Einführung in CAD
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Einführung in CAD Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD • Organisatorisches Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Auszug aus „Erläuterungen zum Bachelorstudium Bauingenieurwesen“ Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Auszug aus „Erläuterungen zum Bachelorstudium Umweltingenieurwesen“ Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Auszug aus „Erläuterungen zum Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen / Bau“ Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Rechneranmeldung zum Üben mit AutoCAD (1): CIP-Pool (Raum 204, 2. Stock, BI-Hochhaus): Es stehen 17 Rechner zur Verfügung. Anmeldung : mit eigenem Account am Server „cippool“ Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Rechneranmeldung zum Üben mit AutoCAD (2): CA-Pool (Raum 203, 2. Stock, BI-Hochhaus): Es stehen 17 Rechner zur Verfügung. Anmeldung am Server „capoolhh“: Name: student Kennwort: student Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Rechneranmeldung zum Üben mit AutoCAD (3): CA-Pool (Statik, Beethovenstr.): Es stehen 21 Rechner zur Verfügung. Anmeldung am Server „capool51“: Name: student Kennwort: student Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Zeiten für die Magnetkartenausgabe: im 5. OG des Okerhochhauses Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Anmeldung in die Praktika-Gruppen unter: studip.tu-bs.de ab 30.10.2015 Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Gruppeneinteilung für Rechner-Praktikum Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Hinweis zur Literatur Im Rechenzentrum erhältlich: AutoCAD 2016 Grundlagen oder AutoCAD 2014 Grundlagen ca. € 6,00 Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Einführung in CAD Computer Aided Design Rechnergestütztes Konstruieren, Entwerfen und Projektieren Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Übersicht 1. Grundbegriffe 2. Hardware- und Softwarevoraussetzungen 3. 2D – Konstruktionssysteme 4. CAD als Kern eines integrierten Planungsprozesses 5. Geometrische Modelle in 3D Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 1 Grundbegriffe Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Was ist CAD? CAD steht als Abkürzung für Computer Aided Design. „Design“ in der ursprünglichen Definition umfasst in seiner Bedeutung den gesamten Bereich der Bauwerksplanung. DESIGN Entwerfen 2D- und 3D-Zeichnen Berechnen Vorbemessung Berechnung (statisch, dynamisch) Bemessung Konstruieren Konstruktionsdetails Gesamt-/Teil-System optimieren Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Was ist CAD? Überwiegend wird der Begriff „CAD“ für Computer Aided Drafting eingesetzt. Damit ist nur der begrenzte Bereich der Erstellung von technischen Zeichnungen gemeint. Zeichnen DRAFTING Konstruieren Bewehren Ziel ist, die Information, die durch die technische Zeichnung erarbeitet wurde, weiter zu nutzen, z. B. für: }{ 3D 2 1/2 D 2D Massenermittlung Ausschreibung Bauablaufplanung Gebäudeverwaltung Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Das Ziel von CAD ist die „virtuelle“ Abbildung von räumlichen Elementen als 3-dimensionale Objekte im Rechner. Dann können sie als Kern eines Bauwerkmodells dienen. In diesem können neben den topologisch/geometrischen Daten auch Informationen enthalten sein, die vom statischen Modell bis hin zu Daten über die aktuelle Nutzung des Objekts reichen. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen CAD • Einsatzbereiche, Nutzung, Auswirkung • Funktion • Gestaltung (Topologie, Geometrie auch dreidimensional) • Physikalische Eigenschaften • Material • Fertigung • Wartung, Entsorgung • Kosten Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2 Hardware- und Softwarevoraussetzungen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2 Hardware- und Softwarevoraussetzungen • 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz • 2.2 Interaktionen zwischen Rechner und Benutzer • 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Massenspeicher: Plotter Bildschirm Band-Laufwerk, Festplatte Grafiktablett + Tastatur PC oder Workstation Drucker oder Mouse Arbeitspeicher Zentraleinheit (Prozessor) Ein- und Ausgabeschnittstellen Netz Interne Verbindung (BUS) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Massenspeicher: Plotter Band-Laufwerk, Bildschirm Festplatte Grafiktablett + Tastatur PC oder Workstation Drucker oder Mouse Arbeitspeicher Zentraleinheit (Prozessor) Ein- und Ausgabeschnittstellen Netz Interne Verbindung (BUS) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz 7 Das Kontrastverhältnis ist der Quotient aus der maximal und der minimal darstellbaren Leuchtdichte. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Prinzip eines Liquid-Crystal-Displays lichtdurchlässig lichtundurchlässig Polarisationsfolie Gitterförmig mit Leiterbahnen bedampfte Glasplatten Flüssigkristalle Polarisationsfolie Lichtquelle Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Aufbau eines Plasma-Displays d Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Aufbau eines Plasma-Displays d Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Aufbau eines Plasma-Displays d Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Funktion eines Plasma-Displays d Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Funktion eines Plasma-Displays d Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Funktion eines Plasma-Displays d Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Massenspeicher: Plotter Bildschirm Band-Laufwerk, Festplatte Grafiktablett + Tastatur PC oder Workstation Drucker oder Mouse Arbeitspeicher Zentraleinheit (Prozessor) Ein- und Ausgabeschnittstellen Netz Interne Verbindung (BUS) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Phase 1: Aufladung der Schreibtrommel Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Phase 2: Belichtung der Schreibtrommel Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Phase 3: Anziehen von Tonerpartikeln an geladene Stellen der Schreibtrommel entsprechend der zu druckenden Informationen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Phase 4: Übertragen der Tonerpartikel auf das Papier Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Phase 5: Fixierung Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Phase 6: Entladung und Reinigung Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Massenspeicher: Plotter Bildschirm Band-Laufwerk, Festplatte Grafiktablett + Tastatur PC oder Workstation Drucker oder Mouse Arbeitspeicher Zentraleinheit (Prozessor) Ein- und Ausgabeschnittstellen Netz Interne Verbindung (BUS) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Massenspeicher: Plotter Bildschirm Band-Laufwerk, Festplatte Grafische Eingabegeräte Arbeitspeicher PC oder Workstation Zentraleinheit (Prozessor) Ein- und Ausgabeschnittstellen Drucker Netz Interne Verbindung (BUS) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Funktionsprinzip einer optischen Maus Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Funktionsprinzip einer Kugelmaus Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Funktionsprinzip einer Kugelmaus Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Massenspeicher: Plotter Bildschirm Band-Laufwerk, Festplatte Grafische Eingabegeräte Arbeitspeicher PC oder Workstation Zentraleinheit (Prozessor) Ein- und Ausgabeschnittstellen Drucker Netz Interne Verbindung (BUS) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Festplatte Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz Struktur der Festplatte Zylinder Track Sektor Angaben: Zylinder, Köpfe, Sektoren z.B.: CHS = 3158/16/63 (1 Sektor enthält 512 Byte) Kapazität der Festplatte = C x H x S x 512 = 1,6 GB Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2 Hardware- und Softwarevoraussetzungen • 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz • 2.2 Interaktionen zwischen Rechner und Benutzer • 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.2 Interaktionen zwischen Rechner und Benutzer • Stapel- oder Batchbetrieb • Interaktiver Betrieb Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Batchbetrieb Eingabedaten werden aus einer Eingabedatei gelesen Ausgabedaten werden erzeugt Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Interaktiver Betrieb Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Interaktiver Betrieb Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2 Hardware- und Softwarevoraussetzungen • 2.1 Hardware für einen CAD-Arbeitsplatz • 2.2 Interaktionen zwischen Rechner und Benutzer • 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Betrachtung grafisch-interaktiver Systeme als ineinander liegende schalenförmige Struktur Jede betrachtete Schale baut auf den Funktionen der innen liegenden Schalen auf. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Betrachtung grafisch-interaktiver Systeme als ineinander liegende schalenförmige Struktur Jede betrachtete Schale baut auf den Funktionen der innen liegenden Schalen auf. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Fachspezifische CAD-Systeme • • • • • ALLPLAN (Nemetschek) ArchiCAD (Graphisoft) SOFiCAD (SOFiSTiK) STRATIS/RIBTEC (RIB) Aristoteles (Hochtief Software GmbH) Im CA-Pool installierte Software (Beispiele): • PROVI (Bahntrassierung) • VESTRA (Staßenbau) • Cyclone (3D-Scanner-Auswertesoftware) • Arcgis (Geoinformationssystem) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Betrachtung grafisch-interaktiver Systeme als ineinander liegende schalenförmige Struktur Jede betrachtete Schale baut auf den Funktionen der innen liegenden Schalen auf. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Fachunabhängige CAD-Systeme • AUTOCAD (Autodesk) • MICROSTATION (Bentley) • CATIA (Dassault Systèmes) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Betrachtung grafisch-interaktiver Systeme als ineinander liegende schalenförmige Struktur Jede betrachtete Schale baut auf den Funktionen der innen liegenden Schalen auf. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Grafiksysteme (Kernsysteme) • GKS (Graphical Kernel System), 1985 Grafisches Kernsystem, Standard für grafische Ein- und Ausgabe • PHIGS (Programmers Hierarchical Interactive Graphics Systems), 1988 Ein ANSI/ISO Standard zur Darstellung von 3DObjekten • OpenGL (Open Graphics Library), 1993 Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Grafiksysteme (Kernsysteme) OpenGL (Open Graphics Library), Direct3D, DirectX Direct3D DirectX • OpenGL oder Direct3D als Bestandteil von DirectX sind Standards für Graphiksysteme • OpenGL, Direct3D und DirectX erlauben die hardwarenahe Darstellung von 3D-Geometrien • Bereitstellung von Methoden zum Rendern komplexer 3D-Geometrien • Funktionen u. a. für Texture-Mapping, Transparenz, Anti-Aliasing und Effekte wie Nebel und Rauch Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Betrachtung grafisch-interaktiver Systeme als ineinander liegende schalenförmige Struktur Jede betrachtete Schale baut auf den Funktionen der innen liegenden Schalen auf. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Graphische Grundfunktionen • X-WINDOW (UNIX) • GDI: Graphics Device Interface (MS-WINDOWS) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Graphische Grundfunktionen X-WINDOW • stellt Routinen bereit zur maschinenunabhängigen Formulierung von interaktiven grafischen Bedienoberflächen • Fenstertechnik • Unabhängig von Betriebssystem, Prozessor, Hersteller und Programmiersprache • X ist netzwerktransparent. Anwendungsprogramme können gleichzeitig auch auf Bildschirmen anderer Rechner im Netzwerk ausgeben Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Graphische Grundfunktionen GDI: Graphics Device Interface • GDI ist die Komponente des Windows für Grafikprimitive • GDI32.DLL, die alle grafischen API-Funktionen von Windows enthält • API (Application Programmers Interface): Funktionen, die das Betriebssystem den Anwendungsprogrammen zur Verfügung stellt • Objekte des GDI sind z.B. Pen, Brush, Font, Palette, Region und Bitmap Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Betrachtung grafisch-interaktiver Systeme als ineinander liegende schalenförmige Struktur Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 2.3 Grafisch-interaktive Systeme Gerätetreiber übersetzt Funktionen der Grundgrafik in gerätespezifische Signale Ausgabegeräte • Plotter • Drucker Eingabegeräte • Mouse • Tastatur • Digitalisierer, Scanner Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3 2D – Konstruktionssysteme Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3 2D – Konstruktionssysteme • 3.1 Grundprinzipien des CAD • 3.2 Vorteile von 2D - CAD gegenüber manuellem Zeichnen • 3.3 Planstruktur • 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen • 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.1 Grundprinzipien des CAD Sinnvolles Arbeiten mit CAD baut auf drei grundlegenden Prinzipien auf: • Zusammenfassung von Objekten zu größeren Einheiten. Dies kann nach geometrischen oder inhaltlichen Gesichtspunkten erfolgen. • Veränderung bereits vorhandener Objekte. • Ableitung neuer Objekte aus bereits bestehenden Objekten. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.2 Vorteile von 2D - CAD gegenüber manuellem Zeichnen Aufteilung der einzelnen Phasen bei traditioneller Zeichenarbeit: 1. In Blei vorzeichnen 23% 2. In Tusche zeichnen 18% 3. Maßhilfslinien 16% 4. Vermaßung 22% 5. Texte 17% 6. Prüfung 4% Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.2 Vorteile von 2D - CAD gegenüber manuellem Zeichnen Vorteile von 2 D - Konstruktionssystemen sind: • Verkürzung der Bearbeitungszeit (besonders bei Wiederholungen) • Erhöhung der Wirtschaftlichkeit (Ein 2D - CAD -System ist dann wirtschaftlich, wenn etwa die 1.5-fache Leistung gegenüber der Arbeit am Zeichenbrett erreicht wird) • Verbesserte Entwurfsqualität • Anpassungsfähigkeit bei Änderungen • Rückgriff auf vorangegangene Entwürfe Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur Ein Plan wird aus Teilbildern (Ansichtsfenstern), die im Rechner getrennt verwaltet werden, zusammengesetzt. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Teilbilder Teilbilder können sein: • Verschiedene Ansichten oder Schnitte • Detailzeichnungen Jedes Teilbild gliedert sich in Folien oder Ebenen, in vielen CAD-Systemen auch Layer genannt, die übereinandergelegt werden können. Layer können zu jedem Bearbeitungszeitpunkt sichtbar oder unsichtbar gewählt werden. In der aktiven Folie werden Zeichnungselemente eingetragen bzw. verändert. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Teilbilder Eine gesamte Konstruktion wird nach inhaltlichen Gesichtspunkten in Layer gegliedert. So können z.B. unterschiedliche Layer verwendet werden für: • Grundrißzeichnung • Schraffur • Bemaßung • Elektroinstallation • Ausbauteile, z.B. Treppen etc. • Bewehrung Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Zeichnungselemente Auf der elementarsten Ebene setzt sich jeder Plan aus grafischen Primitiven zusammen. Diese sind: • Punkte (z.B. Eckpunkte eines Polygonzugs oder einer Fläche) • Linien, Kanten, Polygone, Kurven (z.B. Kreisbögen, Splines) • Flächen (Rechteckflächen, Kreisflächen etc.) • Textbausteine • Schraffuren, Muster • Vermaßungen • Hilfslinien, Raster, etc. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Zeichnungselemente Grafische Primitive werden zu Komplexteilen zusammengesetzt: Beispiel 1: Segmente (= Block in AutoCAD) = Vereinigung aller unter einem Begriff zusammengefassten Zeichnungselemente, z.B. Treppenlauf,Fenster. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Zeichnungselemente Grafische Primitive werden zu Komplexteilen zusammengesetzt: Beispiel 2: Symbole, Muster = oft sich wiederholende Zeichnungselemente, die aus Symbol- / Musterdateien (/ bibliotheken) abrufbar sind, z.B. Plankopf, Firmenzeichen, Mauerwerk etc. Symbole werden oft mit dem CAD-System mitgeliefert oder können vom Anwender erzeugt werden. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Zeichnungselemente Grafische Primitive werden zu Komplexteilen zusammengesetzt: Beispiel 3: Parametrisierte Makros = Variantenkonstruktion mit variablen Abmessungen. Die aktuellen Maße werden vom Benutzer abgefragt, z.B. T-Querschnitt: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Zeichnungselemente Zeichnungselemente können mit elementbezogenen Parametern versehen werden: • Punkte: Punktsymbole, Farben • Linien: Strichstärke, -farbe, -art • Flächen: Schraffuren, Muster, Farbe, Füllungen • Texte: Schrifthöhe, Schriftart, Farbe, Richtung • Vermaßungen: Maßkettensymbole, Anordnung der Maße, Schrifthöhe • Blöcke: Bauelementform als elementbezogener Parameter eines Symbols (Elektrotechnik) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.3 Planstruktur: Zeichnungselemente Zeichnungselemente können mit elementbezogenen Parametern versehen werden: Beispiel für die Bauelementform als elementbezogener Parameter eines Symbols (Elektrotechnik) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen • Zeichenfunktionen • Konstruktionsfunktionen • Hilfsfunktionen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Zeichenfunktionen Mit elementaren Zeichenfunktionen werden (1) Primitive definiert: • durch auswählen (z.B. Punkt, Linie, Kreis) und • mit Parametern versehen (z.B. X-Koordinate, YKoordinate) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Zeichenfunktionen Mit elementaren Zeichenfunktionen werden (2) Elemente identifiziert: • Anklicken in Verbindung mit einem Fangradius Suche nach dem Element, dessen Abstand a zur Fadenkreuzposition kleiner als der Fangradius e ist, d.h. innerhalb des Fangradius e liegt • Rechteck-Funktion Alle Elemente innerhalb eines durch zwei Koordinatenpunkte gebildeten Bereichs Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Zeichenfunktionen Mit elementaren Zeichenfunktionen werden (3) geometrische Operationen durchgeführt: • Schnittpunkt von Geraden ermittelt • Lot auf Gerade gelegt • Tangente an Kreis gelegt Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen • Zeichenfunktionen • Konstruktionsfunktionen • Hilfsfunktionen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Konstruktionsfunktionen Konstruktionsfunktionen manipulieren die Zeichnungselemente. Sie verändern sowohl die rechnerinterne Datenstruktur als auch ihre Darstellung am Bildschirm. Einige wesentliche Konstruktionsfunktionen sind: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Konstruktionsfunktionen Beispiel 1: Versetzen Verschieben, Drehen, Spiegeln Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Konstruktionsfunktionen Beispiel 2: Kopieren Je geschickter alle Gesetzmäßigkeiten (Wiederholungen, Regeln) eines Planes erkannt und ausgenutzt werden, desto wirtschaftlicher wird das