Lehrgang Digitale Bildbearbeitung

Transcription

Lehrgang Digitale Bildbearbeitung
Die Arbeit mit digitalen Bildern
- Entstehung, Bereitstellung, Bearbeitung, Publikation Skript zur Lehrveranstaltung „Digitale Bildbearbeitung“
in den Fachrichtungen
Bauingenieurwesen und Konservierung/Restaurierung
an der Fachhochschule Erfurt
von
Dr. Silvia Rödiger
Fakultät Bauingenieurwesen
und Konservierung/Restaurierung
BETAVERSION vom 20.01.2009
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Inhaltsverzeichnis
0 ....... Vorwort
6
1 ....... Zum Verständnis digitaler Bilder
7
1.1
1.2
1.3
Gegenstand der digitalen Bildbearbeitung
Prozeßkette der digitalen Bildbearbeitung
Pixelbild und Vektorgrafik – zwei Arten digitaler Bilder
1.3.1 Charakteristik von Pixelbildern
1.3.2 Charakteristik von Vektorgrafiken
1.3.3 Hybride Bildbearbeitung
1.3.4 Bildkonvertierung
2 ....... Beschreibung von Farbe
2.1
2.2
2.3
Geräteunabhängige Farbmodelle
Das additive RGB – Modell
Das subtraktive CMYK – Modell
3 ....... Bildentstehung und Bilddarstellung
3.1
3.2
3.3
3.4
Bildentstehung im Scanner
Bildentstehung in der Digitalkamera
Bilddarstellung am Monitor
Bildentstehung im Drucker
4 ....... Eigenschaften von Pixelbildern
4.1
4.2
4.3
Pixelzahl, Darstellungsgröße und Auflösung
Bildauflösung – Bildschirmauflösung – Druckauflösung
Farbtiefe und Farbmodus
5 ....... Speichern von digitalen Bildern
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
Speicherformate für Pixelbilder
Komprimierungsverfahren für Pixelbilder
Speicherformate für Vektorgrafiken
Metadaten
Die Sonderstellung des PDF
5.5.1 Charakteristik von PDF
5.5.2 Erzeugung von PDF-Dateien mit Adobe Acrobat Professional
5.5.3 PDF-Konvertierung von strukturierten Word-Dokumenten
5.5.4 Andere PDF-Maker
6 ....... Beschaffung von Bildmaterial
6.1
6.2
6.3
Digitale Fotografie
6.1.1 Möglichkeiten und Grenzen
6.1.2 Speicherformate von Digitalkameras
Scannen
6.2.1 Prinzipielles Vorgehen beim Scannen
6.2.2 Scannerarten
6.2.3 Typische Probleme bei gescannten Bildern
Export aus Applikationen und Dokumenten
6.3.1 Kopieren und Einfügen über die Windows-Zwischenablage
6.3.2 AutoCAD
6.3.3 Excel
6.3.4 Visio
6.3.5 Power Point
6.3.6 Word
6.3.7 Irbis
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6.4
6.5
6.6
6.3.8 Allplan
Bilder aus PDF-Dokumenten auslesen
6.4.1 Pixelinformation exportieren:
6.4.2 Vektorinformation exportieren
6.4.3 PDF-Inhalt ausschnittsweise weitergeben
6.4.4 Beispiel eines Problemfalls:
Download aus dem Internet
Bildschirmabzüge
6.6.1 Tastaturbefehl verwenden
6.6.2 Fotografieren mit Irfan View
6.6.3 Screenshot mit Corel Capture
7 ....... Einfache Bildbearbeitung mit Irfan View
7.1
7.2
Funktionsübersicht
Beschreibung ausgewählter Funktionen
7.2.1 Bilder transparent machen
7.2.2 Screenshots herstellen
8 ....... Bildbearbeitung mit Corel Draw
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8.5
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8.10
8.11
8.12
8.13
8.14
Corel Draw – Arbeitsumgebung
Dokument einrichten und verwalten
Vektorobjekte zeichnen und editieren
Umgang mit Farben
Objektstil festlegen
8.5.1 Umriß und Füllung
8.5.2 Musterfüllung
Transparenz
Objekte vereinigen und zuschneiden
Text
Bemaßung
Bildmaterial importieren
8.10.1 Importmethoden
8.10.2 Import von Vektorinformation aus Excel
8.10.3 Konsequenzen für den Speicherinhalt
Bearbeiten von Pixelbildern
8.11.1 Bildeigenschaften ermitteln
8.11.2 Bildgröße und Auflösung ändern
8.11.3 Pixelbild beschneiden
8.11.4 Bildteile löschen
8.11.5 Farbmodus ändern
Objekte positionieren
Speichern und exportieren
8.13.1 Speichern im Programmformat
8.13.2 Speichern als Bilddatei
8.13.3 PDF-Dokument erzeugen
8.13.4 Partielle Speicherung
Drucken
9 ....... Bildbearbeitung mit Corel Photo-Paint
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
Dokument anlegen
Arbeit mit Objektebenen
Umgang mit Farben
Arbeit mit Masken
Funktionen zur Änderung von Form und Größe
9.5.1 Größe und Auflösung ändern
9.5.2 Beschneiden
9.5.3 Drehen
9.5.4 Bildmontage
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9.7
9.8
Funktionen zur Bildverbesserung
9.6.1 Intelligente Unschärfe
9.6.2 Gaußsche Unschärfe
9.6.3 Tonwertkorrektur
9.6.4 Tonkurve anpassen
9.6.5 Farbtransparenz
Werkzeuge für Retusche und Collage
9.7.1 Radierer
9.7.2 Klonen
Typische Aufgabenstellungen
9.8.1 Logo einfärben und transparent machen
9.8.2 Grafikelemente neu anordnen und Text hinzufügen
9.8.3 Zeitungsartikel optisch aufwerten
9.8.4 Gescannte CAD-Zeichnung aufwerten
9.8.5 Speicherinhalt eines großformatigen Scans reduzieren
9.8.6 Zwei Bildteile zusammenfügen
9.8.7 3D-Grafik mit dunklem Hintergrund invertieren und Farbe ändern
9.8.8 Bilddetail freistellen vor neutralem Hintergrund
9.8.9 Bildcollage
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10 ..... Anhang
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11 ..... Quellenverzeichnis
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
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Abkürzungen:
M – Menü
KM - Kontextmenü
AF - Andockfenster
SL – Symbolleiste
rMT – rechte Maustaste
liMT – linke Maustaste
DKl – Doppelklick
HM – Hilfsmittel (= Funktion)
Typografische Konventionen:
GROSSBUCHSTABEN
bezeichnen Menüs, Untermenüs, Andockfenster, Dialogfenster und Symbolleisten,
Hilfsmittelpaletten
KAPITÄLCHEN
bezeichnen Funktionen, Schaltflächen, Optionen, Bezeichnung von Eingabefeldern,
Kursivschrift
beispielhafte Eingaben des Benutzers, Wahl einer Option aus einem Menü oder einer
Liste
„Kursivschrift in Anführungszeichen“
Zitate
Symbolik
>
Aufeinanderfolge von Menüs und Funktionen in einer Befehlsfolge
>>
Ergebnis oder Folge eines Befehls oder einer Eingabe
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
0
BETAVERSION
Vorwort
Dieses Skript wurde ursprünglich in seiner ersten Fassung für Studenten des
Bauingenieurwesens, der Restaurierung oder anderer Studienrichtungen erarbeitet.
Es könnte jedoch darüber hinaus für einen breiteren Leserkreis von Interesse sein.
Die vorliegende Abhandlung soll all denjenigen Hilfestellung anbieten, die sich des
digitalen Bildes als Mittel zum Zweck bedienen und außerdem eine gute Qualität
erzielen wollen: bei der Anfertigung von Beleg- und Projektarbeiten,
Dokumentationen, Präsentationen und Plakaten und nicht zuletzt bei Webauftritten.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es nützlich, einige wesentliche Dinge über die Natur
digitaler Bilder zu wissen. Gemeint ist damit ihre Entstehung, ihre Eigenschaften und
und wie diese einem bestimmten Verwendungszweck entsprechend verändert
werden können sowie die Mechanismen ihrer Wiedergabe auf verschiedenen
Medien.
In diesem Sinne wird versucht, die Verbindung zwischen der Darstellung
theoretischer Grundlagen - so weit und so tiefgründig wie nötig - und konkreten
Handlungsanleitungen bei ausgewählten praktischen Fragestellungen herzustellen.
Bei der Auswahl der Themen hat sich die Autorin weitgehend von eigenen Studien
und Erfahrungen leiten lassen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Obwohl die hier beschriebenen Methoden und Algorithmen anhand ausgewählter
Programme vorgestellt werden, sind sie in den meisten Fällen auf andere
Programme übertragbar, wenn diese über vergleichbare Funktionalitäten verfügen.
Und dies gelingt um so erfolgreicher, je besser man die Dinge theoretisch überblickt.
Wer sich also der Mühe unterzieht, sich ein wenig Zeit für die Theorie zu nehmen –
ganz gleich, ob Student oder einfach nur Wissbegieriger mit Interesse am digitalen
Bild optimaler Qualität - der wird einen Gewinn aus dieser Abhandlung ziehen.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
1
Zum Verständnis digitaler Bilder
1.1
Gegenstand der digitalen Bildbearbeitung
BETAVERSION
Der Name sagt es bereits: Digitale Bildbearbeitung hat gleichermaßen mit Bildern
und mit digitaler Information zu tun. Wer die Möglichkeiten der Bildbearbeitung am
Computer für sich nutzen möchte, sollte sich zunächst ein Grundverständnis über
Farbe und Bildentstehung verschaffen.
Wie entstehen Bilder?
Bilder nehmen wir mit den Augen wahr. Und diese Bilder sind farbig und bestehen
aus kleinsten mit den Augen differenzierbaren Bildelementen (picture elements =
pixel). Sie treten uns als reale Welt entgegen, aber auch in gemalter oder gedruckter
Form, als Fernseh- oder Videobild und nicht zuletzt als Bild auf dem
Computermonitor.
Die Wahrnehmung der uns umgebenden Welt ist subjektiv. Sie hängt von unserer
Erfahrung, von den Lichtverhältnissen und auch von der Sehschärfe unserer Augen
ab. Menschen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche sehen Farben anders, in der Nacht
nehmen wir die Farbigkeit der Dinge anders wahr als bei Tageslicht.
Mit der Übertragung der Bilder in die digitale Welt mittels Digitalkamera, Scanner und
Computer findet in gewisser Weise eine Trennung von dieser subjektiven Ebene
statt. Die Farb- und damit die Bildwiedergabe wird mit technischen, und dabei
insbesondere elektronischen Mitteln objektiviert und damit genormt. Wie dies im
Einzelnen geschieht, wird in Kapitel 3 beschrieben.
Abb. 1-1: Quelle [25]
Was ist Farbe?
Physikalisch betrachtet ist Farbe die Wellenlänge des Lichts im sichtbaren Bereich
des elektromagnetischen Spektrums (Abb. 1-1).
„Das in der Natur vorhandene Licht mischt sich aus einer Vielzahl von Frequenzen
über einen ganzen Bereich, weshalb von einem Lichtspektrum gesprochen wird. Das
Farbspektrum von violetten bis roten Farbtönen entspricht den Wellenlängen von 350
nm bis 700 nm“ [23]
Wenn Licht auf einen Gegenstand trifft, wird es auf Grund der Materialeigenschaften
und Oberflächenstruktur in unterschiedlicher Weise teilweise absorbiert und teilweise
reflektiert. Das reflektierte Licht wird als Farbe des betrachteten Gegenstands
wahrgenommen (Abb. 1-2).
Die Wahrnehmung von Farbe ist also an das Vorhandensein von Licht gebunden –
Licht, das Körper aussenden (Spektralfarben) oder Licht, das von Körpern reflektiert
wird (Körperfarben).
Abb. 1-2: Quelle [8]
Farbe ist keine Eigenschaft der Dinge, sondern ihre Erscheinungsform.
Wie entsteht ein digitales Bild?
Digitale Reproduktion
Eine Normierung der Farbwahrnehmung erfolgt im Prozeß der digitalen Reproduktion
von realen Bildern, also bei der digitalen Fotografie (Kapitel 6.1) und beim Scannen
(Kapitel 6.2). Die in der Kamera oder im Scanner erzeugten digitalen Bilder werden
als Datei gespeichert, auf einen Computer übertragen und mittels Monitor visualisiert.
Die so erzeugten Bilder haben eines gemeinsam:- sie bestehen aus einzelnen, in
einem rechteckigen Raster angeordneten Bildpunkten, sogenannten Pixeln, sie
werden deshalb auch als Pixelbilder oder Bitmaps bezeichnet.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Digitale Produktion
Alles, was wir sehen, fotografieren, scannen und drucken sind also Pixelbilder. Mit
geeigneten Programmen kann man am Computer diese Art von Bildern nicht nur
darstellen und bearbeiten, sondern auch erzeugen (z.B. in Corel Photo-Paint und
Photoshop).
Dies ist aber nur ein Aspekt der digitalen Bildbearbeitung.
Unter Verwendung von Grafik- und CAD-Programmen können Bilder erzeugt werden,
die es außerhalb des Computers nicht gibt: Vektorgrafiken. Dies sind Bilder, die mit
Hilfe mathematischer Funktionen beschrieben werden.
In diesem Skript sollen beide Arten von Bildern behandelt und ihre unterschiedlichen
Vorzüge und Verwendungsmöglichkeiten, aber auch das Wechselspiel zwischen
ihnen betrachtet werden.
1.2
Prozeßkette der digitalen Bildbearbeitung
Am Prozeß der digitalen Bildbearbeitung (Abb. 1-3) ist eine Reihe technischer Geräte
beteiligt:
−
Fotoapparat, Scanner und Computer bei der Entstehung,
−
Computer und Monitor bei der Darstellung und Bearbeitung
−
sowie Drucker und Plotter bei der Ausgabe.
Abb. 1-3:
Prozeßkette der digitalen Bildbearbeitung (Bild wird durch hochwertigeres ersetzt)
Bevor die digitale Information durch die Grafikkarte gelesen und durch den Monitor in
Lichtsignale umgesetzt werden kann, um vom Betrachter als Bild wahrgenommen zu
werden, muß sie als Datei gespeichert werden. Im Kapitel 3 wird kurz skizziert, wie
die verschiedenen bildgebenden Geräte digitale Farbe erzeugen und in Bilder
umsetzen bzw. die Information einer Bilddatei interpretieren und darstellen.
Dabei wird klar, daß die Gerätespezifik und die am Entstehungsprozeß beteiligte
Software die Qualität des dargestellten Bildes ganz wesentlich mitbestimmt. Deshalb
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
ist stets zu unterscheiden zwischen der Qualität der in einer Bilddatei gespeicherten
Information und seiner Darstellung auf dem Bildschirm und später im Druck.
1.3
Pixelbild und Vektorgrafik – zwei Arten digitaler Bilder
1.3.1 Charakteristik von Pixelbildern
Ein Pixelbild besteht aus einem rechteckigen Raster von quadratischen Flächen,
denen ein eindeutiger Farbwert zugeordnet ist (Abb. 1-5).
Diese kleinsten Bestandteile eines Bildes nennt man Pixel (Abkürzung: px oder p),
ein Kunstwort abgeleitet von der englischen Bezeichnung „picture elements“.
In der Literatur und vereinzelt in Programmen findet man für das Pixelbild auch die
Bezeichnung „Bitmap“, was zu Mißverständissen führen kann, weil der Begriff auch
als Synonym für ein Bild in Schwarz-Weiß-Darstellung verwendet wird.
Ein Pixelbild entsteht im Regelfall durch digitale Reproduktion entweder
•
eines realen Gegenstandes mittels digitaler Fotografie (Kapitel 6.1)
oder
•
durch Scannen (Kapitel 6.2) einer bedruckten, bemalten oder
fotografisch entstandenen Vorlage (Foto, Diapositiv, Dianegativ).
Abb. 1-4: Pixelbild
Andere Entstehungswege sind
−
das Zeichnen in einem Bildbearbeitungsprogrammen wie z.B. Corel PhotoPaint (Kapitel 10) und Adobe Photoshop (Kapitel 11)
−
die Umwandlung einer Vektorgrafik in ein Pixelbild in einem Programm, das
mit beiden Arten von Bildern gut umgehen kann, also für hybride
Bildbearbeitung geeignet ist, wie z.B. Corel Draw (Kapitel 9) oder Abode
Illustrator,
−
der Export aus einem Vektorbasierten Programm durch Speichern in einem
Pixelformat – ein häufig beschirttener Weg , wenn Bildinformation zur
Weiterverwendung in anderen Anwendungen bereitgestellt werden soll
(Kapitel 6.3).
Die objektive Qualität eines Pixelbildes wird bestimmt durch
−
die Anzahl der Pixel, meist angegeben in Höhe und Breite,
−
die Darstellungsgröße, meist angegeben in cm, mm oder Zoll (Inch)
−
die Auflösung, (die sich aus Pixelzahl und Darstellungsgröße ergibt)
−
das zur Beschreibung der Farben verwendete Farbmodell
−
und die Farbtiefe.
Die Qualität des gedruckten Bildes ist abhängig von
−
der Auflösung der digitalen Vorlage bezogen auf die gewünschte
Ausgabegröße,
−
von der Druckerauflösung und
−
von der Qualität des verwendeten Papiers.
Der Speicherinhalt eines Pixelbildes ist im Vergleich zu einer Vektorgrafik ähnlichen
Inhalts sehr hoch und hängt in erster Linie von der Pixelzahl und der Farbtiefe des
Bildes, aber auch vom gewählten Speicherformat ab.
Die wichtigsten Speicherformate sind TIF, BMP, JPG, GIF und PNG. Sie werden im
Kapitel 5.1 ausführlich besprochen.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
1.3.2 Charakteristik von Vektorgrafiken
Vektorgrafiken entstehen ausschließlich am Computer.
Im Gegensatz zum Pixelbild, dessen Bildinhalt durch die Aneinanderreihung vieler
einzelner Punkte in einem Rechteckraster erzeugt wird, setzt sich eine Vektorgrafik
aus elementaren geometrischen Grundformen wie Strecken, Polygonzügen, Kreisen,
Kurven und deren Kombination zusammen, die mathematisch beschrieben werden.
Die Bildinhalte sind also linien- und objektorientiert. Ihrer Beschreibung liegt ein
Koordinatensystem zugrunde. In ihm wird die Form und Lage der Objekte mittels
Vektoren und sogenannter Bézier-Kurven beschrieben.
Vektoren sind gerichtete Strecken, definiert durch die Koordinaten ihres Anfangsund Endpunktes, also geeignet zur Beschreibung von Linienverläufen (Abb. 1-6).
Abb. 1-5: Vektorgrafik
Bezier-Kurven werden verwendet, um Kurvenverläufe zu beschreiben. „Diese nach
dem französischen Mathematiker Pierre Bézier bezeichnete Technik verwendet
zusätzlich zu den Endkoordinaten noch zwei weitere Koordinaten zur
Richtungsbeschreibung“ ([22], S. 6) der Kurve zwischen den Endpunkten (Abb. 1-7).
Vektorgrafiken sind also prinzipbedingt gekennzeichnet durch klare Formen und
scharfe Konturen. Die Objekte besitzen Umriß und Füllung, denen Eigenschaften wie
Farbe, Linienstärke, Linienart, aber auch auch Flächen- und Musterfüllung sowie
Farbverläufe zugewiesen werden können. Nur mit Vektorgrafiken lassen sich Objekte
mit exakt einer Farbe erzeugen.
Dort, wo keine Füllung definiert ist, sind sie transparent (Abb. 1-5).
Vektorgrafiken können auf verschiedene Weise erzeugt werden:
−
Zu den bekanntesten Vertretern unter den Vektorgrafikprogrammen gehören
Corel Draw (Kapitel 9) und Adobe Illustrator.
−
Zur Erstellung von Konstruktionszeichnungen bedient man sich sogenannter
CAD-Programme wie z.B. AutoCAD, ALLPLAN (Nemetschek) und AutoSketch.
Auch sie erzeugen Vektorgrafiken.
−
Auch Layout-Programme wie MS Publisher und Adobe InDesign arbeiten
vektorbasiert.
−
Alle Standardprogramme des Office-Pakets erzeugen vektorielle Information:
Organigramme in Visio, einfache Zeichnungen in Word, Diagramme in Excel und
einfache Grafiken oder Diagramme in PowerPoint sind Beispiele für
Vektorgrafiken.
Ihre Vorzüge gegenüber Pixelbildern liegen auf der Hand:
•
Eine Vektorgrafik ist leicht editierbar; Kontur, Farbe und Lage ganzer Objekte
sind ohne Gefahr der Beeinflussung der unmittelbaren Bildumgebung änderbar
(Kapitel 8.3).
•
Die Darstellung einer Vektorgrafik am Monitor ist zwar technisch bedingt
gerastert (vgl.Kapitel 3.3), aber auch bei starker Vergrößerung so perfekt und
konturscharf, wie es die Monitorauflösung zuläßt, während bei einem Pixelbild
mit zunehmender Vergrößerung die einzelnen Pixel größer und schließlich
sichtbar werden.
•
Die Speichergröße einer Vektorgrafik ist im Vergleich zu einem Pixelbild mit
vergleichbarem Inhalt sehr gering. Die wichtigsten Speicherformate sind WMF,
EMF, EPS und DXF (Kapitel 5.3).
•
Vektorgrafiken sind ohne Qualitätsverlust beliebig skalierbar, eine Vergrößerung
der Darstellung hat keinen Einfluß auf die Dateigröße.
•
Nur die Druckauflösung und die Qualität des Papiers beeinflußt die Druckqualität
einer Vektorgrafik.
Abb. 1-6: Vektoren im
Koordinatensystem Quelle
[22]
Abb. 1-7: Bezierkurve Quelle [22]
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
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1.3.3 Hybride Bildbearbeitung
Die gleichzeitige Verarbeitung von Vektor- und Pixelinformationen in einer
Applikation nennt man hybride Bildbearbeitung.
Programme, die dies auf hohem Niveau zulassen, sind Corel Draw (Kapitel 8) und
Adobe Illustrator, aber typischerweise auch Layoutprogramme wie MS Publisher und
Adobe InDesign. Primär arbeiten diese Programme vektoriell. Die integrierte
Pixelinformation bleibt davon unbeeinflußt, d.h. Pixelbilder behalten beim Einfügen
ihre originalen Eigenschaften, die sehr unterschiedlich sein können.
Das Kartierungsprogramm metigo MAP arbeitet primär auf Pixelbasis, da die
Kartierungsgrundlage meist fotografische Meßbilder sind. Da die
Kartierungselemente vektorieller Natur sind, ist es ebenfalls zu den Programmen zu
zählen, die hybride Bildbearbeitung zulassen.
Um die hybride Bildinformation speichern zu können, dienen neben den
programmspezifischen Formaten die für den Datenaustausch unerläßlichen
sogenannten Metadatenformate.
Metadatenformate sind Speicherformate, die in einer Art Container gleichzeitig
Vektor- und Pixelinformation aufnehmen können. Zu den wichtigsten gehören: WMF,
EMF, EPS und PDF (siehe Kapitel 5).
In zahlreichen vektorbasierten Applikationen ist das Einbinden von Pixelbildern
möglich, jedoch meist nur eine geringfügige Beeinflussung ihrer Eigenschaften. Wie
die Pixelbilder interpretiert und verarbeitet werden, bleibt dabei zumeist im Dunkeln.
Beispiele hierfür sind die Programme Word, Powerpoint, Excel und Visio sowie
AutoCAD, Allplan und andere CAD-Programme.
Typische Beispiele für hybride Bildbearbeitung sind:
•
Eine technische Zeichnung (Vektor) soll durch ein Foto, Piktogramm
oder Logo (Pixelbild) ergänzt werden.
•
Fotos (Pixel) sollen mit erläuterndem Text und Markierungen (Vektor)
versehen werden.
•
Auf dem Hintergrund eines digitalisierten Fotos (Pixel) wird eine
Schadkartierung (Vektor) durchgeführt.
•
Plakate und Flyer sind eine Kombination aus Text (Vektor), Foto (Pixel)
und Grafik (Vektor oder Pixel) auf hohem gestalterischem Niveau.
•
Textdokumente (Vektor) wie wissenschaftliche Abhandlungen,
Projektarbeiten, Dokumentationen, Vorlesungsskripte gewinnen durch
Fotos (Pixel) und grafische Darstellungen (Vektor oder Pixel) an
Anschaulichkeit und Verständlichkeit.
1.3.4 Bildkonvertierung
Vektor- und Pixelbilder können ineinander umgewandelt (konvertiert) werden:
Die Umwandlung ist insbesondere immer dann nötig, wenn Bilddateien an Dritte
weitergegeben oder in einer Applikation verwendet werden sollen, die das
Speicherformat des Quellprogamms nicht lesen kann.
Die Datei wird dann meist in ein programmunabhängiges Format konvertiert. Das
Konvertieren geschieht i.d.R. mit der Funktion „Exportieren“ oder „Speichern unter...
Die Wahl des Speicherformats ist davon abhängig, in welcher Zielanwendung das
Bild eingefügt werden soll.
(a)
(b)
Abb. 1-8: Bildkonvertierung
Um die hohe Qualität und verlustfreie Skalierbarkeit einer Vekorgrafik zu bewahren,
sollte der Konvertierung in ein programmunabhängiges Vektorformat der Vorzug
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
gegeben werden. Im Einzelfall liefert aber häufig das gezielt erzeugte Pixelbild das
bessere Ergebnis (siehe Kapitel 7.3).
Vektor in Pixel (a)
Das Konvertieren einer Vektorgrafik in ein Pixelbild ist in der Regel ein einfacher
Speicher- oder Exportvorgang.
Zuerst ist das Speicherformat zu wählen. Danach müssen die Eigenschaften des zu
generierenden Pixelbildes definiert werden (vgl. Kapitel 4). Die wählbaren Optionen
sind vom Speicherformat, aber auch vom Programm abhängig (Abb. 1-9).
So kann eine Vektorgrafik in ein Pixelbild beliebiger Größe, aber fest geschriebener
Qualität aufgerastert werden.
Ausschließlich Pixelbilder, die einen vektoriellen Ursprung haben, können Flächen
oder Linien mit einer absolut homogenen Pixelstruktur, also Pixel gleicher Farbe und
Helligkeit enthalten. Digitalfotos und gescannte Bilder haben diese Eigenschaft
prinzipbedingt nicht (Kapitel 6.1 und 6.2).
Um homogene Farbflächen zu erhalten, ist zweierlei zu beachten:
•
Das Bild muß mit einem beschränkten Farbumfang konvertiert werden, also
mit einer Farbtiefe von 1bit für eine Schwarz-Weiß-Zeichnung oder 8bit für
eine farbige Grafik, damit die im Vektorbild vorhandenen Farben (meist nicht
mehr als 256) eindeutig erkannt und in gleichfarbige Pixel umgewandelt
werden.
•
Es ist in einem Format zu speichern, das diese Farbtiefen zuläßt (vgl.Kapitel
5.1): GIF, PNG, TIF, BMP
Abb. 1-9: Definition der
Exportoptionen in MS Visio
(a)
Der Buchstabe A in Abb. 1-8 wurde mit roter Füllung und schwarzer Kontur
gezeichnet und in Originalgröße im PNG-Format mit 8bit Farbtiefe und einer
Auflösung von 30 Pixel pro Zoll gespeichert (Abb. 1-9).
Pixel in Vektor (b)
Für das Umwandeln von Pixel- in Vektorinformation (Vektorisieren) ist ein
besonderes Programm vonnöten.
Corel TRACE und Adobe Illustrator (Abb. 1-10) sind Programme, die Strukturen im
Pixelbild erkennen können und daraus eine Vektorinformation generieren. Wenn das
Bild scharfe Kanten, klare Strukturen und wenig Farben aufweist, ist eine
Vektorisierung mit gutem Ergebnis möglich. Abbildung 1-10 zeigt die Vektorisierung
mit Adobe Illustrator, links das Original als Graustufenbild, rechts das Ergebnis.
Für die Texterkennung als Sonderfall des Vektorisierens ist die OCR-Software
Omnipage als besonders leistungsfähig zu nennen. Die aktuelle Version wandelt mit
hoher Trefferquote gescannten Text in editierbaren Word-Text um.
Abb. 1-10: Vektorisieren einer
Schwarz-Weiß-Grafik mit
Adobe Illustrator (b)
Manche Scanner bieten das Vektorisieren oder die OCR-Texterkennung als
Scanoption an (siehe Kapitel 6.2)– bei Wahl der entsprechenden Scanoption
bzw.Speicherformats (z. B. WMF oder PDF) erfolgt während des Speichervorgangs
eine Vektorisierung des Bildes. Das Ergebnis der Vektorisierung ist unter Umständen
nicht steuerbar und wird nicht am Monitor angezeigt. Es kann erst nach dem
Speichern in einem Bildbetrachter bewertet werden.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
2
BETAVERSION
Beschreibung von Farbe
Um sich über Farben verständigen zu können, müssen sie objektiv vergleichbar
gemacht werden.
Dies geschieht durch Messung der Farben unter standardisierten Bedingungen und
anschließender numerischer Kodierung in einem geeigneten System, dem
Farbmodell (Abb. 2-1).
Farbmodelle stellen verschiedene Methoden zur Farbdefinition zur Verfügung, wobei
jedes Modell Farben anhand bestimmter Farbkomponenten definiert.
Alle Farbmodelle sind dreidimensional: Es sind stets drei Parameter zur Angabe
eines Farbwertes erforderlich. Es gibt geräteunabhängie und geräteabhängige
Modelle.
2.1
Geräteunabhängige Farbmodelle
HSB-Modell
Im HSB-Modell wird jede Farbe durch die drei Größen Farbton (Hue), Sättigung
(Saturation) und Helligkeit (Brightness) beschrieben. Mit ihm kann jede Farbe des
sichtbaren Spektrums beschrieben werden.
Es liegt der Farbmessung mit dem Spektralfotometer zugrunde, einem
Spezialmeßgerät, das z.B. genutzt wird, um Monitore zu kalibrieren.
CIE-Normfarbsystem
Um verbindliche Standards für Farbe und Beleuchtung festzulegen, wurde 1931 von
der Internationalen Organisation zur Farbnormierung (CIE) das geräteunabhängige
CIE-Normfarbsystem entwickelt (Abb. 2-1).
Auf der x-Achse werden die Rot-Anteile einer Farbe eingetragen, auf der y-Achse die
Grün-Anteile. Alle Farbtöne werden in einer Ebene mit Weiß als Zentrum angeordnet.
Voll gesättigte Farben liegen auf dem Rand des Farbbereiches, ihre spektrale
Reinheit nimmt zum Mittelpunkt hin ab. Jede Gerade durch das Zentrum verbindet
Komplimentärfarben.
Abb. 2-1: CIE-Normfarbsystem [23]
Die Helligkeit ist der dritte Parameter des Systems. Auf seine Darstellung auf der zAchse wird meist verzichtet.
Die zweidimensionale Darstellung (ohne Helligkeitswerte) wird häufig benutzt, um die
unterschiedlichen Größen gerätespezifischer Farbräume anzugeben (Abb. 2-7).
Ein Problem dieses Systems ist, daß die meßbaren Abstände zwischen den
einzelnen Farben nicht mit den empfundenen Farbunterschieden übereinstimmen.
Dieses Problem wurde 1976 mit der Entwicklung des Lab-Farbmodells gelöst.“ (vgl.
[23], [25])
Lab-Farbmodell
Auch das Lab-Modell ist geräteunabhängig und gibt alle sichtbaren Farben wieder. In
ihm entsprechen Farbunterschiede, die vom Menschen als gleich groß empfunden
werden, auch jeweils meßbar gleich großen Abständen. Es verwendet die Helligkeit
(Lightness) sowie zwei Farbwerte, a für den Wert auf der Rot-Grün-Achse, und b für
den Wert auf der Gelb-Blau-Achse (Abb. 2-2). Das heißt, die Komplementärfarben
sind hier genau gegenüber angeordnet. Die Helligkeit nimmt von unten nach oben
zu.
Abb. 2-2: Das Lab-Modell [23]
Seite 13 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Alle farbwiedergebenden Systeme wie Scanner, Drucker, Monitore usw. arbeiten
intern mit dem genormten Lab-Farbmodell. Auch bei der Farbmessung werden
werden die Farben in Lab-Werten angegeben.
Um Farben zu produzieren, also technisch zu erzeugen, kommen allerdings andere,
geräteabhängige Modelle zum Einsatz .
Das RGB-Modell wird zur Beschreibung von Farben herangezogen, die durch Licht
entstehen: durch Überlagerung der drei Spektralfarben Rot, Grün und Blau .
Das CMYK-Modell liefert die Beschreibung der Farben, wie sie für die Herstellung
von Druckerzeugnissen notwendig ist: als Mischung der vier Prozeßfarben Cyan,
Magenta, Yellow und BlacK, auch Körperfarben genannt.
2.2
Das additive RGB – Modell
Abb. 2-3: Farbmischung mit Licht
Die Grundidee ist, daß es technisch möglich ist, durch Überlagerung von
monochromem Licht der drei Grundfarben (Orange-)Rot, Grün und (Violett-)Blau
einen hinreichend großen Teil des sichtbaren Farbspektrums zu reproduzieren.
Da die Grundfarben Rot, Grün, Blau mit hundertprozentiger Intensität auf einen Punkt
gestrahlt Weiß ergeben, bezeichnet man sie auch als additive Farben.
Durch die Überlagerung von roten, grünen und blauen Farbanteilen in 256 ( also 28)
verschiedenen Helligkeitsstufen sind in RGB-Bildern so insgesamt rund 16,7
Millionen verschiedene Farben darstellbar: R x G x B = 28 x 28 x 28 = 224 = 16,7
Millionen.
Farbtiefe (Tonwertauflösung)
Die Anzahl der darstellbaren Helligkeitsstufen einer Grundfarbe oder
Tonwertspreizung) bzw. die sich hieraus ergebende Gesamtzahl möglicher Farben
wird als Farbtiefe bezeichnet und in bit angegeben.
Abb. 2-4: Farbdefinition in Corel
Photo-Paint
Ein RGB-Bild besitzt also eine Farbtiefe von 8bit (Abb. 4-9) für jede Grundfarbe
(Farbkanal), also insgesamt 24bit.
Farbdefinition
Die Farbe eines Pixels im RGB-Modell wird beschrieben durch die drei Zahlenwerte
für Rot, Grün und Blau, die die Helligkeit (Tonwerte) der Farbanteile in einem Intervall
von 0 bis 255 angeben, z.B.
Gelb entsteht durch die Überlagerung von maximalem Rot und maximalem Grün:
RGB (Gelb) = 255-255-0. (Abb. 2-4)
RGB (Rot) = 255-0-0 beschreibt das intensivste Rot des RGB-Farbraums.
Weiß entsteht durch Überlagerung der drei Grundfarben höchster Intensität:
RGB (Weiß) = 255-255-255
Schwarz bedeutet die Abwesentheit von Licht:
RGB (Schwarz) = 0-0-0.
In jedem Bildbearbeitungsprogramm kann man sich die Farbdefinition im aktuellen
Farbraum des Bildes, aber auch umgerechnet in den geräteneutralen Farbmodellen
HSB und Lab (Abb. 2-4) sowie in CMYK anzeigen lassen.
Farbkanäle
Betrachtet man die Gesamtheit der Farbinformation von nur einer Grundfarbe, so
sieht man ein rotes, grünes bzw. blaues Bild mit je 256 Helligkeitsstufen von der
intensivsten Grundfarbe zum Schwarz hin, die sogenannten Farbkanäle (Abb. 2-5).
Abb. 2-5: Farbkanäle in Corel
Photo-Paint
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
In einigen Bildbearbeitungsprogrammen, z.B. in Photoshop (Abb.2-6) werden die
Farbkanäle als Graustufenbilder dargestellt: helles Grau bedeutet viel Farbe, dunkles
Grau wenig Farbe im jeweiligen Farbkanal.
Ein Bild am Computer entsteht also durch Überlagerung der drei Farbkanäle. Diese
können einzeln angezeigt und bearbeitet werden.
Farbraum
Der Farbraum ist eine konkrete Variante des Farbmodells mit einem vorgegebenen
beschränkten Farbumfang (Gamut). (vgl. [23]).
Der RGB-Farbraum ist kleiner als das natürliche Farbspektrum, d.h. es sind nicht alle
Farben darstellbar, die das menschliche Auge wahrnehmen kann. Dennoch reicht er
aus, um ein realitätsgetreues Abbild der Umwelt im Computer zu erzeugen.
In der Prozeßkette der digitalen Bildbearbeitung findet das RGB-Modell bei all den
Geräten Anwendung, die digitale Bilder mittels Licht erzeugen:
−
in der Digitalkamera,
−
im Scanner,
−
bei Monitoren und Fernsehgeräten,
−
bei Beamern
−
bei Videokameras.
Abb. 2-6: Farbkanäle in
Photoshop
Der RGB-Farbraum ist kleiner als der Lab-Farbraum, der das gesamte natürliche
Farbspektrum umfaßt.
Außerdem ist der RGB-Farbraum nicht standardisiert und geräteabhängig, da jedes
Gerät seine Farben auf eine gerätetypische Weise produziert .
Das bedeutet, es gibt Farben, die das menschliche Auge wahrnehmen kann, die
aber am Monitor nicht darstellbar sind (Abb. 2-7).
Es gibt Farben in der Natur, die mit keiner Kamera aufgenommen werden können, da
auch sie in definierten RGB-Farbräumen (sRGB oder Adobe RGB) arbeiten.
Abb. 2-7: Darstellung von
Gerätefarbräumen im CIEModell
Alle bilderzeugenden Geräte besitzen also technisch bedingt unterschiedliche
Farbräume – ein Problem, dem sich das Farbmanagement (Kapitel 13) widmet.
2.3
Das subtraktive CMYK – Modell
„Für Systeme zur permanenten Ausgabe von Farbinformation (z.B. auf Papier)
eignet sich das additive Farbmodell nicht, da das Auge von den bedruckten Flächen
nur die Anteile des weißen, darauffallenden Lichtes empfängt, die reflektiert werden.
Hier muß für die Farbmischung das subtraktive Farbmodell angewendet werden, das
die Grundfarben Cyan, Magenta und Yellow verwendet. Es handelt sich dabei um die
Komplementärfarben zu Rot, Grün und Blau.“ ([18], S. 17ff)
„Soll beispielsweise ein grünes Blatt gedruckt werden, muss auf dem Papier Farbe
sein, die alle Bestandteile des Lichts schluckt, die nicht grün sind, um nur das
zurückzuwerfen, was grün ist. Wie man rechts sehen kann, sind das die Farben Cyan
und Gelb, die zusammen Grün ergeben. Dabei absorbiert Cyan alle roten und Gelb
alle blauen Bestandteile des Lichts; also weißes Licht minus rotes und blaues Licht
gleich grünes Licht.“ (Abb. 2-9) ([8], S. 23)
Abb. 2-8: Farbmischung beim 4cDruck
Seite 15 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Theoretisch absorbiert eine Farbpigmentmischung aus reinem Cyan (-blau), Magenta
(-rot) und Gelb das gesamte Licht und erzeugt damit Schwarz; daher werden sie
auch als subtraktive Farben bezeichnet.
In der Praxis ergibt die Mischung jedoch ein nur dunkles, schmutziges Braun und
muß daher mit schwarzer Druckfarbe (BLACK) gemischt werden, damit ein tiefes
Schwarz entsteht.
Farbdefinition
Im CMYK-Modus ist jedem Bildpixel je ein Prozentwert für jede der vier Druckfarben
Cyan-Magenta-Yellow-Black zugeordnet.
Den hellsten Farben (Lichtern) werden niedrige Prozentwerte zugeordnet Weiß =
0/0/0/0, während dunklere Farben (Tiefen) höhere Prozentwerte haben (Schwarz =
0/0/0/100).
Farbseparation
Abb. 2-9: Prinzip der
Wahrnehmung von
Druckfarben
Der CMYK-Modus wird verwendet, wenn ein Bild für den Vierfarbdruck (4c-Druck)
vorbereitet wird. Der dann notwendige Umwandlungsvorgang vom RGB- in den
CMYK-Modus wird als Farbseparation bezeichnet. Sie findet entweder im Drucker
statt oder wird vor dem Druck in einem Bildbearbeitungsprogramm durchgeführt.
Auch
ohne
ausgeführte
Separation
können
in
den
meisten
Bildbearbeitungsprogrammen die CMYK-Werte einer Farbe angezeigt werden.
Beispielsweise hat die RGB-Farbe Rot (255-0-0) im CMYK- Modell die Farbwerte
0/100/100/0 (Abb. 2-10).
Die rote Füllung des Buchstaben A in Abb. 1-9 würde der Drucker also aus 100%
Magenta und 100% Yellow mischen.
Die Separation führt bei jedem Drucker zu anderen Ergebnissen, da auch der CMYKFarbraum nicht standardisiert ist.
Das heißt, jeder Drucker hat einen eigenen Farbumfang, den er darstellen kann und
mischt eine bestimmte, intern durch Lab-Werte exakt definierte Farbe eines digitalen
Bildes auf eine individuell verschiedene Art und Weise, die zudem auch noch vom
verwendeten Papier abhängig ist (siehe auch Kapitel 3.4).
Abb. 2-10: CMYK-Werte der RGBFarbe Rot
Seite 16 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
3
Bildentstehung und Bilddarstellung
3.1
Bildentstehung im Scanner
BETAVERSION
Funktionsprinzip
Scanner sind Eingabegeräte. Sie lesen Informationen einer Vorlage durch Abtasten
mit einer Leiste lichtempfindlicher Sensoren (CCD-Element). Diese tasten die
Vorlage zeilenweise ab und messen in bestimmten Abständen die Helligkeit der
Vorlage. Je nach optischer (horizontaler) Auflösung des Scanners liegen die
Meßpunkte dichter oder weiter auseinander (Abb. 3-1). Jedes CCD-Element liefert
bei jedem Schritt einen Lichtwert als Pixel an den Scanner. Die vertikale Auflösung
wird je nach Scannertyp durch Transport der Sensorleiste entlang der Vorlage (bei
Flachbettscannern) oder durch den Vorschub der Vorlage an der Senorleiste vorbei
(wie bei Großformatscannern) realisiert. Dieses Konstruktionsprinzip führt dazu, daß
alle Bildpunkte in vertikaler Richtung von derselben lichtempfindlichen Zelle erfaßt
werden. Weicht die Empfindlichkeit nur einer Zelle vom Durchschnitt signifikant ab,
werden Streifen sichtbar. (vgl. [22], [24])
Abb. 3-1: Vorlage mit
Meßpunkten des
Scanners [24]
Die durch Farbfilter abgeschirmten oder für bestimmte Bereiche des Lichtspektrums
empfindlichen Sensoren schlüsseln die gemessenen Helligkeitsunterschiede der
Vorlage in die Grundkomponenten Rot, Grün und Blau auf. Moderne Scanner
verwenden in der Zeile drei Reihen von Sensoren, jede Grundfarbe Rot, Grün, Blau
eine.
Die Grundfarbenanteile werden getrennt in die Farbkanäle des entstehenden Scans
eingelesen – für jede Grundfarbe steht ein Farbkanal zur Verfügung.
Für die Wiedergabe des auf einem Bildschirm oder im Vierfarbdruck wird das
Pixelraster des Scans (Abb. 3-2) in ein Monitor- oder Druckraster umgerechnet. Dies
erledigen der Monitor mittels Grafikkarte einerseits und die Software zur Herstellung
von Druckvorlagen (beispielsweise ein Bildverarbeitungs- oder Layoutprogramm)
andererseits automatisch.
Abb. 3-2: Pixelstruktur des
gescannten Bildes
[24]
Farbtiefe
Die Fähigkeit eines Scanners, möglichst viele Helligkeitsabstufungen einer
Grundfarbe zu erkennen, bestimmt die Anzahl registrierter Farbtöne. Scanner
können im allgemeinen mehr als 8bit pro Grundfarbe unterscheiden, was
hauptsächlich für nachfolgende Tonwertkorrekturen gewünscht wird.
Arbeitet ein Scanner mit einer Farbtiefe von 10 oder 12 bit pro Farbkanal (Abb. 3-3),
können mehr Farben registriert werden, als ein Computermonitor je darstellen kann.
Scannerauflösung
Die so genannte optische oder physikalische Scanauflösung bezieht sich auf die
Anzahl der Fotodioden auf dem CCD-Element, mit welchem die meist kürzere Seite
der Vorlagenfläche abgetastet wird. Sind beispielsweise 5000 Senoren in einer Zeile
angeordnet, kann ein so ausgestatteter A4-Scanner für die 21 cm Breite genau 5000
Bildpunkte erzeugen, was einer optischen Auflösung von 600dpi entspricht.
Abb. 3-3: Wahl der Farbtiefe beim HP
ScanJet 5400c
Qualität
Zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen eines Scanners gehört seine
Auflösungsfähigkeit.
Wird ein Scanner mit unterschiedlichen Werten für die horizontale und vertikale
Auflösung beworben, so ist nur die kleinere Zahl (optische Auflösung) von
Bedeutung, da sie die Anzahl der Senorelemente pro Inch angibt. Die größere Zahl
gibt dagegen die Abtastfrequenz (physikalische Auflösung) an, ein Wert, der ohne
großen technischen Aufwand leicht erhöht (verdoppelt) werden kann.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Jeder Scanner besteht aus vier wesentlichen Komponenten:
•
Vorlagenaufnahme (Mechanik),
•
Lichtsensor (Optik und Elektronik),
•
Farbfiltersystem (Mechanik, Optik und Elektronik) und
•
A/D-Wandler (Elektronik).
Das Zusammenspiel dieser Komponenten entscheidet über die Qualität der
Geräte.(vgl. [24]) „Sowohl die Güteklasse der Linsen, Spiegel und Gläser als auch
das mechanische Niveau der Abtasteinheit haben aber einen großen Einfluss auf
das erreichte Ergebnis, auch hinsichtlich der Auflösung. Die reale Auflösung eines
Scanners kann schon einmal gut und gern um den Faktor zwei (und mehr) unter den
beworbenen Werten liegen [22].
3.2
Abb. 3-4: CCD-Flächensensor
[23]
Bildentstehung in der Digitalkamera
Digitalkameras sind ebenfalls Scanner. Die Vorlagenaufnahme ist durch ein
Kameragehäuse ersetzt, ansonsten enthalten sie diesselben Komponenten wie
Scanner. Der Lichtsensor ist ein Flächensensor, bestehend aus einer Matrix von
Fotodioden. Der älteste und am stärksten ausgereifte Typ ist der CCD-Sensor (Abb.
3-4)
Die Bildentstehung in der Kamera erfolgt in mehreren Schritten (Abb. 3-6):
Belichtung
•
Durch die Optik trifft das Licht während der durch den Verschluß bestimmten
Zeit auf einen lichtempfindlichen Sensor, der in diesem Sinne belichtet wird..
•
Der lichtempfindliche Sensor misst die Belichtung und leitet die dadurch
gewonnene, noch nicht digitalisierte Information an den A/D-Wandler
(Analog/Digital-Wandler) weiter.
Abb. 3-5: Anordnung der
Farbfilter im
Bayer-Mosaik
[23]
Digitalisierung
•
Der A/D-Wandler codiert die analoge Information (Lichtstärke) in diskreten
Werten digital, in der Regel auf einer Skala von 0 bis 255. Das entspricht einer
Tonwertbreite (Farbtiefe) von 8bit.
•
Wird eine feinere Zeichnung des Bildes angestrebt, verwendet man höhere
Farbtiefen, z.Z. sind Farbtiefen von bis zu 16bit möglich.
Entwicklung des Rohbildes (RAW-Daten)
•
Die digitale Information wird zunächst kameraintern weiterverarbeitet und führt
zu einem „unentwickelten“ Graustufenbild, den sogenannten RAW-Daten. Diese
sind nicht standardisiert. Jeder Kamerahersteller verwendet sein eigenes
Verfahren zur Bildberechnung.
•
Die einzige Kameraeinstellung, die bei der Erzeugung dieses Rohbildes
verarbeitet wird, ist die gewählte ISO-Empfindlichkeit. Diese regelt die
Verstärkung durch den Sensor selbst, weshalb sie für die interne
Datenverarbeitung noch vor der Digitalisierung notwendig ist.
•
Der Kamerasensor ist eigentlich farbenblind. Um Farben erfassen zu können, ist
jedem Sensorelement ein Farbfilter (rot, grün oder blau) aufgedampft. Jedes
Sensorelement erfaßt so die Helligkeitsinformation von nur einer Farbe.
•
Die meisten Kameras verwenden für die Anordnung der Filter das sogenannte
Bayer-Mosaik (Abb. 3-5).Dabei messen 50% der Sensoren grünes Licht und
jeweils 25% rotes und blaues. Für die anschließende Interpolation ist die Farbe
Abb. 3-6: Bildentstehungsprozeß in der
Digitalkamera [23]
Seite 18 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Grün, welche in der Mitte des Spektrums liegt (vgl. Abb. 1-1), wichtiger als Rot
und Blau, deshalb der hohe Grünanteil.
•
Das auf dem Chip erfaßte Rohbild setzt sich also aus drei Teilbildern, den
späteren Farbkanälen, zusammen. Jedes dieser Teilbilder hat Fehlstellen – dort
wo die andersfarbigen Filter das Licht blockiert haben (Abb. 3-7 links).
•
Die RAW-Datei enthält für jeden Pixel nur die Farbinformation für einen der
Farbkanäle. Deshalb ist die Dateigröße nur etwa ein Drittel so groß wie die der
unkomprimierten TIF-Datei gleicher Farbtiefe, denn das TIF-Bild muss für jeden
einzelnen Pixel die Farbinformation aller drei Kanäle speichern (Abb. 3-7 rechts).
Berechnung des RGB-Bildes (Interpolation)
•
Die fehlende Farbinformation wird durch Interpolation der Helligkeitswerte der
benachbarten, optisch erfaßten Pixel berechnet. Der kamerainterne RAWKonverter berücksichtigt dabei die Kameraeinstellungen wie Weißabgleich,
kamerainterne Schärfung, Gradation, Farbraum u.a.
•
Für die Interpolation kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Bei der
bilinearen Interpolation (Abb. 3-8) beispielsweise ergeben sich die RGB-Werte
eines roten Pixels aus dem gemessenen Rotwert sowie den Mittelwerten der
vier benachbarten Grün- und Blauwerte. Bei der bikubischen Interpolation
werden 16 benachbarte Pixel berücksichtigt, sie ist aufwendiger, führt aber zu
den besseren Ergebnissen.
•
Aus der Kombination von Helligkeitswerten und Farbinformation entstehen so
die drei vollständigen Farbkanäle ROT – GRÜN – BLAU des RGB-Bildes.
•
Das RAW-Bild mit der höheren Farbtiefe wird dabei in ein Standard-RGB-Bild
mit 8bit pro Kanalkonvertiert.
Abb. 3-7: Farbinformation vor und nach
der Interpolation des Bildes
Komprimierung und Speicherung
•
Nach der Berechnung des Farbbildes erfolgt im Regelfall das Speichern im JPGFormat. Dabei wird die Bildinformation noch in der Kamera auf der definierten
Qualitätsstufe komprimiert.
•
Einige Kameras speichern die RGB-Daten optional im unkomprimierten TIFFormat ab. Dabei entstehen deutlich größere Dateien. Für die schnelle Anzeige
auf dem Kameradisplay oder am Rechner wird parallel ein gering aufgelöstes
Vorschaubild (Thumnail) erzeugt.
•
3.3
Abb. 3-8: Prinzip der
bilinearen
Interpolation [23]
Hochwertige Kameras speichern die RAW-Daten in einem kameraeigenen
Format ab: CR2 (Canon), NEF (Nikon), RAF (Fuji), DCR (Kodak), MRW (KonicaMinolta), ORF (Olympus), SRF (Sony). Die so gespeicherten Bilder sind nicht
direkt verwendbar, sie müssen erst durch einen vom Kamerahersteller
mitgelieferten RAW-Konverter gelesen und in RGB-Bilder konvertiert werden.
Bilddarstellung am Monitor
Die Farbinformation eines Bildes wird mit Hilfe von Zahlentripeln in Form einer Datei
gespeichert. Aus diesen Daten erzeugt die Grafikkarte ein elektronisches Signal, das
der Monitor in sichtbare Information umsetzt.
Das kleinste darstellbare Bildschirmelement ist ein Farbtripel. Dieses besteht aus drei
Segmenten, die für die Darstellung einer Farbinformation stehen, aufgeteilt in die
additiven Grundfarben des RGB-Farbsystems. Die Bildpunkte sind entweder rot, grün
oder blau und variieren nur in der Helligkeit, nicht aber in der Größe.
Weil jeweils ein rotes, ein grünes und ein blaues Pixel zu einer Dreiergruppe
kombiniert sind, begünstigt das geringe Auflösungsvermögen des menschlichen
Abb. 3-9: Farbtripel eines CRTMonitors [22]
Seite 19 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Auges bei ausreichendem Abstand … einen Verschmelzungseffekt. … Das Gehirn
interpretiert die separaten Farbanteile als Mischfarbe (vgl. [22], [24])
Bei der technischen Umsetzung dieses Prinzips kommen in der Hauptsache zwei
Monitortypen zum Einsatz: der Röhrenmonitor (CRT- Monitor) und der
Flachbildschirm (LCD-Monitor).
Funktionsweise eines CRT – Monitors
„Bei einem CRT-Monitor werden innerhalb der Bildröhre drei Elektronenstrahlen, die
gleichzeitig auch in ihrer Intensität gesteuert werden können, zeilenweise über eine
zum Leuchten angeregte Phosphorschicht gelenkt. Damit sich diese
Elektronenstrahlen nicht gegenseitig beeinträchtigen, können sie durch die so
genannte Lochmaske nur die ihnen zugewiesenen Positionen auf dem Bildschirm
erreichen… Die Entfernung der Farbtripel zueinander gibt letztlich die maximale
Auflösung des Gerätes an, wobei ein Abstand von… 0,26 mm als Mindeststandard“
(das entspricht einer Auflösung von 98dpi) „und einer von 0,22 mm“ (das sind etwa
115dpi) „als hochwertig angesehen werden kann.“ (vgl. [22],)
„Die Lochmaskenrasterung (Abb. 3-9) ist übrigens nicht mit dem quadratischen
Pixelmuster eines digitalisierten Bildes kongruent, die Bildelemente eines
Digitalbildes müssen deshalb vom Monitor in das eigene Raster umgerechnet
werden.“ …([24], S. 26)
Da das Rastermaß der Maske nichts mit der Zeilenzahl oder horizontalen Auflösung
zu tun hat, ist es möglich, unterschiedliche Auflösungen in gleich hoher Qualität zu
erzielen. (vgl. [19]).
Da ein CRT-Monitor die darzustellenden Pixel glättet, fallen die Interpolationen nicht
auf. Folglich erreicht man eine sehr gute Darstellungsqualität, solange die
eingestellte Systemauflösung unter der realen Geräteauflösung liegt (vgl. [22])
Funktionsweise eines LCD-Displays
„Flachbildschirme bestehen im Wesentlichen aus einer Hintergrundbeleuchtung und
einer davor platzierten Schicht, mit der gesteuert wird, an welcher Stelle wie viel von
der Hintergrundbeleuchtung durchdingen darf.“ Diese Schicht kann man sich als eine
Matrix von Lichtventilen vorstellen, die je nach Ansteuerung viel, wenig oder gar kein
Licht durchlassen. „Jeweils drei Lichtklappen in der Form eines schmalen Rechtecks
bilden wieder ein Farbtripel in der Gesamtgröße einer quadratischen Fläche (Abb. 310). Die Menge der Farbtripel in horizontaler und vertikaler Richtung definieren die
Auflösung des Flachbildschirms. … Nur die durchgelassene Lichtmenge (pro
Grundfarbe) innerhalb der Fläche ist steuerbar, nicht die Fläche selbst.“ ([22], S. 42)
Damit besitzt ein LCD-Monitor prinzipbedingt nur eine feste (native) Auflösung. Sie
wird in Pixel pro Gesamtbreite und zusätzlich in Pixel pro Gesamthöhe angegeben.
„Diese, und nur diese, führt zu einer sehr guten Darstellungsqualität. Alle anderen
Systemauflösungen, die die Grafikkarten-/Monitorlogig zur Anzeige bringt, sind
zumindest als ungünstig bis eher schlecht zu bezeichnen“ ([22], S. 42). Die Ursache
hierfür liegt in der notwendigen Interpolation des Bildes auf die real vorhandene
Pixelzahl des Monitors.
Abb. 3-10: Farbtripel eines LCDMonitors
Vorteile von LCD-Displays sind
•
eine geringe Stromaufnahme,
•
Keine schädliche Strahlung,
•
Absolut flimmerfreies, verzerrungsfreies Bild
•
Pixelgenaues scharfes Bild (allerdings nur bei der nativen Auflösung, alle
anderen Auflösungen müssen vor einer Darstellung der nativen
Auflösungangepaßt werden und führen generell zu einer Bildunschärfe)
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
BETAVERSION
Geringes Gewicht und geringe Einbautiefe.
Nachteile
•
Der Bildkontrast ist häufig geringer als bei CRT-Monitoren.
•
Bildeindruck vom Blickwinkel beeinflußt
•
Langsamere Schaltzeiten als CRT-Monitore, deshalb weniger für Bewegtbilder
geeignet.
Da die erzeugten Bildelemente sowohl bei CRT- als auch bei LCD-Monitoren sehr
klein sind, werden die nebeneinander liegenden Farbanteile als Mischfarbe
wahrgenommen. Es entsteht ein 24bit-RGB-Bild in der definierten Systemauflösung.
Jeder Monitor hat eine eigene Gerätespezifik, um die Farbinformation eines Bildes zu
interpretieren. Wer schon einmal ein und dasselbe Bild nebeneinander auf zwei
verschiedenen Monitoren (z.B. an einem Zwei-Bildschirm-Arbeitsplatz) gesehen und
sich über unterschiedliche Farbwiedergabe gewundert hat, weiß wovon hier die Rede
ist.
Um die technischen Möglichkeiten des Monitors auszureizen und eine möglichst
verläßliche Farbwiedergabe zu erreichen, sollte man
•
möglichst immer unter den gleichen Lichtverhältnissen arbeiten,
•
seinen Monitor kalibieren und
•
wenn möglich profilieren.
Voraussetzung ist, daß in der Windows-Systemsteuerung eine entsprechend hohe
Farbtiefe eingestellt wird, damit auch alle Farben des RGB-Farbraums dargestellt
werden können.
3.4
Bildentstehung im Drucker
Separation – Datenaufbereitung vor dem Druck
Während am Monitor, in der Digitalkamera und im Scanner das Bild mittels farbigen
Lichts entsteht, das digital mit dem RGB-Modell beschrieben wird, besteht ein
Druckbild aus einer Mischung von Farbpigmenten der vier Grundfarben Cyan –
Magenta – Yellow – Black (Prozeßfarben).
Daher müssen alle farbigen Abbildungen, die im Vierfarbdruck reproduziert werden
sollen, in ihre Anteile an den Druckfarben aufgeschlüsselt werden. Diese
Umrechnung wird Modusumwandlung oder Separation genannt und kann von
Bildbearbeitungsprgrammen vorgenommen werden. (vgl. [24], S. 28ff)
Die Software rechnet dabei aus, wieviel von jeder einzelnen Druckfarbe benötigt
wird, um die RGB-Farben so getreu wie möglich wiederzugeben. Das Ergebnis der
Seperation – vier Farbwerte pro Bildpixel – wird wie beim RGB-Bild in Farbkanälen
gespeichert.
Drucktechnik
Bei der Drucktechnik wird unterschieden zwischen Vollton- und Halbtondruckern.
Halbtondrucker sind in der Lage, außer den Grundfarben (Vollton) auch echte
Helligkeitsabstufungen (Halbtöne) zwischen der Grundfarben und Weiß zu drucken.
Ausgabegeräte, die echte Halbtöne erzeugen können, sind u.a.
Thermosublimationsdrucker sowie Fotopapier belichtende LED- oder
Laserdruckwerke, wie sie in Fotoläden anzutreffen sind. (vgl. [22])
Abb. 3-11: Druckraster des 4cDrucks [24]
Seite 21 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Volltondrucker dagegen arbeiten nur mit dem vollen Farbauftrag vorhandener
Farbmittel. Drucker, die nur Volltöne ausgeben können, sind die meisten Laser- aber
auch Tintenstrahlgeräte oder Thermotransferdrucker.
Die optische Farbmischung eines Vierfarbdrucks erfolgt durch das
Übereinanderdrucken von Rastern der vier Grundfarben, die gegeneinander verdreht
sind (Abb. 3-11). Die Farbauszüge entsprechen den vier Farbkanälen. Die sich
überlagernden Druckraster jeder Druckfarbe bestehen aus regelmäßigen
Punktmustern, wobei die Abstände der Punkte stets gleich sind, ihre Größe aber
variieren kann. Ausgeklügelte Winkelstellungen der Farbraster verhindern
weitgehend, daß störende Interferenzmuster (Moirémuster) auftreten.
Tonwertsimulation
Die volle Bandbreite möglicher Mischfarben bei Volltondruckern ist durch
unterschiedliche Kombinationen der Druckfarben gegeben, genauer durch ihre
Helligkeit oder Intensität, die wiederum aus der Größe der gedruckten Rasterpunkte
resultiert. Bei großen Rasterpunkten erscheint die Druckfarbe intensiver und ihr
Anteil dominiert stark die entstehende Mischfarbe, während ein geringer Farbanteil
oder eine helle Tönung durch kleine Rasterpunkte erzielt wird (Abb. 3-12).
Abb. 3-12: Tonwertsimulation bei
einem Graustufenbild [22]
Druckerfarbraum
Der Vierfarbdruck mit den Prozeßfarben Cyan, Magenta, Yellow und Black kann wie
das RGB-System nicht alle Farben des sichtbaren Spektrums reproduzieren; sein
Farbraum ist sogar noch kleiner als der RGB-Farbraum. Somit müssen nicht nur
einige Farbtöne des sichtbaren Licht durch mischbare Farbtöne simuliert werden,
auch die Farbdarstellung eines am Bildschirm angezeigten Bildes ist nicht 1:1 auf ein
gedrucktes Bild übertragbar. … Einige Farben erscheinen nach der Umwandlung in
den CMYK-Modus blasser und weniger leuchtend. (vgl. [24])
Farbraum (sichtbares Spektrum) > Farbraum (Monitor) > Farbraum (Drucker)
Da – wie hier beschrieben – die Entstehung eines Druckbildes grundsätzlich anderen
Gesetzmäßigkeiten unterliegt, als die Entstehung eines digitalen Bildes, ergeben sich
folgende Konsequenzen:
1.
Die Farben eines Druckbildes entsprechen nie 100%ig dem digitalen
Pixelbild, sie können nur mit mehr oder weniger guter Näherung erreicht
werden. Damit ist die Druckqualität abhängig von der Gerätequalität
(einschließlich dem verwendeten Papier), von der verwendeten Software
und ihrer Fähigkeit, Farben zu managen und nicht zuletzt vom Anwender
und seiner Bereitschaft, Farbmanagement zu betreiben.
2.
Da die Farbvielfalt im Druck nicht durch echte Mischung der Grundfarben,
sondern durch Tonwertsimulation erreicht wird,sollte die Druckerauflösung
erheblich höher sein als die Bildauflösung – eine Faustregel besagt, daß
man eine gute Qualität erzielt, wenn die Druckerauflösung doppelt so groß
ist wie die des zu druckenden Bildes [24].
3.
Die Farbpigmentpunkte sind annähernd rund und von unterschiedlicher
Größe, zudem sind sie ungleichmäßig über die Fläche verteilt ( Abb. 3-13),
das Druckbild gibt demzufolge nicht die Pixelstruktur des digitalen Bildes
wider.
4.
Die Punkte 1 bis 3 sind zubedenken, wenn ein Scan erfolgen soll, da
nahezu jede Vorlage einen Druckprozeß durchlaufen hat.
Abb. 3-13:Tonwertsimulation bei
einem Farbbild [3]
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4
BETAVERSION
Eigenschaften von Pixelbildern
Wie lässt sich die Qualität eines digitalen Pixelbildes objektiv beschreiben?
Charakteristische Merkmale sind:
•
die Pixelzahl (px) ,
•
die Darstellungsgröße in mm, cm oder Inch (Zoll),
•
die Auflösung, die sich aus Pixelzahl und Darstellungsgröße ergibt
•
der Farbmodus (Farbmodell und Farbtiefe), mit dem die Farben des
Bildes beschrieben werden, und
•
das Speicherformat,.
Im Folgenden sollen die qualitätsbestimmenden Eigenschaften näher erläutert und in
ihrer Wechselbeziehung dargestellt werden.
4.1
Pixelzahl, Darstellungsgröße und Auflösung
Pixelbild
Ein Pixelbild ist virtuelles Objekt, gespeichert in einer Datei: eine rechteckige Matrix
aus gleich großen, quadratischen Elementen mit einem Helligkeits- oder Farbwert.
Diese quadratischen, nicht weiter teilbaren Elemente sind die kleinste
Informationseinheit eines digitalen Bildes und werden Pixel (Pictures elements)
genannt.
Abb. 4-1: Pixelbild mit
300ppi
Sind die Pixel eines Bildes nicht erkennbar, d.h. liegt die Pixelgröße unterhalb des
Auflösungsvermögens des menschlichen Auges, so wird das Bild subjektiv als
scharf, also hochwertig betrachtet (Abb. 4-1). Objektiv gesehen hat es eine
angemessen hohe Auflösung.
Auflösung
Die Auflösung gibt an, wieviel Pixel ein Bild pro Längeneinheit enthält, d.h. die
Auflösung ist ein längenbezogenes Maß.
Die Auflösung eines Pixelbildes wird i.A. angegeben in Pixel pro Inch, dabei ist
1 Inch = 1 Zoll = 2,54 cm. Die korrekte Abkürzung ist demzufolge PPI.
In vielen Programmen wird statt dessen die Einheit DPI verwendet. Sie steht für Dots
per Inch (Punkte pro Inch) und ist der Tatsache geschuldet, daß Bilder technisch
bedingt durch Scanner mittels kreisrunder Meßpunkte erfaßt und auf Monitoren und
Druckern mittels Punkten dargestellt werden.
Abb. 4-2: Pixelbild mit
150ppi
Korrekt angewendet sollte also immer dann, wenn die Bildeigenschaft des digitalen
Objekts „Pixelbild“ gemeint ist, die Einheit PPI verwendet werden.
Wenn dagegen eine Geräteeigenschaft (Scannerauflösung, Monitorauflösung,
Druckauflösung) beschrieben werden soll, ist die Einheit DPI angebracht.
In der Praxis wird die Unterscheidung leider nicht strikt vorgenommen und häufig die
Abkürzung DPI anstelle von PPI auch für Bildauflösungen benutzt, wie in den beiden
Abbildungen 4-5 (Anzeige der Dateieigenschaften in Corel Draw) und 4-6 (Anzeige
der Bildinformation in IrfanView) zu sehen ist.
Bei Digitalfotos ist es üblich, als Bildauflösung entweder die Gesamtpixelzahl oder
die Pixelzahl in Höhe und Breite anzugeben. Beide Angaben sagen streng
genommen nichts über die Auflösung des Bildes aus, diese ergibt sich erst, wenn der
Bezug zu einer Darstellungsgröße hergestellt wird (siehe Rechenbeispiel 1).
Abb. 4-3:Pixelbild mit
50ppi
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Die drei qualitätsbestimmenden Eigenschaften eines Pixelbildes - Pixelzahl,
Darstellungsgröße und Auflösung - müssen stets als Einheit betrachtet werden, weil
sich aus zwei Größen rechnerisch die dritte ergibt. Dies soll anhand von Beispielen
erläutert werden.
Bildbeispiel:
Bei vergleichender Betrachtung von Bildern gleicher Darstellungsgröße in
unterschiedlichen Auflösungen (hier 300ppi in Abb. 4-1, 150ppi in Abb. 4-2 und 50
ppi in Abb. 4-3) erkennt man:
•
Das Bild mit 300 ppi wird subjektiv als sehr gut wahrgenommen. Der Grund
dafür ist, daß das Auflösungsvermögen des normalsichtigen menschlichen
Auges bei einem Betrachtungsabstand von ca. 30 cm weniger als 300ppi
beträgt. Deshalb gelten Auflösungen von 300 ppi auch in der Praxis als Maß für
eine sehr gute Bildqualität.
•
Bei einer Auflösung von weniger als 150 ppi läßt die subjektive Qualität deutlich
nach. Das Bild wirkt bei normalem Betrachtungsabstand unscharf.
•
Je geringer die Auflösung ist, d.h. je weniger Pixel pro Längeneinheit vorhanden
sind, desto größer sind die Pixel.
•
Bei extrem geringer Auflösung werden die Pixel sichtbar, die Rasterstruktur des
Bildes ist zu erkennen.
Rechenbeispiel 1:
Das Foto einer 5 Megapixel-Digitalkamera besitzt 2418 x 1809 px. Welche Größe hat
das Bild bei einer Auflösung von 300 ppi ?
Gegeben:
Pixelanzahl 2418 px, Auflösung 300ppi
Gesucht:
Bildbreite
Lösung:
2418 px : 300 px/inch ≈ 8 inch ≈ 20,3 cm
Abb. 4-5: Änderung der Bildgröße in
Corel Draw
Rechenbeispiel 2:
Welche Auflösung besitzt ein Notebookdisplay mit einer Breite von 33 cmund einer
nativen Auflösung von 1680 px x 1050 px ?
Gegeben:
Bildbreite 33 cm, Pixelzahl in der Breite 1680 px
Gesucht:
Auflösung
Lösung:
33 cm ≈13 inch,
1680 px : 13 inch ≈ 130dpi
Bildeigenschaften feststellen
Um Auflösung, Pixelanzahl oder Darstellungsgröße eines Bildes festzustellen und
gezielt zu ändern, stehen in jedem Bildbearbeitungsprogramm entsprechende
Funktionen zur Verfügung (Abb. 4-5).
Um Fragen nach der möglichen Druckgröße wie in Rechenbeispiel 1 schnell und
mühelos zu beantworten, ist das kleine Programm IrfanView (Abb. 4-6, siehe auch
Kapitel 8) besonders gut geeeignet.
Abb. 4-6: Bildinformation in IrfanView
Seite 24 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
4.2
BETAVERSION
Bildauflösung – Bildschirmauflösung – Druckauflösung
Im allgemeinen wird unter der „Auflösung“ die Eigenschaft des digitalen Objekts
„Pixelbild“ verstanden. Sie kann in jedem Bildbearbeitungsprogramm unter
„Dateieigenschaften“ festgestellt werden. Wenn dieses Qualitätsmerkmal aber
„optisch“ bewertet werden soll, ist man auf die Ausgabegeräte Monitor und Drucker
und deren Darstellungsqualitäten angewiesen. Deshalb darf die Spezifik, wie diese
Geräte ein digitale Bildinformation wiedergeben, nicht ignoriert werden. Die
technischen Hintergründe dazu werden in den Kapiteln 3.3 und 3.4 kurz erläutert.
Bildschirmauflösung
Die Bildschirmauflösung ist eine feststehende Geräteeigenschaft. Das heißt, für die
Anzeige jedes Bildes steht die gleiche unveränderliche Anzahl von Bildelementen
(Punkttripeln) zur Verfügung (siehe Kapitel 3.3).
Das hat Konsequenzen:
•
Die sogenannte native Bildschirmauflösung gibt an, mit wieviel elektronischen
Bauelementen (Punkttripeln) der Bildschirm ausgestattet ist. Sie wird nicht in
dpi, sondern in px angegeben (z.B. für einen Standardmonitor beträgt sie 1024
x 768 Pixel, bei modernen Notebookdisplays im Format 16 x 9 sind es schon
1920 x 1080). Nur wenn der Monitor mit nativer Auflösung arbeitet, erhält man
ein scharfes Bild. Bei anderen Auflösungen, die vom Nutzer in der WindowsSystemsteuerung gewählt werden können, muß die Anzeige interpoliert werden
und ist deshalb weniger scharf.
•
Bilder mit einer größeren Pixelzahl, als die Monitoranzeige zuläßt, werden ohne
Anpassung an die Bildschirmgröße (also bei einer Anzeige von 100%) nur
ausschnittsweise angezeigt.
•
Zu große und zu kleine Bilder, die auf Bildschirmgröße skaliert werden, müssen
interpoliert werden. Dies führt zu einer Verschlechterung der Anzeigequalität
(vgl. Abb. 4-7 und Abb. 4-8) und kostet außerdem Rechnerkapazität, was sich
bei Diashows, PowerPoint-Präsentationen u.ä. Dokumenten mit viel Bildmaterial
durch eine Verlangsamung des Bildaufbaus bemerkbar machen kann.
•
Wenn man die Auflösung des eigenen Monitors kennt (sie liegt bei
Standardmonitoren zwischen 70 – 100 dpi, bei modernen Notebooks auch
darüber, siehe Rechenbeispiel 2), können Bilder, die für die ausschließliche
Darstellung am Monitor verwendet werden sollen (z.B. Präsentationen,
Diashows, Internetauftritt), auf optimale Auflösung runtergerechnet werden, die
der Geräteauflösung nahekommt.
•
In den meisten Programmen (Ausnahme Corel Draw) bedeutet eine Anzeige von
100%, daß jeder Monitorpixel exakt einem Bildpixel entspricht (Abb. 4-8). Daher
sollte man vor Bildmanipulationen die Anzeige auf 100% einstellen, um das
Ergebnis richtig bewerten zu können, oder anschließend die Qualität des
Ergebnisses bei 100% Bildschirmdarstellung kontrollieren.
•
Da auch Vektorgrafiken am Monitor gerastert dargestellt werden, erscheinen sie
in der Verkleinerung (Abb. 4-7) häufig in schlechter Qualität, teilweise sogar
lückenhaft. Bei Vergrößerung (Abb. 4-8) erkannt man, daß dieser Eindruck
täuscht.
Abb. 4-7: Verkleinerte Darstellung (10%)
einer A0-Zeichnung
Abb. 4-8: Darstellung der Zeichnung
aus Abb. 4-7 mit 100%
Druckauflösung
Die Druckauflösung ist ein Qualitätsmerkmal des Druckers. Es beschreibt, wieviel
Farbpigmente auf eine Flächeneinheit aufgetragen werden. Allerdings sind die
Farbpunkte (Dots genannt) in einem Druckbild nicht gleich groß und nicht so
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
gleichmäßig verteilt wie in dem digitalen Original (Abb. 3-10), d.h. Bildqualität ist nicht
gleich Druckqualität.
Optimale Druckergebnisse erhält man beim Laserdruck schon bei 300dpi
Bildauflösung, für einen guten Tintenstrahldruck (Plotter) reichen sogar 200dpi aus.
Bildauflösungen, die weit über diesen Wert hinausgehen, führen zu keinen spürbaren
Qualitätsverbesserungen, da das Bild für den Druckvorgang an die Druckerauflösung
angepaßt wird. Ausführliche Informationen und Berechnungsanleitungen zur Bildund Druckauflösung findet man in [22].
Die Druckgeschwindigkeit läßt dagegen bei der Verarbeitung von vielen
hochaufgelösten Bildern (z. B. auf einem Plakat) erheblich nach, da größere
Datenmengen verarbeitet werden müssen.
Die Wahl einer besseren Papierqualität beeinflusst dagegen die Druckqualität –
insbesondere die Farbbrillianz - erheblich.
In Tabelle 1 sind für einige typische Bildbeispiele die druckbaren Größen bei einer
Qualität von 300dpi (sehr gut) und 150dpi (gut) aufgelistet:
Tabelle 1
Druckgröße
bei 300dpi
(sehr gute Qualität)
Vergleichbare
Normgröße
Druckgröße
bei 150dpi
(gute Qualität)
Screenshot
1024 x 768px
8,7 x 6,5 cm
Fotogröße
17,3, 13 cm
Screenshot
1280 x 1024px
10,8 x 8,1 cm
Fotogröße
21,6 x 16,2 cm
2 Megapixel-Kamera
1600 x 1200px
13,5 x 10 cm
A6
27 x 20 cm
5 Megapixel-Kamera
2592 x 1944px
21,9 x 16,5 cm
A5
43,8 x 33 cm
8 Megapixel-Kamera
3504 x 2336 px
29,2 x 19,4 cm
A4
58,4 x 38,8 cm
Bildgröße in Pixel
4.3
Farbtiefe und Farbmodus
Für den Computer besteht eine Bilddatei – wie jede andere digitale Information – aus
Nullen und Einsen.
Farbtiefe
Abb. 4-9: 8bit-Graustufenskala [24]
Die Farbtiefe oder der Tonwertumfang eines Bildes in Bit pro Pixel (bpp) gibt an,
mit welcher Informationsbreite (Bitbreite), die Farben digital beschrieben werden.
Die Farbtiefe wird programmabhängig entweder pro vorhandenen Farbkanal oder für
das gesamte Bild angegeben.
„Eine Farbtiefe von 8 Bit bedeutet, daß das Pixel eines Farbkanals einen von 256
möglichen Helligkeitswerten“ (Tonwertstufen) „annnehmen kann (Abb. 4-9). Die
Helligkeitswerte werden bei dieser Farbtiefe als binäre Zahlen mit acht Stellen
kodiert.“(Abb. 4-10, vgl. [24], S. 32ff)
Ein RGB-Bild mit drei Farbkanälen und 8bit Farbtiefe pro Kanal hat somit einen
Farbumfang von 224, also ca. 16,7 Mio. Farben. Das ist zwar erheblich weniger als
der Farbumfang des natürlichen Farbspektrums, aber ausreichend, um
fotorealistische Bilder digital zu beschreiben.
Abb. 4-10: 8bit-Binärcode
(Ausschnitt) [24]
Seite 26 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
In der Praxis ist eine so hohe Farbtiefe oft nicht notwendig, häufig auch nicht sinnvoll,
zum Beispiel bei gescannten CAD-Zeichnungen oder bei am Rechner erzeugten
Vektorgrafiken.
Deshalb werden Bilder mit einem deutlich geringeren Farbumfang anders
gespeichert, nämlich
•
mit 1bit Farbtiefe, wenn es sich um Schwarzweiß-Darstellungen handelt (diese
Bilder werden auch als Bitmaps bezeichnet),
•
mit 8 bit Graustufen, um z.B. Schwarzweißfotos und alles das darzustellen, was
mit 256 Graustufen hinreichend gut beschrieben werden kann, oder
•
mit 8 bit Farbe, um Grafiken mit wenigen, maximal 256 verschiedenen klaren
Farben und ohne Farbverläufe zu beschreiben, wie z.B. Logos, Diagramme,
Piktogramme, Organigramme oder Konstruktionszeichnungen
In Corel PhotoPaint heißt ein solches Bild Palettenbild, in Photoshop wird es als
Bild mit indizierter Farbe bezeichnet.Wird ein Bild nämlich mit 8bit
abgespeichert, so erfolgt eine individuelle Analyse des Bildinhalts und es werden
die 256 Farben indiziert gespeichert, die statistisch am häufigsten vorkommen
(Abb. 4-11).
Abb. 4-11: Palettenbild
Farbmodus
In Applikationen wird die Farbigkeit eines Bildes i.d.R. als (Farb-) Modus bezeichnet
– eine Kombination aus Farbmodell und Farbtiefe.
Dabei ist zu beachten, daß Photoshop und alle anderen Adobe-Produkte die
Farbtiefe pro Kanal angeben, während in Corel (und vielen anderen Programmen)
die Gesamtfarbtiefe des Bildes angegeben wird.
In Abbildung 4-11 ist das Menü zur Anzeige und Änderung des Farbmodus in
Photoshop CS2 und in Abb. 4-12 die vom Programm ermittelte Farbtabelle des
Palettenbildes in Abb. 4-11 dargestellt.
Abb. 4-12: Farbpallette des oben
dargestellten Bildes
Die Verwendung geringer Farbtiefen wirkt sich positiv auf den Speicherinhalt aus,
denn der ergibt sich (im unkomprimierten Speicherformat) als Produkt aus Pixelzahl
und Farbtiefe
Beispiel:
Ein Bild mit einer Größe von 1 x 1 Zoll und einer Auflösung von 100 dpi besteht aus
100 x 100 = 10.000 Pixeln.
Damit ergibt sich bei einer Farbtiefe von
10.000 px * 24bpp = 240.000 bit ≈ 30 kB
24 Bit RGB
Wird das Bild mit eingeschränkter Farbtiefe abgespeichert, ergibt sich bei
8 Bit indizierten Farben
10.000 px * 8bpp = 80.000 bit ≈ 10 kB
8 Bit Graustufen
10.000 px * 8bpp = 80.000 bit ≈ 10 kB
ebenfalls
1 Bit (Schwarz-Weiß)
10.000 px * 1bpp = 10.000 bit ≈
1 kB
Wird ein 24 Bit-RGB-Bild für den Druck separiert, so werden die Farben in den 4
Farbkanälen des CMYK-Modells mit je 8bit Farbtiefe dargestellt. Der Speicherinhalt
des Bildes vergößert sich deshalb um ein Drittel:
32 Bit CMYK
10.000 px * 32bpp = 320.000 bit ≈ 40 kB
Abb. 4-13: Gezählte Farben in
IrfanView
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
5
BETAVERSION
Speichern von digitalen Bildern
Werden Bilder in Bildbearbeitungs- oder Grafikprogrammen erzeugt und bearbeitet,
so sollte man sie immer zuerst im programmeigenen Format abspeichern.
Zum Datenaustausch sind diese Formate aber nur bedingt geeignet, weil viele
Applikationen, die Bilddaten aufnehmen können, diese speziellen Formate nicht
lesen können.
Zum Speichern des fertigen Bildes stehen zahlreiche Formate zur Verfügung, die
dem Bildcharakter (Pixel- oder Vektorbild oder eine Kombination beider Bildarten)
und Verwendungszweck entsprechend eingesetzt werden. Die wichtigsten sollen im
folgenden vorgestellt werden.
5.1
Speicherformate für Pixelbilder
Zum Speichern von Pixelbildern stehen verschiedene plattformunabhängie Formate
zur Verfügung, die entsprechend ihrer Eigenschaften und in Abhängigkeit vom
Farbmodus eines Bildes zielgerichtet angewendet werden sollten.
TIF – das Standardformat für unkomprimierte, pixelgenaue Bildinformation
Merkmale:
•
Speichert die Farbinformation für jeden einzelnen Pixel ab, deshalb ist der
Speicherbedarf bei TIF-Bildern im Vergleich zu anderen Formaten sehr hoch. Er
entspricht ziemlich genau dem Arbeitsspeicherbedarf.
•
unterstützt alle gängigen Farbtiefen: 1bit, 4bit, 8bit Graustufen, 8bit Farbe, 24 Bit
RGB sowie 32 Bit CMYK,
•
wird von nahezu allen Programmen gelesen und geschrieben, deshalb sollte im
Zweifelsfall im TIF-Format gespeichert werden, wenn noch nicht abgeschätzt
werden kann, was mit dem Bild geschehen soll
•
unverzichtbare Basis für hochwertige Bildbearbeitung, da die Farbinformation
pixelweise vorliegt, wie dies z.B. für die Bildentzerrung und Schadkartierung mit
metigo MAP notwendig ist,
•
unterstützt verschiedene Komprimierungsalgorithmen, die wichtigste ist die
verlustfreie LZW – Komprimierung (Kapitel 5.2) mit möglichen Farbtiefen von 4,
8 oder 24bit,
•
ermöglicht das Speichern mehrseitiger Dokumente,
•
im 1bit-Modus besonders gut zum Speichern von CAD-Zeichnungen, Texten
und anderen Schwarz-Weiß-Darstellungen geeignet
•
speichert Farbprofile,
•
speichert EXIF- und IPTC-Daten
JPG – das Standardformat für Bilder mit Fotocharakter oder Farbverläufen
Merkmale:
•
Das Format speichert Bilddaten unter Anwendung der JPEG-Komprimierung
(Kapitel 5.2), das die Farbinformation verändert; der Grad der Komprimierung
und damit verbunden die Qualität und Festplattenspeichergröße ist steuerbar,
aber verlustbehaftet und irreversibel
Seite 28 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Bei einem hohen Komprimierungsgrad und starker Vergrößerung (Abb. 5-1) wird
der Komprimierungseffekt, die Entstehung sogenannter Artefakte, sichtbar.
•
unterstützt Farbtiefen von 8bit Graustufen, 24bit RGB bzw. 32bit CMYK
•
Eine Farbtiefe von 1bit ist nicht möglich, deshalb hat es keinen Sinn, reine
Schwarz-Weiß-Darstellungen (z.B. CAD-Zeichnungen,SW-Grafiken, Texte) im
JPG-Format abzuspeichern. Intelligente Programme (wie Corel und Photoshop)
bieten das Speicherformat für solche Bilder gar nicht an oder blenden eine
entsprechende Warnung ein.
Wenn ein Programm das Speichern im JPG-Format ohne Rückfrage zuläßt, wird
das Bild automatisch in ein 8bit-Graustufenbild oder (schlimmstenfalls) in ein
24bit Farbbild umgewandelt – der Speicherinhalt wächst dementsprechend an.
•
Eine Farbtiefe von 8 Bit Farbe ist ebenfalls nicht möglich. Photoshop bietet für
diese Bilder das JPG-Format gar nicht an, Corel Photo-Paint wandelt beim
Speichern ohne Rückfrage in ein 24bit-Bild um.)
•
Wurde ursprünglich fürs Internet entwickelt und hat sich inzwischen als
Standardformat für Fotos, insbesondere in der Digitalfotografie etabliert.
•
Mit der Speicheroption „progressives JPG“ für die Verwendung auf einer
Webseite wird beim Laden des Bildes zunächst nur ein niedrig aufgelöstes Bild
gesendet, um lange Ladezeiten zu verkürzen
•
speichert EXIF- und ITPC-Daten,
•
Kann Farbprofile speichern
BETAVERSION
Abb. 5-1: Steuerung der Bildqualität
beim JPEG-Export in Corel
Draw und Corel Photo-Paint
GIF – das Format für Grafiken mit wenig Farben und Transparenzen
Merkmale:
•
Speicherung mit 1bit oder 8 bit Farbtiefe, also maximal 256 Farben oder 256
Graustufen.
•
Die Farbbilder werden auch als Palettenbilder oder Bilder mit indizierten Farben
bezeichnet. Wird ein Bild höherer Farbtiefe mit 8bit abgespeichert, so erfolgt
eine individuelle Analyse des Bildinhalts und es werden die 256 Farben indiziert
gespeichert, die statistisch am häufigsten vorkommen (Abb. 5-2).
•
Wegen des eingeschränkten Farbumfangs im Druck nicht besonders brilliant.
•
Beim Speichern erfolgt ohne Rückfrage und Steuerungsmöglichkeiten eine
verlustfreie Komprimierung mit dem LZW-Verfahren (Kapitel 5.2).
•
GIF-Dateien enthalten keine Größeninformation. Das führt dazu, daß
verschiedene Programme das geöffnete Bild mit unterschiedlicher Auflösung,
und damit unterschiedlich skaliert, anzeigen; häufig mit 72dpi, der früher
üblichen Standardbildschirmauflösung.
•
GIF-Dateien können 1bit-Transparenzen speichern, d.h. sie sind an den
Bildstellen, die einen definierten Farbwert tragen, durchsichtig (Abb. 5-3).
•
Das Format ist ideal für Grafiken mit klaren Farben (ohne Farbverläufe) wie
Diagramme, Logos, Symbole, Buttons, Cliparts u.ä.
•
In einer GIF-Datei können mehrere Bilder gespeichert werden. Beim Öffnen
werden die Bilder animiert (animierte GIFs).
•
GIF erlaubt Interlacing, d.h. den schichtweisen Aufbau einer Grafik, eine
Eigenschaft, die für Internet-Auftritte genutzt wird, um dem Besucher einer
Webseite durch die anfängliche schemenhafte Darstellung eines Bildes die
Wartezeit zu verkürzen, bis das Bild endgültig geladen ist.
Abb. 5-2: Konvertieren eines 24bitBildes in ein Palettenbild
Abb. 5-3: Wahl der transparenten
Farbe beim GIF-Export
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
PNG – das Format für Bilder mit Fotocharakter und Transparenzen
Merkmale:
•
vereinigt die Vorteile von JPG und GIF: es unterstützt 1 bit, 8bit Graustufen, 8bit
Farbe (PNG-8) sowie 24 bit RGB Farbtiefe (PNG-24) und unterstützt
Transparenzen,
•
es sind 8bit-Transparenzen möglich, d.h. es gibt 256 Abstufungen zwischen
sichtbar und unsichtbar, damit können z.B. Bilder mit weichen Schlagschatten
unabhängig vom Hintergrund erstellt werden; die Transparenz wird im
Alphakanal gespeichert
•
das Speichern der Bilder im CMYK-Modus ist nicht möglich
•
verlustfreie Komprimierung, liefert deshalb bei vergleichbarer Qualität etwas
größere Dateien als JPG
•
Streaming-fähig mit progressivem Bildaufbau
•
EXIF- und IPTC-Daten sind nicht speicherbar.
