine breite Palette übergreifender Sys­
teme haben die Rapida 106 zum Rüstzeitweltmeister und zur leistungsfähigsten Maschine ihrer Klasse gemacht.
die Waschprogramme individuell
vorwählen. Mit CleanTronic Synchro können die Waschprozesse
parallel zum simultanen Wechsel
aller Druckplatten ablaufen. Das
Diagramm zeigt einen typischen
Rüstprozess auf und veranschaulicht das Einsparpotenzial in
Kombination mit der DriveTronic
SPC-Einzelantriebstechnologie.
Hochgerechnet summieren sich
die zwei Minuten Rüstzeitersparnis bei 1.000 Auftragswechseln auf
33 Stunden.
Vorregistern und mehr mit
DriveTronic Plate-Ident
KBA DriveTronic Plate-Ident ist eine
Automatisierungskomponente mit
mehreren Funktionen und ein wei-­
teres Alleinstellungsmerkmal des
Rüstzeitweltmeisters.
1. Funktion: Passstift-Plattenerkennung
Wenn Stanzgrad oder Gummierung einen schlechten Plattensitz
auf den Passstiften verursachen,
führt dies immer wieder zu Abbrüchen beim Druckplattenwechsel.
Vergleichsmaschine ohne Plattenwechsel mit parallelem Waschen
Plattenausfahrt
Gummituchwaschen
Gegendruckwaschen
Platteneinzug
1:00
2:00
3:00
1:00
Rapida 106 mit DriveTronic SPC und CleanTronic Synchro
0:50
Plattenwechsel
Gummituchwaschen
Gegendruckwaschen
2:00
3:00
t [min]
1:00
2:00
3:00
4:00
5:00
Rüstzeiten an Mittelformatmaschinen mit den unterschiedlichen Automatisierungskomponenten
Die Rapida 106 ist die einzige Bogenoffsetmaschine mit optischer
Passstift-Plattenerkennung. Zwei
Kameras an jedem Plattenschacht
erkennen über Registermarken die
Position der Platte zum Passstift.
Dieses System bricht den Plattenwechsel bei zu hoher Toleranz ab,
lässt aber mehr Spielraum als herkömmliche Systeme.
2. Funktion: Pre-Register
Da DriveTronic Plate-Ident als optisches System über Registermarken
den Plattensitz ausmisst, können
die exakt gemessenen Werte gleich
für das Vorregistern (Pre-Register)
eingesetzt werden. Schon vor dem
ersten Probeabzug gestartet ist die
Registerfahrt erledigt und bei einer
Vielzahl von Aufträgen keine weitere Registerverstellung erforderlich.
Das spart Zeit und Makulatur.
3. Funktion: Plausibilitätskontrolle
Oft genug erlebt. Beim hohen
Tempo der Rapida 106 ist die Verwechslung von Druckplatten nicht
ausgeschlossen. DriveTronic PlateIdent prüft mittels eines einbelichteten Data-Matrix-Codes die hinterlegten Auftragsdaten gegen die
Daten im Leitstand. Das System er-
2,84 Pt
Rüstzeit für 1.000 Auftragwechsel
kennt sofort, ob sich die Platte im
richtigen Druckwerk befindet oder
die richtige Sprachfassung enthält.
Auch dies vermeidet unnötige Verzögerungen und Makulatur.
Zeitgewinn durch
automatisierten Lackformwechsel
Ein Automatisierungskonzept verlangt nach einer durchgängigen
Lösung. Jedes System ist so schnell
wie der längste Rüstvorgang. Bei
einer Reihe von Bogenoffsetmaschinen ist der Engpassfaktor der
Lackturm. Lackformwechsel von
vier bis fünf Minuten sind dort keine Seltenheit und verlängern die
Rüstzeit. KBA hat deshalb in den
letzten Jahren kontinuierlich den
Lackformwechsel
automatisiert
und optimiert und setzt heute auch
an dieser Stelle den Benchmark im
Bogenoffset. Heute beträgt die Zeit
für den Lackplattenwechsel an der
Rapida 106 mit SAPC noch knapp
zwei Minuten. Daraus resultiert
eine Zeitersparnis von 33,33 Prozent gegenüber anderen Maschinen.
High-Speed mit
AirTronic-Auslage
Die AirTronic-Auslage ist eine
Neuentwicklung für die Hochgeschwindigkeitsproduktion mit unterschiedlichsten Bedruckstoffen.
Neue aerodynamische Greiferbrücken optimieren die Luftströmung, verhindern Verwirbelungen
und führen zur Reduzierung der
Pudermenge. Die Aufteilung und
Form der Düsen an der Bogenleiteinrichtung wurde nach neuesten
Erkenntnissen der Strömungsmessung optimiert und sorgt für eine
stabile Schwebehöhe. Die dynamische Bogenbremse legt auch
bei niedrigsten Grammaturen den
Bogen sicher ab und bildet einen
perfekten Stapel. Die vollautomatische Saugringpositionierung macht
Schematische Darstellung der Regelung mit
QualiTronic Color Control
KBA Rapida 106
DriveTronic SIS
∑ Zeit
0 min. × 1.000
=0h
60
Vergleichsmaschine
Saugziehmarke
∑ Zeit
2 min. × 1.000
= 33,33 h
60
Vergleichsmaschine mit Saugziehmarken
KBA Rapida 106 mit DriveTronic SIS
33,33 h Rüstzeitersparnis
Dynamische Bogenbremse an der Auslage
Rüstzeit
in Stunden
5
10
15
20
25
30
35
Rüstzeitersparnis beim Einsatz der ziehmarkenfreien Anlage
Rüstzeit für 1.000 Lackformwechsel
KBA Rapida 106
SAPC
∑ Zeit
2 min. × 1.000
60
Vergleichsmaschine
automatisiert
∑ Zeit
3 min. × 1.000
60
= 33,33 h
Blick in die Anlage mit DriveTronic SIS
= 50 h
Vergleichsmaschine
KBA Rapida 106
33,33 % mehr Produktivität
Druckplatte mit
Passmarken und Data-Matrix-Code
Rüstzeit
in Stunden
10
20
30
40
50
Rüstzeiten bei 1.000 Lackformwechseln im Vergleich
Rüstzeit für 1.000 Auftragwechsel
KBA Rapida 106
SPC + CleanTronic Synchro
∑ Zeit
3 min. × 1.000
60
= 50 h
Vergleichsmaschine
ohne Plattenwechsel
∑ Zeit
mit parallelem Waschen
5 min. × 1.000
60
= 83,33 h
Vergleichsmaschine
aufeinander folgenden Druckbogen gemittelt. Optional kann das
System mit der Graubalance-Regelung Instrument Flight® von System Brunner ausgestattet werden.
Mit QualiTronic Color Control
rückt das zeitintensive Abstimmen
in den Hintergrund, die Anlaufmakulatur ebenso.
ErgoTronic-Leitstand
40 % mehr Produktivität
KBA Rapida 106
Rüstzeit 10
in Stunden
20
30
40
50
60
70
80
90
Rüstzeitersparnis an einer Rapida 106 bei 1.000 Auftragswechsel-Prozessen
manuelle Eingriffe überflüssig.
Das neue Kombi-Venturi-System erzeugt einen homogenen Luftstrom
zur sanften Bogenablage. Die extreme Reduzierung der benötigten
Luftmenge reduziert das in den
Stapel eingeschlossene Luftvolumen deutlich. Grundsätzlich sind
alle digital gesteuerten Funktionen
voreinstell- und speicherbar. Die
AirTronic-Auslage beschleunigt die
Voreinstellung mittels einer Bedruckstoffdatenbank.
Schnelle und stabile Qualität
mit QualiTronic Color Control
Um das volle Potenzial der Rapida
106 auszuschöpfen, empfiehlt sich
die Inline-Farbmess- und Regelanlage QualiTronic Color Control.
Dieses System misst die Volltondichte an jedem Bogen bei voller
Produktionsgeschwindigkeit, bei
Wendemaschinen auch beidseitig
im Schön- und Widerdruck. Für die
automatische Farbzonenregelung
werden die Messwerte von zehn
Am ErgoTronic-Leitstand hat der
Bediener sämtliche Funktionen im
Blickfeld. Die einzelnen druckerorientierten Menüs unterstützen
eine intelligente und einfache Navigation. Das vollautomatische Auftragswechselprogramm übernimmt
den koordinierten Ablauf der Rüstprozesse – per Knopfdruck. Und im
Bedarfsfall vermittelt die Fernwartung das Gefühl, als ob die Maschine direkt im Werk Radebeul stehen
und betreut würde. Die Rapida
106 ist in den vielfältigsten Konfigurationen mit bis zu 16 Druck-,
Lack- und Trockenwerken und in
diversen Automatisierungsstufen
erhältlich. Die enorme Produktivität der Maschine stellen wir Ihnen
gerne im Kundenzentrum Radebeul persönlich vor.
Jürgen Veil
[email protected]
Report 38 | 2011 7
Bogenoffset | Verpackung
Mark Caines, Präsident und Technischer Leiter von Boehmer Box, freut sich, dass die
neue Rapida 142 seinem Unternehmen mehr Automatisierung, kürzere Rüstzeiten, hohe
Farbgenauigkeit und eine perfekte Workflow-Integration in die Druckvorstufe bringt
Auch die Druckermannschaft freut sich über die neue Maschine. Sie ist sehr schnell, lässt sich
komfortabel bedienen und bietet ein Höchstmaß an Automatisierung
Rapida 142 bei Boehmer Box in Ontario
Kanadischer Verpackungsspezialist
effektiver denn je
Vor einem Jahr wurde bei Boehmer Box, einem Verpackungsbetrieb in Kitchener, Ontario, eine neue Rapida 142 mit sechs Farbwerken, Lackturm und
UV-Ausstattung installiert. Mit dieser neuen Maschine verbesserte das Unternehmen Durchlauf- und Rüstzeiten und damit seine Effektivität deutlich.
D
ie KBA Rapida 142 inklusive
haben wir über 10 Mio. Dollar in unser Unternehmen in„
vestiert, weil unser Verkauf um 20
Prozent angestiegen ist“, erläutert
Mark Caines, Präsident und Technischer Leiter des Faltschachtelbetriebes. „Wir brauchten eine neue
Druckmaschine, weil wir mehr
au­
tomatisieren mussten, kürzere Rüstzeiten benötigten, höhere
Farbstabilität und die Anbindung
an unsere Vorstufe mit der FM6Farbraumerweiterung brauchten.
Wir haben die Neue dann parallel
zu einer vorhandenen Maschine
im gleichen Format laufen lassen.
24 Stunden, sieben Tage die Woche. Am Ende war sie 45 Prozent
schneller als die bisherige Technik.“
Stärken von Offset und Digitaldruck
parallel nutzen
Neben der Rapida gehörte eine
Digitaldruckmaschine, eine neue
Stanzmaschine sowie Software für
die Prepress zum Investitionspaket. Die Vision von Mark Caines
Faltschachteln für die Lebensmittelindustrie
sind ein Produktionsschwerpunkt des kanadischen Verpackungsbetriebes
8 Report 38 | 2011
war es, im Bogenoffset die großen
Verpackungsaufträge im Hochqualitätsbereich zu produzieren und die
Digitalanlage für kürzere Auflagen,
Verpackungsmuster und Testverpackungen zu nutzen. „Wir hatten
einen immensen Auftragszuwachs
und haben 40 neue Mitarbeiter
eingestellt. Ohne die neue Maschine wären wir schnell an unsere
Leistungsgrenze gekommen. Zudem differenzieren wir uns damit
von unseren Wettbewerbern.“
Viele Kunden des Druckbetriebes sind im Bereich Food, Getränke
und Markenartikel tätig und benö-
tigen farbkritische Druckprodukte
für ihre Werbung. Daneben wächst
der Trend zu schnelleren Wechseln in der grafischen Gestaltung
der Verpackungen. Damit einher
gehen sinkende Auflagen. Mit der
neuen Maschine kann Boehmer
dieser Entwicklung effektiver und
wirtschaftlicher begegnen. Die
hohe Farbigkeit ist auch ein Grund
dafür, dass das Unternehmen vor
vier Jahren in die FM6-Technologie
investierte. So können auch zehn
oder 15 verschiedene Verpackungen ohne Farbabweichungen auf
einen Bogen gestellt werden. FM6
ist so populär geworden, dass 80
bis 85 Prozent aller Kunden heute bei Boehmer danach fragen.
Um im Druck die optimale Farbgenauigkeit zu erzielen, war die
Dichtemess- und Regeltechnik ein
wichtiger Bestandteil der Maschineninvestition. Daneben ist die
Maschine voll automatisiert, z. B.
mit FAPC-Plattenwechselvollautomaten.
Entscheidung für den Marktführer
Mark Caines und sein Team sahen
sich einige Maschinen an, bevor
sie die Rapida 142 bestellten. „KBA
ist Marktführer im Verpackungsdruck“, sagt Caines. „Verlässlichkeit und Technologieführerschaft
waren für unsere Entscheidung mit
ausschlaggebend. Unser Ziel ist es,
unseren Kunden einen Mehrwert
zu bieten. Sie stehen unter Druck
um marktfähig zu sein und wir helfen ihnen, indem wir effizienter
für sie arbeiten. Die neue Rapida
mit all ihrer Automatisierung ist
eine Hauptkomponente für unser
Wachstum und unsere Schwungkraft.“
Eric Frank
[email protected]
Bogenoffset | Polen
Die höher gesetzte Rapida 106-Sechsfarbenmaschine mit Doppellackausstattung und einem umfassenden Automatisierungspaket zur Rüstzeitverkürzung und Inline-Qualitätsregelung setzt im 3b-Format
in Polen neue Maßstäbe
Offset Druk in Rzeszow setzt auf Hightech im Mittelformat
Doppellack und noch viel mehr
Im April 2011 erhält Offset Druk im polnischen Rzeszow eine Rapida 106 mit sechs Farbwerken, Doppellack-Ausstattung und umfangreicher Automatisierung. Offset Druk ist der erste Anwender einer 3b-Maschine in dieser für die anspruchsvolle und flexible Inline-Veredelung optimalen Konfiguration.
Entsprechend groß war die Vorfreude von Inhaber Adam Motyka bei der Bestellung der Maschine. Denn er hat damit einiges vor.
D
ie Neue wird die momentan
aus zwei Halbformatmaschinen eines anderen Herstellers
bestehenden Fertigungskapazitäten deutlich erweitern. Darüber
hinaus will Adam Motyka aber mit
kreativen Veredelungslösungen Akzente setzen und mit modernster
Technik in den Verpackungsdruck
einsteigen. Bisher war das Unternehmen, das im vergangenen Jahr
sein 20. Jubiläum feierte, nur im
Akzidenzdruck tätig.
Hohe Qualität
zu akzeptablen Kosten
Werk für Deckweiß verwenden
zu können, sichert uns hohe Veredelungsqualität in einem Bogendurchlauf“, freut sich Motyka.
„Einerseits versetzt uns die Rapida
106 mit ihren extrem kurzen Rüstzeiten und ihrer hohen Fortdruckgeschwindigkeit in die Lage, die
Produktionskosten für hoch veredelte Endprodukte zu senken, andererseits können wir durch die Inline-Farbmessung und Regelung die
Kundenbedürfnisse nach höchster
Qualität optimal befriedigen.“
„Wir haben mit der Rapida 106
die richtige Wahl getroffen“, freut
sich Adam Motyka. „Die kompetente Beratung von KBA CEE und
die gute Zusammenarbeit der
Management-Teams auf polnischer
und deutscher Seite waren neben
der herausragenden Technologie
Hauptfaktoren für unsere Entscheidung. Die kurze Distanz und
schnelle Reaktionszeit des Service
haben uns ebenso überzeugt. Wir
sehen mit der neuen Maschine
sowohl im Akzidenz- als auch im
Verpackungs- und Etikettendruck
ein hohes Wachstumspotenzial.“
Mirosława Becker, Verkaufsleiterin von KBA CEE: „Es ist schön,
dass Adam Motyka und sein Team
sich für unsere Maschine entschieden haben, obwohl es für sie
nicht das billigste Angebot gewesen ist. Dafür war es aber das mit
den fortschrittlichsten Lösungen
und einem Höchstmaß an Automatisierung.“
„Die Möglichkeit, in den Lacktürmen auch Metallic- oder Perleffekte verarbeiten, sowie das erste
Paweł Krasowski
[email protected]
Im Fokus:
Veredelung und Verpackung
Das geplante Wachstum in den Verpackungsdruck hinein, sowie die
Möglichkeit, in Polen noch weniger
verbreitete Veredelungslösungen
anbieten zu können, hat sich Adam
Motyka einiges kosten lassen. Die
Hochleistungsmaschine wurde mit
vielen technischen Details ausgestattet, die auf dem polnischen
Markt bisher nicht üblich waren.
Adam Motyka: „Technisch ist die
Rapida 106 die modernste Maschine ihrer Klasse auf dem Markt. Sie
bietet uns Innovationen, die so nur
bei KBA zu bekommen sind. Um
diese einsetzen und den auch in
Polen wachsenden Bedarf an Hochqualitäts-Verpackungen decken zu
können, haben wir uns für die Rapida 106 entschieden.“
Top-Ausstattung des
Rüstzeitweltmeisters
Die bis zu 18.000 Bogen/h schnelle Anlage wird in einem neuen
Produktionsgebäude installiert und
kann mit ihrem Kartonagenpaket
V.r.n.l. Adam Motyka, Inhaber von Offset Druk, Mirosława Becker, Verkaufsleiterin bei KBA CEE, und
Mirosław Dorau, Serviceleiter KBA CEE, bei einem Vorort-Termin in der neuen Produktionshalle
Bedruckstoffe von 0,06 bis 1,2 mm
Stärke verarbeiten. Für die Steigerung der Produktivität im Kartonagendruck ist sie um 450 mm höher
gesetzt. Die Ausstattung mit ziehmarkenfreier Anlage DriveTronic
SIS, Einzelantriebstechnik Drive­
Tronic SPC für den simultanen
Druckplattenwechsel, Plate-Ident
für den registergenauen Platteneinzug, automatischen Waschanlagen
für Farbwerk, Platten- und Gummizylinder, vollautomatischen Lackversorgungs- und Reinigungssystemen für das Lackwerk, ErgoTronic
ACR für die automatische Registerkorrektur, automatischer Saugringpositionierung, Nonstop-Automatik an der Auslage, DensiTronic
professional sowie QualiTronic professional für die Bogeninspektion
und Inline-Dichteregelung ermöglichen die höchste Produktivität in
dieser Formatklasse. Dies hat der
Warten auf den Rüstzeitweltmeister:
Die Fundamente für die neue KBA Rapida 106
sind bereits vorbereitet
Rüstzeitweltmeister Rapida 106 in
ähnlicher Konfiguration erst wieder
auf der Messe IPEX in Birmingham
im vergangenen Jahr demonstriert.
Report 38 | 2011 9
Bogenoffset | Consumables
An den Maschinen im Druckzentrum von KBA – hier eine Achtfarben-Rapida 106 für den 4 über 4-Druck – kommen ausschließlich die Produkte von PressConsum zum Einsatz
Neu im Angebot: Optimierte Verbrauchsmaterialien für Rapida-Bogenoffsetmaschinen
KBA PressConsum für mehr Qualität,
Performance und Prozesssicherheit
Unter dem Namen PressConsum bietet KBA neuerdings hochwertige Farbserien, Feuchtmittel und weitere Verbrauchsmaterialien für den Bogenoffset an.
Um die für eine reibungslose Anwenderversorgung notwendige Erfahrung und Logistik aufzubauen, ist der Vertrieb zunächst auf Deutschland, Österreich
und Belgien begrenzt. Weitere Länder sollen im Laufe der nächsten Monate dazukommen. Alle angebotenen Materialien wurden im letzten Jahr im KBADruckcenter von kompetenten Fachleuten ausgiebig getestet und bei Bedarf weiter optimiert, um höchste Druckqualität, Prozesssicherheit, Performance
und Wirtschaftlichkeit sicher zu stellen. KBA PressConsum ist kein Label für einen wechselnden Inhalt. Vielmehr ist genau definiert, woher die Consumables
kommen, welche Leistungsparameter sie bringen und wie sie beschaffen sein müssen. Dies ist nicht überall so.
D
er eigene Anspruch an die
für Rapida-Anlagen empfohlenen PressConsum-Produkte
ist hoch, denn die optimale Kombination bringt für den Anwender
das beste Ergebnis. Über einen
längeren Zeitraum wurden die
angebotenen Consumables unter
standardisierten Bedingungen intensiv geprüft. Im Rahmen von
Benchmark-Tests erfolgte dann die
Auswahl der Original-Hersteller
und Betriebsmittel mit den besten
Resultaten. Diese wurden anschließend noch einmal für die Hochleistungs-Rapidas optimiert und erneut
getestet. Klar ist: Ein Wechsel der
Hersteller und Packungsinhalte ist
nicht vorgesehen. Es sei denn, es
handelt sich um gemeinsame Neuoder Weiterentwicklungen.
10 Report 38 | 2011
Geprüfte Qualität
Damit die Produktqualität konstant
bleibt, erfolgt eine umfangreiche
Qualitätsprüfung aller Chargen.
Denn auch bei Druckdemonstrationen im KBA-Kundenzentrum, bei
der Inbetriebnahme und Abnahme
von Rapida-Maschinen, auf Messen, in der Versuchsdruckerei oder
beim Druckertraining kommen
ausschließlich die Betriebsmittel
aus dem PressConsum-Sortiment
zum Einsatz. Anerkannte Prüfinstitute testen die Produkte zusätzlich. Ziel ist, eventuelle Schwankungen im Herstellprozess und
deren Auswirkungen schon zu
erkennen, bevor die Materialien in
den Druckbetrieben zum Einsatz
kommen. Natürlich werden die
Materialien in enger Kooperation
mit den Original-Herstellern auch
für sich ändernde Marktanforderungen weiter entwickelt. Ausgeliefert werden sie aber erst, wenn
sie intern ausgiebig getestet und
für noch besser befunden wurden.
Dabei wird auch auf die in der
Druckpraxis erforderliche Wiederholgenauigkeit geachtet.
Natürlich macht KBA keine
Abstriche bei den ökologischen
Standards. Schließlich hat man
schon vor mehr als zehn Jahren
als weltweit erster Druckmaschinenhersteller das international
anerkannte Öko-Zertifikat „Emission geprüft“ erhalten. Seitdem
werden an den Rapidas alle relevanten Emissionswerte wie VOC,
Farbnebel, Druckpuder u. v. m.
regelmäßig getestet. Diese liegen
beim Maschinenbetrieb mit PressConsum weit unter den gesetzlich
vorgeschriebenen Grenzwerten.
Rechnet sich täglich
Der Einsatz empfohlener Verbrauchsmaterialien sollte sich
im täglichen Produktionseinsatz
rechnen. Dabei ist das billigste
nicht immer das wirtschaftlichste.
Einerseits reduziert sich für die
Anwender die Anzahl an Lieferanten. Andererseits können sie sich
darauf verlassen, dass die angebotenen Verbrauchsmittel optimal
aufeinander abgestimmt wurden.
Ein Beispiel: Mit dem Einsatz der
Waschmittel aus der PressConsumReihe in Verbindung mit den empfohlenen Farbserien reduzieren
sich die Waschzeiten um bis zu 30
PressConsum – Druckfarbenserien im Überblick
Einsatz
konventionelle Farbserie
Standard Skala
MultiPrint
Premium Skala
PrimePrint
Verpackungs-SkalaPakPrint
Skala für Lebensmittelverpackungen
SensPrint
Skala oxidativ trocknend
OxiPrint
Skala für Schnellläufer
TurboPrint
Skala für UV-Foliendruck
Deckweiß für UV-Foliendruck
ÖldrucklackeMultiPrint
UV-Farbserie
PrimePrintUV
SensPrintUV
FoilPrintUV
FoilPrintUV
SensPrint ist eine migrationsunbedenkliche Farbserie der neuesten Generation LebensmittelPrimärverpackungen. Die potenziell migrierenden Bestandteile sind selbst Lebensmittel oder
Lebensmittel-Zusatzstoffe
Prozent. Daneben sinken Waschmittel- und Tuchverbrauch. Das
Ergebnis: Mehr Zeit für die Druckproduktion und Kostenreduzierung
durch geringeren Materialeinsatz.
Die Kosten selbst sind aber nur
eine Seite der Medaille. Für die
standardisierte Druckproduktion
erleichtert der Einsatz von KBA
PressConsum die Prozesskalibrierung. Lange Testreihen und Versuche entfallen. Sie wurden bereits
bei KBA erledigt. Das vereinfacht
die Produktion nach ProzessStandard Offset (ISO 12647-2). Entsprechend reduzieren sich die
Aufwendungen für die Qualitätsprüfung und -überwachung sowie
die Maintenance-Kosten.
Farbe, Gummitücher, Druckchemie
und Spezialitäten
Von Druckfarben für unterschiedlichste Anwendungen über Gummitücher, Pflegemittel und weitere
Druckchemie bis hin zum Druckpu-
der reicht das PressConsum-Angebot. So gibt es bei den empfohlenen
Farben Serien für Standard- und
Hochleistungsproduktionen,
für
den Kartonagen- und Foliendruck,
für Lebensmittelverpackungen in
der konventionellen und UV-Variante (siehe obenstehende Übersicht). Eine nicht überall erhältliche Spezialität ist SensPrint, eine
migrationsunbedenkliche Farbserie der neuesten Generation für
Lebensmittel-Primärverpackungen.
Die potenziell migrierenden Bestandteile sind selbst Lebensmittel
oder
Lebensmittel-Zusatzstoffe.
Auch im UV-Bereich ist mit Sens­
Print UV ein Spitzenprodukt für
den migrationsarmen Druck von
Primärverpackungen
verfügbar.
Alle
PressConsum-Druckfarben
wurden zusammen mit den Partnerunternehmen für die jeweiligen
Druckprodukte und die RapidaMaschinen optimiert. Neben den
Skalenfarben runden Pantone®-,
Sonderfarben, Deckweiß und Öldrucklacke die Angebotspalette ab.
Die Gummitücher für den konventionellen und UV-Druck verfügen über neuartige Oberflächengummierungen. In Verbindung mit
dem optimalen Schliff sichern sie
die perfekte Farbübertragung, eine
hohe Stabilität in der Reproduzierbarkeit und eine lange Lebensdauer. Ihre ausgewogene Kompressibilität hat entscheidenden Einfluss
auf den von vielen KBA-Anwendern
geschätzten spitzen Ausdruck. Die
darauf abgestimmten PressConsum-Pflegemittel haben eine hervorragende Reinigungswirkung, geben dem Gummi seine natürliche
Elastizität zurück und verhindern
eine vorzeitige Verhärtung der
Tuch­oberflächen.
Vom Wasserhärter bis zum
Feuchtwasserzusatz für den alkoholfreien Druck reicht die Palette
der Druckchemikalien. So kann
trotz regionaler Schwankungen
Unter der Marke PressConsum bietet
KBA ab sofort hochwertige Verbrauchsmaterialien für den Bogenoffset an
Kontakt KBA PressConsum:
Telefon: +49(0)351/833-1199
Telefax: +49(0)351/833-2660
E-Mail: [email protected]
in der Wasserqualität ein stabiles
Prozesswasser geschaffen werden.
Waschmittel für die konventionelle und UV-Produktion, exakt abgestimmt auf die automatischen
Wascheinrichtungen der Rapidas,
Platten-, Walzen- und diverse Spezialreiniger sind genauso lieferbar.
Bis hin zum Puder aus nativer Stärke auf pflanzlicher Basis (ohne gentechnische Veränderungen) reicht
das Angebot.
Bequem bestellen
Alle in Europa ausgelieferten
Rapida-Anlagen im Mittel- und
Großformat erhalten bereits ein
PressConsum-Starterkit. So können die von KBA empfohlenen
Betriebsmittel bereits bei der Inbetriebnahme getestet werden. Per
Fax-Bestellformular (im Starterkit
enthalten) lässt sich problemlos
Nachschub ordern. Die Bestellungen für Druckfarben gehen direkt
an die ebenfalls auf dem Etikett
aufgedruckten Original-Hersteller.
Alle anderen Produkte werden vom
KBA-Lager geliefert. Bei Bedarf helfen auch die bekannten Vertriebsund Servicepartner von KBA gerne
weiter. Ein Anruf oder eine E-Mail
genügen. Schon bald soll auch ein
Webshop zur Bestellabwicklung
zur Verfügung stehen.
Für die verfahrenstechnische
Beratung und einen Giftnotruf ist
ebenfalls gesorgt (Kontakte und Informationen auf den Produktdatenblättern). Falls erforderlich stehen
Spezialisten für den Service direkt
an der Druckmaschine bereit.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 38 | 2011 11
Bogenoffset | Türkei
Der Bosporus trennt die türkische Metropole Istanbul mit ihren 12,8 Millionen Einwohnern in den europäischen und den asiatischen Teil. Hier die Brücke über den Bosporus bei Nacht
Zahlreiche Groß- und Mittelformatinstallationen in der Türkei
KBA Rapidas werden zum Trendsetter
Vor zehn Jahren war die Türkei für KBA-Bogenoffsetmaschinen noch ein relativ kleiner Markt. Inzwischen stehen die Rapidas auch in
den Metropolen Istanbul, Izmir und Ankara hoch im Kurs. Entscheidend dazu beigetragen hat das alteingesessene Handelshaus Dereli
Graphic, das 2004 die türkische KBA-Bogenvertretung übernommen hat.
T
rotz Wirtschaftskrise wurden
in den letzten beiden Jahren
13 zum Teil sehr große und
gut ausgestattete Anlagen im Mittel- und Großformat bei führenden
Druckhäusern wie Duran-Dogan,
Camis Ambalaj Sanayi, Bilnet oder
Egesan installiert. Mit seinen leistungsstarken Rapidas hat KBA den
modernsten Stand der Verfahrenstechnik wie z. B. den 4 über
4- oder 5 über 5-Druck und die Hy-
bridveredelung in den türkischen
Markt eingeführt und zusammen
mit Dereli Graphic mit einer intensiven Vor-Ort-Beratung und einem
maßgeschneiderten Service die
Mentalität und Seele der türkischen Bogendrucker getroffen. Ahmet Dereli, der Inhaber von Dereli
Graphic, hat sein 1986 gegründetes und seit dem Jahr 2000 mit 55
Mitarbeitern im Istanbuler Stadtteil Halkali ansässigen Unterneh-
men zu einer ersten Adresse für
Offset- und Flexodruckmaschinen,
Vorstufensysteme,
Druckfarben
und andere Verbrauchsmaterialien
geformt.
Camis Ambalaj Sanayi:
Glasverpackungen und mehr
Einer der ersten Top-Kunden war
Camis Ambalaj Sanayi in Tuzla. Das
auf den Verpackungsoffset spezialisierte Unternehmen gehört zur tür-
Der Verpackungsdrucker Camis Ambalaj Sanayi in Tuzla entschied sich als einer der ersten Top-Kunden nach der Übernahme der
KBA-Vertretung durch Dereli Graphic für einen Rapida 142-Jumbo mit Hybridausstattung. Im Bild (v.l.) Druckereileiter Mehmet Akinci,
Produktionschef Ibrahim Özyildirim und Rolf Köhle (Vertriebsleiter KBA-Vertretung Dereli Graphic)
12 Report 38 | 2011
kischen SISECAM-Group, einem
weltweit operierenden Glashersteller. Dort bedruckt seit einiger Zeit
die erste KBA Rapida 142-6+L mit
Hybridausstattung und doppelter
Auslageverlängerung vor allem Kartonagen zwischen 230 g und 450 g
sowie Mikrowelle. Sie ist deshalb
um 630 mm höher gesetzt und
hat die Produktivität, Qualität und
Produktvielfalt bei Camis entscheidend gesteigert.
60 Prozent der Produktion in
Tuzla gehen konzernintern an die
Business Units Glas-Haushaltswaren, Flachglas sowie Glas- und
Chemie-Verpackungen, der Rest
verteilt sich auf Verpackungen
für Brauereien, die Lebensmittel-,
Elektro-, Schokoladen-, Schuh- und
Healthcare-Industrie. Mit jährlich
28.000 Tonnen verarbeitetem Papier und Karton ist Camis in Tuzla
eine der größten Verpackungsdruckereien der Türkei.
In Tuzla werden die bedruckten Bogen zumeist auf Wellpappe
kaschiert. Der UV-Anteil ist auf fast
50 Prozent gestiegen. Druckereileiter Mehmet Akinci: „Wir wussten, dass wir in moderne Technik
investieren mussten. Neben der
gesteigerten Farbkapazität und den
erzielbaren Veredelungseffekten
haben uns besonders die schnellen
Auftragswechsel, die Fortdruckleistung und der hohe Automatisie-
rungsgrad der Rapidas fasziniert.
Bei den heutigen Preisen ist es unrentabel, mit langen Jobwechseln
wertvolle Zeit zu vergeuden.“
Bilnet Matbaacilik in Istanbul:
Großinvestition mit Signalwirkung
Bei Bilnet Matbaacilik in Istanbul,
einem der führenden Druckunternehmen für hochwertige Bücher
und Akzidenzprodukte, sind seit
Juli 2010 im Abstand von jeweils
vier Wochen gleich drei KBA Rapida-Bogenmaschinen im Mittel- und
Großformat in nicht alltäglicher
Konfiguration in Produktion gegangen. Jede für sich war eine Premiere am Bosporus.
Die Achtfarben-Rapida 142 ist
die erste Wendemaschine im Großformat, die Rapida 106-10 SW5 ist
die erste Zehnfarben-Wendemaschine und die Rapida 106-7+L
ist die erste aus der neuesten KBAMittelformatgeneration mit Hybrid­ausstattung in der Türkei. Diese
Hightech-Premieren unter einem
Dach sind bemerkenswert, denn
Bilnet ist ein KBA-Neukunde.
Bilnet hatte 2009 seinen Firmensitz in das neue Gebäude im
asiatischen Teil Istanbuls verlegt
und 2010 mit den leistungsstarken
KBA-Maschinen seine Druckkapazitäten erheblich verstärkt. Das
Markenimage des auf kreative Bücher, Kataloge und Broschüren im
obersten Qualitätsbereich spezia-
Die sehr gute Abwicklung des Bilnet-Großauftrags über drei KBA Rapidas setzt positive Signale für andere Projekte.
V.l.n.r. Rolf Köhle (Vertriebsleiter KBA-Vertretung Dereli Graphic), Özcan Yildirim (Technischer Leiter Bilnet) und Generaldirektor Halim Baspinar
lisierten Unternehmens profitiert
von dieser Großinvestition. Die
neuen Maschinen erlauben eine
wesentliche Steigerung der Produktivität, mehr Flexibilität bei der
Produktgestaltung und bisher nicht
mögliche Veredelungseffekte. Das
Bilnet-Management will damit sein
Produktionsprogramm ausweiten
und neue Märkte bis hinein in den
Verpackungsdruck erschließen.
Das erst 2007 von Ozman
Oztürk gegründete Unternehmen
hat sich mit einer konsequenten
Qualitätspolitik schnell einen Namen am Markt geschaffen. Produziert wird für bekannte Verlage,
Auktionshäuser, Werbeagenturen
und Museen. Zu den ersten TopKunden gehört der als ‚Master of
Leica‘ bekannte türkische Starfotograf Ara Güler, dessen herausragende Werke in attraktiven Bildbänden
veröffentlicht wurden. Auch große
Industrieunternehmen wie Fiat
und Ford gehören zu den Auftraggebern. Schulbücher und Etiketten
runden das derzeitige Produktspek-
trum ab. Bilnet produziert nicht
nur für die Türkei, sondern auch
für den Export. Anspruchsvolle
Kunden kommen aus Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Österreich, den Niederlanden, Griechenland, Russland, Georgien und
Kasachstan. Die Exportquote liegt
inzwischen bei 30 Prozent und soll
auf 50 Prozent steigen.
Der neue Firmensitz mit
17.000 m2 Produktionsfläche auf
drei Ebenen beherbergt sieben
Bogen- und zwei Rollenoffsetmaschinen sowie zwei SchmalbahnDrucklinien für die Etikettenproduktion samt einer modernen
Druckvorstufe und Weiterverarbeitung. 225 Mitarbeiter sind in Vertrieb, Verwaltung und Produktion
tätig.
An der Spitze des Marktes
Die KBA Rapida 142-Achtfarbenmaschine ist die erste Großformatanlage mit Wendung für den 4 über 4-Druck in der Türkei
Generaldirektor Halim Baspinar:
„Nach den umfangreichen Investitionen stehen wir technologisch an
der Spitze des Marktes und können
unseren Kunden einen noch besseren, den besonderen Qualitätskriterien unseres Hauses entsprechenden Service bieten. Mit dem
neuen Equipment, bei dem die
drei KBA-Maschinen von zentraler
Bedeutung sind, können wir unsere ehrgeizigen Ziele umsetzen. Mit
ihrer hohen Druckqualität und den
sehr kurzen Umrüstzeiten passen
die Rapidas perfekt zu unserer Auftragsstruktur. Sie leisten bei short
Report 38 | 2011 13
Bogenoffset | Türkei
und long-runs Erstaunliches und
die Drucker schätzen die hohe Bedienerfreundlichkeit. Die Art und
Weise wie KBA und Dereli Graphic
unser großes Projekt von Beginn an
bearbeitet und abgewickelt haben,
verdient großen Respekt.“
Egesan:
Zweimal Rapida in kurzer Zeit
Ausgestattet ist die FünffarbenAnlage mit Lackturm, Auslageverlängerung, Kartonpaket, Platten-­
wechsel-Vollautomaten, NonstopAuslage und DensiTronic-Farbregelung. Eingesetzt wird sie bisher vor
allem im Akzidenzdruck, zunehmend aber auch für Verpackungen.
Nach acht Maschinen eines
anderen deutschen Herstellers
war die direkt auf der Fachmesse
IPEX in Birmingham gekaufte Rapida 105 die erste KBA-Maschine in
der 1985 von Muzaffer Bugdayci
in der türkischen Hafenstadt Izmir gegründeten Druckerei Egesan
Basim. Inzwischen ist dies aber
nicht mehr die einzige Rapida bei
Egesan, denn Ende September ging
beim Tochterunternehmen Egem
Ambalaj in Manisa eine Achtfarben-Rapida 105 an den Start. Die
Rapida 105-8+L ist auch dort die
erste Bogenmaschine von KBA.
Auch die 15.000 Bg./h schnelle Zehnfarben-Wendemaschine Rapida 106 für den 5 über 5-Druck
feierte bei Bilnet ihre viel beachtete Türkei-Premiere
Generaldirektor Halim Baspinar sieht Bilnet
nach den umfangreichen Investitionen technologisch an der Spitze des Marktes
Das erfolgreiche Familienunternehmen verfügt heute mit
Egesan Basim und Egesan Form
in Izmir und den in Manisa ansässigen Firmen Egem Ambalaj und
ege ofset über vier schnell wachsende Druckereien mit insgesamt
mehreren Hundert Beschäftigten.
Neben sogenannten Boutique-
Egesan-Juniorchef Cihan Bugdayci: „Es mag vielleicht einige
überraschen, dass wir von unseren
bisherigen Partnern in Izmir und
Manisa spontan zu KBA gewechselt
sind. Aber nur von KBA und Dereli
Graphic wurden wir auf der IPEX
in Birmingham so betreut und beraten, wie wir uns das vorstellen.
Neben technischen Merkmalen,
Ausstattungsoptionen und dem
Preis-Leistungs-Verhältnis spielen
für uns auch die zwischenmenschlichen Beziehungen eine große Rolle.“
Zufrieden ist das EgesanManagement auch mit der pünktlichen Lieferung und Inbetriebnahme der Rapidas sowie mit der
professionellen Schulung der Drucker. Cihan Bugdayci: „Beide Rapida 105-Anlagen haben ihre technischen Trümpfe vom Start weg
gezeigt. Die Fünffarbenmaschine
mit Lack und DensiTronic-Farbregelung ermöglicht uns eine noch
bessere Qualität und heute zunehmend gefragte Veredelungseffekte.
Sie halbiert unsere Rüstzeiten und
hat eine hohe Produktivität. Bei unserer Auftragsstruktur mit vielen
kleinen und mittleren Jobs ist dies
von großer Bedeutung. Die Achtfarben-Maschine mit Lack kommt
primär für den Druck von Zigarettenverpackungen zum Einsatz,
denn ein neues Gesetz schreibt
künftig vierfarbige Fotos auf den
Schachteln vor. Wir haben großes
Vertrauen in die KBA-Technologie.“
Auch die Drucker bei Egesan
haben sich nach einer intensiven Schulung schnell an die
KBA-Technik gewöhnt
Vertrauen macht alles leichter:
Egesan-Juniorchef Cihan Bugdayci (r.) mit Rolf Köhle von der KBA-Vertretung Dereli Graphic
14 Report 38 | 2011
Drucksachen (Kataloge und Werbebroschüren) befinden sich Geschäftsformulare, Faltschachteln,
Verpackungen, Displays und Etiketten im umfangreichen EgesanPortfolio. Bei ege ofset werden
zudem Bedienungsanleitungen und
Prospekte für internationale Haushaltgerätehersteller produziert.
Gerhard Renn
[email protected]
Bogenoffset | Großformat
Interessante Website: www.fosterprint.com
V.l.n.r.: KBA-Vertriebsleiter Marcus Schoen
mit Foster Printing CEO Dennis Blackburn,
Präsident Tim Blackburn und Vertriebsdirektor
Kris Blackburn
Neues Werk und neue Maschine im Süden Kaliforniens
Zweite große Rapida für
Foster Printing im Orange County
Der US-Großformatspezialist Foster Printing Company in Santa Ana, Kalifornien, hat ein neues Werk eingeweiht und seine zweite Rapida
162a-Fünffarbenanlage in Betrieb genommen. Die Maschine läuft neben einer zwei Jahre alten Sechsfarbenanlage mit UV-Ausstattung.
S
eit der Installation unserer ersten KBA-Großformatmaschine
im Dezember 2008 ist das Ge„
schäft enorm gewachsen“, erklärt
Vertriebsdirektor Kris Blackburn.
„Um dieses Wachstum weiter zu
fördern, haben wir über eine zweite KBA-Druckmaschine nachgedacht. Wir wollen die Aufträge unserer Kunden pünktlich ausführen,
unser Geschäft weiter ausbauen
und unsere Druckkapazität erhöhen. Einfach das tun, was wir am
besten können: Farbe aufs Papier
bringen. Letztendlich war die Entscheidung für eine zweite große
Rapida innerhalb von zwei Jahren
ganz einfach.“
Beide Rapidas nutzen ein zwischen den Leitständen stehendes
Farbmess- und -regelsystem DensiTronic professional und kommunizieren mit dem Management-Informationssystem LogoTronic, das
aktuelle Jobdaten und Informationen zur Produktion liefert. Beide
Maschinen produzieren im Zweischichtbetrieb. Später soll noch
eine Schicht am Wochenende dazukommen.
Kris Blackburn: „Unser neues
Werk ist das Ergebnis einer zweijährigen Planungsphase und zeigt
unser außer­­ordentliches Wachstum. Es vergrößert die Produkti-
onsfläche um 560 m² und eröffnet
uns die Möglichkeit, mit einem
maßgeschneiderten Workflow vom
Auftragseingang über Vorstufe,
Druck und Binderei bis zum Versandraum noch effizienter zu arbeiten.“ Obwohl keine neuen Mitarbeiter eingestellt wurden, soll mit
der Wochenendschicht auch eine
zusätzliche Schicht in der Vorstufe
und Binderei eingeführt werden.
Der Umzug ins neue Werk war
dank intensiver Vorbereitung zügig und problemlos. „Den letzten
Auftrag im alten Betrieb druckten
wir am 9. Dezember, den ersten
Auftrag im neuen Werk vier Tage
später, am 13. Dezember. Wir hatten null Stunden Stillstand, was für
uns sehr wichtig und für unsere
Kunden noch wichtiger war“, erinnert sich Kris Blackburn.
Marktnische im Großformat
Foster Printing wurde 1922 von
Walter Foster, einem Verleger und
Drucker von damals hoch geschätzten Lehrbüchern über Kunst, gegründet. 1988 erwarb die Familie
Blackburn das Unternehmen und
erweiterte das Produktportfolio
um den Akzidenzdruck. Neben
V.l.n.r.: Vertriebsdirektor Kris Blackburn, Präsident Tim Blackburn und CEO Dennis Blackburn von
Foster Printing mit KBA-Vertriebsleiter Marcus Schoen zwischen den beiden KBA Rapida 162aBogenoffsetmaschinen
Kunstbüchern druckt Foster Printing heute für Druckereien, Designer, Wellpappenhersteller und
Vertriebsunternehmen. Farb- und
Displayverpackungen, Schilder und
Poster auf verschiedensten Druckmaterialien, von Papier bis Plastik,
bilden den Großteil der Aufträge.
Als Großformatdrucker differenziert sich Foster Printing von
anderen Druckunternehmen im
Orange County. „Unser Erfolg
beruht hauptsächlich auf unserer
Fähigkeit, qualitativ hochwertige
Druckprodukte innerhalb von nur
einem oder zwei Tagen zu liefern”, erklärt Blackburn. „Unsere
Kunden sind unsere Freunde, und
wir lassen unsere Freunde nie im
Stich. Mit zwei KBA-Großformatmaschinen können wir unseren
anspruchsvollen Kunden höchste
Qualität anbieten.“
Die neueste KBA-Maschinen­
installation – die fünfte für Foster Printing in seiner langen Geschichte – ist Teil einer loyalen
Partnerschaft. Blackburn: „Foster
Printing und KBA verbindet eher
eine Freundschaft als ein Arbeitsverhältnis. KBA hat alles gegeben,
damit wir unseren Traum erfüllen
konnten.“
Eric Frank
[email protected]
Report 38 | 2011 15
Bogenoffset | Halbformat
Die neue Rapida 75 ist der Stolz von Geschäftsführer Holger Gärtner (l.) und seinen Eltern Renate und Manfred Gärtner
Auf der „Route 75“ quer durch Deutschland
Maßarbeit bei Gärtner Druck: Beim Transport
der Palette zum Anleger bleiben nur noch
wenige Zentimeter Raum zwischen Maschine
und Wand
Hier druckt der Chef noch selbst
Ob ganz im Norden oder ganz im Süden – die Rapida 75 findet bei immer mehr kleinen und mittelständischen Druckbetrieben in Deutschland überzeugte
Anhänger. Die meisten setzen auf die Inline-Veredelungsmöglichkeiten der halbformatigen Rapida. Aber auch Maschinen mit Bogenwendung wurden in­
stalliert. Die ersten Anlagen der bis zu 16.000 Bogen/h schnellen und praxisorientiert automatisierten Rapida 75E sind ebenso im Einsatz.
B
ei Hägeledruck, einem Familienbetrieb mit sieben Beschäftigten im süddeutschen
Albstadt geht es zu wie in einem
guten Restaurant. „Hier druckt der
Chef noch selbst.“ Darauf ist Inhaber Frank Hägele besonders stolz.
Natürlich arbeitet er nicht allein an
der neuen Fünffarben-Rapida 75
mit Lackturm. Auch Drucker Daniel Halder bedient die Neue sowie
eine Zweifarben-Wendemaschine
im gleichen Format. Daneben gibt
es in dem Familienbetrieb je eine
Zweifarben- und eine Einfarbenmaschine in den Formaten 35 x 52
bzw. 32 x 46 cm sowie zwei Tiegel zum Stanzen und Perforieren.
In der Weiterverarbeitung stehen
zwei Schneide-, zwei Falz- und eine
Zusammentragmaschine
sowie
Tech­
nik für Rückstichheftungen.
Mit aktuellen Vorstufen-Systemen
von Agfa und CIP3-Anbindung an
die Rapida 75 ist Hägele vollstufig
aufgestellt.
Stressfreies und schnelles Wechseln der
Druckplatten – praxisorientierte Automatisierung bei Hägeledruck macht es möglich
16 Report 38 | 2011
Ökologische Druckproduktion
in Albstadt
Von einer 2006 in Betrieb genom­
menen Fotovoltaik-Anlage auf dem
Dach des Druckbetriebes über den
Einsatz prozessloser Fuji-Platten
bis hin zum alkoholreduzierten
oder -freien Druck reicht das ÖkoEngagement von Hägeledruck.
In diesem Umfeld produziert die
neue Rapida 75, mit nur wenig
Anfahrmakulatur. Daneben war
ihr relativ geringer Energiebedarf
ein herausragendes Kriterium bei
der Investitionsentscheidung. Die
Rapida 75 druckt mit mineralölfreien Farben und ermöglicht
über den Footprint-Manager von
ClimatePartner auf Wunsch auch
klimaneutrale
Druckprodukte.
Ei­ne Wärmerückgewinnungsanla­
ge mit Wasseraufbereitung und
Luftbefeuchtung sowie der Ersatz
herkömmlicher Beleuchtungstechnik durch wesentlich effizientere
Leuchtmittel tragen zur ökologischen Produktion bei.
Für Frank Hägele passt die Rapida 75 ideal ins Konzept seines
Unternehmens, denn sie verbindet
Perfektion, Qualität, Leidenschaft,
Leistung und Ökologie. Bereits zur
drupa 2008 hatte er mit dieser
Wenn Frank Hägele nicht selbst an der Rapida 75 produziert, arbeitet dort Drucker Daniel Halder
Hoffmann-Druck ist ein Familienunternehmen in vierter und fünfter Generation. Im Bild v.l.n.r. Antje Lange und Sebastian Ruge, Karsten Lange,
sowie die Senior-Geschäftsführer Sibille und Hans-Joachim Ruge
Maschine geliebäugelt. Aufgrund
anderer Verpflichtungen musste
die Investition bis Anfang 2010
warten. Nun löst die Neumaschine
eine Rapida 72 aus dem Jahr 2004
ab. Davor druckten schon zwei
Rapida SR0 (erst eine Zweifarben,
später eine Vierfarben) im Unternehmen.
Die Produkte von Hägeledruck
lassen sich sehen. Darunter sind
hochwertige Kataloge beispielsweise für edle Holztüren, bei denen es auf eine besonders exakte
Darstellung der Farbtöne und Holzstrukturen ankommt. Überhaupt
machen Prospekte und Kataloge im
Auflagenspektrum von 500 Stück
bis hin zu 30.000 oder auch mal
50.000 Exemplaren den Hauptteil
der Produktion aus. Mit der neuen
Maschine ist deren Inline-Lackierung für mehr Glanz, interessante
Spotlack-Effekte und schnellere
Weiterverarbeitung möglich.
Mehrwert durch Veredelung
in Leipzig
Bei Gärtner Druck, einem Tradi­
tionsbetrieb am Stadtrand von
Leipzig, bedeutete die neue Rapida
75 – ebenfalls eine Fünffarbenmaschine mit Lackturm – den Wechsel
vom Klein- zum Halbformat. Durch
Veredelung und striktes UmweltEngagement will Geschäftsführer
Holger Gärtner dem Preisverfall
bei Standarddrucksachen sowie
der wachsenden Konkurrenz durch
den Digitaldruck entgegenwirken.
Viele der angebotenen Maschinen waren für den beengten
Drucksaal bei Gärtner zu groß. Am
Ende gab es nur zwei Alternativen:
Anbauen oder die platzsparende
Rapida 75 beschaffen. Je mehr sich
Holger Gärtner und sein Drucker
Mirko Vetter mit der Rapida 75
beschäftigten, desto klarer wurden
ihre Vorteile. Sie ist praxisorientiert automatisiert, u. a. mit automatischer Formatverstellung, verzichtet aber auf teuere und in ihrer
Klasse unnötige Überwachungssysteme. Und dazu bleiben dank ihrer
klappbaren Tritte noch reichlich
110 cm Platz für den Stapeltransport. Mit dem fünften Druckwerk
und der anschließenden Lackiereinheit lassen sich hochwertige
Ein- und Mehrfachlackierungen im
Inline-Prozess ausführen.
Im April 2010 ging die neue
Maschine in Betrieb. Seitdem tüfteln Holger Gärtner und Mirko Vetter mit einfachen und doppelten
Drip-off-Effekten, mit Schattenwirkungen durch leichten Versatz der
Matt-Glanz-Effekte zum Druckbild,
mit Duftlackierungen und Iriodinen. Darüber hinaus wurde ein
Laser-Schneid- und Gravursystem
beschafft, mit dem u. a. Karten
und Visitenkarten mit zusätzlichen
Effekten veredelt werden und die
Integration von weiteren Materialien in die Druckprodukte möglich
wird. Wie bisher gehören auch
Prägungen zum Veredelungs-Portfolio.
Die Bogenwendung nach dem zweiten
Druckwerk und der Lackturm am Ende machen
die Rapida 75E-Fünffarbenmaschine bei
Hoffmann-Druck zu einem sehr flexiblen
Produktionsmittel
Erfolgreiche Praxispremiere
auch ganz im Norden
Im Herbst 2010 nahm bei Hoffmann-Druck in Wolgast im äußersten Nordosten die erste Rapida
75E Deutschlands die Produktion
auf. Die neue, weitgehend automatisierte und gegenüber der
Vorgänger-Baureihe auch schnellere Halbformat-Maschine ist mit
fünf Druckwerken, Bogenwendung
nach dem zweiten Farbwerk und
Lackturm für eine besonders flexible Inline-Produktion ausgestattet.
Flexibilität ist bei HoffmannDruck erforderlich. Das 1839
ge­
gründete Unternehmen ist in
einer Region ansässig, in der es
kaum grafische Betriebe gibt.
Hoffmann-Druck ist entsprechend
gut ausgestattet: mit KleinformatDruckmaschinen (Ein- und Vierfarben), Schneide-, Falz- und Zusammentragmaschinen, Klebebinder,
Geräten zum Stanzen, Bohren,
Eckenrunden, Einschweißen und
zur Kalenderfertigung sowie einer modernen Druckvorstufe, deren Mitarbeiter auch Design- und
Agenturleistungen erbringen. Das
Equipment ist in der Regel nicht
älter als drei bis vier Jahre. Nur
Hardcover-Produktionen, großformatige Stanzungen und Oberflächenveredelungen (Kaschierungen
oder UV-Lackierungen) erfolgen
bei Partnern in Berlin oder Rostock.
Da zum größten Teil Schönund Widerdruckaufträge produziert werden, lag es nahe, wieder
eine Maschine mit Bogenwendung
zu bestellen. Das fünfte Farbwerk
erlaubt zusätzlich den Einsatz von
Schmuckfarben. Bisher war dafür
ein erneuter Druckgang erforderlich. Da Oberflächenveredelungen
immer häufiger angefragt werden,
war die Integration eines Lackturmes logisch. Als Raumwunder
machte auch in Wolgast die Rapida
75E das Rennen. Ihre kompakte
Bauweise überzeugte Geschäftsführer Sebastian Ruge und seinen
Schwager Karsten Lange, der die
kaufmännische Leitung innehat.
Letztendlich entscheidend waren
der schnelle Plattenwechsel und
halbautomatische Lackformwechsel, Formatverstellung, Diagonalregister, die Druckleistung von
15.000 Bogen/h im Schöndruck
und im Wendebetrieb sowie die
auf 0,8 mm (Option) erweiterte
Bedruckstoff-Stärke.
Eine ganze Reihe weiterer Be­
triebe im deutschsprachigen Raum
setzen die Rapida 75 und weiterentwickelte Rapida 75E inzwischen
mit Erfolg ein. Bei einer Roadshow
über die „Route 75“ quer durch
Deutschland und die Schweiz, können interessierte Druckfachleute
die Geschäftsmodelle der jeweiligen Anwender kennen lernen.
Mehr Informationen zu aktuellen
Veranstaltungsterminen und -orten
sowie Anmeldeformulare und Berichte von bisherigen RoadshowStationen finden Sie im Internet
unter www.route75.de.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 38 | 2011 17
Weniger ist oft mehr
Die Rapida 75E überzeugt durch praxisgerechte
Automatisierung, hohe Druckleistung, geringen
Flächen- und Energiebedarf
Vorteile der Rapida 75E
im Wettbewerb clever nutzen
Schon länger überzeugt die Rapida 75 ihre Anwender durch hohe Wirtschaftlichkeit. Mit zusätzlichen Automatisierungseinrichtungen geht die neue Rapida 75E noch einen Schritt weiter.
D
ie praxisorientierten neuen
Automatisierungsbausteine
reduzieren die Rüstzeiten der
Rapida 75E nochmals deutlich. Das
vollautomatische Auftragswechsel­
programm fasst sämtliche Rüstprozesse in einem einzigen Knopfdruck zusammen. Schon während
der Produktion des laufenden
Auf­trages kann der Bediener den
Folgeauftrag laden und alle damit
verbundenen Rüstprozesse am ErgoTronic-Leitstand vorwählen. Die
CIP3/JDF-Schnittstelle ermöglicht
die automatische Farbzonenvoreinstellung für minimale Rüstzeiten
und Makulatur. Mit CleanTronic
Synchro ist das simultane Waschen
von Gummi- und Druckzylinder
möglich. Dank der neuen Funktion
„Sauberdrucken“ werden direkt
nach Auftragsende Gummizylinder
und Druckplatte gereinigt. Dies minimiert die Gummituchwaschzeiten und den Waschtuchverbrauch.
Sämtliche
Formateinstellungen
an Anleger, Anlage und Auslage
erfolgen am ErgoTronic-Leitstand.
Zudem reduziert SAPC die Plattenwechselzeit um 25 Prozent. Automatische Messsysteme wie Techkon SpectroDrive und ErgoTronic
ACR sichern kurze Rüstzeiten und
erhöhen die Produktionssicherheit
im Auflagendruck. Die Jobwechselzeiten an der Rapida 75E sind im
Vergleich zur Rapida 75 um 30 Prozent gesunken (s. Abb. unten links).
Weitere Argumente, die für
die Rapida 75E sprechen, sind die
minimale Stellfläche und der geringe Energieverbrauch. Mit gerade
einmal 23,1 m2 Grundfläche liegt
der Flächenbedarf für eine Fünffarbenmaschine Rapida 75E mit Lackwerk und zweifacher Auslageverlängerung rund 30 Prozent unter
dem von vergleichbaren Wettbewerbsmaschinen. Für viele Anwender mit beengten Raumverhältnissen war dies ein entscheidender
Grund, in die Rapida 75E zu investieren (s. Seite 16/17). Bares Geld
spart der geringe Energiebedarf.
Die oben genannte Fünffarbenmaschine mit Lackwerk verbraucht
bei einer Produktionsleistung von
15.000 Bogen/h nur durchschnittliche 46 kW. Da kommen manche
Maschinen in dieser Formatklasse fast auf das Doppelte. Auch
im Standby-Betrieb punktet die
Rapida 75E mit deutlich niedrigeren Energie-Verbrauchswerten. Die
hohe Energieeffizienz, IPA-reduziertes Drucken, die Zertifizierung
mit dem international anerkannten
Öko-Label „Emission geprüft“ und
die in Kooperation mit ClimatePartner von KBA angebotene Option
zur klimaneutralen Druckproduktion machen die Rapida 75E zum
idealen Produktionsmittel für umweltorientierte Druckbetriebe.
Anja Hagedorn/Martin Dänhardt
[email protected]
Wettbewerb
Rapida 75-5+L SAPC
15.000 Bogen/h
Simultane Prozesse
Standby
Rapida 75E-5+L SAPC
Rapida 75E-5+L SAPC
15.000 Bogen/h
Simultane Prozesse
Standby
min.
5
10
kW
15
20
40
60
80
(Messwerte entsprechend VDMA-Richtlinie, 2010)
CIP3 Daten laden
Druckzylinder waschen
Formatverstellung
Jobwechselprogramm (CIP3,Waschprogramme, Sauberdrucken)
Gummizylinder waschen
1. Abzug
Plattenwechsel (halbautomatisch)
Mit der Rapida 75E sinken die Rüstzeiten gegenüber der Vorgängerbaureihe um gut 30 Prozent
18 Report 38 | 2011
Maschine
Kühlung
Infrarot-/Heißlufttrockner
Auch beim Energiebedarf punktet die Rapida 75E mit 40 Prozent Einsparpotenzial
Bogenoffset | Markt
Roberto da Silva hat viele Jahre an anderen
Maschinen gearbeitet und ist von der neuen
Rapida 75 bei Imprensa Nacional begeistert
Management und Drucker der Imprensa Nacional sind stolz auf ihre Neuinvestition. Für Robson Padua (2.v.r.), Chef der für Kleinformatmaschinen
zuständigen brasilianischen KBA-Vertretung Global Sistemas Graficos, war die Installation in Brasilia der Auftakt für weitere Bestellungen im größten
südamerikanischen Land
Auch Regierungsdrucker schätzen die kleine Rapida
Erfolgreiche Premieren
der Rapida 75 in Brasilien
Nach erfolgreichen Installationen in Kuba und Mexiko ist die kompakte Halbformatmaschine KBA Rapida 75 jetzt dabei,
auch den wichtigen brasilianischen Markt zu erobern. Den Anfang machte vor einem Jahr eine Vierfarbenmaschine bei
der Regierungsdruckerei Imprensa Nacional in der Hauptstadt Brasilia. Inzwischen sind eine Reihe weiterer Installationen
dazu gekommen. Eine davon ist die Regierungsdruckerei Corag des Bundesstaates Rio Grande do Sul.
D
ie Imprensa Nacional beschäftigt heute 340 Mitarbeiter,
davon 84 in der Produktion.
Die Staatsdruckerei produziert im
Digital-, Bogenoffset- und Zeitungsdruck. Mit der neuen Rapida 75 als
Flaggschiff im Drucksaal verfügt
die Bogenoffset-Sparte jetzt über
vier Druckmaschinen. Auf der KBA
Rapida 75 werden vor allem offizielle Regierungsdokumente und
-mitteilungen, Bücher, Magazine,
Kataloge, Folder und Umschläge
gedruckt.
Imprensa Nacional:
Im Casting erfolgreich
Der Entscheidung für die Rapida
75 war ein staatliches Ausschreibungsverfahren vorausgegangen.
KBA und die für das Kleinformat
zuständige brasilianische Vertretung Global Sistemas Graficos
setzten sich mit überzeugenden
technischen Argumenten, einem
attraktiven
Preis-Leistungs-Verhältnis und einem lückenlosen
Service-Konzept durch. Francisco
Chagas Pinto, Technischer Direktor
der Imprensa Nacional: „Ein Referenzbesuch bei Yangraf Grafica e
Editora in São Paulo, einem KBA-
Kunden, der mit dem Vorgängermodell Rapida 74 hervorragende
Erfahrungen gemacht hatte, war
mit ausschlaggebend. Die Neuinvestition ist gut angelaufen und
überzeugt durch kurze Rüstzeiten,
niedrige Makulaturraten und einen
hohen Bedienkomfort. Unsere bis
zu 15.000 Bogen/h schnelle Rapida
75 ist flexibel einsetzbar und bietet
bei allen eingesetzten Papierqualitäten und Grammaturen eine hohe
Druckqualität.“
Corag-Präsident Luciano Silva (r.), Technischer
Direktor Arnaldo Amauri Rodrigues (Mitte)
und Produktionsleiter Alexandre Godinho de
Oliveira sind mit ihrer Maschinenwahl sehr
zufrieden
Innerhalb weniger Monate hat Corag gleich
zwei KBA Rapida 75-Anlagen installiert
Corag:
Investition im Doppelpack
Gleich mit zwei Halbformatmaschinen Rapida 75 hat die Regierungsdruckerei Corag des brasilianischen
Bundesstaates Rio Grande do Sul
ihren Maschinenpark erweitert.
Die Investition ist Teil umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen.
Die 1973 gegründete Companhia Riograndense de Artes Gráficas in Porto Alegre produziert im
Bogenoffset- und Digitaldruck mit
250 Mitarbeitern hochwertige Bücher, periodische Regierungsbulletins, amtliche Dokumente, Verordnungen usw. Rund 80 Prozent der
Bogenoffsetkapazitäten werden für
Regierungsaufträge genutzt, die
verbleibenden 20 für Jobs auf dem
freien Markt.