Arbeiten) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Konstruktionsfunktionen Beispiel 3: Verzerren (Dehnen) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Konstruktionsfunktionen Beispiel 4: Bool´sche Operationen Vereinigung Abzug „1 / 2“ (Reihenfolge !) Schnittmenge Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen • Zeichenfunktionen • Konstruktionsfunktionen • Hilfsfunktionen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.4 Grundlegende Funktionalitäten von CAD – Systemen Hilfsfunktionen CAD-Systeme sind oft mit einer Vielzahl von Hilfsfunktionen zur Unterstützung einer effektiven Arbeit ausgestattet. Beispiele: • Raster =vordefinierte Rastergeometrie (Kreuzungspunkt, Linien) • Linealfunktion = Übernahme der x-Koordinate eines angepickten Punktes • Messungen – Längenabstände (zwischen Punkten, Geraden etc.) – Winkelmaße (zwischen Geraden) – Flächenwerte von geschlossenen Polygonen • Einblenden bzw. Ausblenden von Folien • Zooming, um im vergrößerten Bild zu konstruieren Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken • Das Arbeiten mit grafischen Makros • Bemaßungen • Assoziationen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Das Arbeiten mit grafischen Makros Ein Makro ist eine Zusammenfassung einer Folge von Konstruktionsfunktionen. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Das Arbeiten mit grafischen Makros Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Makros: • Folienmakros • Parametrisierte Makros Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Das Arbeiten mit grafischen Makros Folienmakros: Grafikprimitive werden z.B. zu Zeichnungselementen für Türen und Fenster oder Möblierungen, Sanitäreinrichtungen, etc. zusammengefasst. Sie können vom Benutzer entsprechend den Anforderungen in x- und/oder y-Richtung verzerrt und durch Verschieben, Verdrehen, Spiegeln etc. plaziert werden. Beispiele: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Das Arbeiten mit grafischen Makros Parametrisierte Makros: Hier liegen nur die Konstruktionsvorschrift, die Topologie und evtl. einzelne geometrische Abmessungen fest. Die fehlenden Daten werden durch freie Parameter definiert, die nach dem Aufruf mit aktuellen Werten gefüllt werden. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Das Arbeiten mit grafischen Makros Erstellung parametrisierter Makros: • Konstruktion eines Makros mit festen Abmessungen und • Definition bestimmter Maße als Variable • Speichern in den Katalog der Makros Beispiel: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Das Arbeiten mit grafischen Makros Makrobefehle: Häufig auftretende Folgen von Konstruktionsbefehlen (= Aufruf von Konstruktionsfunktionen) können zu einem 'Makrobefehl' zusammengefasst werden. Beispiel: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken • Das Arbeiten mit grafischen Makros • Bemaßungen • Assoziationen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Bemaßungen Die Bemaßung macht oft etwa 35-40% der Zeichentätigkeit aus. Bei manueller Zeichnungserstellung ist sie zudem fehleranfällig. CAD-Systeme haben Topologie und Geometrie intern als 'digitales Datenmodell' gespeichert. In der Unterstützung der Bemaßung liegt deshalb ihr besonderer Vorteil. Die Bemaßung erfolgt: • Halbautomatisch: Der Benutzer gibt interaktiv an, was vermaßt werden soll und wo die Maßkette angeordnet werden soll • Vollautomatisch Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Bemaßungen Bemaßungsarten: • Punktbemaßung • Schnittbemaßung Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Bemaßungen Punktbemaßung: Die zu vermaßenden Punkte werden 'angepickt'. Das CAD-System entnimmt aus der Punkttabelle die Koordinaten und trägt aus den daraus gewonnenen Differenzen die Maßkette ein. Beispiel: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Bemaßungen Schnittbemaßung: Alle durch eine Schnittlinie getroffenen Elemente (Kanten) werden vermaßt. Beispiel: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken • Das Arbeiten mit grafischen Makros • Bemaßungen • Assoziationen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Assoziationen Als Assoziation wird die Verknüpfung von Zeichnungsund Konstruktionselementen verstanden. Dadurch wird es möglich, durch die Änderung vorhandener Objekte verknüpfte Objekte 'automatisch' mitzuändern. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Assoziationen Beispiel 1: Beim Ändern einer Zeichnung sollen Maßketten und Schraffur automatisch mit verändert werden. D.h., die Daten für Bemaßung und Schraffur dürfen nicht autonom verwaltet werden, sondern sie ergeben sich aus Verweisen ("Zeigern") z.B. zu den Punktkoordinaten. Ändern sich die Punkte, dann ändern sich auch Maße und Schraffur. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Assoziationen Beispiel 2: Ein Installationsmakro an einer Wand soll mitwandern, wenn die Wand gedreht wird. Die Position des Makros wird dazu relativ zum Wandanfang über einen sog. 'Ankerpunkt' gespeichert. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Assoziationen Beispiel 3: Veränderung der Dachneigung eines Pultdachs Bei komplexeren Zusammenhängen muß die Konstruktionsvorschrift eines Objekts als Grundlage für eine Assoziation verwendet werden: Ohne Assoziation tritt eine Klaffung auf; der 'Gebäudekörper' muss neu konstruiert werden. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 3.5 Weiterführende CAD – Techniken Assoziationen Lösung zu Beispiel 3: Konstruktionsvorschrift des Pultdachgebäudes wird als Grundlage der Veränderung genommen wird. Ausgangspunkt ist ein quaderförmiger Hilfskörper, der von der Dachfläche geschnitten wird. Das Gebäude ergibt sich dann durch Subtraktion des über der Schnittfläche liegenden Teilkörpers. Gebäude = Quader - Teil über der Schnittfläche Diese Konstruktionsvorschrift ist unabhängig von der Neigung der Dachfläche richtig. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate Werden Daten zwischen unterschiedlichen Programmen ausgetauscht, so ist dazu eine Vereinbarung über das zu verwendende Datenformat notwendig. Diese Vereinbarung liegt einer Standardschnittstelle zugrunde. Je nach Art der auszutauschenden Daten werden unterschiedliche Austauschformate verwendet. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate zwischen 2D/3D - CAD - Systemen • DXF (Data Exchange Format) Quasistandard von AUTOCAD, nicht bauspezifisch • STEP 2D BS (Standard Exchange of Produkt Data 2D, bauspezifisch) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate zwischen grafischen Systemen • GKS - Graphisches Kernsystem nach ISO 7942 anwendungsunabhängig - hardwareunabhängig Entwicklung peripherieunabhängiger Software möglich • CGM - Computer Graphics Metafile nach ISO 8632 - geeignet für Vektor – und Rastergrafik Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate für Bilder und Textseiten TIFF (Tag Image File Format) GIF (Graphics Interchange Format) PNG (Portable Network Graphics) BMP (Bitmap) WMF (Windows Metafile) JPEG (Joint Photographic Exports Group) HPGL (HP-Graphics Language): nur Vektorinformation (z.B. Plotter) • PS (PostScript): Seitenbeschreibungssprache für Druckausgabe • • • • • • • Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate für Bilder und Textseiten Beispiel: Anfang eines HPGL – Files: IN;SP1;PU;PA0,6831;PD;PA0,768;PU;PA353,1140;PD; PA9687,1140;PU;PA9900,6831;PD;PA0,6831;PU; PA353,6460;PD;PA353,1140; Das HPGL-Format ist wie folgt aufgebaut: • Befehle getrennt durch Semikolon • mehrere Befehle pro Zeile möglich • jeder Befehl besteht aus mindestens 2 Buchstaben • jeder Befehl kann zusätzlich 2 Byte große Integer-Zahlen enthalten. Bei mehr als einer Integer-Zahl sind diese durch Komma abzutrennen. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate für Bilder und Textseiten Beispiel: Anfang eines HPGL – Files: IN;SP1;PU;PA0,6831;PD;PA0,768;PU;PA353,1140;PD; PA9687,1140;PU;PA9900,6831;PD;PA0,6831;PU; PA353,6460;PD;PA353,1140; Die fünf wichtigsten HPGL-Befehle: IN = Initialisieren = Anfang eines neuen Planes SP1 = Stift (Nr. = 1) PAx,y = Pen Absolute Coordinates PD = Pen Down PU = Pen Up Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 4 Austauschformate für Bilder und Textseiten Ziele des Datenaustauschs: Mit Hilfe des Datenaustauschs sollen mehrere voneinander unabhängig entwickelte Programme verknüpft werden, damit • einmal eingegebene Daten und Informationen auch in anderen Programmen verwendet werden können, • Ergebnisdaten nicht erneut eingegeben werden müssen, • Datenredundanz vermieden wird. Hierbei kann es sich um Programme gleicher Funktionalität handeln, z.B. CAD-Programme oder unterschiedlicher Funktionalität, wie z.B. CAD- und FEMProgramme. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D • 5.1 Constructive Solid Geometry (CSG-Modell) • 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) • 5.3 Sweeping-Modelle • 5.4 Lineare Transformationen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Wozu 3D-Modelle ? Mit 2D-Modellen ist eine hinreichend anschauliche Beschreibung eines 3D-Objekts nicht immer möglich. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Wozu 3D-Modelle ? Selbst bei sehr einfachen Konstruktionen ist ein 3D-Modell vor allem in Verbindung mit der Konstruktionshistorie die bessere und verständlichere Variante: 2D-Zeichnung mit den Standardansichten: •Vorderansicht •Draufsicht •Seitenansicht Wie sieht das 3DModell aus ? Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Lösung: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Bei 3D - Modellen unterscheidet man zwischen Datenstrukturen für: • Kantenmodelle • Flächenmodelle • Volumenmodelle Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D 1. Kantenmodell (Drahtmodell): Kantenmodelle beschreiben ein 3D-Objekt lediglich durch seine Kanten. • Einfache rechnerinterne Beschreibung durch die Listen der Kanten und Eckpunkte. • Geringer Speicherplatzbedarf und niedrige Rechenzeiten. • Keine Bestimmung der unsichtbaren Kanten und damit auch keine Schattierungen oder sonstige Visualisierungseffekte möglich. • Keine Volumenberechnungen sind möglich. • Gestaltungsmehrdeutigkeit Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Beispiel für Kantenmodell: Datenstruktur für einen Tetraeder Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Beispiel zur Gestaltungsmehrdeutigkeit beim Kantenmodell: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D 2. Flächenmodell • Beschreibung eines 3D-Objekts durch Flächen, die lediglich durch ihre Konturen beschrieben werden. • Realisierung verdeckter Kanten und Schattierungen ist möglich. • Keine Volumenberechnung ist möglich, da die Flächenorientierung fehlt. (Körper ist „hohl“, es kann noch nicht entschieden werden, welche Seite einer Fläche innen bzw. außen ist) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Beispiel für Flächenmodell: Datenstruktur für einen Tetraeder Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D Gegenüberstellung verschiedener Modellformen: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5 Geometrische Modelle in 3D 3. Volumenmodell Bei Volumenmodellen unterscheidet man grundsätzlich zwischen den Typen: - Constructive Solid Geometry (CSG-Modell) Körper wird aus elementaren Grundkörpern zusammengesetzt - Oberflächenmodell (B-rep: 'Boundary representation') Körper wird durch die ihn umschließenden Oberflächen beschrieben - Sweeping Modelle Körper wird durch Verschieben einer Grundfläche entlang einer „erzeugenden Kurve“ gebildet Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.1 Constructive Solid Geometry (CSG-Modell) Das CSG-Modell geht von einfachen, definierten Grundkörpern aus (Quader, Pyramide, Kugel, Zylinder, Torus etc.). Die zugehörige Datenstruktur enthält die Lage der Grundkörper im Raum (x,y,z,,,) sowie Skalierungsfaktoren (a,b,c) bzgl. der x-, y- und z-Achse. Durch Bool'sche Operationen (Vereinigung , Durchschnitt , und Differenz \ ) werden daraus fortlaufend Bauglieder entwickelt. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.1 Constructive Solid Geometry (CSG-Modell) Beschreibung komplexer 3D-Objekte durch mengentheoretische Verknüpfung von Raumprimitiven (Würfel, Quader, Zylinder, Kugel etc.) Rechnerinterne Repräsentation durch einen (CSG-) Baum, dessen „Blätter“ die Raumprimitive und dessen Knoten logische Verknüpfungsoperationen darstellen Programmtechnisch ist jedem Knoten und Blatt eine Transformationsmatrix zuzuordnen, die die Lage und Größe im Raum festlegt. O4 Das Objekt O4 entsteht durch die Vereinigung zweier Quader abzüglich eines Zylinders Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.1 Constructive Solid Geometry (CSG-Modell) Unterschiedliche rechnerinterne Darstellung desselben Objekts in CSGSystemen: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Dieses Modell verbindet Punkte durch Kanten, verwendet Kantenzüge zur Umschreibung von Flächen und definiert den Körper über seine Oberfläche (Boundary representation = B-rep). Gekrümmte Kanten oder von der Ebene abweichende Flächengeometrien können in Topologie-Tabellen als Eigenschaften festgehalten werden. Läßt ein System nur gerade Kanten und ebene Flächen zu, dann werden gekrümmte Kanten durch Polygonzüge (Kreis z.B. durch 16-Eck) und gekrümmte Flächen durch Facetten aus ebenen Dreiecken ersetzt. Voraussetzung für die B-rep-Darstellung ist, dass 1. die beteiligten Flächen eine geschlossene Hülle bilden 2. die Flächen zweiseitig sein müssen, d.h. eine Innen- und eine Außenseite besitzen (kein Möbiusband) Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Beispiel für ein Möbiusband: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Beschreibung eines B-rep-Modells durch die Beziehungen zwischen den Flächen, Kanten und Ecken am Beispiel eines Polyeders: Nachbarschaftsbeziehungen a) einer Fläche b) einer Kante c) eines Eckpunktes Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Bestimmung der Knotenliste: Nullpunkt z y x Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Bestimmung der Kantenliste: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Bestimmung der Flächenliste: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Bestimmung der Volumenliste: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.2 Oberflächenmodell (B-rep) Nicht jedes Modell aus Flächen, Kanten und Eckpunkten stellt ein Volumenmodell dar: Konsistenzprüfung für komplexe Modelle erforderlich, die zeigt, ob Volumenmodell vorliegt. 