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Zitierhinweis Gerhard Seewann über: Krista Zach, Flavius Solomon, Cornelius R. Zach (Hrsg.): Migration im südöstlichen Mitteleuropa. Auswanderung, Flucht, Deportation, Exil im 20. Jahrhundert. IKGS Verlag München 2005.ISBN:3-9808883-7-1 First published: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas / jgo.e-reviews, jgo.e-reviews 2011, 2 copyright Dieser Beitrag kann vom Nutzer zu eigenen nicht-kommerziellen Zwecken heruntergeladen und/oder ausgedruckt werden. Darüber hinaus gehende Nutzungen sind ohne weitere Genehmigung der Rechteinhaber nur im Rahmen der gesetzlichen Schrankenbestimmungen (§§ 44a-63a UrhG) zulässig. Ausgabe: jgo.e-reviews 2011, 2 Verfasst von: Gerhard Seewann Krista Zach, Flavius Solomon, Cornelius R. Zach (Hrsg.): Migration im südöstlichen Mitteleuropa. Auswanderung, Flucht, Deportation, Exil im 20. Jahrhundert. IKGS Verlag München 2005. 388 S. = Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS), 91. ISBN: 3-9808883-7-1. Der hier vorliegende Sammelband vereinigt 15 Einzelthemen, die rumänische und deutsche Historiker auf einer Tagung in Iaşi 2001 mit Gastreferenten aus Israel, der Republik Moldau und der Slowakei behandelt haben. „Neben Nations- und Staatsbildung sowie (nachholender) Modernisierung gehört die Erforschung der Migrationsbewegungen zu den zentralen Themenfeldern der modernen Ost- und Südosteuropaforschung“ (S. 13), stellt Krista Zach in ihrem einleitenden Beitrag fest. Dass hier ein großer Forschungsbedarf vorliegt, ist vor allem auf die nationale Perspektive der Historiographie in den von Migration betroffenen Ländern zurückzuführen, die lange Zeit verhindert hat, dass diese Thematik grenzübergreifend und damit adäquat behandelt werden konnte. Auch wenn nicht alle Beiträge diesem Postulat sich verpflichtet zeigen, so enthält der Band doch wichtige und sehr informative Vorarbeiten für eine großräumige Erschließung der Migrationsbewegungen, die das 20. Jahrhundert ganz entscheidend mitgeprägt haben. Alexandru Zub untersucht Migration als Forschungsparadigma in der rumänischen Historiographie (S. 21–32) und Anton Sterbling in der Südosteuropaforschung nach 1989 (S. 33–48). Krista Zach geht der Frage nach, wie der „feindliche Fremde“ als Topos der Ausgrenzung für die Migration von Deutschen, Juden, Rumänen und ‚anderen‛ wirkungsmächtig geworden ist (S. 49–68). Einen Überblick über vertragliche Vereinbarungen zu Bevölkerungsaustausch und verschiebungen in Mittel- und Südosteuropa gibt Flavius Solomon (S. 69– 86). Marius Balan untersucht im Anschluss daran deren völkerrechtliche Dimension (S. 87–106). Goran Nikolić und Mihai-Stefan Ceausu widmen sich der quantitativen Erfassung von Migration – Nikolić am Beispiel der Donauschwaben (S. 109–120), Ceausu am Beispiel der Bukowina in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (S. 121–134). Mariana Hausleitner fasst ihre Forschungen zur ethnischen Homogenisierung der Bukowina von 1918 bis 1944 zusammen (S. 135–154). Die Auswanderung der Deutschen aus Rumänien behandelt Cornelius R. Zach (S. 155–168), die der Juden Dumitru Ivănescu (S. 169–176). Die Bevölkerungsbewegungen in der Slowakei 1918–1938 macht Peter van Duin zum Thema (S. 177– 194), während Cătălin Turliuc die Emigration aus Rumänien 1945–1949 untersucht (S. 195–204). Es folgen Quellenstudien zu einzelnen Regionen und Gruppen: zur deutschen Minderheit in Rumänien nach 1944 von Dumitru Şandru (S. 207–232), Dorin Dobrincu (S. 233–246) und Günter Klein (S. 247–248), zu den Deutschen und Juden in der Sowjetunion in den vierziger Jahren von Igor Caşu (S. 249–260), zur Deportation von Rumänen und Juden aus Bessarabien und der Bukowina im Zweiten Weltkrieg von Anatol Petrencu (S. 261–270), zur Emigration der Juden aus Rumänien 1944–1960 von Liviu Rotman (S. 271–280), zur Deportation der Zigeuner nach Transnistrien 1942–1944 von Lucian Nas tasă (S. 281–292) und über Gefängnisstrafen als Repressionsinstrument kommunistischer Herrschaft von Gheorghe Onişoru (S. 293–302). Die Aufzeichnung einer Podiumsdiskussion der Referenten, Zusammenfassungen der Beiträge in rumänischer Sprache und ein Personenregister beschließen diesen Sammelband, der summa summarum über den bislang erreichten Forschungsstand zur Migrationsforschung in den untersuchten Ländern zutreffend informiert.