22|Märchen - Friedrich Verlag
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22| Märchen Dieses Heft wurde moderiert von Michael Assies, Leopold Klepacki und Maximilian Weig. KONTEXT THEMA 4 Märchen heute? Herausforderungen und Möglichkeiten Michael Assies THEATERWISSEN 25 Zwischen Volksbildung und Kinderzimmer Märchen im Papiertheater des 19. Jahrhunderts Sabine Herder NACHGEFRAGT 36 Vom Zauber der Märchen Zur Funktion der Gattung in der kindlichen Entwicklung Anke Liebau INTERNATIONALES 38 Sich gemeinsam unterscheiden Europäische Märchentraditionen im Vergleich Angelika B. Hirsch PÄDAGOGIK 42 Europa einig Märchenland Überlegungen zu einer interkulturellen Märchendidaktik Oliver Geister 4 Märchen heute? Gut gegen böse – ein alter Hut? Nein, denn Märchen im modernen Schultheater müssen nicht verstaubt und entrückt sein, sondern bieten inszenatorische Herausforderungen und spielerische Möglichkeiten, die gerade heute für die Gattung sprechen. PRAXIS 8 Reise mit Hindernissen Die Arbeit mit Archetypen Volker Schubert 12 Wege zum Stück Der bewusste Umgang mit Vorlagen Thomas Werner 16 Aus narrativ wird theatral Märchen in der Primarstufe dramaturgisch umsetzen Jeanette Albrecht INSZENIERUNG 20 Der erzürnte Mond Ein Märchen von Joan Aiken in Klasse 1 / 2 Regine Kilanowski 28 Auf die Rolle kommt es an Der körperlicher Umgang mit dem Unmöglichen Barbara Bellin, Katalin Sófalvi INSZENIERUNG 32 „I would do anything for love …“ Eine Eigenproduktion in der Oberstufe Margret Stapper-Wehrhahn 8 Reise mit Hindernissen Märchen bieten nicht nur archetypische Rollen, sondern auch archetypische Themen, durch die man viel über sich selbst und die Welt lernen kann. Die Arbeit mit den Archetypen der Heldenreise bietet dabei nützliche Mittel, um den Inhalt von Märchen zu erschließen. I 22 I 2015 ST_22_02-03.indd 2 08.09.15 13:00 INHALT 3. Quartal 2015 TEXT ARBEITSFELD Kindertheater ALTER Ab 12 Jahren Heiko Wolz: Allein unter Superhelden dtv Leon ist ein ganz normaler Junge, geht auf eine normale Schule und sein Freund Paul, der blind wie ein Maulwurf ist, ist immer an seiner Seite. Gemeinsam verbringen die beiden ihre Zeit im Garten oder spielen Computerspiele. Doch Leons Eltern The Ray und Icemadam sowie seine Schwester Laura sind alles andere als normal: Sie sind richtige Superhelden und können es gar nicht verstehen, dass Leon so gar keine AUTOR/HINTERGR UND Superkräfte besitzt. Es vergeht kein Tag, an dem sie sich Heiko Wolz, geboren 1977, von Beruf ALTER nicht über Leons Normalität ärgern Buchhändler und Vater von und verzweifelt vervier Kindern, hat sich vor allem durch Ab 6 Jahren suchen, ihm Superheldentrick seine fantasievollen und wits beizubringen. Doch zigen Geschichten über die „Superhelden“ ARBEIT SFELD nichts hilft: Leon bleibt Leon. einen Namen gemacht. So beschließen sie, Leon Er lebt mit seiner Familie, seinem Requisiten auf weißen Schweizer Schäferhund die Superheldenschul T e von Dr. Schroeder zu schiOBJEK sowie einer Katze in Unterfranken. cken. Das findet Leon alles andere Sein Kinderbuch „Allein unter als lustig, und geSuperhelden“ war 2013 für den Oldenburger Kinder- und Jugendmeinsam mit Paul versucht er den Plan seiner Eltern zu buchpreis nominiert. Zu dem Kinderbuch vereiteln. Aber dann merkt existiert keine dramatische er, dass an der Vorlage, es eignet sich aber sehr gut für eine Eigenproduktion zum Superheldenschul flaschen e etwas nicht stimmt: Dr. Schröder gleichnamigen Titel des Buches „Allein Pfand scheint seltsame Pläne zu haben unter Superhelden“. Seitdem ... die Pfandpflicht. von in Deutschland einem Inhalt SPIELER Seit 2003 gilt n 25 Cent, ab . DaFlasche ANKNÜPFUNGSPU NKTE − mindestens 9 muss auf alle verlangt werden Cent Pfand die gesteigerte Liter sogar 50 (Familie von Leon, Dr. Schröder, Paul, 1,5 − Superhelden e, dass durch und Nichthelden drei weitere Superhelden) / Fantasiewelten ist. Gerade steht der Gedank − beliebig erweiterbar durch weitere hinter − Schule mal anders zum Recyceln größer Superhelden, en, eit der Anreiz Mutter / Schwester von Paul Festivals, Konzert Wertigk − Plan und Intrige / Skurrilität altungen,und Witz Veranst auf derMengen Bühne h große auf großen bleiben dennoc etc. zurück. en e Geländ Demonstration Pfand auf dem staltunan ungenutztem nach den Veran mmen en durchkä elassen ,Pfandpiraten‘ den zurückg e, um mit ARBEITSFELDmanchÜBUNG en Zugänglichgen die Geländ aufzubessern, einfach men der GRUPPIERUNG tzen. 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Hier konnte er mit Jugendlichen intensive Kontakte hrt r Position Übung die Füh im Fisc wirkt rung hschwa knüpfen, die hinsichtlich seiner späteren Arbeit als SchriftstellerVAR auch auf heraus gefü kann rm. Es als ein IAN TEN hrt wer sehr hilfreich waren. 1968 schrieb Willi Fährmann „Es geschah im Element Zuschauer den. Die griert seh werden einer Um den szenisch r einnehmend se Nachbarhaus“. Die darin geschilderten Ereignisse beruhen auf . Wechse en Dar ich“. Der l des akti einem tatsächlichen Kriminalfall. bietung und jenige, ven Spie inteRecht, lers einz jetzt selb der diesen Satz ulei st akti v zu wer spricht, leite ten kann auc h t eine den. neue Akt gesagt wer den „Da ion ein. s kaufe Man „ka uft“ also − Vorschnelle Verdächtigungen und das Beschuldigungen − Eine fremde Religion erkunden ANKNÜ PFUNGS zum Heraustrennen und Sammeln mit folgenden Themen: ANKNÜPFUNGSPUNKTE © − Bedeutsamkeit einer Freundschaft − Vorurteile und Gruppendynamik − Zivilcourage I 22 I 2015 48 Ende des 19. Jahrhunderts: In einer kleinen Stadt am Rhein wird die Leiche des kleinen Jean gefunden. Die jüdische Familie Waldhoff wird beschuldigt, den Jungen getötet zu haben. Die Dorfbewohner, mit denen sich die Waldhoffs sonst immer gut verstanden haben, möchten nichts mehr mit der „Mörderfamilie“ zu tun haben. So bekommt Herr Waldhoff auch keine Arbeit mehr und das Geld wird knapp. Auf der Straße werden die Waldhoffs beleidigt, und Sohn Sigi wird sogar zusammengeschlagen. Bald darauf wird Herr Waldhoff verhaftet, aber nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Das gefällt den Dorfleuten gar nicht, deshalb zünden sie das Haus der Waldhoffs an. Nur Herr Ulpius und sein Sohn Karl helfen beim Löschen, da sie die einzigen sind, die noch zu der jüdischen Familie halten. Nach kurzer Zeit wird Herr Waldhoff abermals verhaftet. Danach verlassen die Waldhoffs das Dorf und ziehen nach Neuss. Als sie wieder kommen, steht ein neuer Prozess vor der Tür … tte Kaufh old ARBEITSFELD Jugendroman Es geschah im Nachbarhaus Foto: Anne TEXT © − Wertigkeit für verschiedene Schichten − Beobachtungsgabe und Wahrnehmung im Alltag − Requisit und Rollenarbeit (Wann und wo hat meine Rolle diese Flasche – und warum?) Arena Verlag REZENSIONEN Erwin Wurm Foto: Annette Kaufhold ANKNÜPFUNGSPUNKTE 46 Arena Verlag I 22 I 2015 Seit 2003 gilt in Deutschland die Pfandpflicht. Seitdem muss auf alle Flaschen 25 Cent, ab einem Inhalt von 1,5 Liter sogar 50 Cent Pfand verlangt werden. Dahinter steht der Gedanke, dass durch die gesteigerte Wertigkeit der Anreiz zum Recyceln größer ist. Gerade auf großen Veranstaltungen, Festivals, Konzerten, Demonstrationen etc. bleiben dennoch große Mengen an ungenutztem Pfand auf dem Gelände zurück. ,Pfandpiraten‘ durchkämmen nach den Veranstaltungen die Gelände, um mit den zurückgelassenen Pfandflaschen ihr Einkommen aufzubessern, manchmal sogar, um ihre Kinder und Enkel zu unterstützen. Auch im städtischen Raum sind sie mittlerweile ein alltäglicher Anblick. Nachts wie tags werden sogar Mülleimer durchsucht, um an die abgelegten Flaschen anderer Leute zu gelangen. In vielen größeren Städten gibt es inzwischen Sammelvorrichtungen an Straßenlaternen, um den Bedürftigen die Erniedrigung zu ersparen, in einem Mülleimer zu wühlen. Kritiker sind I 22 I 2015 IMPRESSUM / SPOTS ARBEITSFELD Requisiten Pfandflaschen © 45 OBJEKT Foto: Torsten Brandt Ein Gespräch mit Theaterregisseurin Kerstin Kusch Michael Assies I 22 I 2015 PORTRÄT 40 „Habt ihr euch echt geküsst …?“ © Brandt MAGAZIN OBJEKT Pfandflasche Simon Hamper TEXT Es geschah im Nachbarhaus Petra Börding TEXT Allein unter Superhelden Ingund Schwarz ÜBUNG Fischschwarm Annette Kaufhold 12 Wege zum Stück Auf den Einstieg kommt es an: Neben dem vorlagengetreuen Durchspielen bieten Märchen zahllose Möglichkeiten, sich dem bekannten Stoff zu nähern und durch den bewussten Umgang mit der Vorlage eine spannende Inszenierung zu erarbeiten. Liebe Leserinnen und Leser, erscheint vierteljährlich mit vier Ausgaben pro Jahr. Das nächste Heft zum Thema STÖRUNGEN erscheint im Dezember 2015. Die weiteren Themen sind: – CHOR – PERFORMATIVE SPIELFORMEN – KOMIK I 22 I 2015 ST_22_02-03.indd 3 08.09.15 13:00