Zitierhinweis copyright Ossowski, Mirosław: Rezension über

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Ossowski, Mirosław: Rezension über: Waldemar Mierzwa,
Miasteczko. Dąbrówno, Dąbrówno: Oficyna Retman, 2011, in:
Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der
Deutschen im östlichen Europa, 20 (2012), S. 597,
http://recensio.net/r/a9d7383d6cc94512b46f08d4cf92c2ea
First published: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und
Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 20 (2012)
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3. Ostpreußen, Westpreußen, Danzig
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schen dem 5. und 2. vorchristlichen Jahrhundert und lässt die Frage nach der Zugehörigkeit der Siedlung zur Wielbark-Kultur offen. Rafał Panfil resümiert in einem umfassenden
Aufsatz Forschungen über die frühmittelalterliche Handels- und Handwerkersiedlung Truso.
Marek F. Jagodziński präsentiert ein Wikinger-Amulett aus Truso. Piotr Adamczyk berichtet
über zum Besitz des Museums gehörende Brettspielfiguren. Ein mit Zeichnungen zahlreicher
Objekte illustrierter Aufsatz von Grażyna Nawrolska ist dem mittelalterlichen Handwerk in
Elbing gewidmet. Ewa Trocka analysiert archäologische Ausgrabungen von Ofenkacheln in
Elbing aus den Jahren 1996/97. Beiträge von Joanna Fonferek, Mirosław Marcinkowski und
Urszula Sieńkowska beziehen sich ebenfalls auf archäologische Funde. Jerzy Domino beschreibt einen 1808 erschienenen Stadtplan von Elbing, der dem Band auch als farbiger Abdruck beigefügt ist. Małgorzata Gizińska informiert über die Gemmensammlung des Barons
Philipp von Stosch in Elbing. Krystyna Laskowska befasst sich mit ethnographischen Sammlungen des Museums.
Mirosław Ossowski
Waldemar Mierzwa: Miasteczko. Dąbrówno [Ein Städtchen. Gilgenburg]. Oficyna
Retman 2011 (Moja Biblioteka Mazurska [Meine Masurische Bibliothek] 20). 128
S. ISBN 978-83-62552-12-2.
Das sorgfältig edierte Buch ist ein eindringliches Porträt der nach den Zerstörungen des
Zweiten Weltkrieges zum Dorf herabgesunkenen Stadt Gilgenburg, heute Dąbrówno. Der
Autor, der bereits mehrere Bücher über regionale Themen geschrieben bzw. herausgegeben
hat, benutzt die Form der Reportage. Er befragt die früheren deutschen Einwohner des Ortes und begibt sich mit ihnen auf Reisen durch Ostpreußen. Er zitiert deutsche Autoren, darunter wiederholt den in der Kreisstadt Osterode/Ostróda geborenen Hans Hellmut Kirst,
und unterhält sich mit polnischen Persönlichkeiten, womit er auch den historischen, sozialen
und kulturellen Hintergrund für die Entwicklung in der Region nach 1945 zeichnet. Vor allem rekonstruiert er einfühlsam, wohl auch anhand der im Literaturverzeichnis angeführten
Quellen, die Lebensbedingungen in Gilgenburg vor 1945 und berichtet über historische Persönlichkeiten und Ereignisse in der Stadt.
Mirosław Ossowski
A[leksej] Mitrofanov: Gorodskie progulki. Kaliningrad [Stadtwanderungen. Kaliningrad]. Moskva: Ključ-S 2008. 240 S., Abb. ISBN 978-5-93136-056-0.
Die Geschichte von Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg, der Hauptstadt von Ostpreußen, hat überall im Stadtbild ihre Spuren hinterlassen. Die Stadt braucht den Vergleich mit
den anderen Regionalzentren in Russland, die sich aus ihrem Altstadtkern ein weltweit berühmtes touristisches Image geschaffen haben, nicht zu scheuen. Der Hauptunterschied liegt
in der Architektur: Altrussische Städte verfügen in der Regel über prächtige Kirchen mit goldenen Zwiebelkuppeln oder noble Villen mit Säulengängen im Empire-Stil. In Kaliningrad
dagegen sind es die Ruinen der protestantischen Kirchen oder Tore aus rotem Backstein, die
die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Das Europäische und das Asiatische, das Vor-Sowjetische, Sowjetische und Post-Sowjetische, die Vorkriegs- und die Nachkriegszeit: all dies mischt
sich in den Stadtwanderungen des diskussionsfreudigen, mitunter streitbaren Verfassers.
Il’ja Šiškanov