BMP – das Windows- Standardformat
Merkmale:
•
unterstützt Farbtiefen von 1 bit, 4bit, 8 bit Grau, 8bit Farbe oder 24 bit RGB
•
kann von nahezu allen Programmen gelesen werden
•
das Speichern der Bilder im CMYK-Modus ist nicht möglich
•
wird häufig als Austauschformat zwischen Windowsprogrammen genutzt,
•
unkomprimiertes Format - Qualität mit TIF vergleichbar
•
kann Transparenzen speichern
Die wichtigsten Merkmale der Pixelspeicherformate sind in Tabelle 2
zusammengefaßt:
Tabelle 2: Vergleich der wichtigsten Pixelspeicherformate
24 bit 8bit
8bit
1bit 32bit speichert CM* EXIF +
IPTC
RGB Farbe Grau (SW) CMYK Transparenzen
TIF
X
X
X
X
X
-
BMP
X
X
X
X
-
JPG
X
-
X
-
X
-
GIF
-
X
X
X
-
X
(1bit)
PNG
X
X
X
X
-
X
(8 bit)
Komprimierung
Anwendung
X
X
Keine oder
LZW
(verlustfrei)
Hochwertige Bildbearbeitung, Schwarz-WeißDarstellungen wie z.B. CAD-Zeichnungen,
Basis für Metigo Map
-
-
keine
häufiges Exportformat von bilderzeugenden
Applikationen unter Windows
x
X
Verlustbehaft Digitale Fotografie, Internet, Bilder mit
et (JPEG)
Farbverläufen oder Flächenfüllung
-
-
Verlustfrei
(LZW)
Grafiken mit wenig Farben, aber klaren
Konturen, ohne Farbverläufe, z.B. Logos,
Cliparts, Diagramme, IInternet (auch
animierte GIFs)
-
-
Verlustfrei
(LZW)
Bilder mit Farbverläufen und/oder
Transparenzen, Internet, resourcensparende
Speicherung ohne Qualitätsverlust
* CM – unterstützt Farbmanagement, speichert Farbprofile
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Zwei Formate, die ausschließlich im Zusammenhang mit der Digitalfotografie von
Bedeutung sind, sollen zum Schluß Erwähnung finden:
RAW – das digitale Fotonegativ
Merkmale:
•
RAW-Daten sind die Rohdaten eines Digitalfotos, die vom Sensor der
Digitalkamera ohne jegliche Interpretation und Kompression erfaßt werden
•
Zur Zeit produziert noch jede Digitalkamera ihr eigenes RAW-Format, bei Canon
ist es *.CR2
•
RAW-Bilder enthalten eine reine Graustufeninformation, die meist mit mehr als
8bit Farbtiefe erfaßt wird (z.Z. sind bis zu 16 bit möglich),
•
es handelt sich um ein quasi „unentwickeltes“ Bild, das von den meisten
Applikationen nicht gelesen werden kann. Das Bild muß erst im RAW-Konverter
entwickelt werden und wird danach in ein RGB-Bild mit Standard-Farbtiefe von
8 bit pro Farbkanal umgewandelt, damit es weiterverwendet werden kann
•
Kameraeinstellungen wie z.B. Weißabgleich, Kontraststeuerung und
Farbverhalten werden nicht der Interpretation der Kamera überlassen, sondern
erst im RAW-Konverter bei der Bildberechnung berücksichtigt
Zu Vorzügen und Nachteilen des Formats, das ausschließlich bei Digitalkameras
zum Einsatz kommt, siehe Kapitel 6.1.
DNG – ein Austauschformat für RAW-Bilder
Merkmale:
•
DNG ist ein Speicherformat, das kameraunabhängig die original RAW-Daten
abspeichert,
•
Es läßt Farbtiefen von bis zu 16bit pro Kanal, also 48bit RGB zu.
•
Wurde von Adobe als plattformunabhängiges Austauschformat für KameraRohdaten entwickelt, ist allerdings noch nicht etabliert.
5.2
Komprimierungsverfahren für Pixelbilder
Um den enormen Speicherumfang von Pixelbildern zu reduzieren kommen
verschiedene Komprimierungsverfahren zum Einsatz: verlustfreie und
verlustbehaftete.
Von der Komprimierungsart hängt die Größe einer Datei auf der Festplatte – nicht
aber im Arbeitsspeicher – ab. Wenn eine Datei bei der Sicherung komprimiert wurde,
benötigt sie nach dem Öffnen in der Bildbearbeitung mehr Speicher als von ihrer
Dateigröße her erwartet. Die Arbeitsspeicherbelegung entspricht ungefähr der Größe
einer unkomprimierten TIFF-Datei.
Komprimierte Bilder benötigen beim Öffnen und Importieren deutlich mehr Zeit als
unkomprimierte Dateien, eine Kompression ist daher meist nur zur Archivierung oder
Datenübertragung sinnvoll. (vgl. [24])
LZW - Komprimierung (verlustfrei)
Das LZW-Verfahren ist nach seinen Entwicklern Lempel-Ziv und Welch benannt.
•
Die Anzahl nebeneinander liegender Pixel gleicher Farbinformation werden
zusammengefaßt. Die Farbwerte der Pixel bleiben dabei unangetastet (Abb.5-4).
•
Findet bei den Speicherformaten TIF, GIF und PDF Anwendung.
Seite 31 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
„Die Kompressionsrate hängt vom aktuellen Tonwertumfang oder Detailreichtum
des Bildes ab. Eine monchrome Fläche läßt sich auf eine verschwindend kleine
Dateigröße komprimieren, während eine fotografische Aufnahme ein wesentlich
geringere Kompressionsrate erzielt“ ([24])
•
Einige Programme, die unkomprimierte TIFF-Bilder problemlos öffnen, erkennen
LZW-komprimierte TIFF-Bilder nicht.
•
Die Komprimierung erfolgt während des Speichervorgangs automatisch und
kann in der Regel nicht beeinflußt werden(vgl. [2])
BETAVERSION
4
3
2
Abb. 5-4: LZW-Komprimierung [2]
JPEG-Komprimierung (verlustbehaftet)
Die JPEG-Komprimierung wurde speziell für fotograische Bilder entwickelt, um die
Dateigröße wesentlich reduzieren zu können, ohne den Gesamteindruck eines Bildes
zu schmälern.
•
•
Die Komprimierung erkennt die farbliche Verwandtschaft von benachbarten
Farbtönen und fasst diese zu einem (neuen) Farbton zusammen, d.h. sie
verändert die ursprünglich vorhandene Farbinformation! Der JPEGAlgorithmus bildet Blöcke von 8 mal 8 Pixeln und ändert die Farben
der Pixel so, daß möglichst viele gleiche Pixelmuster entstehen.
Die JPEG-Komprimierung kann gesteuert werden, ist aber immer
verlustbehaftet und irreversibel, das heißt, ein dekomprimiertes, also erneut
geöffnetes JPEG-Bild ist nicht mehr mit dem ursprünglichen Bild identisch (Abb.
5-5, vgl. [24]).
•
Jedes Öffnen und erneute Speichern eines JPG-Bildes hat eine erneute
Komprimierung zur Folge.
•
Die JPEG-Komprimierung wird hauptsächlich in dem Speicherformat JPG
angewendet, steht aber auch beim Speichern im TIF- oder EPS-Format zur
Verfügung.
Nach 1. Speichervorgang:
Nach 2. Speichervorgang:
Abb. 5-5: JPEG-Komprimierung [2]
Um die Qualität eines JPG-Bildes zu bewahren, sollte man
•
wiederholtes Speichern vermeiden, insbesondere dann, wenn das Bild aus einer
unbekannten Quelle stammt und nicht bekannt ist, was an dem Bild schon
manipuliert wurde,
•
bei notwendiger Bildbearbeitung sofort das geöffnete Bild und alle
Zwischenstände der Bearbeitung im TIF-Format speichern, um die aktuelle
Farbinformation zu erhalten
•
immer mit dem niedrigsten Komprimierungsgrad speichern, höhere
Komprimierungsstufen führen zwar zu sehr kleinen Dateien, aber zu einem
größeren Farb- und Detailverlust - die Qualität eines hochaufgelösten Bildes
kann man durch eine starke Komprimierung leicht zunichte machen
•
für den Speichervorgang möglichst ein Programm verwenden, mit dem die
Komprimierung gesteuert werden kann, idealerweise visuell -bei starker
Vergrößerung werden in Bildteilen mit wenig Zeichnung die sogenannten
Artefakte sichtbar; sehr gut steuerbar ist der JPEG-Export in Corel Draw und
Corel Photo-Paint (Abb. 5-6)
•
das bestmögliche Programm verwenden, da die Farbinterpretation bei der
Komprimierung programmabhängig ist
Abb. 5-6: Festlegung der JPGKomprimierung in Corel PhotoPaint
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Alternativen zu JPG
In der Digitalfotografie hat sich JPG als Standardformat etabliert. Nur bei
hochwertigen Kameras gibt es die Möglichkeit, alternativ im TIF- oder im
kameraeigenen RAW-Format abzuspeichern (siehe Kapitel 6.1).
Steht zum Speichern nur das JPG-Format zur Verfügung, sollte man mit der
geringsten Komprimierung fotografieren, um die bestmögliche Bildqualität zu
erreichen.
Abb. 5-7: Grafik als JPG gespeichert
Ein durch Scannen selbsterzeugtes Bild, bei dem klar ist, daß es nachbearbeitet
werden muß, sollte man – bei einer Farbtiefe von 24bit RGB oder 8bit Graustufen zunächst als TIF abspeichern und erst nach der Bildbearbeitung in einem geeigneten
Format archivieren (siehe auch Kapitel 6.2).
Bei Bildern mit scharfen Kanten, reinen Schwarz-Weiß-Darstellungen, mit
wenigen klaren Farben ohne Farbverläufe (Konstruktionszeichnungen, Text,
Grafiken, Diagramm, Logos u.ä.) sollte man JPG als Speicherformat vermeiden. Da
das Format nur 8bit Graustufen und 24bit Farbe speichern kann, erfolgt bei der
Komprimierung unweigerlich eine Neuinterpretation der Bildinformation und die
Umwandlung in ein Graustufenbild mit 8bit oder Farbbild mit 24bit Farbtiefe. Zuvor
scharfe Kanten fransen aus und wirken dadurch unsauber . Nebenstehendes
Beispiel zeigt eine Vektorgrafik, die einmal als JPG (Abb. 5-7) und einmal als PNG-8
abgespeichert (Abb. 5-8) wurde.
5.3
Abb. 5-8: Grafik als PNG gespeichert
Speicherformate für Vektorgrafiken
WMF
•
Metadatenformat von Windows,
•
unterstützt 24bit RGB Farben,
•
Standardformat für Vektorgrafiken (Abbildung oben), speichert aber auch
Pixelinformation
EMF
•
Metadatenformat, Weiterentwicklung von WMF,
•
Farbverläufe, Musterfüllungen und Sonderzeichen in Texten werden besser als
bei WMF wiedergegeben
EPS
•
Metadatenformat, Standard-Austauschformat von Photoshop,
•
Wird im professionellen Layoutbereich verwendet, da farbtreue Ausgabe
gewährleistert ist (> unterstützt Farbmanagement, speichert Farbprofile)
•
Beim Speichern eines „CMYK-Bildes als EPS-Datei, werden hieraus … 5
Dateien berechnet. Man erhält ein Mainfile im TIFF- oder PICT-Format, worin …
eine Vorschau des gesamten bildes vorliegt. Die Feindaten … werden in vier
einzelnen Dateien für die vier Separationen hinterlegt.“ ([25])
•
Ausgabe nur auf postscriptfähigen Geräten möglich, alle anderen stellen nur die
Bildschirmansicht dar.
•
Ist in der Lage, Duplexbilder zu speichern
•
Basisformat für die PDF-Erzeugung mit dem Distiller (PDF-Datei wird kleiner als
bei PDF-Export aus Photoshop)
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
DXF
•
Standard-Austauschformat von AutoCAD-Informationen mit anderen CADProgrammen,
•
unterstützt bis zu 256 Farben
SVG
•
Scalable Vector Graphics (SVG, deutsch: Skalierbare Vektorgrafiken) ist ein
Standard zur Beschreibung zweidimensionaler Vektorgrafiken in der XMLSyntax.
•
SVG wurde 2001 vom W3C als Empfehlung veröffentlicht und ein Großteil des
Sprachumfangs kann von den meistverwendeten Webbrowsern, mit Ausnahme
des Internet Explorer, von Haus aus dargestellt werden.
•
Beim Internet Explorer ist die Darstellung durch ein Plug-in wie den SVG-Viewer
von Adobe möglich (Abb. 5-9).
•
Alle grafischen Objekte in SVG bauen auf einfachen grafischen Primitiven auf.
Komplexere Objekte sind dabei aus mehreren einfachen Objekten
zusammengesetzt
•
SVG unterstützt drei grundsätzlich unterschiedliche Typen von Elementen:
•
−
Vektorgrafiken, aufgebaut aus grafischen Primitiven,
−
Rastergrafiken, also z.B. gewöhnliche Windows Bitmap-Bilder, die extern
eingebunden werden können und
−
Text in einer bestimmten Schriftart, die dem Render-Programm zur
Verfügung stehen muss.
Abb. 5-9: SVG-Grafik im Internet
Viele Desktop-Umgebungen benutzen zunehmend SVG unter anderem als
Format für Programmsymbole, Hintergrundbilder, Mauszeiger, weil sich SVG
ohne Qualitätsverluste frei skalieren lässt.
Programme, mit denen man SVG-Dateien erstellen und anzeigen kann, sind u.a.
Corel Draw, MS Visio, Adobe Illustrator, OpenOffice.org (vgl. [19])
5.4
Metadaten
Beim Speichern in bestimmten Formaten (vgl. Tabelle 2) ist es möglich, die in einer
Bilddatei neben den Bilddaten enthaltenen Metadaten zu speichern. Diese
Metadaten (Abb. 5-10) sind
•
die Bild- und Dateieigenschaften,
•
die EXIF- und
•
die IPTC-Daten.
Die Metadaten liefern nützliche Informationen über die Bildeigenschaften für eine
gezielte Weitergabe und Bearbeitung der Bilddaten, erleichtern die Interpretation,
Zuordnung und Archivierung der Bilder und können im Fall von digitalen Fotografien
bei der Analyse der Aufnahmen hilfreich sein.
Bild- und Dateieigenschaften
Als Bild- und Dateieigenschaften können gespeichert werden:
•
Dateiname,
•
Speicherformat,
•
Erstellungsdatum,
Seite 34 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Änderungsdatum,
•
Benötigter Festplattenspeicher,
•
Benötigter Arbeitsspeicher
•
Pixelzahl,
•
Auflösung,
•
Farbtiefe oder Anzahl der Farben,
•
Farbmodus,
•
Farbprofil
BETAVERSION
EXIF und IPTC sind zwei Standards, die für das Beschriften von Bildern gelten. Sie
werden von nahezu allen Kamera-, Scanner- und Softwareherstellern unterstützt und
von den meisten Bildbearbeitungsprogrammen (Abb. 5-11) gelesen.
EXIF-Daten:
•
Sind Geräteangaben, die mit dem Bild gespeichert werden, sie entstehen in
jeder Digitalkamera (Abb. 5-11 und Abb. 6-1), aber auch beim Scannen.
Art und Umfang der Daten, die in der Bilddatei abgespeichert werden, definiert
der Gerätehersteller. Welche Informationen angezeigt werden, ist vom
verwendeten Programm abhängig.
•
Es sind dies: technische Zusatzinformationen über die Aufnahmesituation wie
Modellbezeichnung der kamera, Brennweite, Belichtung, Modus der
Belichtungsmessung, Blitzlichteinsatz, Aufnahmemodus (Motivprogramm), ISOEmpfindlichkeit, Weißabgleich (für die Verarbeitung von RAW-Daten besonders
wichtig) sowie das Farbprofil.
•
Art und Umfang der Daten sind vom Gerät abhängig
•
Die Daten können nicht editiert werden
•
Sie können aber bei erneutem Speichern nach der Bildbearbeitung verloren
gehen, deshalb sollte darauf geachtet werden, daß die Bildbearbeitung die
Daten erhält und nicht beim Speichern aus dem Bild entfernt.
Abb. 5-10: Anzeige der Metadaten in
IrfanView
IPTC-Daten:
•
liefern Informationen zum Bildinhalt und müssen vollständig vom Nutzer erstellt
werden
•
Copyright, Bildbeschreibung, Aufnahmeort, Gegenstand, Besonderheiten des
Bildes, Name und eMail-Adresse des Fotografen usw. können jedem Bild
zugeordnet werden
•
Die Bild-Browser Adobe Bridge und Cumulus (siehe Kapitel 11) sowie spezielle
„IPTC writer“ ermöglichen das halbautomatische Ausfüllen von IPTC-Feldern für
größere Bildmengen.
Abb. 5-11: EXIF-Daten eines
Digitalfotos enthalten
Angaben zur Auflösung
Seite 35 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
5.5
BETAVERSION
Die Sonderstellung des PDF
5.5.1 Charakteristik von PDF
PostScript – die Basis von PDF
PostScript ist eine Seitenbeschreibungssprache zur Darstellung von Text, Grafik und
Bildern in einem Layout. Bis auf die Pixelbilder werden alle Elemente rein
mathematisch (also vektoriell) definiert und sind deshalb auflösungsunabhängig von
hoher Qualität.
Erst bei der Druckausgabe einer PostScript-Datei werden die Vektorinformationen
(Text und Grafik) dem Auflösungsvermögen des Ausgabegerätes entsprechend
aufgerastert, Pixelbilder werden in der vorliegenden Auflösung gedruckt.
Mit PostScript-Befehlen lassen sich auch Schriften erstellen, deren Buchstaben
ebenfalls nur mathematisch definiert und damit auflösungsunabhängig sind. Zum
Drucken der Zeichen muß das Betriebssystem oder das Ausgabegerät PostScript
unterstützen. (vgl. [11])
Eigenschaften des PDF-Formats
•
PDF ist ein auf der Basis von PostScript entwickeltes Metadatenformat, es kann
also gleichzeitig Vektor-und Pixelinformation speichern kann
•
Das Format eignet sich besonders gut zum plattformübergreifenden Austausch
von Dokumenten unter Beibehaltung aller Gestaltungselemente , was unter
anderem durch die Einbettung der Schriften möglich ist
•
Der Speichervorgang im PDF bietet Komprimierungsmöglichkeiten für Bilder und
Schriften, wobei alle vektorielle Information unberührt bleibt und die Qualität
(Auflösung) der Pixelinformation zweckgebunden reduziert werden kann.
•
PDF hat sich als Standardformat zum Datenaustausch zwischen Applikationen
aller Art und zwischen unterschiedlichen Rechnerplattformen, in der
Druckvorstufe und im Internet etabliert (vgl. [11])
Einsatzmöglichkeiten von PDF
Das Format wurde vom Softwarehersteller Adobe entwickelt. Über das kostenlos im
Internet zur Verfügung gestellte Programm Adobe Reader ist praktisch jeder
Computeranwender in der Lage PDF-Dateien zu lesen, sofern sie nicht vom Urheber
mit einem Paßwortschutz versehen worden sind.
Mit dem kostenpflichtigen Adobe Acrobat Professionell 7 (APP 7) können die
Möglichkeiten des Formats, die weit über die uneingeschränkte Lesbarkeit
hinausgehen, genutzt werden.
Im PDF- Format kann man
•
Dokumente beliebiger Herkunft und beliebigen Inhalts (Texte, Grafiken, Fotos,
CAD-Zeichnungen, Diashows u.v.a.) für jedermann lesbar machen
•
durch Paßwortvergabe die Druck- Kopier- und Änderungsrechte einschränken
•
bei Weitergabe des Dokuments die Bildqualität (und damit die Speichergröße)
dem Verwendungszweck anpassen
•
mit mehreren Beteiligten an einem Dokument arbeiten und mit Kommentaren
versehen
•
Daten aus unterschiedlichen Programmen in einem PDF-Dokument
zusammenführen
•
Dokumente mit Navigationsfunktionen versehen (siehe Kapitel 5.5.3)
Seite 36 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Formulare erstellen
•
Im Bild messen
•
Diashows erstellen, mit Musik unterlegen und abspielen
•
Dokumente für den hochwertigen Druck vorbereiten (siehe Kapitel 13)
BETAVERSION
5.5.2 Erzeugung von PDF-Dateien mit Adobe Acrobat
Professional
(Release 7.0)
Die komfortabelste und sicherste Möglichkeit, PDF-Dokumente zu erzeugen, stellt
der PDF-Maker von Adobe dar: Adobe Acrobat Professional (APP 7).
Adobe Acrobat Professional unter Windows XP
Nach der Installation des Programms sind folgende Möglichkeiten der PDFErzeugung gegeben:
•
In jeder Windows-Applikation steht im Druckmenü derTreiber ADOBE PDF zur
Verfügung. So kann durch Ausführen der Druckfunktion ein PDF-Dokument
erzeugt werden.
•
Es kann im Windows Explorer auf die Konvertierungsfunktion zugegriffen
werden. So können schnell und bequem mehrere Dateien, auch
unterschiedlichen Formats in PDF umgewandelt werden.
•
In den Programmen von MS Office wird ein Menü mit Funktionen zum
Generieren von PDF-Dokumenten eingebunden.
Festlegen der PDF-Qualität
Beim Festlegen der Konvertierungseinstellungen wird immer auf dasselbe Menü von Abb. 5-12: Einstellung der
Dokumenteigenschaften bei
APP 7 zurückgegriffen (Abb. 5-12). Von den hier getroffenen Festlegungen hängt
APP 7
die Qualität der Pixelbilder im PDF-Dokument ab. Die Qualitätseinstellungen wirken
sich unmittelbar auf die Speichergröße aus. Deshalb muß sorgfältig erwogen werden,
für welchen Verwendungszweck die PDF-Datei bestimmt ist.
Bevor die wichtigsten vordefinierten Einstellungsvarianten kurz beschrieben werden,
sei nochmals deutlich darauf hingewiesen, daß die Qualitätseinstellungen keinerlei
Einfluß auf die Texte und Vektorgrafiken haben. Sie bleiben hiervon völlig unberührt.
Allerdings sollte die Option SCHRIFTEN NICHT AN ADOBE PDF SENDEN (standardmäßig
aktiviert) ausgeschaltet werden, falls ausgefallene Schriftarten verwendet wurden,
oder einfach, um sicher zu gehen, daß die Schrift im PDF-Dokument auf dem
Computer des Anwenders genau so aussieht wie in der Quelldatei. Dann wird der
verwendete Schriftfont in die Datei eingebettet. Der Speicherumfang erhöht sich
dadurch nur unwesentlich.
Adobe PDF-Einstellungen Standard (Abb. 5-13)
•
Diese Option ist ein guter Kompromiß zwischen Bildqualität und Dateigröße - für
die meisten Zwecke ausreichend
•
Die Pixelbilder werden in guter mittlerer Qualität erzeugt
Adobe PDF-Einstellungen Kleinste Dateigröße
•
Abb. 5-13: Bildqualität Standard
Diese Option sollte gewählt werden, wenn das Dokument per Email oder
Download im Internet weitergegeben werden und deshalb möglichst wenig
Speicherplatz beanspruchen soll.
Seite 37 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
BETAVERSION
Alle Pixelbilder werden unter Berücksichtigung der definierten Grenzwerte (vgl.
Abb. 5-13) in geringerer Auflösung abgespeichert.
Adobe PDF-Einstellungen Qualitativ hochwertiger Druck:
•
Diese Option ist für eine Ausgabe auf Laserdruckern optimal.
•
Die Bildqualität ist hoch, die Dateigröße dementsprechend auch.
•
Die Farben werden unangetastet an die PDF-Datei weitergegeben und erst im
Drucker interpretiert, ideale Variante für die Ausgabe auf PostScript-Druckern.
Adobe PDF-Einstellungen Druckausgabequalität
•
Diese Option sollte gewählt werden, wenn eine Datei für den hochwertigen
Offsetdruck vorbereitet werden soll.
•
Die Pixelbilder werden in hoher Auflösung weitergegeben.
•
Die Farbprofile der Bilder werden gelesen. Sämtliche RGB-Farben werden in
den CMYK-Modus umgerechnet.
•
Diese Option sollte nur benutzen, wer sich mit Farbmanagement (Kapitel 13)
auskennt.
Konvertierung in einer beliebigen Windows-Applikation
•
Ausführen der Druckfunktion:
M DATEI > DRUCKEN > Treiber: Adobe PDF wählen
•
PDF-Stil (Dokumenteigenschaften) festlegen:
unter Eigenschaften > Adobe PDF-Einstellungen > Standardeinstellungen:
Auflösung der Pixelbilder, Einbetten der Schriften, Komprimierungstyp für Bilder,
Sicherheitseinstellungen u.a.
Egal, in welchem Programm man sich befindet, es wird immer auf dasselbe
Einstellungsmenü von APP 7 zugegriffen (Abb. 5-12).
•
Seitenformat einstellen:
benutzerdefinierte Größen werden eingestellt unter LAYOUT > ERWEITERT:
Papiergröße: Benutzerdefinierte Seitengröße für PostScript (Abb. 5-14)
Bei der Festlegung der Dokumentgröße ist zu bedenken, daß beim späteren
Drucken der PDF-Datei keine beliebige Skalierung möglich ist. Es kann nur an
eine neu zu definierende Seitengröße angepaßt oder in Dokumentgröße
gedruckt werden.
Abb. 5-14: Benutzerdefinierte
Seitengröße einstellen
Das PDF-Dokument wird im Regelfall sofort angezeigt, da die Option Adobe PDFErgebnisse anzeigen (Abb. 5-12) standardmäßig aktiviert ist.
Mehrere Dokumente mit dem Windows-Explorer zusammenführen
Im Windows-Explorer können schnell und bequem mehrere Dokumente in einem
Arbeitsschritt in das PDF-Format umgewandelt werden(Abb. 5-15). Die Dokumente
können aus unterschiedlichen Quellen stammen, d.h. es können verschiedene
Speicherformate konvertiert werden. Auch Bilddateien können so behandelt
werden.
Hierbei werden die Konvertierungseinstellungen wirksam, die in APP 7 festgelegt
wurden.
Alle Dokumente markieren > rMT:
> mit der Funktion IN ADOBE PDF KONVERTIEREN
wird jede markierte Datei in eine einzelne PDF-Datei gleichen Namens
umgewandelt
Abb. 5-15: PDF-Konvertierung im
Windows-Explorer
> mit der Funktion IN ADOBE ACROBAT ZUSAMMENFÜHREN
können mehrere Dokumente in einem PDF-Dokument zusammengefaßt werden.
Seite 38 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Die Funktion ist auch auf Dokumente anwendbar, die bereits im PDF-Format
vorliegen.
>> Es öffnet sich Adobe Acrobat Professional.
> Die Liste der Dokumente kann neu sortiert werden.
> Unterschiedliche Seitenformate und Orientierungen bleiben erhalten.
5.5.3 PDF-Konvertierung von strukturierten Word-Dokumenten
Bei umfangreichen Textdokumenten wie Publikationen, Skripten, Beleg- oder
Abschlußarbeiten wird der Inhalt üblicherweise mit Hilfe von Überschriften
strukturiert, mit Fußnoten und Querverweisen versehen. Nutzt man für die
Formatierung der Überschriften Formatvorlagen, so kann das Inhaltsverzeichnis
automatisch daraus generiert werden.
Beim Umwandeln ins PDF können die Formatierungselemente genutzt werden,
um Hyperlinks zu erzeugen, wenn APP7 zur Verfügung steht.
Dabei muß die Menüfunktion benutzt werden:
M ADOBE PDF > KONVERTIERUNGSEINSTELLUNGEN ÄNDERN (Abb. 5-16)
> Unter EINSTELLUNGEN > ERWEITERTE EINSTELLUNGEN öffnet sich das
Einstellungsfenster von APP 7 (Abb. 5-12), in dem die Qualität der Bilder und die
Art der Farbausgabe definiert werden können.
Abb. 5-16: Konvertierungseinstellungen in
Word
M ADOBE PDF > IN ADOBE PDF KONVERTIEREN
>> Bei Wahl der entsprechenden Optionen in den Konvertierungseinstellungen,
die standardmäßig aktiviert sind, werden
−
die Überschriften automatisch in Lesezeichen umgewandelt, die mit den
Überschriften im Text verlinkt sind,
−
Querverweise und Inhaltsverzeichnisse in Verknüpfungen konvertiert,
−
Fuß- und Endnotenverknüpfungen konvertiert.
Wandelt man das Dokument mittels Druckfunktion M DATEI > DRUCKEN: Treiber:
Adobe PDF um, so werden weder Lesezeichen noch Hyperlinks erzeugt. Dafür
können aber einzelne Seiten konvertiert werden, was mit der Menüfunktion nicht
möglich ist.
Abb. 5-17: Festlegung der PDFEigenschaften bei PDF XChange
5.5.4 Andere PDF-Maker
PDF XChange 3.0
•
PDF XChange stellt eine gute Alternative zu APP7 dar.
•
Bietet ähnlich umfangreiche Einstellmöglichkeiten an wie APP 7 (Abb. 5-17)
•
Eine interessante, in APP 7 nicht vorhandene Option ist das Generieren eines
Wasserzeichens (Abb. 5-18)
•
Wird Vektorinformation in einem PDF-Dokument gespeichert, entstehen deutlich
weniger Elemente als mit APP 7
•
Die Demo-Version erzeugt in den oberen Ecken des Dokument gelbe Icons. Die
Datei ist aber mit Corel Draw lesbar, so daß die Icons dort entfernt werden
können.
Abb. 5-18: Definition eines
Wasserzeichens
Seite 39 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
6
BETAVERSION
Beschaffung von Bildmaterial
Ausgangspunkt digitaler Bildbearbeitung ist entweder die eigene kreative Arbeit am
Rechner, die
−
in Grafik- und CAD-Programmen wie Corel Draw, Visio, AutoCAD, Allplan u.a.
Vektorgrafiken und
−
in Bildbearbeitungsprogrammen wie Corel Photo-Paint oder Photoshop Pixelbilder erzeugt,
oder die Beschaffung von Bildern durch
−
das Fotografieren mit der digitalen Kamera
−
das Scannen von Fotos, Diapositiven oder Negativen bzw. von Druckvorlagen
beliebiger Art
−
das Exportieren aus Applikationen, die Bilder erzeugen, aber keine Bildbearbeitungsprogramme sind
−
das Extrahieren von Bildmaterial aus Dokumenten
−
das Herunterladen von Bildern aus dem Internet oder
−
das Erzeugen von Bildschirmabzügen (Screenshots), wenn alle anderen Methoden versagen oder Programmfunktionalitäten dokumentiert werden sollen
Ganz gleich, welche Methode zum Einsatz kommt, entscheidend für die optimale
Qualität des erzeugten Bildes ist die gezielte Beeinflussung der Bildeigenschaften
(Kapitel 4) schon bei der Entstehung und die Wahl des richtigen Speicherformats
(Kapitel 5).
Wichtiger Hinweis:
Es ist zu beachten, dass das mit einer Digitalkamera, mit einem Scanner oder auf
andere Weise beschaffte digitalisierte Bildmaterial möglicherweise dem
Urheberrechtsschutz unterliegt und die nicht-autorisierte Verwendung, Bearbeitung,
Verbreitung oder Veröffentlichung solchen Materials strafbar sein oder zivilrechtliche
Ansprüche auf Unterlassen und/oder Schadensersatz nach sich ziehen kann.
Informationen zum Urheberrecht findet man unter:
www.gesetze-im-internet.de/urhg/index.html
www.leitfaden-multimediarecht.de
6.1
Digitale Fotografie
6.1.1 Möglichkeiten und Grenzen
Auch wenn mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen viele Schwachstellen von
Digitalfotos ausgemerzt werden können, kann man aus einem Foto nicht mehr
Information herausholen als der Fotograf hineingesteckt hat. Man kann nur die
vorhandene Farbinformation einzelner Pixel verstärken, abschwächen oder
verifizieren. Deshalb lohnt es, sich mit den technischen Vorgängen der
Digitalfotografie (Kapitel 3.2) etwas näher zu beschäftigen, um die Möglichkeiten und
Grenzen auszuloten.
Seite 40 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Wieviel Pixel braucht der Mensch?
Die ersten „brauchbaren“ Digitalkameras hatten eine Auflösung von 1600 x 1200px.
Damit waren bereits hochwertige Fotos mit 300dpi Auflösung in der heute üblichen
Standardgröße von 13 x 10 cm möglich.
Was also bringt eine heute übliche Auflösung von 6 – 8 Megapixeln?
•
Mit 8 MP-Kameras sind Bildgrößen von 30 x 20 cm mit bester Qualität und sogar
60 x 40 cm mit noch sehr guter Qualität (hochwertiger Druck vorausgesetzt)
möglich
•
Ausschnittsvergrößerungen in guter Qualität sind möglich
•
Bildnachbearbeitungen bringen um so bessere Ergebnisse je mehr
Ausgangsmaterial (d.h. Pixel) verfügbar ist.
Aber:
•
Der Speicherinhalt wächst rasant an, insbesondere wenn man für beste
Bildqualität die niedrigste Komprimierung einstellt oder im unkomprimierten TIFFormat speichert
•
Der Speichervorgang (genauer. der Bildentstehungsvorgang: Belichten –
Interpolieren – Komprimieren – Speichern dauert entsprechend länger. Das
heißt, um Aufnahmen in kurzen zeitlichen Abständen machen zu können,
braucht man eine schnelle Kamera und schnelle Speicherkarten.
•
Über die Qualität eines Bildes entscheidet vor allem die Menge an Licht, die auf
dem Chip registriert wird. Das heißt, wenn bei unveränderter Chipgröße die
Pixelzahl erhöht wird, kommt auf dem einzelnen Pixel weniger Licht an, die
Qualität des Bildes wird u.U. schlechter statt besser. Aus diesem Grund werden
in Spiegelreflexkameras größere Chips verbaut als in Kompaktkameras.
•
Der Nachbearbeitungsaufwand wächst, weil Bilder gern per eMail oder Web
weitergegeben werden und die Bildgröße dafür wieder reduziert werden muß.
•
Die Bezeichnung „8-Megapixelkamera“ bedeutet, daß der Kamerachip 8
Millionen Pixel enthält. Fotografiert man mit geringerer Auflösung, um
Speicherplatz und Nacharbeit durch späteres Verkleinern zu sparen, so
bedeutet das, daß zur ohnehin notwendigen Interpolation zur Berechnung des
RGB-Bildes noch die Interpolation zur Reduzierung der Pixelzahl hinzukommt.
Das bedeutet eine weitere Beeinträchtigung der Bildqualität.
6.1.2 Speicherformate von Digitalkameras
Für das Speichern digitaler Fotos kommen drei Formate zum Einsatz: JPG,TIF und
RAW (Kapitel 5).
JPG
•
Standardspeicherformat aller digitalen Kameras
•
Da es sich um ein komprimiertes Format handelt und die Komprimierung bereits
in der Kamera erfolgt (vgl. Kapitel 3.2), sollte man stets die höchste
Qualitätsstufe verwenden, um sich die maximale Qualität zu sichern.
TIF
•
Einige Kamerahersteller bieten die Möglichkeit, die Fotos im unkomprimierten,
und damit qualitativ hochwertigen TIF-Format abzuspeichern, wie es für die
qualifizierte Bildnachbearbeitung wünschenswert, und insbesondere für die
Bildentzerrung und die Schadkartierung mit metigo Map notwendig ist.
Seite 41 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Da die pixelweise Berechnung des Bildes in der Kamera erfolgt, entstehen dabei
sehr große Datenmengen und der Speichervorgang dauert entsprechend lange.
•
Die Bilder liegen in 24bit RGB vor und können sofort verwendet werden.
BETAVERSION
RAW – das digitale Negativ
•
Das Speichern der Rohdaten des Kamerasensors ohne jegliche Interpretation
und Kompression wird bei hochwertigen Kameras, insbesondere bei
Spiegelreflexkameras, angeboten.
•
Es handelt sich um die originale Helligkeitsinformation nur eines Farbkanals pro
Pixel, die der Chip erfaßt hat. Daher sind die Dateien bei 8bit Farbtiefe nur ein
Drittel so groß wie das in der Kamera entwickelte, vergleichbare 24bit-TIF-Bild.
Der so gewonnene Speicherplatz wird meist wieder investiert, um die Bilder mit
höherer Farbtiefe (10, 12 oder 16 bit ) zu erzeugen
•
diese Rohbildinformation, muß in dem vom Kamerahersteller mitgelieferten
RAW-Konverter entwickelt und in der Standard-Farbtiefe von 8bit pro Kanal
gespeichert werden, bevor es weiterverwendet werden kann.
•
Kameraeinstellungen wie z.B. Weißabgleich, Kontraststeuerung und
Farbverhalten werden hierbei nicht der Interpretation der Kamera überlassen,
sondern erst im RAW-Konverter bei der Bildberechnung berücksichtigt.
•
Die einzige Kameraeinstellung, die bereits im RAW-Bild verarbeitet wurde, ist die
ISO-Geschwindigkeit, da sie die Signalverstärkung des Kamerachips steuert.
•
Die Daten werden in der Kamera in einem vom Hersteller definierten eigenen
Format gespeichert (bei CANON z.B. *.CR2, Abb. 6-1). Erst im RAW-Konverter
(kameraintern oder später am Rechner) entsteht daraus ein TIF-, JPG- oder
DNG-Bild.
Vorteile:
•
Der Speicherbedarf beträgt nur 1/3 gegenüber einem vergleichbaren TIF-Bild
(gleicher Farbtiefe), da pro Pixel die Farbinformation nur eines Kanals
gespeichert wird
•
der Speichervorgang ist schneller abgeschlossen, da keine Bildberechnung und
keine Komprimierung (wie beim Speichern in JPG) erfolgt
•
Mit der höheren Farbtiefe, können sehr viel mehr Helligkeitsstufen erfaßt werden
Abb. 6-1: Anzeige eines RAW-Bildes in
- bei 16bit sind das 65536 statt 256 im 8bit-Bild - was besonders in den hellen
Adobe Bridge
und dunklen Bildbereichen zu einer feineren Zeichnung führt
•
Die Weißabgleichsinformation wird mit dem RAW-Bild gespeichert, aber erst am
Rechner wirksam, kann demzufolge gezielt zur Qualitätssteuerung genutzt
werden
•
Da jeder Pixel seine Bedeutung kennt (ob er Rot-, Grün- oder Blauinformation
trägt), kann man RAW-Bilder, die im Schwarz-Weiß-Modus fotografiert wurden,
wieder in Farbbilder umwandeln. Mit einem JPG-Bild geht das nicht, da die
vollständige RGB-Farbinformation jedes Pixels bereits in der Kamera berechnet
wird (vgl. Kapitel 3.2).
Nachteile:
•
RAW-Dateien enthalten die Bildinformation sämtlicher Sensorpunkte, eine
Reduzierung der Auflösung ist hier nicht möglich.
•
Es existiert noch kein standardisiertes RAW-Format, man braucht einen
Konverter, um die Bilder zu entwickeln und weiter verarbeiten zu können. Neben
der jeweiligen Herstellersoftware kann auch Photoshop dafür genutzt werden.
Seite 42 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Das Bild ist nicht unmittelbar sichtbar und nutzbar, deshalb kann für die schnelle
Weitergabe und Verarbeitung, mit einem Auslösevorgang parallel zum RAW-Bild
noch ein JPG-Bild erzeugt werden.
•
Als erstes Austauschformat für RAW-Bilder steht DNG -eine Entwicklung von
Adobe - zur Verfügung.
BETAVERSION
Metadaten
Mit jeder Bilddatei, die durch Digitalfotografie entsteht, werden neben den
Dateieigenschaften, besonders wichtig die Bildgröße in Pixel und das Farbprofil,
auch die EXIF- Daten (Abb. 6-1) abgespeichert, die mit nahezu jedem
Bildbearbeitungsprogramm ausgelesen werden können.
Die EXIF-Daten enthalten nützliche Informationen über Kameraeinstellungen wie
Brennweite, Belichtung, Modus der Belichtungsmessung, Blitzlichteinsatz,
Aufnahmemodus (Motivprogramm), ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich.
Art und Umfang der Daten sind vom Kameratyp und Hersteller abhängig, sind aber in
jedem Fall umfangreicher als die beim Scannen erzeugten EXIF-Daten.
IPTC- Informationen (vgl. Kapitel 5.5) können und sollten aus Gründen des
Urheberrechtsschutzes selbst erzeugten Fotografien hinzugefügt werden. Eine
komfortable Plattform hierfür bieten die Archivierungsprogramme Adobe Bridge und
Cumulus (Kapitel 11), insbesondere wenn es um größere Datenmengen geht.
6.2
Scannen
6.2.1 Prinzipielles Vorgehen beim Scannen
Jeder Scanner wird mit spezieller Treiber-Software ausgeliefert, die auf dem Rechner
installiert werden muß, um das Gerät ansprechen zu können. Der Scanvorgang wird
ausgelöst, indem entweder
•
die Scan-Software direkt gestartet wird oder
•
ein Bildbearbeitungsprogramm mit Twain-Schnittstelle (wie z.B. Corel Draw,
Corel Photo-Paint, Photoshop, IrfanView9 gestartet und mit dem Befehl BILD
HOLEN (Corel Photo-Paint) oder IMPORTIEREN (Photoshop) der Scanner
angesprochen wird - diese Methode findet z.B. Anwendung, wenn ein Scanner
in ein Netzwerk eingebunden ist.
Als erstes erfolgt der Vorschau-Scan. Dabei wird in der Regel zunächst der gesamte
Vorlagenbereich abgetastet.
Anhand der – häufig niedrig aufgelösten - Darstellung des Vorschau-Scans am
Monitor werden die Scaneinstellungen und damit die Qualität des gescannten Bildes
festgelegt:
−
Scanmodus,
−
Auflösung,
−
Skalierung und
−
der gewünschte Ausschnitt.
Scanmodus
Der Scanmodus bezeichnet die Art der Vorlage und die gewünschte Farbtiefe. Bei
den Einstellungsmöglichkeiten und der dabei verwendeten Terminologie gibt es
große Unterschiede zwischen den Scanprogrammen. Mitunter werden sehr blumige
Formulierungen (siehe Abb. 6-4) verwendet, die dem Laien die Entscheidung
erleichtern sollen, dem sachkundigen Anwender aber oft keine präzisen Angaben
Seite 43 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
hinsichtlich der zu erwartenden Qualität liefern. Das wird exemplarisch in Kapitel
6.2.2. für verschiedene Scannertypen besprochen. Aus den Einzelbeispielen läßt
sich ableiten, wie mit den Einstellungmöglichkeiten des eigenen Scanners
umzugehen ist.
Scanauflösung
Bei der Wahl der Scanauflösung ist grundsätzlich zwischen der optischen und der
interpolierten Auflösung zu unterscheiden. Nur die maximale optische Auflösung ist
ein verläßliches Maß für die erreichbare Bildqualität, da sie angibt, wie viele
Sensoren zur Abtastung des Bildes zur Verfügung stehen (vgl. Kapitel 3.1).
Deshalb sollte die gewählte Scanauflösung immer ein ganzzahliger Teiler der
maximal möglichen optischen Auflösung sein. Die sinnvollen Werte werden meist in
einem Pulldown-Menü angeboten.
Jede andere Auflösungseinstellung ist prinzipiell möglich, löst aber zwangsläufig
einen Interpolationsprozeß aus, der zu schlechteren Ergebnissen führt. Dieser
Vorgang belastet den Prozessor und verlangsamt den Scan erheblich. Zudem ist
die Änderung der Auflösung in Bildbearbeitungsprogrammen genauso gut
durchführbar, besser zu steuern und führt in der Regel zu besseren Resultaten.
Welche Auflösung im Einzelfall sinnvoll ist, hängt stark von der Vorlage und dem
Verwendungszweck ab:
−
Nach einhelliger Aussage der Fachliteratur sind 300 dpi Scanauflösung bei einer
Vorlage mit Fotocharakter ein guter Richtwert, wenn das Bild in Originalgröße
oder nur geringfügig vergrößert weiterverarbeitet und gedruckt werden soll.
−
Bei Strichvorlagen (z.B. CAD-Zeichnungen), die im Schwarz-Weiß-Modus (1bit)
gescannt werden, sollte man mit deutlichen höheren Auflösungen arbeiten,
600dpi sind angemessen. Dabei wird der erhöhte Speicherbedarf aufgrund der
hohen Auflösung durch die geringe Farbtiefe kompensiert.