Präsident Luciano Silva, Technischer Direktor Arnaldo Amauri
Rodrigues und Offset-Produktionsleiter Alexandre Godinho de Oliveira waren sich einig, dass die Steigerung der Qualität und Produktivität
durch die Modernisierung des Maschinenparks unabdingbar war. Luciano Silva: „Wir haben seit 1995
praktisch keine größeren Investitionen vorgenommen. Wir waren
häufig gezwungen, Aufträge nach
außen zu vergeben. Mit den Rapida
75-Anlagen haben wir uns für moderne und leistungsfähige Produktionsmittel mit einem sehr guten
Preis-Leistungs-Verhältnis in dieser Formatklasse entschieden. Die
beiden KBA-Maschinen ersetzten
zwei ältere Anlagen eines anderen
deutschen Herstellers.“
Die beiden 15.000 Bogen/h
schnellen Anlagen im Format
53 x 75 cm sind u. a. mit Plattenwechselhalbautomaten und auto­
matischer Formateinstellung ausgestattet. Die Produktivität bei
hohen Auflagen wird durch NonStop-Anleger und -Auslage gesteigert. Die Kommunikation mit der
Vorstufe erfolgt im CIP3-Standard.
Zusätzlich verfügen die beiden
Rapidas über das Farbmess- und
-regelsystem KBA DensiTronic und
sind online mit dem KBA-Ferndiagnosesystem verbunden.
Gerhard Renn
[email protected]
Report 38 | 2011 19
Bogenoffset | Schweiz
Blick auf die Herzstücke der Druckproduktion von Ast & Fischer. Die beiden Rapida 106-Fünffarbenmaschinen mit Lack und verlängerter Auslage
Zukunftssicherheit mit KBA
Ast & Fischer produziert auf 4.000 m²
mit zwei Rapida 106-Anlagen
Die Fischer AG für Data und Print in Münsingen bei Bern war eines der ersten Unternehmen in der Schweiz, das nach der drupa 2004 in die damals brandneue
Rapida 105 investierte. Heute, nach dem Zusammenschluss mit der Ast & Jakob, Vetsch AG zur Ast & Fischer AG, einem neuen Standort in Wabern und zwei
neuen KBA Rapida 106-Fünffarbenmaschinen mit Lack als Herzstücke der Produktion, ist zu erkennen, dass sich die langfristige Strategie des weltweit
zweitgrößten Druckmaschinenherstellers auch für die Anwender auszahlt.
S
eftigenstrasse 310, Wabern bei
Bern: Hier wurde Schweizer
Druckereigeschichte geschrieben. Im multifunktionalen Industriegebäude produzierte bis 2008
die Benteli-Hallwag Druck AG.
Nach dem Verkauf an Farbendruck
Weber in Biel stand das Gebäude
längere Zeit leer, bis ein Investor
es kaufte, den Standort in den
Businesspark Grünau verwandelte
und die Räumlichkeiten vermietete. Seit Spätsommer 2010 auch an
Ast & Fischer. Damit geht es nun
weiter mit der Medien- und Druckproduktion.
165 Jahre Erfahrung
Ast & Fischer ist kaum zwei Jahre
alt, doch die Vorgeschichte um-
20 Report 38 | 2011
fasst 165 Jahre Erfahrung im Mediengeschäft. Entstanden ist das
Unternehmen 2009 aus der mehrheitlichen Übernahme des Aktienkapitals der Fischer AG für Data
und Print durch Ast & Jakob, Vetsch
AG. Die Wurzeln der Fischer AG
für Data und Print aus Münsingen
reichen bis ins Jahr 1889 zurück.
Damals war sie ein Zeitungsverlag
und erwarb in ihren Anfängen die
Emmentaler Nachrichten. Vor rund
fünfzig Jahren spezialisierte man
sich zunehmend auf den Druck
von Zeitschriften und Werbedrucksachen sowie Verlagsdienstleistungen. Ast & Jakob, Vetsch, 1957 als
Vorstufenspezialist gegründet, entwickelte sich in den letzten Jahren
als Generalist für elektronische
und gedruckte Kommunikation.
Im Zuge der Digitalisierung setzte
man auf vernetzte Datenbanklösungen und positionierte sich so
als einer der führenden Dienstleister im Kanton Bern.
Warum Zusammenschluss?
Treibende Kraft hinter dem Zusammenschluss der Unternehmen
waren der heutige Geschäftsführer
Stephan Ast und der technische
Leiter Daniel Troxler. Ast & Jakob,
Vetsch war stark im Geschäft mit
den digitalen Medien, am alten
Standort aber von den Platzverhältnissen her für den mittelformatigen
Bogenoffset sehr eingeschränkt.
Die Fischer AG für Data und Print
war mit drei 70x100-Maschinen
stark im Druckgeschäft, aber auf
der Suche nach einem betriebswirtschaftlich optimaleren Standort. Beide spürten den Margenverfall im Druckgeschäft und kamen
so zum Ergebnis, dass man sich
hervorragend ergänzen und zusammen beim Umsatz und der Dienstleistungspalette die richtige Größe
für künftige Herausforderungen
erreichen könnte. Letztendlich
entschieden sich die Geschäftsleitungen, beide Firmen zusammen
zu legen und einen neuen Standort
zu beziehen. Ein Neubauprojekt in
der Größenordnung von 10 Mio.
CHF wurde aufgelegt.
Dass es anders kam, ist dem
leer stehenden Industriegebäude
in Wabern zu verdanken. Ste-
Interessante Website: www.ast-fischer.ch
phan Ast und sein Team kamen
zum Schluss, dass dies der ideale
Standort sei: mit 4.000 m2 auf einer Ebene fanden sie ideale Bedingungen vor. Auch konnten so beide Unternehmen innerhalb eines
knappen Jahres unter einem Dach
zusammengeführt werden. So ist
im August 2010 ein leistungsfähiger Medienanbieter mit rund 80
Mitarbeitern und einem breiten
Dienstleistungsangebot entstanden: Vorstufe mit Fotografie und
hoher Bildkompetenz, Typografie/
Layout, Desktop-Publishing, Datenbanksysteme, Redaktionssysteme,
Web-to-Print, Werbe- und Kunstdruck, Zeitschriftendruck, Digitalund Plakatdruck ...
Im Druckbereich hat Ast &
Fischer neben den zwei Rapida
106-Fünffarbenmaschinen
mit
Lackwerken noch zwei kleinere
Bogenmaschinen von Heidelberg
sowie eine Digitaldruckmaschine HP Indigo 5500 und ist damit
drucktechnisch einer der modernsten Betriebe in der Schweiz.
Am Standort haben sich weitere
Firmen der Medienbranche angesiedelt: Agenturen, IT-Spezialisten,
Fotografen, eine Buchbinderei.
Dies ergibt ein interessantes Netzwerk unabhängiger Firmen.
Zuverlässige Partner
In diesem Veränderungsprozess
gibt es konstante Partner: Print
Assist und KBA. 2004 sahen sich
die Verantwortlichen der Fischer
AG für Data und Print nach einer
Bogenoffsetmaschine um. Daniel
Troxler erzählt: „Nach der drupa
schauten wir uns die Angebote der
Hersteller genau an und hatten viele Gespräche. Am Ende überzeugte
uns KBA am meisten. Drucktechnisch waren die Maschinen exzellent, die damals neue Rapida 105
faszinierte mit ihrer hohen Leistung von 18.000 Bogen/h und den
kurzen Rüstzeiten. Auch fanden
wir die teamorientierte Bogenmaschinenproduktion in Radebeul
sehr spannend. Ansprechend und
sympathisch waren für uns die
flachen Hierarchien bei KBA. Vor
allem konnte uns KBA Perspektiven und klare Zusagen für künftige
Entwicklungen aufzeigen. Natürlich darf man auch das Verkaufstalent von Peter J. Rickenmann, Geschäftsführer der Print Assist AG,
nicht vergessen. Konzeptionell
überzeugte er uns immer wieder
mit seinen Überlegungen. Wie kein
anderer analysierten er und sein
Team unsere Bedürfnisse und ermöglichten eine maßgeschneiderte
Lösung. Wenn mal etwas nicht lief
wie versprochen, blieben er und
sein Team so lange hartnäckig am
Thema bis das Problem gelöst war.“
Die damals beschlossene Partnerschaft hat bis zum heutigen Tag
gehalten und alle über die Jahre
begleitet. Daniel Troxler: „Schauen Sie, gute und moderne Bogenmaschinen finden Sie heute nicht
nur bei KBA. Es ist die Gesamtmischung, die zählt, und da sind KBA
und Print Assist für uns einfach unschlagbar!“
Rapides Drucken
Bei Ast & Fischer und den Vorgängerfirmen wurden im Laufe der
Jahre diverse 70x100-Maschinen
von KBA verwendet, zunächst
eine Rapida 105-Vierfarbenmaschine mit Wendung und eine Rapida
105-Fünffarbenmaschine.
2008
wurde der Park um eine neue Rapida 106-Fünffarbenmaschine mit
Lack und verlängerter Auslage
ergänzt. Im Zuge des Zusammenschlusses und Bezug des neuen
Standortes entschied man sich, die
beiden älteren Rapida 105 durch
eine zweite Rapida 106-Fünffarbenmaschine mit Lack und verlängerter Auslage zu ersetzen.
Das war im Sommer 2010. Daniel
Troxler: „Wir haben bewusst unsere Druckkapazitäten angesichts
der Entwicklungen im Markt optimiert. Wir wollten unsere Kapazitäten noch besser auslasten und
arbeiten heute in einem Mix aus
Zweischicht- und Dreischichtbetrieb. Wenn wir die guten Zahlen
der letzten Monate analysieren,
war das die richtige Entscheidung.“
Welches sind die wichtigsten
Unterschiede zwischen der Rapida
105 und der Rapida 106? Daniel
Troxler: „KBA würde da wohl eine
lange Liste vorlesen können. Im
Grundsatz sind Druckqualität und
Druckgeschwindigkeit der beiden
Modelle vergleichbar. Wenn ich
aber die Gesamtproduktivität anschaue, ist die Rapida 106 natürlich besser. Die Rapida 105 war die
erste Maschine einer völlig neuen
Generation von Hochleistungsmaschinen und dementsprechend gab
es die eine oder andere Kinderkrankheit. Diese wurden im Laufe
der Zeit ausgemerzt und die Maschinen waren äußerst zuverlässig,
doch ein Drucker brauchte immer
ein bisschen Fingerspitzengefühl,
um ihr Potenzial voll auszuspielen.
Bei der Rapida 106 hingegen ist das
kein Thema mehr, die Bedienung
ist vor allem dank der ziehmarkenfreien Anlage noch einfacher geworden. Mit beiden Anlagen produzierten wir vom ersten Tag der
Installation ohne jegliche Probleme
im Mehrschichtenbetrieb. Es ist
manchmal schon unheimlich, wie
zuverlässig diese Maschinen sind,
wenn man bedenkt, welche Mengen wir auf ihnen verdrucken!“
Für Daniel Troxler und Geschäftsführer Stephan Ast sind die
beiden neuen Rapidas wichtig für
die erfolgreiche Zukunft des noch
jungen Unternehmens. Daniel
Troxler: „Es handelt sich um hochleistungsfähige Mittelformatmaschinen modernster Bauweise, die
einfach zu bedienen und problemlos in den Workflow zu integrieren
sind. Trotz der großen Mengen, die
wir auf beiden Maschinen täglich
drucken, sind sie weitgehend pannenfrei. Hinzu kommt die enge
und gute Partnerschaft mit KBA.“
Rückfragen: [email protected]
Im Businesspark Grünau an der Seftigenstrasse 310 in Wabern sind Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus der Region untergebracht.
Dort arbeitet seit August 2010 auch Ast & Fischer auf 4.000 m²
Report 38 | 2011 21
Bogenoffset | Brasilien
Druckbranche im größten Markt Südamerikas auf Wachstumskurs
Moderne Drucktechnik
ist in Brasilien gefragt
Mit fast 200 Millionen Einwohnern ist Brasilien bei Fläche und Bevölkerung der fünftgrößte Staat der Erde und
der größte Druckmarkt Lateinamerikas. In den letzten beiden Jahren machte die brasilianische Wirtschaft mit
überdurchschnittlichen Wachstumsraten auf sich aufmerksam. Vom positiven Investitionsklima profitieren auch
die Druckmaschinenbauer. So konnte auch KBA in der jüngeren Vergangenheit erfreuliche Aufträge bei Bogenund Rollenoffsetmaschinen verbuchen. Nachfolgend drei Beispiele für Bogenoffset-Installationen im Mittel- und
Großformat.
Die brasilianische Hauptstadt Brasilia zeichnet sich
durch Eleganz und moderne Architektur aus
KBA Rapida 130a komplettiert
KBA-Maschinenpark bei Grafica Brasil
Zu einem Showroom für mittelund großformatige Rapida-Bogenmaschinen hat sich Grafica Brasil
entwickelt. Das 1966 gegründete
Unternehmen verfügt neben dem
Stammsitz in der Hauptstadt Brasilia über Niederlassungen in São
Paulo und Goiania. Im September
2010 hat das Unternehmen mit
einer Wendemaschine Rapida 130a
am Standort Brasilia bereits die
vierte KBA-Bogenoffsetanlage in
Betrieb genommen. Die Nummer
1 der brasilianischen GroßformatDrucker ist auf hochwertige Magazine und Bücher spezialisiert und
steuert weiter auf Expansionskurs.
Wichtigste Auftraggeber sind
die brasilianische Regierung, Verlage und Werbeagenturen. Im Parque
Grafico in Brasilia wurden in den
letzten Jahren mehr als 30 Mio.
Real (ca. 13 Mio. Euro) in Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung
investiert.
Nach dem Anfang mit einer
Vierfarben-Rapida 105 und einer
Rapida 105 universal mit Lackturm
ab 2002, begann 2008 bei Grafica
Brasil eine neue Ära mit dem Einstieg ins Großformat. Kurz nach der
drupa lief mit der Vierfarben-Rapida 130a die erste moderne Groß­formatmaschine in Brasilien an.
Präsident Romeu Jose de Oli­
veira: „Die Investition war richtungsweisend für unsere weitere
Entwicklung und die Zusammenarbeit mit KBA. Die Maschine hat
unsere Kapazitäten durch das größere Format und die Reduzierung
der Durchlaufzeiten verdoppelt.
Zudem hat sich mit der neuen
brasilianischen
KBA-Vertretung
Deltagraf Representacoes Commerciais der Service in allen Belangen
Der Präsident von Grafica Brasil Romeu Jose de Oliveira (vorn) und sein Produktionsleiter
Romulo Gregorio da Silva sind stolz auf ihre moderne Rapida-Flotte
22 Report 38 | 2011
verbessert. Wir schätzen die enge
Zusammenarbeit mit KBA und sind
stolz, eine der modernsten Bogendruckereien Südamerikas zu sein.“
Nicht einmal zwei Jahre später
legte Grafica Brasil mit der zweiten Rapida 130a nach, einer Vierfarbenanlage mit Bogenwendung
nach dem zweiten Druckwerk. Die
neue Anlage ist mit Plattenwechselautomaten, Dünndruck- und
Kartonausstattung, Walzen für
den alkoholarmen Druck und automatischen Wascheinrichtungen
ausgerüstet. Weiterhin verfügt sie
über IR-Trockner, automatisches
Register ErgoTronic ACR sowie das
Produktionsmanagement-System
LogoTronic, an das auch die übrigen Rapidas angeschlossen sind.
Optimierte Produktion
Produktionschef Romulo Gregorio
da Silva: „Mit der Neuen können
wir viele Aufträge mit beidseitig
bedruckten Bogen in einem Durchlauf erledigen. Dies reduziert die
Lieferzeiten deutlich. Unsere Kunden lassen sich mit der Auftragsvergabe oftmals viel Zeit, erwarten
dann aber eine schnelle Erledigung. Mit dem im Dreischichtbetrieb laufenden großformatigen
Rapida 130a-Duo sind wir dafür gut
gerüstet.“
Emibra und KBA:
Alte Liebe rostet nicht
Dieses Sprichwort gilt für die Beziehung zwischen dem brasilianischen
Verpackungsdrucker Emibra Industria e Comercio de Embalagens
LTDA und KBA. Nach drei Rapidas
und zwischenzeitlichem Wechsel
zu einem anderen deutschen Lieferanten hat das in Suzano bei São
Paulo ansässige Unternehmen im
August 2010 wieder eine Rapida
Mit der zweiten KBA Rapida 130a hat Grafica Brasil seine Kapazität und Flexibilität
wesentlich gesteigert
105 in der Sechsfarben-Variante
mit Lackturm in Betrieb genommen. Neben der auch in Brasilien
bekannten Robustheit und hohen
Leistung dieser weltweit eingesetzten Mittelformatmaschine war das
Vertrauen in die neue KBA-Vertretung Deltagraf mit entscheidend
für die Rückkehr.
Emibra wurde 1974 von den
beiden Brüdern Walter und Joao
Braghiroli gegründet und hat sich
auf dem schnell wachsenden brasilianischen
Verpackungsmarkt
eine Top-Platzierung gesichert.
Zum Kundenkreis gehören international bekannte Marken aus der
Pharma-, Kosmetik-, Parfüm-, Hygiene- und Waschmittelindustrie.
Hinzu kommen Auftraggeber aus
der Chemie-, Lebensmittel- und
Automobilbranche. Rund 600 Tonnen hochwertiger Verpackungen
werden monatlich in Suzano produziert. Das Unternehmen arbeitet
nach dem Management-System
ISO 9001/14001 und verfügt über
das FSC-Umweltzertifikat.
Die neue KBA Rapida 105Sechsfarbenmaschine ist Teil eines
umfangreichen Investitionspaketes. Die bis zu 16.500 Bg./h schnelle Maschine verfügt gegenüber den
Vorgängermodellen über zahlreiche Innovationen wie z. B. Densi­
Tronic professional. Sie ist um 60
cm höher gesetzt, hat eine Auslageverlängerung von 2,6 Metern
und eine vergrößerte Formatlänge
von 74 cm. Hinzu kommen CXKartonausstattung, ein Lackwerk
mit SAPC-Lackplatten-Schnellspan­­
nung, FAPC-Platten­wechselautomaten, automatische Wascheinrich-
Die neue Sechsfarbenanlage ist die vierte KBA Rapida bei Emibra
Emibras Technischer Direktor Danilo Braghiroli
setzt großes Vertrauen in seine neue Rapida
105 und in die neue KBA-Vertretung Deltagraf
Die Wirtschaftsmetropole São Paulo ist eine der
größten Städte der Welt und Sitz zahlreicher
KBA-Anwender. Im Bild der Ibirapuera-Park vor
der Skyline
Die KBA Rapida aus dem Jahr 2004 erhielt im Zuge der Neuinvestition bei Emibra
ein umfassendes Upgrade
tungen für Gummitücher, Walzen
und Druckzylinder sowie VariDry
IR/TL-Trockner und Autoregister
ErgoTronic ACR.
Danilo Braghiroli: „Die Maschine ist optimal angelaufen. Sie
versetzt uns in die Lage, unser
Angebot qualitativ zu verbessern
und zu erweitern, und wir können
schneller liefern. Unsere erneute
Partnerschaft mit KBA ist auf einem
guten Weg.“
Bereit für den Aufschwung: (v.l.n.r.) Innovapack-Direktor Juan Pino, Produktionsleiter Alessandro
Mattioli und Deltagraf-Vertriebsleiter Rogério Costa vor der neuen KBA Rapida 105
Neue KBA Rapida 105
für Innovapack Embalagens
Auch der Verpackungsdrucker In­
no­vapack Embalagens LTDA in Ita­
quaquecetuba bei São Paulo hat vor
kurzem eine neue SechsfarbenRapida 105 mit Lackiereinrichtung
in Betrieb genommen. Innovapack
wurde 2002 von der argentinischen Grupo HZ, einem der größten Verpackungsproduzenten in
Südamerika, gegründet. Neben der
Umweltzertifikate spielen bei den
brasilianischen Verpackungsdruckern
inzwischen eine wichtige Rolle
neuen Rapida 105 produzieren bei
Innovapack weitere KBA-Bogenoffsetmaschinen.
In Brasilien ist Innovapack eine
feste Größe für die Herstellung
hochwertiger Kartonverpackungen.
Direktor Juan Pino: „Der Markt ist
in Bewegung und wir mussten Kapazität, Qualität und Produktivität
erhöhen. Die neueste Version der
Rapida 105 ist zwar auf dem brasilianischen Markt noch nicht so
verbreitet, doch wir vertrauen dem
hervorragenden
internationalen
Ruf von KBA bei Bogenoffsetmaschinen für die Verpackungsproduktion. Bei unserer Entscheidung
haben uns auch die kompetente
Beratung und das Service-Konzept
der neuen KBA-Vertretung Deltagraf geholfen.“
Produktionsleiter Alessandro
Mattioli: „Die Rapida 105 beweist
im Dreischichtbetrieb ihre Klasse
sowohl bei kleinen Auflagen als
auch bei Großaufträgen mit einer
Auflage bis zu einer halben Million.
Unsere Drucker wurden fachmännisch geschult und sehen die neue
Maschine als motivierende Herausforderung an.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 38 | 2011 23
Bogenoffset | Das aktuelle Interview
Holzer Druck und Medien druckt
schon lange auf KBA-Bogenoffsetmaschinen im Mittelformat. Der bald
125 Jahre alte Traditionsbetrieb mit
heute 110 Mitarbeitern befindet sich
in Weiler im Allgäu, im Dreiländereck
zwischen Deutschland, Österreich und
der Schweiz. Seit 1996 setzt das Unternehmen Mess- und Regeltechnik an
allen Druckmaschinen ein. Die jüngste
Installation, eine Rapida 106 mit acht
Farbwerken für die 4 über 4-Produktion, ist mit simultanem Plattenwechsel
DriveTronic SPC, Flying JobChange und
KBA QualiTronic Color Control für die
Inline-Farbregelung ausgerüstet. Im
Mit der Inline-Qualitätskontrolle erreicht Holzer Druck und Medien über die gesamte Druckauflage eine sehr hohe Farbstabilität. Die
Produktion ohne Farbregelung kann sich Alexander Ott, hier mit einem Faksimile-Werk am Leitstand der neuen Achtfarben-Rapida 106,
heute nicht mehr vorstellen
Gespräch mit KBA Report erläuterte
Produktionsleiter Alexander Ott die
Vorteile der Inline-Qualitätsregelung
in der Praxis.
KBA Report: Was waren für Sie die
wichtigsten Leistungs- und Ausstattungskriterien bei der Bestellung
der jüngsten Rapida 106?
Alexander Ott: Das Wichtigste für
uns war die Produktivität der Maschine. Sie kommt vorwiegend
für 4/4-farbige Produktionen zum
Einsatz und da muss sie mit hohen
Leistungen über unsere gesamte
Bedruckstoffpalette hinweg laufen.
Daneben produzieren wir auf der
Rapida 106 auch hoch qualitative
Produkte, unter anderem Faksimiles – eine Spezialität unseres
Hauses. Gerade an Anleger und
Auslage hat sich an den Rapidas
in den vergangenen Jahren viel getan. Ich denke da besonders an die
AirTronic-Auslage mit ihrer neuen
Bogenbremse. Heute lässt sich
sagen, unsere Neue hat in ihrer
Produktivität deutlich zugelegt und
unsere Erwartungen sogar übertroffen.
Eine weitere Forderung bestand darin, die Rüstzeiten an der
Maschine extrem zu verkürzen.
Sie haben sich mit der neuen Rapi-
24 Report 38 | 2011
Alexander Ott, Produktionsleiter von Holzer Druck und Medien
Inline-Farbregelung hilft uns bei
der Qualitätssicherung enorm
da 106 bei uns halbiert und betragen jetzt im Durchschnitt 25 Minuten. Bei nachfolgenden Signaturen,
Folgeformen bzw. Aufträgen mit
vergleichbarem Papier und Sujet
liegen sie sogar deutlich darunter.
Zur Erklärung der genannten 25
Minuten muss gesagt werden, dass
unsere Drucker angehalten sind,
den neuen Auftrag nicht einfach
loslaufen zu lassen, wenn die Dichten eingeregelt sind. Sie müssen
vorher den Druck mit dem Plot
vergleichen sowie den Seitenablauf
überprüfen. Zuweilen erfolgen die
Druckabnahmen auch nach Proof
oder direkt mit dem Kunden an der
Rapida, was die Rüstzeit natürlich
verlängert.
Ein drittes Kriterium war die
Inline-Farbregelung selbst. Es ging
uns darum, wirklich vom ersten bis
zum letzten Bogen höchste Qualität zu produzieren und die Farbe
über jede Auflagenhöhe konstant
zu halten.
KBA Report: Welche Rolle spielen
Mess- und Regelsysteme in der täglichen Produktionspraxis?
Alexander Ott: Gemessen wird bei
uns ständig. Bei uns im Haus läuft
kein Auftrag mehr ohne die Farbregelung. Seit 1996 setzen wir an
allen KBA-Maschinen Messtechnik
zur Qualitätsüberwachung ein.
Unsere Fortdruck-Qualität ist deswegen sehr hoch. Wichtig ist uns,
dass jede unserer drei Rapidas mit
einem eigenen DensiTronic-Messtisch ausgerüstet ist. So ist das
Regeln jederzeit möglich ohne dass
sich zwei Maschinenbesatzungen
einen Messtisch teilen müssen.
Inline-Farbregelung sind wir sicher,
dass alle Bogen gemessen sind und
auch nach jedem zehnten die automatische Regelung in der Druckmaschine erfolgt. Faktisch gibt es
dadurch keine Reklamationen mehr
durch Farbschwankungen. Die
Kundenzufriedenheit ist sehr hoch.
KBA Report: Wie wird die Regelung
bei Holzer Druck und Medien eingesetzt?
Alexander Ott: Wenn ich einen gewissen Qualitätsstandard haben
möchte – und dafür ist Holzer bekannt – dann muss ich den auch
schnell erreichen können. Das
heißt, in erster Linie gehen bei
der Inline-Regelung die Rüstzeiten
weiter nach unten. Bei den Kosten
ist es schwierig zu entscheiden,
was kommt von der hohen Automatisierung der Maschine und was
von der Qualitätsregelung. Im Vergleich mit den Online-Maschinen
bringt die Inline-Regelung pro Job
etwa zehn Minuten Zeitersparnis.
Alexander Ott: An den Maschinen mit
DensiTronic Online-Regelung ziehen wir einzelne Bogen und messen. Im Schnitt können das drei
bis fünf pro 1.000 Bogen im Fortdruck sein. Schon damit haben wir
eine hohe Sicherheit bezüglich der
Druckqualität und können unseren
Kunden diese auch nachweisen. Allerdings fehlt die Durchgängigkeit
in Regelung und Nachweis. Mit der
KBA Report: Welche Zeit- und Kosten­
ersparnisse ergeben sich speziell
aus der Nutzung der Inline-Farb­
regelung mit QualiTronic Color
Control?
Interessante Website: www.druckerei-holzer.de
In voller Produktion: Die Achtfarben-Rapida 106 bei Holzer ist hoch automatisiert und mit Inline-Farbregelung QualiTronic Color Control ausgerüstet
In der Regel ist nach dem ersten
Abzug kein weiterer erforderlich.
Daneben konnten wir den Einrichtezuschuss um 300 Bogen pro
Standard-Druckjob
reduzieren.
Und nicht zuletzt hat sich an der
neuen Maschine die durchschnittliche Fortdruckleistung um 4.000
Bogen/h erhöht. Bei reichlich 900
Produktionsstunden seit der Inbetriebnahme im Sommer 2010 lief
die Maschine im Wendebetrieb
37 Prozent der Zeit mit 15.000
Bogen/h. Die durchschnittliche
Produktionsleistung seit August
betrug 13.700 Bogen/h. Im Januar
wurden sogar 14.200 Bogen/h erreicht. Da die Drucker eine hohe
Prozesssicherheit an der Maschine
haben, können sie sich mehr denn
je um die Druckqualität kümmern.
KBA Report: Welche Anforderungen
werden beim Druck von Faksimiles an die Produktion gestellt? Was
bringt Ihnen die Inline-Qualitätsregelung dabei?
Alexander Ott: Die Qualitätsanforderungen an den Faksimile-Druck
sind sehr hoch. Den Prozess muss
man sich etwa folgendermaßen
vorstellen: Nachdem das Werk digital abfotografiert wurde, erfolgt bei
uns der Andruck. Dieser wird mit
dem Original verglichen. Wenn ein
bestimmtes Detail nicht korrekt
umgesetzt ist, greift der Lithograf
ein und nimmt entsprechende Korrekturen beispielsweise in einem
kleinen Bildelement oder Bereich
14
12
Geschäftsjahr 2009/10
10
8
Geschäftsjahr 2010/11
6
4
2
0
Rapida 5+L
Rapida 6+L
Rapida 8 SW4
Vergleich der Rüstzeiten an den Rapidas mit Online- und Inline-Farbregelung
bei Holzer Druck und Medien
Exemplare/h-Statistik
Gesamtzeit [h] 903,31
Zeit [%]
37,5
35,0
32,5
30,0
27,5
25,0
22,5
20,0
17,5
15,0
12,5
10,0
7,5
5,0
2,5
0,0
0
2.500
Durchschn. Exemplare/h 13.530
5.000
7.500
10.000
12.500
15.000
vor. Beim anschließenden Auflagendruck muss dann sicher sein,
dass wir nicht mit höherem Zuwachs produzieren und die Korrekturen so ad absurdum führen. Bevor wir überhaupt mit dem Druck
beginnen, erfolgt der Abdruck der
Maschine mit einer FeuchtmittelTestform von der FOGRA. Denn
die Maschine muss bis ins letzte
Detail einwandfrei eingestellt sein.
Während die Tonwerttoleranzen nach PSO ± 4 Prozent betragen, müssen wir bei Faksimile
mit ± 0,5 Prozent arbeiten. Zwischen Andruck eines Werkes und
dem Auflagendruck liegt bis zu
einem Jahr. Während dieser Zeit
müssen wir garantieren können,
dass jeder neue Andruck mit dem
vorhergehenden Andruck und natürlich dem Auflagendruck absolut identisch ausfällt. Das heißt,
gleiche Farborte, gleiche Dichten
und Tonwertzuwächse maximal im
0,5-Prozent-Bereich. Hierbei ist die
QualiTronic-Regelung eine große
Unterstützung.
KBA Report: Wie sehen Sie die Zukunft der Mess- und Regeltechnik
speziell für die Druckproduktion in
Ihrem Unternehmen?
Alexander Ott: Wir würden keine
Druckmaschine mehr ohne entsprechende Mess- und Regeltechnik kaufen. Und wir beobachten
sehr intensiv, welche Neuheiten
auf diesem Gebiet durch die einzelnen Hersteller auf den Markt gebracht werden und welche davon
für uns interessant sein könnten.
Im Moment sind die ProfessionalVersion von QualiTronic – also die
Inline-Farbregelung mit Bogeninspektion – und die GraubalanceMessung mit System Brunner hoch
interessant. Denn bei Letzterer
werden nicht nur die vier Farbbalancen geregelt, sondern über
36 Prozessparameter je Farbzone
geprüft. Wir wissen und sehen
jeden Tag, wie wichtig Mess- und
Regelsysteme sind. Ohne diese zu
arbeiten, können wir uns bei Holzer Druck und Medien nicht mehr
vorstellen.
17.500
Expl./h
Produktionsstatistik der Rapida 106: Die durchschnittliche Produktionsleistung hat sich mit der
Neuen um 4.000 Bogen/h erhöht. Im Januar betrug sie 14.200 Bogen/h
KBA Report: Herr Ott, vielen Dank
für dieses interessante Gespräch.
Das Interview führte Martin Dänhardt
[email protected]
Report 38 | 2011 25
Bogenoffset | Innovation
Mit den FAPC-Plattenwechselautomaten erfolgt der Wechsel aller Druckplatten
in weniger als drei Minuten
Automatisierter Lackplattenwechsel am Lackturm einer Rapida 142
Mehr Produktivität und Qualität durch permanente Produktpflege
Rapida-Jumbos sind am Markt führend
und werden immer leistungsstärker
Das Leistungspotenzial der Rapida-Großformatmaschinen ist in den letzten Jahren durch zahlreiche technische Neuerungen und Verbesserungen enorm
gestiegen, ohne dass sich an den Maschinenbezeichnungen etwas geändert hat. Die permanente Produktpflege im Hinblick auf veränderte und wachsende
Anforderungen im Akzidenz-, Bücher-, Display- und Verpackungsdruck hat die Rüstzeiten verkürzt sowie Produktivität, Flexibilität und Qualität der am Weltmarkt führenden Bogenoffset-Jumbos aus Sachsen immer weiter optimiert. Und die Anwender schätzen seit Langem die vielen Alleinstellungsmerkmale
der Rapida-Jumbos.
A
llein seit der letzten drupa
im Mai 2008 ist die Innovationsliste der Baureihen Rapida
130-162a ziemlich lang. Sie reicht
vom Anleger über die Druck- und
Lackwerke bis zur Auslage und
umfasst darüber hinaus viele Neuheiten für die Inline-Farbmessung,
-Qualitätskontrolle und die Reduzierung der Umweltbelastung.
Nachfolgend wichtige Beispiele im Stenogramm:
• Schnelle Navigation über die
Kurzbefehls-Tasten der Touchscreens
• ASP – automatische Saugring positionierung in der Auslage
• Neue Auslage für Rapida
142-Wendemaschinen
• Jackets für hohe Druckqualität
im Wendebetrieb
• Formaterweiterung bei Wendemaschinen
• Automatisierung des Lacktuchwechsels
26 Report 38 | 2011
• Viskositätsgesteuerte Geschwin digkeitskontrolle der Lackpumpen
• Integration der Lackversorgung
und -reinigung in den ErgoTronic-Leitstand
• Halbierung des Energiever brauchs durch KBA VariDryBLUETrocknersysteme
• Reduzierung der Waschzeiten
durch CleanTronic Synchro
• Inline-Farbmessung und Rege lung mit QualiTronic Color
Control
• DensiTronic PDF: Scanner für
den Vergleich des gedruckten
Bogens mit dem Original-PDF.
Multi-Venturi-Bogenführung zwischen Druckzylindern und Übergabetrommeln
dennoch ausgesprochen robuste
Bauweise. Bis zu 20 Prozent weniger Fläche machen sich in der
Platzkostenrechnung bemerkbar,
ein Drittel weniger Gewicht in den
Fundamentkosten. Alles Geld, das
erst einmal verdient werden muss.
gruppen und Getriebe und nicht
zuletzt den manuellen Einstellaufwand beim Jobwechsel. Der KBAAnleger ist zu 100 Prozent vom
Leitstand aus presetfähig. Auch
dies ist ein Alleinstellungsmerkmal
der Rapidas in der Jumbo-Klasse.
Weniger Fläche und weniger Gewicht
sparen bares Geld
Presetfähiger Anleger ...
Ein bei aktuellen Neuinvestitionen zuweilen übersehener Riesenvorteil der großen Rapidas im
Vergleich zu anderen Fabrikaten
ist die deutlich kompaktere, aber
Einzelantriebe für die diversen
Bewegungsfunktionen am Anleger
fördern einen ruhigen Maschinenlauf, reduzieren den Wartungsaufwand für verschleißanfällige Bau-
... und
fernverstellbare Luftführung
Presetfähigkeit ist auch das entscheidende Stichwort bei der neuen Multi-Venturi-Luftführung zwischen den Druckwerken, denn der
Die Anleger der großformatigen Rapidas sind zu 100 Prozent presetfähig
QualiTronic-Kamera vor der Auslageverlängerung
optimale Bogentransport lässt sich
komplett vom ErgoTronic-Leitstand
aus einstellen. Zum Paket gehören
Blasluft vor der Druckzone, die das
Anschlagen der Bogen verhindern,
Kammsauger vor dem Druckzylinder, mechanische Leitbügel für
normalen und Starkkarton sowie
ein saugendes Luftpolster unter
den Übergabetrommeln. Separate
Trommelkappen sind nicht erforderlich. Bei richtiger Einstellung
läuft der Bogen absolut berührungsfrei zwischen Trommel und
Lüfterblechen.
Die FAPC-Plattenwechselautomaten sind ebenfalls deutlich
schneller geworden. Der Wechsel
findet in drei sich überlagernden
Zyklen statt. Dadurch hat sich die
Gesamtwechselzeit auf unter drei
Minuten verkürzt – inklusive Nullstellung der Register.
mit zwei Waschbalken. Auch hier
braucht der Waschzyklus nur 50
Prozent der mit einem Waschbalken erforderlichen Zeit. Bei jedem
Waschvorgang wird mindestens
eine Minute eingespart. Dies summiert sich pro Tag, pro Woche und
pro Jahr zu einem beachtlichen
Zeitkonto für viele Zusatzaufträge.
Extrem kurze Waschzeit
Beim Waschen haben die RapidaJumbos in puncto Geschwindigkeit
und Sauberkeit besonders zugelegt. So reduziert die Funktion
„Sauberdrucken“ – dafür sind bis
zu 20 Bogen erforderlich – die
Waschzeiten für Platten- und Gummizylinder um eine Minute. Denn
ein Großteil der Farbe ist bereits
von den Zylindern entfernt.
Die CleanTronic-Waschsysteme
gibt es je nach Anforderung in drei
Ausbaustufen:
• CleanTronic: Waschen von
Druckzylinder, Gummizylinder
und Walzen
• CleanTronic Multi: Multi Medien-Wascheinrichtung für
konventionellen und UV-Druck
• CleanTronic Synchro: Synchro nes Waschen mit zwei Waschbalken.
Die synchrone Waschfunktion kann
dabei für das gleichzeitige Waschen
von Gummi- und Druckzylinder
sowie für das besonders schnelle
Waschen des Gummizylinders mit
zwei Waschbalken genutzt werden. Das parallele Waschen von
Gummi- und Druckzylinder ist
vorrangig für Akzidenzbetriebe interessant, bei kleinen Auflagen und
schnellen Auftragswechseln. Die
Waschzeiten lassen sich so auf 50
Prozent reduzieren. Besonders attraktiv für Verpackungsdrucker ist
das Waschen der Gummizylinder
CleanTronic Synchro: Synchrones Waschen von Gummi- und Druckzylinder (links) sowie
simultanes Waschen der Gummizylinder (rechts)
Besonders schneller
Lackplattenwechsel
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Rapidas im Großformat
ist der automatisierte Lackplattenwechsel. Mit der SAPC-Automatik
dauert er maximal zwei Minuten.
Gegenüber anderen Systemen
liegt der Zeitvorteil bei mindestens
33 Prozent. Und was nutzt bei einer Maschine mit Lackturm ein
schneller
Druckplattenwechsel,
wenn die Zeit beim Wechsel der
Lackplatte wieder verloren geht?
Ähnlich sieht es beim Wechsel der
Aniloxwalze im Lackturm aus. Bei
den großen Rapidas dauert er dank
der automatischen Hebevorrichtung maximal 2,5 Minuten – und
dies ohne große Kraftanstrengung.
Und natürlich werden alle Prozesse rund um das Lackieren und
Trocknen vom ErgoTronic-Leitstand
gesteuert und kontrolliert. Es gibt
keine dezentralen Bedienpulte an
den Trocknerschränken oder Lackversorgungssystemen. Die Bediener wissen das zu schätzen.
Über die wirtschaftlichen und
Umweltvorteile des richtungweisenden VariDryBLUE-Trocknersystems
wurde bereits in KBA Report Nr.
36 (Seiten 22/23) ausführlich berichtet.
Qualitätsregelung vom Feinsten
Auch bei der Inline-Qualitätsregelung setzten die Rapida-Jumbos
Maßstäbe. Das in die Maschine
integrierte Farbmess- und Regelsystem KBA QualiTronic Color Control
ist auch im Großformat durchgehend verfügbar. Mittels Kamera
wird jeder Bogen auf dem letzten
Druckzylinder aufgenommen (bei
Wendemaschinen jeweils vor und
nach der Wendung) und die Farbdichte automatisch gemessen. Bei
jedem zehnten Bogen wird die Farbe bei Bedarf closed-loop nachgeregelt. Das ergibt eine extrem schnelle dynamische Regelung. Nach 150
bis 200 Bogen hat das System die
erforderlichen Soll-Dichten eingeregelt und hält sie dann bis zum
Auftragsende konstant. Die gratis
mitgelieferte
Protokollfunktion
ermöglicht den zunehmend gefragten Qualitätsnachweis gegenüber
dem Auftraggeber.
Mit der Inline-Bogeninspektion
KBA QualiTronic kann das System
ohne zusätzliches Messgerät in einem Druckwerk ergänzt werden.
Und dann gibt es noch ErgoTronic
ACR für das automatische Einpassen von Seiten-, Umfangs- und Diagonalregister.
Nichts Vergleichbares am
Markt gibt es bisher auch zu DensiTronic PDF. Das System ermöglicht
den Vergleich des Druckbogens
mit dem Original-PDF. Es kann zur
Prüfung von Texten (Fremdsprachentexten), einzelnen Nutzen,
Stanz- und Schneidmarken sowie
Farbfehlern verwendet werden.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 38 | 2011 27
Bogenoffset | England
Interessante Website: www.AldersonPrintGroup.co.uk
Unternehmensprofil
Die Alderson Print Group wurde
1963 von den Brüdern Peter und
Ronald Alderson gegründet und
zählt heute zu den führenden
Druckunternehmen Großbrita­n-­­­­
n­
iens, mit einem Jahresumsatz
von über 25 Mio. GBP (ca. 30
Mio. Euro) und einer Belegschaft
von 250 Mitarbeitern am Standort West Molesey. Das Firmenangebot reicht von Rollen-, Bogenoffset-, Digital- und POS-Druck
zu Spezialveredelungen. Obwohl
„Farbe auf Papier“ eindeutig
das Kerngeschäft bleibt, ist das
oberste Ziel, Dienstleistungen
auf höchstem Niveau anzubieten.
Der Kundenstamm mit einigen
der größten und bekanntesten
Namen im Lande wurde nach diesen Vorgaben aufgebaut.
Mit der Alderson Printing Company
wechselte ein weiteres britisches
Druck- und Kommunikationsunternehmen zur Rapida 106, um seinen
Gewinn im Bogenbereich zu steigern
und das Wachstum anzukurbeln.
Die neue Hightech-Fünffarbenanlage
mit Lackturm ersetzte Ende Dezember eine Sechsfarbenmaschine eines
anderen deutschen Herstellers. Eine
weitere soll demnächst abmontiert
werden. Schon länger betreibt Alderson Printing zwei weitere Rapidas im
Groß- und Supergroßformat.
Peter Alderson (l.), Geschäftsführer der Alderson Print Group, setzt stets auf die modernste
am Markt verfügbare Technologie und arbeitet inzwischen mit drei Rapidas im Mittel-, Großund Supergroßformat
Alderson Printing Company: Wachstum mit KBA-Dreierpack
Neue Rapida 106 für erfolgreiche
„Alles an einem Ort“-Strategie
D
er mit der Rapida 106 verbundene
Produktivitätsgewinn
wird durch eine hohe Automatisierung erreicht, ebenso die
geringe Anfahrmakulatur und die
durchgängige Qualitätskontrolle.
Neben alkoholarmen Feuchtwerken, Plattenwechselvollautomaten
und ziehmarkenfreier SIS-Anlage
verfügt die Maschine über CIP3,
QualiTronic professional und eine
Auslageverlängerung um 2,4 m.
Der Energieverbrauch ist niedriger
als bei vielen anderen Druckmaschinen dieser Klasse.
Alderson Print Group in der
Grafschaft Surrey wurde vor über
50 Jahren vom heutigen Geschäftsführer Peter Alderson und seinem
Bruder Ronald gegründet. Peter Alderson: „Während der letzten Jahre
haben wir viel Geld in Produktionsanlagen investiert, um unseren einzigartigen Service ‚alles an einem
Ort‘ zu realisieren. Hauptgrund je-
28 Report 38 | 2011
der neuen Investition war, mit neuester Technologie dem Wettbewerb
stets einen Schritt voraus zu sein.
Wir nehmen ISO-Farb- und Managementstandards sehr ernst. Das
QualiTronic-Element des Investitionspakets ist unverzichtbar. Es ist
unser Ziel, die Wirtschaftlichkeit
und Effizienz zu erhöhen – ohne
Abstriche bei der Qualität.“
Peter Alderson: „Bevor wir
uns für die Rapida entschieden,
haben wir umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Obwohl
sich der Preis im Vergleich zu den
Wettbewerbsmaschinen durchaus
sehen lassen konnte, hat uns die
viel höhere Leistung überzeugt.
Die Druckdemonstrationen auf der
IPEX – und noch mehr bei KBA in
Deutschland – haben uns schwer
beeindruckt.“
Laut Alderson war die Technologie am Ende ausschlaggebend:
„Neben dem hohen Automatisie-
rungsgrad war für uns das Farbmanagementsystem, das unseren anspruchsvollen Qualitätsstandards
entsprach, ein wesentliches Merkmal. Es ist zwar immer möglich,
aus einer alten Druckmaschine
etwas mehr herauszuholen, aber irgendwann erreicht man den Punkt,
an dem eine Druckmaschine der
neuesten Generation viel mehr
hinsichtlich Qualität und Wirtschaftlichkeit bietet. Die Rapida
106 bietet das heute Höchstmögliche.“
Wie sieht es mit dem Betriebsergebnis aus? „Die Rapida wird
zweifellos eine große Wirkung
auf unsere Wirtschaftlichkeit und
Durchlaufzeiten haben. Das wiederum bedeutet einen kostengünstigeren und schnelleren Service für
unsere Kunden“, ist Peter Alderson
sich sicher. „Dies ist entscheidend,
da viele Kunden unter enormen
Druck stehen. Unsere Bereitschaft,
trotz der finanziell schwierigen Zeit
in eine neue Anlage zu investieren,
wird uns helfen unser Geschäft
auszuweiten.“
Die Rapida 106 ist die dritte
KBA-Maschine für Alderson innerhalb von drei Jahren und folgt einer
Fünffarben-Großformatmaschine
Rapida 162 sowie einer VierfarbenSupergroßformatanlage Rapida 205.
Peter Alderson: „Dass KBA fest an
seine Produkte glaubt, wird vom
Enthusiasmus aller Mitarbeiter in
Vertrieb und Vertriebsunterstützung belegt. Die Zusammenarbeit
mit KBA ist eine Partnerschaft.
Die Qualität der Druckmaschine
spricht für sich.“ Mit dem KBADreierpack und der Fähigkeit mit
konventionellen und UV-Farben
verschiedene Materialien zu bedrucken ist Alderson Printing sehr
breit aufgestellt.
Vic Fletcher
[email protected]
Bogenoffset | Qualifikation
G
Foto: Handwerkskammer für Oberfranken
eschäftsführer Klaus Fuchs
freut sich über diesen Erfolg
für sein Unternehmen. Denn
so häufig wird in dem Druckbetrieb
mit 26 Mitarbeitern nicht ausgebildet. Deshalb erfüllt es ihn mit
besonderem Stolz, dass Josef Haltmaier seine Ausbildung mit einem
solch einmaligen Ergebnis abschließen konnte. Die qualitätsorientierte Ausrichtung seines Betriebes
trägt Früchte, so der Geschäftsführer. Der prämierte NachwuchsDrucker will im Unternehmen bleiben und sich später zum Meister
fortbilden.
Neue Rapida 105 für
breites Druckspektrum
Dass über den Jahreswechsel
2010/11 erneut eine KBA Rapida
installiert wurde, reizt den engagierten Jungfacharbeiter zusätzlich. Bei der Neuen handelt es
sich um eine Rapida 105 mit fünf
Farbwerken, Lackturm und Auslageverlängerung. Mit Zusatzpaketen
für den Kartonagen-, den schnellen
Umschlag- und den Dünndruck
ist sie besonders flexibel für alle
Bedruckstoffe zwischen 40 g/m2
und 1,2 mm Stärke einsetzbar.
Das ist bei Fuchs-Druck auch erforderlich, denn das Unternehmen
produziert sowohl Verpackungen
und Beipackzettel als auch Akzidenzen wie Bücher, Broschuren,
Geschäftsberichte und Kalender.
Weiterhin ist die inzwischen vierte
Mittelformat-Rapida mit Farbwerktemperierung, Wascheinrichtungen für Gummitücher, Walzen und
Druckzylinder und Nonstop-Rollo
Jungdrucker Josef Haltmaier wurde kürzlich von Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (l.) und dem Präsidenten des Zentralverbandes
des Deutschen Handwerks Otto Kentzler (r.) als Landes- und Bundesbester beim Abschluss seiner Druckerausbildung geehrt
Der beste Nachwuchsdrucker Deutschlands kommt von Fuchs-Druck in Miesbach
Spitzen-Ausbildung mit
Rapida-Bogenoffsettechnik
Josef Haltmaier, Offsetdrucker beim bayerischen Rapida-Anwender Fuchs-Druck in Miesbach, wurde von Bayerns
Ministerpräsidenten Horst Seehofer und dem Präsidenten des Zentralverbandes des deutschen Handwerks als
Landes- und Bundesbester beim Abschluss der Drucker-Ausbildung geehrt. Die praktische Berufsausbildung
erhielt er im Unternehmen an Rapida-Mittelformatmaschinen von KBA.
ausgestattet. Der Lackturm verfügt
über Lackplattenschnellspannung
und ein vom Leitstand bedienbares
Lackversorgungs- und Reinigungssystem. Über DensiTronic professional erfolgt die Qualitätsüber-
wachung und -regelung. Über das
KBA LogoTronic-Netzwerk sind die
Rapidas untereinander sowie mit
dem MIS im Hause vernetzt.
Um den Ansprüchen der
Druckkunden gerecht zu werden,
Über den Jahreswechsel 2010/2011 erfolgte bei Fuchs-Druck die Installation einer Rapida 105 mit umfassender Ausstattung für den Dünn- bis hin
zum Kartonagendruck. Im Bild v.l.n.r. die Drucker Michael Balleis, Hans Kolbeck, Schorsch Burghartswieser sowie Geschäftsführer Klaus Fuchs an der
neuen Maschine
sind regelmäßige Investitionen in
moderne Technik bei Fuchs-Druck
unabdingbar. Geschäftsführer Klaus
Fuchs ist seit Jahren ein begeisterter KBA-Anwender. Er ist selbst
Drucker und hat schon an vielen
verschiedenen Maschinen gearbei­
tet. Die leistungsstarken Mittelfor­
mat-Rapidas sind nach seiner Erfahrung sehr robust gebaut und im
Vergleich zu anderen Modellen weniger störanfällig. Die erste Rapida
104 ist über 200 Mio. Bogen in
seinem Unternehmen gelaufen –
ohne Passer- und andere Probleme.
Das Familienunternehmen wurde
1968 von Erich Fuchs gegründet
und seit 2005 von seinem Sohn
Klaus geleitet. Produziert wird
in zwei, bei Bedarf auch in drei
Schichten. Neben der neuen Fünffarben-Rapida 105 produziert aktu­
ell noch eine Zweifarben-Rapida mit
Bogenwendung im Unternehmen.
Martin Dänhardt
martin.dä[email protected]
Report 38 | 2011 29
Bogenoffset | Großbritannien
CRP erreicht Ziele mit KBA-Großformat
Schlüsselfertige Offsetlösung
für Verpackungen und Displays
Tom Lindop, Betriebsleiter von CRP (l.), und
Andy Pang von KBA (UK) an der Auslage der
Rapida 162a
Der größten Druckmaschineninvestition, die je von der englischen CRP Packaging Group bekanntgegeben wurde, folgte
im August vergangenen Jahres eine Bilderbuchinstallation in den Drucksälen des Betriebes in Corby/Northamptonshire.
B
ei der Sechsfarben-Rapida
162a (Bogenformat 120 x 162
cm) mit Doppellack- und UVAusstattung sowie Auslageverlängerung handelt es sich um eine der
größten Bogenoffset-Installationen
in Großbritannien seit einigen Jahren. Die beeindruckende Anlage
unterstreicht die Stärke von CRP
auf dem Sektor von regalfertigen
Verpackungen und dekorativen
Displays für den POS.
Logischer Einstieg in den Offsetdruck
Nach dem Besuch auf der IPEX
schloss CRP den Vertrag mit KBA.
Dabei wurde eine enge Zusammenarbeit im Servicebereich festgelegt, denn das Unternehmen hatte
bis dato keine Offset-Erfahrungen.
Auch Qualitätsüberwachung und
Leistungsparameter spielten bei
der Entscheidung eine Rolle: „Diese Investition war ein logischer
Schritt“, meint Betriebsleiter Tom
Lindop. „Einerseits setzen wir
Hochleistungs-Digitaldruck- und
Flexomaschinen ein, aber wir
merkten, dass es an der Zeit ist,
auch im Offset tätig zu werden.
30 Report 38 | 2011
Nur so können wir unsere Position
als einer der großen Anbieter im
europäischen Verpackungsmarkt
weiter entwickeln.“
„Von Anfang an lag der Fokus
nicht allein auf der Installation
der Maschine“, erklärt Lindop.
„Vielmehr half uns KBA mit der
Implementierung des gesamten
Offset-Prozesses, von der Vorstufe
bis zum MIS. Sie haben uns weitere Kooperationspartner vorgeschlagen, wie zum Beispiel Kodak
für die CtP, uns in unserer Auswahl
gestärkt und sichergestellt, dass
am Ende alles zusammenspielt, um
die optimalen Produktionsbedingungen zu schaffen. Wir wollten
eine schlüsselfertige Lösung, um
sicherzustellen, dass vom ersten
Moment an alles funktioniert.“
Intensive Unterstützung
durch KBA (UK)
Andy Pang, bei KBA (UK) für den
Bereich Consumables zuständig,
half CRP vom ersten Tag der Inbetriebnahme an. Er erklärt: „Ich war
von Anfang an involviert, von der
Anzeigenschaltung, um geeignetes
Personal für Maschinenbedienung
und CtP zu finden, über die Spezifizierung der Betriebsmittel bis hin
zur Hilfestellung, um die höchstmögliche Performance mit der Rapida zu erzielen. Daneben galt es,
bei CRP die Produktion nach ProzessStandard Offset (ISO12647-2)
sicherzustellen und den Weg zur
Umweltmanagement-Norm
ISO
14001 zu ebnen.“
Ein externer Druckfachmann
führte gemeinsam mit Andy Pang
die Prozessimplementierung durch.
Die Rapida 162a wurde in einer Halle für die Produktion von Lebensmittelverpackungen
installiert.
Sie verfügt insgesamt über neun
Druck- und Veredelungswerke.
Sie ist die erste in Großbritannien, die mit dem zur IPEX präsentierten VariDryBLUE-Trocknersystem
ausgerüstet ist. Es reduziert den
Energieverbrauch bei der Trocknung von Hochglanzlackierungen
um bis zu 50 Prozent – auch wenn
bei voller Maschinenleistung produziert wird. Daneben verfügt die
Maschine über das Inline-Bogeninspektionssystem KBA QualiTronic
sowie DensiTronic professional für
die Dichteregelung.
Zum Umsatz von 20 Mio. GBP
(ca. 23,2 Mio. Euro) tragen Unternehmen wie Constellation, P&G
sowie Kraft Foods als Hauptkunden
bei. CRP war einer der ersten europäischen Druckbetriebe, die eine
FSC- und PEFC-Akkreditierung erhielten. Daneben gewann der Verpackungsproduzent Industriepreise und erhielt im vergangenen Jahr
den europäischen und britischen
POPAI-Award.
In den kommenden Monaten
soll die enge Zusammenarbeit zwischen CRP und KBA fortgesetzt
werden, um die Rapida 162a auf
ihre volle Leistung zu bringen. Daneben will Pang dem Unternehmen
zeigen, wie es mit der Maschine
noch besser auf die Bedürfnisse der
Kunden eingehen kann. Der Doppellackprozess ermöglicht große
Kreativität bei der Produktgestaltung und bietet Markenartiklern
viel Potenzial für eine aufwendige
Gestaltung ihrer Verpackungen.
Christian Knapp
[email protected]
Rollenoffset | Markt
Beim Niederösterreichischen Pressehaus
in St. Pölten produziert demnächst die neu
entwickelte 16-Seiten-Rolle KBA C16
Zwei Compactas für Österreich
a-PRINT und NÖP investieren in
moderne Rollenoffsettechnik von KBA
Rund um den Jahreswechsel haben sich gleich zwei österreichische Akzidenz-
Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH in St. Pölten entschied sich fast
drucker für moderne Rollenoffsettechnik von KBA entschieden. Die a-PRINT
zeitgleich für die im November 2010 bei L.N. Schaffrath in Geldern erstmals der
Bogen- und Rollenoffset Druck GmbH mit Standort in Klagenfurt am Wörthersee
Fachwelt präsentierte neue 16-Seiten-Rotation KBA C16. An beiden Erfolgen
verstärkt als einzige Rollenoffsetdruckerei im Süden Österreichs ihren Maschi-
hatte der österreichische Rollenvertreter Gunter Lindner einen bedeutenden
nenpark mit einer 48-Seiten-Rolle Compacta 618 und die Niederösterreichische
Anteil.
KBA C16 für den Branchenriesen NÖP
Produktionen, reduzierte Makulaturen, hohe Produktionsflexibilität
und weniger Wartungsaufwand
sind wesentliche Schlüsselfaktoren
für den zukünftigen technischen
Erfolg in diesem Bereich. Die Vorteile der neuen Maschine machen
die Produktion von Magazinen
auch in kleineren Auflagen noch
effizienter.“
Die neue C16 soll im Herbst
2011 mit einem Zylinderumfang
von 620 mm und einer max. Bahnbreite von 1.000 mm in Betrieb
gehen. Da die Maschine vor allem
für kleinere Auflagen eingesetzt
werden soll, entschied sich NÖP
für die 55.000er- anstelle der
ebenfalls verfügbaren 65.000erVariante. Neben dem schnellen
Plattenwechselautomat bringt KBA
EasyTronic signifikante Rüstzeitvorteile gegenüber vergleichbaren
Maschinen. Die automatische Papierversorgung des Pastomat C50Rollenwechslers mit KBA Patras
A, automatisierte Walzenschlösser
KBA RollerTronic für geringere
Energie- und Wartungskosten, KBA
LogoTronic professional für die
Auftrags- und Maschinenverwaltung, Farbmess- und Regelsystem,
Schnittregisterregelung, Leim- und
1874 gegründet, hat sich das mehrheitlich dem r. k. Bistum St. Pölten
gehörende Niederösterreichische
Pressehaus, kurz NÖP, als Medien­
unternehmen mit den Bereichen
Druckerei, Zeitungs- und Buchverlag solide Standbeine geschaffen
und österreichweit eine starke
Marktposition.
Die nach dem ProzessStandard ISO 12647-2 zertifizierte NP
DRUCK produziert für renommierte Kunden aus Industrie, Handel
und Dienstleistungsgewerbe Kataloge, Prospekte, Flugblätter, Zeitschriften und Zeitungen in mittleren bis Millionen-Auflagen. „Wir
produzieren derzeit über 200 periodisch erscheinende Publikationen
und es sollen noch mehr werden“,
sagt Geschäftsführer Ing. Gerhard
Schmidrathner. Darüber hinaus
bietet man den Kunden einen FullService bis zu Adressierung und
Aboverwaltung. 1984 erfolgte mit
einer Koebau Compacta der Einstieg in den Akzidenz-Rollenoffset
und seit 2005 überzeugt dort
Ing. Gerhard Schmidrathner, Geschäftsführer
(r.), und Mag. Johann Peter Jordan, Druckereileiter Verkauf und Marketing bei NP DRUCK
auch eine KBA Rapida 105-Bogenoffsetmaschine durch höchste
Produktivität. Als erste Druckerei
Österreichs erhielt NP Druck im
April 2010 das Österreichische
Umweltzeichen für den Rollen-,
Bogen- und Zeitungsdruck. „Wir
erwarten, dass sich die Magazine
und Zeitschriften wieder erholen
werden. Viele in geringeren Auflagen und mit einer zunehmenden
Spezialisierung, aber nicht weniger
anspruchsvoll bei Terminen und
Qualität“, so Mag. Johann Peter Jor­dan, Druckereileiter Verkauf und
Marketing. Dadurch wachsen die
Anforderungen an die Produktionsmittel. Schmidrathner: „Höchste Automatisierung für geringe
Umstellzeiten bei verschiedenen
Mit einer neuen 48-seitigen KBA Compacta 618 startet a-PRINT in Klagenfurt ab Mitte 2011 durch
Softening-Einrichtung, ein Querschneider für Grammaturen bis
über 200g/m² und der neue P3Falzapparat mit vollautomatischer
Produktregelung im 3. Falz komplettieren die weitgehend automatisierte Offsetrolle.
KBA Compacta 618 für a-PRINT
Die in Klagenfurt in Kärnten ansässige a-PRINT erhält im Sommer
2011 eine hoch automatisierte 48Seiten-Anlage Compacta 618 mit
einem Zylinderumfang von 1.240
mm, einer max. Bahnbreite von
1.450 mm und einer max. Geschwindigkeit von 45.000 Zyl.U/h.
Die Papierversorgung des PastomatRollenwechslers wird ebenfalls über
KBA Patras A automatisiert. Und
bei der neuesten Generation dieser international bewährten Doppelumfangsrotation ersparen automatisierte Walzenschlösser den
Bedienern das zeitintensive Walzenstellen bzw. tragen zu einem
geringeren Walzenverschleiß bei.
Automatisierte Farbmessung/
-regelung,
Farbregisterregelung
und KBA EasyTronic für makulatur­
optimiertes An- und Herunterfahren sind weitere Merkmale. Der
P5-Punkturfalzapparat und ein Lagenhefter ermöglichen eine flexible Produktion bis 15,5 m/s. In das
Produktions-Managementsystem
LogoTronic professional der neuen
Compacta 618 wird die vorhandene Compacta 215 integriert.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 38 | 2011 31
Rollenoffset | Open House
Erfolgreicher Start der neuen KBA C16 bei L.N. Schaffrath in Geldern
Die ideale
16-Seiten-Rolle für
häufige Jobwechsel
Am 26. November 2010 konnten sich rund 150 Vertreter namhafter RollenoffsetDruckereien aus Europa und China bei einem praxisorientierten Open House des
Erstanwenders L.N. Schaffrath (auch bekannt als Schaffrath DruckMedien) von
den technischen und ökonomischen Vorteilen der neuen 16-Seiten-Rolle von
KBA überzeugen. In Geldern am Niederrhein produziert eine weitgehend automatisierte C16 der 65.000er-Klasse nach dem Motto „Drucken statt Rüsten“ vor
allem Zeitschriften in kleineren Auflagen.
N
ach der Begrüßung durch
Geschäftsführer Dirk Devers
stellte sein Kollege Dirk Alten
das Traditionsdruckhaus mit mehr
als 250-jähriger Geschichte vor.
Gesellschafter sind der Deutsche
Ärzte-Verlag in Köln, die Rheinische
Post Verlagsgesellschaft in Düsseldorf und die Familien Dr. Alex
Schaffrath und Klaus Schaffrath.
Etwa 300 Vollzeit-Mitarbeiter pro­
duzieren rund 180 Zeitschriften
sowie diverse Kataloge und Prospekte. Der Jahresumsatz liegt
bei ca. 44 Mio. Euro. Als zweites
Standbein kommt Schaffrath Neue­
Medien mit rund zehn Mitarbeitern und 1 Mio. Euro Jahresumsatz
hinzu. Pro Jahr werden im Rollenoffset auf einer 48-Seiten- und
zwei 16-Seiten-Maschinen ca.
25.500 t Papier verdruckt sowie
45 Mio. Klebebindungen, 50 Mio.
Heftungen und 50 Mio. Adressierungen ausgeführt. Auf den beiden 16-Seiten-Anlagen laufen p. a.
rund 6.000 Druckaufträge mit einer durchschnittlichen Auflagenhöhe von 36.000 Exemplaren. 10 x
Grundrüsten und 15 x Folgerüsten
pro Tag sind die Regel. Als Produktionsbetrieb zeigt L.N. Schaffrath
mit den Zertifizierungen nach FSC
und PEFC auch seine Verantwortung für die Umwelt.
Antwort auf aktuelle
Herausforderungen
Claus Bolza-Schünemann, stv. Vor­
standsvorsitzender der Koenig &
KBA-Produktmanager Hubert Kistner und der Leiter der KBA-Drucktechnik Patrick Schneppe
moderierten den Produktionsablauf inkl. Umrüsten auf die Open House-Broschüre
32 Report 38 | 2011
Mit ihrer stolzen
Maximalleistung von
65.000 Exemplaren
pro Stunde ist die neue
KBA C16 durchaus für
hohe Auflagen geeignet.
Ihre Stärken als modernste 16-Seiten-Rolle
am Markt zeigt sie aber,
wenn es um den schnellen Auftragswechsel mit
wenig Makulatur geht
Bauer AG, bezeichnete in seiner
Begrüßung die C16 als KBA-Antwort auf die aktuellen Herausforderungen am Akzidenz- und
Zeitschriftenmarkt. Sein Fazit:
„Sinkende Auflagen, wachsende
Anforderungen bei Qualität und
Variabilität, unter Druck stehende
Preise und kurze Lieferzeiten fordern sehr flexible Produktionsmittel. Immer schnellere und immer
breitere Maschinen bis 96 Seiten
A4 lösen in einem zunehmend
fragmentierten Rollenoffset-Markt
nicht alle Probleme, sondern schaffen neue. Diese Erfahrung hat KBA
bereits vor Jahren im Illustrationstiefdruck gemacht.“
Die Maschinenvorführung bestätigte in beeindruckender Weise
die kurzen Rüstzeiten und den
mit nur einer Minute schnellsten
Praxisnah: Anwenderbericht im Drucksaal bei weiter laufender Produktion.
Am Pult: Technischer Leiter Rudolf Sturme
Interessante Website: www.schaffrath.de
Neue Rapida 106 im Gefolge
Im Gespräch v.l.n.r.: Die beiden Geschäftführer Dirk Alten und Dirk Devers von L.N. Schaffrath
und stv. KBA-Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann
KBA-Monteur Marc Reinhart ist wie die Besucher des Open Houses von der C16 begeistert
Plattenwechsel auf dem Markt.
Die C16 basiert auf der bewährten
Technologie der Compacta 215,
mit ihrer Zuverlässigkeit und Bedienkomfort, und der innovativen
KBA Compacta 217, mit ihrer hohen Automatisierung, exzellenten
Druckqualität, hohen Produktionsgeschwindigkeit und der Fähigkeit,
Bedruckstoffe bis zu 250 g/m² zu
bearbeiten. Das Ergebnis ist eine
völlig neue, wartungsarme und
ergonomische Druckmaschine mit
intelligenter Automatisierung und
hoher Wirtschaftlichkeit.
Jede Druckeinheit wird von
zwei Motoren angetrieben, um
Brems- und Beschleunigungskräfte und damit mechanischen Verschleiß zu reduzieren. Im Ergebnis
bedeutet dies weniger Wartung,
eine erhöhte Verfügbarkeit und
eine längere Lebensdauer. Der bewusste Verzicht auf Schmitzringe
in Kombination mit der von KBA
Wartungsaufwand und deutlich
längere Zyklen für die kostenintensive Walzengummierung sparen
bares Geld.
Die Mehrzahl der Anwesenden
war sich einig, dass die C16 eine
Akzidenzrolle der Zukunft ist, eine
Mischung aus neuen und bewährten Eigenschaften mit intelligenten
Innovationen. Laut Joseph Marsanasco, Generaldirektor des großen
italienischen Druckunternehmens
Rotolito Lombarda, das kürzlich
eine Digital-Rollendruckmaschine
installiert hat, könnte die C16 die
Lücke zwischen Digitaldruck und
Rollenoffset schließen. So produziert L.N. Schaffrath hin und
wieder auch typische BogenoffsetAuflagen unter 10.000 Exemplaren
auf der neuen 16-Seiten-Anlage.
schon 1997 eingeführten MinigapTechnologie und Gummituchplatten reduziert Verschleiß, Wartung
und Energieverbrauch. Die Druckeinheiten sind wassergekühlt, um
eine optimale Farbkonsistenz und
Stabilität bei Großauflagen zu gewähren.
C16 verringert Lücke zwischen
Rollenoffset und Digitaldruck
Am meisten beeindruckt hat aber
das automatische Walzenschloss
RollerTronic, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von KBA. Mit
diesem innovativen „druckerfreundlichen“ Walzenschloss können alle Farbwalzen in weniger
als zwei Minuten automatisch und
präzise eingestellt werden. Das manuelle Walzenstellen ist Vergangenheit. RollerTronic sichert optimale
Druckbedingungen und die gleichmäßige Farbübertragung über die
gesamte Walzenbreite: Weniger
Fachsimpeln am Falzausgang: Thomas Potzkai
(l.), Bereichsleiter Projektmanagement und
Konstruktion Gesamtmaschine, im Gespräch
mit zwei Fachbesuchern
Nach der Vorführung nahmen die Open House-Teilnehmer aus elf Ländern die neue
KBA C16 genauer unter die Lupe
Rudolf Sturme, Leiter des Druckzentrums: „Großauflagen sind bei
uns relativ selten, aber wenn wir
sie drucken, ist die Produktionsgeschwindigkeit von 65.000 Exemplaren pro Stunde ein großer
Vorteil. Bei den dominierenden
mittleren und kleineren Auflagen
profitieren wir von der kurzen Einrichtezeit und vom niedrigen Personalbedarf.“ Seine Erfahrungen
mit der von KBA neu entwickelten
16-Seiten-Rolle waren trotz der für
einen Prototyp typischen Optimierungsarbeiten während der Inbetriebnahme unter dem Strich so
positiv, dass L.N. Schaffrath zusätzlich eine KBA Rapida 106-Bogenoffsetmaschine mit fünf Druckwerken
und Lackturm bestellte.
Neuer Auftrag nach
etwa acht Minuten
Die Vorteile der KBA C16 aus Drucker- und Anwendersicht stellte Patrick Schneppe, Leiter Drucktechnik für KBA-Rollenmaschinen, vor:
Automatischer Plattenwechsel unter einer Minute, kompletter Jobwechsel inklusive Papierwechsel
und Umstellung auf einen geleimten 16-Seiter in etwa acht Minuten, Makulaturraten deutlich unter
1.000 Exemplaren dank der bei
der KBA C16 beim automatischen
Hochfahren mit KBA EasyTronic auf
nur 6.000 Zyl.U/h reduzierten Einrichtegeschwindigkeit, ruhiger und
energiesparender Maschinenlauf
durch einen AC-Antrieb pro Druckstelle (zwei pro Druckeinheit) und
den dadurch möglichen Verzicht
auf Getriebe, Kupplungen und mechanisches Umfangsregister, Minigap-Technologie für eine optimale Druckqualität und automatisch
umstellbarer Überbau und Falzapparat mit nur einem 3. Falz bis
65.000 Zyl.U/h. Eine Maschinenvorführung mit einem kompletten
Auftragswechsel, moderiert von Patrick Schneppe und Produktmanager Hubert Kistner, bestätigte die
Rüstzeit- und Makulaturangaben
in beeindruckender Form. So lag
die Anfahrmakulatur beim live demonstrierten Auftragswechsel von
einer normalen auf den geleimten
und fertig beschnittenen 16-Seiter
nur bei ca. 700 Exemplaren.
Marco Picasso
[email protected]
Report 38 | 2011 33
Rollenoffset | Bücherdruck
D
er monochrome Bücherdruck ist ein relativ stabiles
Marktsegment und war vom
Nachfrageeinbruch in der Wirtschaftskrise weniger betroffen als
andere Druckbereiche. In diesem
„Push Market“ sind extrem kurze
Lieferzeiten ein entscheidender
Erfolgsfaktor. Um eine kostenintensive Lagerhaltung bei Taschenund anderen Büchern zu vermeiden, wird nur noch eine begrenzte
Auflage (zurzeit im Durchschnitt
etwa 8.000 Exemplare mit durchschnittlich 320 Seiten; früher noch
18.000 Exemplare) vorgedruckt.
Bei Bestsellern müssen dann quasi über Nacht größere Auflagen
mit bis zu 150.000 Exemplaren
nachproduziert werden. Deshalb
ist dieser Teil des Buchmarktes
auch nicht wie die Produktion vieler vierfarbiger Bücher nach Asien
abgewandert. Farbige Bücher werden in der Regel auf Bestellung mit
deutlich längeren Lieferzeiten hergestellt. Angesichts der geforderten schnellen Lieferung einfarbiger
Bücher spielen kurze Rüstzeiten
und schnelle Jobwechsel an den
Druckmaschinen in Verbindung
mit einer leistungsfähigen Weiterverarbeitung eine besondere Rolle.
Darauf ist die Commander CT-B
(B = Book) ausgerichtet.
Imprinter reduziert
Rüstzeit gegen Null
La Flêche, der Standort von Brodard & Taupin und der weltweit
ersten KBA Commander CT für den
Bücherdruck, liegt etwa 250 km
südwestlich von Paris im Département La Sarthe. Die dort seit Januar
2011 produzierende Commander
CT-B wurde für den monochromen
Bücherdruck modifiziert. Sie hat
einen halbierten Druckturm mit
zwei Doppel-Druckwerken übereinander (vier Druckstellen) und
Imprinter-Technologie. Da der Jobwechsel beim 1/1-Druck fliegend
erfolgen kann und die Maschine
bei einem normalen Signaturwechsel (ohne Papierwechsel) nicht angehalten werden muss, tendiert die
Rüstzeit gegen Null (Zero Make­
ready). Neben wertvoller Zeit wird
durch den fliegenden Wechsel gegenüber klassischen Bücherdruckmaschinen auch erheblich Makulatur eingespart. Beides senkt die
Produktionskosten deutlich.
34 Report 38 | 2011
Kompakt nun auch im Bücherdruck: Blick auf die erste KBA Commander CT-B (Book) beim CPI-Unternehmen Brodard & Taupin in La Flêche,
250 km südwestlich von Paris. Rechts unten der niedrige Viererturm für den fliegenden Druckwechsel 1/1. Oben der Infrarottrockner (r.) mit
Kühlwalzenständer (l.)
Auch die französische CPI-Gruppe setzt auf flexible Kompaktplattform
Commander CT zeigt ihre Qualität
und Performance im Bücherdruck
Auf den folgenden Seiten wird über die beachtlichen Erfolge der Kompaktrotationen Cortina und Commander CT im Zeitungsdruck berichtet. Zusätzlich demonstriert bei Brodard & Taupin in La Flêche, einem Unternehmen der französischen
CPI-Gruppe, seit einigen Wochen eine besonders kompakte Version der Commander CT die hohe Flexibilität und Produktivität dieses Maschinentyps im einfarbigen Bücherdruck. In diesem Segment ist die CPI-Gruppe europäischer Marktführer.
Neben diversen Niederlassungen in Frankreich unterthält der Konzern mit insgesamt rund 4.000 Mitarbeitern auch in
Deutschland, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik Produktionsstandorte.
Bei einer maximalen Papierbahnbreite von 1.480 mm kann die
Commander CT-B bis zu 35.000
Buchsektionen pro Stunde im
Nichtsammel-Verfahren
produzieren. Die in gängigen Formaten
mögliche maximale Seitenzahl pro
Stunde liegt deutlich über den ansonsten üblichen Produktionsstandards.
Die Platten für den nächsten
Auftrag werden parallel zur laufenden Produktion mit dem vollautomatischen Plattenwechselsystem
KBA PlateTronic gewechselt. Gummituchwascheinrichtungen KBA
CleanTronic, automatische Farbund Schnittregisterregelungen und
weitere Automatisierungsbausteine tragen zur Produktivitäts- und
Qualitätssteigerung bei. Die Beschickung des Pastomat CL-Rollenwechslers erfolgt über KBA Patras
A automatisch.
Long-Grain-Produktion als Vorteil
Eine weitere Besonderheit ist der
Infrarottrockner. Zur Verbesserung der Energieeffizienz kann
dessen Kapazität auf die laufende
Produktion, z. B. mit einer teilbreiten Bahn, eingestellt werden. Die
anschließende Kühlwalzengruppe
reduziert die Papiertemperatur von
über 60° C auf unter 30° C und
verhindert dadurch die für die Weiterverarbeitung und das Endprodukt kritische Wellenbildung. Beim
Oberbau stand der Illustrationstiefdruck Pate.
Über Einzelwendestangen werden die Stränge um 90° gewendet,
bevor sie in den KBA-Bücherfalzapparat einlaufen. Dort werden
sie über den 3. Falz zu Langholzprodukten verarbeitet. Bedient
wird die Anlage über einen KBA
ErgoTronic-Leitstand mit LogoTronic-Voreinstellsystem. Die Anlage
erlaubt die sogenannte Long-GrainProduktion, d. h. die Papierfasern
liegen parallel zum Buchrücken
im Sammel- und Nichtsammelmodus. Dies erleichtert vor allem bei
seitenstarken Taschenbüchern das
Aufschlagen und entspricht damit
einer wachsenden Nachfrage der
Verlagskunden von CPI.
Bei der Bestellung der Commander CT-B im Frühjahr 2010
hatte Pierre-François Catté, Vorstandsvorsitzender der CPI-Gruppe,
gesagt: „Als europäischer Marktführer im Bücherdruck sehen wir
uns in einer Innovationspflicht für
unsere Kunden. Mit der Investition
in diese sehr spezifische, hoch produktive Rotation machen wir technisch einen großen Schritt nach
vorne und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit.“ Die Erfahrungen
während der ersten Produktionswochen zeigen, dass seine hohen
Erwartungen nicht enttäuscht
werden.
risch ver­
fahrbare Notch-BindingEinheit, eine Längsperforation und
eine sogenannte Verhakperforation. Die beiden Letzteren können
während des Produktionslaufs zuoder abgeschaltet werden. Die IRgetrockneten Produkte kommen
auch bei knapp 10 m/sec Bahngeschwindigkeit schmierfrei aus
dem Falz und auch die ohne IRTrocknereinsatz gefahrenen Coldset-Produktionen entsprechen den
hohen Erwartungen. Die Bediener
durchleben die bei Neuinstallationen übliche Lern- und Optimierungskurve. Besonders die sehr
kurzen Wechselzyklen des vollautomatischen Plattenwechslers verlangen nach Präzision und Routine.
Gummituch-Waschprogramme,
Hochlauf- und Auslaufsequenzen,
Farb- und Feuchtkurven müssen
für verschiedene Produktionen
und Papiersorten optimiert und
für Wiederhol-Produktionen abge-
speichert werden. Gemeinsam mit
den Instruktoren und Technikern
von KBA werden hier und da noch
kleinere Optimierungen und Verbesserungen in der Arbeitsmethodik vorgenommen. Übung macht
den Meister. Dies wird auch in La
Flêche so sein, denn die Commander CT-B produziert mittlerweile
dreischichtig.
Offset für monochrome
Taschenbücher noch attraktiv
Die französische CPI-Gruppe
wurde 1996 gegründet. Der europäische Marktführer hat 2009
mit der Produktion von etwa 500
Millionen einfarbiger Bücher einen
Umsatz von 480 Mio. Euro erzielt.
CPI kooperiert erfolgreich mit über
2.000 Verlegern, darunter führende europäische Verlagshäuser. 17
Druckereien, darunter Brodard &
Taupin und Firmin-Didot in Frankreich, Clausen & Bosse in Deutsch-
Sehr positiver Start
Der automatische Plattenwechsel
und die Imprinter funktionieren
sehr gut, ebenso die Schnittstelle
zu den anschließenden Post PressAggregaten von Müller Martini, die
den Wechselzyklus vorgeben. Die
Maschine produziert bei voller Geschwindigkeit eine gute Qualität.
Die Makulaturraten beim Anlauf
und beim fliegenden Wechsel mit
dem Imprinter liegen im Rahmen
des vorgegebenen niedrigen Niveaus. Eine Besonderheit der Konfiguration dieser Anlage ist, dass
mittels „Web Lead Masterbutton“
zwischen zwei Papierführungen
gewählt werden kann. Das ist zum
Einen der „IR Weg“, hier wird die
Papierbahn vom Rollenwechsler
mittels vollautomatischer Einziehkette mit 40 m/min durch die
Druckeinheit, den IR-Trockner und
die Kühlwalzengruppe bis zu den
Wendestangen in weniger als zwei
Minuten geführt, zum Anderen der
„Coldset Weg“, der mittels vollautomatischer Weiche die Papierbahn
nach der Druckeinheit direkt bis
an die Wendestangen führt. Dieses
Feature ist ein absolutes Novum in
diesem Segment.
Um den verschiedenen Anforderungen an die Weiterverarbeitung in diesem Marktsegment
gerecht zu werden, verfügt der
Falz über drei verschiedene Perforationsmöglichkeiten, eine moto-
land, Koninklijke Wohrmann in den
Niederlanden, Mackays in England,
arbeiten unter einem Dach zusammen. Mehr als 100 Bogen-, Rollenoffset- und Digitaldruckmaschinen
setzen die der CPI-Gruppe angeschlossenen
Produktionswerke
ein. Darunter sind eine ganze Reihe speziell für den monochromen
Bücherdruck konzipierter Anlagen
von Timson und Comeron, ebenso
großformatige Rapida-Bogenoffsetmaschinen von KBA. Vor nicht allzu langer Zeit hat CPI in mehrere
für die eigenen Bedürfnisse und
gemäß selbst erstelltem Pflichtenheft entwickelte Inkjet-Rollen von
Hewlett Packard investiert. Die fast
zeitgleiche Bestellung der Commander CT zeigt allerdings, dass
das Offsetverfahren im monochromen Bücherdruck in Verbindung
mit moderner Druckmaschinentechnik unter Kosten-, Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten durchaus noch seine
eigenen Stärken hat.
Auflage entscheidet
über das eingesetzte Verfahren
Der bei der normalerweise etwa 4,5 m hohen KBA Commander CT übliche Lift für die Bediener ist
beim nur halb so hohen „Vierer-Turm“ der Commander CT-B fast nicht mehr erforderlich
Synergien durch Know-how: Im Bild der KBA-Bücherfalzapparat und der aus dem
Illustrationstiefdruck übernommene Oberbau mit Einzelwendestangen
Wichtigstes Kriterium für die Entscheidung zwischen Offset und Digital ist aus wirtschaftlichen Gründen die Auflagenhöhe. So werden
bis 500 Auflagen häufig Tonerrotationen, von 500 bis etwa 3.000
Exemplare der Inkjet-Digitaldruck
und darüber der Rollenoffset eingesetzt. Je höher die Nettoproduktivität und je günstiger die Costs per
Copy einer Rollenoffsetmaschine
im unteren Auflagenbereich sind,
desto besser kann sie mit dem
monochromen Digitaldruck konkurrieren. Neben den Rüstzeiten
spielen für die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Verfahren natürlich
auch die Makulatur, der Wartungsaufwand der jeweiligen Technik
und die Kosten der eingesetzten
Verbrauchsmaterialien (Papier, Farbe, Toner, Tinte) eine entscheidende Rolle. Bei diesen Kritierien kann
die Commander CT-B an vielen Stellen punkten. KBA hat mit unterschiedlichen Technologien eine lan­ge Erfahrung im Bücherdruck und
freut sich auf die weitere enge Zusammenarbeit mit der CPI-Gruppe.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 38 | 2011 35
Zeitungsdruck | Strategie
Interview mit Matthias Tietz von der Rheinisch-Bergischen Druckerei*
„Wir wollten zwei Akzidenzmaschinen,
die auch Zeitungen drucken“
Die hoch automatisierte und wasserlos druckende KBA Cortina kann in puncto
Qualität mehr als eine konventionelle Zeitungsoffsetanlage. Mit ihrem Potenzial kann man sie drucktechnisch als NewsCom-Rotation zwischen Akzidenz- und
Zeitungsdruck ansiedeln und für zusätzliches Druckgeschäft nutzen. Genau dies
hatten die Verantwortlichen bei der Mediengruppe Rheinische Post und Matthias Tietz, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Druckerei (RBD) in Düsseldorf, im Auge, als man sich für die Anschaffung von zwei Cortina-Maschinen
entschied. Seit Juni vergangenen Jahres sind die Anlagen in Produktion und Gerd
Bergmann von der Fachzeitschrift Deutscher Drucker hat bei Matthias Tietz wenige Monate später einmal nachgefragt.
Matthias Tietz, Geschäftsführer der RheinischBergischen Druckerei: „Mit der KBA Cortina
nehmen wir Aufträge mit, die bisher im Heatset
gemacht wurden“
Bergmann: Herr Tietz, Ihr Gesellschafter Clemens Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe Rheinische Post, sagte
nach der Investitionsentscheidung
für die Cortina, man erhoffe sich
Wettbewerbsvorteile dadurch. In
welchem Markt erwartet sich die
„Rheinische Post“ oder die Rheinisch-Bergische Druckerei diese
Vorteile?
Tietz: Für die „Rheinische Post“ bedeutet der Umstieg, dass wir nun
auf fünf Maschinen auf Standardzeitungspapier alle unsere Produkte
im 52er-Raster fahren können.
Neben den Tageszeitungen bietet
die Cortina für Sonderprodukte, die
der Anzeigenbereich konzipiert, die
Möglichkeit, in feineren Rastern
zu arbeiten. Also 60er- oder 70erRaster auf Standardzeitungspapier.
Und damit erhalten Sie natürlich
eine deutlich angehobene Bildund Anzeigenqualität. Und Sie
können diese Produkte, weil die
Maschine ja formatvariabel ist, im
Rheinischen Format oder Halbformat, im Berliner Format oder Halbformat und sogar, weil wir ja die
36 Report 38 | 2011
Abschnittslänge nicht ändern, auch
„Rheinisch hoch“ kombiniert mit
„Berliner breit“ fahren. Das er­gibt
eine Fülle von neuen Formaten.
Bergmann: Wie schätzen Sie das
Potenzial für Ihr Unternehmen im
Semicommercial-Bereich ein?
Tietz: Da müssen wir von der „Rheinischen Post“ zur Druckerei wechseln. Sie ist ein Profitcenter im
Konzern. Für die Druckerei ist die
Cortina der Einstieg in ein völlig
neues Genre. Mit dieser Maschine
werden wir Aufträge mitnehmen,
die bisher im Heatset gemacht wurden. Allein durch den Wechsel des
Papiers können wir eine Qualität
erzeugen, die quasi „Heatset“ ist.
Unser erstes Ex-Heatset-Produkt
haben wir bereits im Haus. Das ist
ein Anzeigenblatt. Und der Verleger ist glücklich und zufrieden
mit dem, was er von uns gedruckt
erhält. Unteres Segment Heatset,
nenne ich das mal. Ein zweiter
Bereich ist für mich „Rolle allgemein“, also Prospektdruck. Schon
bisher haben wir ganz erfolgreich
klassische Prospekte produziert,
abgestimmt für den Druck auf
Zeitungspapier. Jetzt können wir
in höherwertigere Produktebenen gehen, beispielsweise einfach
gestaltete Möbelprospekte. Wir
können auch Katalogdruck anbieten. Es gibt eine ganze Reihe von
Märkten im Umfeld, die im lokalen Bereich Kataloge produzieren.
50.000, 100.000, 150.000 Stück.
Das Qualitätsniveau kann sich der
Kunde über das Papier aussuchen.
Das sind Qualitäten, die wir auch
in der Akzidenzrolle gefunden haben. Und die wir heute bequem
mit abdecken können. Wir gehen
in Teilen sogar bis in den Bereich
des Tiefdrucks. Zurzeit öffnen sich
ja alle Grenzen. Und der Druckprozess kostet nicht mehr als „Zeitung“.
Bergmann: Die Rheinisch-Bergische
Druckerei hat schon länger eine
Verkaufsabteilung ...
Tietz: Ja, die gibt es seit anderthalb
Jahren. Im Semicommercial-Bereich tummeln wir uns eben auch
schon ein bisschen länger. Wir fangen im Druckbereich bei 10.000
Exemplaren an. Und machen gerne Auflagen, am liebsten so bis
400.000, 500.000. Wenn es mehr
ist, bekommen wir es meistens an
einem Tag nicht durch. Die niedrigen Auflagen sind im klassischen
Coldset nur schwer mit attraktiven Preisen darstellbar. Aber auch
da hilft die Cortina durch deutlich
niedrigere Produktionskosten und
ausgesprochen geringe Makulatur.
Bergmann: Wie ist denn im Augenblick bei der RBD Düsseldorf die
Kundenstruktur?
Tietz: Im Jahr 2000 hatte der Kundendruck einen Umsatzanteil von
sieben Prozent. Ende 2010 sollen
es bereits 40 Prozent „Anderes“
und nur noch 60 Prozent Zeitung
sein.
Bergmann: Die RBD hätte doch
schon 2006/2007 die Möglichkeit
gehabt, in den wasserlosen Offset
einzusteigen.
Tietz: Wir sind hier angetreten, um
die Druckerei zu einem Industriebetrieb auszubauen. Und wir
haben gesagt, wir kaufen Technologie, die im Markt erprobt ist. Der
Erprobungsstand der Cortina, da
machen wir gar keinen Hehl daraus, der war uns 2007 noch nicht
weit genug gediehen. Wir sind immer glücklich, dass es Druckereibetriebe gibt wie unsere Freiburger
Kollegen, die mit dieser Thematik
ein bisschen anders umgehen.
Ende 2008 war dann die Industrietauglichkeit so gegeben, wie wir
uns das vorstellen.
bei der KBA Cortina locker verkraften, dass die Systematik dazu
führt, dass die Maschine von der
Seite, wo Sie die Platten einlegen,
verbaut ist. Weil Sie den Turm für
Servicearbeiten auseinanderfahren
können. Die Schubfachsituation,
den Lift – unsere Drucker haben
das richtig schätzen gelernt.
Bergmann: Was waren Ihre Anforderungen an die neu zu beschaffenden Maschinen?
Tietz: Wenn Sie die 32-Seiten-Maschine – wie wir – mit einem einzigen Drucker über einen Leitstand
komplett fahren, dann steckt genau
darin die Effizienz. Ob nun ein weiterer Mitarbeiter die Platten nachlegt oder der Roboter entsprechend
die Vorbereitung trifft, das muss
jeder selbst für seinen Betrieb prüfen. Aber über den Plattenwechsler nehmen Sie bis zu 60 Prozent
der bisher üblichen Rüstzeiten
raus. Und bei Zeitungshäusern mit
kleinen Einzelauflagen – unsere
verkaufte Auflage, 404.000 Exemplare, verteilt sich auf 31 Ausgaben
– können Sie sich das ausrechnen:
Da haben Sie bisher locker 40, zum
Teil sogar 50 Prozent der Nächte
gestanden und gerüstet.
Tietz: Wir haben sowohl dem Wettbewerber wie auch KBA gesagt, wir
wollen zwei 32-seitige Maschinen
kaufen. Und zwar hätten wir gerne
zwei Akzidenzmaschinen, die auch
Zeitung drucken. Das heißt, wir
gehen an das Thema nicht mehr
über das Thema Zeitungsdruck
heran. Die Maschinen sollten einen zusätzlichen Benefit für den
Zeitungsbereich bringen, weil die
Produktpalette einfach besser und
größer wird. Sie sollten gleichzeitig dafür sorgen, dass wir in völlig
neue Märkte eintreten können.
Ein Thema war Format-Variabilität. Dann haben wir gesagt,
wir möchten deutlich verbesserte
Drucktoleranzen haben. Darüber
haben wir lange gesprochen – und
das mittlerweile ja auch bekommen; deutlich verbesserte Feinsttoleranzen. Wenn ich mich verstärkt
mit Akzidenz-Produkten im Markt
bewegen will, brauche ich akzidenzübliche Toleranzen. Ich brauche das deutlich verbesserte Regelverhalten der QI-Farbregelung.
Auch da haben wir große Schritte
gemacht, weg von den bisherigen
Standards. Und wir haben gesagt,
wir brauchen vor allen Dingen auch
einen sehr viel größeren Bereich
bei den verarbeitbaren Grammaturen. Etwa 80 Gramm, die wir jetzt
bis 48 Seiten drucken können. Und
auch 120 Gramm, worauf wir jetzt
bis 16 Seiten produzieren können.
Das sind ganz wesentliche Dinge.
Wir haben uns natürlich auch sehr
deutlich darüber unterhalten, dass
wir gestrichene Papiere im Auflagendruck verarbeiten wollen. Das
sind dann sicherlich Alleinstellungsmerkmale des Hauses KBA.
Bergmann: Der automatische Plattenwechsel – ein zwingendes Feature?
Die Drucker an der KBA Cortina in Düsseldorf haben die Schubfachsituation bei der Bestückung der
Plattenwechselautomaten und den Druckturm-Lift anstelle vieler Treppen richtig schätzen gelernt
Bergmann: Jetzt haben Sie hier im
Haus die Konstellation, sowohl
die KBA Commander als klassische
Nassoffsetmaschine zu haben wie
auch die KBA Cortina. Und laut
Ihrer Aussage setzt die Cortina gewisse Qualitätsmaßstäbe. Trennen
Sie den Workflow oder können Sie
das „mischen“?
Tietz: Wenn Sie eine Zeitungsdruckerei betreiben und zusätzlich
eine Cortina reinstellen, dann
müssen Sie – in Bezug auf die Zeitung – die mit der Cortina mögliche Qualität eher ein Stückchen
rückentwickeln. Also drucken
wir die Zeitung auf der Cortina
im 52er-Raster. Wir drucken auf
dem gleichen Papier. Sie sehen
den Unterschied natürlich in der
Bildqualität, weil die Bilder einen
gewissen Glanz entwickeln, auch
auf den Standardzeitungspapieren.
Sie sehen den Unterschied letztlich auch in der Schrift, weil die
Schrift etwas dünner ausfällt als
mit den gleichen Belichtungsdaten
auf der Commander. Wenn Sie diese Produkte einem geneigten Leser
hinlegen, dann wird er eine solche
optimale Offset-Druckqualität und
eine leicht rückentwickelte Cortina-Druckqualität als gleichwertig
erachten. Und für alles andere set-
zen wir die Cortina dann ein, wie
der Kunde es will.
Bergmann: Sie haben vorhin das
Thema Panoramisieren gestreift.
Die Cortina hier in Düsseldorf hat
als erste die neue KBA-Plattenwechslergeneration mit Kassetten.
Tietz: Genau. Bei denen können
Sie variabel zwischen den Singleplatten und den Panoramaplatten
wechseln. Das greift super gut. Wir
haben auf beiden Maschinen in
der RP-Zeitungsproduktion jeweils
neun Ausgaben liegen. Mit fünf
Minuten geplanter Wechselzeit.
Bergmann: Der automatische Plattenwechsel wird beim Systemvergleich gern angesprochen. Gibt es
Nachteile des Kassettenprinzips?
Tietz: Sie dürfen die beiden Plattenwechsel-Technologien, die KBA
bzw. manroland einsetzen, gar
nicht als Technologie miteinander
vergleichen. Sie müssen sich fragen, wie sie ihren Dienst erfüllen.
Und ich sag das mal ganz ehrlich,
weil wir die andere Technologie ja
auch im Rahmen des Evaluierens
der Maschine genau angesehen
haben: Beide Konzepte sind genial.
Aber genial für sich. Sie können
Bergmann: Das heißt, der Rüstzeitanteil an der Gesamtproduktionszeit ist von fast 50 Prozent ...
Tietz: ... im Bereich der Cortina auf
circa 15 Prozent gesunken.
Bergmann: KBA und Beil haben
2009 mit „PlateTrans“ eine automatische Plattenversorgungslösung
vorgestellt. Wäre das für Ihr Haus
eine Option?
Tietz: Nehmen Sie die Investitionskosten, teilen Sie sie durch die
jährlichen Kosten eines Mitarbeiters, der die Plattenauflage macht,
und dann überlegen Sie sich, wie
Sie das Ganze wirtschaftlich darstellen. Fällt schwer. Sie bekommen es vielleicht gerechnet, wenn
sechs, sieben Cortinas nebeneinander stehen. Ein zweiter Punkt ist
die Flexibilität. Schauen Sie sich
mal in den Konzepten von manroland und KBA an, was das für ein
Zirkus ist, wenn Sie eine Platte mal
schnell nachschieben wollen. Die
Report 38 | 2011 37
Zeitungsdruck | Strategie
Die Rheinisch-Bergische Druckerei (RBD) ist ein Kooperationsunternehmen
der Rheinischen Post (Düsseldorf) und der Westdeutschen Zeitung (Wuppertal).
Sie betreibt zwei eigenständige Druckereien in Düsseldorf, wo Zeitungsdruckmaschinen im Rheinischen Format stehen, und Wuppertal, wo im Berliner Format produziert wird. Neben den beiden 32-seitigen KBA Cortina-Rotationen
verfügt die RBD am Standort Düsseldorf über eine 2000 bzw. 2006 installierte
KBA Commander-Linie, bestehend aus zehn Drucktürmen und vier Falzapparaten, die als 2 x 32 und 2 x 48 Seiten konfigurierbar sind.
Die Cortinas wurden am 15. April bzw. am 15. Mai in Betrieb genommen.
Seit dem 1. Juni 2010, rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft, sind sie voll in
die Produktion eingebunden. Sie haben Commander-Maschinen aus den Jahren
1987/1988 ersetzt.
Weitere Informationen:
www.rbd-duesseldorf.de
PlateTrans-Technologie ist super.
Sie ist ausgereift. Ich glaube nur
nicht, dass sie sich zurzeit wirtschaftlich abbilden lässt.
Bergmann: In anderen Bereichen
haben Sie aber auf weitgehende
Automatisierung gesetzt – zum
Beispiel im Rollenkeller.
Tietz: Wir haben Automatisierungslösungen immer unter dem Gesichtspunkt gekauft, dass es sich
rechnen muss. Wir packen die
Rollen händisch aus. Auch das ist
der Tatsache geschuldet, dass das
händische Auspacken übers Jahr
denkbar günstiger ist als da eine
Maschine hinzustellen. Es hat auch
den Vorteil, dass der Mitarbeiter
gleich sieht, was er für eine Qualität geliefert bekommen hat und
ob er die Rolle ausschleusen kann,
wenn sie nicht in Ordnung ist. Er
kann alle Fehler entsprechend festhalten. Hier ist der Mensch mit
seiner Einschätzung wertvoll und
richtig am Platz. Dahinter kommt
dann ein vollautomatischer Prozess
mit KBA/Rocla-Technik.
Bergmann: Wie hat sich das Bild der
RBD durch die veränderte Kundenstruktur und die automatisierten
Abläufe verändert?
Tietz: Wir haben inzwischen einen
Dreischicht-Betrieb – Montag bis
Freitag durchgängig und Samstag
bzw. Sonntag je zwei lange Schichten. Samstag zehn und Sonntag
acht Stunden. Von Sonntag bis
Freitag drucken wir die Tageszeitungen, aber am Samstag laufen
sechs Maschinen komplett mit Anzeigenblättern. Zu den sechs Mal
täglich rund 420.000 Tageszeitun-
38 Report 38 | 2011
Kompakt und flexibel einsetzbar für Zeitungen
und Commercials. Die Cortina-Anlage bei der
Rheinisch-Bergischen Druckerei in Düsseldorf
gen kommen etwa 2,9 Mio. sonstige Objekte pro Woche.
Bergmann: Mehr Schichten, aber offenbar deutlich weniger benötigtes
Personal.
Tietz: Die Cortina fahren wir grundsätzlich mit einem Drucker. Der
zweite Mitarbeiter pro 32-SeitenMaschine, der die Platten vorlegt,
ist bei uns ebenfalls ein Drucker.
Diese Regelung haben wir mit dem
Betriebsrat getroffen.
Bergmann: Wie sieht das bei der
Commander aus?
Tietz: Da gibt es Tarifverträge über
die Maschinenbesetzung. Die
Cortina dagegen ist keine vom Tarifvertrag erfasste Maschine. Ganz
eindeutig. Das sagen sowohl der
Bundesverband Druck als auch Verdi. Deshalb hat man sich darüber
verständigt: Wer eine solche Maschine kauft, setzt sich mit den Betriebsräten hin und entwickelt sein
Modell. Und das, was wir tun, das
ist die durchaus übliche Form wie
die Maschine heute in Deutschland auch von den Kollegen betrieben wird.
Bergmann: Ein anderes Diskussionsfeld rund um die Cortina hat sich
aber seit Jahren nicht verändert:
Energie und Verbrauchsmaterial.
Tietz: Natürlich, immer wenn sich
Zeitungsdrucker treffen und über
die Cortina reden, geht es auch um
die Einzelkostenpositionen. Aber
ständig nur über Plattenpreise, die
„enormen“ Farbpreise oder Energie
zu reden, ist falsch. Man muss das
schon zu einem Gesamtkonzept zu-
sammentragen. Und das haben wir
mit einer Bachelor-Arbeit gemacht.
Wenn man sich die anschaut, dann
zeichnen sich zwei Dinge ab: Im
kleinauflagigen Bereich, 10.000 bis
50.000 Exemplare, hat die Cortina
Vorzüge gegenüber der Commander. Und man kann heute ganz
deutlich sagen, im Bereich 50.000
bis 500.000 ist es vollkommen
egal, ob Sie mit Commander oder
Cortina produzieren. Da haben
Sie fast gleiche Kostenstrukturen.
Das heißt, es ist Schall und Rauch,
wenn gesagt wird, die hohen Platten- oder Farbpreise machen die
Maschine unrentabel. Letztlich
zählen nur die Gesamtprozesskosten und da sehen wir unsere Einkaufsbewertungen als erreicht an.
Bergmann: Trotzdem hat sich die
Nass-Offsetversion der KBA-Kompakt-Plattform, die Commander
CT, zuletzt besser verkauft.
Tietz: Ob Cortina oder Commander
CT – das wird sich jeder Druckereileiter mit seinen Gesellschaftern
eigenständig beantworten müssen.
Es geht doch letztlich nur um eine
einzige Fragestellung: Betreibe
ich ein Druckzentrum, in dem ich
nach dem derzeitigen Stand der
technischen Gegebenheiten den
Druck von Zeitungen oder zeitungsähnlichen Produkten in der
Zeit bestmöglicher Offset-Technologie tätige? Oder will ich eine
Druckerei betreiben, die sich den
Druckmarkt mit mehr Facetten erschließen kann? Ja oder nein? Und
dann kann ich mich noch entscheiden, ob ich in diesen Bereich mit
Maschinen aus klassischer Offsetund Heatset-Kombination gehe.
Die Maschinen sind im Markt.
Oder setze ich auf wasserlosen
Offset.
Bergmann: Als Abschlussfrage: Was
kann die Technik zum wirtschaftlichen Erfolg einer Zeitungsdruckerei beitragen?
Tietz: Sie kann Voraussetzungen
schaffen. Das ist dann aber nicht
die Drucktechnik alleine, sondern
nur in Verbindung mit einem modernen Versandraum. Beide zusammen ergeben die Möglichkeiten für
eine große Produktvielfalt. Wer hätte vor fünf Jahren zu sagen gewagt,
dass Sie in einer Druckerei Magazine auf leicht gestrichenem Papier
drucken können. Wer hätte vor
fünf Jahren vorausgesagt, dass Sie
im Grunde genommen jedes be-­
liebige Rheinische Format auch in
ein Berliner Format einlegen können. Ohne dass es rausguckt. Heute
kein Thema: durch den neuen Ferag
Stream-Fold. Es geht mit einem Mal
so viel. Ein ganz entscheidender
Punkt ist allerdings, dass wir den
Entscheidern, die in Media-Häusern
und Agenturen sitzen, den Einkäufern großer Möbelhäuser – dass wir
denen zeigen, was ein exzellentes
Zeitungsdruckprodukt heute ist. Exzellente Tiefdruck- oder HeatsetProdukte kennen sie. Aber den
Printbuyern müssen wir jetzt erst
mal ganz behutsam aber deutlich
nahebringen, dass es in den Zeitungsdruckereien eine neue Qualitätsebene gibt. Nicht die Cortina als
solche müssen wir bewerben, sondern das neue Druckereiergebnis.
Gerd Bergmann**
[email protected]
* leicht modifizierte Fassung eines Inter views in der Fachzeitschrift Deutscher
Drucker
**stv. Chefredakteur des Deutschen Drucker
Zeitungsdruck | Deutschland
3D-Ansicht der 96-Seiten-Anlage KBA Commander CT 6/2
für die Rhein-Zeitung in Koblenz
Weiden, Karlsruhe, Koblenz, Aachen, Gießen, Neubrandenburg, Aichach …
Kompakte Achtertürme setzen sich durch
Nach den Erfolgen der wasserlos druckenden Kompaktrotation Cortina in namhaften deutschen Zeitungshäusern setzt sich im Land der SatellitenMaschinen die kompakte Achterturmbauweise auch im Nassoffsetdruck immer mehr durch. Neben ausländischen Kunden (siehe dazu S. 42/43) entschieden
sich innerhalb von nur sieben Monaten von Juli 2010 bis Anfang Februar 2011 sieben deutsche Regionalzeitungshäuser für die im konventionellen Offset
druckende KBA Commander CT. Die Zahl der in Europa und Nordamerika bestellten Commander CT-Anlagen hat sich dadurch auf 20 erhöht. Insgesamt sind
dies 99 doppelt- und dreifachbreite Kompakttürme, einige davon mit Heatset-Trocknern für den Semicommercialdruck. Bleibt die spannende Frage, ob die
nächste Kompaktrotation den Namen Commander CT oder Cortina tragen wird. Für beide Verfahren gibt es schlüssige Argumente.
W
ie bei der Cortina sind auch
bei der Commander CT die
Kompakt-Achtertürme für
Wartungsarbeiten wie den Gummituch- oder Waschtuchwechsel in
der Mitte auseinander fahrbar. Dies
erhöht den Bedienkomfort ebenso wie die Lifte an beiden Seiten.
Fast alle bisher gelieferten oder bestellten Maschinen verfügen über
PlateTronic-Plattenwechselauto­
maten, automatisierte Rol­
ler-­
Tronic-Walzeneinstellung, NipTro- Über die Bestellung der hoch automatisierten Commander CT 6/2 freuen sich (v.l.n.r.):
nic-Lagertechnik und CleanTronic- KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn; stv. KBA-Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann;
Siegmund Radtke, Verlagsleiter bei der Mittelrhein-Verlag GmbH in Koblenz; Dr. Thomas Rochel,
Gummituchwascheinrichtungen. Geschäftsführer des Mittelrhein-Verlags; KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen Christoph Müller
Farbwerkwaschanlagen, zentrale und KBA-Vertriebsdirektor Alexander Huttenlocher
Farbversorgung und automatische
Farb- und Schnittregisterregeluntürmen und zwei KF 5-Falzwerken blätter, Beilagen und Fremdaufträgen sind ebenfalls die Regel.
soll 2012 in Produktion gehen.
ge produziert werden. Für SpadiaRhein-Zeitung Koblenz:
Mit einer maximalen Papierrol- Produktionen sind 5/12-, 7/12- und
96-Seiten Commander CT 6/2
lenbreite bis 2.100 mm wird die 11/12-Bahnbreiten möglich. Sechs
Fast zeitgleich mit den bereits im 45.000 Zyl.U/h schnelle Anlage auf Doppelwendeeinrichtungen, zwei
letzten KBA Report publizierten das Rheinische Format ausgelegt. Falzwerküberbauten mit drei TrichAufträgen aus Weiden und Karlsru- Die automatische Beschickung tern, Skip Slitter, Zip’n’Buy und
he entschied sich der Mittelrhein- der für Papierrollen bis 1.524 mm Stranghefter ermöglichen eine groVerlag in Koblenz, Herausgeber Durchmesser ausgelegten Pasto- ße Produktvielfalt. Bedient wird die
der renommierten Rhein-Zeitung, mat-Rollenwechsler erfolgt über Pa- Anlage über vier KBA ErgoTronicfür eine dreifachbreite 96-Seiten- tras A. Pro Stunde können 90.000 Leitstände. Für die ProduktionsplaMaschine Commander CT. Die vierfarbige Zeitungen mit bis zu 48 nung und Voreinstellung wird MPS
Rotationslinie mit vier Pastomat- Seiten gedruckt werden. Neben Production von ABB mit einem
Rollenwechslern, vier 6/2-Druck- der Rhein-Zeitung sollen Anzeigen- Proof-System eingesetzt.
Dr. Thomas Rochel, Geschäftsführer des Mittelrhein-Verlags:
„Die gedruckte regionale Tageszeitung kann auf eine erfolgreiche Zukunft bauen, wenn die Lesernähe
im lokalen Bereich, die Berichterstattung, die Produktpräsentation
und die Kosten stimmen. Aufgrund
dieser Überzeugung investieren
wir kräftig in modernste Drucktechnologie samt Infrastruktur. Die
bestellte Commander CT 6/2 wird
uns in puncto Wirtschaftlichkeit,
Druckqualität und Flexibilität nach
vorne bringen.“ Verlagsleiter Siegmund Radtke ergänzt: „Neben der
hohen Produktionsleistung ermöglichen die schnellen Auftrags- und
Umfangswechsel eine noch differenziertere
Zielgruppenausrich­
tung hin zur hyperlokalen Zeitung.“
Mit rund 200.000 Abonnenten
ist die 1946 gegründete Rhein-Zeitung eine der größten deutschen
Regionalzeitungen. Sie erscheint
mit 16 Regionalausgaben im Großraum Koblenz, vom Westerwald
über den Hunsrück und die Eifel
bis zum Taunus. Die Druckausgabe
ist nach wie vor das wirtschaftliche Rückgrat der Mediengruppe.
Report 38 | 2011 39
Zeitungsdruck | Deutschland
Dennoch erfolgte schon 1995 der
Einstieg ins Internet. Als erste
deutsche Tageszeitung richtete der
Mittelrhein-Verlag einen OnlineDienst mit eigenständiger Redaktion ein. 2001 wurde mit dem
E-Paper die weltweit erste 1:1-Darstellung einer Tageszeitung im Internet entwickelt. Gemeinsam mit
anderen Zeitungshäusern ist der
Mittelrhein-Verlag am Anzeigennetzwerk kalaydo.de beteiligt.
Aachener Verlagsgesellschaft:
2-mal 32-Seiten Commander CT
Zwei doppeltbreite 32-Seiten-Maschinen Commander CT gab die
Aachener Verlagsgesellschaft mbH
am zweiten Tag der Zeitungsmesse
IFRA Expo in Hamburg in Auftrag.
Sie sollen vor allem die täglich er­
scheinenden Aachener Zeitung
und Aachener Nachrichten in 17
verschiedenen Lokalausgaben drucken. Im Großraum Aachen erreichen sie täglich 377.000 Leser.
Hinzu kommen die Wochenblätter
Super Mittwoch und Super Sonntag
sowie zahlreiche Sonderveröffentlichungen, Beilagen und Magazine.
Die Aachener Verlagsgesellschaft ist Hauptgesellschafter der
Zeitungsverlag Aachen GmbH. Die
beiden Hauptprodukte Aachener
Zeitung und die Aachener Nachrichten sind redaktionell eigenständig, arbeiten aber im Anzeigenteil,
in der Administration, bei der
technischen Herstellung und im
Vertrieb zusammen. 2003 wurden
konkurrierende politische und regionale Mantelseiten in allen Ausgaben sowie getrennte Lokalteile
Die doppeltbreite KBA Commander CT für die
Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft
in Gießen als 3D-Ansicht
in Aachen und Düren eingeführt.
Sport, Wirtschaft, Kultur und vermischte Meldungen sind in beiden
Zeitungen identisch. Die Lokalredaktionen in den übrigen Ausgaben wurden zusammengelegt. Das
Verlagshaus ist auch in den elektronischen Medien wie Radio und
Internet engagiert. Dem regionalen Anzeigennetzwerk kalaydo.de
gehört der Zeitungsverlag Aachen
ebenfalls an.
MDV Gießen:
48-Seiten Commander CT
Die Mittelhessische Druck- und
Verlagsgesellschaft mbH (MDV)
rüstet sich ebenfalls mit einer
48-seitigen Commander CT für
den Medienwandel. Die neue Rotation mit drei Rollenwechslern, drei
doppeltbreiten Drucktürmen und
einem KF 5-Falzwerk wird Anfang
2012 am Druckstandort in Gießen
zwei ältere Wettbewerbsmaschinen ersetzen und in eine automatisierte Papierlogistik integriert.
Sie hat eine maximale Produktionsleistung von 90.000 Expl./h, eine
Abschnittlänge von 470 mm (Zylinderumfang: 940 mm) und eine maximale Bahnbreite von 1.260 mm.
Wie alle anderen Commander CT-
Nach der Vertragsunterzeichnung auf der IFRA Expo 2010 in Hamburg vor dem Modell der neuen
KBA Commander CT v.l.n.r.: Claus Bolza-Schünemann, stv. KBA-Vorstandsvorsitzender; Peter Selzer,
Geschäftsführer Aachener Verlagsgesellschaft mbH; Andreas Müller, Geschäftsführer Aachener
Verlagsgesellschaft mbH; KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen Christoph Müller; Reinhard Krick
vom Ingenieurbüro Krick; KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn
40 Report 38 | 2011
Anlagen wird sie über KBA ErgoTronic-Leitstände inklusive der Module KBA EasyStart und Easy­Stop für
das automatische Hochlaufen bzw.
Abrüsten der Maschine gesteuert.
Neben dem üblichen Arbeitsvorbereitungs- und Voreinstellsystem
kommt ein Proof-System hinzu.
Drei Wendeeinrichtungen, die Half
Cover-Führung und ein Lagenhefter garantieren eine hohe Produktvariabilität.
MDV-Geschäftsführer Dr. Jan
Eric Rempel: „Die gedruckte Regionalzeitung wird im 21. Jahrhundert eine tragende Säule unseres
Geschäfts bleiben. Allerdings müssen wir die wachsenden Ansprüche
unserer Leser, Anzeigen- und Druckereikunden noch besser erfüllen
und trotzdem effizient und kostenorientiert produzieren. Aufgrund
dieser Überzeugung investieren
wir den bislang höchsten Betrag in
unserer nunmehr 65-jährigen Unternehmensgeschichte.“
Das bekannte Medienhaus
wurde 1946 gegründet. Heute
reicht das Verbreitungsgebiet der
verlagseigenen Tageszeitungen von
Alsfeld im Vogelsbergkreis über
Grünberg, Gießen, Bad Nauheim,
Friedberg bis nach Bad Vilbel im
Norden Frankfurts. Bei einer Auflage von rund 53.000 Exemplaren
erreichen die Regionalblätter Gießener Allgemeine, Alsfelder Allgemeine und Wetterauer Zeitung
werktäglich rund 185.000 Leser.
Darüber hinaus werden diverse
Anzeigenblätter und Fremdobjekte mit wöchentlich über 700.000
Exemplaren gedruckt. Neben der
Anzeigenkooperation mit der im
Wetteraukreis erscheinenden Butzbacher Zeitung ist die mehrheitlich
im Familienbesitz befindliche Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft gemeinsam mit anderen
hessischen Zeitungshäusern an den
großen regionalen Anzeigennetzwerken „Zeitungskombi Hessen“
und „Mittelhessenpresse“ beteiligt.
Nordkurier Neubrandenburg:
32-Seiten Commander CT
Die Verlagsgruppe Nordkurier in
Neubrandenburg setzte kurz vor
dem Jahreswechsel mit der Bestellung einer doppeltbreiten 32-Seiten-Anlage Commander CT die
Investitionswelle der deutschen
Zeitungsindustrie in das Kernmedium Print fort. Der Nordkurier mit
seinen Schwesterzeitungen (z. B.
Usedom Kurier und Uckermark Kurier) deckt das flächenmäßig größte
Verbreitungsgebiet einer Regionaltageszeitung in Deutschland ab.
Mit der Neuinvestition will man
den gestiegenen Anforderungen in
puncto Qualität, Produktivität und
Gruppenfoto in der Montage im KBA-Stammwerk Würzburg (v.l.n.r.): Claus Bolza-Schünemann,
stv. KBA-Vorstandsvorsitzender; Carsten Kromeier, Prokurist und Kaufmännischer Leiter der
Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft (MDV); MDV-Geschäftsführer Dr. Jan Eric Rempel;
Otmar Buß, Technischer Leiter der MDV und die KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn und Karl Zorn
Flexibilität Rechnung tragen. Der
Nordkurier mit seinen 13 Regionalausgaben ist – wie schon mehrmals in früheren Jahren – Mitglied
im International Newspaper Color
Quality Club 2010-2012 der WANIfra. Neben der Tageszeitung wird
die Commander CT das Wochenblatt Anzeigenkurier sowie zahlreiche weitere Verlagserzeugnisse
und Lohndrucke herstellen.
Die Maschine im Berliner Format mit zwei Drucktürmen und
einem KF 5-Falzwerk wird Anfang
2012 bei der Tochtergesellschaft
Nordost-Druck GmbH & Co. KG auf
dem Neubrandenburger Datzeberg
eine fast 20 Jahre alte 64-SeitenAnlage KBA Express ersetzen. Bei
einer Maximalleistung von 45.000
Zeitungen in der Stunde wird
die Commander CT sehr umfassend ausgestattet. So werden die
beiden Pastomat-Rollenwechsler
auf 7/8- und 3/8-Bahnbreiten für
Spadia-Produktionen vorbereitet
und in eine automatische Rollenbeschickung mit Patras A integriert.
Hinzu kommen Schnittregister-,
Papierbahnkanten- und Mittenregelungen,
Bahnlaufregeleinrichtungen, Skip Slitter, Half Cover,
Zip’n’Buy und Stranghefter. Die
KBA ErgoTronic-Leitstandtechnik
wird in das Produktionsplanungsund Voreinstellsystem Print von
EAE integriert.
Lothar Prehn, Geschäftsführer
Nordost-Druck: „Mit der wesentlich höheren Produktivität und den
schnellen Jobwechseln der Commander CT schaffen wir trotz der
gegenüber der Vorgängermaschine
halbierten Seitenkapazität die Voraussetzungen für die zielgruppenorientierte Optimierung der
Lokalausgaben des Nordkurier und
für die Erweiterung unseres PrintPortfolios. Bei unseren Recherchen
haben uns die technischen Lösungen der Commander CT voll überzeugt.“
Mit einer Druckauflage von
rund 95.000 Exemplaren erscheint
der Nordkurier in Ostmecklenburg, im südlichen Vorpommern
sowie im Landkreis Uckermark
im nördlichen Brandenburg. Neben der Tageszeitung gibt der
Kurierverlag acht Ausgaben des
Wochenblattes Anzeigenkurier mit
einer Gesamtauflage von 321.000
Exemplaren heraus. Außerdem ist
Die Verlagsgruppe Nordkurier hat eine ähnlich wie die Aichach-Maschine (siehe Schema unten)
konfigurierte KBA Commander CT-Anlage bestellt. Bei einem Projektgespräch in Neubrandenburg
(v.l.n.r.): S. Venditti, FERAG GmbH; M. Fenile, FERAG GmbH; M. Blume, Firma mb³; T. Bergmann, KBA;
L. Prehn, Nordost-Druck; L. Walther, Walther & Partner Neustrelitz; W. Fechner, Elektroplanung
Neustrelitz; M. Weidenbach, Graphic Engineering; L. Schumacher, Geschäftsführer NordkurierVerlagsgruppe; C. Hübner, Nordost-Druck
Foto: Sebastian Haerter
das Medienhaus der wichtigste private Postdienstleister im äußersten
Nordosten Deutschlands.
Mayer & Söhne Aichach:
Commander CT zum 150. Jubiläum
Last but not least entschied sich
auch die Mayer & Söhne Druckund Mediengruppe GmbH & Co.
KG in Aichach für eine Commander CT im Berliner Format mit
zwei 4/2-Türmen. Rechtzeitig zum
150. Jubiläum soll die Anlage 2012
den Betrieb aufnehmen und eine
von KBA Frankenthal geliefer­
te
A 510-Journal-Zeitungsmaschine
ersetzen. Die Neue wird neben
den eigenen Zeitungstiteln, Anzeigenblättern und Beilagen auch
Fremdaufträge produzieren, unter
anderem die handliche Ausgabe
der Bild-Zeitung für München.
Reiner Sixta, Geschäftsführen­
der Gesellschafter von Mayer &
Söhne: „Unternehmerische Weitsicht und Innovationsfreude gehören schon seit jeher zu den
Erfolgsgaranten unseres Traditionsunternehmens. 1979 waren
wir Vorreiter in Süddeutschland
beim Druck erster Vierfarbbilder
auf unserer KBA Express. Die KBAKompaktrotationen haben wir von
Anfang an mit großem Interesse
verfolgt, da diese hochmoderne
Drucktechnologie Vorteile bei
Farbpasser und Fanout bringt. Darüber hinaus überzeugt uns neben
Nach der Vertragsunterzeichnung v.l.n.r.:
Reiner Sixta, Geschäftsführender Gesellschafter
der Druck- und Mediengruppe Mayer & Söhne;
KBA-Vertriebsleiter
Matthias Horn; Thomas
Sixta, Hauptgesellschafter von Mayer &
Söhne; Erwin Neudecker,
Geschäftsführer von
Mayer & Söhne
KBA Commander CT-Anlage für Mayer & Söhne in Aichach
der Druckqualität vor allem das Bedienkonzept und die hohe Flexibilität dieses Maschinentyps.“
In der fünften Generation wird
die 1862 gegründete Druck- und
Mediengruppe von der Familie
Mayer/Sixta geführt. Neben der auf
vierfarbige Aufträge ausgelegten
Druckerei in Aichach und der auf
ein- und zweifarbigen Offsetdruck
spezialisierten AS-Druck in Lahr
gehören die Aichacher Zeitung,
die Stadtzeitung in Augsburg und
weitere Anzeigenblätter in Bamberg und Weißenburg mit einer
Gesamtauflage von über 400.000
Exemplaren pro Woche sowie weitere Gesellschaften mit Verlags-,
Dienstleistungs- und Vertriebsaufgaben zur Unternehmensgruppe.
Mayer & Söhne produziert traditionell mehr für Fremdkunden als
für die eigenen Verlage, wofür das
Berliner Format prädestiniert ist.
Im Bogenoffset dominieren hochwertige Prospekte, Geschäftsberichte, Broschüren, Beihefter, Zeitschriften, Kundenmagazine und
Kata­loge. Zum Maschinenpark gehört u. a. eine KBA Compacta, auf
der überwiegend Prospekte gedruckt werden.
Die neue Anlage wird auf eine
Leistung von 47.000 vierfarbige
Zeitungen mit bis zu 32 Seiten pro
Stunde ausgelegt. Thomas Sixta,
Hauptgesellschafter von Mayer &
Söhne und Geschäftsführer der
Tochterverlage: „Neben der hohen
Fortdruckleistung der Commander CT schaffen wir durch den
extrem schnellen Auftragswechsel Reserven und innovative Produktionsmöglichkeiten für unsere
eigenen Verlage und die vielen
Lohndruckaufträge, die angesichts
enger Zeitfenster unsere bekannt
hervorragende Termintreue auch
in Zukunft sichern helfen.“
Auch die Ausstattung der Maschine für Aichach erlaubt eine
große Produktvielfalt und Sonderwerbeformen. So sind die beiden
Pastomat-Rollenwechsler für 7/8und 3/8-Bahnen ausgelegt. Der
Falzwerküberbau mit zwei Trichtern enthält einen Skip Slitter und
Half Cover-Führungen. Bei Bedarf
können weitere Drucktürme angebaut werden.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 38 | 2011 41
Zeitungsdruck | Investitionen
Parallel zum intensiven Internet-Engagement setzen die Verantwortlichen der schwedischen Mediengruppe Bonnier mit der Investition in die KBA Commander CT-Anlage auf das Printmedium Zeitung
Schwedische Bonnier-Gruppe setzt auf Kompakt-Drucktechnik
Commander CT für Bold Printing Group
Auch die weltweit angesehene schwedische Mediengruppe Bonnier hat bei KBA eine Commander CT-Anlage bestellt. Sie soll bei der zur Bold
Printing Group gehörenden DNEX Tryckeriet AB in Kista bei Stockholm installiert werden. Mit weiteren Produktionsstandorten in Malmö und
Borås zählt Bold zu den größten Druckkonzernen in Europa.
D
ie 96-Seiten-Rotationslinie mit
sechs Rollenwechslern, sechs
doppeltbreiten
Achtertürmen, einem KF 5-Klappenfalzwerk
und automatisierter Papierlogistik
soll 2012 im vorhandenen Gebäude in Produktion gehen und zwei
ältere Anlagen ersetzen.
Deutliches Signal für Print
Leif Wiklund, Managing Director
der Bold Printing Group und Chairman of the Board der DNEX Tryckeriet: „Mit der hochmodernen KBA
Commander CT-Technologie wollen wir die durch den Medienwandel gestiegenen Ansprüche unserer
Kunden und Leser an unsere Printprodukte noch besser erfüllen und
gleichzeitig deutlich wirtschaftlicher produzieren.“
Erik Wallhed, Managing Director der DNEX Tryckeriet, ergänzt:
„Beeindruckend waren vor allem
die erstklassige Qualität im Vierfarbendruck, die Bedienungsfreundlichkeit dieses kompakten und sehr
praxisorientiert
automatisierten
Maschinentyps und die hohe Produktivität mit schnellen Jobwechseln und wenig Anlaufmakulatur.
Auch die hervorragende Zusammenarbeit unseres Projektteams
mit KBA und dem Ingenieurbüro
Mauser bei der gemeinsamen Erarbeitung einer umfassenden Strategie- und Konzeptstudie hat bei
42 Report 38 | 2011
der Entscheidung eine große Rolle
gespielt. Dadurch wurde eine starke Vertrauensbasis für eine langjährige erfolgreiche Partnerschaft
geschaffen.“ Und Johan Stenberg,
Technical Director der Bold Printing Group, fügt hinzu: „Seit Ende
2001 drucken wir in unserer Druckerei Borås Tidning Tryckeri auf
einer KBA Colora. Die guten Erfahrungen mit der KBA-Rotation und
der Service-Betreuung haben uns
darin bestärkt, den für unser Haus
bedeutenden strategischen Schritt
gemeinsam mit KBA zu gehen.“
Traditionelle und neue Medien
Bonnier ist ein schwedisches Familienunternehmen, dessen Wurzeln
bis ins Jahr 1804 zurückreichen.
Mittlerweile gehören rund 180
Un­ternehmen in Europa, Russland
und den USA zum Konzern. Die
ausgedehnten
Print-Aktivitäten
umfassen Buchverlage wie den Berliner Ullstein-Verlag, Zeitschriften,
Nach der Vertragsunterzeichnung in Stockholm (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Ulf Funke;
KBA-Vertriebsdirektor Jochen Schwab; Anna Drougge, Manager Strategic Procurement,
Bold Printing Group; Håkan Rundén, Direktor KBA Nordic Schweden; Johan Stenberg, Technical
Director, Bold Printing Group; Leif Wiklund, Managing Director der Bold Printing Group und
Chairman of the Board der DNEX Tryckeriet; Rickard Fredman, Project Support, Bold Printing Group;
Erik Wallhed, Managing Director, DNEX Tryckeriet; Björn Dahlberg, IT Manager, DNEX Tryckeriet
Die KBA Commander CT wird in der Halle 3 des
weitläufigen Druckzentrums der DNEX Tryckeriet AB im Kista-Ortsteil Akalla bei Stockholm
installiert
Tageszeitungen und Wirtschaftspublikationen. In Nordeuropa ist Bonnier unter anderem Haupteigner
der größten kommerziellen Fernsehkanäle TV4 (Schweden) und
MTV3 (Finnland). Zum Unternehmen gehören außerdem Radiostationen, Kino-Ketten, Musik- und
Filmproduktionsfirmen,
OnlineVer­triebe und Dienstleister für Geschäfts- und Wirtschaftsinformationen. Neben den traditionellen
Medien konzentriert sich Bonnier
zunehmend auf neue Geschäftsmodelle im Internet. Mit ca. 11.000
Mitarbeitern erzielte die nicht
börsennotierte Aktiengesellschaft
in 2009 einen Umsatz von rund
3 Mrd. Euro.
Produktivitätsschub
für das Zeitungsgeschäft
Die in Auftrag gegebene KBA Commander CT ist auf eine Abschnittlänge von 560 mm, eine maxima-
Zeitungsdruck | Schweden & Österreich
Neben der überregionalen schwedischen
Tageszeitung Dagens Nyheter sollen die Boulevardzeitung Expressen, das Wirtschaftsblatt
Dagens Industri und die Gratiszeitung Metro
auf der KBA Commander CT gedruckt werden
le Bahnbreite von 1.590 mm und
eine Produktionsleistung von bis
zu 90.000 Zeitungen/h in Doppelproduktion ausgelegt. Auf unterschiedliche Seitenzahlen kann
die Maschine automatisch vom
Leitstand aus umgestellt werden.
Auf der neuen Rotation soll der wesentliche Teil der überregionalen
schwedischen Tageszeitung Dagens
Nyheter produziert werden. Die-
se auflagenstärkste Tageszeitung
Schwedens wird seit 1864 herausgegeben. Weitere Druckprodukte
sind neben dem schwedischen
Wirtschaftsblatt Dagens Industri
und der Gratiszeitung Metro die
1944 gegründete schwedische
Boulevardzeitung Expressen. Da-
neben schafft die sehr produktive
Maschine zusätzliche Kapazität für
Supplements, Beilagen und andere
Publikationen.
Lagen- und Stranghefter sowie
Einrichtungen zum Leimen und für
den dritten Falz ermöglichen eine
hohe Produktflexibilität. Das KBA
Produktionsplanungs- und Voreinstellsystem wird durch weitere
Automatisierungsmodule wie KBA
EasyStart und EasyStop für das automatische Hochlaufen bzw. Abrüsten und ein Proof-System ergänzt.
Klaus Schmidt
[email protected]
Salzburger Nachrichten ersetzen Satelliten durch Commander CT 6/2
Kompakt-Türme für die Mozartstadt
Gleich am ersten Tag der Zeitungsmesse IFRA Expo 2010 in Hamburg haben die Salzburger Nachrichten eine dreifachbreite KBA Commander CT bestellt. Die
weitgehend automatisierte 48-Seiten-Anlage mit zwei Rollenwechslern, zwei Kompakt-Drucktürmen und einem Falzwerk soll Ende 2011 am bisherigen
Standort die in den 1990er-Jahren installierten Commander-Satellitenmaschinen ablösen.
N
eben dem Hauptprodukt
Salzburger Nachrichten mit
verschiedenen Ausgaben und
– je nach Wochentag – einer Gesamtauflage von 85.000 bis über
125.000 Exemplaren wird die
Commander CT 6/2 das mit sechs
Regionalausgaben
erscheinende
Wochenblatt Salzburger Woche
produzieren.
Die 1945 gegründeten Salzburger Nachrichten werden täglich in
ganz Österreich ausgeliefert. Das
im Familienbesitz befindliche Blatt
erreicht bis zu 300.000 Leser. Neben dem landesweit verbreiteten
Broadsheet-Produkt erhalten die
Leser im Bundesland Salzburg die
regionalen und lokalen Informationen als separate geheftete Tabloidzeitung mit 24 bis 40 Seiten
Umfang. Daneben zeigt das angesehene Medienhaus seine regionale
Informationskompetenz im eigenen Internet-Portal salzburg.com.
Der Geschäftsführer des Druckzentrums Salzburg Alexander
Frommer: „Bislang drucken wir das
Broadsheet- und Tabloidprodukt
getrennt und stecken anschließend
den Regionalteil in die Salzburger
Ausgabe ein. Mit der sehr flexiblen
Vorteile sprachen
für Kompaktbauweise
Nach der Vertragsunterzeichnung am ersten Messetag der IFRA Expo 2010 (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn; KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen Christoph Müller; Markus Zentner,
Leiter technische Betriebe, Mediaprint Wien; Roman Minimayr, Geschäftsführer der Salzburger
Nachrichten Verlagsgesellschaft; Dr. Maximilian Dasch, Herausgeber und Miteigentümer der
Salzburger Nachrichten; Alexander Frommer, Geschäftsführer des Druckzentrums Salzburg; Richard
Schnabler, Abteilungsleiter Produktion, Salzburger Nachrichten; Manfred Kainz, Leiter Haustechnik
im Druckzentrum Salzburg; KBA-Vertriebsleiter Ernst Krack; stv. KBA-Vorstandsvorsitzender Claus
Bolza-Schünemann. Im Vordergrund das Modell der neuen Anlage
Commander CT 6/2 und den auf
unsere Produktionsanforderungen
exakt zugeschnittenen Features
wie Skip Slitter und Hefter können wir auch die für uns besonders
wichtige Regionalausgabe in einem
Durchgang drucken und dank der
möglichen schnellen Auflagen- und
Umfangswechsel unser Druckvo-
lumen mit einer statt bislang zwei
Maschinen herstellen.“ Roman
Minimayr, Geschäftsführer der
Salzburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, ergänzt:
„Unsere Printprodukte gewinnen
mit Inbetriebnahme der neuen
Anlage bei erheblich reduzierten
Kosten noch mehr an Aktualität.“
Dr. Maximilian Dasch, Herausgeber und Miteigentümer der Salzburger Nachrichten: „Mich hat die
hohe Leistung dieser Hightech-Rotation im Fortdruck, bei den Rüstzeiten und bei der Druckqualität
beeindruckt. Nach dem, was wir
gesehen haben, gibt es auch bei
1.800 mm Papierbahnbreite kein
Problem damit, von den über viele
Jahre bewährten Satelliten auf die
nur von KBA in dieser innovativen
Form angebotenen kompakten
Achtertürme zu wechseln. Für uns
überwiegen die Vorteile ganz eindeutig.“
Die hoch automatisierte KBA
Commander CT 6/2 für Salzburg
in Unterbauausführung mit einem
Zylinderumfang von 900 mm und
einer maximalen Papierbahnbreite
von 1.800 mm kann in Doppelproduktion pro Stunde bis zu 90.000
vierfarbige Zeitungen drucken. Die
Automatisierung der Papierlogistik
mit KBA Patras A ist Teil des Lieferumfangs.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 38 | 2011 43
Zeitungsdruck | Workflow
U
nter dem Namen KBA PressNet hat Koenig & Bauer für
die Kompaktrotationen Commander CT und Cortina maßgeschneiderte Workflow-Lösungen
entwickelt. Diese sind auch für die
einfachbreite KBA Comet verfügbar und sollen auf weitere Maschinentypen übertragen werden.
KBA EasyPlan
Höchste Performance an der Rotation dank optimierter Produktionsabläufe mit KBA PressNet
Intelligentes Netzwerk für den modernen Zeitungsdruck
KBA PressNet optimiert den
Workflow bis in die Rotation
Um in Zeiten begrenzter Ressourcen Zeitungen mit hoher Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu produzieren,
reicht weitgehend automatisierte Drucktechnik alleine nicht aus. Ähnlich wichtig ist die digitale Vernetzung und
Integration der einzelnen Produktionsschritte in den Workflow der Druckerei. Beachtliche Optimierungspotenziale stecken u. a. in der automatisierten Produktionsplanung und Voreinstellung der Rotation für den nächsten
Auftrag (= Preset) sowie im automatisierten Hochlaufen und Abrüsten der Druckmaschine.
Auftragsdaten
Bahnführung
Benutzerdefinierte
Produktionsmöglichkeit
(Katalog)
EasyPlan
Seiten- und PlattenInformation
Planung abgeschlossen
EasySet
Voreinstellen
EasyStart/EasyStop
Laufende Produktion
EasyReport
44 Report 38 | 2011
Report / Statistik
Ein entscheidender Faktor für
nachhaltigen Erfolg ist eine sorgfältige Planung. Dies gilt auch für die
Zeitungsproduktion mit KBA EasyPlan. Beim Einrichten der Anlage
wird der Bediener mit definierten
Produktionsvarianten unterstützt.
Individuelle Eingaben sind ebenfalls möglich.
Neben dem Anlegen der Auftragsdaten erfolgt das intelligente
Festlegen der Bahn- und Strangführungen sowie die anschließende
Seiten- und Plattenkonfiguration
automatisch. Dadurch wird der
Umrüstprozess deutlich beschleunigt. Bei Bedarf kann auch eine manuelle Plattenzuordnung erfolgen.
Für die Plausibilitätsprüfung wird
die fertige Produktionsplanung sofort als übersichtliche Zeitleiste auf
dem Monitor visualisiert.
KBA EasySet:
Automatisierte Voreinstellung
Verschiedene Parameter der Druckmaschine müssen exakt voreingestellt werden, um gute Ergebnisse
bei Rüstzeiten und Makulatur zu
erreichen und eine hohe Stabilität
und Qualität im Fortdruck zu gewährleisten. Für die unkomplizierte und schnelle Voreinstellung der
gesamten Anlage vom Leitstand
aus wurde KBA EasySet entwickelt.
Das mehrstufige Voreinstellsystem
speichert die Preset-Daten für Register, Bahnspannung, Feuchtung,
Temperierung sowie verfahrensbedingte Hochlaufkurven samt
dazugehöriger Offsetwerte. Diese
können für ähnliche Produktionen
wieder geladen werden, was zu
einer hohen Produktionseffizienz
beiträgt. Die Bedienung des optionalen Farbvoreinstellsystems ist in
den Leitstand integriert.
KBA PressNet: Ein schlanker Workflow ist die
Basis für wirtschaftliches Drucken
KBA EasyReport:
Melden und Dokumentieren
Übersichtliche Bildschirmmaske (hier in Englisch) für die Produktionsplanung mit KBA EasyPlan
KBA EasyPlan und EasySet können für die Coldset-, Heatset- und
Hybridproduktion eingesetzt werden.
KBA EasyStart:
Schneller Hochlauf
Dank der Module KBA EasyStart
(automatisches Hochlaufen), Easy­
Stop (automatisches Abrüsten) und
EasyReport (automatisches Melden
und Dokumentieren) können Produktionskosten und menschliche
Fehler auf ein Minimum reduziert
werden. Weiterhin dienen die gesammelten Produktionsdaten und
Erfahrungen vorheriger Jobs zur
Optimierung des Workflows.
EasyStart und EasyStop bieten
folgende Vorteile:
• Reduzierung der Makulatur
und Rüstzeiten
• Zeitersparnis durch optimierte
Abläufe
• effektivere Maschinenauslastung
• Verringerung der Stillstandszeiten
• standardisierte Prozessschritte
• Erhöhung der Produktionssicherheit
Das automatisierte Hochfahren der
Maschine bis zur Produktionsdrehzahl mit „Ein-Knopf-Bedienung“ ist
mit EasyStart kinderleicht. Je nach
Anforderung sind Geschwindigkeit
und Verweildauer auf einem bestimmten Geschwindigkeitstableau
für die Hochlaufkurve vom Bediener frei einstellbar.
Ein aktuelles Thema sind die
im Semicommercial-Bereich immer
stärker zunehmenden Hybrid-Produktionen. Dabei laufen Heatsetund Coldset-Bahnen gemeinsam
über einen Falztrichter. Mit KBA
EasyStart kann die Heatset-Papierbahn mit automatisch optimierter
Bahnspannung deutlich schneller
angefahren werden, wobei das Risiko von Bahnbrüchen minimiert und
dadurch erheblich Zeit und Makulatur eingespart wird.
KBA EasyStop:
Automatisches Abrüsten
Das automatische Abrüsten per
Knopfdruck ist bei KBA ebenfalls
schon lange keine Vision mehr. Papier frei Fahren, Farb-/Feuchtwerke
und Gummitücher Waschen sowie
vollständiges Abplatten werden
unter der Funktion EasyStop in definierten Sequenzen automatisch
ausgeführt. Durch diese Erleichterungen hat der Drucker mehr Zeit
für die Vorbereitung des nachfolgenden Auftrages.
Die intuitiv zu bedienenden Automatisierungsbausteine KBA EasyStart und EasyStop reduzieren
Zeit und Makulatur auf ein Minimum
Ein anderer wichtiger Faktor, um
die Produktivität zu steigern und
Kosten zu senken, ist es Fehler
rechtzeitig zu erkennen, zu analysieren und daraus zu lernen.
Hierbei hilft das Meldesystem KBA
Easy­
Report, das in die vier Kategorien Fehler, Anfahrverhinderungen, Warnungen und Meldungen
unterteilt ist. Die Langzeithistorie
aller Meldungen sowie deren Export und Filterung gestattet Analysen zur Fehlerminimierung.
Ein zusätzliches Feature ist
das in KBA EasyReport enthaltene Berichtssystem. Es ermöglicht
eine umfassende Dokumentation
aller gedruckten Aufträge mit zusätzlichen detaillierten Produktionsreports. Diese enthalten Jobdaten, Makulaturraten und andere
wichtige Fakten, welche in automatischen Produktionsberichten
statistisch ausgewertet werden.
Ein optionales Upgrade macht zusätzlich die Auswertung der Verbrauchsdaten wie Farbe und Papier
auf Knopfdruck möglich.
Der Export verschiedener Reports auf einen zentralen Server
ist ebenso realisierbar wie eine
Schnittstelle zum MIS oder die Anbindung an ein Wartungssystem.
KBA ErgoTronic:
Komfortabler Arbeitsplatz
Ein zufriedener Mitarbeiter ist
ein guter Mitarbeiter. Deshalb
ist der KBA ErgoTronic-Leitstand
als Hauptarbeitsplatz eines jeden
Druckers sehr funktionell und ergonomisch gestaltet. In der Höhe
ist der Leitstand optimal auf die
Körpergröße des jeweiligen Bedieners elektrisch einstellbar. Auf
dem übersichtlichen 19“ TouchScreen-Monitor werden Maschinenkommandos wie EasyStart,
Easy­
Stop, Schneller, Langsamer,
Farbzonenverstellung, Feuchtwasserverstellung, Registerverstellung
über die instinktiv zu bedienenden
Tastaturen in Sekundenschnelle
ausgeführt.
Die Visualisierungssoftware er­
laubt sowohl die produkt- als auch
die maschinenorientierte Bedienung der Anlage.
Rene Sieber
[email protected]
Report 38 | 2011 45
UV-Offsetdruck | Fernost
Interessante Website: www.plasticprint.com.my
Seit ihrer offiziellen Markteinführung in der Wachstumsregion Asia
Pacific auf der Pack Print 2007 in
Bangkok findet die Genius 52UV von
KBA-MetroPrint zunehmendes Interesse und inzwischen auch eine ganze
Reihe überzeugter Anwender. Dabei
beschränkt sich der Einsatz nicht nur
auf den Folien- und Plastikdruck. Auch
auf klassischen Materialien wie Papier
und Karton zeigt die Kompaktmaschine ihre exzellente Druckqualität.
Ein Beispiel ist Teknik Print Sdn. Bhd.
in der Nähe der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur.
Genius 52UV überzeugt bei Teknik Print in Malaysia
Vom Messestar zum Vorbild für
Qualität und Performance
D
as 1997 von Liew Heng Keong
gegründete Druckunternehmen ist ein Full-Service-Betrieb mit 33 Mitarbeitern und produziert nicht nur für einheimische
Kunde sondern auch für multinationale Markenartikler. Hergestellt
werden bei Teknik Print neben
Displays hauptsächlich Kunststoffverpackungen, Einsteckmappen,
Vinyl-Aufkleber, Verkaufswobbler,
Plastikkarten, Buchzeichen und
-kassetten, Tischsets, POS-Werbematerial und vieles mehr.
Die Genius 52UV ergänzt eine
Sechs- und eine Vierfarbenma-
schine und hat sich im Drucksaal
schnell als unverzichtbar etabliert.
Überzeugende Vorteile
Liew Heng Keong: „Wir haben Vertrauen in fortschrittlichste Technologien und sind sehr stolz, unseren
Kunden mit der Genius 52UV ein
Top-Modell Made in Germany präsentieren zu können. Die wasserlose Kompaktmaschine avancierte
schnell zu unserem wichtigsten
Produktionsmittel. Produktivität,
Fortdruckgeschwindigkeit, Rüstzeiten, Makulatur und Bedienkomfort
liegen deutlich über dem vorher
Möglichen. Ihre Stärken zeigen
sich auch beim Einsatz der gegenwärtig im Trend liegenden ÖkoSubstrate (biologisch abbaubare
Plastikmaterialien) ohne Qualitätsabstriche. Durch die Genius ist unser Umsatz gewachsen und unser
Renommee bei unseren anspruchsvollen Kunden weiter gestiegen.
Die Zuverlässigkeit der Maschine
ist beispielhaft.“
Vielseitiges Einsatzspektrum
Die als Vier- oder Fünffarbenmaschine mit zusätzlichem Lackierwerk erhältliche Genius 52UV
Liew Heng Keong, Inhaber von Teknik Print in
Malaysia, ist stolz auf die deutlichen Qualitätsund Produktivitätszuwächse, die er mit seiner
Genius 52UV erzielen konnte
(Format 36 x 52 cm) ist dank ihrer
kurzen Einrichtzeit von nur sieben
Minuten und der minimalen Anlaufmakulatur deutlich unter 20
Bogen ideal für kleine Auflagen
und teure Materialien wie Plastik
oder metallisierte Folien. Die Genius 52UV druckt ohne Wasser mit
einem zonenschraubenlosen Farbwerk, das durch seine Konstruktion einen absolut schablonierfreien
Druck und eine konstante Farbgebung über die gesamte Auflage
garantiert.
Gerhard Renn
[email protected]
Genius 52UV im Demozentrum Dongguan von KBA-China
A
uch im modernen Trainings- und Democenter von KBA-China im südchinesischen Dongguan steht seit einigen Monaten eine Genius 52UV für Vorführungen und Schulungsmaßnahmen bereit. „Interessenten treffen
bei uns auf ein professionelles Beraterteam, das die Leistungsmerkmale der Genius 52UV und ihre Einsatzmöglichkeiten genau kennt“, erläutert Joseph Kwan, Leiter des Demozentrums.
So wurden diverse Materialien von Papier und Karton bis zu verschiedensten Kunststoffen ausgesucht und
bei Interesse im Druck vorgeführt. Außerdem erhalten potenzielle Kunden Informationen zu Verbrauchsmaterialien sowie deren Lieferanten. Die produzierten, kundenspezifischen Druckaufträge belegen die exzellente
Qualität der Genius 52UV.
Antonio Morata
Blick in das neue Democenter von KBA-China in Dongguan mit der Genius 52UV von KBA-MetroPrint
46 Report 38 | 2011
Kennzeichnungstechnik | Laser
Mehr Speed durch Laser-Kennzeichnungstechnik von KBA-Metronic
Mey Bodywear setzt auf
laseraktivierbare Etiketten
KBA baut nicht nur Offset- und andere Druckmaschinen für unterschiedlichste Anwendungen, sondern ist über
Tochtergesellschaften auch auf vielen anderen Gebieten erfolgreich tätig. Ein Beispiel ist die von der KBAMetronic GmbH angebotene industrielle Kennzeichnungstechnik mit dem Inkjet-, Thermotransfer-, Heißprägeoder Laserverfahren. Sie kommt bei namhaften Markenherstellern in Verpackungslinien, bei Automobilzulieferern und in vielen anderen Branchen zum Einsatz. So hat der renommierte Wäschehersteller Mey in AlbstadtLautlingen, Baden-Württemberg, kürzlich mit der Einführung einer
Gestochen scharfes Schriftbild: Weil der Laser
nicht ablativ arbeitet, entstehen weder verwischbare Spaltprodukte noch Beschädigungen
am Etikett
D
ie Anziehungskraft der Marke Mey Bodywear wird gestärkt durch die aktuelle
“Me, My­self und Mey”-Kampagne.
Bekann­
te Persönlichkeiten wie
die Biathletin Magdalena Neuner,
die Sängerin Annett Louisan, die
Schauspielerin Cosma Shiva Hagen
und Sönke Wortmann posieren für
die Wäschemarke.
Kostenoptimierung als Daueraufgabe
Im Gegensatz zu den meisten
anderen Unternehmen der Textilbranche produziert die Mey
GmbH & Co. KG Slips, BHs, Schlafanzüge und Nachthemden zu 100
Prozent in eigenen Werken mit
einer recht konstanten zweistelligen Umsatzrendite. Dabei ist
aus Kostengründen die ständige
Verbesserung aller betrieblichen
Abläufe gefragt. „Wenn ich die
Produktivität an irgendeiner Stel-
neuen Laser-Kennzeichnungslösung von Herma und KBA-Metronic einen Produktivitätssprung im Bereich der Produktverpackung realisiert.
le um 30 Prozent erhöhen kann,
werde ich sofort hellhörig“, betont
Betriebsleiter Thomas Linke. Eine
neue Kennzeichnungslösung von
Herma und KBA-Metronic kam ihm
deshalb gerade recht. Neben speziellen Etiketten umfasst sie einen
Hochleistungsetikettierer und einen CO2-Kennzeichnungslaser. Die
Basis für das System bilden laseraktivierbare Etiketten, die besonders
veredelt sind. Deshalb kann der
CO2-Laser K-1000 von KBA-Metronic auf den vorgesehenen Stellen
schwarz „schreiben“. Der erzeugte
Eindruck ist wisch- und kratzfest.
Rund neun Millionen Etiketten
verspendet Mey jährlich für die
Auszeichnung der Produktverpackungen. Der Aufbau der Etiketten
ist immer gleich: EAN-Barcode,
Artikelnummer, Größe, Farbe und
Saisonhinweis. Geändert haben
sich dagegen im Laufe der Zeit die
Blitzschnell: Während das eine Etikett (im Bild rechts) samt Packung davon eilt, schreibt der Laser
bereits das nächste
Losgrößen, also die Artikel gleicher
Größe in jeweils einer Farbe. „Ein
Los umfasst heute oftmals nicht
mehr als 50 bis 100 Packungen“,
sagt Linke. Dann muss der Bediener den Auftrag und oftmals auch
die Verpackungsform wechseln,
von denen es etwa rund 30 verschiedene Varianten gibt. „Rüstzeiten zu minimieren ist bei uns auch
deshalb ein Riesenthema“, erläutert er.
Umstellung von Thermotransfer
auf Laser
Bislang hatte das Unternehmen in
Albstadt auf fünf Auszeichnungslinien ausschließlich Etikettierer mit
Thermotransferdruckern
eingesetzt. Weil bereits kleinste Beschädigungen des Thermotransferbandes, Verunreinigungen oder Reste
von Reinigungsflüssigkeiten dazu
führten, dass der EAN-Code nicht
sauber gedruckt wurde, konnten
beim Auslesen Probleme entstehen. Bei der neuen Lösung ist das
Schriftbild gestochen scharf, egal
ob es sich um Klarschrift, Grafik
oder Codes handelt. Die Kombination aus dem zehn Watt CO2Laser K-1000 von KBA-Metronic
und dem Hochleistungsetikettierer
Herma 400 erlaubt hohe Kennzeichnungsgeschwindigkeiten.
„Statt bisher 30 Packungen je Minute schaffen wir jetzt 40 Packungen“, sagt Linke. „Mit diesem Wert
sind wir gestartet.“ Etikettierer
und Kennzeichnungslaser könnten
die Geschwindigkeit noch steigern.
Die Anzeigenkampagnen für Mey Bodywear
sorgen für Aufmerksamkeit: Für Betriebsleiter
Thomas Linke müssen aber vor allem die
Zahlen stimmen
Selbst bei wechselnden Etiketten bzw. Etikettenformaten ist
keinerlei Umrüstung mehr erforderlich, lediglich das Einspielen
eines neuen Drucklayouts in wenigen Minuten. Zudem sind am
Laseretikettierer praktisch keine
Arbeiten und keine Wartung mehr
nötig. Neue Aufträge werden per
Scan über einen Barcode eingelesen. Den Ausschlag für das neue
System gab aber auch die Installationsgeschwindigkeit. „Für uns war
es wichtig, dass die neue Maschine
tatsächlich von Anfang an mit der
anvisierten Geschwindigkeit arbeitet. Nichts ist für uns schlimmer
als ein System, das zwar auf dem
Papier Effizienz verspricht, in der
betrieblichen Praxis aber eine wochenlange Anlauf- und Feintuningphase benötigt“, erklärt Linke.
Iris Klühspies
[email protected]
Report 38 | 2011 47
In Kürze
Wechselrakelsystem für Genius 52UV verkürzt Jobwechsel
R
üstzeiten und Produktivität sind
in der modernen Druckproduktion entscheidend, denn bei kleinen Auflagen bedeutet jeder Platten- oder Farbwechsel Zeitverlust.
Nach dem Motto „Zeit ist Geld“
wurde deshalb bei der Entwicklung neuer Upgrade-Kits für die
Genius 52UV von KBA-MetroPrint
der Schwerpunkt auf Zeitersparnis
gelegt.
So auch beim neuen, schnelleren Wechselrakelsystem. Rainer
Endres, Entwicklungsleiter bei
KBA-MetroPrint: „Da die Farbe
nicht mehr mit einem Spachtel aus
der Rakelkammer entfernt werden
muss, können die Rüstzeiten der
Maschine bei der Verwendung
mehrerer Rakelkammersysteme er­heblich verringert werden. Zusätzlich besitzt das neue Rakelkammer-
Die neue Wechselrakelkammer beschleunigt
den Farbwechsel an der Genius 52UV erheblich
und dient gleichzeitig als Lagerbehälter für die
UV-härtenden Farben
system im verschlossenen Zustand
ein wesentlich größeres Farbauffangvolumen. Die Zeitersparnis
pro Farbwechsel liegt bei 30 - 40
Prozent. Weiterhin können Reinigungsmittel eingespart werden,
was der Umwelt zugute kommt.“
Auch die Befüllung der neuen Rakelkammer wurde optimiert. Dank
der Entnahmemöglichkeit wird das
Verschmutzen der Maschine minimiert und die Anwenderfreundlichkeit erhöht. Bei Bedarf kann
durch eine vergrößerte Öffnungs-
fläche die Farbe schnell nachgefüllt
und die Produktion fortgesetzt
werden. Da das Schließrakel bei angehaltener Produktion nicht an der
Rasterwalze anliegt, wird zusätzlich die Standzeit der Rasterwalzen
deutlich erhöht.
Die Funktionen der bekannten
Standardrakelkammer und der neuen Wechselrakelkammer sind vom
Grundprinzip identisch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass
die Wechselrakelkammer, unabhängig vom Füllstand aus den Druckwerken entnommen werden kann,
ohne die Farbe aus der Kammer zu
entfernen. Durch die Verwendung
von UV-härtenden Farben können
die Rakelkammern in der Farbkammer gelagert und bei Bedarf einsatzfertig in das Druckwerk gesetzt
werden.
Die weltgrößte Bogenoffsetmaschine druckt in Saudi-Arabien
D
ie größte Bogenoffsetmaschine
der Welt produziert jetzt bei Al
Bayan in Riad, einem führenden
Mediendienstleister in Saudi-Arabien. Die KBA Rapida 185 mit sieben Farbwerken, Lackturm, zwei
Zwischentrockentürmen sowie je
einem weiteren Lack- und Trockenturm ist 33 m lang. Damit hält sie
zwar nicht den Längenrekord bei
KBA, mit zwölf Druck- und Veredelungswerken im Format 130 x 185
cm und einem Gewicht von 320
Tonnen ist dies aber mit Abstand
die bislang umfangreichste Installation in der XXXLplus-Formatklasse.
In Riad werden vor allem Plakate,
Displays und großformatige Verpackungen auf dem Superjumbo
produziert.
Das erste Druckwerk und das
letzte Lackwerk wurden für die UVProduktion (z. B. das Aufbringen
von Deckweiß) vorbereitet. Auch
hochwertige Hybrid-Veredelungen
bewältigt die Rapida 185. Dazu
wurde die Maschine direkt vor Ort
u. a. mit Hi-Cure UV-Trocknern von
Grafix ausgestattet. Ein Kartonagenpaket, auch für den Direktdruck
48 Report 38 | 2011
Zufriedene Gesichter: Die Monteure von KBA
und Grafix am Anleger des weltweit größten
XXXL-Jumbos bei Al Bayan in Riad
Die 33 m lange Rapida 185 bei Al Bayan – hier noch im Werk Radebeul – ist mit zwölf Druck-, Lackund Trockenwerken für die umfassende Inline-Veredelung im Format 130 x 185 cm ausgestattet
auf Wellpappe, Nonstop-Automatik
sowie Stapellogistik gehören ebenso zur Ausrüstung. Weitere Automatisierungskomponenten
sind
das Videoregister ErgoTronic ACR,
das Mess- und Regelsystem DensiTronic professional sowie KBA LogoTronic zur Vernetzung der Maschine mit der Druckvorstufe. Mit
ihren beeindruckenden Ausmaßen
und der integrierten Technik zählt
die Rapida 185 in Saudi-Arabien
zu den vielen technologischen
Meilensteinen in der 194-jährigen
Geschichte von KBA. Und sie hat
inzwischen Ableger bekommen.
Bei Linocraft Printers in Johor Bahru, Malaysia, bedruckt seit einigen
Monaten eine KBA Rapida 185 mit
sechs Farbwerken, Lack- und Trockenturm hochwertige Umverpackungen für Staubsauger und andere Gebrauchsgüter. In den großen
Formaten gibt KBA also weiter den
Ton an.
In Kürze
P
lastic Card Services (PCS) in
Macclesfield hat für Dänemarks
größtes
Einzelhandelsunternehmen Coop Danmark eines der europaweit ersten Systeme mit Kunststoffkundenkarten entwickelt, das
sowohl mit Öko-Werkstoffen als
auch mit Öko-Verfahren hergestellt
wird. Das Unternehmen mit Sitz in
der Grafschaft Cheshire hat zusammen mit dem dänischen Partner
Logocard zwei Millionen Kundenkarten „Coop DanmarkPlus“ hergestellt, und zwar mit biologisch
abbaubaren Polymeren und mit der
wasserlosen Drucktechnologie der
Genius 52UV von KBA MetroPrint.
Das Bio-PVC ist dafür konzipiert, sich in weniger als drei Jahren zu zersetzen, eine deutliche
Verbesserung gegenüber der herkömmlichen PVC-Lebensdauer von
300 bis 1.000 Jahren. Der Werkstoff entspricht der internationalen Norm zur Bioabbaubarkeit von
Rob Nicholls, Geschäftsführer von PCS,
und die Genius 52UV
Öko-Karten mit der Genius 52UV
Kunststoffen ISO 14855, zersetzt
sich in Wasser, Boden, Kompost
oder in standardmäßigen Deponien
und hinterlässt keinerlei toxische
Wirkung auf die Umwelt.
Mit dem umweltfreundlichen
wasserlosen Offsetverfahren der
Genius 52UV wird der Ausstoß von
Schadstoffen in die Atmosphäre
deutlich verringert. Der Prozess
gilt als führend im Hinblick auf
Effizienz, Abfallmanagement und
Qualität. Die Entscheidung, „ökologisch einzukaufen“, hat Coop
Danmark nur einen geringen Prozentsatz mehr gekostet als standardmäßiges PVC.
PCS produziert jährlich mehr
als 50 Millionen Karten für bekannte Markenhersteller in Großbritannien, darunter Next, Virgin,
Ikea, Ford, Iceland und npower.
Das neue Öko-Angebot wird für
alle Bestandskunden verfügbar
gemacht. Geschäftsführer Rob Nicholls hat sich im Zusammenhang
mit dieser Technologie ehrgeizige
Ziele für sein Unternehmen und
seinen Kundenstamm gesetzt.
KBA-Roadshow durch das Reich der Mitte
S
chon seit Jahren läuft jeweils im
Oktober die von chinesischen
Druckfachleuten geschätzte Road­
show mit KBA-Marketingleiter Jürgen Veil und anderen Referenten
durch das Riesenreich der Mitte.
Im Oktober 2010 machte die
neuntägige Fachinformations-Tour
unter dem Motto „KBA: Pionier
bei Umweltschutz und Innovation“
in Beijing, Yinchuan, Jinan, Xiamen und Dongguan Station. Drei
der Städte standen erstmals auf
dem Veranstaltungskalender. Ökologische Druckproduktion Brand
Protection, UV-Druck auf PlastikMaterial sowie großformatiger Bogenoffset waren Inhalt einzelner
Fachkonferenzen. Ausstellungen
mit hochwertigen Druckmustern
sowie Praxisdemonstration auf Rapida-Bogenoffsetmaschinen ergänzten an jedem Veranstaltungsort die
Seminarinhalte. Jeder Konferenzteilnehmer erhielt am Ende ein
Lackmusterbuch mit hilfreichen
Anleitungen für die Veredelungsprozesse. Einige der Interessenten
waren hunderte Kilometer angereist, um an den in dieser Themenvielfalt und Intensität auch außerhalb der großen Druckzentren und
KBA-Marketingleiter Jürgen Veil referierte
quer durch China über aktuelle Entwicklungen
im Bogenoffset
nur von KBA angebotenen Veranstaltungen teilzunehmen.
Mit den Roadshows will KBA
jede Region im flächengrößten
Staat Ostasiens erreichen. So be­
nötigt die Druckindustrie im Nordwesten Chinas Impulse für die
weitere Entwicklung. KBA war der
erste Druckmaschinenhersteller,
der mit Technologie-Seminaren
präsent war. Diese tragen zur Entwicklung der lokalen Printszene
bei und helfen den wissbegierigen
Druckern, mehr aus der weiten
„Welt des Druckens“ zu erfahren.
Volles Haus bei der KBA-Seminarveranstaltung in Yinchuan im Nordwesten von China
Praxisdemonstrationen an Rapida-Anlagen rundeten die Vortragsreihe ab
Report 38 | 2011 49
In Kürze
Website: www.wohlerdruck.ch
Von der Expoprint nach Rio Grande do Sul
B
ei Tempo Grafica in Viamao
im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul ist im Juli
2010 die erste KBA Rapida 75C
Südamerikas in Produktion gegangen. Kurz zuvor war die Maschine auf der Fachmesse Expoprint
in São Paulo erstmals in Brasilien
präsentiert worden. Das Management von Tempo Grafica entschied
sich spontan, die Rapida 75C vom
KBA-Messestand weg zu kaufen.
Die überzeugenden Demonstrationen, das attraktive Preis-LeistungsVerhältnis und die kurze Lieferzeit
trugen dazu bei. Die 13.000 Bg./h
schnelle Rapida 75C im Format 53
x 75 cm wird in Brasilien von Global Sistemas Graficos (São Paulo)
vertrieben und ist besonders für
kleinere Druckereien mit einem
limitierten Budget interessant.
Das junge Familienunternehmen Tempo Grafica wurde 2002
Jose Fernando Schneider (l.) und sein Cousin
Cleber da Silva (Mitte) wollen mit der Rapida
75C weiter wachsen. Darüber freut sich auch
La-Hir R. Biscaino von der brasilianischen Kleinformatvertretung Global Sistemas Graficos (r.)
gegründet und ist 2007 an den
heutigen Standort in Viamao umgezogen. Der von Jose Fernando
Schneider und seinem Cousin Cle­ber da Silva geführte Druckdienstleister mit zwölf Mitarbeitern hat
sich im Großraum Porto Alegre
eine gute Marktposition erarbeitet. Zu den Kunden zählen primär
Supermärkte aus dem Lebensmit-
tel- und Getränkebereich. Daneben
produziert Tempo Grafica Werbedrucksachen wie Folder, Broschüren und Business Cards für Handels- und Industrieunternehmen.
Bisher wurden gebrauchte Zweiund Vierfarbenmaschinen anderer Hersteller eingesetzt. Mit der
Investition soll der Grundstein für
weiteres Wachstum gelegt werden.
Die bisherigen Erfahrungen
bestätigen die Management-Strategie. „Die Rapida 75C ist perfekt
angelaufen und hat unsere Produktivität mehr als verdoppelt. Innerhalb von 70 Tagen haben wir 700
Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 6,5 Millionen Exemplaren gedruckt. Diese Performance
spricht für sich. Das stimmige Service-Konzept von KBA-Grafitec und
Global Sistemas Graficos gibt uns
die notwendige Sicherheit. Die Investition in die Rapida 75C haben
wir zu keinem Zeitpunkt bereut.
Sie hat uns binnen kürzester Zeit
zahlreiche Neukunden gebracht.“
Wohler Druck AG kauft neueste Generation der KBA Rapida 75E
I
n Spreitenbach gelegen ist die
Wohler Druck AG ein KMUFamilienbetrieb, der weiterhin von
den ökonomischen und prozess­
orientierten Vorteilen des 50 x
70-Bogenoffsetformates überzeugt
ist. Um auch für die Zukunft gerüstet zu sein, investiert man derzeit
eine beachtlich hohe Summe in
einen topmodernen Neubau, der
allen Ansprüchen einer Druckerei gerecht wird. Im Rahmen der
Vorwärts-Strategie stand u. a. die
Beschaffung einer neuen Bogenmaschine, die künftig das Herzstück
der Produktion darstellen wird.
Entschieden haben sich die zwei
Generationen der Familie Wohler
nach entsprechender Evaluation
für eine KBA Rapida 75E. Es handelt sich dabei gleich um eine doppelte Premiere: Einerseits setzt die
Wohler Druck AG zum ersten Mal
einen industriellen Neubau in dieser Dimension um, andererseits installiert KBA die erste neue Rapida
75E in der Schweiz. Zum Einsatz
kommt sie für den Akzidenzdruck
sowie die High-End-Produktion mit
entsprechender Veredelung.
50 Report 38 | 2011
Eine Fünffarben-Rapida 75E mit Lackturm und Auslageverlängerung wie hier auf der Fachmesse
IPEX in Birmingham wird im Sommer bei Wohler Druck in Spreitenbach installiert
V.l.n.r.: Bruno Wohler (Projektleiter, Wohler
Druck AG), Peter J. Rickenmann (Geschäftsführer, Print Assist AG), Peter Wohler (Mitinhaber,
Wohler Druck AG), Marco Schuhmacher
(Produktionsleiter, Wohler Druck AG) und
Mike Messmer (Verkauf Investionsgüter, Print
Assist AG)
(Foto: Wohler Druck AG)
Die KBA Rapida 75E-Fünffarben mit Lackierwerk (530 x
750 mm) bei der Wohler Druck
AG beeindruckt durch zahlreiche
technische Lösungen und „Features“: QualiTronic Color Control
Inlinefarbmess- und -regelsystem
in Kombination mit dem spektralen
und densitometrischen Farbmessund -kontrollsystem DensiTronic
professional. Ergänzt werden diese
Systeme mit dem ACR-Control für
die automatische Registerstellung.
ware, PressWatch, SpeedWatch
sowie Schnittstellen zur BranchenSoftware). Auf der maschinentechnischen Seite sind die vollautomatische Gummituch- und
Gegendruckzylinder-Wascheinrichtung sowie das Schneider Puderabsaug system zu erwähnen. Bei der
Inbetriebnahme wird die Maschine
durch Spezialisten der IPM (Integrated Print-Process Management
GmbH) kalibriert und in den Workflow eingebunden.
Die Maschine hat doppeltgroße
Gegendruck- und Transferzylinder
(Bedruckstoffstärke von 0,04 bis
0,8 mm) und eine maximale Druckleistung von 16.000 Bogen/h. Das
Lackwerk verfügt über ein halbautomatisches Lackplattenwechselund ein automatisches Lackversorgungs- und Reinigungs-System.
Ebenfalls im Paket enthalten ist
LogoTronic professional, ein Server
mit zentraler Datenbank (Preset/
Reproduktionsdaten, CIPLink-Soft-
In Kürze
Rapida 75 bei Collage Litho in Südafrika
D
ie kompakte KBA Rapida 75 im
Halbformat 53 x 75 cm überzeugt auch in Südafrika bei Col­
lage Litho Quality Printers in Johannesburg. Dort produziert eine
Fünffarbenmaschine mit Lackturm.
Die 1994 gegründete Drucke­
r­
ei gehört mehrheitlich zum Geschäftsbereich Books & Maps, der
in der Medien- und EntertainmentBranche führenden AVUSA-Gruppe. Die Rapida 75 ist die erste
KBA-Maschine auf dem 1.700 m2
großen Firmenareal im City Deep
Production Park. Der schnell wach-­
sende Druckbetrieb mit 44 Beschäftigten bietet seinen Kunden ein
breites Leistungsportfolio mit strikten Qualitätsvorgaben. Die Pro­
duktionspalette reicht von DVD/
CD-Einlegern und Werbedrucksachen für die Unterhaltungsindustrie über Magazine und Hochglanzbroschüren bis hin zu Postern,
Displays und Kartonverpackungen.
Bradley Frew, CEO von Collage Litho: „Das Paket aus Quali-
tät, Leistung und Service sowie
Wirtschaftlichkeit, Produktivität,
Energieeffizienz, der geringe Platzbedarf und die intelligente Automatisierung der Rapida 75 haben
uns bewogen, die KBA-Maschine
den Modellen anderer Hersteller
vorzuziehen. Trotz der langjährigen
Dominanz anderer Hersteller sind
die KBA Rapidas in Südafrika auf einem guten Weg. Neben der hohen
Fortdruckleistung und den kurzen
Rüstzeiten schätzen die Anwender
und auch wir besonders die Systeme zur Qualitätsüberwachung und
-sicherung. Genauso wichtig ist
aber auch der professionelle Service der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions. Wenn der Hersteller
Tausende von Kilometern entfernt
ist, schafft der persönliche Kontakt
vor Ort Vertrauen und Sicherheit.“
Die neue Fünffarben-Rapida
75 bei Collage Litho verfügt über
Nonstop-Einrichtungen an Anleger
und Auslage, DiagonalregisterFernverstellung, Farbwerktempe-
Grant Anderson von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions (r.) gratuliert Collage Litho CEO
Bradley Frew zur erfolgreichen Premiere der Rapida 75
rierung, Wascheinrichtungen für
Farbwalzen, Gummitücher und
Druckzylinder, KBA DensiTronic
und einen ErgoTronic-Leitstand mit
CIP3/JDF-Schnittstelle.
CEO Bradley Frew und Produktionsdirektor Allan Moolman haben mit der Fünffarben-Rapida ihre
Kapazitäten und Möglichkeiten
wesentlich verstärkt. Mit Sonderfarben, Spot- und Flächenlackierungen können nun noch attrak-
tivere Druckprodukte hergestellt
werden. Dies gilt besonders für
Verpackungen, die derzeit schon
etwa 25 Prozent der Gesamtproduktion ausmachen.
Nach der erfolgreichen Premiere gab es Folgeaufträge für die
Rapida 75 in Südafrika. So konnten
Ende Oktober die Verträge für zwei
Maschinen in der Version Rapida
75E für Pro Print in Durban unterzeichnet werden.
Nampak: Packaging Excellence mit neuer KBA Rapida 106
D
er Slogan „Packaging Excellence“ bringt das Leitbild des
südafrikanischen Verpackungsherstellers Nampak auf den Punkt.
Der internationale Konzern mit
Niederlassungen in Afrika und Europa wurde in den vergangenen 90
Jahren weltweit mit einem breit
gefächerten Programm innovativer
Verpackungslösungen aus Papier,
Plastik, Metall und Glas für die
Nahrungsmittel- und Getränkein­
dustrie bekannt. Seit einigen Jahren setzt man verstärkt auf die
moderne Bogenoffset-Technologie
von KBA. So ging Ende 2007 bei
Nampak Cartons & Labels in Johannesburg eine hoch automatisierte
Sechsfarbenmaschine Rapida 105
mit Doppellack- und Hybridausstattung in Produktion. Vor Kurzem hat das Unternehmen in eine
komplett ausgestattete KBA Rapida
106-Sechsfarbenanlage mit Lackturm investiert.
Nampak Cartons & Labels ist
Südafrikas größter Hersteller von
Faltschachtel-Verpackungen. Im Off-­
set­
ver­­
fahren druckt man für bekannte Markenartikler aus der
Automobil-, Getränke-, Nahrungsmittel- und Waschmittelindustrie.
Nampak Cartons & Labels verfügt
landesweit über fünf Produktions­
standorte, von denen drei im Offset- und zwei im Tiefdruck arbeiten. Der Marktanteil beträgt über
40 Prozent. Über 1.000 Beschäftigte in den Fabriken verarbeiten
mehr als 70.000 Tonnen Bedruckstoffe im Jahr.
Die 2007 installierte Sechsfarben-Rapida 105 mit Doppellackund Hybridausstattung war der
Beginn einer neuen Maschinengeneration. General Manager Calvin
de Souza: „Wir hatten uns entschieden, unsere Produktion effizienter
zu gestalten. Auch wollten wir anspruchsvollere Verpackungsdesigns
mit metallisierten Glanz- und anderen Spezialeffekten drucken. Nach
einer schnellen Installation haben
wir sofort vom hohen Leistungspo-
Das Rapida-Duo hat die Produktivität bei Nampak Cartons & Labels entscheidend gesteigert
tenzial der Rapida 105 profitiert.
Der Unterschied zur Vorgängermaschine war wie Tag und Nacht.“
Die neue Rapida 106 SIS-6+L
CX ALV2 ist bis auf den zweiten
Lackturm, die beiden Trockentürme und die Hybridausstattung nahezu identisch konfiguriert. Calvin
de Souza: „Dass wir nicht genau
die gleiche Konfiguration gewählt
haben, hat gute Gründe. Statt
Karton werden bei den Waschmittelherstellern künftig verstärkt
Plastikmaterialien zum Einsatz
kommen. Den Einbruch in diesem
Marktsegment konnten wir jedoch
durch deutliche Zuwachsraten
im Bereich Nahrungsmittel- und
Getränkeverpackungen kompensieren. Die hohe Produktionsgeschwindigkeit von 18.000 Bogen/h
und die extrem kurzen Rüstzeiten
der Rapida 106 helfen uns enorm
bei kleineren und mittleren Auftragsgrößen von 10.000 bis 15.000
mit kurzen Lieferzeiten.“
Report 38 | 2011 51
In Kürze
Artegrafica: Perfekter Start für die IPEX-Rapida in Verona
W
enn ein Druckunternehmen
mit der Botschaft „We print
the impossible“ wirbt, muss es
über Fachkompetenz verfügen. Mit
der Installation der von KBA auf
der letztjährigen IPEX mit „fliegendem Auftragswechsel“ präsentierten Sechsfarben-Anlage Rapida 106
hat die Artegrafica S.r.l. in Verona
eine optimale Basis für ehrgeizige
Qualitäts- und Produktivitätsziele
geschaffen.
Artegrafica-Präsident Antonio
Faccin: „Wir standen terminlich
unter Druck. Gleichzeitig wollten
wir unserer Firmenphilosophie
Rech­­nung tragen, die Qualität und
Innovation bei Neuinvestitionen
seit der Firmengründung als oberste Ziele sieht. Wir versprechen
uns von der neuen Rapida 106
aufgrund des tollen Ausstattungsniveaus entscheidende Verbesserungen beim Kunden-Service.“
Artegrafica wurde 1976 gegründet und hat sich mit seiner
Spezialisierung auf exquisite Bücher- und Katalogproduktionen
Produktionsleiter Simone Zuccotto (l.) und seine Drucker sind stolz auf ihre neue
Hightech-Maschine
einen Namen gemacht. 1998 trat
man der Graphicom-Gruppe (Vicenza) bei und bildete zusammen
mit der Buchbinderei Legatoria
Camisana einen Unternehmensverbund, dessen Leistungs-Portfolio
von bekannten Verlagshäusern, renommierten Kunstgalerien, Museen und Werbeagenturen geschätzt
wird. Das strikte Qualitätsdenken
hat den Erfolg entscheidend geprägt.
In den Hallen von Artegrafica
produzieren bereits drei KBA-Großformatmaschinen Rapida 162a in
Fünffarben-Konfiguration
sowie
seit 2001 eine Sechsfarben-Mittelformatmaschine Rapida 105.
„Wir haben in all den Jahren
mit KBA sehr gute Erfahrungen gemacht“, lässt Antonio Faccin keine
Zweifel an seiner Entscheidung.
„Die Maschine stellt im Mittelformat derzeit den aktuellsten Stand
der Technik dar. Neben den extrem kurzen Rüstzeiten und der
hohen Fortdruckgeschwindigkeit
von 18.000 Bogen/h haben uns die
Direktantriebstechnik DriveTronic
SPC für den simultanen Plattenwechsel, die Inline-Farbmessung
und -regelung mit KBA QualiTronic
professional sowie die parallele
densitometrische und farbmetrische Online-Messung und Regelung mit KBA DensiTronic professional besonders überzeugt. Diese
hocheffizienten Systeme geben unseren Kunden auch bei erforderlichen Reprints die Garantie für ein
makelloses Druckergebnis.“
Zehnfarben-Rapida 106 bei Mondadori Printing
A
uch beim italienischen Druckriesen Mondadori Printing,
einer Gesellschaft des Marktführers Gruppo Pozzoni, ist in der
Opernmetropole Verona eine
Zehnfarben-Mittelformatmaschine
KBA Rapida 106 für den 5 über
5-Druck in Produktion gegangen.
Die hoch automatisierte Anlage ist
die erste Wendemaschine an der
Via Montelungo.
Mondadori Printing liefert unter dem Slogan „Quality at its very
best“ besonders hochwertige Bücher, Magazine und Kataloge weit
über die Landesgrenzen hinaus.
Neben Arnoldo Mondadori Editore
zählen seit langem internationale
Verlagshäuser wie Bertelsmann,
Langenscheidt, Metropolitan Museum, National Geographic, La
Martinière, International Master
Publishers oder Random House zur
Kundschaft.
Von den Produktionsstandorten ist Verona mit Abstand der
52 Report 38 | 2011
größte. Auf 200.000 m2 Produktionsfläche ist man in Vorstufe,
Druck und Weiterverarbeitung
hervorragend ausgestattet.
Seit den 1980er-Jahren wurden
in Verona fünf Akzidenzrotationen
KBA Compacta installiert. Zur Jahr­
tausendwende folgte dann auch im
Bogenoffset KBA-Technologie. Nach
sechs großformatigen FünffarbenRapida 162a investierte Mondadori
Printing 2005 erstmals in eine KBA
Rapida 105 der 18.000er-Gene­­ra­­tion. Mit der neuen Rapida 106Zehnfarbenmaschine will man seine Marktposition weiter stärken.
Simone Boggio, Leiter der
Buch­
produktion in Verona: „Wir
haben ein Allround-Talent gesucht,
das flexibel für die Produktion von
Büchern, Magazinen, Katalogen
und Umschlägen einsetzbar ist
und sich gleichzeitig durch einen
hohen Automatisierungsgrad, kurze Rüstzeiten und maximale Fortdruckgeschwindigkeit auszeichnet.
Simone Boggio, Leiter der Buchproduktion bei Mondadori Printing in Verona, ist sich sicher,
mit der KBA Rapida 106 die richtige Wahl getroffen zu haben
Und die Rapida 106 entsprach genau unserem Kriterien-Katalog.“
„Wir drucken im Dreischichtbetrieb Bücher mit 5.000 Exemplaren Auflage im Durchschnitt aber
auch Katalogumschläge und nutzen
dafür die Stärken der Rapida 106
als Rüstzeitweltmeister und High
Speed-Champion. Dabei garantieren die in die Maschine integrierten automatischen Qualitätssteuerungs- und -überwachungssysteme
exzellente Druckresultate über
den kompletten Auftrag.“
In Kürze
Open House Kleinformat bei KBA North America in Dallas
I
m Sommer 2009 ist die US-amerikanische Niederlassung KBA
North America Inc. von Williston
in Vermont nach Dallas in Texas
umgezogen. Am neuen Standort
in der Nähe des Großflughafens
Dallas/Fort Worth International Airport wurden Vertrieb, Service und
Ersatzteilwesen für Bogen- und
Rollendruckmaschinen inklusive
eines neuen Kundenzentrums für
Druckdemonstrationen unter einem Dach zusammengeführt.
Mitte Januar 2011 hatte KBA
North America nun zusammen
mit der Printing & Imaging Association of MidAmerica Kleinformatdrucker aus Texas zu einem
ganztägigen Open House in das
Kundenzentrum der modernen
Hauptniederlassung
eingeladen,
um den Fachleuten das in den
USA noch nicht so bekannte KBAAngebot in den kleinen Formaten,
die Genius 52UV und Rapida 75E,
Sehr gut besucht war das Open House über Innovationen im Kleinformat im neuen Democenter von KBA North America Inc. in Dallas, Texas
in Theorie und Praxis vorzustellen.
Etwa 85 Drucker und Lieferanten
aus Texas folgten der Einladung.
Mark Hischar, Präsident und
CEO von KBA North America, wies
in seiner Begrüßung auf die Notwendigkeit moderner Technik in
einem sehr wettbewerbsintensiven
Umfeld hin. Neben den Vorträgen
von Eric Frank (Vice President Marketing) über die heute notwendige
Vermarktung von Druckdienstleistungen und von Chris Travis
(Director of Technology) über
Möglichkeiten der Differenzierung
im Bereich Druckveredelung und
nicht alltägliche Bedruckstoffe waren die Teilnehmer insbesondere
von den Druckvorführungen angetan. So wurde auf der Rapida 75
u. a. ein Job mit Lackierung und Inline-Stanzung bei 15.000 Bogen/h
gezeigt. Auf der Genius 52UV dominierte der Foliendruck, u. a. mit
Lentikular-Motiven. Zufrieden und
bepackt mit Druckmustern gingen
die Gäste am Abend nach Hause.
Compacta 215 produziert bald in Hongkong
D
ie Schweizer Ringier-Gruppe
zählt zu den führenden europäischen Medienunternehmen und
ist mit elf Druckstandorten von
West- und Osteuropa bis nach Asien global vertreten. Auch in Hongkong unterhält der Global Player
ein Produktionswerk. Dort wird
bald eine Akzidenzrolle KBA Compacta 215 produzieren.
Mit 7.500 Mitarbeitern verlegt und druckt das multinationale Medienunternehmen mehr als
120 Zeitungen und Zeitschriften,
hält wesentliche Beteiligungen
an Fernseh- und Radiokanälen,
produziert und vermarktet über
20 Fernsehsendungen, organisiert
Events und Konzerte mit Ticketing
und betreibt mehr als 80 Web- und
Mobile-Plattformen.
1989 startete Ringier das Engagement in Asien mit einem 50:50
Druck-Joint-Venture in Hongkong.
Seit 2001 besitzt man die Ringier
Print (HK) Ltd. alleine und ist seit
1997 auch in anderen Teilen der
Volksrepublik China erfolgreich
tätig.
Ringier China beschäftigt rund
590 Mitarbeiter. In Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern
werden in Shanghai und Beijing
City-Guides sowie eine Buchreihe
für Touristen in chinesischer Sprache produziert. Das Contract Publishing-Unternehmen Asia Inflight
Ltd., eine Tochtergesellschaft der
Ringier Pacific Ltd. in Hongkong,
fertigt Bordmagazine für zahlreiche
chinesische Fluggesellschaften.
Bei der jüngsten Neuinvestition
für den Druckstandort Hongkong
entschied man sich nach umfassenden Maschinenbesichtigungen
für die weltweit eingesetzte KBA
Compacta 215. Sie soll Teile des
vorhandenen Portfolios produzieren und künftige Druckproduktionen im Auflagenbereich zwischen
10.000 und 200.000 Exemplaren
abdecken. Die bestellte 16-SeitenRotation mit vier Druckeinheiten
und einem F3-Greiferfalzapparat
verfügt über eine Abschnittlänge
von 578 mm, eine max. Bahnbreite
von 1.000 mm und eine maximale
Produktionsgeschwindigkeit von
Die Belegschaft von Ringier Print am Standort Hongkong freut sich auf die neue 16-Seiten-Rolle
KBA Compacta 215
55.000 Zyl.U/h. Sie wird in diesen
Tagen mit manueller Papierrollenzuführung, ErgoTronic-Leitstand-
technik, LogoTronic-Voreinstellsystem und QuadTech-Farbregelanlage
ausgeliefert.
Report 38 | 2011 53
In Kürze
Comet-Wachstum in Russland und China
Geschäftsführerin Ludmila Pimenova von
Prime Print und KBA-Vertriebsleiter Ulf Funke
besiegeln mit Handschlag die Erweiterung der
in Moskau produzierenden Comet-Rotation
F
ür die 2004 in Betrieb genommene und 2007 erweiterte einfachbreite KBA Comet-Rotation
hat die russische Druckerei Prime
Print in Moskau einen weiteren
Ausbau in Auftrag gegeben. Auch
beim chinesischen KBA-Stammkunden Henan Daily Newspaper Group in Zhengzhou wird die
dritte KBA Comet-Maschinenlinie
an das wachsende Druckvolumen
angepasst.
Die sehr gut ausgelastete KBA
Comet bei Prime Print wird um
einen weiteren Pastoline-Rollenwechsler und einen 4/4-Druckturm mit automatischen Farb- und
Schnittregisterregelungen ergänzt.
Nach dem Ausbau verfügt die Moskauer Comet-Linie über zehn Rollenwechsler, acht Drucktürme und
zwei KF 3-Klappenfalzwerke. Die
maximale Seitenkapazität liegt bei
80 Broadsheet- bzw. 160 Tabloidseiten, davon bis zu 64 bzw. 128
vierfarbig. Gesteuert wird sie über
vier Leitstände mit Arbeitsvorbereitungs- und Voreinstellsystem
Print 4 von EAE.
Auf der KBA Comet wird die
Moskauer Auflage der populären
Zeitung Komsomol’skaja prawda
mit täglich bis zu 160.000 Exemplaren gedruckt. Dazu kommt
mit 350.000 Exemplaren die wö-
Mit der dritten KBA Comet wird die Henan Daily Newspaper Group in Zhengzhou zum größten
Anwender dieses Maschinentyps im Reich der Mitte
chentlich erscheinende Ausgabe
der Komsomol’skaja prawda mit
dem Titel Tolstuschka. Neben täglich erscheinenden Zeitungen und
Werbeblättern umfasst das Produktspektrum kostenlose Stadtzeitungen, kommunale Titel, Anzeigenzeitungen und TV-Guides.
Die dritte KBA Comet bei der
chinesischen Henan Daily Newspa-
per Group in Zhengzhou geht in
Kürze mit dem auf vier Achtertürme, vier Rollenwechsler und
zwei Falzwerke erweiterten Lieferumfang in Betrieb. Bereits seit
2001 bzw. 2005 produzieren in
der Hauptstadt der Provinz Henan
zwei Comet-Linien mit insgesamt
acht Drucktürmen und vier Falzwerken.
Weitere Comet-Anlage für News Limited in Australien
N
ach der 2004 installierten KBA
Comet-Anlage bei The Gold
Coast Bulletin in Molendinar/
Queens­land und der 2009 in Hobart/Tasmanien in Betrieb gegangenen Comet-Rotation bestellte der
australische Medienkonzern News
Limited im Herbst vergangenen
Jahres auch für den Druckstandort Darwin im Northern Territory
diese weltweit eingesetzte einfachbreite Achterturmrotation. Ab
Ende des Jahres wird sie die Nor­
thern Territory News drucken.
Die 1952 gegründete Tabloidzeitung Northern Territory News
erscheint mit einer Tagesauflage von rund 47.000 Exemplaren
(am Samstag 55.000 Exemplare)
im dünn besiedelten Bundesstaat
Northern Territory. Der Verbreitungsschwerpunkt der Zeitung mit
zahlreichen Lokalausgaben liegt in
der Hauptstadt Darwin. Dort leben
ca. 120.000 von insgesamt rund
250.000 Einwohnern des von der
Rohstoffförderung,
Rinderzucht
und vom Tourismus geprägten Lan-
54 Report 38 | 2011
Die Rollenwechsler der
KBA Comet-Anlage für
die Northern Territory
News in Darwin/
Australien stehen
auf der Bedienseite
rechtwinklig zu den
Drucktürmen
desteils. Die Sonntagszeitung The
Sunday Territorian, der Northern
Territory Business Review, regionale Ausgaben, Vordrucke und das
Boulevardblatt Darwin Sun sollen
ebenfalls auf der neuen Anlage gedruckt werden. Alle Titel werden
von News Limited herausgegeben.
Die jüngste Comet besteht aus
vier Pastoline-Rollenwechslern, vier
Drucktürmen und einem DoppelKlappenfalzwerk im Zylindersystem 2:3:3. Sie kann in Doppelproduktion bis zu 75.000 vierfarbige
Zeitungen drucken. Bei einer Abschnittlänge von 578 mm liegt die
mögliche Papierbahnbreite zwischen 630 und 870 mm, wobei
hauptsächlich die Standardbreite
von 810 mm genutzt werden soll.
Zum Lieferumfang gehören zwei
KBA-Leitstände mit Voreinstellsystem, RIP-Schnittstelle und ein
Diagnose-PC für die Fernwartung.
In Kürze
Wissenstransfer: Russische Drucker in norddeutschen Druckereien
Wolfgang Rolla du Rosey, Geschäftsführer von terminic in Bremen, erläutert den Druckfachleuten
aus Russland die Herstellung von Wandplanern
E
nde Oktober 2010 besichtigten
russische Druckfachleute norddeutsche Druckbetriebe, die mit
KBA-Bogenoffsetmaschinen produ-
zieren. Die Teilnehmer aus Akzidenzbetrieben in Moskau, St. Petersburg sowie Joschkar-Ola in der
autonomen Republik Mari El inter-
essierten sich besonders für Organisation und Verfahrenstechniken.
Ziele der Informationsreise waren
Mensing Druck & Verpackung in
Norderstedt, Weber Druck + Display in Weyhe, terminic in Bremen
sowie die Druckerei Weidmann in
Hamburg.
Überrascht waren die Delegationsmitglieder von der Vielfalt.
Von der familiengeführten Druckerei mitten im Wohngebiet über
den Verpackungsdrucker, der als
erster in Deutschland die Drucke
mit DensiTronic PDF gegen die
Vorstufendaten prüft, über den auf
Plastikmaterialien spezialisierten
UV-Drucker bis hin zum Spezialisten für Wandplaner reichte das
Spektrum. Alle besuchten Betriebe sind gut durchorganisiert, sehr
Sechster KBA Cortina User Workshop
sauber und zeichnen sich durch ein
hohes Qualitätsbewusstsein aus.
Besonders beeindruckt waren die
Fachleute von terminic und vom
UV-Spezialisten Weber Druck +
Display. Dort sahen sie die Produktion von Werbedias, Lentikulare
und elektrostatisch aufgeladenen
Spezialfolien, wie sie im GuerillaMarketing zum Einsatz kommen.
Alles in allem eine gelungene Reise
mit vielen wertvollen Tipps und Informationen.
IMPRESSUM
Report
ist die Kundenzeitschrift der
Unternehmensgruppe
Koenig & Bauer (KBA):
Koenig & Bauer AG, Würzburg
Friedrich-Koenig-Straße 4
97080 Würzburg
Deutschland
Telefon:0931/909-4336
Telefax:0931/909-4101
www.kba.com
E-Mail: [email protected]
Koenig & Bauer AG, Radebeul
Friedrich-List-Straße 47
01445 Radebeul
Deutschland
Telefon:0351/833-2580
Telefax:0351/833-1001
www.kba.com
E-Mail: [email protected]
KBA-MetroPrint AG
Benzstraße 11
97209 Veitshöchheim
Deutschland
Telefon:0931/9085-0
Telefax:0931/9085-100
www.kba-metroprint.com
E-Mail: [email protected]
Foto: Hanser, Südkurier
KBA-Grafitec s.r.o.
Über das exzellente Druckergebnis der KBA Cortina 6/2 freuen sich v.l.n.r.: Michael Schäfer, Technischer Leiter Südkurier GmbH, Marco Rauber,
Leiter Druckvorstufe Freiburger Druck GmbH & Co. KG (Badische Zeitung) und Patrick Zürcher, Betriebsleiter Freiburger Druck
I
m September 2010 trafen sich
beim SÜDKURIER Medienhaus
in Konstanz am Bodensee die Anwender der ohne Wasser druckenden KBA Cortina zum sechsten
Mal zum alljährlichen User Workshop. Dort produzieren seit einem
guten Jahr zwei dreifachbreite
48-Seiten-Rotationen KBA Cortina
6/2 umweltfreundlich und in her-
vorragender Qualität die Tageszeitung Südkurier, Anzeigenblätter,
Beilagen, Sonderpublikationen und
zahlreiche qualitativ anspruchsvolle Fremdprodukte. Technischer Leiter Michael Schäfer zeigte sich mit
der Qualität und Wirtschaftlichkeit
der hoch automatisierten wasserlosen Offsetrotation sehr zufrieden.
Die Cortina sei genau das, was man
für die Herausforderungen der Zukunft gesucht habe und eröffne in
qualitativer und ökologischer Hinsicht enorme Potenziale, die man
in Konstanz auch nutzt. Bei der
Anlage am Bodensee ist die im wasserlosen Offsetdruck erforderliche
Temperierung erstmals komplett in
die Maschine integriert. Dies spart
erheblich Platz und Energie.
Opocenská
83
ˇ
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Tschechische Republik
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Direktor Kommunikation
der KBA-Gruppe, Würzburg
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Report 38 | 2011 55