Standard Thal Major - Stefan-Morsch
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Standard Thal Major - Stefan-Morsch
Behandlungsstandard für die allogene Blutstammzelltransplantation bei Thalassämia major und transfusionsabhängiger Thalassämia intermedia PD Dr. W. Nürnberger, Dr. H. Biersack, Prof. Dr. Dr. A. A. Fauser Stand: März 2009 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2 55743 Idar-Oberstein Germany Tel. 06781-661500 Fax 06781-661504 [email protected] 1 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Abkürzungen 4 2. Synopsis 5 3. Einleitung 6 4. Einschluss- und Ausschlusskriterien 11 5. Voruntersuchungen zur Transplantationsfähigkeit 13 6. HLA Typisierung und Auswahl des Spenders 20 7. Vorbehandlung des Empfängers vor Konditionierungsbeginn 22 8. Konditionierung und GvHD-Prophylaxe 28 9. Supportive Therapie 33 10. Diagnostik und Therapie der GvHD 49 11. Nachsorge 52 12. Dokumentation 60 13. Kooperierende Labore 81 14. Aufklärungstexte und Einverständniserklärungen 83 15. Versicherungen 130 16. Kontinuierliche Protokollentwicklung 131 17. Adressen und Erreichbarkeit 132 18. Literatur 134 2 1. Abkürzungen AMG Arzneimittelgesetz ATG Anti-Thymozytenglobulin ALG Anti-Lymphozytenglobulin CMV Cytomegalievirus CsA Cyclosporin A CYC Cyclophosphamid DRST Deutsches Register für Stammzelltransplantationen ECP Extracorporale Photopherese ED Einzeldosis Epo Erythropoetin (human, recombinant) FS fraction of shortening G-CSF Granulozyten-Kolonie stimulierender Faktor GPOH Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie GvHD Spender-gegen-Empfänger-Erkrankung (Graft-versus-Host-Disease) i.v. intravenös kg Kilogramm KG Körpergewicht KM Knochenmark KMT Knochenmarktransplantation KOF Körperoberfläche MMF Mycophenolat-Mofetil MTX Methotrexat PBSC Periphere Blutstammzellen PBSCT Periphere Blutstammzelltransplantation PRST Pädiatrisches Register für Stammzelltransplantationen PCR Polymerase Kettenreaktion PUVA Psoralen-Ultraviolett-A Therapie qm Quadratmeter Thal. Thalassämia VOD veno-occlusive Erkrankung der Leber (veno-occlusive disease) ZKRD Zentrales Knochenmarkspenderegister Deutschland 3 2. Synopsis Allogene Blutstammzelltransplantation bei Thalassämia major und transfusionsabhängiger Thalassämia intermedia Behandlungsziel: Unabhängigkeit von Erythrozytentransfusionen bei Patienten mit Thal. major und transfusionsabhängiger Thal. intermedia mittels allogener KMT bzw. PBSCT Design: Institutsprotokoll zur Definition des Behandlungsstandards; keine Studie nach AMG Patientenzahlen: Einzelfallbehandlung: keine Mindestzahl definiert Einschlusskriterien: Patienten mit molekulargenetisch gesicherter Thal. major oder transfusionsabhängiger Thal. intermedia Alter des Patienten >1 Jahr bis < 25 Jahre Vorhandensein eines allogenen PBSC- oder KMSpenders (verwandt oder unverwandt) mit maximal 1 HLA-Ag Differenz Schriftliche Einverständnis des Patienten und/ oder dessen Sorgeberechtigten Autologe PBSC/KM liegt kryokonserviert vor (als back up für Rescue bei graft failure mit andauernder Aplasie) Ausschlusskriterien: Begleiterkrankung, die keine standardkonforme Therapie zuläßt Ablehnung der gesamten oder wesentlicher Teile der Therapie durch den Patienten und/oder dessen Sorgeberechtigten Therapie: zytostatische Vorbehandlung (Hydoxyurea, Epo, G-CSF, Azathioprin) für 5 Wochen direkt vor Konditionierung Konditionierung: Fludarabin (4 x 30 mg/qm, d -5 bis -2) Treosulfan (3 x 14 g/qm, d -6 bis -4) Cyclophosphamid (2 x 60 mg/kg, d -3 und -2) Bei unverwandtem Spender zusätzlich: ATG Fresenius (3 x 10 mg/kg, d -3 bis -1) Transplantation an Tag 0 GvHD-Prophylaxe: Cyclosporin A plus Mycophenolat-Mofetil Langzeitverlauf: Organfunktionen, Wachstum, hormonelle Funktionen, Glucosestoffwechel, kognitive und psychische Entwicklung (bis 15 Jahre nach Transplantation) 4 3. Einleitung Allogene Transplantation von Blutstammzellen bei Thalassämia major Die Thalassämia major ist eine heriditäre Anämie mit verkürzter Lebenserwartung und eingeschränkter Lebensqualität1,2,3,4. Alle Patienten haben das Risiko der transfusionsbedingten Eisenüberladung mit ihren multiplen, ungünstigen Auswirkungen1,2. Als einzige bekannte kurative Therapie wird seit den frühen 1980er Jahren die Transplantation von Blutstammzellen durchgeführt5,6: Hierdurch wird eine genetische Korrektur der Blutbildung erreicht7. Die Verfügbarkeit eines HLA-kompatiblen Spenders ist von zentraler Bedeutung8. Zwischenzeitlich wurden vor allem in Italien, aber auch in vielen anderen Ländern detaillierte Erfahrungen mit der Transplantation von Blutstammzellen HLA-identischer verwandter Spender9,10, HLA-nicht-identischer verwandter Spender11,12 und unverwandter Spender13,14,15,16 publiziert. Als Stammzellquelle wurden erfolgreich Knochenmark10,11,16, periphere Blutstammzellen (PBSC)9,11 und Nabelschnurblut17,18,19,20 eingesetzt. Es handelt sich bei vielen der Publikationen um Kasuistiken18,19 oder kleine Patientenserien16,20,21. Neben der Morbidität der Behandlung22 ist das primäre oder sekundäre Transplantatversagen (graft failure) ein zentrales Problem bei der Transplantation von Patienten mit Thalassämia major23,24. Die Indikation zur Blutstammzelltransplantation bedarf sorgfältiger Abwägung vor dem Hintergrund der oftmals zunehmenden Eisenüberladung des Patienten und den damit verbundenen Organschäden25,26,27. Letzteres ist die Begründung dafür, dass für den vorliegenden Behandlungsstandard eine obere Altersgrenze definiert ist. 5 Im deutschspachigen Raum gibt es derzeit keine Therapiestudie zur Transplantation bei Thalassämia major. Durch das neue Arzneimittelgesetz (AMG) wird die Entwicklung einer Therapiestudie womöglich erschwert: Die Wirkung der Transplantation ist eindeutig auf die transplantierten, gesunden Blutstammzellen zurückzuführen, so dass das Transplantat als Prüfsubsatz anzusehen ist. Es wird - anders als bei Medikamentenstudien - individuell für einen definierten Patienten und nicht in größeren Chargen hergestellt. Damit gibt es keinen pharmazeutischen Hersteller, der als Sponsor im Sinne des AMG auftreten kann. Eine Therapiestudie nach dem Standard des Paul-Ehrlich-Instituts und des AMG in seiner aktuellen Form bleibt der anzustrebende Gold-Standard für die Behandlung von Patienten mit Thalassämia major und transfusionsabhängiger Thalassämia intermedia. Allogene Transplantationen bei Thalassämie sind grundsätzlich relativ seltene Einzelfälle, z.B. in unserem Zentrum 21 Patienten mit Thalassämie von 636 allogen transplantierten Patienten (entsprechend 3.3%) im Zeitraum von 12 Jahren (1997 bis 2008). Gleichwohl bedürfen diese Patienten auch als Einzelfälle eines gut definierten Standards, der die verschiedenen Aspekte der vielschichtigen Therapie möglichst vollständig abdeckt und die Therapiesicherheit auch in individuellen Einzelfällen erhöht26. Zunächst werden die zentralen Punkte einer Transplantation grundlagenhaft angesprochen und in den folgenden Kapiteln die transplantationsrelevanten Standards in unserer Klinik im Detail beschrieben. Spenderauswahl Standard ist die Auswahl HLA-identischer Spender, wenn möglich Geschwisterkinder12. Für verwandte wie unverwandte Spender gilt, dass zum Empfänger 6 nicht mehr als 1 (ein) HLA-Antigen (molekular-genetisch definiert) verschieden sein darf12. Als Transplantat wurde historisch Knochenmark eingesetzt, in jüngerer Zeit auch PBSC. Letzteres Verfahren setzt die Gabe von G-CSF bei Spendern voraus und ist mit einer nicht unbeträchtlichen Morbidität behaftet, die in einigen Studien sogar höher ist, als bei der KM-Entnahme28. Es gibt Hinweise auf eine erhöhte Inzidenz der GvHD bei Transplantat-Empfängern nach PBSCGabe29. Für allogen-verwandte Geschwisterkinder ist in dem vorliegenden Behandlungsstandard daher grundsätzlich - sofern keine Kontraindikationen vorliegen - die KM-Entnahme vorgesehen, wie es auch in der pädiatrischen ALL-Transplantationsstudie durchgeführt wird30. Transplantationen von weiblichen Spenderinnen für männliche Empfänger sind zur Minimierung des GvHD Risikos möglichst zu vermeiden31. Details der HLA-Typisierung und weitere Selektionskriterien für die Spendersauswahl siehe Kap. 6. Konditionierungsregime Die ersten erfolgreichen Transplantationen bei Thalassämia major wurden mittels einer Konditionierungstherapie aus Busulfan (kumulativ 14 mg/kg) und Cyclophospamid (CYC; kumulative Dosis 200 mg/kg) durchgeführt5,6,7. Hiermit wird eine myeloablative (Busulfan und CYC) und eine immunsuppressive Wirkung (CYC) erreicht. Zur Reduktion der CYC-bedingten Toxizität wird zunehmend das immunsuppressive Medikament Fludarabin eingesetzt und die CYC-Dosis gleichzeitg reduziert32,33,34. Die wichtigsten unerwünschten, spezifischen Wirkungen des Busulfans betreffen vor allem Leber (VOD) und Lunge35,36. Bei verschiedenen Krankheitsentitäten wird bei pädiatrischen wie internistischen Therapieprotokollen Busulfan durch Treosulfan ersetzt: die myeloablative Wirkung ist bei 7 korrekter Dosierung (maximal 3 x 14 g/qm Körperoberfläche [KOF]) vergleichbar zu Busulfan bei einem günstigeren Profil unerwünschter Wirkungen37,38,39. Die Berücksichtigung dieser Entwicklungen führt im vorliegenden Standard zu folgendem Konditionierungsschema für allogen-verwandte Spender (vornehmlich Geschwisterkinder): Treosulfan 3 x 14 g/qm KOF, Fludarabin 4 x 30 mg/qm KOF, Cyclophosphamid 2 x 60 mg/kg KG (Details siehe Kap. 8). Bei Knochenmark- bzw. Blutstammzelltransplantation von einem unverwandten Spender ist mit einer erhöhten Abstoßungsrate (graft failure) und einer erhöhten Inzidenz der Spender-gegen-Empfänger-Krankheit (graft-versus-host-disease; GvHD) zu rechnen. Daher wird bei dieser Transplantationsform zusätzlich AntiLymphozytenglobulin (ALG) bzw. Anti-Thymozytenglobulin (ATG) verabfolgt22,40. Die Auswahl des Präparats von Fresenius erfolgte aufgrund der publizierten Literatur im Transplantationssetting und der in unserer Klinik dokumentierten, günstigen Erfahrungen41. Bei allergischen Reaktionen gegen dieses Präparat kann ein anderes Anti-Lymphozytenglobulin eingesetzt werden, dann ist zwingend die Präparate-spezifische Dosis zu beachten. Das Konditionierungsschema bei Verwendung von Transplantaten allogenunverwandter Spender sieht wie folgt aus: Treosulfan 3 x 14 g/qm KOF, Fludarabin 4 x 30 mg/qm KOF, Cyclophosphamid 2 x 60 mg/kg KG, ATG (Fresenius) 3 x 10 mg/kgKG (Details der Anwendung siehe Kap. 8). Die Toxizität der Behandlung wird kurz- und langfristig in der Nachsorge erfasst (siehe Kap. 11) und regelmässig durch die verantwortlichen Ärzte bewertet (Kap. 17). 8 Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) und Transplantatversagen (graft failure) Die Prophylaxe der GvHD bei Kindern mit Thalassämie (gesamt: 140 Patienten, Altersmedian 6;2 Jahre) ist signifikant effektiver bei Einsatz von Cyclosporin A (CsA) plus Methotrexat (MTX) (Inzidenz GvHD II-IV: 52%) gegenüber der Monoprophylaxe mit CsA (Inzidenz GvHD II-IV: 78%; p = 0.003)24. Dieselben Autoren zeigen eine um 9 Tage verzögerte Recovery der Neutrophilen (CsA plus MTX: 23 Tage, CsA-Mono 14 Tage; p < 0.001)24. MTX ist damit einer der Faktoren für verzögertes Engraftment und kann für das Transplantatversagen (Inzidenz bis zu 30%, von mehreren Studiengruppen beschrieben) von Relevanz sein. Dieses Behandlungsprotokoll ersetzt das MTX durch MMF41 und versucht damit beiden Zielen, Reduktion von GvHD und Optimierung des Engraftments Rechnung zu tragen (Details s. Kap. 8). MMF ist inzwischen für die Therapie und die Prophylaxe der GvHD gut dokumentiert42. Engmaschige Kontrollen des Chimärismus dienen zur Erfassung eines sich anbahnenden sekundären graft failures. Hinweise auf einen potentiellen Graftversus-Thalassämie Effekt zeigen zwei Einzelfälle: Bei beiden Patienten wurde nach Reduktion der Immunsuppression erneut ein vollständiges Engraftment gezeigt43,44. Dieser Ansatz ist am ehesten durch die Wirkung von CD3-Zellen des Spenders zu erklären, sodass die Erfassung des CD3-Chimärismus bei graft failure durchgeführt wird44. Die Patientensicherheit bei graft failure wird in diesem Protokoll dadurch erhöht, dass vor Beginn der zytostatischen Behandlung ein autologes back-up Präparat aus peripheren Blutstammzellen kryokonserviert wird. Dieses wird in dem vital bedrohlichen Fall eines graft failures ohne autologe Rekonstitution re-infundiert. 9 4. Einschluss- und Ausschlusskriterien Einschlußkriterien: • Molekular-genetisch gesicherte Thalassämia major oder transfusionsabhängige Thalassämia intermedia • Alter des Patienten >1 Jahr bis < 25 Jahre • Autologes PBSC/KM liegt kryokonserviert vor bzw. wird vor Beginn der zytostatischen Therapie entnommen (als back up für Rescue bei graft failure mit andauernder Aplasie) • Vorhandensein eines allogenen PBSC- oder KM-Spenders (verwandt oder unverwandt) mit maximal 1 HLA-Ag Differenz • Karnofsky bw. Lansky-Scale >80% (siehe folgende Seite) • Schriftliche Einverständnis des Patienten (wenn >14 Jahre) und der Eltern (bei Patientenalter <18 Jahre) für alle Teile des Behandlungsprotokolls (siehe Kap. 14) Ausschlußkriterien: • Begleiterkrankungen, die keine protokollgerechte Therapie zulassen (z.B. aktive Hepatits B, aktive Hepatitis C, eingeschränkte Herzfunktion [FS <28%], Hepatopathie mit Synthesestörung) • Ablehnung der gesamten oder wesentlicher Teile der Protokolltherapie durch den Patienten (wenn >14 Jahre) oder dessen Sorgeberechtigten (Patientenalter <18 Jahre) 10 Karnosky Scale Lansky Scale age 16 years age < 16 years Able to carry on normal activity; no special care is needed. Normal; no complaints; no evidence of disease Normal range 100% Able to carry on normal activity 90% Normal activity with effort 80% Unable to work; able to live at home, care for most personal needs; a varying amount of assistance is needed. Cares for self; unable to carry on normal activity or to do active work Requires occasional assistance but is able to care for most needs Requires considerable assistance and frequent medical care Unable to care for self; requires equivalent of institutional or hospital care; disease may be progressing rapidly Disabled; requires special care and assistance Severely disabled; hospitalization indicated, although death not imminent Fully active Minor restriction in physically strenuous play Restricted in strenuous play, tires more easily, otherwise active Mild to moderate restriction 70% 60% 50% Both greater restrictions of, and less time spent in, active play Ambulatory up to 50% of time, limited active play with assistance/supervision Considerable assistance required for any active play; fully able to engage in quiet play Moderate to severe restriction 40% 30% Very sick; hospitalization necessary 20% Moribund; fatal process progressing rapidly 10% Able to initiate quiet activities Needs considerable assistance for quiet activity Limited to very passive activity initiated by others (i.e., TV) Completely disabled, not even passive play 11 5. Voruntersuchungen zur Transplantationsfähigkeit Die Feststellung der Transplantationsfähigkeit hat das Ziel, transplantationsbedingte Risiken für den Patienten zu erfassen und zu minimieren. Unter definierten Bedingungen - z.B. bei einer Pneumonie, aktiven Hepatitis oder bei HIV - kann eine Kontraindikation zur Transplantation ausgesprochen werden. Diese Kontraindikation kann zeitlich befristet sein; dann kann nach Beendigung der zur Kontraindikation führenden Diagnose die Transplantationsfähigkeit wieder gegeben sein (z.B. bei Pneumonie). Ferner werden die formalen Voraussetzungen (mündliche und schriftliche Aufklärung, Einverständniserklärungen) für eine allogene KMT/PBSCT geschaffen. Die Untersuchungen erfolgen mittels Anamnese, körperlicher Untersuchung, Laboruntersuchungen sowie apparativer Methoden. Sie beeinhalten: 1. Untersuchungsprogramm wird durchgeführt wie in SOP-KMT-08-03-01 beschrieben (siehe nächste Seite: Voruntersuchungen Empfänger) 2. Abklärung Blutungsanamnese bei Kind und Eltern, ggfs. erweiterte Gerinnungsdiagnostik (Formulare auf den folgenden Seiten) 3. Abklärung Thrombophilie, Herzinfarkt, Apoplex (siehe Formular Anamnestische Daten zu Thrombophilieneigung und Thrombose am Ende dieses Kapitels) 4. Leberbiopsie zur Klassifizierung des Schweregrades der Thalassämie (Klasse 1 bis 3; sog. Pesaro-Kriterien): erforderlich für die Indikationsstellung zur zytostatischen Vorbehandlung in der Untergruppe von Patienten mit verwandten, HLA-identischen Spendern (siehe Kap. 7) 12 Punkt 4 ist - mit Ausnahme für die o.g. Untergruppe von Patienten - optional jedoch wünschenswert zur Beurteilung der Morbidität und einer eventuell auftretenden Lebertoxizität (Aufklärungs- und Einverständistexte in Kap. 14). Die Durchführung der hier aufgeführten Untersuchungsschritte wird in der Checkliste für Thalassämie-Patienten zur Transplantation (siehe Kap. 12) dokumentiert. 13 Voruntersuchungen Empfänger Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1590 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] Patienten-Checkliste (Voruntersuchung vor Transplantation) Diagnose:____________________________________ - PatientenadressetteTransplantation: autolog fremd allogen familiär allogen Knochenmark Periphere Blutstammzellen Nabelschnurblut Geplanter Transplantationstermin:_____________________ Untersuchung durchgeführt am HZ Untersuchung Med. Anamnese Gewicht [kg] Abdomensonographie Größe [cm] Werte HZ 2 Röntgen-Thorax KOF [m ] Röntgen NNH Blutdruck Röntgen li. Hand (Greulich-Pyle; Päd.) Puls EKG Bisherige Bluttransfusionen Echokardiographie Anzahl Schwangerschaften LUFU Sonstiges: Blutgefäßstatus Konsile (abhängig von Blutbild + Diff.