Die eingestellte Scanauflösung ist am Monitor nicht erkennbar, daher kann die
Bildqualität erst nach dem Scan in einem Bildbearbeitungsprogramm oder anhand
eines Ausdrucks geprüft werden.
Skalierung
Handelt es sich bei der Vorlage um ein sehr kleines Objekt (z.B. ein Passfoto), kann
es sinnvoll sein, schon vor dem Scannen einen Skalierungsfaktor einzustellen. Der
wird mit der eingestellten Auflösung verrechnet und führt so zu einer höheren
Scanauflösung, denn es gilt
Scanauflösung = Bildauflösung × Skalierungsfaktor.
Den selben Effekt erzielt man, wenn man stattdessen die entsprechend höhere
Auflösung und 100% Skalierung einstellt. Dabei ist das oben gesagte zu bedenken.
Ausschnitt
Vor dem Auslösen des eigentlichen Scanvorgangs sollte mit der Festlegung des zu
scannenden Ausschnitts der Speicherbedarf des Bildes auf das notwendige Maß
begrenzt werden. Dabei ist zu beachten, daß die Vorlagen leicht auf dem
Vorlagentablett verrutschen und deshalb häufig nicht exakt ausgerichtet sind.
Daher empfiehlt es sich,
−
bei Bildern mit Fotocharakter den Ausschnitt geringfügig größer zu wählen als
das Foto selbst,
−
bei Vorlagen mit klarer Randkante, z. B. Konstruktionszeichnungen, diese Kante
und einen kleinen Rand mitzuscannen.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Diese klaren Begrenzungen können genutzt werden, um das Bild geradezurichten.
Photoshop bietet hierfür ein sehr gut funktionierendes Hilfsmittel an (vgl. Kapitel 10),
das in Kombination mit der Stapelverarbeitung sehr effektiv auch für größere
Bildmengen angewendet werden kann.
Bei Vorlagen mit Fotocharakter gibt es noch einen anderen Grund, einen kleinen
Randbereich mit zu scannen. Bei der Analyse der Helligkeitsunterschiede im Bild
wird so bei Vorlagen ohne sehr helle oder sehr dunkle Bereiche vermieden, daß die
Bereiche mit den maximalen Höhen und Tiefen fehlinterpretiert werden.
Speicherformat
Die Wahl des Speicherformats orientiert sich ebenfalls an der Vorlage und dem
späteren Verwendungszweck. Je nachdem welcher Scanmodus eingestellt wurde
und welche Farbtiefe das Bild demzufolge aufweist, stehen unterschiedliche
Speicherformate zur Verfügung. Gute Software bietet Formate, die keinen Sinn
machen, z.B. JPG bei CAD-Zeichnungen oder Palettenbildern mit nur 256 Farben,
erst gar nicht an (Abb. 6-2).
Im Zweifelsfall – wenn unklar ist, ob und wie das Bild nachbearbeitet werden soll und
in welchem Kontext es verwendet wird, ist TIF immer die beste Wahl. Damit werden
die Dateien zwar ziemlich groß, insbesondere bei farbigen Vorlagen, dafür erhält
man aber die pixelgenaue Bildinformation - die beste Grundlage für jede Form der
Weiterverarbeitung.
Abb. 6-2: Speichern eines Palettenbildes
Empfehlungen für typische Anwendungsfälle werden in Anhang 1 gegeben.
6.2.2 Scannerarten
Um die Aussagen im vorigen Kapitel ein wenig transparenter zu machen, werden im
folgenden exemplarisch Scanner unterschiedlichen Typs vorgestellt:
Flachbettscanner (HP ScanJet 5400c)
•
A4 –Flachbettscanner mit einer optischen Auflösung von 2400 dpi
•
Die Standardeinstellung für die Auflösung beträgt 200dpi.
Wird sie unter M Werkzeuge > Auflösung ändern auf einen anderen Wert
gesetzt,erfolgt eine Rückfrage mit dem Hinweis, daß 200dpi für eine gute Qualiät
ausreichend sind.
•
Kann über ein eigenes Scan-Programm oder die Twain-Schnittstelle aus einem
Bildbearbeitungsprogramm angesprochen werden
•
Die wählbaren Speicherformate sind vom Scanmodus abhängig: BMP, gif, jpg,
png, tif (Multipage möglich), TIF-Lzw, PCX, PDF, RTF, HTML, EMF, WMF.
•
Wird als Speicherformat PDF gewählt, so erfolgt unter Mißachtung der
gewählten Scanauflösung eine Speicherung mit sehr niedriger Qualität, dies
geschieht ohne Hinweis oder Rückfrage.
•
Unter M Art der Scan-Ausgabe kann mit der Option Typ automatisch einstellen
erreicht werden, daß auf Basis des Vorschauscans der Vorlagentyp automatisch
erkannt und eingestellt wird. (Abb. 6-3). Wird der Typ manuell geändert, paßt
sich das Vorschaubild sofort an.
•
Ist die Option Typ automatisch einstellen gewählt, kehrt das Programm nach
jedem Scanvorgang wieder in die Standardeinstellungen zurück und versucht,
den Vorlagentyp zu erkennen. Ist die Option nicht gewählt, bleiben die
Einstellungen des letzten Scans erhalten.
•
Abb. 6-3: Automatische
Vorlagenerkennung bei HP
ScanJet 5400c)
Die Scaneinstellungen können unter M Datei > Einstellungen speichern unter
einem eigenen Namen gespeichert und später abgerufen werden.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
•
Folgende Scanmodi (Art der Scan-Ausgabe) sind möglich (Abb. 6-3):
True Color (16,7 Mio. Farben), 256 Farben (Optimierte Palette), 256 Farben
(Web-Palette), Volltonfarbe (16 Farben)Grauskala, S-W-Bitmap, S-W skalierbar,
Editierbarer Text (OCR), Text und Bild
•
Art der Scan-Ausgabe: S-W-Bitmap
>> mögliche Speicherformate sind PDF, RTF und HTML, alle erzeugen eine
Pixelgrafik
•
Art der Scan-Ausgabe: S-W skalierbar
>> es wird automatisch mit 300dpi gescannt (nicht änderbar) und sofort
vektorisiert > es entsteht Vektorinformation, einzig mögliches Speicherformat ist
WMF
•
Art der Scan-Ausgabe: Editierbarer Text (OCR)
>> steht nur für Text ohne Farbe zur Verfügung keine Auflösung einstellbar ,
einziges Speicherformat ist PDF, die Optionen TXT, HTML, RTF produzieren
Fehler
•
Art der Scan-Ausgabe: Text und Bild
> voreingestellte Auflösung 300dpi,
> mehrseitige Dokumente können gescannt werden,> mögliche Formate sind
PDF, HTM, RTF,
> bei Wahl des Formats PDF entsteht ein Dokument mit durchsuchbarem Text
>> Datei in Corel Draw nicht lesbar, in Photoshop lesbar, Bild hat aber nur
100dpi, obwohl es mit 300dpi gescannt wurde
•
Mit der Funktion M Erweitert > Moire-Effekt entfernen kann während des
Scanvorgangs der Moire-Effekt reduziert werden.
Die Option sollte bereits vor dem Start des Vorschauscans gewählt werden, weil
andernfalls der Vorschauscan wiederholt wird.
>> Verlangsamt den Scan erheblich, der Effekt ist kaum sichtbar.
Abb. 6-4: Scanmodi beim
Dokumentenscanner DR7080c
Dokumentenscanner (Canon DR 7080c)
•
A3 – Flachbettscanner mit integrierter OCR-Funktion (Texterkennung)
•
Für schnelles (auch doppelseitiges) Scannen von mehrseitigen Dokumenten
•
Scanmodi (Abb. 6-4):
−
Schwarzweiß,
−
Fehlerdiffusion > erzeugt ein Schwarz-Weiß-Bild,
−
Erweiterte Textverbesserung > erzeugt ein Schwarz-Weiß-Bild
−
256-Stufen-Grau
−
24-Bit-Farbe
•
Die maximale Auflösung beträgt 600 dpi.
•
Wählbare Speicherformate in Abhängigkeit vom gewählten Scanmodus:
JPG, TIF (auch mehrseitig), PDF (mehrseitig, mit und ohne OCRTexterkennung) und BMP;
•
die Speicheroptionen (Komprierungsgrad und –methode) sind für die Formate
JPG, TIF und PDF unter M OPTIONEN einzeln definierbar
•
Umgang mit dem Speicherformat PDF(Abb. 6-5):
Abb. 6-5: PDF-Einstellung beim
> bei Wahl der Speicheroption OCR anwenden wird der Text des Dokuments
Dokumentenscanner
vektoriell gespeichert und ist im Arcrobat Reader für Suchvorgänge lesbar
(damit wird noch nicht in editierbaren Word-Text umgewandelt),
>> die Bilder im Dokument werden nicht als Objekt erkannt und können nur über
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BETAVERSION
die Schnappschuß-Funktion exportiert werden,
> farbiger Hintergrund wirkt blasser (Textpriorität),
Großformatscanner (HP DesignJet Scanner 4200)
•
Bei diesem Gerät handelt sich um einen Einzugsscanner, deshalb ist es
besonders wichtig, daß die Vorlagen keine Beschädigungen aufweisen und
möglichst glatt sind.
•
Der Scan wird über einen eigenen Rechner gesteuert, der auch in ein Netzwerk
integriert werden kann. Die Daten können auf CD/DVD gebrannt oder über USBSchnittstelle ausgegeben werden.
•
Der Einzug nimmt Vorlagen bis zu einer Breite von 42 Zoll und einer Länge von
mehr als 1,5 m an, aber ab ca. 2m wird das Handling problematisch. Nach
vorheriger Einstellung sind auch dickere und steifere Medien möglich.
Problematische Vorlagen (geklebt, eingerissen, stark geknickt u.ä.) können bis
zu einem Format von DIN A2 in eine Folie eingelegt und gescannt werden.
•
Das Gerät kann über das lokale Netzwerk auch als Kopierer genutzt werden, der
Scan wird dann ohne Speichern sofort an den angeschlossenen Plotter
weitergeleitet (Abb. 6-6).
Abb. 6-6: Scansoftware des
Großformatscanners
Scaneinstellungen (Abb. 6-7):
•
Die Scanmodi sind eine Kombination aus Farbcharakter und Vorlagentyp:
Für farbige Vorlagen sind das: Farbe -Foto / Farbe -Karte / Farbe -Broschüre /
Farbe -CAD
•
Bei allen Farb-Modi werden Bilder mit 24bit Farbtiefe erzeugt.
In vielen Fällen ist eine nachträgliche Reduzierung auf 8bit Farbe sinnvoll, um
die Speichermenge zu reduzieren.
•
Für Vorlagen ohne Farbe stehen folgende Scanmodi zur Verfügung:
−
Schwarzweiß -Linie > liefert bei reinen Strichzeichnungen die besten
Resultate
−
Schwarzweiß –Normal
−
Schwarzweiß –Blaupause
−
Schwarzweiß – Sepia
−
Schwarzweiß – SW-Foto
Abb. 6-7: Scaneinstellungen
>> Die letztgenannte Option Schwarzweiß – Foto ist die einzige, die 8bit
Graustufen erzeugt, alle anderen erzeugen 1bit-Bilder.
•
Die Auflösung wird standardmäßig in drei Niveaustufen eingestellt:
Niedrig = 200dpi, Normal = 300 dpi und Hoch = 600dpi, jeder andere Wert kann
manuell eingegeben werden.
•
Mögliche Speicherformate sind in Abhängigkeit vom Scanmodus: TIF, TIFLZW, JPG sowie PDF,.
PDF-Dateien haben gegenüber der vergleichbaren TIF-Datei ein deutlich
geringeres Speichervolumen, sind also komprimiert.
Standardmäßig wird der Scan mit dem DATEINAMEN: Datum-Uhrzeit.Erweiterung
abgespeichert (Abb. 6-7).
Hochwertiger A3-Scanner (Canon CLC 1180)
•
Hochwertiger Flachbettscanner mit Druck- und Kopierfunktion
•
Die Ansteuerung erfolgt über die Twain –Schnittstelle vom externen Rechner
aus einem Bildbearbeitungsprogramm heraus (z.B. aus IrfanView, Corel PhotoPaint, Photoshop): M Datei > Holen/Importieren > Fiery Scan
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BETAVERSION
Vor dem Vorschau-Scan:
•
Vorlagenformat festlegen: Vorabgröße : A4, A3, 11 x 17, US Brief
wenn das Format zu klein gewählt wurde, wird ggf. ein Teil der Vorlage nicht
erkannt
•
Scanmodus einstellen: Vollfarbe (> 24 bit RGB), Graustufen (> 8bit Grau) oder
Schwarzweiß (>1bit)
Nach dem Vorschau-Scan:
•
Auflösung einstellen, die möglichen Auflösungen: 100, 200, 400dpi (Maximum)
sind erst nach dem Vorabscan wählbar
•
Zu scannenden Bildausschnitt wählen: der Mauszeiger verwandelt sich nach
erfolgtem Vorabscan in ein Kreuz > mit gedrückter liMT Rechteck aufziehen.
•
Unter OPTIONEN kann für die Entrasterung zwischen Foto und Offsetdruck oder
Kopie gewählt werden, um den Moire-Effekt zu reduzieren:
bei im Fotolabor entwickelten Bildern sollte die Vorgabe: Foto gewählt werden;
bei allen anderen Druckvorlagen wie z.B. Zeitungen, Büchern u.ä., die im
Offsetdruck entstanden sind, liefert Offsetdruck oder Kopie u.U. die besseren
Ergebnisse.
•
Die Grundeinstellungen: AUFLÖSUNG: 100dpi, SCANMODUS: Vollfarbe,
ENTRASTERUNG: Foto, VORABGRÖßE: US Brief , werden nach Abschluß des
Scanvorgangs immer wieder eingestellt.
•
Nach Abschluß des Scanvorgangs wird das Bild im Bildbearbeitungsprogramm
angezeigt und muß dort gespeichert werden.
Abb. 6-8: Scaneinstellungen beim
CLC 1180
Diascanner (CanoScan 2710)
•
Spezialscanner für Diapositive oder Negative im Format 36 x 24 mm
•
Für gerahmte und ungerahmte Vorlagen geeignet
•
Scanmodi: Farbe, Graustufen
•
Es sollte mit der höchstmöglichen optischen Auflösung gescannt werden, die bei
neueren Fabrikaten bei 2700 dpi und darüber liegt.
•
Da ein Dia ein feinere Oberflächenstruktur aufweist als ein Abzug auf
Fotopapier, erreicht man mit einem Diascan u.U. ein besseres Resultat als mit
dem Scan der Papiervorlage.
Da die Größe eines normalen Dias nur 36 x 24 mm beträgt, ist immer ein
nachträgliches Vergrößern vonnöten. Dabei wird die Pixelzahl konstant gehalten, die
Darstellungsgröße auf ein brauchbares Maß gebracht und damit die Auflösung auf
das übliche Maß von ca. 300 dpi verringert.
6.2.3 Typische Probleme bei gescannten Bildern
Moiré-Effekt beseitigen
Die meisten Vorlagen (Bücher, Zeitschriften, Prospekte, CAD-Zeichnungen u.ä.)
haben einen Druckprozeß durchlaufen (vgl. Kapitel 3.4). Demzufolge ist das zu
scannende Bild mehr oder weniger stark gerastert. Beim Scannen kommt es dann
zur Überlagerung des Druckrasters mit dem Scanraster, was den sogenannten
Moiré-Effekt hervorruft.
Bei Hochglanzfotos oder Dias, die im Fotolabor entwickelt wurden, tritt dieser Effekt
weniger stark in Erscheinung.
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BETAVERSION
Es gibt Scanprogramme, die die Möglichkeit bieten, den Moire-Effekt schon während
des Scanvorgangs herauszurechnen (z.B. HP ScanJet 5400c) oder die Rasterung
der Vorlage durch eine entsprechende Option berücksichtigen (z.B. CLC 1180).
Wenn ein Scanprogramm solche Möglichkeiten nicht bietet oder die Ergebnisse
zweifelhaft sind, kann das Problem mit Bildbearbeitungsprogrammen gelöst werden:
¾
Corel Photo-Paint:
Gaußsche Unschärfe bei Bildern mit Fotocharakter
Intelligente Unschärfe bei Bildern mit grafischem Charakter, also scharfen
Kanten.
¾
Photshop:
Gaußscher Weichzeichner bei Bildern mit Fotocharakter
Selektiver Weichzeichner bei Bildern mit grafischem Charakter
Papierfarbe beseitigen
Erfolgt ein Scan mit einer Farbtiefe höher als 1bit, so wird je nach Güte des Scanners
und Qualität der Vorlage die Papierfarbe und –struktur mehr oder weniger deutlich
abgebildet.
Dieser Effekt kann korrigiert werden
•
Bei Graustufenbildern durch Reduzierung der Farbtiefe auf 1bit
•
Bei farbigen Vorlagen durch
1.
Kontrastverbesserung,
2.
Farbtransparenz
3.
Erzeugen eines ideal weißen Hintergrunds.
Bild gerade ausrichten
Beim Scannen schief aufgelegte Vorlagen können korrigiert werden
¾
In Photoshop
mit M DATEI > AUTOMATISIEREN > FOTOS FREISTELLEN UND GERADE AUSRICHTEN
¾
In Corel Photo-Paint mit der Drehfunktion – ein Winkel von 1 grad genügt meist
schon
Rand beschneiden
Den beim Scannen entstehenden Rand kann man mit der in jedem Programm
vorhandenen Beschneiden-Befehl entfernen oder
¾
In Corel Photo-Paint:
mit M BILD > BESCHNEIDEN > RANDFARBE BESCHNEIDEN
¾
In Photoshop
mit M DATEI > AUTOMATISIEREN > FOTOS FREISTELLEN UND GERADE AUSRICHTEN
6.3
Export aus Applikationen und Dokumenten
6.3.1 Kopieren und Einfügen über die Windows-Zwischenablage
Das Transportieren von Bildinformation mit Kopieren und Einfügen über die
Windows-Zwischenablage von einer Anwendung zur nächsten wird viel praktiziert. Es
ist häufig der schnellste und einfachste Weg zum Ziel und führt in den meisten Fällen
auch zu brauchbaren Ergebnissen.
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BETAVERSION
Wird dieser Weg beschritten, so handelt es sich allerdings bei Quelle oder Ziel oder
beiden häufig um Programme, die zwar Bildinformationen verarbeiten, aber nicht
dafür prädestiniert sind.
Daher hat man keinerlei Kontrolle darüber, was mit dem Bild geschieht: ob und wie
die Bildeigenschaften Größe, Auflösung und Farbtiefe weitergegeben werden, wie
seine Farben vom Zielprogramm interpretiert werden und wie die Information im
Zieldokument gespeichert wird.
Das kann dazu führen, daß nach mehrmaliger „Weitergabe“ die Bildinformation stark
verschlechtert oder sogar verfälscht wiedergegeben wird.
Soll die Bildqualität kontrollierbar bleiben oder ein Bild für wiederholte Verwendung
zur Verfügung stehen, so ist dem Export in eine Bilddatei gegenüber dem Kopieren
über die Zwischenablage der Vorzug zu geben.
Läßt sich der Weg über die Zwischenablage nicht vermeiden, so sollte man
versuchen, die Bildinformation ohne weitere Umwege in einem
Bildbearbeitungsprogramm einzufügen und in eine Datei zu speichern. Corel Draw ist
hierfür sehr gut geeignet, da es alle gängigen Speicherformate zuläßt.
Im folgenden geht es darum, an ausgewählten Programmen mögliche
Exportvorgänge zu beschreiben und die Resultate zu erläutern. Dabei ist die Wahl
der Methode und des Speicherformats häufig auch davon abhängig, wie und in
welcher Applikation das Bild weiter verwendet werden soll.
6.3.2 AutoCAD
(Release 2008)
Bei der Bildinformation, die in AutoCAD entsteht, handelt es sich um Vektorgrafiken.
Wenn es um die Wahl der geeigneten Exportmethode geht, so sind drei
Darstellungsarten zu unterscheiden:
•
2D-Strichgrafik, ohne Flächenfüllung
•
2D-Grafik mit farbiger Flächenfüllung
•
3D-Modell
2D-Strichgrafik, ohne Flächenfüllung
Exportieren im WMF-Format
Abb. 6-9: WMF-Grafik aus AutoCAD, die
im Word-Dokument mit Füllung
und Rand versehen wurde
M DATEI > EXPORTIEREN: Speicherformat WMF wählen > Objekte wählen
•
Liefert wieder eine vektorielle Information (Abb. 6-9)
•
Bildqualität ist sehr gut, entspricht dem Original, Schrift kann geringfügig
abweichen
•
WMF-Datei kann in Corel Draw importiert und die einzelnen Elemente bearbeitet
werden (z.B. Elemente löschen, verschieben oder ergänzen, Strichstärken und
Linienfarben ändern)
•
WMF-Datei kann in Word und PowerPoint eingelesen werden , kann mit
Flächenfüllung und Rand versehen sowie beschnitten und skaliert werden
(Abb. 6-9)
•
Auch in InDesign ist die Grafik plazierbar, die einzelnen Elemente können aber
nicht bearbeitet werden.
Speichern als DXF-Format
•
Standardexportformat von AUTOCAD, auf Versionsnummer achten
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•
Ohne Abfrage wird das gesamte Dokument gespeichert, falls Objekte
ausgewählt wurden, wird die Datei in Corel nicht gelesen
•
Sinnvolle Alternative zu WMF, wenn Import in Corel Draw beabsichtigt ist:
BETAVERSION
Verwendung in Corel Draw:
•
Zeicheneinheit in Autocad wird abgefragt, sollte bekannt sein, um den Maßstab
zu erhalten, Option KNOTEN AUTOM. REDUZIEREN aktivieren
•
AutoCAD-Layer werden zu Ebenen
•
Bild wird automatisch invertiert, wenn in AutoCAD auf dunklem Hintergrund
gearbeitet wurde
•
Qualität sehr gut, entspricht dem Original
•
Es entstehen sehr viele Objekte, sind teilweise gruppiert, kleinteiliger als in der
AutoCAD-Datei
•
Schraffuren zerfallen in einzelne Linien
2D-Grafik, auch mit farbiger Flächenfüllung
Drucken in eine PDF-Datei:
>> erzeugt eine PDF-Datei mit vektorieller Information, die in Corel Draw gelesen
und editiert werden kann (einzelne Objekte änderbar)
M DATEI > PLOTTEN: Druckertreiber DWG To PDF.pc3 wählen
•
wenn die Linienstärken als Objekteigenschaft definiert wurden, Option Mit
Linienstärken plotten einschalten
•
wenn als Layereigenschaft definiert, dann in Plotstiltabelle Linienstärke
entsprechend eintragen, ggf. größeren Wert als in AutoCAD (Option
Objektlinienstärke verwenden funktioniert nicht) und Option Mit Plotstilen plotten
einschalten
•
Bildschirmeinstellung LST hat keinen Einfluß auf Ausgabe
•
Alle Einstellungen wie beim Druck festlegen (Papierformat, Maßstab, d.h.
Skalierung, Qualität Normal (100dpi – nicht änderbar) >> maßstabsgetreue
Ausgabe
•
Vorschau unbedingt kontrollieren, ist sehr zuverlässig
•
Text sieht zu fett aus, kann in Corel korrigiert werden, indem Umrißstärke
gelöscht wird
M DATEI > PLOTTEN: Druckertreiber Adobe PDF (APP7) wählen
•
gleiches Resultat wie mit DWG To PDF, was Linien angeht
•
der Text sieht sehr viel besser aus
M DATEI > PLOTTEN: Druckertreiber PDF XChange
•
Testversion erzeugt in den oberen Ecken des Dokument gelbe Symbole, die in
Corel Draw entfernt werden können,
•
erzeugt von den drei erwähnten PDF-Makern die wenigsten Elemente
Abb. 6-10: Formatwahl beim Speichern in
JPG oder PNG
Drucken in JPG oder PNG-Datei:
>> Erzeugt ein Pixelbild mit definierten Eigenschaften.
Je nach Zeichnungsinhalt sollte JPG oder PNG (siehe Kapitel 5.1) gewählt und die
Farbtiefe und Pixelzahl angemessen gewählt werden
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BETAVERSION
Bevor der Druckertreiber gewählt wird, sollte das Papierformat (standardmäßig in
DIN – hier im Beispiel A2) eingestellt werden.
M DATEI > PLOTTEN: Druckertreiber PublishToWeb JPG oder PublishToWeb PNG
Das weitere Vorgehen ist bei beiden Treibern gleich:
•
nach dem Wechsel des Treibers nach …JPG bzw. …PNG erscheint das Fenster
PAPIERFORMAT NICHT GEFUNDEN (Abb. 6-10)
•
es ist zwischen zwei Größen zu wählen: empfohlen wird, das
benutzerspezifische Format zu wählen – die Angabe der Pixel (im Beispiel Abb.
6-8 sind es 4960 x 7015px) entspricht bei Zugrundelegung des vorher
eingestellten Papierformats (Beispiel: A2) in etwa der Auflösung von 300dpi,
kann also in den meisten Fällen akzeptiert werden
•
unter DRUCKER/PLOTTER > EIGENSCHAFTEN lassen sich beliebige Formate
einstellen: KALIBRIERUNG & BENTZERDEFINIERTE PAPIERGRÖßEN >
BENUTZERSPEZIFISCHE PAPIERGRÖßEN > HINZUFÜGEN
•
Im selben Fenster (Abb. 6-11) läßt sich die Farbtiefe reduzieren, die für JPG und
PNG standardmäßig auf 24bit RGB eingestellt ist > GRAFIKEN > VEKTORGRAFIKEN.
Eine Änderung der Auflösung ist an dieser Stelle nicht möglich, der angezeigte
Wert von 100dpi hat allerdings auch keinen Einfluß auf die Qualität des
Pixelbildes.
Abb. 6-11: Festlegen der Farbtiefe im
Pixelbild
>> Das generierte Bild wird in Corel Draw und Adobe Bridge mit einer Auflösung von
72dpi angezeigt, in IrfanView erscheint stattdessen eine Größenangabe in [px] bzw.
[cm], die ebenfalls 72 dpi entspricht. Ändert man die Auflösung auf 300dpi (unter
Beibehaltung der Pixelzahl), so nimmt das Bild die in AutoCAD eingestellte Größe
an.
3D-Modell
Der Export eines 3D-Modells führt über ein gerendertes Pixelbild, das die 3D-Grafik
aus einer definierten Perspektive zeigt und in der Regel die Zuweisung von Texturen
für die Oberflächen mit sich bringt.
Methode 1:
(1) Ansicht des 3D-Modells festlegen: z.B. Süd-West, Ansichtsfenster zum aktuellen
machen und Ansicht mittig positionieren – nur die sichtbaren Objekte werden
gerendert (Abb. 6-12)
Abb. 6-12: Rendern eines 3D-Modells
in AutoCAD
(2) Darstellungsart des 3D-Objekts festlegen:
(3) Rendereinstellungen festlegen:
M ANSICHT > RENDERN > AF ERWEITERTE RENDEREINSTELLUNGEN
> RENDER-VOREINSTELLUNG: Hoch oder Präsentation >> je höher die Qualitätsstufe,
um so länger dauert das Rendering
> Pixelzahl des Bildes festlegen: Ausgabegröße: 1024 x 768
(4) Rendering starten > Inhalt des aktuellen Ansichtsfensters wird gerendert und im
Render-Fenster angezeigt, es können verschiedene Einstellungen ausprobiert
werden, die Ergebnisse werden im Renderfenster gespeichert
das ausgewählte Render-Bild speichern unter: BMP, JPG, PNG oder TIF
>> realistische Darstellung mit Beleuchtung, Schattenwurf usw. ist möglich>> der
Bildhintergrund ist schwarz
Methode 2:
Im aktuellen Ansichtsfenster rMT > Objekt-Viewer öffnen (Abb. 6-13) > das Fenster
für maximale Qualität auf Bildschirmgröße vergrößern >> die Bildschirmpixel sind die
Bildpixel
Abb. 6-13: Objekt-Viewer von
AutoCAD
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BETAVERSION
> Ansicht und Visuellen Stil festlegen
> speichern unter BMP, JPG, PNG oder TIF erzeugt einen Screenshot >> in
Abhängigkeit vom gewählten Format werden noch verschiedene Optionsfenster für
die Bestimmung der Farbtiefe (bei TIF, PNG und BMP) bzw. des
Komprimierungsgrades (bei JPG) angezeigt
>> schnelles Rendering, maximal in Bildschirmgröße
>> der Bildhintergrund ist weiß
6.3.3 Excel
Das Tabellenkalkulationsprogramm Excel bietet keine Exportfunktion an.
Bilder lassen sich deshalb nur
−
über die Druck-Funktion in eine PDF-Datei exportieren oder
−
durch Kopieren über die Zwischenablage in ein anderes Programm
(z.B. Corel Draw) einfügen und dort speichern
Druckfunktion
M DATEI > DRUCKEN: Drucker Adobe Pdf oder PDF XChange > EIGENSCHAFTEN
•
das übliche Einstellungsfenster von APP7 öffnet sich, hier ist das Papierformat
für die PDF-Datei zu wählen, für die Qualität reicht STANDARD, da der Dateiinhalt
vektorieller Natur ist, die Gitternetzlinien kommen nicht mit
•
Kann in Word und PowerPoint mit M EINFÜGEN > OBJEKT > AUS DATEI
ERSTELLEN eingelesen werden >>, die Vektorinformation wird gerastert – also
mit minderer Qualität - angezeigt, wenn man das Bild mit Doppelklick in APP7
öffnet, wird es wieder in hoher Qualität angezeigt
•
Die Datei ist in Corel Draw einwandfrei lesbar, die Qualität entspricht dem
Original. Die einzelnen Zeichenelemente können editiert werden. Das Bild
kann gedreht werden, vorher sollte man dafür sorgen, daß alle zum Bild
gehörigen Elemente gruppiert sind
Abb. 6-14: Einfügeoptionen für eine
Exceltabelle in Word
Kopieren über die Windows-Zwischenablage
1,2
Diagramm oder Tabelle kopieren
1K3E
Word (PowerPoint, Visio):
1K3
1
M BEARBEITEN > EINFÜGEN
0,6
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN ALS:
0,4
> es erscheint ein Fenster, in dem zu definieren ist, wie die Bildinformation
ausgelesen werden soll (Abb. 6-14):
0
0
2
4
6
8
10
12
14
Festigeraufnahme
Option Grafik (Windows Metadatei) = WMF(Abb. 6-15) / Bild (Erweiterte Metadatei) =
EMF
0,2
Option Excel Arbeitsblatt
>>Tabelle (mit Gitternetzlinien und Rahmen) oder Diagramm entspricht dem Original
> Doppelklick öffnet ein Excel-ähnliches Fenster > Inhalte änderbar,
Diagrammdarstellung neu formatierbar, nicht drehbar, aber skalierbar
Option Html-Format /formatierter Text (nur für Tabellen)
>> Tabelle ohne Bezug zu Excel
> Tabelle formatierbar, Inhalte änderbar, nicht drehbar, aber skalierbar
Wurzel aus der Zeit
0,8
1K1
>> Diagramm/Tabelle entspricht dem Original, mit DKl öffnet sich ein Excel-ähnliches
Fenster, in dem Inhalt und Darstellung geändert werden können, nicht drehbar
Abb. 6-15: Über Zwischenablage
eingefügtes Exceldiagramm
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BETAVERSION
>> Tabelle ohne Gitternetzlinien, Diagramm-/Tabelleninhalt nicht änderbar, aber
drehbar und skalierbar
Option Bitmap = BMP
>> Pixelbild mit festgelegter Pixelzahl, entspricht der Bildschirmdarstellung
> Inhalt und Formatierung nicht änderbar, aber drehbar und skalierbar
> starke Vergrößerung kann zu Qualitätsverlust führen
Corel Draw:
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN
> es werden die gleichen Einfügeoptionen angeboten wie oben für Word beschrieben
> entsprechend der gewählten Einfügeoption wird die Art und Qualität des Bildes
bestimmt
> das Objekt kann in Corel Draw in einem der Einfügeoption entsprechenden Vektorbzw. Pixelformat gespeichert werden (vgl. Kapitel 8.10.2 und 8.13).
Laserdrucker
6.3.4 Visio
Visio ist ein vektorbasiertes Zeichenprogramm zum Erzeugen von Prinzipskizzen,
einfachen Grundrissen, Organigrammen und anderen Vektorgrafiken (Abb. 6 -19).
Als Exportformate stehen außer EPS alle gängigen Vektor (=Metadaten)- und
Pixelspeicherformate zur Verfügung, insbesondere die in Kapitel 5 beschriebenen.
Export von Vektorgrafiken
Export als Vektorgrafik
Reine Vektorgrafiken sollten vorzugsweise auch vektoriell exportiert werden: als
WMF oder EMF(Abb. 6-16 oben).
In den meisten Fällen liefert WMF sehr gute Ergebnisse. Werden Teile der Schrift,
Schraffuren oder Liniaturen nicht korrekt wiedergegeben, so versuche man es mit
EMF, einer Weiterentwicklung von WMF.
Der Export erfolgt mit
M DATEI > SPEICHERN UNTER … ohne jegliche Rückfrage.
Abb. 6-16: Export einer
Vektorgrafik, oben als
EMF-, unten als GIFDatei
Exportiert wird,
•
der gesamte Dateiinhalt, wenn kein Objekt markiert wurde,
•
nur ausgewählte Objekte, wenn diese durch Markieren ausgewählt wurden.
Export als Pixelbild
Die Umwandlung einer Vektorgrafik in ein Pixelbild geschieht ebenfalls auch über M
DATEI > SPEICHERN UNTER …
> Bei Wahl eines Pixelspeicherformats erscheint das in Abbildung 6-17 dargestellte
Fenster. Das Format und die Bildeigenschaften sind entsprechend der geplanten
Verwendung benutzerdefiniert festzulegen.
Bei grafischen Darstellungen mit wenig Farben und scharfen Konturen sollte statt
JPG besser GIF oder PNG gewählt werden.
Export einer Kombination von Vektor- und Pixelbildern
Pixelbilder lassen sich in Visio einfügen und in geringem Umfang korrigieren
(Helligkeit, Schärfe, Transparenz u.a.). Von den Bildeigenschaften ist nur die Größe
ablesbar- Auflösung, Pixelzahl und Farbtiefe nicht.
Abb. 6-17: Festlegung der
Bildeigenschaften beim Export im
GIF-Format
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Um beim Export einer Grafik, die Pixelbilder enthält (Abb. 6-18), die Qualität zu
erhalten, ist es deshalb notwendig, die Eigenschaften des Pixelbildes vor dem
Einfügen in Visio anderweitig zu ermitteln (z.B. mit IrfanView, siehe Kapitel 7) und
gegebenenfalls zu ändern.
Export als Pixelbild
Sind alle nötigen Informationen vorhanden, kann das Pixelbild in Kombination mit
der hinzugefügten Vektorgrafik gezielt mit den gewünschten Eigenschaften
exportiert werden: M DATEI > SPEICHERN UNTER …
Das Speicherformat ist in Abhängigkeit von der vorhandenen und im Ergebnis
gewünschten Farbtiefe zu wählen.
Sind die Eigenschaften des Pixelbildes unbekannt und es soll schnell gehen, so
sollten beim Dateiexport die Optionen Auflösung = Quelle, Größe = Quelle
gewählt werden, um nicht unbewußt eine Verschlechterung der Bildqualität zu
bewirken.
Abb. 6-18: EMF-Datei aus Visio
Export als Metadatei
Die Metadatenformate WMF und EMF sind prinzipiell in der Lage, hybride
Bildinformation zu speichern. Dabei erfolgt keine Abfrage bzgl. der Qualität, da Pixelund vektorielle Information unverändert weitergegeben werden.
In Visio führt aber nur EMF zu befriedigenden Resultaten. Die Dateien sind in Word
(Abb. 6-18) und PowerPoint gut verwendbar, in Corel Draw unbrauchbar.
6.3.5 Power Point
Pixelbild exportieren
Methode 1:
Bild markieren > rMT > ALS GRAFIK SPEICHERN
−
ein dem Bildinhalt angemessenes Speicherformat wählen: bei Bildern mit
Fotocharakter JPG, TIF oder PNG, bei Grafiken TIF, GIF oder PNG
−
Angaben über die Bildeigenschaften stehen nicht zur Verfügung
−
Ergebnis: das Bild besitzt soviele Pixel wie es auf Grund der im PPT-Dokument
eingestellten Größe und bei Annahme einer nicht nachvollziehbaren
programminternen Auflösung hat.
Methode 2:
Bild markieren > rMT > KOPIEREN > in einem
Bildbearbeitungsprogramm EINFÜGEN (sehr gut geeignet: IrfanView) >speichern als…
−
Die im PPT-Dokument vorhandene originale Bildgröße (in Pixeln) bleibt erhalten
−
Falls die Bilder im PPT-Dokument zur Optimierung des Speicherumfangs
komprimiert wurden (vgl. Kapitel 12.2), so stehen nur noch die nach der
Komprimierung verbleibenden Pixel und der ggf. verschnittene Bildinhalt zur
Verfügung.
In PowerPoint 2003 führt Methode 2 zu einem Bild höherer Auflösung als Methode 1,
in PowerPoint 2007 ist das Bild nach Methode 2 schlechter aufgelöst.
PIXEL
PIXEL
VEKTOR
Abb. 6-19. EMF(WMF)-Export aus
PowerPoint 2003
Vektorgrafik exportieren:
Methode 1 führt hier zu guten Ergebnissen, als Speicherformate sollten WMF und
EMF verwendet werden
Pixel- und Vektorinformation exportieren:
Methode 1 führt hier zu guten Ergebnissen, als Speicherformate sollten WMF und
EMF bevorzugt verwendet werden.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Alle Objekte markieren (sinnvoll ist es, sie vorher zu gruppieren) > rMT > ALS GRAFIK
SPEICHERN
>> EMF-Exporte werden in Word (Abb. 6-18), Excel und Visio einwandfrei gelesen,
>> in Corel Draw wird EMF nicht gelesen, aber die WMF-Datei problemlos, nach dem
Import nach Corel Draw können alle Objekte wie in der Quellanwendung PowerPoint
einzeln bearbeitet werden.
Wird als Speicherformat ein Pixelformat gewählt, erfolgt keine Abfrage bezüglich der
Qualiät des entstehenden Bildes.
>> JPG hat einen schwarzen Hintergrund, auch wenn in PPT der Hintergrund weiß
war
>> TIF, PNG liefern dagegen einwandfreie Qualität, Alle Pixelbilder haben die
Originalgröße aus PPT und eine Auflösung von 150ppi.
Folie speichern
Eine komplette PPT-Folie kann mit M DATEI > SPEICHERN UNTER exportiert
werden,alle gängigen Vektor- und Pixelformate sind möglich
>> es wird die gesamte Folie oder Präsentation gespeichert, keine ausgewählten
Objekte
6.3.6 Word
Der Bildexport aus Word ist dem Vorgehen in PowerPoint sehr ähnlich.
Methode 1:
Bild markieren > rMT > ALS GRAFIK SPEICHERN
> ein dem Bildinhalt angemessenes Speicherformat wählen: bei Bildern mit
Fotocharakter JPG, TIF oder PNG, bei Grafiken TIF, GIF oder PNG
Methode 2:
Bild markieren > rMT > KOPIEREN (Abb. 6-20)
> Inhalt der Zwischenablage in einem Bildbearbeitungsprogramm EINFÜGEN (sehr gut
geeignet: IrfanView) >speichern als…
Die Option ALS GRAFIK SPEICHERN wird nicht immer angeboten, wenn, dann ist es die
schnellere und sicherere Form des Exports.
Abb. 6-20: Bildexport aus einem
Word-Dokument
6.3.7 Irbis
Irbis ist ein Programm zur Auswertung von Thermografiebildern. Die Farbdarstellung
des Bildes kann im Programm gesteuert werden, die Anzahl der verwendeten Farben
ist auf 1000 begrenzt und kann stufenweise gewählt werden.
Methode 1: Exportieren
M DATEI > EXPORTIEREN
> BMP ist das einzig mögliche Format, >> Fensterdarstellung wird
automatisch optimiert (Abb. 6-21), auch wenn vorher das Bild nicht
vollständig sichtbar war, d.h. die Temperaturskala ist immer
vorhanden
entsprechend dem Zoomfaktor werden mehr Pixel generiert:
> bei 200% sind es 700 x 451px,
> bei 300% sind es 1000 x 668px
>> eine bessere Qualität ist nicht zu erzielen
Abb. 6-21: Bildexport aus Irbis
Methode 2: Kopieren in die Zwischenablage
M BEARBEITEN > IN ZWISCHENABLAGE SPEICHERN
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Fenster wird auch hier optimiert an Bild und Temperaturskala angepaßt
> Einfügen in ein Bildbearbeitungsprogramm, um eine Bilddatei im gewünschten
Format zu erstellen oder
> Einfügen in die Zielanwendung, z.B. Word >> führt zur gleichen Bildqualität wie
Methode 1.
6.3.8 Allplan
Pixelbilder erzeugen
Im CAD-Programm Allplan von Nemetschek können Konstruktionszeichnungen
auf drei verschiedenen Wegen als Pixelbild exportiert werden (Abb. 6-22).
Methode 1:
bevorzugt für 2D-Darstellungen anzuwenden
M DATEI > FENSTERINHALT ALS PIXELBILD SPEICHERN
>> Im folgenden Fenster ist die Bildqualität frei definierbar: entweder die
gewünschte Darstellungsgröße und Auflösung oder die Pixelzahl. Als
Speicherformate können alle gängigen Pixelformate gewählt werden.
Methode 2:
bevorzugt für 3D-Darstellungen mit Oberflächentexturen
M ERZEUGEN > VISUALISIERUNG> ANIMATION > EINZELBILD RENDERN
>> das Modell wird in der aktuellen Ansicht, u.U. mit Berücksichtigung von
besonderen Beleuchtungsvorgaben, gerendert.
> Im Fenster FENSTERGRÖßE ist der zu rendernde Bildausschnitt und die Größe
des Bildes in Pixeln zu definieren und danach der Dateiname festzulegen. Als
Speicherformat ist nur JPG möglich.
Abb. 6-22: Export aus Allplan
>> Im folgenden Fenster wird das gerenderte Bild angezeigt und kann noch
hinsichtlich der Bilddarstellung (Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Farbtiefe) verändert
werden.
Methode 3:
wenn es schnell gehen soll
Der Weg BILDSCHIRM DRUCKEN erzeugt einen Screenshot und damit Bilder, die
höchstens so viele Pixel haben wie zur Darstellung der Zeichnung auf dem
Bildschirm verwendet wurden. Der Methode 1 sollte der Vorzug gegeben werden,
wenn hochaufgelöste Bilder gebraucht werden.
Vektorgrafik exportieren
Über den Befehl M DATEI > EXPORTIEREN kann die komplexe Konstruktion als
Vektorinformation ausgegeben werden:
−
als AutoCAD-Datei mit allen gewünschten Details, unter Berücksichtigung der
Layerstruktur und des Maßstabs (Abb. 6-23),
−
als DXF-Datei für den Austausch mit beliebigen CAD-Programmen,
Falls ein PDF-Maker zur Verfügung steht, kann über die Druckfunktion
M DATEI > DRUCKEN > Adobe PDF
ein PDF-Dokument erzeugt werden, das in Corel Draw gelesen und editiert werden
kann.
Abb. 6-23: Exportoptionen für AutoCADDateien
Seite 57 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
6.4
BETAVERSION
Bilder aus PDF-Dokumenten auslesen
PDF-Dokumente können außer Text sowohl Vektor- als auch Pixelbilder enthalten.
Während die Qualität der vektoriellen Information prinzipbedingt immer gleich hoch
ist, wird die Auflösung der Pixelbilder beim Erzeugen des PDF-Dokuments neu
definiert und kann erheblich unter der des Originals liegen. Nur diese Qualität kann
beim Exportieren der Pixelbilder wieder gewonnen werden.
Mit dem Adobe Reader oder der Adobe Bridge sollte man mehrseitige Dokumente
sichten, wenn man nur einzelne Seiten oder Bilder exportieren möchte.
Mit dem Adobe Acrobat Professional (Abb. 6-24) kann man PDF-Dokumente
gründlich analysieren und u.a. feststellen, welche Qualität die vorhandenen
Pixelbilder haben:
Abb. 6-24: Dokumentanalyse mit APP7
M ERWEITERT > PREFLIGHT (Abb. 6-25).
Das Extrahieren der Bildinformation gelingt nur, wenn das Dokument nicht für
Kopiervorgänge geschützt wurde.
