Jumbo-Parade im Fernen Osten
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Jumbo-Parade im Fernen Osten
www.kba.com 1|2011 PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN 38 Aus dem Inhalt KBA Editorial2 Erster Superjumbo in Südostasien: Diese beeindruckende Sechsfarbenanlage KBA Rapida 185 mit Lackturm druckt seit einigen Monaten bei Linocraft Printers in Johor Bahru, Malaysia, großformatige Umverpackungen für Staubsauger und andere Markenartikel in exzellenter Offsetqualität. Sie macht dies in einem Durchlauf. Maschinen mit kleineren Formaten brauchen dafür mehrere Gänge Foto: Linocraft Printers In den Emerging Markets geht die Post ab Jumbo-Parade im Fernen Osten D ie mit ihren Folgen in einigen Branchen und Regionen immer noch spürbare Finanzkrise hat die Gewichte in der Weltwirtschaft weiter in Richtung Fernost und Lateinamerika verschoben. In vielen sogenannten Emerging Markets, allen voran China, hat das Wachstum auch während der globalen Turbulenzen kaum Pause gemacht. Davon profitierten seit Jahren exportintensive Industriezweige wie die deutschen Automobil- und Maschinenbauer. Sie konnten damit den Einbruch in vielen etablierten Märkten zumindest abfedern. Mehr Wachstum bedeutet mehr Wohlstand und dieser wiederum mehr Konsum durch mehr Menschen. Dies fördert automatisch den Bedarf an Gedrucktem. So löste China inzwischen Deutschland nicht nur als Exportweltmeister ab. Das Reich der Mitte etablierte sich wohl endgültig auch als weltgrößter Absatzmarkt für Bogendruckmaschinen. Längst sind in den boomenden Wachstumszentren des Fernen Ostens und Südamerikas nicht mehr nur Gebrauchtanlagen und einfach ausgestattete Druckmaschinen von der Stange im Klein- oder Mittelformat gefragt. Führende Druckereien orientieren sich auch dort zunehmend an den technologischen Trends in den klassischen Industriestaaten. Weitgehend automatisierte, lange B1-Wendemaschinen mit Plattenzylinder-Direkt- antrieben und Inline-Farbregelung stehen inzwischen regelmäßig in den KBA Rapida-Referenzlisten für Fernost, ebenso immer besser ausgestattete Großformat- und sogar Supergroßformatanlagen für namhafte Adressen im Akzidenz-, Bücher- und Verpackungsdruck. Mit mehr als 30 gelieferten KBAGroßformatmaschinen führte China 2010 die internationale JumboParade an. In Malaysia, Indonesien und Indien ist ebenfalls ein Trend zu größeren Formaten erkennbar. Da passt eben mehr auf den Bogen. Auch viele Internet-Drucker haben dies längst erkannt. Klaus Schmidt [email protected] Bogenoffset KBA steigt in Digitaldruck ein 3 DriveTronic SPC setzt sich durch 4 Rapida 106: Innovationen für mehr Performance 6 Kanada: Boehmer Box 8 Polen: Doppellack und mehr 9 KBA PressConsum: Optimierte Verbrauchsmittel 10 Türkei: Rapidas setzen Trend 12 USA: 2. Jumbo im Orange County 15 Route 75: Hier druckt der Chef 16 Brasilien: Rapida 75 kommt an 19 Schweiz: 2 x Rapida 106 20 Moderne Drucktechnik in Brasilien gefragt 22 Aktuelles Interview zur Inline-Farbregelung24 Rapida-Jumbos immer leistungsstärker 26 UK: KBA-Dreierpack 28 Schlüsselfertige Offsetlösung für CRP Packaging Group 30 Rollenoffset Österreich: a-Print und NÖP investieren KBA C16: Ideal für viele Jobwechsel Bücherdruck: Commander CT bei CPI in Frankreich Zeitungsdruck Matthias Tietz berichtet über Erfahrungen mit der Cortina Deutschland: Kompakte Achtertürme setzen sich durch Schweden: Bonnier-Gruppe bestellt Commander CT Commander CT 6/2 auch für die Mozartstadt Workflow-Optimierung mit KBA PressNet 31 32 34 36 39 42 43 44 UV- und Kennzeichnungstechnik Genius 52UV in Malaysia 46 Mey Bodywear mit laseraktivierten Etiketten 47 In Kürze48 Report 38 | 2011 1 Editorial Geschäftsjahr 2010: Auf volatilen Märkten gut behauptet KBA legt zu und stellt sich der Herausforderung Digitaldruck Verehrte Kunden und Freunde unseres Hauses, Helge Hansen, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG wir Druckmaschinenbauer spüren seit einem Jahr den unerwartet raschen Aufschwung nach der globalen Wirtschaftskrise in unseren Auftragsbüchern, allerdings weniger intensiv als andere Bereiche der Investitionsgüterindustrie. Mit etwa 4,5 Mrd. Euro erreichte das Weltmarktvolumen für neue Druckanlagen (ohne Digitaldruck) in 2010 nur etwa die Hälfte des Vorkrisenniveaus. Wir gehen aber davon aus, dass der moderate Branchenaufschwung der letzten zwölf Monate anhalten wird, falls es nicht durch die politische Entwicklung in Nordafrika und die immer noch nicht überwundene Schuldenkrise in Teilen Europas erneut zu weltwirtschaftlichen Turbulenzen kommt. Die regionalen Unterschiede in der Marktdynamik haben sich verstärkt. China und andere Emerging Markets in Fernost und Lateinamerika boomen. Spürbar aufwärts ging es 2010 ebenfalls in Deutschland, Mittelund Osteuropa und Zukunftsmärkten wie der Türkei. Dagegen haben sich Südeuropa, das Vereinigte Königreich und die USA noch nicht vom tiefsten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten erholt. Erhebliche Unterschiede gibt es ebenfalls zwischen den einzelnen Printgattungen. Während die Nachfrage aus dem Verpackungsdruck und medienfernen Druckanwendungen deutlich angezogen hat, ist die Investitionsbereitschaft bei direkt mit dem Internet oder elektronischen Lesegeräten konkurrierenden Druckbereichen weiter recht verhalten. Auf volatilen Märkten hat sich die KBA-Gruppe 2010 gut behauptet und liegt mit ihren Zuwachsraten im Branchenvergleich vorne. Im Konzern stiegen gegenüber 2009 der Auftragseingang um 45,4 Prozent, der Umsatz um 12,3 Prozent und der Auftragsbestand am Jahresende um 31,6 Prozent. Das schon im Vorjahr mit 2,7 Mio. Euro positive Vorsteuerergebnis verbesserte sich ebenfalls auf 15,3 Mio. Euro. Neben Bogenoffsetmaschinen hatten Nischenprodukte einen wesentlichen Anteil an der positiven Geschäftsentwicklung. Dagegen trugen Rotationsanlagen für den Akzidenz- und Zeitungsdruck trotz unserer sehr guten Marktposition und der weiter hinten in dieser Ausgabe des KBA Report publizierten erfreulichen Verkaufserfolge aufgrund der geschrumpften Weltnachfrage und der weitgehend abgearbeiteten Auftragsbestände aus guten Zeiten 2010 weniger zum Umsatz und Ergebnis bei als in den Vorjahren. In diesem Marktsegment besteht immer noch Konsolidierungsbedarf. Trotz Wirtschaftskrise und Medienwandel mit allen damit verbundenen gravierenden Folgen für unser Geschäft ist KBA in den vergangenen drei Jahren ohne externe Finanz- und Kapitalhilfen ausgekommen. Wir haben den Umbruch in der Branche und im eigenen Unternehmen aus eigener Kraft bewältigt. Dies, die geringe Verschuldung und die immer noch beachtliche Eigenkapitalquote von 39 Prozent unterscheiden KBA in positiver Weise von vielen anderen Unternehmen der Branche. Neben den schon kurz nach Ausbruch der Krise eingeleiteten umfassenden Konsolidierungs- und Einsparmaßnahmen hat die frühzeitige Diversifizierung in weniger konjunktursensible Märkte durch meine Vorgänger wesentlich bei der Bewältigung des Strukturwandels geholfen. Da der Markt für konventionelle Offsetdrucktechnik deutlich kleiner geworden ist, haben wir Anfang März 2011 erneut einen wichtigen Schritt zur Erweiterung unserer ohnehin breiten Produkt- und Dienstleistungspalette für die Druckindustrie um das zukunftsträchtige Geschäftsfeld Digitaldrucktechnik getan. Dabei unterscheidet sich unser Ansatz deutlich von dem unserer Mitbewerber. KBA hat keine Vertriebs- und Servicevereinbarung mit einem etablierten Hersteller über bereits am Markt verfügbare digitale Drucktechnik abgeschlossen, sondern wird selbst in Deutschland eigene Digitaldruckmaschinen für geeignete Marktsegmente auf der Basis praxisbewährter Technik entwickeln, produzieren und vermarkten. Mit RR Donnelley, dem größten Druckereikonzern der Welt, haben wir dafür den idealen Partner gefunden. Ein erstes Ergebnis dieser Kooperation werden Sie auf der drupa im nächsten Jahr sehen. Mehr Informationen dazu auf der nächsten Seite. Wir sind zuversichtlich, dass wir trotz der zuletzt wieder gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im Marktumfeld und der regional immer noch sehr unterschiedlichen Branchenentwicklung die positive Geschäftsentwicklung bei KBA im weiteren Jahresverlauf fortsetzen können. Ihnen und Ihrem Unternehmen wünsche ich ebenfalls viel Glück und Erfolg angesichts der vor uns allen liegenden Herausforderungen. Ihr Helge Hansen 2 Report 38 | 2011 Sic her hei tsd Meta lldru ck Digitaldruck | Neues Geschäftsfeld ruc u ack rp Ve k k ruc sd ng Bogenoffset Kennzeichnungstechnik Dig k ruc n itu Ze ita Akzidenzdruck gsd ldr uck In Kooperation mit RR Donnelley, dem größten Druckkonzern der Welt, erweitert KBA seine ohnehin breite Produktpalette für die Druck- und Medienindustrie um das neue Geschäftsfeld Digitaldrucktechnik Entwicklungsvereinbarung mit RR Donnelley KBA steigt in die Digitaldrucktechnik ein Auf der Basis einer Entwicklungs- und Kooperationsvereinbarung mit dem weltgrößten, global tätigen Druckereikonzern R. R. Donnelley & Sons Company in Chicago (RRD) erweitert KBA sein breites Produktportfolio im Offset und anderen konventionellen Druckverfahren um das wachstums trächtige Geschäftsfeld Digitaldrucktechnik. D ie am 1. März bekannt gegebene Kooperation sieht die Weiterentwicklung, Herstellung und den Verkauf zukunftsträchtiger Digitaldrucklösungen durch KBA auf der Grundlage der in den letzten zehn Jahren von RR Donnelley entwickelten und in RRD-Betrieben bewährten Apollound sonstigen Inkjet-Digitaldrucktechnologien vor. Integration der RRD-Inkjettechnologie in neue KBA-Plattform Die von Koenig & Bauer weiterentwickelten Digitaldruckanlagen sollen bei KBA in Deutschland produziert und mit eigenem Know-how an die spezifischen Anforderungen der für digitale Druckanwendungen in Frage kommenden Marktsegmente Akzidenz-, Bücher-, Verlags-, Verpackungs-, Sicherheits- und Zeitungsdruck angepasst werden. Bereits auf der nächsten drupa im Mai 2012 will KBA die erste Digitaldruckmaschine präsentieren. Kooperation von zwei Innovatoren bringt Vorteile für die Anwender Mehr als nur ein Vertriebsund Serviceabkommen Thomas J. Quinlan III, Präsident und CEO von RR Donnelley: „RR Donnelley und KBA waren in ihrer langen Geschichte in ihrem jeweiligen Industriezweig bei Innovationen häufig führend. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir mit unseren beachtlichen F&E-Ressourcen von zusammen fast 1.000 Ingenieuren und Wissenschaftlern die nächste Generation digitaler Drucktechnologien entwickeln können. Diese Verbindung bringt Vorteile für unsere bisherigen Kunden und ermöglicht es, die von RR Donnelley entwickelten und bereits eingesetzten innovativen Digitaldrucklösungen durch KBA weiter zu optimieren und einem breiteren Anwenderkreis zugänglich zu machen.“ Helge Hansen, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG: „Bei der Suche nach Möglichkeiten zur zukunftsorientierten Erweiterung unserer heute schon sehr breiten Produktpalette haben wir in den letzten 18 Monaten viel Zeit in die Analyse der aktuellen und künftig absehbaren Digitaldrucklösungen investiert. Am Ende kamen wir zu dem Ergebnis, dass RR Donnelley mit seiner aus eigener Initiative für die eigenen Bedürfnisse entwickelten und im harten Produktionsalltag seit Jahren bewährten Digitaldrucktechnologie der ideale Partner für KBA auf diesem für uns neuen Gebiet ist. Dafür sprechen die langjährigen Erfahrungen von RRD mit dieser Technologie und die sich daraus ergebenden guten Perspektiven für die Zukunft. Die getroffene Vereinbarung geht weit über die kürzlich bekannt gegebenen Vertriebs- und Serviceabkommen unserer Mitbewerber für bereits am Markt verfügbare Digitaldruckanlagen hinaus. Wir wollen neben unserem Kerngeschäft mit Offsettechnik in enger Partnerschaft mit RRD und anderen, schon heute mit RRD kooperierenden Lieferanten so schnell wie möglich der Printmedienindustrie praxis orientierte und zukunftsfähige Digitaldrucklösungen anbieten.” Weitere Informationen zur Entwicklungskooperation mit RRD, zur daraus entstehenden KBA-Digitaldruckplattform der nächsten Generation und zu deren Zielmärkten sollen zu gegebener Zeit vor der drupa-Premiere bekannt gegeben werden. Klaus Schmidt [email protected] Report 38 | 2011 3 Bogenoffset | Technik Die 100. Maschine mit DriveTronic SPC für den belgischen Spielkartenproduzenten Cartamundi kurz vor ihrer Auslieferung. Sie ist mehr als 28 m lang KBA-Leitmonteur Uwe Teise mit dem Schild, das den Anleger der neuen Rapida 106 für Cartamundi als 100. Maschine mit Einzelantriebstechnik DriveTronic SPC schmücken wird KBA DriveTronic SPC an der Rapida 106 schon fast Alltag Plattenzylinder-Einzelantriebstechnik setzt sich immer mehr durch Im März 2011 lieferte das KBA-Werk Radebeul die 100. Mittelformatmaschine Rapida 106 mit Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronic SPC für den simultanen Druckplattenwechsel an den belgischen Spielkartenproduzenten Cartamundi. Die Zahl der mit Plattenzylinder-Einzelantrieben bestellten Maschinen hat sich mittlerweile auf über 120 erhöht. Beim Rüstzeitweltmeister wird diese moderne Antriebstechnologie immer mehr zum Alltag, denn die wirtschaftlichen Vorteile rechtfertigen in der Regel die etwas höheren Investitionskosten. I m September 2007 hatte KBA die im Rollenoffsetdruck schon Mitte der 1990er-Jahre eingeführte Einzelantriebstechnologie nach ausführlicher Industrieerprobung in mehreren Druckereien auch für den Bogenoffsetdruck auf den Markt gebracht und dann zur drupa 2008 an der neuen KBA Rapida 106 einem breiten internationalen Fachpublikum präsentiert. Dank des mit Plattenzylinder-Direktantrieben möglichen extrem schnellen Plattenwechsels bis hin zur Option „Fliegender Auftragswechsel“ ohne Maschinenhalt (KBA Flying JobChange) bestätigt die Rapida 106 immer wieder ihren Ruf als Rüstzeitweltmeister. Rüstzeitweltmeister als Geschäftsstrategie Die Produktion von 15 Druckjobs à 500 Bogen innerhalb einer Stunde wie auf der drupa 2008 und bei 4 Report 38 | 2011 vielen Druckdemonstrationen im KBA-Kundenzentrum gezeigt, sind kein Marketing-Gag, sondern unter bestimmten Rahmenbedingungen eine jederzeit wiederholbare Realität. Viele Anwender nutzen inzwischen die Rüstzeitvorteile entsprechend ausgestatteter Rapida 106-Anlagen für ihr Geschäftsmodell und spezialisieren sich gezielt auf Kleinauflagen mit kurzen Lieferzeiten. Rapida 106-Anlagen mit DriveTronic SPC in unterschiedlichsten Konfigurationen haben heute einen festen Platz in den Druckereien dieser Welt. Durch parallel zum Plattenwechsel ablaufende Rüstund Waschvorgänge schlägt der automatische Austausch der Druckplatten effektiv mit „null“ Minuten zu Buche (s. Abb. rechts). Den fliegenden Auftragswechsel mit KBA Flying JobChange nutzen mit Vierfarben-Wendemaschinen bis- her vor allem Drucker von einfarbigen Taschenbüchern oder Bedienungsanleitungen in kleinen Auf lagen, aber auch Anwender längerer Maschinen für den „fliegenden Sprachwechsel“ und Ähnliches. 100. Maschine mit DriveTronic SPC für Cartamundi Mehr als die Hälfte der bisher mit Plattenzylinder-Direktantrieben ausgestatteten Rapidas sind lange Wendemaschinen mit acht oder Auftragswechselprogramm Gummituchwaschen Druckzylinderwaschen Druckplattenwechsel Kontrollabzug Farbmess- und Regelsystem Einstellungen (Register/Profil) Maschine ohne Einzelantriebstechnologie: 17 Minuten KBA Rapida 106-8 SW4 mit DriveTronic-Technologie: 7 Minuten 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Zeit in Minuten Rüstzeitdiagramm für eine Rapida 106 mit und ohne DriveTronic SPC. Die Zeiteinsparung mit diesem innovativen Feature liegt bei zehn Minuten pro Auftrag Schon seit 2006 ist der schnelle Plattenwechsel mit DriveTronic SPC an der Vorgängermaschine der heutigen Rapida 106 bei Stürtz in Würzburg Tagesgeschäft Gleich vier Rapida 106-Anlagen mit DriveTronic SPC und Flying JobChange sind bei Ten Brink im niederländischen Meppel im Einsatz zehn Druckwerken und Bogenwendung für die 4 über 4- oder 5 über 5-Produktion bzw. noch längere Anlagen mit Lack für die Inline-Veredelung. So hat die Nummer 100 in der KBA DriveTronic SPC-Referenzliste bei über 28 m Gesamtlänge 14 Druck-, Lack- und Trockenwerke und eine dreifache Auslageverlängerung. Sie geht in diesen Wochen bei Cartamundi in Belgien in Produktion. Neben dem Akzidenz- und Bücherdruck kommt die Direktantriebstechnik zunehmend im Verpackungsdruck zum Einsatz, denn auch dort sinken tendenziell die Auflagen. Entsprechend ausgestattete Rapida 106-Anlagen produzieren beispielsweise bei den deutschen Kunden Ellerhold AG in Witten, STI in Lauterbach, Mensing Druck und Verpackung ist die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS. Sie kommt inzwischen bei drei Vierteln aller Rapida 106-Anlagen zum Einsatz und ist damit bei dieser 18.000 Bogen/h schnellen Hightech-Maschine fast schon Standard. in Norderstedt oder Mugler-Druck in Hohenstein-Ernstthal, aber auch bei vielen ausländischen Anwendern. Einzelantriebe im weltweiten Einsatz bewährt Inzwischen sind Rapidas mit DriveTronic SPC in 20 europäischen und außereuropäischen Ländern bis hin nach Kuwait und Indonesien oder den USA im Einsatz. Auch Druckbetriebe in Kasachstan oder China arbeiten mit dieser Technik. Die Vorteile haben sich herumgesprochen. Die Quote der Anlagen mit Plattenzylinder-Direktantrieben steigt. Inzwischen werden rund 40 Prozent der Rapida 106-Anlagen mit DriveTronic SPC bestellt. DriveTronic SPC ist nicht das einzige Modul des DriveTronicBaukastens. Noch häufiger gefragt DriveTronic-Familie steht für marktorientierte Innovation Beim wellenlosen Anleger Drive Tronic Feeder – einem weiteren KBA-Unikat – gilt dies über die Rapida 106 hinaus für alle Rapidas vom Mittel- bis zum Supergroßformat. Auch hier übernehmen elektronisch geregelte Einzelantriebe alle Bewegungsfunktionen. Die früher bei KBA und heute noch bei anderen Anbietern übliche Längswelle zur Maschine ist Vergangenheit, ebenso verschleißanfällige Getriebe und viele andere Bei der Imprimerie Montligeon in Saint Hilaire le Châtel/Frankreich produzieren zwei Achtfarben-Rapida 106 mit Bogenwendung für die 4 über 4-Produktion und eine weitere als Fünffarben mit Lack. Eine der beiden Achtfarbenmaschinen ist mit DriveTronic SPC ausgestattet. Ihre Produktivität liegt gut 40 Prozent über der Maschine ohne dieses Feature Baugruppen. Mit dem DriveTronic Feeder ist bei Stoppern sogar das Rückwärtsfördern der Bogen vom Anlegtisch zurück auf den Stapel möglich. Dies kann kein konventioneller Anleger. Und natürlich ermöglicht der konsequente Einsatz der Einzelantriebstechnik auch die komplette Voreinstellung des Anlegers beim Auftragswechsel vom Leitstand. Ein wichtiger Beitrag zur Rüstzeitsenkung. Mit anderen Worten: KBA hat einen beachtlichen technischen Vorsprung bei der Nutzung der zukunftsorientierten Einzelantriebstechnologie. Und hinter KBA Drive Tronic verbergen sich keine Hilfsantriebe mit Kupplungen, wie sie bei anderen Fabrikaten nur für den Plattenwechsel oder für andere Rüstvorgänge genutzt werden. KBA DriveTronic-Antriebe erfüllen ihre jeweilige Funktion auch im Fortdruck – und dies mit hoher Zuverlässigkeit. Dies gilt nicht nur für Bogenmaschinen, sondern ebenso für die Rolle. Auch dort ist KBA bisher der einzige Anbieter, der schon lange getriebefreie Druckeinheiten mit AC-Antrieben für jeden einzelnen Zylinder an den Kompaktanlagen Cortina und Commander CT ohne Probleme im Einsatz hat. Die Einzelantriebstechnik bietet sowohl dem jeweiligen Druckanwender als auch den Maschinenbedienern einen erheblichen Zusatznutzen in puncto Ergonomie, Flexibilität, Zeit und Wirtschaftlichkeit. Und darauf kommt es bei marktorientierten Innovationen letztendlich an. Martin Dänhardt [email protected] Report 38 | 2011 5 Bogenoffset | Innovation Ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS Nicht mehr ganz neu, aber nach wie vor am Markt einzigartig ist die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS (Sensoric Infeed System). Sie ist vollkommen rüstzeitfrei, kennt weder Einstell- und Ziehfehler und verursacht auch keine Markierungen auf empfindlichen Bedruckstoffen. Das Funktionsprinzip ist simpel und genial. Ein Sensor ermittelt die seitliche Bogenposition auf dem Anlegtisch. Auf dem Weg der Bogenübergabe an das erste Druckwerk bewegt die Greiferleiste der Übergabetrommel den Bogen an das im Leitstand eingestellte seitliche Format. Der so genannte Ziehweg beträgt ± 5 mm. Der Bogentransport in die Anlagelinie wird durch VakuumVortriebselemente unterstützt. Damit ist eine sanfte Bogenführung zu den Vordermarken sicher gestellt. Diese Investition in eine unterbrechungsfreiere Produktion lohnt sich in jedem Fall. Einzelantriebstechnologie DriveTronic SPC DriveTronic SPC (Simultaneous Plate Change) bedeutet einen Einzelantrieb für jeden Plattenzylinder, bei KBA direkt ohne Kupplungen und Hilfsantriebe. Aufgrund der fehlenden mechanischen Verbindung des Plattenzylinders zum Antriebs-Räderzug der Maschine können nahezu alle Rüstprozesse parallel erfolgen. Dies spart die Zeit, die der Rüstzeitweltmeister nicht hat. Der Plattenwechsel erfolgt durch die parallelen Prozesse in null Sekunden. In Verbindung mit der schnellen Wascheinrichtung KBA CleanTronic Synchro wird das Potenzial der Einzelantriebstechnologie konsequent ausgeschöpft. Simultanes Waschen mit CleanTronic Synchro CleanTronic Synchro ist ein Waschsystem mit zwei Waschbalken. Der Waschbalken für das Gummituch sitzt leicht zugänglich über dem Gegendruckzylinder. Der zweite Balken unter dem Gegendruckzylinder kann einfach und bequem über ein Schienensystem aus der Maschine entnommen werden. Für jedes Druckwerk lassen sich 6 Report 38 | 2011 Der ErgoTronic-Leitstand ist mit einer breiten Palette an Automatisierungsstufen verfügbar Permanente Innovation steigert Performance der Rapida 106 Spitzenleistung dank Spitzentechnik Seit der Markteinführung zur drupa 2008 durchläuft die Rapida 106 einen kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess mit dem Ziel, die Performance, Flexiblität und Wirtschaftlichkeit dieser Hightech-Anlage weiter zu steigern. Zusätzliche Softwarepakete, konstruktive Optimierungen an der Anlage und Auslage sowie eine breite Palette übergreifender Sys teme haben die Rapida 106 zum Rüstzeitweltmeister und zur leistungsfähigsten Maschine ihrer Klasse gemacht. die Waschprogramme individuell vorwählen. Mit CleanTronic Synchro können die Waschprozesse parallel zum simultanen Wechsel aller Druckplatten ablaufen. Das Diagramm zeigt einen typischen Rüstprozess auf und veranschaulicht das Einsparpotenzial in Kombination mit der DriveTronic SPC-Einzelantriebstechnologie. Hochgerechnet summieren sich die zwei Minuten Rüstzeitersparnis bei 1.000 Auftragswechseln auf 33 Stunden. Vorregistern und mehr mit DriveTronic Plate-Ident KBA DriveTronic Plate-Ident ist eine Automatisierungskomponente mit mehreren Funktionen und ein wei- teres Alleinstellungsmerkmal des Rüstzeitweltmeisters. 1. Funktion: Passstift-Plattenerkennung Wenn Stanzgrad oder Gummierung einen schlechten Plattensitz auf den Passstiften verursachen, führt dies immer wieder zu Abbrüchen beim Druckplattenwechsel. Vergleichsmaschine ohne Plattenwechsel mit parallelem Waschen Plattenausfahrt Gummituchwaschen Gegendruckwaschen Platteneinzug 1:00 2:00 3:00 1:00 Rapida 106 mit DriveTronic SPC und CleanTronic Synchro 0:50 Plattenwechsel Gummituchwaschen Gegendruckwaschen 2:00 3:00 t [min] 1:00 2:00 3:00 4:00 5:00 Rüstzeiten an Mittelformatmaschinen mit den unterschiedlichen Automatisierungskomponenten Die Rapida 106 ist die einzige Bogenoffsetmaschine mit optischer Passstift-Plattenerkennung. Zwei Kameras an jedem Plattenschacht erkennen über Registermarken die Position der Platte zum Passstift. Dieses System bricht den Plattenwechsel bei zu hoher Toleranz ab, lässt aber mehr Spielraum als herkömmliche Systeme. 2. Funktion: Pre-Register Da DriveTronic Plate-Ident als optisches System über Registermarken den Plattensitz ausmisst, können die exakt gemessenen Werte gleich für das Vorregistern (Pre-Register) eingesetzt werden. Schon vor dem ersten Probeabzug gestartet ist die Registerfahrt erledigt und bei einer Vielzahl von Aufträgen keine weitere Registerverstellung erforderlich. Das spart Zeit und Makulatur. 3. Funktion: Plausibilitätskontrolle Oft genug erlebt. Beim hohen Tempo der Rapida 106 ist die Verwechslung von Druckplatten nicht ausgeschlossen. DriveTronic PlateIdent prüft mittels eines einbelichteten Data-Matrix-Codes die hinterlegten Auftragsdaten gegen die Daten im Leitstand. Das System er- 2,84 Pt Rüstzeit für 1.000 Auftragwechsel kennt sofort, ob sich die Platte im richtigen Druckwerk befindet oder die richtige Sprachfassung enthält. Auch dies vermeidet unnötige Verzögerungen und Makulatur. Zeitgewinn durch automatisierten Lackformwechsel Ein Automatisierungskonzept verlangt nach einer durchgängigen Lösung. Jedes System ist so schnell wie der längste Rüstvorgang. Bei einer Reihe von Bogenoffsetmaschinen ist der Engpassfaktor der Lackturm. Lackformwechsel von vier bis fünf Minuten sind dort keine Seltenheit und verlängern die Rüstzeit. KBA hat deshalb in den letzten Jahren kontinuierlich den Lackformwechsel automatisiert und optimiert und setzt heute auch an dieser Stelle den Benchmark im Bogenoffset. Heute beträgt die Zeit für den Lackplattenwechsel an der Rapida 106 mit SAPC noch knapp zwei Minuten. Daraus resultiert eine Zeitersparnis von 33,33 Prozent gegenüber anderen Maschinen. High-Speed mit AirTronic-Auslage Die AirTronic-Auslage ist eine Neuentwicklung für die Hochgeschwindigkeitsproduktion mit unterschiedlichsten Bedruckstoffen. Neue aerodynamische Greiferbrücken optimieren die Luftströmung, verhindern Verwirbelungen und führen zur Reduzierung der Pudermenge. Die Aufteilung und Form der Düsen an der Bogenleiteinrichtung wurde nach neuesten Erkenntnissen der Strömungsmessung optimiert und sorgt für eine stabile Schwebehöhe. Die dynamische Bogenbremse legt auch bei niedrigsten Grammaturen den Bogen sicher ab und bildet einen perfekten Stapel. Die vollautomatische Saugringpositionierung macht Schematische Darstellung der Regelung mit QualiTronic Color Control KBA Rapida 106 DriveTronic SIS ∑ Zeit 0 min. × 1.000 =0h 60 Vergleichsmaschine Saugziehmarke ∑ Zeit 2 min. × 1.000 = 33,33 h 60 Vergleichsmaschine mit Saugziehmarken KBA Rapida 106 mit DriveTronic SIS 33,33 h Rüstzeitersparnis Dynamische Bogenbremse an der Auslage Rüstzeit in Stunden 5 10 15 20 25 30 35 Rüstzeitersparnis beim Einsatz der ziehmarkenfreien Anlage Rüstzeit für 1.000 Lackformwechsel KBA Rapida 106 SAPC ∑ Zeit 2 min. × 1.000 60 Vergleichsmaschine automatisiert ∑ Zeit 3 min. × 1.000 60 = 33,33 h Blick in die Anlage mit DriveTronic SIS = 50 h Vergleichsmaschine KBA Rapida 106 33,33 % mehr Produktivität Druckplatte mit Passmarken und Data-Matrix-Code Rüstzeit in Stunden 10 20 30 40 50 Rüstzeiten bei 1.000 Lackformwechseln im Vergleich Rüstzeit für 1.000 Auftragwechsel KBA Rapida 106 SPC + CleanTronic Synchro ∑ Zeit 3 min. × 1.000 60 = 50 h Vergleichsmaschine ohne Plattenwechsel ∑ Zeit mit parallelem Waschen 5 min. × 1.000 60 = 83,33 h Vergleichsmaschine aufeinander folgenden Druckbogen gemittelt. Optional kann das System mit der Graubalance-Regelung Instrument Flight® von System Brunner ausgestattet werden. Mit QualiTronic Color Control rückt das zeitintensive Abstimmen in den Hintergrund, die Anlaufmakulatur ebenso. ErgoTronic-Leitstand 40 % mehr Produktivität KBA Rapida 106 Rüstzeit 10 in Stunden 20 30 40 50 60 70 80 90 Rüstzeitersparnis an einer Rapida 106 bei 1.000 Auftragswechsel-Prozessen manuelle Eingriffe überflüssig. Das neue Kombi-Venturi-System erzeugt einen homogenen Luftstrom zur sanften Bogenablage. Die extreme Reduzierung der benötigten Luftmenge reduziert das in den Stapel eingeschlossene Luftvolumen deutlich. Grundsätzlich sind alle digital gesteuerten Funktionen voreinstell- und speicherbar. Die AirTronic-Auslage beschleunigt die Voreinstellung mittels einer Bedruckstoffdatenbank. Schnelle und stabile Qualität mit QualiTronic Color Control Um das volle Potenzial der Rapida 106 auszuschöpfen, empfiehlt sich die Inline-Farbmess- und Regelanlage QualiTronic Color Control. Dieses System misst die Volltondichte an jedem Bogen bei voller Produktionsgeschwindigkeit, bei Wendemaschinen auch beidseitig im Schön- und Widerdruck. Für die automatische Farbzonenregelung werden die Messwerte von zehn Am ErgoTronic-Leitstand hat der Bediener sämtliche Funktionen im Blickfeld. Die einzelnen druckerorientierten Menüs unterstützen eine intelligente und einfache Navigation. Das vollautomatische Auftragswechselprogramm übernimmt den koordinierten Ablauf der Rüstprozesse – per Knopfdruck. Und im Bedarfsfall vermittelt die Fernwartung das Gefühl, als ob die Maschine direkt im Werk Radebeul stehen und betreut würde. Die Rapida 106 ist in den vielfältigsten Konfigurationen mit bis zu 16 Druck-, Lack- und Trockenwerken und in diversen Automatisierungsstufen erhältlich. Die enorme Produktivität der Maschine stellen wir Ihnen gerne im Kundenzentrum Radebeul persönlich vor. Jürgen Veil [email protected] Report 38 | 2011 7 Bogenoffset | Verpackung Mark Caines, Präsident und Technischer Leiter von Boehmer Box, freut sich, dass die neue Rapida 142 seinem Unternehmen mehr Automatisierung, kürzere Rüstzeiten, hohe Farbgenauigkeit und eine perfekte Workflow-Integration in die Druckvorstufe bringt Auch die Druckermannschaft freut sich über die neue Maschine. Sie ist sehr schnell, lässt sich komfortabel bedienen und bietet ein Höchstmaß an Automatisierung Rapida 142 bei Boehmer Box in Ontario Kanadischer Verpackungsspezialist effektiver denn je Vor einem Jahr wurde bei Boehmer Box, einem Verpackungsbetrieb in Kitchener, Ontario, eine neue Rapida 142 mit sechs Farbwerken, Lackturm und UV-Ausstattung installiert. Mit dieser neuen Maschine verbesserte das Unternehmen Durchlauf- und Rüstzeiten und damit seine Effektivität deutlich. D ie KBA Rapida 142 inklusive haben wir über 10 Mio. Dollar in unser Unternehmen in„ vestiert, weil unser Verkauf um 20 Prozent angestiegen ist“, erläutert Mark Caines, Präsident und Technischer Leiter des Faltschachtelbetriebes. „Wir brauchten eine neue Druckmaschine, weil wir mehr au tomatisieren mussten, kürzere Rüstzeiten benötigten, höhere Farbstabilität und die Anbindung an unsere Vorstufe mit der FM6Farbraumerweiterung brauchten. Wir haben die Neue dann parallel zu einer vorhandenen Maschine im gleichen Format laufen lassen. 