-BB + Retikulozyten Anamnese, Symptomatik): Klinische Chemie * HNO Gerinnung: Quick, INR, PTT, Fibrinogen Ophthalmologie Urinstatus Neurologie Kreatinin-Clearance Zahnarzt Eiweißelektrophorese Gynäkologie Infektionsserologie (siehe SOP) EK TK durchgeführt am Sonstiges: Schwangerschaftstest (b-HCG) Aufklärung/Einverständnis: Blutgruppe / Coombs direkt + indirekt Transplantation (autolog/allogen) ja OK nein Mikrobiologische Diagnostik ** Stammzellmobilisierung (autolog) ja nein Knochenmarkuntersuchung *** Knochenmarkentnahme (autolog) ja nein Lumbalpunktion (siehe SOP) HIV-Test ja nein Planungs-CT bei TBI DRST / PRST ja nein HLA-Typisierung (allogen) Sonstiges: ja nein Sonstiges: * Bilirubin, GOT, GPT, AP, yGT, LDH, Cholinesterase, Amylase, Lipase, Kreatinin, GFR, Harnstoff, Harnsäure, Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Magnesium), CRP, Glukose, Gesamteiweiß, Eisen, Ferritin, Vit. B12, Folsäure, quant. Immunglobuline: IgG, IgM, IgA ** Urin, Stuhl und Rachenabstrich *** Zytologie, Histologie, FACS, Zytogenetik/FISH, evtl. Molekularbiologie __________________________________________ Unterschrift Arzt ______________________ Datum __________________________________________ Name in Druckbuchstaben Version vom 03.01.2008 14 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie GmbH Ärztl. Direktor: Prof. Dr. Dr. med. A. A. Fauser Pädiatrische Hämato-/Onkologie Leitung: PD Dr. med. W. Nürnberger Fragebogen vor geplanten operativen Eingriffen (zum Blutungsrisiko) Name, Vorname (Patient): Geburtsdatum: Vorgeschichte des Kindes ja nein 1. Hat Ihr Kind vermehrt Nasenbluten ohne erkennbaren Grund? 2. Treten bei Ihrem Kind vermehrt 3. Haben Sie Zahnfleischbluten ohne erkennbare Ursache festgestellt? 4. Wurde Ihr Kind schon einmal operiert? 5. Kam es während oder nach einer Operation zu längerem und verstärktem Nachbluten? 6. Kam es im Zahnwechsel oder nach dem Ziehen von Zähnen zu längerem oder verstärktem Nachbluten? 7. Hat Ihr Kind schon einmal Blutkonserven oder Blutprodukte übertragen bekommen? 8. Hat Ihr Kind in den letzten Tagen Schmerzmittel , z. B. Aspirin, ASS oder ähnliches genommen? Familienanamnese/-vorgeschichte, Mutter bzw. mütterlicherseits ja nein 1. Haben Sie vermehrt Nasenbluten, auch ohne erkennbaren Grund? 2. Haben Sie bei sich Zahnfleischbluten ohne ersichtlichen Grund festgestellt? 3. Haben Sie den Eindruck, dass es bei Schnittwunden nachblutet? 4. Gab es in der Vorgeschichte längere oder verstärkte Nachblutungen nach Operationen? 5. Gab es längere oder verstärkte Nachblutungen nach oder während dem Ziehen von Zähnen? 6. Gab es in der Vorgeschichte Operationen, bei denen Sie Blutkonserven oder Blutprodukte erhalten haben? 7. Gibt es oder gab es in Ihrer Familie Fälle von vermehrter Blutungsneigung? 8. Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Regelblutung verlängert oder verstärkt ist? 9. Kam es bei oder nach Geburt eines Kindes bei Ihnen zu verstärkten Blutungen? Familienanamnese/-vorgeschichte, Vater bzw. väterlicherseits ja nein 1. Haben Sie vermehrt Nasenbluten, auch ohne erkennbaren Grund? 2. Haben Sie bei sich Zahnfleischbluten ohne ersichtlichen Grund festgestellt? 3. Haben Sie den Eindruck, dass es bei Schnittwunden (Rasieren) nachblutet? 4. Gab es in der Vorgeschichte längere oder verstärkte Nachblutungen nach Operationen? 5. Gab es längere oder verstärkte Nachblutungen nach oder während dem Ziehen von Zähnen? 6. Gab es in der Vorgeschichte Operationen, bei denen Sie Blutkonserven oder Blutprodukte erhalten haben? 7. Gibt es oder gab es in Ihrer Familie Fälle von vermehrter Blutungsneigung? Quelle: Eberl W et al. (2005) Präoperatives Screening auf Gerinnungsstörungen vor Adenotomie und Tonsillektomie. Klin Pädiatr; 217: 20 - 24 15 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie GmbH Ärztl. Direktor: Prof. Dr. Dr. med. A. A. Fauser Pädiatrische Hämato-/Onkologie Leitung: PD Dr. med. W. Nürnberger Abklärung: V.a. Gerinnungsstörung Indikation: Fragebogen zum Blutungsrisiko mind. 1x „ja“ Hauslabor: [1x EDTA (rot), 1x Citrat (grün)] Blutbild Gerinnung: Quick, PTT, Fibrinogen, Antithrombin III Fremdlabor: Material: Citrat-Plasma ( !! ) Labor: Seelig, Karlsruhe Formular: Klinische Chemie (Formular 3b) anzufordernde Laborparameter: - Faktor VIII [3278] - Faktor VIII-assoz. Ag [3231] - Faktor VIII-Ristocetin-Cofaktor [3232] Gesamtmonovetten-Bedarf: 1x EDTA-Blut (rot) 2x Citrat-Plasma (grün), davon 1x tiefgefroren (nach Möglichkeit große Monovette für Labor Seelig) Stand: 29.6.2006 16 Klassifikation zur Beurteilung des Schweregrades der Thalassämia major Die Klassifikation erfolgt anhand von drei Parametern (sog. Pesaro-Kriterien): • Hepatomegalie (> 2 cm unter Rippenbogen) JA NEIN • Portale Fibrosierung (jedweden Ausmasses) JA NEIN* • Therapie mit Chelatbildnern JA NEIN Mit diesen Ergebnissen werden drei Gruppen gebildet: Klasse 1 maximal 1 Parameter mit JA Klasse 2 2 der o.g. Parameter mit JA Klasse 3 alle o.g. Parameter mit JA *Erfordert Durchführung einer Leberbiopsie (siehe Kap. 14) 17 Anamnestische Daten zu Thrombophilieneigung und Thrombose 18 6. HLA Typisierung und Auswahl des Spenders Die hochauflösende HLA-Typisierung erfolgt bei Empfänger und Spender mittels Sequenzierung in zertifizierten Labors; bei verwandten Spendern im Institut für Immunologie und Genetik - Kaiserslautern (Adresse und Erreichbarkeit siehe Kap. 13). Bei unverwandten Spendern erfolgt die Bestätigungstypisierung über das ZKRD in Ulm. Die HLA-Differenz darf maximal 1 molekular-genetisch definiertes Antigen in Klasse I (HLA-A, HLA-B, HLA-C) und Klasse II betragen (DRß1, DQß1). Bei gleichen HLA-Pattern ist ein verwandter Spender gegenüber einem unverwandten zu bevorzugen. Unverwandte Spender, die im HLA-System 10/10-identisch sind, werden HLA-differenten verwandten Spendern vorgezogen. Verwandte Spender können für Thalassämia major Patienten mit Schweregrad Klasse I, II und III eingesetzt werden, unverwandte oder HLA-differente Spender für Thalassämie-Patienten in Klasse II und III (Klassifikation nach den Pesaro Kriterien siehe folgende Seite). Sollten mehrere Spender innerhalb des verwandten oder unverwandten Settings zur Auswahl stehen, ist für männliche Empfänger ein männlicher Spender zu bevorzugen. Wenn mehrere Spender zur Verfügung stehen, sollte die CMV-IgG-Konstellation von Spender und Empfänger gleich sein. Die Blutgruppen von Spender und Empfänger nach dem ABO- und RhesusSystem dürfen verschieden sein, jedoch sind bei ABO-Major-Inkompatibilität bei einer Knochenmarkspende die Erythrozyten vor Transplantation aus dem Transplantat mittels HES-Separation zu entfernen. 19 Zusammengefasst wird nach folgenden Bewertungsebenen ausgewählt: 1. Bewertungsebene: HLA-System 2. Bewertungsebene: female-to-male Transplantationen nach Möglichkeit vermeiden 3. Bewertungsebene: CMV-IgG-positive Spender für CMV-IgG-positive Empfänger bevorzugen, CMV-IgG-negative Spender nach Möglichkeit für CMV-IgGpositive Empfänger vermeiden 4. Bewertungsebene: ABO- und Rhesus-System 20 7. Vorbehandlung des Empfängers vor Konditionierungsbeginn Die Behandlung vor Beginn der Konditionierung umfasst sechs Punkte, die in der folgenden Reihenfolge durchzuführen sind: 1. Bestimmung der Ein- und Ausschluss-Kriterien (Kap. 4) 2. Abklärung der Transplantationsfähigkeit (Kap. 5) 3. Definition des KM- bzw. PBSC-Spenders (Kap. 6) 4. Implantation Hickmann-Katheter 5. Apherese und Kryokonservierung autologer PBSC (back-up) 6. Zytostatische Vorbehandlung vor der Konditionierung In Hinsicht auf die zeitliche Abfolge ist Folgendes anzumerken: Es ist für die Erreichung einer ausreichenden Zellzahl in der Apherese zwingend erforderlich, Punkt 5 vor Punkt 6 durchzuführen. Die Punkte 1 und 2 sollten vor den Punkten 3 bis 6 durchgeführt werden, um - im Falle des Ausschlusses bzw. bei NichtTransplantationsfähigkeit - unnötige Belastungen für den Patienten und unnötige Kosten zu vermeiden. ad1) Die Ein- und Ausschluss-Kriterien sind in Kap. 4 detailliert dargestellt. Das Ergebnis wird in der Checkliste für Thalassämie Patienten zur Transplantation (Kap. 12) dokumentiert. ad 2) Die anamnestischen Angaben und die vorgegebenen Untersuchungen in Kap. 5 detailliert dargestellt (siehe dort: Voruntersuchungen Empfänger). Das Ergebnis 21 wird in der Checkliste für Thalassämie Patienten zur Transplantation (Kap. 12) dokumentiert. ad 3) Die Spenderauswahl ist in Kap. 6 detailliert dargestellt. Das Ergebnis wird in der Checkliste für Thalassämie Patienten zur Transplantation (Kap. 12) dokumentiert. ad 4) Für die Behandlung ist ein zentralvenöser, mehrlumiger Dauerkatheter erforderlich. Die hier benutzte Methode des Hickmann-Katheters hat im Vergleich zu anderen Systemen folgende Vorteile: Der Hickmann-Katheteter ist mehrlumig; im Vergleich dazu haben die meisten Port-Systeme nur ein Lumen. Der Hickmann-Katheter ist mit den Infusionssystemen mittels Luer-LockSystemen verschraubt; Port-Nadeln können - insbesondere bei kleineren Kindern - leichter diskonnektieren mit der Folge subcutaner Paravasate. Der Hickmann-Katheter kann sowohl im stationären wie im ambulanten Setting eingesetzt werden; im Vergleich dazu müssen Katheter in Seldinger Technik vor Entlassung entfernt werden. Als ein wichtiger Nachteil ist zu nennen, dass für die Implantation eines Hickmann-Katheters zumeist in Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) erforderlich ist. Der optimale Zeitpunkt für die Implantation des Hickmann-Katheters ist vor der Apherese, da der Katheter dann bereits eingesetzt werden kann (zumeist für den Rücklauf von der Apheresemaschine zum Patienten) und den Patienten damit eine weitere Venenpunktion erspart wird. 22 Eine Skizze zum Hickmann-Katheter mit Erläuterungen ist am Ende dieses Kapitels eingefügt (Texte für Aufklärung und Einverständnis zur Implantation des Hickmann-Katheters und zur Allgemeinanästhesie siehe Kap. 14). ad 5) Die Apherese peripherer Blutstammzellen erfolgt im Rahmen der Herstellungserlaubnis der GMP-Einrichtung der Klinik (siehe SOP-KMT-08-03-01 [Dokumentation siehe Kap. 12: Voruntersuchungen Spender) und SOPKMT-08-05-XX). Nach Vorbehandlung mit G-CSF (10 g / kg KG / Tag subcutan in zwei Einzeldosen über vier Tage) folgt die Messung der CD34 Zellen im peripheren Blut und bei Erreichen von >10 CD34-Zellen/l Blut wird die Apherese durchgeführt. Anderenfalls wird die G-CSF Gabe fortgesetzt und die Apherese bis zum Erreichen der Mindestzahl verschoben. Die Apherese hat zum Ziel 2x106 CD34 Zellen pro kg KG des Patienten zu sammeln. Hierfür darf das 3-4fache Blutvolumen apheresiert werden. Ggfs. wird die Apherese am folgenden Tag nach Messung der CD34-Zellen wiederholt. Die Kryokonservierung, Herstellung von Rückstellproben, Vitalitätstestung und Dokumentation erfolgt nach den jeweils aktuellen Vorgaben der GMPEinrichtung der Klinik. Die operative Entnahme von Knochenmark sollte nur bei mangelhafter Mobilisierung von CD34-Zellen durchgeführt werden, da sie für den Patienten, die bereits aufgrund der Grunderkrankung zur Anämie neigen, mit vermehrten Transfusionen von Erythrozytenkonzentraten verbunden ist. 23 ad 6) Die zytostatische Vorbehandlung vor der Konditionierung dient der Reduktion der bei schwerer Thalassämie typischerweise verstärkten medullären und extramedullären Blutbildung sowie der Immunsuppression bei Patienten mit: • Pesaro Klasse III (jeder Spender, HLA passend oder different) • Pesaro Klasse II mit HLA differentem verwandten Spender oder mit unverwandtem Spender Die Durchführung der fünfwöchigen Behandlung ist der Grafik (siehe folgende Seite) zu entnehmen. Die Zielgröße für die Leukozyten ist bei 2.000-3000/l, gegebenenfalls ist die Hydroxyurea-Dosis anzupassen. Die Gabe von G-CSF und Erythropoetin (Epo) dienen der Stimulation von Stammzellen bzw. Progenitorzellen mit dem Ziel, diese Zellen für die zytostatischen Wirkstoffe sensitiver zu machen. Der Hämoglobinwert soll >10 g/dl liegen, so dass nach Maßgabe Erythrozytenkonzentrate zu transfundieren sind. Grundsätzlich soll der Patient seine Chelattherapie fortführen; bei einer Ferritinkonzentration im Blut >2000 ng/ml ist eine Intensivierung anzuraten. Die Empfehlung für die intensivierte Therapie ist bei entsprechender Verträglichkeit die Gabe von Desferoxamin intravenös in schrittweise steigender Dosis (4 bis 6 g täglich über 6 Stunden intravenös), bis die Ferritinkonzentration unter 2000 ng/ml liegt. Die Grafik (siehe folgende Seite) dient 1. dem Errechnen der Wirkstoffdosis, 2. der Dokumentation der Zeitpunkte von Medikamentengaben 3. Erfassung und Dokumentation von Komplikationen 24 Der Beginn der zytostatischen Behandlung (Woche -6) wird ermittelt ausgehend vom geplanten Transplantationstermin (**) und dem daraus abgeleiteten Beginn der Konditionierungstherapie (*). Details zur Konditionierung siehe Kap. 8. Für die Patientenakte liegt diese Grafik im DIN-A4 Format vor (siehe Kap. 12). Zytostatische Behandlung vor Beginn der Konditionierung Beginn nach Gewinnung des autologen back-up KM/PBSC Steuerungsregeln siehe Behandlungsstandard (Kapitel 7) G-CSF 5 μg/kg Konditionierung und allogene KMT / PBSCT EPO 60 U/kg Hydroxyurea 20mg/kg Azathioprin 3 mg/kg Woche vor Transplantation -6 -5 -4 -3 -2 -1 * Datumseintrag Dokumentation von Komplikationen: z.B. Infektion, Schmerzen, Blutung, etc. ** ................................................................. Datum, Unterschrift (Arzt) *Beginn Konditionierung; ** Transplantationstag (=Tag 0); Erläuterung der Abkürzungen: siehe Behandlungsstandard (Kapitel 1) 25 Skizze zur Erläuterung des Hickmann-Katheters: Die Spitze des Hickmann-Katheters (hellblau) liegt in der oberen Hohlvene kurz vor dem Herz. Einige Zentimeter unterhalb des Schlüsselbeins tritt der Katheter aus der Haut aus, mit einem Pflaster abgedeckt (braun). Äußerlich sichtbar sind die beiden Schenkel (rot und dunkelblau). Sie sind zweifach gesichert: jeweils mit einer Klemme (weiß) und einer aufgeschraubten Verschlußkappe (sog. Combi-Stopper). 26 8. Konditionierung, Transplantation und GvHD-Prophylaxe Konditionierungsregime Im Folgenden sind die Konditionierungsregime für Transplantationen von allogen-verwandten und fremd-allogenen Spendern grafisch dargestellt. Die Uromitexandosis pro Tag beträgt 60 mg/kg KG, davon wird ein Drittel ( 20 mg/kg KG) unmittelbar vor der Cyclophosphamid-Infusion i.v. gespritzt. Der verbleibende Anteil ( 40 mg/kgKG) wird als 24-Stunden-Dauerinfusion verabfolgt. Zur Antiemese werden 5-HT3-Antagonisten (z.B. Omeprazol) täglich vor erster Zytostatika-Infusion verabfolgt und bei Bedarf um Dimenhydrinat und/oder Dexamethason ergänzt. Konditionierung: Allogen-verwandte KMT/PBSCT Treosulfan 14 g/qm Infusion über 2 h Fludarabin 30 mg/qm Infusion über 1 h Cyclophosphamid 60 mg/kg Infusion über 1 h Uromitexan, Alkalisierung Transplantation Hydrierung (3 l/qm/Tag) Tag vor Tx -7 -6 -5 27 -4 -3 -2 -1 0 Konditionierung: Fremd-allogene KMT/PBSCT Tag vor Tx -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 Treosulfan 14 g/qm Infusion über 2 h Fludarabin 30 mg/qm Infusion über 1 h Cyclophosphamid 60 mg/kg Infusion über 1 h Uromitexan, Alkalisierung ATG (Fresenius) 10 mg/kg Infusion über 4 h Transplantation Hydrierung (3 l/qm/Tag) Tag vor Tx Vor den ATG-Infusionen werden zur Prophylaxe allergischer Reaktionen Glucocorticoide (2 mg/kg KG) und Antiallergika (z.B. 1,0-Dimetinden-Maleat [Fenistil®]) verabfolgt. Die Gabe der Zytostika und des ATG werden vom infundierenden Arzt auf dem Übersichtsbogen mit Datum und Uhrzeit abgezeichnet (siehe Kapitel 12: Übersichtsbogen). 28 Transplantation Als Stammzellquelle dient unmanipuliertes Knochenmark eines verwandten oder unverwandten Spenders mit mindestens 2x108 Nukleären Zellen pro kg KG des Patienten. Die Apherese von G-CSF stimulierten peripheren Blutstammzellen bei verwandten Spendern ist bei absoluter Kontraindikation gegen eine KM-Entnahme beim Spender zulässig. Im Falle der PBSCT sind mindestens 4x106 CD34-Zellen pro kg KG des Patienten anzufordern und zu transplantieren; sollte das Transplantat mehr als 10x106 Zellen pro kg KG des Patienten enthalten, wird der Überstand als back up in der Gasphase von flüssigem Stickstoff kryokonserviert. Nabelschnur-Restblut ist als Stammzellquelle nur in Ausnahmefällen vorgesehen. Hier gelten die jeweils aktuellen Richtlinien der NETCORDStudiengruppe (Paris). Alle Prozeduren, die zur Transplantatanforderung, KM- bzw. PBSC-Gewinnung, G-CSF-Stimulation, Herstellung, Qualitätskontrolle und Freigabe des Transplantates und ggfs. Kryokonservierung zum Einsatz kommen, unterliegen der Herstellungserlaubnis der GMP-Einrichtung der Klinik für KMT und Hämatolgie/Onkologie GmbH mit den jeweils aktuell gültigen Versionen der SOP-KMT-08-xx. Bei Transplantaten von unverwandten Spendern wird die Qualitätskontrolle und die Freigabe des Transplantats ebenfalls nach den SOP-KMT-08-xx der GMPEinrichtung der Klinik für KMT und Hämatologie/Onkologie GmbH durchgeführt. Die Transplantation erfolgt definitionsgemäss am „Tag 0“ (siehe Übersichtsplan, Kap. 12) unter Prämedikation mittels Glucocorticoiden und Anti-Allergika (z.B. 29 1,0-Dimetinden-Maleat). Die Dokumentation erfolgt über das Formular zum Monitoring der Transplantation durch den transplantieren Arzt und der für den Patienten zuständigen Pflegekraft (siehe Kap. 12); eine Kopie diese Formulars wird in der GMP-Einrichtung archiviert. Prophylaxe der GvHD Es wird eine Kombinationstherapie mit den Medikamenten CsA und Mycophenolat-Mofetil (MMF) verabfolgt. Die i.v. Dosierung für CsA beträgt für Kinder <10 Jahre 2 x 1 mg/kg KG täglich, bei Patienten 10 Jahre 2 x 1,5 mg/ kg KG, verabfolgt als Infusion über jeweils 4 Stunden. Die tägliche i.v. Dosis für MMF beträgt 1000 mg/qm Körperoberfläche, jeweils über 2 Stunden i.v. verabreicht über einen separaten Schenkel am zentralvenösen Katheter. CsA-Spiegelmessungen werden zweimal wöchentlich (Talspiegel; jeweils montags und donnerstags) durchgeführt und sind zusätzlich empfohlen bei Hinweis auf Toxizitätsprobleme. Wenn keine GvHD-Zeichen vorhanden sind, soll der CsA-Talspiegel (monoklonal) 150 ng/l nicht überschreiten. Das bedeutet: eine Dosiserhöhung bei niedrigeren Spiegeln ist nicht erforderlich, eine Dosisreduktion bei erhöhten Spiegeln ist empfohlen. Sobald eine ausreichende orale Zufuhr möglich ist, kann auf CsA per os 2 x täglich umgestellt werden (präferentiell als Saft verabreicht): Kinder <10 Jahre erhalten eine tägliche Gesamtdosis von 4 mg/kg KG CsA per os, Patienten 10 Jahre 6 mg/kg KG CsA per os. Anschließend wird bei guter Durchführbarkeit und Compliance das MMF per os 2 x täglich verabreicht (in gleicher Dosis wie die i.v.