Bevor im Einzelnen auf die unterschiedlichen Programme eingegangen wird, mit
denen PDF-Dateien gelesen werden können, soll die Tabelle 3 eine Orientierung für
die Wahl des geeigneten Programms und der richtigen Methode geben.
Tabelle 3: Exportmöglichkeiten von Bilder aus PDF-Dokumenten
Programm
Pixelbild
auslesbar mit Werkzeug
Vektorgrafik
auslesbar mit Werkzeug
Adobe Reader
Auswahl oder.
Schnappschuß
Schnappschuß > als Pixel
Adobe Acrobat
Professional
Auswahl oder
Schnappschuß oder
Speichern oder
Alle Bilder exportieren
Schnappschuß > als Pixel
Corel Draw
öffnen oder
importieren
öffnen oder importieren
>als Vektor
Photoshop
Öffnen: Bild
Öffnen: Seite
> als Pixel
InDesign
Öffnen oder
plazieren
Öffnen oder plazieren
> als Vektor
Druck in Adobe PDF > als
Vektor
Abb. 6-25. Analyse der Bildqualität
mit APP7
6.4.1 Pixelinformation exportieren:
Adobe Reader:
Methode 1:
AUSWAHL-Werkzeug
Nur anwendbar, wenn die Datei Pixelbilder enthält und diese als Objekte erkannt
werden. Erkennbar ist es daran, daß der Mauszeiger zum Kreuz wird, wenn man ihn
über das Bild bewegt.
AUSWAHL-WERKZEUG > Pixelbild anklicken> erkanntes Bild wird markiert
(Vektorgrafiken lassen sich nicht auswählen)
> am Mauszeiger erscheint das Icon BILD KOPIEREN, alternativ mit rMT Kontextmenü
öffnen und Funktion In Zwischenablage kopieren wählen
Abb. 6-26: Bildexport mit dem AuswahlWerkzeug von Adobe Reader
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
> Bild wird in die Windows-Zwischenablage kopiert
> Inhalt der Zwischenablage in ein Bildbearbeitungsprogramm (wie z.B. IrfanView,
Corel PP, Photoshop oder auch in Corel Draw) einfügen und speichern
>> die höherwertigen Programme liefern die bessere Qualität hinsichtlich der
Farbwiedergabe
Methode 2:
SCHNAPPSCHUß-Werkzeug
Nicht als Objekte erkannte Pixelbilder und Vektorgrafiken können mit dem
Schnappschuß-Werkzeug exportiert werden. Da hierbei ein Bildschirmabzug erfolgt,
sollte das gewünschte Detail den Bildschirm möglichst komplett ausfüllen.
Abb. 6-27: Resultat des AuswahlWerkzeugs
SCHNAPPSCHUß > Auswahlrahmen mit gedrückter liMT aufziehen
>> beim Loslassen der Maus erfolgt der Schnappschuß, der in die Zwischenablage
kopiert wird und in jedem Bildbearbeitungsprogramm ausgelesen und gespeichert
werden kann.
Das Beispiel eines PDF-Dokuments (Abb. 6-26), dessen Quelle ein InDesignDokument ist, zeigt, daß mit dem AUSWAHL-Werkzeug das komplette Bild einschl.
aller verdeckten Bildteile (Abb. 6-27) exportiert wird, während mit dem
SCHNAPPSCHUß-Werkzeug nur die am Bildschirm sichtbare Information (Abb. 6-28)
erfaßt werden kann.
Abb. 6-28: Resultat des
Schnappschusses
Adobe Acrobat Professional
Hier stehen die beiden für den Adobe Reader beschriebenen Methoden genauso zur
Verfügung. Hinzu kommen zwei weitere Möglichkeiten, die u.U. eine bessere Qualität
oder in Problemfällen überhaupt akzeptable Resultate liefern:
Methode 3:
M ERWEITERT > ALLE BILDER EXPORTIEREN (Abb. 6-24)
> im folgenden Fenster werden abhängig vom Speicherformat Exportoptionen
bezüglich Komprimierung, Profilzuweisung und Auflösung definiert (Abb. 6-29 zeigt
sinnvolle Einstellungen für TIF)
Methode 4:
M DATEI > SPEICHERN UNTER …
> jedes Pixelspeicherformat ist wählbar
>> die Methoden 3 und 4 können zu unterschiedlichen Resultaten hinsichtlich der
Bildqualität führen, bei Methode 3 ist das Ergebnis steuerbar (Abb. 6-29) und
deshalb i.d.R. von besserer Qualität.
Abb. 6-29: Exportoptionen beim
Speichern im TIF-Format
Photoshop
Photoshop ist in der Lage PDF-Dokumente seitenweise oder einzelne Bilder
auszulesen. Da es sich bei Photoshop um ein pixelbasiertes Programm handelt,
entsteht in jedem Fall Pixelinformation. Vektorgrafiken lassen sich nur mit der
Option Seite auslesen.
M DATEI > ÖFFNEN: Option Seite oder Bild wählen
Option Bild
>> alle erkannten Pixelbilder werden als kleine Vorschaubilder angezeigt
(Abb. 6-30).
>> die im PDF-Dokument angelegten Bildeigenschaften werden erkannt, können
aber an dieser Stelle nicht verändert werden.
Abb. 6-30: Pixelbild auslesen in
Photoshop
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Option Seite
>> ganze Seiten des PDF-Dokuments werden erkannt und als Vorschaubild
angezeigt (Abb. 6-31).
> Auswahl der gewünschten Seite
> Festlegung der Qualität, mit der die komplette Seite in ein Pixelbild umgewandelt
werden soll.
Kommt es hierbei besonders auf die vektorielle Information an, sollte eine
angemessen hohe Auflösung – bei Weiterverwendung in Originalgröße 300 ppi –
gewählt werden.
Corel Draw
Corel Draw ist in der Lage mit ÖFFEN oder IMPORTIEREN PDF-Dokumente zu lesen,
sofern diese nicht geschützt sind und keine Versionsunverträglichkeiten auftauchen.
Abb. 6-31: Umwandeln einer PDF-Seite in
ein Pixelbild
Die Vorgehensweise wird im folgenden Kapitel erläutert.
Die Pixelbilder liegen in Corel Draw in der Qualität vor, wie sie im PDF-Dokument
gespeichert wurden. Ihre Eigenschaften sind ablesbar.
Es kann passieren, daß Pixelbilder in mehrere Teilbilder zerfallen, deshalb sollte man
vor jeglicher Bearbeitung den Dokumentinhalt analysieren und Bildteile gegebenfalls
auf neue Ebenen legen oder gruppieren.
6.4.2 Vektorinformation exportieren
Corel Draw:
Corel Draw ist in der Lage mit ÖFFEN oder IMPORTIEREN Vektorinformation aus PDFDokumenten auszulesen (Abb. 6-32), sofern diese nicht geschützt sind und keine
Versionsunverträglichkeiten auftauchen.
M DATEI > ÖFFNEN: Option Ebenen und Seiten beibehalten ist aktiviert:
Einseitiges Dokument >> alle Elemente liegen auf einer Ebene, sind aber nicht
gruppiert
Mehrseitige Dokumente:
>> jede gewählte Seite (Shift-Taste gedrückt halten) wird zu einer Seite im CorelDraw –Dokument
>> die Objekte einer Seite sind gruppiert
>> alle Seiten liegen auf derselben Ebene
Ist die Option deaktiviert, landen alle Objekte ohne Gruppierung auf einer Ebene und
alle Seiten liegen übereinander.
M DATEI > IMPORTIEREN:
Falls das Corel-Dokument bereits Objekte enthält, vor dem Import eine neue Seite
anlegen und zur aktuellen Seite machen.
Einseitiges Dokument:>> Alle Objekte werden auf der aktuellen Seite und der
aktuellen Ebene als Gruppe eingefügt
Abb. 6-32: PDF-Dokument mit
Vektorgrafik in Corel Draw
geöffnet
Mehrseitiges Dokument: Option Ebenen und Seiten beibehalten aktivieren:
>> jede gewählte Seite des PDF-Dokuments wird zu einer Seite im Corel-Draw –
Dokument
>> alle Objekte einer Seite sind gruppiert
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Ergebnis des Imports:
Die Qualität entspricht dem Original, die Objekte können ohne Qualitätsverlust
beliebig skaliert werden
>> Text wird als Grafiktext erkannt, d.h. er kann wie Text editiert werden, besteht
aber aus einzelnen Zeilen
>> Schriftfont und Größe sowie Textinhalt können geändert werden
>> Tabellen, Diagramme u.grafische Objekte zerfallen in einzelne Linien und
elementare Objekte
>> vor jeglicher Weiterbearbeitung sollten die Elemente, die zusammen gehören,
z.B. ein Diagramm darstellen, gruppiert werden
> Speichern im Vektorformat WMF oder EMF ist sinnvoll
6.4.3 PDF-Inhalt ausschnittsweise weitergeben
Ausschnitt drucken in Adobe Reader
Wenn der Inhalt einer PDF-Datei nur ausschnittsweise, aber vergrößert ohne
Qualitätsverlust gedruckt werden soll, so ist dies über die Druckfunktion im Abode
Reader möglich:
Ausschnitt auf dem Bildschirm wie gewünscht vergrößern und positionieren >
M DATEI > DRUCKEN > Druckbereich: Aktuelle Ansicht > EIGENSCHAFTEN >
PAPIER/QUALITÄT > Papierformat wählen > Seitenanpassung: In Druckbereich
einpassen
Ausschnitt in PDF drucken
Steht das APP 7 oder ein anderer PDF-Maker zur Verfügung, kann die
Druckfunktion verwendet werden, um von einem Ausschnitt ein neues PDFDokument zu erzeugen (Abb. 6-33).
Ausschnitt auf dem Bildschirm wie gewünscht vergrößern und positionieren >
M DATEI > DRUCKEN: Drucker Adobe PDF > Druckbereich: Aktuelle Ansicht
Es lohnt auch der Versuch, über diesen Umweg ein PDF-Dokument in Corel Draw
lesbar zu machen, wenn Kompatiblitätsprobleme dies bislang verhindert haben. Die
Corel Draw-Fehlermeldung: „Die Datei ist beschädigt“ kann auf eine
Unverträglichkeite von PDF-Versionen hinweisen.
Der Weg über den Druck in PDF ist bei vektorieller Information dem Screenshot
vorzuziehen, weil hier die Vektorgrafik unverändert, also vektoriell und somit in
hoher Qualität weitergegeben wird. Ist die so erzeugte PDF-Datei in Corel Draw
lesbar, so kann dort Text hinzugefügt oder neu positioniert, Bildteile gelöscht,
beliebig editiert und in einem beliebigen Speicherformat exportiert werden.
Abb. 6-33: Ausschnitt aus PDF-Datei als
neues Dokument speichern
6.4.4 Beispiel eines Problemfalls:
Daß es sich lohnen kann, mehrere Methoden auszuprobieren, um das bestmögliche
oder überhaupt ein brauchbares Resultat zu erzielen, soll an einem Beispiel
demonstriert werden. Hier wurde in einem Statikprogramm die Möglichkeit des PDFExports gewählt, um Zeicheninformation für die Gestaltung eines Plakats
auszugeben.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Beispiel:
n Statisches 3D-Modell einer Brücke (Pixelbild), im CAD-Programm in einer PDFDatei gespeichert
(Abb. 6-34)
Exportmethoden und –ihre Ergebnisse:
m Adobe Reader – Auswahl
>> geht nicht, Bild wird nicht erkannt
n
p
q
o Adobe Reader – Schnappschuß
>> 1610 x 747px, nicht deformiert
p APP7 – Auswahl > rMT
> Bild speichern unter > mögliche Formate: BMP oder JPG
>> 2917 x 1725px, Bild gedreht und deformiert
q APP7 – Auswahl > rMT
> Bild in ZA gespeichert und in Irfan View eingefügt
>> 2917 x 1725px, aber gedreht und deformiert
s
r
o
Abb. 6-34: Ergebnisse beim Auslesen der Bildinformation aus
einem PDF mit verschiedenen Methoden
r APP7 – Datei speichern
>> 4732 x 767px, 507 x 177dpi – erscheint in Photoshop
und Corel Photo-Paint verzerrt, in Corel Draw nicht, trotz deutlich höherer Pixelzahl
ist die optische Qualität aber schlechter als bei o
s APP7 – alle Bilder exportieren
>> 1652 x 767px, nicht verzerrt
(7) Corel Draw: öffnen
>> Bild mit Text Bildgröße 2917 x 1725px, nicht verzerrt
(8) Photoshop: öffnen: Bild
>> Bild ohne Text, Bildgröße 2917 x 1725px, nicht verzerrt
6.5
Download aus dem Internet
Vor dem Speichern eines auf einer Website eingebundenen Bildes sollte man die
Eigenschaften prüfen.
Das geschiegt über das Kontextmenü bei gedrückter rMT> EIGENSCHAFTEN.
In dem sich öffnenden Fenster kann neben der Bildgröße in Pixeln auch das
Speicherformat abgelesen werden, in dem das Bild vorliegt. Dies stimmt nicht immer
mit dem Format überein, das beim Speichern angeboten wird.
Google-Bildsuche
Da Bilder, die auf Webseiten eingebunden sind, zumeist nur sehr wenig Pixel
enthalten, lohnt es sich häufig, mit der Bildsuche von Google nach Alternativen zu
suchen. Hier kann man über ERWEITERTE SUCHE genau definieren (Abb. 6-35),
welche Bildgröße, welche Farbtiefe und welches Dateiformat gewünscht wird.
6.6
Abb. 6-35: Bildsuche mit Google
Bildschirmabzüge
Wenn alle oben beschriebenen Möglichkeiten nicht zu dem
gewünschten Resultat geführt haben, bleibt noch eine letzte
Chance: der Bildschirmabzug (Screenshot).
Da bei Screenshots nur maximal so viele Pixel im Bild
gespeichert werden, wie der Monitor darstellen kann, sollte
der gewünschte Ausschnitt den Bildschirm stets optimal
Abb. 6-36: Screenshot eines Zweibildschirmsystems
Seite 62 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
ausfüllen, bevor fotografiert wird. Die dabei entstehende Bildqualität ist durchaus
akzeptabel. Einen heute üblichen Standardbildschirm mit 1280 x 1024 px
angenommen, entspricht das erzeugte Bild in etwa einem 9 x 11 cm –Foto mit 300
dpi.
Die Farben der gespeicherten Bilder werden bei allen drei hier vorgestellten
Methoden durch die vom System kommende Farbinformation erzeugt und sind daher
von der (evtl. verfälschten) Monitordarstellung unabhängig.
6.6.1 Tastaturbefehl verwenden
Mit Tastenkombinationen wie [Fn] + [Druck] auf Notebooks oder nur [Druck] auf
Desktop-PCs wird der gesamte aktuelle Bildschirminhalt fotografiert (Abb. 6-36:
Screenshot an einem Zwei-Bildschirm-Arbeitsplatz). Das Bild landet in der WindowsZwischenablage und kann in jeder Windows-Anwendung eingefügt werden. Damit
wird das Bild Bestandteil des gerade aktuellen Dokuments.
Um aus der Zwischenablage eine Bilddatei zu erzeugen, eignet sich IrfanView
besonders gut. Aber auch jedes andere Bildbearbeitungsprogramm kann dafür
genutzt werden.
IrfanView
M BEARBEITEN > EINFÜGEN
oder den aktiven Button Einfügen betätigen
Corel Draw:
M DATEI > NEU > M BEARBEITEN >EINFÜGEN
>> die Pixelzahl entspricht der Bildschirmauflösung, bei dem Zwei-Bildschirmsystem
in Abb. 6-36 zum Beispiel: 3360 x 1050px, 72dpi, 24bit
Corel Photo-Paint:
M DATEI > NEU AUS ZWISCHENABLAGE
>> die Bildeigenschaften (Pixelzahl entspricht Bildschirmauflösung 3360 x 1050px,
24bit, 96dpi) werden zu Dokumenteigenschaften
Photoshop:
M DATEI > NEU: Vorgabe enthält den Eintrag Zwischenablage (Abb. 6-37)
>> Vorgeschlagene Dokumenteigenschaften entsprechen denen des Bildes in der
Zwischenablage: 3360 x 1050px, 72dpi, Farbmodus 8bit RGB >> leeres Dokument
wird angelegt
Abb. 6-37: Bild aus der Zwischenablage
in Photoshop einfügen
> M BEARBEITEN > EINFÜGEN >> Bild wird eingefügt
Um gezielt einzelne Fenster zu fotografieren, sich also Nacharbeit durch
Verschneiden zu sparen, kann man eines der beiden folgenden Programme nutzen:
6.6.2 Fotografieren mit Irfan View
Mit dem Befehl M OPTIONEN > FOTOGRAFIEREN… wird das Einstellungsfenster (Abb.
7-10) geöffnet.
Hier kann definiert werden, welcher Teil des Bildschirminhalts und mit welchem
Tastaturbefehl fotografiert werden soll.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Dateiname, Speicherformat und und Speicherort werden festgelegt. Mit der
angebotenen Voreinstellung des Dateinames wird einer frei zu wählenden
Bezeichnung Datum und Uhrzeit angehängt, so daß man bequem über einen
längeren Zeitraum Screenshots machen kann, ohne sich um Details kümmern zu
müssen.
Mit dem Button START wird die Funktion aktiviert und ist so lange aktiv, wie das
Programm im Hintergrund läuft. Nach jeder Bilderfassung erfolgt ein Signalton (siehe
auch Kapitel 7.2.2).
6.6.3 Screenshot mit Corel Capture
Corel Capture wird als eigenständiges Modul in der Corel Draw Graphics Suite
bereitgestellt.
Es bietet noch mehr Einstellmöglichkeiten als IrfanView hinsichtlich der Qualität der
Screenshots (Abb. 6-38):
Farbtiefe, Skalierung, Auflösung, Speicherformat, Speicherort, fortlaufende
Nummerierung, zu erfassender Teil der Bildschirmdarstellung u.a.
Um sicher zu stellen, daß nicht bei jedem erneuten Programmaufruf die
Einstellungen (insbesondere Speicherort und Dateiname) neu gemacht werden
müssen, sollte man die eigenen Einstellungen als Vorgabe speichern.
Abb. 6-38: Einstellungen in Corel
Capture
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
7
BETAVERSION
Einfache Bildbearbeitung mit Irfan View
(Version 4.1)
Bei diesem Programm handelt es sich um Freeware, die (zur Zeit noch) kostenlos
aus dem Internet heruntergeladen werden kann (www.irfanview.com).
WICHTIG: Funktion Rückgängig speichert nur einen Arbeitsschritt
7.1
Funktionsübersicht
Bilder sichten:
•
Gut geeignet zur schnellen Sichtung großer Mengen von Bildmaterial:
M DATEI > THUMBNAILS, die Thumbnail-Größe kann von 50 x 50px
bis 800 x 800px stufenweise gewählt werden, ein sinnvoller Wert ist
200 x 200px
•
Liest alle denkbaren Formate von Vektor- und Pixelbildern, auch PSD
(Photoshop), CDR (CorelDraw) und DWG (AutoCAD), aber nicht PDF
und EPS,
•
VORSICHT: Programm kann nicht mit CMYK-Bildern umgehen, Bilder
in diesem Farbmodus werden beim Öffnen zu RGB-Bildern und die
Farben dementsprechend falsch dargestellt (Abbildung rechts:
Apfelkorb oben rechts im RGB-Modus, unten links im CMYK-Modus –
vgl. Bildinformation)
•
Ist nicht in der Lage, mit Farbprofilen umzugehen (deshalb werden die
Farben im „Ampel“-Bild falsch interpretiert (Abb. 7-1)
Abb. 7-1: Bildübersicht mittels Thumnails
Bildinformationen beschaffen
•
Über M BILD > INFORMATION sind Angaben über Auflösung,
Pixelzahl und die sich daraus ergebende Druckgröße, Farbtiefe, Anzahl
der gezählten Farben, Ladezeit, benötigter Festplatten- und RAMSpeicher unkompliziert abrufbar (Abb. 7-2),
•
EXIF- und IPTC-Daten können über die BILDINFORMATION
eingesehen und verwaltet werden (vgl. Kapitel 5.1.3)
•
Angaben zur Druckgröße:
Das Info-Fester ist gut geeignet, sich schnell und ohne viel
Kopfrechnen Gewißheit zu verschaffen, wie groß ein Bild bei einer
bestimmten Auflösung gedruckt werden kann.
Nach Eingabe einer neuen Auflösung wird durch Klick auf den Button
ÄNDERN die sich ergebende Druckgröße unter Beibehaltung der
Pixelzahl berechnet.
Die ohne Auflösung angegebene Druckgröße beruht auf der StandardBildschirmauflösung von 72dpi.
•
Abb. 7-2: Bildinformation in IrfanView
Angaben zur Auflösung
sind bei TIF-Dateien immer vorhanden und zuverlässig;
fehlen bei Digitalfotos, die unmittelbar von der Digitalkamera
eingelesen werden, sie können aber aus den EXIF-Daten entnommen
werden (Abb. 7-3).
fehlen manchmal bei Scans im komprimierten Format GIF und PNG
(hängt vom Scanprogramm ab)
Abb. 7-3: EXIF-Daten-Anzeige
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Bildeigenschaften ändern
•
Das Ändern der Pixelzahl ist mit der Funktion M BILD > GRÖßE
ÄNDERN möglich
•
einfache Veränderungen der Bildqualität wie Farbtiefe, Kontrast,
Helligkeit (nur bei RGB-Bildern) möglich
•
schnelles Verschneiden möglich: Mit liMT Rechteck definieren, auf das
beschnitten werden soll > M BEARBEITEN > FREISTELLEN
•
Batchumbenennung: für größere Mengen gleichartiger Bilddateien
(z.B. digitale Fotos) können komfortabel umbenannt werden
•
Batchkonvertierung: ermöglicht die gezielte Änderung von
Bildeigenschaften (Auflösung, Farbtiefe u.a.) für eine große Anzahl von
Bildern
Sonstiges:
7.2
•
Slideshow:
freie Bildauswahl und Speicherung der Slideshow möglich, kann als
selbstlaufende (von IrfanView unabhängig) EXE gespeichert werden
•
Screenshot: komfortable und leicht handhabbare Funktion zum
Speichern von Bildschirmabzügen
•
Hinzufügen von Texten
zum Bild ist möglich; allerdings nicht sehr komfortabel, da Position und
Aussehen des hinzugefügten Textes später nicht mehr geändert
werden können, Korrektur nur über die Funktion Rückgängig
•
Panoramabilder erzeugbar, die Bilder müssen aber vor dem
Zusammenfügen horizontal bzw. vertikal genau anein-anderpassen, ein
Verschieben und Überlagern von Bildteilen ist nicht möglich
•
Auch zum Abspielen von Video- und Audiodateien geeignet
•
Gute (und einfach zu handhabende) Programmbasis, um aus
Bildinformation, die durch Kopieren in die Windows-Zwischenablage zur
Verfügung steht, in eine Bilddatei zu speichern
Beschreibung ausgewählter Funktionen
7.2.1 Bilder transparent machen
Das Speichern eines Bildes mit transparenten Teilen soll hier am Beispiel von
IrfanView exemplarisch gezeigt werden. Der Vorgang kann in ähnlicher Weise auch
in anderen Bildbearbeitungsprogrammen durchgeführt werden.
Abb. 7-4: Funktion zum Definieren der
transparenten Farbe
Wichtige Voraussetzung hierbei ist: das Bild muß im RGB-Modus vorliegen,
andernfalls kommt es zu unerwünschten Farbveränderungen, vergleiche Abb. 7-6
und Abb. 7-9.
M DATEI > ÖFFNEN > SPEICHERN UNTER: mögliche Speicherformate: GIF oder PNG
> Format dem Bildinhalt entsprechend wählen:
GIF
wenn das Bild eine Grafik (wie z.B. Logos) mit klaren Farben ist, ohne Farbverläufe,
Schatten o. ä. und der Hintergrund, der transparent erscheinen soll, tatsächlich oder
scheinbar nur eine Farbe enthält > Option Transparente Farbe speichern - … später
wählen
> in dem sich öffnenden Fenster (Abb. 7-4) mit der liMT Farbe im Bild wählen
Abb. 7-5: Speicheroptionen für
PNG-Bilder
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
>> Speicherung erfolgt im Hintergrund, das Ergebnis ist nicht sofort sichtbar.
Wenn das transparente GIF-Bild in IrfanView geöffnet wird, erscheint es nur dann mit
schwarzem Hintergrund, wenn vorher unter M OPTIONEN > EINSTELLUNGEN >
JPG/PCD/GIF - GIF-ANZEIGE die Option Transparenz auch in nicht-animierten GIFs
anzeigen aktiviert wurde
PNG
wenn das Bild Fotocharakter trägt oder eine Grafik mit Farbverläufen ist, das heißt:
die hohe Farbtiefe von 24bit soll erhalten bleiben
Option Transparente Farbe speichern
>> Bild hat beim Öffnen in IrfanView einen schwarzen Hintergrund (Symbol für
Transparenz)
Abb. 7-6: Nichttransparentes
BMP-Bild mit 24bit RGB
Abb. 7-7: Transparentes GIFBild aus RGB-BMP
Erklärung von möglichen unterschiedlichen Ergebnissen:
Beim Speichern des Bildes mit 24 bit RGB im GIF-Format erfolgt eine Reduzierung
auf 8bit (= 256 Farben). Dadurch können kaum sichtbare Farbabweichungen (z.B.
feine Nuancen von sehr hellem Grau) im Hintergrund egalisiert werden, so daß der
Hintergrund nur noch eine Farbe aufweist. Die Transparenz, die nur für genau eine
Farbe definiert werden kann, erfaßt den Hintergrund dann komplett (Abb. 7-7).
Beim Speichern des Bildes im PNG-Format bleibt die vorhandene Farbtiefe
unberührt, in der Regel ist das 24 Bit RGB. Das bedeutet, daß vorhandene feine
Farbabweichungen, die z.B. das Ergebnis eines Scanvorgangs sein können, erhalten
bleiben. Die Transparenz für nur eine Farbe führt somit zwangsläufig zu einem
„unsauberen“ Ergebnis (Abb. 7-8)
Lösung des Problems:
•
Entweder muß man mit einer Farbtiefe von 8bit zufrieden sein und im GIFFormat abspeichern, was bei Bildern mit Farbverläufen zu einem leicht
verschlechterten Ergebnis führen kann, aber nicht muß.
Abb. 7-8: Transparentes PNGBild (24bit) aus RGBBMP bei unsauberem
Hintergrund
Abb. 7-9: Zum Vergleich:
Transparentes GIF-Bild aus einem
CMYK-Bild
oder
•
Mit einem geeigneten Programm wie z.B. Corel PhotoPaint wird zunächst ein
einfarbiger Hintergrund hergestellt, danach wird – wie oben beschrieben - beim
Speichern die Transparenz erzeugt.
7.2.2 Screenshots herstellen
Irfan View eignet sich hervorragend, um Screenshots herzustellen, insbesondere
dann, wenn man während der Arbeit am Rechner laufend Vorgänge durch
Bildschirmabzüge dokumentieren möchte.
M OPTIONEN > FOTOGRAFIEREN >
Im Einstellungsfenster (Abb. 7-10) kann ein Speicherort und –format festgelegt und
mit der Dateinamensergänzung _%d%m%Y_%H%M%S ein fortlaufender Name
vergeben werden.
Mit Strg + F11 wird der Screenshot ausgelöst; falls der Lautsprecher eingeschaltet
ist, ertönt ein Signal.
Abb. 7-10: Optionen für das Erstellen
von Screenshots
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
8
BETAVERSION
Bildbearbeitung mit Corel Draw
CorelDraw Graphics Suite 12 ist ein leistungsstarkes und umfangreiches Programmpaket zur digitalen Bearbeitung von Vektor- und Pixelbildern.
Die wichtigsten Programm-Module sind:
Corel DRAW 12
Erzeugung und Bearbeitung von Vektorgrafiken, ermöglicht exaktes und
maßstabsgerechtes Zeichnen und Bemaßen, variantenreiche Textgestaltung (Grafikund Mengentext), Einbindung und Bearbeitung von Pixelbildern (hybride
Bildbearbeitung), Twainschnittstelle für Scanneransteuerung
Corel PHOTO-PAINT12
Erstellung und Bearbeitung von Pixelbildern, Twainschnittstelle für
Scanneransteuerung
Corel TRACE 12
Vektorisieren von Pixelbildern
Corel CAPTURE 12
Erstellung von Bildschirmabzügen (siehe Kapitel 6..3)
8.1
Abb. 8-1: Das Menü Optionen
Corel Draw – Arbeitsumgebung
Die Arbeitsumgebung in Corel Draw wird zentral unter OPTIONEN (Abb. 8-1) verwaltet.
Das zentrale Fenster für Einstellungen der Programmumgebung und des Dokuments
erreicht man über das M EXTRAS > OPTIONEN. Aber auch bei der Wahl spezieller
Funktionen , wie z.B. bei der Definition von Hilfslinien über M ANSICHT > HILFSLINIEN
EINRICHTEN (Abb. 8-4) Wird das Optionen – Fenster mit dem entsprechenden
Eingabemenü geöffnet.
Die Zeichen- und Editierfunktionen werden in erster Linie über die Menüs (M), aber
auch in sogenannten Andockfenstern (AF) am rechten Bildschirmrand sowie in frei
beweglichen Symbolleisten (SL) bereitgestellt (Abb. 8-3).
Es ist zu empfehlen, sich vor Beginn der Arbeit nur die Bedienelemente
einzublenden, die immer bzw. für die aktuelle Aufgabe benötigt werden. Dazu
gehören:
Abb. 8-2: Menüleiste einblenden
Symbolleisten (> M FENSTER > SYMBOLLEISTEN):
n MENÜLEISTE – standardmäßig eingeblendet, man kann sie aber
unglücklicherweise auch ausblenden (Abb. 8-2), wenn das geschehen ist:
Mauszeiger auf linken oder oberen Rand des Programmfensters setzen, mit rMT
Kontextmenü (KM) aktivieren und MENÜLEISTE wählen
o STATUSLEISTE – sie zeigt am unteren Bildschirmrand Information wie
Cursorposition, Füll- und Umrissfarbe sowie Hinweise zu Funktionen und
Eingebmöglichkeiten an
p STANDARD – enthält die in jeder Windows-Applikation vorhandenen typischen
Funktionen wie Öffnen, Speichern Zurück, Kopieren, Einfügen, Zoom usw.
q EIGENSCHAFTSLEISTE – unverzichtbar für die Steuerung von Funktionen und
die Änderung von Objekteigenschaften, kontextsensitiv, d.h. sie paßt sich der
aktivierten Funktion bzw. dem gewählten Objekt an
Achtung: Der Menüeintrag
lautet „Eigenschaften“, die
Fensterüberschrift ist
„Objekteigenschaften“,
der Inhalt ist nicht mit der
Eigenschaftsleiste
identisch (es gibt aber
Überschneidungen)
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
r HILFSMITTELPALETTE – enthält die
wesentlichen Zeichen- und
Editierfunktionen, also immer einblenden.
p
n
Andockfenster (> M Fenster >
Andockfenster)
s
Alle Andockfenster liegen am rechten
Bildschirmrand und zwar
übereinander.
t
u
s OBJEKT-MANAGER - Organisiert die
Objekte einer Zeichnung auf Ebenen und
Seiten, steuert deren Sichtbarkeit,
Bearbeitbarkeit und Druckbarkeit
t EIGENSCHAFTEN (=
OBJEKTEIGENSCHAFTEN) – Anzeige
und Änderung von Objekteigenschaften,
wie z.B. Füllfarbe und Umrißstärke,
kontextsensitiv, d.h. es paßt sich dem
ausgewählten Objekt an
u SKIZZENBUCH > DURCHSUCHEN -
r
q
o
Abb. 8-3: Arbeitsoberfläche von Corel Draw
Ermöglicht das Durchsuchen von Ordnern
nach Bilddateien, die Anzeige erfolgt als
Dateiname oder bei Bedarf mit kleinen Vorschaubildern (sogenannten „Skizzen“),
bequemes Importieren mittels Drag-and-Drop (Abb. 8-3) - bei Bedarf einblenden.
Der Arbeitsspeicher wird bei Anzeige der Skizzen stark belastet.
ANSICHT-MANAGER - Ermöglicht das Speichern und gezielte Aufrufen von
ausgewählten Ansichten der Zeichnung – bei Bedarf einblenden
Konstruktionshilfsmittel
Die Konstruktionhilfsmittel werden unter M EXTRAS > OPTIONEN (Abb. 8-1)
verwaltet und können im Menü ANSICHT (Abb. 8-4) gesteuert werden:
Die Lineale sollten immer eingeblendet sein.
Hilfslinien können im M ANSICHT definiert und eingeblendet werden. Bequemer ist
es, sie mit gedrückter linker Maustaste aus den Linealen zu ziehen, um sie frei zu
positionieren. Hilfslinien werden auf der Hauptseite verwaltet und sind deshalb
dokumentübergreifend auf allen Seiten gleich angeordnet. In der Ebenensteuerung
sind sie stardardmäßig als sichtbar und nicht druckbar definiert.
Dynamische Hilfslinien reagieren auf Positionsänderungen von Objekten und
werden automatisch eingeblendet, falls die Option aktiviert wurde (Abb. 8-4). Mit ihrer
Hilfe können Objekte präzise positioniert und geändert werden.
Sie interagieren mit markanten Punkten eines Objekts wie z.B. Eckpunkte,
Mittelpunkte, Knoten, die unter M EXTRAS > OPTIONEN > ARBEITSBEREICH > AN
OBJEKTEN AUSRICHTEN aktiviert werden können (Abb. 8-1).
Abb. 8-4: Das Menü
Ansicht
Das Gitter kann mittels Punkten oder Linien dargestellt werden, die Verwaltung
erfolgt wie bei Hilfslinien auf der Hauptseite des OBJEKT-MANAGERs (Abb. 8-5,s).
8.2
Dokument einrichten und verwalten
Seitenformat festlegen:
Obwohl die Festlegung eines Seitenformats die Anordnung der Elemente nicht
einschränkt (also auch später noch der Gestaltung angepaßt werden kann) ist es
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
nützlich, zu Beginn der Arbeit ein der
Aufgabenstellung angemessenes Format
zu wählen. Dies geschieht über M
LAYOUT
>
SEITE
EINRICHTEN:
OPTIONEN > DOKUMENT > SEITE. Hier kann
übrigens auch eine Farbe für den
Seitenhintergrund eingestellt werden.
t
s s
Bequemer ist die Einstellung über SL
EIGENSCHAFTSLEISTE,
wenn
kein
Objekt ausgewählt wurde.
Maßeinheit festlegen
Unter M LAYOUT > SEITE EINRICHTEN:
OPTIONEN > LINEALE wird auch für das
gesamte Dokument die Maßeinheit
festgelegt (Abb. 8-6).
Schneller geht’s mit DKl auf das Lineal.
Diese
Festlegung
Maßangaben:
liegt
Abb. 8-5: Struktur des Objekt-Managers
sämtlichen
−
für die Definition der Hilfslinien und des Gitters,
−
in der EIGENSCHAFTSLEISTE und im AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN (z.B. der
Angabe der Linienstärke)
zugrunde.
Sie ist aber von der Einheit im Bemaßungstext unabhängig.
Mehrseitige Dokumente:
Über M LAYOUT > SEITE EINFÜGEN können dem Dokument weitere Seiten
hinzugefügt werden.
Noch einfacher: Am unteren Fensterrand, wo die Seiten über Reiter angewählt
und umbenannt werden können, auf das (+) - Zeichen klicken.
Format und Ausrichtung der ersten Seite werden standardmäßig übernommen.
Änderungen können über SL EIGENSCHAFTSLEISTE oder M LAYOUT > SEITE
EINRICHTEN vorgenommen werden und wirken sich i.d.R. auf alle Seiten aus.
Abb. 8-6: Festlegung der Maßeinheit
und Skalierung
Für die Formatänderung einer einzelnen Seite im Fenster OPTIONEN die Option Nur
Größe der aktuellen Seite ändern anwählen bzw. in der SL EIGENSCHAFTSLEISTE
vorher die untere Schaltfläche „Seitengröße und –ausrichtung für Standardseite oder
aktuelle Seite festlegen“ aktivieren (Abb. 8-5).
Ebenen einrichten:
Im AF OBJEKT-MANAGER (Abb. 8-5, s) kann das gesamte Dokument verwaltet
werden.Dies ist sehr zu empfehlen, um die Sichtbarkeit, Editierbarkeit und
Druckbarkeit von Objekten steuern zu können.
Standardmäßig besteht jedes Dokument aus einer Seite und einer Ebene sowie
einer Hauptseite mit den Ebenen Hilfslinien, Desktop und Gitter.
Werden einer Seite neue Ebenen hinzugefügt (Funktion im AF OBJEKTMANAGER
unten links), so entstehen die Ebenen automatisch auf allen Seiten.
Um Objekte auf allen Seiten an dergleichen Position erscheinen zu lassen
(beispielsweise Layoutelemente wie Logos, Kopf- und Fußzeilen u.ä.), ist eine Ebene
auf der Hauptseite einzurichten und die Objekte dieser Ebene zuzuordnen.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Alle Seiten, Ebenen und Gestaltungelemente können mit individuellen Namen belegt
werden.
Objekte verwalten
Jedes Objekt wird auf der aktuellen Ebene erzeugt (rot
eingefärbt). Im Objekt-Manager erscheint ein entsprechender
Eintrag, das Objekt ist automatisch ausgewählt. Es wird im
Zeichenbereich markiert dargestellt und gleichzeitig der Eintrag
im OBJEKT-MANAGER blau unterlegt (Abb. 8-7).
Der Eintrag besteht aus einem Symbol für die Objektart (z.B.
Mengentext), eine standardisierte Objektbezeichnung, die
individuell geändert werden kann, und Angaben zu Umriß- und
Füllungseigenschaften, die bei Bedarf mit dem Icon oben links
ein- und ausgeblendet werden können.
Durch Anklicken der entsprechenden Symbole vor jeder Ebene
wird gesteuert, ob die Ebene mit allen darauf liegenden Objekten
sichtbar, editierbar oder druckbar ist.
Objekte auf nicht editierbaren Ebenen werden grau dargestellt
und sind nicht auswählbar.
Abb. 8-7: Objektverwaltung mittels Objekt-Manager
Die Reihenfolge der Ebenen und der Objekte innerhalb der
Ebenen ist eine Rangfolge hinsichtlich der Sichtbarkeit, falls sich
Objekte überlagern.
Weiter oben stehende Objekte und Ebenen verdecken ggf. darunterstehende.
Per Drag-and-Drop können Objekte (und ganze Ebenen) im Objekt-Manager bequem
verschoben und damit ihre Sichtbarkeit geändert werden.
Die Möglichkeit des Markierens im OBJEKT-MANAGER ist besonders nützlich, wenn
die Objektauswahl auf der Zeichenfläche problematisch ist, weil ein Objekt
vollkommen von einem anderen umschlossen oder verdeckt wird (z.B. Text in einem
Rechteck ohne Füllung).
Wird ein Objekt in einem mehrseitigen Dokument außerhalb einer Seite positioniert,
wird es im AF OBJEKT-MANAGER zwar der aktuellen Seite zugeordnet, ist aber auf
allen Seiten sichtbar. So können Objekte bequem auf eine andere Seite verschoben
werden.
8.3
Vektorobjekte zeichnen und editieren
Elementare Grundformen
Für das Zeichnen elementarer Grundformen stehen in der SL
HILFSMITTELPALETTE die entsprechenden Funktionen zur Verfügung (Abb. 8-8),
zum Beispiel:
−
HM RECHTECK (oder Quadrat bei gedrückter Strg-Taste),
−
HM ELLIPSE (oder Kreis bei gedrückter Strg-Taste),
−
HM POLYGON,
−
HM SPIRALE u.a.
Abb. 8-8: Hilfsmittelpalette
Bei Aktivierung einer Zeichenfunktion werden in der SL EIGENSCHAFTSLEISTE (die
immer eingeblendet sein sollte) bzw. im AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN
kontextsensitiv zusätzliche Zeichenoptionen und Einstellmöglichkeiten angeboten:
z.B. beim Rechteck die Eckenrundung und Umrißbreite.
Seite 71 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Bezierkurven
Zum Zeichnen unregelmäßiger Formen - sogenannter Bezierkurven - stehen
verschiedene Zeichenfunktionen zur Verfügung. Drei von ihnen sollen hier
beschrieben werden.
HM FREIHAND (Abb. 8-9 links)
•
Mit gedrückter liMT Konturen ähnlich wie mit einem Bleistift zeichnen, d.h. die
Maus überträgt jede kleinste Handbewegung in das Programm. Mit Loslassen
der Maus ist der Zeichenvorgang beendet, die Funktion aber weiterhin aktiv. Mit
erneutem Drücken der liMT wird eine neue Figur gezeichnet. Mit HM AUSWAHL
wird die Funktion beendet.
•
Kehrt man an den Anfangspunkt zurück, wird die Figur automatisch geschlossen
und die vorher definierte Füllung angezeigt. Unter M Extras > Optionen >
Hilfsmittelpalette > Freihand/Bezier kann definiert werden, bei welchem
Pixelabstand die Endpunkte der Kurve automatisch verbunden werden (Abb. 810).
•
Die gezeichnete Figur wird nach Beendigung der Funktion mehr oder weniger
stark geglättet, die Stärke der Glättung wird ebenfalls unterr M Extras >
Optionen > Arbeitsbereich > Hilfsmittelpalette > Freihand/Bezier eingestellt .
•
Mit zwei Mausklicks kann eine einzelne Strecke gezeichnet werden.
Abb. 8-9: Hilfsmittel zum Zeichnen
freier Formen
HM BEZIER (Abb. 8-9 zweites HM von links)
•
Gezieltes Zeichnen von miteinander verbundenen Kurven- und/oder
Streckenabschnitten. Diese Funktion erfordert Übung und Augenmaß beim
gezielten Setzen der Konstruktionspunkte (Knoten).
•
1. Mausklick = 1. Knoten, 2. Mausklick = 2. Knoten
>> bei einfachem Mausklick entsteht eine Strecke,
>> bei Bewegung mit gedrückter liMT entsteht eine Kurve, am zweiten Knoten
wird eine Tangente sichtbar (Abb. 8-11), deren Lage und Länge den Verlauf und
die Krümmung der Kurve bestimmt,
•
Zwei Mausklicks hintereinander erzeugen eine Strecke
•
Durch Rückkehr zum Anfangspunkt wird die Figur automatisch geschlossen und
der Zeichenvorgang beendet. Mit dem nächsten Mausklick wird eine neue Figur
begonnen.
•
Mit HM Auswahl wird die Funktion beendet.
Abb. 8-10: Einstellen der
Zeichenempfindlichkeit
HM STIFT (Abb. 8-9, viertes HM von links)
•
Zeichenvorgang wie bei Bezierkurve,
•
Während des Zeichnens können interaktiv Knoten gelöscht
oder ergänzt werden: wird der Mauszeiger auf einen Knoten
bewegt erscheint am Cursor ein (-) -Zeichen und der Knoten
kann per Mausklick gelöscht werden, zeigt der Mauszeiger
auf ein Kurvenstück, erscheint am Cursor ein (+) -Zeichen
und es kann per Mausklick ein Knoten hinzugefügt werden
•
Mit DKl wird die Figur beendet.
•
Mit HM AUSWAHL wird die Funktion beendet.
Konturen editieren
Mit Hilfe der Knoten kann eine gezeichnete Kontur editiert
werden (Abb. 8-11):
Abb. 8-11: Editieren einer Kurve mit dem Hilfsmittel
Form
Seite 72 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
HM AUSWAHL > Objekt auswählen >> Knoten werden sichtbar > HM FORM
>> der Mauszeiger ändert seine Form, die Knoten und Tangentenenden können mit
gedrückter liMT verschoben und somit die Form der Kurve verändert werden.
Mittels SL EIGENSCHAFTSLEISTE Kurve bearbeiten:
in Abhängigkeit vom gewählten Knoten werden die Funktionen angezeigt, die auf
den Kurvenpunkt, auf den der Mauszeiger gerichtet ist, angewendet werden können,
z.B.
−
Knoten hinzufügen und löschen,
−
Strecken in Kurven umwandeln und umgekehrt,
−
Kurve öffnen und schließen
Offene Kurve fortsetzen:
HM AUSWAHL:: Kurve markieren > Knoten werden sichtbar > Zeichenwerkzeug, z.B.
HM STIFT wählen > am Endknoten klicken und Zeichnung fortsetzen.
8.4
Umgang mit Farben
Farbmodell und Farbpalette wählen
Im Kapitel 2 wird erläutert, daß Farben auf der Basis unterschiedlicher Modelle
definiert werden können.
In Corel Draw ist es prinzipiell möglich, die Farbe verschiedener Objekte mit
unterschiedlichen Farbmodellen zu beschreiben sowie Bildmaterial aus
unterschiedlichen Farbräumen in ein Dokument zu importieren und dort ohne
Farbumwandlung zu verwalten – ein Umstand, der für
Pixelbildbearbeitungsprogramme wie Corel Photo-Paint und Photoshop nicht zutrifft.
Abb. 8-12: Definieren von Umriß- und
Füllungsfarbe in verschiedenen
Farbmodellen
Dennoch ist es sinnvoll, sich auf ein Farbmodell – vorzugsweise RGB - und eine
einheitliche Farbpalette festzulegen. Die Hintergründe werden im Kapitel 13 näher
erläutert.
Farbpalette wählen:
M FENSTER > FARBPALETTEN > STANDARD-RGB-FARBPALETTE >> wird am rechten
Bildschirmrand angedockt (Abb. 8-12).
>> die so gewählte Farbpalette stellt einen begrenzten Umfang an Farben bereit und
kann für das Zuweisen von Füllfarben verwendet werden (siehe Kapitel 8.5.1).
Farbmodell wählen:
Sollen beliebige Farben eines Farbraumes wählbar sein, ist das Farbmodell im AF
OBJEKTEIGENSCHAFTEN zu wählen:
Abb. 8-13: Definition von Farben im
CMYK-Modell
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > FÜLLUNG/UMRIß > ERWEITERT
Achtung:
Für die Farbdefinition über das AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > FÜLLUNG/UMRIß
> ERWEITERT … kann ein anderes, von der zuvor gewählten Farbpalette
unabhängiges Farbmodell gewählt werden.
>> Für eine einheitliche Verwendung von Farben in einem Dokument sollte man sich
deshalb auf eine Methode der Farbwahl festlegen.
Abb. 8-14: Definition von Farben im
RGB-Modell
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Farben definieren - Farbkonsistenz wahren
Das Beispiel in Abbildung 8-12 zeigt, was passiert, wenn man die Farben nicht
konsequent in einem Farbraum definiert. Hier wurde die Füllfarbe des Rechtecks mit
der RGB-Farbpalette als CYAN definiert, die Umrißfarbe auch als CYAN, aber über
das AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN. In der Statuszeileiste unten rechts ist zu sehen,
daß es sich trotz gleicher Farbbezeichnung um unterschiedliche Farben handelt.
Beim Öffnen des Fensters FARBE AUSWÄHLEN über
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > UMRIß > FARBE > ANDERE …
wird deutlich, daß die Umrißfarbe im CMYK-Modell definiert wurde (Abb. 8-13), die
Füllfarbe dagegen im RGB-Modell (Abb. 8-14).
Um zu überprüfen, ob es sich bei zwei Objekten um die gleiche Farbe handelt,
können die Lab-Werte (Fenster FARBE AUSWÄHLEN > OPTIONEN > WERT 2 >
Lab) verglichen werden. Sie definieren jede Farbe eindeutig im geräteunabhängigen
Lab-Farbraum (siehe Kapitel 2.1).
Farben messen
Mit dem HM PIPETTE können Farbwerte von Objekten abgegriffen werden:
HM PIPETTE > auf Objekt klicken >> Farbwert wird in der Statuszeile angezeigt (Abb.
8-15).
Die Information ist allerdings nur dann zuverlässig, wenn es sich nicht um
Standardfarben handelt, die mit einem Namen belegt sind, wie das oben dargestellte
Beispiel zeigt (Abb. 8-12).
Farben übernehmen
Mit einer Kombination der Werkzeuge PIPETTE und FARBEIMER können Farben von
vorhandenen Objekten – das können auch Farben von importierten Pixelbildern sein
– als Umriß- oder Fülleigenschaft übernommen werden:
HM PIPETTE> auf Bildpunkt klicken, dessen Farbwert aufgenommen werden soll (im
Beispiel von Abbildung 8-15 die Füllfarbe des Rechtecks)
> Shift + liMT > in die Fläche oder auf den Umriß des Objekts klicken, das die Farbe
übernehmen soll >> das Werkzeug wird automatisch gewechselt und zeigt einen
Fülleimer mit einem Umriß- oder Flächensymbol an.
8.5
Abb. 8-15: Farbe von Objekt zu Objekt
übertragen
Objektstil festlegen
Der Objektstil charakterisiert die grafischen Eigenschaften eines Objekts: Umriß- und
Füllfarben, Muster sowie Linienarten und Linienstärken, bei Texten zusätzlich
typografische Eigenschaften.
8.5.1 Umriß und Füllung
Beim Zuweisen von Umriß- und Füllungseigenschaften wird unterschieden zwischen
den Objekttypen Grafik, Grafiktext und Mengentext (Abb. 8-16).
Eigenschaften zuweisen:
Ohne Auswahl:
Im AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN oder SL EIGENSCHAFTSLEISTE Attribute
auswählen
>> Es erscheint ein Fenster (Abb. 8-16), indem zu definieren ist, ob die Änderung der
Eigenschaft für Grafik, Grafiktext oder Mengentext gelten soll.
Abb. 8-16: Zuweisen einer
Eigenschaft für bestimmte
Objekttypen
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
>> Jedes neu erstellte Objekt des gewählten Typs erhält die neu definierten
Eigenschaften.
Mit Auswahl:
Objekt mit HM AUSWAHL markieren > im AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN (Abb. 8-15)
oder SL EIGENSCHAFTSLEISTE Attribute wählen >> Änderung wird sofort für das
ausgewählte Objekt wirksam.
Sichtbarkeit der Füllung
Die Füllung eines Objekts ist nur sichtbar, wenn die umschließende Kontur eine
geschlossene Kurve ist.
Generelle Festlegung:
Unter M EXTRAS > OPTIONEN > DOKUMENT > ALLGEMEIN: Offene Kurven füllen
kann festgelegt werden, ob offene Kurven mit der definierten Füllung angezeigt
werden sollen, standardmäßig ist dies nicht der Fall.
Festlegung im Einzelfall:
Abb. 8-17: Stil übertragen
Objekt markieren > AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > KURVE > Kurve schließen
Stil übertragen
Die Eigenschaften eines Objekts können schnell auf andere Objekte übertragen
werden:
Quellobjekt markieren > mit gedrückter rMT auf das Objekt ziehen, das die
Eigenschaften übernehmen soll (Abb. 8-17)
> im sich öffnenden Kontextmenü auswählen, welche Eigenschaften übernommen
werden sollen: Füllung, Umriß oder alle (Abb. 8-18)
Stil speichern
Sollen Attribute wiederholt auf verschiedene Objekte angewendet werden, so kann
ein Stil definiert und gespeichert werden.
Abb. 8-18: Zu übertragende
Eigenschaften bestimmen
HM AUSWAHL: Objekt mit dem zu speichernden Stil auswählen > rMT: Stil >
Stileigenschaften speichern (Abb. 8-19).
Für jeden Objekttyp sind Standardstile vordefiniert, die nicht überschrieben werden sollten.
Für Grafikobjekte ist das:
Füllung:
keine, Umriß:
Breite: Haarlinie, Farbe: Schwarz, Stil: durchgezogen
Abb. 8-19: Stil speichern
8.5.2 Musterfüllung
Um zum Beispiel Schäden an Kunstwerken oder Gebäuden zu kartieren, ist es
notwendig, die markierten Flächen mit spezifischen Musterfüllungen zu versehen,
wobei das Hintergrundbild, auf dem kartiert wird, noch sichtbar sein soll.
Diese Aufgabe ist, was die Funktionalität angeht, mit Corel Draw gut zu bewältigen.
Hierbei kommen vorrangig Zweifarbmuster zur Anwendung, da diese partiell
transparent gemacht werden können.
Allerdings ist die Auswahl an Zweifarbmustern sehr beschränkt. Doch es können mit
wenig Mühe benutzerdefinierte Muster erstellt werden.
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BETAVERSION
Musterfüllung zuweisen:
HM AUSWAHL > Objekt auswählen > AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > FÜLLUNG >
MUSTERFÜLLUNG > ZWEIFARBEN-BITMAP-MUSTERFÜLLUNG > Muster auswählen und
Farben definieren.
Wenn das Muster später transparent gemacht werden soll, ist für die
Hintergrundfarbe Weiß zu wählen.
Muster ändern:
Wenn das Muster in Größe und Ausrichtung geändert werden soll, kann dies
entweder interaktiv mit der Maus oder numerisch geschehen.
Methode 1:
HM INTERAKTIVE FÜLLUNG (Hilfsmittelpalette unteres Icon)
Im Muster erscheint ein blau gestricheltes Quadrat (Abb. 8-20) > durch Bewegung
mit gedrückter linker Maustaste
−
des Quadrats im Zentrum kann der Ursprung des Musters
−
des kleinen Quadrats in den Seitenmitten kann die Skalierung
−
des Kreises am Eckpunkt kann die Richtung und die Skalierung
Abb. 8-20: Interaktive Änderung einer
Musterfüllung
des Musters geändert werden.
Methode 2:
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > FÜLLUNG > MUSTERFÜLLUNG > ZWEIFARBENBITMAP-MUSTERFÜLLUNG > ERWEITERT
> anderes Muster wählen und Eigenschaften (Ursprung, Größe, Neigung, Drehung)
festlegen (Abb. 8-21).
Benutzerdefinierte Muster
Muster pixelgenau zeichnen:
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN: FÜLLUNG > MUSTERFÜLLUNG > ZWEIFARBENBITMAP-MUSTERFÜLLUNG > Erweitert > Erstellen
>> es stehen maximal 64 x 64 Pixel zur Verfügung (Abb. 8-22), wird die BitmapGröße geändert, geht die vorhandene Zeichnung verloren
Abb. 8-21: Erstellen, Laden und Ändern
einer Musterfüllung
>> mit der liMT werden die Punkte gesetzt, mit der rMT gelöscht
>> das Muster erscheint in der Liste der Zweifarben-Bitmap-Musterfüllungen
Muster aus Vektorgrafik generieren:
•
Beliebige Grafik als Grundeinheit des Musters zeichnen
•
ggf. vorhandene äußere Hilfsbegrenzung löschen (ansonsten wird sie
Bestandteil des Musters)
•
ggf. sichtbares Gitter ausblenden
M EXTRAS > ERSTELLEN > MUSTER: Typ festlegen (Abb. 8-23)
Typ: Zweifarben wählen,
−
wenn die Farben später frei wählbar sein sollen,
−
wenn das Muster transparenz gemacht werden soll
Abb. 8-22: Pixelgenaues Zeichnen
eines Zweifarben-Musters
>> das Muster erscheint in der Liste der Zweifarben-Bitmap-Musterfüllungen
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Typ: Vollfarbe wählen,
−
wenn das Muster exakt so verwendet werden soll, wie es gezeichnet wurde
−
Wenn das Muster als Datei gespeichert werden soll.
>> die Auflösung kann nicht gewählt werden
>> das Muster wird als PAT-Datei gespeichert
>> das Muster erscheint in der Liste der Musterfüllungen als Vollfarben-Musterfüllung
8.6
Transparenz
Abb. 8-23: Definition eines
Musters
Um einem Objekt Transparenzeigenschaften zuzuweisen, steht das Hilfmittel
Interaktive Transparenz zur Verfügung.
HM AUSWAHL: Objekt markieren > HM INTERAKTIVE TRANSPARENZ:
(Hilfsmittelpalette 5. Zeile von unten – Menü aufklappen, letzter Befehl rechts)
> SL EIGENSCHAFTSLEISTE: Optionen wählen:
Mustertransparenz
Um ein Zweifarben-Muster transparent zu machen, wählt man die Einstellungen
(Abb. 8-24):
Transparenztyp:
Gleichmäßig
Transparenzvorgang:
Subtrahieren
Starttransparenz:
0 (wenn Hintergrundfarbe = Weiß gesetzt wurde)
Abb. 8-24: Mustertransparenz
Objekttransparenz
Bei einem Bild mit grafischem Charakter und weißem Hintergrund kann mit
folgenden Einstellungen ein transparenter Hintergrund erreicht werden (Abb. 8-25) :
Transparenztyp:
Gleichmäßig
Transparenzvorgang:
Wenn dunkler
Starttransparenz:
0
Abb. 8-25: Hintergrundtransparenz
Andere Varianten von Transparenz können als Kombination von Transparenztyp und
Transparenzvorgang gewählt werden.
8.7
Objekte vereinigen und zuschneiden
Die Funktionen zum Vereinigen oder Zuschneiden von sich teilweise überlappenden
Objekten werden über M ANORDNEN > FORMEN aufgerufen.
Es öffnet sich ein Andockfenster, in dem sechs verschiedene Möglichkeiten des
Verschneidens zur Verfügung stehen:
Zuschneiden:
HM AUSWAHL: Quelle wählen: = „Schneidwerkzeug“ (Beispiel: Rechteck)
> ZUSCHNEIDEN > Ziel wählen (Beispiel: Dreieck, Abb. 8-26)
>> Resultat = verschnittenes Dreieck mit alten Eigenschaften
Abb. 8-26: Objekte zuschneiden
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
>> Option Quellobjekt beibehalten bewirkt, daß die Quelle unverändert bleibt,
andernfalls wird sie nach dem Zuschnitt gelöscht.
>> Option Zielobjekt beibehalten bewirkt, daß nach dem Zuschnitt das
Originalzielobjekt und darüberliegend das zugeschnittene Objekt vorhanden sind,
andernfalls wird das Zielobjekt nach dem Zuschnitt gelöscht (Abb. 8-27).
Verschmelzen
HM AUSWAHL: Quelle wählen (Beispiel Rechteck) > VERSCHMELZEN MIT: Ziel wählen
(Beispiel: Dreieck)
>> Resultat: das verschmolzene Objekt übernimmt die Eigenschaften
des Zielobjekts (Abb. 8-28)
Abb. 8-27: Objekte zugeschnitten
Schnittmenge
HM AUSWAHL: Quelle wählen (Beispiel Rechteck) > SCHNITTMENGE MIT: Ziel wählen
(Beispiel: Dreieck)
>> Resultat: die Schnittmenge übernimmt die Eigenschaften des Zielobjekts (in Abb.
8-29 zur Verdeutlichung verschoben)
Vereinfachen
HM AUSWAHL: Beide Objekte auswählen > ZUWEISEN
>> Resultat: der überdeckte Bereich des hinten liegenden Objekts (Beispiel
Rechteck) wird weggeschnitten, das vorn liegende Objekt bleibt unverändert
(Abb. 8-30).
Vorderes ohne Hinteres
Abb. 8-28: Objekte verschmelzen
HM AUSWAHL: Beide Objekte auswählen > ZUWEISEN
>> Resultat: das vorn liegende Objekt wird zugeschnitten, das hinten liegende
gelöscht
Hinteres ohne Vorderes
HM AUSWAHL: Beide Objekte auswählen > ZUWEISEN
>> Resultat: das hinten liegende Objekt wird zugeschnitten, das vorn liegende
gelöscht
8.8
Text
Abb. 8-29: Schnittmenge zweier Objekte
In Corel Draw werden zwei Arten von Text unterschieden: Mengentext und
Grafiktext. Beide Arten werden mit der gleichen Funktion, aber unterschiedlichen
Mausaktionen erstellt.
Mengentext
HM TEXT: Mit liMT Rahmen aufziehen und Text schreiben, Font-, Umriß- und
Fülleigenschaften zuweisen (Abb. 8-31)
•
•
Mengentext kann wie in Textverarbeitungsprogrammen wie z.B. MS Word
formatiert werden kann. Das Fenster mit allen Formatierungsmöglichkeiten kann
über SL EIGENSCHAFTSLEISTE: TEXT FORMATIEREN geöffnet werden.
Um längere Textpassagen zu schreiben, bietet sich die Funktion TEXT
in der SL EIGENSCHAFTSLEISTE an.
BEARBEITEN
•
Abb. 8-30: Vereinfachen von Objekten
Mengentext können beliebige Umriß- und Fülleigenschaften, sogar
Musterfüllung, zugewiesen werden. Um das Aussehen des Schriftfonts nicht zu
beeinträchtigen, sollte keine Umrißbreite zugewiesen werden.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Bei Änderung des Textrahmens paßt sich der Inhalt ohne Veränderung des
Schriftbildes an und wird automatisch umgebrochen.
Ist der Rahmen zu klein, um den Text vollständig anzuzeigen, erscheint am
unteren Rand ein schwarzes Dreieck. Mit gedrückter liMT kann der Rahmen
dem Inhalt angepaßt werden.
Mit Klick auf das Dreieck erscheint ein Symbol, das anzeigt, daß ein neuer, mit
dem ersten verknüpfter Rahmen gezeichnet werden kann, in den der Text fließt
(Abb. 8-32).
•
Mengentext kann nicht transparent gemacht werden.
•
Mit M ANORDNEN > KOMBINATION MENGENTEXT AUFHEBEN zerfällt mehrzeiliger
Text in einzelne Zeilen, ein Wort in einzelne Buchstaben. Der Textcharakter
bleibt erhalten, es entstehen nur einzelne Textrahmen.
•
Mit rMT > KM: IN KURVEN KONVERTIEREN kann Mengentext in eine Kurve
umgewandelt werden, besteht der Text aus mehreren Worten und Zeilen,
entsteht eine Gruppe von mehreren Kurvenobjekten, die nicht unbedingt
vollständige Worte und Zeilen enthalten,da der Textcharakter ist verloren
gegangen ist.
Mit rMT > KOMBINATION KURVE AUFHEBEN kann der Text weiter in kleinere
Einheiten (Buchstaben und Buchstabenteile) zerlegt werden.
•
Mit rMT > KM: IN GRAFIKTEXT KONVERTIEREN kann Mengentext in Grafiktext
umgewandelt werden. Bei verknüpften Textrahmen geht das nicht.
BETAVERSION
Abb. 8-31: Formatierung von
Mengentext
Grafiktext
HM TEXT: Mit liMT klicken und Text schreiben, Font-, Umriß- und Fülleigenschaften
zuweisen.
•
Grafiktext wird immer bündig vom Rahmen umschlossen (Abb. 8-33). Vergrößert
man diesen unproportional, so wird der Text verzerrt, die Fonteigenschaften
gehen also verloren, auch wenn sie in der SL EIGENSCHAFTLEISTE weiterhin
angezeigt werden.
•
Solange Grafiktext nicht in eine Kurve konvertiert oder die Kombination
aufgehoben wurde, kann er in Mengentext umgewandelt werden. Eine vorher
vorhandene Deformation wird dabei rückgängig gemacht und der Text erhält
wieder seine ursprünglichen Fonteigenschaften, wobei die Texthöhe erhalten
bleibt.
•
Markiert man Grafiktext, so erscheint an jedem Buchstaben bzw. an jedem Wort
ein Knoten > mit M ANORDNEN > KOMBINATION GRAFIKTEXT AUFHEBEN zerfällt der
Text in einzelne Buchstaben bzw. Worte, behält aber den Charakter von
Grafiktext
•
Mit rMT > KM: IN KURVEN KONVERTIEREN kann Grafiktext in Kurven umgewandelt
werden
>> aus mehrzeiligem Text wird eine Gruppe von Kurvenobjekten, einzelne Worte
und einzeiliger Text bilden ein Kurvenobjekt, das mit M ANORDNEN >
KOMBINATION KURVE AUFHEBEN in kleinere Einheiten zerlegt und als Grafik editiert
werden kann (Abb. 8-34).
•
Grafiktext kann transparent gemacht werden.
Abb. 8-32: Textfluß von Mengentext
in einen neuen Rahmen
Abb. 8-33: Grafiktext deformiert
Textübernahme aus Word
In Word Text markieren > kopieren > Corel Draw-Dokument öffnen:
Variante 1
M BEARBEITEN > EINFÜGEN >> Text sieht genauso aus wie im Wortdokument ,
kann aber in Corel nicht bearbeitet werden.
Abb. 8-34: Grafikttext in Kurven
umgewandelt
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Variante 2
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN: Word-Dokument >> Gleiches Resultat wie
Variante 1
Variante 3
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN: Richt Text Format >>
Abfragefenster, ob Schriftart und Formatierung übernommen werden soll (Abb. 8-35)
> Option Schriftart und Formatierung löschen wählen >> es entsteht Mengentext, die
in Corel voreingestellte Formatierung für Mengentext wird übernommen, der Text ist
bearbeitbar.
Abb. 8-35: Umgang mit der
Formatierung importierter
Texte
Variante 4
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN: WMF > es entsteht eine Gruppe, bestehend
aus vielen einzelnen Worten als Grafiktext.
8.9
Bemaßung
Einfügen von Bemaßung
HM BEMAßUNG (in der HM-Palette 4. Zeile, meist im Hintergrund, siehe
Abb. 8-7)
> in der SL EIGENSCHAFTSLEISTE Bemaßungstyp wählen (Abb. 836): Automatisch, vertikal, horizontal, Legende oder Winkelbemaßung
> in der SL EIGENSCHAFTSLEISTE vor dem Bemaßen alle
notwendigen Einstellungen vornehmen wie z.B.:
−
Bemaßungseinheit: sie kann unabhängig von der Linealeinheit
eingestellt werden
−
Anzeige der Einheit,
−
Genauigkeit der Maßzahl,
−
Textposition der Maßzahl,
−
Dynamische Bemaßung: bewirkt, daß die Maßzahl sich mit der
Skalierung der Grafik ändert.
Abb. 8-36: Formatieren von Bemaßung
> falls die Optionen ausgeblendet sind, auf den Button DYNAMISCHE
BEMAßUNG klicken.
Bemaßung ändern:
•
Soll eine vorhandene Bemaßung anders formatiert werden, so ist
sie zunächst zu markieren und kann dann in der Eigenschaftsleiste
editiert werden.
•
Soll der Maßtext unabhängig von der Zeichnung geändert werden,
muß die Option Dynamische Bemaßung deaktiviert werden:
Bemaßungsobjekt in der Zeichnung markieren: auf Maßhilfslinie
klicken > SL EIGENSCHAFTSLEISTE: Dynamische Bemaßung
deaktivieren > Maßtext markieren und wie Grafiktext ändern.
Abb. 8-37: Anpassung von dynamischer Bemaßung an
die Skalierung
Es ist nicht notwendig, aber zu empfehlen, die Linealeinheit der Bemaßungseinheit
anzupassen:
DKl auf das Lineal oder M EXTRAS > OPTIONEN > DOKUMENT > LINEALE >
EINHEITEN (Abb. 8-6).
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BETAVERSION
Das ist besonders dann sinnvoll, wenn maßstabsgerecht vermaßt werden soll.
Maßstabsgerechte Bemaßung:
Für die maßstabsgerechte Bemaßung ist die am Abbildungsmaßstab orientierte
Skalierung des gesamten Dokuments anzupassen:
M EXTRAS > OPTIONEN > DOKUMENT > LINEALE > SKALIERUNG BEARBEITEN >
In dem Beispiel in Abbildung 8-36 wurde der importierten Zeichnung entsprechend
eine Skalierung von 1 : 200 eingestellt (Maßeinheiten beachten!)
>> Das Lineal wird neu skaliert, an der Zeichnung selbst ändert sich nichts (vgl. die
Abbildungen 8-36 und 8-37).
>> Zuvor vorhandene Bemaßung wird entsprechend der Skalierung umgerechnet, so
daß der Eindruck entsteht, man würde am Originalobjekt mit realen Maßen arbeiten.
>> Hinsichtlich der Druckausgabe behält das Dokument die ursprünglich eingestellte
Größe (Abb. 8-37).
Wenn nach Anpassung des Maßstabs das Kontrollmaß nicht exakt dem Originalmaß
entspricht, ist das Bild anschließend durch entsprechendes Skalieren in der Größe
anzupassen. Damit das Kontrollmaß mit skaliert wird, sollten vorher Bild und
Bemaßung gruppiert werden.
Füll- und Umrißeigenschaften definieren:
Hinsichtlich der Umriß- und Fülleigenschaften nimmt die Bemaßung eine
Sonderstellung ein:
•
die Maßtexte besitzen die Eigenschaften von Grafiktext,
•
die Maßketten und Maßhilfslinien haben die Umrißeigenschaften der
Grafik.
Sinnvolle Einstellungen:
für den Maßtext (Grafiktext):
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > FÜLLUNG: Schwarz, UMRIß: keiner
M TEXT > TEXT FORMATIEREN> SCHRIFT: Arial Normal-kursiv Größe:10Pkt.
Abb. 8-38: Definitiion
eines Stils für
Maßlinien
für die Maßlinien (Grafik):
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > FÜLLUNG: (beliebig),
UMRIß: 100 Pkt (dem Maßstab entsprechend definieren), Schwarz, Pfeilspitzen
definieren (Abb. 8-38).
Stil definieren:
Für die Objektart „Bemaßung“ ist keine Stildefinition möglich. Es können nur
entsprechende Stile für Grafiktext - Umriß und Füllung definieren - und Grafik - Umriß
definieren - gespeichert werden.
Die Stile werden nur in der aktuellen Zeichnung abgelegt.
Stil zuweisen:
Abb. 8-39: Speichern eines Stils
für Bemaßungstext
Gesamte Bemaßung markieren > Stil für die Maßlinien zuweisen >> der Maßtext hat
einen Umriß > Maßtext markieren > Stil für Maßtext (Umriß und Füllung) zuweisen.
Seite 81 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
8.10
BETAVERSION
Bildmaterial importieren
Obwohl Corel Draw ein Vektorgrafikprogramm ist, eignet es sich hervorragend für die
hybride Bildbearbeitung.
Da es in der Lage ist, viele unterschiedliche Vektor- und Pixelspeicherformate
einzulesen, ist es eine ideale Plattform
−
für die Gestaltung von Plakaten, Flyern und ähnlichen bildintensiven, auch
mehrseitigen Dokumenten,
−
für die Schadkartierung auf der Basis einer hochwertigen Fotografie,
−
für die ergänzende Bearbeitung eines gescanten Planes.
Vektorgrafiken
Vektorgrafiken können ihrem Charakter entsprechend in Corel Draw geöffnet
werden. Dies ist aber nur sinnvoll, wenn ein neues Dokument begonnen werden soll.
Soll eine Vektorgrafik in eine nicht-leere Corel Draw-Datei eingelesen werden, so
muß dies mit M DATEI > IMPORTIEREN geschehen, andernfalls öffnet sich ein
neues Dokument.
Pixelbilder
Pixelbilder sind in Corel Draw artfremd und müssen dementsprechend behandelt
werden: sie werden immer importiert, nicht geöffnet.
Zu beachten ist, daß beim Import von komprimierten Speicherfomaten wie JPG und
GIF die Bilder anders skaliert werden als sie ursprünglich, z.B. nach dem Scannen,
vorlagen. Die werden unter Beibehaltung der Pixelzahl in der früher üblichen
Standardbildschirmauflösung von 72dpi eingefügt und entsprechend skaliert.
8.10.1 Importmethoden
Der Import von Bildmaterial, egal ob Vektorgrafik oder Pixelbild, ist auf drei Wegen
möglich:
Methode 1:
Per Drag-and-Drop
Skizzenbuch aktivieren (Abb. 8-3):
M FENSTER > AF SKIZZENBUCH > DURCHSUCHEN
(nur zu empfehlen bei Rechnern mit guter Performance)
>> es öffnet sich ein Explorer-ähnliches Andockfenster, in dem die Bilddateien in vier
Ansichtsmodi angezeigt werden können. Die Option Große Symbole liefert
Vorschaubilder, deren Größe veränderbar ist und eine komfortable Vorauswahl
ermöglicht.
Methode 2:
Importieren
Das Einfügen über M DATEI > IMPORTIEREN ist der sicherste Weg. Bei großen, d.h.
speicherintensiven Bildern sollte vor dem Anklicken der Bilddatei die Vorschau
deaktiviert werden.
Methode 3:
Windows-Zwischenablage
M BEARBEITEN > EINFÜGEN oder INHALTE EINFÜGEN
Diese Methode kann genutzt werden, um Bildinformation,die in einer beliebigen
Windows-Anwendung in die Zwischenablage kopiert wurde, in eine Bilddatei zu
speichern. Corel Draw dient hier quasi als Auffangbecken und eignet sich deshalb
besonders gut, weil es alle gängigen Bildformate speichern kann.
Typische Anwendungsfälle sind:
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Das Speichern von Screenshots über den Tastaturbefehl.
•
Der Export von Pixelbildern oder von Vektorgrafiken als Pixelbild aus PDFDokumenten, wenn alle anderen Methoden versagen (siehe Kapitel 6.3.9).
•
Die Weitergabe von Excel-Diagrammen und -Tabellen als Vektorgrafik.
BETAVERSION
8.10.2 Import von Vektorinformation aus Excel
Da Excel keine Exportfunktion hat, können Diagramme als Vektorgrafik nur über die
Zwischenablage und unter Zuhilfenahme eines geeigneten „Auffangbeckens“ in
einem Vektorformat gespeichert werden. Der Vorgang soll hier exemplarisch
beschrieben werden, da Corel Draw sich sehr gut als „Auffangbecken“ eignet.
Excel:
Diagramm markieren > Kopieren
Corel Draw:
M BEARBEITEN > EINFÜGEN oder
Icon EINFÜGEN oder
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN (Abb. 8-40): Excel-Diagramm
>> das Excel-Diagrammobjekt wird im Objekt-Manager als OLE-Objekt verwaltet und
kann skaliert, aber nicht gedreht werden
Abb. 8-40: Formatwahl beim Einfügen
aus der Zwischenablage
>> das Editieren ist nur in Excel möglich (mit DKl öffnen)
>> mit M BITMAPS > IN BITMAP KONVERTIEREN kann das OLE-Objekt in ein Pixelbild
mit beliebig hoher Qualität umgewandelt und in einem beliebigen Pixelformat
exportiert werden. Sinnvoller ist allerdings die Speicherung in den Vektorformaten
WMF und EMF (Kapitel 8.13).
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN: Metadatei oder Erweiterte Metadatei
>> die importierte Grafik bildet eine Gruppe von vielen einzelnen Vektorobjekten. Die
Gruppe kann gedreht und skaliert werden. Nach Aufheben der Gruppierung können
alle Elemente editiert werden.
Die Importergebnisse aller Vektorgrafiken sind gleich gut.
M BEARBEITEN > INHALTE EINFÜGEN: Bitmap
>> Die Vektorgrafik wird beim Einfügen in ein Pixelbild umgewandelt. Die Pixelzahl
ergibt sich aus der Bildschirmgröße und einer Auflösung von 72dpi, unabhängig
davon, wieviel Raum die Darstellung im Excel auf dem Bildschirm einnimmt.
8.10.3 Konsequenzen für den Speicherinhalt
Alle eingefügten Bilder werden Bestandteil des Corel Draw-Dokuments. Damit
wächst der Speicherinhalt beim Import von Pixelbildern erheblich an.
Um die Speichermenge ohne Qualitätseinbußen zu reduzieren, sollte man alle Bilder,
deren Auflösung weit über 300dpi liegt, auf optimale 300dpi herunterrechnen, wenn
sie in der endgültigen Darstellungsgröße vorliegen.
8.11
Bearbeiten von Pixelbildern
Für Veränderungen an importierten Pixelbildern, die in Corel als Bitmaps bezeichnet
werden, stehen neben einzelnen Funktionen in der Hilfsmittelpalette insbesondere
die Funktionen im Menü BITMAP zur Verfügung. Die wichtigsten von ihnen sollen
hier erläutert werden.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
8.11.1 Bildeigenschaften ermitteln
Die Eigenschaften eines Pixelbildes können an verschiedenen Stellen
angezeigt werden (Abb. 8-41):
o
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > BITMAP n:
>> Größe (Breite und Höhe) in Pixeln, Farbmodus, Auflösung.
n
AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > DETAILo:
>> Darstellungsgröße in mm (oder einer anderen unter OPTIONEN
eingestellten Linealeinheit)
Die Angaben sind rein informativ. Änderungen der Darstellungsgröße
und Auflösung beim Skalieren des Bildes durch Mausbewegung
können hier beobachtet werden.
p
SL EIGENSCHAFTSLEISTE p:
Abb. 8-41: Anzeige von Bildeigenschaften
>> Position (des Mittelpunktes), Höhe und Breite in mm (Linealeinheit),
Position und Größe können durch Eingabe neuer Werte geändert, das Bild kann
gedreht und gespiegelt werden.
STATUSZEILE:
>> Höhe und Breite in mm (Linealeinheit), Position des Bildmittelpunkts, Ebene, auf
der das Bild liegt, Farbmodus, Auflösung.
Alle Angaben in der Statusleiste sind informativ.
8.11.2 Bildgröße und Auflösung ändern
Die Größe eines Bildes kann auf zwei Arten geändert werden:
−
durch Mausbewegung unter Einsatz von Hilfsmitteln wie Gitter und Hilfslinien
oder
−
gezielt und exakt über das M BITMAPS > BITMAP NEU AUFBAUEN.
Größenänderung mit der Maus
Mit gedrückter liMT kann ein Bild neu skaliert werden. Damit das Bild dabei nicht
verzerrt wird, ist vorher in der SL EIGENSCHAFTSLEISTE die Option
Unproportionales Skalierungs-/Änderungsverhältnis zu deaktivieren.
>> konstante Pixelzahl, konstanter Speicherinhalt
>> vergrößerte Darstellung > kleinere Auflösung
>> verkleinerte Darstellung > größere Auflösung.
Die Änderung der Werte kann im AF OBJEKTEIGENSCHAFTEN > BITMAP (Abb. 841) bzw. DETAIL beobachtet werden.
Abb. 8-42: Vergrößern des Bildes
ohne Interpolation
Numerische Größenänderung
Die Funktion M BITMAP > BITMAP NEU AUFBAUEN ist auf jedes einzelne, in das Corel
Draw-Dokument importierte Pixelbild individuell anwendbar.
Sie steht in identischer Form auch in Corel Photo-Paint zur Verfügung, dort sie
allerdings nur auf das gesamte Dokument anwendbar.
Zu unterscheiden sind zwei prinzipiell verschiedene Veränderungen am Bild:
(a)
unter Beibehaltung der Pixelzahl,
(b)
mit Veränderung der Pixelzahl
Abb. 8-43: Pixelbild von 1 x 1 Zoll mit
60dpi
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BETAVERSION
Die Veränderungen, die sich am Bild vollziehen, sollen an einem einfachen Beispiel
gezeigt werden:
Symbol „@“ als Pixelbild mit 1 x 1 Zoll Größe und 60dpi Auflösung, also 60 x 60 Pixel
(Abb. 8-43)
(a)
Größenänderung mit konstanter Pixelzahl
> Option Ursprüngliche Größe beibehalten aktivieren (Abb. 8-42)
Es erfolgt kein Eingriff in die Pixelstruktur, die Farbinformation jedes Pixels bleibt
erhalten. Es vollzieht sich das gleiche wie bei der Größenänderung per Maus.
>> konstante Pixelzahl (die Eingabefelder werden gesperrt)
>> konstante Speichergröße
(a1) Bild vergrößern (Abb. 8-44) auf 200%
Abb. 8-44: Pixelbild aus Abb. 8-43 auf
200% skaliert
>> neue Darstellungsgröße : 2 x 2 Zoll
>> Auflösung halbiert sich: 30 dpi
>> die Pixel werden größer
(a2) Bild verkleinern (Abb. 8-45) auf 50%
>> neue Darstellungsgröße : 0,5 x 0,5 Zoll
>> Auflösung verdoppelt sich: 120 dpi
>> die Pixel werden kleiner
(b)
Abb. 8-45: Pixelbild aus Abb. 8-43
auf 50% skaliert
Größenänderung mit veränderter Pixelzahl,
> Option Ursprüngliche Größe beibehalten deaktivieren (Abb. 8-46)
Die Pixelstruktur des Bildes wird durch Interpolation verändert, die Farben aller Pixel
werden neu berechnet. Je weniger Pixel ein Bild hat, um so gravierender ist die
Veränderung.
> konstante Darstellungsgröße (Beispiel 1 x 1 Zoll)
(b1) Auflösung verdoppeln (Abb. 8-47): im Beispiel von 60dpi auf 120dpi
Abb. 8-46: Ändern der Auflösung bei
gleicher Darstellungsgröße
>> vierfache Pixelzahl: 120 x 120 Pixel
>> Pixel werden kleiner
>> Farben werden neu berechnet
>> vierfacher Speicherinhalt
(b2) Auflösung halbieren (Abb. 8-48): im Beispiel von 60dpi auf 30dpi
>> Pixelzahl sinkt auf ein Viertel: 30 x 30 Pixel
>> Pixel werden größer
>> Farben werden neu berechnet
>> Speicherinhalt beträgt ein Viertel der ursprünglichen Größe
Abb. 8-47: Pixelbild aus Abb. 8-43 auf
120dpi interpoliert, links ohne
Anti-Alias, rechts mit Anti-Alias
Zu bedenken ist, daß die Auflösung eine längenbezogene Kenngröße ist.
Das bedeutet z.B. :
Doppelte Auflösung >> vierfache Pixelzahl > vierfacher Speicherinhalt.
Die scheinbaren Ungenauigkeiten, die nach allen Eingaben auftreten, haben ihre
Ursache darin, daß zwei der drei beteiligten Kenngrößen –- Pixelzahl und Auflösung nur ganzzahlige Werte annehmen können. Da sich die Darstellungsgröße durch
Division von Pixelzahl und Auflösung ergibt, ist das Ergebnis in den meisten Fällen
Abb. 8-48: Pixelbild aus Abb. 8-43 auf
kein ganzzahliger Wert und muß daher vom Eingabewert abweichen.
30dpi interpoliert, links ohne
Anti-Alias, rechts mit Anti-Alias
Da es keine halben Pixel gibt, sollte man bei Vergrößerung oder Verkleinerung eines
Bildes möglichst ganzzahlige Vielfache oder ganzzahlige Teiler für die Pixelzahl bzw.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
die Auflösung wählen, um bei der Neuberechnung des Bildes möglichst gute
Resultate zu erzielen.
8.11.3 Pixelbild beschneiden
Für das Beschneiden eines Bildes steht in Corel Draw keine
Funktion unmittelbar zur Verfügung. Der Vorgang muß deshalb in
Corel Photo-Paint ausgeführt werden.
Doppelklick auf das Bild ausführen >> Corel Photo-Paint öffnet sich
(Abb. 8-49):
•
SL EIGENSCHAFTSLEISTE einblenden:
•
SL HILFSMITTELPALETTE > HM BESCHNEIDEN
Fenster um den gewünschten Bildausschnitt aufziehen, das
Rechteck kann mit dem Mauszeiger in Größe und Lage verändert
werden.
•
In der SL EIGENSCHAFTSLEISTE können genaue Werte für
die Ausschnittsgröße angegeben werden, das Rechteck wird
nach Eingabe der Werte und Enter sofort angepaßt
•
rMT innerhalb des Rechtecks > KM: AUF AUSWAHL BESCHNEIDEN
•
M DATEI > BEENDEN > Abfrage mit Ja beantworten > Bildausschnitt wird ohne
Zwischenspeichern in Corel Draw übernommen und mit der Corel Draw-Datei
abgespeichert. Soll das beschnittene Bild als neue Datei gespeichert werden, so
ist das in Corel Photo-Paint zu erledigen.
Abb. 8-49: Pixelbild beschneiden in Corel Photo-Paint
8.11.4 Bildteile löschen
Mit dem HM RADIERER können kleine Retuscheaufgaben in Corel Draw
erledigt werden, es werden Teile des Bildes komplett gelöscht.
HM AUSWAHL: Bild markieren > HM RADIERER (in der HM-Palette zweites
Icon von oben, Menü öffnen)
Abb. 8-50: Einstellungen für das Hilfsmittel
Radierer
In der SL EIGENSCHAFTSLEISTE (Abb. 8-50) können Größe und Form des
Werkzeugs eingestellt werden.
>> Die Änderung am Bild wirkt sich nicht auf das Original aus, sondern nur auf die
Kopie im Corel-Dokument.
8.11.5 Farbmodus ändern
In einem Corel Draw-Dokument kann für jedes importierte Pixelbild der Farbmodus
individuell geändert werden.
HM AUSWAHL: Bild markieren > M BITMAPS > MODUS wählen.
Bei Wahl der Modi Schwarzweiß (1bit)- vgl. Abb. 8-51, und Palette (8bit) öffnet sich
ein Vorher-Nachher-Fenster, indem die Farbveränderung gesteuert werden kann.
Für die Konvertierung stehen in beiden Fällen mehrere Methoden zur Verfügung,
die zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Abb. 8-51: Umwandeln in ein
Schwarzweißbild
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
8.12
BETAVERSION
Objekte positionieren
Gruppieren
Wenn mehrere Objekte in Ihrer gegenseitigen Lage unveränderlich sein sollen,
werden die Objekte gruppiert:
HM AUSWAHL: mit gedrückter SHIFT-Taste mehrere Objekte auswählen oder mit
gedrückter liMT Rahmen um die Objekte aufziehen.
> M ANORDNEN > GRUPPIEREN oder Tastenkombination STRG + g
>> im Objektmanager werden die Objekte als Gruppe angezeigt
> mit Klick auf das (+)-Zeichen kann die Gruppe geöffnet und einzelne Elemente
ausgewählt werden
> so ist es möglich Elemente einer Gruppe zu editieren, ohne die Gruppierung
aufzuheben.
Abb. 8-52:Ausrichten von Objekten
Gruppierung aufheben
Die Gruppierung kann wieder aufgehoben werden über das Kontextmenü:
rMT > GRUPPIERUNG AUFHEBEN oder STRG + u
Ausrichten und verteilen
Um einem Plakat oder Flyer den letzten Schliff zu geben, wird man häufig die
Objekte aneinander ausrichten oder so verteilen, daß sie gleiche Abstände
voneinander haben.
Das ist möglich,
•
mittels horizontalen und vertikalen Hilfslinien:
unter M ANSICHT > HILFSLINIEN EINRICHTEN können Hilfslinien exakt definiert
werden,
zum Ausrichten an den Hilfslinien unter M ANSICHT > AN HILFSLINIEN
AUSRICHTEN aktivieren
•
mittels dynamischer Hilfslinien, die interaktiv eingeblendet werden, nachdem sie
aktiviert wurden:
M ANSICHT > DYNAMISCHE HILFSLINIEN EINRICHTEN und
M ANSICHT > DYNAMISCHE HILFSLINIEN aktivieren
•
mit Hilfe des Menüs AUSRICHTEN UND VERTEILEN:
M ANORDNEN > AUSRICHTEN UND VERTEILEN: einmal eingeblendet, bleibt das
Fenster (Abb. 8-52 und Abb. 8-53) aktiviert, bis es wieder geschlossen wird.
Vorher mit gedrückter SHIFT-Taste mehrere Objekte auswählen oder mit
gedrückter liMT Fenster aufziehen.
8.13
Abb. 8-53: Verteilen von Objekten
Speichern und exportieren
8.13.1 Speichern im Programmformat
Während der Arbeit sollte regelmäßig gespeichert werden. Bei jedem
Speichervorgang wird die zuvor gespeicherte Version der Datei als Sicherheitskopie
abgelegt.
Jeder Arbeitsschritt in Corel Draw wird protokolliert und kann in chronologischer
Reihenfolge auch wieder rückgängig gemacht werden. Das funktioniert auch über
den letzten Speichervorgang hinaus. Erst wenn die Datei geschlossen wurde, ist das
Protokoll der Arbeitsschritte verloren.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
8.13.2 Speichern als Bilddatei
Soll die Arbeit ganz oder teilweise als geschlossene Bilddatei archiviert oder in einer
Nonpicture-Applikationen verwendet werden, stehen alle gängigen Speicherformate
zur Verfügung. Die Wahl des Formats ist vom Charakter der zu speichernden
Objekte abhängig.
Vektorinformation exportieren:
•
•
als Vektorgrafik:
> WMF oder EMF wählen (Abb. 8-54),
>> beim Vorhandensein von Text u.U. mit der Option Einschließlich Kennsatz
den Schriftfont mitgeben.
> als PDF ausgeben: Größe und Lage der Grafik sowie die Dokumentgröße
müssen vor dem Export festgelegt werden, auch bei Wahl der Ausgabeoption
Auswahl wird die zugrunde liegende Dokumentgröße gespeichert
Abb. 8-54: Abfrage beim Export
alsn WMF
als Pixelbild:
> TIF, JPG, PNG oder GIF in Abhängigkeit vom Charakter der Grafik –
vorhandene Farben und deren Verteilung, Vorhandensein scharfer Kanten und
feiner Linien – wählen, siehe hierzu Kapitel 5.1
> die Eigenschaften des Pixelbildes, insbesondere die Ausgabegröße und
Auflösung, in Abhängigkeit vom bevorzugten Verwendungszweck wählen (Abb.
8-55)
> die Vektorgrafik wird in der gewünschten Größe mit der sich ergebenden
Pixelzahl aufgerastert
Pixelbild exportieren:
•
TIF, JPG, PNG oder GIF wählen
> um die Qualität des Bildes zu erhalten, sollten sich die zu definierenden
Eigenschaften (Abb. 8-55) an der Bildvorlage orientieren,
> die möglichen Farbmodi sind von der Wahl des Speicherformats abhängig
HINWEIS: den Angaben in dem sich öffnenden Fenster sollte man nicht
vertrauen, sie haben nur bedingt etwas mit dem Dokument im Hintergrund zu
tun!!
Abb. 8-55: Exportoptionen für Pixelbilder
Vektor- und Pixelinformation exportieren:
•
Vektor- und Pixelinformation sollen ihren Charakter behalten:
> soll das Dokument bearbeitbar sein (z.B. in Corel Draw), dann die
Metadatenformate WMF oder EMF wählen und Resultat prüfen - die Ergebnisse
können unterschiedlich ausfallen
>> es erfolgt keine Abfrage bzgl.der Ausgabequalität, das bedeutet, dass der
Dokumentinhalt ohne Änderung gespeichert wird, mit der Option Einschließlich
Kennsatz kann der Schriftfont mitgeben werden
> soll das Dokument in erster Linie publiziert und gedruckt werden, ist die
Ausgabe als PDF sinnvoll (siehe unten)
•
Vektor- und Pixelinformationen als ein Pixelbild exportiert werden:
> TIF, JPG, PNG oder GIF kommen als Formate in Frage, die Wahl ist vom
Inhalt des Dokuments und dem Verwendungszweck abhängig (vgl. Kapitel 5.1);
> für das entstehende Pixelbild sind die charakteristischen Eigenschaften
Auflösung, Größe und Farbmodus festzulegen, die in Anlehnung an die zu
speichernden Pixelbilder gewählt werden sollten
> die möglichen Farbmodi sind von der Wahl des Speicherformats abhängig
HINWEIS: den Angaben in dem sich öffnenden Fenster sollte man nicht
vertrauen, sie haben nur bedingt etwas mit dem Dokument im Hintergrund zu
tun!!
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
>> die Vektorgrafik wird mit der eingestellten Auflösung und Farbtiefe
aufgerastert und verschmilzt mit dem Pixelbild
8.13.3 PDF-Dokument erzeugen
Als PDF freigeben
Die Funktion zum Ausgeben eines Dokuments im PDF-Format ist ein von Corel
mitgeliefertes Tool (Abb. 8-56). Bei Anwendung wird das Dokument in
Originalgröße gespeichert, eine davon abweichende Ausgabegröße ist nicht
einstellbar.
M DATEI > ALS PDF FREIGEBEN: Stil wählen und einzelne Einstellungen ggf. ändern
Stilvorgaben:
(1) Bearbeitung:
Bitmap herunterskalieren: Farbe = 300dpi, Graustufen = 300dpi, SW = 1200dpi, Komprimierung: LZW-Stufe 2, Schriften eingebettet, Text nicht in Kurven
umgewandelt, speichern von Verknüpfungen, Lesezeichen und Skizzen, Füllung
nicht als Bitmap, Farbmanagement: programmeigen
>> höchste Qualität , für hochwertigen Druck geeignet
>> Speicherinhalt für Beispiel Plakat A0 mit 41 MB (mit Fotos in guter Qualität): ca.
56 MB
Abb. 8-56: Vorgaben für den Stil
Dokumentverteilung
(2) Dokumentverteilung:
Bitmap herunterskalieren: Farbe = 200dpi, Graustufen = 200dpi, SW = 600dpi,
Komprimierung: JPG- Stufe 10 (hohe Qualität), Schriften eingebettet, Text nicht in
Kurven umgewandelt, speichern von Verknüpfungen und Lesezeichen, keine
Skizzen, Füllung nicht als Bitmap, Farbmanagement: RGB
>> hohe Qualität, aber niedriger als (1),
>> Speicherinhalt für Beispiel Plakat A0 mit 41 MB: ca. 7 MB
(3) Druckvorstufe:
Bitmap herunterskalieren:Farbe = 300dpi, Graustufen = 300dpi, SW = 1200dpi,
Komprimierung: ZIP-Stufe 2, Schriften eingebettet, Text nicht in Kurven
umgewandelt, keine Verknüpfung, keine Lesezeichen, keine Skizzen, kompl.
Füllungen nicht als Bitmap, Dokument Überdrucken, Randanschnitt einschließen,
Farbmanagement = CMYK mit ICC- Profil (Standard: Auszugsdruckerprofil = Offset)
>> Einstellung für hochwertigen Offsetdruck
>> Speicherinhalt für Beispiel Plakat A0 mit 41 MB: ca.49 MB
(4) Web:
Bitmap herunterskalieren: Farbe = 96dpi, Graustufen = 96dpi, SW = 120dpi, Schriften
nicht eingebettet, Komprimierung JPG-100- (mittlere Qualität), speichern von
Verknüpfungen, keine Lesezeichen, keine Skizzen, kompl. Füllungen als Bitmap,
Farbmanagement = RGB,
>> Einstellung für Weitergabe per Mail oder Downlaod im Internet, Bilder von
geringer Qualität
>> Speicherinhalt für Beispiel Plakat A0 mit 41 MB: ca. 600 kB
Drucken in PDF-Datei
M DATEI > DRUCKEN > DRUCKER: Adobe PDF
(falls Adobe Acrobat Professional installiert ist, steht Adobe PDF als Drucker-Treiber
zur Verfügung):
> Unter DRUCKER: Adobe PDF > EINSTELLUNGEN > ADOBE-PDF-EINSTELLUNGEN
kann auf das Einstellungsmenü von Adobe-PDF zugegriffen werden, in dem die
Qualität des PDF-Dokuments festgelegt wird
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
> Da die Ausgabe hier wie ein normaler Druckvorgang gesteuert wird, kann eine vom
Dokument abweichende Formatgröße festgelegt werden.
8.13.4 Partielle Speicherung
Über die Ebenenzuordnung steuern:
Sollen bestimmte Bildelemente nicht exportiert werden (z.B. Bemaßung), so müssen
die betreffenden Objekte auf einer Ebene liegen (> AF OBJEKT-MANAGER) und
diese Ebene wird als nicht druckbar eingestellt.
Um das zu erwartende Ergebnis beurteilen zu können, wird empfohlen, die Ebene
gleichzeitig auch unsichtbar zu schalten.
Eine Kontrolle der Vorschau gibt letzte Sicherheit.
Über Auswahl steuern:
Soll eine überschaubare Anzahl von Objekten exportiert werden, so werden sie
ausgewählt und im Speichermenü die Option Nur markierte Objekte aktiviert.
8.14
Drucken
Am Bildschirm und in Bildbearbeitungsprogrammen werden True-Color-Bilder in der
Regel im RGB-Modus bearbeitet, d.h. jeder Bildpunkt wird mit 24 Bit Farbtiefe
gespeichert. Wird der Druckbefehl ausgeführt, erfolgt die Umwandlung in ein CMYKBild mit 32 Bit Farbtiefe, d.h. die Größe der Druckdatei ist automatisch um 33%
größer als die ursprüngliche Bilddatei.
Ob solche großen Dateien reibungslos gedruckt bzw. geplottet werden können,
hängt auch vom Druckerspeicher ab, der bei modernen Geräten meist ausreichend
groß ist. Dennoch dauert der Druck großer Dokumente u.U.recht lange.
Da für einen hochwertigen Druck 300 dpi Bildauflösung bei endgültiger
Ausgabegröße ausreichen, sollte man als letzten Arbeitsschritt die Auflösung aller
Bilder eines Dokuments mit höherer Auflösung auf 300 dpi reduzieren. Der
Speicherbedarf eines Dokuments mit vielen Bildern kann sich dadurch – ohne
Qualitätsverlust - erheblich reduzieren.
Abb. 8-57: Druckmenü in Corel Draw
Druckeinstellungen
Das Druckmenü von Corel Draw ist sehr komfortabel und übersichtlich (Abb. 857). Die unter M DATEI > DRUCKEN vorgenommenden Einstellungen werden aber
erst mit Zuweisen wirksam.
Die DRUCKVORSCHAU (Abb. 8-58) ist sehr zuverlässig und sollte auf jeden Fall zur
letzten Kontrolle geprüft werden, um sicherzustellen, daß alle Objekte innerhalb
des druckbaren Bereichs – durch gestrichelte Linie angezeigt - liegen.
Unter dem Reiter PROBLEME erscheint häufig die Meldung „Bildauflösung niedriger
als 96 dpi“.Wenn die verwendeten Bilder in hoher Qualität vorliegen, kann. kann
sie ignoriert werden.
Partielles Drucken
Das Drucken von Teilen eines Dokuments wird genau so gesteuert wie oben für
das partielle Speichern beschrieben.
Abb. 8-58: Druckvorschau
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
9
Bildbearbeitung mit Corel Photo-Paint
9.1
Dokument anlegen
BETAVERSION
Das in Kapitel 8 besprochene Programm Corel Draw ist besonders gut geeignet,
wenn es darum geht, Pixelbilder mit unterschiedlichen Eigenschaften (Auflösung,
Größe, Farbtiefe und Speicherformat) in einem Dokument zu verwenden, und davon
ausgegangen werden kann, daß ihre Qualität schon im Vorfeld optimiert wurde.
Während also die Eigenschaften der Pixelbilder in Corel Draw aus funktioneller Sicht
von untergeordneter Bedeutung sind, hat die Frage nach den Bildeigenschaften in
Corel Photo-Paint oberste Priorität.
Das Corel Photo-Paint-Dokument, bestehend aus einem Bild oder einer Collage
mehrerer zusammengeführter Bildobjekte, hat einen Farbmodus, eine Größe, eine
Auflösung sowie einen Hintergrund, der zum Tragen kommt, wenn mit
Transparenzen gearbeitet wird.
Das bedeutet, daß das Corel Photo-Paint-Dokument den Charakter eines Pixelbildes
hat. Seine digitalen Eigenschaften werden entweder durch das Öffnen eines Bildes
zu Dokumenteigenschaften oder beim Anlegen eines neuen Dokuments festgelegt.
Neues Dokument anlegen:
M DATEI > NEU >>
•
Ein leeres Dokument mit definierten Eigenschaften (Pixelzahl, Auflösung,
Darstellungsgröße und Farbmodus sowie Hintergrundfarbe) wird angelegt (Abb.
9-1). Die getroffenen Festlegungen werden beim nächsten Dokument als
Vorgabe angezeigt.
•
Jedes Element wird entweder im Programm erzeugt oder importiert.
•
Nur die Objekte oder Objektteile, die innerhalb der Dokumentgrenzen liegen,
sind sichtbar. Ein Arbeiten außerhalb der Dokumentgrenzen – wie in Corel
Draw – ist nicht möglich.
Abb. 9-1: Festlegen der
Dokumenteigenschaften
Bild importieren:
Per Drag-and-Drop, wenn das Skizzenbuch aktiviert ist:
M FENSTER > ANDOCKFENSTER > SKIZZENBUCH > DURCHSUCHEN
Oder mit M DATEI > IMPORTIEREN
>> Jedes importierte Bild wird auf die definierte Auflösung skaliert, d.h. wenn ein Bild
eine höhere Auflösung hat als das Dokument, wird es vergrößert plaziert, um die
geringere Dokumentauflösung zu erreichen.
Dokumentgröße anpassen:
Mit M BILD > SEITENGRÖßE kann nachträglich die Dokumentgröße geändert werden.
Die Auflösung bleibt dabei konstant.
Bilddatei öffnen:
M DATEI > ÖFFNEN >>
•
Das Bild wird zum Dokument
•
Die Bildeigenschaften (Auflösung, Darstellungsgröße, Pixelzahl und Farbtiefe)
werden zu Dokumenteigenschaften, die unter M DATEI >
DOKUMENTEIGENSCHAFTEN (Abb. 9-2) angezeigt werden. Sie können nur für das
gesamte Dokument geändert werden.
Abb. 9-2: Dokumenteigenschaften eines
geöffneten Bildes
Seite 91 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Bei Öffnen eines Bildes mit eingeschränkter Farbtiefe stehen in der Folge auch
nur noch die Farben dieses Farbraums zur Verfügung, sollen z.B. einem
Graustufenfoto farbige Text hinzugefügt werden, so sind diese zwar wählbar,
werden aber in entsprechende Graustufenwerte umgerechnet.
•
In der Objektverwaltung (AF Objekte) wird das Bild als Hintergrund verwaltet >
Bestimmte Funktionen sind hier nicht anwendbar (z.B. Farbtransparenz).
BETAVERSION
Inhalt der Zwischenablage auslesen:
M DATEI > NEU AUS ZWISCHENABLAGE >>
•
Das Bild wird zum Dokument.
•
Die Festlegung der Bildeigenschaften ist nicht nachvollziehbar: die Farbtiefe wird
auf 24bit RGB, die Auflösung auf 72 dpi gesetzt, aus der Bildgröße im
Quelldokument und 72dpi Auflösung ergibt sich die Pixelzahl. Das führt u.U. zu
einer Verschlechterung der Qualität. Besser ist es, Corel Draw zum Einlesen von
fremder Bildinformation (auch für Pixelbilder) zu nutzen – dort werden die Bilder
mit ihrer originalen Pixelzahl eingelesen (vgl. Kapitel 8.10.1).
•
Handelt es sich um vektorielle Information, erfolgt beim Einfügen die
Umwandlung in ein Pixelbild, in dem sich öffnenden Fenster sind seine
Eigenschaften festzulegen.
9.2
Arbeit mit Objektebenen
In Corel Photo-Paint werden alle Objekte auf einzelnen Objektebenen verwaltet
(Abb. 9-3).
AF OBJEKTE einblenden: M FENSTER > ANDOCKFENSTER > OBJEKTE
Die Objektebenen können
−
verschoben werden, um die Sichtbarkeit zu steuern: die weiter oben in der
Liste liegenden Objekte überdecken die Objekte der darunterliegenden
Ebenen,
−
in ihrer Deckkraft geändert werden,
−
unsichtbar geschaltet werden,
−
umbenannt werden, handelt es sich beim Ebeneninhalt um Text, so wird dieser
als Ebenentitel angezeigt,
−
mit anderen Ebenen zusammengeführt werden.
−
können als sogenannte Linsen eingesetzt werden, d.h. die Ebene trägt eine
Funktion (Effekt) und wirkt als Filter auf die darunter liegende Objektebene
o
n
Abb. 9-3: Objektmanager
Sonderstellung der Hintergrundebene
Die Hintergrundebene bildet – sofern vorhanden - die unterste Ebene im AF
OBJEKTE (Abb. 9-4).
Wird ein Dokument neu angelegt, so trägt die Hintergrundebene die definierte
Farbe und zeigt so die Dokumentgröße an. Wurde die Option Kein Hintergrund
aktiviert, oder wurde der Hintergrund unsichtbar geschaltet, so erscheint statt
dessen ein Schachbrettmuster.
Abb. 9-4: Teilweise transparente Ebene
Die Hintergrundebene enthält keine Objekte, alle importierten oder erstellten
Objekte liegen auf Ebenen darüber. Füllen die Objekte die Dokumentfläche nicht
vollständig aus, so nehmen – spätestens beim Export in eine Bilddatei – alle Pixel an
den Fehlstellen die Hintergrundfarbe an.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Wird ein Bild geöffnet, so wird es automatisch der Hintergrundebene zugeordnet.
Da auf Objekte der Hintergrundebene nicht alle Funktionen anwendbar sind, ist es
manchmal erforderlich, den Hintergrundcharakter des geöffneten Bildes zu
beseitigen:
Hintergrund in Objekt umwandeln:
AF OBJEKTE (Abb. 9-3): unten 2. Icon von links n:
> EIN OBJEKT AUS DEM HINTERGRUND ERSTELLEN >> Ebenenbezeichnung Hintergrund
ändert sich in Objekt 1
Hintergrund(ebene) erzeugen:
Hintergrundfarbe definieren:
> DKl auf das rechte obere Quadrat o am unteren Ende der Hilfsmittelpalette
> in dem sich öffnenden Fenster HINTERGRUNDFARBE eine Farbe auswählen, dabei ist
auf das zugrunde liegende Farbmodell zu achten.
M BILD > HINTERGRUND ERSTELLEN >> da hier im Beispiel die Ebene Objekt 1 zu 40%
transparent ist, wird der Hintergrund sichtbar (Abb. 9-4).
Hintergrundfarbe ändern:
Hintergrundebene auswählen > löschen mit rMT: KM AUSWAHL LÖSCHEN > neue
Hintergrundfarbe definieren > M BILD > HINTERGRUND ERSTELLEN
Verbleib beim Export:
Beim Export in eine Bilddatei werden alle Objekte mit dem Hintergrund
zusammengeführt – eine entsprechende Warnung wird angezeigt.
Wenn die über dem Hintergrund liegenden Objekte diesen komplett überdecken, ist
das ohne Belang.
Überdecken die oben liegenden Objekte den Hintergrund aber nicht vollständig, z.B.
weil Bildteile gelöscht oder transparent gemacht wurden, so werden beim Speichern
diese Lücken durch den Hintergrund in der definierten Farbe ausgefüllt. Dies
geschieht auch dann, wenn keine Hintergrundebene vorhanden ist.
9.3
Umgang mit Farben
Farbmodus festlegen
Im Gegensatz zu Corel Draw-Dokumenten, die Objekte in unterschiedlichen
Farbmodi enthalten können, hat ein Corel Photo-Paint-Dokument einen eindeutigen
Farbmodus, da es den Charakter eines Pixelbildes hat.
Der Farbmodus ist frei definierbar, wenn ein Dokument neu angelegt wird (Abb. 9-1).
Wird ein Bild geöffnet, so bestimmt sein Farbmodus den des Dokuments: M DATEI >
DOKUMENTEIGENSCHAFTEN > TYP (Abb. 9-2).
>> Alle importierten Bildobjekte werden in den Dokumentfarbmodus konvertiert.
>> Die Farben aller erzeugten Objekte werden auf der Basis dieses Farbmodus
dargestellt. Bei der Farbauswahl wird automatisch der Dokumentfarbmodus
eingestellt (vgl. Abb. 9-4 und Abb. 9-5).
Abb. 9-5: Definition der Vordergrundfarbe
Farbmodus ändern
Die Änderung des Farbmodus wird meist bei einzeln geöffneten Bildern durchgeführt,
da sie nur für das gesamte Dokument möglich ist.
M BILD > FARBMODUS > z.B. RGB-Farbe (24bit) >> Der Farbmodus wird neben dem
Dateinamen angezeigt.
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Wird der Farbumfang bei der Modusänderung größer (wie im Beispiel Abb. 9-2), so
bleibt die Darstellung unverändert, die Farben werden im größeren Farbraum neu
codiert und der Speicherinhalt steigt, hier im Beispiel Abb. 9-2 von der 8bit
Graustufenpalette auf 24bit RGB auf das dreifache.
Wird hingegen durch die Modusänderung der Farbraum kleiner oder gravierend
geändert – wie beim Wechsel vom RGB- in den CMYK-Modus - so müssen die
vorhandenen Farben neu interpretiert werden. Das Bild wird konvertiert, sein
Aussehen kann sich erheblich verändern.
Wird eine Modusänderung durchgeführt, die stark die Farbgebung des Bildes
beeinflußt, so öffnet sich ein Kontrollfenster, in dem der Vorgang gesteuert werden
kann. An zwei Beispielen soll dies exemplarisch beschrieben werden:
M BILD > FARBMODUS > PALETTE (8BIT) > Palette: Optimiert oder Adaptiv wählen
Beispiel 1:
Qualitäts- (Farb-)änderung unerwünscht
Modusänderung von 24bit RGB zu 8bit Farbpalette bei
gleichleibender Darstellungsqualität
Scan einer topografischen Karte mit 24bit RGB (Abb. 9-6)
> bei großen Kartenformaten und Wahl einer Auflösung von 300dpi kommen u.U.
sehr große Dateien (bis zu 300 MB) zustande.
Abb. 9-6: Konvertierung eines 24bitBildes in ein Palettenbild
> reduziert man die Farbtiefe auf 8bit indizierte Farben – wichtig ist hier die Wahl
der richtigen Palette – so kann der Speicherinhalt ohne spürbaren Qualitätsverlust
auf ein Drittel gesenkt werden:
Beispiel 2:
Qualitätsänderung erwünscht
Modusänderung von 8bit Graustufen auf Schwarz-Weiß (1bit)
Scan einer Konstruktionszeichnung mit 8bit Graustufen (Abb. 9-7)
> um keine Informationen zu verlieren, wurde ein Plan mit 8bit Graustufen gescannt
> da der Plan als Planungsgrundlage in einem CAD-Programm verwendet werden
soll, kann auf Graustufen verzichtet werden
>> durch die Konvertierung wird dasBild praktisch transparent
>> der Speicherbedarf sinkt erheblich (auf 1/8 der ursprünglichen Größe), deshalb
kann der Scan mit hoher Auflösung erfolgen (bis zu 600dpi sind sinnvoll), um ein
gutes Ergebnis bei der Konvertierung zu erzielen. Abbildung 9-7 zeigt, daß bei zu
geringer Scanauflösung die Linien ausfransen oder ganz zerreißen, der Effekt kann
durch Veränderung des Grenzwertes beeinflußt werden.
Abb. 9-7: Konvertierung eines Graustufen
bildes in ein SW-Bild
>> als erwünschter Nebeneffekt verschwindet die ggf. im Graustufenscan sichtbare
Papierfarbe, da der Grenzwert für den Wechsel von Weiß nach Schwarz in der Regel
weit oberhalb der Papierfarbe liegt.
Beispiel 3:
Moduswechsel von RGB nach CMYK
Die Konvertierung eines RGB-Bildes in ein CMYK-Bild führt häufig zu einer
unerwünschten Farbveränderung, besonders auffällig auf großen Farbflächen.
Sie sollte am Ende eines Workflows stehen und nur dann durchgeführt werden, wenn
man sich der Konsequenzen bewußt ist. Näheres hierzu ist in Kapitel 13 –
Farbmanagement nachzulesen.
Seite 94 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Farben definieren
Drei Farbdefinitionen sind möglich: Vordergrundfarbe, Hintergrundfarbe und
Füllfarbe.
Die drei aktuellen Farben werden als kleine Quadrate am unteren Ende der
Hilfsmittelpalette angezeigt (Abb. 9-8). Mit DKl öffnet sich das Fenster zur
Definition der Farben (Abb. 9-5).
Vordergrundfarbe: wird verwendet für die HM Text und HM Linie
Hintergrundfarbe: für die Hintergrundebene
Vordergrund- und Hintergrundfarbe können mit Klick auf den gekrümmten
Doppelpfeil vertauscht werden.
Füllfarbe: für die Füllung von Objekten, die mit den HM Rechteck, Ellipse,
Polygon gezeichnet werden
Für die Füllung kann die Vorder- oder Hintergrundfarbe übernommen, ein
Muster oder ein Verlauf definiert werden (Abb. 9-9).
Abb. 9-8: Verwendung von Farben
Ist der Farbraum eines Dokuments kleiner als der Farbraum, in dem eine Farbe
gewählt wurde, so wird die Farbe nach Schließen des Fensters in das Farbmodell
des Dokuments umgewandelt.
Um also in einem Graustufenbild mit Farben arbeiten zu können, ist es notwendig,
den Farbmodus des Bildes (= Dokuments) in 24bit RGB zu ändern, wie in dem in
Abb. 9-3 dargestellten Beispiel geschehen - ursprünglich handelte es sich hier um
ein Graustufenbild (vgl. Abb. 9-2).
Benutzerdefinierte Farbpaletten
Abb. 9-9: Definition der Füllung
Für eine einheitliche Farbgebung von Dokumenten bei sich wiederholenden
Gestaltungsaufgaben, um z.B. die Einhaltung eines Coporate Designs zu
gewährleisten, können benutzerdefinierte Farbpaletten angelegt werden.
M Fenster > Farbpaletten > Paletten-Editor (Abb. 9-10)
>> alle Farben werden über Farbnummern in einem einheitlichen Farbraum (RGB
oder CMYK) definiert. Dabei können auch eigene Namen vergeben werden.
>> die Palette kann als CPL-Datei gespeichert und so auf andere Rechner
übertragen werden.
>> die Palette wird in einem festgelegten Systemordner der Corel Graphics Suite
verwaltet und steht so auch in Corel Draw zur Verfügung.
Farben bestimmen
Mit dem HM PIPETTE können Farbinformationen aus einem Bild entnommen werden
(Abb. 9-11).
Abb. 9-10: Definition einer eigenen
Farbpalette
Fährt man mit dem Mauszeiger über das Bild, so wird die Farbcodierung am
aktuellen Pixel angezeigt.
Mit einem Mausklick kann die Farbe als Vordergrundfarbe festgelegt werden. Über
die SL Eigenschaftsleiste (Abb. 9-11) ist festzulegen, ob die Farbe eines einzelnen
Pixels oder der Durchschnittswert von 3 x 3 oder 5 x 5 Pixeln verwendet werden
soll.
Abb. 9-11: Farbe aus Bild abgreifen
Seite 95 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
9.4
BETAVERSION
Arbeit mit Masken
Masken dienen dazu, ein Objekt in zwei Teile zu zerlegen: einen bearbeitbaren Teil
(unmaskiert) und einen geschützten Teil (maskiert – meist rot dargestellt).
Die Maske ist ebenenunabhängig und wirkt immer auf die ausgewählte Objektebene.
Vor Beginn der Maskierung sollten zwei Symbolleisten aktiviert werden:
M FENSTER > SYMBOLLEISTEN > EIGENSCHAFTSLEISTE und MASKE/OBJEKT
Im Menü MASKE/OBJEKT kann eingestellt werden, ob der maskierte (geschützte)
Bereich als halbtransparente rote Fläche (Abb. 9-12) oder als Strichlinie (Abb. 9-14)
dargestellt wird.
Maske erzeugen:
Abb. 9-12: Rechteckmaske
Für die Maskierung stehen sieben verschiedene Werkzeuge in der Hilfsmittelpalette
2. Icon von oben zur Verfügung (Abb. 9-13), unter anderem:
HM RECHTECKMASKE:
die einfachste und schnellste Form der Maskierung, in Abbildung 9-12 schützt die
Maske den Text und gibt das Foto für die Bearbeitung frei.
HM FREIHANDMASKE:
mit gedrückter liMT die Kontur zeichnen und mit DKl beeenden. Ein Nachbessern ist
nur durch Hinzufügen oder entfernen von Teilen der Maskierung z.B. mit dem HM
PINSELMASKE möglich.
Abb. 9-13: Maskierungswerkzeuge
n
o p
Abb. 9-14: Symbolleiste Maske/Objekt
HM ZAUBERSTAB:
Dieses Werkzeug ist geeignet, um Flächen ähnlicher Farbe auszuwählen: durch
Mausklick auf einen Pixel werden alle Pixel mit gleicher oder ähnlicher Farbe der
Maske hinzugefügt, die Toleranz der Farberkennung kann in der SL
Eigenschaftsleiste eingestellt und nach Wahl eines Pixels schrittweise erhöht werden Abb. 9-16: Eigenschaftsleiste für die
Maskierung
> das Ergebnis der Farberkennung wird erst nach einigen Sekunden sichtbar, man
sollte hier nicht zu schnell agieren. Mit weiteren Mausklicks können Pixel mit anderen
Farbwerten erkannt und so der Maske hinzugefügt werden.
HM PINSELMASKE:
sie bearbeitet die Maske mit einem in Größe und Form einstellbaren Werkzeug (SL
EIGENSCHAFTSLEISTE) für Arbeiten an Details gut geeignet.
Die Werkzeuge können beliebig kombiniert und während einer Maskierung
gewechselt werden.
Maske bearbeiten:
•
Mit SL EIGENSCHAFTSLEISTE (Abb. 9-15) > MODUS: Standardmodus (Pfeil)
ersetzt jede neu gezeichnete Maske die vorherige. Um einer vorhandenen
Maske Bereiche hinzuzufügen oder daraus zu entfernen, ist vom
Standardmodus auf additiv (+) oder subtraktiv (-) zu wechseln.
•
Mit SL EIGENSCHAFTSLEISTE > VERLAUFSMASKENBREITE kann die Begrenzung
der Maske weich gezeichnet werden.
•
Die Maske kann umgekehrt werden: SL MASKE/OBJEKT > Invertiert eine
Maske (Abb. 9-14, n)
•
Um Feinheiten herauszuarbeiten kann es nützlich sein, auf die
Überlagerungsmaske o (rote Einfärbung) zu verzichten. Stattdessen kann der
Masken-Markierungsrahmen p eingeblendet werden. In diesem Zustand ist
allerdings schlecht zu erkennen, welcher Teil des Bildes maskiert ist.
Abb. 9-15: Maskierung mittels
Zauberstab
Abb. 9-17: Maske nach dem Entfernen
der Löcher
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Hinweis:
Masken-Markierungsrahmen und Überlagerungsmaske können gleichzeitig
ausgeschaltet sein, die Maske selbst aber ist noch vorhanden. Das könnte der Grund
dafür sein, wenn eine Funktion ohne erkennbare Ursache nicht ausführbar ist. Dann
ist eine der beiden Maskierungsoptionen zu aktivieren, um zu prüfen, ob eine
Maskierung vorhanden ist.
•
Unter M MASKE > MASKENUMRISS (Abb. 9-18) > … stehen Funktionen zum
Verändern einer Maske zur Verfügung:
•
LÖCHER ENTFERNEN: Maskiert man mit dem HM ZAUBERSTAB,d.h. mittels
Farberkennung, so entstehen häufig Flächen, in denen sich viele kleine
unmaskierte Bereiche befinden. Diese werden mit der Funktion LÖCHER
ENTFERNEN automatisch erkannt und gelöscht (vgl. Abb. 9-16 und 9-17).
Hinweis: Das Vorhandensein sehr kleiner Löcher ist bei Anzeige des MaskenMarkierungsrahmens (p in Abb. 9-14) meist besser zu erkennen.
•
VERLAUF: hier kann die Begrenzung der Maske weichgezeichnet werden (Abb. 920). Da ein einmal eingestellter hoher Wert für die Verlaufsmaskenbreite für eine
vorhandene Maske nicht zurückgenommen werden kann, sollte vor dem
Zeichnen die Breite auf 0 oder einen kleinen Wert eingestellt werden (Abb. 915).
•
GLÄTTEN: hier können Unebenheiten der Kontur ausgeglichen werden, wie sie
z.B. durch Benutzung des HM Pinselmaske leicht entstehen
•
ERWEITERN/REDUZIEREN: mit diesen Funktionen kann eine Maske
vergrößert oder verkleinert werden (Abb. 9-20).
Abb. 9-18: Menü Maskenumriss
Masken anwenden:
Eine Maske wirkt immer auf die aktuelle Objektebene (blau unterlegt).
Wenn ein Teilbereich eines Objekts maskiert wurde, ist er für die
Bearbeitung geschützt, auf den anderen Teil wirkt die nachfolgende
Funktion.
Die einfachsten Formen der Bearbeitung auf der Basis von Masken
sind das Ausschneiden, Kopieren und Verschieben von Bildteilen.
Ausschneiden oder Kopieren mit Hilfe der Menüfunktionen
(Abb. 9-19):
SL MASKE/OBJEKT > ERSTELLT EIN OBJEKT DURCH KOPIEREN (BZW.
AUSSCHNEIDEN) DER AKTUELLEN AUSWAHL
>> Nach Ausführung des Befehls ist die Maske verschwunden.
Abb. 9-19: Kopieren der Auswahl mit erweitertem
Maskenumriß
> Mit dem Befehl SL MASKE/OBJEKT > ERSTELLT MASKE AUS
der Ausschnitt benutzt werden, um die
Maske wiederherzustellen (Abb. 9-20) – so kann aus den Umrissen
jedes beliebigen Objekts eine Maske generiert werden.
AUSGEWÄHLTEN OBJEKTEN kann
Ausschneiden oder Verschieben mit gedrückter liMT:
> Unmittelbar nach Erstellen einer Maske (das Maskierungswerkzeug
ist noch aktiv) kann der ausgewählte Bereich mit Entf-Taste gelöscht
oder mit gedrückter liMT verschoben werden
>> in der Regel entsteht dadurch ein Ausschnitt im bearbeiteten Objekt
(Abb. 9-21)
mit der aktivierten Option M MASKE > VERSCHIEBEN entsteht eine
Kopie
>> nach Aktivieren von HM AUSWAHL verschmilzt der verschobene oder
kopierte Bereich mit dem Objekt
>> Verschieben – Befehl ist abgeschlossen, die Maske ist aber noch
Abb. 9-20: Wiederherstellung der Maske aus dem
verschnittenen Objekt 4
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
vorhanden, der erneute Verschieben- Befehl wirkt aber auf das Objekt,
nicht mehr auf die Maske
>> die Maske mit dem entsprechenden Befehl löschen:
SL MASKE/OBJEKT > LÖSCHT EINE MASKE
In Abbildung 9-21 wird deutlich, was geschieht, wenn das falsche
Objekt aktiv ist: hier im Beispiel wirkt die Maske auf das unten liegende
Gesamtbild (zur Verdeutlichung wurde vorher die Rose mit dem 3DEffekt Relief verfremdet).
9.5
Funktionen zur Änderung von Form und
Größe
Die hier beschriebenen Funktionen sind die am häufigsten
angewendeten und werden deshalb zuerst behandelt. Sie sind nur auf
das Gesamtdokument anwendbar und kommen deshalb in der Regel
bei geöffneten Bildern zum Einsatz.
Abb. 9-21: Verschieben eines mit Rechteckmaske
ausgewählten Bereichs von Objekt 1
Soll ein Bild optisch aufgewertet werden, so sind die hier erwähnten Funktionen (mit
Ausnahme des Beschneidens auf einen rechteckigen Ausschnitt) erst ganz am Ende
der Bearbeitung anzuwenden, da sie u.U. gravierend in die Pixelstruktur eines Bildes
eingreifen.
9.5.1 Größe und Auflösung ändern
Bild neu aufbauen
Die Eigenschaften Pixelzahl, Auflösung bzw. Darstellungsgröße können für das
gesamte Dokument mit M BILD > BILD NEU AUFBAUEN geändert werden.
>> Das sich öffnende Menü BILD NEU AUFBAUEN steuert die gleiche Funktionalität, wie
sie im Kapitel 8.11.2 bereits ausführlich beschrieben wurde. Die Darstellung und
Anordnung der Elemente im Dokument bleibt dabei unverändert.
Diese Funktion kommt meist bei geöffneten Bildern zum Einsatz, um
−
−
bei gleicher Pixelzahl das Bild so zu skalieren, daß es die gewünschte Auflösung
erhält (Varianten a1 und a2).
Abb. 9-22: Objektgröße im Dokument
ändern
das Bild gezielt durch Interpolation in der Pixelgröße zu verändern (Varianten b1
und b2).
Objektgröße ändern
Soll innerhalb eines Dokuments die Darstellungsgröße eines Objekts geändert
werden, so wird es bei gleichbleibender Auflösung skaliert, d.h. durch Interpolation
werden
−
Bei Vergößerung Pixel hinzugerechnen
−
Bei Verkleinerung Pixel herausgerechnet
Objektebene auswählen (Abb. 9-22) >> Objekt ist markiert > in der SL
EIGENSCHAFTSLEISTE: SKALIERUNGSMODUS wählen und Werte eingeben.
Seitengröße ändern
Soll ein Dokument in Format und Größe geändert werden, um die gewünschte
Anordnung der Elemente (z.B. bei einer Collage) zu realisieren, so geschieht dies
mit
M BILD > SEITENGRÖßE > neues Format eingeben (Abb. 9-23), das alte Format
Abb. 9-23: Seitengröße ändern
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
mit evtl. schon vorhandenen Objekten kann auf der neuen Formatgröße positioniert
werden >> unter Beibehaltung der Dokumentauflösung werden Pixel hinzugefügt.
9.5.2 Beschneiden
Auf Rand beschneiden
Auf einen deutlich farblich abgegrenzten Rand läßt sich ein Bild wie folgt
beschneiden:
M BILD > BESCHNEIDEN > RANDFARBE BESCHNEIDEN: wenn der zu entfernende
Randbereich weiß ist, Option Hintergrund (Weiß) wählen.
>> funktioniert auch bei CAD-Zeichnungen mit dünner schwarzer Kante als
Zeichenblattbegrenzung
Auf Auswahl beschneiden
Das Werkzeug BESCHNEIDEN ist geeignet, um exakt rechteckige Bereiche eines
Bildes freizustellen. Die Funktion beschneidet das gesamte Dokument, zum
Beschneiden einzelner Objekte muß die Maskierungsfunktion benutzt werden
(Kapitel 9.4).
HM BESCHNEIDEN > Rechteckigen Bereich mit gedrückter liMT aufziehen > in
SL EIGENSCHAFTSLEISTE ggf. exakte Werte für die Größe eingeben und mit
ENTER bestätigen >> Größe des Rechtecks wird angepaßt > Bildausschnitt ggf. mit
gedrückter liMT verschieben > rMT > KM > AUF AUSWAHL BESCHNEIDEN
Ist der freizustellende Bereich gedreht (Abb. 9-24), so ist folgendermaßen
vorzugehen:
Abb. 9-24: Freistellen eines gedrehten
rechteckigen Bereichs
HM BESCHNEIDEN > Rechteckigen Bereich mit gedrückter liMT aufziehen > mit
Mausklick in das Rechteck Drehfunktion aktivieren >> an den Eckpunkten erscheinen
gekrümmte Pfeile > an diesen Pfeilen Drehbewegung steuern > mit erneutem
Mausklick in die Skalierfunktion zurückschalten und Ausschnitt an den
Rechteckseiten anpassen > rMT > KM > AUF AUSWAHL BESCHNEIDEN
9.5.3 Drehen
Bei Anwendung der Drehfunktion ist zu unterscheiden, ob das gesamte Dokument oder nur
einzelne Bildobjekte gedreht werden sollen.
Eine Drehung um 90 oder 180° kann jederzeit ausgeführt werden, da die Pixelstruktur
insgesamt nicht geändert, sondern nur „umgelagert“ wird.
Eine Drehung um wenige Grad führt dagegen zu einer Neuberechnung jedes einzelnen
Pixels und sollte deshalb im Gesamtprozeß der Bildbearbeitung möglichst spät durchgeführt
werden.
Drehen des Dokuments:
M BILD > DREHEN (Abb. 9-25) > Option wählen: 90° rechtsläufig / 90° linksläufig / 180° /
Drehung einstellen
Drehen eines Objekts:
M OBJEKT > DREHEN > Option wählen: 90° rechtsläufig / 90° linksläufig / 180° / Frei
Abb. 9-25: Menü Bild
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
9.5.4 Bildmontage
Diese Funktion ist geeignet, um mehrere gescannte Teile eines Bildes
zusammenzufügen. Die Anwendung auf Fotografien ist prinzipiell auch möglich,
aber die Anpassung von Größe und Perspektive ist naturgemäß mit einem größeren
Aufwand verbunden.
Die Funktion ist auf 1bit-Bilder, wie sie häufig beim Scannen von CAD-Zeichnungen
entstehen, nicht anwendbar. Daher sollte man Vorlagen, die später montiert werden
sollen, mindestens mit 8bit Farbtiefe scannen. Schwarzweißbilder müssen vor der
Montage in 8bit-Graustufen umgewandelt werden.
Sind die Bilder falsch orientiert, können sie zwar auch während der Montage gedreht
werden, es ist aber sinnvoll dies vorher zu erledigen.
Abb. 9-26: Bildmontage
Auch das Skalieren muß vorher geschehen, da im Montagefenster eine solche
Funktion nicht zur Verfügung steht.
•
Alle Bilddateien, die montiert werden sollen, öffnen.
•
M BILD > ZUSAMMENFÜGEN >> in dem sich öffnenden Fenster kann die
Reihenfolge der Bilder geändert werden, die weiter oben in der Liste
aufgeführten liegen bei der Montage zunächst weiter links.
•
BILDER ZUSAMMENFÜGEN: die Bilder können verschoben und gedreht werden,
dabei ist das ausgewählte Bild halb transparent (Abb. 9-26). Unter
Zuhilfenahme der Zoomfunktion ist eine sehr genaue Positionierung möglich.
•
Mit der Option Aus Bildern Objekte erstellen öffnet sich ein neues Dokument, in
dem die Bilder auf verschiedenen Objektebenen liegen (Abb. 9-27) und einzeln
weiterbearbeitet werden können.
•
9.6
Abb. 9-27: Montierte Bilder als
Objektebenen
Mit der Option In Hintergrund einbinden verschmelzen die Teilbilder mit der
eingestellten Überlappung (Vorgabe: 5 Pixel) zu einem Objekt, das ggf. noch
beschnitten werden muß.
Funktionen zur Bildverbesserung
9.6.1 Intelligente Unschärfe
M EFFEKTE > UNSCHÄRFE > INTELLIGENTE UNSCHÄRFE
Die Funktion führt bei Bilder mit scharfen Kanten und weitestgehend homogenen
Farbflächen wie z.B. topografischen Karten, CAD-Zeichnungen, Grafiken aller Art zu
guten Ergebnissen: die Kanten werden geschärft, die Farben egalisiert. In den
farbigen Flächen verschwindet damit auch der Moiré-Effekt (Abb. 9-28).
9.6.2 Gaußsche Unschärfe
Abb. 9-28: Intelligente Unschärfe
M EFFEKTE > UNSCHÄRFE > GAUßSCHE UNSCHÄRFE
Mit dieser Funktion läßt sich der Moiré-Effekt in fotografischen Vorlagen gut
beseitigen. Ein Radius von 1 Pixel führt meist zu guten Resultaten (Abb. 9-29).
9.6.3 Tonwertkorrektur
Eine Korrektur der Tonwertverteilung sollte immer dann die erste Maßnahme sein,
wenn ein Bild flau wirkt (Abb. 9-24, Abb. 9-30), also über wenig sehr helle und sehr
dunkle Bildbereiche verfügt, oder wenn die Farbbrillanz zu wünschen übrig läßt.
Abb. 9-29: Gaußsche Unschärfe
Seite 100 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Dies sind Probleme, die man naheliegenderweise mit Funktionen wie Helligkeit,
Kontrast, Sättigung u.ä. lösen würde. Die Anwendung der Werkzeuge
Automatischer Ausgleich und Kontrastverbesserung führt meist schneller zu
besseren Ergebnissen.
Automatische Tonwertkorrektur:
M BILD > ANPASSEN > AUTOMATISCHER AUSGLEICH
Abbildung 9-30 zeigt das Ergebnis des automatischen Ausgleichs angewendet auf
das Bild in Abbildung 9-24.
Führt die Automatik nicht zum gewünschten Resultat, so sollte der Vorgang der
Tonwertspreizung manuell gesteuert werden. Dies geschieht über das Anpassen
des Histogramms (Abb. 9-31).
Abb. 9-30: Bild aus Abb. 9-24 mit
Automatischer Tonwertkorrektur
Manuelle Tonwertkorrektur:
M BILD > ANPASSEN > KONTRASTVERBESSERUNG
Das Histogramm zeigt die statistische Helligkeitsverteilung in einem Bild. Bei einem
verbesserungsbedüftigen Bild flacht die Kurve links und rechts sehr schnell und
über weite Strecken ab, d.h. das Bild besitzt keine Tiefen und Lichter.
Durch Bewegen der oberen Marker nach innen (Abb. 9-31) werden die tiefsten
Töne nach Schwarz und die hellsten Töne nach Weiß hin verschoben. In der
interaktiven Vorschau kann die Veränderung am Bild beobachtet und so gut
gesteuert werden.
9.6.4 Tonkurve anpassen
Weist ein Bild sehr starke Kontraste und wenig Zeichnung in den hellen und
dunklen Bereichen auf, so kann durch Veränderung der Tonkurve
(Gradationskurve) eine Verbesserung erreicht werden.
M BILD > ANPASSEN > TONKURVE
Abb. 9-31: Manuelle Tonvertkorrekturg
> Im Diagramm (Abb. 9-32) auf der diagonal verlaufenden Linie zwei oder mehr
Punkte setzen > mit gedrückter liMT diese Punkte nach oben oder unten bzw.
entlang der Kurve verschieben
>> wandert ein Punkt nach oben, so werden die Töne heller, wandert er nach
unten, so werden sie dunkler
>> Gute Ergebnisse erzielt man häufig, wenn die Linie zu einer S-Kurve wird.
9.6.5 Farbtransparenz
Beim Scannen von Vorlagen mit schlechter Papierqualität oder beim Einsatz von
hochwertigen Scannern, die sehr viele Farbnuancen – und somit auch die
Papierfarbe - registrieren können, tritt der Effekt auf, daß der scheinbar weiße
Papierhintergrund (Abb. 9-33) deutlich zu sehen ist. Unter Umständen sieht das
Bild am Monitor gut aus und der unerwünschte Effekt tritt erst beim Druck zutage.
Hier läßt sich mit der Funktion FARBTRANSPARENZ Abhilfe schaffen.
Auch bei Bildern, die aus CAD-Programmen im Pixelformat exportiert wurden, ist
die FARBTRANSPARENZ ein gutes Hilfsmittel, um den unerwünschten, häufig schwarz
oder grau generierten Hintergrund zu beseitigen (vgl. Kapitel 6.3.2 Abb. 6-13)
Abb. 9-32: Bildverbesserung durch
Anpassen der Tonkurve
Da die Funktion auf der Hintergrundebene nicht anwendbar ist, muß nach Öffnen des
Bildes aus dem Hintergrund ein Objekt erzeugt werden. Für die genaue Steuerung
Seite 101 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
der Funktion ist es hilfreich, zwischenzeitlich einen Hintergrund zu verwenden,
dessen Farbe im Bild nicht vorkommt (hier im Beispiel ist das Gelb).
Die Zusammenhänge und Arbeitsschritte werden im Kapitel 9.2 ausführlich
beschrieben. Hier die Kurzfassung:
•
Bilddatei öffnen >> Bild wird zum Hintergrund
•
Objekt aus dem Hintergrund erstellen > Hintergrundfarbe (= Gelb) definieren >
> M BILD > HINTERGRUND ERSTELLEN
•
Objektebene auswählen > HM FARBTRANSPARENZ (2. Icon von unten in der
Hilfsmittelpalette, meist im Hintergrund),
•
SL EIGENSCHAFTSLEISTE: TOLERANZ = 2 niedrig einstellen und bei Bedarf
später erhöhen > einen Pixel auf der Fläche wählen, die transparent werden
soll >> alle Pixel mit der gleichen oder im Bereich der Toleranz liegenden
ähnlichen Farbe werden aus dem Bild entfernt >> der gelbe Hintergrund wird
an diesen Stellen sichtbar(Abb. 9-34).
•
Bei Bedarf die Toleranz erhöhen oder einen andersfarbigen Pixel wählen, bis
die gesamte Fläche erfaßt ist (Abb. 9-35).
•
Hintergrundfarbe ändern > das Objekt wird beim Speichern mit dem
Hintergrund zusammengeführt, deshalb ist die Hintergrundfarbe ggf. vorher
auf Weiß oder die gewünschte Farbe zu ändern: Hintergrund löschen (rMT in
AF OBJEKTE > KM: AUSWAHL LÖSCHEN > Hintergrundfarbe = Weiß > M BILD >
HINTERGRUND ERSTELLEN
•
bei Wahl der Speicherformate GIF oder PNG kann das Bild mit dem idealen
Hintergrund transparent abgespeichert werden (vgl. Abb. 5-3).
Abb. 9-34: Ergebnis der Farbtransparenz
Dies ist zwar prinzipiell bei jeder beliebigen Hintergrundfarbe möglich, wählt
mit zu geringer Toleranz
man aber eine andere Farbe als Weiß, so kann es im transparenten Bild zu
unerwünschten Farbrändern an den Übergängen zu den transparenten Bildteilen
kommen.
Abb. 9-33: Scan mit auffälliger
Papierfarbe
Hinweis:
Das HM FARBTRANSPARENZ ist dem HM ZAUBERSTAB (Maskierung) sehr ähnlich. Es
gibt zwei wesentliche Unterschiede in der Wirkungsweise:
Farbtransparenz
−
wirkt auf das gesamte Objekt, also auch auf die nicht sichtbaren Bereiche.
Dabei kann es passieren, daß auch Punkte gelöscht werden, die zum zu
erhaltenden Bildinhalt gehören. In diesem Fall sollte der entsprechende Bildteil
mit einer Maske geschützt werden.
−
ist nicht auf den Hintergrund anwendbar.
Abb. 9-35: Bild mit idealem Hintergrund
Zauberstab-Maske
−
Der Zauberstab wirkt nur lokal auf die Bildteile, die den gewählten Pixel
umgeben.
−
die Maskierung mittels HM ZAUBERSTAB ist auch auf Objekte anwendbar, die auf
dem Hintergrund liegen.
9.7
Werkzeuge für Retusche und Collage
9.7.1 Radierer
Das HM RADIERER ist das naheliegendste und einfachste Retuschewerkzeug. Es
funktioniert so, wie es der Name suggeriert: es löscht Bereiche eines Bildobjekts.
Abb. 9-36: Löschen mit dem
Radiergummi
Seite 102 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Werden diese Bereiche nicht durch andere Objekte überdeckt, so nehmen diese
beim Speichern die Farbe des Hintergrunds an (Abb. 9-36).
HM Radierer > SL Eigenschaftsleiste: Form und Größe des Werkzeugs einstellen >
mit gedrückter liMT auf aktiver Ebene radieren
9.7.2 Klonen
Um Details aus einem Bild zu entfernen und sie möglichst unauffällig durch andere
Bildteile zu ersetzen, kann das Werkzeug Klonen eingesetzt werden.
HM Klonen (8. Werkzeug von oben, meist im Hintegrund) > SL
EIGENSCHAFTSLEISTE: Form, Größe und Kantenschärfe des Werkzeugs
einstellen > damit die Retusche nicht auffällt, sollte für das Werkzeug eine weiche
Kante gewählt werden
> mit rMT auf die Bildstelle klicken (Abb. 9-37), die als Quelle fungieren soll >> im
Klonsymbol erscheint ein (+) - Zeichen
> mit gedrückter liMT Bildinformation aus der Quelle (Symbol mit +) übernehmen,
dabei bewegen sich Quelle und Ziel immer parallel und im konstanten Abstand
zueinander
> um eine neue Quelle zu wählen, das Klonsymbol ohne Kreuz an die neue Stelle
bewegen, die kopiert werden soll und mit rMT ins Bild klicken.
9.8
Abb. 9-37: Platzhalter für Screenshot
Klonen
Typische Aufgabenstellungen
Nachdem einige Funktionen und ihre Anwendung einzeln erläutert wurden,
soll an ausgewählten, typischen Beispielen gezeigt werden, wie man
komplexe Aufgabenstellungen bewältigen kann.
Abb. 9-38: Logo vorher und nachher
Dabei wird jeweils nur die mögliche Abfolge der Arbeitsschritte aufgezeigt, bei den
Details in der Handhabung ist in Kapitel 9.6 nachzulesen.
Die angegebenen Arbeitsschritte orientieren sich eng an der jeweiligen Vorlage und
sollen als Orientierung für ähnliche Bildbeispiele dienen.
Hinweis: Folgende Elemente sollten immer eingeschaltet sein:
−
SL EIGENSCHAFTSLEISTE
−
SL MASKE/OBJEKT
−
AF OBJEKTE
9.8.1 Logo einfärben und transparent machen
Vorlage:
Logo der FH Erfurt, Fachrichtung Bauingenieurwesen
24 bit RGB, 1182 x 299px, 92dpi Auflösung, TIF-Datei
Quelle:
Datei im Rahmen des Corporate Design bereitgestellt
Abb. 9-39: Auswahl des weißen
Hintergrundes
Ziel der Bearbeitung: Logo weiß einfärben und transparent machen für die
Verwendung auf dunklen Hintergründen (Abb. 9-38)
•
Bilddatei öffnen >> Hintergrund
•
Bildanalyse: Bildeigenschaften feststellen, Hintergrundfarbe analysieren mit HM
PIPETTE > ideal weiß (RGB = 255-255-255)
Abb. 9-40: Ausgeschnittenes Logo mit
Objektmarkierungsrahmen
Seite 103 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
•
Maskieren: > HM ZAUBERSTAB, Toleranz=0, Additive Auswahl > in die weiße
Fläche klicken, Toleranz schrittweise auf 4 erhöhen, noch nicht erfaßte Flächen
(in den Buchstaben) anklicken >> weiße Hintergrundfläche wird ausgewählt
(Abb. 9-39), Logo ist maskiert (rot)
•
Kontrolle der Maske: den Masken-Markierungsrahmen einschalten > Zurück in
Überlagerungsmaske schalten > Maske invertieren >> Hintergrund ist maskiert
(rot), Grafik ist ausgewählt
•
Nichtmaskierten Bereich (Logo) kopieren (Abb. 9-40):
>> SL MASKE/OBJEKT: KOPIEREN DER AKTUELLEN AUSWAHL (zur Sicherheit wird
das Originalbild unbeschädigt aufgehoben)
>> neue Objektebene mit Logo entsteht = Objekt 1, Maske ist gelöscht > Objekt
1 umbenennen in Logo ohne Hg (Abb. 9-40),
•
Hintergrund in Objekt umwandeln > umbenennen in Original
•
Hintergrund erstellen, Farbe = gelb > Ebene Original ausschalten > gelber
Hintergrund macht kopiertes freigestelltes Logo erkennbar (Abb. 9-40).
•
Objektebene Logo ohne Hg aktivieren > SL MASKE/OBJEKT: ZEIGT DEN
OBJEKTMARKIERUNGSRAHMEN AN
•
Maske aus Objekt (freigestelltes Logo) erstellen: SL MASKE/OBJEKT: ERSTELLT
MASKE AUS AUSGEWÄHLTEN OBJEKTEN > Überlagerungsmaske einschalten >>
erscheint auf dem gelben Hintergrund orange (Abb. 9-41).
•
Objekt Logo ohne Hg einfärben: Objektebene aktivieren > Füllfarbe = Weiß
einstellen > HM FÜLLUNG: in ausgewählte Bereiche klicken > nach Fertigstellung
Maske löschen
•
Speichern als CPT-Datei, falls Korrekturen notwendig werden
•
Exportieren als transparentes Bild:
Abb. 9-41: Auswahl mit Weiß füllen
Abb. 9-42: Wahl der transparenten
Farbe
− Speicherformat GIF oder PNG
− bei eingeschalteter Original-Ebene und ausgewählter Ebene Logo ohne Hg
Exportoption: Nur markierte Objekte
− bei ausgeschalteter Original-Ebene > alles exportieren
>> Meldung Objekte werden mit Hintergrund zusammengeführt erscheint >
transparente Farbe Gelb mit Pipette wählen (Abb. 9-42)
Resultat:
Transparentes Bild, weiß eingefärbt (Abb. 9-38 – PNG-Bild hier in
Word eingefügt und mit farbiger Fläche hinterlegt), die gelbe
Hintergrundfarbe aus dem Corel-Photo-Paint- Dokument wird in Adobe
Bridge angezeigt, im Windows Explorer nicht.
9.8.2 Grafikelemente neu anordnen und Text hinzufügen
Vorlage:
Grafische Darstellung mit Software erstellt, Kopie auf 80gPapier, mit handschriftlichen Ergänzungen, A4 hoch (Abb. 943)
Quelle
FH Erfurt, FR. Bauingenieurwesen, Vorlage gescannt mit
400dpi, 24bit RGB Farbtiefe > 3257 x 4420 px, gespeichert als
TIF
Abb. 9-43: Grafik vorher
Ziel der Bearbeitung: Text neu anordnen, Farben auffrischen, handschriftlichen Text
ersetzen, Papierfarbe entfernen (Abb. 9-44)
•
Datei öffnen
Abb. 9-44: Grafik nachher
Seite 104 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
Objekt aus Hintergrund erstellen > Objektebene umbenennen in Original
•
Ebene kopieren: rMT > KM AUSWAHL DUPLIZIEREN > umbenennen in Neue
Anordnung > Hintergrund erstellen, Ebene Original ausschalten
•
Seitengröße ändern: 300 x 300 mm
•
Aktuelle Ebene: Neue Anordnung
•
Tonwertkorrektur durchführen: > M BILD > ANPASSEN > AUTOMATISCHER
AUSGLEICH
•
Handschriftlichen Text löschen: HM Rechteckmaske > rechteckigen Bereich
markieren > mit Taste ENTF löschen >> in der Vergrößerung wird deutlich, daß
die Papierfarbe sichtbar ist und so durch das Löschen ein Loch entsteht (Abb. 945) > Maske löschen
•
Papierfarbe löschen: HM FARBTRANSPARENZ, Toleranz = 2 und schrittweise auf
12 erhöhen, mit starker Vergrößerung weitere Punkte auswählen >> in der
Computerschrift oben und unten ist immer noch ein Schatten sichtbar
•
Schriftschatten löschen (Abb. 9-45):: Mit additiver RECHTECKMASKE die Bereiche
mit der Computerschrift auswählen > FARBTRANSPARENZ anwenden mit Toleranz
= 12 > Maske löschen
•
Elemente neu anordnen: Masken-Markierungsrahmen einschalten > mit
Rechteckmaske (Standardauswahl) Elemente einzeln auswählen und mit
gedrückter liMT verschieben > Maske löschen > Verschobener Text verschmilzt
mit dem Rest der Grafik (Abb. 9-46)
•
Textfarbe definieren: Farbe für neuen Text abgreifen: (vorher Ausschnitt stark
vergrößern) HM Pipette, 5 x 5 Pixel > Grün wählen >> wird zur
Vordergrundfarbe = Textfarbe (Abb. 9-47)
•
Text schreiben: HM TEXT: Innenschalung 1 in Grün schreiben >> neue
Objektebene mit Text entsteht, beim Wechsel des Werkzeugs wird der Text in
der Auflösung des Dokuments (hier 400dpi) aufgerastert,
•
Arbeitsschritte für den roten und blauen Text wiederholen, Texte verschieben
•
Text editieren (Abb. 9-47): mit HM AUSWAHL Ebene Text markieren > mit der
Maus über den Text fahren und erst in den Text klicken, wenn der Cursor die
Form gewechselt hat > Text mit gedrückter liMT markieren > in SL
EIGENSCHAFTSLEISTE Schriftfont und Größe anpassen: Futura Md BT 16
•
Hintergrundfarbe ändern: Hintergrund löschen > Hintergrundfarbe = Weiß setzen
> Hintergrund erstellen
•
Bild beschneiden: HM BESCHNEIDEN
•
Exportieren: vorher Ebene Original ausschalten > Exportieren im Format PNG,
Nur markierte Objekte deaktivieren, Transparenz: keine
Resultat:
Grafik wirkt sauberer, die Farben frischer, die Elemente wurden auf
dem Format A4 quer angeordnet und der handschriftliche Text
farblich angepaßt ersetzt
BETAVERSION
Abb. 9-45: Papierfarbe löschen
Abb. 9-46: Elemente neu anordnen
Abb. 9-47: Text editieren
Abb. 9-48: Zeitungsartikel vorher
9.8.3 Zeitungsartikel optisch aufwerten
Vorlage: Zeitungsartikel, Papierfarbe deutlich sichtbar (Abb. 9-48)
Quelle: Vorlage gescannt, 400dpi Auflösung, 24bit RGB Farbe > 3809 x 3436px,
gespeichert als TIF-Datei
Ziel der Bearbeitung: Papierhintergrund beseitigen, Textfarbe auffrischen, MoireEffekt im Bild beseitigen (Abb. 9-49)
Abb. 9-49: Zeitungsartikel nachher
Seite 105 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
•
Datei öffnen
•
Objekt aus Hintergrund erstellen > Objektebene umbenennen in Original
•
Ebene kopieren: rMT > KM AUSWAHL DUPLIZIEREN > Ebene umbenennen in
Kopie
•
HM BILD > HINTERGRUND ERSTELLEN >Ebene Original ausschalten
•
Moire-Effekt in Bild beseitigen: Aktuelle Ebene: Kopie > Mit HM
RECHTECKMASKE Bild genau auswählen (Abb. 9-50) > M EFFEKTE >
UNSCHÄRFE > GAUßSCHE UNSCHÄRFE, Radius: 2 Pixel (Abb. 9-51)
Hinweis: Falls das Bild grafischen Charakter hat, besser das Werkzeug
INTELLIGENTE UNSCHÄRFE verwenden
•
Maske invertieren: SL MASKE/OBJEKT: INVERTIERT EINE MASKE >> Foto ist
geschützt, Text bearbeitbar
•
Textkontrast erhöhen: M BILD > ANPASSEN > AUTOMATISCHER AUSGLEICH
•
Papierfarbe beseitigen: HM FARBTRANSPARENZ anwenden mit Toleranz von 4 auf
14 langsam erhöhen, ggf. weitere Farbpixel wählen
•
Unsauberkeiten löschen (Abb. 9-52): HM RADIERER, Form: rechteckig, scharfe
Kante, Größe = 100, Werkzeugform und größe nach Bedarf ändern > mit
grdückter liMT über den zu retuschierenden Bereich ziehen oder klicken
Hinweis: Jeder Teilschritt, der vor einem Mausklick ausgeführt wurde, kann
einzeln zurückgenommen werden
•
Maske löschen
•
Text verschieben: Masken-Markierungsrahmen aktivieren > mit HM
RECKTECKMASKE Text auswählen > mit gedrückter liMT die Auswahl
verschieben > Werkzeug wechseln oder Maske löschen außerhalb der Maske
klicken >> Text verschmilzt mit dem Rest des Bildes, Maske ist gelöscht
•
Text löschen: mit HM RECKTECKMASKE Text auswählen > ENTF-Taste drücken >
Maske löschen
•
Maske löschen
•
Kontrast im Bild erhöhen: mit HM RECKTECKMASKE Bild auswählen, M BILD >
ANPASSEN > AUTOMATISCHER AUSGLEICH oder KONTRASTVERBESSERUNG (bei
Bildern mit grafischem Charakter meist die bessere Variante)
Hinweis: bei der Maskierung ist es sinnvoll, ein wenig weißen Rand mit
auszuwählen, wenn die Tonwertspreizung sich nicht am hellsten Punkt im Bild
orientieren soll >> kann zu extremen Helligkeitsverschiebungen führen)
Abb. 9-50: Foto mit Rechteckmaske
auswählen
Abb. 9-51: Moire-Effekt beseitigen
•
Maske löschen
•
Dokument beschneiden: HM BESCHNEIDEN
•
Speichern als CPT-Datei
•
Exportieren: vorher ggf. Hintergrundfarbe ändern > Speichern als PNG, JPG
(Komprimierung = 0) oder TIF
Abb. 9-52: Anwendung des Radierers
Abb. 9-53: Plan in Graustufen (vorher)
Resultat:
Papierfarbe beseitigt, Text wurde anders angeordnet und
erscheint dunkler, Bild optisch aufgebessert
9.8.4 Gescannte CAD-Zeichnung aufwerten
Vorlage 1:
CAD-Zeichnung, mit wenig Flächenfüllung, Graue und
schwarze Linien, Größe A1, gute Druckqualität (Abb. 9-53)
Abb. 9-54: Plan als Schwarzweiß-Bild
(nachher)
Seite 106 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
Quelle:
BETAVERSION
Vorlage gescant mit 300dpi Auflösung, 8bit Graustufen >
6678 x 7178 px, gespeichert als TIF-Datei
Ziel der Bearbeitung: Speicherinhalt reduzieren, in Schwarzweiß-Bild
umwandeln, für Planungsgrundlage im CAD-Programm
vorbereiten (Abb. 9-54)
•
Datei öffnen
•
Tonwertkorrektur: M BILD > ANPASSEN > KONTRASTVERBESSERUNG (ist dem
Automatischen Ausgleich vorzuziehen, weil steuerbar)
•
Linien nachschärfen: M EFFEKTE > UNSCHÄRFE > INTELLIGENTE
UNSCHÄRFE, Menge = 100 (Abb. 9-55) >> der erhöhte Kontrast und die
geschärften Kanten, führen zu besseren Ergebnissen bei der Konvertierung in
ein Schwarzweißbild
•
In Schwarzweiß-Bild konvertieren: M BILD > FARBMODUS > Schwarzweiß (1bit),
Grenzwert = 191
•
Speichern im TIF-Format
Resultat:
Abb. 9-55: Schärfen der Linien in einem
Graustufenbild
Schwarzweiß-Bild, also transparent, Speicherinhalt 1/8 vom
ursprünglichen Graustufenbild (45 MB) > läßt sich beim
Importieren in ein CAD-Programm einfärben (nimmt Layer-Farbe
an), durch die Wahl des Speicherformats TIF bleibt der Maßstab
der Zeichnung erhalten.
Hinweis:
Wenn man den Scan selbst ausführt, und die Umwandlung in ein Schwarzweiß-Bild
geplant, kann die Scanauflösung auf 600dpi gesetzt werden, da sich auch bei
großen Formaten der Speicherinhalt durch die Umwandlung in ein 1bit-Bild wieder
erheblich reduziert. Die hohe Scanauflösung kommt der Qualität der
Strichzeichnung zugute.
Abb. 9-56: Hintergrund des Planes
löschen
9.8.5 Speicherinhalt eines großformatigen Scans
reduzieren
Vorlage:
CAD-Zeichnung, ohne Flächenfüllung, farbige Linien (Abb.
9-56), Größe A1, gute Druckqualität,
Quelle:
Vorlage gescant mit 300dpi Auflösung, 24bit RGB (da der
Großformatscanner keine Farbtiefe 8bit indizierter Farbe
zuläßt), > 9933 x 7016px, gespeichert als TIF-Datei, 209
MB, Scan um 90° gedreht
Abb. 9-57: Hintergrund vollständig
gelöscht
Ziel der Bearbeitung: Speicherinhalt reduzieren, die farbigen Linien sollen erhalten
bleiben, Varianten für hochwertigen Druck in Originalgröße
sowie auf A3 vorbereiten und eine Variante für Einfügen in
Word-Dokument mit reduzierter Größe A5 erstellen
•
Bilddatei öffnen >> Bild wird zum Hintergrund
•
Bild um 90° drehen: M BILD > DREHEN (vorerst keine anderen Drehwinkel
anwenden)
•
Tonwertkorrektur durchführen: M BILD > ANPASSEN > AUTOMATISCHER
AUSGLEICH >> das Bild wird kontrastreicher, Text wirkt dunkler
•
Linien schärfen: M EFFEKTE > UNSCHÄRFE > INTELLIGENTE UNSCHÄRFE
•
Hintergrund in Objekt umwandeln > farbigen Hintergrund (rosa) erstellen
Abb. 9-58: Konvertieren in ein Palettenbild
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BETAVERSION
•
Bildhintergrund großflächig von Störungen befreien: HM FARBTRANSPARENZ,
Toleranz schrittweise von 2 (Abb. 9-56) auf 15 erhöhen (Abb. 9-57)
•
Übrige Fehler mit HM RADIERER löschen
•
farbigen Hintergrund löschen (Abb. 9-58) > Hintergrundfarbe = weiß setzen
(das kann auch durch den Austausch von Vorder- und Hintergrundfarbe
geschehen)
•
Farbtiefe reduzieren auf 8bit: M BILD > FARBMODUS > Palettenbild (8bit) (Abb.
9-58) >> Speicherinhalt reduziert sich auf ein Drittel (ca. 70 MB)
•
Speichern: im TIF-Format >> Bild wird mit weißem Hintergrund
zusammengeführt
Abb. 9-59: Bildgröße auf 50% reduzieren
Soeben gespeicherte Bilddatei TIF-Datei öffnen, um reduzierte Bildgrößen zu
erzeugen:
•
für Druck auf A3 (Abb. 9-59): M BILD > BILD NEU AUFBAUEN: BILDGRÖßE = 50%,
Option Ursprüngliche Größe beibehalten deaktivieren >> Bildgröße 420 x
297mm, 300dpi >> 17 MB > speichern …
•
für Word-Dokument auf A5 quer entsprechend: M BILD > BILD NEU AUFBAUEN:
BILDGRÖßE = 25%, Option Ursprüngliche Größe beibehalten deaktivieren >>
Bildgröße 210 x 148 mm, 300dpi >> 4 MB > speichern …
> im TIF-Format >> Bild wird mit weißem Hintergrund zusammengeführt oder
> im GIF- oder PNG-Format >> weiße Hintergrundfarbe kann als transparent
definiert werden.
Abb. 9-60: Bilddateien für Montage
einzeln öffnen
9.8.6 Zwei Bildteile zusammenfügen
Vorlage:
CAD-Zeichnung, mit farbiger Flächenfüllung, Größe A3,
Laserdruckqualität
Quelle:
Vorlagein zwei Teilen mit A4-Scanner gescant mit 300dpi
Auflösung, 8bit Farbe (Abb. 9-60)
> 2550 x 3510 px, gespeichert als PNG-Dateien
Ziel der Bearbeitung: Bildteile zusammenfügen, Bildqualität bewahren oder
aufbessern
•
Beide Dateien öffnen > Bildmontage: M BILD > ZUSAMMENFÜGEN > da in
diesem Beispiel eine hohe Paßgenauigkeit erreicht werden kann (Abb. 9-61),
Option: In Hintergrund einbinden wählen > Bildteile verschmelzen und
Montage wird in einem neuen Bildfenster geöffnet >>
die Montage wurde automatisch in ein 24bit-Bild
umgewandelt (Abb. 9-62).
•
Objekt aus Hintergrund erstellen > gelbe
Hintergrundebene erstellen
•
Farbige Raumflächen (Grundriß), Rechtecke in
Legende sowie Nordpfeil auswählen: Werkzeuge HM
LASSOMASKE (, maskiert polygonal) und HM
RECHTECK kombinieren, Modus additiv
•
Maske invertieren (Abb. 9-62) > Maskenumriß
glätten > Maskenumriß reduzieren um 3 - 5 Pixel
•
Mit HM FARBTRANSPARENZ, Toleranz schrittweise auf
11 erhöhen, Papierhintergrund löschen >> durch die
Maskierung wird erreicht, daß die farbigen Flächen
Abb. 9-61: Bildmontage
Abb. 9-62: Komplexe Maskierung
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BETAVERSION
im Grundriß und in der Legende dabei nicht beschädigt werden.
•
Mit HM RADIERER einzelne Fehler löschen
•
Maske löschen
•
Speichern im Format TIF oder PNG, Farbtiefe von 24bit beibehalten
9.8.7 3D-Grafik mit dunklem Hintergrund invertieren und
Farbe ändern
Vorlage:
3D-Visualisierung in einem Statik-Programm (Vektorgrafik)
Quelle:
Renderbild weiß auf dunklem Hintergrund (Abb.9-63) ,
Bildschirmauflösung, 8bit Farbtiefe > 1568 x 1070 px, 72dpi,>
553 x 377 mm BMP-Datei
Abb. 9-63: Renderbild aus StatikProgramm
Ziel der Bearbeitung: Grafik einfärben, Hintergrundfarbe ändern (Abb. 9-66)
•
Bild öffnen > Bildeigenschaften analysieren
•
M BILD > BILD NEU AUFBAUEN > das Bild kann bei einer Auflösung von 300dpi im
Format 130 x 90mm gedruckt werden, bei 200 dpi beträgt die 200 x 136 mm >>
Daraus ergibt sich, daß die Pixelzahl des Bildes ausreichend hoch ist, eine
Interpolation zur Erhöhung der Pixelzahl ist nicht erforderlich,
•
Bild invertieren: M BILD > ÄNDERN > INVERTIEREN
•
M BILD > FARBTABELLE (Abb.9-64) >> der Hintergrund des invertierten Bildes
wird durch genau Farbe (orange) erzeugt >> die Farbtransparenz kann mit
einem Mausklick hergestellt werden (Abb.9-65)
•
HM FARBTRANSPARENZ, Toleranz = 0
•
Objekt aus Hintergrund erstellen > weiße Hintergrundebene erstellen
•
Speichern als TIF (Abb. 9-66, ohne Transparenz) oder GIF oder PNG (mit
Transparenz)
Abb. 9-64: Farbtabelle des inversen
Bildes
Abb. 9-65: Invertiertes Bild
9.8.8 Bilddetail freistellen vor neutralem Hintergrund
Vorlage:
Digitalfoto, 2544 x 1696px, 24 bit RGB (Abb. 9-67)
Quelle:
Canon EOS 30D, eigene Aufnahme
Ziel der Bearbeitung: Freistellen der Figur, neutralen Hintergrund hinzufügen
(Abb. 9-71)
•
Bild öffnen > Bild so skalieren, daß es eine optimale Auflösung von 300dpi hat:
M BILD > BILD NEU AUFBAUEN > das Bild kann bei einer Auflösung von 300dpi
im Format 215 x 143mm gedruckt werden
•
Speichern als CPT-Datei
•
Objekt aus Hintergrund erstellen > Hintergrundebene erstellen (Abb. 9-68),
Farbe = grün (so auswählen, daß sie sich gut vom Bildinhalt unterscheiden
läßt)
•
Bild beschneiden
Abb. 9-66: Invertiertes Bild mit weißem
Hintergund
Maskieren: Werkzeuge kombinieren, Modus Additiv/subtraktiv nach Bedarf ändern
•
HM RECHTECKMASKE > SL MASKE/OBJEKT: ÜBERLAGERT EINE MASKE
aktivieren
•
SL EIGENSCHAFTSLEISTE: Additiven Modus aktivieren,
Abb. 9-67: Originalfoto
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Maskenverlaufsbreite = 0
•
HM ZAUBERSTAB, Toleranz = 5 bis 10, bei Bedarf vor dem Anklicken des
nächsten Pixels ändern
Hinweis: jeder Mausklick kann zurückgenommen werden, so daß bei einem
partiellen Fehler nicht die ganze Maskierung weg ist.
•
Maske invertieren (Abb. 9-69) > Löcher entfernen
•
Die Feinheiten mit der Pinselmaske entfernen: HM PINSELMASKE, subtraktiver
Modus >> wenn versehentlich zu viel gelöscht wurde, in den additiven Modus
schalten und wieder Bereiche hinzufügen
•
Maske glätten: M MASKE > MASKENUMRISS > GLÄTTEN: Breite 7 Pixel
•
Maskenumriß erweitern M MASKE > MASKENUMRISS > ERWEITERN: Breite =
5 Pixel
•
Verlauf einstellen für einen weichen Übergang: M MASKE >
MASKENUMRISS > VERLAUF: Breite = 30 Pixel, Ränder = Linear, Richtung =
Außen (Abb. 9-70)
Abb. 9-68: Grobe Kontur mit
Rechteckmaske beschreiben
>> Figur mit weicher Kontur ausgewählt (der Rest ist rot)
•
Kopieren der aktuellen Auswahl > Ebene umbenennen in Freigestellte Figur >
Ebene ausblenden, Ebene Objekt1 in Original umbenennen
•
Aus Ebene Original mit HM Pipette Farbe entnehmen = Vordergrundfarbe >
Vorder- und Hintergrundfarbe tauschen > Hintergrund mit neuer Farbe (=
hellblau) erstellen
•
Ebene Original ausblenden, Freigestellte Figur einblenden (Abb. 9-71)
•
Seitengröße anpassen: 200 x 200 mm
•
Als Corel Photo-Paint-Datei ulmer-figur.cpt speichern.
•
Exportieren als TIF, PNG (transparente Farbe möglich) oder JPG (geringe
Komprimierung einstellen)
Abb. 9-69: Pinselmaske
9.8.9 Bildcollage
Vorlage:
2 Digitalfotografien: Foto1: Gasse in Bamberg, Foto2:
Gebäudefassade mit Kopf (Abb. 9-66)
Quelle:
Eigene Fotografien, Canon EOS 30D, Foto1: 2544 x 1696px,
Foto2: 3504 x 2336px
Abb. 9-70: Maskenumriß erweitern und
weichzeichnen
Ziel der Bearbeitung: Detail eines Fotos in ein anderes Foto einbinden, Collage
soll möglichst nicht auffallen (Abb. 9-73)
•
Foto2 mit Detail (Figur) öffnen und Figur freistellen: Vorgehen wie im vorigen
Kapitel 9.8.8 beschrieben > Resultat Datei ulmer-figur.cpt (Abb. 9-71)
•
CPT-Datei öffnen
•
Foto1 einfügen: M DATEI > IMPORTIEREN > bamberg.jpg mit Mausklick an
beliebiger Stelle wird das Bild in das Dolument eingefügt >> Ebene Objekt 3
entsteht >> das die Dokumentgröße (200 x 200mm) kleiner ist als das Foto1
bei 300dpi, ist nur ein Teil sichtbar, Foto2 überdeckt die Figur auf der
darunterliegenden Ebene
•
Dokumentgröße ändern: M Bild > Seitengröße: 600 x 600mm
•
Ebene Objekt 3 umbenennen in Bamberg
•
Ebenenreihenfolge ändern
Abb. 9-71: Freigestellte Figur auf
neutralem Hintergrund
Seite 110 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
•
HM AUSWAHL > Objektebene Freigestellte Figur auswählen > Figur spiegeln:
M OBJEKT > WENDEN > Horizontal
•
Figur verschieben, verkleinern und drehen: SL EIGENSCHAFTSLEISTE >
POSITIONS- UND GRÖßENMODUS/SKALIERUNGSMODUS > mit Maus Figur
verkleinern und an die gewünschte Position verschieben > DREHMODUS: Figur
so drehen (Abb. 9-72), daß die Befestigungselemente senkrecht stehen, ggf.
noch perspektivisch verzerren mit PESPEKTIVENMODUS
•
Dokument beschneiden
•
Speichern als CPT-Datei für evtl. Nacharbeiten
•
Exportieren (Abb. 9-73)als TIF, JGP (geringe Komprimierung) oder PNG
BETAVERSION
Alternatives Vorgehen:
•
M DATEI > NEU: gewünschtes Format definieren, z.B. A4 quer, Auflösung
300dpi, Farbmodus 24bit RGB
•
Bilder importieren > Beide Bilder werden so skaliert, wie es der vordefinierten
Auflösung von 300dpi entspricht > Figur in Foto2 freistellen wie unter 9.8.8
beschrieben
•
…. Weiteres Vorgehen wie oben beschrieben
Abb. 9-72: Freigestellte Figur an
Hintergrundbild anpassen
Nach Freistellen Maskenumriß korrigieren:
Zum Schluß soll beschrieben werden wie vorzugehen ist, wenn das Freistellen des
Details schon erfolgt ist und die Kontur noch mal nachgebessert werden soll.
Hier im Beispiel wurde der Verlauf der Maske so großzügig gewählt, daß auf dem
dunklen Hintergrund (Mauerwerk) ein weißer Rand zu sehen ist, dies soll korrigiert
werden.
•
HM Auswahl: Ebene Freigestellte Figur auswählen, Ebene Bamberg
ausschalten
•
Maske aus Objekt erstellen (Abb. 9-74): SL MASKE/OBJEKT > ERSTELLT
MASKE AUS AUSGEWÄHLTEN OBJEKTEN (>> Maske kann gespeichert werden mit
M Maske > Speichern …)
•
Maske bearbeiten: Maske reduzieren um 20 bis 25 Pixel, Verlaufsbreite auf 5
Pixel setzen, mit HM Pinslemaske Feinheiten im Maskenumriß korrigieren
•
SL MASKE/OBJEKT > ERSTELLT OBJEKT DURCH KOPIE DER AKTUELLEN AUSWAHL
>> Ebene Freigestellte Figur ausschalten, Ebene Bamberg einschalten
•
CPT-Datei speichern und exportieren als TIF, PNG oder JPG
Abb. 9-73: Collage
Abb. 9-74: Maske aus Objekt erstellen
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
10
BETAVERSION
Anhang
Anhang 1:
Übersicht zu Scaneinstellungen und Vorschläge für sinnvolle Nachbearbeitungsmöglichkeiten für verschiedene Vorlagen
Vorlagencharakter
Scanner
Farbtiefe
Auflösung
[dpi]
Sp.format
für Scan
(nach
Bearbeitung)
Nach-bearbeitung
Bemerkungen
Planungsgrundlage in
CAD
FLB,
DOK,
1bit
600
tif
Ausschnitt
Im TIF-Format bleibt der
Maßstab (die
Größeninformation)
erhalten
Hochwertige
Repro
FLB,
DOK,
CLC
8bit
grau
300
tif (jpg)
Kanten schärfen,
Tonwertkorrektur,
Hg-Retusche
Planungsgrundlage in
CAD
GRF
1 bit
300600
tif
Ausschnitt,
Auflösung
reduzieren
FLB,
DOK
8bit
grau
300600
tif (jpg)
Montage, Kanten
schärfen,
Tonwertkorrektur
Verwendung
CAD-Zeichnung ohne Farbe
Kleine
Formate
(bis A3)
Große
Formate
(>>A3)
Modus Linie > Schraffur
gut, Linien relativ dick
Modus Normal >
Schraffur schlecht,
Linien dünn, Kleine
Texte gut lesbar
1bit-Modus
graue
Flächenfüllu
ng
FLB,
DOK
GRF,
8bit
grau
300400
tif, jpg
Montage, MoireEffekt beseitigen
Hg-retusche,
Tonwertkorrektur
Planungsgrundlage in
CAD (Farbe
verzichtbar)
FLB,
DOK
1 bit
600
Tif
Auflösung
reduzieren,
Ausschnitt
Farbe erhalten
FLB,
DOK,
CLC
24 bit
Farbe
300
Tif
(png,gif)
Speicher
sparen
FLB
8 bit
farbe
200300
TIF (Gif,
png)
Montage, HgRetusche, Kanten
schärfen, MoireEffekt beseitigen
Farbe erhalten
GRF
24bit
Farbe
200300
Tif
(png,gif)
Hg-Retusche,
Kanten schärfen
Speicher
sparen
GRF
24bit
Farbe
150300
Tif, jpg
(png)
Farbtiefe auf 8bit
Farbe reduzieren
Hochwertige
Repro
CAD-Zeichnung mit Farbe
Kleine
Formate
(bis A3)
Große
Formate
(>>A3)
Tif bewahrt
Originalgröße (wenn
Maßstab wichtig)
Farbige Flächen sind
nicht sehr homogen
gefärbt
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Topografische Karte
Hochwertige
Repro
GRF
24 bit
300
tif
Tonwertkorrektur,
Moiré-Effekt
beseitigen
Kanten schärfen
Farbtiefe auf 8 bit
reduzieren
Speicher
sparen
GRF
24 bit
150
tif (jpg)
Moire-Effekt
entfernen,
Tonwertkorrektur,
Kanten schärfen
Speicher
sparen
FLB
8bit
300
TIF
(gif,png)
Montage
Schadkartierung
FLB
24 bit
300400
Tif (JPG)
Entzerren
FLB
24 bit
300400
Tif
Geraderichten,
drehen und
beschneiden,
Retusche,
Blendenkorrektur,
Tonwertkorrektur
Vergrößerung
FLB
24 bit
600
oder
mehr
Tif, (jpg,
png)
Sichere
Farbwiedergabe
CLC
24 bit
400
Tif, (jpg)
FLB,
DOK,
CLC
24 bit
300
Tif, (jpg,
png)
Moire-Effekt
entfernen,
Retusche
DOK,
FLB
1 bit
200600
Tif (pdf)
OCRTexterkennung
8bit
300
DOK
1 bit
150300
pdf
Foto + Text
farbig
FLB,
DOK
24 bit
300
Jpg, png,
tif
Moire-Effekt
entfernen
Hg-retusche
Text + Grafik
farbig
FLB,
DOK
8 bit
300
Gif,png
Moire-Effekt
entfernen
Vorlage
beliebig,
Format > A4
FLB,
DOK
mind.
8bit
grau
150 300
Tif (jpg,
png, gif)
Bildmontage
Farbig
(grau – siehe
CADZeichnung)
Foto
Abzug auf
Hochglanz
Ausschnittswahl: Rand
stehen lassen
Ausschnittswahl: Rand
stehen lassen, aus PS
scannen (mit Profil)
Buch, Zeitung, Prospekt
Text + Grafik
farbig
Text + Grafik
SW
Literaturquelle
Als PDF
archivieren
oder
weitergeben
Nachträgliches
Umwandeln eines TIFScans in PDF führt zu
kleineren Dateien und
besseren Ergebnissen
Option: OCR aktivieren
(ist noch keine
Texterkennung, macht
den Text aber im PDFDokument für
Suchvorgänge lesbar)
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Die Arbeit mit digitalen Bildern
BETAVERSION
Historisches Dokument (sichtbare Papierfärbung)
Anmutung soll
erhalten
bleiben
(möglichst
originalgetreue
Repro)
FLB,
GRF,
CLC
24 bit
Farbe
Darstellung
aufwerten,
Details herausarbeiten
FLB,
GRF,
CLC
24 bit
Farbe
oder
8 bit
grau
Hochwertige
Druckvorlag
e
Hochwertige
Reproduktion
FLB,
DOK
8 bit
grau
oder
24 bit
Farbe
300dp
i
Tif, (jpg)
Mehrseitiges
Schriftstück
auch
Graustufen
und Farbe
Schnelle
Reproduktion
(Inhalt ist
wichtiger als
Aussehen)
DOK
1 bit,
8 bit
grau
oder
24bit
Farbe
150 –
300 je
nach
Umfa
ng
pdf
Beliebige
Vorlage
300 400
Tif (png,
jpg)
Tonwertkorrektur,
Blendenkorrektur,G
eraderichten,
beschneiden,Retusche, Moire-Effekt
beseitigen
Farbmodus auch bei
SW-Darstellungen
beibehalten, wenn
möglich ICC-Profil
speichern
Tonwertkorrektur, ,
Hg-Retusche,
Kanten schärfen,
SW-Modus
Laserdruck
TonwertkorrekturRet
usche
Vor dem Scannen
OCR-Erkennung
einstellen, wenn
Suchen im Dokument
erwünscht ist
FLB – Flachbettscanner (A4, Übergröße A4 < A3),
DOK – Dokumentenscanner (A3),
GRF – Großformatscanner (42 Zoll breit, Länge ca., 2m),
CLC – Scan-Kopier-System CLC 1180 (nur über Twain-Schnittstelle über Bildbearbeitungsoftware ansteuerbar)
Seite 114 von 115
Die Arbeit mit digitalen Bildern
11
Quellenverzeichnis
[1]
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[2]
Fragen und Antworten zur Digitalfotografie, Olympus Optical Co. (Europa)
GmbH, 2002
[3]
Wolfgang Pfaffe: Digitale Bildbearbeitung für Fotografen, , Springer-Verlag
2005 (mit DVD)
[4]
http://www.pixelteacher.de/home.html (Website zum Buch [3]
[5]
Guido Krebs: EOS Digitalfotoschule, Canon Spiegelreflexsystem, , Verlag
Gerfried Urban, 2004
[6]
Maike Jarschez: Das Photoshop-Buch für digitale Fotografie
[7]
http://adf.de/wiki (Autorenteam von ADF und ECI: Leitfaden Digitale
Fptografie, 2004)
[8]
Graefen, Daniel: Farbmanagement, Rowohlt Verlag GmbH, 2006)
[9]
Online-Dokumentation von Corel Draw
[10]
Online-Dokumentation von Corel Photo Paint
[11]
Online-Dokumentation von Adobe Photoshop
[12]
Wolfgang Dietzel: Lexikon der PC-Fachbegriffe; Interest Verlag GmbH,
1998
[13]
Schriftenreihe des RRZN “Corel Draw 8.0 unter Windows 95/98/NT”
[14]
Schriftenreihe des RRZN “Photoshop 5.5”
[15]
http://www.leitfaden-multimediarecht.de/index.php?id=download/download
(Multimediarecht an Hochschulen)
[16]
http://thomas-stoelting.de/PS Tipps/tipp farbmanagement.html
[17]
Huneke, Tobias: www.iccview.de , Visualisierung von ICC-Profilen mit Hilfe
von 3D-Farbraummodellen (Auszüge aus der Diplomarbeit, FH Köln, 2002)
[18]
Petri, Matthias;Klitscher, Christian: Scannen und optische
Zeichenerkennung, Addoson-Wesley (Deutschland) GmbH, 1993
[19]
www.wikipedia.de
[20]
Weber, Marc: Video-Training Adobe Photshop CS2 Grundlagen; Galileo
Design (DVD)
[21]
CD zum Buch [1]
[22]
Waldraff, Thomas: Digitale Bildauflösung, Springer-Verlag Berlin, 2004
[23]
Waldorf, Thomas: Mediafotografie Analog und Digital, Springer-Verlag
[24]
Kraus, Helmut: Scannen – Mit Desktop-Scannern zum perfekten Bild,
Addison-Wesley-Longman, Bonn 1998
[25]
CD zum Buch [24]
[26]
DVD Galileo „Photoshop“
[27]
RRZN-Handbuch: Bildbearbeitung, Grundlagen, Herdt-Verlag, 2007
[28]
Kompendium der Mediengestaltung, Bd. 1 und 2, Springer-Verlag, 2008
BETAVERSION
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