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Am Ende war sie 45 Prozent schneller als die bisherige Technik.“ Stärken von Offset und Digitaldruck parallel nutzen Neben der Rapida gehörte eine Digitaldruckmaschine, eine neue Stanzmaschine sowie Software für die Prepress zum Investitionspaket. Die Vision von Mark Caines Faltschachteln für die Lebensmittelindustrie sind ein Produktionsschwerpunkt des kanadischen Verpackungsbetriebes 8 Report 38 | 2011 war es, im Bogenoffset die großen Verpackungsaufträge im Hochqualitätsbereich zu produzieren und die Digitalanlage für kürzere Auflagen, Verpackungsmuster und Testverpackungen zu nutzen. „Wir hatten einen immensen Auftragszuwachs und haben 40 neue Mitarbeiter eingestellt. Ohne die neue Maschine wären wir schnell an unsere Leistungsgrenze gekommen. Zudem differenzieren wir uns damit von unseren Wettbewerbern.“ Viele Kunden des Druckbetriebes sind im Bereich Food, Getränke und Markenartikel tätig und benö- tigen farbkritische Druckprodukte für ihre Werbung. Daneben wächst der Trend zu schnelleren Wechseln in der grafischen Gestaltung der Verpackungen. Damit einher gehen sinkende Auflagen. Mit der neuen Maschine kann Boehmer dieser Entwicklung effektiver und wirtschaftlicher begegnen. Die hohe Farbigkeit ist auch ein Grund dafür, dass das Unternehmen vor vier Jahren in die FM6-Technologie investierte. So können auch zehn oder 15 verschiedene Verpackungen ohne Farbabweichungen auf einen Bogen gestellt werden. FM6 ist so populär geworden, dass 80 bis 85 Prozent aller Kunden heute bei Boehmer danach fragen. Um im Druck die optimale Farbgenauigkeit zu erzielen, war die Dichtemess- und Regeltechnik ein wichtiger Bestandteil der Maschineninvestition. Daneben ist die Maschine voll automatisiert, z. B. mit FAPC-Plattenwechselvollautomaten. Entscheidung für den Marktführer Mark Caines und sein Team sahen sich einige Maschinen an, bevor sie die Rapida 142 bestellten. „KBA ist Marktführer im Verpackungsdruck“, sagt Caines. „Verlässlichkeit und Technologieführerschaft waren für unsere Entscheidung mit ausschlaggebend. Unser Ziel ist es, unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten. Sie stehen unter Druck um marktfähig zu sein und wir helfen ihnen, indem wir effizienter für sie arbeiten. Die neue Rapida mit all ihrer Automatisierung ist eine Hauptkomponente für unser Wachstum und unsere Schwungkraft.“ Eric Frank [email protected] Bogenoffset | Polen Die höher gesetzte Rapida 106-Sechsfarbenmaschine mit Doppellackausstattung und einem umfassenden Automatisierungspaket zur Rüstzeitverkürzung und Inline-Qualitätsregelung setzt im 3b-Format in Polen neue Maßstäbe Offset Druk in Rzeszow setzt auf Hightech im Mittelformat Doppellack und noch viel mehr Im April 2011 erhält Offset Druk im polnischen Rzeszow eine Rapida 106 mit sechs Farbwerken, Doppellack-Ausstattung und umfangreicher Automatisierung. Offset Druk ist der erste Anwender einer 3b-Maschine in dieser für die anspruchsvolle und flexible Inline-Veredelung optimalen Konfiguration. Entsprechend groß war die Vorfreude von Inhaber Adam Motyka bei der Bestellung der Maschine. Denn er hat damit einiges vor. D ie Neue wird die momentan aus zwei Halbformatmaschinen eines anderen Herstellers bestehenden Fertigungskapazitäten deutlich erweitern. Darüber hinaus will Adam Motyka aber mit kreativen Veredelungslösungen Akzente setzen und mit modernster Technik in den Verpackungsdruck einsteigen. Bisher war das Unternehmen, das im vergangenen Jahr sein 20. Jubiläum feierte, nur im Akzidenzdruck tätig. Hohe Qualität zu akzeptablen Kosten Werk für Deckweiß verwenden zu können, sichert uns hohe Veredelungsqualität in einem Bogendurchlauf“, freut sich Motyka. „Einerseits versetzt uns die Rapida 106 mit ihren extrem kurzen Rüstzeiten und ihrer hohen Fortdruckgeschwindigkeit in die Lage, die Produktionskosten für hoch veredelte Endprodukte zu senken, andererseits können wir durch die Inline-Farbmessung und Regelung die Kundenbedürfnisse nach höchster Qualität optimal befriedigen.“ „Wir haben mit der Rapida 106 die richtige Wahl getroffen“, freut sich Adam Motyka. „Die kompetente Beratung von KBA CEE und die gute Zusammenarbeit der Management-Teams auf polnischer und deutscher Seite waren neben der herausragenden Technologie Hauptfaktoren für unsere Entscheidung. Die kurze Distanz und schnelle Reaktionszeit des Service haben uns ebenso überzeugt. Wir sehen mit der neuen Maschine sowohl im Akzidenz- als auch im Verpackungs- und Etikettendruck ein hohes Wachstumspotenzial.“ Mirosława Becker, Verkaufsleiterin von KBA CEE: „Es ist schön, dass Adam Motyka und sein Team sich für unsere Maschine entschieden haben, obwohl es für sie nicht das billigste Angebot gewesen ist. Dafür war es aber das mit den fortschrittlichsten Lösungen und einem Höchstmaß an Automatisierung.“ „Die Möglichkeit, in den Lacktürmen auch Metallic- oder Perleffekte verarbeiten, sowie das erste Paweł Krasowski [email protected] Im Fokus: Veredelung und Verpackung Das geplante Wachstum in den Verpackungsdruck hinein, sowie die Möglichkeit, in Polen noch weniger verbreitete Veredelungslösungen anbieten zu können, hat sich Adam Motyka einiges kosten lassen. Die Hochleistungsmaschine wurde mit vielen technischen Details ausgestattet, die auf dem polnischen Markt bisher nicht üblich waren. Adam Motyka: „Technisch ist die Rapida 106 die modernste Maschine ihrer Klasse auf dem Markt. Sie bietet uns Innovationen, die so nur bei KBA zu bekommen sind. Um diese einsetzen und den auch in Polen wachsenden Bedarf an Hochqualitäts-Verpackungen decken zu können, haben wir uns für die Rapida 106 entschieden.“ Top-Ausstattung des Rüstzeitweltmeisters Die bis zu 18.000 Bogen/h schnelle Anlage wird in einem neuen Produktionsgebäude installiert und kann mit ihrem Kartonagenpaket V.r.n.l. Adam Motyka, Inhaber von Offset Druk, Mirosława Becker, Verkaufsleiterin bei KBA CEE, und Mirosław Dorau, Serviceleiter KBA CEE, bei einem Vorort-Termin in der neuen Produktionshalle Bedruckstoffe von 0,06 bis 1,2 mm Stärke verarbeiten. Für die Steigerung der Produktivität im Kartonagendruck ist sie um 450 mm höher gesetzt. Die Ausstattung mit ziehmarkenfreier Anlage DriveTronic SIS, Einzelantriebstechnik Drive Tronic SPC für den simultanen Druckplattenwechsel, Plate-Ident für den registergenauen Platteneinzug, automatischen Waschanlagen für Farbwerk, Platten- und Gummizylinder, vollautomatischen Lackversorgungs- und Reinigungssystemen für das Lackwerk, ErgoTronic ACR für die automatische Registerkorrektur, automatischer Saugringpositionierung, Nonstop-Automatik an der Auslage, DensiTronic professional sowie QualiTronic professional für die Bogeninspektion und Inline-Dichteregelung ermöglichen die höchste Produktivität in dieser Formatklasse. Dies hat der Warten auf den Rüstzeitweltmeister: Die Fundamente für die neue KBA Rapida 106 sind bereits vorbereitet Rüstzeitweltmeister Rapida 106 in ähnlicher Konfiguration erst wieder auf der Messe IPEX in Birmingham im vergangenen Jahr demonstriert. Report 38 | 2011 9 Bogenoffset | Consumables An den Maschinen im Druckzentrum von KBA – hier eine Achtfarben-Rapida 106 für den 4 über 4-Druck – kommen ausschließlich die Produkte von PressConsum zum Einsatz Neu im Angebot: Optimierte Verbrauchsmaterialien für Rapida-Bogenoffsetmaschinen KBA PressConsum für mehr Qualität, Performance und Prozesssicherheit Unter dem Namen PressConsum bietet KBA neuerdings hochwertige Farbserien, Feuchtmittel und weitere Verbrauchsmaterialien für den Bogenoffset an. Um die für eine reibungslose Anwenderversorgung notwendige Erfahrung und Logistik aufzubauen, ist der Vertrieb zunächst auf Deutschland, Österreich und Belgien begrenzt. Weitere Länder sollen im Laufe der nächsten Monate dazukommen. Alle angebotenen Materialien wurden im letzten Jahr im KBADruckcenter von kompetenten Fachleuten ausgiebig getestet und bei Bedarf weiter optimiert, um höchste Druckqualität, Prozesssicherheit, Performance und Wirtschaftlichkeit sicher zu stellen. KBA PressConsum ist kein Label für einen wechselnden Inhalt. Vielmehr ist genau definiert, woher die Consumables kommen, welche Leistungsparameter sie bringen und wie sie beschaffen sein müssen. Dies ist nicht überall so. D er eigene Anspruch an die für Rapida-Anlagen empfohlenen PressConsum-Produkte ist hoch, denn die optimale Kombination bringt für den Anwender das beste Ergebnis. Über einen längeren Zeitraum wurden die angebotenen Consumables unter standardisierten Bedingungen intensiv geprüft. Im Rahmen von Benchmark-Tests erfolgte dann die Auswahl der Original-Hersteller und Betriebsmittel mit den besten Resultaten. Diese wurden anschließend noch einmal für die Hochleistungs-Rapidas optimiert und erneut getestet. Klar ist: Ein Wechsel der Hersteller und Packungsinhalte ist nicht vorgesehen. Es sei denn, es handelt sich um gemeinsame Neuoder Weiterentwicklungen. 10 Report 38 | 2011 Geprüfte Qualität Damit die Produktqualität konstant bleibt, erfolgt eine umfangreiche Qualitätsprüfung aller Chargen. Denn auch bei Druckdemonstrationen im KBA-Kundenzentrum, bei der Inbetriebnahme und Abnahme von Rapida-Maschinen, auf Messen, in der Versuchsdruckerei oder beim Druckertraining kommen ausschließlich die Betriebsmittel aus dem PressConsum-Sortiment zum Einsatz. Anerkannte Prüfinstitute testen die Produkte zusätzlich. Ziel ist, eventuelle Schwankungen im Herstellprozess und deren Auswirkungen schon zu erkennen, bevor die Materialien in den Druckbetrieben zum Einsatz kommen. Natürlich werden die Materialien in enger Kooperation mit den Original-Herstellern auch für sich ändernde Marktanforderungen weiter entwickelt. Ausgeliefert werden sie aber erst, wenn sie intern ausgiebig getestet und für noch besser befunden wurden. Dabei wird auch auf die in der Druckpraxis erforderliche Wiederholgenauigkeit geachtet. Natürlich macht KBA keine Abstriche bei den ökologischen Standards. Schließlich hat man schon vor mehr als zehn Jahren als weltweit erster Druckmaschinenhersteller das international anerkannte Öko-Zertifikat „Emission geprüft“ erhalten. Seitdem werden an den Rapidas alle relevanten Emissionswerte wie VOC, Farbnebel, Druckpuder u. v. m. regelmäßig getestet. Diese liegen beim Maschinenbetrieb mit PressConsum weit unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten. Rechnet sich täglich Der Einsatz empfohlener Verbrauchsmaterialien sollte sich im täglichen Produktionseinsatz rechnen. Dabei ist das billigste nicht immer das wirtschaftlichste. Einerseits reduziert sich für die Anwender die Anzahl an Lieferanten. Andererseits können sie sich darauf verlassen, dass die angebotenen Verbrauchsmittel optimal aufeinander abgestimmt wurden. Ein Beispiel: Mit dem Einsatz der Waschmittel aus der PressConsumReihe in Verbindung mit den empfohlenen Farbserien reduzieren sich die Waschzeiten um bis zu 30 PressConsum – Druckfarbenserien im Überblick Einsatz konventionelle Farbserie Standard Skala MultiPrint Premium Skala PrimePrint Verpackungs-SkalaPakPrint Skala für Lebensmittelverpackungen SensPrint Skala oxidativ trocknend OxiPrint Skala für Schnellläufer TurboPrint Skala für UV-Foliendruck Deckweiß für UV-Foliendruck ÖldrucklackeMultiPrint UV-Farbserie PrimePrintUV SensPrintUV FoilPrintUV FoilPrintUV SensPrint ist eine migrationsunbedenkliche Farbserie der neuesten Generation LebensmittelPrimärverpackungen. Die potenziell migrierenden Bestandteile sind selbst Lebensmittel oder Lebensmittel-Zusatzstoffe Prozent. Daneben sinken Waschmittel- und Tuchverbrauch. Das Ergebnis: Mehr Zeit für die Druckproduktion und Kostenreduzierung durch geringeren Materialeinsatz. Die Kosten selbst sind aber nur eine Seite der Medaille. Für die standardisierte Druckproduktion erleichtert der Einsatz von KBA PressConsum die Prozesskalibrierung. Lange Testreihen und Versuche entfallen. Sie wurden bereits bei KBA erledigt. Das vereinfacht die Produktion nach ProzessStandard Offset (ISO 12647-2). Entsprechend reduzieren sich die Aufwendungen für die Qualitätsprüfung und -überwachung sowie die Maintenance-Kosten. Farbe, Gummitücher, Druckchemie und Spezialitäten Von Druckfarben für unterschiedlichste Anwendungen über Gummitücher, Pflegemittel und weitere Druckchemie bis hin zum Druckpu- der reicht das PressConsum-Angebot. So gibt es bei den empfohlenen Farben Serien für Standard- und Hochleistungsproduktionen, für den Kartonagen- und Foliendruck, für Lebensmittelverpackungen in der konventionellen und UV-Variante (siehe obenstehende Übersicht). Eine nicht überall erhältliche Spezialität ist SensPrint, eine migrationsunbedenkliche Farbserie der neuesten Generation für Lebensmittel-Primärverpackungen. Die potenziell migrierenden Bestandteile sind selbst Lebensmittel oder Lebensmittel-Zusatzstoffe. Auch im UV-Bereich ist mit Sens Print UV ein Spitzenprodukt für den migrationsarmen Druck von Primärverpackungen verfügbar. Alle PressConsum-Druckfarben wurden zusammen mit den Partnerunternehmen für die jeweiligen Druckprodukte und die RapidaMaschinen optimiert. Neben den Skalenfarben runden Pantone®-, Sonderfarben, Deckweiß und Öldrucklacke die Angebotspalette ab. Die Gummitücher für den konventionellen und UV-Druck verfügen über neuartige Oberflächengummierungen. In Verbindung mit dem optimalen Schliff sichern sie die perfekte Farbübertragung, eine hohe Stabilität in der Reproduzierbarkeit und eine lange Lebensdauer. Ihre ausgewogene Kompressibilität hat entscheidenden Einfluss auf den von vielen KBA-Anwendern geschätzten spitzen Ausdruck. Die darauf abgestimmten PressConsum-Pflegemittel haben eine hervorragende Reinigungswirkung, geben dem Gummi seine natürliche Elastizität zurück und verhindern eine vorzeitige Verhärtung der Tuchoberflächen. Vom Wasserhärter bis zum Feuchtwasserzusatz für den alkoholfreien Druck reicht die Palette der Druckchemikalien. So kann trotz regionaler Schwankungen Unter der Marke PressConsum bietet KBA ab sofort hochwertige Verbrauchsmaterialien für den Bogenoffset an Kontakt KBA PressConsum: Telefon: +49(0)351/833-1199 Telefax: +49(0)351/833-2660 E-Mail: [email protected] in der Wasserqualität ein stabiles Prozesswasser geschaffen werden. Waschmittel für die konventionelle und UV-Produktion, exakt abgestimmt auf die automatischen Wascheinrichtungen der Rapidas, Platten-, Walzen- und diverse Spezialreiniger sind genauso lieferbar. Bis hin zum Puder aus nativer Stärke auf pflanzlicher Basis (ohne gentechnische Veränderungen) reicht das Angebot. Bequem bestellen Alle in Europa ausgelieferten Rapida-Anlagen im Mittel- und Großformat erhalten bereits ein PressConsum-Starterkit. So können die von KBA empfohlenen Betriebsmittel bereits bei der Inbetriebnahme getestet werden. Per Fax-Bestellformular (im Starterkit enthalten) lässt sich problemlos Nachschub ordern. Die Bestellungen für Druckfarben gehen direkt an die ebenfalls auf dem Etikett aufgedruckten Original-Hersteller. Alle anderen Produkte werden vom KBA-Lager geliefert. Bei Bedarf helfen auch die bekannten Vertriebsund Servicepartner von KBA gerne weiter. Ein Anruf oder eine E-Mail genügen. Schon bald soll auch ein Webshop zur Bestellabwicklung zur Verfügung stehen. Für die verfahrenstechnische Beratung und einen Giftnotruf ist ebenfalls gesorgt (Kontakte und Informationen auf den Produktdatenblättern). Falls erforderlich stehen Spezialisten für den Service direkt an der Druckmaschine bereit. Martin Dänhardt [email protected] Report 38 | 2011 11 Bogenoffset | Türkei Der Bosporus trennt die türkische Metropole Istanbul mit ihren 12,8 Millionen Einwohnern in den europäischen und den asiatischen Teil. Hier die Brücke über den Bosporus bei Nacht Zahlreiche Groß- und Mittelformatinstallationen in der Türkei KBA Rapidas werden zum Trendsetter Vor zehn Jahren war die Türkei für KBA-Bogenoffsetmaschinen noch ein relativ kleiner Markt. Inzwischen stehen die Rapidas auch in den Metropolen Istanbul, Izmir und Ankara hoch im Kurs. Entscheidend dazu beigetragen hat das alteingesessene Handelshaus Dereli Graphic, das 2004 die türkische KBA-Bogenvertretung übernommen hat. T rotz Wirtschaftskrise wurden in den letzten beiden Jahren 13 zum Teil sehr große und gut ausgestattete Anlagen im Mittel- und Großformat bei führenden Druckhäusern wie Duran-Dogan, Camis Ambalaj Sanayi, Bilnet oder Egesan installiert. Mit seinen leistungsstarken Rapidas hat KBA den modernsten Stand der Verfahrenstechnik wie z. B. den 4 über 4- oder 5 über 5-Druck und die Hy- bridveredelung in den türkischen Markt eingeführt und zusammen mit Dereli Graphic mit einer intensiven Vor-Ort-Beratung und einem maßgeschneiderten Service die Mentalität und Seele der türkischen Bogendrucker getroffen. Ahmet Dereli, der Inhaber von Dereli Graphic, hat sein 1986 gegründetes und seit dem Jahr 2000 mit 55 Mitarbeitern im Istanbuler Stadtteil Halkali ansässigen Unterneh- men zu einer ersten Adresse für Offset- und Flexodruckmaschinen, Vorstufensysteme, Druckfarben und andere Verbrauchsmaterialien geformt. Camis Ambalaj Sanayi: Glasverpackungen und mehr Einer der ersten Top-Kunden war Camis Ambalaj Sanayi in Tuzla. Das auf den Verpackungsoffset spezialisierte Unternehmen gehört zur tür- Der Verpackungsdrucker Camis Ambalaj Sanayi in Tuzla entschied sich als einer der ersten Top-Kunden nach der Übernahme der KBA-Vertretung durch Dereli Graphic für einen Rapida 142-Jumbo mit Hybridausstattung. Im Bild (v.l.) Druckereileiter Mehmet Akinci, Produktionschef Ibrahim Özyildirim und Rolf Köhle (Vertriebsleiter KBA-Vertretung Dereli Graphic) 12 Report 38 | 2011 kischen SISECAM-Group, einem weltweit operierenden Glashersteller. Dort bedruckt seit einiger Zeit die erste KBA Rapida 142-6+L mit Hybridausstattung und doppelter Auslageverlängerung vor allem Kartonagen zwischen 230 g und 450 g sowie Mikrowelle. Sie ist deshalb um 630 mm höher gesetzt und hat die Produktivität, Qualität und Produktvielfalt bei Camis entscheidend gesteigert. 60 Prozent der Produktion in Tuzla gehen konzernintern an die Business Units Glas-Haushaltswaren, Flachglas sowie Glas- und Chemie-Verpackungen, der Rest verteilt sich auf Verpackungen für Brauereien, die Lebensmittel-, Elektro-, Schokoladen-, Schuh- und Healthcare-Industrie. Mit jährlich 28.000 Tonnen verarbeitetem Papier und Karton ist Camis in Tuzla eine der größten Verpackungsdruckereien der Türkei. In Tuzla werden die bedruckten Bogen zumeist auf Wellpappe kaschiert. Der UV-Anteil ist auf fast 50 Prozent gestiegen. Druckereileiter Mehmet Akinci: „Wir wussten, dass wir in moderne Technik investieren mussten. Neben der gesteigerten Farbkapazität und den erzielbaren Veredelungseffekten haben uns besonders die schnellen Auftragswechsel, die Fortdruckleistung und der hohe Automatisie- rungsgrad der Rapidas fasziniert. Bei den heutigen Preisen ist es unrentabel, mit langen Jobwechseln wertvolle Zeit zu vergeuden.“ Bilnet Matbaacilik in Istanbul: Großinvestition mit Signalwirkung Bei Bilnet Matbaacilik in Istanbul, einem der führenden Druckunternehmen für hochwertige Bücher und Akzidenzprodukte, sind seit Juli 2010 im Abstand von jeweils vier Wochen gleich drei KBA Rapida-Bogenmaschinen im Mittel- und Großformat in nicht alltäglicher Konfiguration in Produktion gegangen. Jede für sich war eine Premiere am Bosporus. Die Achtfarben-Rapida 142 ist die erste Wendemaschine im Großformat, die Rapida 106-10 SW5 ist die erste Zehnfarben-Wendemaschine und die Rapida 106-7+L ist die erste aus der neuesten KBAMittelformatgeneration mit Hybridausstattung in der Türkei. Diese Hightech-Premieren unter einem Dach sind bemerkenswert, denn Bilnet ist ein KBA-Neukunde. Bilnet hatte 2009 seinen Firmensitz in das neue Gebäude im asiatischen Teil Istanbuls verlegt und 2010 mit den leistungsstarken KBA-Maschinen seine Druckkapazitäten erheblich verstärkt. Das Markenimage des auf kreative Bücher, Kataloge und Broschüren im obersten Qualitätsbereich spezia- Die sehr gute Abwicklung des Bilnet-Großauftrags über drei KBA Rapidas setzt positive Signale für andere Projekte. V.l.n.r. Rolf Köhle (Vertriebsleiter KBA-Vertretung Dereli Graphic), Özcan Yildirim (Technischer Leiter Bilnet) und Generaldirektor Halim Baspinar lisierten Unternehmens profitiert von dieser Großinvestition. Die neuen Maschinen erlauben eine wesentliche Steigerung der Produktivität, mehr Flexibilität bei der Produktgestaltung und bisher nicht mögliche Veredelungseffekte. Das Bilnet-Management will damit sein Produktionsprogramm ausweiten und neue Märkte bis hinein in den Verpackungsdruck erschließen. Das erst 2007 von Ozman Oztürk gegründete Unternehmen hat sich mit einer konsequenten Qualitätspolitik schnell einen Namen am Markt geschaffen. Produziert wird für bekannte Verlage, Auktionshäuser, Werbeagenturen und Museen. Zu den ersten TopKunden gehört der als ‚Master of Leica‘ bekannte türkische Starfotograf Ara Güler, dessen herausragende Werke in attraktiven Bildbänden veröffentlicht wurden. Auch große Industrieunternehmen wie Fiat und Ford gehören zu den Auftraggebern. Schulbücher und Etiketten runden das derzeitige Produktspek- trum ab. Bilnet produziert nicht nur für die Türkei, sondern auch für den Export. Anspruchsvolle Kunden kommen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, den Niederlanden, Griechenland, Russland, Georgien und Kasachstan. Die Exportquote liegt inzwischen bei 30 Prozent und soll auf 50 Prozent steigen. Der neue Firmensitz mit 17.000 m2 Produktionsfläche auf drei Ebenen beherbergt sieben Bogen- und zwei Rollenoffsetmaschinen sowie zwei SchmalbahnDrucklinien für die Etikettenproduktion samt einer modernen Druckvorstufe und Weiterverarbeitung. 225 Mitarbeiter sind in Vertrieb, Verwaltung und Produktion tätig. An der Spitze des Marktes Die KBA Rapida 142-Achtfarbenmaschine ist die erste Großformatanlage mit Wendung für den 4 über 4-Druck in der Türkei Generaldirektor Halim Baspinar: „Nach den umfangreichen Investitionen stehen wir technologisch an der Spitze des Marktes und können unseren Kunden einen noch besseren, den besonderen Qualitätskriterien unseres Hauses entsprechenden Service bieten. Mit dem neuen Equipment, bei dem die drei KBA-Maschinen von zentraler Bedeutung sind, können wir unsere ehrgeizigen Ziele umsetzen. Mit ihrer hohen Druckqualität und den sehr kurzen Umrüstzeiten passen die Rapidas perfekt zu unserer Auftragsstruktur. Sie leisten bei short Report 38 | 2011 13 Bogenoffset | Türkei und long-runs Erstaunliches und die Drucker schätzen die hohe Bedienerfreundlichkeit. Die Art und Weise wie KBA und Dereli Graphic unser großes Projekt von Beginn an bearbeitet und abgewickelt haben, verdient großen Respekt.“ Egesan: Zweimal Rapida in kurzer Zeit Ausgestattet ist die FünffarbenAnlage mit Lackturm, Auslageverlängerung, Kartonpaket, Platten- wechsel-Vollautomaten, NonstopAuslage und DensiTronic-Farbregelung. Eingesetzt wird sie bisher vor allem im Akzidenzdruck, zunehmend aber auch für Verpackungen. Nach acht Maschinen eines anderen deutschen Herstellers war die direkt auf der Fachmesse IPEX in Birmingham gekaufte Rapida 105 die erste KBA-Maschine in der 1985 von Muzaffer Bugdayci in der türkischen Hafenstadt Izmir gegründeten Druckerei Egesan Basim. Inzwischen ist dies aber nicht mehr die einzige Rapida bei Egesan, denn Ende September ging beim Tochterunternehmen Egem Ambalaj in Manisa eine Achtfarben-Rapida 105 an den Start. Die Rapida 105-8+L ist auch dort die erste Bogenmaschine von KBA. Auch die 15.000 Bg./h schnelle Zehnfarben-Wendemaschine Rapida 106 für den 5 über 5-Druck feierte bei Bilnet ihre viel beachtete Türkei-Premiere Generaldirektor Halim Baspinar sieht Bilnet nach den umfangreichen Investitionen technologisch an der Spitze des Marktes Das erfolgreiche Familienunternehmen verfügt heute mit Egesan Basim und Egesan Form in Izmir und den in Manisa ansässigen Firmen Egem Ambalaj und ege ofset über vier schnell wachsende Druckereien mit insgesamt mehreren Hundert Beschäftigten. Neben sogenannten Boutique- Egesan-Juniorchef Cihan Bugdayci: „Es mag vielleicht einige überraschen, dass wir von unseren bisherigen Partnern in Izmir und Manisa spontan zu KBA gewechselt sind. Aber nur von KBA und Dereli Graphic wurden wir auf der IPEX in Birmingham so betreut und beraten, wie wir uns das vorstellen. Neben technischen Merkmalen, Ausstattungsoptionen und dem Preis-Leistungs-Verhältnis spielen für uns auch die zwischenmenschlichen Beziehungen eine große Rolle.“ Zufrieden ist das EgesanManagement auch mit der pünktlichen Lieferung und Inbetriebnahme der Rapidas sowie mit der professionellen Schulung der Drucker. Cihan Bugdayci: „Beide Rapida 105-Anlagen haben ihre technischen Trümpfe vom Start weg gezeigt. Die Fünffarbenmaschine mit Lack und DensiTronic-Farbregelung ermöglicht uns eine noch bessere Qualität und heute zunehmend gefragte Veredelungseffekte. Sie halbiert unsere Rüstzeiten und hat eine hohe Produktivität. Bei unserer Auftragsstruktur mit vielen kleinen und mittleren Jobs ist dies von großer Bedeutung. Die Achtfarben-Maschine mit Lack kommt primär für den Druck von Zigarettenverpackungen zum Einsatz, denn ein neues Gesetz schreibt künftig vierfarbige Fotos auf den Schachteln vor. Wir haben großes Vertrauen in die KBA-Technologie.“ Auch die Drucker bei Egesan haben sich nach einer intensiven Schulung schnell an die KBA-Technik gewöhnt Vertrauen macht alles leichter: Egesan-Juniorchef Cihan Bugdayci (r.) mit Rolf Köhle von der KBA-Vertretung Dereli Graphic 14 Report 38 | 2011 Drucksachen (Kataloge und Werbebroschüren) befinden sich Geschäftsformulare, Faltschachteln, Verpackungen, Displays und Etiketten im umfangreichen EgesanPortfolio. Bei ege ofset werden zudem Bedienungsanleitungen und Prospekte für internationale Haushaltgerätehersteller produziert. Gerhard Renn [email protected] Bogenoffset | Großformat Interessante Website: www.fosterprint.com V.l.n.r.: KBA-Vertriebsleiter Marcus Schoen mit Foster Printing CEO Dennis Blackburn, Präsident Tim Blackburn und Vertriebsdirektor Kris Blackburn Neues Werk und neue Maschine im Süden Kaliforniens Zweite große Rapida für Foster Printing im Orange County Der US-Großformatspezialist Foster Printing Company in Santa Ana, Kalifornien, hat ein neues Werk eingeweiht und seine zweite Rapida 162a-Fünffarbenanlage in Betrieb genommen. Die Maschine läuft neben einer zwei Jahre alten Sechsfarbenanlage mit UV-Ausstattung. S eit der Installation unserer ersten KBA-Großformatmaschine im Dezember 2008 ist das Ge„ schäft enorm gewachsen“, erklärt Vertriebsdirektor Kris Blackburn. „Um dieses Wachstum weiter zu fördern, haben wir über eine zweite KBA-Druckmaschine nachgedacht. Wir wollen die Aufträge unserer Kunden pünktlich ausführen, unser Geschäft weiter ausbauen und unsere Druckkapazität erhöhen. Einfach das tun, was wir am besten können: Farbe aufs Papier bringen. Letztendlich war die Entscheidung für eine zweite große Rapida innerhalb von zwei Jahren ganz einfach.“ Beide Rapidas nutzen ein zwischen den Leitständen stehendes Farbmess- und -regelsystem DensiTronic professional und kommunizieren mit dem Management-Informationssystem LogoTronic, das aktuelle Jobdaten und Informationen zur Produktion liefert. Beide Maschinen produzieren im Zweischichtbetrieb. Später soll noch eine Schicht am Wochenende dazukommen. Kris Blackburn: „Unser neues Werk ist das Ergebnis einer zweijährigen Planungsphase und zeigt unser außerordentliches Wachstum. Es vergrößert die Produkti- onsfläche um 560 m² und eröffnet uns die Möglichkeit, mit einem maßgeschneiderten Workflow vom Auftragseingang über Vorstufe, Druck und Binderei bis zum Versandraum noch effizienter zu arbeiten.“ Obwohl keine neuen Mitarbeiter eingestellt wurden, soll mit der Wochenendschicht auch eine zusätzliche Schicht in der Vorstufe und Binderei eingeführt werden. Der Umzug ins neue Werk war dank intensiver Vorbereitung zügig und problemlos. „Den letzten Auftrag im alten Betrieb druckten wir am 9. Dezember, den ersten Auftrag im neuen Werk vier Tage später, am 13. Dezember. Wir hatten null Stunden Stillstand, was für uns sehr wichtig und für unsere Kunden noch wichtiger war“, erinnert sich Kris Blackburn. Marktnische im Großformat Foster Printing wurde 1922 von Walter Foster, einem Verleger und Drucker von damals hoch geschätzten Lehrbüchern über Kunst, gegründet. 1988 erwarb die Familie Blackburn das Unternehmen und erweiterte das Produktportfolio um den Akzidenzdruck. Neben V.l.n.r.: Vertriebsdirektor Kris Blackburn, Präsident Tim Blackburn und CEO Dennis Blackburn von Foster Printing mit KBA-Vertriebsleiter Marcus Schoen zwischen den beiden KBA Rapida 162aBogenoffsetmaschinen Kunstbüchern druckt Foster Printing heute für Druckereien, Designer, Wellpappenhersteller und Vertriebsunternehmen. Farb- und Displayverpackungen, Schilder und Poster auf verschiedensten Druckmaterialien, von Papier bis Plastik, bilden den Großteil der Aufträge. Als Großformatdrucker differenziert sich Foster Printing von anderen Druckunternehmen im Orange County. „Unser Erfolg beruht hauptsächlich auf unserer Fähigkeit, qualitativ hochwertige Druckprodukte innerhalb von nur einem oder zwei Tagen zu liefern”, erklärt Blackburn. „Unsere Kunden sind unsere Freunde, und wir lassen unsere Freunde nie im Stich. Mit zwei KBA-Großformatmaschinen können wir unseren anspruchsvollen Kunden höchste Qualität anbieten.“ Die neueste KBA-Maschinen installation – die fünfte für Foster Printing in seiner langen Geschichte – ist Teil einer loyalen Partnerschaft. Blackburn: „Foster Printing und KBA verbindet eher eine Freundschaft als ein Arbeitsverhältnis. KBA hat alles gegeben, damit wir unseren Traum erfüllen konnten.“ Eric Frank [email protected] Report 38 | 2011 15 Bogenoffset | Halbformat Die neue Rapida 75 ist der Stolz von Geschäftsführer Holger Gärtner (l.) und seinen Eltern Renate und Manfred Gärtner Auf der „Route 75“ quer durch Deutschland Maßarbeit bei Gärtner Druck: Beim Transport der Palette zum Anleger bleiben nur noch wenige Zentimeter Raum zwischen Maschine und Wand Hier druckt der Chef noch selbst Ob ganz im Norden oder ganz im Süden – die Rapida 75 findet bei immer mehr kleinen und mittelständischen Druckbetrieben in Deutschland überzeugte Anhänger. Die meisten setzen auf die Inline-Veredelungsmöglichkeiten der halbformatigen Rapida. Aber auch Maschinen mit Bogenwendung wurden in stalliert. Die ersten Anlagen der bis zu 16.000 Bogen/h schnellen und praxisorientiert automatisierten Rapida 75E sind ebenso im Einsatz. B ei Hägeledruck, einem Familienbetrieb mit sieben Beschäftigten im süddeutschen Albstadt geht es zu wie in einem guten Restaurant. „Hier druckt der Chef noch selbst.“ Darauf ist Inhaber Frank Hägele besonders stolz. Natürlich arbeitet er nicht allein an der neuen Fünffarben-Rapida 75 mit Lackturm. Auch Drucker Daniel Halder bedient die Neue sowie eine Zweifarben-Wendemaschine im gleichen Format. Daneben gibt es in dem Familienbetrieb je eine Zweifarben- und eine Einfarbenmaschine in den Formaten 35 x 52 bzw. 32 x 46 cm sowie zwei Tiegel zum Stanzen und Perforieren. In der Weiterverarbeitung stehen zwei Schneide-, zwei Falz- und eine Zusammentragmaschine sowie Tech nik für Rückstichheftungen. Mit aktuellen Vorstufen-Systemen von Agfa und CIP3-Anbindung an die Rapida 75 ist Hägele vollstufig aufgestellt. Stressfreies und schnelles Wechseln der Druckplatten – praxisorientierte Automatisierung bei Hägeledruck macht es möglich 16 Report 38 | 2011 Ökologische Druckproduktion in Albstadt Von einer 2006 in Betrieb genom menen Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Druckbetriebes über den Einsatz prozessloser Fuji-Platten bis hin zum alkoholreduzierten oder -freien Druck reicht das ÖkoEngagement von Hägeledruck. In diesem Umfeld produziert die neue Rapida 75, mit nur wenig Anfahrmakulatur. Daneben war ihr relativ geringer Energiebedarf ein herausragendes Kriterium bei der Investitionsentscheidung. Die Rapida 75 druckt mit mineralölfreien Farben und ermöglicht über den Footprint-Manager von ClimatePartner auf Wunsch auch klimaneutrale Druckprodukte. Eine Wärmerückgewinnungsanla ge mit Wasseraufbereitung und Luftbefeuchtung sowie der Ersatz herkömmlicher Beleuchtungstechnik durch wesentlich effizientere Leuchtmittel tragen zur ökologischen Produktion bei. Für Frank Hägele passt die Rapida 75 ideal ins Konzept seines Unternehmens, denn sie verbindet Perfektion, Qualität, Leidenschaft, Leistung und Ökologie. Bereits zur drupa 2008 hatte er mit dieser Wenn Frank Hägele nicht selbst an der Rapida 75 produziert, arbeitet dort Drucker Daniel Halder Hoffmann-Druck ist ein Familienunternehmen in vierter und fünfter Generation. Im Bild v.l.n.r. Antje Lange und Sebastian Ruge, Karsten Lange, sowie die Senior-Geschäftsführer Sibille und Hans-Joachim Ruge Maschine geliebäugelt. Aufgrund anderer Verpflichtungen musste die Investition bis Anfang 2010 warten. Nun löst die Neumaschine eine Rapida 72 aus dem Jahr 2004 ab. Davor druckten schon zwei Rapida SR0 (erst eine Zweifarben, später eine Vierfarben) im Unternehmen. Die Produkte von Hägeledruck lassen sich sehen. Darunter sind hochwertige Kataloge beispielsweise für edle Holztüren, bei denen es auf eine besonders exakte Darstellung der Farbtöne und Holzstrukturen ankommt. Überhaupt machen Prospekte und Kataloge im Auflagenspektrum von 500 Stück bis hin zu 30.000 oder auch mal 50.000 Exemplaren den Hauptteil der Produktion aus. Mit der neuen Maschine ist deren Inline-Lackierung für mehr Glanz, interessante Spotlack-Effekte und schnellere Weiterverarbeitung möglich. Mehrwert durch Veredelung in Leipzig Bei Gärtner Druck, einem Tradi tionsbetrieb am Stadtrand von Leipzig, bedeutete die neue Rapida 75 – ebenfalls eine Fünffarbenmaschine mit Lackturm – den Wechsel vom Klein- zum Halbformat. Durch Veredelung und striktes UmweltEngagement will Geschäftsführer Holger Gärtner dem Preisverfall bei Standarddrucksachen sowie der wachsenden Konkurrenz durch den Digitaldruck entgegenwirken. Viele der angebotenen Maschinen waren für den beengten Drucksaal bei Gärtner zu groß. Am Ende gab es nur zwei Alternativen: Anbauen oder die platzsparende Rapida 75 beschaffen. Je mehr sich Holger Gärtner und sein Drucker Mirko Vetter mit der Rapida 75 beschäftigten, desto klarer wurden ihre Vorteile. Sie ist praxisorientiert automatisiert, u. a. mit automatischer Formatverstellung, verzichtet aber auf teuere und in ihrer Klasse unnötige Überwachungssysteme. Und dazu bleiben dank ihrer klappbaren Tritte noch reichlich 110 cm Platz für den Stapeltransport. Mit dem fünften Druckwerk und der anschließenden Lackiereinheit lassen sich hochwertige Ein- und Mehrfachlackierungen im Inline-Prozess ausführen. Im April 2010 ging die neue Maschine in Betrieb. Seitdem tüfteln Holger Gärtner und Mirko Vetter mit einfachen und doppelten Drip-off-Effekten, mit Schattenwirkungen durch leichten Versatz der Matt-Glanz-Effekte zum Druckbild, mit Duftlackierungen und Iriodinen. Darüber hinaus wurde ein Laser-Schneid- und Gravursystem beschafft, mit dem u. a. Karten und Visitenkarten mit zusätzlichen Effekten veredelt werden und die Integration von weiteren Materialien in die Druckprodukte möglich wird. Wie bisher gehören auch Prägungen zum Veredelungs-Portfolio. Die Bogenwendung nach dem zweiten Druckwerk und der Lackturm am Ende machen die Rapida 75E-Fünffarbenmaschine bei Hoffmann-Druck zu einem sehr flexiblen Produktionsmittel Erfolgreiche Praxispremiere auch ganz im Norden Im Herbst 2010 nahm bei Hoffmann-Druck in Wolgast im äußersten Nordosten die erste Rapida 75E Deutschlands die Produktion auf. Die neue, weitgehend automatisierte und gegenüber der Vorgänger-Baureihe auch schnellere Halbformat-Maschine ist mit fünf Druckwerken, Bogenwendung nach dem zweiten Farbwerk und Lackturm für eine besonders flexible Inline-Produktion ausgestattet. Flexibilität ist bei HoffmannDruck erforderlich. Das 1839 ge gründete Unternehmen ist in einer Region ansässig, in der es kaum grafische Betriebe gibt. Hoffmann-Druck ist entsprechend gut ausgestattet: mit KleinformatDruckmaschinen (Ein- und Vierfarben), Schneide-, Falz- und Zusammentragmaschinen, Klebebinder, Geräten zum Stanzen, Bohren, Eckenrunden, Einschweißen und zur Kalenderfertigung sowie einer modernen Druckvorstufe, deren Mitarbeiter auch Design- und Agenturleistungen erbringen. Das Equipment ist in der Regel nicht älter als drei bis vier Jahre. Nur Hardcover-Produktionen, großformatige Stanzungen und Oberflächenveredelungen (Kaschierungen oder UV-Lackierungen) erfolgen bei Partnern in Berlin oder Rostock. Da zum größten Teil Schönund Widerdruckaufträge produziert werden, lag es nahe, wieder eine Maschine mit Bogenwendung zu bestellen. Das fünfte Farbwerk erlaubt zusätzlich den Einsatz von Schmuckfarben. Bisher war dafür ein erneuter Druckgang erforderlich. Da Oberflächenveredelungen immer häufiger angefragt werden, war die Integration eines Lackturmes logisch. Als Raumwunder machte auch in Wolgast die Rapida 75E das Rennen. Ihre kompakte Bauweise überzeugte Geschäftsführer Sebastian Ruge und seinen Schwager Karsten Lange, der die kaufmännische Leitung innehat. Letztendlich entscheidend waren der schnelle Plattenwechsel und halbautomatische Lackformwechsel, Formatverstellung, Diagonalregister, die Druckleistung von 15.000 Bogen/h im Schöndruck und im Wendebetrieb sowie die auf 0,8 mm (Option) erweiterte Bedruckstoff-Stärke. Eine ganze Reihe weiterer Be triebe im deutschsprachigen Raum setzen die Rapida 75 und weiterentwickelte Rapida 75E inzwischen mit Erfolg ein. Bei einer Roadshow über die „Route 75“ quer durch Deutschland und die Schweiz, können interessierte Druckfachleute die Geschäftsmodelle der jeweiligen Anwender kennen lernen. Mehr Informationen zu aktuellen Veranstaltungsterminen und -orten sowie Anmeldeformulare und Berichte von bisherigen RoadshowStationen finden Sie im Internet unter www.route75.de. Martin Dänhardt [email protected] Report 38 | 2011 17 Weniger ist oft mehr Die Rapida 75E überzeugt durch praxisgerechte Automatisierung, hohe Druckleistung, geringen Flächen- und Energiebedarf Vorteile der Rapida 75E im Wettbewerb clever nutzen Schon länger überzeugt die Rapida 75 ihre Anwender durch hohe Wirtschaftlichkeit. Mit zusätzlichen Automatisierungseinrichtungen geht die neue Rapida 75E noch einen Schritt weiter. D ie praxisorientierten neuen Automatisierungsbausteine reduzieren die Rüstzeiten der Rapida 75E nochmals deutlich. Das vollautomatische Auftragswechsel programm fasst sämtliche Rüstprozesse in einem einzigen Knopfdruck zusammen. Schon während der Produktion des laufenden Auftrages kann der Bediener den Folgeauftrag laden und alle damit verbundenen Rüstprozesse am ErgoTronic-Leitstand vorwählen. Die CIP3/JDF-Schnittstelle ermöglicht die automatische Farbzonenvoreinstellung für minimale Rüstzeiten und Makulatur. Mit CleanTronic Synchro ist das simultane Waschen von Gummi- und Druckzylinder möglich. Dank der neuen Funktion „Sauberdrucken“ werden direkt nach Auftragsende Gummizylinder und Druckplatte gereinigt. Dies minimiert die Gummituchwaschzeiten und den Waschtuchverbrauch. Sämtliche Formateinstellungen an Anleger, Anlage und Auslage erfolgen am ErgoTronic-Leitstand. Zudem reduziert SAPC die Plattenwechselzeit um 25 Prozent. Automatische Messsysteme wie Techkon SpectroDrive und ErgoTronic ACR sichern kurze Rüstzeiten und erhöhen die Produktionssicherheit im Auflagendruck. Die Jobwechselzeiten an der Rapida 75E sind im Vergleich zur Rapida 75 um 30 Prozent gesunken (s. Abb. unten links). Weitere Argumente, die für die Rapida 75E sprechen, sind die minimale Stellfläche und der geringe Energieverbrauch. Mit gerade einmal 23,1 m2 Grundfläche liegt der Flächenbedarf für eine Fünffarbenmaschine Rapida 75E mit Lackwerk und zweifacher Auslageverlängerung rund 30 Prozent unter dem von vergleichbaren Wettbewerbsmaschinen. Für viele Anwender mit beengten Raumverhältnissen war dies ein entscheidender Grund, in die Rapida 75E zu investieren (s. Seite 16/17). Bares Geld spart der geringe Energiebedarf. Die oben genannte Fünffarbenmaschine mit Lackwerk verbraucht bei einer Produktionsleistung von 15.000 Bogen/h nur durchschnittliche 46 kW. Da kommen manche Maschinen in dieser Formatklasse fast auf das Doppelte. Auch im Standby-Betrieb punktet die Rapida 75E mit deutlich niedrigeren Energie-Verbrauchswerten. Die hohe Energieeffizienz, IPA-reduziertes Drucken, die Zertifizierung mit dem international anerkannten Öko-Label „Emission geprüft“ und die in Kooperation mit ClimatePartner von KBA angebotene Option zur klimaneutralen Druckproduktion machen die Rapida 75E zum idealen Produktionsmittel für umweltorientierte Druckbetriebe. Anja Hagedorn/Martin Dänhardt [email protected] Wettbewerb Rapida 75-5+L SAPC 15.000 Bogen/h Simultane Prozesse Standby Rapida 75E-5+L SAPC Rapida 75E-5+L SAPC 15.000 Bogen/h Simultane Prozesse Standby min. 5 10 kW 15 20 40 60 80 (Messwerte entsprechend VDMA-Richtlinie, 2010) CIP3 Daten laden Druckzylinder waschen Formatverstellung Jobwechselprogramm (CIP3,Waschprogramme, Sauberdrucken) Gummizylinder waschen 1. Abzug Plattenwechsel (halbautomatisch) Mit der Rapida 75E sinken die Rüstzeiten gegenüber der Vorgängerbaureihe um gut 30 Prozent 18 Report 38 | 2011 Maschine Kühlung Infrarot-/Heißlufttrockner Auch beim Energiebedarf punktet die Rapida 75E mit 40 Prozent Einsparpotenzial Bogenoffset | Markt Roberto da Silva hat viele Jahre an anderen Maschinen gearbeitet und ist von der neuen Rapida 75 bei Imprensa Nacional begeistert Management und Drucker der Imprensa Nacional sind stolz auf ihre Neuinvestition. Für Robson Padua (2.v.r.), Chef der für Kleinformatmaschinen zuständigen brasilianischen KBA-Vertretung Global Sistemas Graficos, war die Installation in Brasilia der Auftakt für weitere Bestellungen im größten südamerikanischen Land Auch Regierungsdrucker schätzen die kleine Rapida Erfolgreiche Premieren der Rapida 75 in Brasilien Nach erfolgreichen Installationen in Kuba und Mexiko ist die kompakte Halbformatmaschine KBA Rapida 75 jetzt dabei, auch den wichtigen brasilianischen Markt zu erobern. Den Anfang machte vor einem Jahr eine Vierfarbenmaschine bei der Regierungsdruckerei Imprensa Nacional in der Hauptstadt Brasilia. Inzwischen sind eine Reihe weiterer Installationen dazu gekommen. Eine davon ist die Regierungsdruckerei Corag des Bundesstaates Rio Grande do Sul. D ie Imprensa Nacional beschäftigt heute 340 Mitarbeiter, davon 84 in der Produktion. Die Staatsdruckerei produziert im Digital-, Bogenoffset- und Zeitungsdruck. Mit der neuen Rapida 75 als Flaggschiff im Drucksaal verfügt die Bogenoffset-Sparte jetzt über vier Druckmaschinen. Auf der KBA Rapida 75 werden vor allem offizielle Regierungsdokumente und -mitteilungen, Bücher, Magazine, Kataloge, Folder und Umschläge gedruckt. Imprensa Nacional: Im Casting erfolgreich Der Entscheidung für die Rapida 75 war ein staatliches Ausschreibungsverfahren vorausgegangen. KBA und die für das Kleinformat zuständige brasilianische Vertretung Global Sistemas Graficos setzten sich mit überzeugenden technischen Argumenten, einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und einem lückenlosen Service-Konzept durch. Francisco Chagas Pinto, Technischer Direktor der Imprensa Nacional: „Ein Referenzbesuch bei Yangraf Grafica e Editora in São Paulo, einem KBA- Kunden, der mit dem Vorgängermodell Rapida 74 hervorragende Erfahrungen gemacht hatte, war mit ausschlaggebend. Die Neuinvestition ist gut angelaufen und überzeugt durch kurze Rüstzeiten, niedrige Makulaturraten und einen hohen Bedienkomfort. Unsere bis zu 15.000 Bogen/h schnelle Rapida 75 ist flexibel einsetzbar und bietet bei allen eingesetzten Papierqualitäten und Grammaturen eine hohe Druckqualität.“ Corag-Präsident Luciano Silva (r.), Technischer Direktor Arnaldo Amauri Rodrigues (Mitte) und Produktionsleiter Alexandre Godinho de Oliveira sind mit ihrer Maschinenwahl sehr zufrieden Innerhalb weniger Monate hat Corag gleich zwei KBA Rapida 75-Anlagen installiert Corag: Investition im Doppelpack Gleich mit zwei Halbformatmaschinen Rapida 75 hat die Regierungsdruckerei Corag des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul ihren Maschinenpark erweitert. Die Investition ist Teil umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen. Die 1973 gegründete Companhia Riograndense de Artes Gráficas in Porto Alegre produziert im Bogenoffset- und Digitaldruck mit 250 Mitarbeitern hochwertige Bücher, periodische Regierungsbulletins, amtliche Dokumente, Verordnungen usw. Rund 80 Prozent der Bogenoffsetkapazitäten werden für Regierungsaufträge genutzt, die verbleibenden 20 für Jobs auf dem freien Markt. Präsident Luciano Silva, Technischer Direktor Arnaldo Amauri Rodrigues und Offset-Produktionsleiter Alexandre Godinho de Oliveira waren sich einig, dass die Steigerung der Qualität und Produktivität durch die Modernisierung des Maschinenparks unabdingbar war. Luciano Silva: „Wir haben seit 1995 praktisch keine größeren Investitionen vorgenommen. Wir waren häufig gezwungen, Aufträge nach außen zu vergeben. Mit den Rapida 75-Anlagen haben wir uns für moderne und leistungsfähige Produktionsmittel mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis in dieser Formatklasse entschieden. Die beiden KBA-Maschinen ersetzten zwei ältere Anlagen eines anderen deutschen Herstellers.“ Die beiden 15.000 Bogen/h schnellen Anlagen im Format 53 x 75 cm sind u. a. mit Plattenwechselhalbautomaten und auto matischer Formateinstellung ausgestattet. Die Produktivität bei hohen Auflagen wird durch NonStop-Anleger und -Auslage gesteigert. Die Kommunikation mit der Vorstufe erfolgt im CIP3-Standard. Zusätzlich verfügen die beiden Rapidas über das Farbmess- und -regelsystem KBA DensiTronic und sind online mit dem KBA-Ferndiagnosesystem verbunden. Gerhard Renn [email protected] Report 38 | 2011 19 Bogenoffset | Schweiz Blick auf die Herzstücke der Druckproduktion von Ast & Fischer. Die beiden Rapida 106-Fünffarbenmaschinen mit Lack und verlängerter Auslage Zukunftssicherheit mit KBA Ast & Fischer produziert auf 4.000 m² mit zwei Rapida 106-Anlagen Die Fischer AG für Data und Print in Münsingen bei Bern war eines der ersten Unternehmen in der Schweiz, das nach der drupa 2004 in die damals brandneue Rapida 105 investierte. Heute, nach dem Zusammenschluss mit der Ast & Jakob, Vetsch AG zur Ast & Fischer AG, einem neuen Standort in Wabern und zwei neuen KBA Rapida 106-Fünffarbenmaschinen mit Lack als Herzstücke der Produktion, ist zu erkennen, dass sich die langfristige Strategie des weltweit zweitgrößten Druckmaschinenherstellers auch für die Anwender auszahlt. S eftigenstrasse 310, Wabern bei Bern: Hier wurde Schweizer Druckereigeschichte geschrieben. Im multifunktionalen Industriegebäude produzierte bis 2008 die Benteli-Hallwag Druck AG. Nach dem Verkauf an Farbendruck Weber in Biel stand das Gebäude längere Zeit leer, bis ein Investor es kaufte, den Standort in den Businesspark Grünau verwandelte und die Räumlichkeiten vermietete. Seit Spätsommer 2010 auch an Ast & Fischer. Damit geht es nun weiter mit der Medien- und Druckproduktion. 165 Jahre Erfahrung Ast & Fischer ist kaum zwei Jahre alt, doch die Vorgeschichte um- 20 Report 38 | 2011 fasst 165 Jahre Erfahrung im Mediengeschäft. Entstanden ist das Unternehmen 2009 aus der mehrheitlichen Übernahme des Aktienkapitals der Fischer AG für Data und Print durch Ast & Jakob, Vetsch AG. Die Wurzeln der Fischer AG für Data und Print aus Münsingen reichen bis ins Jahr 1889 zurück. Damals war sie ein Zeitungsverlag und erwarb in ihren Anfängen die Emmentaler Nachrichten. Vor rund fünfzig Jahren spezialisierte man sich zunehmend auf den Druck von Zeitschriften und Werbedrucksachen sowie Verlagsdienstleistungen. Ast & Jakob, Vetsch, 1957 als Vorstufenspezialist gegründet, entwickelte sich in den letzten Jahren als Generalist für elektronische und gedruckte Kommunikation. Im Zuge der Digitalisierung setzte man auf vernetzte Datenbanklösungen und positionierte sich so als einer der führenden Dienstleister im Kanton Bern. Warum Zusammenschluss? Treibende Kraft hinter dem Zusammenschluss der Unternehmen waren der heutige Geschäftsführer Stephan Ast und der technische Leiter Daniel Troxler. Ast & Jakob, Vetsch war stark im Geschäft mit den digitalen Medien, am alten Standort aber von den Platzverhältnissen her für den mittelformatigen Bogenoffset sehr eingeschränkt. Die Fischer AG für Data und Print war mit drei 70x100-Maschinen stark im Druckgeschäft, aber auf der Suche nach einem betriebswirtschaftlich optimaleren Standort. Beide spürten den Margenverfall im Druckgeschäft und kamen so zum Ergebnis, dass man sich hervorragend ergänzen und zusammen beim Umsatz und der Dienstleistungspalette die richtige Größe für künftige Herausforderungen erreichen könnte. Letztendlich entschieden sich die Geschäftsleitungen, beide Firmen zusammen zu legen und einen neuen Standort zu beziehen. Ein Neubauprojekt in der Größenordnung von 10 Mio. CHF wurde aufgelegt. Dass es anders kam, ist dem leer stehenden Industriegebäude in Wabern zu verdanken. Ste- Interessante Website: www.ast-fischer.ch phan Ast und sein Team kamen zum Schluss, dass dies der ideale Standort sei: mit 4.000 m2 auf einer Ebene fanden sie ideale Bedingungen vor. Auch konnten so beide Unternehmen innerhalb eines knappen Jahres unter einem Dach zusammengeführt werden. So ist im August 2010 ein leistungsfähiger Medienanbieter mit rund 80 Mitarbeitern und einem breiten Dienstleistungsangebot entstanden: Vorstufe mit Fotografie und hoher Bildkompetenz, Typografie/ Layout, Desktop-Publishing, Datenbanksysteme, Redaktionssysteme, Web-to-Print, Werbe- und Kunstdruck, Zeitschriftendruck, Digitalund Plakatdruck ... Im Druckbereich hat Ast & Fischer neben den zwei Rapida 106-Fünffarbenmaschinen mit Lackwerken noch zwei kleinere Bogenmaschinen von Heidelberg sowie eine Digitaldruckmaschine HP Indigo 5500 und ist damit drucktechnisch einer der modernsten Betriebe in der Schweiz. Am Standort haben sich weitere Firmen der Medienbranche angesiedelt: Agenturen, IT-Spezialisten, Fotografen, eine Buchbinderei. Dies ergibt ein interessantes Netzwerk unabhängiger Firmen. Zuverlässige Partner In diesem Veränderungsprozess gibt es konstante Partner: Print Assist und KBA. 2004 sahen sich die Verantwortlichen der Fischer AG für Data und Print nach einer Bogenoffsetmaschine um. Daniel Troxler erzählt: „Nach der drupa schauten wir uns die Angebote der Hersteller genau an und hatten viele Gespräche. Am Ende überzeugte uns KBA am meisten. Drucktechnisch waren die Maschinen exzellent, die damals neue Rapida 105 faszinierte mit ihrer hohen Leistung von 18.000 Bogen/h und den kurzen Rüstzeiten. Auch fanden wir die teamorientierte Bogenmaschinenproduktion in Radebeul sehr spannend. Ansprechend und sympathisch waren für uns die flachen Hierarchien bei KBA. Vor allem konnte uns KBA Perspektiven und klare Zusagen für künftige Entwicklungen aufzeigen. Natürlich darf man auch das Verkaufstalent von Peter J. Rickenmann, Geschäftsführer der Print Assist AG, nicht vergessen. Konzeptionell überzeugte er uns immer wieder mit seinen Überlegungen. Wie kein anderer analysierten er und sein Team unsere Bedürfnisse und ermöglichten eine maßgeschneiderte Lösung. Wenn mal etwas nicht lief wie versprochen, blieben er und sein Team so lange hartnäckig am Thema bis das Problem gelöst war.“ Die damals beschlossene Partnerschaft hat bis zum heutigen Tag gehalten und alle über die Jahre begleitet. Daniel Troxler: „Schauen Sie, gute und moderne Bogenmaschinen finden Sie heute nicht nur bei KBA. Es ist die Gesamtmischung, die zählt, und da sind KBA und Print Assist für uns einfach unschlagbar!“ Rapides Drucken Bei Ast & Fischer und den Vorgängerfirmen wurden im Laufe der Jahre diverse 70x100-Maschinen von KBA verwendet, zunächst eine Rapida 105-Vierfarbenmaschine mit Wendung und eine Rapida 105-Fünffarbenmaschine. 2008 wurde der Park um eine neue Rapida 106-Fünffarbenmaschine mit Lack und verlängerter Auslage ergänzt. Im Zuge des Zusammenschlusses und Bezug des neuen Standortes entschied man sich, die beiden älteren Rapida 105 durch eine zweite Rapida 106-Fünffarbenmaschine mit Lack und verlängerter Auslage zu ersetzen. Das war im Sommer 2010. Daniel Troxler: „Wir haben bewusst unsere Druckkapazitäten angesichts der Entwicklungen im Markt optimiert. Wir wollten unsere Kapazitäten noch besser auslasten und arbeiten heute in einem Mix aus Zweischicht- und Dreischichtbetrieb. Wenn wir die guten Zahlen der letzten Monate analysieren, war das die richtige Entscheidung.“ Welches sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der Rapida 105 und der Rapida 106? Daniel Troxler: „KBA würde da wohl eine lange Liste vorlesen können. Im Grundsatz sind Druckqualität und Druckgeschwindigkeit der beiden Modelle vergleichbar. Wenn ich aber die Gesamtproduktivität anschaue, ist die Rapida 106 natürlich besser. Die Rapida 105 war die erste Maschine einer völlig neuen Generation von Hochleistungsmaschinen und dementsprechend gab es die eine oder andere Kinderkrankheit. Diese wurden im Laufe der Zeit ausgemerzt und die Maschinen waren äußerst zuverlässig, doch ein Drucker brauchte immer ein bisschen Fingerspitzengefühl, um ihr Potenzial voll auszuspielen. Bei der Rapida 106 hingegen ist das kein Thema mehr, die Bedienung ist vor allem dank der ziehmarkenfreien Anlage noch einfacher geworden. Mit beiden Anlagen produzierten wir vom ersten Tag der Installation ohne jegliche Probleme im Mehrschichtenbetrieb. Es ist manchmal schon unheimlich, wie zuverlässig diese Maschinen sind, wenn man bedenkt, welche Mengen wir auf ihnen verdrucken!“ Für Daniel Troxler und Geschäftsführer Stephan Ast sind die beiden neuen Rapidas wichtig für die erfolgreiche Zukunft des noch jungen Unternehmens. Daniel Troxler: „Es handelt sich um hochleistungsfähige Mittelformatmaschinen modernster Bauweise, die einfach zu bedienen und problemlos in den Workflow zu integrieren sind. Trotz der großen Mengen, die wir auf beiden Maschinen täglich drucken, sind sie weitgehend pannenfrei. Hinzu kommt die enge und gute Partnerschaft mit KBA.“ Rückfragen: [email protected] Im Businesspark Grünau an der Seftigenstrasse 310 in Wabern sind Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus der Region untergebracht. Dort arbeitet seit August 2010 auch Ast & Fischer auf 4.000 m² Report 38 | 2011 21 Bogenoffset | Brasilien Druckbranche im größten Markt Südamerikas auf Wachstumskurs Moderne Drucktechnik ist in Brasilien gefragt Mit fast 200 Millionen Einwohnern ist Brasilien bei Fläche und Bevölkerung der fünftgrößte Staat der Erde und der größte Druckmarkt Lateinamerikas. In den letzten beiden Jahren machte die brasilianische Wirtschaft mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten auf sich aufmerksam. Vom positiven Investitionsklima profitieren auch die Druckmaschinenbauer. So konnte auch KBA in der jüngeren Vergangenheit erfreuliche Aufträge bei Bogenund Rollenoffsetmaschinen verbuchen. Nachfolgend drei Beispiele für Bogenoffset-Installationen im Mittel- und Großformat. Die brasilianische Hauptstadt Brasilia zeichnet sich durch Eleganz und moderne Architektur aus KBA Rapida 130a komplettiert KBA-Maschinenpark bei Grafica Brasil Zu einem Showroom für mittelund großformatige Rapida-Bogenmaschinen hat sich Grafica Brasil entwickelt. Das 1966 gegründete Unternehmen verfügt neben dem Stammsitz in der Hauptstadt Brasilia über Niederlassungen in São Paulo und Goiania. Im September 2010 hat das Unternehmen mit einer Wendemaschine Rapida 130a am Standort Brasilia bereits die vierte KBA-Bogenoffsetanlage in Betrieb genommen. Die Nummer 1 der brasilianischen GroßformatDrucker ist auf hochwertige Magazine und Bücher spezialisiert und steuert weiter auf Expansionskurs. Wichtigste Auftraggeber sind die brasilianische Regierung, Verlage und Werbeagenturen. Im Parque Grafico in Brasilia wurden in den letzten Jahren mehr als 30 Mio. Real (ca. 13 Mio. Euro) in Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung investiert. Nach dem Anfang mit einer Vierfarben-Rapida 105 und einer Rapida 105 universal mit Lackturm ab 2002, begann 2008 bei Grafica Brasil eine neue Ära mit dem Einstieg ins Großformat. Kurz nach der drupa lief mit der Vierfarben-Rapida 130a die erste moderne Großformatmaschine in Brasilien an. Präsident Romeu Jose de Oli veira: „Die Investition war richtungsweisend für unsere weitere Entwicklung und die Zusammenarbeit mit KBA. Die Maschine hat unsere Kapazitäten durch das größere Format und die Reduzierung der Durchlaufzeiten verdoppelt. Zudem hat sich mit der neuen brasilianischen KBA-Vertretung Deltagraf Representacoes Commerciais der Service in allen Belangen Der Präsident von Grafica Brasil Romeu Jose de Oliveira (vorn) und sein Produktionsleiter Romulo Gregorio da Silva sind stolz auf ihre moderne Rapida-Flotte 22 Report 38 | 2011 verbessert. Wir schätzen die enge Zusammenarbeit mit KBA und sind stolz, eine der modernsten Bogendruckereien Südamerikas zu sein.“ Nicht einmal zwei Jahre später legte Grafica Brasil mit der zweiten Rapida 130a nach, einer Vierfarbenanlage mit Bogenwendung nach dem zweiten Druckwerk. Die neue Anlage ist mit Plattenwechselautomaten, Dünndruck- und Kartonausstattung, Walzen für den alkoholarmen Druck und automatischen Wascheinrichtungen ausgerüstet. Weiterhin verfügt sie über IR-Trockner, automatisches Register ErgoTronic ACR sowie das Produktionsmanagement-System LogoTronic, an das auch die übrigen Rapidas angeschlossen sind. Optimierte Produktion Produktionschef Romulo Gregorio da Silva: „Mit der Neuen können wir viele Aufträge mit beidseitig bedruckten Bogen in einem Durchlauf erledigen. Dies reduziert die Lieferzeiten deutlich. Unsere Kunden lassen sich mit der Auftragsvergabe oftmals viel Zeit, erwarten dann aber eine schnelle Erledigung. Mit dem im Dreischichtbetrieb laufenden großformatigen Rapida 130a-Duo sind wir dafür gut gerüstet.“ Emibra und KBA: Alte Liebe rostet nicht Dieses Sprichwort gilt für die Beziehung zwischen dem brasilianischen Verpackungsdrucker Emibra Industria e Comercio de Embalagens LTDA und KBA. Nach drei Rapidas und zwischenzeitlichem Wechsel zu einem anderen deutschen Lieferanten hat das in Suzano bei São Paulo ansässige Unternehmen im August 2010 wieder eine Rapida Mit der zweiten KBA Rapida 130a hat Grafica Brasil seine Kapazität und Flexibilität wesentlich gesteigert 105 in der Sechsfarben-Variante mit Lackturm in Betrieb genommen. Neben der auch in Brasilien bekannten Robustheit und hohen Leistung dieser weltweit eingesetzten Mittelformatmaschine war das Vertrauen in die neue KBA-Vertretung Deltagraf mit entscheidend für die Rückkehr. Emibra wurde 1974 von den beiden Brüdern Walter und Joao Braghiroli gegründet und hat sich auf dem schnell wachsenden brasilianischen Verpackungsmarkt eine Top-Platzierung gesichert. Zum Kundenkreis gehören international bekannte Marken aus der Pharma-, Kosmetik-, Parfüm-, Hygiene- und Waschmittelindustrie. Hinzu kommen Auftraggeber aus der Chemie-, Lebensmittel- und Automobilbranche. Rund 600 Tonnen hochwertiger Verpackungen werden monatlich in Suzano produziert. Das Unternehmen arbeitet nach dem Management-System ISO 9001/14001 und verfügt über das FSC-Umweltzertifikat. Die neue KBA Rapida 105Sechsfarbenmaschine ist Teil eines umfangreichen Investitionspaketes. Die bis zu 16.500 Bg./h schnelle Maschine verfügt gegenüber den Vorgängermodellen über zahlreiche Innovationen wie z. B. Densi Tronic professional. Sie ist um 60 cm höher gesetzt, hat eine Auslageverlängerung von 2,6 Metern und eine vergrößerte Formatlänge von 74 cm. Hinzu kommen CXKartonausstattung, ein Lackwerk mit SAPC-Lackplatten-Schnellspan nung, FAPC-Plattenwechselautomaten, automatische Wascheinrich- Die neue Sechsfarbenanlage ist die vierte KBA Rapida bei Emibra Emibras Technischer Direktor Danilo Braghiroli setzt großes Vertrauen in seine neue Rapida 105 und in die neue KBA-Vertretung Deltagraf Die Wirtschaftsmetropole São Paulo ist eine der größten Städte der Welt und Sitz zahlreicher KBA-Anwender. Im Bild der Ibirapuera-Park vor der Skyline Die KBA Rapida aus dem Jahr 2004 erhielt im Zuge der Neuinvestition bei Emibra ein umfassendes Upgrade tungen für Gummitücher, Walzen und Druckzylinder sowie VariDry IR/TL-Trockner und Autoregister ErgoTronic ACR. Danilo Braghiroli: „Die Maschine ist optimal angelaufen. Sie versetzt uns in die Lage, unser Angebot qualitativ zu verbessern und zu erweitern, und wir können schneller liefern. Unsere erneute Partnerschaft mit KBA ist auf einem guten Weg.“ Bereit für den Aufschwung: (v.l.n.r.) Innovapack-Direktor Juan Pino, Produktionsleiter Alessandro Mattioli und Deltagraf-Vertriebsleiter Rogério Costa vor der neuen KBA Rapida 105 Neue KBA Rapida 105 für Innovapack Embalagens Auch der Verpackungsdrucker In novapack Embalagens LTDA in Ita quaquecetuba bei São Paulo hat vor kurzem eine neue SechsfarbenRapida 105 mit Lackiereinrichtung in Betrieb genommen. Innovapack wurde 2002 von der argentinischen Grupo HZ, einem der größten Verpackungsproduzenten in Südamerika, gegründet. Neben der Umweltzertifikate spielen bei den brasilianischen Verpackungsdruckern inzwischen eine wichtige Rolle neuen Rapida 105 produzieren bei Innovapack weitere KBA-Bogenoffsetmaschinen. In Brasilien ist Innovapack eine feste Größe für die Herstellung hochwertiger Kartonverpackungen. Direktor Juan Pino: „Der Markt ist in Bewegung und wir mussten Kapazität, Qualität und Produktivität erhöhen. Die neueste Version der Rapida 105 ist zwar auf dem brasilianischen Markt noch nicht so verbreitet, doch wir vertrauen dem hervorragenden internationalen Ruf von KBA bei Bogenoffsetmaschinen für die Verpackungsproduktion. Bei unserer Entscheidung haben uns auch die kompetente Beratung und das Service-Konzept der neuen KBA-Vertretung Deltagraf geholfen.“ Produktionsleiter Alessandro Mattioli: „Die Rapida 105 beweist im Dreischichtbetrieb ihre Klasse sowohl bei kleinen Auflagen als auch bei Großaufträgen mit einer Auflage bis zu einer halben Million. Unsere Drucker wurden fachmännisch geschult und sehen die neue Maschine als motivierende Herausforderung an.“ Gerhard Renn [email protected] Report 38 | 2011 23 Bogenoffset | Das aktuelle Interview Holzer Druck und Medien druckt schon lange auf KBA-Bogenoffsetmaschinen im Mittelformat. Der bald 125 Jahre alte Traditionsbetrieb mit heute 110 Mitarbeitern befindet sich in Weiler im Allgäu, im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seit 1996 setzt das Unternehmen Mess- und Regeltechnik an allen Druckmaschinen ein. Die jüngste Installation, eine Rapida 106 mit acht Farbwerken für die 4 über 4-Produktion, ist mit simultanem Plattenwechsel DriveTronic SPC, Flying JobChange und KBA QualiTronic Color Control für die Inline-Farbregelung ausgerüstet. Im Mit der Inline-Qualitätskontrolle erreicht Holzer Druck und Medien über die gesamte Druckauflage eine sehr hohe Farbstabilität. Die Produktion ohne Farbregelung kann sich Alexander Ott, hier mit einem Faksimile-Werk am Leitstand der neuen Achtfarben-Rapida 106, heute nicht mehr vorstellen Gespräch mit KBA Report erläuterte Produktionsleiter Alexander Ott die Vorteile der Inline-Qualitätsregelung in der Praxis. KBA Report: Was waren für Sie die wichtigsten Leistungs- und Ausstattungskriterien bei der Bestellung der jüngsten Rapida 106? Alexander Ott: Das Wichtigste für uns war die Produktivität der Maschine. Sie kommt vorwiegend für 4/4-farbige Produktionen zum Einsatz und da muss sie mit hohen Leistungen über unsere gesamte Bedruckstoffpalette hinweg laufen. Daneben produzieren wir auf der Rapida 106 auch hoch qualitative Produkte, unter anderem Faksimiles – eine Spezialität unseres Hauses. Gerade an Anleger und Auslage hat sich an den Rapidas in den vergangenen Jahren viel getan. Ich denke da besonders an die AirTronic-Auslage mit ihrer neuen Bogenbremse. Heute lässt sich sagen, unsere Neue hat in ihrer Produktivität deutlich zugelegt und unsere Erwartungen sogar übertroffen. Eine weitere Forderung bestand darin, die Rüstzeiten an der Maschine extrem zu verkürzen. Sie haben sich mit der neuen Rapi- 24 Report 38 | 2011 Alexander Ott, Produktionsleiter von Holzer Druck und Medien Inline-Farbregelung hilft uns bei der Qualitätssicherung enorm da 106 bei uns halbiert und betragen jetzt im Durchschnitt 25 Minuten. Bei nachfolgenden Signaturen, Folgeformen bzw. Aufträgen mit vergleichbarem Papier und Sujet liegen sie sogar deutlich darunter. Zur Erklärung der genannten 25 Minuten muss gesagt werden, dass unsere Drucker angehalten sind, den neuen Auftrag nicht einfach loslaufen zu lassen, wenn die Dichten eingeregelt sind. Sie müssen vorher den Druck mit dem Plot vergleichen sowie den Seitenablauf überprüfen. Zuweilen erfolgen die Druckabnahmen auch nach Proof oder direkt mit dem Kunden an der Rapida, was die Rüstzeit natürlich verlängert. Ein drittes Kriterium war die Inline-Farbregelung selbst. Es ging uns darum, wirklich vom ersten bis zum letzten Bogen höchste Qualität zu produzieren und die Farbe über jede Auflagenhöhe konstant zu halten. KBA Report: Welche Rolle spielen Mess- und Regelsysteme in der täglichen Produktionspraxis? Alexander Ott: Gemessen wird bei uns ständig. Bei uns im Haus läuft kein Auftrag mehr ohne die Farbregelung. Seit 1996 setzen wir an allen KBA-Maschinen Messtechnik zur Qualitätsüberwachung ein. Unsere Fortdruck-Qualität ist deswegen sehr hoch. Wichtig ist uns, dass jede unserer drei Rapidas mit einem eigenen DensiTronic-Messtisch ausgerüstet ist. So ist das Regeln jederzeit möglich ohne dass sich zwei Maschinenbesatzungen einen Messtisch teilen müssen. Inline-Farbregelung sind wir sicher, dass alle Bogen gemessen sind und auch nach jedem zehnten die automatische Regelung in der Druckmaschine erfolgt. Faktisch gibt es dadurch keine Reklamationen mehr durch Farbschwankungen. Die Kundenzufriedenheit ist sehr hoch. KBA Report: Wie wird die Regelung bei Holzer Druck und Medien eingesetzt? Alexander Ott: Wenn ich einen gewissen Qualitätsstandard haben möchte – und dafür ist Holzer bekannt – dann muss ich den auch schnell erreichen können. Das heißt, in erster Linie gehen bei der Inline-Regelung die Rüstzeiten weiter nach unten. Bei den Kosten ist es schwierig zu entscheiden, was kommt von der hohen Automatisierung der Maschine und was von der Qualitätsregelung. Im Vergleich mit den Online-Maschinen bringt die Inline-Regelung pro Job etwa zehn Minuten Zeitersparnis. Alexander Ott: An den Maschinen mit DensiTronic Online-Regelung ziehen wir einzelne Bogen und messen. Im Schnitt können das drei bis fünf pro 1.000 Bogen im Fortdruck sein. Schon damit haben wir eine hohe Sicherheit bezüglich der Druckqualität und können unseren Kunden diese auch nachweisen. Allerdings fehlt die Durchgängigkeit in Regelung und Nachweis. Mit der KBA Report: Welche Zeit- und Kosten ersparnisse ergeben sich speziell aus der Nutzung der Inline-Farb regelung mit QualiTronic Color Control? Interessante Website: www.druckerei-holzer.de In voller Produktion: Die Achtfarben-Rapida 106 bei Holzer ist hoch automatisiert und mit Inline-Farbregelung QualiTronic Color Control ausgerüstet In der Regel ist nach dem ersten Abzug kein weiterer erforderlich. Daneben konnten wir den Einrichtezuschuss um 300 Bogen pro Standard-Druckjob reduzieren. Und nicht zuletzt hat sich an der neuen Maschine die durchschnittliche Fortdruckleistung um 4.000 Bogen/h erhöht. Bei reichlich 900 Produktionsstunden seit der Inbetriebnahme im Sommer 2010 lief die Maschine im Wendebetrieb 37 Prozent der Zeit mit 15.000 Bogen/h. Die durchschnittliche Produktionsleistung seit August betrug 13.700 Bogen/h. Im Januar wurden sogar 14.200 Bogen/h erreicht. Da die Drucker eine hohe Prozesssicherheit an der Maschine haben, können sie sich mehr denn je um die Druckqualität kümmern. KBA Report: Welche Anforderungen werden beim Druck von Faksimiles an die Produktion gestellt? Was bringt Ihnen die Inline-Qualitätsregelung dabei? Alexander Ott: Die Qualitätsanforderungen an den Faksimile-Druck sind sehr hoch. Den Prozess muss man sich etwa folgendermaßen vorstellen: Nachdem das Werk digital abfotografiert wurde, erfolgt bei uns der Andruck. Dieser wird mit dem Original verglichen. Wenn ein bestimmtes Detail nicht korrekt umgesetzt ist, greift der Lithograf ein und nimmt entsprechende Korrekturen beispielsweise in einem kleinen Bildelement oder Bereich 14 12 Geschäftsjahr 2009/10 10 8 Geschäftsjahr 2010/11 6 4 2 0 Rapida 5+L Rapida 6+L Rapida 8 SW4 Vergleich der Rüstzeiten an den Rapidas mit Online- und Inline-Farbregelung bei Holzer Druck und Medien Exemplare/h-Statistik Gesamtzeit [h] 903,31 Zeit [%] 37,5 35,0 32,5 30,0 27,5 25,0 22,5 20,0 17,5 15,0 12,5 10,0 7,5 5,0 2,5 0,0 0 2.500 Durchschn. Exemplare/h 13.530 5.000 7.500 10.000 12.500 15.000 vor. Beim anschließenden Auflagendruck muss dann sicher sein, dass wir nicht mit höherem Zuwachs produzieren und die Korrekturen so ad absurdum führen. Bevor wir überhaupt mit dem Druck beginnen, erfolgt der Abdruck der Maschine mit einer FeuchtmittelTestform von der FOGRA. Denn die Maschine muss bis ins letzte Detail einwandfrei eingestellt sein. Während die Tonwerttoleranzen nach PSO ± 4 Prozent betragen, müssen wir bei Faksimile mit ± 0,5 Prozent arbeiten. Zwischen Andruck eines Werkes und dem Auflagendruck liegt bis zu einem Jahr. Während dieser Zeit müssen wir garantieren können, dass jeder neue Andruck mit dem vorhergehenden Andruck und natürlich dem Auflagendruck absolut identisch ausfällt. Das heißt, gleiche Farborte, gleiche Dichten und Tonwertzuwächse maximal im 0,5-Prozent-Bereich. Hierbei ist die QualiTronic-Regelung eine große Unterstützung. KBA Report: Wie sehen Sie die Zukunft der Mess- und Regeltechnik speziell für die Druckproduktion in Ihrem Unternehmen? Alexander Ott: Wir würden keine Druckmaschine mehr ohne entsprechende Mess- und Regeltechnik kaufen. Und wir beobachten sehr intensiv, welche Neuheiten auf diesem Gebiet durch die einzelnen Hersteller auf den Markt gebracht werden und welche davon für uns interessant sein könnten. Im Moment sind die ProfessionalVersion von QualiTronic – also die Inline-Farbregelung mit Bogeninspektion – und die GraubalanceMessung mit System Brunner hoch interessant. Denn bei Letzterer werden nicht nur die vier Farbbalancen geregelt, sondern über 36 Prozessparameter je Farbzone geprüft. Wir wissen und sehen jeden Tag, wie wichtig Mess- und Regelsysteme sind. Ohne diese zu arbeiten, können wir uns bei Holzer Druck und Medien nicht mehr vorstellen. 17.500 Expl./h Produktionsstatistik der Rapida 106: Die durchschnittliche Produktionsleistung hat sich mit der Neuen um 4.000 Bogen/h erhöht. Im Januar betrug sie 14.200 Bogen/h KBA Report: Herr Ott, vielen Dank für dieses interessante Gespräch. Das Interview führte Martin Dänhardt [email protected] Report 38 | 2011 25 Bogenoffset | Innovation Mit den FAPC-Plattenwechselautomaten erfolgt der Wechsel aller Druckplatten in weniger als drei Minuten Automatisierter Lackplattenwechsel am Lackturm einer Rapida 142 Mehr Produktivität und Qualität durch permanente Produktpflege Rapida-Jumbos sind am Markt führend und werden immer leistungsstärker Das Leistungspotenzial der Rapida-Großformatmaschinen ist in den letzten Jahren durch zahlreiche technische Neuerungen und Verbesserungen enorm gestiegen, ohne dass sich an den Maschinenbezeichnungen etwas geändert hat. Die permanente Produktpflege im Hinblick auf veränderte und wachsende Anforderungen im Akzidenz-, Bücher-, Display- und Verpackungsdruck hat die Rüstzeiten verkürzt sowie Produktivität, Flexibilität und Qualität der am Weltmarkt führenden Bogenoffset-Jumbos aus Sachsen immer weiter optimiert. Und die Anwender schätzen seit Langem die vielen Alleinstellungsmerkmale der Rapida-Jumbos. A llein seit der letzten drupa im Mai 2008 ist die Innovationsliste der Baureihen Rapida 130-162a ziemlich lang. Sie reicht vom Anleger über die Druck- und Lackwerke bis zur Auslage und umfasst darüber hinaus viele Neuheiten für die Inline-Farbmessung, -Qualitätskontrolle und die Reduzierung der Umweltbelastung. Nachfolgend wichtige Beispiele im Stenogramm: • Schnelle Navigation über die Kurzbefehls-Tasten der Touchscreens • ASP – automatische Saugring positionierung in der Auslage • Neue Auslage für Rapida 142-Wendemaschinen • Jackets für hohe Druckqualität im Wendebetrieb • Formaterweiterung bei Wendemaschinen • Automatisierung des Lacktuchwechsels 26 Report 38 | 2011 • Viskositätsgesteuerte Geschwin digkeitskontrolle der Lackpumpen • Integration der Lackversorgung und -reinigung in den ErgoTronic-Leitstand • Halbierung des Energiever brauchs durch KBA VariDryBLUETrocknersysteme • Reduzierung der Waschzeiten durch CleanTronic Synchro • Inline-Farbmessung und Rege lung mit QualiTronic Color Control • DensiTronic PDF: Scanner für den Vergleich des gedruckten Bogens mit dem Original-PDF. Multi-Venturi-Bogenführung zwischen Druckzylindern und Übergabetrommeln dennoch ausgesprochen robuste Bauweise. Bis zu 20 Prozent weniger Fläche machen sich in der Platzkostenrechnung bemerkbar, ein Drittel weniger Gewicht in den Fundamentkosten. Alles Geld, das erst einmal verdient werden muss. gruppen und Getriebe und nicht zuletzt den manuellen Einstellaufwand beim Jobwechsel. Der KBAAnleger ist zu 100 Prozent vom Leitstand aus presetfähig. Auch dies ist ein Alleinstellungsmerkmal der Rapidas in der Jumbo-Klasse. Weniger Fläche und weniger Gewicht sparen bares Geld Presetfähiger Anleger ... Ein bei aktuellen Neuinvestitionen zuweilen übersehener Riesenvorteil der großen Rapidas im Vergleich zu anderen Fabrikaten ist die deutlich kompaktere, aber Einzelantriebe für die diversen Bewegungsfunktionen am Anleger fördern einen ruhigen Maschinenlauf, reduzieren den Wartungsaufwand für verschleißanfällige Bau- ... und fernverstellbare Luftführung Presetfähigkeit ist auch das entscheidende Stichwort bei der neuen Multi-Venturi-Luftführung zwischen den Druckwerken, denn der Die Anleger der großformatigen Rapidas sind zu 100 Prozent presetfähig QualiTronic-Kamera vor der Auslageverlängerung optimale Bogentransport lässt sich komplett vom ErgoTronic-Leitstand aus einstellen. Zum Paket gehören Blasluft vor der Druckzone, die das Anschlagen der Bogen verhindern, Kammsauger vor dem Druckzylinder, mechanische Leitbügel für normalen und Starkkarton sowie ein saugendes Luftpolster unter den Übergabetrommeln. Separate Trommelkappen sind nicht erforderlich. Bei richtiger Einstellung läuft der Bogen absolut berührungsfrei zwischen Trommel und Lüfterblechen. Die FAPC-Plattenwechselautomaten sind ebenfalls deutlich schneller geworden. Der Wechsel findet in drei sich überlagernden Zyklen statt. Dadurch hat sich die Gesamtwechselzeit auf unter drei Minuten verkürzt – inklusive Nullstellung der Register. mit zwei Waschbalken. Auch hier braucht der Waschzyklus nur 50 Prozent der mit einem Waschbalken erforderlichen Zeit. Bei jedem Waschvorgang wird mindestens eine Minute eingespart. Dies summiert sich pro Tag, pro Woche und pro Jahr zu einem beachtlichen Zeitkonto für viele Zusatzaufträge. Extrem kurze Waschzeit Beim Waschen haben die RapidaJumbos in puncto Geschwindigkeit und Sauberkeit besonders zugelegt. So reduziert die Funktion „Sauberdrucken“ – dafür sind bis zu 20 Bogen erforderlich – die Waschzeiten für Platten- und Gummizylinder um eine Minute. Denn ein Großteil der Farbe ist bereits von den Zylindern entfernt. Die CleanTronic-Waschsysteme gibt es je nach Anforderung in drei Ausbaustufen: • CleanTronic: Waschen von Druckzylinder, Gummizylinder und Walzen • CleanTronic Multi: Multi Medien-Wascheinrichtung für konventionellen und UV-Druck • CleanTronic Synchro: Synchro nes Waschen mit zwei Waschbalken. Die synchrone Waschfunktion kann dabei für das gleichzeitige Waschen von Gummi- und Druckzylinder sowie für das besonders schnelle Waschen des Gummizylinders mit zwei Waschbalken genutzt werden. Das parallele Waschen von Gummi- und Druckzylinder ist vorrangig für Akzidenzbetriebe interessant, bei kleinen Auflagen und schnellen Auftragswechseln. Die Waschzeiten lassen sich so auf 50 Prozent reduzieren. Besonders attraktiv für Verpackungsdrucker ist das Waschen der Gummizylinder CleanTronic Synchro: Synchrones Waschen von Gummi- und Druckzylinder (links) sowie simultanes Waschen der Gummizylinder (rechts) Besonders schneller Lackplattenwechsel Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Rapidas im Großformat ist der automatisierte Lackplattenwechsel. Mit der SAPC-Automatik dauert er maximal zwei Minuten. Gegenüber anderen Systemen liegt der Zeitvorteil bei mindestens 33 Prozent. Und was nutzt bei einer Maschine mit Lackturm ein schneller Druckplattenwechsel, wenn die Zeit beim Wechsel der Lackplatte wieder verloren geht? Ähnlich sieht es beim Wechsel der Aniloxwalze im Lackturm aus. Bei den großen Rapidas dauert er dank der automatischen Hebevorrichtung maximal 2,5 Minuten – und dies ohne große Kraftanstrengung. Und natürlich werden alle Prozesse rund um das Lackieren und Trocknen vom ErgoTronic-Leitstand gesteuert und kontrolliert. Es gibt keine dezentralen Bedienpulte an den Trocknerschränken oder Lackversorgungssystemen. Die Bediener wissen das zu schätzen. Über die wirtschaftlichen und Umweltvorteile des richtungweisenden VariDryBLUE-Trocknersystems wurde bereits in KBA Report Nr. 36 (Seiten 22/23) ausführlich berichtet. Qualitätsregelung vom Feinsten Auch bei der Inline-Qualitätsregelung setzten die Rapida-Jumbos Maßstäbe. Das in die Maschine integrierte Farbmess- und Regelsystem KBA QualiTronic Color Control ist auch im Großformat durchgehend verfügbar. Mittels Kamera wird jeder Bogen auf dem letzten Druckzylinder aufgenommen (bei Wendemaschinen jeweils vor und nach der Wendung) und die Farbdichte automatisch gemessen. Bei jedem zehnten Bogen wird die Farbe bei Bedarf closed-loop nachgeregelt. Das ergibt eine extrem schnelle dynamische Regelung. Nach 150 bis 200 Bogen hat das System die erforderlichen Soll-Dichten eingeregelt und hält sie dann bis zum Auftragsende konstant. Die gratis mitgelieferte Protokollfunktion ermöglicht den zunehmend gefragten Qualitätsnachweis gegenüber dem Auftraggeber. Mit der Inline-Bogeninspektion KBA QualiTronic kann das System ohne zusätzliches Messgerät in einem Druckwerk ergänzt werden. Und dann gibt es noch ErgoTronic ACR für das automatische Einpassen von Seiten-, Umfangs- und Diagonalregister. Nichts Vergleichbares am Markt gibt es bisher auch zu DensiTronic PDF. Das System ermöglicht den Vergleich des Druckbogens mit dem Original-PDF. Es kann zur Prüfung von Texten (Fremdsprachentexten), einzelnen Nutzen, Stanz- und Schneidmarken sowie Farbfehlern verwendet werden. Martin Dänhardt [email protected] Report 38 | 2011 27 Bogenoffset | England Interessante Website: www.AldersonPrintGroup.co.uk Unternehmensprofil Die Alderson Print Group wurde 1963 von den Brüdern Peter und Ronald Alderson gegründet und zählt heute zu den führenden Druckunternehmen Großbritan- n iens, mit einem Jahresumsatz von über 25 Mio. GBP (ca. 30 Mio. Euro) und einer Belegschaft von 250 Mitarbeitern am Standort West Molesey. Das Firmenangebot reicht von Rollen-, Bogenoffset-, Digital- und POS-Druck zu Spezialveredelungen. Obwohl „Farbe auf Papier“ eindeutig das Kerngeschäft bleibt, ist das oberste Ziel, Dienstleistungen auf höchstem Niveau anzubieten. Der Kundenstamm mit einigen der größten und bekanntesten Namen im Lande wurde nach diesen Vorgaben aufgebaut. Mit der Alderson Printing Company wechselte ein weiteres britisches Druck- und Kommunikationsunternehmen zur Rapida 106, um seinen Gewinn im Bogenbereich zu steigern und das Wachstum anzukurbeln. Die neue Hightech-Fünffarbenanlage mit Lackturm ersetzte Ende Dezember eine Sechsfarbenmaschine eines anderen deutschen Herstellers. Eine weitere soll demnächst abmontiert werden. Schon länger betreibt Alderson Printing zwei weitere Rapidas im Groß- und Supergroßformat. Peter Alderson (l.), Geschäftsführer der Alderson Print Group, setzt stets auf die modernste am Markt verfügbare Technologie und arbeitet inzwischen mit drei Rapidas im Mittel-, Großund Supergroßformat Alderson Printing Company: Wachstum mit KBA-Dreierpack Neue Rapida 106 für erfolgreiche „Alles an einem Ort“-Strategie D er mit der Rapida 106 verbundene Produktivitätsgewinn wird durch eine hohe Automatisierung erreicht, ebenso die geringe Anfahrmakulatur und die durchgängige Qualitätskontrolle. Neben alkoholarmen Feuchtwerken, Plattenwechselvollautomaten und ziehmarkenfreier SIS-Anlage verfügt die Maschine über CIP3, QualiTronic professional und eine Auslageverlängerung um 2,4 m. Der Energieverbrauch ist niedriger als bei vielen anderen Druckmaschinen dieser Klasse. Alderson Print Group in der Grafschaft Surrey wurde vor über 50 Jahren vom heutigen Geschäftsführer Peter Alderson und seinem Bruder Ronald gegründet. Peter Alderson: „Während der letzten Jahre haben wir viel Geld in Produktionsanlagen investiert, um unseren einzigartigen Service ‚alles an einem Ort‘ zu realisieren. Hauptgrund je- 28 Report 38 | 2011 der neuen Investition war, mit neuester Technologie dem Wettbewerb stets einen Schritt voraus zu sein. Wir nehmen ISO-Farb- und Managementstandards sehr ernst. Das QualiTronic-Element des Investitionspakets ist unverzichtbar. Es ist unser Ziel, die Wirtschaftlichkeit und Effizienz zu erhöhen – ohne Abstriche bei der Qualität.“ Peter Alderson: „Bevor wir uns für die Rapida entschieden, haben wir umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Obwohl sich der Preis im Vergleich zu den Wettbewerbsmaschinen durchaus sehen lassen konnte, hat uns die viel höhere Leistung überzeugt. Die Druckdemonstrationen auf der IPEX – und noch mehr bei KBA in Deutschland – haben uns schwer beeindruckt.“ Laut Alderson war die Technologie am Ende ausschlaggebend: „Neben dem hohen Automatisie- rungsgrad war für uns das Farbmanagementsystem, das unseren anspruchsvollen Qualitätsstandards entsprach, ein wesentliches Merkmal. Es ist zwar immer möglich, aus einer alten Druckmaschine etwas mehr herauszuholen, aber irgendwann erreicht man den Punkt, an dem eine Druckmaschine der neuesten Generation viel mehr hinsichtlich Qualität und Wirtschaftlichkeit bietet. Die Rapida 106 bietet das heute Höchstmögliche.“ Wie sieht es mit dem Betriebsergebnis aus? „Die Rapida wird zweifellos eine große Wirkung auf unsere Wirtschaftlichkeit und Durchlaufzeiten haben. Das wiederum bedeutet einen kostengünstigeren und schnelleren Service für unsere Kunden“, ist Peter Alderson sich sicher. „Dies ist entscheidend, da viele Kunden unter enormen Druck stehen. Unsere Bereitschaft, trotz der finanziell schwierigen Zeit in eine neue Anlage zu investieren, wird uns helfen unser Geschäft auszuweiten.“ Die Rapida 106 ist die dritte KBA-Maschine für Alderson innerhalb von drei Jahren und folgt einer Fünffarben-Großformatmaschine Rapida 162 sowie einer VierfarbenSupergroßformatanlage Rapida 205. Peter Alderson: „Dass KBA fest an seine Produkte glaubt, wird vom Enthusiasmus aller Mitarbeiter in Vertrieb und Vertriebsunterstützung belegt. Die Zusammenarbeit mit KBA ist eine Partnerschaft. Die Qualität der Druckmaschine spricht für sich.“ Mit dem KBADreierpack und der Fähigkeit mit konventionellen und UV-Farben verschiedene Materialien zu bedrucken ist Alderson Printing sehr breit aufgestellt. Vic Fletcher [email protected] Bogenoffset | Qualifikation G Foto: Handwerkskammer für Oberfranken eschäftsführer Klaus Fuchs freut sich über diesen Erfolg für sein Unternehmen. Denn so häufig wird in dem Druckbetrieb mit 26 Mitarbeitern nicht ausgebildet. Deshalb erfüllt es ihn mit besonderem Stolz, dass Josef Haltmaier seine Ausbildung mit einem solch einmaligen Ergebnis abschließen konnte. Die qualitätsorientierte Ausrichtung seines Betriebes trägt Früchte, so der Geschäftsführer. Der prämierte NachwuchsDrucker will im Unternehmen bleiben und sich später zum Meister fortbilden. Neue Rapida 105 für breites Druckspektrum Dass über den Jahreswechsel 2010/11 erneut eine KBA Rapida installiert wurde, reizt den engagierten Jungfacharbeiter zusätzlich. Bei der Neuen handelt es sich um eine Rapida 105 mit fünf Farbwerken, Lackturm und Auslageverlängerung. Mit Zusatzpaketen für den Kartonagen-, den schnellen Umschlag- und den Dünndruck ist sie besonders flexibel für alle Bedruckstoffe zwischen 40 g/m2 und 1,2 mm Stärke einsetzbar. Das ist bei Fuchs-Druck auch erforderlich, denn das Unternehmen produziert sowohl Verpackungen und Beipackzettel als auch Akzidenzen wie Bücher, Broschuren, Geschäftsberichte und Kalender. Weiterhin ist die inzwischen vierte Mittelformat-Rapida mit Farbwerktemperierung, Wascheinrichtungen für Gummitücher, Walzen und Druckzylinder und Nonstop-Rollo Jungdrucker Josef Haltmaier wurde kürzlich von Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (l.) und dem Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Otto Kentzler (r.) als Landes- und Bundesbester beim Abschluss seiner Druckerausbildung geehrt Der beste Nachwuchsdrucker Deutschlands kommt von Fuchs-Druck in Miesbach Spitzen-Ausbildung mit Rapida-Bogenoffsettechnik Josef Haltmaier, Offsetdrucker beim bayerischen Rapida-Anwender Fuchs-Druck in Miesbach, wurde von Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer und dem Präsidenten des Zentralverbandes des deutschen Handwerks als Landes- und Bundesbester beim Abschluss der Drucker-Ausbildung geehrt. Die praktische Berufsausbildung erhielt er im Unternehmen an Rapida-Mittelformatmaschinen von KBA. ausgestattet. Der Lackturm verfügt über Lackplattenschnellspannung und ein vom Leitstand bedienbares Lackversorgungs- und Reinigungssystem. Über DensiTronic professional erfolgt die Qualitätsüber- wachung und -regelung. Über das KBA LogoTronic-Netzwerk sind die Rapidas untereinander sowie mit dem MIS im Hause vernetzt. Um den Ansprüchen der Druckkunden gerecht zu werden, Über den Jahreswechsel 2010/2011 erfolgte bei Fuchs-Druck die Installation einer Rapida 105 mit umfassender Ausstattung für den Dünn- bis hin zum Kartonagendruck. Im Bild v.l.n.r. die Drucker Michael Balleis, Hans Kolbeck, Schorsch Burghartswieser sowie Geschäftsführer Klaus Fuchs an der neuen Maschine sind regelmäßige Investitionen in moderne Technik bei Fuchs-Druck unabdingbar. Geschäftsführer Klaus Fuchs ist seit Jahren ein begeisterter KBA-Anwender. Er ist selbst Drucker und hat schon an vielen verschiedenen Maschinen gearbei tet. Die leistungsstarken Mittelfor mat-Rapidas sind nach seiner Erfahrung sehr robust gebaut und im Vergleich zu anderen Modellen weniger störanfällig. Die erste Rapida 104 ist über 200 Mio. Bogen in seinem Unternehmen gelaufen – ohne Passer- und andere Probleme. Das Familienunternehmen wurde 1968 von Erich Fuchs gegründet und seit 2005 von seinem Sohn Klaus geleitet. Produziert wird in zwei, bei Bedarf auch in drei Schichten. Neben der neuen Fünffarben-Rapida 105 produziert aktu ell noch eine Zweifarben-Rapida mit Bogenwendung im Unternehmen. Martin Dänhardt martin.dä[email protected] Report 38 | 2011 29 Bogenoffset | Großbritannien CRP erreicht Ziele mit KBA-Großformat Schlüsselfertige Offsetlösung für Verpackungen und Displays Tom Lindop, Betriebsleiter von CRP (l.), und Andy Pang von KBA (UK) an der Auslage der Rapida 162a Der größten Druckmaschineninvestition, die je von der englischen CRP Packaging Group bekanntgegeben wurde, folgte im August vergangenen Jahres eine Bilderbuchinstallation in den Drucksälen des Betriebes in Corby/Northamptonshire. B ei der Sechsfarben-Rapida 162a (Bogenformat 120 x 162 cm) mit Doppellack- und UVAusstattung sowie Auslageverlängerung handelt es sich um eine der größten Bogenoffset-Installationen in Großbritannien seit einigen Jahren. Die beeindruckende Anlage unterstreicht die Stärke von CRP auf dem Sektor von regalfertigen Verpackungen und dekorativen Displays für den POS. Logischer Einstieg in den Offsetdruck Nach dem Besuch auf der IPEX schloss CRP den Vertrag mit KBA. Dabei wurde eine enge Zusammenarbeit im Servicebereich festgelegt, denn das Unternehmen hatte bis dato keine Offset-Erfahrungen. Auch Qualitätsüberwachung und Leistungsparameter spielten bei der Entscheidung eine Rolle: „Diese Investition war ein logischer Schritt“, meint Betriebsleiter Tom Lindop. „Einerseits setzen wir Hochleistungs-Digitaldruck- und Flexomaschinen ein, aber wir merkten, dass es an der Zeit ist, auch im Offset tätig zu werden. 30 Report 38 | 2011 Nur so können wir unsere Position als einer der großen Anbieter im europäischen Verpackungsmarkt weiter entwickeln.“ „Von Anfang an lag der Fokus nicht allein auf der Installation der Maschine“, erklärt Lindop. „Vielmehr half uns KBA mit der Implementierung des gesamten Offset-Prozesses, von der Vorstufe bis zum MIS. Sie haben uns weitere Kooperationspartner vorgeschlagen, wie zum Beispiel Kodak für die CtP, uns in unserer Auswahl gestärkt und sichergestellt, dass am Ende alles zusammenspielt, um die optimalen Produktionsbedingungen zu schaffen. Wir wollten eine schlüsselfertige Lösung, um sicherzustellen, dass vom ersten Moment an alles funktioniert.“ Intensive Unterstützung durch KBA (UK) Andy Pang, bei KBA (UK) für den Bereich Consumables zuständig, half CRP vom ersten Tag der Inbetriebnahme an. Er erklärt: „Ich war von Anfang an involviert, von der Anzeigenschaltung, um geeignetes Personal für Maschinenbedienung und CtP zu finden, über die Spezifizierung der Betriebsmittel bis hin zur Hilfestellung, um die höchstmögliche Performance mit der Rapida zu erzielen. Daneben galt es, bei CRP die Produktion nach ProzessStandard Offset (ISO12647-2) sicherzustellen und den Weg zur Umweltmanagement-Norm ISO 14001 zu ebnen.“ Ein externer Druckfachmann führte gemeinsam mit Andy Pang die Prozessimplementierung durch. Die Rapida 162a wurde in einer Halle für die Produktion von Lebensmittelverpackungen installiert. Sie verfügt insgesamt über neun Druck- und Veredelungswerke. Sie ist die erste in Großbritannien, die mit dem zur IPEX präsentierten VariDryBLUE-Trocknersystem ausgerüstet ist. Es reduziert den Energieverbrauch bei der Trocknung von Hochglanzlackierungen um bis zu 50 Prozent – auch wenn bei voller Maschinenleistung produziert wird. Daneben verfügt die Maschine über das Inline-Bogeninspektionssystem KBA QualiTronic sowie DensiTronic professional für die Dichteregelung. Zum Umsatz von 20 Mio. GBP (ca. 23,2 Mio. Euro) tragen Unternehmen wie Constellation, P&G sowie Kraft Foods als Hauptkunden bei. CRP war einer der ersten europäischen Druckbetriebe, die eine FSC- und PEFC-Akkreditierung erhielten. Daneben gewann der Verpackungsproduzent Industriepreise und erhielt im vergangenen Jahr den europäischen und britischen POPAI-Award. In den kommenden Monaten soll die enge Zusammenarbeit zwischen CRP und KBA fortgesetzt werden, um die Rapida 162a auf ihre volle Leistung zu bringen. Daneben will Pang dem Unternehmen zeigen, wie es mit der Maschine noch besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen kann. Der Doppellackprozess ermöglicht große Kreativität bei der Produktgestaltung und bietet Markenartiklern viel Potenzial für eine aufwendige Gestaltung ihrer Verpackungen. Christian Knapp [email protected] Rollenoffset | Markt Beim Niederösterreichischen Pressehaus in St. Pölten produziert demnächst die neu entwickelte 16-Seiten-Rolle KBA C16 Zwei Compactas für Österreich a-PRINT und NÖP investieren in moderne Rollenoffsettechnik von KBA Rund um den Jahreswechsel haben sich gleich zwei österreichische Akzidenz- Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH in St. Pölten entschied sich fast drucker für moderne Rollenoffsettechnik von KBA entschieden. Die a-PRINT zeitgleich für die im November 2010 bei L.N. Schaffrath in Geldern erstmals der Bogen- und Rollenoffset Druck GmbH mit Standort in Klagenfurt am Wörthersee Fachwelt präsentierte neue 16-Seiten-Rotation KBA C16. An beiden Erfolgen verstärkt als einzige Rollenoffsetdruckerei im Süden Österreichs ihren Maschi- hatte der österreichische Rollenvertreter Gunter Lindner einen bedeutenden nenpark mit einer 48-Seiten-Rolle Compacta 618 und die Niederösterreichische Anteil. KBA C16 für den Branchenriesen NÖP Produktionen, reduzierte Makulaturen, hohe Produktionsflexibilität und weniger Wartungsaufwand sind wesentliche Schlüsselfaktoren für den zukünftigen technischen Erfolg in diesem Bereich. Die Vorteile der neuen Maschine machen die Produktion von Magazinen auch in kleineren Auflagen noch effizienter.“ Die neue C16 soll im Herbst 2011 mit einem Zylinderumfang von 620 mm und einer max. Bahnbreite von 1.000 mm in Betrieb gehen. Da die Maschine vor allem für kleinere Auflagen eingesetzt werden soll, entschied sich NÖP für die 55.000er- anstelle der ebenfalls verfügbaren 65.000erVariante. Neben dem schnellen Plattenwechselautomat bringt KBA EasyTronic signifikante Rüstzeitvorteile gegenüber vergleichbaren Maschinen. Die automatische Papierversorgung des Pastomat C50Rollenwechslers mit KBA Patras A, automatisierte Walzenschlösser KBA RollerTronic für geringere Energie- und Wartungskosten, KBA LogoTronic professional für die Auftrags- und Maschinenverwaltung, Farbmess- und Regelsystem, Schnittregisterregelung, Leim- und 1874 gegründet, hat sich das mehrheitlich dem r. k. Bistum St. Pölten gehörende Niederösterreichische Pressehaus, kurz NÖP, als Medien unternehmen mit den Bereichen Druckerei, Zeitungs- und Buchverlag solide Standbeine geschaffen und österreichweit eine starke Marktposition. Die nach dem ProzessStandard ISO 12647-2 zertifizierte NP DRUCK produziert für renommierte Kunden aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe Kataloge, Prospekte, Flugblätter, Zeitschriften und Zeitungen in mittleren bis Millionen-Auflagen. „Wir produzieren derzeit über 200 periodisch erscheinende Publikationen und es sollen noch mehr werden“, sagt Geschäftsführer Ing. Gerhard Schmidrathner. Darüber hinaus bietet man den Kunden einen FullService bis zu Adressierung und Aboverwaltung. 1984 erfolgte mit einer Koebau Compacta der Einstieg in den Akzidenz-Rollenoffset und seit 2005 überzeugt dort Ing. Gerhard Schmidrathner, Geschäftsführer (r.), und Mag. Johann Peter Jordan, Druckereileiter Verkauf und Marketing bei NP DRUCK auch eine KBA Rapida 105-Bogenoffsetmaschine durch höchste Produktivität. Als erste Druckerei Österreichs erhielt NP Druck im April 2010 das Österreichische Umweltzeichen für den Rollen-, Bogen- und Zeitungsdruck. „Wir erwarten, dass sich die Magazine und Zeitschriften wieder erholen werden. Viele in geringeren Auflagen und mit einer zunehmenden Spezialisierung, aber nicht weniger anspruchsvoll bei Terminen und Qualität“, so Mag. Johann Peter Jordan, Druckereileiter Verkauf und Marketing. Dadurch wachsen die Anforderungen an die Produktionsmittel. Schmidrathner: „Höchste Automatisierung für geringe Umstellzeiten bei verschiedenen Mit einer neuen 48-seitigen KBA Compacta 618 startet a-PRINT in Klagenfurt ab Mitte 2011 durch Softening-Einrichtung, ein Querschneider für Grammaturen bis über 200g/m² und der neue P3Falzapparat mit vollautomatischer Produktregelung im 3. Falz komplettieren die weitgehend automatisierte Offsetrolle. KBA Compacta 618 für a-PRINT Die in Klagenfurt in Kärnten ansässige a-PRINT erhält im Sommer 2011 eine hoch automatisierte 48Seiten-Anlage Compacta 618 mit einem Zylinderumfang von 1.240 mm, einer max. Bahnbreite von 1.450 mm und einer max. Geschwindigkeit von 45.000 Zyl.U/h. Die Papierversorgung des PastomatRollenwechslers wird ebenfalls über KBA Patras A automatisiert. Und bei der neuesten Generation dieser international bewährten Doppelumfangsrotation ersparen automatisierte Walzenschlösser den Bedienern das zeitintensive Walzenstellen bzw. tragen zu einem geringeren Walzenverschleiß bei. Automatisierte Farbmessung/ -regelung, Farbregisterregelung und KBA EasyTronic für makulatur optimiertes An- und Herunterfahren sind weitere Merkmale. Der P5-Punkturfalzapparat und ein Lagenhefter ermöglichen eine flexible Produktion bis 15,5 m/s. In das Produktions-Managementsystem LogoTronic professional der neuen Compacta 618 wird die vorhandene Compacta 215 integriert. Klaus Schmidt [email protected] Report 38 | 2011 31 Rollenoffset | Open House Erfolgreicher Start der neuen KBA C16 bei L.N. Schaffrath in Geldern Die ideale 16-Seiten-Rolle für häufige Jobwechsel Am 26. November 2010 konnten sich rund 150 Vertreter namhafter RollenoffsetDruckereien aus Europa und China bei einem praxisorientierten Open House des Erstanwenders L.N. Schaffrath (auch bekannt als Schaffrath DruckMedien) von den technischen und ökonomischen Vorteilen der neuen 16-Seiten-Rolle von KBA überzeugen. In Geldern am Niederrhein produziert eine weitgehend automatisierte C16 der 65.000er-Klasse nach dem Motto „Drucken statt Rüsten“ vor allem Zeitschriften in kleineren Auflagen. N ach der Begrüßung durch Geschäftsführer Dirk Devers stellte sein Kollege Dirk Alten das Traditionsdruckhaus mit mehr als 250-jähriger Geschichte vor. Gesellschafter sind der Deutsche Ärzte-Verlag in Köln, die Rheinische Post Verlagsgesellschaft in Düsseldorf und die Familien Dr. Alex Schaffrath und Klaus Schaffrath. Etwa 300 Vollzeit-Mitarbeiter pro duzieren rund 180 Zeitschriften sowie diverse Kataloge und Prospekte. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 44 Mio. Euro. Als zweites Standbein kommt Schaffrath Neue Medien mit rund zehn Mitarbeitern und 1 Mio. Euro Jahresumsatz hinzu. Pro Jahr werden im Rollenoffset auf einer 48-Seiten- und zwei 16-Seiten-Maschinen ca. 25.500 t Papier verdruckt sowie 45 Mio. Klebebindungen, 50 Mio. Heftungen und 50 Mio. Adressierungen ausgeführt. Auf den beiden 16-Seiten-Anlagen laufen p. a. rund 6.000 Druckaufträge mit einer durchschnittlichen Auflagenhöhe von 36.000 Exemplaren. 10 x Grundrüsten und 15 x Folgerüsten pro Tag sind die Regel. Als Produktionsbetrieb zeigt L.N. Schaffrath mit den Zertifizierungen nach FSC und PEFC auch seine Verantwortung für die Umwelt. Antwort auf aktuelle Herausforderungen Claus Bolza-Schünemann, stv. Vor standsvorsitzender der Koenig & KBA-Produktmanager Hubert Kistner und der Leiter der KBA-Drucktechnik Patrick Schneppe moderierten den Produktionsablauf inkl. Umrüsten auf die Open House-Broschüre 32 Report 38 | 2011 Mit ihrer stolzen Maximalleistung von 65.000 Exemplaren pro Stunde ist die neue KBA C16 durchaus für hohe Auflagen geeignet. Ihre Stärken als modernste 16-Seiten-Rolle am Markt zeigt sie aber, wenn es um den schnellen Auftragswechsel mit wenig Makulatur geht Bauer AG, bezeichnete in seiner Begrüßung die C16 als KBA-Antwort auf die aktuellen Herausforderungen am Akzidenz- und Zeitschriftenmarkt. Sein Fazit: „Sinkende Auflagen, wachsende Anforderungen bei Qualität und Variabilität, unter Druck stehende Preise und kurze Lieferzeiten fordern sehr flexible Produktionsmittel. Immer schnellere und immer breitere Maschinen bis 96 Seiten A4 lösen in einem zunehmend fragmentierten Rollenoffset-Markt nicht alle Probleme, sondern schaffen neue. Diese Erfahrung hat KBA bereits vor Jahren im Illustrationstiefdruck gemacht.“ Die Maschinenvorführung bestätigte in beeindruckender Weise die kurzen Rüstzeiten und den mit nur einer Minute schnellsten Praxisnah: Anwenderbericht im Drucksaal bei weiter laufender Produktion. Am Pult: Technischer Leiter Rudolf Sturme Interessante Website: www.schaffrath.de Neue Rapida 106 im Gefolge Im Gespräch v.l.n.r.: Die beiden Geschäftführer Dirk Alten und Dirk Devers von L.N. Schaffrath und stv. KBA-Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann KBA-Monteur Marc Reinhart ist wie die Besucher des Open Houses von der C16 begeistert Plattenwechsel auf dem Markt. Die C16 basiert auf der bewährten Technologie der Compacta 215, mit ihrer Zuverlässigkeit und Bedienkomfort, und der innovativen KBA Compacta 217, mit ihrer hohen Automatisierung, exzellenten Druckqualität, hohen Produktionsgeschwindigkeit und der Fähigkeit, Bedruckstoffe bis zu 250 g/m² zu bearbeiten. Das Ergebnis ist eine völlig neue, wartungsarme und ergonomische Druckmaschine mit intelligenter Automatisierung und hoher Wirtschaftlichkeit. Jede Druckeinheit wird von zwei Motoren angetrieben, um Brems- und Beschleunigungskräfte und damit mechanischen Verschleiß zu reduzieren. Im Ergebnis bedeutet dies weniger Wartung, eine erhöhte Verfügbarkeit und eine längere Lebensdauer. Der bewusste Verzicht auf Schmitzringe in Kombination mit der von KBA Wartungsaufwand und deutlich längere Zyklen für die kostenintensive Walzengummierung sparen bares Geld. Die Mehrzahl der Anwesenden war sich einig, dass die C16 eine Akzidenzrolle der Zukunft ist, eine Mischung aus neuen und bewährten Eigenschaften mit intelligenten Innovationen. Laut Joseph Marsanasco, Generaldirektor des großen italienischen Druckunternehmens Rotolito Lombarda, das kürzlich eine Digital-Rollendruckmaschine installiert hat, könnte die C16 die Lücke zwischen Digitaldruck und Rollenoffset schließen. So produziert L.N. Schaffrath hin und wieder auch typische BogenoffsetAuflagen unter 10.000 Exemplaren auf der neuen 16-Seiten-Anlage. schon 1997 eingeführten MinigapTechnologie und Gummituchplatten reduziert Verschleiß, Wartung und Energieverbrauch. Die Druckeinheiten sind wassergekühlt, um eine optimale Farbkonsistenz und Stabilität bei Großauflagen zu gewähren. C16 verringert Lücke zwischen Rollenoffset und Digitaldruck Am meisten beeindruckt hat aber das automatische Walzenschloss RollerTronic, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von KBA. Mit diesem innovativen „druckerfreundlichen“ Walzenschloss können alle Farbwalzen in weniger als zwei Minuten automatisch und präzise eingestellt werden. Das manuelle Walzenstellen ist Vergangenheit. RollerTronic sichert optimale Druckbedingungen und die gleichmäßige Farbübertragung über die gesamte Walzenbreite: Weniger Fachsimpeln am Falzausgang: Thomas Potzkai (l.), Bereichsleiter Projektmanagement und Konstruktion Gesamtmaschine, im Gespräch mit zwei Fachbesuchern Nach der Vorführung nahmen die Open House-Teilnehmer aus elf Ländern die neue KBA C16 genauer unter die Lupe Rudolf Sturme, Leiter des Druckzentrums: „Großauflagen sind bei uns relativ selten, aber wenn wir sie drucken, ist die Produktionsgeschwindigkeit von 65.000 Exemplaren pro Stunde ein großer Vorteil. Bei den dominierenden mittleren und kleineren Auflagen profitieren wir von der kurzen Einrichtezeit und vom niedrigen Personalbedarf.“ Seine Erfahrungen mit der von KBA neu entwickelten 16-Seiten-Rolle waren trotz der für einen Prototyp typischen Optimierungsarbeiten während der Inbetriebnahme unter dem Strich so positiv, dass L.N. Schaffrath zusätzlich eine KBA Rapida 106-Bogenoffsetmaschine mit fünf Druckwerken und Lackturm bestellte. Neuer Auftrag nach etwa acht Minuten Die Vorteile der KBA C16 aus Drucker- und Anwendersicht stellte Patrick Schneppe, Leiter Drucktechnik für KBA-Rollenmaschinen, vor: Automatischer Plattenwechsel unter einer Minute, kompletter Jobwechsel inklusive Papierwechsel und Umstellung auf einen geleimten 16-Seiter in etwa acht Minuten, Makulaturraten deutlich unter 1.000 Exemplaren dank der bei der KBA C16 beim automatischen Hochfahren mit KBA EasyTronic auf nur 6.000 Zyl.U/h reduzierten Einrichtegeschwindigkeit, ruhiger und energiesparender Maschinenlauf durch einen AC-Antrieb pro Druckstelle (zwei pro Druckeinheit) und den dadurch möglichen Verzicht auf Getriebe, Kupplungen und mechanisches Umfangsregister, Minigap-Technologie für eine optimale Druckqualität und automatisch umstellbarer Überbau und Falzapparat mit nur einem 3. Falz bis 65.000 Zyl.U/h. Eine Maschinenvorführung mit einem kompletten Auftragswechsel, moderiert von Patrick Schneppe und Produktmanager Hubert Kistner, bestätigte die Rüstzeit- und Makulaturangaben in beeindruckender Form. So lag die Anfahrmakulatur beim live demonstrierten Auftragswechsel von einer normalen auf den geleimten und fertig beschnittenen 16-Seiter nur bei ca. 700 Exemplaren. Marco Picasso [email protected] Report 38 | 2011 33 Rollenoffset | Bücherdruck D er monochrome Bücherdruck ist ein relativ stabiles Marktsegment und war vom Nachfrageeinbruch in der Wirtschaftskrise weniger betroffen als andere Druckbereiche. In diesem „Push Market“ sind extrem kurze Lieferzeiten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Um eine kostenintensive Lagerhaltung bei Taschenund anderen Büchern zu vermeiden, wird nur noch eine begrenzte Auflage (zurzeit im Durchschnitt etwa 8.000 Exemplare mit durchschnittlich 320 Seiten; früher noch 18.000 Exemplare) vorgedruckt. Bei Bestsellern müssen dann quasi über Nacht größere Auflagen mit bis zu 150.000 Exemplaren nachproduziert werden. Deshalb ist dieser Teil des Buchmarktes auch nicht wie die Produktion vieler vierfarbiger Bücher nach Asien abgewandert. Farbige Bücher werden in der Regel auf Bestellung mit deutlich längeren Lieferzeiten hergestellt. Angesichts der geforderten schnellen Lieferung einfarbiger Bücher spielen kurze Rüstzeiten und schnelle Jobwechsel an den Druckmaschinen in Verbindung mit einer leistungsfähigen Weiterverarbeitung eine besondere Rolle. Darauf ist die Commander CT-B (B = Book) ausgerichtet. Imprinter reduziert Rüstzeit gegen Null La Flêche, der Standort von Brodard & Taupin und der weltweit ersten KBA Commander CT für den Bücherdruck, liegt etwa 250 km südwestlich von Paris im Département La Sarthe. Die dort seit Januar 2011 produzierende Commander CT-B wurde für den monochromen Bücherdruck modifiziert. Sie hat einen halbierten Druckturm mit zwei Doppel-Druckwerken übereinander (vier Druckstellen) und Imprinter-Technologie. Da der Jobwechsel beim 1/1-Druck fliegend erfolgen kann und die Maschine bei einem normalen Signaturwechsel (ohne Papierwechsel) nicht angehalten werden muss, tendiert die Rüstzeit gegen Null (Zero Make ready). Neben wertvoller Zeit wird durch den fliegenden Wechsel gegenüber klassischen Bücherdruckmaschinen auch erheblich Makulatur eingespart. Beides senkt die Produktionskosten deutlich. 34 Report 38 | 2011 Kompakt nun auch im Bücherdruck: Blick auf die erste KBA Commander CT-B (Book) beim CPI-Unternehmen Brodard & Taupin in La Flêche, 250 km südwestlich von Paris. Rechts unten der niedrige Viererturm für den fliegenden Druckwechsel 1/1. Oben der Infrarottrockner (r.) mit Kühlwalzenständer (l.) Auch die französische CPI-Gruppe setzt auf flexible Kompaktplattform Commander CT zeigt ihre Qualität und Performance im Bücherdruck Auf den folgenden Seiten wird über die beachtlichen Erfolge der Kompaktrotationen Cortina und Commander CT im Zeitungsdruck berichtet. Zusätzlich demonstriert bei Brodard & Taupin in La Flêche, einem Unternehmen der französischen CPI-Gruppe, seit einigen Wochen eine besonders kompakte Version der Commander CT die hohe Flexibilität und Produktivität dieses Maschinentyps im einfarbigen Bücherdruck. In diesem Segment ist die CPI-Gruppe europäischer Marktführer. Neben diversen Niederlassungen in Frankreich unterthält der Konzern mit insgesamt rund 4.000 Mitarbeitern auch in Deutschland, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik Produktionsstandorte. Bei einer maximalen Papierbahnbreite von 1.480 mm kann die Commander CT-B bis zu 35.000 Buchsektionen pro Stunde im Nichtsammel-Verfahren produzieren. Die in gängigen Formaten mögliche maximale Seitenzahl pro Stunde liegt deutlich über den ansonsten üblichen Produktionsstandards. Die Platten für den nächsten Auftrag werden parallel zur laufenden Produktion mit dem vollautomatischen Plattenwechselsystem KBA PlateTronic gewechselt. Gummituchwascheinrichtungen KBA CleanTronic, automatische Farbund Schnittregisterregelungen und weitere Automatisierungsbausteine tragen zur Produktivitäts- und Qualitätssteigerung bei. Die Beschickung des Pastomat CL-Rollenwechslers erfolgt über KBA Patras A automatisch. Long-Grain-Produktion als Vorteil Eine weitere Besonderheit ist der Infrarottrockner. Zur Verbesserung der Energieeffizienz kann dessen Kapazität auf die laufende Produktion, z. B. mit einer teilbreiten Bahn, eingestellt werden. Die anschließende Kühlwalzengruppe reduziert die Papiertemperatur von über 60° C auf unter 30° C und verhindert dadurch die für die Weiterverarbeitung und das Endprodukt kritische Wellenbildung. Beim Oberbau stand der Illustrationstiefdruck Pate. Über Einzelwendestangen werden die Stränge um 90° gewendet, bevor sie in den KBA-Bücherfalzapparat einlaufen. Dort werden sie über den 3. Falz zu Langholzprodukten verarbeitet. Bedient wird die Anlage über einen KBA ErgoTronic-Leitstand mit LogoTronic-Voreinstellsystem. Die Anlage erlaubt die sogenannte Long-GrainProduktion, d. h. die Papierfasern liegen parallel zum Buchrücken im Sammel- und Nichtsammelmodus. Dies erleichtert vor allem bei seitenstarken Taschenbüchern das Aufschlagen und entspricht damit einer wachsenden Nachfrage der Verlagskunden von CPI. Bei der Bestellung der Commander CT-B im Frühjahr 2010 hatte Pierre-François Catté, Vorstandsvorsitzender der CPI-Gruppe, gesagt: „Als europäischer Marktführer im Bücherdruck sehen wir uns in einer Innovationspflicht für unsere Kunden. Mit der Investition in diese sehr spezifische, hoch produktive Rotation machen wir technisch einen großen Schritt nach vorne und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit.“ Die Erfahrungen während der ersten Produktionswochen zeigen, dass seine hohen Erwartungen nicht enttäuscht werden. risch ver fahrbare Notch-BindingEinheit, eine Längsperforation und eine sogenannte Verhakperforation. Die beiden Letzteren können während des Produktionslaufs zuoder abgeschaltet werden. Die IRgetrockneten Produkte kommen auch bei knapp 10 m/sec Bahngeschwindigkeit schmierfrei aus dem Falz und auch die ohne IRTrocknereinsatz gefahrenen Coldset-Produktionen entsprechen den hohen Erwartungen. Die Bediener durchleben die bei Neuinstallationen übliche Lern- und Optimierungskurve. Besonders die sehr kurzen Wechselzyklen des vollautomatischen Plattenwechslers verlangen nach Präzision und Routine. Gummituch-Waschprogramme, Hochlauf- und Auslaufsequenzen, Farb- und Feuchtkurven müssen für verschiedene Produktionen und Papiersorten optimiert und für Wiederhol-Produktionen abge- speichert werden. Gemeinsam mit den Instruktoren und Technikern von KBA werden hier und da noch kleinere Optimierungen und Verbesserungen in der Arbeitsmethodik vorgenommen. Übung macht den Meister. Dies wird auch in La Flêche so sein, denn die Commander CT-B produziert mittlerweile dreischichtig. Offset für monochrome Taschenbücher noch attraktiv Die französische CPI-Gruppe wurde 1996 gegründet. Der europäische Marktführer hat 2009 mit der Produktion von etwa 500 Millionen einfarbiger Bücher einen Umsatz von 480 Mio. Euro erzielt. CPI kooperiert erfolgreich mit über 2.000 Verlegern, darunter führende europäische Verlagshäuser. 17 Druckereien, darunter Brodard & Taupin und Firmin-Didot in Frankreich, Clausen & Bosse in Deutsch- Sehr positiver Start Der automatische Plattenwechsel und die Imprinter funktionieren sehr gut, ebenso die Schnittstelle zu den anschließenden Post PressAggregaten von Müller Martini, die den Wechselzyklus vorgeben. Die Maschine produziert bei voller Geschwindigkeit eine gute Qualität. Die Makulaturraten beim Anlauf und beim fliegenden Wechsel mit dem Imprinter liegen im Rahmen des vorgegebenen niedrigen Niveaus. Eine Besonderheit der Konfiguration dieser Anlage ist, dass mittels „Web Lead Masterbutton“ zwischen zwei Papierführungen gewählt werden kann. Das ist zum Einen der „IR Weg“, hier wird die Papierbahn vom Rollenwechsler mittels vollautomatischer Einziehkette mit 40 m/min durch die Druckeinheit, den IR-Trockner und die Kühlwalzengruppe bis zu den Wendestangen in weniger als zwei Minuten geführt, zum Anderen der „Coldset Weg“, der mittels vollautomatischer Weiche die Papierbahn nach der Druckeinheit direkt bis an die Wendestangen führt. Dieses Feature ist ein absolutes Novum in diesem Segment. Um den verschiedenen Anforderungen an die Weiterverarbeitung in diesem Marktsegment gerecht zu werden, verfügt der Falz über drei verschiedene Perforationsmöglichkeiten, eine moto- land, Koninklijke Wohrmann in den Niederlanden, Mackays in England, arbeiten unter einem Dach zusammen. Mehr als 100 Bogen-, Rollenoffset- und Digitaldruckmaschinen setzen die der CPI-Gruppe angeschlossenen Produktionswerke ein. Darunter sind eine ganze Reihe speziell für den monochromen Bücherdruck konzipierter Anlagen von Timson und Comeron, ebenso großformatige Rapida-Bogenoffsetmaschinen von KBA. Vor nicht allzu langer Zeit hat CPI in mehrere für die eigenen Bedürfnisse und gemäß selbst erstelltem Pflichtenheft entwickelte Inkjet-Rollen von Hewlett Packard investiert. Die fast zeitgleiche Bestellung der Commander CT zeigt allerdings, dass das Offsetverfahren im monochromen Bücherdruck in Verbindung mit moderner Druckmaschinentechnik unter Kosten-, Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten durchaus noch seine eigenen Stärken hat. Auflage entscheidet über das eingesetzte Verfahren Der bei der normalerweise etwa 4,5 m hohen KBA Commander CT übliche Lift für die Bediener ist beim nur halb so hohen „Vierer-Turm“ der Commander CT-B fast nicht mehr erforderlich Synergien durch Know-how: Im Bild der KBA-Bücherfalzapparat und der aus dem Illustrationstiefdruck übernommene Oberbau mit Einzelwendestangen Wichtigstes Kriterium für die Entscheidung zwischen Offset und Digital ist aus wirtschaftlichen Gründen die Auflagenhöhe. So werden bis 500 Auflagen häufig Tonerrotationen, von 500 bis etwa 3.000 Exemplare der Inkjet-Digitaldruck und darüber der Rollenoffset eingesetzt. Je höher die Nettoproduktivität und je günstiger die Costs per Copy einer Rollenoffsetmaschine im unteren Auflagenbereich sind, desto besser kann sie mit dem monochromen Digitaldruck konkurrieren. Neben den Rüstzeiten spielen für die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Verfahren natürlich auch die Makulatur, der Wartungsaufwand der jeweiligen Technik und die Kosten der eingesetzten Verbrauchsmaterialien (Papier, Farbe, Toner, Tinte) eine entscheidende Rolle. Bei diesen Kritierien kann die Commander CT-B an vielen Stellen punkten. KBA hat mit unterschiedlichen Technologien eine lange Erfahrung im Bücherdruck und freut sich auf die weitere enge Zusammenarbeit mit der CPI-Gruppe. Klaus Schmidt [email protected] Report 38 | 2011 35 Zeitungsdruck | Strategie Interview mit Matthias Tietz von der Rheinisch-Bergischen Druckerei* „Wir wollten zwei Akzidenzmaschinen, die auch Zeitungen drucken“ Die hoch automatisierte und wasserlos druckende KBA Cortina kann in puncto Qualität mehr als eine konventionelle Zeitungsoffsetanlage. Mit ihrem Potenzial kann man sie drucktechnisch als NewsCom-Rotation zwischen Akzidenz- und Zeitungsdruck ansiedeln und für zusätzliches Druckgeschäft nutzen. Genau dies hatten die Verantwortlichen bei der Mediengruppe Rheinische Post und Matthias Tietz, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Druckerei (RBD) in Düsseldorf, im Auge, als man sich für die Anschaffung von zwei Cortina-Maschinen entschied. Seit Juni vergangenen Jahres sind die Anlagen in Produktion und Gerd Bergmann von der Fachzeitschrift Deutscher Drucker hat bei Matthias Tietz wenige Monate später einmal nachgefragt. Matthias Tietz, Geschäftsführer der RheinischBergischen Druckerei: „Mit der KBA Cortina nehmen wir Aufträge mit, die bisher im Heatset gemacht wurden“ Bergmann: Herr Tietz, Ihr Gesellschafter Clemens Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe Rheinische Post, sagte nach der Investitionsentscheidung für die Cortina, man erhoffe sich Wettbewerbsvorteile dadurch. In welchem Markt erwartet sich die „Rheinische Post“ oder die Rheinisch-Bergische Druckerei diese Vorteile? Tietz: Für die „Rheinische Post“ bedeutet der Umstieg, dass wir nun auf fünf Maschinen auf Standardzeitungspapier alle unsere Produkte im 52er-Raster fahren können. Neben den Tageszeitungen bietet die Cortina für Sonderprodukte, die der Anzeigenbereich konzipiert, die Möglichkeit, in feineren Rastern zu arbeiten. Also 60er- oder 70erRaster auf Standardzeitungspapier. Und damit erhalten Sie natürlich eine deutlich angehobene Bildund Anzeigenqualität. Und Sie können diese Produkte, weil die Maschine ja formatvariabel ist, im Rheinischen Format oder Halbformat, im Berliner Format oder Halbformat und sogar, weil wir ja die 36 Report 38 | 2011 Abschnittslänge nicht ändern, auch „Rheinisch hoch“ kombiniert mit „Berliner breit“ fahren. Das ergibt eine Fülle von neuen Formaten. Bergmann: Wie schätzen Sie das Potenzial für Ihr Unternehmen im Semicommercial-Bereich ein? Tietz: Da müssen wir von der „Rheinischen Post“ zur Druckerei wechseln. Sie ist ein Profitcenter im Konzern. Für die Druckerei ist die Cortina der Einstieg in ein völlig neues Genre. Mit dieser Maschine werden wir Aufträge mitnehmen, die bisher im Heatset gemacht wurden. Allein durch den Wechsel des Papiers können wir eine Qualität erzeugen, die quasi „Heatset“ ist. Unser erstes Ex-Heatset-Produkt haben wir bereits im Haus. Das ist ein Anzeigenblatt. Und der Verleger ist glücklich und zufrieden mit dem, was er von uns gedruckt erhält. Unteres Segment Heatset, nenne ich das mal. Ein zweiter Bereich ist für mich „Rolle allgemein“, also Prospektdruck. Schon bisher haben wir ganz erfolgreich klassische Prospekte produziert, abgestimmt für den Druck auf Zeitungspapier. Jetzt können wir in höherwertigere Produktebenen gehen, beispielsweise einfach gestaltete Möbelprospekte. Wir können auch Katalogdruck anbieten. Es gibt eine ganze Reihe von Märkten im Umfeld, die im lokalen Bereich Kataloge produzieren. 50.000, 100.000, 150.000 Stück. Das Qualitätsniveau kann sich der Kunde über das Papier aussuchen. Das sind Qualitäten, die wir auch in der Akzidenzrolle gefunden haben. Und die wir heute bequem mit abdecken können. Wir gehen in Teilen sogar bis in den Bereich des Tiefdrucks. Zurzeit öffnen sich ja alle Grenzen. Und der Druckprozess kostet nicht mehr als „Zeitung“. Bergmann: Die Rheinisch-Bergische Druckerei hat schon länger eine Verkaufsabteilung ... Tietz: Ja, die gibt es seit anderthalb Jahren. Im Semicommercial-Bereich tummeln wir uns eben auch schon ein bisschen länger. Wir fangen im Druckbereich bei 10.000 Exemplaren an. Und machen gerne Auflagen, am liebsten so bis 400.000, 500.000. Wenn es mehr ist, bekommen wir es meistens an einem Tag nicht durch. Die niedrigen Auflagen sind im klassischen Coldset nur schwer mit attraktiven Preisen darstellbar. Aber auch da hilft die Cortina durch deutlich niedrigere Produktionskosten und ausgesprochen geringe Makulatur. Bergmann: Wie ist denn im Augenblick bei der RBD Düsseldorf die Kundenstruktur? Tietz: Im Jahr 2000 hatte der Kundendruck einen Umsatzanteil von sieben Prozent. Ende 2010 sollen es bereits 40 Prozent „Anderes“ und nur noch 60 Prozent Zeitung sein. Bergmann: Die RBD hätte doch schon 2006/2007 die Möglichkeit gehabt, in den wasserlosen Offset einzusteigen. Tietz: Wir sind hier angetreten, um die Druckerei zu einem Industriebetrieb auszubauen. Und wir haben gesagt, wir kaufen Technologie, die im Markt erprobt ist. Der Erprobungsstand der Cortina, da machen wir gar keinen Hehl daraus, der war uns 2007 noch nicht weit genug gediehen. Wir sind immer glücklich, dass es Druckereibetriebe gibt wie unsere Freiburger Kollegen, die mit dieser Thematik ein bisschen anders umgehen. Ende 2008 war dann die Industrietauglichkeit so gegeben, wie wir uns das vorstellen. bei der KBA Cortina locker verkraften, dass die Systematik dazu führt, dass die Maschine von der Seite, wo Sie die Platten einlegen, verbaut ist. Weil Sie den Turm für Servicearbeiten auseinanderfahren können. Die Schubfachsituation, den Lift – unsere Drucker haben das richtig schätzen gelernt. Bergmann: Was waren Ihre Anforderungen an die neu zu beschaffenden Maschinen? Tietz: Wenn Sie die 32-Seiten-Maschine – wie wir – mit einem einzigen Drucker über einen Leitstand komplett fahren, dann steckt genau darin die Effizienz. Ob nun ein weiterer Mitarbeiter die Platten nachlegt oder der Roboter entsprechend die Vorbereitung trifft, das muss jeder selbst für seinen Betrieb prüfen. Aber über den Plattenwechsler nehmen Sie bis zu 60 Prozent der bisher üblichen Rüstzeiten raus. Und bei Zeitungshäusern mit kleinen Einzelauflagen – unsere verkaufte Auflage, 404.000 Exemplare, verteilt sich auf 31 Ausgaben – können Sie sich das ausrechnen: Da haben Sie bisher locker 40, zum Teil sogar 50 Prozent der Nächte gestanden und gerüstet. Tietz: Wir haben sowohl dem Wettbewerber wie auch KBA gesagt, wir wollen zwei 32-seitige Maschinen kaufen. Und zwar hätten wir gerne zwei Akzidenzmaschinen, die auch Zeitung drucken. Das heißt, wir gehen an das Thema nicht mehr über das Thema Zeitungsdruck heran. Die Maschinen sollten einen zusätzlichen Benefit für den Zeitungsbereich bringen, weil die Produktpalette einfach besser und größer wird. Sie sollten gleichzeitig dafür sorgen, dass wir in völlig neue Märkte eintreten können. Ein Thema war Format-Variabilität. Dann haben wir gesagt, wir möchten deutlich verbesserte Drucktoleranzen haben. Darüber haben wir lange gesprochen – und das mittlerweile ja auch bekommen; deutlich verbesserte Feinsttoleranzen. Wenn ich mich verstärkt mit Akzidenz-Produkten im Markt bewegen will, brauche ich akzidenzübliche Toleranzen. Ich brauche das deutlich verbesserte Regelverhalten der QI-Farbregelung. Auch da haben wir große Schritte gemacht, weg von den bisherigen Standards. Und wir haben gesagt, wir brauchen vor allen Dingen auch einen sehr viel größeren Bereich bei den verarbeitbaren Grammaturen. Etwa 80 Gramm, die wir jetzt bis 48 Seiten drucken können. Und auch 120 Gramm, worauf wir jetzt bis 16 Seiten produzieren können. Das sind ganz wesentliche Dinge. Wir haben uns natürlich auch sehr deutlich darüber unterhalten, dass wir gestrichene Papiere im Auflagendruck verarbeiten wollen. Das sind dann sicherlich Alleinstellungsmerkmale des Hauses KBA. Bergmann: Der automatische Plattenwechsel – ein zwingendes Feature? Die Drucker an der KBA Cortina in Düsseldorf haben die Schubfachsituation bei der Bestückung der Plattenwechselautomaten und den Druckturm-Lift anstelle vieler Treppen richtig schätzen gelernt Bergmann: Jetzt haben Sie hier im Haus die Konstellation, sowohl die KBA Commander als klassische Nassoffsetmaschine zu haben wie auch die KBA Cortina. Und laut Ihrer Aussage setzt die Cortina gewisse Qualitätsmaßstäbe. Trennen Sie den Workflow oder können Sie das „mischen“? Tietz: Wenn Sie eine Zeitungsdruckerei betreiben und zusätzlich eine Cortina reinstellen, dann müssen Sie – in Bezug auf die Zeitung – die mit der Cortina mögliche Qualität eher ein Stückchen rückentwickeln. Also drucken wir die Zeitung auf der Cortina im 52er-Raster. Wir drucken auf dem gleichen Papier. Sie sehen den Unterschied natürlich in der Bildqualität, weil die Bilder einen gewissen Glanz entwickeln, auch auf den Standardzeitungspapieren. Sie sehen den Unterschied letztlich auch in der Schrift, weil die Schrift etwas dünner ausfällt als mit den gleichen Belichtungsdaten auf der Commander. Wenn Sie diese Produkte einem geneigten Leser hinlegen, dann wird er eine solche optimale Offset-Druckqualität und eine leicht rückentwickelte Cortina-Druckqualität als gleichwertig erachten. Und für alles andere set- zen wir die Cortina dann ein, wie der Kunde es will. Bergmann: Sie haben vorhin das Thema Panoramisieren gestreift. Die Cortina hier in Düsseldorf hat als erste die neue KBA-Plattenwechslergeneration mit Kassetten. Tietz: Genau. Bei denen können Sie variabel zwischen den Singleplatten und den Panoramaplatten wechseln. Das greift super gut. Wir haben auf beiden Maschinen in der RP-Zeitungsproduktion jeweils neun Ausgaben liegen. Mit fünf Minuten geplanter Wechselzeit. Bergmann: Der automatische Plattenwechsel wird beim Systemvergleich gern angesprochen. Gibt es Nachteile des Kassettenprinzips? Tietz: Sie dürfen die beiden Plattenwechsel-Technologien, die KBA bzw. manroland einsetzen, gar nicht als Technologie miteinander vergleichen. Sie müssen sich fragen, wie sie ihren Dienst erfüllen. Und ich sag das mal ganz ehrlich, weil wir die andere Technologie ja auch im Rahmen des Evaluierens der Maschine genau angesehen haben: Beide Konzepte sind genial. Aber genial für sich. Sie können Bergmann: Das heißt, der Rüstzeitanteil an der Gesamtproduktionszeit ist von fast 50 Prozent ... Tietz: ... im Bereich der Cortina auf circa 15 Prozent gesunken. Bergmann: KBA und Beil haben 2009 mit „PlateTrans“ eine automatische Plattenversorgungslösung vorgestellt. Wäre das für Ihr Haus eine Option? Tietz: Nehmen Sie die Investitionskosten, teilen Sie sie durch die jährlichen Kosten eines Mitarbeiters, der die Plattenauflage macht, und dann überlegen Sie sich, wie Sie das Ganze wirtschaftlich darstellen. Fällt schwer. Sie bekommen es vielleicht gerechnet, wenn sechs, sieben Cortinas nebeneinander stehen. Ein zweiter Punkt ist die Flexibilität. Schauen Sie sich mal in den Konzepten von manroland und KBA an, was das für ein Zirkus ist, wenn Sie eine Platte mal schnell nachschieben wollen. Die Report 38 | 2011 37 Zeitungsdruck | Strategie Die Rheinisch-Bergische Druckerei (RBD) ist ein Kooperationsunternehmen der Rheinischen Post (Düsseldorf) und der Westdeutschen Zeitung (Wuppertal). Sie betreibt zwei eigenständige Druckereien in Düsseldorf, wo Zeitungsdruckmaschinen im Rheinischen Format stehen, und Wuppertal, wo im Berliner Format produziert wird. Neben den beiden 32-seitigen KBA Cortina-Rotationen verfügt die RBD am Standort Düsseldorf über eine 2000 bzw. 2006 installierte KBA Commander-Linie, bestehend aus zehn Drucktürmen und vier Falzapparaten, die als 2 x 32 und 2 x 48 Seiten konfigurierbar sind. Die Cortinas wurden am 15. April bzw. am 15. Mai in Betrieb genommen. Seit dem 1. Juni 2010, rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft, sind sie voll in die Produktion eingebunden. Sie haben Commander-Maschinen aus den Jahren 1987/1988 ersetzt. Weitere Informationen: www.rbd-duesseldorf.de PlateTrans-Technologie ist super. Sie ist ausgereift. Ich glaube nur nicht, dass sie sich zurzeit wirtschaftlich abbilden lässt. Bergmann: In anderen Bereichen haben Sie aber auf weitgehende Automatisierung gesetzt – zum Beispiel im Rollenkeller. Tietz: Wir haben Automatisierungslösungen immer unter dem Gesichtspunkt gekauft, dass es sich rechnen muss. Wir packen die Rollen händisch aus. Auch das ist der Tatsache geschuldet, dass das händische Auspacken übers Jahr denkbar günstiger ist als da eine Maschine hinzustellen. Es hat auch den Vorteil, dass der Mitarbeiter gleich sieht, was er für eine Qualität geliefert bekommen hat und ob er die Rolle ausschleusen kann, wenn sie nicht in Ordnung ist. Er kann alle Fehler entsprechend festhalten. Hier ist der Mensch mit seiner Einschätzung wertvoll und richtig am Platz. Dahinter kommt dann ein vollautomatischer Prozess mit KBA/Rocla-Technik. Bergmann: Wie hat sich das Bild der RBD durch die veränderte Kundenstruktur und die automatisierten Abläufe verändert? Tietz: Wir haben inzwischen einen Dreischicht-Betrieb – Montag bis Freitag durchgängig und Samstag bzw. Sonntag je zwei lange Schichten. Samstag zehn und Sonntag acht Stunden. Von Sonntag bis Freitag drucken wir die Tageszeitungen, aber am Samstag laufen sechs Maschinen komplett mit Anzeigenblättern. Zu den sechs Mal täglich rund 420.000 Tageszeitun- 38 Report 38 | 2011 Kompakt und flexibel einsetzbar für Zeitungen und Commercials. Die Cortina-Anlage bei der Rheinisch-Bergischen Druckerei in Düsseldorf gen kommen etwa 2,9 Mio. sonstige Objekte pro Woche. Bergmann: Mehr Schichten, aber offenbar deutlich weniger benötigtes Personal. Tietz: Die Cortina fahren wir grundsätzlich mit einem Drucker. Der zweite Mitarbeiter pro 32-SeitenMaschine, der die Platten vorlegt, ist bei uns ebenfalls ein Drucker. Diese Regelung haben wir mit dem Betriebsrat getroffen. Bergmann: Wie sieht das bei der Commander aus? Tietz: Da gibt es Tarifverträge über die Maschinenbesetzung. Die Cortina dagegen ist keine vom Tarifvertrag erfasste Maschine. Ganz eindeutig. Das sagen sowohl der Bundesverband Druck als auch Verdi. Deshalb hat man sich darüber verständigt: Wer eine solche Maschine kauft, setzt sich mit den Betriebsräten hin und entwickelt sein Modell. Und das, was wir tun, das ist die durchaus übliche Form wie die Maschine heute in Deutschland auch von den Kollegen betrieben wird. Bergmann: Ein anderes Diskussionsfeld rund um die Cortina hat sich aber seit Jahren nicht verändert: Energie und Verbrauchsmaterial. Tietz: Natürlich, immer wenn sich Zeitungsdrucker treffen und über die Cortina reden, geht es auch um die Einzelkostenpositionen. Aber ständig nur über Plattenpreise, die „enormen“ Farbpreise oder Energie zu reden, ist falsch. Man muss das schon zu einem Gesamtkonzept zu- sammentragen. Und das haben wir mit einer Bachelor-Arbeit gemacht. Wenn man sich die anschaut, dann zeichnen sich zwei Dinge ab: Im kleinauflagigen Bereich, 10.000 bis 50.000 Exemplare, hat die Cortina Vorzüge gegenüber der Commander. Und man kann heute ganz deutlich sagen, im Bereich 50.000 bis 500.000 ist es vollkommen egal, ob Sie mit Commander oder Cortina produzieren. Da haben Sie fast gleiche Kostenstrukturen. Das heißt, es ist Schall und Rauch, wenn gesagt wird, die hohen Platten- oder Farbpreise machen die Maschine unrentabel. Letztlich zählen nur die Gesamtprozesskosten und da sehen wir unsere Einkaufsbewertungen als erreicht an. Bergmann: Trotzdem hat sich die Nass-Offsetversion der KBA-Kompakt-Plattform, die Commander CT, zuletzt besser verkauft. Tietz: Ob Cortina oder Commander CT – das wird sich jeder Druckereileiter mit seinen Gesellschaftern eigenständig beantworten müssen. Es geht doch letztlich nur um eine einzige Fragestellung: Betreibe ich ein Druckzentrum, in dem ich nach dem derzeitigen Stand der technischen Gegebenheiten den Druck von Zeitungen oder zeitungsähnlichen Produkten in der Zeit bestmöglicher Offset-Technologie tätige? Oder will ich eine Druckerei betreiben, die sich den Druckmarkt mit mehr Facetten erschließen kann? Ja oder nein? Und dann kann ich mich noch entscheiden, ob ich in diesen Bereich mit Maschinen aus klassischer Offsetund Heatset-Kombination gehe. Die Maschinen sind im Markt. Oder setze ich auf wasserlosen Offset. Bergmann: Als Abschlussfrage: Was kann die Technik zum wirtschaftlichen Erfolg einer Zeitungsdruckerei beitragen? Tietz: Sie kann Voraussetzungen schaffen. Das ist dann aber nicht die Drucktechnik alleine, sondern nur in Verbindung mit einem modernen Versandraum. Beide zusammen ergeben die Möglichkeiten für eine große Produktvielfalt. Wer hätte vor fünf Jahren zu sagen gewagt, dass Sie in einer Druckerei Magazine auf leicht gestrichenem Papier drucken können. Wer hätte vor fünf Jahren vorausgesagt, dass Sie im Grunde genommen jedes be- liebige Rheinische Format auch in ein Berliner Format einlegen können. Ohne dass es rausguckt. Heute kein Thema: durch den neuen Ferag Stream-Fold. Es geht mit einem Mal so viel. Ein ganz entscheidender Punkt ist allerdings, dass wir den Entscheidern, die in Media-Häusern und Agenturen sitzen, den Einkäufern großer Möbelhäuser – dass wir denen zeigen, was ein exzellentes Zeitungsdruckprodukt heute ist. Exzellente Tiefdruck- oder HeatsetProdukte kennen sie. Aber den Printbuyern müssen wir jetzt erst mal ganz behutsam aber deutlich nahebringen, dass es in den Zeitungsdruckereien eine neue Qualitätsebene gibt. Nicht die Cortina als solche müssen wir bewerben, sondern das neue Druckereiergebnis. Gerd Bergmann** [email protected] * leicht modifizierte Fassung eines Inter views in der Fachzeitschrift Deutscher Drucker **stv. Chefredakteur des Deutschen Drucker Zeitungsdruck | Deutschland 3D-Ansicht der 96-Seiten-Anlage KBA Commander CT 6/2 für die Rhein-Zeitung in Koblenz Weiden, Karlsruhe, Koblenz, Aachen, Gießen, Neubrandenburg, Aichach … Kompakte Achtertürme setzen sich durch Nach den Erfolgen der wasserlos druckenden Kompaktrotation Cortina in namhaften deutschen Zeitungshäusern setzt sich im Land der SatellitenMaschinen die kompakte Achterturmbauweise auch im Nassoffsetdruck immer mehr durch. Neben ausländischen Kunden (siehe dazu S. 42/43) entschieden sich innerhalb von nur sieben Monaten von Juli 2010 bis Anfang Februar 2011 sieben deutsche Regionalzeitungshäuser für die im konventionellen Offset druckende KBA Commander CT. Die Zahl der in Europa und Nordamerika bestellten Commander CT-Anlagen hat sich dadurch auf 20 erhöht. Insgesamt sind dies 99 doppelt- und dreifachbreite Kompakttürme, einige davon mit Heatset-Trocknern für den Semicommercialdruck. Bleibt die spannende Frage, ob die nächste Kompaktrotation den Namen Commander CT oder Cortina tragen wird. Für beide Verfahren gibt es schlüssige Argumente. W ie bei der Cortina sind auch bei der Commander CT die Kompakt-Achtertürme für Wartungsarbeiten wie den Gummituch- oder Waschtuchwechsel in der Mitte auseinander fahrbar. Dies erhöht den Bedienkomfort ebenso wie die Lifte an beiden Seiten. Fast alle bisher gelieferten oder bestellten Maschinen verfügen über PlateTronic-Plattenwechselauto maten, automatisierte Rol ler- Tronic-Walzeneinstellung, NipTro- Über die Bestellung der hoch automatisierten Commander CT 6/2 freuen sich (v.l.n.r.): nic-Lagertechnik und CleanTronic- KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn; stv. KBA-Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann; Siegmund Radtke, Verlagsleiter bei der Mittelrhein-Verlag GmbH in Koblenz; Dr. Thomas Rochel, Gummituchwascheinrichtungen. Geschäftsführer des Mittelrhein-Verlags; KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen Christoph Müller Farbwerkwaschanlagen, zentrale und KBA-Vertriebsdirektor Alexander Huttenlocher Farbversorgung und automatische Farb- und Schnittregisterregeluntürmen und zwei KF 5-Falzwerken blätter, Beilagen und Fremdaufträgen sind ebenfalls die Regel. soll 2012 in Produktion gehen. ge produziert werden. Für SpadiaRhein-Zeitung Koblenz: Mit einer maximalen Papierrol- Produktionen sind 5/12-, 7/12- und 96-Seiten Commander CT 6/2 lenbreite bis 2.100 mm wird die 11/12-Bahnbreiten möglich. Sechs Fast zeitgleich mit den bereits im 45.000 Zyl.U/h schnelle Anlage auf Doppelwendeeinrichtungen, zwei letzten KBA Report publizierten das Rheinische Format ausgelegt. Falzwerküberbauten mit drei TrichAufträgen aus Weiden und Karlsru- Die automatische Beschickung tern, Skip Slitter, Zip’n’Buy und he entschied sich der Mittelrhein- der für Papierrollen bis 1.524 mm Stranghefter ermöglichen eine groVerlag in Koblenz, Herausgeber Durchmesser ausgelegten Pasto- ße Produktvielfalt. Bedient wird die der renommierten Rhein-Zeitung, mat-Rollenwechsler erfolgt über Pa- Anlage über vier KBA ErgoTronicfür eine dreifachbreite 96-Seiten- tras A. Pro Stunde können 90.000 Leitstände. Für die ProduktionsplaMaschine Commander CT. Die vierfarbige Zeitungen mit bis zu 48 nung und Voreinstellung wird MPS Rotationslinie mit vier Pastomat- Seiten gedruckt werden. Neben Production von ABB mit einem Rollenwechslern, vier 6/2-Druck- der Rhein-Zeitung sollen Anzeigen- Proof-System eingesetzt. Dr. Thomas Rochel, Geschäftsführer des Mittelrhein-Verlags: „Die gedruckte regionale Tageszeitung kann auf eine erfolgreiche Zukunft bauen, wenn die Lesernähe im lokalen Bereich, die Berichterstattung, die Produktpräsentation und die Kosten stimmen. Aufgrund dieser Überzeugung investieren wir kräftig in modernste Drucktechnologie samt Infrastruktur. Die bestellte Commander CT 6/2 wird uns in puncto Wirtschaftlichkeit, Druckqualität und Flexibilität nach vorne bringen.“ Verlagsleiter Siegmund Radtke ergänzt: „Neben der hohen Produktionsleistung ermöglichen die schnellen Auftrags- und Umfangswechsel eine noch differenziertere Zielgruppenausrich tung hin zur hyperlokalen Zeitung.“ Mit rund 200.000 Abonnenten ist die 1946 gegründete Rhein-Zeitung eine der größten deutschen Regionalzeitungen. Sie erscheint mit 16 Regionalausgaben im Großraum Koblenz, vom Westerwald über den Hunsrück und die Eifel bis zum Taunus. Die Druckausgabe ist nach wie vor das wirtschaftliche Rückgrat der Mediengruppe. Report 38 | 2011 39 Zeitungsdruck | Deutschland Dennoch erfolgte schon 1995 der Einstieg ins Internet. Als erste deutsche Tageszeitung richtete der Mittelrhein-Verlag einen OnlineDienst mit eigenständiger Redaktion ein. 2001 wurde mit dem E-Paper die weltweit erste 1:1-Darstellung einer Tageszeitung im Internet entwickelt. Gemeinsam mit anderen Zeitungshäusern ist der Mittelrhein-Verlag am Anzeigennetzwerk kalaydo.de beteiligt. Aachener Verlagsgesellschaft: 2-mal 32-Seiten Commander CT Zwei doppeltbreite 32-Seiten-Maschinen Commander CT gab die Aachener Verlagsgesellschaft mbH am zweiten Tag der Zeitungsmesse IFRA Expo in Hamburg in Auftrag. Sie sollen vor allem die täglich er scheinenden Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten in 17 verschiedenen Lokalausgaben drucken. Im Großraum Aachen erreichen sie täglich 377.000 Leser. Hinzu kommen die Wochenblätter Super Mittwoch und Super Sonntag sowie zahlreiche Sonderveröffentlichungen, Beilagen und Magazine. Die Aachener Verlagsgesellschaft ist Hauptgesellschafter der Zeitungsverlag Aachen GmbH. Die beiden Hauptprodukte Aachener Zeitung und die Aachener Nachrichten sind redaktionell eigenständig, arbeiten aber im Anzeigenteil, in der Administration, bei der technischen Herstellung und im Vertrieb zusammen. 2003 wurden konkurrierende politische und regionale Mantelseiten in allen Ausgaben sowie getrennte Lokalteile Die doppeltbreite KBA Commander CT für die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft in Gießen als 3D-Ansicht in Aachen und Düren eingeführt. Sport, Wirtschaft, Kultur und vermischte Meldungen sind in beiden Zeitungen identisch. Die Lokalredaktionen in den übrigen Ausgaben wurden zusammengelegt. Das Verlagshaus ist auch in den elektronischen Medien wie Radio und Internet engagiert. Dem regionalen Anzeigennetzwerk kalaydo.de gehört der Zeitungsverlag Aachen ebenfalls an. MDV Gießen: 48-Seiten Commander CT Die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH (MDV) rüstet sich ebenfalls mit einer 48-seitigen Commander CT für den Medienwandel. Die neue Rotation mit drei Rollenwechslern, drei doppeltbreiten Drucktürmen und einem KF 5-Falzwerk wird Anfang 2012 am Druckstandort in Gießen zwei ältere Wettbewerbsmaschinen ersetzen und in eine automatisierte Papierlogistik integriert. Sie hat eine maximale Produktionsleistung von 90.000 Expl./h, eine Abschnittlänge von 470 mm (Zylinderumfang: 940 mm) und eine maximale Bahnbreite von 1.260 mm. Wie alle anderen Commander CT- Nach der Vertragsunterzeichnung auf der IFRA Expo 2010 in Hamburg vor dem Modell der neuen KBA Commander CT v.l.n.r.: Claus Bolza-Schünemann, stv. KBA-Vorstandsvorsitzender; Peter Selzer, Geschäftsführer Aachener Verlagsgesellschaft mbH; Andreas Müller, Geschäftsführer Aachener Verlagsgesellschaft mbH; KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen Christoph Müller; Reinhard Krick vom Ingenieurbüro Krick; KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn 40 Report 38 | 2011 Anlagen wird sie über KBA ErgoTronic-Leitstände inklusive der Module KBA EasyStart und EasyStop für das automatische Hochlaufen bzw. Abrüsten der Maschine gesteuert. Neben dem üblichen Arbeitsvorbereitungs- und Voreinstellsystem kommt ein Proof-System hinzu. Drei Wendeeinrichtungen, die Half Cover-Führung und ein Lagenhefter garantieren eine hohe Produktvariabilität. MDV-Geschäftsführer Dr. Jan Eric Rempel: „Die gedruckte Regionalzeitung wird im 21. Jahrhundert eine tragende Säule unseres Geschäfts bleiben. Allerdings müssen wir die wachsenden Ansprüche unserer Leser, Anzeigen- und Druckereikunden noch besser erfüllen und trotzdem effizient und kostenorientiert produzieren. Aufgrund dieser Überzeugung investieren wir den bislang höchsten Betrag in unserer nunmehr 65-jährigen Unternehmensgeschichte.“ Das bekannte Medienhaus wurde 1946 gegründet. Heute reicht das Verbreitungsgebiet der verlagseigenen Tageszeitungen von Alsfeld im Vogelsbergkreis über Grünberg, Gießen, Bad Nauheim, Friedberg bis nach Bad Vilbel im Norden Frankfurts. Bei einer Auflage von rund 53.000 Exemplaren erreichen die Regionalblätter Gießener Allgemeine, Alsfelder Allgemeine und Wetterauer Zeitung werktäglich rund 185.000 Leser. Darüber hinaus werden diverse Anzeigenblätter und Fremdobjekte mit wöchentlich über 700.000 Exemplaren gedruckt. Neben der Anzeigenkooperation mit der im Wetteraukreis erscheinenden Butzbacher Zeitung ist die mehrheitlich im Familienbesitz befindliche Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft gemeinsam mit anderen hessischen Zeitungshäusern an den großen regionalen Anzeigennetzwerken „Zeitungskombi Hessen“ und „Mittelhessenpresse“ beteiligt. Nordkurier Neubrandenburg: 32-Seiten Commander CT Die Verlagsgruppe Nordkurier in Neubrandenburg setzte kurz vor dem Jahreswechsel mit der Bestellung einer doppeltbreiten 32-Seiten-Anlage Commander CT die Investitionswelle der deutschen Zeitungsindustrie in das Kernmedium Print fort. Der Nordkurier mit seinen Schwesterzeitungen (z. B. Usedom Kurier und Uckermark Kurier) deckt das flächenmäßig größte Verbreitungsgebiet einer Regionaltageszeitung in Deutschland ab. Mit der Neuinvestition will man den gestiegenen Anforderungen in puncto Qualität, Produktivität und Gruppenfoto in der Montage im KBA-Stammwerk Würzburg (v.l.n.r.): Claus Bolza-Schünemann, stv. KBA-Vorstandsvorsitzender; Carsten Kromeier, Prokurist und Kaufmännischer Leiter der Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft (MDV); MDV-Geschäftsführer Dr. Jan Eric Rempel; Otmar Buß, Technischer Leiter der MDV und die KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn und Karl Zorn Flexibilität Rechnung tragen. Der Nordkurier mit seinen 13 Regionalausgaben ist – wie schon mehrmals in früheren Jahren – Mitglied im International Newspaper Color Quality Club 2010-2012 der WANIfra. Neben der Tageszeitung wird die Commander CT das Wochenblatt Anzeigenkurier sowie zahlreiche weitere Verlagserzeugnisse und Lohndrucke herstellen. Die Maschine im Berliner Format mit zwei Drucktürmen und einem KF 5-Falzwerk wird Anfang 2012 bei der Tochtergesellschaft Nordost-Druck GmbH & Co. KG auf dem Neubrandenburger Datzeberg eine fast 20 Jahre alte 64-SeitenAnlage KBA Express ersetzen. Bei einer Maximalleistung von 45.000 Zeitungen in der Stunde wird die Commander CT sehr umfassend ausgestattet. So werden die beiden Pastomat-Rollenwechsler auf 7/8- und 3/8-Bahnbreiten für Spadia-Produktionen vorbereitet und in eine automatische Rollenbeschickung mit Patras A integriert. Hinzu kommen Schnittregister-, Papierbahnkanten- und Mittenregelungen, Bahnlaufregeleinrichtungen, Skip Slitter, Half Cover, Zip’n’Buy und Stranghefter. Die KBA ErgoTronic-Leitstandtechnik wird in das Produktionsplanungsund Voreinstellsystem Print von EAE integriert. Lothar Prehn, Geschäftsführer Nordost-Druck: „Mit der wesentlich höheren Produktivität und den schnellen Jobwechseln der Commander CT schaffen wir trotz der gegenüber der Vorgängermaschine halbierten Seitenkapazität die Voraussetzungen für die zielgruppenorientierte Optimierung der Lokalausgaben des Nordkurier und für die Erweiterung unseres PrintPortfolios. Bei unseren Recherchen haben uns die technischen Lösungen der Commander CT voll überzeugt.“ Mit einer Druckauflage von rund 95.000 Exemplaren erscheint der Nordkurier in Ostmecklenburg, im südlichen Vorpommern sowie im Landkreis Uckermark im nördlichen Brandenburg. Neben der Tageszeitung gibt der Kurierverlag acht Ausgaben des Wochenblattes Anzeigenkurier mit einer Gesamtauflage von 321.000 Exemplaren heraus. Außerdem ist Die Verlagsgruppe Nordkurier hat eine ähnlich wie die Aichach-Maschine (siehe Schema unten) konfigurierte KBA Commander CT-Anlage bestellt. Bei einem Projektgespräch in Neubrandenburg (v.l.n.r.): S. Venditti, FERAG GmbH; M. Fenile, FERAG GmbH; M. Blume, Firma mb³; T. Bergmann, KBA; L. Prehn, Nordost-Druck; L. Walther, Walther & Partner Neustrelitz; W. Fechner, Elektroplanung Neustrelitz; M. Weidenbach, Graphic Engineering; L. Schumacher, Geschäftsführer NordkurierVerlagsgruppe; C. Hübner, Nordost-Druck Foto: Sebastian Haerter das Medienhaus der wichtigste private Postdienstleister im äußersten Nordosten Deutschlands. Mayer & Söhne Aichach: Commander CT zum 150. Jubiläum Last but not least entschied sich auch die Mayer & Söhne Druckund Mediengruppe GmbH & Co. KG in Aichach für eine Commander CT im Berliner Format mit zwei 4/2-Türmen. Rechtzeitig zum 150. Jubiläum soll die Anlage 2012 den Betrieb aufnehmen und eine von KBA Frankenthal geliefer te A 510-Journal-Zeitungsmaschine ersetzen. Die Neue wird neben den eigenen Zeitungstiteln, Anzeigenblättern und Beilagen auch Fremdaufträge produzieren, unter anderem die handliche Ausgabe der Bild-Zeitung für München. Reiner Sixta, Geschäftsführen der Gesellschafter von Mayer & Söhne: „Unternehmerische Weitsicht und Innovationsfreude gehören schon seit jeher zu den Erfolgsgaranten unseres Traditionsunternehmens. 1979 waren wir Vorreiter in Süddeutschland beim Druck erster Vierfarbbilder auf unserer KBA Express. Die KBAKompaktrotationen haben wir von Anfang an mit großem Interesse verfolgt, da diese hochmoderne Drucktechnologie Vorteile bei Farbpasser und Fanout bringt. Darüber hinaus überzeugt uns neben Nach der Vertragsunterzeichnung v.l.n.r.: Reiner Sixta, Geschäftsführender Gesellschafter der Druck- und Mediengruppe Mayer & Söhne; KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn; Thomas Sixta, Hauptgesellschafter von Mayer & Söhne; Erwin Neudecker, Geschäftsführer von Mayer & Söhne KBA Commander CT-Anlage für Mayer & Söhne in Aichach der Druckqualität vor allem das Bedienkonzept und die hohe Flexibilität dieses Maschinentyps.“ In der fünften Generation wird die 1862 gegründete Druck- und Mediengruppe von der Familie Mayer/Sixta geführt. Neben der auf vierfarbige Aufträge ausgelegten Druckerei in Aichach und der auf ein- und zweifarbigen Offsetdruck spezialisierten AS-Druck in Lahr gehören die Aichacher Zeitung, die Stadtzeitung in Augsburg und weitere Anzeigenblätter in Bamberg und Weißenburg mit einer Gesamtauflage von über 400.000 Exemplaren pro Woche sowie weitere Gesellschaften mit Verlags-, Dienstleistungs- und Vertriebsaufgaben zur Unternehmensgruppe. Mayer & Söhne produziert traditionell mehr für Fremdkunden als für die eigenen Verlage, wofür das Berliner Format prädestiniert ist. Im Bogenoffset dominieren hochwertige Prospekte, Geschäftsberichte, Broschüren, Beihefter, Zeitschriften, Kundenmagazine und Kataloge. Zum Maschinenpark gehört u. a. eine KBA Compacta, auf der überwiegend Prospekte gedruckt werden. Die neue Anlage wird auf eine Leistung von 47.000 vierfarbige Zeitungen mit bis zu 32 Seiten pro Stunde ausgelegt. Thomas Sixta, Hauptgesellschafter von Mayer & Söhne und Geschäftsführer der Tochterverlage: „Neben der hohen Fortdruckleistung der Commander CT schaffen wir durch den extrem schnellen Auftragswechsel Reserven und innovative Produktionsmöglichkeiten für unsere eigenen Verlage und die vielen Lohndruckaufträge, die angesichts enger Zeitfenster unsere bekannt hervorragende Termintreue auch in Zukunft sichern helfen.