-Gabe, gerundet auf die nächstliegende Tablettengröße). 30 Die Dosierung des CsA ist bei Auftreten einer GvHD I° unverzüglich zu erhöhen und es sind abhängig vom Schweregrad der GvHD weitere Maßnahmen erforderlich (siehe Kapitel 10). Der Schweregrad der GvHD muß dokumentiert werden (Formblätter siehe Kapitel 12). 31 9. Supportive Therapie Isolierung Ab dem Zeitpunkt der Knochenmarkaplasie und spätestens ab Tag-1 vor Transplantation wird der Patient in einer Umkehr-Isoliereinheit mit HEPA-Filter gepflegt. Orale Supportivmaßnahmen Ab Konditionierung bis zum Ende der schweren Neutropenie oder Beherrschung einer eventuellen GvHD II°: • partielle orale Dekontamination bis zum Ende der Immunsuppression • orale Verabreichung von Amphotericin B • sorgfältige Mund- und Schleimhautpflege nach dem Standard der Station 43 bzw. 44K Intravenöse Supportivmaßnahmen • Zentralvenöser Zugang; meist in Allgemeinanästhesie implantiert (Aufklärungs- und Einverständnistexte siehe Kapitel 15); • Aciclovir als Herpes Simplex-Prophylaxe: bis Tag 28 nach Transplantation; • Intravenöse Substitution von Immunglobulinen: bis zum Erreichen von normalen Werten; • Notfallmaßnahmen incl. Intubation und Beatmung unter Berücksichtigung der Prognose (Medikamente und alterbezogene Tubusgrößen siehe auf den folgenden Seiten) 32 • Substitution von Erythrozytenkonzentraten bei Hb-Werten unter 8 g/dl und von Thrombozytenkonzentraten bei peripheren Werten unter 10.000/l, bei Blutung und Sepsis sind die Werte entsprechend höher zu halten. Alle Blutkonzentrate müssen bestrahlt, leukozytendepletiert und von CMVnegativen Spendern stammen. Die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten müssen jeder einzelnen Transfusion zustimmen (siehe „Transfusionsprotokoll“ auf den folgenden Seiten). Antiemesis, Schmerztherapie und Ernährung Entsprechend den GPOH-Standards wird ab Konditionierungsbeginn eine antiemetische Therapie initiiert. Bei Vorhandensein einer oropharyngealen Mukositis und bei Schmerzen anderer Genese bzw. Lokalisation wird ein patientenorientiertes Schmerzmanagement eingesetzt (siehe Leitlinie „Schmerztherapie und Sedierungsempfehlungen bei Kindern“ auf den folgenden Seiten). Eine ausreichende enterale (keimreduzierte) und wenn nötig parenterale Ernährung sollte sichergestellt sein, um eine katabole Stoffwechselsituation in der Akutphase nach Transplantation zu verhindern. Nach dem Engraftment ist die enterale Ernährung ist der parenteralen vorzuziehen. Trinken (Wasser, Tee) ist ausdrücklich erwünscht um die gastrointestinale Motilität zu unterstützen. Infektionstherapie Bei Auftreten von Fieber und/oder anderen Infektionszeichen erfolgt die empirische Therapie mit Breitspektrum-Antibiotika. Bei Zeichen einer weiterbestehenden suspekten Infektion spätestens nach 3 Tagen Einsatz von 33 entsprechenden systemisch wirksamen antifungalen Medikamenten (siehe Leitlinien für Infektionsbehandlung auf den folgenden Seiten). Präemptive Therapie mit Ganciclovir bei CMV-PCR-Positivität Bei jedem Patienten wird mindestens einmal wöchentlich der CMV-Virusload mittels PCR im peripheren Blut evaluiert, da das CMV ein relevanter Morbiditätsfaktor ist und das Auftreten und den Verlauf einer GvHD ungünstig beeinflussen kann. Sollte die CMV-PCR im Serum positiv sein, wird je nach Kopienzahl eine präemptive Therapie mit Ganciclovir durchgeführt (Dosierung siehe Leitlinien für Infektionsbehandlung auf den folgenden Seiten). 34 Schmerztherapie im Kinder- und Säuglingsalter (Seite 1/6) Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie Sektion Pädiatrie Leiter: PD Dr. med. W. Nürnberger Schmerztherapie und Sedierungsempfehlungen bei Kindern Diese Leitlinien sind geprägt von den Empfehlungen zur praktischen Schmerztherapie in der Pädiatrischen Hämatologie und Onkologie und den hier im Haus eingeführten Medikamenten. Die aufgeführten Regimes soll von Personal durchgeführt werden, das die Maßnahmen der Notfallversorgung und Reanimation beherrscht. EKG, Pulsoximeter und eine Beatmungsmöglichkeit (Sauerstoff, Beatmungsbeutel bzw. gerät) sollen zur Verfügung stehen. Ärztinnen und Ärzten dürfen die Regimes nach entsprechender Anlernphase und Rücksprache mit OA (Pädiatrie / Anästhesie) durchführen. Die Leitlinien gelten ab 07/06 und ersetzen die Leitlinien von 05/01. Analgo- / Sedierung Die Maßnahmen der Analgo-/Sedierung sind von entsprechend ausgebildeten Ärztinnen / Ärzten durchzuführen. Das Kind sollte n üchtern sein (Cave Aspiration!). Die Nüchternzeit ist abhängig von der aufgenommenen Nahrung: Nahrung Nüchternzeit Getränk (z.B. Wasser, klare Säfte, Tee, Softdrink) 2 Stunden Muttermich 4 Stunden Mahlzeiten (Sgl.-Fertignahrung, leichte Mahlzeit) 6 Stunden Kurzeingriffe: Hierbei handelt es sich bereits um Verfahren der Allgemeinanästhesie. Kinder dabei konsequent überwachen! 1. Prämedikation mit M idazolam (Dormicum) 0.5 mg/kg p.o. bzw. bis 0.7 mg/kg rektal 20-30 min vor dem Eingriff oder bei Eingriff intravenöse Titration, beginnend mit 0.05-0.2 mg/kg langsam i.v. 2. Ketam in (Ketanest): 1.0-2.0 mg/kg i.v., zuvor 0.05-0.1 mg/kg M idazolam i.v. + ggfs. Atropin 0.01-0.02 mg/kg. Ggfs. Nachinjektion nach 5 bis 10 min. 3. Pethidin (Dolantin) 1 mg/kg + M idazolam 0.05-0.2 mg/kg i.v. + Periostinfiltration mit Scandicain 1% 4. Propofol (Disoprivan): Bolus 1-2 mg/kg, fortfahren mit 12 mg/kg/h i.v. für max. 30 min, danach Perfusor auf 6-9 mg/kg/h reduzieren. 5. GABA (Somsanit®): 50 mg/kg iv , 30 min vorher L um inal (Phenobarbital)10 mg/kg KI, ggfs. Nachinjektion von GABA in Einzeldosen von 10 mg/kg (selten >80 mg/kg kumulative Dosis benötigt); bei Kindern unter 4 Jahren zusätzlich Dim enhydrinat (Vomex)1 mg/kg Kurzinfusion). Hautanästhesie: (z.B. vor Lumbal- oder Knochenmarkpunktion): EMLA-Creme in Form eines Okklusivpflasters. Dosis: altersadaptiert 0.5-2 g, ca. 60-90 min vor dem geplanten Eingriff. 35 Schmerztherapie im Kinder- und Säuglingsalter (Seite 2/6) S chmerztherapie im Säuglings- und Kindesalter Grundsätze: 1. Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, zu festen Zeiten, möglichst oral 2. Retard-Präparate verwenden, für Schmerzspitzen zusätzlich kurzwirksames Morphin 3. Regelmäßige Dokumentation der Schmerzintensität und Nebenwirkungen ( S M ILEYS ) 4. Kontinuierliche i.v.-Opioid-Gabe nur nach Rücksprache mit dem OA! Perfusor oder PCA immer mit Rückschlagventil zum Patienten hin versehen. Engmaschige Überwachung (Atemfrequenz + O2-Sättigung). WHO-Stufe I = leichte Schmerzen Nichtopioidanalgetikum Medikament Dosisempfehlung Paracetamol Einzeldosis 10-20 mg/kg p.o. oder rektal, Wiederholung alle 6 h, max. 100 mg/kg/Tag über drei Tage Ibuprofen Einzeldosis 10 mg/kg p.o., Wiederholung alle 6-8 h Metamizol (Novalgin) Einzeldosis 10-15 mg/kg p.o. / rektal oder i.v. als Kurzinfusion über 20 min, Wiederholung alle 4-6 h; erst ab dem 4. Lebensmonat anzuwenden (NW: CSA-Spiegel wird gesenkt) i.v.: Einzeldosis 10-15 mg/kg; max. Infusionszeit 15 Min. WHO-Stufe II = mittelstarke Schmerzen Medikament rel. Po-tenz zu Morphin Tramadol 1:0.1 (Tramal Tramundin) schwaches Opioid + ggfs. WHO-Stufe I Dosierungsempfehlung Perfusor Einzeldosis 0.5-2 mg/kg p.o. oder i.v. (repetitiv) als Perfusor über 20 min, Wiederholung alle 3-4 h (Tramundin retardiert retard): 0.5-2 mg/kg alle 8-12 h; Tbl. ist teilbar, also ab 25 kg einsetzbar 100 mg Tramadol + 1 g Metamizol ad 40 ml NaCl 0.9%; Perfusoreinstellung (ml/h) = kgKG/10 (=0.25 mg/kg/h Tramadol + 2.5mg/kg/h Metamizol) WHO-Stufe III = starke Schmerzen starkes Opioid + ggfs. WHO-Stufe I Medikament rel. Potenz zu Morphin Dosierungsempfehlung Perfusor Piritramid (Dipidolor) 1:0.7-1 Einzeldosis 0.05-0.1 mg/kg als Kurzinfusion über 30 min, Wiederholung alle 4-6 Std; alternativ 0.1 mg/kg s.c. 1 Amp. = 15 mg Piritramid ad 50 ml NaCl 0.9% (1ml/h = 0.3mg) 0.01-0.03 mg/kg/h Einzeldosis 0.05-0.1 mg/kg als Kurzinfusion über 30 min, Wiederholung alle 3-4 h, alternativ 0.1 mg/kg s.c. Tabletten oder 0,5% oral: Morphinlösung (1Trpf.=0,3mg) beides ist rasch und kurz wirksam, jeweils 0.2-0.3 mg/kg p.o.; insbesondere geeignet für Schmerzspitzen, Wiederholung alle 3-4 h retardiert: 0.5-1 mg/kg per os, Wiederholung alle 8-12 h 1 Amp. = 10 mg Morphin ad 50 ml NaCl 0.9% (1ml/h = 0.2 mg) 0.01-0.03 mg/kg/h Morphin 1:1 (MSI Mundipharm a, Sevredol, MSTRetardtabl., MST-Retard Granulat) 36 Schmerztherapie im Kinder- und Säuglingsalter (Seite 3/6) Zur Behandlung chronischer Schmerzen, auch ambulant: Fentanyl-Pflaster (Durogesic 25/50/75/100 g) nur bei stabiler Schmerzintensität relative Potenz zu Morphin: 1 : 100 Neueinstellung: Wirkungsmaximum erst nach ca. 8-12 h, mindestens so lange unter Überwachung die bestehende Schmerztherapie weiterführen Wirkdauer (48-) 72 Stunden Pflasterwechsel zu festen Zeiten Zusatzmedikation für Schmerzspitzen fast immer nötig (Morphin-Trpf. 0,5% oder Sevredol 10mg) Dosis nach oben begrenzt durch Pflastergröße Pflaster nie zerschneiden, nie auf bestrahlte, behaarte oder verletze Haut kleben erhöhte Freisetzung bei Fieber wenn Patient stark schwitzt: verminderte Wirkung Baden und Duschen ist mit Pflaster erlaubt Dosisäquivalente M orphin oral (mg/d) 60 Morphin parenteral (mg/d) Durogesic (μg/h) (60-90) 10-22 25 (90-150) 22-37 50 180 (150-210) 37-52 75 240 (210-270) 52-67 100 je weitere 60 je weitere 15 je weitere 25 120 Zur Behandlung von Schmerzspitzen und/oder Durchbruchschmerzen: Oraler Fentanyl-Stick (Actiq 200/400/600/800/1200/1600 g) oral-transmukosales Fentanylcitrat (OTFC) wird über die Mundschleimhaut absorbiert und resorbiert Therapie von Durchbruchschmerzen relative Potenz zu oralem Morphin: OTFC ist 30-60fach stärker relative Potenz zu intravenösem Morphin: OTFC ist 10-20fach stärker Wirkeintritt: 5 bis 15 Minuten Wirkdauer: 30 Minuten bis 2 Stunden Anfangsdosis: 200μg Nach je 45 Minuten kann die nächsthöhere Dosiseinheit eingesetzt werden 37 Schmerztherapie im Kinder- und Säuglingsalter (Seite 4/6) Patient controlled anesthesia (PCA): Schmerzmittel-Infusionspumpen mit Bolusfunktion ca. ab dem 5. Lebensjahr praktikabel : Gameboy-fähig = PCA-fähig Initialbolus-Aufsättigung bis zu adäquater Analgesie unter Pulsoxymeterüberwachung D urchführung (initial): 1.0 mg/ml Morphin oder Piritramid ad 50 ml NaCl 0.9% • Morphin (MSI): Bolus 0.02 mg/kg, Sperrzeit 10 min, keine Basalrate • Piritramid (Dipidolor): Bolus 0.03 mg/kg, Sperrzeit 10 min, keine Basalrate • wenn nicht ausreichend: Bolus um 50% erhöhen • ggfs. nachts Basalrate nach Rücksprache mit OA Anästhesie zur Intubation Medikament Propofol (Disoprivan) Dosisempfehlung 2 bis 3 mg/kg i.v. Ketamin (Ketanest) 1 bis 2 mg/kg i.v. Thiopental (Trapanal) Rocuroniumbromid (Esmeron) 3-5 mg/kg i.v. 0.6 mg/kg; ggf. Wiederholung mit 0.15 mg/kg Suxamethoniumchlorid (Pantolax 2%) 1.0 bis 1.5 mg/kg Fentanyl (Fentanyl Curamed) 2 bis 3 μg/kg i.v. Atropin 0.01 bis 0.02 mg/kg i.v. 38 Schmerztherapie im Kinder- und Säuglingsalter (Seite 5/6) Zur Behandlung chronischer Schmerzen, auch ambulant: Fentanyl-Pflaster (Durogesic 25/50/75/100 g) nur bei stabiler Schmerzintensität relative Potenz zu Morphin: 1 : 100 Neueinstellung: Wirkungsmaximum erst nach ca. 8-12 h, mindestens so lange unter Überwachung die bestehende Schmerztherapie weiterführen Wirkdauer (48-) 72 Stunden Pflasterwechsel zu festen Zeiten Zusatzmedikation für Schmerzspitzen fast immer nötig (Morphin-Trpf. 0,5% oder Sevredol 10mg) Dosis nach oben begrenzt durch Pflastergröße Pflaster nie zerschneiden, nie auf bestrahlte, behaarte oder verletze Haut kleben erhöhte Freisetzung bei Fieber wenn Patient stark schwitzt: verminderte Wirkung Baden und Duschen ist mit Pflaster erlaubt Dosisäquivalente M orphin oral (mg/d) 60 Morphin parenteral (mg/d) Durogesic (μg/h) (60-90) 10-22 25 (90-150) 22-37 50 180 (150-210) 37-52 75 240 (210-270) 52-67 100 je weitere 60 je weitere 15 je weitere 25 120 Zur Behandlung von Schmerzspitzen und/oder Durchbruchschmerzen: Oraler Fentanyl-Stick (Actiq 200/400/600/800/1200/1600 g) oral-transmukosales Fentanylcitrat (OTFC) wird über die Mundschleimhaut absorbiert und resorbiert Therapie von Durchbruchschmerzen relative Potenz zu oralem Morphin: OTFC ist 30-60fach stärker relative Potenz zu intravenösem Morphin: OTFC ist 10-20fach stärker Wirkeintritt: 5 bis 15 Minuten Wirkdauer: 30 Minuten bis 2 Stunden Anfangsdosis: 200μg Nach je 45 Minuten kann die nächsthöhere Dosiseinheit eingesetzt werden 39 Schmerztherapie im Kinder- und Säuglingsalter (Seite 6/6) Nebenwirkungen: Prophylaxe und Therapie • O bstipation - h äufigste Nebenwirkung von Opioiden: Gegenmaßnahmen : ballaststoffreiche Kost, reichlich Flüssigkeit und eventuell prophylaktisch begleitende Laxantientherapie durchführen, z.B. Natriumpicosulfat (Laxoberal-Tropfen) wirkt antiresorptiv und hydragog, ab dem 4. Lebensjahr, beginnend mit 5-9 Tropfen 1-2 x täglich und / oder Lactulose (Bifiteral) wirkt osmotisch, (2-)5-10 ml 2-3x täglich alternativ nach Rücksprache: Macrogol 3350 (Movicol) • Übelkeit ältere Kinder (>12 Jahre) reagieren auf Opioide häufiger als jüngere mit Übelkeit und/oder Erbrechen, nach ca. einer Woche meist Toleranzwirkung gegen diese Nebenwirkung. Gegenmaßnahmen : Dimenhydrinat (Vomex) 5 mg/kg p.o./rektal 6-8 stündlich; ggfs. initial KI mit 1 mg/kg (max. 4 mg/kg/Tag); Domperidon (Motilium) 0.3 mg (=1 Tr.)/kg, max. 33 Tr.; Ondansetron (Zofran) 0.1-0.2 mg/kg i.v. tgl.; Reserve: Haloperidol oder Metoclopramid. • Harnverhalt Gegenmaßnahmen : Carbachol (Doryl) 0.05-0.1 mg s.c. bis 2x täglich oder 0.5-1 mg p.o. (=1/4-1/2 Tablette) bis 3x täglich. • Atemdepression unter oraler Medikation extrem selten, insbesondere bei i.v.-Kombination aus Sedativa plus Opioid zu erwarten. Gegenmaßnahmen : Opioid-Antagonist: Naloxon (Narcanti): 1 Amp. = 0.4 mg ad 10 ml NaCl 0.9%, langsam millimeterweise titrieren. Benzodiazepin-Antagonist: Flumazenil (Anexate): 1 Amp. = 0.5 mg ad 10 ml NaCl 0.9%, langsam millimeterweise titrieren. (Cave: Beide Antagonisten sind kürzer wirksam als die Agonisten! Überwachung über einige Stunden sicherstellen) Notfallfunk- Nummern Bereitschaftsdienst KMT 83 403 Bereitschaftsdienst Anästhesie 83 301 Bereitschaftsdienst Kinderklinik 83 464 © 2001: Dr. M. Stiehl, Abteilung für Anästhesie Bereich Schmerztherapie Klinikum Idar-Oberstein PD Dr. W. Nürnberger, Klinik für KMT und Hämatologie / Onkologie Sektion Pädiatrie © 2006: PD Dr. W. Nürnberger, Klinik für KMT und Hämatologie / Onkologie 40 Sektion Pädiatrie Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie Sektion Pädiatrie Transfusionsprotokoll Patientenetikette Indikation zur Transfusion ....................................................................................................... vor Transfusion: Hb g/dl Thrombozyten G/l nach Transfusion: Hb g/dl Thrombozyten G/l Wir stimmen der Transfusion zu .................................................................................................. Datum Unterschrift der Eltern / Erziehungsberechtigten Konservennummer / Charge Datum: Uhrzeit Beginn (Uhrzeit): Temperatur unerwünschte Wirkung: Ende (Uhrzeit): RR Puls ja ggfs. SaO2 nein falls ja, welche............................................................................................................................ Transfusion fortgesetzt: ja nein .................................................................................................. Datum Unterschrift Ärztin / Arzt 41 Leitlinien für Infektionsbehandlung (Seite 1/4) Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie - Sektion Pädiatrie Leiter: PD Dr. med. W. Nürnberger Leitlinien für Infektionsbehandlung Diese Leitlinien sind geprägt von der Infektionsgefährdung abwehrgeschwächter Kinder und der hier im Haus eingeführten Medikamente. Diese Empfehlungen leben von den Erfahrungen der antiinfektiven Therapie. Deshalb sind Abweichungen von diesen Empfehlungen in der Krankenakte zu begründen (z.B. Wechsel des Erregerspektrums, Medikamentenallergie etc.). Diese Leitlinien gelten ab 06/2006 und ersetzen die Versionen von 05/2001 und 08/2003. Kind mit Neutropenie und Fieber unbekannter Ursache Da bei bed eut e n: Neutropenie: < 1000 Leukozyten / μl und/oder Fieber: < 500 absolute Neutrophile / μl 1 Episode > 38.5 °C oder >18 Stunden persistierend 37.5° - 38.5° C Erre ge rsuche: Blutkultur (aus allen Schenkeln), Infektionsscreening, Mittelstrahlurin, Stuhl, Abstriche von Kathetereintritt, Rachen-, Anal- und Genitalbereich (siehe auch "Encephalitis" und "Pneumonie") La borunte rsuc hunge n: Blutbild, CRP, Gerinnungsstatus (zumindest Citratplasma [grüne Röhrchen] einfrieren) und Kreatinin/Harnstoff Beha ndl ung*: Piperacillin + Sulbactam (Piperacillin-Hexal) (Combactam) iv: 200-250 mg / kg / Tag (max. 4 x 4 g) iv: 50 mg / kg / Tag (max. 4 x 1 g) bei>12 Monate ggfs. Netilmicin (Certomycin) iv: 7.5 mg / kg / Tag (in 1 Gabe) be i kli ni sc hem Verd ac ht a uf Pi lzi nfe kti on z usätz lic h: Fluconazol** (Diflucan) iv/per os: 5 - 10 mg / kg / Tag (max. 2 x 400 mg) be i kli ni sc hem Verd ac ht a uf He rp esinfe kt ion zusätzl ic h: Aciclovir (Zovirax) iv: 30 - 45 mg / kg / Tag (in 3 Gaben) per os: doppelte Dosis erforderlich *Bei KMT-Patienten liegen zu Beginn der Neutropenie bereits mikrobiologische Informationen vor, sodass die Antibiotikabehandlung entsprechend angepaßt werden kann; Handelsnamen sind als Beispiele zu werten, bei gleichem Wirkstoff ist grundsätzlich das preiswertere Medikament einzusetzen ** CAVE: nicht in Kombination mit Cisaprid (Propulsin) 42 Leitlinien für Infektionsbehandlung (Seite 2/4) Kein Ansprechen auf o.g. Maßnahmen innerhalb von 48 Stunden • i m me r: Umstellung der Behandlung nach den bei Aufnahme durchgeführten mikrobiologischen Untersuchungen; Einschätzung und Verlaufsbeurteilung anhand der Laboruntersuchungen (AkutphaseReaktion [CRP, Fibrinogen]). • Klinisch zu vermutende Infektionsherde müssen abgeklärt werden und in das Behandlungsschema eingehen (z. B. Mastoiditis => Clindamycin; Soor => Fluconazol/ Amphothericin B; Encephalitis => Zovirax / Foscarnet / Ganciclovir), ebenso wie die Infektionsanamnese des Kindes. Das Behandlungsschema muß das Nebenwirkungsprofil der Medikamente vor dem Hintergrund aktueller und zu erwartender Organfunktionen des Kindes berücksichtigen. • Bei Hinweisen auf Sinusitis: Inhalation mit Ne ba ce tin® 2 x 1 ml täglich. • Wenn keine mikrobiologischen Informationen vorliegen, muß von einer I nfe kti on m it Pil ze n ausgegangen werden: siehe A nti my koti ka. • S p le ne kt o mie rte Ki nd er: Dauerprophylaxe mit: Penicillin V be i T ha la ssä mi e: Trimethoprim-Sulfamethoxazol per os: 40 mg / kg / Tag berechnet auf den Gesamtwirkstoff (in 2-3 Gaben) Häufig verwendete Antibiotika Penicillin V (Isocillin) Piperacillin Sulbactam Amoxicillin/Sulbactam (Pipril) (Combactam) (Unacid) Cefotaxim Ceftriaxon Ceftazidim Cefaclor Cefpodoxim - Proxetil (Claforan) (Rocephin) (Fortum) (Cefaclor) (Orelox) Erythromycin Roxithromycin (Infectomycin) (Rulid) Clarithromycin (Klacid) iv / per os: 40 mg / kg / Tag (max. 4 x 1 g) per os: 7-13 kg: 2 x 25 mg; 14-26 kg: 2 x 50 mg 27-40 kg: 2 x 100 mg; >40 kg: 2 x 150 mg per os: 16 – 24 mg / kg / Tag (max. 2 x 500 mg) Flucloxacillin Clindamycin (Staphylex) (Sobelin) iv: 150 - 200 mg / kg / Tag (max. 3 x 2 g) iv / per os: 40 mg / kg / Tag (max. 3 x 400 mg) Teicoplanin (Targocid) Vancomycin (Vancomycin) Netilmicin Tobramycin Metronidazol Meropenem Ciprofloxacin Levofloxacin Quinupristin/Dalfopristi n (Certomycin) (Gernebcin) (Clont) (Meronem) (Ciprobay) (Tavanic) (Synercid) iv initial: 20 mg / kg / Tag (max. 2 x 400 mg) ab 2. Tag:10 mg / kg/ Tag (max. 400 mg) per os: 4 x 125 - 250 mg / Tag (bei nachgewiesenem Clostr. diff. toxin) iv.: 40 mg / kg / Tag (max. 2 x 1 g) iv: 7.5 mg / kg / Tag (1 Gabe) iv: 6 mg / kg / Tag (max. 3 x 80 mg) iv / per os: 20 - 25 mg / kg / Tag (max. 3 x 0.5 g) iv: 40 - 120 mg / kg / Tag (max. 3 x 2g / Tag) iv: 10 mg / kg / Einzeldosis (max. 3 x 200 mg / Tag) iv / per os: 2 x 500 mg / Tag (Erwachsene) iv : 7.5 mg / kg alle 8 Stunden (Erwachsene) Sgl. 3-12 Monate: 0.1 Mio IE/kg/Tag p.o. Kdr. 1-12 Jahre: 0.05 - 0.1 Mio IE/kg/Tag p.o. über 12 Jahre: 1.5 - 3.0 Mio IE/Tag p.o. (in 2-3 Einzeldosen, max. 6 Mio IE / Tag) iv: 200-250 mg /kg / Tag (max. 4x4 g) iv: 50 mg / kg / Tag (max. 4 x 1 g) Alter: > 12 Monate iv: 60 mg / kg / Tag (max. 3 x 1.2 g) per os: 50mg / kg / Tag (max. 2 x 750 mg) iv: 150 mg / kg / Tag (max. 3 x 2 g) iv: 80 mg / kg / Tag (max. 1 x 4 g) iv: 150 mg / kg / Tag (max. 3 x 2 g) po: 50 mg / kg / Tag (max. 3 x 500 g) per os: 10 – 24 mg / kg / Tag (max. 2 x 400 mg) 43 Leitlinien für Infektionsbehandlung (Seite 3/4) Virustatika Aciclovir Ganciclovir Foscarnet Cidofovir Ribavirin Lamivudin HSV CMV VZV EBV +++ + +++ (+) +++ +++ ++ ++ + +++ (+) ++ HHV6 RSV Adeno virus HBV HCV +++ +++ +++ +++ + (+?) +++ ++ Aciclovir (Zovirax) iv: 30 - 45 mg / kg / Tag (in 3 Gaben) per os: doppelte Dosis erforderlich Ganciclovir (Cymeven) iv: 10 mg / kg / Tag (in 2 Gaben), per os: 3g in 3-4 Gaben Foscarnet (Foscavir ) iv: Initialtherapie: 180 mg / kg / Tag in 2-3 Gaben Erhaltungstherapie: 90 mg / kg / Tag für 14 Tage Cidofovir (Vistide) iv: 5 mg / kg / 1.Woche ; 5 mg / kg / alle 2 Wochen (Erwachsene) Ribavirin (Virazole ) iv: 24 mg / kg / Tag 1 in 3 Gaben, 10 - 15 mg / kg / Tag 2-10 in 3 Gaben per inhalationem: nach Rücksprache mit zuständigem Oberarzt Lamivudin (Epivir) iv: 8 mg / kg / Tag in 2 Gaben (bis zu 300mg), per os: 2x 150mg, d.h. 2x1Tbl. oder 2x 15ml (Erwachsene) +2g Probenecid 3h vor, +1g 2h und 8h nach Cidofovir + Antiemetikum (Erwachsene) Antimykotika ei nge sc hr än kt wir ks am ge ge n: Tag 1* iv: 0.5 mg / kg / Tag (über 2 Std) Fusarium, Mucor, Trichosporon, Tag 2 iv:1 mg / kg / Tag (über 2-4 Std) Candida lusitaniae, Scedosporium Amphothericin B (Ampho B) liposomales Ampho B (Ambisome) Therapie iv: 3 - 5 mg / kg / Tag Prophylaxe iv: 1 mg / kg / Tag Intrathekal: 0.2 – 0.5 mg alle 48-72 Std. (verdünnt in Liquor oder 10% Glucose +10 - 25mg Hydrocortison). Fluconazol (Diflucan) 10 - 20 mg / kg / Tag (max. 2 x 400 mg) C. glabrata, C. krusei, Mucor, Sporotrix, Fusarium, Aspergillus Caspofungin (Cancidas) Voriconazol (Vfend) initial: iv: 1 x 70 mg/Tag (Erwachsene) cave: Caspofungin ist Reserveab 2 Tag.: 1 x 50 mg/Tag (Erwachsene) Medikament Pädiatrie: 50 mg / m2 KOF täglich i.v. Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren: iv: 2x7 mg/kg tgl. / per os: 2x200 mg tgl ggfs. Reduktion auf 2 x 4 mg/kg tgl iv (Sempera Sporanox) wie Amphothericin B iv : 2 x 200 mg 1. Tag, 1 x 200 mg Candida glabrata, Candida krusei, (Erwachsene) Mucor, Fusarium per os: 5 mg / kg / Tag *nach Testdosis (1 mg über 30 min iv), Hauptdosen nach Prämedikation mit Tavegil, ben-u-ron, NaCl 0,9% 20ml / kg evtl. Prednison,Pethidin Li p osoma le s Amp hotherici n B ist bei Patienten mit bekanntem oder drohendem Nierenversagen oder bei anaphylaktischem Schock auf konventionelles Amphothericin B indiziert Itraconacol 44 Leitlinien für Infektionsbehandlung (Seite 4/4) Enzephalitis Die Diagnostik muß eine LP und bei Kindern n ac h KMT frühzeitig ein S c hä de l-M RT umfassen. Der L iq uo r ist virologisch mittels PCR auf Herpes simplex, Epstein Barr, HHV6 - und Cytome-galieviren sowie Toxoplasmose zu untersuchen. Initialbehandlung: Acic lov ir Falls das Kind bereits Aciclovir in ausreichender Dosis erhält: G a ncicl ovi r ode r Fosc arnet Sobald ein Erreger nachgewiesen ist, muß die Therapie entsprechend angepaßt werden (Ganciclovir und Foscarnet sind bei CMV und z.T. bei Aciclovir-resistenten HSV wirksam). Pneumonie Bei K MT-P ati ent e n ist eine bronchoalveoläre Lavage (B B AL) durchführen (in Abhängigkeit von Klinik und Allgemeinzustand). Antibiotika, Antimykotika und virustatische Therapie wie oben; zusätzlich: Ma kroli d. Bei Hinweisen auf interstitielle Pneumonie ist nach KMT differentialdiagnostisch an eine sterile Entzündung (z.B. durch Ganzkörperbestrahlung oder Busulfan-Behandlung) zu denken; in diesem Fall frühzeitg hochdosiert Glucocorticoide (z.B. Urbason 10 mg/kg KG pro Tag) zusätzlich zur antiinfektiven Therapie. BAL ist zur Abklärung von größter Wichtigkeit. Bei unzureichender TMP-SMZ*-Prophylaxe muß mit einer Pneumocystis-Carinii-Infektion gerechnet werden; bei entsprechenden Hinweisen:TM P- SMZ * iv. Prophylaxe während zytostatischer Therapie auch wä hre nd E rhalt ungst herap ie und i n T herapi ep a use n, c ave: H oc hd osi s-MT X: immer: TMP-SMZ* (Kepinol) per os: 5-25 mg / kg / Tag Amphothericin B (Ampho-Moronal) per os: 50 - 100 mg / kg / Tag alte rnativ z u Amp ho-M oronal ( onkol ogi sc he Pati e nte n): Nystatin (Moronal-Suspension) 6 x 6 ml Nystatin (Moronal-Dragees) 6 x 1 Drg 6 x 1 Tbl plus Natamycin (Pimafucin-Lutschtabletten) zusätzl ic h be i < 1000 Le ukozyt e n / μ l: Colistin (Diarönt) 1/2 Tabl / 10 kg / Tag (in 3-4 Gaben) 8 ml / 10 kg / Tag (in 3-4 Gaben) zusätzl ic h be i KMT -Pati ent e n ( my el oa bl ativ e und Hoc hd osi s-B e ha ndl ung): Aciclovir (Zovirax) iv: 15 - 45 mg /.kg / Tag (bis Tag 21) per os: 5 mg / kg / Tag (in 2 Gaben) Itraconazol (Sempera) Paromomycin (Humatin) per os: 30 mg / kg / Tag (in 4 Gaben) na ch KMT nur be i sta bi le r Le ukoz yte nz a hl ( ab E nde der Isolati on): TMP-SMZ* (Kepinol) per os: 5-25 mg / kg / be i i nsta bi le r Le ukozyt e nz a hl: Pentamidine (Pentacarinat)** 2x / Woche per inhalationem initial: 100 - 300 mg über 4 Tage, dann in 14-tägigem Abst. Sekundärprophylaxe nach ZVK / Port / Hickmann-Infektion Abstöpseln des Katheters mit Ta urol oc k® (enthält Citrat, soll bei Entblocken aspiriert werden, darf aber auch iv. verabfolgt werden). Der Zusatz von Heparin ist möglich, wg. der Verdünnung des Wirkstoffs Taurin muß unbedingt die Anleitung im Beipackzettel beachtet werden ! * Trimethoprim/Sulfamethoxazol: Dosisanteil des TMP entspricht 5 mg/kg, der des SMZ 25 mg/kg KG **Prämedikation mit 1 - 2 Hub Berotec® © PD Dr. W. Nürnberger, Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie - Sektion Pädiatrie - 45 Lidocain 2 % Lidocain 2 % 46 Dauerinfusion: 1-3 mg/kg/h Perfusor: Adrenalin 5 mg + 45 ml NaCl 0.9% 100 g/ml Start mit 3 ml / Stunde 0,1 g/kg/min bei 50 kg KG, Titration nach Wirkung (bevorzugt arterielle Blutdruckmessung) häufigster Dosisbereich: 0,1 bis 0,25 g/kg/min bei Bedarf alle 3 min wiederholen intravenös: 1 ml / 10 kg KG Einsatz bei Sepsis: intratracheal: 100 g / kg KG 1 Amp. 1 mg + 9 ml NaCl 0,9% = 10 ml 100 g/ml der Indikation abhängig ! initial 1-5 mg/kg, Wiederholung alle 4-6 h; Dosierung ist von lösen; max. Tagesdosis beachten) 3-5 mg/kg als Kurzinfusion über 30 min (in Gluc 5% auf- BE x kg x 0,3 ml, davon die Hälfte ! gezielte Pufferung: BE x kg x 0,3 ml 3-4 mg/kg oder 0,015-0,02 ml/kg 1-2 mg/kg langsam! 1-5 ml/kg über 5-10 min Dosis Datum / Unterschrift ________________________ Tubusgröße: 0,1-0,2 mg/kg zur Intubation, 0,05-0,1 mg/kg zur Sedierung 0,25-0,5 mg/kg 0,01–0,03 mg/kg (= 0,1-0,3 ml der Lsg.) Wdh. nach 60 s mit 0,1 mg (max. 1 mg) Einsatz bei Reanimation: Prednisolon nach Lösung 1 ml = 10/25/50 mg Dosierung bei Bed. verdoppeln 0,1-0,2 mg initial (über 15 s) J/kg KG, Gewicht: Dieser Bogen gilt ab November 2006 für Patienten der Sektion Pädiatrie, Klinik für KMT und Hämatologie/Onkologie und ersetzt die bisherige Version aus dem Jahr 2001 © 2006 PD Dr. W. Nürnberger, CA Dr. A. Thierbach Suprarenin Solu-Decortin 1 Amp. + 5 ml G5% = 10 ml 250 mg 1 Amp. = 5 ml 250 mg NaHCO3 8,4 % = 1 M, 1 Amp. 20 ml Diphenylhydantoin NaHCO3 4,2 % = 0,5 M NaBic Phenytoin Phenobarbital 1 Amp = 1 ml 200 mg 1 Amp. = 5 ml 100 mg 1 Amp. = 5 ml 5 mg 1 Amp. = 2 ml 10 mg 1 Amp. = 1 ml 0,5 mg 1 ml 0,1 mg Medikament Defibrillation: 4 Größe: Luminal Glukose 20 % Midazolam Diazepam Atropinsulfat Flumazenil Glukose Dormicum Diazepam Atropin Anexate Handelsname Patient: Notfallmedikamente und Intensivmedizin (Seite 1/2) Alters- und gewichtsadaptierte Dosierungen Notfallmedikamente und Intensivmedizin (Seite 2/2) Tubusgrößen / Pädiatrie Alter Durchmesser Innen (mm) Außen (Charr) Länge oral (cm) FG 2.0 – 2.5 NG 3.0 – 3.5 14 – 16 8 – 11 3 Mon 3.0 – 3.5 14 – 16 10 – 12 6 Mon 3.5 16 – 18 11 – 13 1J 3.5 16 – 18 12 – 13 2J 4.0 18 – 20 12 – 14 3J 4.5 22 14 – 15 5J 5.0 22 – 24 15 – 17 7J 5.5 24 – 26 17 - 19 10 J 6.0 26 – 28 19 – 20 14 J 6.5 30 – 32 20 – 22 Stand 03.12.01 gez. PD Dr. W. Nürnberger 47 10. Diagnostik und Therapie der GvHD Die Kriterien für das Staging bzw. Grading der akuten und der chronischen GvHD sind tabellarisch auf der folgenden Seite dargestellt; sie sind die Basis für die unten empfohlene Behandlung. Für die chronische GvHD ist die differenziertere Erfassung und Dokumentation nach den NIH consensus criteria 2006 zu bevorzugen, da hier das Ausmaß der GvHD organspezifisch diagnostiziert wird. Die hierfür notwendigen Erfassungsformulare finden sind in Kapital 12 (Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD). Nach Risikoabwägung ist eine Biospie zur Diagnosesicherung anzustreben (Befundung Pathologie Uni Freiburg; Adressen siehe übernächste Seite). Die Wirksamkeit der Therapie wird im Verlauf dokumentiert und die Medikamente zeitnah angepasst. Wenn nach 14 Tagen Prednisolon-Behandlung keine Besserung zu zeigen ist, liegt definitionsgemäss eine cortison-refraktäre GvHD vor. Im Einzelnen sehen die Behandlungsregimes für die Primärbehandlung der GvHD wie folgt aus: Grad I (Haut-GvHD): Anhebung des CsA-Spiegels auf ca. 200 ng/l bei ungenügender CsA Wirkung: PUVA Grad II: zusätzlich Prednisolon 2 mg/kg/KG/d in 3 ED, Reduktion auf 1 mg/kg KG, wenn 5 d < Grad II Grad III: Prednisolon 5 mg/kg/KG/d in 3 ED, Reduktion auf 2 mg/kg/KG/d, wenn 5 d < Grad III 48 Optional bei GvHD III/IV oder bei cortison-refraktärer GvHD: PUVA (bei Haut-GVHD) Anti-T-Zell-Strategien (z.B. anti-CD25, Alemtuzumab)* ECP (extracorporale Photopherese**) Tacrolimus Sirolimus ATG* / ALG* * Wirksamkeit dieser Substanzen bei chronischer GvHD weniger gut belegt ** Durchführung nach SOP-KMT-09-01; Information und Einverständnis-Erklärung siehe Kap. 14 GvHD: Clinical stage and grading Acute GvHD: clinical stage Stage Skin Liver Intestinal tract diarrhea 500 ml/day (< 280 ml/m/day) diarrhea 1000 ml/day (280-555 ml/m/ day) diarrhea 1500 ml/day (556-833 ml/m/ day) diarrhea > 1500 ml/day (> 833 ml/m/day) Severe abdominal pain, with or without ileus 0 no rash bilirubin < 2,0 mg/dl + maculpapular rash < 25% of BSA bilirubin 2,0-3,0 mg/dl ++ maculpapular rash 25-50% of BSA bilirubin 3,1-6,0 mg/dl +++ generalized erythroderma generalized erythroderma with bullous formation and desquamation bilirubin 6,1-15,0 mg/ dl bilirubin > 15,0 mg/dl ++++ Acute GvHD: overall grade Grade I II III IV skin rash stage liver involvement intestinal involvement + to ++ no no + to +++ + and/or + ++ to +++ ++ to ++++ and/or ++ to +++ similar to grade III with ++ to ++++ organ involvement decrease in clinical performance no mild marked extreme Chronic GvHD grading grade organ involvement limited extensive localized skin involvement and/or hepatic dysfunction generalized skin involvement of limited skin involvement or hepatic involvement and any of the following: liver histology showing chronic progressive hepatitis, bridging necrosis or cirrhosis eye involvement or minor salivary glands or oral mucosa involvement of any other organ 49 Institut für Pathologie, Universität Freiburg Anforderungsschein und Erreichbarkeit Tel.-Nr. für Befundabfrage: 0761-270-8119 oder -8120 Sekretariat Prof. Dr. Werner: 0761-270-8006 50 11. Nachsorge Nach Entlassung von der KMT-Station sind kurz- und langfristige Nachsorgepunkte zu untersuchen, zu dokumentieren und ggfs. zu korrigieren. Die Meldungen an das PRST (Kinder) bzw. DRST (Erwachsene) sind nach den jeweils gültigen Vorgaben durchzuführen. Die Frequenz der Nachsorgetermine ist wie folgt: von Entlassung bis zum endgültigen Absetzen der immunsuppressiven Medikamente 1 x pro Woche dann bis zum Ende des laufenden Quartals 2 x pro Monat im nachfolgenden Quartal 1 x pro Monat in den darauf folgenden Quartalen bis fünf Jahre nach Transplantaion 1 x pro Quartal anschließend bis zum vollendeten 18. Lebensjahr 1 x pro Jahr Die Nachsorge umfasst die im Folgenden aufgeführten Bereiche: Toxizität Die Erfassung der therapiebedingten Toxizität hat einen hohen Stellenwert, da die Zulassung neuer Medikamente zunehmend Handlungsoptionen eröffnet. Der „Modified WHO-Toxicity-Score“ (siehe folgende Seiten) ist daher bei jedem Patientenbesuch zu erheben. Blutbildung und Eisenüberladung Die Qualität des Engraftments ist regelmässig zu dokumentieren, wobei das Ziel ein Chimärismus von >35% ist, der nach den publizierten Daten einen ausreichenden Hämoglobin (Hb) Wert im Blut gewährleistet. Bei einer 51 Leukopenie und/oder Thrombozytopenie ist eine Knochenmarkpunktion durchzuführen; aus dieser werden der Chimärismus und Aplasie-induzierende Infektionserreger (z.B. CMV, Parvovirus B19) bestimmt. Falls sich ausgehend von einem regulären Blutbild nach Transplantation eine Panzytopenie entwickeln sollte, ohne dass eine spezifische Ursache nachweisbar ist, ist von einem sekundären graft failure auszugehen. Bei länger bestehender Aplasie ist die autologe Re-Infusion des vor Transplantation kryokonservierten back-up Transplantates zu erwägen und ggfs. durchzuführen. Bei Verdacht auf Versagen der transplantatierten Blutstammzellen (primärer oder sekundärer graft-failure) ist eine Chimärismusanalyse für die Gesamtzellen, CD3 und CD34 positiven Zellen aus dem Knochenmark durchzuführen. Aufgrund der Ergebnisse ist über das weitere Procedere zu entscheiden: In definierten Situationen (z.B. Chimärismus Gesamtzellen und CD34-Zellen <30%, CD3-Zellen >70%) kann die Reduktion bzw. das Absetzen der immunsppressiven Medikamente indiziert sein. Häufig besteht eine Eisenüberladung bedingt durch die ErythrozytenTransfusionen vor Transplantation, wobei die kritische Grenze zur Zeit bei einem Ferritinwert von >2000 ng/ml angesehen wird. In diesen Fällen ist bei regulären Hb-Werten eine Phlebotomie indiziert. Alternativ kann die Gabe eines Chelatbildners erfolgen, unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen und Medikamenteninteraktionen. Organentwicklung Die Entwicklung der Organe ist einmal pro Jahr zu erfassen, bei Abweichungen von der Altersnorm entsprechend häufiger (Lungenfunktion, Herz-ECHO mit FS, Sonografie des Abdomens mit Doppler-Sonografie der Lebervenen, 52 Sammelurin auf Kreatinin, Blutuntersuchungen incl. T3, T4, TSH; Details siehe auch Formular Nachsorgeroutine Kinder-KMT Idar-Oberstein auf den folgenden Seiten). Impfungen Grundsätzlich entwickelt sich nach Transplantation der Impfschutz des Spenders auch beim Empfänger; allerdings kann dies längere Zeit in Anspruch nehmen. Daher solte sechs Monate nach Beendigung der Immunsuppression mit der Überprüfung des Impfstatus begonnen werden, um ggfs. bestehende Impflücken zu schließen (siehe Formblatt „Impftiter-Bestimmung“ auf den folgenden Seiten). Insebsondere ist bei splenektomierten Patienten auf eine wirksame Immunität gegen, Pneumokokken, Haemophilus und Meningokokken zu achten. Bei Aktiv-Impfungen sind immer zuerst Tot-Impfstoffe einzusetzen. Erst bei Nachweis, dass der Patient gegen Tot-Impfstoffe eine Immunantwort aufbauen kann, dürfen Lebend-Impfstoffe verfolgt werden. Wachstum Die Körpergröße ist ein wichtiges Nachsorgefeld bei Kindern mit Thal. major, da sie aus unterschiedlichen Gründen einen Minderwuchs entwickeln können: 1. die Grunderkrankung Thal. major 2. die zumeist vor Transplantation erfolgte Gabe von Desferoxamin 3. zytostatische Medikamente, die im Rahmen der Transplantation verabfolgt werden 4. ggfs. nach Transplantation erfolgte Cortisonbehandlung (z.B. bei GvHD) 53 Das Wachstum soll bei jedem Nachsorgetermin gemessen und die korrespondierenden Perzentilen ermittelt werden. Bei Abweichungen von der Altersnorm sind die Ursachen abzuklären (s. Formblatt „Wachstumsabklärung/ Minderwuchs“ auf den folgenden Seiten). Zwei Jahre nach Transplantation ist in Anlehnung an die Empfehlungen der GPOH in jedem Fall eine Wachstumsabklärung durchzuführen, einschließlich der Stimulationsteste (letztere unter stationären Bedingungen). Lebensqualität Die Prognose nach Transplantation bei Thal. major ist quod vitam gut, so dass die Frage der Lebensqualität einen hohen Stellenwert hat. Hier wird den Patienten angeboten, sich an den Erhebungen der GPOH anzuschließen (Ansprechpartnerin: Frau Priv.