1.) 2.) 3.) 4.) 5.) Jeder Punkt ist Eckpunkt von mindestens zwei Kanten Jede Kante gehört zu mindestens einem Polygon Jedes Polygon ist geschlossen Jede Fi teilt mindestens eine Kante mit einem anderen Fj Eulerscher Polyedersatz muss gelten Eulerscher Polyedersatz: Tetraeder F-k+e=2 F - Flächen k - Kanten e - Ecken F k e Tetraeder 4 6 4 Würfel 6 12 8 Würfel Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.3 Sweeping-Modelle Unter 'Sweeping' versteht man das Bilden eines Körpers durch Verschieben einer Grundfläche entlang einer 'erzeugenden Kurve', z.B. einer Geraden oder eines Kreisbogens. Für die interne Darstellung genügt • die Beschreibung der Grundfläche • die Beschreibung der erzeugenden Kurve. Läßt man nur translatorische Sweeps orthogonal zur Ebene der Leitkurve zu, so kommt man zu einem sogenannten 2½-D-Modell. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen Beispiel 1: Rotatorisches und translatorisches Sweeping 5.3 Sweeping-Modelle Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.3 Sweeping-Modelle Beispiel 2: Zylinder mit variabler Mittellinie und variablen Radien Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.3 Sweeping-Modelle Beispiel 3: 2D- und 3D-Sweeping Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Vorbemerkung: Lineare Transformationen spielen sowohl bei der Erzeugung von Volumenmodellen als auch bei deren Visualisierung eine entscheidende Rolle. Diesen Transformationen werden z.B. alle Knotenkoordinaten eines elementaren Grundkörpers unterworfen und damit ein verschobener, gedrehter oder skalierter Körper erzeugt. Aus linearen Transformationen leitet sich auch eine Projektion eines räumlichen Körpers auf die Bildschirmebene ab. Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen in der Ebene: Translation x' x dx , y' y dy x x' dx P , P' , T , P' P T dy y y' Vektoraddition Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen in der Ebene: Skalierung x' xsx , y' ysy x' s x y' 0 0 x s y y Matrixmultiplikation Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen in der Ebene: Rotation x r cos y r sin x' r cos( ) r cos cos r sin sin y' r sin( ) r cos sin r sin cos x' x cos y sin y' x sin y cos x' cos y' sin sin x cos y Matrixmultiplikation Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Homogene Koordinaten: Bei homogenen Koordinaten werden die Koordinaten eines Punktes nicht mehr durch 2 Werte beschrieben, sondern durch 3 Werte: P = (xn, yn, n) n ist eine Dummy-Koordinate, die bei einer Transformationsberechnung herausfällt Beispiel: Das homogene Koordinatentripel (6,8,2) gehört zum Punkt P mit den kartesischen Koordinaten P = (3,4). Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Erweiterung der 2x2 Transformationsmatrix am Beispiel der Skalierungsmatrix: Sx 0 S ( Sx, Sy ) 0 Sy kartesisch Sx 0 0 S ( Sx, Sy ) 0 Sy 0 0 0 1 homogen Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Transformation kartesisch: Transformation homogen: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen in der Ebene mit homogenen Koordinaten: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Beispiel für Translation: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen in der Ebene mit homogenen Koordinaten: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen in der Ebene mit homogenen Koordinaten: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Erweiterung der 2D-Transformationsmatrizen auf 3D-Anwendungen Beispiel: Skalierungsmatrix in homogenen Koordinaten 2D-Bereich: Sx 0 0 S ( Sx, Sy ) 0 Sy 0 0 0 1 Erweiterung um z-Koordinate für den 3D-Bereich: Sx 0 0 0 Sy 0 S(SSx,S ( Syx,S, Sz)y ) 0 0 Sz 0 0 0 0 0 0 1 Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen im Raum mit homogenen Koordinaten: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen im Raum mit homogenen Koordinaten: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen im Raum mit homogenen Koordinaten: Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Einfache Transformationen im Raum mit homogenen Koordinaten: P´= R · P Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen Beispiel: P´ = R • P Der neue Wert für x´ ergibt sich aus –y Der neue Wert für y´ ergibt sich aus x z´ bleibt z Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen 5.4 Lineare Transformationen T R P R T P Institut für rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen