Naturpark - Marken

Transcription

Naturpark - Marken
EMILIA ROMAGNA
PESARO
4
5
TOSCANA
Carpegna
LAGE
URBINO
AUTOBAHN
A 14 Bologna-Taranto
www.autostrade.it
9
Jesi
10
Serra San Quirico
UMBRIA
LANDSTRASSEN
SS 3 Flaminia - Rom-Fano (PU)
SS 4 Salaria - Rom-Porto d’Ascoli (AP)
SS 16 Adriatica - Padova-Otranto (LE)
SS 73 bis von BoccaTrabaria - San Giustino (AR)-Fano (PU)
SS 76 Val d’Esino - Fossato di Vico (PG)-Falconara Alta (AN)
SS 77 Val di Chienti - Foligno (PG)-Civitanova Marche (MC)
vormals SS 361 Septempedana - Ancona-Nocera Umbra (PG)
vormals SS 360 Arceviese - Senigallia (AN)-Scheggia-Pascelupo (PG)
ANCONA
Acqualagna
Sirolo
MACERATA
6
12
San Severino
Marche
3
8
Abbadia
di Fiastra
BAHN
Bahnlinie Mailand-Lecce: Mailand, Bologna, Ancona, Lecce
Bahnlinie Rom-Ancona: Rom, Falconara M., Ancona
www.trenitalia.com
FERMO
AUTOBUS
Das außerstädtische Verkehrssystem
verbindet die Marken mit 12 anderen italienischen Regionen
www.turismo.marche.it
Camerino
1
7
Visso
LAZIO
1. Nationalpark der Monti Sibillini
2. Nationalpark der Gran Sasso und Monti della Laga
3. Nationalpark der Regionale del Conero
4. Regionaler Naturpark des Monte San Bartolo
5. Parco Naturale Interregionale del Sasso Simone e Simoncello
6. Regionaler Naturpark der Gola della Rossa und Frasassi
7. Naturreservat Montagna di Torricchio
8. Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra
9. Staatliches Naturreservat Gola del Furlo
10. Regionales Naturreservat “Ripa Bianca di Jesi” Das Territorium
11. Regionales Naturreservat Sentina
12. Regionales Naturreservat des Monte San Vicino und Monte Canfaito
ASCOLI PICENO
Arquata del Tronto
2
ABRUZZO
11
San Benedetto
del Tronto
FLUGHAFEN
Flughafen der Marken „Raffaello Sanzio”
Ancona/Falconara M.
In- und ausländische Flugverbindungen
Flüge von München, Berlin und Dusseldorf
www.ancona-airport.com
HAFEN VON ANCONA
Verbindungen mit:
Albanien, Kroatien, Griechenland, Montenegro
www.doricaportservices.it
TOURISMUSHÄFEN
Gabicce Mare, Pesaro, Fano, Senigallia, Ancona,
Numana, Civitanova Marche, Porto S. Giorgio,
S. Benedetto del Tronto
www.turismo.marche.it
BESUCHEN SIE DIE MARKEN
www.turismo.marche.it
Versionen in Italienisch und Englisch
Gebührenfreie Auskunftsnummer
800 222 111
NUR IN ITALIEN
Aus Ausland wählen Sie die Nummer
+39 071 2133609
ITALY’S LAND OF INFINITE DISCOVERY
Naturparks und -Reserven in den Marken
Eine Initiative der
Region Marken, Internationalisierungsservice,
Kultur, Toursimus, Cultura, Turismo, Handel und Tourismus-Promotion
Werbung, Handel und Verbraucherschutz,
leitender Angestellter: Pietro Talarico
Koordination: Marta Paraventi
Redaktion: Cecilia Gobbi
In Zusammenarbeit mit dem Landes- und Umweltdienst
Naturschutzgebiete, Umweltbildung und Wegenetz
Alfredo Fermanelli (Leitender Angestellter)
Carlo Morbldoni (in organisatorischer Tätigkeit)
Direktion der Naturparks und -Reserven der Marken
Die pdf-Datei kann hier heruntergeladen werden: www.turismo.marche.it
Grafisches Layout: Serena Moretti - Sassoferrato (AN)
Foto: Fotos aus dem Bildarchiv der Region Marken und aus den Archiven der Parks
- Maurizio Bolognini S. 46, 48-49; Ennio Brilli S. 4; Daniele Maurizi S. 41,42;
Lorenzo Cicconi Massi S. 18; Alfonso Napolitano S. 28-29; Giorgio Pegoli S. 35;
Claudio Ciabochi; Renzo Tortelli S. 38,44-45; Mario Dondero;
Ruggero Passeri S. 15, 54, 56; Renato Gatta S. 8,26,36, 39; Antonio Neroni;
Giambattista Neroni S. 55; Patrizia Malizia S. 56; Carlo Urbinati S.2; Photonica3 S. 11;
Alfonso Napolitano S. 12,14; Paolo Aprile S. 20-21 ; Piergiuseppe Novaga S. 25;
Gabriella Romagnoli S. 58-59; Francesco Silvi S. 50,52; Francesco Ribes.
Druck: Tecnoprint srl - Ancona
Regione Marche
Tourismusreferat Kultur, Toursimus, Cultura, Turismo, Handel
und Tourismus-Promotion Werbung, Handel und Verbraucherschutz
60125 Ancona - Via Gentile da Fabriano, 9
Tel. +39 071 8062431 - Fax +39 071 8062154
www.turismo.marche.it
[email protected]
Gebührenfreie Auskunftsnummer: 800 222 111
Aus Ausland wählen Sie die Nummer +39 071 2133609
ITALY’S LAND OF INFINITE DISCOVERY
ITALY’S LAND OF INFINITE DISCOVERY
Naturparks und -Reserven
in den Marken
DIE UNENDLICHKEIT ENTDECKEN
Naturparks und -Reserven
in den MARKEN
NATURPARKS UND-RESERVATE
IN DEN MARKEN
Denkt man an die Marken, dann denkt
man an Hügel und landwirtschaftliches
Gebiet, nicht aber daran, dass die Region zu 30% aus Bergen besteht, die
den Besuchern außerordentliche Naturschönheiten bieten. Die Berge der
Marken erleben, bedeutet nicht nur
unberührte Natur, kühne Bergspitzen,
wilde Schluchten, aufsehenerregende Grotten, bewaldete
Hänge und schneebedeckte Gipfel, sondern auch Erkundung der Zeugnisse die Mönche und Einsiedler hinterlassen haben. Entdecken Sie die antiken Siedlungen der
Picener, der Römer, der Langobarden oder der Byzantiner
und begehen Sie eine Reise durch die Geschichte und das
Erbe dieses Gebietes, in dem sich die Arbeit des Menschen
perfekt in die Natur integriert.
Über 90.000 Hektar der Marken, fast 10% der regionalen
Oberfläche, ist geschützt; wobei es sich ausschließlich um
Berggebiete handelt: Zwei Nationalparks (Monti Sibillini
und Gran Sasso und Monti della Laga), vier Regionalparks
(Monte Conero, Sasso Simone und Simoncello, Monte San
Bartolo und Gola della Rossa und Frasassi), sechs Naturschutzgebiete (Abbadia di Fiastra, Montagna di Torricchio,
Ripa Bianca, Sentina, Gola del Furlo und Monte San Vicino
und Monte Canfaito), mehr als 100 Floraschutzgebiete,
103 Stätten der Europa-Schutzgebiete 2000, 76 Stätten
des Interessenbereich der Europäischen Gemeinschaft
(SIC), 27 Sonderschutzgebiete (ZPS) und 44 Zentren zur
Umweltbildung. Die Vegetation des Küstenstreifens, wie
zum Beispiel der Monte Conero, ist die mediterrane Macchia, mit der Steineiche, Erdbeerbaum, Kreuzdorn, Steinlinde und Mastixstrauch.
An dem Hügelstreifen hingegen überwiegt die Flaumeiche,
in einigen Bereichen wie zum Beispiel im Park des Sasso
Simone und Simoncello findet man Zerreichwälder, auf
dem Kalkstein Orno-Ostrietum.
In hohen Höhenlagen wachsen Buchen, zuerst in Misch3
form, dann den monospezifischen Bestand
und schließlich die Grasländer des Hochlands
In der Fauna leben auch heute noch Wölfe, Hirsche, Rehe, Stachelschweine und im
Herzen der Monti Sibillini, der Gamsbock
aus den Apenninen, der 2008 wieder eingeführt wurde. Zu den Vögeln gehören die
Königsadler, Lannerfalke, der Wanderfalke,
die Alpenkrähe und der Uhu.
Die Zentren der Umweltbildung (CEA) organisieren auf den ausgewiesenen Wegen der
Naturschutzgebiete, Wanderungen, Ausritte oder Touren mit dem Mountain-Bike,
oder man kann sich den zahlreichen anderen Sportarten widmen, wie Klettern und
Gleitschirmfliegen und gewagteren Wassersportarten in den Gebirgsbächen, wie Rafting, Kanu, Kajak und Canyoning.
Die über die Gegend versstreuten Museen
und Besucherzentren der Naturschutzgebiete (Abbadia di Fiastra, Amandola, Apecchio, Ascoli, Fermo, Genga, Ostra, Piobbico, Serra San Quirico, Pioraco, Smerillo;
das Geowissenschaften-Museum in Piandimeleto, das Museum der Avifauna in
Sarnano und Montefortino) werden auch
von anspruchsvollsten Wissenschaftlern
geschätzt.
Die Marken bieten den Touristen noch viel
mehr: Ein reiches und vielfältiges gastronomisches Angebot, mit Gerichten und
Spezialitäten aus der ländlichen Tradition,
zahlreichen Ausstellungen, Volksfeste, unterhaltsame Events und eindrucksvolle ,
historische Gedenkfeiern, Sportarten wie
Reiten, Mountain-Bike, Trekking, Freeclimbing, Ski, Kanu und Deltadrachen.
5
NATIONALPARK
DER MONTI SIBILLINI
Im Herzen Italiens, zwischen den Marken
und Umbrien, liegen die eindrucksvollen
Monti Sibillini mit über zwanzig Gipfeln über
zweitausend Meter, wie der Monte Vettore, 2.476 m. Der 1993 gegründete Park
schließt ein 70.000 Hektar großes Territorium ein, geformt von der Natur und gezeichnet von den Jahrtausenden der Geschichte
und Kultur; hier erlebt man noch die magische Präsenz der sagenhaften Sibilla, die
Erinnerungen an die nekromatischen Rituale und die suggestive Legenden.
DAS TERRITORIUM
Die Sibillini sind eine Bergkette aus Kalkstein, die von den Gletschern des Quartärs
geformt wurden, Spuren hiervon sind in
den wundervollen Kar des Monte Vettore,
des Monte Bove, des oberen Ambro-Tals,
im Val di Tela (Monte Rotondo) und den darunterliegenden „U“-förmigen Tälern zu finden. Unter dem Gipfel des Monte Vettore,
liegt auf 1.940 m der Pilatussee, der einzige
See natürlichen Ursprungs der Marken und
einer der wenigen alpinen Gletscherseen
der Apenninen.
Besonders auffällig sind die karsischen
Phänomene in den Ebenen von Castelluccio und den zahlreichen Dolinen im oberen
Val di Panico, dem des Ambro, in Palazzo
Borghese, wie in den Einschnitten und den
Höhlen in den Felsen der Haupttäler in denen der Calcare Massiccio hervortritt, wie
zum Beispiel im Tenna-Tal und dem Ambro-Tal. Landschaftlich besonders beeindruckend ist auch das Fiastrone-Tal, eine vom
Wasser gegrabene Schlucht, in der sich die
Grotta dei Frati befindet, eine faszinierende, antike Einsiedelei der Clareni Mönche
aus dem Jahr 1000. Flussaufwärts, vor dem
Fiastra-See, erreicht man das Acquansanta-Tal mit den herrlichen Wasserfällen und
der Grotta dell’Orso (Bären-Grotte), deren
Name von der Präsenz dieser Gattung auf
den sybillinischen Bergen erzählt.
DIE FLORA
Je weiter man sich von dem Grundgebirge,
auf einer durchschnittlichen Höhe von 500
m, entfernt, umso mehr verändert sich wie
von Zauberhand die Vegetation, bis hin zu
den höchsten Gipfeln. Bis zu 1.000 Metern
überwiegen Flaumeichenwälder, Hopfenbuche und Manna-Esche, dann Buchen,
zuerst im Mischbestand und dann im reinen Bestand. Über der Waldgrenze auf ungefähr 1.700 m, findet man die natürlichen
Weiden, mit seltenen und bedeutenden Arten, wie der Türkenbund, die Eugenia-Stiefmütterchen, Weiße Silberwurz, der Edelweiß der Apenninen, Artemisia, Anemone,
Enzian der Apenninen, Bärentraube und
Zwergweide, der weltweit kleinste Baum.
Über den „blumigen Hang“ legen sich die
Wiesen des Ragno, im Sommer kann man
hier die herrliche Blüte der Orchideen, der
Liliacee und anderer interessanter Arten
genießen, wie zum Beispiel die Frilillaria Orsiniana, die Narzisse oder die Alpen-Aster.
DIE FAUNA
Die Fauna des Parks ist reich und vielfältig:
Säugetiere wie der Wolf, die scheue Wildkatze, Stachelschweine, die erst seit eini7
gen Jahrzehnten die thermophilen Gebiete
beleben, Rehe, die Anfang der 50-er Jahre
wieder eingeführt wurde und im Laufe der Zeit
den gesamten Bereich besiedelt haben. Dank
der spezifischen Wiedereinführungsprojekte,
leben heute im Park auch Hirsche und der
Gamsbock der Apenninen. Zu den Vogelarten
gehören der Steinadler, der seit der Gründung
des Parks auch in jahrelang verlassenen Bereichen nistet, der Habicht und der Sperber,
typische Waldbewohner und der Wanderfalke. Zu den Strigiformes zählen der Uhu, zu
den Hühnervogelarten, das Steinhuhn. Häufig
findet man auch die Alpenkrähe. Interessant
ist auch die Präsenz des Mornellregenpfeifers, der Steinrötel, der Alpenbraunelle, des
Schneefinken und des Mauerläufers.
Unter den Reptilien sind zu nennen die Wiesenotter, die auf den sybillinischen Bergen
ihre nördliche Verbreitungsgrenze in Italien
erreichen, beiden wirbellosen Tieren hingegen verzeichnet man die außerordentliche
Präsenz des Chirocefalo del Marchesoni,
ein weitverbreiteter, kleiner, leuchtend roter
Kiemenfüßler des Pilatussees.
8
GESCHICHTE UND KULTUR
Die Sibillini waren im Mittelalter in ganz Europa
als Reich der Dämonen, Nekromanten und Feen
bekannt. Die berühmteste der zahlreichen Legenden ist die der Sibylle der „Berühmten Prophetin“,
die in einer Grotte in dem gleichnamigen Berg
lebte, wie in der des Pilatus, diese besagt, dass
der leblose Körper des bekannten, römischen
Prokuristen, von einigen Büffeln in das rötliche
Wasser des „teuflischen“ Sees gezogen wurde,
der seit dem XIII. Jahrhundert als Ort der Hexen
und Magier angesehen wurde. Nicht weit davon
entfernt liegt die Gola dell´Infernaccio - Höllenschlucht -, in der man sich bestens in die Epoche
der antiken nekromantischen Ritualen hineinversetzen kann. Nicht zu vergessen die historisch-kulturellen Schätze: Über das Territorium
verteilt, findet man besonders viele Burgen,
Wachtürme, historische Dörfer, Kirchen, romanische Pfarrkirchen, Fresken und Kunstschätze.
Keinesfalls verpassen sollte man die Orte des
Glaubens: Wallfahrtsorte und Klöster, in einer
wundervollen Umgebung, Orte tiefer Spiritualität, wie der Wallfahrtsort von Macereto oder der
Wallfahrtsort des Ambro di Montefortino.
TOURISMUSANGEBOT
Auf den Wanderwegen, die sich wie ein
Netz über die Berge ziehen, kann man vom
Frühjahr bis in den Herbst, die Natur und
die Geschichte und Kultur leben und erleben. Im Winter sind die Gipfel schneebedeckt, die Gelegenheit, um mit Skiern, umgeben von absoluter Ruhe, die Wälder und
Täler zu entdecken.
Ausritte, Fahrradtouren mit dem Mountain
Bike, Flug mit dem Deltadrachen oder dem
Gleitschirm, Bergsteigen und Klettern an
der Eiswand, gehören zu den Möglichkeiten die sich den Besuchern des Parks bieten. Wanderfreunde, die die Schätze des
Gebiets zu Fuß entdecken möchten, finden
zahlreiche, unterschiedlichste Wanderpfade. In anspruchsvolleren Ausflügen kann
man die wilde Natur und die magische Welt
der Gipfel erreichen, dazu benötigt man jedoch die erforderliche Erfahrung, Training
und geeignete Ausrüstung. Ein unvergessliches Erlebnis erwartet die Gäste auf dem
Grande Anello dei Sibillini (GAS) -Großer
sibyllinischer Ringweg-, ein 120 km langer
Wanderweg, der vollständig ausgewiesen
ist. Auf neun Etappen entdeckt man die
Vielfältigkeit der Landschaft und die natürliche Schönheit, wie das unschätzbare historische und kulturelle Erbe, das das Territorium bietet. Um die Nutzung des Großen
Rings angenehmer zu gestalten, hat der
Park die Ausflugshütten renoviert, die in
Kombination mit den traditionellen Beherbergungsstätten die Gelegenheit bieten, in
Syntonie mit dem Territorium und der Natur zu leben. Auf den Naturpfaden können
auch weniger erfahrene Wanderer, oder
die mit wenig Zeit die Sybillinischen Berge
erkunden. Zwei der 18 Wege eignen „für
alle“, auch für Wanderer die Kinderwägen
bei sich haben oder Rollstühle.
Man kann den Park auf dem Mountainbike
Info
Piazza del Forno, 1 - 62039 Visso (MC)
Tel. 0737 972711 - Fax 0737 972707
[email protected]
PEC: [email protected]
www.sibillini.net
www.sibilliniwilderness.it
Gemeinden des Parks in den Marken
Fiastra, Bolognola, Visso, Ussita,
Castelsantangelo sul Nera, Amandola,
Arquata del Tronto, Acquacanina,
Montefortino, Montegallo, Montemonaco,
Pievebovigliana, Cessapalombo,
San Ginesio, Fiordimonte, Pievetorina.
auf den Wegen erkunden, die ursprünglich
den Wägen der Bauern, den Maultiere der
Waldarbeiter, den Bergschuhe der Schäfer
und den Sandalen der Pilger gewidmet waren.
In dem Führer “Pedalando nel Parco - Mit
dem Fahrrad durch den Park“ werden die
Strecken, mit der entsprechenden Kartographie beschrieben; 14 Ringstrecken, die
alle in einem Tag befahren werden können
und der Große Ring, 160 km, den man mit
dem Mountainbike in 5 Tagen bewältigen
kann.
Um die Sibillini auch mit dem Camper, dem
Motorrad oder dem Auto zu erkunden, ist
die Grande Via del Parco - Große Straße
des Parks und 5 Ringstrecken, mit einem
insgesamt 450 km langen Streckennetz, die
ideale Lösung.
Die 190 km lange Grande Via del Parco
nutzt die bereits vorhandenen Straßen, um
eine mehrere Tagen dauernde Reise mit
dem Auto, Motorrad und Campern möglichst angenehm zu gestalten. Es sind vier
Etappen vorgesehen. Die Grande Via ist mit
anderen sechs Ringstrecken verbunden,
auf denen man das gesamte Territorium
entdecken kann.
9
Den Park entdecken, bedeutet die Natur und
ein Territorium unvergleichlicher Originalität
zu leben und zu verstehen, das der harmonischen, tausendjährigen Beziehung zwischen
Mensch und Umwelt zu verdanken ist, die
sich in einer fragilen und zarten Entwicklung
aneinander angepasst haben. Der Besuch
der Zentren der Gemeinden des Parks, ist
eine unvergessliche Erfahrung, bei der man
die Faszination vergangener Zeiten erlebt, die
Schätze des Menschen entdeckt, die man
gewandt in die Natur integriert hat; ein Erlebnis, das auch unter kultureller Hinsicht für
den Besucher zu einem unvergesslichen und
interessantem Ereignis wird. Auch die Museen der Umgebung sind einen Besuch wert,
wie zum Beispiel das der Grotte der Sibylle
in Montemonaco, die Pinakothek Duranti in
Montefortino, das Museum der Manuskripte
Leopardis in Visso. Diese sind, wie auch die
Besucherzentren des Parks, wichtige Dokumentations- und Informationspunkte für Touristen, die den Besuchern das Territorium des
Parks näher bringen.
In Castelsantangelo sul Nera und in Bolognola sollte man das Faunazentrum des
Hirschen besuchen, wie das Faunazentrum
des Gamsbocks der Apenninen, in denen
man einige Exemplare der erst kürzlich in
den Park wiedereingeführten Spezies beobachten
kann. In jedem Zentrum
findet man das Haus des
Parks, zur Information der
Touristen, um diesen die
korrekte und angemessene
Nutzung des Schutzgebietes
zu erklären. In den Zentren
des Parks liegt Informationsmaterial bereit und man kann
Gadgets, Führer und Karten,
wie auch Veröffentlichungen
des Naturschutzgebietes
kaufen. In dem Park befinden sich 8 Zentren
der Umweltbildung, die sowohl von der Region Marken, als auch von Umbrien anerkannt
sind. Diese Zentren informieren die Besucher
und möchten, vor allem den Schulen, die ureigenen Werte des Territoriums näher bringen
und ihnen auch den Respekt gegenüber der
Umwelt lehren.
Den Nationalpark der Monti Sibillini leben bedeutet aber auch die zahlreichen typischen
und traditionellen Produkte des Gebietes «zu
kosten»; sie sind das Ergebnis einer Landwirtschaft, die sich die Kultur des antiken
Wissens zu eigen gemacht haben. Nutzungen, Gewohnheiten und Methoden wurden
überliefert und unter Beachtung der Umweltverträglichkeit, Traditionen und Qualität aktualisiert. Die bekanntesten Produkte sind wohl
die rosa Äpfel, die köstlichen Maronen, der
exzellente Honig, die unvergleichlichen Linsen, die Roveja, ausgezeichnet geeignet, um
eine Original-Polenta zuzubereiten, die sich
durch die intensive grüne Farbe auszeichnet,
die Platterbse oder der Dinkel, nicht zu vergessen, der wertvolle und köstlichste Trüffel.
Nennenswert sich auch die Schaf- und Rindfleischproduktion, die dank der Originalität
und die Herkunft, dem Kunden ein sicheres
Nahrungsmittel garantieren.
11
NATIONALPARK DES GRAN SASSO UND
DER MONTI DELLA LAGA
Im Süden der Monti Sibillini, nach der Schlucht die von dem
Fluss Tronto geformt wurde, erheben sich die Monti della
Laga, der nördlichste Bereich des Nationalparks zu dem auch
das Bergmassiv des Gran Sasso gehört. Der 1995 gegründete Park erstreckt sich über eine Fläche von 150.000 Hektar,
davon liegen 9.900 in den Marken.
DAS TERRITORIUM
Die Monti della Laga, die mit dem Monte Gorzano eine Höhe
von 2.458 m erreichen, bestehen vor allem aus Sandstein und
Mergel. Der geologische Ursprung dieser Berge bestimmt
auch ihre Morphologie, die Gipfel sind runder geformt, mit
zahlreichen eingeschnittenen und tiefen Tälern, wie eindrucksvollem Kar. Die Zusammensetzung aus Sandstein und Mergel
lässt das Wasser ungestüm auf der Oberfläche fließen, in Bächen, Wildbächen und Flüssen die ins Tal herunterstürzen und
duzende wundervolle, eindrucksvolle Wasserfälle bilden, wie
den der Volpara oder der der Barche im Tal der Selva Grande.
Info
Zentrum der zwei Parks
Fraz. Borgo, 9
63043 Arquata del Tronto (AP)
Gestore: Cooperativa Forestalp
Tel. 0736 803915
Fax 0736 819758-809921
[email protected]
www.centrodueparchi.it
Zertifizierte E-Mail Adresse:
parconazgransassolaga.aq.protocollo@
pa.postacertificata.gov.it
Posta elettronica Sede Istituzionale:
[email protected]
Rechts-Sitz
Via del Convento, 1
67010 Assergi - L’Aquila
Tel. 0862 60521
Fax 0862 606675
[email protected]
Gemeinden des Parks in den Marken
Acquasanta Terme, Arquata del Tronto
DIE FLORA
Im Park wachsen mehr als 2.000 verschiedene Pflanzenarten,
wie der Türkenbund, der Edelweiß der Apenninen und verschiedene seltene Orchideenarten, wie der Blattlose Widerbart. Eine der bedeutendsten Pflanzenart ist die Blaubeere, die
man hier wie in keiner anderen Gegend der Zentralapenninen
findet, wie ein Teppich zieht sie sich über die hohen Höhen, ein
Heideland zwischen den Weiden im Hochgebirge.
Der bemerkenswerte Reichtum und die Vielfältigkeit der Flora
und der Vegetation findet man sowohl im Hochgebirgen, über
2.000 m, als auch in den geologischen Substraten der HauptBergmassive. Der Gran Sasso zeichnet sich vor allem auf der
Seite zu Aquila durch die großflächigen Weiden aus, die Monti
della Laga sind größtenteils von Wald bedeckt. Auf geringeren
Höhen findet man Eichen- und Kastanienwälder, die in römischer Epoche gepflanzt wurden, der Buchenwald ist der verbreitetste und entwickelt sich von 1.000 m bis hin auf 1.800 m.
Häufig ist die Verbindung der Buchen mit anderen Holzsorten
13
zu beobachten, wie die Eibe oder die Stechpalme, einem Überbleibsel aus einer Zeit mit
wärmerem und feuchteren Klima; Ahorn, Linde und Ulme verkleiden die Schluchten. Zu
melden sind auch die Wälder der seltenen
Weißtanne - hier findet man eine der beiden
einzigen Stationen in den Marken - und einige Birken, lebende Zeugnisse vergangener
klimatischer Vorkommnisse, die die aktuelle
Vegetation grundlegend beeinflusst haben.
DIE FAUNA
Die interessanteste Tierart des Parks ist der
Gamsbock, ein Huftier der Apenninen, der
nach hundert Jahren, dank einer gelungenen Wiederbesiedlung, wieder in diesem
Park lebt. Auf dem Gebiet leben weitere
große Pflanzenfresser, wie der Hirsch, das
14
Reh und ihr “Jäger”, der Wolf der Apenninen, der in kleinen Rudeln vorkommt Seit
einiger Zeit trifft man gelegentlich auch auf
den Braunbären. Des Weiteren findet man
zahlreiche Raubvögel, wie den Steinadler,
den Habicht, den Wanderfalken, Lannerfalken, die Alpenkrähe und den Uhu. Zwischen den Blättern leben in kühler Umgebung, mit fließendem oder stehendem
Wasser, die Brillensalamander, eine seltene
Amphibie und der Grasfrosch.
TOURISMUSANGEBOT
Die Monti della Laga waren bei den Bergliebhabern bis vor ein paar Jahren so gut
wie unbekannt, was sicherlich auf deren
Nähe zu dem Gran Sasso, dem Terminillo
und den Sibillini zurückzuführen ist und wur-
den dementsprechend wenig besucht. Wer
sie aber einmal erlebt hat, wird immer wieder
zurückkehren, um dort das ganze Jahr über
Wanderungen zu unternehmen, oder Alpinismus, Skialpinismus oder Ski Alpin zu betreiben. Im Winter bieten die Eisgebilde den
Alpinisten ungewöhnliche und anspruchsvolle
Touren. Die antike Kultur-Tradition der Bevölkerung des Parks wird durch die zahlreichen
Handwerksarbeiten bezeugt, von den köstlichen, typischen gastronomischen Produkten
und den charakteristischen, volkstümlichen
Ausdrücken, die weiterhin überleben, sie spielen eine wichtige kulturelle Rolle und ziehen
Touristen an. Ein Besuch wert sind auch die
Steinhäuser aus dem sechzehnten Jahrhundert, die in zahlreichen Ortsteilen zwischen
den Bergen eingefasst sind, Arquata del Tronto oder Castel di Luco, der Ortsteil Paggese
in Acquasanta Terme, mit einer charakteristischen Rundform; oder auch Umito, typisches
Bergdorf, das durch seine wundervollen, einige hundert Jahre alte Kastanienwälder einen
unvergesslichen Eindruck hinterlässt, der ideale Ausgangspunkt für faszinierende Ausflüge
in die üppigen Wälder. In dem Ortsteil Colle di
Arquata del Tronto produziert man auch heute
noch Holzkohle, mit der antiken Methode der
Köhler der Apenninen. Des Weiteren sollte
man Acquasanta Terme und Arquata del Tronto besuchen, die im römischem Zeitalter, ein
besonderer „Statio“ auf der Via Salaria waren.
Seinen Namen verdankt der Ort der mächtigen, vor kurzem renovierten Burg aus dem
Dreizehnten Jahrhundert (arx), die körnend
auf dem Hügel, auf dem sie von Giovanna II
aus Neapel erbaut wurde, liegt.
Den Gästen werden zahlreiche kulturelle und
volkstümliche Veranstaltungen geboten, wie
eine der ältesten historischen Gedenkfeiern
der Gegend: Das Festa Bella - Schöne Fest
- mit dem die Gemeinschaft von Spelonga di
Arquata die Schlacht von Lepanto, von 1751,
aufleben lässt. An dem Kampf nahmen hunderte von Bewohnern aus Spelonga teil, die
die türkische Flagge erobert haben, die auch
heute noch in der Kirche des Ortes aufbewahrt wird. Die Gedenkfeier findet alle drei
Jahre, am 14. August statt. In der ersten Dekade des Monats gehen 150 Jugendliche in
den Wald Martese und fällen einen 25 Meter
langen Stamm: Dies wird dann der Großmast
des Schiffes, das auf der Piazza des Ortes
gebaut wird, um mit ihren Anstrengungen die
Kohäsion der Gemeinschaft zu feiern. Am 19
August wird auch “Alla corte della regina - Am
Hofe der Königin», eine Feier zum Gedenken
an das Leben bei Hofe, in der von Giovanna II
von Neapel erbauten Burg veranstaltet.
Der Besuch des Parks kann in dem Zentrum
der Zwei Parks in Arquata del Tronto beginnen, der einzigen Gemeinde in Europas die
zwei Nationalparks ihr Eigen nennt: Dem des
Gran Sasso und Monti della Laga und dem
der Monti Sibillini. Das Zentrum ist gleichzeitig
Country House, Haus des Parks und Zentrum
der Umweltbildung.
In dem Zentrum werden zahlreiche Aktivitäten angeboten, zum Beispiel werden
„grüne Aufenthalte“, Klassenfahrten und
Weekends in der Natur organisiert; es stehen Ausrüstungen und Karten für das Orientieering zur Verfügung, und eine künstliche Kletterwand.
15
REGIONALER NATURPARK
MONTE SAN BARTOLO
Der 1996 gegründete Regionale Naturpark
des Monte San Bartolo erstreckt sich über
eine Oberfläche von 1.586 Hektar längs der
Küste, zwischen Pesaro und Gabicce.
DAS TERRITORIUM
Das Territorium zeichnet sich vor allem durch
die hohe Küste, mit einem in der gesamten
Adria seltenen Kliff aus. Das Naturschutzgebiet stellt eine interessante, wie charakteristische Kulturlandschaft dar, die bis in die fünfziger Jahre, auch an undenkbaren Stellen, bis
hin zum Meer, bebaut wurde.
In San Bartolo trifft man auf zwei unterschiedliche Ambiente: Das Kliff und das Binnenland.
Das Kliff erhebt sich von den unteren Stränden der Marken, ein wellenförmiges Aufeinanderfolgen von Gebirgsausläufern und Tälern, unterbrochen durch geologisch höchst
interessante Steilwände, mit Fossilienfischen
und seltenen Kreidekristallen. Der Wechsel
zwischen Sandbänken, Mergel und Ton verläuft sanft in Richtung Meer und mischt sich
mit den antiken Erdrutschen die das Kliff
überziehen. Die höchsten Gipfel auf der Mee-
resseite Monte Castellaro oder Brisighella,
liegen unter 200 Meter, ermöglichen aber den
Blick auf die Landschaft, die wie ein Gemälde erscheint; so hat Tonino Guerra die Aussicht auf Montefeltro, San Marino, und die
Romagna, wie auf die Küste und das Meer
beschrieben. Die Steilklippen des Parks stellen für den typischerweise sandigen Küstenstreifen der Romagna und der Marken eine
unübliche Landschaft dar. Am Sockel des
Kliffs liegt ein kleiner Kies- und Geröllstrand,
das Ergebnis der Zerstörung und des Zusammenbruchs der überstehenden Wände.
In der Vergangenheit wurde er als Steinbruch
für die Straßenbepflasterung verwendet, die
Steine wurden auf die Schiffe geladen und in
die Küstenstädte exportiert. Ein Beispiel hierfür sind die alten Kopfsteinpflaster in Pesaro
und in den Weilern des Parks.
Die ländliche Landschaft die sanft zur Staatsstraße Adriatica abfällt, übermittelt den
Eindruck von Harmonie, eine lebhafte und
angenehme Verflechtung bebauter Felder, renaturierter Felder, Baumreihen und Hecken.
DIE FLORA
Man denkt an ein armes, anthropogen Geländes, findet aber im Park San Bartolo,
eine die eindrucksvolle Flora. Im Gebiet
über der “Baia Flaminia” wächst zum Beispiel eine besonders seltene Pflanze, der
maritime Flachs, in der gesamten Region
nur hier zu finden. Ebenso bedeutend ist
die Binse und die Klippenkarotte, die man
in nur wenigen Orten der Küste der Marken findet. Zu der Pioniervegetation an
der abschüssigen Seite, gehört das Plinio
17
Gras; auf trockeneren und stabileren Böden
findet man den Pfriemenginster, mit farblich
unvergesslichen Gelbkontrasten in der Blütezeit, die sich von dem Blau des Himmels
und dem Grün des Meeres abheben. An den
sanfteren Neigungen sammeln sich die organischen Überbleibsel, mit dem Krapp, dem
etruskischen Geißblatt und jungen AleppoKiefern, die durch die spontane Verstreuung
bei der Aufforstung entstanden. In feuchteren
Gebieten trifft man auf die Weiß-Pappel, die
Schwarzpappel und in einigen Fällen auch
die Weißweide. Auch hier, wie im Landesinneren, wachsen Mischwälder mit Eichen und
Hopfenbuche, die Zerreiche trifft man seltener, häufiger vertreten ist die Flaumeiche, die
Manna-Esche, Ahorn und die Feldulme.
Das Vorhandensein einiger Nadelbäume,
wie die Pinie, die Strandkiefer und die Zypresse ist auf die alten Bepflanzungen der
Villen aus der Renaissance zurückzuführen.
In den sechziger Jahren haben folgende
Aufforstungen die Flora des Parks durch
den Berg-Ahorn, den Aleppo-Kiefer, die
Schwarzpinie, die sibirische Ulme und andere Allochthone bereichert. Die Pflanzenwelt ist die der typisch landwirtschaftlichen
Umgebung, mit Boden der seit Ende der
fünfziger Jahre bebaut wird; zu den Baumarten gehören die Olivenbäume, Weinreben, Feigen, Kirschen, Maulbeerbaum,
18
Speierling, Mandelbaum, mit einzelnen
Flaumeichen, die sich mit Tamarisken und
Christusdorn abwechseln. Die internen Gebiete des Parks sind eindrucksvoll und harmonisch, vor allem dort wo breite Hecken
die bebauten Felder säumen, die sich bis
hin zu dem Kliff ziehen.
DIE FAUNA
Vor allem in der ruhigeren Saison, im Winter,
wenn die Freizeitaktivitäten und der Fischfang
nicht stören, kann man zahlreiche Seevogelarten beobachten. Das Gebiet wurde dank der
Vielfalt der vorhandenen Arten als Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung ausgewiesen,
mit de, Mittelsäger und dem Gänsesänger,
die Sturmmöve, die Schwarzkopfmöve,
die Dreizehenmöve, die Lachmöve und
die Mittelmeermöve, die Eiderente, die
Heringsmöve, den Kormoran, die MittelmeerSturmtaucher, der Haubentaucher und der
Schwarzhalstaucher, der Prachttaucher, der
Graureiher, der Seidenreiher und ab und
zu auch die Höckerschwäne, Kraniche und
Schwarz- und Weißstörche.
Der Naturpark San Bartolo ist ein wichtiges
Gebiet für den Zug der Raubvögel, dem
Wespenbussard, der Rohrweihe und einer
besonders seltenen Art: Die Steppenweihe,
wie auch viele andere Seglervögel (Reiher
und Störche). Dies ist auf die Position längs
der Adriaküste und die besondere morphologische Konformation zurückzuführen, ein Vorgebirge, das von den Vögeln als Bezugspunkt
genutzt wird. Zu den ansässigen Vogelarten
gehören der Wanderfalke, der nach Jahren
zurückgekehrt ist, um das Kliff zu bevölkern
und auf den Steilwänden über dem Meer
zu nisten. Die Waldohreule, der Kauz, die
Zwergohreule und die Schleiereule nutzen
die verlassenen Landhäuser, in denen sie
sich niederlassen. Zu den Säugetieren gehören der Fuchs, der Dachs, das Stachelschwein, das Mauswiesel, der Hase und der
Siebenschläfer.
TOURISMUSANGEBOT
Abgesehen von der naturalistischen Bedeutung, bietet der Park Monte San Bartolo
auch besondere archäologische und historische Zeugnisse; Funde aus dem Neolithikums im Gebiet des Monte Castellaro,
archäologische Stätte in Colombarone, auf
der antiken Via Flaminia und die verschwundenen Häfen, römischen Ursprungs, in Santa Marina und Vallugola. Zwischen Gabicce
Mare und Pesaro verläuft auf ungefähr 20
km, die eindrucksvolle Panoramastraße, die
malerische Fischerdörfer über dem Meer
durchzieht. Eine Kette antiker hochgelegener Altstädte überragen, von Santa Marina
bis nach Gabicce Monte, das Kliff.
Die Gassen innerhalb der mittelalterlichen
Burgen, verbergen Schätze, wie die um die
kleine Piazza in Casteldimezzo oder zu Füßen des Glockenturms in Fiorenzuola di Focara, mit einer Tür über dem Meer.
In dem landwirtschaftlichen Gebiet, findet
man Wege die die traditionelle Landschaft
durchziehen, mit zahlreichen Landhäusern
(einige davon wurden in Agriturismi umgewandelt); im Schatten großer Eichen führen
Feldwege, die sogenannten grünen Pfade,
durch das Pachtland.
Info
Sitz und Adressen
Viale Varsavia - 61121 Pesaro
Tel. 0721 400858
Fax 0721 408520
[email protected]
Besucherzentrum Gabicce Monte
Via Montegrappa / Via Roma
61011 Gabicce Mare
Tel. 0541 830080
Gemeinden des Parks
Pesaro und Gabicce Mare
Auf ausgeschilderten Wegen, können Groß
und Klein mühelos die Landschaft entdecken; von Pesaro über den Berg, vorbei an
dem Wald der Villa Imperiale, mit autochthonen und naturalisierten Arten, bis hin zu
dem Beobachtungspunkt, mit einem Blick
von dem Landesinneren bis hin zu dem
endlosen Horizont des Meeres.
In dem Naturschutzgebiet liegen auch Orte
des Glaubens und der Religiosität: Der
jüdische Friedhof in der Nähe von Pesaro, die kleinen ländlichen Friedhöfe, das
Klausurkloster der Suore Servite (Nonnen
«Servite»), das des Girolamino del San Bartolo (dem der gesamte Hügel seinen Namen
verdankt), bis hin zu dem Casteldimezzo.
Die künstlerischen Schönheiten dieser Orte
(von dem Kruzifix des Jacobello del Fiore bis
hin zu den Leinwandgemälden des Viviani)
bilden den Auftakt zu den großen Adelsvillen in der Gegend in der Nähe von Pesaro,
die von der Villa Imperiale aus dem 15./16.
Jahrhundert mit ihren versteckten Gärten
und ihren mit Fresken ausgestatteten Sälen,
zu der Villa Caprile aus dem 18 Jahrhundert
mit ihren berühmten Wasserspielen und zu
der Villa Vittoria hinunterführen.
19
INTERREGIONALER NATURPARK
SASSO SIMONE UND SIMONCELLO
Der Naturpark Sasso Simone und Simoncello wurde 1994
gegründet und erstreckt sich über ein 4.991 Hektar großes
Gebiet, im Herzen des antiken Montefeltro, zwischen den
Marken und der Emilia Romagna.
DAS TERRITORIUM - GESCHICHTE UND KULTUR
Bei der vorwiegend hügligen und bergigen Landschaft , handelt es sich um die Erhebungen der Sassi Simone (1.204 m)
und Simoncello (1.221 m), 670 m und den 1.415 m hohen
Carpegna, der höchste Gipfel des Parks und Scheide zwischen dem Foglia- und dem Marecchia-Tal.
Der Park des Sasso Simone und Simoncello ist das Ergebnis
der zurückhaltenden und feinfühligen Geschichte des Menschen, der der Natur die Möglichkeit gelassen hat, sich frei
zu entfalten. Die hüglige Landschaft wird von einer dichten
Vegetation überzogen, unterbrochen durch scharfe Felsen
und Felsgebirgsausläufern, auf denen „unbezwingbare“ Burgen gebaut wurden, um sich vor den Feinden zu schützen.
Ein Gebiet mit vielen Burgen, Festungen, aber auch Kirchen,
Klöstern und Pfarrhäusern. Der Park wurde nach den riesigen Felsblöcken Simone und Simoncello benannt, die seit
dem Ende der Bronzezeit bewohnt wurden. Einige Legenden
erzählen von römischen Priestern, die dort ihrer Göttern huldigten, oder auch von dem Einsiedler, Simone, der sich dort
niedergelassen hat. Höchst wahrscheinlich waren sie während der langobardischen und byzantinischen Angriffe auch
Zufluchtsort für die Bevölkerung, aber das harte Klima gestaltete die Ansiedlung der Menschen auf dem Massiv überaus
schwierig. Die strategische Bedeutung des Ortes hat die Erschließungsträger des Sasso Simone zur Gründung motiviert:
die Benediktiner im XII. Jahrhundert, die Malatesta im XV.
Jahrhundert und die Medici am Ende des XVI. Jahrhunderts.
Den Ersten ist der Bau der Abtei Sant’Angelo zu verdanken,
die höchst wahrscheinlich auf den Resten einer Kapelle aus
langobardischer Epoche erbaut wurde. Die besonders harten Winter und das Erschließen neuer und bequemerer Pilgerwege, haben zu dem Niedergang dieser Stätte geführt,
21
Prozess der mit der Pest im Jahre 1348
seinen Höhepunkt fand. Als sich die Herren dieser Gebiete der militärstrategischen
Bedeutung bewusst wurden, errichtete man
am Sasso Befestigungsanlagen mit Türmen
und Mauern, in der zweiten Hälfte des XVI.
Jahrhunderts, bauten die Medici dann eine
Festungsstadt, um ihre Macht, in einem
schwer regierbaren Gebiet, zu behaupten.
Heute noch kann man die Trümmer dieser
„idealen Stadt“ bewundern, die 1673 verlassen wurde und deren Wahrzeichen die
Sonne war, das heutige Symbol des Parks.
Unter dem geologischen Gesichtspunkt ist
anzumerken, dass der Naturpark des Sasso Simone und Simoncello aus einer Decke
chaotischen Geländes besteht, das „Colata
- Guss- della Val Marecchia” genannt wird.
Der sogenannte “Colata - Guss” besteht vor
allem aus lehmhaltigem wie aus plastischem
Mergel- und Lehmboden, der höchst verformbar ist und unterschiedlich große härtere und kompakte Kalkblöcke inglobiert. Die
durch Wasser, Wind und Schnee hervorgerufenen Erosionsprozesse, die auf selektiv
auf die Decke einwirken, tragen die zarteren
lehm- und mergelhaltigen Materialien schnell
ab und bringen härteren Steinblöcke hervor:
So entstanden die “Sassi”, typische, charakteristische Morphologie des Montefeltro.
22
DIE FLORA
Die Flora des Parks ist sehr unterschiedlich,
auch abhängig von der Höhe. Unter 800m
findet man vorwiegend gemischte Wälder.
Die Flaumeiche, die Zerreiche, Hopfenbuche,
Manna-Esche, Feld-Ahorn und der Schneeball-Ahorn gehören zu den dort üblichen
Bäumen, unter den Büschen sind der Rote
Hartriegel, die Kornelkirsche und die gemeine Hasel zu nennen. Die Zerreiche und die
Hainbuche dominieren in dem weitläufigen
mediterranen Gebirgswald, der sich von dem
Passo della Cantoniera sauf über 800 Hektar,
bis hin nach Sassi Simone und Simoncello
und Valpiano zieht; ebenso zu finden sind dort
die Stechpalme, verschiedene Ahornarten, die
gemeine Esche und die Buche; im Unterholz
wachsen zahlreiche, typisch Waldgräser,
wie die europäische Haselwurz und der Türkenbund, an dem Waldrand hingegen wächst
die Berg-Flockenblume. An den sonnigen
Hängen, die vor allem als Weiden genutzt
werden, findet man Büsche wie der gemeine
Wacholder, die Hundsrose, der Baumweißling,
die Schlehe und die Brombeere.
In den Bergen in dem kühleren Klima über
1.000 m, findet man vor allem die Buche und
den Berg-Ahorn und bisweilen auch die Eibe,
den Spitzahorn, den Alpen-Goldregen und
die Stechpalme; aus dem dichten Blätterteppich sticht der Farn hervor.
An der Ostseite des Monte Carpegna hat man
in der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts, Aufforstung vor allem mit der Schwarzpinie betrieben. Das Weideland des Monte Carpegna,
auf einer Höhe von 1.200 - 1.400 m, entstand
aus den antiken Rodungen der Buchenwälder und wahrscheinlich auch von Tannen; zu
Beginn des Frühlings erscheinen die grünen
Weiden in den Farben des Krokus, gefolgt
von bunten Orchideen und im Spätsommer
die Zeitlose. Im Frühjahr und im Herbst wachsen in den Wäldern und auf den Wiesen
verschiedene Pilze, wahre Köstlichkeiten, die
diese Gegend zu einem Anziehungspunkt
für Liebhaber der Genüsse des Unterholzes
macht. Der Simoncello mit den Wäldern von
Cantoniera und die „Costa dei Salti“ sind
Pflanzenschutzgebiete, der Monte Carpegna
gehört zu dem gleichnamigen Wald im Besitz
der Region.
DIE FAUNA
In dem Park leben zahlreiche Wildtiere: Wie
Wölfe, Dachse, Wiesel, Steinmarder und der
Iltis. Das kleinste und wohl häufigste Huftiere
ist das Reh; Abends in der Dämmerung oder
am frühen Morgen, kann man beobachten, wie
es aus dem Dickicht heraustritt, um auf den
Lichtungen und dem Brachland zu grasen.
Nachdem man einige Tiere aus Mitteleuropa
zu Jagdzwecken wieder eingeführt hat, ist das
Wildschwein, wie in fast dem gesamten, wieder vorzufinden. Zu den Amphibien gehören
der Nördliche Kammmolch, der Teichmolch,
der europäische Laubfrosch, die Erdkröte
und der italienische Höhlensalamander. Zu
den Reptilien gehören außer der Aspisviper
auch die gelbgrüne Zornnatter, die Äskulapnatter, die Ringelnatter, die Mauereidechse
und die Ruineneidechse, wie die italienische
Erzschleiche und die Blindschleiche.
Verschiedene Greiftiere leben hier, zu unterschiedlichen Jahreszeiten und in verschiedenen Gebieten: Der Sperber und der Habicht,
die mit ihren langen Schwanz eine sichere
Flugfähigkeit in den Wäldern des Gebietes haben. Leichter zu beobachten sind der
Turmfalke und der Bussard, da sie vertrauensvoller sind und auch häufiger vorkommen;
der Turmfalke nimmt bei der Jagd auf den
Wiesen und Weiden die Haltung des „heilige Geists“ ein, der Bussard hingegen zieht
große Krise im Himmel und lässt seinen charakteristischen Ruf ertönen. Und wenn man
besonders großes Glück hat und aufmer-
Info
Parkinstitut Sasso Simone und Simoncello
Institut mit Reg. Gesetz Nr. 15 vom 28/04/1994.
Via Rio Maggio, s.n.,
61021 Carpegna (PU)
Tel. 0722 770073
Fax 0722 770064
[email protected]
[email protected]
[email protected]
www.parcosimone.it
Gemeinden des Parks in den Marken
Carpegna, Frontino, Montecopiolo,
Piandimeleto, Pietrarubbia.
ksam ist, kann man auch den Königsadler,
den Wanderfalken und den Lannerfalken
beobachten, die zwar nicht in der Gegend
nisten, sie aber zur Jagd nutzen. Sobald die
schöne Jahreszeit beginnt, kann man auf
zahlreiche Zugvögel treffen, die nach dem
Winter in Afrika zurückkehren, um den Park
und die angrenzenden Gebiete zu besiedeln.
Dann kann man auch den Schlangenadler,
den Baumfalken, den Wespenbussard und
die Wiesenweihe beobachten.
Weitere
Raubvögel durchfliegen das gebiet während
des Zugs, wie zum Beispiel die Rohrweihe;
die Kornweihe findet man im Winter auf den
Wiesen und Weiden. Zu den Nachtraubvögeln
gehören die Schleiereule, die Eule, die Waldohreule und der Waldkauz.
TOURISMUSANGEBOT
Zu den zahlreichen Aktivitäten des Parks
gehören die strategische und operative Planung von Projekten zum Schutz und zur
Aufwertung des Bereichs, aber auch zur
Verstärkung der Strukturen zur Nutzung
des Territoriums. So hat man zum Beispiel
Rastbereiche geschaffen, von denen aus
man zu Spaziergängen oder zu anspruchsvolleren Touren aufbrechen kann. Des
23
Weiteren werden Führungen organisiert,
Orienteering und Nordic Walking. Die Gäste erwarten ausgeschilderte Strecken für
Touren mit dem Mountain Bike oder Wege
für Ausritte. Die Führungen durch den Park
werden von den Führern während des ganzen Jahres ausgeführt; für Schulen werden von dem CEA des Parks, zahlreichen
Umweltbildungsprojekte angeboten.
Der Faunapark von Pian dei Prati, eignet
sich für Schulklassen, wie auch für Familien: In einem 5,5 Hektar großen Bereich
kann man Haustiere aus der Hofhaltung
kennenlernen, wie Ziegen, Schafe, Esel und
besondere Wildtiere beobachten: Raubvögel, Rehe, Wildschweine, Frösche, Kröten
und Molche. Der Faunapark ist dank der
eigens geschaffenen Wege, auch für Behinderte, für Schulungen, Führungen, Camps,
usw. bestens zugänglich.
Im Sitz des Parks in Carpegna befindet sich,
wie auch in Ponte Cappuccini in der Gemein24
de von Pietrarubbia, ein Besucherzentrum,
in der Stadt Pennabili, Sitz des Bistums, hat
der Park in einem alten, renovierten Gebäude
ein interessantes Naturkundemuseum eingerichtet. In Frontino findet man das Multifunktionszentrum des Montefeltro und in Calvillano
di Pietrarubbia ein Gästehaus. In Calvillano di
Pietrarubbia ist ein CEA operativ, in San Sisto
di Piandimeleto, der Umweltschutzinformationsdienst des Montefeltro und das Pilzmuseum.
Die außerordentlichen typischen Produkte
und die lokale Gastronomie machen den
Besuch im Park auch zu einem genussvollen Erlebnis: Köstlichkeiten mit Pilzen
und Trüffel (weißer und schwarzer Trüffel),
Carpegna-Schinken, der auch die DOP
Auszeichnung erhalten hat, verschiedene
Pecorino-Sorten, sowohl frisch als auch gereift und kulinarische Spezialitäten, die die
Traditionen der Marken, der Romagna und
der Toskana miteinander vereinen.
REGIONALER NATURPARK
DES MONTE CONERO
Ein Berg der sich steil aus dem Meer erhebt
und bezaubernde Ausblicke bietet. Eine großzügige Umgebung, in warmer Umgebung.
Wanderwege, die ein Juwel des nachhaltigen
Tourismus darstellen. Ein Angebot einheimischer Köstlichkeiten höchster Qualität. Geschichtsträchtiges Territorium. All dies ist der
Parco des Conero, ein kunstvoll von der Natur
ausgearbeitetes Schmuckstück, der Diamant
der Marken, am Ufer der Adria. Der Park wurde 1987 gegründet, um die die natürlichen
und kulturellen Schätze zu bewahren; der regionale Park des Conero erstreckt sich über
eine Fläche von 6.011 Hektar und schließt
einen Großteil Anconas und die Städchen Camerano, Sirolo und Numana mit ein.
DAS TERRITORIUM
- GESCHICHTE UND KULTUR
Dieser Küstenschutzbereich bietet eine abwechslungsreiche und faszinierende Landschaft, zu der der Monte Conero (572 m)
gehört; er entstand aus langwierigen Meeresablagerungen, die im Jura begann, bis er dann
im Pliozän, vor fünf Millionen Jahren, auftauchte. Von dem Gargano bis hin nach Triest, ist der
Comero, das einzige Bollwerk aus Fels, aus
Kalkstein, mit Steingut Lithotypen und weißen
und roten Splittern; aus diesem Grund gewann
man hier in der Antike Gestein. Ab dem IV. Jahrhundert wurde er für die Griechen, die die südlichen Küsten Italiens hinauffuhren, um Städte
zu gründen, zum Anlegeplatz. Hier gingen auch
die Dorier vor Anker, die sich dort nieder gelassen haben und die das Vorgebirge Komaros
(abgeleitet von „Corbezzolo - Erdbeerbaum“,
der auf dem Berg sehr verbreitet ist) genannt
haben und Ancon (Ellbogen) die nördlichen
Kurve, das spätere Ancona. Die Anwesenheit des Menschen, die man seit mindestens
100.000 Jahren sicher dokumentieren kann,
hat zahlreiche Zeugnisse hinterlassen, vor allem der Picener (IX .- II. Jahrhundert v. Chr.). In
den ausgegrabenen Gräbern fand man reiche
Totengaben, besonders bekannt ist das Grab
der Königin von Numana und Sirolo, das im Bereich der Pinien liegt. Die Fundstücke werden
in dem archäologischen Museum in Ancona
und dem Antiquarium in Numana ausgestellt.
Weitere Zeugnisse sind die Felszeichnungen in
den römischen Grotten, die Benediktiner- und
Franziskanerklöster, die Verteidigungsanlagen
wie zum Beispiel die napoleonische Festung
und der Clementina Turm in Portonovo. Nicht
zu vergessen, die wundervolle romanische Kirche Santa Maria di Portonovo und das Kloster
San Pietro al Conero, in der sich seit dem Jahre
Tausend, abwechselnd, verschiedene religiöse
Orden niedergelassen haben (Benediktiner, Kamaldulenser und die Gonzagiti).
DIE FLORA
Die abwechslungsreiche Landschaft, das steile Kalkkliff, die Hügel, die Talsenken, der Fluss
Musone, die Feuchtgebiete, die Küstendünen
und die Salzseen in Portonovo, garantieren
die Biodiversität. Die Hänge des Monte Conero sind auf nordöstlich von immergrünem
Hartlaub und Laubwald bedeckt sind (Flaumeiche, Hopfenbuche, Schneeball-Ahorn
und Manna-Eiche), die sonnigeren, südlichen
Hängen sind mit mediterranen Machhia bewachsen, mit thermophilen Arten, wie Steineichen, Erdbeerbäumen, Mastixstrauch und
27
Terebinthe. Man findet auch ausgedehnte
Pinienwälder, die den Aufforstungen mit der
Aleppo-Kiefer, der Schwarzkiefer, Zypresse
und anderen Arten durch die „Milizia Forestale“ zu verdanken ist. In dem Park möchte
man, in Zusammenarbeit mit den Landwirten,
eine erneuerte Beziehung zwischen Mensch
und Umgebung experimentieren; dazu wurden Projekte ausgearbeitet, die alle nur ein
Ziel vor Augen haben: die Qualität. Dazu fördert man den biologischen Anbau, wie die
Zucht und die Produktion von zertifizierten
Nahrungsmitteln (Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte und Früchte) mit der QM Zertifizierung
(Qualità Marche - Qualität der Marken). Das
wohl ambitionierteste Projekt des Parks, das
man gemeinsam mit den landwirtschaftlichen
Betrieben in einer Genossenschaft umsetzt,
ist ‘Conero Agricoltura e Ambiente - Conero,
Landwirtschaft und Umwelt’. 2012 hat man
eine Marke gegründet, die dem bereits anerkannten Projekt des Weins DOC Rosso Conero folgt, der in den Schutzgebieten und in den
umliegenden Gegenden produziert wird.
DIE FAUNA
Diese Gegend bevölkern mehr als 200 Vogelarten, 76 davon nisten hier. Zwischen April
und Mai werden ungefähr 10.000 Raubvögel
im Durchzug gezählt. Aus diesem Grund ist
der Monte Conero auch ein beliebter Ort für
das Birdwatching, mit strategischen Beobachtungspunkten: Gradina del Poggio, Pian
Grande, Monte dei Corvi, Monte Colombo,
Belvedere Nord und die Piani dei Raggetti.
467 Schmetterlingsarte wurden registriert, die
in der schönen Jahreszeit die Gegend, auf der
Suche nach Nektar, zur Fortpflanzung und zur
Eiablage beleben. Zu den Säugetieren gehört
der Wolf, auf den man hier ab und zu trifft, der
Dachs, der Fuchs, der Igel, der Steinmarder
und das Wiesel. In den Seen von Portonovo
lebt ein überaus seltenes Süßwasser-Kru28
stentier, das Dyaciclops Bicuspidatus Odessanu. Die dank eines Projekts des Interessenbereichs der Europäischen Bereichs (SIC)
geschützte Meeresumwelt wahrt zahlreiche
Krebsarten, einige davon überaus mimetisch,
wie die Meeresspinne oder der scheue Anemonenkrebs, aber auch die Schraubensabelle, wundervolle Nacktkiemer (kleine, bunte
Schnecken), Muriciten (die sogenannten “Ragusen”), Sepia, Hummer, Schleimfische, Rotbarsche, Brasse und Brandbrasse. Hervorzuheben ist die Miesmuschel des Conero, die
‘Mosciolo’ aus Portonovo, Standort des Slow
Food, die man auf den Tellern der Liebhaber
der guten Küche findet.
TOURISMUSANGEBOT
Für all die, die das Herz des Conero erforschen möchten, bietet der Park, abgesehen
von dem Streckennetz das von den Menschen
im Laufe der Jahrtausende geschaffen wurde,
18 umweltlich und landschaftlich interessante
Wege, die man mit dem Fahrrad, zu Fuß oder
auf dem Pferd entdecken kann. In dem Park
wurden auch verschiedene Projekte für den
nachhaltigen Tourismus umgesetzt, die 2013
die „Carta Europea del Turismo Sostenibile
(CETS)“ -Europäische Charta für nachhaltigen
Tourismus- erhalten hat , diese Zertifizierung
sieht unter anderem die Förderung der Part-
nership der auf dem Territorium vorhandenen
Mitglieder vor, um das Angebot und die Qualität der Dienstleistungen des Parks zu steigern,
dabei den Umweltschutz aber nicht aus dem
Auge verliert Der Tourismus ist die wirtschaftliche Haupteinnahmequelle des Gebiets, da
die Riviera des Conero, nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene sehr
bekannt ist. Der Park und die darin liegenden
Städte überraschen die Besucher immer wieder aufs Neue. Ein Spaziergang mit Ausgangspunkt in Ancona, Hauptstadt der Marken, über
die sogenannte „Strada del Monte“ - Bergstraße -, vermittelt einen Eindruck der vom Conero
gehüteten Schätze. So erreicht man dann auch
die Bucht von Portonovo und deren Strände
in Vela, in Mezzavalle, die man nur vom Meer
oder zu Fuß, über eine Straße mit einem aufsehenerregenden Blick, erreichen kann. In der
Bucht treffen Kultur und Natur aufeinander: Der
Wachturm, der von Clemente XI. erbaut wurde,
die napoleonische Festung, die 1808 errichtet
wurde, um die englischen Schiffe abzuwehren,
heute ein Hotel und die romanische Kirche Santa Maria, nicht zu vergessen die Salzseen hinter
den Dünen. Weniger Kilometer von Portonovo
Info
Regionales Parkinstitut des Conero
Via Peschiera, 30
60020 Sirolo (AN)
Tel. 071 9331161
[email protected]
www.parcodelconero.eu
Besucherzentrum
Tel. 071 9331879
[email protected]
Gemeinden des Parks
Ancona, Camerano, Numana, Sirolo
entfernt, erreicht man den Gipfel des Berges,
die Abtei San Pietro und den Aussichtspunkt
Nord. Verlassene Steinbrüche machen den
Park zu einem Buch ohne sieben Siegel, das
über die Geologie der Gegend und die typische Stratifizierung der Apenninen Umbriens
und der Marken erzählt. Von ganz besonderer
Bedeutung ist der Steinbruch von Massignano,
der wegen des Übergangs vom Eozän / Oligozän zu einer weltweiten Ressort wurde und
in dem heute Führungen veranstaltet werden.
Weiter in Richtung Süden, erstrahl Sirolo, die
‘Perle des Conero’ in ihrer ganzen Schönheit,
der Balkon über den Stränden
der „Due Sorelle“ - der zwei
Schwestern -, Urbani, San
Michele-Sassi Neri. Führt man
den Spaziergang fort, trifft
man vor dem langen Strand,
mit feinem Kies, in Marcella,
bedeutendem Tourismuszentrum, mit den meisten Beherbergungsstätten der Riviera
del Conero, auf den mittelalterlichen Ort Numana. In dieses Bild fügt sich Camerano,
mit seinem antiken Ursprung
und einem unterirdischen Parcour, bestens ein.
29
REGIONALER NATURPARK
DER GOLA DELLA ROSSA E FRASASSI
Der regionale Naturpark Gola della Rossa e di Frasassi ist das “grüne Herz “ der
Marken. Der Park wurde 1997 gegründet
und ist mit einer Fläche von 10.026 Hektar das größte regionale Naturschutzgebiet
mit drei unterschiedlichen Biotopen: Die
Schlucht von Frasassi, die Schlucht “della
Rossa” und das Scappuccia-Tal.
Eine Reise durch den Park, ist eine “Reise
in das Herz der Marken”, bei der man die
historisch-künstlerischen Schätze entdecken kann, die die faszinierende und harmonische Landschaft, in Mitten einer unberührten und üppigen Natur, verbirgt.
DAS TERRITORIUM
Die Geologie der Gegend ist äußerst charakteristisch: Vor ungefähr einer Million Jahren
kam es zu einer plötzlichen Steigerung der
orogenetischen Anhebung, mit einer daraus
folgenden Erhöhung der Energie der Wasserläufe, die die Kämme tief eingeschnitten
haben und so das Kalksteinmassiv freilegten, das so kompakt und hart war, dass es
sich in mächtigen vertikalen Blöcken ablagerte. Der Kamm von Frasassi wird heute
von der gleichnamigen Schlucht durchzogen, Monte Pietroso-Monte Murano hingegen wird von der Gola della Rossa, Schlucht
der Rossa, durchschnitten. Die Becken und
die Hügelgebiete sind tektonische Depression mit Mergelgestein oder Sand und Lehm,
die man vor allem in dem nördlichsten Bereich des Parks, mit eindeutigen Erhöhungen findet.
Das Eindringen des Regen-und Grundwassers in das Innere des Gesteins, dehnte
die Brüche in dem östlichen Bereich der
Schlucht von Frasassi aus (dank der chemischen Korrosion, durch das Vorhandensein von gelöstem Kohlendioxid), wodurch
es zu einem Ansteigen des tiefen schwefelhaltigen Wassers kommt, das besonders aggressiv auf das Kalkgestein wirkt.
Diese Prozesse, im Wechsel mit Einstürzen, brachten riesige unterirdische, deutlich gegliederte Karsthöhlen hervor; vor
allem die berühmten Grotten von Frasassi
haben eine ganz besondere landschaftliche Bedeutung.
Auf einer, ungefähr, einstündigen Führung
kann man die kleinen Seen, die riesigen
Stalaktiten und Stalagmiten bewundern,
die Ancona Höhle (240m hoch), den Kerzensaal, den Saal der Bärin und den unendliche Saal. Seit langem gewinnt man
das schwefelhaltige Wasser und nutzt es
in der Thermalstation, für Therapien zur
Behandlung von Atemwegs- und rheumatische Erkrankungen.
Die Gola della Rossa, ähnelt der von
Frasassi mit ausgedehnten Karsthöhlen,
darunter die Grotte des Vernino, mit zahlreichen und interessanten Säugetierfossilien, wie zum Beispiel der wundervolle
Höhlenbär.
Das Scappuccia-Tal, das von dem Scappuccia Fluss durchzogen wird, der eine
enge und geschwungene Schlucht bildet,
zeichnet sich durch verschiedene Lebensräume und Vegetationsbedingungen aus,
die von der Unterschicht beeinflusst werden, wie von der Exposition, der Höhe und
dem Vorhandensein des Wassers.
31
DIE NATUR
In dem Park findet man Arten von besonderer naturalistischer Bedeutung: Ein wahrhaftes Juwel der Biodiversität, mit 105 nistender
Vogelarten, 40 Säugetieren, 29 Reptilien und
Amphibien und über 1.250 Pflanzenarten.
Der Steinadler steht an der Spitze der
Nahrungskette mit Säugetieren, Vögel, Amphibien und Krustentiere; in der Schlucht von
Frasassi nistet das einzige Paar der Provinz
von Ancona. Von großer Bedeutung sind
auch einige Tagraubvögel, wie der Habicht,
der Schlangenadler, der Rotmilan, der Lannerfalke und der Wanderfalke, die in der Gegend mit mindestens 3 Paaren nisten.
Die Nachtraubvögel die im Park vertreten
sind, sind der Kauz, die Schleiereule, der
32
Waldkauz und die Waldohreule; erst vor kurzem wurde das Vorhandensein des Uhus in
einem Grenzbereich des Parks bestätigt.
Unter den Säugetieren sticht der Wolf hervor, der in den letzten Jahren den Kamm der
Marken wieder bevölkert hat; dies ist auch
der demographischen Expansion von Beutetieren, wie dem Wildschwein, Damböcken,
Rehen und Hirschen zu verdanken. Bestätigt
ist auch das Vorhandensein der Wildkatze
und des Iltis, wie der häufiger zu findende
Fuchs, das Wiesel, der Steinmarder und der
Dachs.
Die zahlreichen Höhlen sind von mindestens 12 verschiedenen Fledermausarten
bewohnt. Die Langflügelfledermäuse-Ansiedelungen im Park gehören mit über 12.000
Exemplaren, in Überwinterungsstätten und
Fortpflanzungs-Nursery , europaweit zu den
bedeutendsten. Zu den Höhlenarten zählen
nicht nur der Geotriton, endemische Art der
Grotten Mittel- und Norditaliens, sondern
auch das Niphargus Ictus, ein kleines endemischen Schalentier, das die Seen der Grotten besiedelt, wie auch Invertebraten wie Nesticus eremita, Meta Merianae, usw.
Zur Flora gehören, in den Kalksteingebieten
auf der Hügelebene, Wälder aus gewöhnlicher
Hopfenbuche, auf den Mergelböden und
den sandsteinhaltigen Böden vor allem die
Flaumeiche.
Über die Bergebene und in besonders
feuchten
Gegenden
erstrecken
sich
hingegen Buchenwälder, auf den wärmeren
Hängen der Felsspalten ist die Vegetation
typisch mediterran mit Steineiche, Wildem
Krapp, Terpentinpistazie,
Steinlinde,
Erdbeerbaum, Spargel und Sarsaparille. In
den hochgelegenen Gebieten finden man
großflächige Weiden sekundären Ursprungs,
dank des Vorhandenseins seltener und von
nationalen und Internationalen Bestimmungen
geschützten Arten, ein Ökosystem von
großer naturalistischer Bedeutung. Dieser
Lebensraum, mit verschieden Arten aus der
Familie der Orchideen, entstand durch die
Abholzungsmaßnahmen zur Schaffung neuer
Gebiete zur Aufzucht und zur Beweidung
des Viehbestands, zur Heuernte und zum
Anbau von Baum- und Bodenvegetation
zur Nahrungsmittelerzeugung. Um die
schützende Bedeutung zu unterstreichen,
auch im Hinblick auf die Tendenz diese
Weiden zu verlassen, was folglich,
hervorgerufen durch die natürlichen Prozesse
der Evolution, zu deren Verschwinden führt,
spricht die Europäische Gemeinschaft den
Weiden den Schutzbedarf zu und bezeichnet
sie als „prioritären“ Lebensraum, im Sinne
der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.
Info
Sede principale
Parco Naturale Gola della Rossa e di Frasassi
Complesso S. Lucia - Via Marcellini, 5
60048 Serra San Quirico (AN)
Tel. 0731 86122
Fax 0731 880030
[email protected]
www.parcogolarossa.it
Comunità Montana dell’Esino-Frasassi
Via Dante, 268
60044 Fabriano (An)
Tel. 0732 6951 - Fax 0732 695251
[email protected]
www.cmesinofrasassi.it
Casa del Parco di Arcevia
Ex chiesa di S. Giovanni Battista Entro le Mura
C.so Mazzini
60011 Arcevia (AN)
Casa del Parco di Castelletta
Castelletta di Fabriano
60044 Fabriano (AN)
Casa del Parco “Ex Mulino”
di San Vittore di Genga
San Vittore di Genga
60040 Genga (AN)
Comuni del Parco
Arcevia, Cerreto d’Esi, Fabriano
Genga, Serra San Quirico
In dem Park wachsen zahlreiche, sehr seltene botanische Arten, wie die Moehringia
Papulosa, endemische Art der Apenninen,
die man weltweit ausschließlich in den
Schluchten von Frasassi, der Rossa und
des Furlo findet, die Potentilla Caulescens,
die Saxifraga Australis, endemische Art
der mittleren und südlichen Apenninen, die
Ephedra Major, Relikt aus dem Tertiär, auf
den Felsen des Scappuccia-Tals.
TOURISMUSANGEBOT
Der Park wird durch ein, 170 km langes Netz
aus mindestens 35 ausgewiesenen Wanderwegen überzogen, mit unterschiedlichem
33
Schwierigkeitsgrad und Dauer; Wege für
Touristen oder erfahrene Wanderer, auf denen man die wundervolle Fauna und Flora
der Vorapenninen bewundern kann.
Im Park kann man viele Sportarten im Kontakt mit der Natur ausführen: MountainBike auf Schotterstraßen und Karrwegen,
die man sowohl in den Bergen, als auch
im Tal findet, Ausritte auf dem ausgedehnten Wegenetz, Alpinismus, Klettern an den
vertikalen Kalkwänden der Schluchten und
der wichtigsten Berge, Höhlenforschung
und in bestimmten Jahreszeiten auch
Kanu und Rafting. Unter dem historischkünstlerischen Gesichtspunkt wahrt das
Territorium, seit jeher, zahlreiche Zeugnisse
der Anwesenheit des Menschen. In dem
Gebiet von Frasassi findet man einige der
34
wohl ältesten Spuren menschlicher Präsenz
(Grotta del Prete di Pianelle di Genga). Die
meisten Zeugnisse gehen aber auf das Mittelalter zurück: Burgen, Kirchen und Klöster
außerordentlicher historischer und künstlerischer Bedeutung. Zu diesen gehört die
Abtei San Vittore alle Chiuse, gegründet am
Ende des X. Jahrhunderts, eine der reichsten religiösen Ansiedlungen des Gebiets
und eines der bedeutendsten Beispiele der
romanischen Architektur in den Marken.
Man sollte sich keinesfalls den Santuario di
Santa Maria infra Saxa und den Tempietto,
mit achteckigem Grundriss in einer riesigen
Grotte, entgehen lassen, der Bau wurde
Giuseppe Valadier vom Papst Leone XII in
Auftrag gegeben; die Abtei Sant’Elena, im
romanischen Stil, in der Schlucht der Rossa gegründet von San Romualdo zu Beginn
des XI. Jahrhunderts; die Abtei Val di Castro
mit interessanten Fresken, erbaut zu Beginn
des XI. Jahrhunderts auf Wunsch von San
Romualdo, der dort 1027 starb. Ebenfalls
einen Besuch wert ist Fabriano, mit den
Kirchen und zahlreichen Kunstwerken, die
Pinakothek, das Papier- und Filigranmuseum und Arcevia mit dem wunderschönen,
mittelalterlichen historischem Stadtkern.
In dem Park gesellen sich zu den kleinen
Burgdörfern wie Avacelli, Castelletta, Pierosara, Zentren wie Serra San Quirico mit
den sogenannten “Copertelle”, bedeckte
Rundwege und Genga, in der bis heute die
mittelalterliche urbanistische Struktur beibehalten wurde, die Stadtmauer und der
Palazzo dei Conti della Genga.
NATURSCHUTZGEBIET
ABBADIA DI FIASTRA
Das Naturreservat Abbadia di Fiastra birgt
wie ein Schrein in sich Geschichte, Natur und
Traditionen, die den Besucher in einem außerordentlichen Ambiente begrüßen und in
dem man die Evolution des natürlichen Ambientes und die „Zeichen“, die der Mensch
im Lauf der Jahrhunderte zurückgelassen
hat, entdecken kann. Das 1984 gegründete Reservat, das 1985 mit dem Dekret des
Landwirtschafts- und Forstministerium als
„Staatliches Naturreservat“ anerkannt wurde,
schließt ein Gebiet von 1.825 Hektar ein; Gebiete um die Abtei Chiaravalle di Fiastra, in
der man heute noch die Spuren der langjährigen Anwesenheit und der Arbeit der cistercenser Mönche findet.
DAS TERRITORIUM
- GESCHICHTE UND KULTUR
Das Territorium des Naturreservats, Eigentum
der Stiftung Giustiniani Bandini, zwischen
den Gemeinden Urbisaglia und Tolentino,
liegt in dem mittleren Hügelband der Provinz
Macerata, zwischen 130 und 306 m, genauer
gesagt zwischen dem Tal des Flusses Chienti
und dem des Fiastra, dem größten Zufluss.
Hier findet man nicht nur die Abtei, sondern
auch ausgedehnte, landwirtschaftlich genutzte Flächen, mit den typischen Merkmalen der Agrarlandschaft der Marken, die an
anderen Orten bereits verschwunden sind;
die „Selva - der Wald“ ist über 100 Hektar
groß und einer der letzten antiken Wälder, die
einst die Hügel der Marken überzogen.
In dem Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra, das zum Schutz der von den cistercenser
Mönchen Jahrtausende lang bestellten Län-
der, gegründet wurde, findet man ein gastfreundliches und harmonisches Ambiente,
Ausdruck des ausgeglichenen Verhältnisses
zwischen Mensch und Natur.
Die Bedeutung dieser Gegend ist eng mit ihrer Geschichte verknüpft. Hier entstand 1142
die cistercenser Abtei Santa Maria di Chiaravalle di Fiastra, nachdem Guarnerio II, Herzog von Spoleto und Marquis der Marca von
Ancona, den cistercenser mönchen der Abtei Chiaravalle von Mailand ein weitläufiges
Territorium schenkte. Die Mönche nutzten
zum Bau, Material aus der nahen, römischen
Stadt Urbs Salvia, die von Alarico zwischen
408 und 410 geplündert und zerstört wurde;
zur gleichen Zeit begannen sie auch mit der
Nutzbarmachung der umliegenden Gebiete.
Die Abtei Fiastra war die bedeutendste und
mächtigste Mönchsansiedling Mittelitaliens.
Drei Jahrhunderte herrschte dort ein aktives
wirtschaftliches, soziales und kulturelles Leben, mit folglicher Entwicklung des gesamten
Bereichs. 1773 wurde der Besitz an die adlige Familie Giustiniani Bandini abgetreten.
1918 starb der letzte männliche Nachfahr,
Sigismondo, der den gesamten Besitz einer
Stiftung überlies, die seinen Namen trägt.
Die Kirche im cistercenser-lombardischburgonischem Stil hat drei Kirchenschiffe
und befindet sich auf der Nordseite des
Kreuzgangs. Darauf blicken die Lokale der
Abtei und auf der südlichen Seite der Palazzo Giustiniani Bandini. Auf Einladung der
Stiftung kehrten die Cistercenser Mönche,
auch diesmal aus Mailand kommend, wieder
in die Abtei von Chiaravalle di Fiastra zurück.
Ihrer Anwesenheit ist es zu verdanken, dass
37
das antike Kloster wieder zum spirituellen Bezugspunkt vieler Menschen wurde.
In den Räumlichkeiten der Abtei und des Palazzo Giustiniani Bandini befindet sich eine
interessante archäologische Sammlung, mit
Fundstücken, Epigrafen und Skulpturen aus
Urbs Salvia, das Weinmuseum, mit Instrumenten und Gegenständen die man in der
Vergangenheit zur Verarbeitung der Trauben
verwendete und das Museum der bäuerlichen Kultur, mit landwirtschaftlichen Geräten
und Werkzeugen aus dem 19. und Beginn
des 20. Jahrhunderts, auch ein Kongresszentrum wird in der Abtei beherbergt.
Das Territorium des Reservats ist in drei Bereiche unterteilt, mit gleichartigen Umweltbedingungen und unterschiedlichen Verwaltungskriterien: Das Naturreservat, mit dem
Wald, das anthropologische Reservat, mit
der Abtei und das Naturschutzgebiet mit den
Landwirtschaftsflächen.
DIE NATUR
Der ungefähr 100 Hektar große Wald ist das
Herzstück des Naturreservats und mit seiner
bemerkenswerten Ausdehnung, das letzte
Beispiel eines großflächigen Waldes, der
bis 1700, den gesamten Küstenbereich der
Provinz Macerata bedeckte. Der Wald, Lebensraum für zahlreiche Wildtiere, darunter
das Reh, besteht vorwiegend aus Zerreichen.
Wie der Wald sind auch der See “Le Vene”
und die Wasserläufe Entogge und Fiastra bedeutende und eindrucksvolle Feuchtgebiete,
die dank ihrer reichen Vegetation und Fauna,
Schutzgebiet sind. In dem Naturschutzgebiet
findet man, abgesehen von den Zerreichen,
auch die Flaumeiche , die Sommereiche,
Manna-Esche und den Feldahorn; zu den
Säugetieren gehören das Reh, das 1957
wieder eingeführt wurde, der Steinmarder,
das Wiesel, das Stachelschwein und der Fuchs; unter den Vögeln sind zu nennen, der
Info
Büros des Naturreservats
Tel. 0733 201049
Fax 0733 522746
[email protected]
www.abbadiafiastra.net
Stiftungsbüros Giustiniani Bandini
und Kongresszentrum
Tel. 0733 202122
[email protected]
Sperber, der Kauz, der Waldkauz, der Grünspecht, der Kleiber, der Gartenbaumläufer,
der Wiedehopf und andere, in Wäldern übliche Sperlingsvögel.
Die bebauten Felder mit den Landhäusern,
in dem Naturschutzgebiet, sind das Ergebnis der Arbeiten, die man Jahrhunderte
lang mit Liebe und unter Berücksichtigung
der Rhythmen der Natur vorangetrieben hat:
Die zahlreichen Wohnanlagen, mit 79 Ansiedlungen, konnten dank der Kontinuität des
Besitzes und der Pflege, auch zurückzuführen auf ein antikes Halbpachtverhältnis, ihre
ursprüngliche Schönheit bewahren.
TOURISMUSANGEBOT
Die Harmonie und die Gelassenheit der Landschaft, die Klänge die in der Luft liegen, und
die Farben die dieses Territorium zu jeder
Jahreszeit beleben, machen einen Besuch in
dem Naturreservat zu einer einzigartigen und
unvergesslichen Erfahrung. Die verschiedenen Naturgebiete kann man auf unterschiedliche Weisen erleben: Erst kürzlich wurden
die Wege neu organisiert, mit Bereichen für
Fußgänger, Fahrradfahrer und Reiter.
Der Weg “La Selva” führt durch den Wald; der
des “Il lago Le Vene” durchquert das Anbauland, mit dem Wald und dem Fluss Fiastra,
besonders geeignet zur Beobachtung der
38
Informationsbüro
Buchung von Führungen
Meridiana srl
Tel. 0733 202942
Fax 0733 205042
[email protected]
www.meridianasrl.it
Gemeinden des Parks
Tolentino, Urbisaglia
Zugvögel und der Rehe; auf dem sensoriellen Pfad „Der Wald und der Fluss“, der allen
zugänglich ist, kann man das Reservat „mit
allen Sinnen“ und nicht nur mit dem Auge
entdecken.
In dem Bereich befindet sich auch ein Zentrum zur Umweltbildung, mit einem Vorführraum, einem Besucherzentrum, in dem man
Bücher, Souvenirs und Kleidung mit dem
Symbol des Naturreservats kaufen kann. Hier
werden, unterstützt von Natur- und Reiseführern auch Aktivitäten zur Entdeckung der
Geschichte und Natur des Territoriums organisiert. Unterschiedlichste Programmmöglichkeiten erwarten Schulklassen, mit erzieherischen Workshops, die dem Alter der Schüler
angepasst werden.
Die Gäste des Naturreservats erwarten
auch Picknickbereiche, ein Camper-Dienst
und große Parkplätze, Toiletten, Bar Pizzeria, Restaurants, Läden mit ortstypischen
Produkten, wie verschiedene Beherbergungsstrukturen.
39
STAATLICHES NATURRESERVAT
GOLA DEL FURLO
Das Naturreservat Gola del Furla wurde
2001 gegründet und schließt folgende Gemeinden ein: Acqualagna, Cagli, Fermignano, Fossombrone und Urbino. 3.627 Hektar
Wald, Weiden und unberührte Gipfel, ein
wahrhaftes Paradies, das von dem Fluss
Candigliano, zwischen den Steinwändern
der Gola (Schlucht) durchzogen wird. Hier
vereint sich die Suggestion der Landschaft
mit einer reichen Natur.
DAS TERRITORIUM
- GESCHICHTE UND KULTUR
Die Wände der Furlo-Schlucht, zwischen dem
Monte Pietralata (889 m) und dem Monte Paganuccio (976 m), stellen ein majestätischen
und eindrucksvollen Schauspiel dar. Zwischen das Gestein gedrängt, wird die Talsenke von einem Deich versperrt, der einen
malerischen künstlichen See bildet.
Hier verläuft auch die Flaminia, die Straße,
die Rom mit Fano, an der Adria, verband.
Eine Inschrift erinnert daran, dass der Kaiser Vespasian, 76 - 77 n. Chr. einen Tunnel
in dem engsten Punkt der Schlucht bauen
lies, um den Durchgang zu erleichtern.
Der Tunnel, der petra pertusa oder forulus
genannt wird - davon wurde der Name Furlo abgeleitet - ist in dem antiken Teil 38,30
m lang, maximal 5,47 m breit und 5,95 m
hoch, am Eingang des Durchgangs, stößt
man auf eine Strecke der Straße, die vor
den Arbeiten benutzt wurde.
Hier öffnen sich zwei Zugänge eines zweiten Durchgangs, von dem man annimmt von
dem Konsul Flaminio im Jahr 217 v.Chr. erbaut worden zu sein; heute noch erkennt man
tiefe Furchen, die die Rädern der durchfahrenden Wägen tief eingegraben haben.
Der Durchgang und die Morphologie der
Gola del Furla, lässt eine Rekonstruktion
der geologischen Geschichte Italiens, der
letzten 200 Millionen Jahre, zu. In dem Gestein findet man die bedeutendsten Formationen der Apenninen Umbriens und der
Marken: Calcare Massiccio, Karneol, ammonitisches Rot (in dem man verschiedene
Fossilien findet), Knollenkalke, MaiolicaKalke und Splitter.
DIE FLORA
Diesen besonderen Charakteristiken verdankt man eine breitgefächerte Flora, mit
geläufigeren und äußerst seltenen Pflanzen.
Zu diesen gehören zum Beispiel die Campanula Tanfanii, die glasblättrige Glockenblume,
das niedrige Habichtkraut, die seltene und
endemische Moehringia Papulosa mit den
kleinen weißen Blüten, mit vier Blütenblättern,
der drüsige Streifenfarn, das apenninische
41
Hundszahngras, Felsen-Kreuzdorn, ZwergKreuzdorn, schöpfige Traubenhyazinthe,
astlose Graslilie, aufrechtes Heideröschen,
niederliegendes Scharfkraut, westlicher Erdbeerbaum, Hirse, glasblättrige Schwertlilie,
wilde Weinrebe, Schöllkraut Zahnwurzen,
Lanzenfarn, Colonna Safran, und zahlreiche
Orchideenarten, wie zum Beispiel das HelmKnabenkraut und das römische Knabenkraut.
Unter den Bäumen sind zu nennen die Steineiche, die man mit dem Erdbeerbaum in den
südlichen Kalkbereichen findet, die MannaEsche, Speierling, Hopfenbuche, Flaumeiche, Zerreiche und höher gelegen, die Buche.
DIE FAUNA
Aber auch die Fauna ist vielfältig: Unter den
Säugetieren sind besonders, der Wolf, das
Stachelschwein, das Reh und andere häufiger anzutreffende Arten zu nennen, wie
zum Beispiel der Iltis, der Fuchs, das Wiesel, der Dachs, das Wildschwein und das
42
Info
Staatliches Naturreservat Gola del Furlo
Via Flaminia
Loc. Furlo Acqualagna
Tel. 0721 700041
Fax 0721 700057
[email protected]
Verwaltung des Reservats
Provinzverwaltung von Pesaro und Urbino
Städtebauamt - Terr. Planung
VIA - VAS - Aree Protette
Via Gramsci, 4
61121 Pesaro (PU)
Tel. 0721 3591
Fax 0721 359406
Gemeinden des Parks
Acqualagna, Cagli, Fermignano,
Fossombrone e Urbino
Reh. Zahlreiche Raubvögel nisten in den
Wänden der Schlucht und nutzen die Wiesen als Jagdrevier. Zu den interessantesten
gehören: Der Steinadler, der Sperber und
der Wanderfalke. Typische Felsbewohner
sind der Alpensegler, die Felsenschwalbe,
die Blaumerle und der zarte und faszinierende Mauerläufer. Zu den weiteren nistenden
Arten, Zugvögel oder überwinternde Vögel,
gehören der Kormoran, die Wiesenweihe,
der Habicht, der Bussard, der Schlangenadler, der Turmfalke, der Baumfalke, der Alpensegler und gelegentlich der der Gänsegeier.
Zu den Reptilien zählen die Würfelnatter,
die Vierstreifennatter, die girondische Glattnatter und die Luscengole, unter den Amphibien sind zu nennen der Kammmolch,
der italienische Frosch und der italienische
Höhlensalamander. Fische: Aal, Ukelei, Barbus, Döbel, Lau, Steinbeißer, Grundel, usw.
TOURISMUSANGEBOT
In dem Reservat werden Spaziergänge und
Ausflüge mit erfahrenen Führern organisiert,
um jedem Besucher die Schätze und die
historisch-naturalistischen Besonderheiten
des Gebiets näher zu bringen.
In dem Museum “Lorenzo Mannozzi Torini”
erhält man Informationen zur Natur und die
historischen Ereignisse die dieses Gebiet
geformt haben. In der Umgebung sollte
man sich keines Falls die Benediktiner Abtei San Vincenzo al Furlo (VIII. Jahr.) entgehen lassen, die 1271 renoviert wurde, in der
San Romualdo (1011) und San Pier Damiani
(1042) lebten, noch den Santuario del Pelingo, mit einem Fresko aus dem fünfzehnten
Jahrhundert, eine Madonna mit Kind. 1922
besuchte Mussolini die Gegend und 1936
hat die Miliz entschieden das Bildnis des
Duce, in den südöstlichen Hang des Monte
Paganucci zu meißeln; das berühmte Profil
ist auch heute noch deutlich zu erkennen.
In dem Reservat befinden sich in der Gola
del Furlo und auf dem Monte Paganuccio
zwei Blumenschutzgebiete, Gegenden von
gemeinschaftlicher Bedeutung (SIC) und
um ein Sonderschutzgebiet (ZPS).
43
Ursprünglich benutzte man
die Gegend als Holzversorgungsquelle und als Weideland für Schafe, die hierher
aus römischen Feldern kamen. Heute wird das Gebiet
als vollständiges Reservat
geschützt und ist vor allem
für wissenschaftliche Forschungszwecke bestimmt.
Unter dem geologischen
Gesichtspunkt sind die
Kalk- / Mergel-Kalk- / Mergelformationen zu nennen.
NATURRESERVAT
MONTAGNA DITORRICCHIO
Das Naturreservat Torricchio
wurde 1970 mit einem Dekret
des Rektors der Universität
von Camerino gegründet.
Das Gebiet wurde ihm von
dem Marquis Mario Incisa
della Rocchetta, dem damaligen Präsidenten des italienischen W.W.F. geschenkt. Mit
dem Ministerialdekret vom
7. April 1977 wurde es zum
Naturreservat und 1979 dann
44
vom Europarat als biogenetisches Naturschutzgebiet
anerkannt.
Das Gebiet ist 317,12 Hektar groß und schließt die
Gemeinden Pievetorina und
Monte Cavallo in der Provinz
Macerata ein. Es entwickelt
sich zwischen 820 und 1.491
m im Val di Tazza, zwischen
den Bergen Cetrognola (1.575 m) und Torricchio
(1.444 m), auf den Apenninen
Umbriens und der Marken, in
der Nähe des Nationalparks
der Monti Sibillini.
DAS TERRITORIUM
Der Park ist zum Großteil
von Weiden überzogen, selten findet man Mähwiesen;
der Wald beschränkt sich
auf die Hänge des Nutzwald
und hochstämmige Bäume.
DIE NATUR
Im Verhältnis zu der Ausdehnung des Territoriums, ist
die Anzahl der registrierten
Pflanzenarten beachtlich.
Dies ist den beiden Vegetations-Höhenstufen (hüglich
und montan) zu verdanken,
der Unterschiedlichkeit
der Lebensräume (Weiden,
Goldhaferwiesen, Wälder,
Schluchten, usw.) und den
verbreiteten dynamischen
Prozessen, die nach Anwendung der Schutzmaß-
INFO
Universität Camerino
Umweltwissenschaften
Sitz:
Via Pontoni, 5 - 62032 Camerino (MC)
Tel. 0737 404512 - 404503
Fax 0737 404508
[email protected]
web.unicam.it/botanica/index.htm
Gemeinden des Parks
Pievetorina, Monte Cavallo
nahmen ausgelöst wurden.
Am weit verbreitetsten ist
die Buche, mit Wäldern
über 850-900 Meter; häufig auch die Steineiche, die
man in kleinen Gruppen in
den Felsbereichen findet,
des Weiteren die Stechpalme, der Berg-Ahorn, die
Eibe, seltener und lokalisiert
anzutreffen, die Hopfenbuche, die Manna-Eiche und
die Flaumeiche. Die zahlreichen Lebensräume eignen
sich für eine reiche Flora (652
katalogisierte Arten), darunter einige Endemismen, wie
die Viola Eugeniae ssp. eugeniae, Gentianella Columnae,
Campanula Tanfanii, Campanula Apennina und Trisetum
Villosum. Zu den Säugetieren
gehören der Wolf, der sich
in diesem Gebiet bewegt
und schon öfters von den
Fotofallen
aufgenommen
wurde, der Hirsch, der von
den Monti Sibillini bis in das
reservat vordringt, aber auch
Eichhörnchen, die Wildkatze, das Reh, das Wiesel,
der Dachs, der Baummarder
und das Stachelschwein;
dokumentieren konnte man
auch eine gelegentliche Anwesenheit des Bären. Die
Avifauna ist vertreten durch
Steppenarten, wie das Rebhuhn und das Steinhuhn,
wie durch einige Raubvögel,
wie der Wespenbussard und
der Turmfalke. Aber auch
der Wiedehopf, der Grünspecht, der Kleinspecht, der
Gartenrotschwanz und der
Brachpieper. Auf 1.126 Metern liegt auf einer Terrasse in
der Nähe der Talebene, das
Casale Piscini, ein Gebäude,
das 1874 erbaut wurde und
den Schäfern während der
Sommeralm als Übernachtungsmöglichkeit diente, seit
1970 ist es zu einem Stützpunkt der Reservatsverwaltung geworden.
45
REGIONALES NATURRESERVAT DES
MONTE SAN VICINO UND DES MONTE CANFAITO
Das jüngste Naturreservat der Marken: Gegründet 2009. Das Schutzgebiet erstreckt sich
über 1.452,13 Hektar, mit den Gemeinden San
Severino, Matelica, Apiro und Gagliole.
DAS TERRITORIUM
Das Gebiets des Reservats, in dem vorapenninischen Streifen, ist gebirgig-hochhügelig,
auf 450 m bis 1.479 m, dem Gipfel des Monte San Vicino, dieser ist auch der sichtbarste
und erkennbarste Punkt der apenninischen
Bergkette der Marken und dank der felsigen, alle anderen Anhöhen überragenden
Form, von jedem Punkt des Territoriums
aus zu sehen. Ein Element mit Wiedererkennungswert (auch mit seinen unterschiedlichen Profilen), das seit jeher ein fester Bezugspunkt des Territoriums darstellt.
Das Naturschutzgebiet zeichnet sich durch
die Formationen des Calcare Massiccio des
oberen Trias aus und schließt den Monte
Sann Vicino und die Hochebene Canfaito an
dessen Hängen ein.
Die Felsen der Erhöhung des S. Vicino und
Canfaito, gehören fast ausschließlich zu den
Formationen des Calcare Massiccio, aus
dem Jura. Sie lagerten sich vor 200 Millionen Jahren ab, darauf folgen die Formationen des Bugarone (Canfaito Hochland),
mit Aufschüssen auf Mergelebene (Rosso
Ammonitico) und Alcarei Selciferi (Calcari diasprigni), mit zahlreichen Fossilien. Die
verbreitete (in den Bergen Canfaito, Argentaro, Pereta, Puro) Maiolika-Formation, stammt
aus der Kreidezeit, mit Ablagerungen vor 120
Millionen Jahren. Unter unterschiedlichen
Bedingungen folgen sich die Ablagerungen
in Millionen Jahren, von den Geologen die
„Sukzession aus Umbrien und den Marken“
genannt, bis zu den tektonischen Bewegungen der Kontinentalplatten, die zur Emersion
der Bergketten geführt haben.
Die besondere Orographie des Territoriums,
mit weitflächigen Ebenen und tief eingeschnittenen Tälern, hat einzigartige und eindrucksvolle Orte hervorgebracht, mit engen
Canyons, die kleinen Schluchten ähneln
(Gola di Jana, Bocca de Pecu, Fosso del
Crino) oder abenteuerliche Durchgänge in
Tunneln (Sasso Forato). Dank des Wanderwegenetzes hat man die Möglichkeit
die naturalistischen und landschaftlichen
Aspekte dieses Territoriums genauestens
kennenzulernen. Die landschaftliche Bedeutung ist auch auf die Kammebenen
zurückzuführen, die relativ ausgedehnten
Waldbereich, unterbrochen durch Weiden,
die ein besonders sanftes und harmonisches
Landschaftsbild antrophoben Ursprungs formen. Das Reservat schließt auch zwei von
den europäischen Protokollen anerkannte
Gebiete ein, die eine besondere naturalistische Bedeutung haben (SIC und ZPS).
DIE FLORA
Die Vegetation zeichnet sich durch weitläufige Buchennutzwälder aus, man findet jedoch
auch einige hundertjährige Bäume (mit einem
Durchmesser bis zu 6 m). Diese wahrhaften
Patriarchen der Natur verdanken ihr Leben den Hirten, die im Sommer, unter ihren
Baumkronen (Merigge) Abkühlung suchten.
Auch die hiesigen Blumenarten sind sehr
interessant, mit dem zweiblättrigem Blau47
stern, Saffrankrokus, die gelbe Anemone,
die knöllchentragende Zahnwurz, die weisse Zahnwurz, verschiedene Orchideenarten,
Schneeglöckchen, Pfingstrose, Türkenbund,
Purpur-Leinkraut, Eugenia Veilchen, Affodill.
DIE FAUNA
Hier sind der Wolf, das Reh und die
Wildkatze zu nennen. Nicht zu vergessen
sind auch zahlreiche Vogelarten: Steinadler,
Uhu, Wanderfalke, Kleinspecht, Lannerfalke, Habicht, Kornweihe, Bussard, Turmfalke, Ziegenmelker.
GESCHICHTE UND KULTUR
Auf dem gesamten Gebiet findet man
zahlreiche historisch-künstlerische und religiöse Zeugnisse: Beweise für die Präsenz
des Menschen existieren seit der Vorgeschichte: Die Grotte, Schluchten und die
Schutzplätze in den Felsen, die seit der
Vorgeschichte bewohnt wurden, haben antike Instrumente und Werkzeuge aus Stein
hervorgebracht.
48
Von großer Bedeutung sind auch die religiösen Zeugnisse aus dem Mittelalter: Die
besondere Gegend des San Vicino hatte
die Ehre San Romualdo „zu beherbergen“,
der Benediktinermönch, der den Orden der
Kamaldulenser gründete. Hier verabschiedete sich der Heilige von seinem irdischen
Leben (1027). Er wurde in dem Kloster in Val
di Castro begraben, als der neue San Benedetto verehrt und der Ort wurde zu einem
Wallfahrtsort. Jahrhunderte lang blieb sein
Leichnam in der Abtei Valdicastrounter dem
San Vicino (heute in dem Dom von Fabriano). Ein Pflichtbesucht ist der in dem Weiler
Elcito, der mit seinen wenigen Steinhäusern eine ungebändigte Ruhe verbreitet, ein
wahres Schmuckstück ist die Stadtmauer
um die Kirche S. Rocco, ein unbezwingbarer Schutzwall, zur Überwachung des Weges der talseits von S. Clemente zur Abtei
Val Fucina führte und für Integrität und
Reichtum sorgte. Von der Abtei S. Maria
di Val Fucina, möglicherweise aus dem X.
- XI. Jahrhundert, findet man noch die Ka-
pitelle der Krypta mit geometrischen und
zoomorphen Motiven und Symbolen der
vier Evangelisten, das einzige Zeugnis des
antiken zönobitischen Benediktinerklosters.
Eine weitere mönchische Ansiedlung, die
als Benediktinerkloster entstand und dann
von Sam Romualdo reformiert wurde, ist S.
Maria de Rotis, “Roti”, wenn man von Braccano dem Franziskusweg folgt.
Aus dem Jahr 1195 stammt die erste Erwähnung eines Abts von Santa Maria de
Rotis, zur Gründung kam es aber sicherlich
in den früheren Jahrhunderten, da sich das
Kloster in dieser Epoche bereits in seiner
Blütezeit befand. Der Wallfahrtsziel und
Durchgangsort für Pilger, auf der Strecke
zwischen Matelica und Cingoli, befindet
sich heute in keinem besonders guten Zustand, ist aber von einer wundervollen Natur
umgeben, die auf natürliche Weise zum Gebet und zur Askese einlädt. Über dem Tal,
der sogenannten „Gola di Jana“ gelegen,
verbindet es die Hügel von Canfaito und
dem Monte Pagliano die, in der Nähe einer
klaren Quelle, herabführen. Ausschließlich
nach einem 30-minütigen Spaziergang zu
erreichen, das Auto kann man kurz nach
INFO
Sitz:
Gebirgsgemeinschaft Bereich 4
Viale Mazzini, 29
62027 S. Severino Marche (MC)
Tel. 0733 637246
[email protected]
PEC: [email protected]
www.comsanseverino.sinp.net
www.riservamontesanvicino.it
Gemeinden des Parks
San Severino, Matelica, Apiro, Gagliole
Braccano parken: Dies ist einer der Orte in
den Marken, an dem man sich durch das
nicht Vorhandensein menschlicher Ansiedlungen und das herrliche Naturszenarium in
die Zeiten der ersten Mönchsansiedlungen
zurückversetzt fühlt. In Roti, dem idealen
Ausgangspunkt für Ausflüge, zweigen einige bedeutende Wanderwege ab. Braccano
und Chigiano tauchen, in Verbindung mit
den Gemetzeln der Nazis-Faschisten und
dem Opfer der Widerstandskämpfer, auch
in der Geschichte des Widerstands auf.
TOURISMUSANGEBOT
Die meistbesuchtesten Orte sind Pian
dell’Elmo e Apiro, mit Beherbergungsmöglichkeiten und die Piani di Canfaito, beliebter Ort für Picknick, Spaziergänge und
Ausritte. Zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege, laden zu Wanderungen mit geringen Höhenunterschieden ein.
Nur ein paar Wege sind erfahreneren Wanderern vorbehalten, sie nehmen mehr Zeit
in Anspruch und erreichen die Gipfel der
Erhöhungen, wie zum Beispiel San Vicino.
Die Anstrengungen werden mit einem außergewöhnlichem Rundumblick und Panorama über den Apenninenrücken, bis hin
zum Meer belohnt.
49
REGIONALES NATURRESERVAT
“RIPA BIANCA DI JESI”
Das im Januar 2003 gegründete Naturschutzgebiet, Ripa Bianca di Jesi, vorab seit
1997 WWF-Oase, erstreckt sich über 310,86
Hektar. Der Park bietet den Naturerlebnisbereich “Sergio Romagnoli”, der nach dem Naturalisten aus Jesi benannt wurde, der sich
für dessen Schutz eingesetzt hat.
DAS TERRITORIUM
In der Gemeinde von Jesi (AN), zwischen
den Regionalparks Monte Conero und Gola
della Rossa und Frasassi; die Gegend wird
von dem Fluss Esino durchzogen und ist
eine der bedeutendsten Feuchtgebiete der
Marken.
Bis in die achtziger Jahre schien die Gegend nicht von großer naturalistischer
Bedeutung: In der Nähe des CalanqueBereichs lag eine Mülldeponie der Gemeinde Jesi und ebenfalls in der Nähe war der
Steinbruch San Biagio aktiv, in dem Schotter abgebaut wurde und zwangsweise
mit der ständigen Bewegung von Lastern
und Baggern verbunden war; die restliche
Landschaft besteht aus Anbaufeldern, die
bis zu den Flüssen reichen. Das Naturschutzgebiet beweist, das man stark kulturisierte Orte der Natur zurückerstatten und
bedeutende „Ökosystemdienste“ garantieren kann, die für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen der umliegenden Gebiete, von wesentlicher Bedeutung sind.
Das Territorium erstreckt sich von dem Fluss
Esino bis hin zu den Hängen des Hügels,
auf der rechten Uferseite, die sich durch
besondere Erosionsformen auszeichnen,
die sogenannten „Calanchi“. In dem Natur-
schutzgebiet befinden sich vier verschiedene Lebensräume: See, Fluss, landwirtschaftliche Gegend und die Calanchi.
DIE FLORA
Die Ufervegetation des Esino in dem Naturschutzgebiet besteht aus einem Streifen aus Bäumen und Sträuchern. Die Bewahrung und die Aufforstung des Auwalds
sind nicht nur für den Wildtierbestand, der
dort ansiedelt und sich nährt, unerlässlich,
sondern auch für die Klärung und die Anpassung der Wasserläufe die natürlich
vorgenommen werden. Die Vegetation des
Flussufers ist ein Weidenstreifen in dem
inneren Bereich und ein Streifen mit Sträuchern in dem externeren Bereich, mit der
Silber-Weide, der Schwarz-Pappel und der
Silber-Pappel. Allochtone, die von dem
Menschen eingeführt wurden, sind verbreitet, wie zum Beispiel die Robinie, der Götterbaum und die Pyramidenpappel. An dem
Ufer entwickelt sich auch die für Feuchtgebiete und Wasserläufe typische Vegetation,
mit Schilfdickicht, kolonisiert mit Lianenartigen Pflanzen, wie dem Hopfen, die
Zaunwinde, die wilde Weinrebe und die
Waldrebe. Im Calanque-Bereich herrschen
wesentlich schwierigere Lebensbedingungen für die Pflanzendecke. Die CalanquePflanzen sind dank ihrer außerordentlichen
morphologischen und biologischen Anpassungsfähigkeit, wahrhafte „Kolonisatoren“.
An den Hängen findet man die üblicheren
Arten der Calanque, die dem rauen Klima
widerstehen, die Acker-Gänsedistel und
gewöhnliches Bitterkraut, an dem Ufer hin51
gegen holzige Arten, wie der Baumweißling,
der Ginster, die Schlehe und Tamarisken.
An dem feuchteren Grund, findet man sehr oft
den Riesen-Schachtelhalm, das Plinioschilf,
die Rohr-Schwingel und den Huflattich.
Die Vegetation in den stehenden oder leicht
fließenden Gewässern zeichnet sich durch
Halophyten aus, hohes Gras die im Wasser
wurzeln, Unterwasservegetation mit Wurzeln
und schwimmende Unterwasservegetation.
Der Steinbruch von S. Biagio ist eine tiefe Wunde in der Landschaft, die ihr der
Mensch zum Abbau von Kies zugefügt
hat. Der Abbau wurde vor zwanzig Jahren
eingestellt und die Natur hat wieder die
Macht übernommen. Die von den Baggern geschaffenen Depression ist heute
von Wasser bedeckt. Der suggestive See
erstreckt sich über 2 Hektar und erreicht
eine maximale Tiefe von 4 m. Das Becken
und das Ufer haben besondere naturalistische Bedeutung und einen speziellen
erzieherischen Wert: Sie sind das Zeugnis
der Fähigkeit der Natur, die ihr von dem
Menschen zugefügten Wunden, zu heilen.
In dem landwirtschaftlichen Teil des Schulungsbereichs und längs den Wegen wurden Hecken gepflanzt, die eine wichtige
Aufgabe erfüllen: Schutz, Windschutz, Versorgung und Unterschlupf und Nistplatz für
die Fauna. Die Bäume und Sträucher wurden im Sinne eines wesentlichen Kriteriums
gepflanzt: Beerenhecken, Färberpflanzenhecken, Hecken für die Avifauna und Hecken für Schmetterlinge.
DIE FAUNA
Das Flussbett des Esino ist ein Nistplatz,
Sömmerung und Winterung zahlreicher Vogelarten, mit Rast- und Versorgungsplätzen
der Zug-Avifauna.
Zu den nistenden Arten gehören der
Turmfalke, der Baumfalke, der Fasan, der
52
Kuckuck, die Schleiereule, der Waldkauz,
die Zwergohreule, der Eisvogel und andere.
Das Naturschutzgebiet Ripabianca ist aber
auch der bevorzugte Aufenthaltsort der
Reiher: Von besonderem naturalistischem
Interesse ist die Präsenz einer einzigen registrierten Garzaia (Nistplatz) in den Marken,
mit Nachtreihern, Seidenreihern, Graureiher
und Zwergdommel, zu denen sich in den
letzten Jahren das außerordentliche und für
die Marken einzigartige Nisten des Rallenreihers, des Kuhreihers und der Zwergschabe gesellen. Die Garzaia ist so etwas wie
eine große, lebhafte Wohngemeinschaft, ein
außerordentlicher Ort an dem im Frühjahr
mehr als 100 Ardeidae-Paare in den Bäumen nisten, aus Beobachtungsständen
kann man sie bei dem Bau ihrer Nester, in
der Balzzeit, bei der Paarung beobachten,
oder bei dem Füttern der Jungen bei dem
ersten Flug. Abgesehen von den üblichen
Reptilien und Amphibien, ist das Auffinden der Blindschleiche, der Würfelnatter
und des Teichmolch interesants. In dem
Naturerlebnisbereich “Sergio Romagnoli” findet man einige Schildkröten (Testudo
hermanni), denen ein Schutzgelände zur
Verfügung steht, in dem die Besucher diese
interessante Art kennenlernen und an ihrem
Schutz teilhaben kann: Das Fangen und die
Aufzucht in Gefangenschaft aller europäischen Schildkröten ist per Gesetz verboten.
TOURISMUSANGEBOT
Das Naturzentrum des regionalen Naturschutzgebietes Ripa Bianca di Jesi hat ihren
Sitz in dem Landhaus, im Naturerlebnisbereich “Sergio Romagnoli”, das im Sinne der
modernen ökologischen Architektur renoviert
wurde. Das Naturzentrum bietet zahlreiche
Dienstleistungen an, mit dem Ziel die Natur
zu schützen und den Besuchern den Naturschutz als nachhaltiger Lebensstil nahe zu
bringen. Hier befindet sich auch das CEA
(Zentrum zur Umweltbildung) “Sergio Romagnoli”, mit einem Konferenzsaal, einem entomologischem Labor, einem Labor für die
manuelle Erfahrungsfindung, einem Schulungsraum der Flusslebensräume, einem
Aquarium und einem Aufzeichnungssystem
mit Kamera in der Garzaia und viele weitere
interessante Strukturen und Leistungen.
Die ornithologische Station “Ripa Bianca”
beschäftigt sich mit der Studie der Avifauna in dem System der mittleren und unteren
Vallesina: Hier wird die Überwachung und
die Registrierung der Avifauna, sowohl der
Zieher, als auch der Überwinterer, auch mit
Beringung durchgeführt.
Die entomologische Station “Ripa Bianca”
beschäftigt sich mit der Studie, der Verbreitung und der Schulung zur bedeutenden
Welt der Insekten und anderer Gliederfüßer.
Wesentlicher Bestandteil ist der Mikrokosmus Schulungsbereich.
Ripa Bianca ist auch ein Educational Betrieb, im Schulungsbereich zur nachhaltigen
Landwirtschaft werden Wege und Workshops zu dem Thema Arbeiten, Gewohnheiten und bäuerliche Traditionen angeboten.
Hier befindet sich ein biologischer Weinan-
INFO
Via Zanibelli, 2
60035 Jesi (An)
Tel. e Fax 0731 619213
Sekretariat und Umweltbildung
Tel. 334 6047703
[email protected]
www.riservaripabianca.it
Facebook: Riserva Ripa Bianca
Gemeinde des Parks
Jesi
bau, der Obstgarten vergessener Arten, das
Feld der Düfte, auf dem Kräuter und Heilkräuter angebaut werden, ein Hühnerschlag
und der Bereich des vergessenen Saatguts,
auf dem man den biologischen Anbau von
Getreide und traditionellen Hülsenfrüchten
betreibt. Die einzelnen Felder werden durch
Olivenbaumreihen unterbrochen, womit man
die antike Tradition der „Alleen“ der Marken
wieder aufnimmt. Der Gemüsegarten wird
von Personen gepflegt, die an dem Projekt
der intergenerationalen Integration und der
räumlichen Kontinuität (Naturschutzgebiet
- Stadt) „Il Nonno coltiva: adotta un orto
biologico - Großeltern bauen an: adoptiere einen biologischen Gemüsegarten ”; mit
diesem Unternehmen möchte man die Gerichte und die Kultur der bäuerlichen Tradition vermitteln und den Bewohnern von Jesi
die Möglichkeit bieten einen biologischen
Familien-Gemüsegarten anbauen zu können. Das Naturschutzgebiet “Ripa Bianca di
Jesi” ist die Geschichte einer Müllhalde, die
dank des Einsatzes des italienischen WWF,
dem aktuellen Verwalter des Naturschutzgebietes, der öffentlichen Verwaltung und der
Fähigkeit der ökologischen Aufwertung der
Natur, in ungefähr zwei Jahrzehnten, erfolgreich in ein Schmuckkästchen geschützter
Biodiversität verwandelt werden konnte.
53
NATURSCHUTZGEBIET SENTINA
Das am 14. Dezember 2004 gegründete regionale Naturschutzgebiet Sentine, ist zwar
das Kleinste der Marken, hat jedoch eine
ganz besondere Umweltbedeutung.
DAS TERRITORIUM
Eine Landschaft aus Wasser und Sand, die
sich über 180 Hektar, in der Gemeinde San
Benedetto del Tronto, zwischen Porto d’Ascoli im Norden und dem Fluss Tronto im
Süden, erstreckt. Längs der Adriaküste, mit
ihren aufeinanderfolgenden, übergangslosen Städten, ist der Naturschutzpark das
„Gedächtnis“ der Vergangenheit, das heißt
des Erscheinungsbildes des Küstenstreifens vor dem wirtschaftlichen Aufschwung
in den 60-er Jahren.
Der Name “Sentina” wird von den besonderen Merkmalen des Parks abgeleitet, dem
natürlichen Retentionsbecken des Flusses
Tronto (dem wichtigsten Fluss der Marken),
der hier entspringt. Zahlreiche historische
Dokumente belegen das Vorhandensein
von Seen und Teichen, die im Laufe der
Zeit trockengelegt und saniert wurden und
heute, dank der Eingriffe zur ökologischen
Wiederherstellung in dem Naturschutzgebiet, wieder vorhanden sind.
Der Sentina besteht aus einzigartigen
Lebensräumen, wie zum Beispiel einem
Dünengürtel, Feuchtgebieten hinter den
Dünen und Salzgraswiesen mit einer vielfältigen und besonderen Flora, die fast an der
gesamten Adriaküste nicht mehr zu finden
ist. Auch wenn der Park recht klein ist, findet man hier über 400 Pflanzenarten, die
diese Gegend zu einem bedeutenden Blu-
men- und biogeografischem Schutzgebiet,
der italienischen, zentralen und südlichen
Adria machen..
DIE FLORA
Die Stätte, die von der Region Marken als
“Blumenschutzgebiet” anerkannt wurde,
ist Teil des Netzwerks Natura2000 der europäischen Gemeinschaft; eine SIC -Stätte
des Interessenbereichs der europäischen
Gemeinschaft (IT5340001 “Küste von
Porto d’Ascoli”), wie auch ZPS - Sonderschutzgebiet (IT5340022 “Küste Porto d’Ascoli, Sentina”), im Sinne der Fauna-FloraHabitat-Richtlinie. Zu den bedeutendsten
Blumenarten gehören die Salicornia Patula,
55
Euphorbia Terracina, Atriplex Portulacoides, Salsola Soda, Suaeda Maritima, Aster
Tripolium. An den Gräben, den Ufern und
auf den lehmigen Böen die im Winter überschwemmt werden, findet man das Schilfrohr, an dem Ufer des Tronto verschiedene
Weiden und die Silber-Pappel.
DIE FAUNA
Abgesehen von der Vegetation rühmt
sich das Sentina Naturschutzgebiet einer besonderen Avifauna, mit mehreren
Rastplätzen die die Zugvögel, zwischen
dem Gargano und dem Po-Delta; wofür
es auch von BirdLife International, als IBA
(Important Bird Area) ausgezeichnet wurde.
Es wurden über 180 Vogelarten registriert,
sowohl Zieher, als auch Überwinterer, viele
davon sind von besonderem gemeinschaftlichem Interesse, aber auch verschiedene
Amphibien-, Reptilienarten, Säugetiere und
Fische.
Zu den interessanten Vögeln, die auch einen symbolischen Wert haben, gehören der
Stelzenläufer (Symbol des Naturschutzgebietes), der Seeregenpfeifer, der Eisvogel,
das Blässhuhn, der Kranich, Seidenreiher,
Kiebitz, der Rohrweiher und die Kurzzehenlerche.
Die Säugetiere sind nicht so zahlreich
vertreten, sie leben hier sowohl wegen
des starken atrophischen Drucks und der
ökologischen Isolierung der Gegend; man
findet zahlreiche Fledermausarten, die für
die biologische Kontrolle der Insekten, wie
Mücken, von wesentlicher Bedeutung sind
und Igel, Maulwurf, Weißzahnspitzmäuse,
Wiesel und die Ostschermaus. Des Weiteren leben hier 5 Amphibien- und 7 Reptilienarten. Zu den bedeutendsten gehört die
Wechselkröte in dem Sammelbecken und
in dem Streifen hinter den Dünen in Süßund Salzwasser.
56
Längs der Wasserlinie des Reservats kam
es zur Strandung von Meeresschildkröten
(Caretta Caretta) in Schwierigkeiten (durch
Kälte oder durch Verletzungen durch Angeltätigkeiten).
geschrieben, ursprünglich als Piratensichtungspunkt benutzt, wurde dieser vor kurzem renoviert. Bemerkenswert sind auch die
ländlichen Bauten, die im 1800 und zu Begin
des 1900 Jahrhunderts gebaut wurden.
Das Naturschutzgebiet, mit Fahrradwegen,
liegt auf der Drehscheibe zwischen dem
Radweg Adriatica und dem Radweg Salaria,
die hier beginnen und nach Rom und an die
Ufer des Tyrrhenischen Meers führen. Über
das Naturschutzgebiet verteilt findet man
zahlreiche Schaukästen und 6 Stände die für
das Birdwatching genutzt werden, äußerst
nützlich vor allem während der Migration der
Avifauna (Frühling und Herbst).
Zahlreiche Initiativen erwarten die kleinen
und großen Besucher des Reservats, Naturexperten, oder die die diese neue Welt
erkunden möchten. Die Aktivitäten die von
dem Zentrum zur Umweltbildung (C.E.A.)
“Torre sul Porto” organisiert werden, werden von den lokalen Naturschutzorganisationen unterstützt. Zu den Projekten
gehören, Schulausflüge, Führungen für Erwachsene, Kinder und Behinderte; Birdwatching, im Meer oder an der Mündung des
INFO
Regionales Naturreservat Sentina
Piazza Cesare Battisti, 1
63074 San Benedetto del Tronto (AP)
Tel. 0735 794278/279
Fax 0735 794277
[email protected]
www.riservasentina.it
Facebook: Naturschutzgebiet Sentina
Verwaltung
Gemeinde San Benedetto del Tronto
Viale De Gasperi, 120
63074 San Benedetto del Tronto (AP)
Tel. 0735 7941
www.comunesbt.it
Gemeinde des Parks
San Benedetto del Tronto
Tronto mit Kajaks; Events zur Sensibilisierung zum Thema Meer und Meeresschildkröten ; Ausarbeitung und Veröffentlichungen; Umsetzung von Schulungsprojekten
für Schulen aller Art und wissenschaftlich
Forschungsarbeiten. Nach Absprache können auch spezifische Aktivitäten organisiert
werden.
TOURISMUSANGEBOT
Von besonderem historischem Interesse
sind die Zeugnisse, die seit der Bronzezeit
verzeichnet werden, zwischen dem vierzehnten und dem dreizehnten Jahrhundert
v. Chr., die Handelsbeziehungen und einen
kulturellen Austausch unter den Mykenern
und der örtlichen Bevölkerung bezeugen.
Die Spuren der römischen Epoche findet
man in Strukturen, die Gebäuden und Straßen der Stadt Truentum zugeordnet werden
können.
Einer erst kürzlich zurückliegenden Epoche
(1543) wird der Bau „Torre sul Porto” zu57
ZENTREN ZUR
UMWELTBILDUNG
Das System zur Information und Umweltbildung (INFeA) der Marken, mit 44 Zentren,
deren Aktivitäten in einem Netzwerk implementiert werden. In den Parks und den
Naturschutzgebieten haben die Zentren zur Umweltbildung (CEA) die Aufgabe, die
Bürgerschaft im Allgemeinen, vor allem aber Kinder- und Jugendliche im Schulalter zu
informieren und im Hinblick auf den Umweltschutz zu schulen und zu bilden. Des Weiteren werden Führungen durch das Territorium mit erfahrenen Führern (Touristenführer,
Naturführer, Wanderleiter, usw.) organisiert.
Ihre Aktivitäten, die in einem regionalen Dreijahresplan definiert werden, werden von den
Verwaltern des Parks und der Naturschutzgebiete definiert.
DIE ZENTREN DER UMWELTBILDUNG (CEA)
IN DEN PARKS UND DEN NATURRESERVATEN
CEA Sergio Romagnoli
Naturreservat Ripa Bianca
Via Zanibelli, 2
60035 Jesi (AN)
Tel. 0731 619213
[email protected]
CEA Torre sul porto
Naturreservat Sentina
Lungomare Scipioni, 6
63074 S. Benedetto del Tronto (AP)
Tel. 0735 78971
[email protected]
CEA Furlo und Valle del Metauro
Staatliches Naturreservat
Gola del Furlo
Via Pianacce, 1
61041 Acqualagna (PU)
Tel. 0721 700224
[email protected]
CEA des Parks Sasso Simone
und Simoncello
Regionaler Naturpark Sasso
Simone und Simoncello
Loc. Ponte Cappuccini
Piazza Italia, 2
61023 Pietrarubbia (PU)
Tel. 0722 75350
[email protected]
60
Tel. 0731 86122
[email protected]
CEA des Naturreservats
Abbadia di Fiastra
Staatliches Naturreservat Abbadia
di Fiastra
Loc. Abbadia di Fiastra, 2
62010 Urbisaglia (MC)
Tel. 0733 202942
[email protected]
CEA Valle dei Grilli und Elce
Naturreservat Monte San Vicino e
Monte Canfaito
Via Casetre, 19
62022 Gagliole (MC)
Tel. 0737 641184
[email protected]
CEA Torricchio “Renzo Videsott”
Staatliches Naturschutzgebiet
Montagna di Torricchio
Via Gioco del Pallone, 5
62032 Camerino (MC)
Tel. 0737 402108
[email protected]
In den Monti Sibillini:
CEA des Parks des Conero
Regionaler Naturpark
Monte Conero
Via Peschiera, 30/a
60020 Sirolo (AN)
Tel. 071 9330066
[email protected]
CEA Sibilla
Nationalpark Monti Sibillini Villa
Curi – Via Trieste, 15
63088 Montemonaco (AP)
Tel. 0736 856340
[email protected]
CEA des Parks Gola
della Rossa und Frasassi
Regionaler Naturpark Gola
della Rossa und Frasassi
Via Marcellini, 5
60048 Serra San Quirico (AN)
CEA der Zwei Parks
Nationalparks Monti Sibillini und
Gran Sasso Monti della Laga
Fraz. Borgo
63096 Arquata del Tronto (AP)
Tel. 0736 803915
[email protected]
CEA Legambiente “Fillide”
Nationalpark Monti Sibillini
Via Indipendenza, 73
63857 Amandola (FM)
Tel. 0736 847294
[email protected]
CEA Schutzhütte von Cupi
Nationalpark Monti Sibillini
Loc. Cupi di Visso –
Via Piana, 1
62039 Visso (MC)
Tel. 0737 971041
[email protected]
CEA Credia WWF
Nationalpark Monti Sibillini
C.da Vallato snc
62026 San Ginesio (MC)
Tel. 0733 694431
[email protected]
CEA Montegallo
Nationalpark Monti Sibillini
Fraz. Balzo –
Via A. Caro, 15
63094 Montegallo (AP)
Tel. 340 5179971
[email protected]
CEA Vallenatura di Cessapalombo
Nationalpark Monti Sibillini
C.da Fonte Girata, 3
62020 Cessapalombo (MC)
Tel. 338 9889440
[email protected]
CEA Valle del Fiastrone
Nationalpark Monti Sibillini
Via Del Lago, 5 62035 Fiastra (MC)
Tel. 0737 52185
[email protected]
61
INHALTSANGABE
NATURPARKS UND-RESERVATE IN DEN MARKEN Nationalpark der Monti Sibillini
Das Territorium
Die Flora
Die Fauna
Geschichte und Kultur
Tourismusangebot
Die.
3
7
Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga
Das Territorium
Die Flora
Die Fauna
Tourismusangebot
13
Regionaler Naturpark Monte San Bartolo
Das Territorium
Die Flora
Die Fauna
Tourismusangebot
17
Interregionaler Naturpark Sasso Simone und Simoncello
Das Territorium -Geschichte und Kultur
Die Flora
Die Fauna
Tourismusangebot
21
Regionaler Naturpark des Monte Conero
Das Territorium - Geschichte und Kultur
Die Flora
Die Fauna
Tourismusangebot
27
Regionaler Naturpark der Gola della Rossa und Frasassi
Das Territorium
Die Natur
Tourismusangebot
31
Die.
Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra
Das Territorium - Geschichte und Kultur
Die Natur
Tourismusangebot
37
Staatliches Naturreservat Gola del Furlo
Das Territorium - Geschichte und Kultur
Die Flora
Die Fauna
Tourismusangebot
41
Naturreservat Montagna di Torricchio
Das Territorium
Die Natur
44
Regionales Naturreservat
47
des Monte San Vicino und Monte Canfaito
Das Territorium
Die Flora
Die Fauna
Geschichte und Kultur
Tourismusangebot
Regionales Naturreservat
“Ripa Bianca di Jesi” Das Territorium
Die Flora
Die Fauna
Tourismusangebot
Regionales Naturreservat Sentina
Das Territorium
Die Flora
Die Fauna
Tourismusangebot
51
55
Zentren zur Umweltbildung
Die Zentren zur Umweltbildung (CEA)
in den Parks und den Naturreservaten
60
Gratis Veröffentlichung, Ausgabe 2013