-Doz. Dr. G. Calaminus, Klinik für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universitätsklinik Münster). 54 MODIFIED WHO-TOXICITY SCORE WHO-Score (Grade) 1) Leukopenia (x 109/l) 2) Thrombocytopenia (x 109/l) 0 I II III IV 4.0 2.0-3.9 1.0-1.9 0.5-0.9 < 0.5 100 60-99 30-59 10-29 < 10 Vomiting requiring therapy Ulcers: requires liquid diet only Intolerable, requiring therapy None Nausea Transient vomiting 4) Oral No change Scoreness/ erythema Erythema, ulcers: can eat solids 5) Diarrhoea None Transient < 2 days Tolerable, but > 2 days < 1.0 110 < 1.0-2.5 90-110 < 2.6-4.5 70-89 < 4.6-8 50-69 >8 < 50 < 1.25 < 20 1.26-1.5 21-50 2.6-5.0 50-100 5.1-10.0 100-500 > 10 > 500 Moist desquamation, ulceration Exfoliative dermatitis; necrosis requiring surgical intervention 3) Nausea/Vomiting 6) Kidney a) Creatinine (mg/dl) b) Clearance (ml/min/ 2 1,73 ) 7) Liver a) Bilirubin (mg/dl) b) GOT/GPT (U/l) Intractable vomiting Alimentation not possible Haemorrhagic dehydration No change Erythema Dry desquamation, vesiculation, pruritus None Paresthesiae and/or decreased tendon reflexe Severe paresthesiae and/or mild weakness Intolerable paresthesiae and/or marked motor loss Paralysis Normal Normal Normal Compensated Decompensated < 31% 26-31% 20-27% < 20% -------- 12) Ototoxicity No change 13) Audiometric hearing loss None Moderate hearing loss 16-30 dB at 2 Khz Exertial dyspnoea Moderate, patchy alopecia Moderate infection: FUO; i.v. antibiotics Major hearing loss 31-60 dB at 2 Khz Dyspnoea at rest Complete alopecia, but reversible Major infection: documented, i.v. antibiotics Complete hearing loss > 60 dB at 2 Khz Complete bed rest required 8) Skin 9) Neurotoxicity 10) Cardiotoxity: Clinical manifestation 11) Echocardiography/ fractional shortening 14) Pulmonary No change Slight hearing loss <15dB at 2 Khz Mild symptoms 15) Alopecia No change Minimal hair loss 16) Infection None Minor infection 55 Nonreversible alopecia Major infection with hypotension Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie GmbH Ärztl. Direktor: Prof. Dr. Dr. med. A. A. Fauser Pädiatrische Hämato-/Onkologie Leitung: PD Dr. med. W. Nürnberger Nachsorge-Routine Kinder-KMT Idar-Oberstein nach Chemotherapie und/oder KMT bzw. PBSCT grundsätzlich 1x / Quartal (wenn seltener anwesend, dann jedes Mal) Laborchem ische Nachsorge-R outine: 1. Hauslabor: (1x EDTA, 1x Heparin-Serum, 1x Citrat-Blut) Routinelabor: großes Blutbild mit Retikulozyten Klinische Chemie Leber: Bilirubin, GOT, GPT, AP, GT, CHE, LDH Niere: Krea, Harnstoff, Harnsäure Elyte: Natrium, Kalium, Chlorid, Phosphat, Calcium, Magnesium Entzündung: CRP Eiweiß: Gesamt-Eiweiß, Albumin Eisenhaushalt: Eisen, Ferritin (Profil 16), Transferrin (Profil 17) Immunglobuline: IgG, IgA, IgM (gemeinsam Profil 2) Stoffwechsel: Glukose Quick, PTT, PTZ, Antithrombin III, Fibrinogen Gerinnung: Routine II / Fremdversand: (1x Gel-Serum [schwarz/braun]) Schilddrüse: TSH, fT3, fT4 2. Zellulärer Immunstatus (Thiele: Nachsorge-Zettel, 1x 2,7ml EDTA-Blut) 3. Infektionsserologie (Thiele: Nachsorge-Zettel, 1x Serum schwarz/braun) 4. Impftiter (Seelig: 1 x Serum schwarz/braun) Gesam tm onovetten-B edarf: 2 x EDTA-Blut (rot) 1 x Heparin-Serum (orange) 1 x Citrat-Blut (grün) 3 x Gel-Serum (schwarz / braun) K linische Nachsorge-R outine: 1. allgemein klinisch-körperliche Untersuchung 2. Größe, Gewicht, Blutdruck, Herzfrequenz, SaO2 (Perzentilen schreiben) 3. Konsil Pädiatrie (Prof. Galaske): Echokardiographie Lungenfunktionsprüfung Abdomen Sonographie (incl. Dopplersonographie) Stand: 29.6.2006 (ersetzt Version vom 06.06.2006) 56 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie GmbH Ärztl. Direktor: Prof. Dr. Dr. med. A. A. Fauser Pädiatrische Hämato-/Onkologie Leitung: PD Dr. med. W. Nürnberger Impftiter-Bestimmung: Material: Gel-Serum Labor: Formular: Seelig, Karlsruhe Infektionserkrankungen Serologie (2a) Parameter: 1. Gesamt-IgG (als zusätzliche Anforderung draufschreiben) 2. Anti-HAV (297) 3. Anti-HBs (quant.) (23) 4. Masern-IgG (4221) 5. Mumps-IgG (4231) 6. Roeteln-IgG (4101) 7. Varizella zoster IgG (4181) 8. Bordetella pertussis IgG (5161) 9. Impftiter C. diphtheriae-Toxin (5301) 10. Impftiter Haemophilus infl. (5311) 11. Impftiter Polio (NT) (4037) 12. Impftiter Pneumokokken (5331) 13. Impftiter Tetanus-Toxin (5201) Stand: 29.6.2006 (ersetzt Version vom 03.06.06) 57 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie / Onkologie GmbH Ärztl. Direktor: Prof. Dr. Dr. med. A. A. Fauser Pädiatrische Hämato-/Onkologie Leitung: PD Dr. med. W. Nürnberger Wachstumsabklärung / Minderwuchs: 1. Klinisch: mehrfache Größen-, Gewichtsmessungen (Perzentilen) bisheriger Wachstumsverlauf (z.B. Angaben aus U-Heft) Größe der Eltern 2. Bildgebung: Sonographie Abdomen Herzechokardiographie Röntgen linke Hand zur Knochenalterbestimmung 3. Laborchemisch Basisdiagnostik im Hause (wenn nicht bereits erfolgt): Blutbild, CRP, BSG, Calcium, Phosphat, Alk. Phosphatase, TSH, fT3, fT4 [1x EDTA-Blut (rot), 1x Heparin-Serum (orange), 1x Gel-Serum (braun/schwarz)] Anti-Gliadin (451), Transglutaminase (1067) Material: Gel-Serum Labor: Formular: Seelig, Karlsruhe Autoantikörper/Rheumaserologie (1a) STH (GH, HGH) (201) Material: Gel-Serum ( !! ) Labor: Formular: Seelig, Karlsruhe Hormone-Enzyme-... (3a) IGF-I & IGFBP-3 Material: Gel-Serum Labor: Formular: Universitäts-Kinderklinik Giessen Vordruck Uni Giessen (Tel: 0641-9943474) Gesamtmonovetten-Bedarf: 3 x Gel-Serum (davon 1x tiefgefroren) [ohne Basisdiagnostik] Stimulationsteste (Insulin, Arginin) je nach Ergebnissen der Voruntersuchungen! Stand: 29.6.2006 (ersetzt Version vom 02.06.2006) 58 12. Dokumentation In diesem Abschnitt sind die Dokumentationsbögen hinterlegt, die für die klinische Betreuung von Relevanz sind. Nicht enthalten sind alle Dokumentationsbögen, die im Rahmen der Transplantatherstellung (z.B. Aphereseprotokolle und KM-Entnahme-Protokolle für autologes back-up oder von allogen-verwandten Spendern) oder für die Anforderung von Fremdtransplantaten Anwendung finden. Diese werden lediglich summarisch in der Checkliste für Thalassämie-Patienten zur Transplantation abgefragt (siehe folgende Seite). Die hier hinterlegten Dokumentationsbögen beinhalten: • Voruntersuchungsplan für Spender • Transplantationsrelevante Daten von Spender und Empfänger (Blutgruppe, HLA-Differenz etc) • Ablaufplan zytostatische Behandlung vor Beginn der Konditionierung • Übersichtsplan für Konditionierung und GvHD-Prophylaxe (beispielhaft) • Durchführung und Montoring der Transplantation • Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD • ECP: Behandlungsplan, Herstellung und Re-Infusion 59 Checkliste für Thalassämie-Patienten zur Transplantation durchgeführt NICHT durchgeführt Bemerkungen Ein- und Ausschluss-Kriterien (Kap. 4) ..................................................... Voruntersuchungen Empfänger (Kap. 5) ..................................................... Implantation Hickman-Katheter (Kap. 7) ..................................................... Spender identifiziert (Kap. 6) ..................................................... Einverständniserklärungen (Kap. 14) ..................................................... autologes back-up kryokonserviert (Kap. 7) ..................................................... Zytostatische Therapie vor Konditionierung (Kap. 7) ..................................................... für allogen-verwandte Spender: Aufklärung, Einverständnis, KMEntnahme bzw. PBSC-Apherese und Freigabe nach GMP ..................................................... für unverwandte Spender: Prescription, Spenderfreigabe, Spendetermin, Transport und Transplantatfreigabe nach GMP ..................................................... Erstellung Übersichtsplan, Konditionierung und Transplantation (Kap. 8 und Kap. 12) ..................................................... Meldung an PRST (Kap. 14) ..................................................... Dokumentationsbögen für die o.g. Punkte ausgefüllt (folgende Seiten) ..................................................... 60 Voruntersuchungen Spender Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] SPENDER-CHECKLISTE (VORUNTERSUCHUNG) Name: Geburtsdatum: Adresse: Spender-Nr.: (falls unverwandt) PLZ / Ort: Telefon: Voruntersuchung am Durchführung von Knochenmarkentnahme Apherese Periphere Blutstammzellen Donor-Lymphozyten Sonstige: _____________________ Untersuchungen: für eine autologe allogene Transplantation angefordert am für (Pat.-Name oder ID-Nr.) durchgeführt am OK Handzeichen Med. Anamnese ja nein Abdomensonographie ja nein Röntgen-Thorax ja nein EKG ja nein LUFU (bei Bedarf) ja nein Blutgefäßstatus ja nein Blutbild + masch. Diff.-BB ja nein Klinische Chemie inkl. Blutzucker ja nein Gerinnungsstatus ja nein Urinanalyse ja nein Infektionsserologie ja nein Narkosefähigkeit ja nein Eigenblutspende ja nein Schwangerschaftstest (b-HCG) ja nein Blutgruppe / irreguläre AKs ja nein Gewicht [kg] HZ: Aufklärung/Einverständniserkl.: OK Größe [cm] Knochenmarkentnahme ja nein Blutdruck Stammzellmobilisierung ja nein Puls HIV-Test ja nein Bluttransfusionen nein ja Anzahl: Narkosefähigkeit ja nein Schwangerschaften nein ja Anzahl: Eigenblutspende ja nein Röntgen-Thorax-Untersuchung ja nein Wachstumsfaktoren+Anleitung ausgehändigt Station. Aufnahme: Datum: Uhrzeit: Leukapherese(n): 1. 2. KM-Entnahme: Stimulationsbeginn: Uhrzeit: Akte vom Arzt an Koordination am: OP Anmeldung (bei KME) (nur von Koord. auszufüllen) HZ: Bei Eingang der Akte bei Koordination am: gesprochen mit am Unfallchirurgie je nach Wochentag Anästhesie (OP-Pläne verteilen) OP verantwortlicher Arzt, Unterschrift:________________________ Name in Druckbuchstaben:________________________________ Version vom 12.05.2003 61 Transplantationsrelevante Daten von Spender und Empfänger Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH – Sektion Pädiatrische Hämatologie/Onkologie Koordination: Patient: Geb. Datum: Erziehungsberechtigte(r): Diagnose: Straße: Erstdiagnose: PLZ / Ort: Beratungsgespräch: Telefon: KMT-Fähigkeit: Transplantation familiär allogen fremd allogen Recipient HLA Knochenmark periphere Blutstammzellen Donor HLA A A B B C geb. C DR CMV DR DRB1* männlich DRB1* DRB3* weiblich DRB3* DRB4* Schwanger- DRB4* DRB5* schaften DRB5* DQ DQ DQB1* DQB1* IgG IgM Blutgruppe positiv positiv negativ negativ Rh Patient Prescription abgeschickt am: Aufnahme TBI-Planung Konditionierung von bis Größe (cm) Gewicht (kg) Leukapherese(n) KME Reinfusion UPN Voruntersuchung: EB-Spende (nur bei KME): Blutgruppe Infektionsserologie des Spenders erford. bis CMV IgG IgM EBV IgG IgM VZV IgG IgM HIV I+II HIV-AG HTLV-1 Hepatitis: HBsAg Anti-HBs Anti-HBc Anti-HCV HCV-RNA Anti-HAV Gesamt Anti-HAV IgM Toxoplasm. IgG Toxoplasm. IgM TPHA =Syphilis-Test (STS) Freigabe erfolgt am: Rh Datum Ergebnis pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. pos. neg. Kurier: Entnahmeklinik: Verantwortlicher Arzt/ Koordinator: Tel. Fax 62 63 -6 -5 -4 -3 -2 -1 ** ................................................................. Datum, Unterschrift (Arzt) * Konditionierung und allogene KMT / PBSCT *Beginn Konditionierung; ** Transplantationstag (=Tag 0); Erläuterung der Abkürzungen: siehe Behandlungsstandard (Kapitel 1) Dokumentation von Komplikationen: z.B. Infektion, Schmerzen, Blutung, etc. Datumseintrag Woche vor Transplantation Azathioprin 3 mg/kg Hydroxyurea 20mg/kg EPO 60 U/kg G-CSF 5 μg/kg Beginn nach Gewinnung des autologen back-up KM/PBSC Steuerungsregeln siehe Behandlungsstandard (Kapitel 7) Zytostatische Behandlung vor Beginn der Konditionierung 64 Beginn mit Hyperhydratation mit Päd II (3 l/m2 /die = Gesamtvolumen pro Tag 4500 ml ) Heparin (2500 IE pro Tag bis incl. Tag +21) _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Zovirax 3 x 200 mg po Ampho Moronal Suspension 4 x 2 ml po / die Antra 20 mg KI bei Bedarf: Dexamethason 3 x 4 mg iv plus Kevatril 3 mg iv Cotrim forte MO und DO 2 x 1 Tbl. Diagnose: Thalassämia major Klinik für KMT und Hämatologie/ Onkologie Sektion Pädiatrie Idar-Oberstein Tag - 7 TT.MM.JJJJ cave: Kein Metronidazol während Treosulfangabe Risiken: Multiple Transfusionen bei Thal. major Patientin: Name, Vorname *Geb.-Datum Gewicht: 46 kg, Länge: 164 cm, KO: 1.45 m2 ÜBERSICHTSPLAN ZUR UNVERWANDTEN BLUTSTAMMZELLTRANSPLANTATION Treosulfan 3 x 14 g/m2, Fludarabin 4 x 30 mg/m2,Cyclophosphamid 2 x 60 mg/kg, ATG (Fresenius) 3 x 10 mg/kg Übersichtsplan für Konditonierungstherapie und GvHD Prophylaxe (Seite 1/5) Treosulfan 14 g/m2 = 20.3 g über 2 h iv Antra 20 mg KI bei Bedarf: Dexamethason 3 x 4 mg iv plus Kevatril 3 mg iv bei Bedarf: Vomex A 1 Amp. mg über 1 h iv 65 Fludarabin 30 mg/m2 = 43.5 cave: Keine Metrinidazol, keine Alkalisierung mg über 1 h iv Treosulfan 14 g/m2 = 20.3 g über 2 h iv Antra 20 mg KI bei Bedarf: Dexamethason 3 x 4 mg iv plus Kevatril 3 mg iv bei Bedarf: Vomex A 1 Amp. Tag - 4 _______________________________________________________________________________________________________________________________________ cave: Keine Metrinidazol, keine Alkalisierung Fludarabin 30 mg/m2 = 43.5 Treosulfan 14 g/m2 = 20.3 g über 2 h iv Antra 20 mg KI bei Bedarf: Dexamethason 3 x 4 mg iv plus Kevatril 3 mg iv bei Bedarf: Vomex A 1 Amp. Tag - 5 cave: Keine Metrinidazol, keine Alkalisierung _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag - 6 Übersichtsplan für Konditonierungstherapie und GvHD Prophylaxe (Seite 2/5) Cyclophosphamid 60 mg/kg KG = 2750 mg über 1 h Alkalisierung mit 250 ml/Tag Na-bicarbonat 8,4% (Bypass 2 Lumen) falls Urin pH <7.5 Na-bicarbonat 8,4% 45 ml/15 min Uromitexan 1000 mg iv vor Cyc-Gabe, zusätzlich 2000 mg/Tag über 24 Stunden ATG 10 mg/kg KG = 460 mg über 4 h iv Prämedikation vor Campath: 90 mg Soludecortin, 1 Amp Fenstiil, bei Bedarf: 1 Amp Ranitic 66 Cyclophosphamid 60 mg/kg KG = 2750 mg über 1 h Alkalisierung mit 250 ml/Tag Na-bicarbonat 8,4% (Bypass 2 Lumen) falls Urin pH <7.5 Na-bicarbonat 8,4% 45 ml/15 min Uromitexan 1000 mg iv vor Cyc-Gabe, zusätzlich 2000 mg/Tag über 24 Stunden ATG 10 mg/kg KG = 460 mg über 4 h iv Prämedikation vor Campath: 90 mg Soludecortin, 1 Amp Fenstiil, bei Bedarf: 1 Amp Ranitic mg über 1 h iv Fludarabin 30 mg/m2 = 43.5 ______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag –2 Antra 20 mg KI bei Bedarf: Dexamethason 3 x 4 mg iv plus Kevatril 3 mg iv bei Bedarf: Vomex A 1 Amp. (bis zu 4 x tgl) Fludarabin 30 mg/m2 = 43.5 Jede einzelne Chemotherapie wird vom infundierenden Arzt mit Datum, Uhrzeit und Namen abgezeichnet mg über 1 h iv ________________________________________________________________________________________________________________________ Tag –3 Antra 20 mg KI bei Bedarf: Dexamethason 3 x 4 mg iv plus Kevatril 3 mg iv bei Bedarf: Vomex A 1 Amp. (bis zu 4 x tgl) Übersichtsplan für Konditonierungstherapie und GvHD Prophylaxe (Seite 3/5) Jede einzelne Chemotherapie bzw. ATG-Gabe wird vom infundierenden Arzt mit Datum, Uhrzeit und Namen abgezeichnet 67 ATG 10 mg/kg KG = 460 mg über 4 h iv Prämedikation vor Campath: 90 mg Soludecortin, 1 Amp Fenstiil, bei Bedarf: 1 Amp Ranitic CSA 3 mg/kg / die : 2 x 70 mg / 4 h MMF 1000 mg/qm KOF/Tag: 2 x 725 mg iv. täglich; über separaten Zugang _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag +1 TPN (Structokabiven 830) Zovirax 24 h nach Ende der Transplantation wieder ansetzen CSA 3 mg/kg/ Tag : 2 x 70 mg / 4 Stunden, ab jetzt: CSA Redkution falls, Spiegel über 150 ng/ml Prämedikation: 90 mg Soludecortin, 1 Amp Fenstiil, bei Bedarf: 1 Amp Ranitic _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag 0 TT.MM.JJJJ Transplantation der unverwandten Transplants Spender ID: xxxxxx-xxxx-xxxxxxx Antra 20 mg KI bei Bedarf: Dexamethason 3 x 4 mg iv plus Kevatril 3 mg iv _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag - 1 Cotrim absetzen Zovirax Pause Kiovig 25 g / 4 h (bereits ambulant erhalten) CSA 5 mg/kg / die : 2 x 110 mg / 4 h Dopamin 200 mg über 24 Stunden iv (täglich) Übersichtsplan für Konditonierungstherapie und GvHD Prophylaxe (Seite 4/5) Oraler Kostaufbau ab 1000 Leucos pro mm3: Änderung der parenteralen Ernährung Die Gabe des ATG wird vom infundierenden Arzt mit Datum, Uhrzeit und Namen abgezeichnet 68 Aufgestellt von: ................................... Ort, Datum ............................................... PD Dr. W. Nürnberger nach Rekontamination: Cotrim wieder ansetzen (2x/Wo) oder Pentamidininhalation (4 Tage nacheinander, dann alle 14 Tage) _______________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag + 30 KM - Punktion (incl Chimärismus: Gesamt, CD3 und CD34 für Patientin und beide CBs) IgG Spiegel: falls < 600 mg /dl: Substitution mit Kiovig 25 g / 4h _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag +10, + 20 + 30 _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Tag +4 TPN (Structukabiven 2100) Übersichtsplan für Konditonierungstherapie und GvHD Prophylaxe (Seite 5/5) Durchführung und Monitoring der Transplantation Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH GMP-Einrichtung Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2 55743 Idar-Oberstein Tel.: 06781/66-1430 Fax: 06781/66-1433 Überwachungsbogen - Patientenadressette - Datum: ____/____/____ Diagnose: für Tag 0 Eingang des Stammzellpräparates: Uhrzeit: _____________ Checkliste (nur vom Arzt auszufüllen!): JA BEMERKUNG Stammzellpräparates möglich __________________________ __________ Fachgerechte Lagerung und Transport __________________________ __________ Vollständigkeit der zugehörigen Unterlagen __________________________ __________ Unversehrtheit der Beutel; Anzahl der Beutel __________________________ __________ SIGNUM Eindeutige Identifikation des Visuelle Kontrolle des Stammzellpräparates __________________________ _____________________________________________________________________________ Uhrzeit Puls RR Atemfrequenz SaO2 Temp. Medikation und Pflegebericht __________ Hand-zeichen Originalbeleg in die Patientenakte abheften, Kopie an GMP-Labor O:\GMP-Bereich\Aktueller Stand\08-13\ÜBWABOG-Tag0 Revion 01- 20.02.2007.doc Revision 01 ersetzt Version vom 08.08.2001 69 Stand: 20.02.2007 Seite 1 von 1 70 Leberwerte 0 0 0 0 ~ # Mukozelen* # # lichenoide Veränderungen Ulcerationen # # ' Erythem Veränderungen ~ ^ ~ Blutwerte Mund Mukosa # 1 0 1 1 |^ | # `| ~ `| 2 3 2 2 # `| Gesamtzahl der Mukozelen Veränderungen: ` $\ # ~ $\ $\ # # ` ' $\ # ~ $\ ~ $\ $\ # ` # # ~ $\ ~ $\ |# ~ ~ ~ ~ Augen$ ~ " ^ ^ \ 3 6 3 3 `| |} " ~ ~ # " | "# \ ~ |# ^ "# $\ ` ${ " "# $' \ Auswertung Datum: ____________________ Untersuchungsbefund Gewicht: _______ kg Haut Vorname: _________________________ Körperteil Name: _________________________ Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD (Seite 1/7) 71 Ist die cGVHD Ihrer Meinung nach? 524- 57-.9*; :,1>.9 globale Einschätzung des Behandlers: .26.26:,1963<60+.2 44;*0:*3;2=2;;.6}3.26. :8.2.44.