“ Auch die Ausstattung der Maschine für Aichach erlaubt eine große Produktvielfalt und Sonderwerbeformen. So sind die beiden Pastomat-Rollenwechsler für 7/8und 3/8-Bahnen ausgelegt. Der Falzwerküberbau mit zwei Trichtern enthält einen Skip Slitter und Half Cover-Führungen. Bei Bedarf können weitere Drucktürme angebaut werden. Klaus Schmidt [email protected] Report 38 | 2011 41 Zeitungsdruck | Investitionen Parallel zum intensiven Internet-Engagement setzen die Verantwortlichen der schwedischen Mediengruppe Bonnier mit der Investition in die KBA Commander CT-Anlage auf das Printmedium Zeitung Schwedische Bonnier-Gruppe setzt auf Kompakt-Drucktechnik Commander CT für Bold Printing Group Auch die weltweit angesehene schwedische Mediengruppe Bonnier hat bei KBA eine Commander CT-Anlage bestellt. Sie soll bei der zur Bold Printing Group gehörenden DNEX Tryckeriet AB in Kista bei Stockholm installiert werden. Mit weiteren Produktionsstandorten in Malmö und Borås zählt Bold zu den größten Druckkonzernen in Europa. D ie 96-Seiten-Rotationslinie mit sechs Rollenwechslern, sechs doppeltbreiten Achtertürmen, einem KF 5-Klappenfalzwerk und automatisierter Papierlogistik soll 2012 im vorhandenen Gebäude in Produktion gehen und zwei ältere Anlagen ersetzen. Deutliches Signal für Print Leif Wiklund, Managing Director der Bold Printing Group und Chairman of the Board der DNEX Tryckeriet: „Mit der hochmodernen KBA Commander CT-Technologie wollen wir die durch den Medienwandel gestiegenen Ansprüche unserer Kunden und Leser an unsere Printprodukte noch besser erfüllen und gleichzeitig deutlich wirtschaftlicher produzieren.“ Erik Wallhed, Managing Director der DNEX Tryckeriet, ergänzt: „Beeindruckend waren vor allem die erstklassige Qualität im Vierfarbendruck, die Bedienungsfreundlichkeit dieses kompakten und sehr praxisorientiert automatisierten Maschinentyps und die hohe Produktivität mit schnellen Jobwechseln und wenig Anlaufmakulatur. Auch die hervorragende Zusammenarbeit unseres Projektteams mit KBA und dem Ingenieurbüro Mauser bei der gemeinsamen Erarbeitung einer umfassenden Strategie- und Konzeptstudie hat bei 42 Report 38 | 2011 der Entscheidung eine große Rolle gespielt. Dadurch wurde eine starke Vertrauensbasis für eine langjährige erfolgreiche Partnerschaft geschaffen.“ Und Johan Stenberg, Technical Director der Bold Printing Group, fügt hinzu: „Seit Ende 2001 drucken wir in unserer Druckerei Borås Tidning Tryckeri auf einer KBA Colora. Die guten Erfahrungen mit der KBA-Rotation und der Service-Betreuung haben uns darin bestärkt, den für unser Haus bedeutenden strategischen Schritt gemeinsam mit KBA zu gehen.“ Traditionelle und neue Medien Bonnier ist ein schwedisches Familienunternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1804 zurückreichen. Mittlerweile gehören rund 180 Unternehmen in Europa, Russland und den USA zum Konzern. Die ausgedehnten Print-Aktivitäten umfassen Buchverlage wie den Berliner Ullstein-Verlag, Zeitschriften, Nach der Vertragsunterzeichnung in Stockholm (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Ulf Funke; KBA-Vertriebsdirektor Jochen Schwab; Anna Drougge, Manager Strategic Procurement, Bold Printing Group; Håkan Rundén, Direktor KBA Nordic Schweden; Johan Stenberg, Technical Director, Bold Printing Group; Leif Wiklund, Managing Director der Bold Printing Group und Chairman of the Board der DNEX Tryckeriet; Rickard Fredman, Project Support, Bold Printing Group; Erik Wallhed, Managing Director, DNEX Tryckeriet; Björn Dahlberg, IT Manager, DNEX Tryckeriet Die KBA Commander CT wird in der Halle 3 des weitläufigen Druckzentrums der DNEX Tryckeriet AB im Kista-Ortsteil Akalla bei Stockholm installiert Tageszeitungen und Wirtschaftspublikationen. In Nordeuropa ist Bonnier unter anderem Haupteigner der größten kommerziellen Fernsehkanäle TV4 (Schweden) und MTV3 (Finnland). Zum Unternehmen gehören außerdem Radiostationen, Kino-Ketten, Musik- und Filmproduktionsfirmen, OnlineVertriebe und Dienstleister für Geschäfts- und Wirtschaftsinformationen. Neben den traditionellen Medien konzentriert sich Bonnier zunehmend auf neue Geschäftsmodelle im Internet. Mit ca. 11.000 Mitarbeitern erzielte die nicht börsennotierte Aktiengesellschaft in 2009 einen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro. Produktivitätsschub für das Zeitungsgeschäft Die in Auftrag gegebene KBA Commander CT ist auf eine Abschnittlänge von 560 mm, eine maxima- Zeitungsdruck | Schweden & Österreich Neben der überregionalen schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter sollen die Boulevardzeitung Expressen, das Wirtschaftsblatt Dagens Industri und die Gratiszeitung Metro auf der KBA Commander CT gedruckt werden le Bahnbreite von 1.590 mm und eine Produktionsleistung von bis zu 90.000 Zeitungen/h in Doppelproduktion ausgelegt. Auf unterschiedliche Seitenzahlen kann die Maschine automatisch vom Leitstand aus umgestellt werden. Auf der neuen Rotation soll der wesentliche Teil der überregionalen schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter produziert werden. Die- se auflagenstärkste Tageszeitung Schwedens wird seit 1864 herausgegeben. Weitere Druckprodukte sind neben dem schwedischen Wirtschaftsblatt Dagens Industri und der Gratiszeitung Metro die 1944 gegründete schwedische Boulevardzeitung Expressen. Da- neben schafft die sehr produktive Maschine zusätzliche Kapazität für Supplements, Beilagen und andere Publikationen. Lagen- und Stranghefter sowie Einrichtungen zum Leimen und für den dritten Falz ermöglichen eine hohe Produktflexibilität. Das KBA Produktionsplanungs- und Voreinstellsystem wird durch weitere Automatisierungsmodule wie KBA EasyStart und EasyStop für das automatische Hochlaufen bzw. Abrüsten und ein Proof-System ergänzt. Klaus Schmidt [email protected] Salzburger Nachrichten ersetzen Satelliten durch Commander CT 6/2 Kompakt-Türme für die Mozartstadt Gleich am ersten Tag der Zeitungsmesse IFRA Expo 2010 in Hamburg haben die Salzburger Nachrichten eine dreifachbreite KBA Commander CT bestellt. Die weitgehend automatisierte 48-Seiten-Anlage mit zwei Rollenwechslern, zwei Kompakt-Drucktürmen und einem Falzwerk soll Ende 2011 am bisherigen Standort die in den 1990er-Jahren installierten Commander-Satellitenmaschinen ablösen. N eben dem Hauptprodukt Salzburger Nachrichten mit verschiedenen Ausgaben und – je nach Wochentag – einer Gesamtauflage von 85.000 bis über 125.000 Exemplaren wird die Commander CT 6/2 das mit sechs Regionalausgaben erscheinende Wochenblatt Salzburger Woche produzieren. Die 1945 gegründeten Salzburger Nachrichten werden täglich in ganz Österreich ausgeliefert. Das im Familienbesitz befindliche Blatt erreicht bis zu 300.000 Leser. Neben dem landesweit verbreiteten Broadsheet-Produkt erhalten die Leser im Bundesland Salzburg die regionalen und lokalen Informationen als separate geheftete Tabloidzeitung mit 24 bis 40 Seiten Umfang. Daneben zeigt das angesehene Medienhaus seine regionale Informationskompetenz im eigenen Internet-Portal salzburg.com. Der Geschäftsführer des Druckzentrums Salzburg Alexander Frommer: „Bislang drucken wir das Broadsheet- und Tabloidprodukt getrennt und stecken anschließend den Regionalteil in die Salzburger Ausgabe ein. Mit der sehr flexiblen Vorteile sprachen für Kompaktbauweise Nach der Vertragsunterzeichnung am ersten Messetag der IFRA Expo 2010 (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Matthias Horn; KBA-Vertriebsvorstand Rollenmaschinen Christoph Müller; Markus Zentner, Leiter technische Betriebe, Mediaprint Wien; Roman Minimayr, Geschäftsführer der Salzburger Nachrichten Verlagsgesellschaft; Dr. Maximilian Dasch, Herausgeber und Miteigentümer der Salzburger Nachrichten; Alexander Frommer, Geschäftsführer des Druckzentrums Salzburg; Richard Schnabler, Abteilungsleiter Produktion, Salzburger Nachrichten; Manfred Kainz, Leiter Haustechnik im Druckzentrum Salzburg; KBA-Vertriebsleiter Ernst Krack; stv. KBA-Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann. Im Vordergrund das Modell der neuen Anlage Commander CT 6/2 und den auf unsere Produktionsanforderungen exakt zugeschnittenen Features wie Skip Slitter und Hefter können wir auch die für uns besonders wichtige Regionalausgabe in einem Durchgang drucken und dank der möglichen schnellen Auflagen- und Umfangswechsel unser Druckvo- lumen mit einer statt bislang zwei Maschinen herstellen.“ Roman Minimayr, Geschäftsführer der Salzburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, ergänzt: „Unsere Printprodukte gewinnen mit Inbetriebnahme der neuen Anlage bei erheblich reduzierten Kosten noch mehr an Aktualität.“ Dr. Maximilian Dasch, Herausgeber und Miteigentümer der Salzburger Nachrichten: „Mich hat die hohe Leistung dieser Hightech-Rotation im Fortdruck, bei den Rüstzeiten und bei der Druckqualität beeindruckt. Nach dem, was wir gesehen haben, gibt es auch bei 1.800 mm Papierbahnbreite kein Problem damit, von den über viele Jahre bewährten Satelliten auf die nur von KBA in dieser innovativen Form angebotenen kompakten Achtertürme zu wechseln. Für uns überwiegen die Vorteile ganz eindeutig.“ Die hoch automatisierte KBA Commander CT 6/2 für Salzburg in Unterbauausführung mit einem Zylinderumfang von 900 mm und einer maximalen Papierbahnbreite von 1.800 mm kann in Doppelproduktion pro Stunde bis zu 90.000 vierfarbige Zeitungen drucken. Die Automatisierung der Papierlogistik mit KBA Patras A ist Teil des Lieferumfangs. Klaus Schmidt [email protected] Report 38 | 2011 43 Zeitungsdruck | Workflow U nter dem Namen KBA PressNet hat Koenig & Bauer für die Kompaktrotationen Commander CT und Cortina maßgeschneiderte Workflow-Lösungen entwickelt. Diese sind auch für die einfachbreite KBA Comet verfügbar und sollen auf weitere Maschinentypen übertragen werden. KBA EasyPlan Höchste Performance an der Rotation dank optimierter Produktionsabläufe mit KBA PressNet Intelligentes Netzwerk für den modernen Zeitungsdruck KBA PressNet optimiert den Workflow bis in die Rotation Um in Zeiten begrenzter Ressourcen Zeitungen mit hoher Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu produzieren, reicht weitgehend automatisierte Drucktechnik alleine nicht aus. Ähnlich wichtig ist die digitale Vernetzung und Integration der einzelnen Produktionsschritte in den Workflow der Druckerei. Beachtliche Optimierungspotenziale stecken u. a. in der automatisierten Produktionsplanung und Voreinstellung der Rotation für den nächsten Auftrag (= Preset) sowie im automatisierten Hochlaufen und Abrüsten der Druckmaschine. Auftragsdaten Bahnführung Benutzerdefinierte Produktionsmöglichkeit (Katalog) EasyPlan Seiten- und PlattenInformation Planung abgeschlossen EasySet Voreinstellen EasyStart/EasyStop Laufende Produktion EasyReport 44 Report 38 | 2011 Report / Statistik Ein entscheidender Faktor für nachhaltigen Erfolg ist eine sorgfältige Planung. Dies gilt auch für die Zeitungsproduktion mit KBA EasyPlan. Beim Einrichten der Anlage wird der Bediener mit definierten Produktionsvarianten unterstützt. Individuelle Eingaben sind ebenfalls möglich. Neben dem Anlegen der Auftragsdaten erfolgt das intelligente Festlegen der Bahn- und Strangführungen sowie die anschließende Seiten- und Plattenkonfiguration automatisch. Dadurch wird der Umrüstprozess deutlich beschleunigt. Bei Bedarf kann auch eine manuelle Plattenzuordnung erfolgen. Für die Plausibilitätsprüfung wird die fertige Produktionsplanung sofort als übersichtliche Zeitleiste auf dem Monitor visualisiert. KBA EasySet: Automatisierte Voreinstellung Verschiedene Parameter der Druckmaschine müssen exakt voreingestellt werden, um gute Ergebnisse bei Rüstzeiten und Makulatur zu erreichen und eine hohe Stabilität und Qualität im Fortdruck zu gewährleisten. Für die unkomplizierte und schnelle Voreinstellung der gesamten Anlage vom Leitstand aus wurde KBA EasySet entwickelt. Das mehrstufige Voreinstellsystem speichert die Preset-Daten für Register, Bahnspannung, Feuchtung, Temperierung sowie verfahrensbedingte Hochlaufkurven samt dazugehöriger Offsetwerte. Diese können für ähnliche Produktionen wieder geladen werden, was zu einer hohen Produktionseffizienz beiträgt. Die Bedienung des optionalen Farbvoreinstellsystems ist in den Leitstand integriert. KBA PressNet: Ein schlanker Workflow ist die Basis für wirtschaftliches Drucken KBA EasyReport: Melden und Dokumentieren Übersichtliche Bildschirmmaske (hier in Englisch) für die Produktionsplanung mit KBA EasyPlan KBA EasyPlan und EasySet können für die Coldset-, Heatset- und Hybridproduktion eingesetzt werden. KBA EasyStart: Schneller Hochlauf Dank der Module KBA EasyStart (automatisches Hochlaufen), Easy Stop (automatisches Abrüsten) und EasyReport (automatisches Melden und Dokumentieren) können Produktionskosten und menschliche Fehler auf ein Minimum reduziert werden. Weiterhin dienen die gesammelten Produktionsdaten und Erfahrungen vorheriger Jobs zur Optimierung des Workflows. EasyStart und EasyStop bieten folgende Vorteile: • Reduzierung der Makulatur und Rüstzeiten • Zeitersparnis durch optimierte Abläufe • effektivere Maschinenauslastung • Verringerung der Stillstandszeiten • standardisierte Prozessschritte • Erhöhung der Produktionssicherheit Das automatisierte Hochfahren der Maschine bis zur Produktionsdrehzahl mit „Ein-Knopf-Bedienung“ ist mit EasyStart kinderleicht. Je nach Anforderung sind Geschwindigkeit und Verweildauer auf einem bestimmten Geschwindigkeitstableau für die Hochlaufkurve vom Bediener frei einstellbar. Ein aktuelles Thema sind die im Semicommercial-Bereich immer stärker zunehmenden Hybrid-Produktionen. Dabei laufen Heatsetund Coldset-Bahnen gemeinsam über einen Falztrichter. Mit KBA EasyStart kann die Heatset-Papierbahn mit automatisch optimierter Bahnspannung deutlich schneller angefahren werden, wobei das Risiko von Bahnbrüchen minimiert und dadurch erheblich Zeit und Makulatur eingespart wird. KBA EasyStop: Automatisches Abrüsten Das automatische Abrüsten per Knopfdruck ist bei KBA ebenfalls schon lange keine Vision mehr. Papier frei Fahren, Farb-/Feuchtwerke und Gummitücher Waschen sowie vollständiges Abplatten werden unter der Funktion EasyStop in definierten Sequenzen automatisch ausgeführt. Durch diese Erleichterungen hat der Drucker mehr Zeit für die Vorbereitung des nachfolgenden Auftrages. Die intuitiv zu bedienenden Automatisierungsbausteine KBA EasyStart und EasyStop reduzieren Zeit und Makulatur auf ein Minimum Ein anderer wichtiger Faktor, um die Produktivität zu steigern und Kosten zu senken, ist es Fehler rechtzeitig zu erkennen, zu analysieren und daraus zu lernen. Hierbei hilft das Meldesystem KBA Easy Report, das in die vier Kategorien Fehler, Anfahrverhinderungen, Warnungen und Meldungen unterteilt ist. Die Langzeithistorie aller Meldungen sowie deren Export und Filterung gestattet Analysen zur Fehlerminimierung. Ein zusätzliches Feature ist das in KBA EasyReport enthaltene Berichtssystem. Es ermöglicht eine umfassende Dokumentation aller gedruckten Aufträge mit zusätzlichen detaillierten Produktionsreports. Diese enthalten Jobdaten, Makulaturraten und andere wichtige Fakten, welche in automatischen Produktionsberichten statistisch ausgewertet werden. Ein optionales Upgrade macht zusätzlich die Auswertung der Verbrauchsdaten wie Farbe und Papier auf Knopfdruck möglich. Der Export verschiedener Reports auf einen zentralen Server ist ebenso realisierbar wie eine Schnittstelle zum MIS oder die Anbindung an ein Wartungssystem. KBA ErgoTronic: Komfortabler Arbeitsplatz Ein zufriedener Mitarbeiter ist ein guter Mitarbeiter. Deshalb ist der KBA ErgoTronic-Leitstand als Hauptarbeitsplatz eines jeden Druckers sehr funktionell und ergonomisch gestaltet. In der Höhe ist der Leitstand optimal auf die Körpergröße des jeweiligen Bedieners elektrisch einstellbar. Auf dem übersichtlichen 19“ TouchScreen-Monitor werden Maschinenkommandos wie EasyStart, Easy Stop, Schneller, Langsamer, Farbzonenverstellung, Feuchtwasserverstellung, Registerverstellung über die instinktiv zu bedienenden Tastaturen in Sekundenschnelle ausgeführt. Die Visualisierungssoftware er laubt sowohl die produkt- als auch die maschinenorientierte Bedienung der Anlage. Rene Sieber [email protected] Report 38 | 2011 45 UV-Offsetdruck | Fernost Interessante Website: www.plasticprint.com.my Seit ihrer offiziellen Markteinführung in der Wachstumsregion Asia Pacific auf der Pack Print 2007 in Bangkok findet die Genius 52UV von KBA-MetroPrint zunehmendes Interesse und inzwischen auch eine ganze Reihe überzeugter Anwender. Dabei beschränkt sich der Einsatz nicht nur auf den Folien- und Plastikdruck. Auch auf klassischen Materialien wie Papier und Karton zeigt die Kompaktmaschine ihre exzellente Druckqualität. Ein Beispiel ist Teknik Print Sdn. Bhd. in der Nähe der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Genius 52UV überzeugt bei Teknik Print in Malaysia Vom Messestar zum Vorbild für Qualität und Performance D as 1997 von Liew Heng Keong gegründete Druckunternehmen ist ein Full-Service-Betrieb mit 33 Mitarbeitern und produziert nicht nur für einheimische Kunde sondern auch für multinationale Markenartikler. Hergestellt werden bei Teknik Print neben Displays hauptsächlich Kunststoffverpackungen, Einsteckmappen, Vinyl-Aufkleber, Verkaufswobbler, Plastikkarten, Buchzeichen und -kassetten, Tischsets, POS-Werbematerial und vieles mehr. Die Genius 52UV ergänzt eine Sechs- und eine Vierfarbenma- schine und hat sich im Drucksaal schnell als unverzichtbar etabliert. Überzeugende Vorteile Liew Heng Keong: „Wir haben Vertrauen in fortschrittlichste Technologien und sind sehr stolz, unseren Kunden mit der Genius 52UV ein Top-Modell Made in Germany präsentieren zu können. Die wasserlose Kompaktmaschine avancierte schnell zu unserem wichtigsten Produktionsmittel. Produktivität, Fortdruckgeschwindigkeit, Rüstzeiten, Makulatur und Bedienkomfort liegen deutlich über dem vorher Möglichen. Ihre Stärken zeigen sich auch beim Einsatz der gegenwärtig im Trend liegenden ÖkoSubstrate (biologisch abbaubare Plastikmaterialien) ohne Qualitätsabstriche. Durch die Genius ist unser Umsatz gewachsen und unser Renommee bei unseren anspruchsvollen Kunden weiter gestiegen. Die Zuverlässigkeit der Maschine ist beispielhaft.“ Vielseitiges Einsatzspektrum Die als Vier- oder Fünffarbenmaschine mit zusätzlichem Lackierwerk erhältliche Genius 52UV Liew Heng Keong, Inhaber von Teknik Print in Malaysia, ist stolz auf die deutlichen Qualitätsund Produktivitätszuwächse, die er mit seiner Genius 52UV erzielen konnte (Format 36 x 52 cm) ist dank ihrer kurzen Einrichtzeit von nur sieben Minuten und der minimalen Anlaufmakulatur deutlich unter 20 Bogen ideal für kleine Auflagen und teure Materialien wie Plastik oder metallisierte Folien. Die Genius 52UV druckt ohne Wasser mit einem zonenschraubenlosen Farbwerk, das durch seine Konstruktion einen absolut schablonierfreien Druck und eine konstante Farbgebung über die gesamte Auflage garantiert. Gerhard Renn [email protected] Genius 52UV im Demozentrum Dongguan von KBA-China A uch im modernen Trainings- und Democenter von KBA-China im südchinesischen Dongguan steht seit einigen Monaten eine Genius 52UV für Vorführungen und Schulungsmaßnahmen bereit. „Interessenten treffen bei uns auf ein professionelles Beraterteam, das die Leistungsmerkmale der Genius 52UV und ihre Einsatzmöglichkeiten genau kennt“, erläutert Joseph Kwan, Leiter des Demozentrums. So wurden diverse Materialien von Papier und Karton bis zu verschiedensten Kunststoffen ausgesucht und bei Interesse im Druck vorgeführt. Außerdem erhalten potenzielle Kunden Informationen zu Verbrauchsmaterialien sowie deren Lieferanten. Die produzierten, kundenspezifischen Druckaufträge belegen die exzellente Qualität der Genius 52UV. Antonio Morata Blick in das neue Democenter von KBA-China in Dongguan mit der Genius 52UV von KBA-MetroPrint 46 Report 38 | 2011 Kennzeichnungstechnik | Laser Mehr Speed durch Laser-Kennzeichnungstechnik von KBA-Metronic Mey Bodywear setzt auf laseraktivierbare Etiketten KBA baut nicht nur Offset- und andere Druckmaschinen für unterschiedlichste Anwendungen, sondern ist über Tochtergesellschaften auch auf vielen anderen Gebieten erfolgreich tätig. Ein Beispiel ist die von der KBAMetronic GmbH angebotene industrielle Kennzeichnungstechnik mit dem Inkjet-, Thermotransfer-, Heißprägeoder Laserverfahren. Sie kommt bei namhaften Markenherstellern in Verpackungslinien, bei Automobilzulieferern und in vielen anderen Branchen zum Einsatz. So hat der renommierte Wäschehersteller Mey in AlbstadtLautlingen, Baden-Württemberg, kürzlich mit der Einführung einer Gestochen scharfes Schriftbild: Weil der Laser nicht ablativ arbeitet, entstehen weder verwischbare Spaltprodukte noch Beschädigungen am Etikett D ie Anziehungskraft der Marke Mey Bodywear wird gestärkt durch die aktuelle “Me, Myself und Mey”-Kampagne. Bekann te Persönlichkeiten wie die Biathletin Magdalena Neuner, die Sängerin Annett Louisan, die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen und Sönke Wortmann posieren für die Wäschemarke. Kostenoptimierung als Daueraufgabe Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen der Textilbranche produziert die Mey GmbH & Co. KG Slips, BHs, Schlafanzüge und Nachthemden zu 100 Prozent in eigenen Werken mit einer recht konstanten zweistelligen Umsatzrendite. Dabei ist aus Kostengründen die ständige Verbesserung aller betrieblichen Abläufe gefragt. „Wenn ich die Produktivität an irgendeiner Stel- neuen Laser-Kennzeichnungslösung von Herma und KBA-Metronic einen Produktivitätssprung im Bereich der Produktverpackung realisiert. le um 30 Prozent erhöhen kann, werde ich sofort hellhörig“, betont Betriebsleiter Thomas Linke. Eine neue Kennzeichnungslösung von Herma und KBA-Metronic kam ihm deshalb gerade recht. Neben speziellen Etiketten umfasst sie einen Hochleistungsetikettierer und einen CO2-Kennzeichnungslaser. Die Basis für das System bilden laseraktivierbare Etiketten, die besonders veredelt sind. Deshalb kann der CO2-Laser K-1000 von KBA-Metronic auf den vorgesehenen Stellen schwarz „schreiben“. Der erzeugte Eindruck ist wisch- und kratzfest. Rund neun Millionen Etiketten verspendet Mey jährlich für die Auszeichnung der Produktverpackungen. Der Aufbau der Etiketten ist immer gleich: EAN-Barcode, Artikelnummer, Größe, Farbe und Saisonhinweis. Geändert haben sich dagegen im Laufe der Zeit die Blitzschnell: Während das eine Etikett (im Bild rechts) samt Packung davon eilt, schreibt der Laser bereits das nächste Losgrößen, also die Artikel gleicher Größe in jeweils einer Farbe. „Ein Los umfasst heute oftmals nicht mehr als 50 bis 100 Packungen“, sagt Linke. Dann muss der Bediener den Auftrag und oftmals auch die Verpackungsform wechseln, von denen es etwa rund 30 verschiedene Varianten gibt. „Rüstzeiten zu minimieren ist bei uns auch deshalb ein Riesenthema“, erläutert er. Umstellung von Thermotransfer auf Laser Bislang hatte das Unternehmen in Albstadt auf fünf Auszeichnungslinien ausschließlich Etikettierer mit Thermotransferdruckern eingesetzt. Weil bereits kleinste Beschädigungen des Thermotransferbandes, Verunreinigungen oder Reste von Reinigungsflüssigkeiten dazu führten, dass der EAN-Code nicht sauber gedruckt wurde, konnten beim Auslesen Probleme entstehen. Bei der neuen Lösung ist das Schriftbild gestochen scharf, egal ob es sich um Klarschrift, Grafik oder Codes handelt. Die Kombination aus dem zehn Watt CO2Laser K-1000 von KBA-Metronic und dem Hochleistungsetikettierer Herma 400 erlaubt hohe Kennzeichnungsgeschwindigkeiten. „Statt bisher 30 Packungen je Minute schaffen wir jetzt 40 Packungen“, sagt Linke. „Mit diesem Wert sind wir gestartet.“ Etikettierer und Kennzeichnungslaser könnten die Geschwindigkeit noch steigern. Die Anzeigenkampagnen für Mey Bodywear sorgen für Aufmerksamkeit: Für Betriebsleiter Thomas Linke müssen aber vor allem die Zahlen stimmen Selbst bei wechselnden Etiketten bzw. Etikettenformaten ist keinerlei Umrüstung mehr erforderlich, lediglich das Einspielen eines neuen Drucklayouts in wenigen Minuten. Zudem sind am Laseretikettierer praktisch keine Arbeiten und keine Wartung mehr nötig. Neue Aufträge werden per Scan über einen Barcode eingelesen. Den Ausschlag für das neue System gab aber auch die Installationsgeschwindigkeit. „Für uns war es wichtig, dass die neue Maschine tatsächlich von Anfang an mit der anvisierten Geschwindigkeit arbeitet. Nichts ist für uns schlimmer als ein System, das zwar auf dem Papier Effizienz verspricht, in der betrieblichen Praxis aber eine wochenlange Anlauf- und Feintuningphase benötigt“, erklärt Linke. Iris Klühspies [email protected] Report 38 | 2011 47 In Kürze Wechselrakelsystem für Genius 52UV verkürzt Jobwechsel R üstzeiten und Produktivität sind in der modernen Druckproduktion entscheidend, denn bei kleinen Auflagen bedeutet jeder Platten- oder Farbwechsel Zeitverlust. Nach dem Motto „Zeit ist Geld“ wurde deshalb bei der Entwicklung neuer Upgrade-Kits für die Genius 52UV von KBA-MetroPrint der Schwerpunkt auf Zeitersparnis gelegt. So auch beim neuen, schnelleren Wechselrakelsystem. Rainer Endres, Entwicklungsleiter bei KBA-MetroPrint: „Da die Farbe nicht mehr mit einem Spachtel aus der Rakelkammer entfernt werden muss, können die Rüstzeiten der Maschine bei der Verwendung mehrerer Rakelkammersysteme erheblich verringert werden. Zusätzlich besitzt das neue Rakelkammer- Die neue Wechselrakelkammer beschleunigt den Farbwechsel an der Genius 52UV erheblich und dient gleichzeitig als Lagerbehälter für die UV-härtenden Farben system im verschlossenen Zustand ein wesentlich größeres Farbauffangvolumen. Die Zeitersparnis pro Farbwechsel liegt bei 30 - 40 Prozent. Weiterhin können Reinigungsmittel eingespart werden, was der Umwelt zugute kommt.“ Auch die Befüllung der neuen Rakelkammer wurde optimiert. Dank der Entnahmemöglichkeit wird das Verschmutzen der Maschine minimiert und die Anwenderfreundlichkeit erhöht. Bei Bedarf kann durch eine vergrößerte Öffnungs- fläche die Farbe schnell nachgefüllt und die Produktion fortgesetzt werden. Da das Schließrakel bei angehaltener Produktion nicht an der Rasterwalze anliegt, wird zusätzlich die Standzeit der Rasterwalzen deutlich erhöht. Die Funktionen der bekannten Standardrakelkammer und der neuen Wechselrakelkammer sind vom Grundprinzip identisch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Wechselrakelkammer, unabhängig vom Füllstand aus den Druckwerken entnommen werden kann, ohne die Farbe aus der Kammer zu entfernen. Durch die Verwendung von UV-härtenden Farben können die Rakelkammern in der Farbkammer gelagert und bei Bedarf einsatzfertig in das Druckwerk gesetzt werden. Die weltgrößte Bogenoffsetmaschine druckt in Saudi-Arabien D ie größte Bogenoffsetmaschine der Welt produziert jetzt bei Al Bayan in Riad, einem führenden Mediendienstleister in Saudi-Arabien. Die KBA Rapida 185 mit sieben Farbwerken, Lackturm, zwei Zwischentrockentürmen sowie je einem weiteren Lack- und Trockenturm ist 33 m lang. Damit hält sie zwar nicht den Längenrekord bei KBA, mit zwölf Druck- und Veredelungswerken im Format 130 x 185 cm und einem Gewicht von 320 Tonnen ist dies aber mit Abstand die bislang umfangreichste Installation in der XXXLplus-Formatklasse. In Riad werden vor allem Plakate, Displays und großformatige Verpackungen auf dem Superjumbo produziert. Das erste Druckwerk und das letzte Lackwerk wurden für die UVProduktion (z. B. das Aufbringen von Deckweiß) vorbereitet. Auch hochwertige Hybrid-Veredelungen bewältigt die Rapida 185. Dazu wurde die Maschine direkt vor Ort u. a. mit Hi-Cure UV-Trocknern von Grafix ausgestattet. Ein Kartonagenpaket, auch für den Direktdruck 48 Report 38 | 2011 Zufriedene Gesichter: Die Monteure von KBA und Grafix am Anleger des weltweit größten XXXL-Jumbos bei Al Bayan in Riad Die 33 m lange Rapida 185 bei Al Bayan – hier noch im Werk Radebeul – ist mit zwölf Druck-, Lackund Trockenwerken für die umfassende Inline-Veredelung im Format 130 x 185 cm ausgestattet auf Wellpappe, Nonstop-Automatik sowie Stapellogistik gehören ebenso zur Ausrüstung. Weitere Automatisierungskomponenten sind das Videoregister ErgoTronic ACR, das Mess- und Regelsystem DensiTronic professional sowie KBA LogoTronic zur Vernetzung der Maschine mit der Druckvorstufe. Mit ihren beeindruckenden Ausmaßen und der integrierten Technik zählt die Rapida 185 in Saudi-Arabien zu den vielen technologischen Meilensteinen in der 194-jährigen Geschichte von KBA. Und sie hat inzwischen Ableger bekommen. Bei Linocraft Printers in Johor Bahru, Malaysia, bedruckt seit einigen Monaten eine KBA Rapida 185 mit sechs Farbwerken, Lack- und Trockenturm hochwertige Umverpackungen für Staubsauger und andere Gebrauchsgüter. In den großen Formaten gibt KBA also weiter den Ton an. In Kürze P lastic Card Services (PCS) in Macclesfield hat für Dänemarks größtes Einzelhandelsunternehmen Coop Danmark eines der europaweit ersten Systeme mit Kunststoffkundenkarten entwickelt, das sowohl mit Öko-Werkstoffen als auch mit Öko-Verfahren hergestellt wird. Das Unternehmen mit Sitz in der Grafschaft Cheshire hat zusammen mit dem dänischen Partner Logocard zwei Millionen Kundenkarten „Coop DanmarkPlus“ hergestellt, und zwar mit biologisch abbaubaren Polymeren und mit der wasserlosen Drucktechnologie der Genius 52UV von KBA MetroPrint. Das Bio-PVC ist dafür konzipiert, sich in weniger als drei Jahren zu zersetzen, eine deutliche Verbesserung gegenüber der herkömmlichen PVC-Lebensdauer von 300 bis 1.000 Jahren. Der Werkstoff entspricht der internationalen Norm zur Bioabbaubarkeit von Rob Nicholls, Geschäftsführer von PCS, und die Genius 52UV Öko-Karten mit der Genius 52UV Kunststoffen ISO 14855, zersetzt sich in Wasser, Boden, Kompost oder in standardmäßigen Deponien und hinterlässt keinerlei toxische Wirkung auf die Umwelt. Mit dem umweltfreundlichen wasserlosen Offsetverfahren der Genius 52UV wird der Ausstoß von Schadstoffen in die Atmosphäre deutlich verringert. Der Prozess gilt als führend im Hinblick auf Effizienz, Abfallmanagement und Qualität. Die Entscheidung, „ökologisch einzukaufen“, hat Coop Danmark nur einen geringen Prozentsatz mehr gekostet als standardmäßiges PVC. PCS produziert jährlich mehr als 50 Millionen Karten für bekannte Markenhersteller in Großbritannien, darunter Next, Virgin, Ikea, Ford, Iceland und npower. Das neue Öko-Angebot wird für alle Bestandskunden verfügbar gemacht. Geschäftsführer Rob Nicholls hat sich im Zusammenhang mit dieser Technologie ehrgeizige Ziele für sein Unternehmen und seinen Kundenstamm gesetzt. KBA-Roadshow durch das Reich der Mitte S chon seit Jahren läuft jeweils im Oktober die von chinesischen Druckfachleuten geschätzte Road show mit KBA-Marketingleiter Jürgen Veil und anderen Referenten durch das Riesenreich der Mitte. Im Oktober 2010 machte die neuntägige Fachinformations-Tour unter dem Motto „KBA: Pionier bei Umweltschutz und Innovation“ in Beijing, Yinchuan, Jinan, Xiamen und Dongguan Station. Drei der Städte standen erstmals auf dem Veranstaltungskalender. Ökologische Druckproduktion Brand Protection, UV-Druck auf PlastikMaterial sowie großformatiger Bogenoffset waren Inhalt einzelner Fachkonferenzen. Ausstellungen mit hochwertigen Druckmustern sowie Praxisdemonstration auf Rapida-Bogenoffsetmaschinen ergänzten an jedem Veranstaltungsort die Seminarinhalte. Jeder Konferenzteilnehmer erhielt am Ende ein Lackmusterbuch mit hilfreichen Anleitungen für die Veredelungsprozesse. Einige der Interessenten waren hunderte Kilometer angereist, um an den in dieser Themenvielfalt und Intensität auch außerhalb der großen Druckzentren und KBA-Marketingleiter Jürgen Veil referierte quer durch China über aktuelle Entwicklungen im Bogenoffset nur von KBA angebotenen Veranstaltungen teilzunehmen. Mit den Roadshows will KBA jede Region im flächengrößten Staat Ostasiens erreichen. So be nötigt die Druckindustrie im Nordwesten Chinas Impulse für die weitere Entwicklung. KBA war der erste Druckmaschinenhersteller, der mit Technologie-Seminaren präsent war. Diese tragen zur Entwicklung der lokalen Printszene bei und helfen den wissbegierigen Druckern, mehr aus der weiten „Welt des Druckens“ zu erfahren. Volles Haus bei der KBA-Seminarveranstaltung in Yinchuan im Nordwesten von China Praxisdemonstrationen an Rapida-Anlagen rundeten die Vortragsreihe ab Report 38 | 2011 49 In Kürze Website: www.wohlerdruck.ch Von der Expoprint nach Rio Grande do Sul B ei Tempo Grafica in Viamao im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul ist im Juli 2010 die erste KBA Rapida 75C Südamerikas in Produktion gegangen. Kurz zuvor war die Maschine auf der Fachmesse Expoprint in São Paulo erstmals in Brasilien präsentiert worden. Das Management von Tempo Grafica entschied sich spontan, die Rapida 75C vom KBA-Messestand weg zu kaufen. Die überzeugenden Demonstrationen, das attraktive Preis-LeistungsVerhältnis und die kurze Lieferzeit trugen dazu bei. Die 13.000 Bg./h schnelle Rapida 75C im Format 53 x 75 cm wird in Brasilien von Global Sistemas Graficos (São Paulo) vertrieben und ist besonders für kleinere Druckereien mit einem limitierten Budget interessant. Das junge Familienunternehmen Tempo Grafica wurde 2002 Jose Fernando Schneider (l.) und sein Cousin Cleber da Silva (Mitte) wollen mit der Rapida 75C weiter wachsen. Darüber freut sich auch La-Hir R. Biscaino von der brasilianischen Kleinformatvertretung Global Sistemas Graficos (r.) gegründet und ist 2007 an den heutigen Standort in Viamao umgezogen. Der von Jose Fernando Schneider und seinem Cousin Cleber da Silva geführte Druckdienstleister mit zwölf Mitarbeitern hat sich im Großraum Porto Alegre eine gute Marktposition erarbeitet. Zu den Kunden zählen primär Supermärkte aus dem Lebensmit- tel- und Getränkebereich. Daneben produziert Tempo Grafica Werbedrucksachen wie Folder, Broschüren und Business Cards für Handels- und Industrieunternehmen. Bisher wurden gebrauchte Zweiund Vierfarbenmaschinen anderer Hersteller eingesetzt. Mit der Investition soll der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt werden. Die bisherigen Erfahrungen bestätigen die Management-Strategie. „Die Rapida 75C ist perfekt angelaufen und hat unsere Produktivität mehr als verdoppelt. Innerhalb von 70 Tagen haben wir 700 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 6,5 Millionen Exemplaren gedruckt. Diese Performance spricht für sich. Das stimmige Service-Konzept von KBA-Grafitec und Global Sistemas Graficos gibt uns die notwendige Sicherheit. Die Investition in die Rapida 75C haben wir zu keinem Zeitpunkt bereut. Sie hat uns binnen kürzester Zeit zahlreiche Neukunden gebracht.“ Wohler Druck AG kauft neueste Generation der KBA Rapida 75E I n Spreitenbach gelegen ist die Wohler Druck AG ein KMUFamilienbetrieb, der weiterhin von den ökonomischen und prozess orientierten Vorteilen des 50 x 70-Bogenoffsetformates überzeugt ist. Um auch für die Zukunft gerüstet zu sein, investiert man derzeit eine beachtlich hohe Summe in einen topmodernen Neubau, der allen Ansprüchen einer Druckerei gerecht wird. Im Rahmen der Vorwärts-Strategie stand u. a. die Beschaffung einer neuen Bogenmaschine, die künftig das Herzstück der Produktion darstellen wird. Entschieden haben sich die zwei Generationen der Familie Wohler nach entsprechender Evaluation für eine KBA Rapida 75E. Es handelt sich dabei gleich um eine doppelte Premiere: Einerseits setzt die Wohler Druck AG zum ersten Mal einen industriellen Neubau in dieser Dimension um, andererseits installiert KBA die erste neue Rapida 75E in der Schweiz. Zum Einsatz kommt sie für den Akzidenzdruck sowie die High-End-Produktion mit entsprechender Veredelung. 50 Report 38 | 2011 Eine Fünffarben-Rapida 75E mit Lackturm und Auslageverlängerung wie hier auf der Fachmesse IPEX in Birmingham wird im Sommer bei Wohler Druck in Spreitenbach installiert V.l.n.r.: Bruno Wohler (Projektleiter, Wohler Druck AG), Peter J. Rickenmann (Geschäftsführer, Print Assist AG), Peter Wohler (Mitinhaber, Wohler Druck AG), Marco Schuhmacher (Produktionsleiter, Wohler Druck AG) und Mike Messmer (Verkauf Investionsgüter, Print Assist AG) (Foto: Wohler Druck AG) Die KBA Rapida 75E-Fünffarben mit Lackierwerk (530 x 750 mm) bei der Wohler Druck AG beeindruckt durch zahlreiche technische Lösungen und „Features“: QualiTronic Color Control Inlinefarbmess- und -regelsystem in Kombination mit dem spektralen und densitometrischen Farbmessund -kontrollsystem DensiTronic professional. Ergänzt werden diese Systeme mit dem ACR-Control für die automatische Registerstellung. ware, PressWatch, SpeedWatch sowie Schnittstellen zur BranchenSoftware). Auf der maschinentechnischen Seite sind die vollautomatische Gummituch- und Gegendruckzylinder-Wascheinrichtung sowie das Schneider Puderabsaug system zu erwähnen. Bei der Inbetriebnahme wird die Maschine durch Spezialisten der IPM (Integrated Print-Process Management GmbH) kalibriert und in den Workflow eingebunden. Die Maschine hat doppeltgroße Gegendruck- und Transferzylinder (Bedruckstoffstärke von 0,04 bis 0,8 mm) und eine maximale Druckleistung von 16.000 Bogen/h. Das Lackwerk verfügt über ein halbautomatisches Lackplattenwechselund ein automatisches Lackversorgungs- und Reinigungs-System. Ebenfalls im Paket enthalten ist LogoTronic professional, ein Server mit zentraler Datenbank (Preset/ Reproduktionsdaten, CIPLink-Soft- In Kürze Rapida 75 bei Collage Litho in Südafrika D ie kompakte KBA Rapida 75 im Halbformat 53 x 75 cm überzeugt auch in Südafrika bei Col lage Litho Quality Printers in Johannesburg. Dort produziert eine Fünffarbenmaschine mit Lackturm. Die 1994 gegründete Drucke r ei gehört mehrheitlich zum Geschäftsbereich Books & Maps, der in der Medien- und EntertainmentBranche führenden AVUSA-Gruppe. Die Rapida 75 ist die erste KBA-Maschine auf dem 1.700 m2 großen Firmenareal im City Deep Production Park. Der schnell wach- sende Druckbetrieb mit 44 Beschäftigten bietet seinen Kunden ein breites Leistungsportfolio mit strikten Qualitätsvorgaben. Die Pro duktionspalette reicht von DVD/ CD-Einlegern und Werbedrucksachen für die Unterhaltungsindustrie über Magazine und Hochglanzbroschüren bis hin zu Postern, Displays und Kartonverpackungen. Bradley Frew, CEO von Collage Litho: „Das Paket aus Quali- tät, Leistung und Service sowie Wirtschaftlichkeit, Produktivität, Energieeffizienz, der geringe Platzbedarf und die intelligente Automatisierung der Rapida 75 haben uns bewogen, die KBA-Maschine den Modellen anderer Hersteller vorzuziehen. Trotz der langjährigen Dominanz anderer Hersteller sind die KBA Rapidas in Südafrika auf einem guten Weg. Neben der hohen Fortdruckleistung und den kurzen Rüstzeiten schätzen die Anwender und auch wir besonders die Systeme zur Qualitätsüberwachung und -sicherung. Genauso wichtig ist aber auch der professionelle Service der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions. Wenn der Hersteller Tausende von Kilometern entfernt ist, schafft der persönliche Kontakt vor Ort Vertrauen und Sicherheit.“ Die neue Fünffarben-Rapida 75 bei Collage Litho verfügt über Nonstop-Einrichtungen an Anleger und Auslage, DiagonalregisterFernverstellung, Farbwerktempe- Grant Anderson von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions (r.) gratuliert Collage Litho CEO Bradley Frew zur erfolgreichen Premiere der Rapida 75 rierung, Wascheinrichtungen für Farbwalzen, Gummitücher und Druckzylinder, KBA DensiTronic und einen ErgoTronic-Leitstand mit CIP3/JDF-Schnittstelle. CEO Bradley Frew und Produktionsdirektor Allan Moolman haben mit der Fünffarben-Rapida ihre Kapazitäten und Möglichkeiten wesentlich verstärkt. Mit Sonderfarben, Spot- und Flächenlackierungen können nun noch attrak- tivere Druckprodukte hergestellt werden. Dies gilt besonders für Verpackungen, die derzeit schon etwa 25 Prozent der Gesamtproduktion ausmachen. Nach der erfolgreichen Premiere gab es Folgeaufträge für die Rapida 75 in Südafrika. So konnten Ende Oktober die Verträge für zwei Maschinen in der Version Rapida 75E für Pro Print in Durban unterzeichnet werden. Nampak: Packaging Excellence mit neuer KBA Rapida 106 D er Slogan „Packaging Excellence“ bringt das Leitbild des südafrikanischen Verpackungsherstellers Nampak auf den Punkt. Der internationale Konzern mit Niederlassungen in Afrika und Europa wurde in den vergangenen 90 Jahren weltweit mit einem breit gefächerten Programm innovativer Verpackungslösungen aus Papier, Plastik, Metall und Glas für die Nahrungsmittel- und Getränkein dustrie bekannt. Seit einigen Jahren setzt man verstärkt auf die moderne Bogenoffset-Technologie von KBA. So ging Ende 2007 bei Nampak Cartons & Labels in Johannesburg eine hoch automatisierte Sechsfarbenmaschine Rapida 105 mit Doppellack- und Hybridausstattung in Produktion. Vor Kurzem hat das Unternehmen in eine komplett ausgestattete KBA Rapida 106-Sechsfarbenanlage mit Lackturm investiert. Nampak Cartons & Labels ist Südafrikas größter Hersteller von Faltschachtel-Verpackungen. Im Off- set ver fahren druckt man für bekannte Markenartikler aus der Automobil-, Getränke-, Nahrungsmittel- und Waschmittelindustrie. Nampak Cartons & Labels verfügt landesweit über fünf Produktions standorte, von denen drei im Offset- und zwei im Tiefdruck arbeiten. Der Marktanteil beträgt über 40 Prozent. Über 1.000 Beschäftigte in den Fabriken verarbeiten mehr als 70.000 Tonnen Bedruckstoffe im Jahr. Die 2007 installierte Sechsfarben-Rapida 105 mit Doppellackund Hybridausstattung war der Beginn einer neuen Maschinengeneration. General Manager Calvin de Souza: „Wir hatten uns entschieden, unsere Produktion effizienter zu gestalten. Auch wollten wir anspruchsvollere Verpackungsdesigns mit metallisierten Glanz- und anderen Spezialeffekten drucken. Nach einer schnellen Installation haben wir sofort vom hohen Leistungspo- Das Rapida-Duo hat die Produktivität bei Nampak Cartons & Labels entscheidend gesteigert tenzial der Rapida 105 profitiert. Der Unterschied zur Vorgängermaschine war wie Tag und Nacht.“ Die neue Rapida 106 SIS-6+L CX ALV2 ist bis auf den zweiten Lackturm, die beiden Trockentürme und die Hybridausstattung nahezu identisch konfiguriert. Calvin de Souza: „Dass wir nicht genau die gleiche Konfiguration gewählt haben, hat gute Gründe. Statt Karton werden bei den Waschmittelherstellern künftig verstärkt Plastikmaterialien zum Einsatz kommen. Den Einbruch in diesem Marktsegment konnten wir jedoch durch deutliche Zuwachsraten im Bereich Nahrungsmittel- und Getränkeverpackungen kompensieren. Die hohe Produktionsgeschwindigkeit von 18.000 Bogen/h und die extrem kurzen Rüstzeiten der Rapida 106 helfen uns enorm bei kleineren und mittleren Auftragsgrößen von 10.000 bis 15.000 mit kurzen Lieferzeiten.“ Report 38 | 2011 51 In Kürze Artegrafica: Perfekter Start für die IPEX-Rapida in Verona W enn ein Druckunternehmen mit der Botschaft „We print the impossible“ wirbt, muss es über Fachkompetenz verfügen. Mit der Installation der von KBA auf der letztjährigen IPEX mit „fliegendem Auftragswechsel“ präsentierten Sechsfarben-Anlage Rapida 106 hat die Artegrafica S.r.l. in Verona eine optimale Basis für ehrgeizige Qualitäts- und Produktivitätsziele geschaffen. Artegrafica-Präsident Antonio Faccin: „Wir standen terminlich unter Druck. Gleichzeitig wollten wir unserer Firmenphilosophie Rechnung tragen, die Qualität und Innovation bei Neuinvestitionen seit der Firmengründung als oberste Ziele sieht. Wir versprechen uns von der neuen Rapida 106 aufgrund des tollen Ausstattungsniveaus entscheidende Verbesserungen beim Kunden-Service.“ Artegrafica wurde 1976 gegründet und hat sich mit seiner Spezialisierung auf exquisite Bücher- und Katalogproduktionen Produktionsleiter Simone Zuccotto (l.) und seine Drucker sind stolz auf ihre neue Hightech-Maschine einen Namen gemacht. 1998 trat man der Graphicom-Gruppe (Vicenza) bei und bildete zusammen mit der Buchbinderei Legatoria Camisana einen Unternehmensverbund, dessen Leistungs-Portfolio von bekannten Verlagshäusern, renommierten Kunstgalerien, Museen und Werbeagenturen geschätzt wird. Das strikte Qualitätsdenken hat den Erfolg entscheidend geprägt. In den Hallen von Artegrafica produzieren bereits drei KBA-Großformatmaschinen Rapida 162a in Fünffarben-Konfiguration sowie seit 2001 eine Sechsfarben-Mittelformatmaschine Rapida 105. „Wir haben in all den Jahren mit KBA sehr gute Erfahrungen gemacht“, lässt Antonio Faccin keine Zweifel an seiner Entscheidung. „Die Maschine stellt im Mittelformat derzeit den aktuellsten Stand der Technik dar. Neben den extrem kurzen Rüstzeiten und der hohen Fortdruckgeschwindigkeit von 18.000 Bogen/h haben uns die Direktantriebstechnik DriveTronic SPC für den simultanen Plattenwechsel, die Inline-Farbmessung und -regelung mit KBA QualiTronic professional sowie die parallele densitometrische und farbmetrische Online-Messung und Regelung mit KBA DensiTronic professional besonders überzeugt. Diese hocheffizienten Systeme geben unseren Kunden auch bei erforderlichen Reprints die Garantie für ein makelloses Druckergebnis.“ Zehnfarben-Rapida 106 bei Mondadori Printing A uch beim italienischen Druckriesen Mondadori Printing, einer Gesellschaft des Marktführers Gruppo Pozzoni, ist in der Opernmetropole Verona eine Zehnfarben-Mittelformatmaschine KBA Rapida 106 für den 5 über 5-Druck in Produktion gegangen. Die hoch automatisierte Anlage ist die erste Wendemaschine an der Via Montelungo. Mondadori Printing liefert unter dem Slogan „Quality at its very best“ besonders hochwertige Bücher, Magazine und Kataloge weit über die Landesgrenzen hinaus. Neben Arnoldo Mondadori Editore zählen seit langem internationale Verlagshäuser wie Bertelsmann, Langenscheidt, Metropolitan Museum, National Geographic, La Martinière, International Master Publishers oder Random House zur Kundschaft. Von den Produktionsstandorten ist Verona mit Abstand der 52 Report 38 | 2011 größte. Auf 200.000 m2 Produktionsfläche ist man in Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung hervorragend ausgestattet. Seit den 1980er-Jahren wurden in Verona fünf Akzidenzrotationen KBA Compacta installiert. Zur Jahr tausendwende folgte dann auch im Bogenoffset KBA-Technologie. Nach sechs großformatigen FünffarbenRapida 162a investierte Mondadori Printing 2005 erstmals in eine KBA Rapida 105 der 18.000er-Generation. Mit der neuen Rapida 106Zehnfarbenmaschine will man seine Marktposition weiter stärken. Simone Boggio, Leiter der Buch produktion in Verona: „Wir haben ein Allround-Talent gesucht, das flexibel für die Produktion von Büchern, Magazinen, Katalogen und Umschlägen einsetzbar ist und sich gleichzeitig durch einen hohen Automatisierungsgrad, kurze Rüstzeiten und maximale Fortdruckgeschwindigkeit auszeichnet. Simone Boggio, Leiter der Buchproduktion bei Mondadori Printing in Verona, ist sich sicher, mit der KBA Rapida 106 die richtige Wahl getroffen zu haben Und die Rapida 106 entsprach genau unserem Kriterien-Katalog.“ „Wir drucken im Dreischichtbetrieb Bücher mit 5.000 Exemplaren Auflage im Durchschnitt aber auch Katalogumschläge und nutzen dafür die Stärken der Rapida 106 als Rüstzeitweltmeister und High Speed-Champion. Dabei garantieren die in die Maschine integrierten automatischen Qualitätssteuerungs- und -überwachungssysteme exzellente Druckresultate über den kompletten Auftrag.“ In Kürze Open House Kleinformat bei KBA North America in Dallas I m Sommer 2009 ist die US-amerikanische Niederlassung KBA North America Inc. von Williston in Vermont nach Dallas in Texas umgezogen. Am neuen Standort in der Nähe des Großflughafens Dallas/Fort Worth International Airport wurden Vertrieb, Service und Ersatzteilwesen für Bogen- und Rollendruckmaschinen inklusive eines neuen Kundenzentrums für Druckdemonstrationen unter einem Dach zusammengeführt. Mitte Januar 2011 hatte KBA North America nun zusammen mit der Printing & Imaging Association of MidAmerica Kleinformatdrucker aus Texas zu einem ganztägigen Open House in das Kundenzentrum der modernen Hauptniederlassung eingeladen, um den Fachleuten das in den USA noch nicht so bekannte KBAAngebot in den kleinen Formaten, die Genius 52UV und Rapida 75E, Sehr gut besucht war das Open House über Innovationen im Kleinformat im neuen Democenter von KBA North America Inc. in Dallas, Texas in Theorie und Praxis vorzustellen. Etwa 85 Drucker und Lieferanten aus Texas folgten der Einladung. Mark Hischar, Präsident und CEO von KBA North America, wies in seiner Begrüßung auf die Notwendigkeit moderner Technik in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld hin. Neben den Vorträgen von Eric Frank (Vice President Marketing) über die heute notwendige Vermarktung von Druckdienstleistungen und von Chris Travis (Director of Technology) über Möglichkeiten der Differenzierung im Bereich Druckveredelung und nicht alltägliche Bedruckstoffe waren die Teilnehmer insbesondere von den Druckvorführungen angetan. So wurde auf der Rapida 75 u. a. ein Job mit Lackierung und Inline-Stanzung bei 15.000 Bogen/h gezeigt. Auf der Genius 52UV dominierte der Foliendruck, u. a. mit Lentikular-Motiven. Zufrieden und bepackt mit Druckmustern gingen die Gäste am Abend nach Hause. Compacta 215 produziert bald in Hongkong D ie Schweizer Ringier-Gruppe zählt zu den führenden europäischen Medienunternehmen und ist mit elf Druckstandorten von West- und Osteuropa bis nach Asien global vertreten. Auch in Hongkong unterhält der Global Player ein Produktionswerk. Dort wird bald eine Akzidenzrolle KBA Compacta 215 produzieren. Mit 7.500 Mitarbeitern verlegt und druckt das multinationale Medienunternehmen mehr als 120 Zeitungen und Zeitschriften, hält wesentliche Beteiligungen an Fernseh- und Radiokanälen, produziert und vermarktet über 20 Fernsehsendungen, organisiert Events und Konzerte mit Ticketing und betreibt mehr als 80 Web- und Mobile-Plattformen. 1989 startete Ringier das Engagement in Asien mit einem 50:50 Druck-Joint-Venture in Hongkong. Seit 2001 besitzt man die Ringier Print (HK) Ltd. alleine und ist seit 1997 auch in anderen Teilen der Volksrepublik China erfolgreich tätig. Ringier China beschäftigt rund 590 Mitarbeiter. In Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern werden in Shanghai und Beijing City-Guides sowie eine Buchreihe für Touristen in chinesischer Sprache produziert. Das Contract Publishing-Unternehmen Asia Inflight Ltd., eine Tochtergesellschaft der Ringier Pacific Ltd. in Hongkong, fertigt Bordmagazine für zahlreiche chinesische Fluggesellschaften. Bei der jüngsten Neuinvestition für den Druckstandort Hongkong entschied man sich nach umfassenden Maschinenbesichtigungen für die weltweit eingesetzte KBA Compacta 215. Sie soll Teile des vorhandenen Portfolios produzieren und künftige Druckproduktionen im Auflagenbereich zwischen 10.000 und 200.000 Exemplaren abdecken. Die bestellte 16-SeitenRotation mit vier Druckeinheiten und einem F3-Greiferfalzapparat verfügt über eine Abschnittlänge von 578 mm, eine max. Bahnbreite von 1.000 mm und eine maximale Produktionsgeschwindigkeit von Die Belegschaft von Ringier Print am Standort Hongkong freut sich auf die neue 16-Seiten-Rolle KBA Compacta 215 55.000 Zyl.U/h. Sie wird in diesen Tagen mit manueller Papierrollenzuführung, ErgoTronic-Leitstand- technik, LogoTronic-Voreinstellsystem und QuadTech-Farbregelanlage ausgeliefert. Report 38 | 2011 53 In Kürze Comet-Wachstum in Russland und China Geschäftsführerin Ludmila Pimenova von Prime Print und KBA-Vertriebsleiter Ulf Funke besiegeln mit Handschlag die Erweiterung der in Moskau produzierenden Comet-Rotation F ür die 2004 in Betrieb genommene und 2007 erweiterte einfachbreite KBA Comet-Rotation hat die russische Druckerei Prime Print in Moskau einen weiteren Ausbau in Auftrag gegeben. Auch beim chinesischen KBA-Stammkunden Henan Daily Newspaper Group in Zhengzhou wird die dritte KBA Comet-Maschinenlinie an das wachsende Druckvolumen angepasst. Die sehr gut ausgelastete KBA Comet bei Prime Print wird um einen weiteren Pastoline-Rollenwechsler und einen 4/4-Druckturm mit automatischen Farb- und Schnittregisterregelungen ergänzt. Nach dem Ausbau verfügt die Moskauer Comet-Linie über zehn Rollenwechsler, acht Drucktürme und zwei KF 3-Klappenfalzwerke. Die maximale Seitenkapazität liegt bei 80 Broadsheet- bzw. 160 Tabloidseiten, davon bis zu 64 bzw. 128 vierfarbig. Gesteuert wird sie über vier Leitstände mit Arbeitsvorbereitungs- und Voreinstellsystem Print 4 von EAE. Auf der KBA Comet wird die Moskauer Auflage der populären Zeitung Komsomol’skaja prawda mit täglich bis zu 160.000 Exemplaren gedruckt. Dazu kommt mit 350.000 Exemplaren die wö- Mit der dritten KBA Comet wird die Henan Daily Newspaper Group in Zhengzhou zum größten Anwender dieses Maschinentyps im Reich der Mitte chentlich erscheinende Ausgabe der Komsomol’skaja prawda mit dem Titel Tolstuschka. Neben täglich erscheinenden Zeitungen und Werbeblättern umfasst das Produktspektrum kostenlose Stadtzeitungen, kommunale Titel, Anzeigenzeitungen und TV-Guides. Die dritte KBA Comet bei der chinesischen Henan Daily Newspa- per Group in Zhengzhou geht in Kürze mit dem auf vier Achtertürme, vier Rollenwechsler und zwei Falzwerke erweiterten Lieferumfang in Betrieb. Bereits seit 2001 bzw. 2005 produzieren in der Hauptstadt der Provinz Henan zwei Comet-Linien mit insgesamt acht Drucktürmen und vier Falzwerken. Weitere Comet-Anlage für News Limited in Australien N ach der 2004 installierten KBA Comet-Anlage bei The Gold Coast Bulletin in Molendinar/ Queensland und der 2009 in Hobart/Tasmanien in Betrieb gegangenen Comet-Rotation bestellte der australische Medienkonzern News Limited im Herbst vergangenen Jahres auch für den Druckstandort Darwin im Northern Territory diese weltweit eingesetzte einfachbreite Achterturmrotation. Ab Ende des Jahres wird sie die Nor thern Territory News drucken. Die 1952 gegründete Tabloidzeitung Northern Territory News erscheint mit einer Tagesauflage von rund 47.000 Exemplaren (am Samstag 55.000 Exemplare) im dünn besiedelten Bundesstaat Northern Territory. Der Verbreitungsschwerpunkt der Zeitung mit zahlreichen Lokalausgaben liegt in der Hauptstadt Darwin. Dort leben ca. 120.000 von insgesamt rund 250.000 Einwohnern des von der Rohstoffförderung, Rinderzucht und vom Tourismus geprägten Lan- 54 Report 38 | 2011 Die Rollenwechsler der KBA Comet-Anlage für die Northern Territory News in Darwin/ Australien stehen auf der Bedienseite rechtwinklig zu den Drucktürmen desteils. Die Sonntagszeitung The Sunday Territorian, der Northern Territory Business Review, regionale Ausgaben, Vordrucke und das Boulevardblatt Darwin Sun sollen ebenfalls auf der neuen Anlage gedruckt werden. Alle Titel werden von News Limited herausgegeben. Die jüngste Comet besteht aus vier Pastoline-Rollenwechslern, vier Drucktürmen und einem DoppelKlappenfalzwerk im Zylindersystem 2:3:3. Sie kann in Doppelproduktion bis zu 75.000 vierfarbige Zeitungen drucken. Bei einer Abschnittlänge von 578 mm liegt die mögliche Papierbahnbreite zwischen 630 und 870 mm, wobei hauptsächlich die Standardbreite von 810 mm genutzt werden soll. Zum Lieferumfang gehören zwei KBA-Leitstände mit Voreinstellsystem, RIP-Schnittstelle und ein Diagnose-PC für die Fernwartung. In Kürze Wissenstransfer: Russische Drucker in norddeutschen Druckereien Wolfgang Rolla du Rosey, Geschäftsführer von terminic in Bremen, erläutert den Druckfachleuten aus Russland die Herstellung von Wandplanern E nde Oktober 2010 besichtigten russische Druckfachleute norddeutsche Druckbetriebe, die mit KBA-Bogenoffsetmaschinen produ- zieren. Die Teilnehmer aus Akzidenzbetrieben in Moskau, St. Petersburg sowie Joschkar-Ola in der autonomen Republik Mari El inter- essierten sich besonders für Organisation und Verfahrenstechniken. Ziele der Informationsreise waren Mensing Druck & Verpackung in Norderstedt, Weber Druck + Display in Weyhe, terminic in Bremen sowie die Druckerei Weidmann in Hamburg. Überrascht waren die Delegationsmitglieder von der Vielfalt. Von der familiengeführten Druckerei mitten im Wohngebiet über den Verpackungsdrucker, der als erster in Deutschland die Drucke mit DensiTronic PDF gegen die Vorstufendaten prüft, über den auf Plastikmaterialien spezialisierten UV-Drucker bis hin zum Spezialisten für Wandplaner reichte das Spektrum. Alle besuchten Betriebe sind gut durchorganisiert, sehr Sechster KBA Cortina User Workshop sauber und zeichnen sich durch ein hohes Qualitätsbewusstsein aus. Besonders beeindruckt waren die Fachleute von terminic und vom UV-Spezialisten Weber Druck + Display. Dort sahen sie die Produktion von Werbedias, Lentikulare und elektrostatisch aufgeladenen Spezialfolien, wie sie im GuerillaMarketing zum Einsatz kommen. Alles in allem eine gelungene Reise mit vielen wertvollen Tipps und Informationen. IMPRESSUM Report ist die Kundenzeitschrift der Unternehmensgruppe Koenig & Bauer (KBA): Koenig & Bauer AG, Würzburg Friedrich-Koenig-Straße 4 97080 Würzburg Deutschland Telefon:0931/909-4336 Telefax:0931/909-4101 www.kba.com E-Mail: [email protected] Koenig & Bauer AG, Radebeul Friedrich-List-Straße 47 01445 Radebeul Deutschland Telefon:0351/833-2580 Telefax:0351/833-1001 www.kba.com E-Mail: [email protected] KBA-MetroPrint AG Benzstraße 11 97209 Veitshöchheim Deutschland Telefon:0931/9085-0 Telefax:0931/9085-100 www.kba-metroprint.com E-Mail: [email protected] Foto: Hanser, Südkurier KBA-Grafitec s.r.o. Über das exzellente Druckergebnis der KBA Cortina 6/2 freuen sich v.l.n.r.: Michael Schäfer, Technischer Leiter Südkurier GmbH, Marco Rauber, Leiter Druckvorstufe Freiburger Druck GmbH & Co. KG (Badische Zeitung) und Patrick Zürcher, Betriebsleiter Freiburger Druck I m September 2010 trafen sich beim SÜDKURIER Medienhaus in Konstanz am Bodensee die Anwender der ohne Wasser druckenden KBA Cortina zum sechsten Mal zum alljährlichen User Workshop. Dort produzieren seit einem guten Jahr zwei dreifachbreite 48-Seiten-Rotationen KBA Cortina 6/2 umweltfreundlich und in her- vorragender Qualität die Tageszeitung Südkurier, Anzeigenblätter, Beilagen, Sonderpublikationen und zahlreiche qualitativ anspruchsvolle Fremdprodukte. Technischer Leiter Michael Schäfer zeigte sich mit der Qualität und Wirtschaftlichkeit der hoch automatisierten wasserlosen Offsetrotation sehr zufrieden. Die Cortina sei genau das, was man für die Herausforderungen der Zukunft gesucht habe und eröffne in qualitativer und ökologischer Hinsicht enorme Potenziale, die man in Konstanz auch nutzt. Bei der Anlage am Bodensee ist die im wasserlosen Offsetdruck erforderliche Temperierung erstmals komplett in die Maschine integriert. Dies spart erheblich Platz und Energie. Opocenská 83 ˇ 51819 Dobruška Tschechische Republik Telefon: (+420) 494/672-111 Telefax: (+420) 494/623-675 www.kba-grafitec.cz E-Mail: [email protected] Herausgeber: Unternehmensgruppe Koenig & Bauer Verantwortlich für den Inhalt: Klaus Schmidt, Direktor Kommunikation der KBA-Gruppe, Würzburg Layout: Pia Vogel, VOGELSOLUTIONS.COM Printed in the Federal Republic of Germany Report 38 | 2011 55