&6;.9:;¡;<60 67;>.6-20 3.26.26:,1963<60-.9 44;*0:*3;2=2;;.60.9260/¡020 =.9526-.9;.3;2=2;;<6- .4*:;+*93.2;}0.9260. 9*631.2;::@58;75. 44;*0:*3;2=2;;.66<9<6;.9 6:;9.60<605 042,1}5¢20. 9*631.2;:.2,1.6 9+.2;62,1;5 042,1}3*66 :2,1*+.926-.9 <:42,13.2;>.2;0.1.6- :.4+:;=.9:790.6}+.6 ;20; 26<6;.9:,12.-42,1.5!*¢. .2;>.2:.24/. +.6 ;20;0.4.0.6;42,1 24/.*+.93*66:2,1 >.2;.:;0.1.6-:.4+:; =.9:790.6 +.6 ;20;9.0.45¢20 &6;.9:;¡;<60<6- #/4.0.:7>2.1</20. 5.-2262:,1. .1*6-4<60 3*66:2,162,1;:.4+:; =.9:790.6}:;*;2769. .1*6-4<607-.9<6- #/4.0.67;>.6-20 9*631.2;:89709.::276 '.9:<,1 =.9:790;:2,1:.4+:; 44;*0:*3;2=2;;.6*+.9 6<9.260.:,1963; 5 042,1}9+.2;62,1; 5 042,1 '.9:<,1 3.26.,=5*?25*4.,' $,1>.9:;39*63.9#*;2.6;} 7:82;*42:2.9<60 67;>.6-20}*3;2=. :<8879;2=.%1.9*82. .9/79-.942,1 5792+<6;.9#*;2.6; %7- Wie schätzen Sie die cGVHD aktuell im Vergleich zum Zustand vor einem Monat ein: $.19=2.4+.::.9 5¢20+.::.9 .;>*:+.::.9 04.2,1 .;>*::,14.,1;.9 5¢20:,14.,1;.9 :.19=2.4:,14.,1;.9 $,1>.9+.126-.9<60} 0.:,1<4;.#/4.0.39*/; 67;>.6-20}#*;2.6;62,1; 5792+<6; ¡+.9>2.0.6-.;;40920} +.:76-.9.24/.<6- &6;.9:;¡;<6067;>.6-20 .4.63+.>.042,134.2;:%.:; 62,1;-<9,10./¡19; ".92,1;-.9#1@:27;1.9*82. 2:;+.20./¡0; Wie würden Sie die Schwere der cGVHD des Patienten auf einer Skala von 0-10 einschätzen. (0 = keine Symptome 10 = schlechter geht es nicht.): 3.26..:,1>.9-.63.26. 9*631.2;:.2,1.6 Karnofsky Index (zutreffendes von 0-100 markieren) '.9:<,1 $;93.-.9*6-$-7526*6;.*6-\ =791.90.:*0; <9¡,30.4.0;.$;9.,3.26!26<;.6 6*14-.9*16.6))))))$?$,192;;.\4.;;.*60./*60.6.*16 *16))))))$,192;;.))))))6*14$,192;;.26!26<;.6 Funktionelle Fähigkeiten .1(.2; *<:;$,14<¢ 3;2=2;;.6-.: ;042,1.6 .+.6: $0.;9.66;.970.6\ $2604.9.*;1 "$+3799202.9;\ <60.6/<63;276:;.:;$+2;;../<6- +.2/¡0.6\ Lunge 976,12742;2:"+42;.9*6: =791.90.:*0; 0=keinen flüssigen Stuhl in der letzten Woche 1=episodisch flüssigen Stuhl, an einigen Tagen der letzten Woche 2=häufig flüssigen Stuhl während des ganzen Tages, an fast jedem Tag in der letzten Woche unterer GI - Bereich <9,1/*44 ' 0=keine ösophagialen Symptome 1=zeitweilig, episodische Schluckstörung oder schmerzhaftes Schlucken bei fester Nahrung und Medikamenten in der letzten Woche 2= fast tägl. Schluckstör. o. schmerzhaftes Schlucken bei fester Nahrung und Medikamenten, nicht bei Flüssigkeiten u. weicher Nahrung, während der letzten Wochen 3=Schluckstör. o. schmerzhaftes Schlucken, fast tägl. in letzten Wochen, bei Nahrungsaufnahme (auch Flüssigkeiten) u. Medikamenten jeden Tag der letzten Woche Datum: ____________________ ösophagialer GI - Bereich $,14<,3:; 9<60 :,15.91*/;.: $,14<,3.6 Gewicht: _______ kg 0=keine Symptome 1=milde, zeitweilige Symptome, leichte Reduzierung der Nahrungsaufnahme in der letzten Woche 2=mäßige Symptome, mäßige Reduzierung der Nahrungsaufnahme in der letzten Woche 3=permanente Symptome, deutliche Reduktion der Nahrungsaufnahme praktisch jeden Tag der letzten Woche Vorname: _________________________ oberer GI - Bereich =79.2;20.:$;;200./ 88.;2;47:203.2; +.43.2;<6-9+9.,1.6 Name: _________________________ Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD (Seite 2/7) Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD (Seite 3/7) Kategorien der akuten und chronischen GVHD nach NIH Konsens $(2/3-*2 $&(--#$0 7,/2.,$ - "' .#$0 $("'$-#$0 *32$ $("'$-#$0 "'0.-(1"'$ *+ 11(1"'$ *32$ &$ ) -$(- /$01(12($0$-#$}0$8(#(4($0$-#$.#$0 1/92$ *32$ &$ ) -$(- -$(- ) ) ) 2$&.0($ Akute GVHD chronische GVHD *$(-$(2 (,(2 *$(-$(2 (,(2 *+ 11(1"'$"'0.-(1"'$ 4$0+ /17-#0.,$$(1"'!(+# *32$0 3-#"'0.-(1"'$ Risikoklassifikation nach NIH-Konsens Risikogruppe '+#$0!$20.%%$-$0& -1712$,$ "'5$0$#$0 0& -, -(%$12 2(.-$(1(*./ 0 ,$2$0 0.,!.872./$-($ 3-#.#$0/0.&0$11(4$0 $&(- 0-.%1*(-#$6 Niedrig Mittel Hoch $ 3:$03-&$\ $.#$03-&$ \ $.#$03-&$\ *$(-$0 $(-$0 !$(#$ ."'(1*.(22+$0$1(1(*.0.,!.872./$-($3-#/0.&0$11(4$.-1$2.#$0 3-&$0 # (22+$0$1(1(*..#$0,$'00& -1712$,$}"'5$0$#$00& -, -(%$12 2(.}.#$0/0.&0$11(4$0$&(--.#$0'0.,!.872./$-($ 1 72 Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD (Seite 4/7) Diagnosekriterien nach NIH-Konsens: 20/"& %"+!2* !&" &$+,0""&+"/ %/,+&0 %"+ 7201"))"+ 1/"1"++2/"&!"/ %/,+&0 %"+ +& %1 "&!"/(21"+ 2# "4"&0"+"/))"&++& %1 !0,/)&"$"+"&+"/ %/,+&0 %"+ 1/&110,4,%)"& (21"/2+! %/,+&0 %"/ 2# 21 ,&(&),!"/* & %"+-)+20 6*-1,*" )"/,!"/* 6*-1,*" ,/-%" 6*-1,*" & %"+0 )"/,020 6*-1,*" "-&$*"+11&,+ %4"&>!/<0"+3"/)201 %1%6,0&0 "/1,0&0-&)/&0 6-,-&$*"+11&,+ 6-"/-&$*"+11&,+ /61%"* 2),--2)/ 5+1%"* /2/&120 :$") 601/,-%&" ,+$&12!&+)"&"#"+ &+/"&>"+ 9"/"&++!"/0 %&""+!"/ :$") +6 %,)60&0 1"/6$&2*2+$2&0 $")3"/)201%:2#&$ 06**"1/&0 %"#:))1!&" "%/7%)!"/:$") "2"+"+&)!"+1",!"/ +& %1+/"+&)!"+1" ),-"7&"+ % &"!"/4 %0"++ % %"*,1%"/-&" 0 %2--"+!" --2),0.2*;0":0&,+"+ ,-#%/ 2+! ;/-"/ "%/2+$ 2+! & %"+,&!" 6*-1,*" 6-"/("/1,&0 %" ).2"0 &+0 %/:+(2+$!"/ 2+!;##+2+$!2/ % ()"/,0" 2$"+ "+&1)&"+ & %"+-)+20 6*-1,*" 3$&+)" "/+/2+$,!"/ 1"+,0"+ 20!<++2+$!"/ ,-#%21%/" 16-&0 %"/4"&0" 72+: %01#)" ("+%#1 /< %&$"0012*-#"0 ,!"/3"/!<++1"0/ ,%+""+!,(/&+",!"/ +!"/"/0 %" #/<%7"&1&$"0 /$/2"+ !"//" "/,01,*&" 2 , ")"+ 2 ,0)"1/,-%&" 0"2!,*"*/+"+ )7"/1&,+"+ "2"0/, ("+%"&10"#<%) +!&+!"+2$"+@ 2$"+0 %*"/7"+= 06**"1/&0 %",+'2+(1&3&1&0 "/1, ,+'2+ 1&3&1&00& = ,+#)2&"/"+!"/")" "&+"/-2+(1#;/*&$"+ "/1,-1%&" /,0&,+"+ &002/"+ )7"/1&,+"+ 2 73 &+$&3&1&0 2 ,0&1&0 /61%"* %*"/7"+ %,1,-%,&" "/&,/&1)" 6-"/-&$*"+11&,+ )"-%/&1&0/61%"*!"/ 2$"+)&!"/*&18!"* Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD (Seite 5/7) ) % !" #! 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Untersuchung Symptome mit typischen Veränderungen und Schmerzen bei Koitus oder gyn. Untersuchung Symptome mit schweren typischen Veränderungen (Strikturen, Verwachsungen der Labien, schwere Ulzerationen, Einführen des Spekulum nicht möglich) Leber Keine Veränderungen, normale Leberfunktion Bili, ALAT, ASAT, AP < als 2x oberer Normwert (Bili < 51mmol/l) Bili > 3mg/dl (>51μmol/l) oder Bilirubin und ALAT, ASAT, AP 2-5x oberer Normwert Bili (>94μmol/l, >5,5mg/dl) oder ALAT, ASAT, AP >5x oberer Normwert 75 Erfassung, Grading und Dokumentation der GvHD (Seite 7/7) Stagingbogen zur chronischen GvHD Patient:______________________________Geburtsdatum:__________Untersuchungsdatum:________ Lunge keine Symptome FEV1:______% milde Symptome (z.B. Luftnot bei Treppensteigen) FEV1<80% oder LFS =2 DLCO:_____% Gelenke/ Fascien moderate Symptome (z.B. Luftnot bei Gehen auf ebener Fläche) FEV1 60-79% oder LFS 3-5 Keine Kontrakturen Ruhedyspnoe (O2 Bedarf) FEV1 <39 oder LFS 10-12 FEV1 40-59% oder LFS 6-9 Sauerstoffgabe erforderlich leichte Steifheit der Arne und Beine, leichte Bewegungseinschränkung ohne Beeinträchtigung der Aktivitäten des täglichen Lebens Steifheit der Arme Schwere Gelenkund Beine oder kontrakturen mit Beeinträchtigung Gelenkkontrakturen der ATL (Unfähigkeit sich die oder Erythem durch Schuhe zuzubinden, Knöpfe Fasciitis, moderate aufzuknöpfen oder sich Beeinträchtigung der anzuziehen) Beweglichkeit, (milde Beeinträchtigung der ATL)*** ***ATL = Aktivitäten des tägl. Lebens. Das Staging der pulmonalen Beteiligung sollte immer nach Symptomen und der pulmonalen Funktion (PFT) erfolgen. Im Falle einer Diskrepanz von Symptomen und der PFT sollte der höhere von beiden Werten benutzt werden.. Das Staging sollte primär mit dem Lung Function Score (LFS) erfolgen. Falls die DLCO nicht verfügbar ist, sollte die FEV1 benutzt werden Der LFS ist ein globaler Lungenfunktionswert bei Diagnose der Bronchiolitis obliterans. Dabei wird der % Wert des erwarteten Wertes von FEV1 und DLCO (korrigiert mit Hämatokrit aber nicht mit alveolar Volumen) in einen numerischen Wert umgewandelt: > 80% = 1; 70-79% = 2; 60-69% = 3; 50-59% = 4; 40-49% = 5; < 40% = 6. Der LFS entsteht durch die Summe aus FEV1 Wert + DLCO Wert, mit einem Bereich von 2-12. andere Organbeteiligungen:____________________________________________________________ (die Schwere wird nach Beeinträchtigung der ATL beurteilt (mild =1, moderat =2, schwer =3) Andere assoziierte Symptome, Organbeteiligungen oder Komplikationen (bitte ankreuzen falls zutreffend) Schweregrad nach Grad der Einschränkung (mild =1, moderat =2, schwer =3) angeben: progressiver Beginn (direkter Übergang aGVHD in cGVHD) Thrombozytopenie (<100Gpt/l) Myasthenia gravis ___ kardiale Reizleitungsstörung ___ BOOP (Lunge) ___ Kardiomyopathie ___ Eosinophilie (>500/μl) ___ Polymyositis ___ Serositis (Ascites) ___ Serositis (Pleuraerguß/Perikarderguß)___ koronare Beteiligung ___ periphere Neuropathie ___ nephrotisches Syndrom ___ Ösophagus-Strikturen oder Netz ___ Biopsie erfolgt: ja nein Organ der Biopsie:_______________ GVHD bestätigt: ja nein Organ:________________________ Risikogruppe Zahl der betroffenen Organsysteme Schwere der Organmanifestationen Niedrig Mittel Hoch 1-2 >3 >3 1 (außer Lunge) >2 (oder Lunge 1) > 2 (oder Lunge 2-3) Risikoparameter Thrombozytopenie und/oder progressiver Beginn keiner einer beide Karnofski-Index >80% <80% <80% Hoch Risiko: Mittleres Risiko + Trombozytopenie und progressive onset oder Lunge Grad 2-3 Mittleres Risiko: 3 oder mehr Organsysteme, Schwere der Organmanifestation >2, oder progressiver Beginn oder Thrombozytopenie Derzeitige Medikation und Behandlung: Prednison Dosis_____mg ja Ciclosporin A ja ja Sirolimus MMF (Cellcept ,Myfortic ) ja MTX po/iv ja PUVA ja ja Pentostatin topisches Tacrolimus ja topische Steroide inhalativ ja nein nein nein nein nein nein nein nein nein Methylpred. Bolus ja Tacrolimus ja Thalidomid ja Hydroxychloroquine ja Daclizumab ja Photopherese ja Everolimus ja topische Steroide oral ja Physiotherapie ja Andere (bitte angeben)________________________________________________ 76 ja nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein ECP: Behandlungsplan, Herstellung und Re-Infusion (Seite 1/3) ECP-Behandlungsplan für steroidrefraktäre chronische GvHD Patient: Gesamt: 20 x ECP (Zeitabfolge siehe unten) Re-Infusion von ECP-Produkten, die nach SOP-KMT-09-01 hergestellt wurden. Der vorliegende Plan gilt grundsätzlich für Patienten mit chronischer steroidrefraktärer GvHD, bei anderen Diagnosen (z.B. akute GvHD, CTCL) kann die Behandlungsfrequenz von diesem Plan abweichen. Behandlungswoche Woche Datum 1 Do/Fr ______________________________ 2 Do/Fr ______________________________ 3 Do/Fr ______________________________ 4 -- Pause -- 5 Do/Fr 6 -- Pause -- 7 Do/Fr 8 -- Pause -- 9 Do/Fr ______________________________ 13 Do/Fr ______________________________ 17 Do/Fr ______________________________ 21 Do/Fr ______________________________ 25 Do/Fr ______________________________ ______________________________ ______________________________ ... Woche ... Woche ... Woche ... Woche gez. PD Dr. W. Nürnberger 77 ECP: Behandlungsplan, Herstellung und Re-Infusion (Seite 2/3) GMP-Einrichtung Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1509; Telefax: (06781) 66 1584; email: [email protected] UV-A Bestrahlung Im Rahmen der extracorporalen Photopherese Datum: Uhrzeit: Empfänger: Gewicht Checkliste: Apheresatvolumen [ml] WBC/nl Volumen NaCl [ml] HKT [%] Bestrahlung [J] Lymph [%] CHARGENDOKUMENTATION MENGE LOT-NR. EXP. DATE Bestrahlungsbeutel Verteilsystem NaCl Spritzen (steril) 18G-Kanülen (steril) 8-MOP Transfusionssystem Bemerkungen: ___________________________________________________________________ (Datum, Unterschrift) MTA Leiter der Herstellung Qualitätskontrolle ECP Stand: 28.01.2009 78 Seite 1 von 1 ECP: Behandlungsplan, Herstellung und Re-Infusion (Seite 3/3) Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH GMP-Einrichtung Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2 55743 Idar-Oberstein Tel.: 06781/66-1377 Fax: 06781/66-1584 Überwachungsbogen - Patientenadressette - Datum: ____/____/____ Diagnose: ______________________ für ECP - Reinfusion des UVA-bestrahlten Apheresats Checkliste (nur vom Arzt auszufüllen!): JA BEMERKUNG SIGNUM Präparates möglich __________________________ __________ Vollständigkeit der zugehörigen Unterlagen __________________________ __________ Unversehrtheit der Beutel __________________________ __________ Visuelle Kontrolle des Präparates __________________________ __________ Eindeutige Identifikation des Uhrzeit Puls RR Atemfrequenz SaO2 Temp. Medikation und Pflegebericht Originalbeleg in die Patientenakte abheften, Kopie an GMP-Labor Überwachungsbogen der Reinfusion ECP • SOP-KMT-09-01 • Version von 12.01.2009 79 Handzeichen 13. Kooperierende Labore Apolog - Zentrallabor für das Klinikum Idar-Oberstein GmbH Leitung: Dr. Gesemann Tel.: 06781-661640 Hauptaufgaben: Blutbild, klinisch-chemisches Labor, Basislabor humorale Gerinnung, Blutgruppe (AB0 und Rhesus), irreguläre Antikörper, Coombstest, Kreuzproben KMT-Labor - Klinik für KMT und Hämatologie/Onkologie GmbH Leitung: Prof. Dr. Dr. A. A. Fauser MTA: Frau M. Ullm Tel.: 06781-661377 Hauptaufgaben: Herstellung und Pappenheim-Färbung von Blut- und KM-Ausstrichen (inkl. Spezialfärbungen); Zytologie von Blut- und KM-Ausstrichen; Dokumentation und Archivierung der Befunde und korrespondierender KM-Ausstriche GMP-Einrichtung - Klinik für KMT und Hämatologie/Onkologie GmbH Sachkundige Person: PD Dr. W. Nürnberger Leiter der Herstellung: Dr. H. Biersack Leiter der Qualitätskontrolle: PD Dr. W. Nürnberger MTA: Frau M. Ullm Tel.: 06781-661509, -661501 Hauptaufgaben: Herstellung und Qualitätskontrolle von autologen und allogenen KM- bzw. PBSC-Präparaten zur Transplantation nach AMG; nationale und internationale Transporte von KM- bzw. PBSC-Präparaten; HES-Separation von KM- Transplantaten; Kryokonservierung von KM- bzw. PBSC-Präparaten; Lagerung von Rückstellproben 80 Institut für Immunologie und Genetik - Kaiserslautern H.-Hartert-Str. 1, 67655 Kaiserslautern Leitung: Dr. B. Thiele Ansprechparner: Dr. K. Romanakis Tel.: 0631-3167000 email: [email protected] Kurierdienst: 0171-7832258 Hauptaufgaben: Infektionsserologie, Immunglobuline, Elektrophopese; PCR (CMV, HIV, HCV); Chimärismusanalysen; Immunphänotypisierung; Mikrobiologische Untersuchungen für die Station 43; Auftragsuntersuchungen für die GMP-Einrichtung der Klinik für KMT und Hämatologie/Onkologie GmbH (siehe oben) Gemeinschaftspraxis Prof. Seelig und Kollegen Kriegsstr. 99, 76133 Karlsruhe Leitung: Prof. Dr. H.-P. Seelig Tel.: 0721-850000 Hauptaufgaben: Mikrobiologische Untersuchungen für die Station 44/44K; PCR für definierte Infektionen (z.B. Adenoviren, BK-Viren) sofern nicht vom Institut für Immunologie und Genetik (siehe oben) durchgeführt; Impftiter; weiterführende Gerinnungsanalytik; Wachstumshormon-Diagnostik 81 14. Aufklärungstexte und Einverständniserklärungen Für die Durchführung der Diagnostik und Behandlung werden folgende Informationstexte und/oder Einverständniserklärungen benötigt (Kopien auf den folgenden Seiten): • Molekulargenetische Untersuchung der Hämoglobingene (Nachweis bzw. Ausschluss der Thalassämia major oder minor) • HIV Testung* • Röntgen Thorax Untersuchung* • Leberbiopsie** • PRST/DRST* • Autologe Blutstammzellapherese als back-up (Mobilisierung mit G-CSF, ohne Chemotherapie) mit Kryokonservierung* • Narkosefähigkeit, Aufklärung und Einverständnis • Implantation Hickmann Katheter (mehrlumiger, zentralvenöser Dauerkatheter) • Chemotherapeutische Vorbehandlung vor Beginn der Konditionierung • Allogene Blutstammzelltransplantation* • ggfs. nach Transplantation: Extracorporale Photopherese Quellen: * diese Texte sind gleichlautend zu den Einverständniserklärungen der jeweils gültigen SOP der GMP-Einrichtung der Klinik für KMT und Hämatologie/ Onkologie GmbH ** gleichlautend zu den im Orbis-System des Klinikum Idar-Oberstein hinterlegten Texten ** gleichlautend zur SOP-KMT-09-01 im Intranet der Klinik für KMT und Hämatologie/ Onkologie GmbH 82 Aufklärung und Einverständniserklärung Molekulargenetische Untersuchung der Hämoglobingene (Nachweis/Ausschluss der Thalassämie) Benötigt für: Patient (Empfänger) zur Diagnosesicherung allogen-verwandte Spender zur Statusbestimmung Sonstige 83 ,..50-.4'/.*#"#.+&."&'#)# #))*10.0#.00.//# '/#./)10#.+ #)#$,+ #)#$4 *'),$$'!#'**1+%#+#0'(()"# '+/#+"#./0#*-#) 0'#+0#+1$()# #. # !& &" !& *#0'#+0# 1.0/"01* *'!&#'+2#./0+"#+*'0"#.%#+#0'/!&#++0#./1!&1+%1$ .(.+(1+% ! ""$!!"!$"(! ! """!&%!$! !& " (!"('!"% ! ! """&!$ # !& &"%! 3'"#..1$#+ .001*+0#./!&.'$00'#+0%%$.5'#&1+%/ #.#!&0'%0#. .001*+0#./!&.'$0.50 84 Aufklärung und Einverständniserklärung HIV Testung Benötigt für: Patient vor autologer PBSCT- bzw. KM-Entnahme (back up) allogen-verwandte Spender vor PBSCT- bzw KM-Spende Sonstiges 85 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG Die Eltern und Erziehungsberechtigten des u.g. Kindes erklären sich mit ihrer Unterschrift an der Durchführung eines HIV-Testes im Rahmen der Abklärungsuntersuchungen zur Spende- bzw. Transplantationsfähigkeit des Kindes einverstanden. _________________________________________________________________________ Name, Vorname Geb. Datum _________________________________________________________________________ Straße _________________________________________________________________________ PLZ, Wohnort ................................................................. Unterschrift des Erziehungsberechtigten ...................................................... Name in Druckbuchstaben ......................... Datum ................................................................. Unterschrift des Erziehungsberechtigten ...................................................... Name in Druckbuchstaben ......................... Datum ................................................................. Unterschrift des aufklärenden Arztes ...................................................... Name in Druckbuchstaben ......................... Datum Ist der Spender 14 Jahre oder älter: ................................................................. Unterschrift des Spenders ......................... Datum Version vom 21.11.2001 86 Aufklärung und Einverständniserklärung Röntgen Thorax Untersuchung Benötigt für: Patient vor autologer PBSCT- bzw. KM-Entnahme (back up) und vor Konditionierungsbeginn allogen-verwandte Spender vor PBSCT- bzw KM-Spende Sonstiges (z.B. Vd. a. pulmonale Infektion) 87 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] INFORMATION UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR RÖNTGEN-THORAX-UNTERSUCHUNG Adressette Sehr geehrte Erziehungsberechtigte, im Rahmen der Voruntersuchung für eine Knochenmark- oder Stammzellspende ist auch eine Röntgenuntersuchung des Thorax, d.h. des Brustkorbes, vorgesehen. Damit können Zwerchfell, Lungen, Herz und das Skelett auf dem Röntgenbild beurteilt werden, um bestimmte krankhafte Veränderungen dieser Organe zu erkennen bzw. auszuschließen. Dies ist wichtig für die Spendefähigkeit. Bei der Röntgenstrahlung handelt es sich um elektromagnetische, ionisierende Strahlung. Beim Durchdringen des Gewebes werden die Röntgenstrahlen je nach Gewebeart (z.B. Knochen, Haut) unterschiedlich stark absorbiert und erzeugen ein entsprechendes Bild. Komplikationen treten bei dieser Art der Untersuchung in der Regel keine auf. Röntgenstrahlen wirken allerdings durch die auf atomarer Ebene abgegebene Energie schädigend auf organisches Gewebe. In ungünstigsten Fällen kann es zur Entwicklung bösartiger Tumoren kommen. Der Mensch ist durch Strahlen aus dem All und aus der Erde einer gewissen natürlichen Radioaktivität ausgesetzt. Der menschliche Organismus setzt sich ständig mit ionisierenden Strahlen auseinander, indem er deren gewebe- bzw. zellschädigende Wirkung normalerweise erfolgreich repariert. Es gibt keinen Schwellenwert, unterhalb dessen eine Schädigung durch Röntgenstrahlen ausgeschlossen werden kann. Mit anderen Worten: Es kann sich möglicherweise bereits eine geringe Bestrahlung in späterer Folge schädigend auswirken. Allerdings ist die statistische Wahrscheinlichkeit dafür um so geringer, je kleiner die empfangene Strahlendosis ist. Diese liegt im Rahmen der hier angewendeten Röntgendiagnostik in einem Bereich, in dem die wissenschaftliche Nachweisbarkeit bzw. Größenbestimmung eines nachteiligen Effektes auf den Körper sehr schwierig ist. Aufgrund der durch den Gesetzgeber vorgegebenen Vorschriften ist die Belastung des Patienten mit Röntgenstrahlen auf das geringstmögliche Maß beschränkt. Die Strahlendosis bei einer einfachen Röntgenuntersuchung ist im Vergleich zur natürlichen Strahlung, der der Körper das ganze Jahr über ausgesetzt ist, sehr gering. EV Röntgen Thorax / Version vom 02.07.2001 Seite 1 von 2 88 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] Einverständniserklärung Ich wurde über den Zweck und die möglichen Risiken einer Röntgen-Thorax-Untersuchung bei unserem Kind aufgeklärt. Ich hatte ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen, die zu meiner Zufriedenheit beantwortet wurden. Ich gebe hiermit meine freiwillige Zustimmung zur Durchführung einer Röntgen-ThoraxUntersuchung bei unserem Kind. ____________________________________ Unterschrift des/der Erziehungsberechtigten ____________ Datum ______________________________ Unterschrift des aufklärenden Arztes ____________ Datum _____________________ Name in Druckbuchstaben EV Röntgen Thorax / Version vom 02.07.2001 Seite 2 von 2 89 Aufklärung und Einverständniserklärung Leber-PE Benötigt für: Pesaro-Klassifikation Diagnostik vom Komplikationen (z.B. bei Vd.a. GvHD) 90 91 92 93 Aufklärung und Einverständniserklärung PRST / DRST Benötigt für: Patient vor allogener PBSC- bzw. KM-Transplantation: 1. PRST bei Patientenalter ?18 Jahre 2. DRST bei patientenalter >18 Jahre 94 Einverständniserklärung zur Datenweitergabe an das PRST1 Name des Patienten _________________________________________________________ Adresse ____________________________________________________________________ Wir sind/ich bin einverstanden, dass Daten, die die Erkrankung und Behandlung unseres Kindes/meine Erkrankung und Behandlung2 betreffen, im Pädiatrischen Stammzell-Transplantationsregister PRST gesammelt, gespeichert und wissenschaftlich ausgewertet werden dürfen. Um eine wissenschaftliche Auswertung zu ermöglichen, werden auch die Namen gespeichert. Die Auswertungen werden ggf. in Fachzeitschriften veröffentlicht, jedoch in jedem Fall ohne Namensnennung und ohne Rückschlüsse auf die Person zuzulassen. Wir/ich entbinde daher die behandelnden Ärzte der Schweigepflicht gegenüber dem PRST und erlaube ggf. einen Austausch der Behandlungsdaten zwischen den Therapiestudien, an denen unser Kind/ich bisher teilgenommen haben, und dem PRST. Ebenfalls stimmen wir / stimme ich der Weitergabe von anonymisierten Daten (d.h. ohne Namensnennung) an das Deutsche Stammzelltransplantationsregister in Essen / Ulm zu. Von dort werden Daten in ebenfalls anonymisierter Form an das Register der Europäischen und Internationalen Knochenmarktransplantationsgruppe weitergegeben. Alle Daten werden in jedem Fall vertraulich behandelt und alle Gesichtspunkte des Datenschutzes bleiben gewahrt. Diese Zustimmung ist freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden, ohne dass unserem Kind/mir Nachteile daraus erwachsen können. ________________________________ den, ____________________________________ _____________________________________________________________ (Unterschrift des Sorgeberechtigten/des Patienten)2 1 2 PRST Dieses Formular verbleibt als Teil der Krankenakte in jedem Fall in der behandelnden Klinik bei Patienten ab dem vollendeten 16. Lebensjahr rev. 8.11.2001 95 Seite 1 von 1 .'+&##(++(%(%- "+!"+--#(-#(,"+!"+-+-#(- (' '6"(# "(&.(!,'-")(,-4(#!2./+,,+("-,#".(,++(,*&( --#)(,#("#- '#- (+( 2.,''(!,"&),,( .( , .-," !#,-+ 6+ -'' 2&&-+(,*&(--#)((!%6+2-!(((-. !.- #,,!#,-+"-#. !'5!&#",-/#&.(!(.'#2#(#," .(.,( #(2&(( +(%"#-,/+&4. ( /)( &&( #( .-,"&( .+"! 6"+-( ()"('+% .( &.-,-''2&&-+(,*&(--#)((2.+ ,,(.(.,2.0+-(#-(+ ,,.(!.+", +'5!&#"- .("4(!#!( .-"-+( # #(2&(( +(,*&(--#)(,#("#-( + . "#(2.6+*+6 ()#6-+.+"! 6"+-( "(&.(!((%((-(0#,,( ," -&#"!,#"+-(( )++.(!((-,*+#"-6+#"(&((3+2-.(#-#( -(()"0#"-#!+#,-+,,#(.(,0#-.,0+-.(!/)("+*#+ )&!(,+ &.- +,,+.(!( #( + "(&.(! ,"(&& 2. +%((( .( &&( -#(-( 2.!.- %)''(2.&,,(.("4(!#!/)(0&"+(,*&(--#)(,#("#-()+-,"+#-- 6+# -#(-(++#--"- '.,'#2#(#,"( .(((6-2&#"6%,"&6,,2#"(2.%5((('.,,, # .(#'+&. *+,)((2)!(+ ,,(.(.,0+-(.,+6((,-( ,".-2,'.,,+!&#"2#-#!$+6%,"&.,,. %)(%+-#(2&*+,)((.,!,"&),,( 0+(#+,#"-#!("+'"+&-+,"&"-.+-,-.'#+- "+++%+(%.(!#!04"&-"+*#'-").(+(+ )&!+(%"#-,/+&. 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Postleitzahl, Wohnort Untersuchender Arzt A) Vorgeschichte des Spenders JA Sind Sie schon einmal als Blutspender abgelehnt worden? Gründe:_______________________________________________________ NEIN 1. 2. Gehören Sie einer Gruppe mit einem gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhten Risiko für eine HBV-, HCV- oder HIV-Infektion an (z.B. homooder bisexeuelle Männer, Drogenabhängige, männliche und weibliche Prostituierte, Häftlinge, Einwanderer aus Ländern mit einer hohen Rate an Infektionen mit diesen Viren)? Welches Risiko(verhalten)?_______________________________________ 3. Hatten Sie schon einmal Leberentzündungen oder Gelbsucht? Wann?:_______________________________________________________ 4. Bestand bei Ihnen schon einmal der Verdacht auf eine HIV-Infektion oder AIDS? Bemerkung:____________________________________________________ 5. Bekamen Sie schon einmal Blutkonserven, Gerinnungsfaktoren, andere Blutprodukte oder Hypophysenhormon (Wachstumshormon)? Welche? Wann?:________________________________________________ 6. Wurde Ihnen jemals während einer Operation menschliches oder tierisches Gewebe eingesetzt (z.B. Organtransplantate, Knochenstücke, Bindegewebe)? Bemerkungen:__________________________________________________ 7. Haben Sie sich in den letzten 3 Jahren in Großbrittanien (einschl. Nordirland), ost oder außereuropäischen Ländern aufgehalten? Bitte geben Sie hier die Länder an:__________________________________ 8. Haben Sie sich in den letzten 4 Wochen in folgenden Ländern aufgehalten, in denen vor allem im Jahr 2003 vermehrt das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS) auftrat: China (inkl. Hongkong), Taiwan, Singapur, Vietnam, Philippinen, Kanada? Bitte geben Sie hier die Länder an:__________________________________ 9. Haben Sie sich in den letzten 4 Wochen auf dem nordamerikanischen Kontinent (USA, Kanada) aufgehalten? Version vom 03.01.2008 Seite 1 von 3 98 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] JA Haben Sie sich in den letzten 2 Wochen in der Region Emilia-Romagna (Italien) aufgehalten (Chikungunya-Fieber-Endemiegebiet)? NEIN 10. 11. Bekamen Sie schon einmal eine Chemotherapie oder Bestrahlung zur Tumorbehandlung oder waren Sie schon einmal, z.B. im Rahmen eines Unfalls, giftigen Substanzen oder radioaktiver Strahlung ausgesetzt? Bemerkung:____________________________________________________ 12. Ist in Ihrer Familie (Eltern, Geschwister, Kinder) die Creutzfeld-JacobErkrankung aufgetreten? Bemerkung:____________________________________________________ 13. Wurden Sie in den letzten 12 Monaten operiert? Warum? Wann?:________________________________________________ 14. Hatten Sie während der letzten 12 Monate Infektionserkrankungen? Welche?:______________________________________________________ 15. Hatten Sie andere Erkrankungen während der letzten 12 Monate? Welche?:______________________________________________________ 16. Haben Sie im letzten Jahr Medikamente eingenommen? Welche?:______________________________________________________ 17. Haben Sie in den letzten 12 Monaten Alkohol konsumiert? Bemerkungen:__________________________________________________ 18. Haben Sie im letzten Jahr Medikamente eingenommen, insbesondere Medikamente gegen Epilepsie, Hauterkrankungen bzw. Antibiotika, Immunsuppressiva oder Chemotherapeutika? Bemerkungen:__________________________________________________ 19. Hatten Sie schon einmal oder haben Sie eine der folgenden Infektionen: - infektiöse Tropenerkrankung (Babesiose, Trypanosomiasis = ChagasSchlafkrankheit, Leishmaniasis oder Malaria)? - Syphilis? - Brucellose ("Mittelmeer-", "Maltafieber", "Bang-Krankheit“)? - Rickettsiose ("Fleckfieber", "Zeckenbissfieber", "Wolhynisches Fieber", "Q-Fieber")? - Borreliose ("Rückfallfieber", z.B. nach Zeckenbiss)? Welche? Wann?:________________________________________________ 20. Leiden Sie an einer chronischen Erkrankung? Welcher?:______________________________________________________ 21. Sind Sie in letzter Zeit nach einer (Biss-)Verletzung gegen Tollwut geimpft worden? Warum? Wann?:_________________________________________________ 22. Sind Sie in den vergangenen 4 Wochen mit Lebendimpfstoff geimpft worden (z.B. gegen Kinderlähmung, Gelbfieber, Röteln, Masern, Mumps, Typhus, Cholera)? Wogegen? Wann?:________________________________________________ Version vom 03.01.2008 Seite 2 von 3 99 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] JA Haben Sie sich in den vergangenen 6 Monaten einer Akupunktur unterzogen, mit einer gebrauchten Injektionsnadel gestochen oder Tätowierungen oder Durchbohrungen der Haut zur Befestigung von Schmuck ("Piercing") erhalten? Wann?:_________________________________________________________ NEIN 23. 24. Sind Sie in der vergangenen Woche gegen Hepatitis B geimpft worden? B) Familienvorgeschichte (Erkrankungen, die möglicherweise vererbbar sind) Bitte füllen Sie die nachfolgende Tabelle möglichst genau aus und geben Sie an, in welchem Verwandtschaftsverhältnis die erkrankte Person zu Ihnen steht. Bezeichnung der Krankheit und Verwandtschaftsverhältnis Krebserkrankungen? Allergien - Atopie (Asthma, Neurodermatitis)? Rheuma (Gelenkentzündungen)? Entzündliche nicht infektiöse Hauterkrankungen? Nicht infektiöse Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)? Andere Autoimmunerkrankungen? Blutkrankheiten (z.B. Thalassämie, Sichelzellerkrankung, Gerinnungsstörungen)? Chromosomendefekte? Immundefekte? Andere familiär gehäufte Erkrankungen? C) Bemerkungen zu A und B (vom Arzt auszufüllen) ___________________________________ ____________ Unterschrift des durchführenden Arztes Datum ______________________________ Name in Druckbuchstaben Version vom 03.01.2008 Seite 3 von 3 100 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] INFORMATION UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR STAMMZELLMOBILISIERUNG (AUTOLOGES BACK-UP) Adressette Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte, Sie sind bereits über die bei Ihrem Kind geplante Stammzelltransplantation informiert worden. In seltenen Fällen, wenn ein Transplantat nicht anwächst, können eigene Stammzellen gegeben werden. Für die Gewinnung der erforderlichen Stammzellen gibt es neben einer Knochenmarkentnahme (unter Vollnarkose) die Möglichkeit, diese Zellen aus dem peripheren, d.h. zirkulierenden, Blut zu gewinnen. Allerdings ist hierzu eine spezielle medikamentöse Behandlung erforderlich, um die Stammzellen zu einem Übertritt aus dem Knochenmark (dem Sitz der Blutbildung) in den Blutkreislauf anzuregen. Erreicht wird dies durch die Applikation eines hormonähnlichen Wachstumsfaktors („G-CSF“), der über mehrere Tage als Infusion oder subkutane Injektion verabreicht wird. Als häufigste Nebenwirkungen der G-CSF-Applikation treten meist Knochen- und Muskelschmerzen auf. Diese können bei Bedarf mit einem Standardschmerzmittel behandelt werden. Es wird ebenfalls ein vorübergehender, reversibler Anstieg bestimmter Leberwerte festgestellt. Sehr selten können allergische Reaktionen wie z.B. Fieber, Schüttelfrost oder ein Hautausschlag auftreten. Die Blutstammzellen werden mit Hilfe einer speziellen Maschine (Zellseparator) direkt aus dem zirkulierenden Blut gesammelt. Zum Anschluss an die Maschine werden zwei venöse Zugänge (z.B. Braunülen) an den Armen oder ein zentraler Venenkatheter angelegt. Die Anlage eines zentralen Venenkatheters erfolgt durch das Einführen eines größeren Katheters in eine Vene der Halsregion oder der Leiste, wobei die Lage durch ein EKG kontrolliert wird. Das Blut fließt durch eine Maschine, die während der Passage des Blutes die blutbildenden Stammzellen durch Zentrifugation abtrennt und entnimmt. Das restliche Blut wird umgehend zurückgegeben. Das Verfahren (in der Fachsprache Leukapherese genannt) dauert etwa 4 Stunden. Durch die vorübergehend erforderliche Blutverdünnung bzw. Blutgerinnungshemmung mit Zitrat kann es während der Zellentnahme zu leichten Verschiebungen im Kalziumspiegel des Blutes kommen. Diese äußern sich durch ein Kribbeln beispielsweise in den Händen und Füßen und können medikamentös oder durch Verlangsamen der Prozedur behoben werden. Das Verfahren der peripheren Blutstammzellgewinnung kann bzw. muss je nach Protokoll und Ergebnis der ersten Leukapherese wiederholt werden. Version vom 07.09.2001, Seite 1 von 1 101 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG Ich bin ausreichend in schriftlicher und mündlicher Form über die Ziele und Methoden, die möglichen Risiken und den Nutzen der peripheren Stammzellmobilisierung und –sammlung informiert worden. Ich habe die Informationsschrift gelesen und den Inhalt verstanden. Ich hatte ausreichend Gelegenheit, die Art der Behandlung mit dem aufklärenden Arzt zu besprechen und Fragen zu stellen. Alle meine Fragen wurden zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Ich weiß, dass ich jederzeit ohne Angabe von Gründen meine Zusage zur Stammzellmobilisierung bei meinem Kind zurückziehen kann. Über die sich daraus ergebenden Risiken bin ich informiert worden. Ich gebe hiermit meine freiwillige Zustimmung zur peripheren Stammzellmobilisierung bei meinem Kind mittels des zuvor genannten Wachstumsfaktors (G-CSF). Ist der Patient 14 Jahre oder älter: ______________________________ Unterschrift des Patienten ____________ Datum _________________________________ Unterschrift des Erziehungsberechtigten ______________________ Name in Druckbuchstaben ____________ Datum ______________________________ Unterschrift des aufklärenden Arztes ______________________ Name in Druckbuchstaben ____________ Datum Version vom 07.09.2001, Seite 2 von 2 102 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] MERKBLATT FÜR DIE ENTLASSUNG NACH BLUTZELLAPHERESE Sehr geehrte Spenderin, sehr geehrter Spender, bei Ihnen wurde eine periphere Blutzellapherese [Blutstammzellen (stimuliert mit G-CSF) oder Donor-Lymphozyten (unstimuliert)] durchgeführt und Sie können unsere Klinik nun verlassen. Die möglicherweise aufgetretenen Knochen- und Muskelschmerzen im Rahmen der G-CSFApplikation sollten nach Beendigung der Stammzellsammlung wieder abklingen. Durch die Apherese können bestimmte Elektrolytwerte (z.B. Kalzium) verschoben worden sein, was medikamentös leicht behandelt werden kann. Des weiteren kann die Blutplättchenzahl vorübergehend erniedrigt bleiben, so dass die Blutungsgefahr erhöht ist. Durch den venösen Zugäng besteht ein theoretisches Infektionsrisiko. Da wir uns weiterhin für Sie verantwortlich fühlen, bitten wir Sie, uns sofort zu unterrichten, falls in den nächsten 3 Wochen eines der folgenden Probleme auftreten sollte: S O F O R T M E L D E N (Telefon siehe unten): beim Auftreten von: Schwindel Herz-/Kreislaufproblemen Temperaturen höher als 38.3°C auffälligen Blutungen (gehäuftes Nasenbluten, etc.) und Blutergüsse anhaltenden starken Schmerzen (vor allem bei Spendern mit G-CSF-Applikation) BELASTUNG: Kein Leistungssport; beschränken Sie sich in den ersten Tagen auf langsames Aufbautraining. LABOR: Lassen Sie bitte beim Hausarzt etwa eine bis maximal 3 Wochen nach der Entnahme eine Blutbildkontrolle* durchführen und die Werte an unsere Klinik übermitteln (Fax: 06781-661584). Spender, die G-CSF erhielten, sollten diese Untersuchung einmal im Jahr über einen Zeitraum von fünf Jahren wiederholen. Bitte diese Daten ebenfalls an uns übermitteln. Wichtige Telefonnummern: Stationsarzt Station 06781/66-1441 06781/66-1440 Ambulanz Ambulanz-Arzt 06781/66-1582 06781/66-1589 / -1594 *) Blutbild, Differentialblutbild, Leber- und Nierenparameter, Eiweißelektrophorese Version vom 02.07.2001 103 Aufklärung und Einverständniserklärung Narkosefähigkeit, Allgemeinanäthesie Benötigt für: Patient vor Hickman-Katheter-Implantation Spender vor Knochenmarkentnahme Sonstiges 104 105 106 107 108 109 Aufklärung und Einverständniserklärung Implantation Hickmann Katheter (mehrlumiger, zentralvenöser Dauerkatheter) Benötigt für: Patient (optimal vor Beginn der Chemotherapie [Kap. 7]; spätestens vor Konditionierungsbeginn) 110 111 112 113 114 Aufklärung und Einverständniserklärung Chemotherapeutische Vorbehandlung vor Beginn der Konditionierung Benötigt für: Patient vor Beginn der Chemotherapie 115 116 117 118 119 . 120 Aufklärung und Einverständniserklärung Allogene Blutstammzelltransplantation Benötigt für: Patient (optimal bei Eintritt in dieses Behandlungsprotokoll; spätestens vor Konditionierungsbeginn) 121 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] Aufklärung über die allogene Knochenmarktransplantation (KMT) Patientenadressette Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte ! Als die z. Zt. beste Behandlung der Erkrankung Ihres Kindes (Diagnose: ______________________________________________________________) gilt die Knochenmarktransplantation (KMT). Mit dieser Therapie kann der größere Teil der Patienten lanfristig geheilt und das Rückfallrisiko vermindert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine hochdosierte und unter Umständen risikoreiche Strahlen- und/oder Chemotherapie im Rahmen der KMT notwendig. Über die Risiken der KMT wurden Sie im Einzelnen informiert: Akute in der Regel vorübergehende Nebenwirkungen: • • • • • Übelkeit Erbrechen Durchfälle allergische Reaktionen Haarausfall (in der Regel Nachwachsen nach Ende der Therapie) Unter der Chemotherapie sind folgende seltene Nebenwirkungen möglich: • vorübergehende Blasen- und Nierenentzündung (Endoxannebenwirkung) • Beeinträchtigung der Lungenfunktion (akut oder chronisch) • Beeinträchtigung der Herzfunktion Zusätzlich kann es, als Bestrahlungsfolge, zu einer Linsentrübung des Auges (Katarakt/ grauer Star) kommen. Eine dauerhafte Unfruchtbarkeit (Sterilität) ist wahrscheinlich. Als Folge der Chemotherapie und der Bestrahlung wird die Blutbildung im Knochenmark unterdrückt; damit ist in den folgenden Wochen, in denen das Transplantat anwächst, das Risiko einer Blutung oder einer Infektion erhöht. Daher ist die Verabreichung von Blutbestandteilen (Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate), mit dem Restrisiko einer Infektion und allergischen Reaktionen, notwendig. Wegen des Restrisikos einer schweren Infektion wird Ihr Kind vorbeugend und therapeutisch mit Antibiotika behandelt. Macintosh HD:Users:wenzelnuernberger:Desktop:Päd-KMT-allogen.doc 1 122 Juni 2000 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] Trotzdem kann es zu nicht beherrschbaren Komplikationen kommen. Aufgrund der hochdosierten kombinierten Chemo- und Strahlentherapie muß das Knochenmark Ihres Kindes durch fremdes Knochenmark (Spenderknochenmark) ersetzt werden. Bei der Spenderauswahl wurde eine größtmögliche Gewebeverwandtschaft zwischen Ihrem Kind und dem Spender angestrebt. Trotz des dazu eingesetzten modernen Verfahrens ist es möglich, daß das Spenderknochenmark gegen den Körper Ihres Kindes reagiert (GvHD). Diese GvHD (Graft-versus-Host-Disease = Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion) kann in einer akuten und chronischen Form auftreten. Leichtere Form: Mittelschwere Form: Schwere Form: Rötung von Haut und Schleimhäuten Schädigung des gesamten Magen-Darmtraktes massive Durchfälle, Leberzerfall, Lungenversagen Das Risiko einer akuten GvHD ist bei nicht-verwandtem Spender höher (40 - 80 %; leichte und schwere Formen) als bei Verwandten (20 - 40 %). Vorbeugend wird mit immunsuppressiven Medikamenten - sie unterdrücken die GvHD - versucht, eine GvHD zu vermeiden. Diese Therapie ist über ein halbes Jahr erforderlich, damit sich das neue Knochenmark an den Körper gewöhnt. Folgende Nebenwirkungen können auf diese Therapie hin auftreten: • • • • • Wassereinlagerung vorübergehende Kopfschmerzen eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion Zittern der Hände (Tremor) vorübergehende Blutdruckerhöhung Trotz der GvHD-vorbeugenden Therapie kann sich eine schwere GvHD entwickeln und tödlich enden. Eine chronische GvHD kann auch über viele Monate eine immer wieder erneute Kortisontherapie notwendig machen. Auch weitere stationäre Aufenthalte können notwendig werden. Erneute Infektionen sind ebenfalls möglich. Trotz vorheriger Austestung des Spenderknochenmarks und oben erwähnter immunsuppressiver Therapie ist es möglich, daß das Transplantat nicht „anwächst“. Bei nicht-verwandten Spendern kommt das häufiger vor als bei verwandten. Da auch nach Anwachsen des Transplantates weiterhin die Gefahr von GvHD und Infektion erhöht ist, ist eine gewissenhafte Nachbetreuung notwendig. Diese wird in regelmäßigen Abständen in der Ambulanz unserer Klinik vorgenommen. Es ist mir bekannt, daß trotz dieser aggressiven Therapie, in einem geringen Prozentsatz der Fälle die Grunderkrankung erneut auftreten kann. Ich hatte ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen. Mit der Durchführung einer allogenen Knochenmarktransplantation bei meinem Kind bin ich einverstanden. Idar-Oberstein, _______________ _____________________________ Aufklärende(r) Ärztin/Arzt ____________________________ Erziehungsberechtigte(r) Macintosh HD:Users:wenzelnuernberger:Desktop:Päd-KMT-allogen.doc 2 123 Juni 2000 Aufklärung und Einverständniserklärung Extracorporale Photopherese (Information, Einverständnis, Verhalten nach Entlassung) Benötigt für: Patient mit cortison-refraktärer GvHD (siehe Kap. 10) 124 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] INFORMATION UND EINVERSTÄNDNIERKLÄRUNG zur wiederholten extracorporalen Photopherese (ECP) bei steroidrefraktärer GvHD Adressette Diagnose (ECP-Indikation):_______________________________ Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, wir möchten Sie darüber informieren, dass es neben den klassischen immunsuppressiven Medikamenten für die Behandlung der GvHD auch das Verfahren der extracorporalen Photopherese gibt (ECP). Dieses Verfahren ist bereits vielfach in verschiedenen Ländern und auch in einer größeren Zahl von Kliniken in Deutschland im Einsatz. Die ECP kommt zum Einsatz, wenn Medikamente wie Cyclosporin A, Cortison und/oder methylmofetil (z.B. Cellcept® oder myfortic®) keine bzw. nur eine unzureichende Wirkung bringen oder wegen Unverträglichkeit nicht gegeben werden können. Die ECP ist ein wirksames Verfahren zur Behandlung des kutanen T-Zell-Lymphoms (CTCL). Zusammengefasst verläuft die ECP-Behandlung in vier Schritten: 1. Ihnen werden mittels Zellseparation (Apherese) weiße Blutzellen, die Leukozyten, entnommen, 2. diese Zellen werden mit dem lichtempfindlich-machenden Wirkstoff 8-Methoxypsoralen versetzt und 3. mit UV-A Licht in einer definierten Dosis bestrahlt. 4. Anschließend erhalten Sie diese bestrahlten Zellen über die Vene zurück infundiert Im Detail sieht das wie folgt aus: Die Blutzellen werden direkt aus dem zirkulierenden Blut mit Hilfe einer speziellen Maschine (Zellseparator) gesammelt. Zum Anschluss an die Maschine werden zwei venöse Zugänge (z.B. Braunülen) an Ihren Armen angelegt. In seltenen Fällen, wenn keine ausreichend große Armvene gefunden wird, kann es notwendig werden, einen zentralvenösen Zugang anzulegen. Hierzu wird ein größerer Venenkatheter in eine Vene in der Halsregion oder in der Leiste eingeführt und die Lage durch ein EKG oder Röntgenbild kontrolliert. Ihr Blut fließt durch den Zellseparator, der während der Passage des Blutes die weißen Blutkörperchen durch Zentrifugation abtrennt und entnimmt. Das restliche Blut wird Ihnen umgehend zurückgegeben. Das Verfahren (in der Fachsprache Leukapherese genannt) dauert bei der ECP etwa zwei bis drei Stunden. Information und EV zur ECP • SOP-KMT-09-01 • Version vom 12.01.2009 125 Seite 1 von 4 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] Während der Zellseparation kann es durch die vorübergehend erforderliche Blutverdünnung bzw. Blutgerinungshemmung mit Zitrat zu leichten Verschiebungen im Kalziumspiegel des Blutes kommen. Diese äußern sich durch ein Kribbeln, beispielsweise in den Händen und Füßen, und können medikamentös oder durch Verlangsamen der Prozedur behoben werden. Die gesammelten Zellen werden dann mit dem Wirkstoff 8-Methoxypsoralen (Medikamentenname: z.B. Uvadex®) versetzt, das die Zellen gegenüber ultraviolettem Licht (UV-A) empfindlicher macht und anschließend mit UV-A Licht bestrahlt. Danach werden Ihnen die Zellen als langsame Infusion über ca. 30 - 40 Minuten zurück infundiert. Bei dieser Rückinfusion kann es zu allergischen Reaktionen kommen, so dass hier besondere Vorsicht und Überwachung notwendig sind. Die bestrahlten Zellen haben die Aufgabe ihrem Körper Signale abzugeben, die zur Unterdrückung der GvHD führen. Dadurch lassen sich zwei positive Effekte erreichen: 1. Eine wirksame Behandlung der GvHD, auch bei einem Großteil der Patienten, deren GvHD bis dahin nicht effektiv behandelt werden konnte. 2. Eine Einsparung von Medikamenten, v.a. Cortison, so dass hier weniger Medikamentennebenwirkungen zu erwarten sind. Die ECP wird grundsätzlich an zwei auf einander folgenden Tagen durchgeführt. Sie sind an diesen beiden Tagen stationär aufgenommen. Anfangs wird die ECP wöchentlich wiederholt und später seltener (stationäre Aufnahme 1 mal monatlich). Im Regelfall werden insgesamt 20 ECP-Behandlungen durchgeführt. Lassen Sie nach der letzten ECP Ihr Blutbild, Elektrolyte und die Blutgerinnung kontrollieren. Diese Kontrolle sollte bis maximal eine Woche nach der letzten ECP stattfinden. Bitte teilen Sie uns die Werte der Kontrolluntersuchungen mit. Sollten Sie während dieser Zeit irgendwelche Nebenreaktionen oder eine Veränderung Ihres Allgemeinbefindens bemerken, bitten wir Sie, dies unverzüglich ihrem behandelnden Arzt oder in unserer Klinik zu melden. Sollten Sie weitere Fragen haben, so richten Sie diese bitte an Ihren behandelnden Arzt. Diese schriftliche Information erfolgte im Zusammenhang mit einer ausführlichen mündlichen Erklärung. __________________________________ Unterschrift der Patientin/ des Patienten ____________ Datum ________________________________ Unterschrift des aufklärenden Arztes ____________ Datum Information und EV zur ECP • SOP-KMT-09-01 • Version vom 12.01.2009 126 Seite 2 von 3 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur wiederholten extracorporalen Photopherese (ECP) Ich bin ausreichend in schriftlicher und mündlicher Form über die Ziele und Methoden, die möglichen Risiken und den Nutzen der wiederholten ECP-Behandlung informiert worden. Ich hatte ausreichend Gelegenheit, die Art der Behandlung mit einem Arzt zu besprechen und Fragen zu stellen. Alle meine Fragen wurden zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Ich weiß, dass ich jederzeit ohne Angabe von Gründen meine Zusage zur ECP-Behandlung zurückziehen kann. Ich gebe hiermit meine freiwillige Zustimmung zur Teilnahme an dieser Behandlung. Eine Kopie dieser Einwilligung und eine Kopie der Spender-Informationsschrift werde ich nach Unterzeichnung erhalten. Mit der EDV-gestützten Verarbeitung der bei mir im Rahmen der oben genannten Behandlung erhobenen Daten bin ich einverstanden. __________________________________ Unterschrift der der Patientin/ des Patienten ____________ Datum ______________________________ Unterschrift des aufklärenden Arztes ____________ Datum _____________________ Name in Druckbuchstaben Information und EV zur ECP • SOP-KMT-09-01 • Version vom 12.01.2009 127 Seite 3 von 3 Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr. Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Telefon: (06781) 66 1580 Telefax: (06781) 66 1584 E-Mail: [email protected] MERKBLATT FÜR DIE ENTLASSUNG NACH EXTRACORPORALER PHOTOPHERESE (ECP) Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei Ihnen wurde eine ECP durchgeführt und Sie können unsere Klinik nun verlassen. Durch die Apherese können bestimmte Elektrolytwerte (z.B. Kalzium) verschoben worden sein, was medikamentös leicht behandelt werden kann. Des Weiteren kann die Blutplättchenzahl vorübergehend erniedrigt bleiben, so dass die Blutungsgefahr erhöht ist. Durch den venösen Zugang besteht ein theoretisches Infektionsrisiko. Die Re-Infusion des UVA-bestrahlten Apheresats kann mit allergischen Reaktionen einhergehen, die eventuell erst verzögert, d.h. nach Entlassung, auftreten. Da wir uns weiterhin für Sie verantwortlich fühlen, bitten wir Sie, uns sofort zu unterrichten, falls eines der folgenden Probleme auftreten sollte: S O F O R T M E L D E N (Telefon siehe unten): beim Auftreten von: Hautausschlag, Juckreiz, Atemnot Temperaturen höher als 38.3°C Schwindel Herz-/Kreislaufproblemen auffälligen Blutungen (gehäuftes Nasenbluten, etc.) und Blutergüsse Schmerzen BELASTUNG: Kein Leistungssport; beschränken Sie sich in den ersten Tagen auf langsames Aufbautraining. LABOR: Lassen Sie bitte etwa eine bis maximal 3 Wochen nach der Entnahme eine Blutbildkontrolle* durchführen und ggfs. die Werte an unsere Klinik übermitteln (Fax: 06781-661584). Wichtige Telefonnummern: Station 44 06781/66-1440 Station 43 06781/66-1430 Praixs Prof. Dr. Dr. Fauser 06781/66-1582 Kinder-KMT-Ambulanz 06781/66-1503 *) Blutbild, Differentialblutbild, Leber- und Nierenparameter, Gerinnung Merkblatt Entlassung • SOP-KMT-09-01 • Version vom 12.01.2009 128 15. Versicherungen Das vorliegende Protokoll ist ein institutsinternes Behandlungsprotokoll, das grundsätzlich die TÜV-geprüften Verfahren der Klinik für KMT und Hämatologie/ Onkologie GmbH verwendet (zertifiiert nach ISO 9001:2000). Alle Patienten die hier behandelt werden sind durch die Haftplichtversicherung des Klinikträgers (Saarland-Heilstätten GmbH, Sitz Saarbrücken) versichert. Dies gilt auch für die ambulante Behandlung in der Ambulanz für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie (ermächtiger Arzt: PD Dr. W. Nürnberger). Die Versicherungsdaten (Stand März 2009) sind wie folgt: Versicherer: Zürich Versicherung Aktiengesellschaft Adresse: Riehler Str. 90; 50668 Köln Telefon: 0221-77150 Fax-Nummer: 0221-7715240 Policen-Nr: 802.062.041594 129 16. Kontinuierliche Protokollentwicklung Die Medizin unterliegt einem stetigen Wandel. Daher wird dieses Protokoll mindestens einmal jährlich von den verantwortlichen Ärzten (siehe Kap. 17) überprüft in Hinblick auf neue Entwicklungen, die ggfs. zu begründeten Änderungen führen können. Das Ergebnis dieser Prüfung und ggfs. durchgeführter Änderungen wird schriftlich festgehalten. Gleichermassen wird vorgegangen, falls sich im Zeitraum zwischen den jährlichen Überprüfungen dringlicher Änderungsbedarf ergibt (z.B. durch neue wissenschaftliche Erkrenntnisse, Änderungen beim Zulassungsstatus von Medikamenten, neue gesetzliche Vorgaben). Dieses Protokoll ist ein Behandlungsstandard und dient institutsintern zur Sicherstellung der regelrechten Transplantationsbehandlung für Patienten mit Thalassämia major und transfusionsabhängiger Thalassämia intermedia. Es wird beendet, sobald für diese beiden Patientengruppen eine Transplantationsstudie nach dem AMG initiiert wird. 130 17. Adressen und Erreichbarkeit Die verantwortlichen Ärzte für die Einhaltung des Behandlungsstandards sowie der guten klinischen Praxis (GCP) in der Klinik für KMT und Hämatologie GmbH sind: Prof. Dr. Dr. Axel A. Fauser Ärztlicher Direktor Dr. Harald Biersack Stellvertretender Ärztlicher Direktor PD Dr. Wenzel Nürnberger Leiter der Sektion Pädiatrie Die verantwortlichen Ärzte sind über das Sekretariat der Klinik wie folgt zu erreichen: Telefon Fax email 06781-661500 06781-661504 [email protected] Außerhalb der regulären Arbeitszeiten ist der ärztlliche Rufbereitschaftsdienst Hintergrunddienst) telefonisch wie folgt zu erreichen: Klinikzentrale 06781-660 Unterschriften: Prof. Dr. Dr. A. A. Fauser ...................................................................... Dr. H. Biersack ...................................................................... PD Dr. W. Nürnberger ...................................................................... 131 Die Stationen 43 und 44 der Klinik telefonisch wie folgt zu erreichen: Station 43 06781-661430 Station 44 06781-661440 Herr Prof. Dr. Fauser ist ggfs. erreichbar über die Praxis für Hämatologie und internistische Onkologie: Telefon 06781-661582 Fax 06781-661584 Postanschrift Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Herr PD Dr. Nürnberger ist ggfs. erreichbar über die Ambulanz für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie: Telefon 06781-661501 Fax 06781-661504 Postanschrift Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Bei allen Anrufen aus dem Ausland ist die Länderkennung +49; die führende 0 (zu Beginn der jeweiligen Telefon bzw. FAX-Nummer) entfällt dann. Postanschrift: Klinik für Knochenmarktransplantation und Hämatologie/Onkologie GmbH Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2, 55743 Idar-Oberstein Germany 132 18. Literatur 1. Olivieri, NF: The ß-Thalassemias. NEJM 341 (1999) 99-109 2. 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